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Das Rollenspiel >> Die Stadt Talyra >> Das Haus an der Stadtmauer
(Thema begonnen von: Lindan am 13. Sept. 2002, 15:50 Uhr)

Titel: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 13. Sept. 2002, 15:50 Uhr
Verlässt man den Marktplatz und geht noch am Blaupfuhl vorbei, zweigt linker Hand eine Straße ab. Vorbei an dem kleinen Park mit den alten Bäumen, die den seerosenbedeckten Teich umgeben, und dem Turm der Traumwächter folgt man der Straße und passiert schließlich eine große Villa, die in ihrer Pracht nicht so recht in dieses Viertel mit eher einfachen Häusern passen will. Direkt an der Stadtmauer kreuzt die Straße ein letztes Mal eine andere Gasse, und geht man an dem mit Schieferschindeln gedeckten Haus vorbei bis zur Stadtmauer, steht man vor einem Grundstück, das sich mit seinen Gebäuden in den Schatten der Mauer zu ducken scheint.

Über ein paar ausgetretene Steinstufen gelangt man von der Straße zur Tür des eingeschossigen Hauses. Das Haus ist aus rötlichen Feldsteinen in einem Fachwerk aus altersdunklem Eichenholz erbaut, mit einem reetgedeckten, spitzgiebeligen Dach aus dem ein Kamin aus den gleichen rötlichen Steinen ragt, aus denen die Wände sind. Nur ein kleines Fenster blickt auf die Straße und kann mit Fensterläden aus dunklem Holz verschlossen werden. Die massive Holztür weist einen eisernen Klopfer und ein ebenso massives Schloss auf.

Die Tür führt direkt in den Hauptraum des Hauses. Dunkle mit Schnitzereien verzierte Holzbalken tragen die hohe Holzdecke, deren einstige Bemalung verblasst und kaum noch zu erkennen ist. An der gegenüberliegenden Rückwand des Hauses ragt ein gemauerter Kamin aus der Wand, flankiert von großen Fenstertüren, die über eine hölzerne Veranda in den Garten führen. Der Raum selber ist bis auf einen Teppich vor dem Kamin, einen Tisch mit vier Stühlen und einem verstaubten Bücherregal leer.
Rechterhand führt eine helle Holztür in ein kleineres Zimmer. Dort findet sich neben Schrank und Bett hinter einer halbhohen Trennwand eine Waschecke mit der Waschschüssel auf einer Anrichte und einem Zuber. Ein kleiner Kohleofen für kalte Winternächte steht in der Ecke unter dem Fenster, das zum rückwärtigen Garten zeigt. Über eine Luke in der Decke gelangt man auf den Dachboden des Hauses.
Linkerhand befindet sich eine weitere Tür aus hellem Holz, die in die Küche führt. Die Seitenwand wird gänzlich von dem gemauerten Herd mit dem Ofen eingenommen, Töpfe und Pfannen hängen an Haken von der Decke und in einem der beiden Schränke findet sich einiges an hölzernem und irdenem Geschirr und auch was an Messern und anderem Küchenwerkzeug so gebraucht wird. Eine Bodenluke führt in den Vorratskeller und eine Tür nach draußen in den Küchengarten.

Das Grundstück ist auf beiden Seiten von einem übermannshohen Zaun umgeben, der zum Teil die Rückwand für zwei Holzschuppen bildet, von denen einer als Stall dienen kann und auch ein Tor zur Seitengasse aufweist und der andere mit seinen Regalen und offenen Dachstreben und Dachsparren früher wohl als Lager verwendet wurde. Am hinteren Ende des erstaunlich gepflegten Gartens, direkt vor den grob behauenen Steinen der Stadtmauer, stehen zwei alte Apfelbäume, die einen Brunnen wie Wächter flankieren.

Titel: Re: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 13. Sept. 2002, 16:29 Uhr
Der Weg zu dem Haus ist nicht weit, und so erreicht Lindan schon bald das Grundstück im Schatten der Stadtmauer. Es wirkt irgendwie trutzig und abweisend, wie sich das Haus mit den hohen Zäunen an die Mauer drängt.

Er nimmt den Schlüssel aus einem kleinen Beutel an seinem Gürtel und öffnet das Schloß als er auf der obersten der ausgetretenen Stufen steht. Das Schloß ist leichtgängig und öffnet sich mit einem leisen Klacken. Er legt die Hand auf den Türklopfer und stößt die Tür auf, die sich ohne Quietschen oder Knarren in den gut geölten Angeln drekt und sich öffnet. Nach einem kurzen Blick über die Schultern betritt er das Haus, das ab jetzt seine Heimstatt sein würde, zumindest für eine Zeit. Er schließt die Tür hinter sich, und nachdem er seine Beutel auf dem Tisch abgelegt hat, sieht er sich erstmal in Ruhe im Haus um.

Auf den ersten Blick sieht alles sehr gepflegt aus, nur eine leichte Staubschicht liegt auf dem Boden, und auch der Garten, den er aus dem Fenster sehen kann, sieht erstaunlich gepflegt aus.

Dieses Haus ist noch nicht lange unbewohnt.

Er wendet sich von den Fenstern ab und bringt den Beutel mit den Vorräten in die Küche, wo er diese in den Schrank räumt. Auch seine restlichen Sachen sind schnell im Schlafraum im Schrank und in der Kommode verstaut. Seinen Speer lehnt er im Hauptraum in einer Ecke an die Wand und legt seinen Mantel über einen der Stühle. Noch bevor er sich weiter einrichtet, will er sich weite rim Haus umsehen, besonders den Keller und den Dachboden.

Titel: Re: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 15. Sept. 2002, 10:03 Uhr
Da er auf Anhieb keine Leiter finden kann, verlässt er die Schlafkammer wieder und geht in die Küche um von dort in den Keller zu gelangen. Die Luke im Boden lässt sich seltsam leicht öffnen. Die Holzart der Bretter ist ihm ubekannt, aber erstaunlich leicht und dünn ist die Luke gearbeitet.

Muffige, abgestandene Luft schlägt ihm aus der dunklen Öffnung entgegen. Und bevor er die ersten Stufen auf einer hölzernen Stiege hinunter steigt  geht er nochmal zurück in den Hauptraum zu seinem Mantel und holt eine kleine Holzschachtel aus einer der Innentaschen. Vorsichtig öffneter sie und entnimmt ihr eine Kugel aus Glas, die eine farblose Flüssigkeit zu enthalten scheint.  

Mit der Kugel in der Hand kehrt er zu der Bodenluke zurück und steigt hinab in den Keller. Auf dem Boden angekommen schüttelt er kurz die Glaskugel, und sie Flüssigkeit scheint sich zu verändern. Sie beginnt zu leuchten, erst nur ganz schwach, dann immer heller, bis ihr Lichtschein ausreicht  um Lindan etwas 5 Schritte weit sehen zu können.
Er steht am Fuß der hölzernen Stiege, die mitten im Vorratskeller endet, der ungefährt zehn Schritte im Geviert misst wie er nach eingen Schritten schon bemerkt. Die Wände sind von Regalen für die Vorräte verdeckt, doch findet sich im Moment nur Staub in ihnen, und zwar deutlich mehr Staub als oben im Haus. Wer auch immer hier vorher gewohnt hat, er scheint den Keller nicht genutzt zu haben. Na toll, da werde ich Tage beschäftigt sein um das Haus zu säubern Für einen Moment fragt er sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen ist, aus der Harfe auszuziehen und sich eine eigene Bleibe zu suchen, aber nur ganz kurz.

Er geht an den Regalen entlang und es zeigt sich, dass dieser Vorratskeller nicht der einzige Keller ist. Zwei Türen gehen von ihm ab und führen in weitere Räume, die zusammen scheinbar die gesamte Grundfläche des Hauses einnehmen. Einer der Räume ist wohl für weitere Vorräte gedacht, Kisten, Körbe und regale an den Wänden deuten zumindest darauf hin.
Der dritte Raum ist der geräumigste, doch er ist leer, leer bis auf zwei große Holztruhen, deren Schlösser unverschlossen an den Bügeln hängen. Lindan öffnet vorsichtig die erste der beiden und sieht hinein: Bücher, lauter alte verstaubte Bücher schauen ihm entgegen. Und in der zweiten Truhe finden sich weitere Bücher, einige Pergamente und Beutel, deren Inhalt er nicht sofort bestimmen kann.

Seine Augen beginnen rot zuglühen, als sein Geist beginnt den raum nach resten von Magie oder Dämonenzauber abzusuchen. Doch er spürt nichts dergleichen, und so nimmt er einige der beutel und Pergamente mit sich und kehrt zurück nach oben.

Titel: Re: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 22. Sept. 2002, 08:13 Uhr
Helles Morgenlicht dringt durch die Fenster in das Haus, und erst jetzt bemerkt Lindan, dass die Kerzen heruntergebrannt sind und er noch immer über diesen Büchern sitzt.

Die letzten Tage hat er damit zugebracht, das Haus vom Staub zu befreien. Und als er damit endlich fertig ist, holt er nach und nach die Bücher und nach der ersten Kiste einen Narren. Der Staub und Dreck der Bücher breitet sich im ganzen Zimmer aus und alles Putzen und Wischen der Vortage ist umsonst gewesen. Mit einem wütenden Knurren bringt er die Bücher auf die Veranda und trägt auch den Inhalt der zweiten Kiste gleich nach draußen, um dort die Pergamentrollen und Bücher  zu entstauben. Bevor er sie nun allerdings ins Haus tragen kann, muss er dort erst wieder alles des Staubes Herr werden, der sich überall ausgebreitet hat. Aber endlich ist auch das geschafft und er kann die Bücher in das Regal stellen und die Pergamente in einem der Fächer stapeln.
Müde und steif erhebt er sich nun von dem Stuhl, mit dem er am Tisch sitzt, und geht in die Küche. Er hat gar nicht bemerkt, wie der Tag und die Nacht vergangen sind, so sehr faszinieren ihn diese Bücher.

Diese Bücher sind alt, sehr alt.... wer mag sie nur dortgelassen haben? Wer hat hier vor mr gewohnt?

Während seine Gedanken wie wild hinter seiner Stirn kreisen, macht er sich etwas zu Essen und geht wieder zurück zum Tisch. Sein Blick wandert zum Regal mit den anderen Büchern hinüber. Die verschiedensten Schriftzeichen zieren die Buchrücken, elfische, menschliche, aber auch solche die er nicht lesen kann, von denen er nicht weiss, zu welchem Volk sie gehören und was sie bedeuten. Aber auch die elfischen und menschlichen Texte sind zum Teil so alt, dass die Zeichen verblasst sind oder er deren altertümliche Form nicht wirklich entziffern kann. Grübelnd sitzt er über dem Frühstück und lässte den Blick durch die großen Fenstertüren in den Garten schweifen.

Titel: Re: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 16. Okt. 2002, 08:39 Uhr
Die letzten Tage... oder isnd es schon Wochen? hatte Lindan völlig zurückgezogen in seinem Haus verbracht, es grade mal verlassen um Lebensmittel zu besorgen. Aber die Bücher und Pergamente hatten und haben ihn so sehr in ihren Bann gezogen, dass es einfach nicht schaffte, sich von ihnen loszureissen.

Zumindest ein wenig hat er inzwischen über die Bücher und ihren Inhalt herausfinden können: Immer zwei von ihnen gehören zusammen, eine in einem uralten Elfisch geschrieben, das er kaum entziffern kann, und das andere in Runen, die ihm völlig unbekannt sind. Wem auch immer die Bücher früher gehört haben mögen, er hatte wohl vor dem selben Problem gestanden wie Lindan jetzt. Denn auf den ganzen losen Pergamenten fanden sich Notizen und Versuche, die Runen zu übersetzen oder überhaupt dem Elfischen zuzuordnen.

Die Sonne kämpft sich mühsam durch den allmorgentlichen Herbstnebel, aber es hat endlich aufgehört zu regnen. Müde hebt Lindan den Kopf und sieht durch die Fenster nach draußen in den Garten. Wider hat er dieganze Nacht im Schein der Kerzen über den Bücher gebrütet.. und ist doch kein Stück weiter gekommen.

Ich komme einfach nicht weiter... Ich werde Hilfe brauchen, aber wer sollte diese alten Schriften kennen? Hier in der Stadt?

Der Gedanke, Hilfe zu brauchen ist ihm in den letztenTagen schon oft gekommen. Aber er hasst es geradezu, Hilfe erbitten oder annehmen zu müssen.

Die Tausendwinkelgasse... vielleicht finde ich dort einen Übersetzer, der diese Runen kennt.

Mit steifen Gliedern erhebt er sich von seinem Platz auf dem Stuhl und geht in die Küche. Aber mehr als einen letzten Rest Teeblätter und einen trockenen Kanten Brot findet er nicht mehr in den Schränken.

Und Vorräte muss ich auch besorgen

Nach einer Wäsche mit kaltem Brunnenwasser, auch das Feuerhoz geht langsam zur Neige, zieht er sich an und verlässt das Haus.

Titel: Re: Das Haus an der Stadtmauer
Beitrag von Lindan am 17. Nov. 2007, 21:19 Uhr
Es ist später Abend, als er endlich das Ziel seiner Reise erreicht. Fünf Jahresläufe ist es her, dass er Talyra verlassen hat um Antworten auf seine Fragen zu finden. Fünf lange Jahre, in denen es ihn quer durch die Immerlande geführt hatte. Fünf endlose Jahre voller haltloser Versprechen, falscher Hinweise und teuer erkaufter Fehlinformationen. Er hatte Lehrgeld bezahlt, oh ja, in barer Münze und mit Enttäuschungen. Aber letztlich hatte er doch noch seine Antworten gefunden, er hatte jemanden gefunden, der ihm diese seltsamen Schriften hatte übersetzen können und sich endlich auf den Rückweg gemacht. Am Gesäß hatte er bestimmt schon Schwielen vom Reiten, und seine Wirbelsäule schmerzt ihn schon seit Tagen vom Steißbein bis zum Nacken. Die Finger fühlen sich an diesem nasskalten Abend an wie Eiszapfen, und Lindan ist überzeugt, dass seine Füße nie wieder warm werden.

Er lenkt sein Pferd über den abendlichen Marktplatz, auf dem nur einige letzte, verspätete Händler noch ihre Waren für die Nacht und zum Transport verpacken und verlässt in am Nordende wieder. Die Mauern der Tausendwinkelgassen sind ihm noch altertraut, aber so manches Haus an dem er auf dem Weg zur Stadtmauer vorbei kommt ist eindeutig in den letzten Jahren neu erbaut worden. Eine ganze Reihe Häuser scheint neuer zu sein als er es in Erinnerung hat. Und jetzt wird ihm auch klar, was ihn am Marktplatz so irritiert hat: Die alten großen Bäume vor der Harfe haben gefehlt, da waren nur junge Bäume gewesen. Was ist hier passier? Ist am Ende an den Gerüchten, in der Weltenstadt sei ein Dämon eingefallen doch was Wahres dran gewesen?
Ein tonloses Seufzen, dann schiebt er alle Überlegungen in diese Richtung zur Seite. Er kann sich die nächsten Tage noch in der Stadt umhören, und zusehen, dass er sich bezüglich der aktuellen Gerüchte- und Nachrichtenlage auf den neuesten Stand bringt. Das einzige, was an diesem Abend noch zählt ist, dass er sein Haus erreicht und aus dem Sattel kommt. Hoffentlich habe ich die ganzen Silberlinge die letzten Jahre nicht umsonst an diesen Beutelschneider von einem Verwalter gezahlt, und das Haus ist sauber und wurde in Stand gehalten... Und wenn ich Glück habe, dann hat er obwohl ich kein genaues Datum für meine Rückkehr mitteilen konnte wenigstens für Feuerholz im Haus und Stroh, Heu und Hafer im Stall gesorgt. Obwohl... mit meinem Glück war es die letzten Jahre nicht sehr gut bestellt, ich sollte mich besser nicht allzu sehr darauf verlassen.

Das Haus kommt in Sicht, und zu seiner Erleichterung macht zumindest die Straßenfront einen gepflegten Eindruck. Die Fensterläden sind ordentlich verschlossen, Treppen und Straße vor dem Haus säuberlich gekehrt und weder Steine noch Fugen sind mit Moos überzogen. Im langen Schritt lenkt er sein Pferd um das Haus herum, ein Stück am Zaun entlang bis zu der großen Pforte die ihn in den Garten und zum Stall führen würde. Steifbeinig steigt Lindan aus dem Sattel und muss einen Moment auf der Stelle treten, um die Blutzirkulation in seinen Beinen wieder in Gange zu bringen. Eine Verzögerung, die ihm das unwillige Schnauben seines Reittieres und des Maultieres einbringt, das er sich vor einigen Wochen als Lasttier zugelegt hat um sein Pferd nicht mit dem ganzen Gepäck noch zusätzlich zu der langen Strecke zu belasten. Er holt den passenden Schlüssel aus einem Beutel an seinem Gürtel und öffnet das Schloss. Es braucht allerdings ein wenig Kraft, ehe es knirschend nachgibt und sich entriegeln lässt. Das muss dringend geölt werden... und die Scharniere auch. setzt er den Gedanken fort, als sich die Pforte nur unter einem laut protestierenden Quietschen öffnen lässt. Klasse, jetzt weiß die halbe Nachbarschaft, dass hier wieder jemand da ist. knurrt er in sich hinein. Eine unauffällige Rückkehr ist etwas anderes, aber ändern kann er es jetzt auch nicht mehr. Er nimmt die Zügel von Pferd und Maultier und führt die beiden in den dunklen Garten. Der Mond hat sich hinter dichten Wolken versteckt, und von der Stadtmauer reicht nur die Ahnung eines Nachtfeuers bis in den Garten hinab. Aber er kann sich noch gut genug an die Örtlichkeiten erinnern, um die Tiere auch im Dunkeln in den Stall zu führen. Und wie es scheint ist Soris die Glücksmaid mit ihm. Zwei Boxen sind hergerichtet, mit einer dicken Einstreu aus Stroh, gefüllten Heunetzen und Hafer in den Krippen. So kann er seine beiden vierbeinigen Begleiter schon wenig später zufrieden in ihren Hafer schnaubend zurücklassen. Sättel und Lederzeug wandern auf die Seitenwände einer ungenutzten Box. Das Gepäck kostet ihn schon deutlich mehr Aufwand. Einige Male muss er zwischen Stall und Veranda hin und her laufen, ehe er alles unter das überhängende Dach gebracht hat. Aber er würde den Dunklen tun und das alles um das Haus herum tragen, bloß um das Haus samt Gepäck von vorne zu betreten.

Lindan mustert kurz aber aufmerksam den Garten - soweit das in dieser Dunkelheit überhaupt möglich ist - und verlässt ihn dann durch die Pforte wieder. Sorgfältig wird das Schloss wieder verriegelt, und der Zaun einer raschen Inspektion unterzogen. Immerhin bildet er die Rückwand des Stalles, und er hat wenig Lust, sich in der Nacht auf die Suche nach ausgerissenen Reittieren zu machen. Aber er kann keine Schwachstellen oder morsche Bretter finden. Also kehrt er auf die Straße zurück und tauscht den Schlüssel für die Seitenpforte gegen den für die Haustür. Lindan nimmt einen schweren, bronzenen Schlüssel aus dem Beutel an seinem Gürtel und öffnet das Schloss als er auf der obersten der ausgetretenen Stufen steht. Dieses Schloss ist leichtgängig und öffnet sich mit einem leisen Klacken. Er legt die Hand auf den Türklopfer und stößt die Tür auf, die sich zu seiner großen Erleichterung ohne Quietschen oder Knarren in den gut geölten Angeln dreht und sich öffnet. Nach einem kurzen Blick zurück über die Schultern betritt er das Haus, das ab jetzt wieder seine Heimstatt sein würde, zumindest für eine Zeit lang.



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