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(Thema begonnen von: Shehera Rhishade am 05. Aug. 2003, 17:07 Uhr)

Titel: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Aug. 2003, 17:07 Uhr
Sheheras Haus der Geschichten befindet sich am Nordöstlichen Ende des Sandstrandes am Ufer des Ildorel. Ein angenehmer Wind weht immer von dem See dem Haus entgegen, welcher sehr zart aber angenehm kühlend ist. Das Haus ist aus stabilem Stein gebaut, wodurch es in dem Haus immer ziemlich kühl ist, selbst wenn Draussen die Hitze tobt.

Das Haus ist sicher vierzig Fuss lang und fünfundzwanzig Fuss breit, wobei seine Höhe wohl zehn Fuss erreichen mag. Das Dach ist aus Holzschindeln gebaut, welche einen sehr hellen Ton haben, was man sehr gut erkennen kann, sobald man das Haus betritt. Der Eingangsbereich des Hauses ist nicht besonders gross und dient dazu, einfach seinen Umhang und die Schuhe abzulegen, denn für mehr taugt er nicht und für die Mäntel hängen ein paar Stahlhaken an der Wand. Rechts vom Eingangsbereich kommt man in die Küche, welche gerade gross genug ist, um zu kochen und vielleicht mal etwas abzulegen, jedoch sicherlich zu wenig Platz bietet um darin zu essen. Links vom Flur befinden sich drei kleine Räume, wovon einer keine Wand und keine Tür mehr besitzt. Bad besitzt das Haus noch keines, denn der Rest des Hauses ist ein einziger, grosser Raum, welcher als Wohn- und Spielraum genutzt wird.

Die ganzen Böden des Hauses sind mit Holz belegt und auch die Terasse, welche ganz überdeckt ist, präsentiert seinen Boden mit den selben Holzschindeln. Das Holz ist sehr hell, fast weiss, und man kann erkennen, dass es gerade frisch geschliffen und behandelt wurde.

Die Terrasse wurde genau nach Süden gebaut. Wenn man aus dem Haus kommt, steht man fast schon auf dem feinen Sandstrand, von welchem aus das Haus auch am Einfachsten zu erreichen ist. Die Terasse ist etwa sechzehn auf dreizehn Fuss gross. Es steht ein kleiner Tisch draussen mit vier Stühlen und etwas abseits davon hängt immer eine Hängematte aus hellbraunem Wildleder, vor Regen und Sonne geschützt, wo Shehera schläft. Neben dem Tisch mit den Stühlen steht ein hübscher Schaukelstuhl aus hellem Holz, welcher schöne Schnitzereien hat und aussieht, als wäre er ziemlich alt, auch wenn er gerade neu behandelt wurde.

Neben der Eingangstür, welche immer offen steht, wenn das Wetter es zulässt, befindet sich ein Gemälde, welches nicht sonderlich gross, dafür umso auffälliger ist. Es zeigt zwei kleine goldene Drachen, welche sich um ein Buch ranken, wobei einer von ihnen mit einer Feder in das Buch schreibt. Das Tintenfass neben dem Buch enthält goldene Tinte, wie auch die Schrift, welche sich im Buch befindet. Über dem Bild ist ein Schriftzug in wundervoll geschwungener Schrift zu erkennen... "Haus der Geschichten".

http://www.valinor.ch/diverses/rpg/drachenbuch.jpg
Mit bestem Dank an Liya für die Erlaubnis, es zu benutzen!


Betritt man den grossen Raum in dem Haus, überkommt einem das Gefühl, als würde man eine fremde Welt betreten. An der Aussenwand, welche man direkt ansieht, wenn man das Haus betritt, ist ein grosses Bild gemalt, wo Drachen umeinander kreisen und mittendrin ist ein Brett an die Wand genagelt worden, worauf ein riesiges, geschlossenes Buch steht, auf welchem sich das selbe Zeichen wie schon neben der Eingangstür befindet, nur ist dies in den braunen Wildledereinband des Buches eingebrannt worden und ist dementsprechend nicht farbig. Ein wundervolles Beispiel sehr guter Buchbindekunst. Das Wandbild sieht sehr lebensecht aus und fast muss man einen Schritt zurück machen, da einer der Drachen einen direkt anzusehen scheint.

Betritt man nun den grossen Raum und dreht sich zum Eingang um, kann man zwei Bilder erkennen. Einerseits ranken sich wundervoll farbige Rosen um die Eingangstüre, während an der Holzwand der Küche ein Bild von einer wundervollen Lichtung gezeichnet ist, wo eine Stute mit ihren Fohlen steht. Die Stute hat ihren Kopf nach unten gebeugt und scheint das Fohlen mit ihrem Kopf zu streicheln, während das Fohlen seinen Kopf etwas in ihrer Mähne versteckt. Beide Pferde haben Flügel, die Stute grosse weisse, mit vielen Federn bedeckt, welche jede einzeln in wundervoller Arbeit ausgearbeitet ist, während das Fohlen nur kleine Flügel hat, welche jedoch in der Ausarbeitung den grossen in keinster Weise nachstehen.

An der letzten Wand schliesslich, zwischen den Bücherregalen, umranken grosse Bäume das Fenster, neben denen Dryaden und Feen stehen und sich scheinbar amüsieren, denn sie lachen allesamt und die kleinen, geflügelten Feen fliegen wild durcheinander.

Richtet man nun seinen Blick nach oben, bleibt einem fast der Atem weg. An der hellen Holzdecke tummeln sich viele Engel, welche zwischen Wolken miteinander sprechen und spielen. Die Engel sind zum Teil erwachsen, zum grössten Teil sind es allerdings Kinder und ihre Flügel sind mit der selben detailgenauen Liebe gemalt wie die Flügel der Pferde.

Jedes der Bilder hat eine Signatur in der unteren rechten Ecke, welche anzeigt, dass Allenia Silbermond die ganzen Bilder gemalt hat.

An den Wänden stehen ein paar Regale, in welchen Bücher stehen. Die Meisten davon sind auf einfachen Ständern aufgeschlagen und zeigen entweder schöne, verschnörkelte Schrift oder aber wundervoll gearbeitete Bilder, welche von Geschichten und Märchen erzählen. Was auffällt ist, dass die Bücher alle ziemlich hoch stehen, keins könnte von einem kleinen Kind erreicht werden. Auf den unteren Regalteilen liegen schön aufgeräumt ein paar Holzspielzeuge, Bälle und sonstige Spielsachen für kleine und grössere Kinder.

http://www.valinor.ch/diverses/rpg/grundriss-haus.gif

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Aug. 2003, 17:10 Uhr
Als Shehera bei dem Haus ankommt, überkommt sie erneut ein freudiges Lächeln. Nachdem sie ihrem Pferd die Taschen abgenommen und es auf der Seite des Hauses, welches nicht von der Sonne betroffen ist, festgebunden hat, setzt sie sich vor dem Schaukelstuhl auf den Boden und fängt an, diesen mit dem Werkzeug, welches sie gekauft hat, abzuschleifen, damit die schöne helle Farbe wieder hervorkommt. Hoffentlich meldet sich jemand auf das Inserat... denkt sie, während sie verbissen arbeitet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Aug. 2003, 19:13 Uhr
Nach etwa zwei Stunden hat sie den Schaukelstuhl zu ihrer Zufriedenheit bearbeitet und sieht sich das Werk mit etwas Abstand an. Der Stuhl ist wirklich schön gearbeitet und jetzt, wo er geschliffen wurde, sieht man auch die wunderschönen Verzierungen, welche vorher vom Dreck und von der Witterung verdeckt wurden. Ein zufriedenes Lächeln geht über ihr Gesicht, bevor sie ein Tuch, welches sie in einer der Taschen findet, auf den kleinen Tisch neben dem Schaukelstuhl legt. Den kann ich auch später noch bearbeiten. denkt sie, während sie erneut die wundervolle Aussicht auf den See geniesst. Dann geht sie in die Küche und ein lauter Seufzer kommt über ihre Lippen.

Das wird ganz schön viel Arbeit. Aber sie holt trotzdem die Kochgeschirre, welche sie an diesem Vormittag gekauft hat und macht sich erstmal einen Tee, womit sie sich in den Schaukelstuhl setzt und gedankenverloren auf den See sieht. Es muss nun schon mitten im Nachmittag sein und es ist drückend heiss, weshalb sie weitere Arbeiten doch lieber auf Abends verschiebt. So sitzt sie mit einem Buch in den Händen da, geniesst den lauen Wind und den warmen Tee, während sie hofft, dass sie Hilfe bekommen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 06. Aug. 2003, 15:52 Uhr
Nachdem Jiro fast 3 Tage staunend durch die Stadt gewandert ist kommt er nun zu einem Haus am strand unterwegs. Gestern hat er an der Anschlagtafel ein neues Pergament vorgefunden, dass ihn interessierte. Ein Dach reparieren, ein paar Steine neu einsetzen nichts leichter als das. Es hat wohl doch seine Vorteile auf dem Land groß zu werden, da lernt man einiges. Als er näherkommt sieht er eine Frau auf der Terasse sitzen.  Sie ist ganz in ihr Buch vertieft und bemerkt nicht wie Jiro sie mustert. Irgendwo hab ich Sie schon einmal gesehen, aber wo? Der Schaukelstuhl auf dem sie sitzt scheint neu zu sein und passt ganz und gar nicht zu dem alten Haus. Als er nur noch wenige Meter von der Terasse entfernt ist macht er sich mit einem lauten, "Hallo", bemerkbar.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 06. Aug. 2003, 20:15 Uhr
Shehera fährt erschrocken zusammen, als sie eine Stimme hört. Sie war ganz und gar in dem Buch vertieft und hat etwa zum zehnten Mal die Geschichte über einen Bauern und seine fünf Töchter gelesen, welche... aber dies tut nichts zur Sache.

Einen Moment sieht sie noch auf das Buch, bis sie ihren Schreck vergessen hat und sieht dann lächelnd auf. Sie mustert den jungen Mann, welcher vor ihr steht und sieht, dass er die selbe seltsame Augenfarbe wie sie selbst besitzt. Sie legt ihren Kopf etwas zur linken Seite und steht dann auf, während sie das Buch zuklappt und auf den kleinen Tisch legt. "Hallo..." erwidert sie endlich, während sie ihn noch immer freundlich anlächelt. Aufgrund seiner Statur und seines Auftrittes nimmt sie an, dass er wegen den Arbeiten hier ist, jedoch will sie ihn nicht direkt darauf ansprechen. "Kann ich etwas für Euch tun?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 07. Aug. 2003, 03:18 Uhr
Die Frau zuckt erschrocken zusammen. Ich hätte auch etwas feinfühliger sein können. Sie brauch offensichtlich einen Moment um sich davon zu erholen, denn es dauert einige Augenblicke bis sie aufsteht und seinen Gruß erwidert. Ihr Lächeln bescheinigt ihm aber, dass er nicht unwillkommen ist. Jiro senkt seinen Kopf um sie nicht direkt ansehen zu müssen. "Werd endlich erwachsen" murmelt er zu sich selbst. Er versucht, als er aufblickt, seiner Stimme einen festen Klang zu geben, was ihm aber nicht ganz gelingt. "Ich...ähm...ich habe gelesen, dass ihr jemanden sucht der euch bei, der Renovierung eures Hauses behilflich ist" stottert er unbeholfen, während er am Ufer entlang an ihr vorbei blickt um seine Unsicherheit zu überspielen. "Ich glaube ich könnte das" fügt er etwas zusammenhängender hinzu und schimpft in Gedanken mit sich selbst, "Verdammt, da hast du wieder einen schönen Bockmist gebaut. so wird dich nie jemand ernst nehmen". Er nimmt allen Mut zusammen, schaut ihr ins Gesicht und muss unwillkürlich ihr Lächeln erwidern. Nach einer kurzen Pause erinnert er sich an die Regeln der Höflichkeit. "Oh entschuldigt, ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt. Ich bin Jiro Teval."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Aug. 2003, 08:28 Uhr
"Freut mich. Mein Name ist Shehera Rhishade." sagt sie mit einem Grinsen und einem etwas übertrieben scheinenden Verneiger. Shehera zeigt mit einer ausladenden Geste auf das Haus, während sie leise und mit einem verzweifelten Unterton spricht. "Vielleicht seht Ihr ja selbst... es gibt wirklich sehr viel zu tun. Das Dach muss wohl fast ganz neu gemacht werden und die Steine, welche aus der Mauer gebrochen sind, müssen wieder dort befestigt werden, wo sie hingehören. Den Boden kann ich wohl selber abschleifen, ich habe schon mal an dem Schaukelstuhl geübt." Bei dem letzten Satz sieht sie zufrieden auf den Schaukelstuhl, der wirklich wie neu aussieht.

"Nun... was... wieviel... was verlangt Ihr denn für Eure Hilfe?" fügt sie dann unsicher und sichtlich verlegen an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 07. Aug. 2003, 13:41 Uhr
Shehera Rhishades übertriebene Gesten machen Jiro ein wenig wütend. Macht sie sich etwa über mich lustig? Aber die Zweifel in ihrer Stimme, die ganz gezielt dem Haus gelten, stimmt ihn wieder versöhnlich. Als sie nach dem geforderten Lohn fragt wird ihre Stimme hörbar zittrig und sie stammelt die Frage fast. Hier gibts wohl nicht viel zu holen, mal sehen was ich rausschlagen kann. "Wenn ihr eine Kammer zum schlafen und ein wenig eurer Vorräte opfert, dann nehm ich zehn Kupferstücke pro Tag. Das Material, dass ich benötige müsst ihr natürlich zahlen" gibt er bewusst langsam um sich in seiner Aufregung nicht zu verhaspelt zurück.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Aug. 2003, 13:49 Uhr
Shehera seufzt hörbar, nickt jedoch leicht auf das Angebot. Sie bedeutet Jiro mitzukommen und zeigt ihm das erste Zimmer, welches noch nicht gereinigt ist und auch kein Bett beinhaltet. "Wäre dieses Zimmer für Euch gut genug? Ich werde es natürlich zuerst noch putzen und ein Bett werde ich Euch auch besorgen." sagt sie etwas geistesabwesend. Dann habe ich heute ja noch viel zu tun. denkt sie sich und sieht dann leicht hoffnungsvoll lächelnd zu Jiro auf. Alles hat seinen Preis und zu Handeln ist nicht richtig. hört sie ihre Mutter in ihren Erinnerungen zu ihr sagen und legt dann den Kopf etwas schief, ohne auch nur zu versuchen, einen besseren Preis herauszuschlagen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 07. Aug. 2003, 14:53 Uhr
Als Shehera nickt muss Jiro lächeln. Ihr Seufzen hatte ihm Angst gemacht zu weit gegangen zu sein.   Meine erste Arbeit hier, auch wenn es nur für ein paar Tage ist und ich spare mir auch noch das Geld für eine Unterkunft "Lasst nur, das Zimmer bringe ich selbst in Ordnung. Ihr müst wissen ich bin ohne Mutter aufgewachsen und bin es gewohnt ein bisschen Dreck wegzumachen" antwortet Jiro schnell, "Aber ein Bett wäre wirklich schön" fügt er ein wenig später hinzu. Sheheras Gesicht scheint eine Spur  entspannter zu werden obwohl  ein fragender Ausdruck in ihren Augen entsteht. "Eure Mutter ist sie..." fragt Shehera und ihr hoffnungsflehender Blick lässt eigentlich nur ein "nein" zu. "Sie ist einen Tag nach meiner Geburt gestorben" antwortet Jiro während sich sein Gesicht verdüstert. Er macht auf dem Absatz kehrt und verabschiedet sich im hinausgehen, "Ich hole meine Sachen aus der goldenen Harfe ab. Ich bin bald wieder zurück"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Aug. 2003, 16:22 Uhr
Erfreut und überrascht zugleich hört Shehera, dass Jiro sein Zimmer selber putzen und herrichten will. Normalerweise überlassen Männer das doch lieber den Frauen. denkt sie bei sich, sagt allerdings nichts. Als er etwas wegen seiner Mutter erzählt, kann sie nicht anders als nachzufragen, auch wenn sie sich nach seiner Antwort wünscht, sie hätte nicht gefragt. Mehr als ein leises "Tut mir leid.", begleitet von einem wirklich mitfühlenden Blick kann sie darauf nicht antworten.

Als er weggeht um seine Sachen zu holen, zuckt sie mit den Schultern und fängt trotzdem an, sein Zimmer zu putzen. Der Boden ist sehr schnell gewischt und auch nass aufgenommen mit Wasser aus dem kühlen See, und dann fängt sie an, den Boden zu schleifen, da sie ihn gerne hübsch hätte, bevor sie ein Bett hineinstellt. Als sie mit schleifen anfängt, kommt die wunderschöne helle Farbe des Holzes hervor und bereits als sie etwa einen Meter gemacht hat, wirkt das Zimmer viel freundlicher, weniger wie ein Abstellraum.

Das Zimmer besitzt zwei grosse Fenster - jeweils etwa drei Ellen hoch und zwei breit, eins geht gegen Westen und eins gegen Süden und sie lassen sehr viel Tageslicht hinein. Es sind keine Holzläden davor befestigt, jedoch sind sie mit hauchdünnem Leder bespannt, damit das Licht hindurch kommt aber trotzdem ein Schutz besteht. In dem Leder hat es kleine Löcher, welche Luft hineinlassen und man kann das Leder auf drei Seiten einfach vom Stein lösen, wenn man es ganz aufmachen möchte.

Als Jiro zurück kommt, ist Shehera noch immer mit schleifen bechäftigt, sie hat inzwischen - dank einem kleinen Trick - etwas mehr als die Hälfte des Zimmers geschafft. Sie hat die harte Wolle, womit sie schleift, an einem Besenstiel beschäftigt, welchen sie in der Küche gefunden hat, womit sie schneller und stärker schleifen kann und dabei noch nicht mal auf den Knien herumrutschen muss. Mit ihrer Arbeit ist sie sehr zufrieden und merkt gar nicht, dass jemand kommt. Dass der Schweiss ihr trotz der angenehmen Kühle in dem Steinhaus wie heisser Regen das Gesicht runterläuft und auch den Rest ihres Körpers nicht verschont, bemerkt sie gar nicht und ihre Gedanken sind damit beschäftigt, ihre Traumwelt zu erforschen, so dass sie noch nicht mal darüber nachdenkt, was sie tut.

Als sie Jiro bemerkt, steht sie auf und lächelt ihn an. Sie bemerkt, dass die Sonne schon am Untergehen ist und erschrickt dann, wie schnell die Zeit vergeht. "Ich werde nun zusehen, dass ich noch ein Bett bekomme!" sagt sie hastig. "Ich bin so schnell wie möglich zurück, verzeiht bitte." Bevor er überhaupt etwas sagen kann, ist sie auch schon verschwunden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 07. Aug. 2003, 22:43 Uhr
Shehera ist anscheinend wieder in den Träumen gefangen, die sie schon bei seiner ersten ankunft hatte, denn sie bemerkt Jiro überhaupt nicht und arbeitet ohne Unterbrechung weiter. Ich störe sie besser nicht, vielleicht ist sie mir nachher böse deswegen. Statt sie zu begrüßen stellt er leise seinen Rucksack ab und geht in die Küche um eine frische Kanne Tee zu machen. Den hat sie nach der Arbeit bestimmt nötig. Er riecht an den verschiedenen Beuteln bis ihm ein Aroma gefällt, während das Wasser im Kessel leise anfängt zu brodeln. Er giesst den Tee in der Kanne auf und stellt diese zu einer Tasse auf das Tablett. Noch immer scheint Shehera seine Anwesenheit nicht bemerkt zu haben, denn aus dem zimmer hört er das gleichmäßig rhytmische des Schleifens. Er nimmt das Tablett und geht damit zurück zu dem Zimmer in dem Shehera gedankenverloren ihrer Arbeit nachgeht. Der Schweiss läuft ihr in Strömen herunter und fast überall auf ihrem Kleid sind schon nasse Flecken zu sehen. Vorsichtig klopft er, das Tablett auf einem Arm balancierend, an den Türrahmen.

Sie blickt auf, schaut jedoch nicht ihn sondern anscheinend den Stand der Sonne an. Plötzlich schreckt sie auf und Läuft sich schnell verabschiedend und mit dem Versprechen bald wieder da zu sein an ihm vorbei. Zurück bleibt ein verdutzter Jiro, der den Tee abstellt und sich an den Rest des Schleifens macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Aug. 2003, 23:53 Uhr
Als Shehera zurück kommt, ist sie noch verschwitzter als zuvor. Sie ist durch die Strassen gehetzt, ohne etwas von dem Sommerfest mitzubekommen, denn sie hat immer sofort eine Seitengasse gewählt, wenn sie viele Leute erblickt hat. Dadurch hat sie sich in der ihr noch fremden Stadt ein paarmal verlaufen, aber schlussendlich hat sie sichtlich den Schreiner doch noch gefunden, denn sie kommt mit einem Mann im Schlepptau zurück, welcher einen Esel mit einem Wagen hinter sich herzieht und von Zeit zu Zeit flucht, weil der Esel nicht so will wie er. Als sie in das Haus tritt, sieht sie, dass Jiro schon fast fertig ist mit Schleifen und muss somit feststellen, dass er scheinbar körperliche Arbeiten besser bewältigt als sie.

Lächelnd und verschwitzt steht sie in der Tür und steckt mit ihrer linken Hand eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, welche es sich über ihrem linken Auge gemütlich gemacht hatte. Sie sieht das Tablett neben der Tür auf dem Boden und sieht Jiro dann entschuldigend an. "Entschuldigt, aber... ich musste schnell machen, sonst hätte ich nichts mehr von meinen Einkäufen erledigen können. Heute fängt doch schon das Sommerfest an..." versucht sie zu erklären.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 08. Aug. 2003, 00:11 Uhr
"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen" wiegelt Jiro ab "Setzt euch doch ertsmal mit einer Tasse Tee auf die Terasse. Ihr seht sehr erschöpft aus." Ich bin hier in fünf Minuten fertig, nur noch diese kleine Ecke" sagt er während er sich schon wieder an die Arbeit macht. Shehera lässt gerade von dem Schreiner das Bett abladen als Jiro verkündet, dass er mit dem Schleifen fertig ist. "Stellt es dort hinein" sagt Shehera zum Schreiner udn zeigt auf das Zimmer aus dem Jiro, die Arme voll mit dem Werkzeug und einem kleinen Eimer mit Staub und kleinen Spähnen, herauskommt. Der Schreiner wuchtet wenig später das Bett mit Jiros Hilfe in das in neuem Glanz erstrahlte Zimmer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Aug. 2003, 00:18 Uhr
Shehera sieht sich das Bett in dem Zimmer an, als der Schreiner es wieder vollkommen zusammengebaut hat. Es fügt sich tadellos in das Zimmer ein, die Farbe ist genau die, welche der Boden hat und sie weist dem Schreiner den Ort, wo er den kleinen Tisch und die kleine Kommode hinstellen soll, wo sie sofort eine Kanne mit frischem Wasser und ein paar Tücher hinlegt. Dann verabschiedet sie sich von dem Schreiner, welchen sie bereits im Laden bezahlt hat und dieser geht zufrieden von Dannen. Er hat durch diesen Auftrag sehr viel Geld verdient und man kann es ihm ansehen.

Shehera seufzt, als sie sich auf den Schauelstuhl fallen lässt und sieht zu Jiro auf. "Danke." ist das Einzige, was sie noch rauskriegt, während sie gedankenverloren über den See blickt, in welchem sich inzwischen der Mond und die Sterne spiegeln. Ein kühler Wind weht vom See herauf, welcher allerdings die schwüle Hitze auch nicht zu vertreiben vermag. Sie nimmt sich einen Becher von dem inzwischen kalten Tee und nippt daran, wobei sie freudig feststellt, dass Jiro einen von ihren Tee's aus den Südlanden benutzt hat... einer ihrer Besten und leider auch Teuersten.

"Es tut mir leid... an einen Stuhl habe ich nicht gedacht, aber in Eurem Zimmer steht einer beim Schreibtisch" sagt sie entschuldigend, jedoch ohne ihren Blick von dem wundervollen Anblick des Sees zu wenden. "Wolltet Ihr nicht den Barden lauschen heute Nacht?" fragt sie dann neugierig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 08. Aug. 2003, 00:34 Uhr
"Einen Moment" sagt Jiro bevor er wieder im Haus verschindet um sich einen Stuhl zu holen. Einen Stuhl unterm Arm kehrt er zurück. "Nein, ich habe nicht genug Geld um mich in den Tavernen rumzutreiben und ehrlich gesagt hätte ich heute gern etwas Ruhe. Ich war in den letzten Tagen zu viel im Gewühl der Stadt unterwegs." Endlich setzt sich Jiro und nimmt in der frischen Luft den immer noch verlockenden duft des Tees wahr. "Könnte ich mir auch eine Tasse davon nehmen? fragt er etwas kleinlaut.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Aug. 2003, 00:42 Uhr
"Wo bleibt bloss mein Anstand." sagt Shehera leise, bevor sie Jiro eine Tasse von dem Tee einschenkt und ihn etwas verlegen anlächelt. "Nun... ich ziehe es auch vor, nicht dahin zu gehen. Ich werde morgen an dem Pferderennen teilnehmen und ich denke, das wird mir dann genügen in Bezug auf viele Leute." Man kann deutlich sehen, dass alleine der Gedanke daran ihr richtig Angst zu machen scheint, während sie den Tee in kleinen Schlucken austrinkt. Pferderennen... mein Pferd! denkt sie erschrocken und geht ohne etwas zu sagen hinter das Haus, wo sie ihren Hengst losbindet, damit er etwas laufen kann. Dieser nimmt die Gelegenheit wahr und läuft sofort zum See, um sich darin etwas abzukühlen und frisches Wasser zu trinken.

"Verzeiht erneut." sagt Shehera, als sie sich erneut auf dem Schaukelstuhl nieder lässt. "Wo waren wir? Ah ja... die vielen Leute. Ich denke, ich werde dem Sommerfest fernbleiben." sagt sie bestimmt, eigentlich mehr zu sich selbst als zu Jiro. "Aber sagt... was führt Euch in diese Stadt? Ihr seht mir nicht wie ein Stadtmensch aus." fügt sie an, wobei sie ein entschuldigendes Lächeln aufsetzt, als sie merkt, dass man ihre Bemerkung ohne Probleme als Beleidigung auffassen könnte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 08. Aug. 2003, 01:01 Uhr
"Ja die Menschenmenge ist schon sehr..." kann Jiro gerade noch sagen bevor Shehera aufspringt und hinter dem Haus verschwindet. Er will schon aufstehen und nachsehen als plötzlich ein Pferd zum Strand galopiert und ein paar Schritte in das Wasser tut. Nur Sekunden später taucht auch Shehera wieder auf und nimmt wieder Platz. "Ich wollte sagen, dass die Menschenmenge wirklich sehr erschreckend sein kann, aber nun zu eurer Frage. Ich habe das Leben als Bauer einfach satt. Ich will nicht auf dem Land versauern wenn Talyra mir all das geben kann was ich schon immer gesucht habe, auch wenn es mir manchmal Angst macht" sagt Jiro und nimmt einem grossen Schluck Tee, der ihm vorzüglich schmeckt. "Auch ihr scheint neu hier zu sein, was führte euch nach Talyra? fragt Jiro von Neugier erfasst. "Auch wenn ihr etwas mehr nach einem Stdtmenschen ausseht als ich" fügt er grinsend hinzu. "Und wo habt ihr diesen Tee gekauft? Soetwas gutes gab es bei uns nicht."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Aug. 2003, 01:10 Uhr
"Den Tee habe ich auf meiner Reise hierher in den Südlanden gekauft" geht sie zuerst auf seine letzte Frage ein. Dann atmet sie tief durch, um auch den Rest zu beantworten. "Nun... ich hatte das Gefühl, zu Hause nicht mehr gebraucht zu werden. Und da meine Mutter mir kurz vor ihrem Tod gesagt hat, dass ich diese Stadt unbedingt sehen müsste, habe ich mich hierher aufgemacht. Ich habe zwar nahezu zehn Jahre gebraucht, um auch hier anzukommen - es gibt soviel zu sehen auf dieser Welt und soviele Leute kennen zu lernen - aber dann war ich hier. Und ich weiss nicht warum, aber als ich dieses Haus hier gesehen habe, hat es für mich die Entscheidung getroffen. Es war, als wäre es aus meinen Träumen entsprungen, es ist wie geschaffen für das, was ich schon immer wollte." Ihre Stimme nimmt langsam einen Erzählerischen Ton an und sie muss sich beherrschen, um nicht genau darin zu verfallen. Kurz noch hängt sie ihren Gedanken nach, als sie aufsteht und etwas aus ihrer Satteltasche holt.

"Könnt Ihr mir kurz helfen?" fragt sie Jiro, welcher aufsteht und ihr zur Hand geht. Als sie das Tuch, welches sie aus der Tasche gezogen hat, auseinanderfalten, kann man erkennen, dass es sich dabei um eine Hängematte handelt, welche Shehera mit Jiros Hilfe auf der Veranda befestigt. "Ich sollte schlafen, das Pferderennen geht morgen sehr früh los. Ich hoffe, wir können das Gespräch ein anderes Mal vortsetzen?" fragt sie mit hoffnungsvollem und gleichzeitig entschuldigendem Blick.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 08. Aug. 2003, 01:41 Uhr
Es muss wohl die gewohnheit einer Reisenden sein denkt Jiro während er Shehera hilft die Hängematte aufzubauen. Sie ist schon zehn Jahre gereist, die Hälfte meines Lebens "Natürlich können wir das Gespräch noch fortsetzen, unsere Wege scheinen sich nicht so schnell zu trennen als dass wir das nicht könnten. Sagt euer Pferd, wird es zurechtkommen oder soll ich es holen?" fragt Jiro sich selbts zum Ufer wendend. "Nein, er läuft mir nicht davon lass ihn ruhig dort wo er ist." antwortet Shehera während sie noch einen Blick auf das Wasser wirft. "Ich wünsche euch einen angenehmen Schlaf und gute Träume" sagt sie lächelnd als sie sich auf die Hängematte niederlässt.  "Diese Wünsche gelten auch euch" mit diesen Worten verabschiedet sich Jiro und geht in sein Zimmer, wo er sich Gesicht und Hände wäscht. Morgen früh nehme ich ertsmal ein Bad im Ildorel Kurz darauf hat er sich auch schon auf dem Bett ausgestreckt und ist eingeschlafen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Aug. 2003, 09:38 Uhr
Shehera wird von der frühen Morgensonne geweckt und steigt wie gerädert aus ihrer Hängematte. Da habe ich mich gestern wohl etwas übernommen... denkt sie sich. Die Sonne ist am Horizont noch nicht zu erkennen, obwohl sie bereits ein schwaches Licht abgibt, und so beschliesst Shehera sich, im Ildorel erstmal ein Bad zu nehmen. Sie geht in's Haus und holt ihr rostrotes Kleid, welches sie sich über den Arm hängt und dann mit ihrem Pferd im Schlepptau an das Ufer geht. Sie entkleidet sich, nachdem sie sich überzeugt hat, dass sonst niemand zu entdecken ist und steigt in das kühle Wasser.

Einen kurzen Moment muss sie die Luft anhalten, so gross ist der Unterschied zwischen der schon wieder sehr schwülen Luft und dem kalten Wasser, doch kaum ist sie in letzterem eingetaucht, kann sie auch die Kühle nicht mehr abhalten zu schwimmen. Sie geniesst das kühle Nass, während ihr Pferd sich satt trinkt und steigt erst nach etwa einer halben Stunde wieder aus dem Wasser. Inzwischen kann man die Sonne am Horizont erkennen, sie schiebt sich wie eine tiefgoldene Scheibe aus dem Wasser und fast sieht es so aus, als würde dieses über die Scheibe hinunterlaufen, als sie sich im See spiegelt.

Shehera zieht ihr rotes Kleid an, wäscht und striegelt ihr Pferd, damit er wenigstens sauber ist für's Rennen und setzt sich dann wieder vor das Haus, wo sie sich kurz ihre Haare kämmt und den Ausblick geniesst, bevor sie in die Küche geht und Tee kocht. Mit einem ganzen Krug voller Tee geht sie wieder nach Draussen und klopft dann an die Türe von Jiro, da er ihr gesagt hatte, dass er das Rennen gerne sehen würde. "Frühstück ist fertig." sagt sie leise, als Jiro auf ihr Klopfen antwortet und nimmt dann den Korb, welchen sie am Tag vorher gekauft hat, mit nach Draussen. Dort legt sie Brot, Trockenfleisch und Früchte auf den Tisch, während sie sich einen Tee einschenkt und diesen in einem Zug trinkt, um den Becher sofort wieder zu füllen.

Als Jiro nach Draussen kommt, isst sie mit ihm eine Kleinigkeit und trinkt noch etwas Tee, wobei sie mit den Gedanken bereits beim Rennen und deshalb ziemlich schweigsam ist. Noch bevor Jiro fertig ist mit essen, steht Shehera auf und geht erneut in's Haus, von wo sie mit einem leichten, hellbraunen Sattel herauskommt und einem ebenso hellbraunen Zaumzeug, welches sie ihrem Rappen anzieht.

"Wir sollten dann wohl gehen..." sagt Shehera, als es eindeutig Zeit wird und ein unangenehmes Kribbeln geht durch ihren Bauch. Du kannst das Geld gebrauchen, das ist alles, woran Du denken sollst. Ein lauter und bedrückter Seufzer geht über ihre Lippen, bevor sie sich mit ihrem Pferd und Jiro auf den Weg zum Platz der Händler macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Aug. 2003, 19:22 Uhr
Als Shehera ihr Haus nach dem Rennen wieder erreicht, überlegt sie es sich doch anders. Sie geht nach drinnen und zieht sich ihr neues, grünes Kleid an, legt ihren Kopfschmuck an, welchen sie kurz in einem Spiegel bestaunt. "Wirklich gute Arbeit, Mistress Neun..." murmelt sie lächelnd vor sich hin, bevor sie für ihr Pferd Wasser und Futter nach Draussen stellt und zu Jiro sieht. "Kommt Ihr mit? Wenn es schon mal umsonst zu Trinken gibt, sollte man das wohl doch ausnutzen." sagt sie lächelnd zu ihml. Jiro überlegt kurz und nickt dann zögernd, bevor Shehera ihren Geldbeutel in die Umhängetasche steckt und ihren Wildlederumhang über den Arm hängt. Dann verlässt sie das Haus wieder und geht mit Jiro in Richtung Harfengarten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Aug. 2003, 10:59 Uhr
Als Shehera zurück kommt, liegt ein verzaubertes Lächeln auf ihren Lippen und obwohl es nun doch sehr spät geworden ist, geht sie in's Haus und holt zwei Kerzen heraus, welche sie brennend auf den Tisch auf der Terasse stellt. Sie setzt sich in den Schaukelstuhl und versucht, damit einigermassen gerade zu sitzen, damit sie auf dem kleinen Tisch einen Brief schreiben kann. Ich muss morgen zusehen, dass ich noch einen normalen Stuhl bekomme. denkt sie, während sie das Tintenfass, die Feder und das Pergament auf den Tisch legt und sich noch einen Tee macht.

Mit einer Kanne ihres guten, herrlich nach Früchten und Kräutern riechendem Tee, geht sie wieder nach draussen, setzt sich hin und fängt an, einen Brief für ihren Vater zu verfassen. Sie schreibt alles nieder, was sie in den letzten zehn Jahren erlebt hat und als sie mit schreiben fertig ist, ist die Teekanne leer, der Mond steht hoch am Himmel - es muss sicher schon Mitternacht vorbei sein - und vor ihr liegen vier Pergamente, welche sie mit schwungvoller, kleiner Schrift vollgeschrieben hat.

Sie liest sich lediglich die letzte Seite, welche von der Weltenstadt handelt, noch einmal durch, nickt dann zufrieden, schliesst das Tintenfass und bindet ein rotes, breites Seidenband kunstvoll um die Pergamente, welche sie auf dem Tisch liegen lässt. Sie räumt noch die Sachen vom Tisch weg und spült die Kanne und den Becher, bevor sie sich in ihre Hängematte legt und mit einem verträumten Blick auf den See schnell einschläft.

Als sie am nächsten Tag aufwacht, steht die Sonne schon hoch am Himmel und die Hitze ist unerträglich. Ihr kleid trieft förmlich von ihrem eigenen Schweiss und langsam lässt sie sich aus der Hängematte rollen. "Unmöglich, diese Hitze" murmelt sie vor sich hin, während sie bemerkt, dass heute nicht mal der kleinste Lufthauch vom See her weht. Sie geht hinter's Haus und lässt ihren Hengst laufen, welcher auf prompt an den See läuft und sich mit den Hufen in diesen stellt, um etwas Abkühlung zu erhalten. Gute Idee.

Sie geht in die Küche, holt eine der Weinflaschen, welche sie am Tag zuvor gekauft hat und versiegelt den Stopfen mit einer zusätzlichen Schicht Wachs, bevor sie Tee aufsetzt und diesen in eine leere Flasche schüttet, welche sie ebenfalls mit Wachs sorgfältig verschliesst und knüpft an beide Flaschen eine etwas dickere Schnur. Dann setzt sie einen weitere Kanne Tee auf, nimmt ihr grünes Kleid, welches sie gewaschen hat und geht mit den Flaschen in der Hand und dem Kleid über dem Arm zum See hinunter.

Ohne darauf zu achten, ob jemand in der Nähe ist, zieht sie ihr rotes Kleid aus und geht, mit den Flaschen in der Hand, in den See hinaus, bis ihre Füsse den Boden nicht mehr erreichen. Sie taucht unter und sieht sich den Seeboden an, wo sie zwei grosse Steine findet, unter welche sie die Schnüre klemmt, an welchen die zwei Flaschen hängen, damit sie nicht davon treiben. Die Flaschen liegen nun auf dem Seeboden, wo das Wasser etwas tiefer und die Temperaturen viel kühler sind.

Als sie auftaucht, schlägt ihr die unglaubliche Hitze mitten in's Gesicht und sie muss kurz nach Luft ringen. "Ich glaub das nicht..." murmelt sie vor sich hin, bevor sie noch ein paarmal untertaucht, dem Seeboden entlangschwimmt und die Aussicht und die Kühle geniesst. Dann steigt sie wieder aus dem See und zieht das grüne Kleid an, bevor sie sich wieder zum Haus begibt und den inzwischen etwas erkalteten Tee geniesst.

Jiro scheint keine Lust mehr darauf zu haben, das Sommerfest zu besuchen und scheint noch später zurück gekommen zu sein als sie, denn er schläft noch tief und fest - oder ist noch nicht zurück. Shehera kann nicht sagen, was der Fall ist, denn sie hat nicht nachgesehen.

Als die Mittagssonne vorbei ist und es etwas - wenn auch fast unmerklich - kühler wird, begibt sie sich wieder auf die Strassen der Stadt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 09:31 Uhr
Als Nibrir, Nazaya, Lithiel und Shehera das Haus erreichen, sitzt Jiro auf ihrem Schaukelstuhl vor dem Haus und schläft. Shehera grinst breit, als sie das Bild sieht, neben ihm steht der Rest des Tees, den sie zurück gelassen hat. Sie geht zu ihm und stellt sich mit ihrem rechten Fuss vorne auf eine Kufe des Stuhles, so das Jiro automatisch nach vorne kippt, wodurch er erschrocken aufwacht.

Sheheras Grinsen wird noch breiter und sieh sieht ihn mit schräg gelegtem Kopf an. "Wollt Ihr mit uns noch etwas trinken oder geht Ihr nach Drinnen schlafen?" fragt sie freundlich, woraufhin Jiro sich erhebt und mit einem leisen "Gute Nacht, danke für das Angebot" nach Drinnen geht. Shehera zuckt mit den Schultern und dann erst fällt ihr auf, dass sie gar keine Stühle hat. "Nun... Stühle habe ich leider noch keine, ausser diesem Schaukelstuhl hier. Moment."

Sie geht nach Drinnen und sieht mit Freuden, dass der Schreiner scheinbar die Dinge, welche sie bestellt hat, geliefert hat. Er musste sie ja nicht mehr herstellen, lediglich liefern und so trängt sie nacheinander die vier Stühle nach Draussen, welche sie gekauft hat und sieht sich in den zwei kleinen Zimmern um. Die Betten, welche sie gekauft hat, sind sehr breit und die Schreibtische in den Zimmern sehr klein aber sicherlich zu gebrauchen. Kinder lieben es, zusammen in einem grossen Bett zu schlafen. geht ihr durch den Kopf, während sie die Zimmer mit einem zufriedenen Lächeln wieder schliesst und nach Draussen geht.

Sie stellt die Sachen, welche sie gekauft haben, auf den Tisch und schenkt jedem ein Glas von dem Himbeerwein ein, bevor sie sich lächelnd zu den Andern setzt aber im Moment lediglich verträumt auf den See sieht, welcher wie immer Nachts einfach zum Träumen einlädt mit seinem silbernen Schein. "Verzeiht, aber ich habe das Haus erst gestern gekauft, leider habe ich noch nicht genügend Hilfen gefunden, um die Renovationsarbeiten schnell hinter mich zu bringen. Aber Jiro und ich werden das schon schaffen. Bis dahin muss ich wohl jedem Besucher erstmal erklären, dass es nicht so bleiben wird, wie es ist..." sagt sie gedankenverloren, zuerst ohne die Andern anzusehen und dann mit einem schwachen Lächeln zu diesen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 10:20 Uhr
Nibrir gerät leicht ins Träumen, als die kleine Reisegruppe das Haus erreicht und sein Blick auf den glänzenden Wasserspiegel dahinter fällt. Ein wunderschöner Platz zum Wohnen, denkt er bei sich, fast wie das Haus meines Onkels. Shehera ist inzwischen im Haus verschwunden und kehrt kurz darauf mit vier Stühlen zurück, die sie mit einigen entschuldigenden Worten auf der Terasse abstellt. Nibrir nimmt dankend auf einem der Stühle Platz und bittet Shehera um einen Teller, welchen diese ihm sofort aus dem Haus herausholt. Er packt das braun gebrannte Fladenbrot, welches er an einem der Stände gekauft hat, aus und legt es auf den Teller.
"Ich denke, Brot passt immer sehr gut zu Obst, findet Ihr nicht auch?" Er grinst seine Gastgeberin verschmitzt an und lehnt sich dann auf seinem Stühl zurück, nippt an seinem Weinglas und blickt hinauf in den Himmel, in die unzähligen, silbernen Sterne, die sich dort oben weit über ihren Köpfen tummeln. Eine sternenklare Nacht hat die vier eingebettet, nicht mehr so heiß und schwül wie der dazugehörige Tag, sondern mild und kühl, was nicht zuletzt von einer sanften Brise vom See her kommt.
"Das Haus ist wunderschön, Shehera. Diese Lage, ein wahrer Traum. Einfach umwerfend."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 10:29 Uhr
Shehera grinst auf Nibrirs Bemerkung mit dem Brot und den Früchten, sagt jedoch nichts darauf. "Ja, ich habe mich sofort in das Haus verliebt, auch wenn es meine Möglichkeiten nun ziemlich eingeschränkt hat" sagt sie leise. "Aber ich hoffe, dass ich auch etwas verdienen kann in dieser Stadt mit dem, was ich vorhabe." fügt sie dann lächelnd hinzu. "Und wie fandet Ihr nun die "Werke" meines Vaters? Meint Ihr, er beherrscht sein Handwerk so gut wie Ihr?" fragt sie grinsend, wobei ihr einfällt, dass sie ihm noch das Kleid zeigen wollte. Sie nimmt es vorsichtig aus ihrer Tasche und legt es ihm hin.

Im Mondlicht sieht es noch schöner aus als im Sonnenlicht und die Verzierungen aus silbernen Fäden auf dem geschnürten Oberteil schimmern im Licht der Sterne, während sie erst in diesem Licht erkennt, dass auch in dem weiten Rock silbrige Fäden eingearbeitet wurden, welche im Mondlicht wie kleine Sterne funkeln. Scheinbar sieht man sie im Sonnenlicht nicht, was sie etwas verwirrt. Sie hält das rostrote Kleid Nibrir entgegen und zieht die Augenbrauen fragend hoch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 11:29 Uhr
Nibrir nimmt das ihm entgegengehaltene Kleid entgegen und legt es auf seinen Schoß, darauf bedacht, es nicht auf den Boden fallen zu lassen. Mit der Handfläche und den Fingerkuppen fährt er über den Stoff und die winzigen Nähte, die exakt positiniert sind.
"Eine wundervolle Arbeit, Euer vater versteht sein handwerk allerdings sehr wohl. Auch die an seinem Stand ausliegenden Stücke zeugen von einem reichlich talentierten Mann, Shehera. Und ich denke schon, dass er sein Handwerk so gut beherrscht wie ich das Meinige, obwohl ich nicht unbedingt von 'beherrschen' sprechen würde. Es ist vielmehr immer wieder eine neue Herausforderung für einen Schneider, ein Kleidungsstück anzufertigen, denn keine Robe gleicht der zweiten. Natürlich hat man ein Muster, nach welchem man immer wieder aufs Neue vorgeht, doch es sind die kleinen Dinge, die winzigen und einmaligen Details, die dem Ganzen schließlich seinen unverfälschbaren Charakter verleihen, wisst Ihr? Ich denke, Ihr versteht ein wenig davon, schließlich dürfte Euer Vater derselben Auffassung sein, ich könnte es mir zumindest vorstellen." Er betrachtet die feinen Stickereien auf dem Kleid noch einmal und legt es seiner Gesprächspartnerin daraufhin wieder in die Arme.
"Eine vortreffliche Arbeit, sicherlich", murmelt er leise vor sich hin und seine Gedanken schweifen unbewusst wieder zurück in seine Heimat Kailafar und in die Schneiderei Meister Ebruins.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 11:41 Uhr
Shehera lächelt, als sie das Kleid zurück nimmt. Ich frage mich nur, ob ich es jemals tragen werde. Sie geht in's Haus und hängt das Kleid vorsichtig an einen der Bügel, welcher an den Haken im Eingangsbereich hängt und geht dann wieder nach Draussen. "Nein, ich verstehe eigentlich gar nichts von Schneiderarbeiten, es hat mich nie interessiert, selbst wenn mein Vater mit aller Macht versucht hat, es in meinen Schädel zu kriegen." sagt sie halb amüsiert und halb nachdenklich. "Es hat nie geklappt. Ich habe entweder nicht zugehört oder es sofort wieder vergessen. Nachdem ich eines Tages ein Kleid repariert habe, weil er meinte, ich müsse das doch können... nun... nachdem er der Frau dann ein neues nähen musste, weil meine Arbeit nicht mehr auszubessern war, war er endlich überzeugt davon, dass ich für seine Arbeit nicht geeignet bin und wohl kaum jemals sein Geschäft übernehmen werde."

Shehera sitzt grinsend da und denkt an das verzweifelte Gesicht ihres Vaters, als er den Schaden an dem Kleid begutachtet hat, welcher durch Sheheras Versuch noch schlimmer wurde und schüttelt dann leicht den Kopf. "Aber das sind alte Geschichten. Ich verstehe etwas von Stoffen, aber das ist auch schon alles. Aber für solche Dinge haben wir ja die Schneider, nicht wahr?" fragt sie grinsend an Nibrir gerichtet, als sie bemerkt, dass er irgendwie in Gedanken zu sein scheint.

Sie sieht die zwei Frauen an, welche sich irgendwie dem ganzen Gespräch enthalten und fragt sich, was sie mit ihnen sprechen soll, denn irgendwie scheinen sie nicht gerne über sich zu sprechen und über ihre Arbeit auch nicht, womit nicht mehr viel übrig bleibt, was man sprechen könnte. "Stellt Ihr auch Bettwäsche her? Das müsste ich wohl noch haben, jetzt woh ich drei Betten hier stehen habe..." fragt sie dann schliesslich an Nibrir gerichtet, auch wenn sie ihn eigentlich nicht aus seinen Träumen reissen wollte. Inzwischen schleicht der zartrosa Schein der Sonne schon über den See und es scheint bald Tag zu werden. Wie schnell doch die Zeit vergeht.

"Es wird bald hell..." sagt sie dann geistesabwesend, wobei sie überhaupt nicht müde ist und noch stundenlang sprechen könnte und dabei hofft, dass auch die Frauen sich bald mal zu Wort melden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 11:53 Uhr
Nibrir schlendert in Gedanken soeben die breite Hafenstraße Kailafars entlang, weit oben im Himmel von kreischenden Möwen begleitet und an seiner Seite das weiß schäumende Südmeer. Draußen im Haupthafen liegen viele unterschiedliche Schiffe, manche groß wie ein zweistöckiges Haus, andere nicht mehr als kleine Fischkutter der ansässigen Fischer. Und Bettwäsche ...

Nein, denkt er plötzlich bei sich, Bettwäsche hat hier nichts zu suchen. Und so starrt er plötzlich eine sichtlich verwunderte Shehera entgeistert an, ehe ihm klar wird, dass sie es war, die diesen Gedanken eingeworfen hat. Etwas verwirrt scheint er auszuschauen, denn sie amüsiert sich wohl über seinen Gesichtsausdruck und so fährt Nibrir schnellstmöglich fort, um sich aus dieser etwas peinlichen Situation zu befreien.

"Ihr wäret die erste Kundin, die Bettwäsche bei mir bestellt. Das ist mir sowieso ein Rätsel, dass in dieser riesigen Stadt innerhalb eines Jahres niemand irgendwelche Haushaltsdinge bei mir bestellt hat. Kleider nähe ich, und Mäntel, Umhänge und alle anderen Kleider, doch noch niemand hat nach solch allzäglichen Dingen wie Tischtüchern oder auch Bettwäsche gefragt. Doch, wartet, Gardinen, doch das dürfte der einzige Auftrag dieser Sorte sein." Er denkt kurz noch einmal über seine Worte nach und greift dann mit einem leichten Nicken wieder Sheheras Frage auf.
"Doch es dürfte kein Problem sein, Bettwäsche anzufertigen. Sagt mir nur, was Ihr benötigt, und ich werde Euren Wünschen nachzukommen versuchen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 11:58 Uhr
"Ich werde in der Schneiderei vorbei kommen, denn ich denke, im Moment seid Ihr eigentlich nicht am Arbeiten" sagt Shehera lächelnd, als ihr wieder einfällt, warum sie überhaupt kürzlich bei ihm war. "Ihr habt noch immer keine Geschichte von mir gehört oder gelesen... was habt Ihr nun vor?" Diese Frage richtet Shehera an alle Anwesenden. "Wollt Ihr Euch noch zurückziehen und die kurze Zeit, die noch bleibt, bis die Sonne endgültig die Stadt erhellt, mit Schlafen verbringen oder möchtet Ihr eine Geschichte hören?"

Sie weiss nicht warum, aber irgendwie hat sie gerade Lust, eine zu erzählen, sie weiss zwar noch nicht welche sie erzählen will, doch wird ihr schon etwas einfallen oder ihre Gäste werden wählen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 12:07 Uhr
"Da stimme ich Euch voll und ganz zu, für heute lasse ich die Arbeit liegen, denn ich habe genug Zeit darin investiert, denke ich." Er lächelt Shehera belustigt an und schaut kurz zu den beiden Elfenfrauen hinüber, die noch immer nichts gesagt haben und weiterhin still dasitzen, ehe er dann auf Sheheras nächste Frage eingeht.
"Ich würde liebend gern eine Geschichte von Euch hören, bei Eurem letzten Besuch sind wir ja leider nicht mehr dazu gekommen. Diese Nacht ist wie geschaffen für einen kleinen Ausflug in das Fantasiereich, findet Ihr nicht auch? Ich würde diese Idee sehr begrüßen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 12:13 Uhr
"Und was für eine Geschichte? Eine aus dem Fabelreich? Oder eine von Magie und Hexerei? Oder doch lieber der Anfang der Geschichte um... meine Freundin?" fragt sie lächelnd, wobei sie einen Seitenblick auf die zwei Frauen wirft, welche sichtlich einverstanden damit sind, eine Geschichte zu hören. Lange hat Shehera keine so schöne Nacht mehr gesehen und noch länger hat sie eine Nacht nicht alleine schlaflos verbracht und man kann deutlich sehen, dass sie froh ist, etwas Gesellschaft zu haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 12:25 Uhr
"Mit Magie und Zauberei kann ich nicht viel anfangen, wisst Ihr. Auch die Illumination eben auf dem Platz der Händler hat mich nicht sehr in ihren Bann gezogen, ich bin nun einmal ein recht bodenständiger Mensch und kann mit Übernatürlichem nicht viel anfangen. Aber wenn Ihr etwas aus der Fabewelt erzählen möchtet, dann würde ich mich sehr darüber freuen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 12:47 Uhr
"Das geht mir ähnlich, aber trotzdem hören die meisten Leute gerne Geschichten über Magie und Drachen" sagt Shehera lächelnd, bevor sie sich in dem Stuhl zurücklehnt und kurz nachdenkt. "Die Geschichte heisst "Die Schöne aus dem Myrtenbaum" und sie ist mir auf der Reise von den Sommerinseln in die nächste Stadt eingefallen" fährt sie leise fort, während sich ihre Stimme langsam in einen Erzählton wandelt. Sie sitzt still da und sieht sich die Sterne an, solange sie noch da sind und erzählt mit ruhiger und faszinierter Stimme, welche sehr leise klingt.

"Es wird erzehlt, dass in einem fernen Land der üppig gedeihende Myrenbaum als Domizil einer überaus liebreizenden Feenart - vielleicht deshalb, weil die Myrte der Göttin der Liebe geweiht ist - gilt. Und dort wird folgende Geschichte erzählt:

Ein Prinz fand einst so grossen Gefallen an den glänzenden Blättern und dem herrlichen Duft eines Myrtenbaumes, dass er ihn in einen Kübel pflanzen und auf den Balkon seines Schlafgemaches stellen liess. In derselben Nacht - und in den darauffolgenden sechs Nächten - vernahm er zunächst leichtfüssige Schritte und spürte gleich darauf in der Dunkelheit Liebkosungen so sanft wie Eiderdauenen. Dann schlüpfte eine herrlich duftende Gestalt - eine Duftwolke aus Rosen und Zedernholz umgab sie - unter seine Bettdecke und die ganze Nacht hindurch vergnügten sie sich mit zärtlichen Spielen.

Doch da die Unbekannte stets beim leisesten Schimmer der Morgendämmerung entschwand, bekam der Prinz sie nie zu Gesicht. Als sie sich wieder einmal in den frühen Morgenstunden aus seinen Armen löste und entfliehen wollte, hielt er sie an einer Locke ihres Haares, die er um sein Handgelenk gewickelt hatte, zurück und rief seinen Kammerdiener, er möge Licht machen. Im Schein der Kerzen erblickte er seine zierliche Gefangene - es war die Myrtenfee, die so golden strahlte wie der Ganze des Kerenlichtes und so rosig aussah wie die Blüten ihres Baumes. Durch die geheimnisvolle Kraft der Liebe, die sie vom ersten Augenblick an für den Prinzen empfunden hatte, waren ihre Blätter und Zweige zu Fleisch und Blut geworden.

Der Anblick der Myrtenfee verzauberte den Königssohn und die folgenden Tage des Glücks verlebte das Paar zurückgezogen in dem Schlafgemach. Von Tag zu Tag wurde die Liebe des Prinzen zu seiner schönen Geliebten stärker, bis sie schliesslich ebenso glühend war wie seine Leidenschaft. Und so beschloss er, die Myrtenfee zu seiner Gemahlin zu machen.

Es begab siech aber, dass er die Fee für eine Weile verlassen musste, um ein Wildschwein zu jagen, das in der Umgebung seines Palastes sein Unwesen trieb. Damit ihr während seiner Abwesenheit nichts zustossen konnte, erachtete er es für das Beste, sie in Sicherheit zu bringen. Denn der Prinz war ein junger Mann von blühendem Aussehen, der vordem ein recht unbekümmertes Leben geführt hatte und um die verschiedenen Paläste seines Hofes herum lebten etliche seiner einstmaligen Mätressen. Sie, so fürchtete er, waren womöglich boshaft und rachsüchtig geworden, weil er sie vernachlässigt hatte.

Daher bat er die Fee, in ihren Baum zurückzukehren und dort zu bleiben, solange er fort war. Sie willigte sogleich ein, denn sie war ein sanftes und gehorsames Geschöpf. Ihre einzige Bitte an den Prinzen war, eine goldene Glocke an einen der Zweige zu binden, so dass er sie bei seiner Rückkehr erlösen konnte. Er brauche nur an einem Seidenband zu ziehen, mit dem die Glocke am Baum befestigt sei, und schon beim ersten Läuten werde sie in seine Arme gleiten.

Dann schlüpfte die Fee leise seufzend in ihren Baum. Einen Moment lang blickte sie den Prinzen an, aber schon im nächsten war nichts mehr von ihr zu sehen; nur die glänzenden Myrtenblätter zitterten noch ein wenig. Der Prinz band die Glocke an einen Zweit und wies seinen Kammerdiener an, gewissenhaft für den anmutigen Baum zu sorgen.

Die Tage vergingen, und der Prinz war noch immer auf der Jagd. Im Schlafgemach der Liebenden herrschte Stille und Leere. Nur der Wind blähte die Vorhänge des Bettes auf und spielte in den Blättern des Myrtenbaumes, der sicher in seinem Kübel auf dem Balkon stand. Jeden Nachmittag kam der Kammerdiener, um den Baum zu wässtern, aber ansonsten blieb die Fee ungestört.

Eines Morgens öffnetes ich jedoch ganz unerwartet die Tür , und sieben junge Frauen kamen flüsternd und tuschelnd hereingeschlichen. Es waren die einstigen Mätressen des Prinzen auf der Suche nach ihrer Rivalin, die noch keine von ihnen gesehen hatte. Sie durchsuchten jeden Winkel des Zimmers, konnten aber nichts finden.

Schliesslich traten sie auf den Balkon, um sich zu beratschlagen. Während sie miteinander sprachen, begann erst die eine, dann die nächste gelangweilt die glänzenden Blätter des Myrtenbaumes abzustreifen. Dabei zog eine von ihenen plötzlich an dem Seidenband und brachte die Glocke zum Läuten. Die Rinde des Baumes bebte, und herabgestiegen kam die Fee.

Sogleich fielen die eifersüchtigen Frauen über sie her. Messer blitzten, Blut spritzte, und es dauerte nicht lange, da war von der Myrtenfee nicht mehr übrig als verstreute Knochensplitter, zerpflückte Blätter und zahllose kleine Borkenstückchen. Nur die jüngste der sieben Mätressen hatte sich zurückgehalten: Einzig eine Locke aus dem goldenen Haar der Myrtenfee hatte sie ergriffen. Nun schlichen die Frauen zurück in ihre Zimmer, und nimand im Palast hatte etwas bemerkt.

Am Nachmittag kam der Kammerdiener des Prinzen, um den Myrtenbaum zu wässern. Entsetzen ergriff ihn, als er beim Betreten des Zimmers die Spuren des Gemetzels erblickte. Er überlegte einige Minuten, was er tun sollte. Dann sammelte er mit zitternden Fingern die Überreste von Knochen, Blättern und Borke zusammen und stopfte sie in den Kübel auf dem Balkon. Anschliessend ergriff er aus Angst vor dem Zorn des Prinzen, der ihn womöglich zur Rechenschaft ziehen würde, die Flucht.

Aufgemutert von der Jagd und voller Verlangen nach seiner geliebten Fee, betrat der Prinz am folgenden Tag sein Schlafgemach. Aber welch ein Anblick erwartete ihn dort! Auf dem Balkon stand der Kübel des Myrtenbaumes und darin waren nicht sals Knochenstückchen, zerbrochene Zweige und braune Blätter des Feenbaumes.
"

Shehera hört an dieser Stelle kurz auf zu erzählen und schluckt leise, bevor sie ein paar Schlucke des Weines zu sich nimmt.

"Gefällt Euch die Geschichte? Soll ich weitererzählen?" fragt sie die Anwesenden, bevor sie sich überzeugt, dass der Morgen noch nicht begonnen hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 13:04 Uhr
Nibrir horcht ob der kurzen Pause auf und wird aus seinen dahinfließenden Gedanken gerissen.
"Ja, bitte, erzählt weiter, sie ist wunderschön, diese Geschichte. Bitte, was passiert nun mit dem Prinzen?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 13:18 Uhr
Nazaya und Lithiel waren den beiden Menschen zu dem Haus am Strand gefolgt, und hatten sich mit ihnen auf der Terrasse nieder gelassen.
Während des Gespräches, dass sich hauptsächlich um Kleider drehte, hatten beide geschwiegen, denn in anbetracht dessen, dass die anderen beiden vom Fach waren, hielten die Halbelben eine laienhafte Bemerkung für nicht angebracht, zumal dies sicher kein Thema war, dass sie sonderlich interessierte.

Als Shehera jedoch beginnt, ein Geschichte zu erzählen, lauschen die Geschwister, vorallem Lithiel, aufmerksam, denn Geschichten waren eine ihrer großen Leidenschaften.

"Bitte erzählt weiter, eure Geschichte ist wundervoll."
bittet Lithiel, als die Menschenfrau eine Pause einlegt, und fragt, ob sie fortfahren soll.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 13:48 Uhr
Shehera lächelt zufrieden, eigentlich hat ihre Frage an einer solchen Stelle der Geschichte noch nie jemand verneint. Also lehnt sie sich wieder zurück und fährt mit der Geschichte fort.

"Er rief nach seiner Geliebten, erhielt aber keine Antwort. Das Blut gefror ihm in den Adern und er begann zu weinen.

Wochenlang verliess der Prinz sein Schlafgemach nicht mehr und gab sich ganz seiner Trauer hin. Doch während er so um seine Geliebte trauerte, geschah auf dem Balkon vor seinem Zimmer etwas Sonderbares.

Die Reste der Blätter und der Borke des Myrtenbaumes wurden von sanftem Regen abgespült und von der Sonne erwärmt, und im Laufe der Zeit begann die Pflanze zu wachsen. Zuerst zeigten sich hellgrüne Triebe, dann zarte und schliesslich kräftigere Zweige. Zu guter Letzt stand der Myrtenbaum eines Morgens in voller Blüte wie ehedem da, und heraus trat die Fee, wieder in ihrer ursprünglichen Gestalt und in güdenem Glanz.

Die Liebenden herzten und liebkosten sich, und dei Fee erzählte dem Prinzen, was sich zugetragen hatte. Er beschloss, seine Geliebte umgehend zu heiraten, und überlegte, wie er die Tat rächen könne. Die Hochzeit wurde im Festsaal des Palastes mit einem grossartigen Bankett gefeiert, zu dem der gesamte Hofstaat geladen war. Nach dem Festmahlstellte der Prinz den Anwesenden eine Frage. Welche Strafe, wollte er von ihnen wissen, solle demjenigen auferlegt werden, der seiner geliebten Prinzessin ein Leid zufüge? An den Galgen, rief einer der Höflinge. An das Rad, sagte ein anderer.

Als die Mätressen an der Reihe waren, ihr Urteil abzugeben, erklärten sie wie aus einem Munde: Solch ein Mensch gehöre in den Kerker, wo er bis an sein Lebensende schmacten müsse.

"Wie ihr geraten habt", sprach der Prinz, "so soll es geschehen." Und er liess die Frauen in den Kerker werfen. Nur die jüngste, die einzig eine Locke von dem Haar der Fee genommen hatte, verschonte er.
"

Shehera setzt sich wieder gerade auf den Stuhl und sieht irgendwie erleichtert aus. Sie sieht auf die aufgehende Sonne und lächelt ihr entgegen. "Es ist Tag..." sagt sie und genehmigt sich noch den letzten Schluck des Weines, womit die zwei Flaschen leer sind. "Möchte jemand Tee?"

Man kann das Scheppern und das Gekreische der Arena bis zu ihrem Haus hören, doch sie ignoriert es einfach, oder besser, sie will es gar nicht hören. "Wollte von Euch  niemand die Kämpfe bewundern?" fragt sie, kurz bevor sie in's Haus tritt, um eine Kanne Tee zu machen. Sie geht in die Küche und facht den Herd an, wo sie frisches Wasser aufsetzt und neben dem Herd stehen bleibt, um sofort den Tee machen zu können, wenn das Wasser kocht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 14:11 Uhr
Als Shehera endet tauschen gerade Mond und Sonne ihren Platz am Firmament. Normalerweise war dies die Zeit, zu der Lithiel und Nazaya sich zurück zogen, um einige Stunden zu ruhen, denn sie waren Geschöpfe die die Nacht mehr liebten als den Tag.
Obwohl es beiden nach ein wenig Ruhe durstet, bleiben sie aus Höflichkeit doch mit an dem Tisch sitzen.

"Ja, ich hätte gerne ein wenig Tee." antwortet Lithiel, und auch ihre Schwester nickt. Ein morgendlicher Tee vermochte den Geist zu beleben, und erscheint beiden als genau das Richtige.

Nazaya lässt ihren Blick aufs Wasser steigen, ruhig liegt die Oberfläche da, als würde sie nach einer langen Nacht  ruhen. Die Sonnenstrahlen spiegeln sich wieder, und fast wirkt es, als würde ein goldener Schimmer auf dem See liegen.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 14:28 Uhr
Als Shehera das Haus wieder verlässt, trägt sie ein Tablett mit einem grossen Tonkrug und fünf Bechern. Sie stellt alles hin und gibt jedem ihrer Gäste einen Becher, wo sie sofort den Tee hineingiesst. Dieser verströhmt einen wundervollen Geruch nach Äpfeln und Salbei, wobei ein leichter Hauch nach Rosen mitschwingt. "Ich komme gleich wieder." sagt sie entschuldigend, bevor sie an Jiros Zimmer klopft. Als dieser nicht antwortet, zuckt sie mit den Schultern und geht wieder nach Draussen, wo sie den Strand überblickt.

Viele Leute sind schon dort, wobei eigentlich alle in Richtung Süden gehen, wo das Turnier stattfinden soll. "Ihr seid doch neu in der Stadt, wie ich übrigens auch" sagt sie zu Nazaya und überlegt dann kurz. "Wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag ein grosses Feuer am Strand machen würden und so die Leute dazu bringen, sich etwas hinzusetzen und mit uns etwas zu essen? Ich glaube, so könnte man ein paar Leute kennenlernen"

Man kann Shehera ansehen, dass sie von dem Vorschlag nicht überzeugt ist, aber dass ihr die Vorstellung, am Strand auf offenem Feuer etwas zu braten und im Schatten der Bäume zu sitzen, sehr gefällt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 15:11 Uhr
Nazaya nimmt eine Tasse Tee von Shehera entgegen, und nippt daran. Das Getränk ist kochend heiß, aber sehr wohlschmeckend.
Aufmerksam lauscht sie dem Vorschlag der Menschenfrau, am Strand ein Feuer zu entzünden.

Für gewöhnlich ziehen die Halbelben es vor, alleine zu bleiben, jedoch konnte es sich für das Geschäft als lukrativ erweisen, einige Kontakte zu knüpfen.
"Ja, dass ist eine gute Idee. Habt ihr denn noch ausreichend Vorräte im Haus, oder sollen wir auf dem Markt einige Waren kaufen?"

Nazaya verzieht keine Miene, und wieder einmal ist Lithiel erstaunt darüber, wie gefasst ihre Schwester auf die viele Gesellschaft reagiert, wo sie doch für gewöhnlich schon einzelne Menschen mied.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 15:14 Uhr
"Eine fabelhafte Idee, Shehera", antwortet Nibrir auf deren Frage. "Ich kann mir gut vorstellen, dass es nach dieser anstrengenden Nacht vielen nach etwas Ruhe und Entspannung gelüstet, und ein Lagerfeuer am Strand dürfte diesem Wunsch doch wohl sehr entgegenkommen, finde ich. Was gibt es Schöneres, als im Licht der späten Nachmittagssonne um ein Feuer zu sitzen, die vielen Lichter zu bestaunen, die auf dem Wasser umherschwirren. Ich helfe Euch gern; falls Ihr meine Hilfe benötigt, dann sagt es ruhig."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 17:06 Uhr
"Ich denke nicht, dass wir für all die Leute Vorräte einkaufen müssen, ich hoffe doch, dass jeder dann für sich selbst zu Essen und zu Trinken mitbringt. Aber Holz für ein Feuer sollten wir wohl zusammenragen." sagt Shehera nachdenklich. "Im Wald, wo wir gestern mit dem Rennen durchgeritten sind, hat es wohl viel Fallholz, das nur unnütz auf dem Boden liegt und schon lange nicht mehr lebt. Davon könnten wir wohl brauchen, ich denke nicht, dass es uns jemand übel nimmt, wenn wir den Wald aufräumen." sagt sie schliesslich grinsend und sieht sich um. Noch einmal überlegt sie ein paar Sekunden, bevor sie lächelnd hochsieht. "Wollen wir für uns einkaufen gehen? Damit wir Abends bereit sind? Wer holt das Holz, wer holt das Essen? Oder wollt Ihr doch mehr als für uns einkaufen?"

Sie scheint nun vollkommen fasziniert von der Idee, welche sie verwirklichen wollen. Schon lange sass ich an keinem Feuer mehr mit Leuten, welche auch von sich erzählen und nicht nur meinen Geschichten lauschen. denkt sie, während sie aber trotzdem nicht vergisst, dass sie auch Geld verdienen muss.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 17:58 Uhr
Nazaya trinkt den letzten Schluck ihres Tees, und stellt die Tasse zurück auf den Tisch. Es würde für sie und Lithiel eine gute Gelegenheit sein, sich für eine Weile zurück zu ziehen, wenn sie das Feuerholz sammeln würden, außerdem würde es sich auf Alcas Rücken gut transportieren lassen.

"Wenn es euch recht ist, werden wir das Holz sammeln, mit dem Pferd lässt es sich leichter hier her schaffen."
Ihre Worte sind freundlich, aber bestimmt, auch wenn sie sich nicht vorstellen kann, dass jemand Einspruch erheben würde.

Mittlerweile steht die Sonne schon hoch am Himmel, und brennt mit ihrer vollen Kraft auf ihre Häupter hernieder, für die lichtscheue Nazaya eine Qual, und sie wünscht sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als sich in den kühlen Schatten, den die Bäume spenden, zu begeben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 18:02 Uhr
"Ja, vielleicht sollten wir wirklich noch einmal einkaufen gehen, es dürfte wohl kaum schaden, etwas zu essen dazuhaben. Was haltet Ihr von Fladenbrot, wie ich es auch heute abend gekauft hatte? Über den Flammen Geröstet schmeckt es ganz sicher noch viel besser, als es das ohnehin bereits tut. Und ich würde sehr gern eine Flasche von diesem Ingwerwein probieren, wie ich sie an einem der Stände gesehen habe. Wenn ich nur an den Geruch von frischem Ingwer denke, dann läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen, einfach köstlich. Ich werde jedenfalls gern eine oder auch zwei Flaschen beisteuern. Wir sollten dann auch bald aufbrechen, um Holz zusammenzusuchen und die Einkäufe zu erledigen, ehe wieder so viel Volk auf den Beinen ist und das Durchkommen zu einem langwierigen Unterfangen ausufern lässt, denke ich."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 18:26 Uhr
Nazaya deutet die Worte Nibrirs als Zustimmung, und so erheben sich die beiden Halbelben.
"Wir werden uns also auf den Weg machen, um Holz zu sammeln. So bald wie möglich werden wir zurück sein.
Habt Dank für den Tee und den Wein." fügt sie mit einem kleinen Lächeln an Shehera gewandt hinzu.

Die Schwestern verlassen die Terrasse, und binden Alca, der nicht weit von dem Haus am Strand steht, los. Der Hengst ist sichtlich erfreut, seine Herrinnen zu sehen, zu lange schon hat er einsam verharren müssen.
Lithiel schwingt sich wieder auf seinen Rücken während Nazaya neben dem Pferd geht, und so verlassen die drei den Strand in Richtung des Waldes, tiefe Spuren im Sand hinterlassend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 19:01 Uhr
Shehera nickt nur noch und nimmt den Korb, welcher neben dem Tisch steht, wessen inhalt sie in die Küche bringt. Dann kommt sie mit dem leeren Korb zurück und sieht, dass Nazaya und ihre Schwester inzwischen den Strand schon verlassen haben. Die sind ja ganz schön schnell. denkt sie, bevor sie Nibrir ansieht. "Na dann gehen wir mal" sagt sie lächelnd und geht in Richtung des Marktplatzes, da es dort eindeutig mehr Stände hat, wo man Essen kaufen kann. Für Jiro hat sie noch kurz eine Nachricht in der Küche hinterlassen, dass sie bald zurück sein wird und dass sie sich freuen würde, wenn er sich auch zu ihnen gesellen würde, wenn sie am Strand ein Feuer machen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 10. Aug. 2003, 23:38 Uhr
Als Jiro erwacht ist es schon dunkel. Das erste mal seit dem Morgen fühlt er sich annehmbar. Der Met in der goldenen Harfe hat ihm schwer zugesetzt, weil er selten Alkohol trinkt. Er wischt sich den Schlaf aus den Augen und geht nur halb angekleidet in die Küche. Weil er am Morgen Magenprobleme hate hat er nichts gegessen und hat großen Hunger. Anstatt etwas Essbaren findet er einen Zettel von Shehera. Ein Feuer am Strand, das klingt verlockend und vielleicht haben auch was zu Essen dort. Plötzlich sehr gut gelaunt zieht Jiro schnell etwas an und geht auf die Terasse um zu schaun wo das Feuer ist. Das Feuer ist nicht zu übersehen. Die Flammen schlagen sehr hoch und spiegeln dich im Ildorel. Grinsend springt Jiro von der Terasse und stapft auf das Feuer zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 14:36 Uhr
Als scheinbar keiner ihr Angebot annehmen will, ist Shehera etwas schneller gegangen, um so schnell wie möglich bei ihr zu Hause anzukommen. Sie geht in die Küche und verschliesst erneut zwei Flaschen Tee und zwei Flaschen Wein sorgfältig mit Wachs und bindet je eine dicke Schnur um den Hals. Dann nimmt sie die Flaschen und geht an den Strand, wo sie ihr Kleid auszieht und etwas hinausschwimmt, um die Flaschen in dem dunkel daliegenden See auf dem Boden zu befestigen. Nachdem sie noch etwas geschwommen ist, zieht sie ihr Kleid über ihre nasse Haut und lässt die Haare nass nach unten hängen, während sie sich zurück zum Haus aufmacht.

Sie holt sich eine grosse, dicke Kerze, welche sie neben der Hängematte auf den kleinen Tisch stellt und ein etwas dünneres Buch, mit welchem sie es sich auf der Hängematte gemütlich macht und im Schein der Kerze, welcher von den frühen Sonnenstrahlen unterstützt wird, anfängt, das Buch etwa zum fünften Mal zu lesen.

Bereits nach ein paar Seiten schläft sie seelig und lächelnd ein, das Buch aufgeschlagen auf ihrer Brust ruhend und sie träumt von ihrer Freundin, die sie niemals wirklich treffen wird und von anderen Gestalten. Alles Geschichten, die sie nach dem Aufwachen sofort niederschreiben wird. Dies ist kurz vor Mittag der Fall, ein kühler Wind weht vom See herauf, als sie sich hinsetzt und in ihr grosses Buch schreibt, was sie geträumt hat, jedoch ist sie diesmal nicht ganz bei der Sache, denn ihre Gedanken drehen sich um den gestrigen Abend und um die Leute... insbesondere um jemanden Bestimmten. Was ist los mit Dir, Shehera? Du musstest Dich doch sonst nie konzentrieren?

Seufzend legt sie die Feder wieder beiseite, als sie bemerkt, dass es keinen Sinn hat, mit der Geschichte im Moment fortzufahren und sie denkt an die Geschichte, welche sie am Abend zuvor gehört hat. "Eine Elbe mit menschlichen Eltern..." murmelt sie verständnislos vor sich hin, zuckt dann allerdings mit den Schultern und lässt ihre Gedanken zu andern Leuten schweifen. So in Gedanken versunken sitzt sie auf dem Schaukelstuhl und nippt an ihrem Tee, auf welchen sie heute irgendwie auch so gar keine Lust hat, obwohl er herrlich nach Wald und Früchten schmeckt.

Einen Moment denkt sie darüber nach, ob sie ihren Freund Helvail noch einmal besuchen soll, verschiebt dies allerdings an den frühen Abend, da sie weiss, dass dieser noch bis zum nächsten Morgen da sein wird und ja auch nicht gekommen ist am letzten Abend, wahrscheinlich war er von der Arbeit zu müde. So legt sie sich zurück in ihre Hängematte, legt ihren linken Unterarm über die Stirn und schliesst die Augen, wobei sie vor sich hinträumt und etwas döst, ohne jedoch einzuschlafen. Sie lauscht dem Wind und den Wellen des See's und von fern hört sie fremde Stimmen, welche sich am Strand leise unterhalten.

Als die Mittagshitze vorbei ist, steht Shehera auf und will sich ein frisches Kleid anziehen, merkt dann jedoch, dass sie keins gewaschen hat. Sie sieht sich das weisse Kleid von ihrem Vater an, welches aber voller Sand ist. Seufzend zieht sie das rostrote Schnürkleid ihres Vaters an, nimmt die andern Kleider und geht diese im See waschen, bevor sie sie vor dem Haus an eine Leine hängt. Jiro ist inzwischen am Arbeiten und sie sagt ihm, dass sie noch ein paar Dinge zu erledigen hätte, bevor sie sich barfuss auf den Weg macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 11. Aug. 2003, 21:19 Uhr
Jiro läuft verschwitzt und dreckig über die Terasse direkt auf den Ildorel zu. Auf dem Weg entledigt er sich im Schein der spätnachmittäglichen Sonne seiner Kleidung, die er immer noch unter seinem Arm hat als er ins Wasser rennt. Zufrieden grinsend schrubbt er sich eine Weile bevor er seine Hose und das Hemd im Wasser ausspült um den gröbsten Dreck davon herunter zu bekommen. Noch im Wasser zieht er sich wieder an und läuft triefend wieder zum Haus um seine Stiefen anzuziehen. An so einem Tag trocknet man schneller als man denkt Er nimmt sich noch schnell eine kleine Schaufel und geht in Richtung Norden davon. Von weitem dreht er sich noch einmal um und betrachtet zufrieden das Haus. Viele der herausgefallenen Steine sind wieder am richtigen Platz, aber das Dach wird noch eine Menge Arbeit machen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 22:09 Uhr
Als Shehera zurück kommt, ist Jiro nicht da, dafür sitzt ihr Freund Helvail auf der Terasse in ihrem Schaukelstuhl und scheint zu schlafen. Sie weckt ihn, indem sie ihren rechten Fuss auf die Kufe stellt und einfach drauf steht, so dass er fast aus dem Stuhl fällt. "Gut geschlafen?" fragt sie ihn grinsend, während er sie mit leuchtenden Augen ansieht. "Das... Kleid... sieht... DU siehst hinreissend aus." ist das Einzige, was er dazu sagt, worauf sie ihm einen strafenden Blick zuwirft. "Jaja" sagt sie und nimmt sich das weisse Seidenkleid von der Leine, womit sie in's Haus geht und dann in dem weissen Kleid wieder nach Draussen. Sie geht zum Ufer runter und kommt mit nassem Kleid, nassen Haaren und einer Flasche in der Hand zurück. "Du trinkst noch immer keinen Tee?" fragt sie grinsend, bevor sie ihm ein Glas kalten Sommerwein eingiesst und sich, nass wie sie ist, auf dem Schaukelstuhl niederlässt.

Während Shehera ihre Haare kämmt, sieht Helvail sie erstmal eine Weile nur so an, bevor er ihr gesteht, dass er wirklich sehr gehofft hätte, dass sie mit ihm zu den Sommerinseln zurück kehrt. Shehera sieht ihn fragend an und glaubt zu erkennen, warum er das gewünscht hat. "Zehn Jahre, Helvail... zehn Jahre bin ich nun weg und Du wartest noch immer?" fragt sie ihn ernst, allerdings ohne die Bürste wegzulegen. Er sieht sie lediglich etwas traurig an, bevor er sich zurück lehnt und sich genau umsieht. "Ich kann es nun verstehen." sagt er tonlos. Dann sagen sie beide einen Weile gar nichts mehr sondern sitzen nur so da und sehen sich den See an, wie er im dunkler werdenden Licht der Sonne immer schöner wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 11. Aug. 2003, 22:30 Uhr
Mit freiem Oberkörper und sichtlich erschöpft kommt Jiro hinter dem Haus an. Sein Hemd ist zu einem dicken Bündel verschnürt. Als er dieses öffnet kommen drei schöne Blumen zum Vorschein, zwei mit blauen und eine mit einer strahlend roten Blüte. Vorsichtig nimmt er die Blumen und setzt sie in einen provisorischen Pflanzkübel, den er am nachmittag aus alten Brettern zusammengebastelt hat. Er gibt die restliche Erde aus dem Hemd in den Kübel und drückt die Blumen fest an. Dann gießt er Wasser über das Ganze und Lächelt. Er schüttelt sein Hemd aus und zieht es wieder über. Der erste Versuch den Bottich anzuheben misslingt, aber beim Zweiten mal schafft er es ihn anzuheben und stapft um Das Haus herum zur Terasse. Dort sitzen Shehera und noch jemand, den Jiro nicht kennt, was ihn aber nach der letzten Nacht nicht verwundert. Mit einem Ächtsen stellt er den Kübel am Rand der Terasse ab und begrüßt die beiden. Er wischt sich den Schweiss von der Stirn während ein rotes Blütenblatt, in seinen Augen wie in Zeitlupe, vom Wind davongetragen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 00:59 Uhr
"Ich hab mich schon gefragt, wo Ihr bleibt..." sagt Shehera leise, als Jiro auftaucht. Sie sieht sich die Blumen an und ein breites Lächeln kommt über ihre Lippen. "Danke, die sind wunderschön" sagt sie beeindruckt, bevor sie merkt, dass sie noch immer mit Helvail auf der Terrasse sitzt.

"Ehm... das hier ist Helvail, er ist ein alter... nun... Freund von dem Sommerinseln." sagt sie, während sie mit dem Kopf kurz in dessen Richtung nickt. "Und das hier ist Jiro, er... nun... wollte mir eigentlich helfen, das Haus zu renovieren, aber scheinbar kümmert er sich nun eher um dessen Verschönerung" fügt sie dann grinsend hinzu, bevor sie aufsteht und sich die Blumen näher ansieht. Sie beugt sich runter und riecht daran, wobei sie den Geruch nicht einordnen kann, etwas ähnliches hat sie noch nie gerochen. "Wirklich wundervoll, danke." wiederholt sie, bevor sie in's Haus geht und mit einem Glas nach draussen kommt.

"Setzt Euch doch kurz zu uns und trinkt ein Glas kühlen Wein, Ihr seht aus, als würdet Ihr es brauchen können" sagt Shehera freundlich zu Jiro, während sie sich wieder in ihren Schaukelstuhl setzt und Helvail mit einem entschuldigenden Lächeln ansieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 12. Aug. 2003, 04:16 Uhr
Helvails Blick wird immer düsterer je mehr Shehera sich über die Blumen freut, die Jiro am Waldrand ausgegraben hat. Als Shehra ins Haus geht wirft er Jiro einen giftigen Blick zu. Was habe ich denn nun wieder getan? Davon ist jedoch in dem Moment in dem Shehera zurückkommt nichts mehr zu sehen. Jiro schenkt sich ein Glas Wein ein, wendet sich jedoch zur Tür. "Entschuldigt mich, ich denke ich lasse Euch mit eurem Freund allein" Bei dem Wort Freund bekommt seine Stimme einen abfälligen und gleichzeitig agressiven Tonfall. Jiro setzt sich in die Küche und trinkt missmutig seinen Wein, der seine Laune jedoch zusehends durch seinen Geschmack und den Alkohol bessert.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 09:26 Uhr
Als Jiro ihr Angebot, mit ihnen etwas zu trinken, scheinbar nicht annehmen will, zieht Shehera verwundert die linke Augenbraue nach oben. "Ein seltsamer Mensch..." sagt sie nachdenklich zu Helvail, was jedoch eher interessiert als abschätzig klingt. Helvail nickt lediglich zustimmend, wobei sein Gesichtsausdruck andere Worte spricht als ihre. Sie sieht ihn kopfschüttelnd an. "Ach Helvail... Du wirst morgen wieder abreisen, denn ich weiss, dass Du nicht an einem fremden Ort leben kannst. Und ich werde nicht zurück kommen. Was also erwartest Du von mir?" Seine Antwort ist lediglich ein etwas gequältes Lächeln, bevor er aufsteht und Shehera unvermittelt einen kleinen Kuss auf die Lippen drückt. "Ich wünsche Dir alles gute, und meld Dich bitte auch bei mir bald, nicht nur bei Deinem Vater." sagt er etwas traurig und man kann ihm anmerken, dass er nicht daran glaubt.

Er sieht sie noch einmal traurig an, bevor er mit einem "Mach's Gut, Shehera Rhishade" das Haus verlässt und bald im Dunkel der Nacht verschwunden ist. Shehera lehnt sich im Schaukelstuhl nach hinten und ein Seufzer zeigt deutlich, dass sie mit der Situation so gar nicht glücklich ist. Bevor sie aufsteht und sich die einzelne Träne unter dem linken Auge wegstreift. Sie geht in die Küche und lächelt Jiro herausfordernd an. "Wollt Ihr Euch jetzt vielleicht zu mir setzen?" fragt sie, woraufhin er mit nach Draussen kommt. Shehera entzündet eine Kerze und setzt sich erneut in den Schaukelstuhl, während sie im Moment nichts sagt, sondern verträumt auf den See sieht, welcher im Vollmond fast aussieht wie am Tag, wenn da nicht die Spiegelungen von tausenden von Sternen wären.

Sie trinkt mit Jiro noch die Flasche Wein zu Ende und verabschiedet sich dann entschuldigend, weil sie wirklich dringend schlafen muss, was man ihr auch deutlich ansieht. Gesprochen haben die Beiden nicht viel, ausser dass Jiro ihr erzählt hat, was er an dem Tag geschafft hat, was ihm ein dankbares Lächeln von Shehera eingebracht hat, wobei sie scheinbar aber trotzdem nicht ganz bei der Sache war. Lange vor Mitternacht legt sie sich in ihre Hängematte und fällt in einen unruhigen Schlaf, welcher diesmal nicht von den schönen Geschichten gekrönt ist wie sonst...

Als sie aus einem Alptraum aufwacht, sieht sie gerade ein rotes Leuchten über dem See, welches den Sonnenaufgang irgendwann in der nächsten Zeit ankündigt. Mit einem lauten Seufzer lässt sie sich aus der Hängematte gleiten und geht zum Strand, von welchem sie kurze Zeit später triefnass zurück kehrt. Sie setzt in der Küche frischen Tee auf und geht nach Draussen, um sich ihr rostrotes Reisekleid anzuziehen, während sie das weisse Seidenkleid verträumt über die Leine hängt und sich dann das Wildledertuch wieder um die Hüfte bindet. Mit dem frischen Tee, welcher wundervoll nach Kräutern duftet, setzt sie sich in ihren Schaukelstuhl und benutzt den kühlen Wind der Morgenstunden, um noch etwas in ihrem Buch zu lesen.

Allerdings scheint sie nichtmal mehr das richtig zu können, denn nach jeder Seite merkt sie, dass sie mindestens zwei Sätze schon wieder vergessen hat und so legt sie das Buch zur Seite und sieht auf den See hinaus, während sie versucht, ihre Gedanken vollkommen zu leeren.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 10:29 Uhr
Es ist bereits Nachmittag geworden, als Allenia endlich das Haus gefunden hat. Langsam geht sie mit ihrem kleinen Welpen auf dem Arm auf das Haus zu und klopft dann an. Sie ist jetzt ein bisschen nervös, sie hofft das die Person wirklich jemanden braucht.

Hoffentlich ist überhaupt jemand da.

Leika winselt leise und Allenia lässt sie runter auf den Boden. Die kleine Hündin setzt sich neben Allenia und guckt die Tür des fremden Hauses an, als könne sie diese beschwören sich zu öffnen. Allenia muss lächeln.

Leika ist wirklich süß, ich bin froh das Kaney sie mir geholt hat....
Kaney...


Sie schaut ein bisschen traurig, hatte sie sich doch vorgenommen jetzt nicht an Kaney zu denken. Es macht sie traurig, daran zu denken das er nun wieder im Wald ist.

Ich sollte mich konzentrieren.

Allenia blickt wieder zur Tür.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 10:36 Uhr
Shehera hat kurz nach Sonnenaufgang angefangen, die Böden weiter zu schleifen, während Jiro das Dach repariert. Gerade ist er unterwegs um Material zu kaufen, als Shehera ein Klopfen vernimmt. Normalerweise hätte sie es gar nicht gehört, weil sie immer in Gedanken ist, wenn sie arbeitet, aber heute versucht sie angestrengt, alle Gedanken zu verdrängen. Sie lässt den Besenstiel mit der stählernen Wolle am Ende fallen und wischt sich den Schweiss mit dem nackten Arm von der Stirn, bevor sie sich die Hände an einem Tuch abputzt und dann die Tür öffnet.

Ihre linke Augenbraue geht nach oben als sie eine Elbe mit feuerrotem Haar vor sich stehen sieht, welche nicht viel grösser ist als sie selbst. Shehera sieht sie erst etwas zweifelnd an, setzt dann aber ein freundliches Lächeln auf. "Ja bitte? Was kann ich für Euch tun?" fragt sie freundlich, da sie nicht glaubt, dass diese Frau, welche vor ihr steht, auf ihr Inserat gekommen ist. Sie sieht nicht aus wie jemand, der sich mit körperlicher Arbeit beschäftigt. Als Shehera den Kleinen Hund entdeckt, geht sie in die Knie und streckt ihm den Handrücken entgegen, damit dieser schnuppern kann. "Na Kleine?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 10:42 Uhr
Oh eine Frau hat das Inserat aufgegeben..umso besser, vielleicht möchte sie ja irgendwas von dem was ich anbieten kann. Frauen lieben normalerweise schöne Verzierungen.

Leika hält Sheheras Finger gleich für Beute und will mit einem begeisterten Aufjaulen hineinbeissen wie bei Kaney. Allenia lächelt.

"Ich hab das Inserat an der Anschlagtafel gesehen...nunja ich bin Künstlerin und habe mich gefragt, ob ihr vielleicht jemanden brauchen könnt, der euch Ornamente an Wänden und Decken oder eventuelle Zeichnungen die ihr wünscht, fertigen kann."

Gespannt schaut Allenia die Frau vor sich an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 10:53 Uhr
Als der Welpe nach Sheheras Hand beissen will, lässt diese die Hand, wo sie ist und lässt die Kleine damit spielen, auch wenn sie dabei das Gesicht verzieht. Ein paar Sekunden spielt sie mit dem Welpen, bevor sie diesem zu einem geeigneten Zeitpunkt die Hand, welche nun ein paar kleine Stiche aufweist, wieder entzieht. Lächelnd steht sie auf. "Ein netter Hund..." sagt sie grinsend zu der Frau vor ihr, bevor sie wieder etwas ernster wird. Ein kleines Funkeln ist in ihren Augen zu sehen, welches wohl so etwas wie Freude ausdrückt und sie spricht leise mit einem Lächeln.

"In der Tat wollte ich Euch heute oder morgen sowieso aufsuchen. Ich bräuchte ein Schild, da dies hier... nun... ich werd's Euch zeigen." sagt sie und bittet die Frau hinein. Sie führt sie in den grossen Raum mit den vielen Fenstern, wo inzwischen die Bücherregale stehen, in welchen die meisten Bücher aufgeschlagen auf Ständern ausgestellt sind und ihre Bilder und die schöne Handschrift präsentieren. Nicht jede Handschrift ist gleich, was deutlich zeigt, dass die Bücher nicht alle vom selben Schriftsteller stammen.

Genau in der Mitte der Aussenwand, zwischen zwei Fenstern, ist ein Tablett in der Höhe angemacht - überhaupt stehen die Bücher alle etwas in der Höhe, unten steht nichts in den Regalen - worauf ein Ständer steht, der ein riesiges, in hellbraunes Wildleder gebundenes Buch präsentiert. Dieses ist nicht aufgeschlagen und der Umschlag präsentiert zwei Drachen, welche um ein Buch herumschlängeln, wobei einer eine Feder in der Klaue hat und etwas in das Buch schreibt. Shehera zeigt auf das grosse Buch. "Dieses Zeichen soll mein Schild werden" sagt sie grinsend. Dann sieht sie sich in dem eigentlich schmucklosen Raum um. "Und die Wände... ja, sie könnten wirklich ein paar Bilder vertragen. Wobei die Bilder... nun... nett sein sollten, schön anzusehen, vor Allem für Kinder." Während sie dies sagt, dreht sie sich wieder zu der Elbe um und sieht sie Fragend an.

"Meint Ihr, sowas geht auf Steinwände?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 11:04 Uhr
"An sich dürfte das kein Problem sein, allerdings muss der Raum dann ein wenig auslüften wenn ich mit der Arbeit fertig bin und die Bilder müssen natürlich erst trocknen. Habt ihr irgendeine Vorstellung, was für Bilder dann auf die Wand sollten? Blumen, Ornamente, Tiere?
Was das Schild angeht..da müsstet ihr mir eure Vorlage..." Allenia deutet auf das Buch, "...mitgeben, denn die Schilder fertige ich in meiner Werkstatt an, da ich dort sauberer arbeiten kann, was Schilder angeht. Wenn ich euch in diesem Raum hier also Bilder an die Wände malen soll, so müßtet ihr die Bücher nochmals hinausbringen und die Regale."

Allenia betrachtet nachdenklich die Decke. "Diese Decke könnte man auch wunderbar verschönern. Dort könnte man zum Beispiel ein Bild zeichnen, auf dem Wolken und Engel sind. Es würde sicher wunderschön aussehen. Das ist natürlich nur ein Vorschlag."

Leika zieht an der Leine und will unter eines der Regale kriechen, Allenia lacht leise.

"Ich habe Leika erst seit eineinhalb Tagen, wir müssen uns noch aneinander gewöhnen."
Sie schaut zu der kleinen dreifarbigen Hündin hinunter und dann wieder zu Shehera. "Nun, was meint ihr?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 11:29 Uhr
Als die Frau meint, sie müsse das Buch mitnehmen, kann man deutlich sehen, wie ihr Blick sich verfinstert. "Tut mir leid, aber das geht nicht... ich gebe dieses Buch niemals aus der Hand. Könnten wir nicht eine andere Lösung finden?" Als sie dann vorschlägt, an die Decke Engel und Wolken zu malen, leuchtet Sheheras Blick regelrecht und sie sieht zur Decke auf. Sie sieht deutlich, wie es aussehen würde und ein glückliches Lächeln macht sich wieder auf ihrem Gesicht breit.

"Ja, ich denke, Engel wären wunderbar." sagt sie dann, bevor sie ihren Blick wieder der Elbe zuwendet. "Verzeiht... mein Name ist Shehera Rhishade und ich bin Geschichtenerzählerin." sagt sie freundlich. "Und was die Wandbilder angeht... nun... denkt Euch etwas aus, aber da Ihr nur da malen müsst, wo keine Regale stehen, sollten diese Euch doch eigentlich nicht stören, oder?"

Sie sieht lächelnd zu dem kleinen Hund und sieht, wie er rumtollen will. "Ihr könnt ihn gerne rumlaufen lassen, das stört mich nicht, an die Bücher kommt er ja nicht ran." sagt sie freundlich, bevor sie ihren Blick wieder auf die Elbe konzentriert. "Und was würde mich das Alles kosten?" fragt sie mit einem etwas ängstlichen Gesichtsausdruck.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 11:35 Uhr
"Ich bin Allenia Silbermond."

Allenia blickt kurz zu Leika als die Shehera ihr anbietet sie laufen zu lassen. "Ich glaube sie laufen zu lassen ist keine gute Idee, sie ist noch nicht stubenrein. Am Ende verschmutzt sie noch euer Haus."

Sie schaut sich in dem Raum nochmals um. "Wenn ich nur da malen soll wo keine Regale sind, ist es kein Problem, aber auslüften müsst ihr hinterher gut. Wenn ihr etwa eine halbe Stunde wartet, werde ich meinen Skizzenblock holen, dann kann ich eine Skizze von eurem Buch dort machen und dann das Bild auf ein Schild übertragen."

Die erwartete Frage kommt, Shehera fragt nach dem Preis. Allenia überlegt kurz, ehe sie erklärt: "Die Farben sind nicht billig leider, von daher..."

Erneut überlegt sie kurz, und nennt Shehera dann einen angemessenen, aber nicht ganz billigen Preis.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 11:42 Uhr
Shehera seufzt und bittet Allenia, kurz zu warten. Sie verschwindet in der Küche und zählt ihr Geld. Dieses würde für die Arbeiten zwar gerade noch so reichen, aber dann hätte sie wirklich nichts mehr zum Leben und sie weiss einfach nicht, wann sie Kundschaft kriegen würde. So geht sie wieder zu Allenia, welche sich inzwischen den Raum genauer ansieht, und sieht sie etwas traurig an. "Also entweder müsstet Ihr mir die Hälfte nachlassen, oder Ihr wartet auf das Geld ein paar Wochen... oder Ihr macht nur die Hälfte der Arbeiten. Ich bin gerade erst hier angekommen und ich weiss nicht, wie viel Geld ich wirklich mit meiner Arbeit machen kann, denn scheinbar sind die Bewohner dieser Stadt alle ziemlich gebildet, was es schwer macht, für jemanden Briefe zu schreiben und vorzulesen."

Shehera überlegt einen Moment und sieht Allenia dann fragend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 11:55 Uhr
Allenia überlegt einen Moment, sie hat selbst nicht viel Geld.

"Wenn ihr mir eine angemessene Anzahlung gebt bin ich bereit eine Weile auf den Rest zu warten, aber nachlassen kann ich den Preis beim besten Willen nicht, die Farben sind sehr teuer, Shehera."

Sie schaut die Frau ernst an. "Möchtet ihr es so oder nicht? Wenn ihr es möchtet werde ich losgehen und meinen Block holen. Und dann müssen wir noch besprechen was an die Zwischenstellen an die Wand soll."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 12:22 Uhr
Shehera nickt lediglich und sieht Allenia dann wieder lächelnd an. "Ich werde Euch selbstverständlich mindestens die Hälfte davon sofort bezahlen." sagt sie dankbar mit einer angedeuteten Verbeugung. "Und was die Wände angeht... nun... Gestalten aus der Sagenwelt, Feen, Drachen, Einhörner und sonstige Geschöpfe wären schön." sagt sie dann verträumt.

"Ich freue mich, dass wir uns einigen konnten." fügt sie ehrlich an und lächelt Allenia dankbar an, bevor sie das Schleifgerät wieder aufhebt. "Ich werde auf Euch warten. Wie lange denkt Ihr, werdet Ihr brauchen?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 12:34 Uhr
Allenia hört zu was Shehera gerne hätte. "Meine Vorschläge ersteinmal...dort um die Tür herum machen wir Rosenranken, das müsste sehr schön wirken, wenn wir den Rahmen weiß streichen.

Dort drüben ein Wald mit einem Einhorn und bunten Vögeln, vielleicht noch Waldtiere. Auf den andren Wänden verteilen wir dann weitere Sagentiere wie gewünscht, Drachen und ähnliches."

Sie schaut Shehera an, antwortet gleich noch auf ihre Frage: "Wie lang ich brauchen werde..wenn alles gut läuft mindestens drei Wochen. Schneller geht es leider nicht."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 12:37 Uhr
"Eure Vorschläge sind sehr schön, ich denke, das wird wirklich im wahrsten Sinne des Wortes wundervoll aussehen. Und drei Wochen sind bei Weitem nicht zu viel für so eine Arbeit." Shehera fängt wieder an zu arbeiten. "Ich muss den Boden dann wohl so schnell wie möglich fertig haben. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr das Schild ganz am Schluss erledigen könntet" sagt sie mit erhobenem Kopf, bevor sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentriert. "Kommt Ihr heute noch mal oder erst morgen?" fragt sie noch, ohne den Kopf zu heben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 12:46 Uhr
"Ich gehe jetzt zum Atelier, hole meinen Skizzenblock und Zutaten für Farbe und komme dann wieder. Habt ihr einen Platz wo ich ein Pferd unterstellen kann? Dann würde ich meine Stute nehmen, mit der bin ich schneller als zu Fuß."

Sie lächelt Shehera freundlich an und kann sich schon bildlich vorstellen, wie wundervoll der Raum aussehen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 13:03 Uhr
"Einen Unterstand habe ich nicht, aber dort, wo mein Hengst steht, ist eigentlich immer Schatten und er hat immer Wasser wie auch Futter. Gerne könnt Ihr Eure Stute dazu stellen. Oder auf die Terasse ganz aussen, wenn Ihr sie lieber unterstellt." sagt Shehera, während sie kurz aufhört zu arbeiten. "Etwas Gesellschaft schadet ihm sicher nicht..." fügt sie lächelnd an.

"Möchtet Ihr einen Tee, wenn Ihr zurück kommt? Oder lieber ein Glas kühlen Wein? Oder gar gekühlten Tee? Ich würde es dann organisieren" schlägt sie noch vor, bevor sie das Schleifgerät wieder in die Ecke stellt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 13:07 Uhr
"Gekühlter Tee wäre mir recht, Wein trinke ich grundsätzlich erst, wenn ich nicht mehr arbeiten muss."

Allenia lächelt Shehera freundlich an und geht dann mit Leika Richtung Tür. "Ich mache mich nun auf den Weg, es kann ein kurzes Weilchen dauern, dann bin ich wieder da und beginne mit der Arbeit."
Sie verlässt mit Leika das Haus der Geschichtenerzählerin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 13:13 Uhr
Nachdem Shehera drei weitere Flaschen Tee soweit präpariert hat, dass sie sie in den See zum Kühlen bringen kann, geht sie wieder an die Arbeit und schleift den Boden des grossen Raumes fertig, bevor sie die feinen Späne zusammenwischt und draussen verstreut, um sich dann im Flur weiter an die Arbeit zu machen. Noch den Flur und ein Zimmer, dann bin ich fertig. denkt sie erfreut, während sie ihre Gedanken schweifen lässt und es ist ihr egal, dass sie diesmal nicht in schöne Märchenwelten sondern in ihre Vergangenheit reist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 13:57 Uhr
Hufgetrappel ertönt vor dem Haus, als Allenias langbeinige elegante schwarze Stute vor dem Haus stoppt. Allenia steigt ab und spricht noch immer beruhigend auf die nervöse Stute ein.

Dann schaut sie sich suchend um, welchen Platz Shehera meinte, an dem sie ihre Stute abstellen könne. Langsam geht sie mit der Stute um das Haus, bis sie das andere Pferd entdeckt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 14:07 Uhr
Shehera hört nicht, dass sich jemand mit einem Pferd nähert, zu sehr ist sie in Gedanken versunken. Hinter dem Haus weiss sie ihren Hengst gut versorgt, da sie ihm Mittags noch Heu gegeben und den grossen Zuber mit Wasser gefüllt hat. So muss sie sich um ihn keine Gedanken machen, auch nicht, dass er wegrennt, denn er ist mit einem Strick lose festgebunden, damit er merkt, dass er nicht gehen soll.

Shehera selbst hängt den Gedanken nach ihrer Kindheit nach und schrubbt dabei den Boden, sie merkt nichtmal, dass sie den Flur schon gemacht hat und das letzte Zimmer gerade bearbeitet. Ihre Arme schuften wie von selbst, ohne dass sie sich darauf konzentriert und sie erinnert sich daran, wie sie Helvail kennengelernt hat und dass sie immer alles zusammen gemacht haben. Ihre Gedanken machen sie etwas traurig, was man an ihrem Gesicht auch sehen kann, jedoch muss sie über manche Erinnerung auch grinsen.

Nun ist er weg... und sie wird ihn wohl so schnell nicht wiedersehen, doch hatte sie auch keine Lust, ihn zum Bleiben zu bewegen, obwohl sie selbst nicht weiss, warum sie das nicht gewollt hätte. Noch vor ein paar Jahren hätte sie alles gegeben, wenn er bei ihr gewesen wäre, doch nun ist alles Anders.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 14:11 Uhr
Allenia nähert sich dem Hengst und streicht dem Tier sanft über die Nüstern. Dann nimmt sie Moonspirit den Sattel und die Trense ab, streift das mitgebrachte Halfter über und bindet die Stute ebenfalls an. Moonspirit wiehert und schnuppert den Hengst freundlich an, ehe sie die Nase ins Gras senkt.
"Sei brav meine Süße."

Allenia hingegen nimmt die nicht ganz leichte Tasche, geht erneut ums Haus herum und klopft wieder an.

Ich freue mich schon auf die Arbeit, obwohl es sicher nicht leicht wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 14:20 Uhr
Das Klopfen reisst Shehera jäh aus ihren Gedanken. Einen Moment lang weiss sie gar nicht mehr, wo sie sich befindet, bis sie merkt, dass ihr Tränen über die Wangen laufen. Diese streicht sie zusammen mit dem Schweiss mit einem Tuch weg, während sie sich kurz die anscheinend vollendete Arbeit ansieht. Langsam geht sie zur Tür und öffnet diese. "Ihr könnt das nächste Mal gerne einfach eintreten." sagt sie freundlich zu Allenia, bevor sie ihr Platz macht um einzutreten. Die Tür lässt sie nun offen stehen.

"Ich werde nun den kühlen Tee holen" sagt sie, bevor sie die vorbereiteten Flaschen unter den Arm packt und das Haus verlässt, um etwa zehn Minuten später wieder aufzutauchen, triefnass. Sie holt zwei Gläser und bringt sie in das grosse Zimmer, wo Allenia sich gerade umsieht, wo sie dieser ein Glas gibt und von dem kühlen Kräutertee einschenkt. Er ist etwas mit Honig gesüsst und schmeckt nach Dill und Salbei - Shehera liebt den Geschmack von Salbei. "Wollt Ihr einen Stuhl, um Eure Skizzen zu machen?" fragt sie Allenia lächelnd, bevor sie selbst sich auf den Boden setzt. "Oder störe ich Euch bei der Arbeit?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 14:26 Uhr
"Ihr stört überhaupt nicht und einen Stuhl brauche ich auch nicht, ich setze mich einfach hier an den Boden, macht euch keine Umstände."

Und schon hat Allenia sich neben Shehera gesetzt, die Tasche neben sich gelegt und trinkt erstmal einen kräftigen Schluck.

Hm der Tee ist lecker, ich muss sie nachher fragen, was das für einer ist.

Sie packt allerhand Farbzutaten, die Pinsel und ihre Farbpalette aus und dann den Skizzenblock und die Zeichenkreide. Die zwei losen Blätter mit den Skizzen von Larisgrün und Kaneys Lichtung flattern zu Boden und Allenia versucht sie schnell zu ergreifen und wegzustecken, doch schon konnte Shehera einen Blick darauf werfen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 14:30 Uhr
Shehera sieht die Skizzen, welche zu Boden fallen und sieht sie mit schräg gelegtem Kopf an. Sie sind wirklich wundervoll gezeichnet und sie freut sich schon auf die Gemälde, die diese sichtlich talentierte Elbe ihr malen wird. "Das scheint ein wunderschöner Ort zu sein. Ist das Euer Zuhause?" fragt sie etwas schüchtern, denn eigentlich fragt sie nicht gerne Leute aus, aber ihre Neugierde schafft es immer wieder, sich durchzusetzen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 15:15 Uhr
Allenia lächelt errötend. "Nein, leider habe ich keine Bilder aus meiner Heimat mitgebracht. Das ist eine Zeichnung aus dem Larisgrün, und diese ist eine Lichtung die ein Freund von mir entdeckt hat."

Sie schaut sich wieder in dem Raum um und notiert sich wo sie was zeichnen möchte. Zu allererst beginnt sie damit, eine Skizze von dem Bild auf dem Buch zu machen, binnen weniger Minuten ist diese fertig. Allenia holt eine dunkle Kreide hervor.
"Ich muß jetzt ein wenig anzeichnen, also bitte nicht wundern. Habt ihr eine kleine Leiter?"

Die Elbin ist neben die Tür getreten und schaut fragend zu Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 15:32 Uhr
"Nein, tut mir leid... ich kann Euch nur erneut einen Stuhl anbieten" sagt Shehera bedauernd, woraufhin Allenia nickt. Shehera holt von Draussen einen Stuhl und gibt ihn ihr. "Und wo kommt Ihr her, wenn man fragen darf?" fragt sie neugierig, während sie Allenia bei der Arbeit zusieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 15:36 Uhr
Allenia blickt von oben zu Shehera herunter. "Ich meine es nicht böse oder so, aber ich spreche sehr ungern über meine Vergangenheit."

Die Elbin errötet ein wenig und wendet sich wieder den Rosenranken mit den filigranen Blüten zu, die sie gerade rund um den Türrahmen zeichnet.

Ich wünschte sie hätte nicht gefragt, ich möchte nicht über meine Eltern, meine Heimat und meine Diebeskunst reden...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 15:46 Uhr
Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben und nickt dann schwach. "Dann werde ich mich mal um die Terasse kümmern." sagt sie fast tonlos. "Ich lasse Euch den Tee hier, wenn Ihr etwas braucht, ich bin draussen."

Mit diesen Worten verlässt Shehera das Haus und sieht sich die Seiten der Terrasse an, wo kleine Pflänzchen wachsen. Da sie eigentlich keine Ahnung von Pflanzen hat, aber dennoch sieht, dass diese fast verdurstet sind und scheinbar einmal viel grösser waren, holt sie Wasser aus dem See und wässert sie erstmal kräftig, bevor sie das kleine Buch aus ihrer Tasche holt, sowie Feder und Tinte und am Tisch sitzend versucht, eine Geschichte zu schreiben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 15:56 Uhr
Allenia arbeitet konzentriert. Sie hat sich vorgenommen, die Rosenranken um die Tür noch an diesem Tage fertig zu bringen.

Schon bald hat sie die Umrisse fertig und beginnt, die Farben anzumischen. Dann fängt sie an, die Rosen und deren Ranken mit Farbe, und somit auch mit Leben zu erfüllen.

Sie lässt sich durch nichts ablenken, nicht durch das Wiehern ihrer Stute draussen, nicht durch sonstige Geräusche. Nach über zwei Stunden erblühen bereits die Hälte der Rosen in wunderschönen Farbtönen. Allenia arbeitet weiterhin konzentriert, nur ab und an einen Schluck von dem Tee trinkend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 16:01 Uhr
Als der Abend anfängt zu dämmern, fragt Shehera sich, wo wohl Jiro bleibt, sie hätte ihn gerne gefragt, was für Pflanzen das wohl sind, die neben der Terrasse gepflanzt wurden. Alles, was sie erkennen kann ist, dass es irgendwelche Kletterpflanzen sind und eindeutig kein Efeu, doch nach diesen Erkenntnissen setzt ihr Wissen über Pflanzen aus. Seufzend sieht sie auf ihr Notizbuch, in welches sie in zwei Stunden höchstens drei Sätze geschrieben hat und schliesst dieses wie auch das Tintenfass wieder.

Etwas betrübt geht sie nach drinnen und sieht sich an, wie weit Alleria gekommen ist. Als sie die Rosen, welche nun fast fertig sind, erblickt, strahlt ihr Gesicht sofort wieder. Ein begeistertes "Oh..." ist alles, was sie rausbringt beim Anblick der Rosenstöcke, die auf sie so echt wirken, dass sie fast meint, die Rosen riechen zu können. Sie legt ihren Kopf etwas zur linken Seite und betrachtet das fast fertige Werk begeistert. Die Blüten leuchten ihr in den verschiedensten Pastelltönen entgegen, wobei zwischendurch kräftige rote und blaue Blüten herausleuchten und sie kann ihren Mund vor Staunen kaum mehr schliessen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 16:09 Uhr
Nun unterbricht sie ihre Arbeit doch einen Moment und lächelt erfreut zu Shehera hinunter.

"Gefällt es euch? Wartet erstmal ab, wie es hier aussieht, wenn wir alles fertig haben...
Ich habe auch überlegt, ob wir nicht einen Teil der Vorlage die ich hier vom Larisgrün habe, als Hintergrund für das Einhorn nehmen. Es würde sich sicher sehr gut machen."

Allenia wendet sich erneut den Rosen zu  und malt weiter. Sie braucht nur noch wenige Minuten, dann sind die Rosen komplett fertig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 16:19 Uhr
Als Allenia vom Stuhl runterkommt und Shehera sich das ganze Kunstwerk ansehen kann, staunt sie nur noch. "Es sieht so... realistisch aus. Ihr seid wahrlich eine Künstlerin" sagt sie leise und schon fast etwas ehrfurchtsvoll. "Und ja, ich denke, die Lichtung wäre ein wirklich passender Hintergrund für ein Wandgemälde" fügt sie dann noch hinzu, als sie realisiert, dass Allenia etwas gesagt hat. "Ich kann es kaum erwarten, das Endergebnis zu sehen."

Shehera setzt sich in der Mitte des Raumes auf den Boden und nimmt sich noch ein Glas von dem Tee, während sie Allenia auch noch einschenkt und bewundert die Tür. "Ich denke, ich werde die Tür selbst nicht mehr einsetzen" sagt sie gedankenverloren, während sie sich vorstellt, wie der Raum nachher aussehen wird. "Es wird aussehen wie aus all diesen Büchern entsprungen..." sagt sie mehr zu sich selbst als zu Allenia, während sie aber diese glücklich anlächelt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 17:41 Uhr
Allenia lächelt freundlich. "Ich danke euch für euer Lob. Allerdings werde ich heute nicht mehr weitermachen, es ist ja schon spät. Ich werde morgen sehr früh wiederkommen, soll ich dann klopfen oder lasst ihr die Tür offen?"

Sie schaut Shehera an.

Wer hätte gedacht das ich jemandem solch eine Freude mit ein paar einfachen Rosen machen kann...

Sie schaut selbst wieder zu ihrem Kunstwerk und Stolz macht sich in ihr breit. Sie ist stolz, dieses Kunstwerk geschaffen zu haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 17:44 Uhr
"Meine Tür steht eigentlich immer offen" sagt Shehera leise, ohne den Blick von den Rosen zu nehmen. "Und wenn Ihr mich im Haus nicht findet, bin ich sicherlich bald zurück oder lege Euch eine Nachricht in die Küche, wenn Jiro nicht hier sein sollte." Fügt sie an, als ihr einfällt, dass Allenia Jiro ja gar nicht kennt. "Jiro macht den Rest des Hauses..." sagt sie erklärend, bevor sie aufsteht und Allenia lächelnd ansieht.

"Ich danke Euch. Eine grössere Freude hat mir seit Jahren niemand gemacht."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 12. Aug. 2003, 17:46 Uhr
"Es freut mich wirklich, das es euch gefällt. Wenn ich mir allerdings ansehe, wie lange ich für die Rosen gebraucht habe, könnte es unter Umständen auch sein, das ich länger als drei Wochen brauche. Unkalkulierbare Risiken wie ausgegangene Farben nicht eingerechnet."

Allenia lächelt trotzdem. "Ich möchte euch natürlich keine Angst machen und werde mein Bestes geben."

Sie neigt den Kopf leicht. "Bis morgen dann."

Sie geht zur Tür hinaus, ums Haus herum zu ihrer schwarzen Stute.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Aug. 2003, 17:50 Uhr
Das spielt doch überhaupt keine Rolle. denkt Shehera bei sich, als Allenia das Haus verlassen hat. Sie geht nach Draussen und setzt sich erneut in den Schaukelstuhl, von wo aus sie über den See sieht, bevor sie die Augen schliesst und sich vorstellt, wie das Haus nachher aussehen wird.

Zwischendurch tauchen Bilder aus ihrer Vergangenheit auf, welche sie jedoch immer wieder erfolgreich wegschiebt, wodurch sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen legt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 05:08 Uhr
Als Jiro endlich am Haus ankommt sitzt Shehera im Schaukelstuhl auf der Terasse. Ihre Augen sind geschlossen und ein seltsam zufriedener Ausdruck umspielt ihren Mund. "Ich bin wieder da. Das Holz wird morgen geliefert." Auf seiner Wange hat sich inzwischen ein häßlicher Bluterguß gebildet, was er aber nicht bemerkt hat, denn sein ganzer Kopf dröhnt noch immer ein wenig und in einen Spiegel hat er noch  nicht gesehen. Von dem zusätzlichen Holz sage ich ihr noch nichts, das soll eine Überraschung werden Shehera öffnet die Augen und er fügt hinzu "Entschuldigt, dass ich erst so spät wiederkomme, aber ich hatte einen Zusammenstoß mit einem wütenden Nargen. Zum Glück hat jemand die Stadtwache gerufen und nun tobt der Narg in seiner Zelle" Jiro grinst um seine witzige Bemerkung zu unterstreichen. Die Schwellung in seinem Gesicht lässt sein Grinsen schief und unnatürlich wirken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 08:26 Uhr
"Ja, man kann sehen, dass Ihr einen Zusammenstoss hattet." sagt Shehera schwach lächelnd, während sie aufsteht. Sie geht zu Jiro und bittet ihn, sich in den Schaukelstuhl zu setzen. "Wartet einen Moment." Sie holt ein grosses Tuch aus der Küche und verschwindet am Strand, um dann kurz darauf zurück zu kommen mit einem Tuch, welches vom Wasser tropft. Sie legt ihm das Tuch auf die geschwollene Wange. "Das sieht ja schlimm aus" meint sie mit einem Gesichtsausdruck, welcher halb mitleidig und halb schmerzverzerrt aussieht, als sie seine Hand nimmt und sie auf das Tuch legt, damit er es selbst halten kann. "Ich hätte Morgana gestern ausfragen sollen" murmelt sie vor sich hin, in Anbetracht dessen, dass es wohl auch gegen Schwellungen und blaue Flecken irgend ein Kraut gibt. Jedoch weiss sie, dass auch kaltes Wasser sehr gut hilft und hofft, dass es dann etwas besser wird.

"Ich habe eine Malerin eingestellt, welche den grossen Raum bemalen wird. Sie ist wirklich sehr gut." Mit diesen Worten fordert sie Jiro auf, ihr zu folgen und zeigt ihm die Rosen, welche Allenia gemalt hat und Jiro wirklich gut findet. Als sie wieder draussen sind, setzt Jiro - sich das kalte Tuch an die Wange haltend - sich auf einen normalen Stuhl und Shehera sich wieder in den Schaukelstuhl. Shehera mustert ihn einen Moment, bevor sie grinsen muss. "Ich glaube, ein paar neue Kleider würden Euch gut tun." sagt sie mehr scherzend als ernst, denn es geht sie ja nichts an. "Und ich habe mir überlegt, was genau ich eigentlich nun tun will. Ich denke, ich werde einen Kinderhort machen, wo die Leute ihre Kinder für ein paar Stunden abgeben können, um mal für sich Zeit zu haben. Und ich werde unterrichten, lange habe ich das nicht mehr getan. Ich denke, ich werde den Kindern, die mir gebracht werden, Lesen und Schreiben beibringen." Etwas verträumt sieht sie auf den See, während sie spricht und fragt sich, ob sie das alles verwirklichen kann.

Jiro und Shehera sprechen über ihre Vergangenheit und darüber, was sie in der Stadt noch so zu tun gedenken, bevor Jiro sich wegen seiner Schmerzen zurück zieht und schlafen Geht. Shehera gibt ihm vorher noch seine zehn Kupfermünzen und dankt ihm bestens für seine Arbeit und legt sich dann in ihre Hängematte, wo sie schnell einschläft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 12:12 Uhr
Allenia erreicht wieder das Haus Sheheras. Sie bindet Moonspirit neben dem Hengst an und geht ums Haus herum. Leise betritt sie es, bringt ihre Tasche in den Raum in dem sie arbeitet. Sie beginnt mit der Arbeit, ohne zu schauen ob Shehera da ist. Sie möchte zeichnen und hier hat sie die Möglichkeit dazu.

Die Arbeit ist anstrengend aber macht riesigen Spaß!

Allenia nimmt die Zeichenkreide zur Hand und die Skizze vom Larisgrün. Dann beginnt sie, die Umrisse an der Wand vor zu zeichnen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 12:24 Uhr
Als Shehera aufwacht, ist die Sonne bereits aufgegangen und es müsste später Vormittag sein. Sie streckt sich in ihrer Hängematte, bevor sie sich müde umsieht. In letzter Zeit könnte ich nur noch schlafen... denkt sie, als sie sich müde und ungeschickt aus der Hängematte dreht und somit auf bäuchlings auf dem Boden landet, welcher ein verächtliches Knarren von sich gibt, als würde wollte er sagen, dass es ihm nicht sonderlich gefällt, wenn man ihm einen Stoss versetzt. "Muss das sein..." murmelt sie vor sich hin, als sie sich wieder aufrappelt. Sie geht zum See, wo sie sich die Müdigkeit aus den Augen wäscht und ihren Kopf kurz reinsteckt, damit die Haare sauber sind, bevor sie in die Küche geht und einen Tee kocht.

Dass jemand da ist, hat sie gar nicht bemerkt, doch als sie mit dem Tee nach Draussen will, hört sie etwas im grossen Raum. Mit verschlafenem Gesichtsausdruck geht sie nach hinten und sieht Allenia arbeiten, wobei sie scheinbar schon mindestens zwei Stunden hier ist, denn sie ist schon recht weit gekommen. "Guten Morgen..." sagt Shehera leise und fast entschuldigend. "Möchtet Ihr auch einen Tee?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 12:29 Uhr
Allenia dreht sich herum. "Guten Morgen Shehera, habt ihr gut geschlafen? Ja ich nehme gern einen Tee."

Sie wendet sich der Kreidezeichnung auf der Wand zu.

"Es fehlt nur noch das Einhorn, dann kann ich anfangen es in Farbe zu malen. Ich habe hier einige Skizzen mit Einhörnern, seht sie euch an und sagt mir welches euch am besten gefällt."

Sie legt 6 Zeichnungen vor Shehera. Die erste zeigt eine Einhornstute mit Fohlen, die zweite ein steigendes Einhorn, die dritte eine Herde Einhörner, die vierte ein geflügeltes Einhorn, die fünfte zwei ausgewachsene Einhörner, welche ihre Köpfe aneinanderlegen und die sechste zwei ausgewachsene Einhörner in einem See.

Abwartend sieht Allenia Shehera an und nimmt den Tee von ihr entgegen. "Danke."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 12:32 Uhr
Shehera setzt sich auf den Boden und sieht sich die Zeichnungen begeistert an und als sie das Einhorn mit Flügeln sieht, leuchten ihre Augen. "Könnt Ihr das hier auch ohne das Horn zeichnen?" fragt sie begeistert. "Und vielleicht ein Fohlen nebendran?"

Sie merkt gar nicht, dass sie die Zeichnungen vollkommen auseinandernimmt, aber das ist das, was sie gerne hätte und sie weiss es sofort, im selben Moment, wie sie es ansieht. Wie ein Kind, das sich auf seinen Geburtstag freut, sieht sie Allenia von unten her an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 12:48 Uhr
"Hm wartet einen Moment."

Allenia ergreift die Zeichenkreide, stellt sich hinter Shehera und zeichnet das Tier mit den Flügeln nochmals, ohne Horn. Daneben zeichnet sie ein Fohlen mit winzigen Flügeln. Dann hält sie Shehera das Bild lächelnd vors Gesicht.

"So etwa?"

Sie wartet gespannt auf eine Reaktion.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 13:10 Uhr
Sheheras einzige Reaktion auf das Bild ist ein breites, glückliches Lächeln. Sie steht auf und sieht Allenia einen Moment an, wobei sie in erster Linie die schlanken Hände bewundert. "Danke." sagt sie etwas verlegen. "Kann ich noch etwas für Euch tun? Sonst mache ich mich an die Arbeit, auch wenn ich gar nicht weiss, was ich selbst an dem Haus hier noch tun könnte. Esst Ihr heute mittag hier? Dann gehe ich wenigstens etwas einkaufen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 13:58 Uhr
Allenia lächelt freundlich. "War das eine Einladung?"

Sie schaut Shehera an. "Und bitte, nennt mich Allenia. Ich komme mir so alt vor wenn man mich siezt."

Sie schaut das Bild nochmals an und nickt dann.

"Ich werde jetzt das Einhorn zeichnen und dann kommt das Schwierigste und Langwierigste. Das Ausmalen."

Sie lächelt und wartet noch auf eine Antwort wegen des Mittagessens.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 14:29 Uhr
Shehera zieht ihre linke Augenbraue nach oben und überlegt kurz. "Ja, ich denke, das war eine Einladung" sagt sie schliesslich grinsend, während sie die andere Bemerkung kommentarlos lässt und sich umdreht, um zu gehen. "Wenn Jiro - Du wirst ihn sicherlich schnell erkennen - auftaucht, sag ihm doch bitte, ich bin einkaufen. Hast Du einen speziellen Wunsch?" fragt sie noch, wobei sie sich noch einmal zu Allenia umdreht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 14:32 Uhr
"Eigentlich nicht. Ich esse fast alles."

Allenia lächelt Shehera freundlich an und wendet sich dann dem Bild zu. "Ich werde dem Mann ausrichten das du einkaufen bist, sollte er hier erscheinen."

Sie beginnt das Einhorn von der Skizze auf die Wand zu übertragen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 14:34 Uhr
Ohne weitere Worte dreht Shehera sich nickend um und verlässt mit einem Korb am Arm das Haus. Draussen zieht sie sich, nach einem zweifelnden Blick auf ihr rostrotes Kleid, das weisse Seidenkleid an und verlässt das Haus in Richtung Strand, welchen sie allerdings auch auf direktem Weg zur Stadt wieder verlässt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 14:55 Uhr
Allenia zeichnet konzentriert, legt dann die Skizzen beiseite und packt die Farbzutaten und verschiedene Pinsel sowie ein kleines Schwämmchen aus.

"Dann mal los.." sagt sie halblaut zu sich selbst.

Sie mischt nacheinander verschiedene Grüntöne und füllt die Zeichnung des Waldes damit aus, nach und nach erkennt man grob verschiedene Bäume und Büsche.

Wieder und wieder folgen neue Grüntöne, überlagern zum Teil die andren Grüntöne und geben ein faszinierendes Licht - und Schattenspiel ab. Brauntöne folgen und die Bäume und Büsche erhalten Stämme und Äste, die zum Teil unter dem dichten Blattwerk hervorschimmern. Im Hintergrund leuchtet die untergehende Sonne und das Wasser des Ildorel durch das Grün des Waldes.

Ehe Allenia sich versieht, sind schon wieder einige Stunden vergangen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 15:11 Uhr
Als Shehera mit gefülltem Korb, welchen sie auf dem Marktplatz, welcher noch immer von fremden Händlern aus aller Welt bevölkert wird, gefüllt hat, zurückkommt, geht sie direkt in die Küche. Sie hat verschiedene kalte Spezialitäten vom Markt mitgebracht, zum Teil süsse, zum Teil würzige kleine Schnittchen, mit und ohne Fleisch, viele mit Käse oder Früchten belegt.

Ausserdem hat sie eine kühle Flasche Tee mitgebracht, welche sie diesmal allerdings bei einem Händler von den Sommerinseln gekauft hat und die nach fremden Früchten schmeckt, welche sie hier gar nicht kriegen würde.

Mit zwei frischen Gläsern und einer Decke geht sie in den grossen Raum, wo sie die Decke auf den Boden legt und den Korb darauf stellt, genauso wie die Gläser und den Tee.  "Essen ist fertig" sagt sie grinsend, bevor sie den Raum nochmal verlässt und nach Draussen geht, wo sie Jiro auf dem Dach gesehen hat. "Kommt Ihr auch etwas essen?" fragt sie ihn, aber er zieht es vor, die Arbeit noch fertig zu machen und dann zu kommen.

Also geht Shehera wieder in den Raum zurück und sieht sich das Bild aus etwas entfernung an. Es ist ihr nicht möglich, etwas dazu zu sagen, so überwältigt ist sie, weshalb sie einmal kurz laut schluckt und sich dann hinsetzt, um an einem Glas Tee zu nippen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 15:17 Uhr
Allenia setzt sich zu Shehera. "Essen ist genau das was ich jetzt brauchen kann. Es wird heute spät werden. Das Einhorn wird als nächstes drankommen, wenn ich noch einige Einzelheiten des Waldes fertig habe. Du siehst ja selbst die große weiße Stelle, dort ist der Umriß des Einhorns."

Hungrig greift Allenia dann zu und ißt etwas von den Köstlichkeiten, die Shehera mitgebracht hat.

"Das ist wirklich gut, bei wem hast du das gekauft?" fragt sie, während sie ein Brot mit einer feinen Wurst darauf ißt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 15:28 Uhr
"Bei einem Händler aus meiner Heimat. Zumindest das Meiste davon." antwortet Shehera seufzend, während sie das Bild erneut ansieht. "Das Bild wird sicherlich wundervoll, die Kinder werden sich hier sicher wohlfühlen." sagt sie dann grinsend, während sie sich vorstellt, wie es am Ende hier aussehen wird, wenn auch der grosse Tisch noch hier steht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 15:34 Uhr
Allenia lacht leise. "Na ich hoffe doch das es ein Raum zum Wohflühlen wird, ich mach mir auch viel Arbeit damit. Natürlich macht die Arbeit mir Spaß, sonst hätte ich sie wohl nicht gewählt, aber es ist um so schöner wenn sich dann alle über meine Arbeit freuen."

Erneut greift Allenia nach dem Essen, nimmt sich ein paar der süßen Dinge.

"Es ist wirklich nett, das dumich zum Mittagessen eingeladen hast."

Sie schaut sich wieder in dem Raum um. "Die nächste Wand wird diese dort sein." Allenia deutet auf ein schmaleres Wandstück zwischen zwei Regalen. "Ich muß etwas besorgen, mit dem ich deine Regale ein wenig schützen kann."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 15:46 Uhr
"Sonst nehmen wir sie einfach doch kurz weg..." sagt Shehera nachdenklich. "Die Bücher kann ich ja derweil auch geschlossen auf ein anderes Regal legen, es sind ja noch keine Kinder hier." Eine Weile isst sie, ohne etwas zu sagen, bis ihr plötzlich der kleine Hund einfällt. "Was ist eigentlich mit Deinem Welpen? Was tut der den ganzen Tag?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 15:54 Uhr
"Leika ist ja noch klein, sie schläft noch sehr viel. Futter und Wasser hat sie bei sich, aber ich fürchte ich werde nachher erstmal jede Menge putzen dürfen weil sie ja noch nicht stubenrein ist."

Allenia seufzt kurz und verdreht die Augen leicht beim Gedanken ans Putzen.

Naja, Kaney hat mich ja vorgewarnt von daher..

Sie schaut Shehera lächelnd an. "Dann stellen wir das Regal nachher am besten gemeinsam weg, damit ich morgen gleich mit der Arbeit beginnen kann, oder später, je nachdem wie lange ich für dieses Bild hier noch brauche."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 16:11 Uhr
"Sonst nimmst Du Deinen Hund morgen mit, dann machen wir ihr ein schönes Plätzchen in einem der Zimmer, wo sie sich zurück ziehen kann, wenn sie uns hier nicht zwischen den Beinen hindurch laufen soll." sagt Shehera freundlich lächelnd, während ihre Gedanken mal wieder abschweifen, was man deutlich an ihrem verträumten Blick und ihrem glücklichen Lächeln erkennen kann.

"Nimm Dir ruhig Zeit, es eilt ja nicht so, ich kann ja die Eröffnung auch machen, wenn ein Bild noch nicht ganz fertig ist..." sagt sie leise und mit den Gedanken sichtlich wo anders.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 16:20 Uhr
Über was denkt sie wohl nach?

Allenia steht kurz auf um sich die Beine zu vertreten. Das war der Nachteil an ihrer Arbeit. Sie saß oder stand viel auf einer Stelle.

Sie wirft einen Blick aus dem Fenster hinaus und bemerkt, das man von hier aus die Pferde sehen kann. Allenia wird plötzlich rot und murmelt: "Ohweia...das kann ja heiter werden..."

Sie dreht sich zu Shehera rum und wirkt verlegen.

"Ich glaub wir werden irgendwann demnächst Eltern.." sagt sie zerknirscht. "Ich habe gerade gesehen wie dein Hengst von meiner Stute gestiegen ist."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 16:38 Uhr
Shehera wird von Allenia jäh aus ihren Gedanken gerissen und sieht sie geschockt an. "Wie bitte?" fragt sie ungläubig, während sie aufsteht und zum Fenster geht. "Na sehr gut..." murmelt sie vor sich hin. Sie sagt einen Moment überhaupt nichts und grinst dann, bevor sie anfängt zu kichern und sich dann ein Lachen nicht verkneifen kann.

Als sie sich beruhigt hat, zieht sie die Augenbrauen hoch und zuckt mit den Schultern. "Naja... macht ja auch nichts. Wird wenigstens sicher ein schönes Fohlen geben" sagt sie noch immer grinsend zu Allenia.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 16:55 Uhr
Jiro klettert schwitzend vom Dach. Er hat heute den ganzen Tag morsche Schindeln vom Dach gerissen nachdem Wespmann pünktlich am Morgen mit seinem Karren hinter dem Haus erschienen war. Wespmann hatte noch geholfen den einen schönen Stapel aus der Lieferung zu machen und was wieder leise gegangen. Jiro hatte ihn aufgefordert möglichst still zu sein um Shehera nicht zu wecken. Danach ging er noch einmal in das Handwerkerviertel um Nägel zu besorgen. Jiro läuft in den Ildorel um sich zu erfrischen. Er wirft sich das kühle Wasser ins Gesicht und wäscht sich die Hände. Als er wieder ins Haus geht findet er Shehera und die Elbe Allenia Silbermond scherzend auf einer Decke sitzend. "Mahlzeit" murmelt er und setzt sich dazu. Er hat mal wieder keinen anschluss an das Gespräch da er von Pferden nicht viel versteht. Statt dessen lässt er seinen blick bewundernd über die Malerei an den wänden gleiten. Er nimmt sich zu Essen und fängt an ruhig sein Mittagessen zu verputzen während die Frauen sich immer noch angeregt unterhalten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 17:01 Uhr
Shehera lächelt Jiro an, als er kommt und setzt sich dann wieder zu ihm auf den Boden. "Und was habt Ihr heute so gemacht, Jiro? Ausser die Schindeln gewechselt, was man ja gut hören konnte."

Sie weiss irgendwie nicht so recht, wie sie an den jungen Mann rankommen soll, er ist so seltsam, so verschlossen... irgendwie scheint er sich nicht wohl zu fühlen, wenn jemand um ihn herum ist und irgendwie... Ach, ich weiss doch auch nicht... denkt sie sich, während sie ihn fragend ansieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 13. Aug. 2003, 17:12 Uhr
"Naja ich mach dann langsam mal weiter." meint Allenia immer noch grinsend, während sie aufsteht und ihre Pinsel wieder aufnimmt. Geschickt mischt sie einen silberweissen Farbton und beginnt die Körpder der Einhörner auszumalen, danach mischt sie etwas dunklere Töne und beginnt die Einzelheiten der Körper und der Flügel auszumalen.

Allenia arbeitet sehr konzentriert an diesen Dingen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 19:49 Uhr
Als Allenia sich wieder an die Arbeit macht, steht Shehera leise auf und nickt Jiro zu als Zeichen, mit ihr zu kommen. Sie nimmt den Korb und die Gläser wieder mit und setzt sich dann mit Jiro auf die Terrasse, wo wie immer ein kühler Wind vom See her weht, welcher aber die Hitze auch nicht zu vertreiben mag. Es dürfte nun später Nachmittag sein und Shehera überlegt sich bei einem Glas kaltem Tee, wie sie das mit der Eröffnung nun machen soll und was genau sie überhaupt mit dem Haus anfangen will.

So sitzt sie in Gedanken da und würde es wohl nicht merken, wenn jemand schweigend davon gehen würde.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 21:09 Uhr
"Ich habe euch noch nicht einmal erzählt wie der Überfall gestern abgelaufen ist, oder was ich heute getan habe"sagt Jiro plötzlich die Stille unterbrechend mit tonloser Stimme. "Ich grübel immer noch darüber nach warum wir uns sietzen, wenn ihr mit Allenia schon auf du seid" fährt er genauso tonlos fort. Die ganze Zeit sind seine Augen starr auf den Boden gerichtet. Dann nimmt er einen schluck Tee und schaut Shehera an. "Ich scheine nicht in die schöne Welt der Geschichten zu passen"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 21:27 Uhr
Shehera muss grinsen, als sie Jiro ansieht und er etwas sagt, was so einfach nicht stimmt. "Nein, Jiro, das liegt an etwas ganz Anderem. Allenia hat mich gebeten, Du zu ihr zu sagen, Ihr habt das noch nicht getan. Und ich pflege jemanden zu siezen, bis er meint, er würde mich gut genug kennen, um dies zu ändern." sagt sie erklärend und klingt dabei fast so, als würde sie einem Kind erklären, wie man Zahlen zusammenrechnet.

"Und gerne würde ich hören, was gestern passiert ist und was für Arbeiten bereits erledigt sind, aber ich habe bei Euch immer das Gefühl, dass Ihr lieber nichts sagt." fährt sie im selben Ton fort, während sie ihm ebenfalls noch etwas Tee einschenkt und an ihrem Glas nippt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 21:51 Uhr
Jiro fühlt sich bei ihrem Tonfall wie ein kleines Kind, dem man gerade erklärt wie man Rüben ansäht. Aber Sie hat verdammtnochmal recht. Plötzlich lächelt Jiro gedankenverloren Alle Menschen mit die so Klangen hatten recht. Die Amme, sein Vater, seine Grossmutter...einfach alle Sein Lächeln wird zu einem Grinsen. "Dann möchte ich vorschlagen, dass wir ab sofort auf das Sie verzichten" und beginnt die Schilderung des Überfalls schon beim Kauf des Materials für das Haus. Fast hätte er sich verhaspelt und die zusätzlichen Balken und schindeln verraten, kann aber mit einer kleinen Notlüge nochmal die Kurve bekommen. Dann schildert er die Begegnung mit dem Nargen und unterstreicht den Kampf mit ein paar Gesten. Als er mit seiner Erzählung bei dem kleinen Mädchen ankommt stockt er plötzlich. Er trinkt einige Schluck Tee und sagt dann "Geschichten erzählen ist sehr anstrengend. Ich bewundere deine Ausdauer. Wie machst du das? Wie kann man so lange reden ohne, dass einem der Mund trocken wird, oder die Zunge lahm, oder irgendetwas anderes?"fragt Jiro anschließend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 21:59 Uhr
Shehera hört Jiro aufmerksam zu und lächelt eigentlich während seiner ganzen Erzählung, ausser bei dem Überfall, da wird ihr Gesicht etwas ernster. Als er sie darauf anspricht, wie sie bloss so lange Geschichten erzählen kann, fängt sie kurz an zu Grinsen, bevor sie ihre linke Augenbraue nach oben zieht und ihre Ellenbogen auf den Tisch stützt. Sie winkt Jiro mit ihrem linken Zeigefinger zu sich, so dass dieser sich ebenfalls über den Tisch lehnt und sein Gesicht nun noch etwa zwei Handbreit von ihrem Entfernt ist. Sie verringert den Abstand nochmal um etwa die Hälfte und flüstert lediglich, während sie ihn ernst ansieht.

"Ich werde Dir ein Geheimnis verraten. Es gibt Menschen, die sind dafür geboren, Geschichten zu erzählen. Und es gibt Menschen, die erzählen gar keine Geschichten, es sieht nur so aus. Ich gehöre zu der zweiten Sorte." Sie zwinkert ihm zu und lehnt sich langsam wieder zurück und lächelt ihn offen und ehrlich an, wobei ihre linke Augenbraue noch immer nach oben gezogen ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 22:16 Uhr
Das is irgendwie unheimlich "Was meinst du damit? Dafür geboren, nur so aussehen? Ich verstehe nicht." sagt Jiro während er immer noch über den Tisch gebeugt ist. Zweifel und Unverständnis zeichnet sich ganz deutlich auf seinem Gesicht ab. "Bitte erklär es mir!" Jiro mustert Sie einen Augenblick sehr intensiv, als er aber nichts Auffälliges erkennt hört er sofort damit auf Blödsinn, Ihre Gedanken kann ich nicht sehen

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 22:25 Uhr
Shehera beugt sich erneut etwas über den Tisch, diesmal allerdings nicht mehr so nah, wobei aber ihre Stimme noch immer flüsternd ist. "Geboren um Geschichten zu erzählen ist man, wenn man Dinge hört und diese in Geschichten umwandelt. Das ist das, was Barden normalerweise tun, oder eben Geschöpfe, welche Geschichten schreiben.

Ich erzähle aber keine Geschichten... ich lebe sie. Ich wohne darin, ich bewege mich darin und lebe darin wie in der Realität, oder das, was Du wahrscheinlich als Realität bezeichnest. Ich wechsle zwischen den Welten wie Andere zwischen... nun... zwischen Stuhl und Bett. Manchmal mach ich es freiwillig, meistens geschieht es einfach. Ich erzähle MEINE Realität..."

Sie bleibt auf den Tisch gelehnt sitzen und sieht ihn mit schräg gelegtem Kopf lächelnd an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 22:35 Uhr
Jiro grinst sie an und schüttelt ein wenig den Kopf. "Das kann man wohl nur verstehen, wenn man genau das selbe tut" sagt er schließlich. "Ich habe schon mit der sogenannten Realität genug zu tun. Langsam glaube ich dass ich wirklich nicht in deine Geschichtenwelt passe" füget er zögerlich hinzu. Jiro weiß, dass es indiskret ist aber er kann sich die Frage nicht verkneifen "Passt überhaupt jemand neben dir in eine deiner Welten?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 22:42 Uhr
Shehera lehnt sich wieder zurück und überlegt kurz. In EINE meiner Welten? Ja... wahrscheinlich schon. Bevor sie spricht, trinkt sie den Rest ihres Tees aus und setzt sich dann auf einen normalen Stuhl, wobei sie ihre Arme verschränkt auf den Tisch legt und Jiro ernst ansieht. "Ja, es gibt viele Leute, die in eine meiner Welten passen. Nur leider sind sie selten zur gleichen Zeit in dieser, in der ich gerade lebe oder nach der ich mich gerade sehne. Und das ist wahrscheinlich das Problem." Sie schluckt hart und fährt dann erneut nur noch flüsternd fort, aber diesmal nicht, weil sie das will, sondern weil ihre Stimme einfach keinen Ton mehr findet.

"Helvail... Du weisst, der Mann gestern Abend. Er passte mal in meine Welt. Er passte perfekt hinein, doch ich habe es ihm nie gesagt und er hat gewartet. Als ich gegangen bin, als ich mich nach einer Welt sehnte, in der es ihn nicht gab, hat er gewartet. Und er wartet noch. Er wird wohl warten, bis ich wieder in die Welt zurück kehren will, mich nach dieser Welt sehne, in der er lebt und in der auch Du und die meisten anderen Menschen leben.

Aber trotzdem gibt es einen Platz in meiner Welt, auch in DIESER Welt, wenn man weiss und akzeptiert, dass man mich teilen muss."

Eine kleine Träne läuft über Sheheras linke Wange, was sie nicht einmal mehr merkt, und sie sieht Jiro mit einer Mischung als Trauer und Faszination an, und irgendwie passen diese zwei Gesichtsausdrücke so gar nicht zusammen, so dass man überhaupt nicht erkennen kann, was sie denn nun genau denken mag.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 23:04 Uhr
Jiro ist von Sheheras Reaktion überrascht. Alles verwirrt ihn, ihre Offenheit, ihre plötzliche Nähe, ihr Stocken als sie von Helvail spricht und ihr Blick, der auf ihn gerichtet ist. Die Welt scheint sich langsam zu drehen. Jiro streckt vorsichtig einen Finger nach ihrer Wange aus um die Träne aufzufangen, die einsam herunterrollt. Sie scheint zu glühen als er sie berührt. Die ganze Zeit sagt er kein Wort, sondern lächelt sie nur still an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 23:07 Uhr
Shehera zuckt zurück, als Jiro ihre Wange berührt und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. "So... nun weisst Du mehr über mich als die meisten Menschen, die ich getroffen habe. Und ich denke, es war verwirrend genug für heute, meinst Du nicht?" Ein schwaches Lächeln geht über ihr Gesicht, welches jedoch schnell wieder verschwunden ist und einem eher traurigen Gesichtsausdruck Platz macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 23:17 Uhr
"Vielen Dank" sagt Jiro und wünscht sich das Lächeln wieder in ihr Gesicht. "Ich...ich hätte nur nie gedacht, dass ein von aussen normaler Mensch...nun...so sein kann wie du. Ich habe geglaubt das gehört in die Welt der Elben und anderer Wesen"sagt Jiro ein wenig stockend. Er trinkt seinen Tee aus und fühlt dem Geschmack auf seiner Zunge nach. "Ich habe morgen viel zu tun, ich sollte mich schlafen legen"sagt er kurze Zeit später.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Aug. 2003, 23:19 Uhr
"Dann wünsche ich Dir eine gute Nacht und süsse, schöne Träume" sagt Shehera mit einem schwachen Lächeln, wobei sie sichtlich nicht mehr ganz bei der Sache ist, sondern mit ihren Gedanken weit weg, wenn auch wohl nicht in einer ihrer Traumwelten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 13. Aug. 2003, 23:36 Uhr
Jiro steht langsam auf unf wendet sich zur Tür. Er ist in schon in Gedanken über das Gespräch versunken. Abwesend. "Vielleicht schaffe ich es ja dir zu folgen, wenn ja bis nachher" sagt er während ihm schon wieder einige Fragen einfallen, die er Shehera stellen will. Ob sie jemals Angst hatte in einem Ihrer Träume, ob sie allmächtig ist irgendwo, eine Fee, ob sie genau die selbe Person ist... Die Fragen setzten sich unendlich fort. Jiro lächelt noch einmal und verschwindet in der dunklen Tür.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 00:20 Uhr
Allenia erhebt sich mühsam. Sie ist furchtbar müde und fühlt sich völlig zusammengekrümelt.

"Endlich.."

Stolz betrachtet Allenia das Bild des Larisgrüns mit den Einhörnern im Vordergrund.
"Endlich fertig. Hoffentlich gefällt es Shehera. Ich habe mir soviel Mühe gegeben."

Allenia macht sich auf die Suche nach Shehera. Es ist tatsächlich sehr spät geworden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 00:36 Uhr
Als Allenia nach Draussen geht und Shehera gedankenverloren und irgendwie traurig auf ihrem Schaukelstuhl sitzen sieht, räuspert sie sich, woraufhin Shehera sie etwas entschuldigend ansieht. Man kann deutlich erkennen, dass sie wohl etwas geweint hat, aber sie versucht es zu verstecken, als sie aufsteht und mit Allenia in's Zimmer geht, um sich das Bild anzusehen. Shehera steht staunend davor, doch irgendwie kann sie sich im Moment nicht dafür begeistern, auch wenn sie es wirklich wunderschön findet. "Eine wirklich gelungene Arbeit, sie lädt zum Träumen ein und wirkt wirklich sehr realistisch." sagt sie dann trotzdem einigermassen fasziniert.

"Wirst Du morgen weiterarbeiten?" fragt sie dann an Allenia gewandt. "Dann bringst Du vielleicht die kleine Hündin doch besser mit, ich denke nicht, dass es gut für sie ist, den ganzen Tag alleine zu sein, meinst Du nicht?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 09:24 Uhr
Allenia nickt leicht. "Ja du hast recht, es ist vielleicht besser. Ich hoffe nur das sie dann nicht dein Haus verschmutzt. Natürlich werde ich morgen weiterarbeiten."

Sie lächelt Shehera an. Zu gern möchte sie herausfinden, was die andere bedrückt, doch zu fragen wäre indiskret.

Was lässt ihre Augen nur so traurig wirken? Was hast du erlebt, das die Trauer deine Augen überschattet, Shehera?

"Ich werd jetzt auch heimreiten, ich bin müde und Leika muss noch nach draussen. Bis morgen dann, Shehera."

Allenia lächelt ihr aufmunternd zu. Dann geht sie zu den Pferden wobei sie leise eine Schimpftirade loslässt: "...was habt ihr beide denn da heut mittag getan? Konntet euch wohl nicht beherrschen..." die restlichen Worte gehen in einem Lachen unter.

Gleich darauf trabt die schwarze Stute mit Allenia davon.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 09:37 Uhr
Shehera sieht aus dem Fenster, als Allenia geht und hört ihr Schimpfen, welches den Pferde gilt. Ein breites Grinsen geht dabei über ihre Lippen, bevor sie nach Draussen geht und ihren Hengst losbindet. "Ich muss Dir mal einen Namen verpassen" sagt sie leise zu ihm, als sie ihn laufen lässt. Der Hengst läuft zum Wasser und trinkt, während er mit den Fesseln im Wasser steht, bevor er etwas durch das Wasser trabt und dann irgendwo im Wasser stehen bleibt.

Shehera setzt sich derweil auf den Stuhl und lässt ihre Gedanken schweifen, das kleine Buch vor sich auf dem Tisch und die Feder in der Hand. Sie versinkt in die Welt, in der ihre Freundin lebt und schreibt, ohne es auch nur zu merken, die ganzen Erlebnisse auf. Als sie aus dem "Traum" aufwacht, hat sie sicher zehn Seiten mit ihrer Handschrift vollgeschrieben und der Mond steht schon hoch am Himmel, Mitternacht ist sicherlich schon vorbei. Seufzend klappt sie das Buch zu und verschliesst das Tintenfässchen, bevor sie sich an den Strand begiebt und sich in den Sand setzt, wo sie gedankenverloren über das Wasser sieht. Als ihr Hengst sie anstupst, streichelt sie zart über seine Nüstern, ohne es wirklich zu merken. So bleibt sie sitzen und hat nicht vor, noch zu schlafen diese Nacht, da sie genau weiss, dass es sowieso nicht ginge.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 10:18 Uhr
Allenia stoppt Moonspirit hinter dem Haus, springt von deren Rücken und lässt Leika runter, die mit der Leine nicht allzuweit kommt. Sie sattelt Moonspirit ab, bindet sie an und geht dann ins Haus.

Rasch geht sie in den Raum in dem sie arbeitet und packt ihre Utensilien aus.
Das darf mir nicht nochmal passieren. So ein Mist...

Sie schaut sich um und entschliesst, das sie Shehera suchen muss. Das Regal an der Wand stört zu sehr, es würde dreckig werden.

Also macht sie sich mit Leika im Schlepptau auf und sucht ihre Arbeitgeberin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 11:07 Uhr
Als Shehera zurück zu ihrem Haus kommt, gefolgt von ihrem Hengst, welchen sie vor dem Haus einfach frei stehen lässt, hat sie erneut ihren Korb dabei, worin sie warmes Fleisch vom Marktplatz hat und etwas gebratene Kartoffeln mit verschiedenem Gemüse. Die Sonne steht hoch, es ist Mittag und die Hitze drückt etwas weniger, da der Wind vom See her deutlich zugenommen hat und auch kühler geworden ist. Shehera's Augen sind umrandet von Ringen infolge der schlaflosen Nacht und dem vielen Nachdenken, jedoch liegt auf ihrem Gesicht das selbe freundliche, verträumte Lächeln wie immer. Irgendwie scheint das Gewohnheit zu sein und sie merkt schon gar nicht mehr, wenn sie lächelt.

Sie betritt das Haus und geht direkt in den grossen Raum, wo sie Allenia sieht, welche allerdings nicht dort weitergearbeitet hat, wo sie wollte, sondern an einer andern Wand. Sie sieht sie entschuldigend an. "Bitte verzeih. Ich war in Gedanken und habe nicht daran gedacht, dass wir die Regale wegräumen wollten" sagt sie leise. Den Korb hat sie draussen auf dem Tisch abgestellt. "Es wäre Zeit zu Essen. Kommst Du mit?" fragt sie dann und sieht sich das neue Bild an. "Der Raum wird immer schöner..." fügt sie leise an, bevor sie sich umdreht und sich draussen mit einem Glas kaltem Sommerwein auf einen normalen Stuhl an den Tisch setzt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 11:09 Uhr
Allenia lächelt leicht. "Ich muß mich entschuldigen, ich habe verschlafen und bin zu spät gekommen."

Sie folgt Shehera mit Leika an der Leine zum Tisch. "Was hast du denn heute wieder feines mitgebracht?"

Allenias Augen funkeln freundlich, sie mag Shehera und hofft, das sie auch nach Beendigung der Arbeit in Kontakt bleiben werden.

"Ich hab übrigens ein wunderschönes Holz erstanden, mit dem wir dein Schild dann machen."

Sie setzt sich zu Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 11:21 Uhr
Shehera holt noch zwei Teller und setzt sie auf den Tisch, dann packt sie die Dinge aus, welche sie mitgebracht hat. Es ist scheinbar Fleisch von einem Spanferkel, welches auf dem Marktplatz offen gebraten wurde, Fladenbrot, Bratkartoffeln und Karotten. Sie belädt den Teller von Allenia mit einem Drittel davon und ihren eigenen genauso. Sie legt Allenia Holzbesteck hin und fängt dann erst zu sprechen an.

"Ja, das freut mich. Nachdem ich Deine Bilder gesehen habe, bin ich mir sicher, dass auch das Schild wunderschön werden wird." sagt sie leise, wobei sie noch immer nicht ganz bei der Sache zu sein scheint. Einen Moment sagt sie nichts sondern kaut auf einem Stück Karotte rum, bevor sie Allenia fragend ansieht.

"Meinst Du, eine Schule könnte diese Stadt hier brauchen?" fragt sie dann, vollkommen von Thema abkommend, aber scheinbar ist es genau das, was ihr durch den Kopf geht in diesem Moment.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 11:26 Uhr
"Eine Schule? Ja bestimmt braucht die Stadt eine Schule...zumindest hab ich hier noch nicht so viele Schulen gesehen. Und du bist mit Sicherheit eine wundervolle Lehrerin." sagt sie zwischen zwei Bissen.

"Sag mal...bleiben wir in Kontakt wenn ich mit der Arbeit fertig bin? Die Wände werden ja recht schnell fertig, das was am meisten Arbeit braucht wird das Bild an der Decke sein. Dafü werd ich eine Leiter von zuhause hier her bringen müssen, aber das ist das kleinste Problem."

Sie lächelt Shehera zu und ißt wieder etwas von dem köstlichen Essen, das diese mitgebracht hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 11:29 Uhr
"Warum sollten wir nicht in Kontakt bleiben?" fragt Shehera sichtlich verwundert. "Alleine schon der Nachwuchs unserer Pferde dürfte dies wohl sicherstellen." Sie grinst Allenia breit an und fängt dann an zu kichern. Ohne wirklich etwas gegessen zu haben, legt sie das Besteck zur Seite und schiebt den Teller etwas von sich weg.

"Auf das Deckenbild freue ich mich besonders. Meinst Du, Du kannst dies auch malen, wenn schon Leute in dem Raum sind? Oder brauchst Du dafür Ruhe?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 11:33 Uhr
"Wenn schon Leute im Raum sind, besteht die Gefahr das mich aus Versehen jemand von der Leiter stößt."

Allenia grinst leicht beim Gedanken, wie sie dann in einen Fabrtopf segelt.

"Allgemein dürfte es weniger ein Problem sein, allerdings wenn ich Ruhe habe werde ich wohl schneller vorankommen, da keine so große Ablenkung vorhanden ist."

Sie lächelt, als sie an den Pferdenachwuchs denkt.

Das wird sicher ein kräftiges elegantes Fohlen..hoffentlich mit den besten Seiten von beiden Pferden..

"Wie ist das dann eigentlich...? Wenn Moonspirit ein Fohlen bekommt, wem gehört das Kleine dann? Ich weiss es ja nicht, normalerweise muß man ja dafür bezahlen wenn man ein Fohlen von einem Hengst möchte, und dann gehört es dem Stutenbesitzer..aber in unserem Falle?"

Allenia schaut fragend, sie kennt sich damit gar nicht aus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 11:40 Uhr
"Ich habe keine Ahnung." sagt Shehera grinsend. "Aber ich denke, wenn es wirklich dazu gekommen ist, werden wir uns sicher einigen können."

Sie überlegt kurz, bevor sie noch etwas zu dem Deckengemälde sagt und spricht dann leise und etwas verlegen. "Ich wäre auf das Geld angewiesen und je länger ich mit der Eröffnung warte, umso länger habe ich kein Einkommen. Das Haus mit den Renovationen und den wundervollen Bildern haben mein Vermögen ziemlich reduziert." Wie als Bestätigung nickt sie langsam vor sich hin, bevor sie sich erneut an Allenia wendet. "Hast Du Lust, mir bei der Organisation der Eröffnung zu helfen? Ich habe leider überhaupt keine Ahnung davon."

Hab ich ein Deja-vue oder hat Shehera Dich das schon gefragt?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 11:45 Uhr
Allenia lächelt strahlend. "Natürlich helfe ich gern. Und ein wenig von dem Geld werden wir noch abrechnen, weil du das Essen gekauft hast. Allerdings wird das nicht wirklich viel ausmachen. Leider bin ich, genau wie du, auf das Geld angewiesen."

Sie nickt leicht, als wolle sie ihre Worte bekräftigen und blickt Shehera dann wieder an.
"Wenn das Fohlen da ist, und es alt genug ist, falls Moonspirit eines bekommt, dann werden wir es wohl ohnehin verkaufen, denn ich behalte Moonspirit und du wohl deinen Hengst. Den Erlös können wir dann ja teilen."

Gefragt hat sie das noch nicht, nein.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 13:15 Uhr
"Du brauchst mir keinen Nachlass für Deine Arbeit zu geben, sie ist jede einzelne Kupfermünze wert." sagt Shehera lächelnd. "Hast Du denn Erfahrung darin, wie man eine Eröffnung organisiert? Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung, wie ich das machen soll. Ich weiss noch nicht mal, ob ich irgendetwas zu Essen anbieten muss oder wie das allgemein gemacht wird." Shehera sieht ziemlich ratlos aus, aber scheinbar ist sie froh, dass Allenia ihr helfen will.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 14:09 Uhr
"Hm also viel Erfahrung hab ich da auch nicht, ich hab bei meinem Atelier keine Eröffnung gefeiert. Aber ich denke Essen und Getränke sollten schon zur Verfügung stehen."

Allenia trinkt ihr Glas aus.

"Wir können weiter überlegen, während ich arbeite. Sonst wird es heute wieder so furchtbar spät."

Sie lächelt Shehera an, während sie sich bereits wieder erhebt und in Richtung des großen Raumes geht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 14:24 Uhr
"Meinst Du, wenn ich die Eröffnung auf sagen wir mal... in drei Tagen ansetze, dass Du dann mit den Bildern, ausser mit dem Deckenbild, fertig wärst? Und... dass ich die Dinge organisieren kann bis dahin?" fragt Shehera, nun sichtlich wieder in ihrem Element und die Sorgen vergessen, während sie hinter Allenia hergeht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 14:31 Uhr
"Drei Tage...hm wenn ich heute nacht durchmache klappt das. Die Farbe wird sonst nicht rechtzeitig trocken."

Allenia beugt sich kurz zu Leika runter. "Ich glaube sie muss raus...möchtest du sie kurz rausbringen? Wenn sie ein Geschäft macht, loben. Ich mach dann schonmal hier weiter."

Allenia lächelt und reicht Shehera die Leine der kleinen Hündin.
Dann nimmt sie Pinsel und Farbpalette wieder auf und macht weiter.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 14:38 Uhr
Shehera steht einen Augenblick unschlüssig mit der Leine in der Hand da, bevor sie mit den Schultern zuckt und dann mit der kleinen Hündin nach Draussen geht. Sie geht etwas weg vom Haus, wo sich eine kleine Wiese befindet und lässt sie dort ihr Geschäft machen, nachdem sie sich nach unten bückt und die Kleine kräftig wuschelt. "Gut gemacht, Kleine!" sagt sie freudig, bevor sie zurück geht und wieder in den Raum. "Soll ich sie bei mir draussen behalten? Ich werde dann anfangen, die Liste zu erstellen mit den Sachen, die ich für die Eröffnung brauche. Ich könnte sie etwas rumlaufen lassen, ich werde auch aufpassen, dass sie nicht zu weit weg rennt."

Fasziniert sieht Shehera Allenia zu, wie kunstvoll sie den Pinsel bewegt, um dem Bild Ausdruck zu verleihen. Ich glaube nicht, dass ich einen Besseren für diese Arbeit hätte finden können. denkt sie bei sich, während sie lächelnd und etwas unentschlossen dasteht und auf eine Antwort wartet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 14:40 Uhr
"Ja du kannst sie mit raus nehmen. Allerdings wenn du keinen Zaun hast, solltest du sie mit der Leine irgendwo festbinden, sonst läuft sie weg."

Allenia schaut einen Moment lächelnd zu Shehera und Leika und nickt leicht.

"Ich komme nachher noch mal raus, was trinken. Das kann man bei dem Wetter brauchen."

Sie grinst leicht und beginnt wieder weiterzumalen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 14:48 Uhr
Shehera nickt leicht, bevor sie sich umdreht und etwas Papier mitnimmt, welches auf einem der Regale liegt. Sie geht mit der Kleinen nach draussen und befestigt ein langes Seil an ihrer Leine, welches sie an ihrem Stuhl befestigt. Die Kleine legt sich allerdings einfach im Schatten hin und fängt an zu schlafen, was Shehera mit einem Lächeln zur Kenntnis nimmt, bevor sie anfängt, die Liste zu schreiben mit den Dingen, welche sie für die Eröffnung noch erledigen muss. Zuerst aber schreibt sie eine Anzeige, welche sie an der Anzeigetafel auf dem Marktplatz befestigen will.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 15:03 Uhr
Allenia arbeitet konzentriert.
Auf den Wänden entstehen geflügelte Drachen, die Feuer speien, Kobolde, Feen, Zentauren und andere Wesen die es in den Sagen gibt. Alle sehen aus als wären sie lebensecht.

Allenia ist zufrieden. Erneut sind Stunden vergangen und sie hat es nicht bemerkt.

Sie schaut sich um. Von der einen Wand leuchten ihr die Larisgrün-Einhörner entgegen, von der anderen ein düsterer lila-schwarzer Drache, der mit blauer Flamme gegen einen grünen Drachen kämpft, welcher rotes Feuer spukt. Auf einer anderen Wand wieder tanzen Kobolde und Feen einen lustigen Tanz. Um den weißen Türahmen ranken sich die bunten Rosen. Der Raum wirkt wie verzaubert, obwohl die Decke noch nicht bemalt ist.

"Shehera!"

Allenia kann nicht umhin, die Hausherrin zu rufen. Zu stolz ist sie auf ihr Werk, zu verzaubert wirkt der Raum mit den lebensechten Wesen. Stolz steht Allenia inmitten einer anderen Welt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 16:23 Uhr
Als Allenia ruft, meint Shehera, es sei irgend etwas passiert. Schnell steht sie auf und rennt in den Raum, in dem Allenia arbeitet, sieht jedoch nichts, was passiert ist. Shehera sieht sie fragend an. "Was ist denn passiert?" fragt sie mit sorgenvollem Gesichtsausdruck, bevor sie sieht, was Allenia meint. Mit staunenden Augen sieht sie auf die Wände und sie kommt nicht umher, ein staunendes "Oh!" von sich zu geben. Sie setzt sich in die Mitte des Raumes und lässt die Bilder auf sich wirken, so bleibt sie sicher zehn Minuten schweigend sitzen.

Als sie aufsieht liegt ein kindliches Lächeln auf ihren Lippen und ihre Augen strahlen vor Glück, während man deutlich sehen kann, dass sie nicht in der Lage ist zu sprechen, selbst wenn sie das wollte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 16:26 Uhr
Allenia lächelt sanft und umarmt Shehera einfach nur.

"Und morgen fang ich mit der Decke an. Vielleicht wird dein Raum schneller als geplant fertig, Shehera." flüstert sie.

Dann lässt sie Shehera wieder los und nickt leicht. "So jetzt brauch ich aber was zu trinken!"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 16:31 Uhr
Shehera zuckt etwas zusammen, als Allenia sie umarmt, lässt es dann aber zu, allerdings ohne es zu erwidern. Sie sieht Allenia lächelnd an. "Natürlich, komm doch mit nach Draussen" sagt sie leise und als sie Draussen ankommen, sehen sie, dass die kleine Hündin im Sand rumtollt, das Seil, welches an ihrer Leine festgemacht ist, gespannt. Shehera lächelt, als sie die Kleine so sieht. "Süsse Kleine..." sagt sie zu Allenia, während sie ihr bedeutet, sich zu setzen.

"Was möchtest Du denn trinken? Kalten oder warmen Tee oder doch einen Schluck kalten Sommerwein oder vielleicht ein Glas kalten Himbeerwein?" fragt sie mit nach oben gezogener linken Augenbraue und sichtlich noch immer überwältigt vom Anblick der Bilder.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 16:55 Uhr
"Sommerwein wäre super."

Allenia mustert Shehera prüfend.
Sie hat das Gefühl, das diese etwas bedrückt.

Wenn ich nur wüsste was...?

Fragen möchte sie nicht und so beobachtet sie nur irgendwie besorgt Shehera. Gleich darauf wendet sie den Blick ab und schaut zu ihrer Hündin. "Ja, sie ist eine liebe Kleine. War gar nicht leicht sie zu bekommen."

Wenn ich nur dran denke wie die Mutter geknurrt hat...und Kaney gebissen hat sie auch.

Allenias Gesicht erstarrt ein wenig. Kaney....ich vermisse ihn...

Erfolgreich hatte sie die letzten zwei Tage nicht an ihn gedacht, und nun, unvermittelt, fällt ihr wieder ein, wie er sie immer ansieht. Sie denkt an jenen Tag, als sie im Schlafzimmer gelandet waren und wirkt völlig gedankenversunken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Aug. 2003, 17:28 Uhr
Als Shehera sieht, dass Allenia in Gedanken zu sein scheint, lächelt sie schwach und macht sich zum Strand auf. Als sie zurück kommt ist ihr weisses Seidenkleid sowie ihre Haare erneut tropfnass und sie trägt eine Flasche Sommerwein in der Hand. Sie holt zwei Gläser und setzt sie auf den Tisch, sowie ein paar Früchte, bevor sie auf den See hinaus sieht. Die Sonne hat diesen schon fast verlassen und spendet nur noch ein sehr schwaches Licht, wobei der Mond und seine Begleiter ich schon im Wasser spiegeln. Wo bloss Jiro wieder bleibt? fragt sie sich, ist sich jedoch sicher, dass er schon kommen wird, wenn er meint, er hätte seine Arbeit für den Tag beendet.

Sie setzt sich gegenüber von Allenia hin und schenkt ihnen beiden ein Glas des Weines ein, bevor sie sich zurückhaltend räuspert, ohne jedoch etwas zu sagen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 17:38 Uhr
Allenia hebt den Kopf, sie sieht aus als würde sie aus einem Traum erwachen, die grünen Augen funkeln.

"Oh du bist wieder da." sagt sie leise.

Dann nimmt sie eines der Gläser die Shehera eingeschenkt hat.

"Ein schöner Abend. Es ist noch ganz warm.."

Allenia lächelt leicht und sieht zum Mond hinauf. Leika liegt schlafend zu ihren Füßen, Moonspirit hat ihren Kopf an den von Sheheras Hengst gelegt und schnaubt leise.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 14. Aug. 2003, 22:11 Uhr
Das Sägen und Hämmern hinter dem Haus hört endlich auf. Jiro kommt über und über mit Sägemehl und Spähnen bedeckt an der Terasse entlang. "Es tut mir leid , dass es so spät geworden ist. Ich habe noch etwas für morgen vorbereitet" sagt er im Vorbeigehen. Schnurstracks läuft er in das kühle Wasser ses Ildorel und schwimmt ein paar Züge. Dann taucht er unter und bleibt einige Sekunden verschwunden. Prustend taucht er einige Meter näher am Ufer auf und stapft wieder zur Terasse. Triefend streicht er sich über Harre und Gesicht um das Wasser halbwegs wegzubekommen. "Einen Moment noch"sagt Jiro und kurz darauf erschein er in frischer Wäsche und hängt seine Kleider in den lauen Wind. Einen Stuhl hat er sich schon mitgebracht und setzt sich direkt an den kleinen Tisch. Er stützt seinen Kopf in die Hände und sagt " Ein anstrengender Tag, aber Morgen wird man wohl schon einen Erfolg sehen können." Er lächelt die beiden aufgrund seines späten Erscheinens entschuldigend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 14. Aug. 2003, 23:31 Uhr
Allenia lächelt ihn an. "Es ist heute für uns alle sehr spät geworden, wie gestern nacht auch.
Doch es lohnt sich für das Ergebnis."

Sie schaut in den sternübersääten Himmel und geniesst die frische Nachtluft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 08:12 Uhr
Als Jiro sich zu ihnen setzt, sieht Shehera ihn freundlich lächelnd an, während sie auf die Tür zum Haus zeigt. "Du musst Dir mal den grossen Raum ansehen..." sagt sie leise, wobei er sich erhebt und in's Haus geht. Als er wieder herauskommt, sieht er sehr erstaunt und genauso fasziniert aus, wie Shehera es eigentlich von jedem erwartet, der den Raum betritt. Lächelnd setzt er sich wieder zu den zwei Frauen, bevor Shehera ihren Blick zu Allenia wendet.

"Ja, es hat sich wirklich gelohnt. Nur denke ich, dass ich Deine Zeit zu sehr in Beschlag nehme, wenn Du immer bis in die Nacht hier arbeitest. Schliesslich ist das hier Deine Arbeit und Du sollst diese nicht vor Dein Privates setzen." Man kann Shehera deutlich ansehen, dass sie das ernst meint und dass es ihr nicht ganz behagt, dass Allenia fast ihre ganze Zeit bei ihr verbringt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 15. Aug. 2003, 12:40 Uhr
"Ach Shehera, mir ist das gerade ganz recht muss ich gestehen."

Allenia lächelt freundlich und schaut Dann wieder in den Himmel.

Dann kann ich nicht über dich nachdenken, Kaney. Vielleicht vergeht so die Zeit bis du wiederkommst schneller...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 13:35 Uhr
"Du kannst sonst gerne auch hier übernachten, wenn Du nicht immer zurück reiten willst." schlägt Shehera Allenia vor, da sie irgendwie das Gefühl hat, dass diese zu Hause sowieso nicht gerne ist im Moment. Ich werde Sie später fragen, was los ist, aber ich denke nicht, dass wir das in einem Gespräch unter sechs, sondern unter vier Augen machen sollten. denkt Shehera sich noch, bevor sie den Rest des Mittagessens holt und es auf dem Tisch aufbaut, damit jeder noch etwas essen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 15. Aug. 2003, 16:35 Uhr
shehera stellt das Essen auf dem Tisch und er muss unwollkürlich grinsen. Jetzt kann sie auch noch Gedanken lesen. Innerhalb von Sekunden hat er seinen Teller vollgeschaufelt. Dann schaut er plötzlich entschuldigend und sagt: "Entschuldigung meine Manieren sind nicht die besten, soll ich euch auch etwas rauftun? Fragend schaut er die beiden an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 16:39 Uhr
Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben, als sie Jiro beobachtet, muss jedoch unwillkürlich grinsen. Als er dann auch noch so unschuldig dreinblickt, kann sie sich ein Lachen nicht verkneifen. "Neinnein... iss ruhig, ich habe heute Mittag genug gegessen, ich werd mich hiermit begnügen." sagt sie noch immer lachend, während sie einen Apfel nimmt und sich und den Andern noch etwas Sommerwein einschenkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 15. Aug. 2003, 16:55 Uhr
Jiro mißbraucht den vorzüglichen Wein um das Essen herunterzuspülen. "Nachher fällst du noch vom Fleisch" sagt er grinsend zu Shehera, die dafür nur ein müdes Lächeln übrig hat. Sie beisst in den Apfel und Jiro putzt mit einem Stück Brot seinen Teller sauber. "Morgen könnte ich ja mal etwas kochen" schläg er vor, als der letzte Brotkrümel in seinem Mund verschwindet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 17:16 Uhr
Shehera sieht Jiro erst etwas zweifelnd an, dann sieht sie zu Allenia, welche scheinbar nichts dagegen hat, bevor sie Jiro freundlich anlächelt. "Nun... ich habe bisher ja noch nichts selbst gekocht, aber wenn Du gerne einmal kochen würdest, habe ich sicherlich nichts dagegen." sagt sie in freudiger Erwartung auf das Essen am nächsten Tag.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 15. Aug. 2003, 19:58 Uhr
"Na dann" sagt jiro und kratzt sich seinen Kinnbart "Hat eigentlich eine von euch beiden irgendwelche Abneigungen gegen irgendwelche Gewürze, Zutaten oder so?" fragt er nachdem der Bart komplett verwuschelt ist und nach allen Seiten Haarspitzen aus dem kleinen Zopf schauen. Jiro scheint in Gedanken schon vor dem Herd zu stehen, er murmelt Namen von Kräutern und Gewürzen und seine Augen sich halb geschlossen. Die werden sich wundern. Es ist zwar nur eine Suppe, aber eine gute.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 15. Aug. 2003, 21:25 Uhr
"Also ich habs neulich schon zu Shehera gesagt, ich esse fast alles."

Allenia lächelt ihn über den Tisch hin an und schaut dann wieder zu Shehera. "Es wäre klasse, wenn ich hier schlafen könnte, dann kann ich morgen auch in aller Frühe wieder mit der Arbeit anfangen..."


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 21:41 Uhr
"Bei mir verhält es sich so wie bei Allenia" sagt Shehera lächelnd zu Jiro, der scheinbar gerne kocht, da er in Gedanken schon dabei ist.

"Das zweite und das dritte Zimmer sind noch frei, sie haben beide sehr grosse Betten und einen Schreibtisch, kannst Dir eins auswählen" sagt sie dann zu Allenia, bevor sie endlich ihren Apfel isst und ebenfalls die leuchtenden Sterne betrachtet, diesmal allerdings ohne etwas zu denken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 15. Aug. 2003, 21:53 Uhr
"Entschuldigt mich einen Moment ich muss eine kleine Einkaufsliste schreiben" sagt Jiro freudig, weil er nichts am rezept umstellen muss.Jiro geht in sein Zimmer und schreibt eilig ein paar Zeilen auf einen Zettel. Kurz darauf hört man wie in der Küche sämtliche Schränke durchwühlt werden. Durchsetzt mit leisen Flüchen klappern Schranktüren, klirren Gläser und Krüge und poltern Töpfe. Jiro kommt wieder raus und wendet sich an Shehera: "Ausser Tee hast du ja nicht viel im Haus." Der überzogen vorwurfsvolle Ton wird von einem breiten Grinsen begleitet. "Ich werd morgen früh auf den Markt gehen"sagt er noch bevor er sich wieder setzt. Jiro lehnt sich zurück und malt sich mit einem zufriedenem Lächeln die Gesichter von Shehera und Allenia aus, wenn sie die Suppe probieren

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 15. Aug. 2003, 21:55 Uhr
Auch Allenia blickt wieder zum Himmel, atmet tief die frische Nachtluft ein. Ihre Gedanken schweifen von den Bildern im großen Raum über ihre Zeichnung vom Larisgrün bis hin zur Begegnung mit Kaney und seinen zärtlichen Berührungen, als sie im Bett gelandet waren, früher als sie beide es erwartet hatten.

Ich vermisse ihn wirklich. Er wird niemals in der Stadt leben...gibt es eine Zukunft für uns Beide? Ich weiß es nicht...

Sie verliert sich wieder in ihren Gedanken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 15. Aug. 2003, 22:20 Uhr
Jiro ist müde, herzgaft gähnt er mit ausgestreckten Armen. Da offensichtlich kein Gespräch mehr zustande kommt und es auch nichts weiter zu berichten gibt beschließt er ins Bett zu gehen um am nächsten Morgen wieder ausgeruht zu sein. " Gute Nacht, ich wünsche euch schöne Träume" Er deutet scherzhaft eine Verbeugung an und geht in sein Zimmer. Rasch entkleidet er sich, brritet die Decke über sich und schließt die Augen. Es dauert eine Weile bis er in einen unruhigen Schlaf verfallen ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Aug. 2003, 23:48 Uhr
Als Jiro schlafen geht, wünscht Shehera ihm eine schöne Nacht und sieht Allenia dann fragend an. Ich würde sie ja gerne fragen, was los ist, aber ich denke, ich mache das einmal, wenn die Arbeiten fertig sind. denkt sie sich, bevor sie aufsteht und das Geschirr abräumt, nur die Gläser und den Rest des Weines lässt sie stehen. Als sie wieder auf die Terasse kommt, lächelt sie Allenia an. "Ich denke, ich sollte auch schlafen gehen, ich muss dann morgen alles organisieren für die Eröffnung, zumindest die Getränke und das Essen." sagt sie und man kann deutlich sehen, dass es ihr gar nicht recht ist, Allenia nun hier einfach sitzen zu lassen.

Mit einem freundlichen "Gute Nacht" geht sie zu der Hängematte hinüber und legt sich hinein, nachdem sie die Kerze, welche diesmal auf einem Stuhl neben der Hängematte steht, entzündet hat. Sie dreht sich zur Seite und sieht zu Allenia, für den Fall dass sie noch etwas sagen möchte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 16. Aug. 2003, 00:58 Uhr
"Ich wünsche dir eine gute Nacht, Shehera.."

Allenias Blick ist einen Moment traurig. "Morgen früh mache ich weiter. Dein Raum wird wundervoll werden."

Sie lächelt Shehera an und steht auf. "Ich sollte auch schlafen gehen."
Allenia nimmt Leika auf den Arm, bringt sie kurz zur Straße, wo die Kleine auf einer Wiese ihr Geschäft erledigt und lobt sie dann.

Ihre schlanke Gestalt bildet eine schwarze Silhouette vor dem Rund des Mondes am Himmel, als sie wieder auf die Terasse kommt.
Sie schaut einen Moment zum Himmel und denkt an Kaney.

Hoffentlich sehe ich dich bald wieder, Kaney. Ich vermiss dich so.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 16. Aug. 2003, 11:49 Uhr
Es ist kurz vor Sonnenaufgang als Jiro erwacht. Sein Schlaf ist nicht sehr erholsam gewesen, ständig war er hochgeschreckt konnte sich aber nicht an den Traum erinnern. Immer noch müde steht er auf und streckt erstmal die verspannten Muskeln. Er zündet eine Kerze an und wäscht sich leise Hände und Gesicht. Als der erste Sonnenstrahl zu sehen ist schleicht er an Shehera vorbei über die Terasse. Er ist ganz vorsichtig und weicht den knarrenden Ddielen aus um Shehera nicht zu wecken. Mit dunklen Ringen unter den Augen macht er sich auf den Weg zum Marktplatz. Das Zwitschern zweier Vögel begleitet ihn.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 16. Aug. 2003, 12:50 Uhr
Allenia hat noch einige Zeit draussen gesessen und ist erst spät ins Bett gegangen. Nun erwacht sie und schaut sich erst einmal verwirrt um.

"Ach stimmt ja, ich habe bei Shehera geschlafen.."

Sie schaut sich nach Leika um und seufzt. Die kleine Hündin hat wieder einmal ein Geschäft ins Zimmer gesetzt. Allenia schimpft und sucht dann in Sheheras Küche etwas zum Aufputzen. Danach bringt sie Leika nach draussen. Als Leika draussen ist, tut sie brav was man von ihr erwartet und bekommt ein Lob. Allenia begibt sich ins Große Zimmer. Sie schaut sich um. Dann nimmt sie Leika und bindet sie im Garten an. Danach reitet sie in ihr Haus und holt die große Leiter.

Als sie wieder kommt, geht sie sofort in den großen Raum, stellt die Leiter auf und nimmt die Zeichenkreide. Sie beginnt, das Bild an der Decke anzuzeichnen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 16. Aug. 2003, 16:28 Uhr
Als Jiro vom Markt zurückkommt schläft Shehera immer noch in ihrer Hängematte. Jiro schleicht vorbei obwohl er weiß, dass er sie gleich wecken wird.
Es liegt ein unangenehmer Geruch in der Luft. Das muß wohl Leika gewesen sein Jiro stellt den Korb in der Küche ab und schaut wo Allenia ist. Sie ist aber nicht da und Laika findet er im Garten. Sie wird wohl bald wiederkommen Jiro nimmt sich sein Werkzeug und 20 neue Schindeln und klettert aufs Dach wo er kurz darauf anfängt zu hämmern und zu lärmen

Allenia kehr mit einer Leiter unter dem Arm zurück und verschwindet ohne ihn zu beachten im Haus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Aug. 2003, 20:23 Uhr
Als Shehera aufwacht, ist es schon hell und sie hört, wie Jiro hämmert und arbeitet. Sie streckt sich müde in ihrer Hängematte und gähnt lange. Shehera, Du musst unbedingt anfangen, früher aufzustehen, was macht das denn für einen Eindruck. sagt sie in Gedanken streng zu sich selbst und lässt sich aus der Hängematte rollen. Es ist ein Tag, welcher endlich eine angenehme Temperatur hat, die Sonne brennt bei Weitem nicht mehr so sehr wie die letzten Tage, was Shehera ein erleichtertes Lächeln abringt. Sie nimmt das schöne rote Kleid ihres Vaters, hängt es sich über den Arm und geht zum See hinunter. Als sie zurück kommt, trägt sie das Kleid, welches unten weit fällt und oben ein geschnürtes Mieder hat und das andere rote Kleid hängt sie erneut über die Leine zum Trocknen.

In der Hand hält sie eine Flasche mit kaltem Tee, da sie keine Lust hat, heute warmen zu trinken, womit sie in's Haus geht und Allenia ebenfalls ein Glas mitnimmt. Sie geht langsam und leise, um Allenia nicht zu stören, in den grossen Raum und räuspert sich, woraufhin Allenia sie ansieht. "Möchtest Du auch etwas kalten Tee? Oder soll ich Dir einen warmen machen?" fragt Shehera freundlich und man kann ihr ansehen, dass sie wegen irgend etwas scheinbar ein schlechtes Gewissen hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 16. Aug. 2003, 20:54 Uhr
Allenia mustert Shehera. "Ich nehme gern ein Glas kalten Tee."

Was hat sie nur, sie sieht aus, als hat sie ein schlechtes Gewissen.

Sie lächelt freundlich, wirft dann einen Blick auf das Bild an der Decke, dessen Umrisse schon grob zu erahnen sind.

Anschliessend blickt sie wieder zu Shehera und nimmt das Glas mit Tee entgegen. "Dankeschön. Sag mal..bedrückt dich was?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Aug. 2003, 21:56 Uhr
"Bedrücken kann man es nicht nennen, ich habe nur etwas ein schlechtes Gewissen, dass ich Euch hier arbeiten lasse, während ich bis fast mittags schlafe" sagt Shehera leise mit einem entwas entschuldigenden Blick, während sie Allenia ein Glas kalten Tee reicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 16. Aug. 2003, 22:33 Uhr
Jiro klettert vom Dach. Das Werkzeug lässt er oben, da er später noch weitermachen will. Er geht in die Küche und nachdem er sich die Hände gewaschen hat spült er auch alle Zutaten für das Mittagessen ab. Er macht Feuer im Herd und stellt einen grossen Topf darauf, der zu einem Viertel mit Wasser gefüllt ist. Er nimmt ein Schneidebrett und ein Messer und fängt an das Gemüse kleinzuschneiden, je nach Sorte in größere oder kleinere Stücke. Inzwischen hat das Wasser angefangen zu kochen. Während es leise vor sich hinblubbert lässt Jiro das Gemüse vom Brett in den Topf fallen. Der Topf ist nun etwas über die Hälfte gefüllt. Während Jiro vorsichtig Gewürze und die trockenen Kräuter mit hinein gibt rührt er immer wieder um. Nach etwa 5 Minuten kostet er zu ersten mal und verzieht ein wenig das Gesicht. Schnell gibt er unter ständigem Kosten noch etwas von einem giftgrünen Gewürz hinzu und schon nach wenigen Augenblicken erhellt sich seine Miene wieder. Zufrieden stülpt er den Deckel auf den Topf. Als nächstes schneidet er die frischen Kräuter klein, lässt sie aber auf dem Brett liegen. Auf einer zweiten Feuerstelle macht er Wasser für Tee warm. Bei der Auswahl des Tees verlässt er sich wie immer auf seine Nase. Einige Minuten später setzt sich Jiro mit dem Tee, einem kleinen Glas Honig und etwas zum Schreiben auf die Terasse. Das Pergament vor ihm will er an die Anschlagtafel heften, da er schon in wenigen Tagen neue Arbeit braucht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Aug. 2003, 05:36 Uhr
Sie lächelt wieder leicht. "Du musst kein schlechtes Gewissen haben deswegen. Viel helfen kannst du bei unserer Arbeit nicht..außer dich über die Ergebnisse zu freuen."

Sie schaut Shehera lieb an. Dann trinkt sie einen Schluck und zeichnet dann wieder an der Decke die Umrisse weiter.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Aug. 2003, 08:48 Uhr
Als Shehera an der Küche vorbei geht, kommt ihr ein etwas seltsamer Geruch entgegen. Da sie immer sehr neugierig ist, geht sie in die Küche und nimmt den Deckel vom Topf, in welchem scheinbar eine Suppe brodelt. Sie riecht daran und nimmt dann einen Kochlöffel, mit welchem sie davon versucht. Der Mann kann ja sogar kochen. denkt sie lächelnd, bevor sie noch einen Löffel voll nimmt und den Topf wieder verschliesst.

Als sie auf die Terasse kommt, sieht sie Jiro am Tisch sitzen und etwas schreiben. Sie setzt sich zu ihm und sieht dann, was er schreibt, wobei sie sichtlich nicht sehr begeistert davon ist. "Hilfst Du mir noch bei der Eröffnung?" fragt sie, wobei er sie etwas seltsam ansieht. "Überleg es Dir, ich muss mal kurz in die Stadt." fügt sie an, bevor sie aufsteht und sich in Richtung Marktplatz aufmacht, mit ihrem Pergament mit der Einkaufsliste für die Eröffung und auch mit dem Pergament mit der Einladung für diese in der Hand.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 17. Aug. 2003, 11:03 Uhr
Warum schaut sie so komisch? Meine Arbeit hier ist leider bald getan. Ohne eine Antwort abzuwarten geht Shehera weg. Jiro hört auf zu schreiben, denn er hat ein schlechtes Gewissen weil er ihr vorher nichts gesagt hat. Eigentlich müsste sie es doch wissen, dass ich gehen muss Er trinkt seine Tasse Tee aus und geht in die Küche. Dort sieht er einen Kochlöffel neben dem Topf liegen, der nicht dahingehört. Jiro grinst in sich hinein. Da hat wohl schon jemand probiert Selbiges tut er auch noch einmal und stellt fest, dass das ganze noch etwa eine viertel Stunde kochen muß. Hoffentlich ist Shehera bald wieder da, sonst muss ich das Mittagessen verschieben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 17. Aug. 2003, 13:20 Uhr
Die Suppe ist fertig gekocht. Jiro nimmt den Topf vom Herd, schnappt sich einen Untersetzer und bringt beides raus auf die Terasse. Danach holt er die frischen Kräuter, schüttet sie in die Suppe und rührt noch einmal um. Er geht ins Haus zu Allenia, die immer noch dabei ist die Decke zu verschönern. "Essen ist fertig, kommst du? sagt er von unter zu der Elfe. Sie schaut herunter und nickt. Ein paar rote Farbspritzer in ihrem Gesicht lassen aussenhen als wenn sie gerade irgendetwas Lebendiges über die Schwelle zum Tod befördert hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Aug. 2003, 15:24 Uhr
Sie lächelt und steigt langsam von der Leiter runter.

"Jetzt bin ich aber gespannt."

Sie folgt Jiro nach draußen und setzt sich. Gespannt schaut sie auf den Topf.

Ich hab ziemlich Hunger. Wie lange hab ich da schon wieder gestanden und gearbeitet? Ich weiss es nicht. Die Zeit scheint nur so dahin zu rasen.

Sie wirft einen Blick zu Leika, die sich im Schatten zusammengerollt hat und schläft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 17. Aug. 2003, 17:10 Uhr
Jiro kommt mit zwei Tellern aus dem Haus. Er hatte sie vergessen herauszubringen bevor er Allenia bescheid gesagt hat. Jiro nimmt die Kelle und füllt beide Teller bis an den Rand Hoffentlich hat sie Hunger Er setzt sich zu Allenia, die gerade der schlafenden Leika zusieht. Wirklich süß die Kleine "Und was sagst du?" fragt er nachdem beide ein paar Bissen genommen haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Aug. 2003, 18:12 Uhr
"Hm die schmeckt wirklich hervorragend. Ungewohnt aber köstlich!"

Allenia schaut ihn begeistert an. "Könnt ihr mir vielleicht das Rezept davon geben? Ich würde die unheimlich gerne auch bei mir daheim irgendwann einmal kochen."

Sie ißt gleich nach irhen Worten weiter, weil ihr die suppe so gut schmeckt und sie diese nicht kalt werden lassen möchte.

Die ist genial...was hat er da nur reingetan?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 17. Aug. 2003, 21:51 Uhr
Jiro muss lachen und vrschluckt sich an einem Löffel voll Suppe. Prustend versucht er zu antworten, aber es gelingt erst beim dritten Versuch. "Zuerst einmal nimmst du alles Gemüse was du in der Umgebung finden kannst, dann noch ein wenig Salz, Pfeffer, Curcuma und natürlich Kraüter. Es ist alles leicht zu beschaffen, es kommt nur auf die Dosierung an. Am Besten ist du nimmst das billigste was auf dem Markt zu bekommen ist, hauptsache es ist frisch" Jiro weiß, dass seine Erklärung etwas ungenau ist. aber er will das Rezept in Händen der Familie lassen. "Ich hoffe, dass Shehera bald wiederkommt, sie soll auch etwas davon haben" sagt Jiro grinsend, da es Allenia offensichtlich schmeckt. Da hab ich also doch richtig gelegen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 00:32 Uhr
Als Shehera von ihren Besorgungen zurück kommt und Jiro und Allenia auf der Terasse vor ihren Tellern sitzen sieht, fällt ihr ein, dass sie ja das Essen ganz vergessen hatte. Sie geht zu den Beiden und wendet sich direkt an Jiro. "Es tut mir sehr leid, ich habe nicht mehr daran gedacht. Ich musste alles für die Eröffnung organisieren." sagt sie schuldbewusst zu ihm, bevor sie ihren Blick zu Allenia dreht. "Und? Wie hat es geschmeckt?" fragt sie sie etwas neidisch, da sie zu spät gekommen ist um es zu essen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 09:06 Uhr
Allenia lächelt Shehera zu. "Es ist wirklich gut gewesen. Wir haben aber etwas für dich übrig gelassen, vielleicht kann man es noch mal warm machen?"

Dabei wirft Allenia einen fragenden Blick auf Jiro.

Es wäre schade, wenn sie es nicht mehr probieren kann...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 10:52 Uhr
Shehera bedankt sich mit einem kleinen Nicken dafür, dass sie ihr etwas übrig gelassen haben und holt sich in der Küche einen Teller und ein Glas sowie Besteck. Draussen setzt sie sich zu den Beiden und nimmt sich etwas von der Suppe, welche wirklich köstlich duftet, während sie sich auch etwas Wein einschenkt, welchen sie zuerst trinkt. Shehera versucht einen Löffel von der Suppe und sieht dann anerkennend zu Jiro, aber sie sagt erneut nichts. Irgendwie scheint sie heute schweigsamer als sonst und so isst sie wortlos die Suppe und trinkt ihren Wein, bevor sie den Teller etwas zur Seite schiebt und sich nach hinten lehnt.

"Danke." sagt sie leise an Jiro gewandt, während sie ihren Kopf in den Nacken legt und ihre Hände auf das geschnürte rote Oberteil, auf den Bauch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 11:59 Uhr
"Warum so schweigsam, Shehera? Ist irgendwas passiert?"

Allenia mustert besorgt die Freundin. Leika fiept leise und Allenia holt sie zu sich und streichelt sie sanft. Den Blick hält sie weiterhin zu Shehera gerichtet.

"Wenn dich was bedrückt kannst du immer mit mir reden.."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 12:11 Uhr
"Bedrücken kann man es nicht nennen. Ich habe halt etwas Sorge, dass die Eröffnung nicht gut laufen könnte, dass ich viel Geld für nichts ausgebe und dann hier nicht gebraucht werde, wodurch ich kein Geld verdienen könnte." sagt Shehera zweifelnd, während sie Allenia schwach anlächelt. Man kann in ihren Augen deutlich die Zweifel erkennen, welche sie beschäftigen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 12:37 Uhr
"Shehera, im Vorneherein den Kopf zerbrechen...warte doch ersteinmal die Eröffnung ab, dann sehen wir wie es läuft...ich glaube nicht das es so schlecht laufen wird wie du denkst."

Allenia lächelt sie aufmunternd an.

Ich hoffe nur ich behalte Recht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 13:53 Uhr
"Hoffentlich hast Du recht." sagt Shehera noch immer zweifelnd und sagt dann eine Weile nichts mehr. "Ich habe die Eröffnung auf den Abend des Vollmondes angesagt, ich hoffe, wir werden bis dahin fertig. Allenia, sag, würde es mich sehr viel mehr kosten, wenn Du das Bild anstatt auf ein Schild direkt auf die Aussenwand malen würdest?" fragt sie dann wieder direkt an Allenia gewandt, denn sie hat irgendwie das Gefühl, dass dies besser passen würde.

Genau in dem Moment kommt eine junge Frau über den Strand zum Haus, welche Stoffe bei sich trägt. "Diese Bettwäsche soll ich hier abgeben." sagt sie zu allen Anwesenden. Shehera steht auf und nimmt die Sachen entgegen, bevor sie der Frau die Ware bezahlt, welche so schnell verschwunden ist, wie sie gekommen ist. Shehera legt die Sachen auf das Bett in dem noch freien Zimmer und setzt sich dann wieder draussen hin, um noch ein Glas Wein zu trinken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 19. Aug. 2003, 14:17 Uhr
"So wie ich es sehe hat es euch geschmeckt" sagt Jiro nach einer Ewigkeit. Er hat das Gespräch verfolgt, aber keinen Einstieg gefunden. Jetzt spricht er einfach dazwischen: " Ich glaube auch, dass du Erfolg haben wirst. Aber Eines stört mich noch. Hast du inzwischen eine genaue Vorstellung davon was du hier tun willst? Ich habe von dir drei oder vier Ideen gehört aber keine Entscheidung." Bevor er wieder unterbrochen wird spricht er schnell weiter. Diesmal jedoch in einem viel wärmeren Ton: "Ich bin dir noch eine Antwort schuldig, Ja ich helfe dir natürlich bei der Einweihung und ehrlich gesagt gibt es nichts was mich hier wegzieht. Ich will sagen, wenn ich mir nicht eine neue Arbeit suchen müßte würde ich sehr gern noch hier bleiben."
Jiro beendet seinen Monolog, schließt kurz die Augen und schaut dann zwinkernd in die Sonne. Ein Lächeln macht sich in seinem Gesicht breit und als er den Kopf senkt bleibt sein Blick an Shehera haften.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 14:23 Uhr
"Hm...ein wenig teurer würde es wohl werden, aber nicht sonderlich viel. Wie gesagt ich lasse mit mir reden, immerhin lässt du mich hier schlafen und zahlst das Essen, Shehera."

Allenia lächelt freundlich in die Richtung der neuen Freundin.

Dann versinkt sie in Gedanken, unter andrem Gedanken an Kaney.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 15:23 Uhr
"Ich würde Dir ja gerne anbieten, auch weiterhin hier zu helfen." sagt Shehera an Jiro gerichtet. "Aber ich weiss noch nicht mal, ob ich genug für mich zum Leben verdienen werde, also kann ich dieses Angebot leider im Moment nicht machen." Sie streicht sich eine Haarsträhne aus den Augen und sieht Jiro etwas entschuldigend an, während sie ihr Glas leert.

Etwas bedrückt sieht sie dann zu Allenia, welche vollkommen in Gedanken versunken scheint und legt ihren Kopf etwas schief, bevor sie anfängt zu lächeln. Einen Moment sagt sie nichts, bis sie dann leise das Wort an Allenia richtet. "Ein Mann?" fragt sie unvermittelt, da sie sich einen solch verträumten Blick sonst nicht erklären kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 15:30 Uhr
Allenia schreckt förmlich aus ihren Gedanken hoch, als Shehera sie anspricht. Als sie schliesslich realisiert hat, was die Freundin sie fragte, läuft sie rot an und nickt.

Mist jetzt hab ich nicht aufgepasst...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 15:38 Uhr
Shehera muss grinsen, als sie sieht, wie Allenia rot anläuft und es ihr sichtlich peinlich ist, dass Shehera es bemerkt hat. Jedoch sieht sie auch so aus, als möchte sie nicht darüber sprechen, weshalb Shehera lediglich schwach mit dem Kopf nickt. "Scheinbar willst Du nicht darüber sprechen, also werde ich mich damit zufrieden geben." sagt sie leise, wobei ihr ganzer Körper zum Ausdruck bringt, dass sie es gerne wissen möchte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 16:10 Uhr
Allenia schaut Shehera an. "Ich muß weitermachen, komm mit rein dann erzähle ich..."

Offenbar möchte sie nicht vor jedem darüber sprechen...ihr Lächeln bleibt freundlich.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 16:33 Uhr
Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben und wendet sich dann an Jiro. "Entschuldige mich bitte, aber ich möchte das wirklich gerne wissen. Wir sehen uns ja sicher Abends nochmal, dann werde ich mir Zeit für Dich nehmen." sagt sie mit einem etwas sorgenvollen Gesichtsausdruck, wodurch sich ihre Augenbrauen etwas zusammenziehen. Scheinbar ist ihr nicht ganz wohl dabei, ihn jetzt da sitzen zu lassen und sie möchte, dass er das weiss.

Dann steht Shehera auf und folgt mit ihrem Weinglas in der Hand Allenia, wobei Shehera bemerken muss, dass sie wohl schon genügend Wein getrunken hätte, was sie allerdings nicht daran hindert, doch noch an dem Glas zu nippen. Sie geht zwar noch gerade und wahrscheinlich von Aussen kann man überhaupt nichts erkennen, aber in ihrem Kopf scheinen die Gedanken Farben zu haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 19. Aug. 2003, 17:48 Uhr
Jiro schmiedet Pläne. er weiß, dass er nicht mehr lange hier bleiben kann. Er braucht eine Wohnung eine Arbeit und vor allem etwas mehr Geld und Bekanntschaften. Shehera geht mit Allenia ins Haus. Jiro hat wenig davon mitbekommen, seine Gedanken waren darauf gerichtet möglichst bald eine neue Bleibe zu haben. Vielleicht lässt sie mich noch ein paar Tage hier wohnen. Jiro wippt mit dem Stuhl um seine Gedanken einzufangen. Ein nervöser Tick, jetzt schon? Er hört plötzlich auf damit und geht in sein Zimmer. Auf dem Weg dorthin hört er Allenia sprechen. Es ist aber so leise, dass er nichts verstehen kann. Jiro nimmt das Pergament, dass er geschrieben hat und macht sich auf den Weg zur Anschlagtafel.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 18:01 Uhr
"Ja es geht um einen Mann Shehera. Aber er ist kein gewöhnlicher Mann. Er hat...gelbe Augen und Fangzähne. Ich habe keine Angst vor ihm, ich liebe ihn. Er wird meistens nicht so akzeptiert wie er ist. Das ist schwer für ihn. Und jetzt..jetzt ist er mal wieder im Wald und ich weiss nicht wann er wieder kommt."

Allenia schaut von der Leiter zu Shehera runter und lächelt leicht.

"Ich vermisse ihn sehr."


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 18:19 Uhr
"Warum weisst Du denn nicht, wann er wiederkommt?" fragt Shehera sehr verwundert, während sie sich hinsetzt, wobei diese Bewegung in ihren Gedanken irgendwie die Farbe Blau zu haben scheint, wobei sie nicht genau weiss, warum sie sich dabei überhaupt eine Farbe vorstellt. Aber dementsprechend sieht auch ihr Gesichtsausdruck aus, welcher eine Mischung aus Überraschung und Skepsis zeigt, wobei eine angestrengte Neugierde mitschwingt, welche eindeutig von der Geschichte Allenias stammt. "Ich meine, wenn Ihr Euch liebt, warum geht er dann weg?" setzt sie nach, als sie endlich sitzt und sich anstrengt, die Farben erstmal aus dem Spiel zu lassen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 21:59 Uhr
"Er fühlt sich im wald wohler und so kehrt er immer wieder dorthin zurück. Ich möchte ihn nicht zwingen, hier zu bleiben.."

Allenia schaut traurig zu Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 22:00 Uhr
"Die Lichtung?" fragt Shehera mit einem Blick auf das Bild mit den zwei geflügelten Pferden. "Aber warum gehst Du dann nicht mit ihm? Dann müsstest Du ihn nicht vermissen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Aug. 2003, 22:50 Uhr
"Shehera ich hab mein Atelier, ich kann doch nicht tagelang im Wald verschwinden, ich muss doch arbeiten.."

Sie schaut Shehera ernst an. "Überleg doch wie lange ich immer unterwegs wäre, allein um ins Atelier zu kommen."

Sie seufzt leise. "Es ist der reinste Teufelskreis. Er möchte nicht in die Stadt und ich kann nicht ewig im Wald bleiben.."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Aug. 2003, 23:04 Uhr
"Aber es gibt doch auch einen Wald hier direkt bei der Stadt? Könntet Ihr Euch denn nicht auf ein Haus in diesem Wald einigen? Somit hättet Ihr doch beide, was Ihr wollt? Und vor Allem hättet Ihr Euch. Oder ist es ihm egal, wenn Ihr Euch so lange nicht seht?" Shehera redet in einem Fluss von Worten und ist irgendwie selbst erstaunt, dass sie sich stoppen kann, während sie Allenia etwas verzweifelt ansieht. Es muss doch eine Möglichkeit geben? Wenn man jemanden liebt... denkt sie und bei dem Gedanken schweifen ihre eigenen Gedanken kurz ab. Nein, muss es nicht. denkt sie schmerzlich für sich selbst, bevor sie Allenia wieder ansieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 20. Aug. 2003, 08:54 Uhr
"Er hat eine bestimmte Lichtung im Auge, von daher...ich werde sie ihm nicht streitig machen. Er soll da leben wo es ihm gefällt."

Allenia lächelt ein bisschen wehmütig und schaut Shehera an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 20. Aug. 2003, 09:00 Uhr
"Wenn er Dich wirklich liebt, würde er auf einen Kompromiss eingehen." sagt Shehera bestimmt, und man kann deutlich sehen, dass sie überzeugt ist von dem, was sie sagt. "Aber wenn Ihr so leben könnt, dann ist das natürlich auch schön für Euch. Dann ist das ja auch eine Art von Kompromiss."

Sie zuckt kurz mit den Schultern, weil sie nicht genau weiss, was sie zu dem Thema noch sagen soll und lächelt Allenia einfach mit einem Lächeln an, welches deutlich zeigt, dass sie so nicht leben könnte. "Weisst Du... entweder ich lebe mit dem Mann, den ich liebe zusammen, oder ich entferne mich vollkommen von ihm. So ein Zwischending, wie Ihr es habt, würde ich nicht aushalten." fügt sie leise und nachdenklich an, wobei man erkennen kann, dass sie das, was sie sagt, selbst schon erlebt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 20. Aug. 2003, 14:22 Uhr
"Ich bin mir sicher, das sich irgendwann eine Lösung findet."

Allenia nickt zuversichtlich und zeichnet dann am Deckenbild weiter. Sie arbeitet wieder sehr konzentriert. Offenbar versucht sie sich vom Gedanken an Kaney abzulenken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 20. Aug. 2003, 15:21 Uhr
Vom Dach hört man wieder Gehämmer. Jiro ist wieder zurück. Er ist gleich aufs Dach geklettert um die Arbeit endlich fertig zu machen. Das schaffe ich heute locker noch  Jiro wird von Wehmut erfasst. Die Arbeit ist fast volendet und der Abschied vom Haus und von Shehera rückt näher. Er weiss, dass er in ein paar wochen kaum Zeit haben wird hier noch vorbeizusehen. Stück für Stück pack er die letzten Schindeln an ihren Platz. seine Finger schieben die Nägel automatisch in die richtige Position. letztendlich schlägt der Hammer zielgenau zweimal auf den Nagelkopf. Dies wiederholt sich bis die letzte Schindel fest sitzt. Jiro wischt sich den Schweiß von der Stirn. Fast alles getan, nur eine kleinigkeit noch.  Er springt vom Dach in den weichen Sand, des Strandes und geht hinter das Haus, wo er zu sägen anfängt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 20. Aug. 2003, 20:00 Uhr
Als Allenia sich wieder ihrem Bild zuwendet, steht Shehera auf und geht auf die Terasse, von welcher sie die Sachen vom Mittagessen abräumt und in der Küche sofort spült und wieder wegräumt. Sie geht wieder nach Draussen und hört hinter dem Haus jemanden, der etwas sägt. Was macht der bloss? fragt sie sich, bevor sie sich umdreht und mit wehendem Kleid hinter das Haus geht, da sie immer sehr neugierig ist und es einfach nicht lassen kann.

Shehera sieht Jiro irgendetwas bauen, jedoch kann sie sich keinen Reim darauf machen, was das werden könnte, so sieht sie ihm einen Moment nur zu, ohne dass er es merkt, da er konzentriert bei der Arbeit zu sein scheint. Dann geht sie ein paar Schritte näher, bis sie direkt hinter ihm steht und räuspert sich kurz. "Was machst Du da?" fragt sie neugierig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 21. Aug. 2003, 00:19 Uhr
Plötzlich steht Shehera hinter ihm und fragt ihn was er macht. Jiro zuckt erschrocken zusammen, aber nicht nur weil sie ihn erschreckt hat. Verdammt, was sage ich ihr bloss, ich verderbe die Überraschung. "Ich...ähm..also das da...das ist nur so" stammelt Jiro. Dann hat er einen Einfall. "Das da wird eine Hütte für Leika, wenn sie mal groß ist. Allenia hat mich gebeten sie aus dem restlichen Holz zu machen" Bitte lass sie Allenia nicht fragen. Die Menge an Material ist offensichtlich viel zu viel für eine Hundehütte und an der Wand lehnt ein Balkenkonstrukt von fast 3 Metern Höhe.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Aug. 2003, 08:36 Uhr
Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben und sieht sich die Stücke, welche er gebaut hat, genauer an. Er ist offensichtlich ein schlechter Lügner, denn eine Hundehütte wird das sicherlich nicht... denkt sie bei sich und man kann ihr ansehen, was sie denkt, allerdings hat sie nicht vor, etwas dazu zu sagen. "Schön... das heisst dann wohl, dass die Arbeiten für mich fertig sind?"

Auf sein Nicken lächelt Shehera glücklich und dreht sich dann zum Gehen um. "Dann noch viel Spass bei dem... nun... Hundehüttenbau." sagt sie mit einem Grinsen, welches Jiro allerdings nicht sehen kann, da sie ihm den Rücken zudreht. Dann geht sie wieder nach vorne und setzt sich auf die Terrasse, wo sie auf den See hinausstarrt. Ohne es zu merken, hat sie plötzlich ihr kleines Buch vor sich, neben der Feder und dem Tintenfass, und schreibt mit schöner Schrift schnell hinein. Sie ist nicht mehr ansprechbar, wie immer, wenn sie wirklich in der Welt ihrer Freundin weilt, und sieht aus, als wäre nur noch ihr Körper auf dieser Welt.

Ihre Hand schreibt mit erstaunlicher Geschwindigkeit alles in das Buch, was in ihrem Kopf - sollte es denn wirklich nur Einbildung sein, denn so kommt es Shehera nicht vor - vorgeht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 21. Aug. 2003, 16:07 Uhr
Das ist schief gegangen. denkt Jiro als Shehera, die ihm scheinbar nicht geglaubt hat, wieder weggeht. Wenigstens hat sie mich nicht gelöchert bis ich es verraten hätte Jiro vertreibt diese Gedanken und macht sich wieder an die Arbeit. Morgen wird er fertig sein und er hofft, dass Shehera sich freuen wird. Er setzt zwei Balken ineinander, die ein Kreuz bilden sollen um dem Ganzen Stabilität zu geben. Ich werde heute wohl noch einmal lange machen, dann bin ich morgen ganz früh fertig.

Nach einer Weile beschließt Jiro doch noch vor dem Tagesziel aufzuhören. Er stellt das zweite fertige Balkenkonstukt neben das erste und rennt voll bekleidet in den Ildorel um sich Schmutz, Schweiss und Sägespähne vom Körper und aus der Kleidung zu waschen. Er atmet tief ein und taucht unter. Lange Zeit passiert nichts, dann steigen blasen hoch und einige Augenblicke später durchbricht Jiros Kopf die Waaseroberfläche. Jiro schnappt nach Luft und streicht sich seine für seinen Geschmack inzwischen zu langen Haare aus der Stirn.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Aug. 2003, 11:33 Uhr
Als Shehera aus ihrer "Trance" erwacht, merkt sie, dass die Sonne sich schon wieder entschlossen hat, den Ildorel in Blut zu tauchen und die Nacht streckt ihre gierigen Finger bereits nach der Stadt aus. Sie sieht auf das Buch und erkennt, dass sie mindestens zehn Seiten in geschwungener, kleiner Schrift geschrieben hat, bevor sie das Buch mit einem lauten Leufzen schliesst und die Feder sowie das Tintenfass zur Seite schiebt, um die grosse Kerze anzuzünden.

Da sie von hinter dem Haus keine Geräusche mehr hört, nimmt sie an, dass Jiro nicht mehr arbeitet. Vielleicht ist er ja schon schlafen gegangen... denkt sie bei sich, als sie aufsteht und in die Küche geht. Sie setzt einen Kessel mit Wasser auf und entfacht das Feuer, um einen Tee zu machen, denn hungrig ist sie irgendwie überhaupt nicht. Während sie auf das kochende Wasser wartet, geht sie in den grossen Raum, in welchem Allenia noch immer malt. Sie sieht ihr einen Moment zu, beschliesst sich aber, sie nicht bei der Arbeit zu stören und holt noch etwas Trockenfleisch und einen Fladen Brot in der Küche, welches sie draussen auf den Tisch stellt.

Etwas bedrückt geht sie zurück in die Küche und giesst einen Tee, welcher nach Vanille riecht, auf und nimmt ihn mit drei Bechern nach Draussen. Dort setzt sie sich hin und knabbert lustlos an einem Stück Brot herum, während sie sich den Strand ansieht und sich Gedanken über die Eröffnungsfeier macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 23. Aug. 2003, 11:51 Uhr
Allenia hat die Umrisse bereits geschafft und die ersten Farben zieren das Bild auch schon, als sie beschliesst das es genug für diesen Tag ist.

Das Bild wird ein Meisterwerk, wie alle hier.

Stolz betrachtet sie nochmals den Raum, der nun aussieht wie eine fremde Welt.
Ja das ist wirklich gelungen, da kann ich nur hoffen das sie mich weiter empfiehlt.

Allenia begibt sich auf die Terasse und bindet Leika los, die schwanzwedelnd auf sie gewartet hat. Dann geht sie mit ihr kurz spazieren. Die Kleine tut brav, was man von ihr erwartet hat. Allenia kehrt auf die Terasse zurück und bemerkt jetzt erst Shehera.

"Du siehst bedrückt aus. Mach dir nicht so viele Gedanken wegen der Eröffnungsfeier."

Allenia setzt sich Shehera gegenüber und drückt deren Hand freundlich.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Aug. 2003, 18:10 Uhr
Shehera sieht Allenia mit einem gequälten Lächeln an. "Ich weiss nicht, ob Du das verstehen kannst. Seit ich ein kleines Kind bin ist mein einziger Traum genau das hier. Ich wollte und will nie etwas Anderes und sollte dies nun nicht funktionieren, dann platzt dieser Traum wie eine alte Seifenblase und ich werde keine zweite Chance haben, ihn zu leben."

Shehera zieht die Augenbrauen leicht zusammen, während sie spricht und man kann deutlich erkennen, dass sie sich wirklich grosse Sorgen macht und anscheinend nicht gerade überzeugt davon ist, dass es funktionieren wird. "Ich kann nichts Anderes als das..." fügt sie leise und etwas beschämt hinzu, während sie ihren Blick auf den Tisch senkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 23. Aug. 2003, 20:34 Uhr
Allenia steht auf und umarmt Shehera. "Ich werde dir helfen wo ich kann. Ich verstehe wie es dir geht. Weißt du, auch bei mir sind manche Sachen nicht so wie sie scheinen. Ich war nicht immer Künstlerin. Meine Eltern sind gestorben, mein Bruder auch, es war eine Krankheitswelle. Ich habe sie als Einzige überlebt und bin aus dem Dorf geflohen. Ich habe viele Jahre als Diebin gelebt, Shehera."

Sie lächelt die Freundin an, hofft das sie nun nicht schlecht über sie denkt nach dieser Enthüllung.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Aug. 2003, 20:54 Uhr
"Jeder muss irgendwie leben..." sagt Shehera leise, während sie sich etwas zurück lehnt, um aus der Umarmung zu entkommen, wobei sie aber nicht den Anschein macht, als müsse es unbedingt sein. Sie sieht Allenia traurig an. "Ja... jeder von uns hat seine Probleme, doch ich habe alles, was ich besass, in dieses Haus gesteckt. Sollte das hier nicht funktionieren habe ich gar nichts mehr.

Ich verdiene mein Geld normalerweise durch das Schreiben und Vorlesen von Briefen für Leute, die dies selbst nicht können. Nur habe ich mich in dieser Stadt etwas umgesehen und es scheint hier niemanden zu geben, der gerade eindeutig so aussieht, als würde er eine solche Unterstützung gebrauchen können. Ausserdem denke ich nicht, dass mir hier jemand etwas dafür bezahlen würde, nur um Geschichten zu hören.

In dieser Stadt ist alles so... so... anders als in denen, in welchen ich bisher war. Und unterrichten ist ja schön und gut, und ich bin sicher, dass ich auch das gerne tun würde, nur... es ist nicht meine Berufung. Ich liebe Kinder sehr, doch erzähle ich ihnen lieber Geschichten um ihre Fantasie anzuregen als dass ich ihnen andere Sachen beibringe, die genau diese zerstören.

Doch leider werde ich wohl keine Wahl haben."

Während Shehera spricht, wird sie immer betrübter, und als sie endet, sieht man deutlich, dass sie nun noch verzweifelter ist als zuvor.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Taran am 23. Aug. 2003, 22:03 Uhr
Ein ganzes Stück muss Taran am Seeufer entlang nach Norden wandern und fast hat er die Suche schon aufgegeben, als er endlich das Haus entdeckt, das auf der Skizze beschrieben ist. Es ist ein großes Steinhaus mit einem Schindeldach und einer hölzernen Veranda zum See hinunter, der in der Abendsonne funkelt wie ein Edelstein. Als er sich nähert, ist niemand zu sehen und er vergleicht es noch einmal mit der eilig hingekritzelten Skizze auf dem Pergament, das er von der Anschlagtafel mitgenommen hat. Weit und breit ist kein anderes Gebäude zu sehen, auf das die Beschreibung passen würde, also würde er hier schon richtig sein. Mit festen Schritten geht er zu der Eingangstür hinauf und klopft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Taran am 24. Aug. 2003, 12:38 Uhr
Als sich auf das Klopfen niemand rührt, der Schmied aber dennoch von irgendwoher leise Stimmen vernimmt, schaut er sich ein wenig genauer um und folgt den Geräuschen, die durch die Abendluft an sein Ohr dringen und ihn um das Haus herum auf die Terrasse führen.

Auf der hölzernen Veranda sieht er schließlich zwei Frauen sitzen, die wohl gerade mit Teetrinken und einer Unterhaltung beschäftigt sind. Von dem Mann, den er sucht, ist jedoch weit und breit keine Spur zu sehen. Taran bleibt in einiger Entfernung stehen und räuspert sich vernehmlich.

"Verzeiht, wenn ich Euch störe, meine Damen", meldet er sich höflich zu Wort und deutet eine etwas ungelenke Verbeugung an, "ich unterbreche nur ungern Eure Unterhaltung. Ist das hier das Haus der Geschichten? Ich hörte, hier sei ein gewisser Jiro Teval zu finden, mit dem ich gern sprechen würde..."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 24. Aug. 2003, 15:12 Uhr
Allenia hebt den Kopf und schaut zu dem Mann, der nun herangetreten ist. Dann stupst sie Shehera an. "Besuch für Jiro...holst du ihn mal?"

Sie möchte den jungen Mann nicht stören und kennt ihn auch nicht so gut wie Shehera, deshalb bittet sie diese, ihn zu holen. Dann lächelt sie in die Richtung des Fremden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Taran am 24. Aug. 2003, 15:43 Uhr
Taran geht einige Schritte näher und erwidert das Lächeln der Fremden in der Hoffnung, sie nicht gestört zu haben oder allzu aufdringlich zu wirken. Die Frau scheint den Gesichtszügen nach eine aus dem schönen Volk zu sein und obwohl sie sitzt, kann der Schmied erkennen, dass sie wohl nicht sehr viel kleiner ist als er selbst, obwohl er ein recht stattliches Gardemaß vorzuweisen hat. Die andere Frau wirkt ein wenig gedankenverloren, ja fast bekümmert, und er weiss nicht einmal, ob sie ihn überhaupt zur Kenntnis genommen hat.

Irgendwie ist es ihm unangenehm, in das ernste Gespräch hineinzuplatzen, das die beiden wohl gerade führen und er fragt sich, was ihnen wohl solche Sorge bereitet. Aber es geht ihn nichts an und er beschliesst, sich einfach nicht länger als notwendig aufzuhalten. Zumindest scheint dieser Jiro tatsächlich hier zu wohnen und Taran wartet ein wenig verlegen, als die rothaarige Elbin ihrem Gegenüber etwas zuflüstert und sie offenbar bittet, den Mann herbei zu holen. Er überlegt, ob er den Grund seines Besuches erklären soll und zieht das zerknitterte Stück Pergament mit Jiros Nachricht von der Anschlagtafel aus dem Lederbeutel, der an seinem Gürtel hängt. "Er sucht wohl eine Stelle", erklärt er, "und es mag sein, dass ich ihm helfen könnte."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Aug. 2003, 16:46 Uhr
Shehera lächelt den Mann ebenfalls freundlich an und nickt kurz. "Ich denke, er wird am Strand sein, um sich abzukühlen." sagt sie schliesslich leise, während sie den Strand mit ihren Augen absucht und tatsächlich eine Gestalt im Wasser ausmachen kann, welche Jiro sein könnte. "Ja, ich denke, das da ist er." fügt sie nickend und grinsend an.

"Ich hoffe sehr, dass er eine Stelle findet, denn die Arbeit für mich scheint er beendet zu haben." erklärt sie den Fremden, wobei ihr Gesichtsausdruck keine Auskunft darüber gibt, ob ihr das recht ist oder nicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Taran am 24. Aug. 2003, 17:18 Uhr
Tarans Blicke folgen denen der Fremden hinunter an den Strand und hinaus auf die stille Wasseroberfläche des Ildorel, wo er weit draussen eine Gestalt ausmachen kann. Auf die Entfernung kann er noch nicht einmal erkennen, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, doch sein Gegenüber scheint dies genau zu wissen, denn sie nickt und grinst zu ihren Worten. Gleich darauf wird ihr Gesicht jedoch wieder ausdruckslos, als sie erwähnt, dass Jiro bei ihr angestellt war.

"Ich wusste nicht, dass er bei Euch arbeitet", erwidert Taran ein wenig verwundert, "an der Anschlagtafel am Marktplatz las ich seine Nachricht und davon, dass er dringend eine Stellung als Lehrling sucht, deswegen nahm ich an, er sei im Moment ohne Lohn und Brot. Ich will ihn Euch nicht abwerben." Er scheint kurz zu überlegen, wobei sein Blick einen Moment auf der Gestalt im See ruht, die keine Anstalten macht, aus dem Wasser zu kommen. Auch keine der beiden Frauen scheint bemüht, ihn in irgendeiner Weise zu verständigen oder herbeizuholen.

"Er soll es sich einfach überlegen", meint er daraufhin und steckt das Pergamentstück wieder ein. "Falls er Interesse an einer Anstellung hat, kann er bei Taran in der Schmiede am Marktplatz nachfragen. Aber ich werde mich in der Zwischenzeit vielleicht besser nach einem anderen Lehrling umsehen. Verzeiht, wenn ich Euch gestört haben sollte, einen schönen Tag noch." Mit diesen Worten und einem Nicken wendet er sich um und verlässt die Holzveranda, um kurz darauf im Gewirr der Häuser zu verschwinden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Aug. 2003, 17:45 Uhr
Mit einer hochgezogenen linken Augenbraue sieht Shehera dem Mann hinterher, welcher sie scheinbar falsch verstanden hat. Jedoch scheint er keine Lust zu haben, auf eine Antwort ihrerseits zu warten und so zuckt sie leicht mit den Schultern und sieht dann zu Allenia. "Habe ich nicht gesagt, Jiro sei mit seiner Arbeit bei mir fertig?" fragt sie, ohne eigentlich darauf eine Antwort zu erwarten, da sie ja weiss, dass sie das gesagt hat.

Ein leichtes Kopfschütteln zeigt deutlich, dass sie nicht ganz versteht, was nun schief gelaufen ist, bevor sie auf den See hinaus sieht und sich überlegt, ob das da draussen wohl wirklich Jiro ist und ob er wohl vorhat, irgendwann wieder zurück zu kommen. "Er hätte ja kurz runter gehen können..." murmelt sie noch vor sich hin, da sie sich eigentlich nicht dazu verpflichtet gefühlt hat, Jiro nun aus dem Wasser zu holen, weil der Fremde mit ihm sprechen wollte. Hoffentlich habe ich ihn damit nicht um eine Arbeit gebracht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 24. Aug. 2003, 18:02 Uhr
Jiro zittert als er aus dem Wasser kommt. Er hat zu lange im Wasser gestanden, ist seinen Gedanken nachgegangen, hat auf nichts geachtet, mit geschlossenen Augen geträumt, gedacht und sich in  sich verloren. Er  taucht noch ein letztes mal unter. Das
Wasser läuft in Ströhmen an ihm herunter als er auftaucht. Schweren Schrittes macht er auf den Weg zum Haus. Dort sitzen Allenia und Shehera auf der Terasse. Jiro stellt sich ohne ein Wort zu sagen zwischen beide , grinst und schüttelt seine treifendnassen Kleider, die an seinem Körper kleben. Das Wasser spritzt in alle Richtungen und landet natürlich auch auf Shehera und Allenia.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 24. Aug. 2003, 18:08 Uhr
Allenia quietscht erschrocken. Dann lacht sie los. "Danke für die Abkühlung, auch wenn ich eigentlich keine bestellt hatte."

Sie grinst, dann schaut sie ihn ernst an. "Es war jemand hier, ein gewisser Taran aus der Schmiede am Marktplatz. Er such wohl einen Lehrling und meinte, ihr sollt euch mal melden."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Aug. 2003, 18:13 Uhr
Shehera lacht herzlich, als Jiro sich schüttelt, jedoch vergeht ihr Lachen sofort wieder, als Allenia ihm sagt, dass er Besuch hatte. Shehera sieht ihn ernst an und nickt. "Ich denke, das wäre wohl eine gute Arbeit." sagt sie leise, während sie den Kopf etwas nach links schräg legt. "Und wie gesagt, vielleicht funktioniert mein Traum ja und ich kann später wieder Hilfe brauchen" fügt sie an, ohne jedoch den geringsten Hauch von Hoffnung in ihren Augen oder ihrem Gesicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 24. Aug. 2003, 20:01 Uhr
"Ach Shehera, dein Traum wird in Erfüllung gehen. Nicht nur weil die Menschen eine Schule hier brauchen, oder weil deine Geschichten wunderbar sind, sondern weil du es bist, die es verwirklicht. Es wird alles so werden wie du es dir wünschst, weil du einer der wundervollsten Menschen in dieser stadt bist." sagt Jiro mit einer ungekannten Begeisterung in seiner Stimme. Er grinst immer noch breit als er sin an Allenia wendet und nochmal nachfragt: "Wie hieß der Mann nochmal?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Aug. 2003, 20:23 Uhr
"Ich kann mich nicht erinnern, einen Namen von ihm vernommen zu haben." sagt Shehera auf Jiros Frage, wobei sie sich sehr wundert, dass der Mann seinen Namen nicht gesagt hat. Allerdings fällt ihr im selben Moment ihre eigene Unhöflichkeit auf, dass sie sich selbst nicht vorgestellt hat.

"Und mein Traum wird hier nicht ganz in Erfüllung gehen können, denn ich wollte niemals unterrichten." fügt sie dann etwas enttäuscht an, jedoch so leise, dass man das Gefühl bekommt, es sei nicht wirklich wichtig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 25. Aug. 2003, 00:27 Uhr
"Doch er hat einen Namen gesagt, er sagte, ihr sollt bei Taran an der Schmiede am Marktplatz nachfragen."

Sie lächelt in die Richtung der Beiden und schaut dann in ihr fast leeres Glas. "Bekomme ich noch einen Schluck?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Aug. 2003, 08:05 Uhr
"Dass er sich in der Schmiede melden soll, habe ich mitbekommen, jedoch nicht den Namen... seltsam." sagt Shehera leise, zuckt dann allerdings mit den Schultern. Als Allenia fragt, ob sie noch etwas trinken kann, sieht Shehera auf die Flasche, welche leer ist. Sie steht auf, nimmt ihr weisses Kleid von der Leine und geht in's Haus, um kurz darauf mit dem Kleid am Körper zurück zu kommen. "Ich bin gleich zurück." sagt sie noch grinsend, bevor sie zum Strand geht und dort sofort in's Wasser, nur um ein paar Minuten später triefnass auf ihrer Terasse zu stehen und Allenia grinsend eine kalte Flasche Sommerwein entgegen zu strecken.

"Oder wolltet Ihr lieber Tee?" fragt sie mit hochgezogener Augenbraue, wartet allerdings nicht auf eine Antwort, sondern holt aus dem Haus noch drei weitere Kerzen und ein Glas für Jiro, was sie alles auf den Tisch stellt. Sie zündet die zwei Kerzen an der an, welche schon auf dem Tisch steht und stellt alle drei nebeneinander, welche nun ein wundervoll weiches Licht verbreiten. "Ich werde mir jetzt über meine Pläne nicht mehr den Kopf zerbrechen. Einfach mal sehen, was an der Eröffnung geschehen wird." sagt sie dann lächelnd, bevor sie die Flasche öffnet und allen Dreien ein Glas einschenkt.

"Was meinst Du? Wirst Du morgen früh noch eine Stunde Zeit für mich haben? Um mir etwas zu helfen, bevor Du eine neue Arbeit hast?" fragt Shehera an Jiro gewandt. "Oder wir machen es sofort, es dauert sicher nicht lange, ich müsste nur eine Tür und eine Holzwand entfernen." fügt sie leicht grinsend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 25. Aug. 2003, 12:21 Uhr
Allenia hebt ihr Glas, schaut zu Jiro und Shehera und sagt lächelnd: "Auf einen schönen Abend für uns!"

Sie wartet bis die anderen Beiden ihre Gläser nehmen.

Ich denke die Eröffnung wird schon gutgehen, wieso denn auch nicht? Ich hoffe das ich noch mehr so lukrative Aufträge bekomme, aber das war wahrscheinlich ein Glücksfall..

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Aug. 2003, 13:28 Uhr
"Das werden wir sicherlich haben." lacht Shehera, als sie ihr Glas hebt. Kurz überlegt sie, bevor sie einen Vorschlag unterbreitet. "Vielleicht möchtest Du auch gerne mal eine Geschichte von mir hören?" fragt sie Allenia schon fast strahlend vor Vorfreude, bevor sie einen grossen Schluck des Weines trinkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 25. Aug. 2003, 14:21 Uhr
"Sehr gerne, Shehera." Allenia schaut sie mit freudig leuchtenden Augen an und nickt zustimmend.

Ja das wird bestimmt schön...

Sie trinkt erneut einen Schluck vom Wein und nimmt Leika auf ihren Schoß, die leise winselt. Sie streichelt die kleine Hündin sanft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 25. Aug. 2003, 16:45 Uhr
Auch Jiro lächelt Shehera erwartungsvoll an. In der Vorfreude auf die Geschichte vergisst er fast ihr zu antworten. Shehera nimmt das Buch vom Tisch und schlägt es auf. "Ähh warte bevor du anfängst. Ich helfe dir natürlich bis zur Eröffnung und du hast vergessen, dass ich hinter dem Haus noch etwas fertig bauen muss bevor ich eine andere Arbeit annehmen kann. Ich habe erhlich gesagt nicht gedacht, dass sich so schnell jemand meldet." sagt Jiro mit einem nach Entschuldigung suchenden Gesichtsausdruck zu Shehera. Nur Sekunden später scheinen seine Augen zu leuchten, wie die eines Kindes, beim Geschenke Auspacken. Es ist die erste Geschichte, die Shehera in seiner Gegenwart erzählen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Aug. 2003, 17:29 Uhr
Shehera schliesst das Buch wieder und lächelt Jiro an. "Aber Du solltest auf jeden Fall morgen früh erstmal zu dem Schmied gehen, nicht dass er meint, Du seist nicht interessiert. Ich hoffe wirklich sehr für Dich, dass Du diese Arbeit bekommst." sagt sie leise, bevor sie noch einen Schluck von dem Wein nimmt und sich dann in dem Stuhl zurück lehnt. "Ich denke, ich werde heute lieber eine Geschichte aus meinem Kopf zaubern..." sagt sie nachdenklich mehr zu sich selbst als zu den Andern und sieht die andern Beiden dann verträumt an.

"Was für eine Geschichte soll es denn sein? Eher eine süsse, liebe Geschichte, die auch für Kinder gut wäre? Oder eine etwas erwachsenere? Eine über Magie und Ritter oder eher etwas aus dem Märchenreich?" fragt sie dann mit erhobener linker Augenbraue.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 25. Aug. 2003, 17:55 Uhr
"Magie und Ritter..."

Allenias Gesicht nimmt einen schwärmenden Ausdruck an.

Solche Geschichten hat meine Mutter mir früher immer erzählt...

Ein Schatten huscht über ihr Gesicht, wird jedoch sofort wieder von der aufkommenden Freude auf die Geschichte vertrieben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Aug. 2003, 19:45 Uhr
Shehera legt einen Moment ihren Kopf in den Nacken und scheint zu überlegen, was jedoch nicht der Fall ist. Sie versucht lediglich, sich in eine andere Welt zu befördern, was ihr auch gelingt. Sie weiss nicht, wo sie landen wird, auf jeden Fall fängt sie an zu erzählen und kann nicht unterbrochen werden, selbst wenn die Zuhörer dies tun wollten, denn als sie ihren Kopf wieder nach unten beugt, blicken ihre schwarzen Augen starr gerade aus, als ob sie versuchen würden, die Abendluft zu durchstechen.

Ihre Stimme ist wohlklingend und kann einen durchaus in seinen Bann ziehen und ein leichtes Lächeln liegt auf ihrem leicht nach links gebeugten Gesicht, während sie eine Geschichte erzählt von einem Magier und seinem Sohn. Der Sohn macht sich nichts aus Magie und hat auch überhaupt nicht vor, diese jemals anzuwenden, was seinen Vater sehr wütend macht. Dieser ist zwar ein sehr erfahrener Magier, hat aber manchmal seine Magie nicht ganz im Griff, weshalb es sich bei einem Streit ergibt, dass eine kleine Feuerzunge den Jungen an der Schulter verletzt, welcher daraufhin - mit seinen sechzehn Jahren ziemlich früh - von zu Hause ausreisst und seinem Vater schwört, weder jemals nach Hause zurück zu kommen noch jemals Magie anzuwenden, da er es nun endgültig als Werkzeug des Teufels ansieht.

Shehera beschreibt alles so genau, dass man die Personen wie auch die Orte vor sich sehen kann, wenn man eine gute Fantasie hat und die Augen schliesst, und zwar sieht jeder die Orte genau gleich, weil sie in ihren Beschreibungen nicht eine einzige Kleinigkeit auslässt, wobei sie es spannend und interessant in die Geschichte einbindet.

Der Junge jedenfalls zieht nun in der Welt umher und lernt allerlei Menschen kennen, welche in ihm einen Magier erkennen, da er scheinbar eine magische Aura ausstrahlt, die ihresgleichen weit suchen muss. Aber der Junge wollte von alledem nichts wissen und flüchtet jedesmal, wenn jemand ihn enttarnt hat. So versucht er sich in allerlei Berufen - Dieb, Schmied, Kämpfer und sogar als Reiter - jedoch muss er bald erkennen, dass nichts von alledem wirklich seine Bestimmung ist.

Shehera erzählt ohne Unterbruch, auch trinkt sie während der ganzen Zeit nicht einen Schluck Wasser oder Wein, und stetig ist ihr Blick der Selbe, so als wäre ihr Geist gar nicht wirklich da. Sie beschreibt alle Erlebnisse des Jungen in jeder Einzelheit und in einer Detailverliebtheit, die Ihresgleichen sucht.

Als sie plötzlich die Augen bewegt und sich gerade auf dem Stuhl zurechtrückt, breitet die Morgensonne ihren roten Umhang zögernd auf dem Ildorel aus und der Junge ist gerade in eine Situation gekommen, aus der ein Ausweg unmöglich zu sein scheint. Er wurde von Wegelagerern überrascht und gefesselt, bevor sie ihn einfach im Wald haben liegen lassen und mit seinen ganzen Sachen weggeritten sind.

Shehera sieht Allenia und Jiro lächelnd an, während sie ihr Glas leert und bemerkt, dass es noch Wein ist. Einen Moment verzieht sie das Gesicht und steht auf. "Ich mache uns erstmal einen Tee." sagt sie mit hochgezogener linker Augenbraue und verschwindet im Haus, um ein paar Minuten später mit einer Kanne Wildbeeren-Tee und drei Bechern wieder nach Draussen zu treten. Sie setzt sich hin und schenkt Tee ein, während sie ihren so schnell die Hitze es zulässt, trinkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 25. Aug. 2003, 19:48 Uhr
Jiro träumt vor sich hin, auch als Shehera die Geschichte plötzlich unterbricht ist er in Gedanken bei dem Jungen im Wald. Seine Augen sind auf, aber sein blick ist leer. Einen Moment später blinzelt er und scheint wieder den Weg aus dem Traum, den Shehera gewebt hat zurück zu sein. Er schaut sich fragend um. Wo ist sie nur? Gleich daruaf kommt Shehera mit einer Kanne Tee wieder hinaus und schenkt alles ein. Jiros Mundwinkel fallen ein wenig herab als sie nicht gleich weitererzählt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Aug. 2003, 22:44 Uhr
"Oh... es tut mir leid, Jiro. Für heute war's das mit der Geschichte, wenn Ihr sie weiterhören wollt, müsst Ihr bis Abends warten." sagt Shehera schwach lächelnd, aber scheinbar ernst. "Wenn ich noch länger erzähle, kriege ich nachher tagelang keinen Ton mehr raus. Und ich mag nunmal die Nacht. Die Stimmung, welche sie verbreitet ist wie geschaffen, um Geschichten zu erzählen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie im Sonnenlicht auch nur die Hälfte ihrer Anziehungskraft haben."

Mit einem entschuldigenden Blick sieht sie die Beiden an und trinkt dann noch einen Becher Tee, um sich erneut einen einzuschenken. "Ausserdem solltest Du zusehen, dass Du die Arbeit bekommst." fügt sie leise an Jiro gewandt an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 25. Aug. 2003, 22:55 Uhr
"Ich gehe ja gleich los" sagt Jiro mit gespiel genervtem Tonfall. "Schone ruhig deine Stimme ich will sie noch öfter hören" sagt Jiro lächelnd. "Lass mich noch den Sonnenaufgang geniessen, ich glaube das wird ein guter Tag" fügt er leise mit geschlossenen Augen hinzu. Er fühlt wie die Wärme, der Sonne, langsam seine Kleider durchdringt. Die Häärchen an seinen Armen stellen sich aus und er räkelt sicheinen Moment auf dem Stuhl. Er schirmt seine Augen mit der Hand ab bevor er sie öffnet und schaut über den Ildorel. Ja, es wird ein schöner Tag

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 26. Aug. 2003, 07:46 Uhr
"Nun... ich denke, ich sollte mich erstmal ein paar Stunden hinlegen." sagt Shehera von einem langen Gähnen begleitet. "Wer weiss schon, was die Zukunft bringt, vielleicht wirst Du die Stimme ja wirklich noch öfter hören." fügt sie dann lächelnd an, bevor sie sich ebenfalls den Sonnenaufgang betrachtet.

Die Sonne scheint nach den Wellen des Ildorels zu greifen, als wolle sie das Wasser stehlen und taucht dadurch das Wasser in ein wundervolles rot. So etwas hat Shehera nicht mehr gesehen, seit sie von zu Hause weggegangen ist, wo die Sonne sie jedesmal so begrüsst hat, nur dass das Salzwasser des Meeres in diesem Licht anders aussah. Sie sieht auf die Wasseroberfläche und trinkt ihren Tee fertig, ohne weiter etwas zu sagen und wartet darauf, dass Allenia irgend etwas sagt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 26. Aug. 2003, 08:46 Uhr
Allenia hebt langsam den Kopf und schaut Shehera mit glänzenden Augen an.

"Ich freue mich darauf, wenn du die Geschichte zu Ende erzählst. Auch ich werde mich noch ein wenig hinlegen, damit ich nachher wach genug bin um die Arbeit ordentlich zu tun."

Sie lächelt Shehera an. Dann leert sie ebenfalls ihr Teeglas.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 26. Aug. 2003, 15:27 Uhr
Jiro öffnet seine Augen um die man schon kleine dunkle Ringe erkennen kann. "Ich gehe dann wohl besser mal diesen Schmied besuchen." sagt er etwas müde. Er steht auf, streckt sich gemütlich und kurz darauf winkt er den Beiden Frauen zu. Mit einem Lächeln und einem "Bis nachher" verlässt er die Terasse und läuft schnell über den Strand in Richtung Stadtkern.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 26. Aug. 2003, 18:15 Uhr
Shehera sieht Jiro lächelnd hinterher, da sie annimmt, dass er die Stelle sicher bekommen wird und wendet sich dann an Allenia. "Dann wünsche ich Dir gute Erholung, irgendwie bin ich jetzt doch nicht müde. Ich denke, ich werde irgend etwas tun... zum Beispiel mir mal die Stadt ansehen oder meinen Umhang beim Schneider abholen." sagt sie lächelnd, bevor sie aufsteht. "Oder etwas im Harfengarten frühstücken... ja, das ist eine gute Idee."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 26. Aug. 2003, 21:10 Uhr
"Dann sehen wir uns nachher, Shehera."

Sie lächelt Shehera freundlich an und steht auf. Dann geht sie mit Leika zum Hauseingang.

"Ich wünsch dir einen guten Apetit, Shehera."

Allenia betritt das Haus und geht leise in ihr Zimmer, wo sie sich hinlegt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Aug. 2003, 07:52 Uhr
Shehera überlegt kurz, bevor sie rein geht und sich die Haare bürstet und sich wieder in ihr unauffälliges rostrotes Kleid kleidet, das Wildledertuch um die Hüfte gebunden. Dann verlässt sie ihr Haus in Richtung Marktplatz.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 27. Aug. 2003, 11:53 Uhr
Bald wacht Allenia wieder auf. Kurzerhand zieht sie sich an und geht mit Leika nach draussen. Die Kleine tut brav, was sie soll und Allenia lobt sie überschwenglich.
"Kluges Mädchen, Leika."
Sie bindet die Hündin im Garten im Schatten an, schaut nach Moonspirit und füttert sie und geht dann wieder ins Haus. Dort mischt sie Farbe und steigt dann wieder auf die Leiter. Konzentriert beginnt sie weiter zu arbeiten.
Nachdem sie nach einer Stunde den Hintergrund vollends fertig hat, macht sie eine kurze Pause.

Bald ist meine Arbeit hier getan, schade eigentlich.

Sie mischt neue Farbe und macht sich an die Engel.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 28. Aug. 2003, 14:14 Uhr
Jiro ist gesättigt, aber auch sehr müde aus dem Harfengarten zurück. Er zwingt sich jedoch nicht ins bett zu gehen, sondern endlich fertig zu werden. Vor allem weil Shehera nicht da ist macht er sich fieberhaft an die Arbeit. Er stellt die Balkengestelle parallel zueinander, in rechtem Winkel zur nördlichen Hauswand an eben diese. Schnell ist ein Stützkreuz dazwischen und hält die Konstruktion aufrecht. Mit vier Haken verbindet er das Ganze mit der Hauswand. Dann schleppt er eilig die restlichen Schindeln und 4 Latten heran. eine Leiter hilft ihm die Dachlatten zu befestigen. Dies alles hat er in weniger als einer Stunde geschafft und er ist der Meinung sich eine Pause verdient zu haben. Er setzt sich auf die Terasse sn den Tisch. Einen Augenblick später liegt sein Kopf gestützt vom einem Arm auf dem Tisch und er rührt sich nicht mehr. Man sieht nur noch wie sich seine Brust in ruhigem Takt hebt und senkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Aug. 2003, 08:00 Uhr
Als Shehera gegen Mittag von ihrer Einkaufstour zurück kommt, scheint Jiro auf der Terasse eingeschlafen zu sein. Ein Grinsen geht über ihr Gesicht, jedoch schüttelt sie gleichzeitig den Kopf. Du solltest ihm wohl keine Geschichte mehr erzählen, Shehera. sagt sie zu sich selbst in Gedanken, bevor sie das Haus betritt und ihre Einkäufe für das Mittagessen in die Küche stellt. Sie setzt Wasser in einem grossen Topf auf und ebenfalls welches für Tee und geht dann zu Allenia.

Shehera steht im grossen Raum und sieht nach oben, wo sie fasziniert entdeckt, dass die Engel und die Wolken wunderschön werden, jedoch sagt sie erst einmal nichts. Sie senkt ihren Blick und lässt ihn in dem Raum kreisen, während ihr Lächeln immer breiter wird. Das war eine wundervolle Idee von Dir. denkt sie sich und lässt sich vollkommen von der Welt, die sie durch die Bilder betreten hat, verzaubern. Dann erst räuspert sie sich leise, um Allenia nicht zu erschrecken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 29. Aug. 2003, 09:21 Uhr
Diese hält mit der Arbeit inne und schaut hinunter.
"Ah Shehera, wieder da? Und hast du alles geschafft was du erledigen wolltest?"

Sie lächelt, bleibt aber erstmal auf der Leiter stehen. Kritisch wirft sie einen Blick auf die Engel an der Decke.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Aug. 2003, 09:32 Uhr
"Ja, ich denke, ich habe nun alle Organisationen für morgen Abend getroffen." sagt Shehera zufrieden, bevor sie ihren Blick anerkennend an die Decke richtet. "Wundervoll" ist alles, was sie dazu sagt. Dann sieht sie Allenia an. "Wollen wir heute etwas essen gehen oder soll ich einen Eintopf kochen?" fragt sie etwas zweifelnd, da sie nicht weiss, wie gut ihre Kochkünste nach Jahren des Nichtkochens noch sind.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 29. Aug. 2003, 15:05 Uhr
"Wir könnten auch mal essen gehen. Ich werde natürlich mein Essen selbst bezahlen, du hast schon soviel getan für uns."

Sie lächelt freundlich zu Shehera hinunter.

Ja, einmal nicht selbst kochen zu müssen hat etwas für sich.

"Es freut mich das dir die Bilder hier im Raum gefallen. Gegen wann sollen wir zum Essen los? Ich muss nur ungefähr wissen, wann ich mich dann umziehen muss."

Sie deutet auf den Malerkittel, den sie anhat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Aug. 2003, 15:13 Uhr
"Wie wäre es mit... jetzt?" fragt Shehera mit einem breiten Grinsen. "Ich warte draussen und versuche, Jiro zu wecken." fügt sie an, während sie schon auf dem Weg nach Draussen ist. Die Sonne steht schon hoch am Himmel und zeugt davon, dass es bereits Mittag ist, als Shehera zu Jiro geht und sanft an seiner Schulter rüttelt, um ihn zu wecken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 29. Aug. 2003, 15:18 Uhr
Allenia klettert vorsichtig von der Leiter, wirft nochmal einen prüfenden Blick an die Decke, legt die Farbpalette zur Seite und eilt in den Raum, in dem sie geschlafen hat, um ihre normale Kleidung anzuziehen.

Hiernach begibt sie sich auf die Terasse, bindet Leika los und gesellt sich zu Jiro und Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 29. Aug. 2003, 17:11 Uhr
Jiro öffnet erst ein Auge  ganz langsam und blinzelt in die Sonne. Die Hand auf seiner Schulter indentifiziert er schnell als die von Shehera. Jiro brummt kurz und hebt dann seinen Kopf.Kurz danach gähnt er kräftig und reibt sich die Augen. "soviel zu, mal kurz Pause machen", sagt er schläfrig. Er wendet sich zu Shehera und fragt "Wie spät ist es denn schon, ich hab das Gefühl den ganzen Tag verschlafen zu haben?" Er versucth krampfhaft der Müdigkeit Herr zu werden, denn seine Augen drohen schon wieder zuzufallen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Aug. 2003, 17:14 Uhr
"Es ist Mittag" sagt Shehera breit grinsend, während sie Allenia einen vielsagenden Blick zuwirft. "Vielleicht solltest Du in Deinem Bett schlafen, das wäre sicherlich erholsamer." füge ich noch breiter grinsend zu.

"Oder willst Du vielleicht doch lieber mit uns essen gehen? Ich weiss nur noch nicht, wohin wir eigentlich wollen, ich kenne hier nur die Goldene Harfe" sagt sie dann etwas ratlos mit einem hilfesuchenden Blick zu Allenia.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 29. Aug. 2003, 17:23 Uhr
"Ich bleibe wohl besser hier" sagt Jiro nach kurzen Überlegen.
"Danke für das Angebot, aber so wie ich aussehe erschrecke ich bestimmt die Kinder", sagt Jiro grinsend. Langsam wird er wieder wach. Ich muss noch feritg werden heute "Ich bleib hier und ruhe mich aus" stellt er nocheinmal fest.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Aug. 2003, 19:52 Uhr
Shehera nickt verständig und sieht dann erneut zu Allenia. "Dann lass uns gehen..." sagt sie auffordernd, bevor sie sich auf den Weg zum Strand macht, wo sie die Richtung vom Marktplatz einschlägt. Sie dreht sich zu Allenia um und sieht sie fragend an. "Harfengarten?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 30. Aug. 2003, 11:00 Uhr
"Ja das ist eine gute Idee. Leika nehmen wir auch mit."

Allenia nimmt die kleine Hündin erstmal auf den Arm, damit sie nicht ganz so weit laufen muss und folgt dann rasch Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 30. Aug. 2003, 13:08 Uhr
Jiro nimmt die Gelegenheit beim Schopf und geht wieder hinter das Haus um sein Werk zu vollenden. Er nimmt Schindeln und deckt sie schnell über das kleine Dach. Eine kleine Weile später betrachtet er verschwitzt und mit einem blau geschlagenen Daumen seine Arbeit. An der Hauswand steht ein klein wenig windschief ein fast drei Meter hoher genauso drei Meter breiter und zweieinhalb Meter langer Unterstand.  In jede geschlossene Seite ist ein Stützkreuz aus Balken eingearbeitet. Jiro holt Moonspirit und Sheheras Hengst. Er stellt beide darunter und stellt zufrieden fest, dass auch noch ein drittes Pferd dazu kommen könnte ohne, dass Platznöte entstehen würden. Erschöpft aber nicht mehr müde geht er in die Küche und macht sich eine Kanne Tee mit der er sich dann aus die Terasse setzt.
Nach einigen Tassen Tee wird Jiro langweilig. Er fängt an seine Fingernägel zu putzen. Zu der Eröffnung sollte das so sein Schnell ist aller Dreck unter den Nägeln verschwunden und Jiro betrachtet seine Finger grinsend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Sept. 2003, 15:13 Uhr
Als Shehera und Allenia wieder zum Haus zurück kommen, sitzt Jiro gerade auf der Terasse und betrachtet begeistert seine Fingernägel. Bei dem Anblick kann Shehera sich ein leises Kichern nicht verkneifen, setzt sich dann aber schweigend auf den Stuhl neben ihn und sieht ihn grinsend an. Zufrieden mit dem, was Du siehst? fragt sie ihn, während sie sich fragt, was wohl mit seinen Fingernägeln nicht stimmen mag.

Es ist nun alles vorbereitet für morgen, nur leider werd ich heute Abend die Geschichte nicht weitererzählen können, ich glaube, ich sollte heute besser schlafen, sonst schlaf ich morgen bei der Eröffnung ein. sagt sie dann an Allenia und Jiro gewandt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 03. Sept. 2003, 20:45 Uhr
"Das ist völlig verständlich und in Ordnung Shehera, du kannst sie uns immer noch weiter erzählen."

Allenia nickt Shehera zu und begibt sich dann wieder in den großen Raum, wo sie sofort wieder Farbe anmischt und beginnt, an einem der Engel sorgfältig und konzentriert weiterzuarbeiten. Zwischendurch steigt sie runter und mischt einen anderen Farbton, ehe sie genauso konzentriert weitermalt.

Einmal macht sie eine Pause, weil sie merkt wie ihr schwindelig wird. Sie setzt sich einige Minuten hin und wartet, dann schaut sie nach Leika, die neben ihr am Boden sitzt und begibt sich dann wieder auf ihre Leiter. Dort macht sie sich an den nächsten Engel, der auf der Decke prangen soll.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 03. Sept. 2003, 22:44 Uhr
"Gute Nacht Shehera." sagt Jiro grinsend. "Nein warte, ich muss dir noch was zeigen" mit diesen Worten steht er auf und nimmt shehera an der Hand. Er zieht sie hinter sich her um das Haus. Ein gutes Gefühl ihre Hand zu halten. Mit einer ausladenden Handbewegung, einem grinsen und ein wenig Stolz in der Stimme präsentiert er den Unterstand. " Gefällt er dir? Er ist zwar ein wenig schief, aber ich bin ja auch kein Zimmermann."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Sept. 2003, 23:07 Uhr
Als Jiro sie an der Hand nimmt, zuckt Shehera sichtlich zusammen, versucht allerdings für den Moment nicht, ihm die Hand zu entreissen. Als sie vor dem stehen, was er ihr zeigen will, nimmt sie allerdings ihre Hand aus seiner und sieht sich den Schuppen mit einem etwas schiefen aber scheinbar zufriedenen Lächeln an. "Das ist... wirklich... praktisch." stottert sie etwas, bevor sie ihn dankbar lächelnd ansieht. "Ich danke Dir, das ist wirklich lieb von Dir." sagt sie, während sie zu ihrem Pferd geht und es erstmal streichelt, um es loszumachen und an den See laufen zu lassen, damit er seinen Durst löschen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 03. Sept. 2003, 23:18 Uhr
War also doch ne scheiß Idee.  Über Jiros Gesicht zieht für einen Sekundenbruchteil ein Schatten und sein Grinsen erstirbt. Seine Schultern sacken unmerklich um ein paar Millimeter nach unten. Wie konntest du nur glauben, dass sie es gut findet,  schimpfen seine Gedanken mit ihm. Er zwingt sich zu einem Lächeln und gibt seiner Stimme einen Klang, der nicht zu seinen Gedanken passt. "Gern geschehen" sagt er scheinbar fröhlich.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 10:30 Uhr
Shehera merkt sehr wohl, dass ihre Reaktion wohl nicht das war, was Jiro sich erwartet hätte. Sie stellt sich ihm gegenüber und sieht ihm direkt in die Augen. Ich meine das ernst. sagt sie nun offen lächelnd. Das ist wirklich sehr praktisch, ich mag nur keine Überraschungen und dementsprechend... nun... seltsam reagiere ich dann meistens auch darauf. Es tut mir leid. Sie versucht wirklich so auszusehen, dass man erkennt, dass sie sich wahnsinnig über den Unterstand freut, weil sie sonst einen Fachmann hätte anstellen müssen, der dies erledigt hätte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 04. Sept. 2003, 12:54 Uhr
Jiro kann gerade noch ein Zurückzucken verhindern als Shehera ihm in die Augen blickt. Man kann aber sehen, dass er sich anspannt. "Entschuldigung" murmelt Jiro und senkt den Kopf. Dies gilt aber nicht nur der Überraschung sondern auch ihrem Blick, den er nicht erwiedern kann. Dann hebt er wieder den Kopf , lässt aber seine Augen rechst und links an Shehera vorbeischweifen. "Ich wollte dich nicht...erschrecken"sagt er mit schuldbewusstem Gesicht. Er zwingt sich ihr Lächeln zu erwidern und entspannt sich langsam.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 13:21 Uhr
Shehera kann sich ein Kichern nicht verkneifen, als sie merkt, dass Jiro ihr nicht einmal in die Augen sehen kann. Sie legt ihren Kopf etwas auf die linke Seite und sieht ihn noch immer an. "Ist schon in Ordnung." sagt sie etwa in dem Ton, den eine Mutter hat, wenn ihr Kind irgend etwas angestellt hat. Dann legt sie ihre linke Hand auf seine Schulter. "Lass uns gehen. Die Sonne dämmert schon wieder und ich muss wirklich dringend etwas Schlaf haben."

Mit diesen Worten dreht sie sich um und geht zu der Terasse zurück, wo sie ihren Blick über den See schweifen lässt, welcher die blutrote Sonne spiegelt, die anzeigt, dass es bald Nacht sein wird. Sie geht in die Küche und kommt mit drei Bechern in der einen und einer Kanne Tee in der anderen Hand zurück, wo sie sich hinsetzt und Jiro und sich selbst Tee einschenkt.

Während sie an ihrem Tee, der beruhigend nach Baldrian und Dill riecht, nippt, sieht sie gedankenverloren über den See. Morgen noch das neue Inserat anheften und dann hoffen...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 04. Sept. 2003, 19:50 Uhr
Jiro hat den Ärger über sich selbst fast vergessen. Schweigend sitzt er neben Shehera an dem Tisch und fährt mit den Fingern die Maserung des Holzes nach. Er lächelt still in sich hinein während er den Finger aus den Rand des Bechers legt und diesen nachzeichnet. Die letzten Strahlen, der Sonne, bilden einen Flammenteppich auf dem Ildorel. Erinnerungen schießen durch seinen Kopf. Die scheune...sie hat gebrannt genau wie das Wasser. Er holt die Bilder wieder vor Sseine inzwischen geschlossenen Augen. Er hört die Rufe nach Wasser, das brüllen der tiere im angrenzenden Stall und zuletzt dringen die Schreie von Janne wieder an sein Ohr. Er öffnet die Augen und schüttelt den Kopf um die Erinnerung beiseite zu schieben. Trotzdem glänzen Tränen in seinen Augen und er versucht sie wegzublinzeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 20:01 Uhr
Als Shehera ihren Blick von dem See auf Jiro richtet, sieht sie die Tränen in seinen Augen. Sie legt ihren Kopf etwas nach links und sieht ihn schwach lächelnd an. "Was hast Du denn?" fragt sie sorgenvoll, ohne jedoch aufdringlich sein zu wollen. Als Jiro lediglich den Kopf schüttelt, ohne etwas zu sagen, seufzt Shehera leise und schüttelt ebenfalls leicht den Kopf. "Wenn Du es mir sagen möchtest, kannst Du es jederzeit tun." sagt sie leise, bevor sie aufsteht und mit einem Buch zurück kommt.

Im Haus hat sie Allenia noch immer bei der Arbeit gesehen, da sie aber annimmt, dass diese damit an diesem Tag noch fertig werden will, hat sie sie nicht gestört, sondern ist leise an ihr vorbeigeschlichen, um das kleine, dünne Buch mit dem unauffälligen dunkelbraunen Lederband zu holen.

Draussen setzt sie sich mit dem Tee und dem Buch in den Schaukelstuhl und fängt an zu lesen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 04. Sept. 2003, 20:32 Uhr
Morganas gute Laune und Lupins ausgelassenes Treiben heben Lyns ohnehin gute Stimmung noch weiter. So lächelt er fröhlich und drückt Morganas Hand in einer zärtlichen Geste etwas fester als sie das Haus der Geschichtenerzählerin erreichen.

Da Stimmen von der Terrasse aus zu hören sind ist diese auch nicht schwer zu finden. Dort begegnen die beiden, einen für seine Rasse recht großen Menschenmann, der ein wenig verstört wirkt und ein Menschenfrau mit rotstichigen braunen Haar in einem rostroten Kleid die gerade ein Buch liest.
Da Lyns Akzent zu schlecht ist und er mit seinem Sprachstein nicht beide zugleich ansprechen kann überläßt er Morgana die Begrüßung.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 04. Sept. 2003, 20:46 Uhr
Als sie die Verenda erreichen muss Morgana fast ein wenig Lachen, als sie die Frau erkennt, welche das Haus der Geschichten leitet und sie wundert sich ein wenig, das sie aufgrund des Namens nicht sofort den Zusammenhang hergestellt hat zu der Frau, die sie am Strand während des Sommerfestes kennengelernt hatten. Morgana wandelt ihr aufsteigendes Lachen in ein freundliches Lächeln.

"Seid gegrüsst Shehera.", dann nickt sie dem Mann zu, der auch auf der Terasse sitzt und den Morgana noch nicht kennt. "Ich freue mich euch wiederzusehen. Habt ihr ein wenig Zeit für uns, ich hätte eine Frage an euch." Morgana geht die Stufen der Veranda hoch und Lyn folgt ihr. Bisher hat er noch nichts gesagt, aber Morgana glaubt, das es an dem Sprachstein liegt. Es wird wirklich langsam Zeit, das er die allgemein Sprache lernt, es ist mit dem Stein doch recht umständlich. Die Sonne lässt den Ildorel in allen möglichen Rottönen glitzern und es scheint fast so, als würden überall auf dem Wasser kleine Feuer tanzen.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 20:57 Uhr
Als Shehera eine Stimme hört, kommt ihr diese ziemlich bekannt vor und sie legt das Buch auf ihre Oberschenkel, bevor sie den Kopf hebt. Als sie die Beiden sieht, welche auf der Terasse stehen, muss sie grinsen. Sie hatte gehofft, dass Morgana irgendwann zu Besuch kommen würde, doch hätte sie so schnell nicht damit gerechnet. Schnell steht sie auf und streicht kurz ihr Kleid glatt, um auf die Beiden zuzugehen. Das Buch legt sie kurzerhand geschlossen auf den Schaukelstuhl.

"Guten Abend." sagt sie freundlich, während sie eine leichte Verbeugung andeutet, als sie vor den Beiden steht. "Sicherlich habe ich Zeit. Möchtet Ihr einen Tee oder vielleicht lieber ein Glas Wein?" fragt sie, während sie die Beiden mit einer Handbewegung auffordert, sich an den Tisch zu setzen. Nachdem Morgana gern ein Glas Wein und Lyn lieber Tee haben möchte, bringt sie aus der Küche zwei Gläser und einen Becher. Sie stellt den Becher vor Lyn auf den Tisch, welchen sie auch sofort mit dem Dill-Tee füllt, und eins der Gläser gibt sie Morgana.

"Entschuldigt mich einen Moment." Mit diesen Worten läuft Shehera wie ein kleines Kind über den Sand zum Strand hinuntern und taucht in die Fluten. Sie denkt gar nicht daran, dass das unfreundlich oder seltsam sein könnte, jedoch ist sie auch nach zwei Minuten wieder zurück mit einer Flasche Himbeerwein in der Hand. "Verzeiht, aber ich mag ihn kalt." sagt sie grinsend, als sie sich hinsetzt und die Flasche vom Wachs und dem Korken befreit, um Morgana und sich ein Glas einzuschenken.

Shehera nickt kurz zu Jiro und stellt ihn den Beiden vor, bevor sie sich an Morgana wendet. "Was kann ich für Euch tun?" Während sie spricht, streicht Shehera sich eine tropfnasse Haarsträhne aus dem Gesicht, aber es scheint sie nicht zu stören, dass sie nun patschnass am Tisch sitzt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 04. Sept. 2003, 21:11 Uhr
Morgana setzt sich mit Lyn an den Tisch und als Shehera zum Strand runterläuft und samt Kleidung  für einen Moment im Wasser verschwindet, weiss sie überhaupt nicht, was sie nun davon halten soll. Sie wirft Lyn einen fragenden Blick zu, doch auch er zuckt nur mit den Schultern. Als Shehera dann aber mit einer Flasche Himbeerwein wieder auftaucht, muss Morgana ein wenig grinsen. "Ich mag ihn auch lieber kalt." Shehera streicht sich eine Strähne nasses Haar aus dem Gesicht und ihre Kleidung ist pitschnass und klebt an ihrem Körper wie eine zweite Haut.Na toll, da hab ich mir ja die richtige Lehrerin ausgesucht, eine attraktive Frau, hätte es nicht eine alte schrumpelige eher nach einer Hexe aussehnde sein können? Morgana grübelt ein wenig und bemerkt dann wie unhöflich sie ist.Du bist ja langsam fürchterlich, ein wenig mehr Vertrauen zu Lyn würde nicht schaden. schimpft sie mit sich selber.

Dann antwortet sie Shehera, während sie einen kurzen Seitenblick auf den Mann wirft, der noch kein Wort gesagt hat. Jetzt erkennt sie ihn auch wieder, das war der schweigsame Mann der mit Shehera am Strand war. "Ich habe euren Anschlag an der Tafel auf dem Marktplatz gesehen und ich habe mich gefragt, wenn ihr Geschichten erzählen könnt, seid ihr in unserer Sprache sicher gut bewandert. Unterrichtet ihr sie auch? Weil mein Gefährte spricht die allgemein Sprache nicht und jkann nru mittels eines Artefaktes mit anderen reden und dies ist doch recht umständlich, da er immer nur mit einer Person reden kann. Am besten er zeigt es euch, dann versteht ihr was ich meine."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 04. Sept. 2003, 21:12 Uhr
"So schlecht ist mein Gedächtnis nun auch wieder nicht" beschwert sich jiro grinsend mit überzogener Stimme. Seine Stimme normalisiert sich wieder aber das Grinsen bleibt "Zumindest Morgana habe ich schon kennengelernt, auch wenn ich da nichts gesagt habe." Er gestattet sich über die Augen zu wischen um den Tropfen abzuwischen, der kurz davor ist seine Wange herunterzulaufen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 04. Sept. 2003, 21:37 Uhr
Lyn muß grinsen als die Hausherrin unversehens zu dem Strand eilt und in den Fluten versinkt um mit einer gefüllten Flasche zurückzukehren. Ihre weiblichen Formen, die sich unter den nassen, nun hauteng anliegenden Kleid abzeichennen kann Lyn nur bewundernd zur Kenntnis nehmen. Erst die säuerliche Mine, die Morgana in Vermutung wohl genau dessen aufsetzt läßt ihn erst auf die Tischplatte, dann auf den Mann starren, der sich nun zu Wort meldet.

Lyn wartet bis er ausgeredet hat und seine Worten lassen ihn erinnern, dass er ihn tatsächlich wohl irgendwo gesehen hat -Menschen die fast so lang sind wie er selbst sind selten- und auch die Frau kommt ihn irgendwie bekannt vor.
Doch dann entsinnt er sich dessen wozu ihn Morgana aufgeforert hat. Er richtet seinen Blick also wieder auf die Hausherrin und beginnt zu sprechen. Alle außer ihr hören nur den unverständlichen Klang seiner, in einer gänzlich unbekannten Sprache sprechenden Stimme. Nur sie allein kann ein Übersetzung in ihren Kopf hören.
"Auch ich grüße euch Shehera. Wie ihr sicher nachvollziehen könnt ist meine Art der Kommunikation für viele recht irritieren."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 21:55 Uhr
Noch bevor Shehera Morgana antworten kann, nimmt Lyn einen seltsamen Stein in die Hand und fängt an zu sprechen. Aufgrund des verwirrten Gesichtsausdrucks von Jiro nimmt sie an, dass nur sie verstehen konnte, was er sagt und zieht etwas verwirrt die linke Augenbraue in die Höhe. Einen Moment sitzt sie nur total verwirrt da und sieht Morgana und Lyn der Reihe nach an und dann wieder zurück, ohne dass sie fähig wäre, irgend etwas zu sagen.

Erst nach ein paar Sekunden schüttelt sie kaum merklich den Kopf, um ihre Gedanken zu ordnen und antwortet dann auf Morganas Frage, wobei sie aber Lyn ansieht, da sie nicht recht weiss, mit wem sie denn nun sprechen soll und ob er auch versteht was sie sagt. "Nun... ich hatte in der Tat vor, eine Schule zu eröffnen, da ich hier mit Briefe schreiben und ähnlichem wohl kein Geld machen kann, denn es scheint mir, als würden in Talyra nur gebildete Menschen leben." Einen Moment sagt Shehera danach erneut nichts und sieht noch immer sehr verwirrt zu Lyn, als sie dann ihre Worte direkt an ihn richtet. "Ja, ich kann mir bildlich vorstellen, dass diese Art zu kommunizieren sehr irritierend sein kann." sagt sie etwas kleinlaut, da sie nicht weiss, ob sie ihn damit beleidigt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 04. Sept. 2003, 22:05 Uhr
Jiros Gesicht ist eine Grimasse der Verwirrung. Verwirrt, erstaunt und Überrumpelt schaut er zwischen Shehera und Lyn hin und her. Shehera kann Lyn's Worte offenbar verstehen, denn sie antwortet ihm, wenn auch zögerlich.

"Ja es ist wirklich sehr irritierend" platzt Jiro dazwischen "vor allem für die mit denen nicht gesprochen wird."

Ich glaube ich hab ein bisschen überreagiert, hoffentlich nimmt er es mir nicht übel.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 04. Sept. 2003, 22:13 Uhr
"Ja, viele empfindes es hier so" spricht wieder die Stimme in Sheheras Kopf, während Lyn in seiner fremden Sprache spricht. "Zumal Magie ja hier etwas außergewöhnliches ist. Außerdem kann ich mich leider immer nur einer einzigen Person verständlich machen.

"Verzeit mir, ich wollte euch nicht erschrecken" wendet sich Lyn nun Jiro zu, der nun die Übersetzung in seinen Kopf hören kann während alle anderen nur Lyns echte, aber unverständliche Stimme hören können.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 04. Sept. 2003, 22:19 Uhr
Als Anwort kommt von Jiro nur ein Nicken. Er weiss, dass das hier nur Shehera etwas angeht und versucht sich im weiteren Verlauf rasuzuhalten. Er trinkt seinen Tee leer und gießt sich statt dessen den herrlich duftenden Wein in seinen Becher. Schon der erste Schluck zaubert ein Lächeln auf sein Gesicht. Er lehnt sich zurück und hört auf den fremdartigen Klang in Lyn's Worten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 04. Sept. 2003, 22:25 Uhr
Auch für Morgana wirkt das Gespräch nur noch äusserst verwirrend , da sie nur versteht, was die anderen sagen, aber nicht das, was Lyn sagt. Als Lyn sich so wie sie vermutet, an Jiro wendet, spricht Morgana Shehera an.

"Nun habt ihr selber gesehen, vielmehr gehört, um was es geht. Ich habe mich langsam daran gewöhnt, aber es ist trotzdem oft recht umständlich. Was meint ihr könntet ihr Lyn unsere Sprache beibringen? Ich selber habe es schon  versucht, aber ich bin eine fürchterliche Lehrerin." Morgana verdreht bei den letzten Worten leicht die Augen. Bitte Göttin, lass sie ja sagen, es würde so vieles einfacher werden, wenn Lyn sich normal mit allen verständigen könnte Ihre Augen drücken aus, was sie grade denkt, als sie Shehera anblickt. Dann lehnt Morgana sich in ihrem Stuhl ein wenig zurück, nimmt ihr Weinglas und trinkt etwas.

Lupin tollt am Strand herum, sie hatte den Wolf nicht mit ans Haus nehmen wollen, da sie nicht wusste, ob es ihr erlaubt ist, ihn mitzunehmen. Lupin scheint ihr das keineswegs übel zu nehmen und jagt Möwen über den Strand. Es würde nicht mehr lange dauern und Shenrah würde sich für diesen Tag entgültig verabschieden und Faeyris ihren Platz am Firmament einnehmen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 22:37 Uhr
Shehera seufzt leise und mustert Lyn etwas seltsam. Inzwischen sind ihre Haare fast trocken von dem warmen Wind, der vom See her weht und in dem roten Abendsonnenlicht leuchten die Haare wie dunkles Feuer. Sie sieht zu Morgana und nickt leicht. "Ich kann es gerne versuchen. Es ist natürlich leichter, einem Kind etwas beizubringen als einem Erwachsenen, aber ich würde mein Bestes geben." Dann wendet sie ihren Blick wieder zu Lyn und sieht ihn aus ihren vollkommen schwarzen Augen ernst an. "Aber keine Magie. Ich dulde in meinem Haus nichts, was die Fantasie der Kinder oder von mir zerstört, also niemals Magie!" sagt sie mit sicherer Stimme und scheinbar duldet sie auf diese Bedingung keine Widerworte.

"Allerdings..." sagt sie nach ein paar Sekunden, wobei sie ihren Blick beschämt auf die Tischplatte richtet. "...kann ich es nicht umsonst machen, denn ich habe all meine Ersparnisse für das Haus und dessen Dekoration im Inneren ausgegeben." Man kann deutlich sehen, dass sie nicht gerne für Geld fragt und es scheinbar auch nie muss, aber sie scheint wirklich keine andere Wahl zu haben. "Und wann möchtet Ihr denn den Unterricht?" fragt sie eigentlich Lyn, allerdings ohne zu ihm aufzusehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 04. Sept. 2003, 23:09 Uhr
Dass Magie Phantasie zerstören soll erscheint Lyn seltsam befremdlich. Ist er doch von klein auf damit vertraut und waren es doch Illusionzauber mit denen er seiner damal kindlichen Phantasie Ausdruck verleihte. Aber hier ist das Verhältnis zu dem ihm vertrauten Metier wohl andersl. So versucht er seinen guten Willenn zu bekunden und ohne Magie zu antworten.

"Iäch verstäh' uhunnt wherd miirr Mühä gäb'n. - ahauch when's schwehr fähllt". Nach diesen mühsehlig hervorgequälten Worten lächelt Lyn, unsicher ob er wohl auch verstanden worden ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 23:15 Uhr
Als Lyn sich abmüht, etwas in der Gemeinsamen Sprache zu sprechen, sieht Shehera ihn freundlich Lächelnd und sichtlich anerkennend an. "Ihr macht das aber schon sehr gut, so schlecht kann Morgana als Lehrerin nicht gewesen sein." sagt Shehera leise, wobei sie Morgana kurz angrinst. "Aber ich meinte nicht den Stein, der ist schon in Ordnung, auch wenn ich denke, dass es besser für Euch ist, wenn Ihr versucht, Euch ohne ihn zu verständigen. Nur keine Illusionszauber. Mir ist schon klar, dass man dadurch seiner Fantasie ausdruck verleihen kann" sagt sie leise und etwas zweifelnd, ohne zu wissen, dass Lyn etwas ähnliches gedacht hat. "aber... es zerstört dadurch die Fantasie der Zuschauer, weil es ihnen ein Bild von etwas aufzwingt, was eben der Fantasie des Magiers entspricht."

Einen Moment richtet sie ihren Blick wieder auf die Tischplatte und scheint zu überlegen. "Ja, ich denke, das wollte ich damit sagen. Ich hoffe, Ihr versteht was ich meine." fügt sie dann sichtlich schuldbewusst zu. Ihre Augenbrauen sind zusammengezogen, als sie Lyn etwas entschuldigend ansieht, so als hätte sie grosse Sorge, dass er sie falsch verstehen könnte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 04. Sept. 2003, 23:20 Uhr
Ein leises Bellen ertönt aus dem Haus, gleich darauf stürmt die kleine Hündin Leika aus dem Haus und tollt zu Lupin an den Strand. Hinterher stürmt eine atemlose Allenia, die versucht, die Leine der kleinen Hündin zu erwischen.

"Bleibst du wohl hier du Wildfang?!"

Erst jetzt fällt ihr der Wolf am Strand auf, sie hält in ihrer Bewegung inne und schaut zum Haus, wo sie Lyn und Morgana bemerkt. Sie nickt den Beiden höflich zu und versucht dann wieder, Leika zu kriegen. Nach mehreren Anläufen hat sie die Leine endlich und nimmt das zappelnde Bündel Hund auf den Arm.
Dann wendet sie sich den Personen auf der Terasse zu.

"Ich grüße euch." Sie lächelt und schaut dann zu Shehera. "Nicht mehr lange und ich bin fertig. Das ich hier schlafen kann, hat die Arbeit sehr vereinfacht und natürlich dafür gesorgt, das ich schneller als geplant fertig werde."

Allenias Blick wandert erstaunt zu dem Unterstand für die Pferde. "Das ist ja toll, hast du das gebaut?"
Sie schaut Jiro an. Ein leises Wiehern ertönt aus dem Unterstand, Moonspirit streckt neugierig den Kopf hervor. Allenia muss lachen und geht zu ihr, um sie zu streicheln. Nicht lange und sie kommt wieder zurück auf die Terasse. "Hast du mir auch ein Glas Wein, Shehera?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 23:26 Uhr
Shehera beobachtet das Treiben von Leika und Allenia mit einem Schmunzeln und als diese dann bemerkt, dass sie Gäste haben, grinst sie Allenia an. Auf die Frage nach Wein antwortet Shehera gar nicht, sondern steht auf und holt noch leeres Glas und einen Stuhl aus Allenias Zimmer, damit sie sich setzen kann.

Sie stellt den Stuhl hinter Allenia und das Glas vor sie, bevor sie sich wieder hinsetzt und ihr auch von dem Himbeerwein einschenkt. "Ich nehme an, Ihr kennt Euch schon?" fragt sie Allenia, Morgana und Lyn, bevor sie sich nur an Allenia wendet. "Lass die Kleine doch etwas laufen..."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 04. Sept. 2003, 23:29 Uhr
"Dhankä uhund schohon verständ" müht sich Lyn in der Gemeinsprache ab. "Iäch komm' zu lärn näch zu zaig Zaubrär. Iäch wherd' Schtain nhur nutzä zu verstähn näch zu spräch."
Einen Moment grübelt er, entschließt sich dann aber doch das Artefakt zu benutzen. "Naja für kompliziertere Sachverhalte wird es mir vorerst sicher noch gute Dienste leisten. So habt ihr zum Beispiel von einer Entlohnung geredet. Was schwebt euch da so vor?" wendet er sich schließlich mithilfe seines Sprachsteines an die Geschichtenerzählerin.
Doch bevor diese antworten kann eilt ein Hund nach draußen um mit Lupin herumzutollen und eine Elbe, die Lyn zuerst nur vage bekannt vorkommt, doch dann bei näherer Betrachtung erkennt er sie als jene Dame, mit Zeichentalent, die die Kate mit einen verletzen Arm aufsuchte als Sethai mit seinen düsteren Kräften die Spuren seiner Behandlung bei Morgana und Shilama kurierte. Sie winkt ihnen zu und Lyn erwiedet den Gruß, wendet sich dann aber wieder Sheherana zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Sept. 2003, 23:32 Uhr
"Ich weiss es nicht." sagt Shehera zu Lyn, und man sieht deutlich, dass das ihr Ernst ist. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich dafür verlangen soll. "Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie etwas für irgendwelche Dienste verlangt. Die Leute bezahlen normalerweise für das Vorlesen von Briefen oder das Schreiben von diesen. Und um Geschichten von mir zu hören.

Ich habe selten unterrichtet und wenn, dann wurde ich für andere Dinge bezahlt nicht für das Unterrichten selbst. Vielleicht sagt Ihr mir, was Ihr für angemessen haltet?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 04. Sept. 2003, 23:47 Uhr
Morgana hatte die ganze Zeit über stillschweigend zugehört und sich des öfteren ein Lachen verkneifen müssen, weil Lyns Aussprache so seltsam klang. Plötzlich kommt ein kleiner Hund aus dem Haus geschossen und ihm folgt eine Frau. Als sie den Hund eingefangen hat, der anscheinend zu Lupin wollte, setzt sie sich an den Tisch. Lyn scheint diese Frau zu kennen, aber Mrogana kann sie nirgends einordnen und wenn dann hat sie diese nur flüchtig gesehen.

Morgana begrüsst die Elbe, wie sie nun erkennt mit einem Nicken und wendet sich dann an Shehera. "Wenn es euch nichts ausmacht hole ich Lupin hinauf, dann können die beiden etwas spielen."Als Shehera nickt, pfeift Morgana nach Lupin der in grossen Sätzen zur Veranda hochläuft und kurz vor Morgana zum stehen kommt. Der kleine Hund wird fürchterlich unruhig und Morgana lächelt der Elbe zu. "Lasst den Hund  ruhig los, Lupin wird ihm nichts tun, er ist fürchterlich vernarrt in so kleine Geschöpfe."Morgana zwinkert der Frau kurz mit den Augen zu und wendet sich dann an Shehera. "Ich glaube über die Bezahlung werden wir uns noch einig werden. Wann könnte denn der Unterricht beginnen, weil so wie ich es gelesen habe, eröffnet ihr ja erst noch."

Die Sonne ist schon längst untergegangen und die Veranda liegt nun im silbernen Schein des Mondes. Der Ildorel liegt ruhig und flach im Mondlicht wie eine riesige silberne Scheibe und kaum ein Wind geht mehr. Allerdings wird es nun auch recht kühl, da die wärmenden Strahlen Shenrahs fehlen. Morgana beginnt leicht zu frösteln und nimmt noch einen Schluck von dem Wein, der sie von innen wärmt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 04. Sept. 2003, 23:56 Uhr
Leika bellt aufgeregt und Allenia lässt die kleine Hündin runter. Sie springt sofort auf Lupin zu und tollt mit ihm herum.

"Ich habe Leika noch nicht lange, daher bin ich mir immer unsicher, ob sie nicht davonläuft, wenn ich sie loslasse."

Sie mustert die Frau, die vor ihr steht. Wenn sie mit Lyn hier ist, muss sie die Heilerin sein, die ich damals nicht gesehen habe, weil sie beschäftigt war.

Sie streckt der Frau die Hand hin. "Ich bin Allenia Silbermond. Euer Mitarbeiter kennt mich schon, er heilte eine kleinere Wunde, die ich hatte, als ich in der Stadt ankam."
Ihr Lächeln ist offen und freundlich und ihre grünen Augen blitzen neugierig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 05. Sept. 2003, 00:15 Uhr
"Hm" macht Lyn auf Sheheras Frage nach der Bezahlung hin. Von seiner Heimat her kennt er Geld, in Form von geprägten Edelmetallen, nur um ausländische Händler zufriedenzustellen, und auch hier ist er noch nicht allzu vertraut damit.
Schließlich legt er eine Anzahl Münzen, für die man mit einen mäßigen Feilschtalent wohl drei Hühner bekommen würde auf den Tisch.
"Ich denke das sollte für eine Unterreichtszeit, die einem Viertel dessen entspricht, dass die Sonne um vom Auftauchen zum neuerlichenn Erscheinen benötigt. Was meint ihr?" wendet er sich mithilfe seines  Sprachteines an Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Sept. 2003, 08:57 Uhr
Shehera sieht auf das Geld, welches auf dem Tisch liegt und sieht dabei sehr unsicher aus. Einerseits ist sie der Meinung, dass es sehr viel Geld ist, das dort auf dem Tisch liegt, andererseits findet sie es angemessen für einen viertel Tag. Nach ein paar Sekunden löst sie ihren Blick vom Geld und sieht Lyn an und nickt langsam. "Ja, ich denke auch, dass das reicht. Könnten wir es Abends machen? Ich weiss nicht, wie gut das Geschäft, das ich vorhabe, ankommen wird. Wenn es funktioniert, werde ich bis zum Sonnenuntergang jeweils genug zu tun haben.

Wir könnten übrigens übermorgen anfangen, morgen will ich die Eröffnung machen." Ein leises Seufzen geht noch immer über ihre Lippen, wenn sie von der Eröffnung spricht, aber langsam wird sie zuversichtlicher, nicht zuletzt, weil sie schon vor der Eröffnung etwas hat, womit sie etwas Geld verdienen kann. "Wie oft habt Ihr vor, Unterricht zu nehmen?" fragt sie schliesslich noch an Lyn gewandt, bevor sie sich an Morgana wendet. "Ihr werdet hoffentlich an die Eröffnung kommen?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 05. Sept. 2003, 09:30 Uhr
Morgana sieht erst einen Moment lang verdutzt auf die Hand der Elbin, die diese ihr zum Gruss entgegen hält. Bei Elben ist es unüblich sich die Hand zu geben und deshalb hatte Morgana Allenia auch nur mit einem Nicken begrüsst. Vieleicht dachte Allenia ja weil Morgana ein Mensch ist, das diese Begrüssung angemessen wär, aber Morgana hatte sich schon an diese Begrüssung der Elben gewöhnt. Um Allenia aber nicht zu beleidigen nimmt sie deren Hand und schüttelt sie kurz. "Freut mich auch euch kennen zu lernen, ich glaube ihr ward schon einmal in der Kate, aber da war ich leider beschäftigt und habe euch nicht gesehen." Ein kurzes Lächeln huscht über Morganas Gesicht als sie sich wieder setzt.

Von dem Gespräch und dem Geld hat Morgana nicht viel mitbekommen , sie hört nun nur noch, wann Shehera mit dem Unterricht beginnen will und auch , ob Morgana und Lyn zur Eröffnung kommen. Morgana überlegt einen Moment und dann antwortet sie Shehera."Wenn nichts unerwartetes dazwischen kommt, was man bei unserem Beruf leider nie vorher weiss, dann kommen wir gerne zur Eröffnung."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 05. Sept. 2003, 11:14 Uhr
"Ja ihr wart beschäftigt, aber euer Kollege hat die Wunde bestens versorgt. Es freut mich jedenfalls, die Besitzerin der Kate auch einmal kennenzulernen."

Allenia lächelt leicht und beobachtet ihre Hündin, dann schaut sie erneut zu Shehera.

"Meine Arbeit hier ist ja leider bald beendet, ich werd dich dann natürlich besuchen kommen. Was Moonspirit angeht - sobald ich herausgefunden habe, ob sie von deinem Hengst trächtig ist, werd ich dir das natürlich sagen. Ich weiß nur noch nicht wie ich das rausfinden soll."

Sie grinst ein wenig. Leika springt gerade auf Lupin los und schnappt - erfolgreich - nach seinem Ohr. Die kleine Hündin scheint gar nicht mehr loslassen zu wollen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Sept. 2003, 11:28 Uhr
"Es würde mich wirklich sehr freuen." sagt Shehera lächelnd zu Morgana und Lyn. "Dann sehen wir uns morgen oder übermorgen." fügt sie an Lyn gewandt an, womit sie auf die Eröffnung und den Unterricht anspielt. Als Allenia sich zu Wort meldet, sieht Shehera sie etwas traurig an, nickt dann allerdings mit dem Kopf.

"Ja, ich würde mich freuen, wenn Du zwischendurch mal vorbei kommen würdest." sagt sie leise, bevor sie aufsteht und allen noch Tee und Wein nachschenkt. "Es tut mir leid, aber ich werde mich bald von Euch verabschieden müssen, denn ich habe die letzte Nacht nicht geschlafen und sollte morgen nicht zu müde sein für die Eröffnung." sagt sie zu Morgana und Lyn, nachdem sie sich wieder gesetzt hat.

Leika und den weissen Wolf beobachtet sie nur aus den Augenwinkeln und grinst etwas bei dem Anblick, hätte Leika doch keine Chance, wenn der Wolf sich wehren würde.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 05. Sept. 2003, 17:35 Uhr
Jiro wird es zu eng auf der Terasse. Nachden sogar noch Morganas Wolf darauf ist wird sein Unbehagen stärker. "Gute Nacht euch allen, ich bin ebenso wie Shehera sehr müde" Er stürzt seinen Becher Wein herunter und steht auf. "Bitte seid mir nicht böse, weil ich einfach so verschwinde." Mit diesen Worten geht er durch die Tür ins Innere des Hauses.

Im Schein einer Kerze streift er seine Kleider ab. Er betrachtet sein Spiegelbild in der Waschschüssel. Ich habe wohl abgenommen. Sein Gesicht erscheint ihm schmaler als zuvor. Zufrieden lächelnd pustet er die Kerze aus und legt sich ins Bett.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 05. Sept. 2003, 21:28 Uhr
"Übermorgen klingt gut, falls, wie Morgana bereits sagte, nichts unerwartetes geschieht" antwortet Lyn mithilfe seine Sprachsteines. "Wenn wir uns wie geplant abens treffen, dann wird der Unterricht wohl die halbe Nacht dauern. Wir könnten ihn aber auch auf einen kürzeren Zeitraum, dann jedoch mit entsprechend geringerer Bezahlung, beschränken. Wie oft ich den Unterricht brauchen werde hängt davon ab wie schnell ich Fortschritte mache. Am besten wird es sein einfach zu beginnen, dann werden wir schon einschätzen können wie lange es dauern wird."

Noch ehe Shehera antworten kann verabschiedet sich Jiro, der offenbar ihr Gefährte zu sein scheint, da er in ihrem Haus übernachtet.

"Nun, ich will euch euren Schlaf nicht rauben" fügt Lyn auf Jiros Anspielung mit der Müdigkeit noch hinzu. "Wir werden uns dan morgen oder übermorgen sehen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Sept. 2003, 22:02 Uhr
"Das ist für mich vollkommen in Ordnung." sagt Shehera an Lyn gewandt und man kann ihr ansehen, dass sie sich darauf freut, ihn zu unterrichten. Shehera sieht sich nun etwas unbeholfen um, weil sie gerade nicht mehr weiss, was sie sagen soll. Sie sieht sich den fast vollen Mond an und ein Lächeln geht über ihr Gesicht. Wie ich es vermisst habe, in aller Ruhe die Sterne zu beobachten. denkt sie, bevor sie sich wieder an Lyn wendet.

"Kennt Ihr Euch auch mit Kräuterheilkunde aus oder nur mit magischer? Wenn Ihr die Kräuterheilkunde beherrscht, könntet Ihr mir im Gegenzug auch das beibringen, dann bräuchten wir von der Bezahlung überhaupt nicht mehr zu sprechen." Shehera sieht Lyn hoffnungsvoll an, wobei sie genau weiss, dass sie dies sonst von Morgana lernen kann. Aber wenn Lyn schon bei ihr wäre um zu lernen, ginge es einfacher, wenn sie nach dem Sprechunterricht einfach den andern Unterricht anhängen könnten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 05. Sept. 2003, 22:07 Uhr
Morgana nickt Jiro kurz zu als dieser sich verabschiedet und beobachtet dann Lupin und die kleine Hündin. Lupin lässt sich in aller Seelenruhe von dem kleinen Hündin das halbe Ohr abkauen, als diese allerdings etwas zu rabiat wird schüttelt Lupin einmal kurz kräftig mit dem Kopf und die Hündin kugelt über die halbe Terasse, was sie allerdings nicht daran hindert sofort wieder aufzuspringen und einen erneuten Angriff auf Lupins Ohr zu starten.

Von dem was Lyn zu Shehera sagt bekommt Morgana nichts mit, als Shehera allerdings auch ihre Müdigkeit erwähnt und Morgana einen kurzen blick hinauf zum Mond wirft und feststeltt, das er ein gutes Stück am Himmel gewandert ist erhebt sie sich. "Wir wollen euch sicher nicht euren wohlverdienten Schlaf rauben und sollten wir es morgen zur Eröffnung nicht schaffen wünsche ich euch jetzt schon einmal viel Erfolg." Morgana trinkt noch den Rest aus dem Glas Wein leer und Lupin schüttelt die Hündin nun entgültig ab und lässt ein leises Knurren ertönen , um ihr zu sagen, das das Spiel nun beendet sei. Als She dann von der Kräuterheilkunde spricht muss Morgana lächeln und antwortet für Lyn nachdem sie ihm einen kurzen Blick zugeworfen hat.

"Mit Kräutern kennt Lyn sich leider nicht aus, das ist mein Metier, aber ich bringe es euch gerne bei, zumindest kann ich es versuchen, denn es ist sehr umfangreich."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Sept. 2003, 22:30 Uhr
"Nun, ich kann nicht verlangen, dass Ihr für seine Ausbildung "bezahlt"" sagt Shehera mit einem leichten Schulterzucken an Morgana gewandt und sieht dann wieder zu Lyn. "Dann werden wir das so lösen, wie Ihr es vorgeschlagen habt. Wir werden ja sehen, wie lange wir Abends durchhalten werden." Ein leichtes Grinsen geht über ihr Gesicht, bevor sie sich erneut Morgana zuwendet. "Euer Angebot werde ich gerne annehmen, wenn ich weiss, wie viel Zeit ich hier brauchen werde für mein Geschäft." sagt sie leise und zögerlich, lächelt dann allerdings die Beiden sofort wieder an.

"Wollen wir das dann so machen?" fragt sie noch abschliessend, bevor sie sich zögerlich erhebt und vor dem Tisch stehen bleibt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 05. Sept. 2003, 22:42 Uhr
Morgana nickt zum Einverständnis und auch Lyn tut es ihr gleich. "Ich würde mich freuen, euch die Kräuterkunde beizubringen, wenn es euch eure Zeit erlaubt. Nochmals viel Erfolg für morgen." Morgana nickt auch Allenia zum Abschied noch einmal kurz zu und verlässt mit Lyn und Lupin die Veranda.

Als sie das Grundstück verlassen haben, dreht sich Morgana noch einmal kurz um und winkt. Dann nimmt sie Lyns Hand und blickt ihn an."Lass uns am Strand entlang nach Hause gehen , hier ist die Luft besser als auf den staubigen Strassen." Lupin nimmt den Beiden die Entscheidung ab, in dem er schon ein gutes Stück den Strand hinunter gelaufen ist und nun stehen bleibt und sich nach den Beiden umsieht.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 06. Sept. 2003, 14:39 Uhr
Allenia nickt allen zu, trinkt den Wein aus und erhebt sich dann. Sie nimmt Leika auf den Arm, geht mit der Hündin aus dem Garten und setzt sie auf den Boden. Die Kleine tut sofort, was sie tun soll und Allenia lobt sie überschwenglich.
Dann geht sie mit Leika zu Moonspirit, streichelt die Stute nochmal sanft und geht dann mit Leika ins Haus. Sie bindet Leika fest und steigt wieder auf die Leiter. Sie hat noch ein Bild zu vollenden. Konzentriert beginnt sie wieder zu malen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 06. Sept. 2003, 20:28 Uhr
Nachdem sich alle zum Schlafen verabschiedet haben, sitzt Shehera noch eine Weile im Schein zweier grosser Kerzen auf der Veranda und sieht sich den fast vollen Mond an. Sie vermisst nun doch ihre Heimat, vor allem seit Helvail da war und sie weiss plötzlich nicht mehr so recht, ob sie wirklich das Richtige getan hat. Nun hör schon auf Shehera! Das sind nur die Ängste vor der Eröffnung, sonst nichts. weist sie sich selbst zurecht, jedoch scheint ihre innere Stimme heute nicht bewirken zu können.

Als der Mond schon hoch am Himmel steht und sicher schon die halbe Nacht vergangen ist, steht Shehera aus dem Schaukelstuhl auf und räumt noch die Sachen vom Tisch in die Küche, bevor sie sich in die Hängematte legt und einschläft, wobei sie mehr als einmal aufwacht, weil sie schlechte Träume hat. Lange bevor die Sonne den Morgen verkündet ist sie hellwach und liegt mit offenen Augen in der Hängematte, während sie überlegt, was sie noch alles erledigen muss. Als die Sonne den Ildorel in Blut taucht, steht sie auf und macht Tee, womit sie sich in den Schaukelstuhl setzt und das Buch weiterliest.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 07. Sept. 2003, 11:04 Uhr
Jiro wird von Geklapper in der Küche wach. Ein prüfender blick aus dem Fenster teilt ihm mit, dass gerade der Morgen graut. Wer ist denn um diese Zeit schon wach? Jiro überlegt ob er ufstehen, oder sich nochmal umdrehen und weiterschlafen soll. Er entscheidet sich fürs Weiterschlafen. Während Jiro vor sich hin döst wird es immer heller draussen. Jiro träumt in diesen Minuten von Janne. Von ihrem Lächeln, wie sie tanzte, wenn Spielleute im Dorf waren, von ihren Zöpfen, ihren grünen Augen und ihren Händen, die stark und doch filigran waren. Keine bösen Gedanken und Erinnerungen sind dabei.

Mit einem Lächeln wacht Jiro auf. Er streckt sich und zieht sich eine Hose an. Auf dem Weg zum Ildorel sieht er Shehera auf der Terasse sitzen. "n'morgen" sagt er lächelnd im Vorbeigehen. Er marschiert direkt ins Wasser und taucht unter. Er schrubbt sich ein wenig mit der blanken Hand. Erfrischt und etwas sauberer steigt er wieder aus den Fluten des Ildorel. Ins Badehaus gehe ich trotzdem mal wieder. denkt er sich an seinen einzigen Besuch dort erinnernd. Auf dem Weg zurück zur Terasse streift er das Wasser aus der Hose an dem Bein herab.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 08. Sept. 2003, 08:56 Uhr
Erst vor wenigen Stunden ist Allenia ins Bett gegangen, hat das Bild tatsächlich in der Nacht noch vollendet.
Sie hatte kaum noch Konzentration gehabt, aber sie hatte es so perfekt beendet, wie sie es begonnen hatte.

Dann war sie todmüde aufs Bett gefallen. Das Einzige was sie noch ausgezogen hatte, war der Malerkittel gewesen. Die restlichen Klamotten hatte sie anbehalten.

Sie hört nicht, wie Shehera und Jiro wach werden. Zu tief ist ihr Schlaf, sie war völlig erschöpft. Leika liegt ebenso tief schlafend neben ihrer Herrin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Sept. 2003, 09:29 Uhr
Shehera hört weder die Begrüssung von Jiro noch bemerkt sie ihn selbst, so vertieft ist sie in ihr Buch. Sie sitzt auf dem Schaukelstuhl und hat den Tee noch nicht angefasst und bemerkt auch nicht, dass es eigentlich schon ziemlich kühl ist morgens. Sie schaukelt vollkommen gedankenverloren hin und her und liest eine Geschichte, welche sie sicherlich schon fünfmal gelesen hat - eigentlich hat sie jedes der Bücher, die sie besitzt, schon mindestens so oft gelesen - und denkt an nichts Anderes mehr.

Als allerdings ein Geratter erklingt, reisst sie das aus ihrer Konzentration und erst sieht sie etwas mürrisch aus, als sie jedoch sieht, dass der Wagen die bestellten Gläser bringt, sieht sie den Fahrer freundlich lächelnd an und weist ihm den Platz neben der Tür, wo er bitte die Gläser hinstellen soll und den Platz in der Küche, wo er die Weinflaschen hinstellen soll. Als dies alles erledigt ist, sieht sie, wie Jiro vom Strand heraufkommt und das Wasser aus seiner triefnassen Kleidung streicht und kann lediglich grinsen. Der Fahrer geht sofort wieder weg mit der Bemerkung, dass er am nächsten Tag die Gläser wieder abholen wird.

Shehera wendet sich an Jiro und entschuldigt sich sofort, da sie nun endlich den neuen Anschlag an die Anschlagtafel heften will, damit die Chance, viele Gäste zu haben am Abend, grösser wird. Mit diesen Worten verlässt sie ihr Haus und steuert den Marktplatz an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 10. Sept. 2003, 01:42 Uhr
 Stimmt, sie wollte noch Einiges erledigen. Wenigstens ist der Wein schon da. Jiro schaut Shehera hinterher. Ihr Weg führt sie über den Strand in Richtung Stadtzentrum.  Dann halte ich wohl die Stellung. Jiro setzt sich auf die Terasse und probiert ihren Tee, der schon kalt geworden ist. Er setzt sich nass in die Sonne um seine Kleider an seinem Leib zu trocknen. Die Hose trocknet schnell und dann geht er in sein Zimmer und kramt ein passendes Hemd dazu aus seinem Rucksack. Er streift Socken und Steifel über seine Füße, stellt sich vor einen kleinen Spiegel und betrachtet sich. Sein blau kariertes Hemd passt gut zu der dunkelblauen Hose aus derbem Stoff. Er streicht über seinen Bart  mit dem kleinen Zopf. So kann ich unter Leute gehen denkt er sich, als er sich wieder auf dei Terasse setzt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Sept. 2003, 19:16 Uhr
Als Shehera endlich zum Haus zurück kommt, steht die Sonne schon hoch am Himmel und nach dem Gefühl im Magen von Shehera zu schliessen müsste es Mittag sein. Sie sieht Jiro ruhig auf der Terasse sitzen und sieht gerade einen Wagen auf das Haus zurollen. Sie geht ihnen entgegen und es stellt sich heraus, dass es die kleinen belegten Brote sind, die sie bestellt hatte. Glücklich darüber, dass alles zu klappen scheint, geht sie mit dem Wagen zum Haus und zeigt ihnen einen Platz im grossen Raum, wo sie die Holzbretter hinstellen können. Sie lässt sie auf die Fenstervorsprünge verteilen und als alles da steht, wo es sein soll, sieht sie sich noch einmal genau an, was alles in dem Haus geschehen ist.

Ein breites Lächeln geht über ihr Gesicht, als sie die Gemälde sieht und die ganzen Vorbereitungen, bevor sie auf die Terasse zu Jiro geht. "Hilfst Du mir bitte kurz, den Wein hineinzubringen?" fragt sie ihn freundlich, bevor sie bereits einen Teil der Gläser nimmt und sie fein säuberlich zwischen die aufgestellten Bücher stellt, so dass das Bild nun schon fast perfekt aussieht. Jiro zeigt sie, dass er den Wein doch bitte unten in die Regale räumen soll, wo nichts steht und genügend Platz dafür ist.

Als sie mit der Arbeit fertig sind, steht die Sonne schon etwas tiefer am Himmel und Sheheras Hunger ist wie weggeblasen, denn sie hat einen regelrechten Knoten im Magen, der ihr zeigt, wie aufgeregt sie wirklich ist. Sie sieht Jiro glücklich an und setzt sich dann auf die Terasse, wo sie wartet, dass die Sonne endlich unter geht und somit die ersten Gäste kommen, damit sie ihre Nervosität vergessen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 10. Sept. 2003, 21:15 Uhr
"Ich frage mich wie voll es heute wird." sagt Jiro zu Shehera als sie sich hinsetzt. "Vielleicht haben Lyn und Morgana es ja ein bisschen rumerzählt." Jiro streicht seinen Bart ein paar mal glatt. Auch er ist nervös und will vor allem einen guten Eindruck hinterlassen, wenn die ersten Gäste kommen. ER zieht gleich noch sein Hemd straff und während er sich prüfend beäugt versucht er zu erfühlen wo er sich eventuell schlecht rasiert hat. Leises Klacken seiner Sohlen auf den Dielen verrät seine Nervosität. Sich selbst ermahnend stoppt er immer wieder nur um dann gedankenverloren wieder damit anzufangen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Sept. 2003, 08:07 Uhr
Shehera Muster Jiro und nickt dann zufrieden. Sie denkt, dass er sich irgendwie herausgeputzt hat, jedoch sagt sie kein Wort, sondern sieht sich selbst an. Plötzlich springt sie wie von der Tarantel gestochen auf. "Bei allen Göttern! Ich sehe ja schrecklich aus, warum sagst Du nichts?" fragt sie Jiro etwas vorwurfsvoll, wobei ihr Gesicht ein scherzendes Grinsen trägt, bevor sie in's Haus eilt.

Ein paar Minuten später kommt sie wieder nach Draussen, sie hat sich das rote Kleid von ihrem Vater angezogen, wessen Oberteil vorne eng geschnürt ist und ihre Schultern freilässt, während der lange, samtartige Rock in weiten Bahnen bis zum Boden fällt und ihre nackten Füsse fast ganz verdeckt. Die silbernen Fäden, welche in kleinen Ornamenten in Rock und Oberteil eingenäht wurden, schimmern im Sonnenuntergang rötlich und geben dem Kleid eine etwas unheimliche Ausstrahlung.

Shehera setzt sich erneut in den Schaukelstuhl und nickt zufrieden. "Ich denke, das wird gehen." sagt sie leise zu Jiro, wobei es weniger eine Feststellung als vielmehr eine Frage ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 11. Sept. 2003, 09:36 Uhr
Allenia erwacht erst jetzt. Sie war tatsächlich so müde das sie fast den ganzen Tag verschlafen hat. Erschrocken springt sie auf, schnappt sich Leika und ihre Tasche und düst nach unten.

Wie erwartet findet sie Shehera und Jiro auf der Terasse vor. Als sie sieht, wie herausgeputzt die beiden sind, kommt sie sich beinahe schäbig vor in ihren Kleidern, die sie immer trägt. Ein Kleid wie das, welches Shehera nun trägt, besitzt sie nicht. Sie hat nur die Kleider, mit denen sie nach Talyra gekommen ist.
Sichtlich verlegen läuft Allenia rot an und ringt nach Worten, bis sie schliesslich hervorbringt: "Ihr...ihr seid ja so.....schick...."

Allenia drückt Leika an sich und schaut zum Verschlag, sich überlegend, Moonspirit zu nehmen und nach Hause zu reiten, um nicht Sheheras Eröffnung zu stören, mit ihrem schäbigen Aussehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Sept. 2003, 09:40 Uhr
Shehera sieht Allenia lächelnd an, als sie auf die Terasse gestürmt kommt. "Na? Ausgeschlafen?" fragt sie grinsend, bevor sie versucht herauszufinden, was Allenia stört. Als sie denkt, es zu wissen, steht sie auf und nimmt ihr weisses Seidenkleid von der Leine, welches sie Allenia entgegen hält. "Hier... falls Du nicht nochmal nach Hause laufen willst um Dich umzuziehen. Das sollte Dir wohl mindestens genausogut passen wie mir." sagt sie mit einem freundlichen Lächeln, wobei sie eindeutig sicher ist, dass Allenia mindestens so schöne Kleider zu Hause hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 11. Sept. 2003, 12:12 Uhr
Beinahe ehrfürchtig nimmt sie das Kleid entgegen. Dann bindet sie Leika im Garten fest.

"Das ist sehr lieb von dir..."
Allenia geht ganz dicht an Shehera heran und flüstert: "Ich hab nämlich nur die Kleidung, die ich gerade an habe..."

Schnell dreht sie sich um, weil sie errötet, und eilt ins Haus, um sich umzuziehen. Sie ist froh, das Shehera erkannt hat, was sie bedrückt.
Rasch geht sie in das Zimmer in dem sie geschlafen hat, schlüpft aus ihren Kleidern und in das weiße Kleid hinein. Sie mustert sich in einem Spiegel. Das weiße Kleid gibt einen wundervollen Kontrast zu ihrem roten Haar, so das sie sich nicht die Mühe macht die wilden Haare zu bändigen. Sie lässt sie einfach offen. Beinahe schüchtern wirkend kehrt sie auf die Terasse zurück.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 11. Sept. 2003, 19:36 Uhr
Sheheras Kleid steht Allenia sehr gut findet Jiro. Er lächelt Allenia an und langsam scheint auch sie überzeugt davon, dass es wirklich gut aussieht. "Das sieht wirklich toll aus" sagt Jiro und shehera nickt um ihn zu bestätigen. Er steht auf um auch für Allenia eine Tasse zu holen. Als er wiederkommt schüttet er etwas Tee in die Tasse und stellt diese auf den Tisch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 09:37 Uhr
Shehera sieht anerkennend zu Allenia, als diese mit dem Kleid nach Draussen kommt. Es steht ihr wirklich gut... denkt sie, kommt jedoch nicht mehr dazu, etwas zu sagen, denn sie hört lachende Kinderstimmen auf das Haus zukommen, wobei sie sich zum Strand dreht. Da kommen tatsächlich die ersten Stadtbewohner mit ihren Kindern den Strand entlanggeschlendert, nachdem die Sonne nun endgültig ihren Platz friedlich an den vollen Mond übergeben hat, der hell und klar sein silbernes Licht über der Welt ausbreitet und den Ildorel leuchten lässt, als wäre er aus purem, flüssigem Silber. Die Nachtluft ist allerdings nicht mehr so warm wie in den letzten Tagen und Shehera fröstelt es etwas, wobei sie sich wünscht, dass sie ihren Umhang beim Schneider doch noch abgeholt hätte. Aber nun muss es eben so gehen.

Über Sheheras Gesicht geht ein Lächeln, man kann im ersten Moment nicht sagen, was es ausdrückt, jedoch, bei näherem Hinsehen, kann man deutlich sehen, dass es kein glückliches oder zufriedenes, sondern ein wirklich überraschtes Lächeln ist. Es kommen tatsächlich einige Leute. denkt sie bei sich, bevor sie schnell noch im Haus verschwindet, um mit vielen dicken, grossen Kerzen in den verschiedensten Farben wieder nach Draussen zu kommen. Sie ordnet die Kerzen am Rand der Terasse an und entzündet sie, so dass das Haus nun in einem warmen, flackernden Licht erstrahlt und kaum noch zu übersehen ist.

Sie sieht, dass die Leute noch weit entfernt sind, weshalb sie etwas nachholt, was sie deutlich vergessen hat. Sie geht in den grossen Raum und stellt dort ihre restlichen Kerzen auf die Regale, welche sie vorher ebenfalls entzündet. Nun kann man die Bücher genau sehen und auch die Liebe, mit denen sie geschrieben und aufgestellt wurden, ist deutlich zu erkennen. Sie sieht sich alles noch einmal mit einem zufriedenen Lächeln an, bevor sie sich draussen an den Rand der Terasse stellt und die Stadtbewohner mit einem freundlichen Lächeln empfängt.

Shehera führt sie in den grossen Raum, wo sie den Kindern die Spielsachen weist - welche diese mit grosser Freude sofort draussen ausprobieren - und den Erwachsenen kleine Häppchen und jedem ein Glas Wein einschenkt. Es sind noch nicht viele Leute, vielleicht vier Frauen mit ihren Männern, welche in der Anzahl von den Kindern deutlich überboten werden. Die Meisten der Eltern sehen sich interessiert um, wobei scheinbar das grosse Buch mit den Drachen - wo Shehera voraussichtig noch ein Pergament mit grossen, dicken Buchstaben nebendran gehängt hat, welche besagen, man soll das Buch bitte nicht berühren - das meiste Interesse auf sich zu ziehen scheint.

Shehera unterhält sich kurz mit den Leuten und gibt dann Bescheid, dass sie draussen ist, um etwelche neuen Gäste zu empfangen, sollte noch jemand fragen haben. Mit einem nun doch zufriedenen Lächeln geht sie wieder nach Draussen und sieht sich um. Die spielenden Kinder, welche sich zum Teil am Strand befinden und zum Teil auf ihrer Veranda, zaubern ein noch breiteres Lächeln auf ihr Gesicht. Wir werden uns in Zukunft dann wohl öfter sehen. geht ihr durch den Kopf, wobei sie nichts sagt, denn sie will die Kinder nicht stören. Seufzend sieht sie Jiro und Allenia an, bevor sie sich selbst noch einen Becher Tee einschenkt und zufrieden daran nippt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 14. Sept. 2003, 12:42 Uhr
Jiro steht langsam auf und geht zu den spielenden Kindern. Die meisten sitzen oder rutschen aus den Knien herum, also setzt sich Jiro im Schneidersitz dazu. Nur Augenblicke vergehen und schon wird er neugierig beäugt. Sein Lächeln scheint wohl einladend genug zu sein, denn einer der Jungen kommt vorsichtig näher, schnappt sich dann aber plötzlich Jiros Bartzopf und zieht kräftig daran. Vor überraschung und Schmerz schreit Jiro kurz auf. Er greift nach dem Jungen, bekommt ihn aber nur halb zu fassen. Dieser dreht und wendet sich in Jiros Griff. Der Schneidersitz behindert Jiro und so versucht er sich hinzuknien. Seine Versuche sind jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Nun haben auch die anderen Kinder das Spielzeug vergessen. Während ein paar noch interessiert schauen und sich zu überlegen scheinen ob sie mitmischen wollen, stürzen sich vier Andere auf den kräftigen Mann. Jiro hat endlich seinen Bart wieder frei, dafür ist er von einer Traube von Kindern umgeben. Sie zeihen an Armen, hängen am Hals, oder schlagen einfach mit ihren Ärmchen nach ihm. Jiro sieht seine letzte Chance und lässt sich auf den Rücken fallen. So hat er diesen frei und kann seine Beine wieder bewegen. Schon steht der Junge, der ihm am Bart gezogen hat auf seinem Bauch. Jiro schüttelt ihn ab indem er sich vorsichtig auf den Bauch dreht. Wenn er sich schnell umgedreht hätte, was ihm lieber gewesen wäre, hätte sich der Junge vielleicht verletzt. Jiro drückt sich hoch, steht auf und beginnt das Choas zu seinen Füßen zu ordnen.

Zwei Minuten später ist es wieder etwas stiller geworden. Jiro hat ein Mädchen auf den Schultern und an jedem ausgestreckten Arm hängt jeweils noch ein Kind. So läuft Jiro einige Runden am Strand auf und ab. Trotzden er durchwechselt strecken sich ihm immer wieder Arme entgegen. Nach einiger Zeit sind Jiros Kräfte erschöpft. Er stellt behutsam einen grinsenden Jungen mit blonden Haaren von seinen Schultern wieder auf den Boden. Mit einem entschuldigenden Lächeln erklärt er, dass er wenigstens eine Pause bräuchte worauf von den Kindern ein enttäuschtes Raunen zu vernehmen ist. Jiro geht zum Tisch und bevor er sich hinsetzt stürzt er zwei Becher Tee hinunter. Die Kinder haben ihn jedoch schon wieder vergessen und widmen sich dem Spielzeug.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 18:36 Uhr
Asrai und Elin sind zwar keine Kinder mehr, doch trotzdem nähern sie sich neugierig dem Haus der Geschichten. Da Asrai gern liest ist es für sie unter anderem besonders ansprechend. Sie liebt Geschichten. "Kannst du lesen?", fragt sie Elin daher auf dem Weg dorthin, als ihr auffällt, dass sie das gar nicht weiß. Sie selbst hat schon sehr früh lesen und schreiben gelernt.

Schon von weitem kann man fröhliche Kinderstimmen hören und Asrai muss darüber schmunzeln. Sie mag Kinder sehr. Im Grunde gibt es aber auch allgemein nicht viel, was sie nicht mag. Vor dem Haus der Geschichten bleiben Elin und Asrai kurz stehen, um es sich anzusehen. Dann entdecken sie eine Frau, die vor dem Haus steht und irgendwie macht sie auf Asrai den Eindruck, als wäre sie die Besitzerin. Sicher sieht sie daher so hübsch rausgemacht aus.
Beide gehen auf die fremde Frau zu. "Seid gegrüßt.", sagt Asrai lächelnd. "Ist dies ihr Haus?" Fragend sieht sie sie an.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elin am 14. Sept. 2003, 18:49 Uhr
Sie nickt leicht, als Asrai sie fragt, ob sie lesen kann. Viele Sprachen. Und doch werde ich keine außer diese mehr sehen und sprechen.

Elin folgt still der Fee, schaut sich um und entdeckt so viele Kinder. Sie lächelt leicht und winkt ihnen zu. Lachend wedeln sie mit ihren Armen zurück. Wie lange hab ich keine Kinder mehr gesehen? Wie lange war ich überhaupt fort? Erst jetzt wird ihr klar, dass sie die Menschen vermisst hat. Komisch.

Plötzlich stehen Asrai und sie vor einer Frau, sie fällt etwas auf. "Guten Abend." Sie nickt leicht zur Begrüßung und schaut die schweigende Frau an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 18:55 Uhr
Shehera sieht die etwas kleinere Frau, die sie gerade freundlich anspricht, neugierig an. Ihre Haut ist etwas blass und fast kann man sagen, sie sei durchscheinend, während ihre Augen sicherlich etwas vom Aussergewöhnlichsten sind, die Shehera je gesehen hat. So bleibt sie dann auch eine Weile bei den Meerblauen Augen hängen, bevor sie sich daran erinnert, dass sie angesprochen wurde. Shehera deutet eine kleine Verbeugung mit ihrem Oberkörper an, während sie freundlich lächelt.

"Ja, das ist es. Mein Name ist Shehera Rhishade und ich freue mich ausserordentlich, Euch zu der Eröffnung des Hauses der Geschichten begrüssen zu dürfen. Darf ich Euch direkt etwas Wein anbieten?" fragt sie ohne Umschweife, da sie gelernt hat, dass es von gutem Anstand zeugt, seinen Gästen so schnell wie möglich etwas zu Trinken anzubieten. So sehr sie es auch versucht, sie kann nicht verhindern, dass ihr Blick erneut auf die Augen der Frau starren, bevor sie sich einen Sekundenbruchteil später wieder im Griff hat.

Ihr Blick wandert zu der zweiten Frau, die mit der blonden angekommen ist, welche etwas grösser scheint und deren graue Haarfarbe so gar nicht zu ihrem jugentlich scheinenden Gesicht passen will. Nichts desto trotz findet Shehera, dass die Haare ihr stehen. Doch die beiden Frauen könnten aus Sheheras Sicht nicht unterschiedlicher sein und in ihrem Inneren fragt sie sich, was wohl zwei so verschiedene Frauen zusammenführt.

Mit einem kaum wahrzunehmendem Kopfschütteln verscheucht sie diese Gedanken, die sie nichts angehen und wartet freundlich lächelnd auf die Antwort der zwei Frauen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 18:56 Uhr
Am Abend macht sich Nubia alleine auf den Weg zum Haus der Geschichte. Sie war noch nie dort, aber dank der guten Beschreibung von Lyn kommt sie ohne Probleme dort an. Neugierig sieht sie sich um. Sie hört viele fröhliche Stimmen und bewegt sich ihnen entgegen. Nubia kommt auf drei Frauen zu, die sich scheinbar gerade unterhalten und hält sich etwas zurück, bis sie an der Reihe ist.

Ob Lyn schon da ist? Hoffentlich treffe ich ein paar Bekannte hier...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 19:02 Uhr
Als eine weitere Frau an die Veranda herantritt, zieht Shehera etwas überrascht die linke Augenbraue nach oben. Die Haare der Frau sind sehr auffällig, schimmern sie doch wie reines Gold im Lichte des vollen Mondes und ihre Augen leuchten in einem wunderschönen Grün. Eine besondere Frau. geht Shehera durch den Kopf, bevor sie ihr freundlich zunickt, dann aber doch wartet, bis die andern Beiden Frauen sich entschieden haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 19:05 Uhr
Die freundliche Begrüßung der Frau mit dem rotbraunen Haar, die sich als Shehere Rishade vorstellt, lässt Asrai lächeln. Ihr fällt auf, wie seltsam die Frau ihr in die Augen blickt, aber sie sagt nichts dazu, denn sie selber begutachtet ungewöhnliche Dinge auch immer genauer.
"Es freut mich euch kennenzulernen.", sagt sie daher. "Mein Name ist Asrai und dies ist meine Freundin Elin.", stellt sie Elin und sich vor. "Ein Glas Wein nehme ich gern an.", spricht sie dann und auch Elin nickt zustimmend.

Da bemerkt Asrai eine weitere Frau, mit wunderschönen goldenem Haar und asrai macht ein wenig Platz. Immer wieder bewundernswert, was für Personen die Weltenstadt hervor bringt. Solch wunderschönes goldenes Haar... "Es scheint hier heut sicher noch etwas voller zu werden.", spricht Asrai schmunzelnd zu Elin. Vielleicht kommt Sethai auch hierher, hofft sie im Stillen. Noch immer macht sie sich Sorgen um ihn. Warum bleib er nur so lange fort ohne ein Zeichen von sich und seinem Verbleib zu geben?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 19:09 Uhr
Shehera nickt freudig, als die Damen scheinbar etwas trinken möchten, und wendet sich dann an die Frau mit dem goldenen Haar, welche nun soviel Platz hat, dass sie sie richtig erkennen kann. "Kann ich Euch auch gleich etwas mitbringen?" fragt Shehera sie, bevor sie sich an alle drei Frauen wendet. "Oder möchtet Ihr vielleicht den... nun... ich weiss gar nicht recht, wie ich ihn nennen soll." sagt sie grinsend, bevor sie weiterfährt. "Ich denke, den Raum der Geschichten. Nun... möchtet Ihr ihn vielleicht sehen?"

Man kann Sheheras leuchtenden Augen deutlich ansehen, dass sie nichts lieber machen würde, als den drei Frauen diesen zu zeigen und sie ist sichtlich stolz auf den Raum, auch wenn die drei Frauen noch nicht wissen, warum das so ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 19:12 Uhr
Nubia geht ein Stück nach vorne als Asrai ihr Platz macht und verbeugt sich leicht. Dann lächelt sie die Frau an, die scheinbar die Gastgeberin ist.

"Einen wunderschönen guten Abend. Ihr habt ein sehr schönes Haus, wenn ich das sagen darf. Mein Name ist Nubia."

Bei ihrem letzen Satz schaut sie auch zu den anderen beiden Frauen hinüber, die gleichzeitig mit ihr angekommen sind. Sie bemerkt die verwunderten Blicke die auf ihrem Haar liegen und lächelt leicht. Sie kennt diese Reaktion gut, aber sie ist deswegen nicht eingebildet. Immerhin hat ihre Mutter ihr von vorne herein beigebracht, das sie nichts besseres ist als andere. Als die Gastgeberin ihr etwas zu trinken anbietet nickt sie dankbar.

"Ja, ein Glas Wein würde ich sehr gerne nehmen. Und auf eure Bücher bin ich sehr gespannt. Ich lese für mein Leben gerne."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 19:20 Uhr
Auch Asrai und Elin nicken freudig, als Shehera ihnen den "Raum der Geschichten" zeigen will, denn deren Augen verraten, dass dieser Raum etwas ganz Besonderes sein muss, was Elin und Asrai gleich noch viel neugieriger macht. Asrai fühlt sich wie ein kleines Kind, dem man ein wundervolles Geheimnis zeigen will und wieder bedauert sie es ein wenig, dass Sethai nun nicht bei ihr ist. Ob er sie wohl einfach vergessen hat. Asrai schüttelt kaum merklich den Kopf, um diesen Gedanken zu verjagen. Sethai würde sie niemals vergessen. Er liebt sie, da ist sie sich ganz sicher.

"Auch ich bin sehr gespannt auf diesem Raum. Wenn man nach dem Lachen der Kinder geht, muss er wohl wirklich etwas ganz besonderes sein.", sagt Asrai schmunzelnd und erwartungsvoll und wenig später folgen die drei Frauen Shehera ins Haus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 19:25 Uhr
Shehera geht vor, als die Frauen alle einverstanden sind, den grossen Raum zu betrachten. Die vier Frauen mit ihren Männern stehen noch immer in dem Raum und irgendwie sind sie sehr ruhig, und noch immer sehen sie sich verzaubert um, sie blicken auf die Gemälde und auf die Bücher, während in der hinteren linken Ecke zwei Kinder auf einem Bett herumspringen, das sichtlich genau dafür da steht. Shehera überkommt ein leichtes Grinsen, als sie die erstaunten Leute und die spielenden Kinder sieht und bleibt dann mitten im Raum stehen.

Mit einer ausladenden Geste mit beiden Armen zeigt sie auf den Raum. "Bitte... der Raum der Geschichten." sagt sie sichtlich stolz, bevor sie die Gäste alleine lässt mit den Eindrücken, die dieser Raum vermittelt und ihnen Wein einschenken geht. Als sie zurück kommt, hält sie drei Gläser in der Hand, in jedem ist kühler Himbeerwein, welcher wirklich köstlich nach Himbeeren riecht, mehr als nach Wein. Sie reicht ihnen die Gläser und sieht sie fragend und gespannt an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 19:33 Uhr
Nubia bleibt ehrfürchtig stehen als sie den Raum betritt und schaut sich mit großen Augen um. Sie bekommt eine leichte Gänsehaut. Die Atmosphäre in diesem Raum ist unbeschrieblich. Sie kann sie nicht in Worte fassen. Lngsam geht sie auf die Regale zu. Die anderen Leute die in diesem Raum sind scheint sie völlig vergessen zu haben, auch die Kinder, die in einer Ecke fröhlich spielen. Vorsichtig fährt sie mit einer Hand über die Buchrücken. Keines der Bücher die sie auf Anhieb sieht kennt sie, und am liebsten würde sie sie alle lesen. Diese Bücher scheinen eine unglaubliche Auro von Weisheit zu verströmen. Nubia atmet tief ein und genießt den Geruch von Pergament und von Tinte. Sie durchquert den Raum mit offenen Augen und bleibt immer wieder stehen. Dadurch bekommt sie gar nicht mit, das Shehera den Raum wieder betreten hat. Erst als sie den Rundgang beendet hat, sieht Nubia sie mit den Weingläsern warten. Mit strahlenden Augen geht sie auf sie zu.

"Also, also das ist wunderschön! Wo habt ihr bloß die ganzen Bücher her?"

Sie weißt mit einer Geste auf die vollgestellten Regale und schaut Shehera neugierig an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 19:43 Uhr
Die Vorfreude, die Asrai und Elin draußen noch erfüllt hatte, ist nicht umsonst gewesen. Der Raum, den Shehera so schlicht Raum der Geschichten getauft hat, ist ein wahres Kunstwerk für sich, so dass Elin und Asrai ganz große Augen bekommen. Asrai muss grinsen, als sie die Kinder auf dem Bett herum spielen sieht. Da hat Shehera sich ja genau das Richtige einfallen lassen, für ihre kleinen Gäste.

Sie bekommt kaum mit, dass Shehera kurz fort geht, um den Wein zu holen, denn ständig wandern ihre Augen von einem Punkt zum nächsten und vor allem die vielen wunderschönen Bilder fesseln sie. "Der Besuch hat sich gelohnt.", spricht Elin mit großen Augen. "Ja, das stimmt.", nickt Asrai.

Nubia scheint vor allem fasziniert von Sheheras Büchern zu sein, was Asrai ebenfalls gut nachvollziehen kann. Dieses Haus ist einfach ein wunderbarer Platz zum Wohlfühlen und Asrai hat jetzt schon vor Augen, wieviel Arbeit Shehera mit den vielen Besuchern haben wird, die in den nächsten Tagen antanzen werden, denn in Talyra spricht sich schnell herum, wo es etwas neues gibt, was sich lohnt anzuschauen und ein Haus der Geschichten hat hier schon länger gefehlt.

Als Shehera zurück kommt, nimmt Asrai dankbar das Glas Wein entgegen und nippt vorsichtig daran. Ein wenig muss sie aufpassen, da ihr Wein schnell zu Kopf steigt und sie heute schon ein Glas davon im Kupferkessel hatte. "Es ist wirklich wundervoll hier.", stimmt sie Nubia zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 20:00 Uhr
Shehera lächelt freudig, als Nubia scheinbar von den Büchern fasziniert zurückkehrt. Noch immer hält sie ihr das Glas entgegen und fängt an, leise und sichtlich verlegen zu sprechen. "Nun... die, welche aufgeschlagen sind und die schönen Bilder haben, die habe ich auf meinen Reisen gekauft oder geschenkt erhalten - für meine Dienste. Die Andern... die, welche nicht aufgeschlagen da stehen... nun... die sind die Meisten von mir."

Es fällt auf, dass sicher zwanzig von den etwa fünfzig Büchern nicht aufgeschlagen da stehen und Shehera wird, je länger sie spricht, immer verlegener. Sie sagt nicht gerne, dass viele der Bücher von ihr selbst sind, aber sie kann Nubia ja auch nicht anlügen. Mit einem leichten Schulterzucken öffnet sie den Mund, um noch etwas zu sagen, schliesst ihn dann allerdings wieder, ohne einen Ton herausgebracht zu haben.

Ihr Lächeln zeigt nun eine Mischung aus Glück und Verlegenheit, während sie ihren Blick zu Asrai und ihrer Begleiterin wendet. "Ich danke Euch. Ich hoffe sehr, dass es hier doch Bedarf an Geschichten gibt, denn wenn nicht, werde ich unterrichten. Aber dies ist eigentlich nicht meine Berufung..." sagt sie ehrlich und mit einem offenen Lächeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elin am 14. Sept. 2003, 20:09 Uhr
Elin tritt einige Schritte weiter in den Raum.
"Was für Dienste meintet ihr denn vorhin?"
Elin ist verzaubert von dem Raum, auch von den Farben, die durch die Fenster kommen und sich überall spiegeln. Es gefällt ihr hier. Es ist für einen Ort des Verweilens geschaffen.

Dann hört sie, dass Shehera vom unterrichten gesprochen hat und fragend schaut sie sie an. "Ich denke nicht, dass dieser Ort lange von uns verschont bleiben wird, aber wenn ich fragen darf, was würde ihr denn lehren?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 20:15 Uhr
"Ihr schreibt selber Bücher?", fragt Asrai erstaunt. Sie selbst kennt nicht viele Leute, die selber Bücher verfassen, wobei sie selbst auch sehr viel schreibt. "Dann ist es ein Jammer, dass ihr genau diese nicht aufgeschlagen hier stehen habt." Es ist herauszuhören, dass Asrai dies wirklich ernst meint. "Ihr müsstet doch im Grunde sehr stolz darauf sein, oder nicht?", fragt sie und muss dann plötzlich schmunzeln, als sie merkt, wie sehr Shehera doch mit Fragen von allen überhäuft wird. Doch damit muss man bei der Eröffnung eines solchen Hauses sicher rechnen.

Wieder trinkt Asrai einen Schluck von ihrem Wein. Sie selbst hatte auch schon einmal daran gedacht, ein Buch zu schreiben. Doch bislang lagen ihre Gedichte und ihre Geschichten, welche sie selbst nicht wirklich gut fand, einfach so verstreut auf ihrem recht chaotischen Schreibtisch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 20:18 Uhr
Nubia schaut Shehera fasziniert an. Diese Frau wird ihr immer sympathischer. Sie schaut erneut zu den Büchern und fragt sich, wie man so viele Bücher schreiben kann.

Shehera muss in ihrem Leben sehr viel erlebt haben, damit so soviele Bücher füllen kann.

Da Asrai und Elin ihre Gastgeberin gerade mit Fragen überhäufen hält sich Nubia ein wenig zurück. Aber sie weiß jetzt schon, dass sie einen neuen Lieblingsort hier in der Stadt gefunden hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 20:26 Uhr
Shehera ist sichtlich etwas überwältigt von den vielen Fragen, doch sie versucht angestrengt, sich zusammenzureissen und nicht innerlich in Panik zu geraten. Dies gelingt ihr nur mässig, weshalb ihre Hände kaum sichtbar etwas zu zittern anfangen, als sie sich an Elin wendet. "Nun... meine Dienste und somit die einzige Einnahmequelle bestand bisher darin, Geschichten zu erzählen. Die Leute haben mir immer sehr gerne zugehört und mir dafür die verschiedensten Sachen geschenkt, weil ich dafür nie etwas verlangt habe. Ausserdem habe ich für Leute, die nicht lesen und schreiben konnten, die Briefe vorgelesen und geschrieben, damit sie mit ihren Bekannten in Kontakt bleiben konnten. So habe ich bisher mein Geld verdient."

Shehera überlegt einen Moment, bevor sie auch die zweite Frage von Elin beantwortet. "Ich würde wohl den Kindern oder auch Erwachsenen Lesen und Schreiben beibringen, sollte ich mit meinen bisherigen "Diensten" nicht genügend verdienen können." sagt sie, wobei man deutlich sehen kann, dass sie das lieber nicht tun würde. Sie denkt an Lyn und ein kleines Lächeln kommt über ihre Lippen. Naja... solange ich nicht zuviel unterrichte, macht es ja Spass. denkt sie bei sich und dreht sich dann zu Asrai, um ihre Frage auch noch zu beantworten.

"Meine Bücher stehen verschlossen da, weil die Bücher aus fremder Feder mit wunderschönen Bildern geschmückt sind." sagt sie mit einer deutenden Bewegung mit der linken Hand. "Deshalb sind diese aufgeschlagen und meine nicht, denn ich habe leider das Talent zu malen nicht."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 20:54 Uhr
Aufmerksam hört Asrai Shehera zu. Alles was sie erzählt klingt recht interessant und Asrai findet es gut, dass es solche Menschen wie Shehera gibt, die anderen helfen, wenn diese nicht lesen können.

Asrai möchte Shehera auch nicht großartig mit weiteren Fragen quälen, da sie merkt, dass Shehera doch recht aufgeregt ist, daher fragt sie nur noch: "Kann ich mir die Bücher, die ihr geschrieben habt, näher ansehen? Denn ihr habt mich da nun sehr neugierig gehabt. Es muss ja auch nicht heute sein, ich komme sehr gern einmal wieder, denn ihr habt es hier wirklich sehr schön und momentan habe ich viel Zeit und ein wenig Ablenkung vom Alltag ist sicher gut."

Asrai hofft, so dann ein bisschen weniger an Door, ihre verstorbene Freundin, denken zu müssen. Zudem hat sie zur Zeit wirklich nicht viel zu tun. In der Kate scheint alles in Ordnung zu sein, Thram hat jetzt Hilfe von Jock in der Bäckerei und Sethai...Asrai weiß nicht, wie es mit ihm zur Zeit aussieht.

Asrai nimmt sich vor, Shehera beim nächsten Besuch ein paar Leckereien aus ihrer Bäckerei mitzubringen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 21:01 Uhr
"Ihr dürft Euch auch gerne jetzt eins ansehen. Ihr dürft es nur nich aus diesem Haus hier mitnehmen, höchstens bis auf die Veranda." sagt Shehera freundlich lächelnd, während sie sich etwas nervös umsieht. Man kann erkennen, dass ihr nicht ganz wohl ist und sie verlagert nervös ihr Gewicht von einem Bein auf das Andere.

"Würdet Ihr mich nach Draussen begleiten? Ich denke, ich brauche etwas frische Luft." Ohne eine Antwort abzuwarten, dreht Shehera sich mit einem entschuldigenden Lächeln um und geht nach draussen auf die Veranda, wo sie sich gegen einen Pfosten lehnt und einemal tief Luft holt. Sie betrachtet etwas sehnsüchtig den Vollmond, welcher genug Licht spendet um den Strand weit überblicken zu können und ein kleines Lächeln liegt wieder auf ihrem Gesicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 21:08 Uhr
"Dann schaue ich mir nachher gern eins an.", sagt Asrai daraufhin lächelnd. Als sie dann gefragt wird, ob sie Shehera nach draußen begleiten möchte, nickt sie. Sie folgt Shehera, die sich sogleich umdreht und nach draußen geht und lässt Elin, die sich immer noch interessiert umsieht, im Haus zurück.

Als sie sieht, wie Shehera auf der Veranda tief Luft holt, lächelt sie. "Ihr braucht nicht aufgeregt zu sein.", spricht sie dann beruhigend zu ihr. "Ihr seid eine wirklich gute Gastgeberin. Und euer Haus ist wirklich unheimlich schön. Ich glaube wirklich, dass ihr hier recht viel Besuch haben werdet, in der nächsten Zeit." Dann blickt auch sie hinauf zum Mond. Ein wunderschöner Abend ist es. Wie gemacht für die Einweihung eines solchen Hauses.

Asrai will Shehera nicht mit weiteren Fragen belässtigen, daher weiß sie nicht so wirklich, was sie sagen soll.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 21:09 Uhr
Nubia hat sich noch ein wenig umgesehen während Asrai sich mit Shehera unterhält. Doch als das Gespräch sich wieder den Büchern zuwendet hört sie gespannt zu. Auch sie würde sich gerne die selbstgeschriebenen Bücher näher ansehen. Sie nimmt sich vor sehr oft hier hin zu kommen und die Bücher zu lesen. Als Shehera uns Asrai den Raum verlassen bleibt sie etwas einsam zurück und schaut sich unsicher um. Dann zuckt sie mit den Schultern und geht in die anderen Räume um sich diese auch noch anzuschauen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 21:16 Uhr
Mit einem dankbaren Lächeln dreht Shehera sich zu Asrai um. "Nein nein... ich bin nicht aufgeregt. Ich... nun... ich bin nur nicht gerne in engen Räumen. Und auch wenn der Raum sehr gross ist, so wird er doch etwas eng, wenn so viele Leute sich darin aufhalten." versucht sie zu erklären, warum sie nach Draussen musste.

Dann fängt sie etwas an, an ihrem Kleid zu zupfen, weil es irgendwie drückt und zwickt, aber schnell hört sie wieder auf damit, als sie überhaupt bemerkt, was sie tut. "Und Ihr? Was tut Ihr hier den ganzen Tag?" fragt sie nun ihrerseits neugierig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 21:27 Uhr
"Nicht gern in engen Räumen? Hm...dass ist sicher schwierig." Asrai kann es zwar schon irgendwie nachvollziehen, hat aber dieses Problem nicht. Zum Glück, wie sie denkt, denn sicher gibt es damit eine Menge Schwierigkeiten. Sicher geht Shehera dann nicht in irgendwelche Schenken und Tavernen.

"Ich selbst lebe eigentlich eher in den Tag hinein. Ich bin Teilhaberin der Bäckerei hier in der Stadt, die aber nicht sonderlich viel Arbeit macht. Ich brauche mich kaum drum zu kümmern und schau nur hin und wieder einmal nach dem rechten. Und wenn es in der Kräuterkate besonders voll wird, dann versuche ich Morgana, die Heilerin und eine gute Freundin, so gut es geht zu unterstützen. Jedoch habe ich von der Heilkunst kaum Ahnung.", erzählt Asrai.

"Bei mir zuhause schreibe ich ebenfalls gern. Allerdings sind es meist nur kurze Geschichten, die nicht einmal wirklich gut sind, aber es macht mir Spaß sie zu schreiben."

Asrai fühlt sich jedesmal wenn sie davon erzählt nicht wohl dabei, dass sie im Grunde nicht arbeitet. Zwar wirft die Bäckerei genug für ein einfaches, annehmbares Leben ab, jedoch würde Asrai gern etwas tun, sie weiß nur eben nicht was.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Sept. 2003, 21:51 Uhr
"Ihr schreibt Geschichten und Gedichte?" Sheheras Interesse ist sichtlich vollends geweckt. Sie sieht Asrai mit einem freudigen Lächeln an. "Dürfte ich vielleicht auch etwas von Euch lesen?" fragt sie etwas zurückhaltend, bevor ihr Blick auf den Strand fällt. Die Kinder spielen noch immer, jedoch kann man deutlich sehen, dass sie wohl zu lange herumgetollt sind, denn sie spielen deutlich ruhiger als zuvor.

Als eine Frau sich hinter Shehera räuspert, entschuldigt diese sich kurz bei Asrai und wendet sich der Frau zu. Sie spricht ein paar Minuten mit ihr, bevor diese mit ihrem Mann und ihren drei Kindern das Haus verlässt und sich scheinbar auf den Weg macht. Ihre kleinste Tochter, etwa zwei Jahre alt, muss sie schon tragen, denn sie ist im Sand eingeschlafen.

Zufrieden lächelnd dreht Shehera sich wieder zu Asrai um und räuspert sich kurz. "Wo waren wir? Ach ja... darf ich?" fragt sie erneut. Während sie mit Asrai spricht, geht sie langsam wieder in den Raum zurück, um ihre Gäste nicht zu lange alleine zu lassen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 14. Sept. 2003, 22:10 Uhr
Schon von weitem sticht das Haus der Geschichten aus den anderen Strandhäusern heraus, da die Veranda hell erleuchtet ist vom Schein vieler Kerzen. Morgana und Lyn gehen langsam vom Strand her hinauf auf die Veranda und ihre Gesichter werden vom Schein der Kerzen in ein warmes Licht getaucht. Shenrah hat sich schon zur Ruhe begeben und aus dem Haus ertönt helles Kinderlachen und leise Stimmen.

Morgana und Lyn folgen den Stimmen in ein Zimmer in dessen Tür Morgana erst einmal stehen bleibt und den Raum betrachtet. Der ganze Raum ist ebenfalls von Kerzenschein erfüllt und an den Wänden stehen Regale mit vielen wunderschön gebundenen Büchern. Kinder spielen auf einem grossen Bett und an den Wänden sind wunderschöne Zeichnungen von Fabelwesen, die dem ganzen Raum etwas märchenhaftes geben.

Morgana sieht sich unter den Gästen um und entdeckt Shehera die gerade mit Asrai spricht, ein freudiges Lächeln zieht über Morganas Gesicht, als sie zu den beiden tritt und Asrai freundschaftlich umarmt
"Asrai schön dich hier zu sehen."  Dann begrüsst sie Shehera. "Eure Eröffnung scheint ein Erfolg zu sein und dieses Zimmer ist wirklich wundervoll und lädt ein hier zu verweilen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 14. Sept. 2003, 22:14 Uhr
Nubia hat gerade den Rundgang durch das Haus beendet, als sie Lyn zwischen den Gästen entdeckt. Sie lächelt freudig und geht auf ihn zu. Sie hält sich wieder etwas im Hintergrund, denn er will bestimmt erst die Gastgeberin begrüßen. Trotzdem stellt sie sich so, dass er sie sehen muss wenn er sich umdreht.

Morgana ist auch hier. Das ist schön. Vielleicht kann ich mich ja dann endlich bei ihr bedanken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 14. Sept. 2003, 22:17 Uhr
"Da ich eure Bücher lesen darf, dürft ihr selbstverständlich auch gern lesen, was ich schreibe. Auch wenn es sicherlich nicht so gut ist wie eures. Wenn ihr mögt, könnt ihr gern einmal bei mir vorbeikommen.", bietet Asrai lächelnd an, als sie Shehera zurück ins Haus folgt. "Doch sicherlich werdet ihr wohl erstmal eine Menge hier zu tun haben."

Als dann plötzlich Morgana und Lyn neben ihnen stehen, leuchten Asrais Augen. "Schön, dich hier zu sehen.", begrüßt Asrai die Heilerin und umarmt sie. Lyn reicht sie auch diesmal einfach nur die Hand. Sie weiß noch immer nicht so recht, was sie von ihm halten soll und ist im Grunde nur freundlich zu ihm, weil er Morgana so glücklich macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 14. Sept. 2003, 22:52 Uhr
Die Sonne ist bereits untergegangen, als Morgana und Lyn das Haus erreichen. Zahlreiche Kerzen erhellen die Veranda und die dahinterliegenden Räume.
Erstmalig betreten die Beiden auch das eigentliche Haus. Im Eingangsraum bleiben sie erst einmal stehen um ihn sich genauer zu betrachten. Bücher und kunstvolle Zeichnungen beherrschen ihn. Die Leute darin nimmt Lyn nur am Rande wahr. Morgana ist in diesen Punkt jedoch aufmerksamer und steuert sogleich zwei Frauen an, die sich angeredt unterhalten. Shehera und Asrai, sie Lyn im näherkommen bemerkt. Die Heilerin und die Wasserfee begrüßen sich herzlich während sie ihn, die Hand reicht. Pflichtschuldig aber wärmer als beim letzen Mal, als noch immer die die Schatten der Düsternis über der Kate gehangen hatten und Sethai eine unwillkommene Erinnerung an dieselben dargestellt hatte, erwiedert er den Gruß.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Sept. 2003, 09:33 Uhr
"Es freut mich wirklich sehr, dass Ihr gekommen seid." wendet Shehera sich an Morgana und Lyn, wobei sie wie immer eine kleine Verbeugung andeutet. "Und ja, es scheint, als würde den Leuten dieser Raum gefallen, dies ist natürlich nicht mein Werk." fügt sie etwas kleinlaut an, bevor sie sich mit noch immer grossen, faszinierten Augen umsieht. Sie wird wohl nie genug haben von dem Anblick und als sie sich umsieht, bemerkt sie eine Frau, die gerade trotz des Pergamentes an der Wand, das genau dieses untersagt, das grosse Buch herunternehmen will. So hört sie nicht mehr, was Asrai sagt und bekommt auch nicht mit, was Lyn tut, zu eilig ist sie bei der Frau.

"Entschuldigt mich bitte einen Moment..." sagt Shehera eilig, wobei sie schon fast weg ist, als sie fertig gesprochen hat. Sie geht zu der Frau und erklärt ihr, dass auf dem Pergament steht, man dürfe das Buch bitte nicht berühren, aber die Frau kann sichtlich nicht lesen. Shehera nickt nur verständnisvoll und stellt das Buch wieder an seinen Platz, während sie sich bei der Frau mit einigen Worten entschuldigt. Die Frau ist klein und etwas untersetzt, aber sie hat wundervolle braune, lange Locken und ihre Augen sind gross und gütig. Sie fragt Shehera nach den Preisen für das Aufpassen auf ihre zwei Kinder, wovon noch eines ein Baby ist, da sie und ihr Mann dringend verreisen müssen am nächsten Tag und die Kinder sonst hätten mitnehmen müssen.

Erst jetzt fällt Shehera das kleine Bündel auf, das die Frau unter ihrem Umhang trägt und nimmt es ihr ab. "Selbstverständlich könnt Ihr die Kinder ein paar Tage hier lassen. Über den Preis werden wir uns sicher einig." sagt Shehera grinsend, bevor sich die Frau und ihr Mann verabschieden. Das zweite Kind steht etwas unschlüssig neben Shehera, die das etwa vier Jahre alte Kind einfach nach Draussen schickt, um mit den andern Kindern zu spielen, was es mit freudestrahlendem Gesicht auch tut.

Als Shehera zu Asrai, Morgana, Nubia, Lyn und Elin zurück kommt, trägt sie das kleine Bündel in den Armen. Sie schätzt das Kind auf ein paar Monate und hofft, dass es schon krabbeln kann, denn den ganzen Tag herumtragen ist sie sich nicht gewohnt. Mit einem entschuldigenden Lächeln gesellt sie sich wieder zu ihnen und hört zu, was sie zu berichten haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 15. Sept. 2003, 12:19 Uhr
Allenia hat sich bis jetzt ruhig zurückgehalten und steht in einer Ecke im Raum der Geschichten, selbst sehr kritisch noch einmal ihr Werk beäugend und deutlich nachprüfend, ob auch alles in Ordnung ist. Sie schaut immer wieder einmal auf, betrachtet die Gäste und die Kinder. Das weiße Kleid leuchtet förmlich in der Dunkelheit, dennoch ist es Allenia ein wenig seltsam zumute, hatte sie doch schon ewig kein Kleid mehr getragen.
Ich fühle mich ein wenig unwohl so, in diesen Kleidern kann man sich gar nicht so schnell bewegen wie in meiner Kleidung..

Sie lächelt den Gästen immer wieder freundlich zu, schickt das ein oder andere Kind mit einem Spielzeug spielen, was die Kleinen freudestrahlend tun. Ihr Blick fällt wieder einmal auf Shehera, welche von Gästen förmlich umringt ist.
Sie scheint das alles gut zu meistern, ich denke ich werde heute noch mit Leika und Moonspirit heimkehren.
Sie lächelt ein wenig, als sie an die kleine Hündin denkt, welche gerade zufrieden in dem Pferdeunterstand bei ihrer großen Freundin Moonspirit schläft.
Sie beobachtet wieder die Gäste, dann Shehera erneut.
Da hat sie auch mehr Ruhe, als hier.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 15. Sept. 2003, 22:43 Uhr
Nubia geht langsam auf Lyn und Morgana zu, als Shehera zu Ihrem Gast geht. Sie lächelt freundlich und schaut Lyn warm an.

"Guten Abend! Ich freue mich euch hier zu sehen. Es es wirklich wunderschön in diesem Haus. Bestimmt wird es euch auch gefallen."

Sie wendet sich an Morgana.

"Auch euch wünsche ich einen schönen Abend. Es tut mir leid, dass ich heute vormittag euer Haus so schnell verlassen habe. Ich wollte nicht unhöflich sein. Vielleicht haben wir ja im Laufe des Abends ein wenig Zeit uns zu unterhalten. Ich würde mich sehr darüber freuen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 16. Sept. 2003, 03:15 Uhr
Jiro betrachtet das Ein und Ausgehen der Gäste von der Terasse aus. Drei wirklich interessante und schöne Frauen sind schon vor einer Weile im Haus verschwunden und auch Lyn und Morgana sind gekommen.Ein Auge ruht noch immer auf den spielenden Kindern. Die müssen doch bald ins Bett. Jiro nimmt noch einen Schluck aus seiner Tasse. Ich hab sowieso nicht viel damit zu tun.

Jiros Gedanken schweifen ab. In die Vergangenheit und um seine Zukunft. Das Angebot von Taran verheisst ihm eine sichere Stelle. Vielleicht kann ich mir ja ein Haus mieten, oder sogar kaufen. Wie schön es wäre mit Janne dort zu wohnen. Die Erinnerung an Janne lässt ihn düster blicken. Warum nur Almar, nur weil er dich gerettet hat? Jiro schüttelt seinen Kopf um wieder in die Realität zurückzukommen. Gerade streiten sich zwei Jungen um eine Ritterfigur, die offensichtlich gegen ein Monster aus Sandstrand antreten soll. Ein Mädchen gähnt herzhaft und schaut zur Tür, von wo sie ihre Mutter oder ihren Vater erwartet. Der Schein , der Kerzen, reicht weit über den Strand und spiegelt sich mit dem Mond im Wasser. Es wirkt wie die Verschmelzung von Feuer und Eis. Ein Kleiner Junge kommt auf ihn zu und klettert auf den Stuhl neben ihm. Mit grossen Augen schaut er Jiro an macht es sich aber dann gemütlich. Sekunden später fallen dem Kleinen schon die Augen zu und er fällt mit dem Kopf an Jiros Hüfte. Er hebt ihn rüber aus seinen Schoß, wo der Kleine seelenruhig weiterschläft.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 17:13 Uhr
Mit den Worten Asrais im Kopf erreicht Nibrir gegen Abend den Strand und sieht das Haus Sheheras vor sich im letzten Dämmerlicht der Sonne liegen. Die Fenster sind hell erleuchtet und er kann Schatten an den Fenstern erkennen; ein Zeichen dafür, dass die Eröffnung bereits angefangen hat. Er zeiht seinen Mantel etwas fester um sich und beschleunigt seine Schritte, stapft durch den Sand auf das kleine Häuschen zu. Das kleine Päckchen hält er unter seinem Mantel verdeckt.

Als er auf der Terrasse ankommt, bleibt er einen Augenblick lang stehen und schaut vorsichtig in das Innere des Hauses. Wie er es sich gedacht hatte; die Feier ist bereits in vollem Gang. Asrai sieht er, ebenso wie auch Morgana und ihren Begleiter. Wie war noch gleich sein Name? Ja, genau, Lyn heißt er.
Erst hat er keine Ahnung, ob er überhaupt eintreten soll, denn es sieht so aus, als habe Shehera nur eine kleine Gruppe ausgewählter Leute eingeladen, doch dann fasst er sich ein Herz und klopft gegen die Tür; abwartend, ob man ihn willkommen heißen wird oder ihm freundlich zu verstehen geben wird, wieder zu gehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 19:54 Uhr
Kaum hat Shehera sich wieder zu den Gästen gesellt, kommt Allenia in den Raum, was Shehera sehr erfreut. Sie räuspert sich, damit sie die Aufmerksamkeit der Anwesenden hat und zeigt dann mit einer ausladenden Bewegung zu Allenia. "Darf ich vorstellen? Dies ist Allenia Silbermond, welcher ich die wundervolle Atmosphäre in diesem Raum zu verdanken habe. Von ihr sind all die wundervollen Gemälde."

Sheheras Augen leuchten regelrecht, als sie Allenia vorstellt und nur dadurch, dass im Moment ziemliche Ruhe im Raum herrscht, hört sie das klopfen an der geöffneten Tür. Sie sieht die Anwesenden entschuldigend an. "Bitte entschuldigt mich einen Moment, ich bin sofort wieder bei Euch." sagt sie leise, während sie sich schon auf den Weg zur Tür macht. In ihrem rechten Arm hält sie noch immer das kleine Bündel, aus dem ein Babykopf herausguckt und sie neugierig betrachtet.

Als Shehera sieht, wer vor der Türe steht, geht erst ein erstaunter Ausdrück über ihre Züge, bevor sie freudig lächelt. "Nibrir. Ich hätte nicht erwartet, Euch hier zu sehen. Warum steht Ihr draussen rum?" fragt sie mit einem breiten Grinsen, während sie ihm deutet, doch herein zu kommen und sich zu den andern Gästen zu gesellen. "Möchtet Ihr nicht reinkommen? Und etwas trinken?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 16. Sept. 2003, 20:07 Uhr
"Es freut mich euch kennenzulernen.", spricht Asrai, als Shehera Allenia vorstellt. "Eure Gemälde sind wieder unheimlich schön. Malt ihr beruflich?", fragt sie dann neugierig. Auch sie hätte gern so schöne Bilder bei sich daheim an den Wänden.

Langsam wird es wirklich voll im Haus und schon wieder klopft es an der Tür und Shehera geht mit dem Kind im Arm zu Tür um sie zu öffnen. Shehera kommt Asrai ein wenig vor wie ein Kindermädchen. Ob sie sich ihre Aufgabe wohl so gedacht hatte? Elin scheint eher still zu sein, aber sie schaut sich überall sehr aufmerksam um und Asrai hofft, dass dieser Besuch hier sie ein wenig ablenkt. Später würde Asrai vielleicht auch Morgana fragen können, ob sie weiß, wo sich Sethai momentan aufhält.

Das Glas Wein, das Asrai in den Händen hält ist nun schon fast leer, doch es ist auch recht warm im Haus, was sicher durch die Ansammlung der vielen Personen kommt, und Asrai spürt schon ein wenig die Wirkung des Weins, da es nicht ihr erstes Glas an diesem Tage ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 20:23 Uhr
Nibrirs Mine erhellt sich sichtlich, als Shehera kurz darauf bei ihm steht und ihn freundlich hineinbittet.

"Nun, wieso verwundert Euch mein Besuch so sehr? Da müsst Ihr Asrai danken, sie hat mir noch heute nachmittag davon erzählt, sonst wäre ich sicher nicht gekommen. Ich bekomme ja in letzter Zeit gar nichts mehr davon mit, was sich hier in der Stadt abspielt. Aber ich bedanke mich recht herzlich bei Euch für die Einladung." Er schenkt ihr ein freundliches Lächeln und zieht dabei das kleine Paket unter seinem Mantel hervor, das er bisher dort versteckt gehalten hatte.

"Ich habe Euch auch etwas mitgebracht", sagt er strahlend und hält Shehera das Präsent entgegen.

"Es ist nichts Großes, nur eine Kleinigkeit. Ich dachte mir, Ihr könntet dafür vielleicht Gebrauch finden, wo Ihr ja so viel lest und schreibt." Er macht eine kurze pause und fährt dann fort, und in seiner Stimme klingt ein klein wenig Stolz mit.

"Es ist ein Lesezeichen, ein recht schönes Lesezeichen noch dazu, wie ich finde. Aus weißem Leder gefertigt, aber Ihr könnt es Euch ja selbst ansehen, wenn Ihr es ausgepackt habt. Ich wünsch Euch hiermit alles Gute und viele wundervolle Jahre in Eurem neuen Heim. Und nun stellt mich doch bitte den Gästen vor, vielleicht kenne ich ja jemanden unter den Anwesenden." Inzwischen strahlt Nibrir über das ganze Gesicht und er folgt der lächelnden Shehara daraufhin in das Haus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 16. Sept. 2003, 20:40 Uhr
Der Raum wird immer voller, obwohl sich die Eltern mit den jüngeren Kindern langsam auf den Heimweg machen, dafür kommen immer mehr Erwachsene, um sich das Haus der Geschichten anzusehen. Morgana lächelt Allenia kurz zu als diese den Raum betritt und Shehera diese den Gästen vorstellt. Nubia ist auch zu ihnen getreten und eine kurze Zeit später betritt auch Nibrir den Raum und auch ihn grüsst Morgana mit einem freundlichen Nicken.

Als Nubia Morgana anspricht wendet sich Morgana ein wneig von den andren ab , die sowieso mit anderen Gesprächen beschäftigt sind."Sicher haben wir etwas Zeit uns zu unterhalten, aber hier drinnen ist es ein wneig zu laut , um eine vernünftige Unterhaltung führen zu können. wollt ihr mich auf die Terasse begleiten, mir wird es hier ein wenig zu turbulent." Morgana ist ein wenig schwindelig geworden, die vielen Leute die lachenden und kreischenden Kinder und die etwas stickige Luft durch die vielen Kerzen, machen ihr zu schfafen, so ist sie froh, das nubia einwilligt mit ihr auf die Terasse zu gehen, wo die Luft um einiges frischer sein wird.

Ehe Morgana den Raum verlässt deutet sie Lyn an, das sie mit Nubia ein wenig reden will und Lyn nickt ihr zu, das er verstanden hat. So wendet sich Morgana zur tür , um auf die Veranda zu treten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 20:59 Uhr
"Danke." sagt Shehera etwas verwirrt, als Nibrir ihr ein kleines Päckchen in die Finger drückt und sie weiss gar nicht recht, was sie sonst dazu sagen soll. Noch während sie mit ihm in den grossen Raum geht, versucht sie das Päckchen mit einer Hand aufzumachen, scheitert aber bei dem Versuch und lässt es deshalb erstmal auf sich bewenden. Als sie den Raum erreichen, dreht sie sich zu Nibrir um.

"Ich weiss ja nicht, wen Ihr schon kennt..." sagt sie etwas verstört, da sie sich denken kann, dass der Schneider sicherlich mehr Leute hier kennt als sie selbst. "Morgana und Lyn, Nubia, Asrai kennt Ihr ja sichtlich schon, Elin und Allenia Silbermond, welche die ganzen Gemälde hier gemalt hat." stellt sie ihm alle Anwesenden der Reihe nach vor, wobei sie sich sichtlich etwas komisch vorkommt. "Und das hier ist Nibrir, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wohl die Anwesenden ihn schon kennen." sagt sie schliesslich zu den Andern.

Als sie bemerkt, dass das Baby schläft, legt sie es auf das grosse Bett in der Ecke des Raumes, von welchem die Kinder inzwischen verschwunden sind, genauso wie ihre Eltern scheinbar ohne dass Shehera es bemerkt hat. Sie seufzt leise und geht dann zu den Andern zurück, wo sie sofort das kleine Päckchen aufmacht. Als sie das Lesezeichen sieht, fangen ihre Augen wieder zu leuchten an und sie sieht Nibrir überrascht an.

"Das... das... das ist wundervoll, ich danke Euch." sagt sie mit einer kleinen Verbeugung und man sieht deutlich, dass sie so etwas noch nie besessen hat, jedenfalls nicht in dieser Qualität. Sie holt das grosse Buch mit den schreibenden Drachen von dem eigens dafür geschaffenen Holzbrett und schiebt das Lesezeichen genau dort ein, wo sie mit Schreiben aufgehört hat. Mit einem Lächeln zu Nibrir stellt sie das Buch wieder auf seinen Platz und sieht gerade noch, wie Morgana und Nubia den Raum verlassen.

Auch den Andern scheint es nicht mehr sonderlich wohl in dem Raum zu sein und Shehera muss zugeben, dass es auch ihr inzwischen etwas zu heiss ist, weshalb sie allen Anwesenden vorschlägt, mit ihr nach Draussen zu gehen. "Will jemand noch etwas trinken?" fragt sie freundlich, als sie die mehrheitlich leeren Gläser sieht.

"Ach ja..." wendet sie sich an Nibrir. "Der Termin der Eröffnung war am Anschlagbrett ausgehängt." Ein breites und etwas schelmisches Grinsen geht kurz über ihr Gesicht, als sie diesen Seitenhieb setzt, bevor sie sich wieder allen zuwendet um deren Antwort zu erfahren.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 21:07 Uhr
Nibrir verbeugt sich leicht vor den Gästen und ein Grinsen hat sich auf sein Gesicht geschlichen. Auch ist er sichtlich erleichtert, als er sieht, dass Shehera das Lesezeichen wohl sehr zu gefallen scheint. Innerlich ist er ziemlich stolz auf sich, dass ihm dieses doch sehr passende Präsent heute spontan eingefallen ist. Auf Sheheras Frage nach dem Wein antwortet er nur mit einem knappen 'Ja, sehr gern' und er muss etwas schmunzeln, als er die Bemerkung mit der Anschlagtafel vernimmt.

"Sicherlich, doch wisst Ihr, ich bin Schneider und treibe mich für gewöhnlich zwischen alten Stoffen und Garnen herum und nicht auf dem Marktplatz." Mit einem Augenzwinkern erwidert er kurz darauf:

"Ich kenne die meisten von Euren Gästen, besonders Asrai. Die Gemälde sind wahrlich wundervoll, sie gefallen mir ausgespochen gut, muss ich sagen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 21:27 Uhr
"Habt Ihr das selbst gemacht?" fragt Shehera interessiert an Nibrir gewandt, während sie den Wein holt und noch ein Glas. Sie drückt Nibrir lächelnd ein Glas in die Hand und giesst ihm von dem Himbeerwein ein, welcher noch immer ziemlich kühl ist, da es in dem Haus nicht wirklich warm geworden ist, und giesst dann jedem der Anwesenden, welcher noch etwas haben möchte, ebenfalls nach.

"Ja, ich finde, die Gemälde könnten nicht besser passen für ein Haus wie dieses. Doch dieses Lob gebührt, wie gesagt..." fängt Shehera an und führt den Satz allerdings nicht zu Ende, sondern lächelt nur zu Allenia rüber, so dass es deutlich ist, dass sie ihr für die Bilder wahrlich mehr als dankbar ist. "Ich werde mich jetzt lieber nach Draussen begeben, hier drin ist es mir doch etwas zu warm." sagt sie dann und geht langsam auf die Veranda, wo sie sich am Ende auf die Treppe setzt und kurz den Mond betrachtet, welcher nun hoch am Himmel steht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 16. Sept. 2003, 21:34 Uhr
Kaum haben sie die Gastgeberin begrüßt eilt sie auch schon von dannen um einer Frau, das Buch abzunehmen, dass diese gerade aus einem Regal genommen hat. Mit einem Kind, dass sie in ihre Obhut bekommen hat kehrt sie zurück.
Der Ort scheint wohl ein Kinderhort zu sein denkt sich Lyn, der sich zu fragen beginnt, ob er mit seinem Sprachunterricht hier nicht ein wenig deplaziert ist.
Noch bevor er den Gedanken zuende gedacht hat wird Allenia als die Schöpferin der Malereien vorgestellt, doch noch bevor jemand darauf reagieren kann klopft ein neuer Besucher an der Tür.
Shehera wendet sich von der Versammlung ab den neuen Gast zu, während Asrai der Malerin ihre Bewunderung zum Ausdruck bringt. Auch Nubia gesellt sich zu ihnen und Morgana schlägt vor nach draußen zu gehen. Aber nicht nur die Heilerin und die Frau mit dem Goldhaar zieht es nach draußen. Die ganze Festgemeinde bewegt sich ins Freie. So läßt sich auch Lyn mit der Menge treiben, der den sich überschlagenden Ereignisse bislang aufmerksam verfolgt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 21:39 Uhr
Ohne eine Antwort abzuwarten gießt Shehera Nibrir von dem roten Wein ein und begibt sich dann nach draußen auf die Terrasse. Etwas verdutzt schaut der Schneider seiner Gastgeberin nach und weiß erst nicht genau, was er machen soll. Er findet es schon ziemlich unhöflich, einen Gast derart stehen zu lassen, aber er sagt nichts und nippt erst einmal nur an seinem Glas. Es scheint ihm, als sei niemand unter den übrigen Gästen besonders erpicht darauf, sich mit ihm zu unterhalten, und so geht er schließlich Shehera nach, die sich auf einer Treppe niedergelassen hat. Ihr rotes Kleid leuchtet richtig, wie er sie so vor sich im Mondlicht sitzen sieht, und er setzt sich schweigend neben sie und hebt ebenfalls den Blick gen Sternenhimmel. Einen Moment lang ist es völlig ruhig, nur gedämpft dringen die Stimmen der anderen Gäste an sein Ohr, die sich leise miteinander unterhalten, dann ergreift er wieder das Wort.

"Nein, ich habe das Lesezeichen nicht gemacht, aber dafür habe ich es ausgesucht", sagt er nur. Er hält sein Glas mit beiden Händen am dünnen Stiel fest und dreht es zwischen seinen Fingern hin und her, den Blick wieder auf den Boden gerichtet. Shehera erwidert nichts; aus dem Augenwinkel bemerkt er, wie sie ihm einen raschen Blick zuwirft, dessen Bedeutung er allerdings nicht sofort ergründen kann.

"Shehera", setzt er abermals an, diesmal mit gedämpfter Stimmel, "es tut mir leid, wenn ich Euch in irgendeiner Weise verletzt haben sollte, es war gewiss nicht meine Absicht. Ich bitte Euch aber um Eines; sagt mir, was ich Euch getan habe, ich kann Eure Gedanken nicht lesen. Ích weiß, dass ich oftmals sehr forsch und abweisend sein kann und es tut mir leid, dass ich Euch letztens so aprupt aus meinem Hause gworfen habe. Bitte, redet mit mir darüber, ich möchte nicht, dass wir uns auf diese Weise anschweigen, wir kennen uns doch noch gar nicht so lange und es wäre schade, wenn eine Freundschaft, die unter solchen guten Bedingungen startete, sich jetzt in Schweigen und Leere auflösen sollte." Er hat während seiner Worte den Blick nicht vom Boden gewandt, doch jetzt schaut er der Frau neben ihm in die Augen und in seinem Gesicht steht die Frage nach dem Warum, die er soeben versucht hat, in Worte zu fassen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 21:53 Uhr
Shehera sieht, während Nibrir spricht, demonstrativ zum Mond und sagt erst ein paar Sekunden gar nichts. Erst nach einem etwas lauteren Seufzer sieht sie ihm nun in die hellblauen Augen und zieht ihre linke Augenbraue nach oben. "Nein. Das war schon in Ordnung so, ich mache Euch keinen Vorwurf, dass unser letzter Abend so aprupt geendet hat, es war schliesslich schon spät und jeder will mal seine Ruhe haben. Wenigstens die Meisten..."

Sie weiss sichtlich im Moment grade nicht, wie sie weitermachen soll und reisst ihren Blick erneut von seinem los, um den Mond anzusehen und dort bleiben ihre Augen auch haften, während sie weiterspricht. "Ihr habt mir nichts getan, überhaupt nichts. Es war damals ein schlechter Tag und... ich weiss auch nicht." Erneut schweigt sie ein paar Sekunden, doch als sie bemerkt, dass er etwas erwidern will, dreht sie ihren Kopf wieder zu ihm um und lächelt ihn auf eine Weise an, die man irgendwie nicht so recht einordnen kann, jedoch sieht es nicht so aus, als müsste sie sich zu dem Lächeln zwingen. "Wie gesagt... es ist in Ordnung und ich würde mich sehr freuen, unser Gespräch zu einem etwas späteren Zeitpunkt weiterzuführen, doch nun sollte ich mich vielleicht nicht nur um einen Gast kümmern sondern vielmehr versuchen, die anderen auch zufrieden zu stellen. Meint Ihr nicht auch?"

Ihrem Gesicht ist deutlich anzusehen, dass sie hofft, dass er darauf eingeht und es versteht. "Ich hoffe doch, Ihr bleibt noch etwas?" Während sie diese Frage stellt, steht sie schon wieder auf, stellt sich allerdings vor ihm in den Sand und sieht ihn fragend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 22:01 Uhr
Nibrir schaut Shehera während des Gespräches unentwegt an und nickt ab und zu zustimmend, doch er weiß genau, dass dies nicht alles ist, was sie ihm zu sagen hat und er ist etwas enttäuscht. Doch es leuchtet ihm sehr wohl ein, dass sie sich auch um die übrigen Gäste kümmern muss, und so hebt er den Blick, als sie sich erhebt und sich aufmacht, wieder zu den anderen zu gehen.

"Ja, ich denke, ihr habt Recht, Shehera. Wir sollten vielleicht etwas später darüber reden. Es ist nur, dass ... ich weiß es selbst nicht so genau, versteht Ihr? Nein, Ihr versteht nicht, wie könntet Ihr auch. Ich habe gleich bei meiner Ankunft heute gemerkt, dass Euch etwas belastet, und ich wusste auch, dass es etwas mit mir zu tun hat. Und ich wollte Euch die Gelegenheit geben, mit mir darüber zu sprechen. Aber wir werden dieses Gespräch zu einem anderen zeitpunkt nachholen, das verspreche ich Euch hoch und heilig." Er bringt ein schwaches Lächeln zustande und nimmt einen Schluck aus seinem Glas, ehe er noch etwas sagt.

"Shehera, ich möchte nur, dass Ihr eines wisst; wir kennen uns noch nicht besonders lange, aber Ihr seid mir in dieser kurzen zeit eine sehr gute Freundin geworden - auch wenn wir seitdem nicht viel miteinander gesprochen haben - und ich mag Euch wirklich sehr, sehr gern."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 16. Sept. 2003, 22:05 Uhr
Jiro, der immer noch auf der Terasse sitzt, verfolgt das Ein und Aus. Morgana ist kaum einen Moment drinnen schon geht sie wieder mit der Blonden aus dem Haus. Jiro wird von niemandem beachtet, genau so wie er es sich gewünscht hat. Fragen kann er nicht und im Wege stehen will er nicht.Auch Shehera kommt wieder raus gefolgt von einem Elben. Shehera hat mit dem gut gekleideten Elben scheinbar ihre Probleme. Das kurze sehr leise Gespräch kann Jiro nur nach Sheheras Gesichtsausdruck deuten. Was Sie mit dem wohl zu schaffen hatte? Jiro grübelt kommt jedoch nicht zu einem Ergebnis. Er schüttet den letzten Tee aus der Kanne in seinen Becher, lehnt sich zurück und schließt für einen Moment die Augen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 22:09 Uhr
Shehera kann sich ein Kichern gerade noch verkneifen, doch man kann sehen, dass sie dies tut, denn ihr Grinsen ist etwas seltsam und verklemmt, als sie Nibrir von oben her ansieht. "Heute noch?" fragt sie ihn mit einem leichten Hoffnungsschimmer in den Augen und als er auf die Frage nickt, kann sie das Kichern nicht mehr zurück halten. Es ist zwar leise und zurückhaltend, aber ganz offensichtlich ein etwas verlegenes Kichern. "Dann bis später..." sagt sie lächelnd, bevor sie an ihm vorbei auf die Veranda geht und sich mit einem Blick nach Hinten zu Lyn gesellt.

"Nun? Meint Ihr, Ihr könnt hier mit mir arbeiten? Und wie gefällt es Euch hier?" fragt sie Lyn mit einem freundlichen Lächeln, wobei sie irgendwie das Gefühl hat, dass ihm nicht ganz Wohl ist bei der Sache.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 16. Sept. 2003, 22:16 Uhr
Auch Nibrir kann sich ein Kichern nicht verkneifen, als Shehera ihm den Rücken zugewandt und sich daraufhin zu Lyn gesellt hat. Er jedoch bleibt erst einmal auf den Treppenstufen sitzen und nimmt einen weiteren Schluck von dem wirklich köstlichen Wein. Die Kühle tut ihm wahrlich gut und er lässt seinen Blick über das dunkelblaue Wasser des Sees streifen, über den feinen Sand, der knapp unter seinen Füßen liegt. Von fern her kann er das verhaltene Lachen eines Mädchens hören. Und als er sich umsieht, erkennt er weit hinten ein kleines Lagerfeuer am Strand. Die Sterne scheinen hell auf ihn hinab und er genießt für einen Moment die ihn umgebende Stille.
Ich habe zumindest den ersten Schritt gemacht. Nun hoffe ich nur inständig, dass wir dieses Gespräch nachher auch weiterführen. Die anderen Gäste werden ja sicherlich irgendwann wieder heimkehren. Und mit einem leichten Seufzen leert er sein Glas und erhebt sich dann, um sich von dem belebenden Wein nachzuschenken und auch seinen Umhang zu holen, den er drinnen liegen gelassen hatte, denn er ist sich sicher, dass diese Nacht noch recht kühl werden wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 16. Sept. 2003, 22:29 Uhr
Ein wenig verlohren hat sich Lyn mit der Menge nach draußen bewegt. Morgan hat sich mit Nubia verzogen und irgendwie verspürt Lyn nicht so große Lust sich mittels seines Sprachsteines zu unterhalten. Es wird wirklich Zeit, dass ich diese Sprache hier lerne!

Shehera reißt ihn schließlich aus seiner Isolation. "Ähm, ja" antwortet er ein wenig überrascht. "Es ist hier sehr geschackvoll eingerichtet. Das Holz gibt allem eine warme Note. Hier ist bestimmt ein Ort um sich wohl zu fühlen. Dennoch frage ich mich, ob das hier nicht mehr so eine Art Kinderhort ist. Ich weiss nicht so recht, ob ich da hineinpasse oder gar störe."
Da seine Sprachkenntnisse noch zu schlecht sind um sich darüber zu unterhalten hat Lyn seinen Sprachstein benutzt. So kann er in seiner Muttersprache reden, während Shehera die Übersetzung in ihren Kopf hören kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 22:35 Uhr
Eigentlich hätte das Lächeln, das Shehera Lyn schenkt, alles gesagt, trotzdem spricht sie leise und mit weicher Stimme zu ihm. "Deshalb habe ich gesagt, wir machen das Abends. Da pflegen Kinder nämlich zu schlafen und wir können ungestört arbeiten." sagt sie freundlich. Einen kleinen Moment überlegt sie, was sie sonst noch dazu sagen soll, bevor sie leise weiterfährt.

"Oder wäre es Euch nicht recht? Das würde ich wirklich sehr schade finden, weil ich sicher bin, dass Ihr unsere Sprache schnell lernen würdet, soweit ich das aufgrund unseres letzten Treffens beurteilen kann." Sie sieht ihn etwas traurig an, da sie Angst hat, dass er vielleicht doch lieber nicht annehmen wird und das würde sie wirklich schade finden. Sie kann aber auch nicht das aufgeben, was sie geplant hatte, denn sie ist sehr froh, dass sie nicht hauptberuflich unterrichten muss, um genug Geld zu haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 16. Sept. 2003, 22:49 Uhr
Bei dem Hinweis auf die abentliche Zeitpunktwahl und der Schlafenszeit der Kinder muß Lyn unwillkürlich lächeln. Darauf hätte ich auch selbst kommen können denkt er amüsiert.
"Doch, das wäre mir sogar sehr recht!" bemüht er sich zu sagen, als er den Eindruck gewinnt, das Shehera daran gelegen ist. "Ich hoffe nur, dass ihr euch in eurer Einschätzung nicht täuscht und ich euch nicht nur den Schlaf raube" fügt er noch selbstironisch hinzu. "Ehrlich gesagt freue ich mich schon auf morgen abend"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 16. Sept. 2003, 23:21 Uhr
Es war gar nicht so einfach gewesen, wie Meldis es sich vorgestellt hatte. Sie war noch nie zuvor in Talyra gewesen und nur Dank einiger freundlicher Spaziergänger hatte sie den Weg gefunden. Nach Nordosten solle sie reiten, hatten sie zu ihr gesagt. Dann könne sie das Haus der Geschichten gar nicht verfehlen.
Meldis lächelte in sich hinein und trieb ihr Pferd sanft an. Ob Shehera sich verändert hat? Ob sie mich wiedererkennt? Schließlich haben wir uns länger nicht mehr gesehen. Doch so sehr kann ich mich gar nicht verändert haben...
Giltâl schnaubt leise und verfällt in einen leichten Trab, während aus der Dunkelheit ein vom Mondschein angestrahltes Gebäude auftaucht.
Schon aus der Ferne kann Meldis Lichter vor dem Haus sehen. Gut, dann wecke ich sie bestimmt nicht auf , denkt die junge Frau und streift die Kapuze ihres Umhangs zurück und streicht ihre ein wenig zerzausten Haare zurück. Sie ist gespannt, erwartungsvoll gespannt.

Nur wenige Meter hinter Shehera lässt sich Meldis leise aus dem Sattel gleiten und schleicht sich von hinten an ihre alte Freundin heran. Aber viel Mühe müsste sie sich nicht geben, denn Shehera hat offenbar Besuch und bemerkt die dunkle Gestalt die sich nähert gar nicht.
Hoffentlich störe ich nicht. Schließlich habe ich mich nicht mal angekündigt. Und - einen Moment bleibt Meldis erstaunt stehen, als ihr die Veränderung von ihrer Freundin auffällt -sie trägt ein neues Kleid. Ich hätte nie gedacht, dass sie das Lieblingskleid je ablegen würde.
Mit einem leisen Lächeln im Gesicht und funkelnden Augen verweilt Meldis einige Sekunden hinter Shehera, dann sagt sie mit ruhiger Stimme, als ob es ein ganz gewöhnliches Wiedersehen wäre:" Guten Abend, Shehera...".

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2003, 23:30 Uhr
Gerade wollte Shehera etwas zu Lyn sagen, als sie eine Stimme hinter sich hört. Das kann doch nicht wahr sein! denkt sie erstaunt. Noch bevor sie sich umdreht, geht ein freudiges Lachen über ihr Gesicht. "Mel? Meldis?" fragt sie schon fast lachend und als sie sich dann doch noch zu der Stimme umdreht, sieht sie, dass sie recht hatte. "Meldis! Bei allen Göttern, was machst Du denn hier?" Lachend fällt Shehera der dunkel gekleideten Frau um den Hals und eine kleine Freudenträne rinnt über ihre linke Wange. Ein paar Sekunden hält sie die Frau einfach nur fest, bevor sie sich von ihr löst und sie sich ansieht.

"Du hast Dich überhaupt nicht verändert..." sagt sie grinsend. "Sogar der Umhang ist der Selbe geblieben. Du magst keine Veränderungen, nicht wahr?" Shehera schüttelt ungläubig den Kopf. "Ich kann es nicht fassen!" sagt sie leise, bevor sie etwas ernster wird. "Bitte warte einen Moment." sagt sie entschuldigend, bevor sie sich wieder Lyn zuwendet.

"Bitte entschuldigt, das war sehr unhöflich..." sagt sie verlegen und sucht dann die Worte zusammen, die sie als Antwort formulieren will. "Ihr könnt mir meinen Schlaf nicht rauben, das tue ich meistens selbst, denn ich schlafe selten früh." sagt sie beruhigend. "Und ich freue mich auch sehr auf morgen Abend, denn ich muss zugeben, dass ich es als Herausforderung ansehe, einen Erwachsenen zu unterrichten. Aber wie ich gesagt habe, ich bin sehr zuversichtlich."

Ein kurzer Blick über Sheheras Schulter zeigt Meldis, dass sie sie nicht gerne warten lässt, aber den Mann vor ihr sichtlich auch nicht, weshalb sie sicherlich erst das Gespräch mit ihm zu Ende führen will. Meldis lächelt verständnisvoll und will sich gerade hinsetzen, als Shehera ihr den Weg in den grossen Raum erklärt, wo sie sich doch bitte etwas zu trinken holen soll, bevor sie sich wieder Lyn widmet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 16. Sept. 2003, 23:48 Uhr
"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen" antwortet Lyn. "Gewiß habt ihr eure Freundin schon lange nicht mehr gesehen da gibt es immer viel zu erzählen, also kümmert euch ruhig um sie. Die Party ist ja noch lange nicht zu ende da gibt es noch genug Gelegenheiten. Ich werde derweil mal schaun' was Morgana so macht" bietet er Shehera an wobei er ihr aufmunternd zulächelt. Die Höflichkeit läßt die Gastgeberin noch etwas zögern, doch dann begibt sie sich zu ihre Freundin während Lyn sich auf die Suche nach Morgana begibt

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Sept. 2003, 00:03 Uhr
Shehera ist Lyn sichtlich dankbar, als er so viel Verständnis zeigt und will sich gerade wieder Meldis zuwenden, als sie Nibrir sieht. Um wen kümmer ich mich denn nun zuerst? fragt sie sich und bleibt etwas unschlüssig mitten auf der Veranda stehen und blickt abwechselnd zum Haus, wo Meldis gerade verschwunden ist und zu Nibrir, welcher noch immer wartet. Ein Seufzen kommt über ihre Lippen und sie kann sich wirklich nicht entscheiden, weshalb sie sich einfach auf der Veranda umsieht.

Als ihr Blick auf Jiro fällt, wirft sie ihm ein Lächeln zu, wobei sie ihn entschuldigend ansieht und hofft, dass er versteht, dass sie sich heute um die Gäste mehr kümmert als um ihn. Irgendwie bin ich mich heute dauernd am Entschuldigen... denkt sie etwas frustriert, jedoch hilft ihr dieser Gedankengang auch nicht weiter bei der Entscheidung, um wen sie sich denn nun kümmern soll. Die andern Gäste scheinen alle in Gespräche vertieft zu sein, weshalb sie sich um diese keine Gedanken macht.

Man kann ihr deutlich ansehen, dass sie im Moment nicht weiss, was sie tun soll, auch wenn man nicht weiss, warum sie so unentschlossen ist. Etwas betrübt bleibt sie also mitten auf der Veranda stehen. Wer zuerst kommt, hat Glück gehabt. denkt sie bei sich, während sie es auf sich zukommen lässt, ob Nibrir oder Meldis schneller ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 17. Sept. 2003, 00:17 Uhr
Jiro erwidert Sheheras Lächeln kurz und nickt um ihr bescheid zu geben, dass er weiss was sie sagen will.  Jiro fühlt sich auch nicht als Gast und bedarf keiner besonderen Zuwendung. Ausserden findet Jiro, dass die anderen mehr Anrecht auf die Gastgeberin haben. Aber schon diese kleine Geste zeigt ihm dass er nicht ganz vergessen ist im Trubel der Eröffnungsfeier.  Sein Lächeln bleibt noch eine ganze Weile bestehen auch wenn sich Shehera schon längst abgewendet hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 17. Sept. 2003, 06:27 Uhr
Nibrir schaut recht uninteressiert zu, wie Shehera die Neue herzlich begrüßt und diese dann in den Raum schickt, wo sie sich etwas zu trinken holt. Er hat sich inzwischen wieder auf der Treppe niedergelassen und wirft Shehera einen undeutbaren Blick über die Schulter zu, das erneut gefüllte Weinglas immer noch in den Händen haltend. Sie hat ja eigentlich Zeit, denkt er so bei sich, eigentlich könnten wir diese ja nutzen. Er erhebt sich also und tritt langsam an sie heran, wobei er ihr ein sanftes Lächeln schenkt.

"Shehera, ich will nicht unhöflich sein, aber hättet Ihr jetzt Zeit? Oder wollt Ihr Euch vorerst um Eure Freundin kümmern - Ihr habt Euch sichtlich lang nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wenn dem so sein sollte, so sagt es mir einfach, ich habe dafür vollstes Verständnis. Ich warte auch gern noch, wenn Ihr es wünscht, die Nacht ist heute so wunderschön", endet er und blickt demonstrativ zum tiefblauen Himmel empor, an dem die winzigen Sterne ihre Lichter auf die Welt hinabstrahlen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Sept. 2003, 09:08 Uhr
Allenia lächelt Asrai freundlich an, als diese fragt, ob sie beruflich malt.

"Ja in der Tat male ich beruflich, ich habe ein kleines Atelier, vielleicht seid ihr ja schon einmal dran vorbei gekommen, es ist das Silbermond-Atelier. Das Zeichnen macht mir einfach Freude und so habe ich mein liebstes Tun zu meiner Arbeit gemacht."

Sie schaut sich stolz in dem Raum um, ihre Arbeiten scheinen zum Leben zu erwachen im Schein der Kerzen. Allenias Blick wandert weiter zu den Engeln an der Decke und sie lächelt erneut. Dann schaut sie Asrai wieder an.
"Es freut mich, wenn euch meine Bilder gefallen, werte..."
Allenia stockt kurz, sie kennt ja den Namen ihres Gegenübers noch gar nicht und so schaut sie Asrai nun fragend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 17. Sept. 2003, 09:58 Uhr
"Asrai ist mein Name.", antwortet Asrai schmunzelnd. "Und nein, ich glaube, an eurem Atelier bin ich bislang noch nicht vorbeigekommen. Aber das werde ich in der nächsten Zeit sicher tun."

Langsam wird es wirklich sehr voll im Haus, so dass alle Shehera nach draußen folgen. Auch Nibrir, der Schneider ist inzwischen eingetroffen, doch hat sie bislang noch kein wort mit ihm wechseln können, da er scheinbar nur Augen für Shehera zu haben scheint. Auch Morgana ist abgelenkt und scheinbar hat wirklich fast jeder einen Gesprächspartner gefunden. Jedenfalls ist das an dem durcheinander von Stimmen deutlich zu erkennen.

Inzwischen sind auch kaum noch Kinder unter den Gästen und es ist schon recht dunkel geworden. Sethai würde sicher nicht mehr hier auftauchen. Asrai seufzt. Nun konnte sie Morgana auch nicht nach ihm fragen. Im Grunde möchte Asrai inzwischen wieder nach hause gehen, um dort auf ihn zu warten, doch Elin scheint sich hier wohl zu fühlen und auch empfände Asrai es als unhöflich, nun schon wieder zu gehen.
Also bleibt sie weiter neben Allenia stehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 17. Sept. 2003, 10:00 Uhr
Nubia lächelt erfreut, als Morgana ihr anbietet sie nach draußen zu begleiten. Die beiden Frauen gehen hinaus und genießen die Ruhe und die frische Luft. Nubia schaut kurz in den Himmel hinauf. Der Mond strahlt von einem Wolkenlosen Himmel und die Sterne funkeln um die Wette. Mit einem Lächeln wendet sie sich an Morgana.

"Ich wollte mich bei euch bedanken. Szandor hat mir gesagt, dass ihr mir das Leben gerettet habt. Ohne euch wäre ich wahrscheinlich verblutet. Es tut mir leid, dass ich euch solche Umstände bereitet habe."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Sept. 2003, 10:17 Uhr
"Ich denke, eine kurze Zeit kann sie sich auch selbst beschäftigen, bisher war das wenigstens nie ihr Problem." sagt Shehera lächelnd zu Nibrir, als dieser ihr glücklicherweise die Entscheidung abnimmt, um wen sie sich denn nun kümmern soll. Noch einmal lässt sie ihren Blick über die Gäste streifen, welche sichtlich alle beschäftigt sind, bevor sie sich wieder Nibrir zuwendet. Als sie sieht, wie er in den Himmel starrt, muss sie grinsen. Schlimmer als Du Shehera. denkt sie sich, als sie versucht, das Grinsen in ein Lächeln zu verwandeln, was ihr auch gar nicht schlecht gelingt.

Mit einem leisen Nicken geht sie wieder zum Rand der Veranda und setzt sich auf die letzte von den drei Treppenstufen, wo sie ihre nackten Füsse im nun ziemlich kühlen Sand vergräbt und mit ihren Füssen etwas im Sand spielt, wie sie es immer tut, wenn sie Sand unter den Füssen hat. Sie blickt zurück und sieht Nibrir fragend an, als dieser neben ihr steht. "Was liegt Euch also auf dem Herzen? Was wolltet Ihr wissen?" fragt sie leise, während sie darauf wartet, dass er sich hinsetzt. Na bitte sagt schon... ich hab keine Geduld für solche Dinge. denkt sie bei sich, obwohl sie sich von Aussen nichts anmerken lässt von ihrer Nervosität.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 17. Sept. 2003, 10:39 Uhr
Als auch der Rest der Gesellschaft die Veranda aufsucht, hakt sich Morgana bei Nubia unter und zieht sie so mit zum strand. Morgana hatte keine grosse Lust, das das was sie Nubia nun fragen wollte, andere Ohren mitbekommen. Als sie unten am Wasser sind und auf die leise vor sich hinplätschernden Wellen sehen und der Mond tausende von kleinen Perlen auf den See zeichnet, spricht Morgana.

"Erst einmal habe nicht ich euer Leben gerettet sindern Lyn, wäre er nicht gewesen so hätte ich euch das Bein abnehmen müssen, euer Dank gehört also ihm." einen kurzen Moment schweigt Morgana und blickt auf den See und auf eines der am Horizont im Mondlicht leicht schimmernden Schiffe das dort wohl vor Anker liegt.

"Ich hätte euch gerne noch einmal besucht und nach euch gesehen, doch ich hatte eine nicht gerade schöne Unterredung mit Herrn DuBouis, während eurer Behandlung und ich gebe zu ich habe mich davor gedrückt, diesem Kerl noch einmal zu begegnen. Ich hoffe er hat euch gut behandelt, denn für wenige Momente schien es mir als würde er euch nicht besonders mögen und dann war wieder so etwas wie Liebe in seinem Gefühlswirrwarr , das er gut zu verbergen versteht. Er ist ein seltsamer Mann und wenn ich ehrlich bin mag ich ihn nicht besonders, er ist mir unheimlich und zu... aber lassen wir das, das ist meine persönliche Meinung, die ihr sicher nicht teilt."

Morgana hat Nubia während sie gesprochen hat nicht angesehen, sondern weiter auf den Ildorel geblickt, nun allerdings sieht sie die Frau an, in deren goldenem Haar, der Mond silberne Strähnen zeichnet.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 17. Sept. 2003, 11:03 Uhr
Nubia ist ein wenig überrascht, als Morgana sie fortzieht. Doch als sie beim Strand ankommen ist sie begeistert von dem Anblick die die Wellen ihr bieten, auf denen sich das Mondlich wiederspiegelt. Es sieht so aus, als ob die Wellen aus purem Silber bestehen. Nubia lächelt als Morgana so bescheiden von ihrer Hilfe spricht. Als sie aber erwähnt, das sie ihr ohne Lyn's Hilfe das Bein hätte abnehmen müssen zuckt sie kurz zusammen.

Du meine Güte! So schlimm war es also? Gut, dass ich davon nichts mitbekommen habe!

Sie schaut zu Morgana hinüber, die aber noch auf das Wasser hinausschaut. Die Heilerin macht ein ziemlich ernstes Gesicht und fängt dann plötzlich an von Szandor zu reden. Die Worte die sie dabei spricht gefallen Nubia nicht aber sie hört aufmerksam bis zum Ende zu. Nachdem Morgana geendet hat schweigt sie noch einige Zeit.

Wie soll ich ihr das Verhältnis zwischen mir und Szandor erklären. Ich glaube, so locker und und einfühlsam wie mir gegenüber zeigt er sich sonst niemandem...

"Es tut mir sehr leid, dass ihr euch mit Szandor nicht versteht. Er hat mich sehr gut behandelt. Ich habe mich wohlgefühlt bei ihm und ich tue es immer noch. Ihr habt Recht, er kann seine Gefühle sehr gut verbergen undwirkt deswegen manchmal wohl ein bischen herzlos. Aber er ist nicht so!"

Beschwörend schaut sie Morgana an.

"Er kann so lieb und einfühlsam sein. Ich glaube er hat in seinem Leben schon viel mitmachen müssen und hat dadurch gelernt seine Gefühle von anderen abzuschirmen. Ich dachta am Anfang genau das Gleiche von ihm wie ihr. Aber ich habe ihn näher kennengelrnt und jetzt...nun jetzt liebe ich ihn."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 17. Sept. 2003, 13:39 Uhr
Aufmerksam sieht sich Meldis im Haus ihrer Freundin um.
Der Wohnraum ist sehr groß und mit liebevoller Sorgfalt wurde eine Spielecke eingerichtet. Schließlich fällt ihr Blick auf ein großes Bild eines Drachen. Ganz Shehera...denkt Meldis und schmunzelt leise, während sie sich abwendet und die kleine Küche betritt, in der sie sich einen Krug mit Wasser füllt (Alkohol zeigt bei Meldis häufig viel zu schnell seine Wirkung) und ihn mit einem einzigen großen Schluck leert, um ihn gleich darauf nochmal halb nachfüllt. Sie war den ganzen Tag unterwegs gewesen ohne zu trinken - außerdem hat sie das Gefühl, dass Shehera noch ein paar Worte mit ihren Gästen wechseln wollte, bei denen Meldis nicht stören will. Ich habe ja noch viel Zeit, und Shehera...nun, sie geht selten früh zu Bett. Es wird sich irgendwann schon eine Gelegenheit ergeben.... Mit einem zufriedenen Seufzer macht sie sich wieder auf den Weg zur Veranda. Schließlich steht Giltâl noch am Strand, und auch wenn ich mir sicher bin, dass er brav ist, sollte ich mich ein wenig um ihn kümmern. Auch er hatte einen langen Tag..., ruft sich Meldis in Erinnerung und überquert die Veranda, lächelt kurz zu Shehera rüber und geht zu ihrem Pferd, das sie bereits ungedulig mit den Hufen stampfend erwartet." Ist ja gut, entschuldige...Ich hab Shehera doch so lange nicht mehr gesehen..." murmelt sie leise, während sie dem Tier den Sattel abnimmt und es - in gebührender Entfernung zu ihrer Freundin (um nicht zu stören) -  anbindet. Schon als sie über die Veranda gegangen war, waren Meldis zwei Frauen, die schweigend nebeneinander standen aufgefallen.
Auch jetzt sieht Meldis unauffällig zu den Beiden hinüber.
Die eine scheint eine Elbin zu sein, unübersehbar, dennoch sicher eine interessante Person. Meldis runzelt die Stirn, während sie sie mustert.
Doch die andere...Ihre Haut ist blass, ja fast durchscheinend und die Augen sind so Meeresblau, wie sie es noch nie gesehen hatte. Meldis kann sie beim besten Willen nicht zuordnen, eine Tatsache die sie erstaunt, und gleichzeitig neugierig macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 17. Sept. 2003, 13:44 Uhr
Morgana blickt Nubis an, im Grunde kann sie nicht so recht verstehen, wie diese junge Frau diesen Kerl lieben kann. aber wie sie selber weiss geht die Liebe manchmal sehr verworrene Wege.

"Vieleicht ist er anders als er sich gibt, das mag gut sein, ich kenne ihn wirklich nicht gut, aber das was ich eben bisher kennengelernt habe, war mir nicht besonders sympathisch." Morgana lässt ein leicht entschuldigendes Lächeln über ihre Lippen gleiten. "Solange ihr euch bei ihm wohl fühlt, tut ihr das richtige."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 17. Sept. 2003, 15:25 Uhr
Nubia hat das Gefühl, dass die Antwort die sie gegeben hat Morgana nicht gefällt. Etwas unsicher tritt sie von einem Fuß auf den anderen.

"Nun ja, ich weiß das er manchmal unausstehlich sein kann. Was hat er denn gesagt, dass es euch so verärgert hat?"

Innerlich spürt sie, dass sie ein wenig wütend ist auf Szandor.

Wieso muss er bloß alle Menschen die nett zu ihm sein wollen so vergraulen? Ist er so gerne einsam?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 17. Sept. 2003, 15:57 Uhr
Morgana hat eigentlich keine grosse Lust Nubia zu erzählen, was in der Harfe damals geschehen ist, aber sie merkt, das es der Frau anscheinend wichtig ist und so erzählt sie ihr, von Szandors, wie Morgana fand, abfälligen Handbewegung und dem Wortgefecht das darauf folgte.

Morgana blickt dabei immer wieder auf den See hinaus, so als würde es dort eine Antwort darauf geben, warum sie selbst ihre Beherrschung verloren hat und warum Szandor Lyn so seltsam behandelt hat, obwohl er grade Nubia das Leben oder zumindest das Bein gerettet hatte. Mit einem Fuss scharrt Morgana ein wenig Sand bei Seite, um ihn mit der Rückwärtsbewegung ihres Fusses wieder zusammenzuschieben. Sie fühlt sich unwohl in der Situation, aber sie hatte es selbst ja begonnen , was hatte sie erwartet, das Nubia ihr recht gibt und Szandor verteufelt?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 17. Sept. 2003, 16:23 Uhr
Nubia runzelt ärgerlich die Stirn als sie Morgana's Erzählungen zuhört.

"Ja, so ist er manchmal."

Und damit ist das Thema erstmal für sie erledigt. Sie nimmt sich allerdings vor mit Szandor ein ernstes Wörtchen darüber zu reden.

Und diesmal kommt er mir nicht mit irgendwelchen Ausreden davon!

Nubia schaut zu Morganga die immer ncoh auf den See hinausblickt.  Sie hat das Gefühl, dass es auch ihr lieber ist, wenn sie jetzt von etwas anderem reden.

"Aber nun erzählt doch einmal von euch. Seid ihr schon lange Heilerin hier? ICh kann mir vorstellen, dass das ein ziemlich anstrengender Beruf ist oder? Das ganze Leid, das man dabei sieht. Ich weiß nicht ob ich das könnte..."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 17. Sept. 2003, 16:40 Uhr
Ein leichtes Schmunzeln zieht sich über Morganas Gesicht und sie ist sichtlich froh, das Nubia das Thema gewechselt hat. Ihr Fuss hält nun still und ihr Blick fällt auf den aufgewühlten Sand vor ihr und das Schmunzeln wird noch ein wneig breiter.

"Ja ich bin schon lange Heilerin und ich kenne ausser dem Priesteramt auch keinen anderen Beruf. Es macht mir Spass anderen zu helfen, mich um meinen Kräutergarten und die darin wachsenden Pflanzen zu kümmern. sicher sieht man viel Leid, aber ich kann auch einiges an Leid mildern, durch das was ich tue. Und über zu wenig Arbeit kann ich mich beim Besten Willen nicht beklagen. In einer Stadt wie Talyra passiert fast täglich etwas, das der Hilfe eines Heilers bedarf. aber ich glaube ich brauche das auch, wenn es einmal ruhig ist geniesse ich zwar auch die ruhe, aber es fehlt mir auch meistens etwas."

Ein breites Lächeln liegt nun auf Morganas Gesicht und man merkt ihr deutlich an, das sie das was sie tut wirklich gerne macht. Vom Haus her dringen leise Stimmen an Morganas Ohr, es scheinen noch mehr Gäste gekommen zu sein.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 17. Sept. 2003, 17:42 Uhr
"Na, eigentlich wolltet Ihr doch das Gespräch weiterführen, oder?" Er zwinkert Shehera zu und lässt sich dann neben ihr auf der Treppe nieder, das Glas noch immer in Händen haltend.

"Es ist halt einfach nur ... Ihr erscheint mir heute abend recht eigenartig und ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich Euer Verhalten mir gegenüber auslegen soll. Ob es etwas mit mir zu tun hat oder ob Ihr momentan einfach nicht der besten Laune seid. Entschuldigt bitte, wenn ich Euch auf die Nerven gehen sollte, aber ich möchte dies halt einfach klären und nicht mit dem Gefühl nach Hause gehen müssen, dass etwas zwischen uns beiden steht." Der Blick, den er Shehera daraufhin zuwirft, verrät, dass er eigentlich etwas ganz Anderes hatte sagen sollen, aber so wartet er nun auf ihre Antwort.
Was mache ich hier eigentlich? Was erzähle ich dieser Frau eigentlich? Nibrir, was ist in letzter Zeit nur mit dir los, dass du dich von einer Frau so aus dem Konzept bringen lässt?!

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Sept. 2003, 18:02 Uhr
"Nun..." fängt Shehera an, den Blick auf ihre Füsse gerichtet, doch schon macht sie wieder eine Pause. Sie scheint einen Moment zu überlegen, was sie überhaupt sagen soll und fährt dann, den Blick noch immer auf ihre Füsse gerichtet, leise fort. "Nein, es hat nichts mit Euch zu tun. Und ich bin eigentlich auch nicht schlechter Laune, im Gegenteil. Ich hatte nicht erwartet, dass so viele Leute zu der Eröffnung kommen und ehrlich gesagt mag ich lieber kleine Gruppen, so wie es jetzt ist. Ich... nun... ich mag keine grossen Menschenansammlungen und schon gar nicht in einem Raum, deshalb bin ich vorhin auch einfach aus dem Raum der Geschichten geflohen, ich wollte Euch damit nicht beleidigen. Ich war ja... sehr... froh... oder... überrascht, dass Ihr gekommen seid."

Sie dreht ihren Kopf zu ihm, sieht allerdings an seinem Kopf vorbei, bevor sie sich doch noch dazu zwingen kann, ihn anzusehen. "Aber... eigentlich wolltet Ihr doch etwas Anderes sagen, nicht wahr?" fragt sie nun mit einem Grinsen im Gesicht, welches deutlich zeigt, dass sie gerne wissen möchte, was er sagen wollte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 17. Sept. 2003, 18:13 Uhr
"Ja, eigentlich schon, da habt Ihr Recht." Er schaut Shehera lange in die Augen, ehe er schließlich mit einem leisen Seufzen fortfährt.

"Nun ja, ich weiß auch nicht genau, wie ich es sagen soll, aber ... Wisst Ihr, Euer Besuch letztens hat mich sehr glücklich gemacht, ich bin froh, dass einmal jemand bei mir gewesen ist. Und ich habe den Abend auch sehr genossen - auch wenn er nicht allzu lange angedauert hat. Und ich glaube, dass ... Shehera ... ich weiß, dass ich mich jetzt in diesem Moment ziemlich dämlich anhören muss, aber seid sicher, ich habe das vorher auch noch nie machen müssen oder, besser gesagt, machen dürfen. Ich glaube, ich ... ach, ich kann sowas nicht." Er schlägt beschämt die Augen nieder und blickt einen Moment lang auf den feinen Sand unter seinen Füßen, ehe er sich endgültig ein Herz fasst und einen letzten Anlauf startet.

"Shehera, ich glaube, ich habe mich in Euch verliebt. Es mag sich wirklich sehr merkwürdig anhören - vor allem, da wir uns so gut wie gar nicht kennen, aber ich fühle tief in meinem Inneren, dass dort etwas ist, was mich auf gewisse Art und Weise mit Euch verbindet, wenn Ihr mich versteht. Nein, das tut Ihr sicher nicht, wie ich mir denken kann, aber ich wollte es endlich gesagt haben. Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass Ihr nicht so denkt wie ich, aber ich wollte es Euch einfach wissen lassen. Danke, dass Ihr mir Euer Gehör geschenkt habt."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 17. Sept. 2003, 19:03 Uhr
Nubia bemerkt das Strahlen, dass von Morgana ausgeht, als sie von ihrer Leidenschaft spricht.

Irgendwann möchte ich auch mal etwas so lieben wie sie es tut...

"Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr gerne in eurem Kräutergarten arbeitet. Bei mir zu Hause verbringe ich auch viele Stunden in unserem Garten. Ich liebe Blumen. In meinem Zimmer steht immer ein frischer Strauß, egal welche Jahreszeit gerade ist."

Mit einem Lächeln denkt sie an die winterblühenden Blumen die sie im Garten haben. Ein froher Farbentupfer in der sonst so tristen Winterzeit.

"Würdet ihr mir verraten welcher Gottheit ihr dient? Ich kenn mich damit nicht so aus. Aber es würde mich sehr interessieren."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Sept. 2003, 19:35 Uhr
Shehera sieht Nibrir mit einer Mischung aus Faszination, Verständnislosigkeit und Überraschung an. Sie weiss sichtlich nicht, was sie sagen soll und richtet ihren Blick zum Mond, wo sie ihn ein paar Minuten weilen lässt, ohne etwas zu sagen. Erst dann scheint sie fähig zu sein, etwas auf seine Worte zu erwidern, jedoch sieht sie weiterhin den Mond mit einer solchen Hingabe an, als würde sie mit ihm sprechen. "Nun... was soll ich sagen? Was wollt Ihr von mir hören?" sie seufzt leise, bevor sie ebenso leise wie vorher fortfährt.

"Wenn es Euch so ergeht, warum habt Ihr dann fast drei Wochen nichts mehr von Euch hören lassen? Ich meine... was erwartet Ihr, was ich in diesen drei Wochen gedacht habe?" langsam wendet sie den Kopf doch Nibrir zu und ihr Lächeln ist verschwunden, sie sieht ihn ernst an. "Es ist... seltsam... aber mir ging es ähnlich. Ihr seid der Erste, der überhaupt noch da war, als ich einen von meinen... nun... "Schreibanfällen" hatte. Ich dachte erst, Ihr wärt nur da gewesen, weil es in Eurem Geschäft war, aber als Ihr mich eingeladen habt, Abends nochmal wiederzukommen, habt Ihr mich eines Besseren belehrt."

Sie trinkt einen Schluck von ihrem Wein, da ihre Kehle ziemlich trocken ist und überlegt dann mit dem Blick auf ihre Füsse erneut ein paar Sekunden, bevor sie weiterspricht. "Es ist nicht leicht. Nichts ist leicht, wenn man nicht weiss, in welcher Welt man eigentlich wirklich lebt. Aber Ihr werdet das nicht verstehen und deshalb denke ich, dass es besser ist wenn..." sie spricht den Satz nicht zu Ende, sondern bleibt schweigend, mit dem Blick auf ihre Füsse, mit welchen sie noch immer wie ein Kind im Sand spielt, neben ihm sitzen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 17. Sept. 2003, 19:50 Uhr
"Wenn was?", fragt Nibrir etwas härter als zuvor. Er ist vollends verwirrt ob Sheheras Verhaltens und weiß überhaupt nicht, was er erwidern soll.

"Shehera, es tut mir wirklich leid, dass ich mich drei Wochen lang nicht bei Euch gemeldet habe. Aber ich hatte Angst, versteht Ihr? Ich hatte Angst davor, wie Ihr reagieren würdet, nachdem ich Euch derart schroff hinausgeworfen hatte an jenem Abend." Er schweigt wieder einen kurzen Moment, der ihm allerdings vorkommt, als seien es Stunden, und sein Blick weicht ihrem aus und sucht das Wasser des Sees.

"Glaub mir", fährt er leise fort, seine Stimme ist kaum zu vernehmen und Shehera muss sich beinahe anstrengen, um seine Worte verstehen zu können. "Shehera, ich war nicht nur da, weil es 'in meinem Geschäft' war, um es einmal so zu sagen. Ihr seid eine interessante Frau, eine höchst interessante Frau sogar, und ich bin mir sicher, dass Ihr das nur zu gut selbst wisst. Dahingegen bin ich mir allerdings gar nicht sicher, was ich von Euch hören will. Ich weiß es selbst nicht, Ihr habt mit Eurem Auftauchen eine ganze Menge in mir verändert. Ich habe begonnen, Gedichte zu schreiben - ich habe eine Seite an mir entdeckt, von der ich bis dahin nicht wusste, dass sie überhaupt existiert. Ihr habt mich verändert, mich als Mensch und als Gesit, nur dadurch, dass Ihr plötzlich da wart. Ach, das alles ist so schwer, wisst Ihr? Ja, ich denke schon. Ihr wisst das."
Und für einen weiteren Moment schweigt er, um Shehera Zeit zu geben, über seine Worte nachzudenken. Er trinkt erneut von dem Wein und spricht dann noch einmal weiter.

"Was mich allerdings doch etwas verwundert, ist, dass es Euch ähnlich ergangen ist." Er versucht, ein Lächeln zustande zu bringen, allerdings gelingt ihm dies nur recht schwach und so schaut er rasch wieder zur Seite, flieht vor ihrem Blick. Diese Situation ist ihm nicht ganz geheuer, er fühlt sich schwach und verletzlich.
Shehera, ich wollte Euch nie verletzen, bitte vergebt mir ...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 17. Sept. 2003, 20:13 Uhr
Morgana hebt ihren Blick hinauf zum Himmel, wo der Mond, das Symbol von Faeyris hell am Himmel steht, nur leicht verschleiert von ein paar ganz dünnen Wolkenfetzen, die aber seiner Herrlichkeit keinen Abbruch tun. Ein warmer Glanz ist in Morganas Augen zu sehen und als sie Nubia antwortet ist ihre Stimme leise und sanft.

"Seht nach oben in den Himmel, dort seht ihr meine Göttin. Sie wacht über die Nacht und viele andere Dinge, ist die Gemahlin Shenrahs , die höchste der Göttinnen dieser Welt. Hier in Talyra nennt man sie Faeyris, in meiner Heimat nannten wir sie Arianhod. Alle Heilkundigen beten zu ihr. Ich habe mein Amt als Priesterin lange nicht mehr ausgeübt und doch fühle ich mich ihr immer noch stark verbunden, wir haben schon vieles gemeinsam erlebt." Morgana schweigt wieder für einen Moment und sieht weiter hinauf zu dem silbrig schimmernden Mond, der soviel Ruhe ausstrahlt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Sept. 2003, 20:17 Uhr
Einen Moment herrscht Stille, was Shehera alles Andere als angenehm ist, weshalb sie diese unterbrechen will. Sie sieht wieder zu ihm und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch irgendwie kommt kein Laut über ihre Lippen, weshalb sie den Mund wieder schliesst, ihre Augen jedoch auf ihm ruhen lässt. Nach ein paar Sekunden nimmt sie erneut einen Anlauf und schafft es, leise und fast tonlos etwas über ihre Lippen zu bringen. "Es... freut mich, dass ich etwas in Eurem Leben verändern konnte." sagt sie langsam und fast stotternd, bevor ein nettes aber etwas schiefes Lächeln über ihre Lippen geht.

Wenn das immer so kompliziert ist kann ich jetzt verstehen, warum Helvail mich nicht vergessen kann. denkt sie bei sich, wobei ihr Lächeln etwas breiter wird, bevor sie sich wieder daran erinnert, wo sie ist. Noch immer lächelnd und mit schräg gelegtem Kopf sieht sie Nibrir an und ihre Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen, als würde sie etwas quälen, das sie nicht zeigen will. "Wie ich gesagt habe, jeder Mann, der einmal bemerkt hat, dass er mich teilen muss, hat schnellstens das Weite gesucht. Nun... fast jeder. Jedenfalls ist noch nie einer damit klar gekommen." Sie überlegt kurz, wobei sie aber ihren Blick nicht von ihm wendet und fährt dann mit etwas sicherer Stimme fort.

"Das ist es, was ich sagen wollte. Es wäre wohl besser, wenn Ihr das Selbe tun würdet. Denn ich glaube nicht, dass es wirklich jemanden gibt, der damit leben kann, seinen Partner zu teilen, erst recht, wenn er nicht weiss mit wem. Einen Freund kann man teilen, aber das sind andere Gefühle." Sie zieht ihre linke Augenbraue nach oben und sieht ihn etwas traurig an. "Ich glaube, ich muss für Euch ziemlich in Rätseln sprechen."

Einen Moment ist sie ruhig und überlegt noch einmal, was sie ihm gerade erzählt hat und sie muss sich ein Lachen über sich selbst verkneifen, da sie bemerkt, dass sogar sie selbst kein Wort von dem verstehen würde, was sie gerade gesagt hat. "Ich glaube, ich spreche etwas wirr, nicht wahr?" fragt sie schliesslich etwas hilflos, wobei man sehen kann, dass sie sich ausserstande fühlt, es anders auszudrücken als sie es gerade getan hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 17. Sept. 2003, 20:21 Uhr
Asrai bemerkt, wie sich überall nun langsam Grüppchen bilden, die ziemlich in ihre Gespräche vertieft scheinen. Ob Shehera es sich so vorgestellt hatte? Jedenfalls scheint sie mit der Einweihung ihres Hauses sehr zufrieden zu sein und Asrai freut sich für sie mit.

Am Strand sieht sie Morgana mit Nubia stehen. Sicher würde sie heute nicht mehr mit Morgana sprechen können. Ein bisschen in Gedanken versunken steht Asrai einfach nur da. Die Sorge um Sethai lässt sie nicht so recht an der fröhlichen Stimmung teilhaben, auch wenn sie sich das nicht anmerken lässt. In den letzten Monaten hat sie gelernt, ihre Gefühle besser zu verbergen, als früher. Zwar zeigt sie sie manchmal immer noch sehr offen, aber nicht mehr so offen wie früher.

Ihr leeres Weinglas stellt sie einfach irgendwo ab. Mehr trinken würde sie heute Abend nicht mehr. Sie konnte den Wein jetzt schon in ihrem Kopf spüren.

Nibrir hatte bislang auch noch kein Wort mit ihr gewechselt. Aber dazu ist er auch zu sehr ins Gespräch mit Shehera vertieft. Vielleicht hat es sie gar nicht wirklich bemerkt. Es war auch wirklich unhöflich von ihr, ihn einfach so im Kupferkessel zurückzulassen. Langsam spürt Asrai auch Müdigkeit in sich hochsteigen. Doch sicher wäre es unhöflich, jetzt schon zu gehen, denn so lange waren Elin und sie ja noch nicht hier. Allenia scheint eine sehr stille Person zu sein, denkt sich Asrai, denn bislang hatte sie noch nicht viel gesprochen. Einfach aus Höflichkeit bleibt Asrai daher bei ihr stehen und sieht sich nebenbei nach Elin um.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Sept. 2003, 20:36 Uhr
Allenia mustert Asrai schon eine Zeitlang besorgt. Schliesslich hebt sie zu sprechen an: "Wollt ihr mich vielleicht kurz in den Unterstand der Pferde begleiten? Ich möchte kurz nach meiner kleinen Hündin schauen, sie ist bei meiner Stute..."

Allenia ist der leicht besorgte Blick Asrais nicht entgangen und irgendwie sorgt sie sich um die hübsche Frau, will sie aber nicht vor aller Welt fragen, was sie denn bedrückt. Sie ist sich auch absolut nicht sicher, ob Asrai ihr überhaupt antworten würde, immerhin kennt sie Asrai erst seit kurzer Zeit und da würde sie selbst wohl auch niemandem verraten was sie bedrückt.
Sie lächelt Asrai freundlich an und deutet dann mit einem leichten Kopfnicken zu dem Unterstand, den Jiro errichtet hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 17. Sept. 2003, 20:53 Uhr
"Ein Pferd und eine Stute?", fragt Asrai lächelnd, als Allenia sie plötzlich fragt, ob sie mit zum Stall kommen möchte. "Ja, ich komme gern mit. Ich habe Tiere sehr gern. Früher hat einmal ein Fuchs bei mir gelebt." Asrai schmunzelnd und denkt lächelnd an ihren kleinen Freund zurück, der nun im Larisgrün lebt, wo er hingehört.

Also folgt sie Allenia zum Stall, froh, von den anderen weg zu kommen. Zwar stören sie solche Menschenmengen nicht, doch hat sie es auch lieber, wenn es etwas ruhiger ist. Sie sagt noch schnell Elin bescheid, damit sich diese keine Sorgen macht und geht dann Allenia hinterher, da Asrai keinen Stall gesehen hat, als sie mit Elin zum Haus gekommen ist. Aber sie hat auch nicht drauf geachtet gehabt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 17. Sept. 2003, 22:30 Uhr
"Ich denke, ich habe Euch verstanden", ist das Einzige, was Nibrir erwidern kann. Er lässt sich seine Enttäuschung nicht anmerken, er wird aus dieser Frau nicht schlau, wie er ein weiteres Mal feststellt. Er leert sein Weinglas und stellt es neben sich auf der Treppe ab, ehe er sich Shehera vollends zuwendet und sich in Gedanken bereits die passenden Worte zurechtlegt.

"Shehera", beginnt er erneut, "ich verstehe Euch sehr wohl, soviel kann ich Euch versichern. Und ich respektiere Eure Meinung auch, das müsst Ihr wissen und mir glauben. Ich habe mir auch nichts erhofft - ich wollte lediglich mit Euch sprechen, um dieses beklemmende Gefühl abschütteln zu können, das mich seitdem immer wieder befiel. Und ich danke Euch vielmals für dieses Gespräch. Ihr wisst, wo ich bin und dass ich immer für Euch da bin, solltet Ihr mich einmal brauchen. Zögert nicht und kommt zu mir. Wenn Ihr mich jetzt aber bitte entschuldigen wollt, ich möchte mich noch ein wenig mit den anderen Gästen unterhalten. Und auch auf Euch wartete ja noch Eure Freundin." Er vschenkt ihr ein warmes Lächeln, nimmt sein Glas und erhebt sich dann. Bevor er aber geht, beugt er sich noch einmal über sie und drückt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

"Ihr wisst, dass Ich für Euch da bin, vergesst das bitte nicht", flüstert er ihr noch zu, ehe er sich wieder in das haus begibt, um sein Glas ein weiter Mal zu füllen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Sept. 2003, 22:44 Uhr
Allenia geht mit Asrai zu dem Unterstand, Moonspirit wiehert ihr leise entgegen und ein leises Bellen verrät, das auch Leika wach ist.
Sie öffnet die Boxentür und fängt die kleine herausstürmende Hündin ein, dann streichelt sie der Kleinen sanft durchs Fell. "Das hier ist Leika, und die hübsche Stute ist Moonspirit."
Sie lächelt Asrai offen an. Dann schaut sie ihr in die Augen.

"Ich weiss wir kennen uns noch nicht lange, aber irgendwas bedrückkt euch doch, Asrai...möchtet ihr mit mir darüber reden?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 17. Sept. 2003, 22:53 Uhr
Schon bevor sie den Unterstand erreichen, kann Asrai das Pfed wiehern hören. Irgendwie erinnert es sie an die Reise nach Kirklitz, wo sie zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf einem Pferd gesessen hatte. Nun war das auch schon so lange her.

Als ihnen dann plötzlich, nach dem öffnen der Boxentür ein kleiner Hund entgegeneilt, muss Asrai schmunzeln und sie kniet sich hin, um das Tier zu streicheln.
Doch als Allenia sie dann fragt, ob sie etwas bedrücke, stellt sie sich wieder hin. Es hatte sie schon ein wenig gewundert, dass diese Frau sie fragte, ob sie sie zu den Tieren begleiten würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass es ihr anzusehen war, dass sie sich Sorgen macht.

Asrai seufzt. "Ihr habt recht, mich bedrückt etwas.", sagt sie dann, froh, es jemandem erzählen zu können. Auch wenn sie es Elin schon erzählt hat, so tut es doch gut, es jemandem sagen zu können, der nicht mit eigenen Problemen belastet ist. Jedenfalls wüsste Asrai nicht, dass Allenia irgendwelche Probleme hätte. "Mein Gefährte, Sethai lautet sein Name, ist seit dem letzten Abend nicht wieder nach hause zurückgekehrt. Ich weiß nicht wo er ist und wann er wiederkommen wird und ich mache mir Sorgen deswegen. Er war noch nie solange fort, ohne mir seinen Aufenthaltsort zu nennen. Zudem ist vor kurzem erst eine gute Freundin von uns verstorben, an der er sehr gehangen hat und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich hatte gehofft, ihn heute vielleicht hier zu treffen, aber das war wohl ein Fehlschlag."
Traurig schaut Asrai Allenia an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 17. Sept. 2003, 23:38 Uhr
"Das ist hart..ich würde euch ja sehr gerne helfen...sollte er nicht mehr auftauchen und ihr wollt ihn suchen, dann schickt mir eine Nachricht und ich begleite euch auf der Suche."

Sie lächelt Asrai aufmunternd an und legt ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß wie es ist, jemanden zu verlieren..ich hoffe für euch, das euer Sethai bald wieder kommt...
Meint ihr nicht, das er vielleicht noch wieder kommen wird? Er bleibt bestimmt nicht mit Absicht so lange weg..."

Sie schaut Asrai mutmachend in die Augen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Sept. 2003, 04:51 Uhr
Nein, er versteht nicht. Wie immer, keiner kann Dich verstehen, Shehera, Du bist zu seltsam und das wirst Du auch bleiben. hört sie eine leise Stimme in ihrem Kopf, als Nibrir meint, er würde verstehen was sie meint. Sichtlich hat er es nicht verstanden, wenn sie ihm so zuhört. Als er meint, er wolle sich noch mit den andern Gästen unterhalten, nickt sie lediglich schwach, denn sie wollte ihm schon vorschlagen, später weiter mit ihm zu sprechen, da sie die andern Gäste nicht allzulange warten lassen möchte. Das hat sich dann jetzt wohl auch erledigt. denkt sie etwas bedrückt, worauf ein klener Seufzer über ihre Lippen kommt.

Als Nibrir ihr einen Kuss auf die Wange drückt, tut und sagt sie gar nichts, und als er aufsteht und sie anlächelt, lächelt sie automatisch zurück, doch man kann sehen, dass es automatisch geschieht und dass sie irgendwie vollkommen überrannt wirkt, was sie deutlich auch ist. Shehera weiss gar nicht mehr, was sie denken oder tun soll und als Nibrir in's Haus geht, fährt sie sich, ohne es wirklich zu merken, mit der Hand über die geküsste Wange und ein breites Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Und schon wieder lässt er mich einfach sitzen... Wie kann man sich nur so ungeschickt verhalten! Jeder muss Reissaus vor Dir nehmen, wenn Du ihn praktisch mit einem Baumstamm von Dir stösst! denkt sie kopfschüttelnd und sieht sich kurz um. Da sie Meldis gerade nicht entdecken kann, bleibt sie einfach verwirrt auf der Treppe sitzen und blickt auf den See, welcher im nun schon hochstehenden Mond, noch schöner wie silber glänzt als er es sonst schon tut. Aber eigentlich sieht Shehera das gar nicht, zu sehr ist sie in Gedanken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 18. Sept. 2003, 12:20 Uhr
Allenias Hand auf ihrer Schulter gibt ihr irgendwie das Gefühl, doch nicht ganz allein zu sein.
"Ich glaube nicht, dass er für immer fortgegangen ist, denn dafür gibt es keinen Grund und er würde mir das auch nicht antun, dass weiß ich. Ich hoffe eben einfach nur, dass es ihm gut geht und dass er bald zurückkehrt und ich denke, wenn er das tut, dann werden wir unbedingt miteinander sprechen müssen." Asrai seufzt.

"Wir sollten uns aber von sowas den Abend nicht verderben lassen.", sagt sie und versucht zu lächeln. "Schließlich ist er erst seit gestern Abend fort und er ist kein kleines Kind mehr. Es ist einfach nur meine Natur, dass ich mir schnell sorgen mache.", erklärt sie noch.

Doch dann weiß sie plötzlich nicht mehr so recht, worüber sie mit Allenia reden soll. Im Grunde weiß sie gar nichts über diese Frau. Nur, dass sie malt und dass sie sie wunderschön findet. So viele schöne Frauen an einem Abend und nur so wenig Männer, fällt ihr dabei auf.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 18. Sept. 2003, 14:10 Uhr
"Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich einmal besuchen kommt, Asrai. Natürlich nicht unbedingt, um eines der Bilder zu kaufen, sondern einfach einmal auf einen Tee oder Wein und ein gutes Essen  bei mir."

Sie lächelt Asrai wieder freundlich an und schaut dieser in die wunderschönen blauen Augen. Sie wirkt so zerbrechlich...ich wäre manchmal gern wie sie..
Moonspirit stupst mit dem Kopf an Asrais Schulter und Allenia lacht leise. "Ich glaube sie mag euch. Es ist ja vor kurzem, als ich anfing hier zu malen, sozusagen ein 'Unfall' geschehen, ich hab nur noch gesehen, wie Sheheras Hengst gerade von ihr runtergestiegen ist. Wenn ich Pech hab, hab ich also bald noch ein Fohlen von ihr..."
Sie grinst leicht. "Vielleicht hätte ich vorsichtiger sein sollen. Aber jetzt kann ichs nicht mehr ändern.."
Sie überlegt einen Moment lang, schaut sich in dem Unterstand um und dann wieder zu Asrai. Unsicher wirkt sie in diesem Moment, aber auch neugierig. "Darf ich euch fragen, welchem Volk ihr angehört? Ich hab noch nie so eine schöne Frau wie euch gesehen..."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 18. Sept. 2003, 14:32 Uhr
Asrai sieht Allenia überrascht an. "Ich würde euch sehr gern einmal besuchen kommen. Ich bin auch sehr auf eure anderen Bilder gespannt. Ich habe noch nie etwas so schönes gesehen wie hier im Haus der Geschichten." Ob Allenia ihr zuhause wohl auch so etwas schönes malen würde? Asrai nimmt sich vor, sie einmal zu fragen, wenn sie sie besucht. Sicher ist soetwas nicht gerade kostengünstig und momentan weiß Asrai gar nicht so genau, wie es in der Bäckerei mit dem Verdienst aussieht, hat sie doch vor kurzem erst Jock das Geld für seine neue Kleidung vorgestreckt.

Asrai muss schmunzeln, als sie plötzlich den Kopf des Pferdes an ihrer Schulter spürt und sie streichelt das Tier sanft. "Ein Fohlen? Da bin ich ja mal gespannt.", sagt sie. "Da kann doch nur ein sehr schönes Tier bei rauskommen."

Als Allenia Asrai dann als schöne Frau bezeichnet, errötet Asrai, was man jedoch in der Dunkelheit nicht so deutlich erkennen kann. "Ich gehöre dem Volk der Wasserfeen an. Und Asrai ist nicht nur mein Name, sondern auch der Name meines Volkes, den ich weiter trage, damit er nicht in Vergessenheit gerät, denn es wurde schon lange niemand mehr von meinem Volke gesehen." Asrai seufzt. "Die Geschichte ist recht traurig, doch vielleicht erzähle ich sie euch einmal, wenn ich euch besuchen komme. Ich denke, jetzt sollten wir langsam zu den anderen zurückkehren, nicht, dass man uns noch vermisst meldet.", sagt Asrai schmunzelnd.

Lange würde sie wohl auch nicht mehr bleiben. Es sind noch so viele Gäste da, dass es sicher nicht auffällt, wenn jemand fehlt. Es ist Asrai lieber, bald nach hause zu gehen, um dort weiter auf Sethai zu warten. Sie weiß nicht, ob Elin mit ihr zurück kehren wird. Daher nimmt sie sich vor, sie zu fragen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 18. Sept. 2003, 14:39 Uhr
Als die beiden Frauen aus Meldis' Blickfeld verschwinden , seufzt sie leise und greift in ihren Umhang. Tastend sucht sie mit den Fingern den kleinen Beutel und zieht einen Apfel heraus. " Ich weiß, dass ist nicht das, was du dir unter einem Abendessen vorstellst..." sagt sie leise und hält ihrem Pferd die Frucht hin. Vorwurfsvoll schaut Giltâl sie aus seinen großen braunen Augen an, nimmt den Apfe jedoch an." Ich werd es wieder gut machen...Versprochen." Mit einem letzten, freundschaftlichen Klaps auf den Hals des Pferdes, dreht Meldis sich um und läuft wieder zur Veranda. Als sie zur Treppe kommt, stolpert sie fast über ihre Freundin. " Shehera...was machst du hier?" Meldis schüttelt den Kopf, als ihr die Unsinnigkeit ihrer eigenen Frage auffällt. " Dumme Frage...aber..wieso sitzt du hier alleine?" Auf einmal fällt ihr der seltsame Ausdruck in ihren Augen auf. "Darf ich mich setzten?" Ohne auf eine richtige Antwort zu warten, lässt sie sich neben Shehera nieder und sieht hinaus auf den See. Sie weiß nicht so Recht, ob ihrer Freundin nach reden zu Mute ist, doch macht sie auf Meldis einen verwirrten, beinahe etwas hilflosen Eindruck. Wenn sie will, wird sie schon reden...hofft sie stillschweigend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 18. Sept. 2003, 14:44 Uhr
Allenia lächelt und reicht Asrai übermütig den Arm, als würde ein Bräutigam seine Braut zur Hochzeit führen, dann verlassen die Beiden den Stall, nachdem Leika sicher wieder in Moonspirits Unterstand liegt.
Sie gehen zurück zum Haus, Allenia bemerkt Shehera und eine andere Frau an der Treppe, will die beiden aber nicht stören und sieht Asrai an. "Ich möchte sehr gerne die Geschichte eures Volkes hören, und natürlich freue ich mich auf euren Besuch. Meine Arbeit hier ist ja jetzt getan, also findet ihr mich normalerweise im Silbermond-Atelier. Sollte ich wider Erwarten einmal nicht dasein, lasse ich ganz sicher eine Nachricht da, bis wann ich zurück bin oder wo ich mich in dem Moment aufhalte."
Allenia errötet leicht, als ihr auffällt wie viel sie redet. Sie hofft, Asrai damit nicht irgendwie vertrieben zu haben und lächelt die Wasserfee sehr freundlich an. Ihre grünen Augen funkeln freudig, aber auch etwas Schalk blitzt hindurch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 18. Sept. 2003, 14:50 Uhr
Allenias fröhlicher Übermut gefällt Asrai und so hakt sie sich schmunzelnd bei ihr ein und beide gehen zurück zum Haus. Noch immer fällt dort die Grüppchenbildung auf. Überall stehen vereinzelnd Personen, die miteinander reden. Ob das wohl in Sheheras Sinn ist?
Doch auch diese sitzt einfach auf der Treppe und schaut in den Himmel. Asrai hat das Gefühl, dass irgendetwas geschehen sein muss, was Shehera durcheinander gebracht hat. Jedenfalls erkennt sie dies an ihrem Blick.

Sie überlegt sich gerade, ob sie zu ihr gehen soll, als sich schon jemand anderes Shehera annimmt und so bleibt Asrai bei Allenia. "Wo in der Stadt befindet sich denn euer Atelier? Ich hoffe, dass ich es finden werde, ich verlaufe mich recht schnell.", gesteht Asrai grinsend. Zwar ging sie nun öfter in der Stadt spazieren als früher, doch wirklich auskennen tut sie sich immer noch nicht. Die Stadt scheint einfach mit jedem Tag größer zu werden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Sept. 2003, 15:09 Uhr
Shehera sieht Meldis einen Moment erschrocken an, weil sie nicht damit gerechnet hat, dass jemand sie aus ihren Gedanken reisst. Sie zwingt sich zu einem Lächeln. "Erzähl mir, Meldis. Was hast Du die letzten fünf Jahre gemacht? Was hast Du alles gesehen? Wir haben uns so lange nicht gesehen..."

Shehera sieht Meldis freudig an und man kann deutlich sehen, dass die Antworten auf ihre Fragen sie wirklich brennend interessieren, auch wenn man tief in ihren Augen entdecken kann, dass etwas Anderes für sie genauso wichtig wäre. Sie legt ihren Kopf etwas zur linken Seite, wie sie es immer tut, wenn sie jemandem eine Weile zuhören will und lächelt erwartungsvoll.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 18. Sept. 2003, 16:02 Uhr
"Mein Atelier befindet sich auf halbem Wege zwischen dem Marktplatz und der Tausendwinkelgasse, neben den Badehäusern. Solltet ihr es nicht finden, können wir natürlich eine Treffpunkt ausmachen und ich hole euch dann einfach dort ab und zeige euch den Weg..aber ich denke die Badehäuser sind recht einfach zu finden und wenn man die hat, findet man auch mein Atelier."

Sie lächelt Asrai herzlich an, irgendwie kann sie die Wasserfee gut leiden, obwohl sie sich kaum kennen. Aber das würde sich ja sicher ändern lassen. Allenia freute sich wirklich auf den Besuch von Asrai. Endlich noch jemand, der ihr schickes kleines Häuschen bewundern konnte. Sie hoffte, das es Asrai gefallen würde.
"Alle stehen in einzelnen Gruppen herum..ich glaube das war nicht ganz, was Shehera wollte, aber immerhin, bis vor kurzem war es ja noch anders, da standen alle beisammen...
Ich hoffe, Shehera ist zufrieden mit der Eröffnung ihres Geschäftes. Sie ist eine sehr liebe Freundin."
Allenia ertappt sich schon wieder, das sie plappert wie ein Wasserfall, so etwas ist sie von sich gar nicht gewohnt, hatte sie doch auch bis vor kurzem immer mit der Argwohn der Leute rechnen müssen, eine junge Elfe, die oftmals verschmutzt in den Städten unterwegs gewesen war. Ihr heutiges Erscheinungsbild ließ nicht mehr wirklich auf die schmutzige geschickte kleine Diebin schliessen, die sie einmal war. Doch jeder, der die Diebin Allenia gekannt hatte und einmal in ihre Augen gesehen hatte, würde sie sicher wiedererkennen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 18. Sept. 2003, 17:15 Uhr
Asrai nickt, nachdem Allenia ihr erklärt hat, wo sich ihr Atelier befindet. "Ich denke, ich werde es schon finden und ansonsten frage ich mich einfach durch. So unbekannt kann es ja nicht sein, nachdem ich jetzt gesehen habe, wie wundervoll ihr doch malen könnt. Ich bin wirklich unheimlich gespannt." Asrai freut sich schon wie ein kleines Kind darauf, Allenia in ihrem Atelier zu besuchen und ihre Bilder zu sehen.

"Hm...mit den Grüppchen habt ihr recht. Aber ich denke, die Hauptsache ist, dass sich hier jeder wohl fühlt. Ich werde auch nicht mehr lange bleiben, denn ich bin schon so lange auf den Beinen, dass ich doch langsam müde werde.", sagt Asrai und schaut sich suchend nach Elin um, kann diese jedoch gerade nicht entdecken.

"Sicher werde ich hier in den nächsten Tagen auch nochmal vorbei schauen, wenn es wieder ein wenig ruhiger ist. Shehera wird sicher viel zu tun haben, in der nächsten Zeit, wenn sich erst einmal herum spricht, wie schön es hier doch ist."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 18. Sept. 2003, 17:22 Uhr
Die Partygäste haben sich auf der Veranda zu kleien Grüpchen eingefunden. Da Lyn sich immer nur einer Person verständliche machen könnte, und er dass den anderen gegenüber als unhöflich empfinden würde, mischt er sich nirgens ein, sonden beschränkt sich darauf hin und her zu wandern und das Stimmengewirr, dass sein Artefakt in seinen Kopf projeziert zu ordenen.

Morgana und Nubia sind nirgens auf der Terrasse zu finden. Shehera kümmert sich nicht um ihre, schon lange nicht mehr gesehene Freundin, sonder um Nibrir. Das Gespräch zwischen den beiden ist Lyn jedoch zu intim, als dass er es belauschen wollte. Die Gespräche der anderen Gäste sind eher belanglos. So macht sich der Vathyrn auf die Suche nach Morgana und Nubia, die er wenig später am Strand entdeckt. Doch will er sie nicht stören und wartet in einigen Schritten abstand von ihnen ab.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 18. Sept. 2003, 19:09 Uhr
Auch Nubia blickt jetzt zum Mond hinauf, de sein volles Licht auf die Erde schickt.

"Das ist ein sehr schöner Glaube den ihr da habt. Wisst ihr, bei mir ist das alles etwas anders..."

Nubia zögert. Sie weiß nicht so genau, ob sie Morgana von ihrer Herkunft erzählen soll. Eigentlich ist sie da immer sehr vorsichtig, aber sie hat das Gefühl, dass sie Morgana das schon anvertrauen könnte. Sie schaut den Strand entlang und sieht auf einmal Lyn auf sich zukommen. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.

Nun ja, vielleicht ein anderes Mal...

Sie schaut zu Lyn und winkt ihm leicht zu.

"Hallo! Wie schön dass ihr zu uns kommt. Ist es so langweilig im Haus?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 18. Sept. 2003, 19:46 Uhr
Meldis nickt ernst:" Ja, eine lange Zeit...Nun, nachdem sich unsere Wege getrennt haben, bin ich weiter meinen Beruf als Botin nachgegangen. Allerdings...waren die meisten Aufträge ebenso langweilig wie gut bezahlt. So lustig wie die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war es wirklich nicht. Ein paar Mal hat mir das Wetter übel mitgespielt, und einmal bin ich an ein paar ganz unfreundliche Schurken geraten." Meldis grinst schief, als sie an die Geschichte denkt. " Wenn die zwei Wegelagerer nicht so betrunken gewesen wären, und mir nicht geglaubt hätten, dass ein halbes Elbenheer Jagd auf mich und alle, die scheinbar meine Komplizen sind, macht..." Meldis beendet den Satz nicht.  In Gedanken sieht sie nocheinmal die zwei völlig betrunkenen Gauner vor sich, die sie nur erschorcken anstarren.
"Dafür bin ich weit rumgekommen. Du glaubst gar nicht wie viele hässliche Städte es auf der Welt gibt. Talyra....Talyra ist echt etwas Besonderes." Meldis verfällt einen Moment in Schweigen und starrt wieder hinaus auf den See. Das Licht des Mondes bricht sich auf den kleinen Wellen, die den Strand hinaufrollen.
An sich waren die letzten 5 Jahre enttäuschend.
Tief in ihrem Innersten weiß Meldis, dass sie den Beruf als Botin aufgenommen hat, um vielleicht Spuren ihrer Vergangenheit zu finden. Doch davon hat sie nie jemandem was gesagt. Es kommt ihr selbst lächerlich vor, darauf zu hoffen, irgendwo ihre Eltern zu finden, die vermutlich sowieso tot waren, arme Bauern oder Handwerker, von denen es schließlich Tausende gibt.
Sie seufzt leise.
"Doch nun sag, wie es dir ergangen ist. Seit wann bist du in Talyra?
Und wie ich sehe...hast du hier Erfolg. Ein Haus...viele...Freunde."
Meldis sieht Shehera prüfend an, ob ihre Worte Wirkung bei ihr zeigen. Sie wirkt so...nachdenklich, ja fast traurig. , denkt sie, und versucht einen Blick in Sheheras Augen zu erhaschen. Sie meint es sicher Gut, aber mit ihrem Herzen scheint sie woanders zu sein.
"Du hast mir noch nicht geantwortet." bricht Meldis plötzlich das Schweigen. " Ich sehe doch , dass etwas nicht stimmt. Wenn du nicht darüber sprechen willst, dann sag das ruhig. Aber wenn du reden willst, dann tu es...Dafür sind Freunde schließlich da."
Meldis schenkt Shehera ein warmes Lächeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Sept. 2003, 20:22 Uhr
Als Shehera merkt, wie spät es schon ist - sie schätzt, dass die Mitte der Nacht nicht mehr weit entfernt ist - sieht sie Meldis leicht entschuldigend an. Auch kommt es ihr gerade gelegen, um das Gespräch etwas zu verschieben. "Entschuldige bitte, aber... könnten wir morgen weitersprechen? Ich denke, ich sollte den Leuten hier mal zeigen, wozu das Haus hier wirklich ist." Shehera grinst Meldis an, da diese sicherlich noch weiss, was Sheheras Berufung ist und steht auf. Sie geht in die Mitte der Veranda und spricht gerade so laut, dass alle Anwesenden sie verstehen können, während sie zu Morgana und ihren Begleitern sieht und ihnen zuwinkt, sollten sie hersehen. Das Winken ist nicht misszuverstehen und soll bedeuten, sie sollen doch bitte kurz zur Veranda kommen, wenn sie mögen.

"Entschuldigt bitte, ich möchte kurz etwas sagen. Ich... nun... ich bin nicht gut in solchen Dingen, ich habe noch nie einen Empfang gegeben und auch kein grosses Fest. Sollte ich mich also heute falsch verhalten haben, bitte ich alle noch Anwesenden herzlichst um Verzeihung." fängt sie leise an, bevor ihr Gesicht von einem glücklichen Lächeln überzogen wird und sie etwas lauter weiterspricht. "Ich freue mich über den Besuch von jedem von Euch sehr und ich war sehr überrascht, dass Ihr so zahlreich erschienen seid. Doch nun..." sie macht eine kleine Pause und zwar in der Absicht, dass die Gäste meinen, sie würde sie nun nach Hause schicken. Doch noch bevor jemand etwas sagen kann oder gehen kann, spricht sie erneut leise weiter. "...möchte ich denen, die es interessiert, zeigen wofür dieses Haus und vor allem der Raum der Geschichten wirklich von mir ausgewählt wurden."

Mehr sagt sie nicht, sollte jemand mehr darüber wissen wollen, wird er sich schon melden. Fragend sieht sie in die Runde, um zu erfahren, ob überhaupt jemand etwas von ihr hören will. Ein paar von ihnen sollten ja schon wissen, was ich damit meine... denkt sie bei sich, während sie einen nach dem Andern mustert.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 18. Sept. 2003, 20:33 Uhr
Morgana hatte Lyn nicht bemerkt, so sehr war sie auf den Mond fixiert gewesen, Als Nubia ihn dann begrüsst, erwahct Morgana aus ihren Träumereien und geht lächend auf Lyn zu.

"Entschuldige, das ich mich davongestohlen habe, aber die ganzen Menschen wurden mir auf einmal zu viel und das was ich mit Nubia gesprochen habe, war auch nicht für alle Ohren bestimmt. Hast du dich gut unterhalten? Genug Leute zum reden waren ja da."

Als sie bei Lyn ankommt, gibt sie ihm einen sanften Kuss auf die Wange und greift nach seiner Hand. Morgana würde es gern sehen, wenn Lyn noch mehr Leute hier aus Talyra kennenlernen würde und wenn er erst einmal die Allgemeinsprche kann, würde das sicher auch leichter gehen, als bisher.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 18. Sept. 2003, 22:25 Uhr
Lyn erwiedert Nubias Winken und Morgans Lächeln. Auch wenn die Erkenntnis, das er wohl gerade das Gespräch zwischen den beiden Frauen unterbrochen hat, seine Stimmung ein wenig trübt.

"Langweilig nicht direkt nur etwas umständlich mit meinen begrenzten Möglichkeiten sich zu unterhalten, und unhöflich noch hinzu, wenn man aus einer Gruppe immer nur eine Person ansprechen kann" wendet er sich zuerst an Nubia.
Danach antwortet er Morgana. "Wie ich eben Nubia erzählte ist es nicht so ganz einfach mit meinen Möglichkeiten Leute anzusprechen, schließlich will ich sie nicht erschrecken oder unhöflich erscheinen. Aber ich habe mich ein wenig mit der Gastgeberin unterhalten."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 18. Sept. 2003, 22:34 Uhr
Morganas Blick fällt auf die Veranda,wo alle dort Anwesenden in Bewegung geraten und wieder ins Haus gehen. Morgana ist sich nicht ganz sicher, aber sie glaubt, das Shehera auch ihnen gewunken hat. Sie sieht Lyn und Nubia an und dann wieder zu der Veranda.

"Ich glaube Shehera hat uns gerade gewunken und alle anderen gehen auch wieder in das Haus, wir sollten vieleicht auch noch einmal hineingehen." Als Beide Nicken bewegt sich die kleine Gruppe langsam auf das Haus zu, während sie gehen spricht Morgana mit Lyn."Wenn du erst einmal die Sprache verstehst und auch selber sprechen kannst, wird sich das Unwohlsein an solchen Veranstaltungen wohl legen." Als sie an der Veranda angekommen sind, lässt Morgana Lyns Hand los und setzt sich auf die Stufen, in ihren Schuhen ist Sand den sie wohl als sie mit den Füssen im Sang gescharrt hat, dort hineinbekommen hat. Sie zieht sich die Schuhe aus und lässt den Sand herauslaufen, ehe sie diese wieder anzieht.

"So nun können wir weiter, mit Sand in den Schuhen läuft es sich nicht sehr bequem."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Sept. 2003, 09:50 Uhr
Als ihr scheinbar alle ausser Morgana, Lyn und Nubia folgen, geht Shehera zurück in den Raum der Geschichten. Sie werden schon kommen, wenn sie ihr Gespräch zu Ende geführt haben. denkt sie lächelnd, als sie das Baby, welches auf dem Bett liegt und auch den kleinen Jungen, der daneben liegt, an die Brust drückt und kurz zu Jiro geht. "Kann ich sie in Dein Bett legen? Ich hole sie nachher wieder hierher, doch ich denke, sie sollten Ruhe haben zum Schlafen." sagt sie zu ihm und nach seinem Nicken geht sie mit den noch immer schlafenden Kindern in das Zimmer, wo Jiro im Moment noch seine Sachen hat und legt sie vorsichtig auf das Bett, damit sie auf keinen Fall aufwachen.

So leise, wie sie das Zimmer betreten hat, schliesst sie die Türe hinter sich und geht zurück in den grossen Raum, wo sie sich erstmal eine Flasche nimmt und den Anwesenden erneut Wein einschenkt. "Oh... ich habe etwas vergessen." sagt sie etwas schuldbewusst, bevor sie in die Küche geht und mit zwei Holzbrettern zurück kommt, wo kleine belegte Brote darauf liegen, zum Teil mit Früchten, zum Teil mit Fleisch und manche auch mit Gemüse. "Bitte, für den Fall, dass Ihr Hunger haben solltet." sagt sie leise, während sie die Bretter in eins der Regale stellt und selbst ein Stück davon nimmt.

Sie trinkt noch den letzten Schluck ihres Weines und stellt das Glas dann vor ein Fenster, wo schon andere gebrauchte Gläser stehen und sieht zu Nibrir, der noch immer in dem Raum steht, sichtlich mit einem frischen Glas Himbeerwein. Langsam geht sie zu ihm und bleibt mit einem warmen Lächeln direkt vor ihm stehen, so dass sie den Kopf schon etwas in den Nacken legen muss, um zu ihm aufzusehen. "Ihr bleibt doch hoffentlich auch noch einen Moment? Ich glaube... ich... möchte nachher doch noch etwas sagen." Sie bringt die Worte sichtlich kaum über die Lippen, aber es scheint ihr wichtig zu sein, es zu sagen, und sie wartet auf keine Antwort, sondern will es einfach ihm überlassen, zu bleiben oder zu gehen.

Ohne ihren Blick von ihm abzuwenden, streckt sie die linke Hand aus und greift zielsicher nach einem Buch in einem Regal, welches in schönen, verschlungenen Buchstaben den Titel "Kurzgeschichten" trägt. Sie nimmt das Buch an sich, welches eher klein aber ziemlich dick ist und löst dann ihren Blick und somit auch ihr Lächeln von dem Schneider, um zum Bett zu gehen und sich dort hinzusetzen. Als sie merkt, wie die Leute sie seltsam ansehen, muss sie grinsen. Sie sieht kurz zur Türe und sieht, dass Morgana mit ihren Begleitern auch schon auf der Veranda angekommen sind und spricht deshalb etwas lauter, damit diese draussen auch hören können, was sie sagt.

"Ich... möchte Euch gerne eine Geschichte erzählen. Normalerweise dauern meine Geschichten die ganze Nacht, aber ich denke, wir machen heute eine Ausnahme, da ich Euch alle nicht allzulange aufhalten möchte." sagt sie etwas unsicher, aber noch immer grinsend. "Dafür ist dieser Raum. Um Geschichten zu lauschen und zu lesen, das ist mein Beruf und meine Berufung." Etwas leiser hat sie gesprochen, doch dafür etwas sicherer und als sie das Buch aufschlägt, legt sie es auf ihre Oberschenkel und wartet. Sie wartet auf irgend eine Reaktion, denn sie weiss nicht genau, ob die Leute, die hier sind, wirklich Lust darauf haben, jetzt eine Geschichte zu hören, oder ob sie lieber weitersprechen würden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 19. Sept. 2003, 11:08 Uhr
Allenia lächelt begeistert, noch ist Asrai bei ihr. Sie ist mit ihr ins Haus gegangen. Ich liebe Sheheras Geschichten, sie sind toll. Ich bin gespannt was sie heute erzählt.

Als Shehera so fragend in die Runde blickt, nickt Allenia ihr aufmunternd zu und schenkt ihr ein strahlendes Lächeln, wobei ihre grünen Augen funkeln. Sie wartet gespannt, bis Shehera beginnt, zu erzählen. Leise wispert sie Asrai zu: "Sie hat Jiro und mir einmal eine Geschichte erzählt, wirklich klasse, sie hat Talent dazu. Irgendwie schafft sie es immer, alles zum Leben zu erwecken. Das finde ich super."
Dann schweigt sie und schaut wieder vor zu Shehera.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 19. Sept. 2003, 13:45 Uhr
Neugierig folgt Meldis den anderen Gästen ins Haus. Sie kennt den Namen des Hauses, und hatte sich auch schon gewundert, aber sie kann sich denke, was Shehera vor hat und gespannt setzt sie sich zu den anderen. Als Shehera mit einem fragenden Ausdruck in die Runde guckt, nickt sie kaum merklich, doch ihre Freundin scheint es zu registrieren. Das hat sie schon früher so gerne gemacht. Es gab wenige Momente die so gemütlich und schön waren, wie die in denen wir Abends beisammen saßen, und sie ihre Geschichten erzählt hat., erinnert sich Meldis und ein Leuchten tritt in ihre Augen. Ja, dies ist wirklich Sheheras Berufung...Geschichten erzählen...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 19. Sept. 2003, 16:03 Uhr
Als Shehera sie alle ins Haus bittet, kann Asrai sich schon denken weshalb, und sie ist sehr froh, noch nicht nach hause gegangen zu sein. So geht sie mit Allenia zusammen ins Haus und stellt sich dort zu Elin, die auch noch immer anwesend ist und ihr zulächelt.

Auch Asrai lächelt Shehera aufmunternd zu und ist sichtlich auf die Geschichte, die Shehera nun vorlesen möchte, gespannt. Die Aufregung ist der Frau noch sehr anzumerken, doch das legt sich langsam, als sie das Buch in den Händen hält.

"Ich bin sehr gespannt.", flüstert Asrai Allenia freudig zu und sie setzen sich. "Ich habe schon sehr lange keine Geschichte mehr gehört."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Sept. 2003, 17:33 Uhr
Shehera schlägt das Buch auf und lächelt die Anwesenden an, bevor sie, ohne zu lesen, leise spricht. "Diese Geschichte habe ich, wie viele andere auch, selbst geschrieben und manchmal muss ich sie selbst lesen, um mich daran zu erinnern. Verzeiht also bitte, dass ich es vorlesen muss." sagt sie etwas schüchtern, bevor sie anfängt, mit weicher, fast alles in den Bann ziehenden Stimme vorzulesen.

Sie erzählt eine Geschichte über eine Gruppe von Helden, welche sich zusammen gefunden haben, um Abenteuer zu bestehen und nach kurzer Zeit schon auf seltsame Monster treffen, welche sie ohne Probleme besiegen können. Sheheras Beschreibungen sind so ausführlich, dass man die Bilder vor seinen Augen sehen kann, wenn man ihr einfach zuhört und ihre Augen sind fest in das Buch verankert, auch wenn man das Gefühl hat, dass sie gar nicht liest.

Die Helden sind nach dem ersten Sieg so von sich überzeugt, dass sie eine Aufgabe übernehmen, welche ein Edelmann gut bezahlen will und erklären sich einverstanden, seine Tochter, welche noch Jungfrau sein soll, vor einem schrecklichen, feuerspeienden Drachen zu retten. Durch die vergangenen Erlebnisse sind sie von ihrem Können so sehr überzeugt, dass sie denken, den Drachen fast mit blosser Hand töten zu können und so ziehen sie aus, um diesen zu suchen.

Als sie beim Drachenhort ankommen, ist das junge Mädchen gerade in einem scheinbar interessanten Gespräch mit dem Drachen vertieft, der ihr nichts anzutun scheint, doch die Helden wollen trotzdem den Auftrag ausführen und ihn töten. Sie fangen an, den Drachen zu bedrohen und ihn zu beleidigen, bis der Drache aufsteht und sie erbost ansieht. "Schon wieder ein paar möchtegern Helden, die meinen, mich töten zu können." dröhnt seine Stimme ihnen spottend entgegen, woraufhin die Helden ziemlich wütend werden und ihn angreifen. Der Drache aber holt einmal tief Luft und schleudert ihnen eine Feuerlinie entgegen, welche sie alle wie kleine Wasserflecken sofort zu Dampf verwandelt.

Der Drache dreht sich zu der Jungfrau um und sagt lediglich "Jaja... gute Helden sind rar." bevor er sich wieder zu ihr setzt und das Gespräch mit ihr ungestört fortsetzt.

Shehera erzählt die Geschichte in einer Weise, die nicht gerade durch Ernst besticht und schmückt das Ganze auch eher lustig aus, so dass die Geschichte selbst sichtlich nicht ernst zu nehmen ist und eher an ein Lustspiel erinnert. Nach etwa einer Stunde ist sie auch schon vorbei und Shehera schliesst das Buch wieder, bevor sie sich an ihre Gäste wendet.

"Verzeiht, aber in Kurzgeschichten war ich noch nie gut..." sagt sie lächelnd aber trotzdem ernst, bevor sie aufsteht und das Buch wieder in das Regal stellt. Während sie durch den Raum geht, spricht sie leise weiter. "Aber ich erzähle Euch zu einem andern Zeitpunkt gerne eine längere Geschichte." Sie dreht sich beim Bücherregal zu den Gästen um und lächelt lediglich.

Sorry... hätte gern ne Geschichte gepostet, aber ich muss gleich wegfahren. Bin leider auch erst Montag Morgen wieder on... also wenn Eure Chars gehen wollen, tut Euch keinen Zwang an, würde wohl auch nicht so lange warten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 19. Sept. 2003, 17:59 Uhr
Gespannt lauscht Asrai Sheheras Geschichte. An einigen Stellen muss sie schmunzeln, manchmal sogar leise lachen und an anderen Stellen wiederrum sieht sie Shehera einfach nur gespannt an. Sie bewundert Shehera dafür, wie ruhig sie beim erzählen bleibt. Ganz, als wäre sie selbst in dieser Geschichte, was das ganze noch interessanter und spannender macht. Asrai kann richtige Bilder vor ihren Augen sehen und als Shehera die Geschichte beendet, ist Asrai schon fast ein wenig traurig.

Eine Weile lässt sie die Geschichte noch auf sich wirken, doch dann fängt sie an zu applaudieren. "Die Geschichte war einfach wunderbar, Shehera.", sagt sie mit leuchtenden Augen und auch Elin klatscht in die Hände und stimmt Asrai zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 20. Sept. 2003, 09:39 Uhr
Als Shehera sieht, dass die Gäste von der zwar kurzen Geschichte fasziniert zu sein scheinen, geht ein zufriedenes und sichtlich erleichtertes Lächeln über ihr Gesicht. Sie steht auf und wehrt etwas verlegen ab, als jemand zu applaudieren beginnt, da sie so etwas nicht gewohnt ist. Ein Nicken zeigt den Gästen, dass sie dankbar ist, dass sie ihr zugehört haben, geht an ihnen vorbei und stellt das Buch wieder an seinen Platz, bevor sie sich erneut zu ihren Gästen umdreht. "Ich danke Euch allen herzlich für Euer kommen und ich bin sehr froh, dass Euch die Geschichte gefallen hat. Vielleicht hat jemand von Euch noch eine Frage? Oder möchte noch etwas trinken? Oder etwas essen?"

Man kann nun wieder erkennen, dass sie unsicher wird, nachdem sie während und nach der Geschichte sehr sicher war. Dies scheint ihre Welt zu sein und nun muss sie zurück in eine Andere, wo sie sich nicht so wohl fühlt; in die Welt der Gastgeber, welche sie wohl nicht sonderlich gut zu beherrschen scheint. Aber sie gibt sich Mühe, lächelt und spricht freundlich, als sie die Anwesenden anspricht und darauf wartet, was diese nun wohl vorhaben. Ihre Augen suchen erneut Nibrir und sie scheinen eine deutliche Sprache zu sprechen und zu sagen, dass sie wirklich froh wäre, wenn sie nochmal mit ihm sprechen könnte, bevor sie wieder alle Anwesenden ansieht.

Sieht so aus, als wäre ich nun doch nicht weg... Unser Wagen steht in Frankreich und wir sind 150 Euro für ein Taxi und etwa 300 Euro für die Pannenhilfe ärmer. Also sorry für den falschen Alarm.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nibrir am 20. Sept. 2003, 15:04 Uhr
"Shehera?" Nibrir tritt an die Frau heran und beugt sich etwas zu ihr vor, um in dem allgemeinen Gemurmel besser gehört werden zu können.

"Entschuldigt bitte, aber ich muss mich nun verabschieden. Es war ein wundervoller Abend und ich bin auch wirklich froh, dass wir uns aussprechen konnten, glaubt mir. Aber ich merke, dass mir der Wein allmählich doch zu schaffen macht und ganz ehrlich; ich möchte nicht, dass eben jener Wein nachher an irgendwelchen Wirrungen Schuld ist." Er lächelt sie verschmitzt an und man sieht ihm auch an, dass er leicht angetrunken ist.

"Ich verabschiede mich dann von Euch, ich wünsche Euch und Euren Gästen noch viel Spaß hier." Er drückt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wendet sich dann von ihr ab, um das haus zu verlassen und am Strand entlang in die Schneiderei zurückzukehren.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Morgana am 20. Sept. 2003, 15:52 Uhr
Während Shehera ihre Geschichte vorgetragen hat, sind Lyn, Nubia und Morgana leise in den Raum gekommen und haben sich hinten hingestellt und der Geschichte gelauscht. Morgana hatte sich vor Lyn gestellt und sich dann an ihn gelehnt und fasziniert der Geschichte gelauscht, die Shehera erzählte. Sheheras Stimme schien den ganzen Raum zu erfüllen und kaum ein Laut kam aus der Menge , ausser mal ein kurzes Scharren der Füsse oder ein leises Räuspern. Als die Geschichte endet, will zwar ein Teil der Gäste applaudieren und auch Morgana hat ihre Hände schon erhoben, doch Shehera winkt ab und Morgana lässt ihre Hände wieder sinken.

Der Abend ist sehr weit fortgeschritten und Morgana kann ein Gähnen kaum noch unterdrücken. Sie dreht sich zu Lyn um und flüstert ihm leise etwas zu. "Es ist schon spät und ich bin müde und Shehera sicherlich auch, sie sieht auf jeden Fall so aus. Ich denke wir sollten nun gehen." Lyn nickt kurz und Morgana wendet sich zu Nubia.

"Mir hat unser Gespräch eben sehr gefallen und wenn ihr möchtet dann besucht mich mich ruhig, ich werde euch wohl nicht besuchen, die Gründe kennt ihr ja. Wir werden uns jetzt verabschieden und nach Hause gehen. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend und kommt gut nach Hause." Dann ergreift Morgana Lyns Hand und beide gehen zu Shehera rüber. Sie warten noch bis Nibrir sich verabschiedet hat und verabschieden sich dann auch von Shehera, nicht ohne zu sagen, wie sehr ihnen das Haus und der Abend gefallen haben. Morgana lächelt Shehera noch einmal zu, dann wird diese aber schon von einem anderen Gast beansprucht. Morgana winkt Asrai noch kurz zu und verlässt dann zusammen mit Lyn das Haus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 20. Sept. 2003, 18:47 Uhr
Sheheras Geschichte über Hochmut stellt einen gelungenen Abschluß des Abens dar. Die monotone Überstetzerstimme in Lyns Kopf raubt ihr zwar ein wenig die Lebendigkeit doch es bleibt eine gute Geschichte und facht in Lyn die Sprache zu lernen nur noch mehr an.

Nachdem Shehera geendet hat bricht eine allgemeine Aufbruchstimmung an. Nach und nach verabschieden sich alle Anwesenden und auch Morgana, die mittlerweile recht müde ist, macht da keine Ausnahme.

Außerhalb des Gebäudes zerstreuen sich die Gruppen, der heimwärts strebenden Besucher in alle Richtungen. Morgana und Lyn sind auf ihren Weg bald allein, zieht es die übrigen Gäste doch auf mehr oder weniger direkten Weg in die Stadt. Keiner tut es ihnen gleich und umrundet ein Stück der Stadtmauer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Asrai am 20. Sept. 2003, 21:25 Uhr
Auch Elin und Asrai verabschieden sich nun langsam. Asrai möchte schauen, ob Sethai nun endlich wieder zu hause ist, und wenn nicht, dort auf ihn warten und auch Elin treibt es langsam nach hause. Asrai hat vor, Elin dort abzusetzen, da auch sie ein wenig zuviel Wein am heutigen Abend getrunken hat.

"Es hat mir wunderbar gefallen heute hier bei euch.", spricht Asrai zum Abschied zu Shehera. "Und ich werde in den nächsten Tagen sehr gern noch einmal bei euch vorbeischauen, um mir eure Bücher anzusehen. Ich hoffe, ihr vergesst nicht, dass ihr auch bei mir jederzeit willkommen seid." Zum Abschied reichen Elin und Asrai Shehera die Hand. Dann verabschiedet sich Asrai auch von Allenia. "Es war sehr schön, sich mit euch zu unterhalten. Auch ihr seid jederzeit bei mir zuhause eingeladen und ich werde demnächst in eurem Atelier vorbeischauen."

Dann machen sich Elin und Asrai auf den Weg.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Sept. 2003, 09:09 Uhr
Als Asrai und Elin ihr die Hand entgegengestreckt haben, hat Shehera sie erst seltsam angesehen, bevor sie etwas widerstrebend auch ihre gegeben hat und sie freundlich verabschiedet hat. Auch die anderen Gäste hat sie nun alle verabschiedet und sieht sich im Raum um, wo sich nun ausser ihr noch Jiro, Allenia und Meldis befinden. Shehera lächelt Meldis kurz zu, als sie anfängt, die schmutzigen Gläser und die leeren Flaschen in die Küche zu tragen. Erst als sie den Raum der Geschichten aufgeräumt hat, gesellt sie sich wieder zu den Andern und fragt sie, ob sie nun schlafen gehen wollen.

Allenia und Jiro nicken sofort und Shehera holt die Kinder wieder aus Jiros Bett, um sie erneut auf die Spielwiese im Raum der Geschichten zu betten. Ich denke, ich sehe zu, dass ich Hängematten erhalte für die Kleinen... denkt sie bei sich und nimmt sich vor, in der Schneiderei vorbeizugehen. Sie braucht sowieso noch ihren Umhang, denn es ist ihr sehr kalt, jetzt wo der Sommer vorbei ist und ausserdem ist Nibrir so schnell verschwunden, dass sie nun doch nichts mehr sagen konnte. Mit einem entschuldigenden Blick verschwindet sie einen Moment draussen, bevor sie mit ihrem rostroten Reisekleid bekleidet zurück kommt, das hellbraune Wildledertuch um die Hüfte gebunden und keine Schuhe an den Füssen. Das schöne rote Kleid hat sie über den Arm gehängt und legt es auf einen Stuhl im Raum.

Während sie weg war, haben Allenia und Jiro sich schon hingelegt und Shehera wendet sich an Meldis. "Willst Du Dich noch unterhalten oder möchtest Du das lieber auf morgen verschieben? Du siehst auch nicht gerade frisch aus." Ein breites Grinsen geht über ihr Gesicht, während sie die abgestandene und von den Kerzen ziemlich heisse Luft einatmet, welche zusätzlich von dem Wachs einen seltsamen Duft angenommen hat. Sie geht zu den Fenstern und entfernt die dünnen Ledertücher, die die Kälte draussen halten. Jedesmal, wenn sie an einer der Kerzen vorbei kommt, bläst sie deren Flamme aus, wodurch sich kleine, schwarze Rauchfäden lösen, die sich in der Raumluft zu verflüchtigen scheinen, aber die Luft selbst noch stickiger machen.

Shehera sieht etwas besorgt zu den Kindern, welche sich dadurch aber sichtlich nicht stören lassen und als nur noch zwei Kerzen brennen, welche ein sehr warmes Licht spenden und den Raum in ein Halbdunkel tauchen, sieht sie sich zufrieden um. Die Wesen auf den Bildern scheinen in dem Licht zu ruhen und die kalte Nachtluft dringt durch die Fenster ein, um die schlechte Luft zu vertreiben. Mit einem leisen Lächeln deckt Shehera die Kinder zu und geht leise nach Draussen, wo sie sich in den Schaukelstuhl setzt und ihre Arme verschränkt, da ihr wirklich sehr kalt ist. Ihr Blick ist auf die Tür gerichtet, da sie hofft, dass Meldis bald folgen wird.

In Gedanken lässt Shehera den ganzen Abend noch einmal durchlaufen und ein zufriedenes Lächeln zeigt, dass sie damit eigentlich mehr als zufrieden ist. Es waren viele Stadtbewohner da, ein paar konnten weder lesen noch schreiben, was ihr sicherlich Brief-Aufträge einbringen wird und auch werden diese sicherlich gerne ihren Geschichten lauschen und vielleicht sogar etwas dafür bezahlen wollen. Andere sind froh, wenn sie ihre Kinder für ein paar Stunden oder gar Tage abgeben können und sich mal um Sachen kümmern, die mit Kindern schwer zu erledigen sind. Und dann hat sie viele kennengelernt, die sie sonst wohl nie zu Gesicht bekommen hätte und sie hat erfahren, was es in der Stadt so alles gibt, sogar eine Keskbäckerei. Bei dem Gedanken geht ein Grinsen über ihr Gesicht und sie freut sich darauf, mal einen Keks zu versuchen, die dort verkauft werden.

Und dann ist da natürlich noch die... "Beichte" von Nibrir, die sie zwar sehr nachdenklich stimmt, aber ebenfalls ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, denn so etwas seltsames hat sie noch nie erlebt. Wirklich ein aussergewöhnlicher Mann, wenn auch etwas... seltsam. Sie denkt kurz an Helvail, der ihr erst nach Jahren eröffnet hat, dass er sie liebt und der von ihr verlangt hat, nicht mehr in ihre zweite Heimat einzutauchen, von der Shehera nicht mal weiss, ob es nicht die erste ist. Sie lebt in zwei Welten und wenn sie in der Einen ist, schreibt sie von der Andern und nie hat sie herausgefunden, welches nun die "richtige" ist und irgendwann hat sie aufgehört, darüber nachzudenken.

Mit einem Seufzen lässt sie sich nach hinten in den Schaukelstuhl fallen und blickt auf den See, welcher den vollen Mond und die hellen Sterne spiegelt und dadurch eine Ruhe ausstrahlt, die tief eindringt und das Herz erwärmt. Etwas verträumt sieht Shehera im Moment aus und denkt über vieles nach, während sie noch immer auf ihre alte Freundin wartet. Einerseits möchte sie gerne sprechen, andererseits aber Meldis auch nicht aufhalten. Sie selbst wird nicht schlafen können, das weiss sie jetzt schon, und sollte Meldis gehen wollen, wird sie ihre Erlebnisse in einem Brief an ihren Vater verewigen, das nimmt sie sich fest vor.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 21. Sept. 2003, 11:24 Uhr
Ohne einen Laut zu geben, folgt Meldis ihrer Freundin nach ein paar Augenblicken. Einen Moment denkt sie an das warme, weiche Bett, dass sie in der goldenen Harfe erwartet. Doch dann erinnert sie sich an die vielen, wunderschönen Nächte, die sie schon mit Shehera verbracht hat, und weiß, dass sie es bereuen würde jetzt zu gehen.
" Natürlich bleibe ich. Du weißt doch, dass ich nicht viel Schlaf brauche." sagt sie leise, um die ruhige Stimmung nicht zu zerstören und registriert mit einem versteckten Schmunzeln, wie Shehera leicht zusammenzuckt. Langsam lässt Meldis sich auf einem Stuhl nieder und sieht zurück in den Wohnraum: "Du warst toll, Shehera. Auch wenn mich das nicht wirklich überrascht hat. Aber sag...seit...ehm...nun ja, ich wusste gar nicht, dass du in der Zwischenzeit...hm..Kinder..." Meldis bricht verlegen ab. Sie hat sehrwohl die Blicke, die Shehera die ganze Zeit einem ihrer Gäste zugeworfen hatte, gesehen. Aber dieser Mann konnte nicht der Vater gewesen sein...
Meldis schaut kurz zu ihrem Pferd, um von ihren leicht geröteten Wangen abzulenken.
Giltâl steht ruhig und mit gesenktem Kopf an seinem Platz, sodass Meldis eigentlich keinen Grund hat, noch weiter zu ihm rüber zu starren und sich wieder Shehera zuwendet, auf deren Lippen ein glückliches Lächeln liegt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nubia am 21. Sept. 2003, 11:30 Uhr
Auch Nubia macht sich langsam auf den Nachhauseweg nachdem Morgana und Lyn gegangen sind. Sie verabschiedet sich herzlich von Shehera und beteuert ihr mit leuchtenden Augen, dass sie bestimmt bald wieder vorbeikommen wird um sich die Bücher etwas genauer anzusehen.
Dann wendet sie sich zum Ausgang und schaut sich dabei noch einmal um. Die meisten Gäste sind schon gegangen oder machen sich gerade so wie sie zum Aufbruch bereit. Ein Blick auf Shehera sagt ihr, dass diese ziemlich müde zu sein scheint. Mit einem kleinen Lächeln verlässt sie das Haus und geht nach Hause.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Sept. 2003, 11:40 Uhr
Shehera fängt an zu kichern, als Meldis meint, das Baby und der Junge seien ihre Kinder. Sie sieht sie etwas zweifelnd an. "Du müsstest mich besser kennen." sagt sie leise und mit einer Spur von Traurigkeit in den Augen. "Ich... Du weisst doch, dass ich nie einen Mann finden werde, der lange genug bei mir bleibt für so etwas." fügt sie an, während ihr Lächeln zurück kehrt. "Ich passe nur ein paar Tage auf die Kleinen auf, ich habe dieses Haus hier dafür eingerichtet, dass ich Kinder beherbergen kann, von irgend etwas muss ich ja leben und ich liebe Kinder doch so."

Shehera sieht etwas verträumt auf den See hinaus und sagt ein paar Minuten nichts, bevor sie sich mit dem gewohnten Lächeln wieder zu Meldis wendet. "Vielleicht habe ich ja irgendwann mal Glück. Helvail war hier, am Sommerfest vor ein paar Wochen. Er... er... er wartet noch immer und hofft noch immer, dass ich mich von der andern Welt lösen kann, ich glaube, er wird es nie begreifen." Der traurige Gesichtsausdruck dauert nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor Shehera wieder glücklich aussieht. "Aber dieser Schneider... musst Du schon zugeben, nicht?" sagt sie mit einem vielsagenden, verschmitzten Grinsen.

"Und nun erzähl. Noch immer keinen Platz für einen Mann in Deinem Leben?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 21. Sept. 2003, 12:05 Uhr
Meldis sieht auf Sheheras Frage einen Moment zu Boden. "Nein...Ich weiß nicht, ob es an mir oder an ihnen liegt. Aber...", sie lächelt, auch wenn man ihr ansieht, dass es ein wenig erzwungen ist, " das macht mir nichts aus. Ich habe bisher noch keine Zeit für sowas gehabt." Meldis schweigt einen Moment, doch dann fährt sie mit unbeschwerter Stimme fort: " Der Schneider...war das nicht dieser interessante Mann, mit dem du die ganze Zeit Blicke getauscht hast?" Ein freches Grinsen überzieht Meldis' Gesicht, als sie ihre Freundin anschaut. " Ja, ja...Du magst ihn sehr, nicht wahr? Woher kennst du ihn?" Während sie Shehera ansieht, wird ihr schmerzlich bewusst, dass es wohl doch an ihr selbst liegt, dass sie bisher noch niemanden gefunden hat, der sich für sie interessiert...Wie kleide ich mich denn? Immer mit meinem alten Umhang, kein Wunder, dass ich noch niemanden gefunde habe, ich bin ja nicht mal als Frau erkennbar.denkt sie wütend, doch ihr Grinsen weicht nicht von ihrem Gesicht. Sie möchte diesen schönen Abend nicht durch ihr Selbstmitleid zerstören, und eigentlich - wenn sie Recht überlegt- ist es besser, diese trübsinnigen Gedanken für später aufzubewahren und den Abend mit Shehera zu genießen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Sept. 2003, 12:15 Uhr
"Nun... das war etwas seltsam. Ich war bei ihm im Geschäft, um ein neues Kleid zu kaufen, weil ich dieses hier" sie zeigt auf ihr Reisekleid, das sie nun trägt "vielleicht mal waschen musste. Und, Du kennst mich ja, natürlich hat mich mitten im Gespräch die Erinnerung an die andere Welt übermannt. Als ich wieder zu mir kam, sass ich an seinem Tisch und hatte ein paar Seiten geschrieben, und er sah mich seltsam an." Shehera überlegt einen Moment mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "Aber es scheint ihn nicht gestört zu haben, im Gegenteil. Jedenfalls war ich dann Abends bei ihm zu Hause und wir haben viel geredet. Er kommt auch von den Sommerinseln, weisst Du?"

Etwas verträumt blickt sie zu Meldis' Pferd, welches zu schlafen scheint, und dann wieder zu Meldis selbst. "Er hat mich dann sozusagen hinausgeworfen, es war schon spät. Und dann habe ich drei Wochen nichts mehr von ihm gehört, bevor er heute aufgetaucht ist und mir sagte, er hätte sich in mich verliebt. Ich glaube, ich habe ihn... nun... etwas vor den Kopf gestossen, ich bin nicht gut in solchen Sachen." Ihr Gesicht nimmt einen etwas gequälten Ausdruck an, bevor sie wieder lächelt.

"Vielleicht kommst Du morgen mit mir zu ihm? Dann kannst Du Dir mal ein Kleid kaufen" sagt sie mit einem schelmischen Grinsen, weil sie nicht annimmt, dass Meldis darauf eingehen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 21. Sept. 2003, 21:18 Uhr
" Na klar, " antwortet Meldis sarkastisch und wirft einen finsteren Blick zu Shehera rüber, als diese sich das Lachen kaum noch verkneifen kann. Doch wirklich böse ist sie natürlich nicht. " Aber vielleicht komme ich trotzdem mit. Ach Shehera." seufzt sie unvermittelt und sieht ihre Freundin an. " Weißt du, wie ich diese Abende vermisst habe? Ich habe so oft mit Giltâl geredet, dass ich fast selbst geglaubt habe, dass ich verrückt werde." Diesesmal grinst auch Meldis (ein wenig verlegen jedoch).
Naja, ihr kann ich das ja erzählen.beruhigt sich die junge Frau selbst.
"Aber...ich habe nie begriffen, wie das ist, wenn du in die andere Welt übertrittst." fährt Meldis fort und schaut fragend zu ihrem Gegenüber. Im schwachen Licht der Kerzen, das noch aus dem Wohnraum hinausdringt, funkeln die Augen beider Frauen und Meldis ist sich zuerst nicht sicher, ob sie mit der Frage zu weit gegangen ist.
Um das kurze Schweigen zu überbrücken, sieht Meldis kurz zum Mond. Es ist schon spät und die helle Sichel am Himmel ist neben den Sternen das einzige Licht, dass es noch zu geben scheint. Benommen von dem Anblick- er begeistert Meldis immer wieder-  wendet sie sich wieder Shehera zu.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Sept. 2003, 21:38 Uhr
"Nun... das ist ja eben das Problem. Zuerst einmal weiss ich nicht, ob dies oder das Andere die "Andere Welt" ist und ausserdem weiss ich selbst nicht so recht, wie das funktioniert." sagt Shehera mit einem leisen Seufzen, während sie auf den See hinaus blickt. Auch sie erinnert sich daran, wie sie vor Jahren mit Meldis viele Nächte draussen sass und gesprochen hat und sie hat es auch sehr vermisst. Doch diese Frage ist ihr etwas zu kompliziert, doch versucht sie sie so gut wie möglich zu beantworten.

"Wenn ich hier bin, dann habe ich das Gefühl, dass die andere Welt lediglich meine Fantasie ist. Hier vergehen Tage, bis ich wieder in die andere Welt gehe, was ja eigentlich das Ganze klar machen müsste. Das Problem ist nur..." sie überlegt kurz und schluckt einmal kräftig, da sich ein Kloss in ihrem Hals zu bilden droht. "...dass es in der andern Welt genauso ist. Wenn ich dort ankomme, sitze ich vor einem grossen Buch und dort steht all das, was ich seit dem letzten Besuch hier erlebt habe. Dann lebe ich in der andern Welt ein paar Tage und wenn ich diese verlasse, finde ich hier das Selbe vor. Ich sitze vor meinem Buch und alles, was ich in der andern Welt erlebt habe, steht in dem Buch geschrieben und hier sind nur ein paar Minuten oder wenige Stunden vergangen. Und irgendwo zwischen den ganzen Geschichten habe ich vergessen, welche Welt die reale ist."

Shehera seufzt laut und sieht direkt zum Vollmond, welcher sich schon darauf vorbereitet, der Sonne ihren Platz am Himmel zu übergeben. Doch noch ist es Nacht und nach ein paar Sekunden sieht Shehera zu Meldis, ihr Blick ist traurig und man kann sehen, dass diese Tatsache sie sehr verwirrt. "Verstehst Du?" Sheheras Gesichtsausdruck wandelt sich sehr schnell in ein Grinsen, bevor sie kichernd etwas anfügt. "Man könnte auch einfach sagen, irgendetwas in meinem Kopf funktioniert nicht mehr richtig."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Meldis am 22. Sept. 2003, 14:48 Uhr
"Hm, da wäre ich mir nicht so sicher." rutscht es Meldis nachdenklich heraus. Als Shehera fragend in ihre Richtung guckt, zuckt Meldis mit den Schultern und erklärt: " Naja, vielleicht mögen einige Menschen sagen, dass etwas bei dir nicht "funktioniert", dass du dir nur etwas einbildest. Aber wissen tuen wir es nicht. Wer Recht hat, meine ich. Vielleicht existieren auch beide Welten." Meldis überlegt einen Augenblick: " Ich kannte mal eine alte Frau, die immer behauptet hat, sie könne mit verstorbenen Verwandten reden. Natürlich war sie das Gespött des ganzen Dorfes. Dennoch wusste sie oft Dinge, die sie nicht hätte wissen können...Letztendlich wissen wir nicht, ob die Einbildungen nicht oft doch realer sind, als wir selbst denken." Meldis endet und sieht ihre Freundin undeutbar an, bis sie plötzlich in ein leises Lachen ausbricht. " Oh, jetzt musst du mich für etwas seltsam halten, was? Ich glaube es ist zu spät, um sich über sowas Gedanken zu machen." Die junge Frau lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtet abermals den Himmel. "Ich denke,..." sagt sie, und unterdrückt ein Gähnen, "dass ich bald gehen sollte. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Arbeit. Du weißt niemanden, der Jemanden sucht, oder? Ich würde gerne etwas mit Pferden machen." fügt Meldis in einem verträumten Ton hinzu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 22. Sept. 2003, 15:02 Uhr
"Ich glaube, es gibt eine neue Hufschmiede in der Stadt, jedenfalls habe ich sowas gehört. Vielleicht braucht der Schmied ja Hilfe? Allerdings weiss ich sonst nichts mit Pferden. Ich hoffe doch, Du kommst mich dann besuchen und sagst mir, ob Du etwas gefunden hast?" Shehera sieht Meldis hoffnungsvoll an und als diese nickt, lächelt Shehera glücklich. Als Meldis dann allerdings aufsteht, um wirklich zu gehen, wird Shehera etwas traurig, zu kurz war das Gespräch mit ihrer alten Freundin und sie hofft wirklich, dass sie sich so schnell wie möglich wiedersehen werden.

Sie verabschiedet Meldis mit einer freundschaftlichen Umarmung und sieht dieser lange nach, als sie sich am Strand mit ihrem Pferd davonmacht, während sie in ihrem Schaukelstuhl sitzen bleibt. Als sie Meldis nicht mehr sehen kann, versinkt sie in Gedanken und denkt darüber nach, was sie denn nun tun soll, vor Allem in Bezug auf Nibrir. Lange sitzt sie schweigend und vor sich hinträumend da und als sie wieder auf den See sieht, wird dieser bereits von der morgendlichen Sonne rot gefärbt und es ist schon wieder etwas wärmer geworden. Dennoch bleibt Shehera sitzen und starrt auf den See, während sie versucht sich selbst klar darüber zu werden, was sie will.

Als Shehera aufhört zu überlegen, ist es bereits Mittag und sie sieht zu der hoch am Himmel stehenden Sonne, welche es nicht mehr ganz schafft, die Kälte zu vertreiben. Die Frau, welche Shehera die zwei Kinder anvertraut hatte, holt sie gerade dankend ab und seufzend muss Shehera sich eingestehen, dass alles Nachdenken nichts gebracht hat und so nimmt sie sich vor, einfach alles auf sich zukommen zu lassen. Sie erhebt sich vom Stuhl und geht hinter das Haus, um ihr Pferd laufen zu lassen, damit er sich am See den Durst vertreiben kann, während sie sich am See die Haare wäscht und dann zurück zum Haus geht, um sie zu kämmen.

Sie versucht die ganze Zeit, die Gedanken zu vertreiben, welche sich dauernd aufdrängen, doch schafft sie es nicht. Also ruft sie ihr Pferd zurück und bindet es erneut in dem von Jiro gebauten unterstand an, bevor sie ihm Heu und Hafer gibt und sich dann langsam über den Strand auf den Weg zur Schneiderei macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 23. Sept. 2003, 13:40 Uhr
Jiro ist irgendwann einfach schlafen gegangen.  Es ist schon Nachmittag als er aufwacht. Im Haus ist anscheinend niemand mehr. Alles ist still, nur die Geräusche des Ildorel sind zu hören. Ein gleichförmiges Rauschen, dass Jiro kaum noch wahrnimmt, weil er schon zu lange anbei wohnt. Mit einem Schulterzucken geht auch er nun über den Strand davon.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Allenia Silbermond am 24. Sept. 2003, 21:00 Uhr
Auch Allenia erwacht sehr spät, langsam erhebt sie sich, kleidet sich an und packt ihre Tasche. Dann nimmt sie Leika hoch und geht nach unten. Ihre Schritte sind langsam. Schliesslich ist sie unten, geht nochmal in den Raum der Geschichten und betrachtet ihre Arbeit voller Stolz.
Nach einigen Minuten kehrt sie dem Raum den rücken und sucht Shehera. Sie findet sie jedoch nicht und nimmt daher an, das Shehera unterwegs ist. Irgendwie ist Allenia traurig, sie erinnert sich an die stundenlange harte konzentrierte Arbeit. Letztendlich hinterlässt sie Shehera einen freundlichen Brief in dem sie sich für die Gastfreundschaft bedankt und das sie hofft, Shehera einmal in ihrem eigenen Haus begrüßen zu können. Dann nimmt sie erneut ihre Tasche und Leika und begibt sich zum Stall, wo sie Moonspirit losbindet und herausführt. Sheheras Hengst wiehert ihrer Stute leise nach.
Du wirst sie vermissen, wie ich Shehera vermissen werde. Es wird mir sehr still vorkommen bei mir zu Hause.
Allenia schnallt die Tasche an Moons Sattel fest und steigt mit Leika auf die Stute. Mit einer Hand hält sie die Hündin vor sich auf dem Sattel, mit der andren lenkt sie das Pferd. Nach einem letzten Blick auf Sheheras Haus lenkt sie die Stute nach Hause. Viel Glück, liebe Freundin!

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 28. Sept. 2003, 22:19 Uhr
Als Shehera am Abend zurückkommt, fällt ihr Augenmerk erstmal auf den Ildorel. Wie immer zu dieser Zeit sieht er atemberaubend aus, doch nun, wo die Luft nicht mehr so heiss ist, ist das Rot satter und dunkler, so dass der See nicht mehr aussieht, als wäre er mit Rubinen gefüllt sondern vielmehr, als würde er aus Blut bestehen. Einen Augenblick kann Shehera ihre Augen nicht von ihm wenden, doch dann dreht sie sich zur Tür und will gerade das Haus betreten, als sie zwei Pergamente auf dem Tisch entdeckt. Eins davon ist zusammengerollt und versiegelt, das andere liegt offen da und zeigt eine elegante Schrift.

Shehera zieht erstaunt eine Augenbraue nach oben und nimmt das nicht eingerollte Pergament und während sie es liest, geht sie nach Drinnen und sieht in die Gästezimmer. Enttäuscht stellt sie fest, dass Allenias Sachen nicht mehr da sind und als sie endlich den Brief liest, kann sie feststellen, dass dieser von eben dieser ist. Sie geht wieder nach Draussen, nachdem sie sich überzeugt hat, dass auch Jiro nicht da ist und setzt sich in den Schaukelstuhl. Langsam wickelt sie ihren Umhang enger um ihre Schultern, da ihr langsam ziemlich kalt wird, und liest den Brief von Allenia zu Ende. Traurig legt sie ihn beiseite und nimmt den Brief mit dem Siegel in die Hand.

Dieses Siegel kenne ich und ich glaube nicht, dass etwas Gutes darin steht. denkt sie bei sich, während sie auf ihrer Unterlippe herumkaut und versucht, sich zu überwinden. Eigentlich will sie den Brief gar nicht öffnen, doch sie hat wohl keine andere Wahl. Langsam und zögernd bricht sie das Siegel und wickelt das rote Band, welches damit verschlossen war, auseinander, bevor sie das Pergament auseinander faltet und anfängt zu lesen. Während sie liest, verfinstert sich ihr Gesichtsausdruck zusehends und als sie den kurzen Brief fertig gelesen hat, faltet sie ihn sorgfältig wieder zusammen und knotet das rote Band darum.

Ein paar Minuten sitzt sie schweigend und nachdenklich auf dem Stuhl, während sie auf den See hinaus starrt. Doch plötzlich springt sie auf, rennt in's Haus und nimmt ihre grosse Reisetasche zur Hand. In Windeseile packt sie die Kleider ihres Vaters hinein und auch das grüne Kleid, das sie bei Nibrir gekauft hat und zieht sich ihre alten Wildlederstiefel über die nackten Füsse. Dann geht sie von einem Fenster zum Andern und schliesst überall die hölzernen Fensterläden, welche sie so gut verriegelt, wie es geht. Draussen setzt sie sich auf einen der normalen Stühle und zieht zwei Pergamente aus ihrer Umhängetasche, welche sie in schneller, aber noch immer verschnörkelter Schrift beschreibt.

Eines der Beiden faltet sie in der Mitte zusammen und stellt es gut sichtbar auf den Tisch, wobei der Schriftzug "Lyn" deutlich zeigt, für wen der Brief ist. Das zweite Pergament befestigt sie neben der Tür an der Aussenwand und liest es noch einmal durch.

"Wegen Notfall geschlossen. Ich werde beim nächsten Vollmond sicher zurück sein." ist alles, was darauf zu lesen ist, wobei ihr Name ganz unten auf dem Blatt steht. Einen Moment noch überlegt Shehera, bevor sie mit einem dicken Vorhängeschloss die Tür verriegelt und sich seufzend erneut an den Tisch setzt. Den letzten Brief beschriftet sie, nachdem sie ihn gefaltet hat, mit "Jiro" und stellt ihn ebenfalls auf den Tisch. Sie nimmt ihn noch einmal in die Hand und liest ihn durch. "Lieber Jiro. Es tut mir leid, doch ich musste überstürzt abreisen. Deine Sachen sind noch in Deinem Zimmer, den Schlüssel für das Haus findest Du in Deiner Eigenkonstruktion. Bitte schliess das Haus wieder zu und ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du Dich solange um mein Pferd kümmern könntest, vielleicht bringst Du ihn einfach in den Stall bei der Goldenen Harfe? Alles Liebe, Shehera".

Zufrieden stellt sie den Brief wieder auf den Tisch und sieht sich den für Lyn noch einmal an. Was, wenn er unsere Sprache nicht lesen kann? geht ihr durch den Kopf, weshalb sie den Brief auch noch einmal nimmt und durchliest. "Lyn, leider muss ich unseren Unterricht verschieben. Ich habe ein paar familiäre Probleme, welche meiner sofortige Aufmerksamkeit bedürfen. Ich hoffe auf Euer Verständnis und werde mich nach meiner Rückkehr sofort bei Euch melden. Shehera."

Einen Moment überlegt sie, bevor sie versucht, den Sprachstein von Lyn unter seinen Namen zu zeichnen, damit er vielleicht daran erkennen kann, dass der Brief für ihn ist, sollte er seinen Namen nicht lesen können, und stellt ihn wieder auf den Tisch. Sie sieht sich noch einmal das Haus an und nimmt ihr grosses Buch unter den Arm, welches sie mit nach Draussen genommen hat, bevor sie sich von dem Haus in Richtung Hafen entfernt, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Jiro am 29. Sept. 2003, 12:16 Uhr
Als Jiro seine Sachen abholen will findet er alles verlassen vor. Komisch, Shehera wollte doch unterrichten Schon von weitem kann Er ein Pergament erkennen , dass an die Tür geheftet ist. Er kommt näher udn kann die Schrift entziffern. Ein Notfall? Dann entdeckt er die Zettel auf dem Tisch wovon einer an ihn adressiert ist. Er liest ihn schnell aber sorgfältig. Mehr kann ich wohl nicht tun Dann steckt er er das Pergament in seine Hosentasche. Er holt sich den Schlüssel, der halbverdeckt an einem Nagel hängt. Nur für kurze Zeit verschwindet er in dem absolut stillen Haus. Sein Rucksack ist etwas liederlich gepackt, aber er weiss, dass er keien Weltreise vor sich hat. Er hängt den Schlüssel wieder zurück, macht Sheheras Hengst los und geht über den Strand davon

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lyn am 29. Sept. 2003, 21:32 Uhr
Lyn hatte sich beeilt dass Haus der Geschichten rechtzeitig für seinen vereinbarten Sprachunterricht zu erreichen.
Um so enttäuschter ist er als er es verriegelt und verlassen vorfindet. Bin ich zu spät gekommen? ist sein erster Gedanken. Dann erst bemerkt er eine, an die  Tür geheftete Nachricht und eine weitere, welche auf dem Tisch steht.
Nur leider sind ihm die Schriftzeichen völlig unbekannt so kann er nur raten was wohl ihre Bedeutung sein mag.
Hm, eine Notiz an einer verschlossenen Tür gibt sicher den Grund für eine unerwartete Abwesenheit an. Aber was ist mit der Nachricht auf dem Tisch? Sie kann von jeden mitgennommen werden, aber ist dass auch so gedacht? überlegt er während er sich den Zettel etwaas genauer ansieht.
Einige Zeichen sind deutlicher hervorgehoben als die anderen und unter ihnen ist ein dunkle Kugel gezeichnet. Sollen die Zeichen vielleicht den Adressaten benennen? Und was hat die Kugel zu bedeuten? beginnt er zu grübeln. Für wen könnte es sein? Wenn sie überaschend fort müßte hätte sie sicher an mich gedacht, aber sie wußte auch, dass ich von weit herkommen und die Sprache nicht beherrsche, da wäre es äußerst unlogisch, dass sie mir etwas aufschreibt. Aber wie sonst könnte sie mir vermitteln, warum sie nicht da ist? Vielleicht ist es ja doch für mich und sie erwartet, dass ich es Morgana bringe, damit sie es mir vorliest? fährt Lyn in seinen Überlegungen fort während er zögerlich nach der Nachricht greift.
Ach was soll's? Falls es nicht für mich ist kann ich es ja immer noch zurückbringen denkt er sich während er den Zettel einsteckt und sich wieder auf den Weg zur Kate macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Okt. 2003, 14:58 Uhr
Seufzend setzt Shehera sich auf den Schaukelstuhl und schaukelt ruhig vor sich hin. Noch nicht mal die Mühe, das Haus aufzuschliessen macht sie sich, zu sehr ist sie in Gedanken. Während der Nieselregen die Nacht schneller kommen lässt als es normalerweise der Fall wäre, schaukelt sie sich scheinbar selbst in den Schlaf. Shehera schliesst ihre Augen und sieht noch einmal die Erlebnisse der letzten Woche vor sich, bevor sie wirklich einschläft und sich den schlechten Träumen, die sie seit Tagen plagen, hingibt.

Sie macht sich nicht die Mühe nach drinnen zu gehen, denn vor dem Nieselregen ist sie unter dem Terassendach geschützt und die Kälte ist ihr im Moment vollkommen egal. Sie hat auch seit Tagen nichts gegessen und ihr Gesicht ist gezeichnet vom Schlafentzug, welcher von den schlechten Träumen kommt. Sie sieht aus wie eine Frau, die zehn Jahre älter ist als sie wirklich ist, doch jetzt wo sie schläft scheint alles friedlich. Sie scheint ihre Ruhe gefunden zu haben - doch innerlich ist alles anders.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Okt. 2003, 17:09 Uhr
Shehera wird von Shenrah mittels eines sanften Kusses geweckt, noch bevor die Sonne wirklich am Himmel steht. Sie sieht auf den See hinaus und kann am Morgenrot erkennen, dass der Tag sicherlich nicht gerade angenehm wird was die Temperatur angeht. Wenigstens einen warmen Mantel hat mir die Reise eingebracht. denkt sie niedergeschlagen, während sie versucht, ihre von der Kälte der Nacht steifen Glieder durchzustrecken. Langsam erhebt sie sich aus dem Schaukelstuhl und schliesst das grosse Schloss an der Türe widerstrebend auf, bevor sie sich direkt in die dunkle Küche begibt und lediglich eine Kerze anzündet.

Mit Mühe kann sie ihre Finger dazu bewegen, ein Feuer im Herd zu entfachen, worauf sie sich Teewasser aufsetzt. Etwas planlos geht sie mit der Kerze in den grossen Raum, wo sie mit traumwandlerischen Bewegungen ihr grosses Buch wieder auf seinen Platz stellt, um dann ihren Tee fertig zu brühen und sich wieder nach Draussen zu setzen, wo sie langsam und vorsichtig an dem Tee nippt. Eine Weile denkt sie gar nichts, bevor sie die Gedanken wieder zulässt.

Ich sollte mein Pferd abholen und Jiro somit Bescheid geben, dass ich wieder da bin. Und Nibrir sollte es wohl auch wissen, genauso wie Lyn. Lyn! Ich hoffe, er konnte die Nachricht irgendwie lesen. geht es ihr vollkommen verwirrt durch den Kopf. Als sie ihren Tee getrunken hat, steht sie seufzend wieder auf und stellt die Sachen zurück in die Küche, schliesst das Haus erneut ab und geht in Richtung Talyra, wobei sie selbst nicht genau weiss, wo sie im schwachen Tageslicht überhaupt hingehen soll.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Dez. 2003, 14:03 Uhr
Mit ihrem Pferd im Schlepptau, welches sie nun endlich aus dem Stall der Harfe geholt hat, erreicht Shehera nach über einer Woche wieder ihr Haus. Flüsternd dankt sie dem nicht anwesenden Jiro für den Unterstand für das Pferd, da es im Schnee wohl nicht sehr angenehm gewesen wäre rumzustehen. Nachdem sie ihm den Sattel und das Zaumzeug abgenommen hat, gibt sie ihm etwas zu fressen und auch etwas zu trinke und öffnet dann schweren Herzens die Tür zum Haus.

Es ist noch alles, wie sie es verlassen hat. Es ist dunkel und alle Fensterläden sind verschlossen, was sie sofort ändert, indem sie diese entriegelt und öffnet. Einen Moment bleibt sie erneut staunend vor den Gemälden stehen und setzt dann ihr Buch an seinen Platz, bevor sie sich in der Küche einen heissen Kräutertee macht. Hoffentlich passiert Nibrir nichts. denkt sie noch besorgt, schüttelt den Gedanken aber dann doch bald ab, da er einfach nicht sehr hilfreich wäre, wenn die Elbe bald kommen würde.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 20. Dez. 2003, 13:21 Uhr
Durch die Wegerklärung Shehera's findet die Elbe recht schnell zu dem großen Gebäude, welches sich "Haus der Geschichten" nennt. Die Stühle auf der Terasse sind an den Tisch herangerückt und werden wohl jetzt nicht mehr so oft benutzt, während die Hängematte lautlos hin und her schaukelt. Die Tür ist nicht verschlossen, steht aber dennoch nicht offen, da hier der kühle Wind noch stärker weht als im Inneren der Stadt.
Als Tifa eintritt sieht sie sich zunächst in der Halle um und bemerkt sogleich ein sehr schönes Gemälde das ihre Aufmersamkeit sofort fesselt. Die beiden Drachen scheinen hier schon seit Ewigkeiten zu verweilen und vermitteln der Elbe ein Gefühl der Wärme.
Langsam geht Tifa weiter in den Raum hinein, als sie jedoch die Stahlhacken an der Wand entdeckt, zieht sie sogleich ihren schwarzen Kapuzenumhang aus und hängt ihn hin. Nachdem sie nun ihr samtblaues Kleid zurecht gerückt hat, folgt sie dem Weg in den großen Raum hinter dem Eingangsbereich.
Ebenso fasziniert wie von dem Gemälde neben der Eingangstür, sieht sich die Elbe nun in diesem Raum um.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Dez. 2003, 08:29 Uhr
Shehera kommt aus dem kleinen Zimmer, wo sie sich das schöne, rote Seidenkleid angezogen hat, welches am Oberkörper vorne eng geschnürt ist und bis zum Boden aus mehrfach gefaltetem Stoff weit fällt. Es ist nun schon warm im Haus der Geschichten, die Holzheizung streckt ihre warmen Finger bis in die letzte Ecke aus und es duftet verführerisch nach Sommer. Schade, dass ich keinen weiteren Sommertee mehr habe. denkt sie, während sie diesen in eine Kanne schüttet und sich einen Becher nimmt. Dass jemand das Haus betreten hat, hat sie nicht bemerkt und wie immer geht sie barfuss durch das Haus, um sich im Geschichtenraum auf die Spielwiese zu setzen, in Ermangelung eines Tisches. Als sie Tifa dort stehen sieht, kann sie sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte schon befürchtet, sie würde doch nicht kommen, doch wie die Elbe nun die Bilder betrachtet, fasziniert Shehera selbst.

Einen Moment wandert ihr eigener Blick durch den Raum und als sie die Wand betrachtet, wo die Drachen um das grosse Buch - welches das selbe Zeichen trägt wie das Bild neben der Eingangstür - kreisen, liegt ein warmes Lächeln auf Sheheras Gesicht. Jedoch mischt sich etwas Schmerz dazu, da sie nicht weiss, was nun auf sie zukommen wird in Anbetracht dessen, was in dem Buch steht. Sie sieht Tifa freundlich lächelnd an. "Möchtet Ihr auch gerne einen Tee?" bricht sie die Stille und somit auch die "Konzentration" der Elbe, während sie den Krug und ihren eigenen Becher auf eins der Regale stellt, welches gerade noch Platz dafür hat. Viele sind es nicht, wie Shehera gerade herausfinden muss, denn zu viele Bücher stehen schon darin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 26. Dez. 2003, 12:22 Uhr
Mit einem lächeln dreht sich die Elbe zu Shehera um und geht auf diese zu.
"Ich würde sehr gerne eine Tasse Tee trinken, danke."
Noch einmal lässt Tifa ihren Blick durch den Raum gleiten und ein leichtes Glitzern erfüllt ihre Augen.
"Diese Gemälde sind einfach wundervoll. Ich frage mich immer, wie jemand so viel Geduld aufbringen kann. In meinem Heimatdorf hatten wir auch einen begnadeten Maler und ich konnte ihm stundenlang bei seiner Arbeit zu sehen."
Als die Elbe geendet hat, sieht sie verlegen auf den Boden, denn normalerweise neigt sie nicht zu solchen Ausschweifungen.
Dankend nimmt sie den Becher mit heißem Tee entgegen und wendet sich wieder ganz Shehera zu. Diese hat sich bereits auf den Boden gesetzt und so tut Tifa es ihr gleich.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 26. Dez. 2003, 14:10 Uhr
"Ich habe die Elbenlande leider nie sehen können." sagt Shehera etwas bedrückt, denn sie hätte sich dies wirklich sehr gewünscht, als sie auf Reisen war. Doch nie ist sie dazu gekommen, diese zu besuchen und sie hätte auch nicht gewusst, ob sie da überhaupt Willkommen gewesen wäre. Einen Moment scheint sie in Erinnerungen zu schwelgen, bevor sie Tifa entschuldigend anlächelt. "Aber es gibt ja noch mehr schöne Fleckchen auf dieser unserer Welt." fügt sie nach fast einer Minute sichtlich glücklich an.

"Die Gemälde sind von Allenia Silbermond, sie ist... nun.. auch eine Elbe. Es freut mich, dass sie Euch gefallen, ich muss auch jedesmal erneut staunen, wenn ich sie sehe." Shehera sieht sich noch einmal das Deckenbild an und trinkt dann einen Schluck Tee. "Nun... dann fangen wir vielleicht mit der vernünftigsten Frage an. Was habt Ihr Euch vorgestellt? Was für eine Arbeit? Ich muss ehrlich zugeben, dass dies hier wohl eher... nun... ein Verweilort für Kinder ist als eine Schule, wobei natürlich auch lernen hier nicht ausgeschlossen ist. Ausserdem übersetze ich Briefe und schreibe welche für Leute, die nicht selbst lesen und schreiben können."

Shehera macht eine kurze Pause und blickt dann Tifa direkt an. "Und ich schreibe und erzähle lieber als alles Andere Geschichten..." sagt sie mit einem zufriedenen Lächeln, während sie mit einer ausladenden Armbewegung auf die Bücher zeigt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 07. Jan. 2004, 12:32 Uhr
Als Shehera erzählt, dass die Gemälde von einer Elbe stammen, überkommt Tifa ein gewisses Gefühl von stolz obgleich sie nicht all zu viel auf ihre Herkunft gibt.
Sie trinkt ein paar tiefe Schlucke und hört der Geschichtenerzählerin aufmerksam zu, wobei sie Shehera immer wieder anlächelt, als wolle sie ja keinen schlechten Eindruck machen.
Die schwarzen Augen der Frau scheinen einen weiß-grauen Glanz anzunehmen, als sie von ihrer Vorliebe des Schreibens und Erzählens von Geschichten berichtet und auf diese Worte muss die Elbe nun erst recht schmunzeln.
"Ihr scheint eine Frau zu sein, die sich gerne begeistert und andere mit zu reißen versucht. Und wahrscheinlich gelingt es euch auch so gut wie immer. Das ist eine Eigenschaft, die ich an den Menschen sehr schätze - ihnen scheint nichts gleichgültig zu sein." Mit ein paar kleinen Bewegungen streicht Tifa ihr Kleid zurecht. "Ich könnte mir vorstellen die Kinder aus der Stadt hier zu unterrichten, während ihr Ihnen Geschichten erzählt. Wir könnten uns auch Schreibarbeiten aufteilen. Ich bin nicht all zu sehr an dem Geld interessiert. Es ist mehr die Suche nach einer Aufgabe die mich zu meiner Werbung veranlasst hat."
Diesmal sieht die Elbe Shehera nicht direkt in die Augen, da sie sich alt und nutzlos vorkommt. Doch dieser Moment verweht, so schnell wieder wie er gekommen ist und ein Lächeln breitet sich auf Tifa's Gesicht aus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 07. Jan. 2004, 17:25 Uhr
Völlig durchgefroren erreicht Elyrina das Haus der Geschichtenerzählerin. Innerlich betete sie zu irgendeinem der Götter, das Shehera da war und Zeit hatte, ihr einen Tee oder zumindest einige Minuten des Aufwärmens anzubieten.

Mit vor Kälte schmerzender Hand klopft die junge Frau an die Türe, und wartet ob sie ihr geöffnet wird.

Der Schnee hatte nun schon die Kapuze ihres Mantels bedeckt. zitternt tritt Elyrina von einem anfs andere Bein.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Jan. 2004, 18:00 Uhr
Aufmerksam hat Shehera der Elbe gelauscht und sie muss für sich zugeben, dass ihr gefällt, was sie hört - was sich auch deutlich in ihrem Gesichtsausdruck niederschlägt. "Nun... wie ich gesagt habe, hätte ich nichts dagegen einzuwenden, wenn Ihr mehr so etwas wie eine Partnerin denn eine Mitarbeiterin werden würdet. In nächster Zeit weiss ich nicht so ganz sicher, wie oft ich hier sein kann und ich hätte das Geschäft schliessen müssen, solange ich in meiner Heimat verweile. Wenn Ihr Euch darum kümmern würdet, wäre nicht nur mir geholfen, sondern wahrscheinlich auch Euch."

Einen Moment scheint Shehera sehr genau zu überlegen, bevor sie leise und eindringlich weiterspricht. "Ich biete Euch folgendes an: Ihr unterrichtet in meinem Haus die Kinder, deren Eltern dazu gewillt sind, während ich ihnen in den Pausen die wundervollen Welten der Phantasie näher bringe - sofern ich hier bin. Das Geld, das die Menschen hier dafür zu zahlen bereit sind, teilen wir uns - genauso wie die Arbeit, die am Haus anfällt.

Nur eine einzige Bedingung wäre daran geknüpft." Erneut überlegt sie scheinbar genau ihre Worte, bevor sie ihre Stimme etwas senkt und leiser fortfährt. "Ihr müsstet hier wohnen, damit immer jemand hier ist und nichts gestohlen wird." Gerade als Shehera den letzten Satz spricht, klopft es an der Türe und sie steht auf und zieht ihr Kleid zurecht. "Überlegt es Euch, Ihr müsst nicht sofort entscheiden, ob Ihr einverstanden seid und alles - ausser dem Wohnplatz - ist verhandelbar."

Mit diesen Worten wendet sie sich entschuldigend lächend von Tifa ab und öffnet die Eingangstür. Die eintretende eisige Luft lässt sie kurz frösteln, als sie Elyrina erkennt, welche sie sofort bei der Hand nimmt und mehr in das Haus zerrt als führt. Vor der ersten Zimmertüre lässt sie diese einfach stehen und verschwindet darin, bevor sie mit ihrem dicken schwarzen Samtumhang wieder herauskommt und ihn Elyrina wortlos um die Schultern legt. "Es freut mich sehr, dass Ihr den Weg zu mir gefunden habt." sagt Shehera mit einer leichten Verbeugung und führt Elyrina dann in den Geschichtenraum, wo sie sie auf der grossen Spielwiese, die deutlich mal ein Bett war, Platz nehmen lässt und ihr sofort einen Becher heissen Tee in die Finger drückt. Er riecht noch immer verführerisch nach Sommer und Honig und wärmt wunderbar beim Trinken - alleine durch die Erinnerung an den Sommer.

"Entschuldigt mich doch bitte noch einen Moment." meint Shehera erneut entschuldigend zu Elyrina, während sie sich wieder zu Tifa gesellt. "Dies ist Elyrina Tinuviel..." stellt sie die Frau auf dem Bett vor. "Und das hier Tifa."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 08. Jan. 2004, 14:20 Uhr
Als die Tür sich öffnet kommt Elyrina gar nicht dazu Begrüßungsworte zu sprech, so schnell hat Shehry sie ins Haus gezogen. Etwas verdutzt schaut sie die Geschichtenerzählerin an "Ich dachte jetzt wo cih endlich jemanden in der Stadt kenne könnte ich Euch auch einmal einen Besuch abstatten." sie lächelt etwas verlegen. Ohne zu Antworten verschwindet Shehera und bringt ihr einen wrman Umhang den sie sich dankbar um die Schultern legen lässt.
Das Zimmer in das sie nun geführt wird gefällt ihr gut es ist so gemütlich. Es läd praktisch dazu ein es sich auf dem großen Bett bequem zu machen.
Der Tee den Shehera ihrreicht ist so warm dass Elyrinas Finger kribbeln als sie den Becher in ihren Händen hält dankbar lächelt sie Shehers an. sie merkt wie langsam ihr körper sich erwärmt.
Freundlich deutet sie eine Verbeugung an als Ihr Tifa vorgestellt wird. "Es ist mir eine Ehre."
Glücklich schaut sie sich im Raum um.  Bald schon würde sie ihre eigenen Räume nach belieben (oder Geldkatze) einrichten können. "Ich habe ein Haus gekauft." platzt es aus ihr heraus. Wie so oft kann sie nicht warten bis das Gespräch daraus hinausläuft. Etwas unsicher ob es nicht unhöflich ist mit Neuigkeiten so direkt hiauszukommen schaut sie Shehera an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Jan. 2004, 14:37 Uhr
Shehera dreht leicht grinsend ihr Gesicht Elyrina zu. "Das ist ja wunderbar." sagt sie in Ermangelung an andern Möglichkeiten. "Was für eines? Und wo befindet es sich? Und was habt Ihr vor dort zu... nun... zu tun?" Ehrliche Neugierde spricht aus ihrem Gesicht, als sie Elyrina mehr ausquetscht als freundlich fragt, doch das ist nunmal ihre Art und sie freut sich, dass die Frau, die sie eigentlich erst gerade kennengelernt hat - und das nichtmal unter wirklich guten Voraussetzungen - ihr sofort die Neuigkeiten erzählen kommt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 08. Jan. 2004, 17:40 Uhr
"Oh es ist ein kleines weißes Haus, ganz in der Nähe der Schneiderei. Nur ein oder zwei Straßen weiter. Es hat so herrliche rote Fensterläden, und das Schaufenster ist so wunderbar groß. Dort werde ich dann meine Antiquitäten auslegen können. Und die Türe.. sie ist auch so hübsch rot!" sie gerät etwas ins Schwärmen, wie ihr selbst auffällt. und so zuckt sie einfach etwas verlegen mit den Schultern "Nun ich bin einfach sehr glücklich endlich eine feste Bleibe zu finden!"  Ihr grünen Augen leuchten wie das schönste Sommergrün. So ist es für jeden ersichtlich dass sie einfach überglücklich ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 08. Jan. 2004, 18:12 Uhr
Tifa nickt freundlich in Elyrina's Richtung, als die junge Frau ihr vorgestellt wird. Dennoch sagt die Elbe kein Wort und lächelt ihr nur entgegen.
Als Shehera mit ihren Fragen schnell und neugierig anfängt, bemerkt Tifa eine ganz andere Seite von der Geschichtenerzählerin. Ihre Augenbrauen ziehen mit einem schmunzeln im Gesicht nach oben, wobe sie die dunklen Augen leicht gen Boden dreht.
Elyrina scheint die Neugierde Shehera's nichts aus zu machen und als diese nun ins schwärmen kommt, verbirgt die Elbe ihr Grinsen hinter der Teetasse.
Dieser Enthusiasmus kommt Tifa doch all zu bekannt vor.
Langsam trinkt sie von dem immer noch sehr warmen Rest des Tees ihrer Tasse.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Jan. 2004, 20:27 Uhr
"Ich glaube, dieses Haus ist mir mal aufgefallen, als ich daran vorbeiging." sagt Shehera lächelnd - ja fast grinsend - zu Elyrina. Die Begeisterung der Frau imponiert ihr wirklich, zumal sie dies von sich selbst kennt. Als die Augen von Elyrina regelrecht zu leuchten anfangen, kann Shehera sich ein leises Auflachen nicht verkneifen. "Es freut mich wirklich sehr, dass Ihr scheinbar genau das gefunden habt, wonach Ihr auf der Suche wart." sagt sie lächelnd. "Ihr verkauft Antiquitäten? Auch Bücher?" fragt sie dann neugierig weiter, bevor sie sich kurz an Tifa wendet. "Verzeiht bitte die Unterbrechung. Ich hoffe, dies verschafft Euch die Möglichkeit, noch etwas über mein Angebot nachzudenken."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 08. Jan. 2004, 20:55 Uhr
Elyrina braucht nicht lange Überlegen um die Frage nach den Büchern zu beantworten! Sie würde niemals ein geschäft eröffnen in dem es keine Bücher gibt.
"Oh ja, Ich habe eine angemessene Auswahl an alten Büchern. Romane, Sachbücher. Und in Eurem Fall auch Märchenbücher aus alten Tagen." sie lächelt wieder dieses begeisternde Lächeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Jan. 2004, 18:44 Uhr
"Dann werde ich sicherlich einer Eurer ersten Kunden sein." antwortet Shehera breit grinsend, wobei ihre Augen ein Funkeln aufweisen das es sonst wohl nur bei Kindern gibt, wenn sie ein neues Spielzeug erhalten. Mit einem etwas ernsteren Gesichtsausdruck sieht sie dann zu Tifa. "Hattet Ihr schon genug Zeit über mein Angebot nachzudenken? Oder möchtet Ihr es Euch ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 10. Jan. 2004, 14:06 Uhr
Die Elbe hat ihre Tasse bereits wieder weg gestellt und sieht Shehera nun in die glänzenden Augen. Wirklich Zeit zum überlegen braucht sie sowieso nicht, doch ihr Gesicht zeigt eher eine Art Konzentration, als bräuchte sie tatsächlich noch Zeit.
"Das was ich bis jetzt von Euch gehört habe fand ich recht übereinstimmend mit meinen Vorstellungen. Und wenn ich hier einziehen würde, bräuchte ich passenderweise keine Miete mehr für ein Gastzimmer zahlen."
Tifa's Mundwinkel formen ein schelmisches Grinsen, als sie fortfährt.
"Ich denke ich habe mich bereits entschieden! Man muss sich hier einfach heimisch fühlen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Jan. 2004, 09:30 Uhr
"Dann werde ich Euch nun gerne ein paar Dinge zeigen." sagt Shehera freudig lächelnd und steht auf, bevor sie Tifa ihre Hand entgegenstreckt, welche auch ergriffen wird und ihr hilft, ebenfalls aufzustehen. "Ihr entschuldigt uns einen Moment?" wendet sie sich kurz entschuldigend an Elyrina, welche allerdings verständnisvoll nickt.

Shehera führt Tifa in die Küche, wo lediglich ein alter Holzherd und ein paar Schränke stehen, welche sichtlich vollgepackt sind. Etwas Holz wurde von Shehera selbst in einer Ecke aufgestapelt, damit sie nicht für jedes Scheit nach Draussen gehen muss, wenn sie heizt. Sie nimmt zwei davon und wirft sie in den Herd, wodurch es in der Küche noch wärmer wird als es sowieso schon ist. "Das hier ist also die Küche. Die Schränke sind voll und draussen habe ich einiges an frischen Vorräten, die werde ich Euch aber später zeigen. Wenn Ihr Lust haben solltet zu kochen, tut Euch keinen Zwang an, ich komme leider selbst viel zu wenig dazu, vor allem für mich alleine." Shehera grinst Tifa frech an und geht dann wieder aus der Küche hinaus. "Ich würde vorschlagen, wir vergessen in diesem Fall lieber die Höfligkeitsform? Wenn wir zusammenarbeiten wollen, dürfte das höchstens hinderlich sein."

Da Tifa nichts dagegen zu haben scheint, dreht sich Shehera lächelnd um und zeigt auf die erste Tür. "Dies hier ist mein Zimmer, welches ich aber nur benutze, wenn es nicht anders geht. Normalerweise schlafe ich draussen in der Hängematte, ich mag keine... nun... Räume." Ohne die Tür zu öffnen, geht sie weiter zur nächsten Tür und öffnet diese. Das Bett ist sichtlich frisch bezogen und ein sanfter Hauch von Rosenduft hängt in der Luft, welcher von einer Schale mit Rosenblättern verströmt wird. "Das hier wäre dann Dein Zimmer."

Das Zimmer ist auf Hochglanz poliert und der Schreibtisch sieht aus, als wäre er neu, auch wenn Shehera weiss, dass er es nicht ist. Ohne Tifa auch nur die Chance zu geben, sich das Zimmer genauer anzusehen, führt sie sie wieder in den Geschichtenraum zurück. Sie sieht sich erst fast hilflos um, bevor ihr sichtlich einfällt, was sie dazu sagen will. "Die Bücher hier sind nicht für kleine Kinderhände gedacht, deshalb habe ich sie alle etwas in die Höhe gestellt. Die Bücher sind mein Leben - im wahrsten Sinne des Wortes - und ich möchte nicht, dass sie beschädigt werden. Selbstverständlich darf jeder, der möchte, herkommen und sie lesen oder sie sich vorlesen lassen, aber es ist mir nichts wichtiger als dass man darauf acht gibt wie auf seinen Augapfel." Schon fast entschuldigend blickt Shehera zu Tifa und zuckt dann kurz mit den Schultern, bevor sie auf das grosse Buch an der Drachenwand zeigt, das wie immer auf dem speziellen Brett an der Wand steht und fast schon stolz aussieht.

"Dieses Buch ist tabu! Niemand darf und soll es lesen. Es ist ein spezielles Buch und normalerweise ist es auch nicht hier, wenn ich nicht hier bin. Ich bitte auch Dich, Dich an das zu halten und es nicht herunterzunehmen, auch nicht, um es zu putzen oder abzustauben oder was auch immer." Sheheras Stimme klingt mit Nachdruck, jedoch noch immer freundlich, wobei sie Tifa schon fast mit flehenden Augen ansieht. Es ist deutlich zu erkennen, dass sie ihre Worte ernst meint und fast könnte man meinen, dass es für sie nichts wichtigeres in ihrem Leben gibt als das, was sie gerade gesagt hat.

Genau in diesem Moment klopft es an der Türe und Shehera macht sich zu dieser auf, mit einem entschuldigenden Nicken in Richtung der beiden Frauen. Mit einer geschmeidigen Bewegung öffnet sie die Tür und sieht draussen in der Kälte - inzwischen scheint schon ein kleiner Schneesturm zu toben - zwei Frauen und zwei Kinder stehen. Noch bevor die Frauen zu Wort kommen, bittet Shehera sie hinein, was diese jedoch ablehnen. Die etwas grössere Frau ergreift daraufhin das Wort. "Mein Name ist Marie und das ist meine Schwester Martha. Dies hier sind ihre Kinder - Mathias und Anna. Wir haben gehört, sie passen auf Kinder auf und bringen ihnen im Bedarfsfall auch lesen und schreiben bei?"

Shehera mustert die beiden Frauen und bemerkt, dass die jüngere Frau sicher zwanzig Jahre jünger ist als die sprechende, was sie zweifeln lässt, ob dies wirklich ihre Schwester ist, aber sie nickt lediglich freundlich lächelnd auf die Frage. "Nun..." fährt die Frau fort, "Mathias ist acht Jahre alt und kann weder lesen noch schreiben, weil ich es ihm leider genausowenig beibringen kann wie meine Schwester, wir sind dessen leider nicht mächtig. Und Anna... nun... Anna ist erst drei und meine Schwester und ich müssen dringend verreisen. Könnten Sie vielleicht... ein paar Tage auf unsere Kinder aufpassen und ihnen vielleicht etwas beibringen? Ich würde auch sofort eine Woche Unterricht und Unterkunft bezahlen." Sofort streckt die Frau Shehera ein Säckchen entgegen, das diese etwas verdutzt entgegennimmt. Es wiegt ziemlich viel, anscheinend sind Münzen darin. Shehera öffnet das Säckchen und erblickt eine nicht unerhebliche Anzahl an Silbermünzen, von welchen sie allerdings nur ein paar nimmt und den Rest lächelnd an die Frau zurück gibt. "Selbstverständlich können wir das. Dafür sind wir ja da." sagt Shehera endlich, während sie die Kinder ansieht und anlächelt. Die Frau drückt ihr dankbar zwei Säcke in die Hand, welche wohl die Kleidung für die Kinder beinhaltet und verbeugt sich leicht, bevor sie sich umdreht. Mit den Worten "Bis in einer Woche." gehen die zwei Frauen davon, bis sie im wirbelnden Schnee verschwunden sind.

Shehera sieht die Kinder an und führt sie sofort in den Geschichtenraum. Nachdem sie sich versichert hat, dass ihre Mäntel aufgehängt sind erkundigt sie sich, ob sie etwas trinken möchten und kommt kurz darauf mit den Kindern und zwei Bechern mit heisser Schokolade zurück. Grinsend blickt sie Tifa entgegen. "Nun... das hier scheinen dann wohl unsere ersten Gäste zu sein. Dies ist Mathias, er ist acht Jahre alt und möchte gerne lesen und schreiben lernen - zumindest möchte das seine Mutter. Und die Kleine hier heisst Anna. Zum Lernen dürfte sie wohl mit drei Jahren etwas zu jung sein."

Die Kinder sehen sich staunend in dem Raum um, jedoch lassen sie sich nicht lange aufhalten und machen sich sofort daran, die Spielsachen auf den unteren Regalen auszuräumen und zu spielen. Etwas verloren sieht Shehera Tifa an. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen wird. Möchtest Du noch etwas trinken?" Sie dreht sich mit einer schnellen Bewegung zu Elyrina um. "Oder ihr?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 11. Jan. 2004, 10:27 Uhr
Noch ganz benommen von der "Einführung" in das Leben hier im Haus sieht Tifa den beiden Kindern nach, wobei ihr das kleine Mädchen ein niedliches Grinsen entgegen wirft.

Bevor die Elbe wieder zu Elyrina und Shehera geht, dreht sie sich noch einmal um und lässt einen neugierigen Blick auf das Drachenbuch fallen. Zweifellos ist ihre Neugierde geweckt, doch hat sie noch nie jemanden hintergangen der es ehrlich mit ihr meint.  Außerdem was sollte an einem Buch so interessant sein, denkt Tifa und lenkt ihre Gedanken somit weg von dem Buch.

Langsam geht die Elbe wieder auf Shehera zu und erwiedert mit einem Lächeln:
"Nein danke, Shehera. Ich werde mich wohl eher auf den Weg machen und meine Sachen aus der Goldenen Harfe holen. Es wird nicht lange dauern und je eher ich mich hier eingerichtet habe, kann ich mich mehr mit den Kindern beschäftigen."
Tifa wirft einen Blick zu den spielenden Geschwistern hinüber.
"Ihr beide werdet doch solange alleine mit ihnen auskommen?" Sie nickt leicht in die Richtung der Kinder, wobei es eher eine Höflichkeitsfrage als ernst gemeint war.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Jan. 2004, 10:40 Uhr
"Selbstverständlich, früher musste es ja auch gehen." erwidert Shehera grinsend auf die sichtlich nicht ernst gemeinte Frage und wirft den Kindern einen lächelnden Blick zu. Als Anna sich reckt und streckt, um an eins der Bücher zu kommen, greift der Junge danach und will es ihr geben. Sofort ist Shehera zur Stelle und nimmt es ihm sanft aber bestimmt ab. Als das Buch wieder auf seinem Platz steht, geht sie in die Hocke und sieht die Beiden ernst an. "Nicht anfassen. Die Spielsachen sind schon auf der richtigen Höhe, die Bücher haben sehr viel Wert." sagt sie in erklärendem Ton, wobei der Junge rot anläuft und einen Schritt zurückmacht. Shehera zieht ihre linke Augenbraue nach oben und lächelt ihn an. "Das ist nun ja nicht so schlimm. Nun weisst Du es ja." sagt sie freundlich aber eindringlich, während sie sich schon wieder umdreht um zu den Frauen zurück zu gehen.

"Ich freue mich sehr, bald nicht mehr alleine hier zu sein." sagt sie schliesslich zu Tifa und wendet sich dann an Elyrina. "Und wann habt Ihr vor, Euer Geschäft zu eröffnen? Jetzt im Winter, wo man nur ungern das Haus verlässt, ist vielleicht nicht so ein guter Zeitpunkt?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 11. Jan. 2004, 11:43 Uhr
Während Die beiden Frauen durchs Haus stapfen, steht Elyrins auf und bewundert die vielen wertvollen Bücher in den Regalen. Bald würden ihre Bücher auch wieder in ihrer Nähe sein!
Als Shehera und Tifa wieder zurück sind setzt sie sich auch wieder. Der Mantel, den Shehera ihr angereicht hat, liegt abgestreift neben ihr auf dem Bett. Ihr ist nun nicht mehr kalt.

Sie beobachtet wie Shehera Tifa die Handhabung mit den Büchern erklärt. Sie kann das voll und ganz nachvollziehen, denn Sie würde es auch so machen.

Als es klopft ist sie neugierig, wer das wohl ist, und beobachtet interessiert was die Frau zu sagen hat. Die Kinder scheinen recht niedlich zu sein.
Sie nickt belustigt als Tifa fragt ob sie mit den Kindern allein zurecht kämen.

Als Shehera sich wieder ihr zuwendet lächelt Elyrina: "Nun noch kann ich mich eh erst um die Einrichtung meiner Wohnung kümmern. Bevor ich mivh um dem Laden kümmern kann, muss ich erst meine Familie benachrichtigen, dass sie mir die Waren die ich aus dem Geschäft meines Vaters erworben habe zukommen lassen. Und das wird etwas dauern! Also wird es wohl vor dem Frühjahr nichts werden." Sie zuckt mit den Schultern. "Jedoch bin ich ehrlich, wenn ich sage, dass ich es kaum noch erwarten kann."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Tifa am 11. Jan. 2004, 12:35 Uhr
Tifa's Laune ist seit dem frühen Morgen erheblich gestiegen und das sieht man ihr nun auch an. Langsam geht sie zu den Stahlhacken an der Wand und holt ihren Umhang, welchen sich die Elbe sogleich umlegt.
Danach geht sie nocheinmal zurück zu Shehera und Elyrina.

"Nun ich mache mich dann mal auf den Weg." beginnt Tifa, während sie sich den Umhang zureckt rückt. Zu Elyrina gewandt fügt sie hinzu:
"Falls ihr nicht mehr hier seit, wenn ich wieder komme, so wünsche ich euch schon jetzt einmal viel Erfolg bei dem Einrichten eures Hauses. Wir werden uns sicher bald wieder sehen." Mit einem freundlichen Lächeln verlässt Tifa den Raum und geht hinaus auf die Straße.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Jan. 2004, 12:03 Uhr
"Solltet Ihr irgendwelche Hilfe brauchen können, dann scheut Euch bitte nicht, Euch an mich zu wenden." sagt Shehera mit einem freundlichen Lächeln zu Elyrina. "Alleine die Tatsache, dass ich mir dann all die Bücher ansehen könnte..." fährt sie verträumt fort, bevor sie Elyrina wieder ernst ansieht. "Wie kommt Ihr denn überhaupt zu all den Antiquitäten? Habt Ihr die über die Jahre gesammelt, weil sie Euch gefielen oder gekauft, damit Ihr nun ein Geschäft eröffnen könnt?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 13. Jan. 2004, 20:29 Uhr
"Oh ich danke Euch! Mein Vater hat ein gut gehendes Antiquitätengeschäft in Ildala. Er hat den Laden von seinem Vater übernommen, und einige Stücke passen einfach nicht zu seinem Geschäft, und dahe ich sie kurzerhand genommen. Nun, " sie stockt etwas ehe sie weiter spricht, "Nun, Sagen wir ich durfte sie ihm, in Anbetracht der Umstände, freundlicherweise abkaufen." Sie trinkt einen Schluck Tee und schaut etwas unglücklich drein.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Jan. 2004, 20:47 Uhr
"Ihr musstet Eurem eigenen Vater die Sachen abkaufen, die er sowieso nicht haben wollte?" fragt Shehera sichtlich geschockt, bevor sie merkt, dass sie gerade mehr als indiskret war. Ihr Gesicht läuft rot an und sie senkt den Blick beschämt zu Boden. "Verzeiht, das geht mich nun wirklich nichts an."

Kurz gehen ihre Gedanken zu Nibrir und sie fragt sich, ob er die Diebin wohl erwischt hat, doch als sie die spielenden Kinder sieht, wird ihr klar, dass sie keine Zeit hat nach ihm zu sehen. Doch ihr Gesicht wird einen Moment sorgenvoll, bevor sie Elyrina erneut entschuldigend anblickt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 13. Jan. 2004, 20:58 Uhr
Sie seufzt etwas "Das macht ncihts. Es wäre eine zu lange Geschicht um sie jetzt zu erzählen." Damit ist das Thema vorerst abgeschlossen. vielleicht würde sie es eines Tages nochmal snschneiden und alles erzählen, aber dazu muus sie Shehera erst besser kennen. "aber Recht habt Ihr! " Sie schaut Shehera an als diese ihr Gesicht Sorgenvoll verändert. "Was ist mit Euch? srgt Ihr Euch um jemanden?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Jan. 2004, 19:56 Uhr
"Nibrir." sagt Shehera kurz angebunden und grübelt dann einen Moment über eine Lösung, wie sie doch nach ihm sehen könnte. "Er... nun... sein Geschäft wurde heute Morgen ausgeraubt und er hat die Diebin verfolgt. Ich konnte nicht auf seine Rückkehr warten und mache mir nun schon grosse Sorgen, ob er die Verfolgung... nun... unverletzt überstanden hat."

Shehera schüttelt kurz den Kopf und lächelt dann wieder. "Aber ich werde wohl heute Abend nach ihm sehen müssen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Jan. 2004, 17:39 Uhr
Der Tag vergeht, indem Shehera sich lange mit Elyrina unterhält. Sie sprechen über das Geschäft, das Elyrina eröffnen will und über die Bücher, die sie bei sich hat. Shehera ist mehr als neugierig, was die Bücher angeht und möchte sie so schnell wie möglich sehen. Als der Abend zu dämmern beginnt, ist Tifa leider noch nicht zurück. Wahrscheinlich ist sie aufgehalten worden, es scheint im Moment in der Stadt ja mehr als chaotisch zuzugehen. denkt Shehera bei sich und wendet sich dann erneut an Elyrina. "Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr Euch meine Bücher gern einmal ansehen." sagt sie freundlich lächelnd zu ihr, bevor sie auf das grosse Drachenbuch zeigt. "Mit einer Ausnahme natürlich." Ein breites Grinsen liegt dabei auf ihren Zügen, was deutlich macht, dass sie auch so nicht erwartet hätte, dass Elyrina sich das Buch angesehen hätte.

Mit ein paar entschuldigenden Worten zieht Shehera die zwei Kinder an und wirft sich selbst den Umhang über, bevor sie auch ihre Schuhe anzieht. "Entschuldigt mich bitte, ich muss dringend nach Nibrir sehen. Wenn Ihr lieber gehen würdet wäre ich froh, wenn Ihr für Tifa eine kleine Nachricht hinterlassen könntet." sagt Shehera lächelnd zu Elyrina, wobei sie auf ihr Zimmer zeigt, wo sich Schreibzeug befindet, wie Shehera ihr erklärt. Dann hat sie das Haus auch schon verlassen und geht schnellen Schrittes - mit zwei Kindern an den Händen - in Richtung Tüchergasse.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 26. Feb. 2004, 03:24 Uhr
Elyrina schlendert lange an den Ragalen entlang und zieht gelegentlich eines der Bücher aus den Regalen um einige Seiten darin zu lesen. Sie merkt kaum wie der abend vergeht und die Nacht hereinbricht.
Als sie endlich am ende der Regale angekommen ist, bemerkt sie erst wie müde sie eigentlich ist.
Schnell entscheidet sie sich wieder zu gehen und hat ihren Mantel schon angezogen, als ihr auffällt, dass sie das Haus ja nicht einfach offen stehen lassen kann.
In ihren zwiespalt verharrend setzt sie sich auf die Matratze.
Nach einer Weile legt sie sich hin, mit dem Vorsatz weiter über eine Lösung zu grübeln. Bis sie einschläft.
Kurz bevor sie völlig ins Reich der Träume versinkt geht ihr noch ein Gedanke durch den Kopf Shehera wird sicher verstehen dass ich nicht einfach egehen konnte. Dann folgt auch schon der Schlaf.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 16. März 2004, 18:07 Uhr
Als Elyrina aufwacht ist es schon fast Mittag.
Sie schaut hinaus und sieht dass die Sonne schon recht hoch steht.
Schnell steht sie auf und richtet sich etwas. Sie schaut sich kurz um bis ihr klar wird dass sie noch immer allein im Haus ist.
Nun ich könnte noch warten, doch wäre si mir sicher nicht böse wenn ich gehen würde, auch ich habe noch einige Dinge zu regeln. Ich werde ihr einfach eine Nachricht hinterlassen und werde dann bald wieder bei ihr herein sehen und sie auf einen Tee einladen. Dann in minem Haus. Elyrina nickt zufrieden und sucht sich, ohne in Sheheras Sachen zu wühlen, eine Schreibfeder und ein Stück Papier.

"Liebe Shehera,
ich konnte leider nicht länger warten, also bin ich schon einmal zu meinem Haus gegangen.
Ich danke dir, dass ich hier bleiben durfte, und so eine warme und gemütlichere Nacht als in der Harfe verbingen konnte.
ich hoffe dass wir uns bald wieder sehen, denn dann würde ich mich freuen dich als Gast in meinem Haus begrüßen zu dürfen.
Aber ich werde in den nächsten Tagen immer mal wieder vorbei sehen, um mich noch persönlich bei dir zu bedanken.

Mit lieben Grüßen

Elyrina "

Diesen Brief legt sie auf einen Tisch und legt sich dann ihren Umhang um, und verlässt Das Haus der Geschichten um sich auf den Weg in ihr egenes zu machen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Mai 2004, 09:13 Uhr
Vollkommen geschafft betritt Shehera ihr Haus irgendwann am Nachmittag wieder. Die Sonne steht schon tief und ihre warmen Frühlingsstrahlen haben sie und die zwei Kinder dazu gebracht, ihre Umhänge auszuziehen und barfuss durch den noch kühlen Sand zu gehen.

Shehera nimmt eins der Bücher und setzt sich in ihren Schaukelstuhl auf der Veranda, während Anna und Mathias sich ihr gegenüber auf den Boden setzen und sie gespannt ansehen. "Ich habe Euch eine Geschichte versprochen..." sagt sie lächelnd, während sie das Buch aufschlägt. Es ist voller farbiger Bilder von Feen und Einhörnern und Shehera lächelt einen Moment verträumt, bevor sie anfängt vorzulesen.

"Es war einmal in einem fernen Land, vor einer sehr langen Zeit..." fängt sie an und bald ist sie genau so gefesselt von der Geschichte, die sie sicher schon zehnmal gelesen hat, wie die strahlenden Kinder, die vor ihr sitzen und an einem Tee nippen, den Shehera noch vom Nachmittag des letzten Tages hatte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 11:06 Uhr
Shehera liest nicht wirklich die Geschichte vor, vielmehr hat sie die Augen geschlossen und lebt - wie immer - in der Geschichte, während sie spricht. Doch trotzdem blättern ihre Finger wie von Geisterhand gesteuert die Seiten um, sobald die Worte, die sie spricht, diese verlassen. Gebannt von ihren Worten hängen die Kinder an Sheheras Lippen und ihrem Gesicht, welches wie immer leicht nach links geneigt ist während sie spricht, bis etwas am Strand ihre Aufmerksamkeit erregt.

Ein lautes Platschen ist zu hören, welches Shehera in ihrem tranceartigen Zustand nicht vernimmt, die Kinder aber sehr wohl. Mathias steht sofort auf den Füssen und blickt von Shehera auf den Strand und wieder zurück, scheinbar unentschlossen, wem er nun die Aufmerksamkeit schenken soll. Bald aber scheint die Neugierde zu siegen und er läuft zum Strand, während seine Schwester Shehera am Rockzipfel zieht, bis diese aufhört zu erzählen und dann zum Strand zeigt.

Shehera muss lächeln, als sie die scheinbar aussichtslosen Versuche des Mannes hört, den Hund aus den Fluten zu locken und sie erhebt sich von ihrem Schaukelstuhl, um sich an eine der Säulen zu lehnen und das Geschehen zu beobachten. Das Buch legt sie vorsichtig auf den Tisch, damit sie später die Geschichte da weiterlesen kann, wo sie aufgehört hat und Anna klammert sich an ihr Kleid und beobachtet ebenfalls, was Mathias bei dem Mann tut.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 11:18 Uhr
Als Ben den Jungen erblickt, der sich schnell dem Ufer nähert, wirkt dieser freudige Anblick besser, als alle verzweifelten Befehle seines Herren.

Angestachelt durch das kühle Naß, schießt der schwarze Fellball aus dem Wasser. Máel erblickt gerade noch den Grund, warum seine Befehle doch noch erhört werden und stößt eine weiteres verzweifeltes "Ben! Hierher!" aus.

Allerdings erzielt er damit nicht die erhoffte Wirkung, denn sein "gehorsamer" Freund, rennt mit voller Kraft auf den Jungen zu. Máel, der sich optimistisch in seinen Weg stellt, wird durch die Wucht des Aufpralls hart zu Boden geschleudert und für den Bruchteil einer Sekunde, bilden die beiden ein wildes Knäuel, welches Ben als Sieger verläßt.

Er rennt auf den Jungen zu, verlangsamt aber dann einige Meter vorher sein Tempo, wobei er eine Sandfontaine aufwirbelt, die sich wie feines Mehl auf seinem Fell verteilt. Langsam geht er auf den Jungen zu, um vorsichtig an ihm zu schnuppern. Unverkennbar geht keinerlei Gefahr von dem großen Tier aus, so daß der Kleine keine Angst hat.

All das bekommt Máel jedoch nicht mit. Bewegungslos liegt er immer noch an der Stelle des Zusammenstoßes.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 11:40 Uhr
Shehera kann sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen, als sie sieht, was passiert. Sie hat von Anfang an angenommen, dass der Hund nicht gefährlich ist, denn wer lässt schon einen gefährlichen Hund frei umherstreifen? Als der Hund sich allerdings dann doch sehr schnell Mathias nähert, löst Shehera sich vom Griff Annas und rennt auf den Strand, wobei sie nicht weit rennen muss, weil Mathias direkt bei der Treppe steht.

Der Hund allerdings nähert sich nun doch langsam und schnüffelt an Matthias und Shehera seufzt leise, als sie bemerkt, dass sie doch recht hatte mit ihrer ersten Einschätzung. Sie blickt zu dem Mann und sieht erst jetzt, dass er noch immer im Sand liegt, was sie dazu veranlasst, doch etwas schneller durch die untergehende Sonne zu gehen, um ihn so schnell wie möglich zu erreichen. Langsam kniet sie sich neben ihm in den kühlen Sand, während Shenrah sein rotes Licht auf dem Gesicht des Elben spiegeln lässt und dieses in ein seltsames rot taucht. Einen Moment sieht sie ihn nur an, bevor sie ihre linke Hand auf seine Schulter legt und sanft etwas schüttelt, in der Hoffnung, dass dies reichen wird, um ihn wieder aus dem Reich der Träume zu holen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 11:47 Uhr
Alle sanften Versuche den bewußtlosen, schlanken Elben zu wecken scheitern. Erst jetzt fällt Shehera die ungewöhnliche Blässe auf, die auf den hohen Wangenknochen zu sehen ist.

Ihre Hand, mit der sie sich nahe dem Oberkörper des Elben im Sand abstützt, wird plötzlich von einem warmen Gefühl durchströmt. Als Shehera den Grund dafür erfahren will und auf ihre Hand schaut, entdeckt sie zu ihrem Entsetzen eine tiefrote Flüssigkeit, die unverkennbar Blut ist. Es rinnt in kleinen Tropfen aus der ledernen Rüstung und versickert langsam im weißen Sand des Strandes, der sich ebenfalls rot zu färben beginnt.

Ben bemerkt inzwischen, das Fehlen der Stimme seines Herren. Ein kurzer Blick und er läuft zu ihm zurück. Kurz sträubt sich sein Nackenfell, als die fremde Frau den bewußtlosen Elben berührt, aber als er keine Gefahr erkennt, beruhigt er sich sofort wieder.

Mit einem leisen Winseln legt sich der schwarze Riese in den Sand, seinen Kopf auf Máels Arm ruhend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 14:04 Uhr
Shehera blickt verwundert auf ihre Hand und als sie endlich erkennt, dass es Blut ist, was sie rot färbt und nicht das Licht der Sonne, schreckt sie zusammen. Mit der andern Hand fährt sie dem grossen Hund sanft durch's Fell. "Keine Angst, ich werde ihm helfen." sagt sie leise zu dem Schwarzen, während sie die Lederrüstung abtastet um herauszufinden, woher das Blut kommt.

Sie kann keinen Schaden an der Rüstung erfühlen und auch nicht erblicken, doch ist sie bei den Rippen auf der linken Seite sichtlich vollkommen vom Blut durchtränkt. Shehera hat nichtmal mitbekommen, dass Matthias inzwischen neben ihr steht und geschockt auf den Fremden blickt und das Blut, das sich langsam im Sand verteilt. Als sie ihn bemerkt setzt sie sich auf ihre Fersen und sieht den kleinen Mann eindringlich an. "Hör zu Matthias. Weisst Du, wo der nächste Heiler ist?" fragt sie ihn leise, woraufhin der Junge lediglich nickt. "Dann lauf bitte zu ihm und bring ihn her. Ich denke, wir brauchen ihn dringend."

Der Kleine nickt nur und läuft los, während Shehera den Elben unter den Armen packt und ihn zu ihrem Haus zieht. Ihre nackten Füsse rutschen dabei zweimal im Sand aus und sie landet unsanft auf ihrem Hintern, rappelt sich allerdings immer wieder hoch. Im Haus legt sie den Mann auf das grosse Bett im Raum der Geschichten und versucht herauszufinden, wie man ihn von seiner Lederrüstung befreit. Nach einiger Zeit hat sie auch das geschafft und wäscht seine Wunde mit frischem, abgekochtem Wasser aus, während Anna in einer Ecke spielt.

Als sie damit fertig ist, verbindet sie die Wunde vorsichtig und deckt den dunkelhaarigen Elben mit einer dünnen Decke zu, während sie in die Küche geht und Tee kocht, um auf den Heiler zu warten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 14:24 Uhr
Ben folgt den beiden langsam trottend bis ins Haus, natürlich verschmutzt er dabei den Boden ordentlich und läßt sich dann neben dem Bett nieder.

Als Shehera den Panzer und das darunter liegende Hemd, das natürlich ebenfalls blutgetränkt ist, enfernt hat, fällt ihr auf, daß die blutende Wunde an der Seite des Fremden nicht die einzige Blessur ist.

Die Hauptwunde, aus der nur noch wenig Blut austritt und dann ganz aufhört zu bluten, stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von einer scharfen Klinge. Der sauber Schnitt ist beinahe 20 cm lang und wurde bereits schon einmal genäht.

Der nackte Oberkörper ist gezeichnet von blauen Flecken und Blutergüssen, die jedoch bereits verheilen und an seinem linken Arm trägt der Elb ebenfalls einen Verband. Insgesamt macht er einen sehr zerschundenen und mitgenommenen Eindruck, der im krassen Gegensatz zu seinem Gesicht und dem optischenZustand seiner Kleidung steht. Bei genauerer Betrachtung sieht die besorgte Frau eine dicke Schicht perfekt aufgetragener Schminke, die wenigstens etwas Farbe auf das Gesicht zu zaubern vermag.

Auf dem rechten Schulterblatt kann die Shehera kurz eine Tätowierng erkennen, Bevor sie jedoch genauer schauen kann, wird ihr der schlaffe Oberkörper zu schwer und sie muß ihn ablegen. Dabei stößt der Elb ein leises Stöhnen aus.

Kurz nachdem Shehera in die Küche gegangen ist, kehrt sein Bewußtein zurück. Ohne die Augen zu öffnen, verharrt Máel regungslos auf dem weichen Untergrund, der sich offensichtlich nicht wie Sand anfühlt. Erstaunt nimmt er das Gefühl von weiten Stoff auf seiner bloßen Haut zur Kenntnis.

Angespannt lauscht er auf alle Geräusche und Gerüche, kann aber außer dem aromatischen Duft eines frischen Tees und nassen Fells nichts entdecken. Langsam schlägt er die Augen auf und wird merkwürdiger Weise von einem Engel angelächlet, der über ihm schwebt.

Na wunderbar, selbst im Himmel werde ich dieses verfluchte, ungehorsame Bündeln Nichtsnutzigkeit nicht los! denkt Máel sarkastisch, als sein Blick nach unten wandert und er Ben endeckt.

Einer Katze gleich gleitet er aus dem Bett und verzieht kurz das Gesicht, als ihm erneut Schmerz durch die Seite fährt. Mühsam unterdrückt er einen Schmerzenslaut und bewegt sich geräuschlos in Richtung der Quelle des Teedufts.

Dabei saugt er alle Eindrücke des Raumes gerade zu auf. Was für ein wundervoller Ort! Die Bilder, die große Teile der Wände und die Decke füllen, scheinen direkt aus den Büchern entsprungen zu sein, die überall zu sehen sind. Kurz zwingt ihn die Neugier einen Blick auf das einzelne Buch mit der Drachenzeichnug zu werfen, jedoch berührt er es nicht.

Beim durchqueren des Raumes schüttelt er leicht den Kopf, als er den Schmutz entdeckt, den Ben ins Hausgetragenhat. Dann hat er die offensichliche Küche erreicht.

Ben betrachtet der Weil seinen lautlosen Herren regungslos, als hätte der Hund Erfahrung darin.

Sein Blick in die Küche offenbart Máel die schöne Frau, die er schon kurz auf der Terrasse entdeckt hat. Er beißt sich auf die Lippe, weil er sie nicht erschrecken möchte, und spricht dann ein leises "Entschuldigung...ich..", als die beschäftigte Frau zusammen fährt und beinahe die Teekanne fallen läßt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 15:03 Uhr
Als der Mann plötzlich in der Tür steht, schreckt Shehera sichtlich zusammen und fast hätte sie den Teekrug fallen gelassen. Dadurch, dass sie dies verhindert, verbrüht sie sich einen Teil der Hand und schüttelt diese mit schmerzverzerrtem Gesicht, bevor sie sich dem Elben zuwendet. Kurz mustert sie ihn von oben bis unten und wieder nach oben, wo ihr Blick auf seinem Oberkörper haften bleibt, genauer gesagt an seinen Wunden. Sicher eine Minute steht sie nur da und sagt nichts, bevor sie sich räuspert und versucht zu lächeln. "Oh... Ihr seid schon wach. Nun... mein Name ist Shehera Rhishade und ich... naja... mir scheint, Ihr solltet besser das Bett hüten, bis der Heiler sich Eure Wunden angesehen hat." spricht sie etwas durcheinander.

Dann erinnert sie sich wieder daran, was sie eigentlich tun wollte und holt zwei Teebecher aus dem Schrank. Der Mann scheint ihr nicht gerade erpicht darauf zu sein, sich wieder hinzulegen und so legt sie ihren Kopf schief und sieht ihn freundlich an. "Oder wollt Ihr lieber draussen Euren Tee trinken?" meint sie und drängelt sich an ihm vorbei aus der Küche, wo sie stehen bleibt um seine Entscheidung abzuwarten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 15:25 Uhr
Máel zuckt zusammen als sich seine Gegenüber durch sein Verhalten verbrüht, sagt aber nichts und läßt die Musterung über sich ergehen. Dabei senkt er scheinbar verlegen den Kopf und seine schwarzen Haare fallen teilweise in sein Gesicht.

"Verzeiht meine Manieren. Bevor ich mich anständig vorstelle und für Eure Fürsorge bedanke, würde ich mir gerne etwas überziehen.", ein leichtes Nicken folgt diesen Worten, "Was den Heiler betrifft, möchte ich Eure Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Eigentlich wollte ich Euch aufsuchen, weil ich den Anschlag an der alten Kastanie entdeckt habe...aber nach meiner wahrlich "gelungenen" Vorstellung werdet Ihr eine Bewerbung wohl kaum noch mit Begeisterung entgegen nehmen." Ein schiefes Lächeln entblößt eine Reihe schöner weißer Zähne.

Nach einer kurzen Pause schließt er mit den Worten: "Wenn es Euch genehm ist, unterhalten wir uns doch draußen. Ich könnte etwas frische Luft gut vertragen."

Mit ein paar schnellen Schritten hat er sein Hemd erreicht und übergestreift, sieht verärgert auf den Blutfleck und nimmt deshalb noch den Umhang, um den Fleck zu verbergen.

In gespieltem, strengen Ton ruft er Ben zur Ordnung: "Und Du machst Dich raus! Deinetwegen kann ich gleich noch sauber machen!"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 15:32 Uhr
Ein Grinsen stiehlt sich in Sheheras Gesicht, als der Elb sich erst etwas überziehen will, doch sagt sie nichts, sondern geht schnellen Schrittes auf die Terasse, wo sie das Buch - welches sie vorher den Kindern "vorgelesen" hatte - auf den Schaukelstuhl legt, damit sie den Tee auf den Tisch stellen kann. Es ist nun schon fast dunkel und langsam macht Shehera sich Vorwürfe, den Kleinen alleine losgeschickt zu haben und so lässt sie ihren Blick suchend über den Strand schweifen. Dieser ist Menschenleer, lediglich eine Frau mit einem Pferd kann sie nahe des Hauses erblicken, welche im Sand sitzt und scheinbar die Aussicht auf den Ildorel geniesst.

Einen Moment bleibt Sheheras Blick an dem wie immer faszinierenden Anblick des Sees hängen und sie setzt sich langsam auf einen der Stühle. Schon fast mit Gewalt muss sie ihre schwarzen Augen von dem Anblick lösen, gerade rechtzeitig, um Matthias zu sehen, welcher um das Haus gelaufen kommt. Vollkommen ausser Atem bleibt er vor der Geschichtenerzählerin stehen und sieht sie beschämt an. "Die Heilerin war nicht da." sagt er fast schon schuldbewusst und senkt seinen Kopf. "Das macht nichts, der Elb ist schon wieder auf den Beinen." antwortet Shehera mit einem liebevollen Lächeln und fährt dem Jungen sanft durch's Haar. "Du und Anna sollten jetzt schlafen gehen, nehmt das grosse Bett im Gästezimmer, Eures dürfte wohl... nicht zu gebrauchen sein heute." fährt sie fort, wobei sie an die Blutflecken denkt, die der Fremde wohl auf der "Spielwiese" hinterlassen hat.

Matthias nickt gehorsam und geht nach drinnen, wo er dem fremden lediglich zulächelt und Anna an der Hand nimmt, um mit ihr in einem der Zimmer zu verschwinden. Kurz darauf läuft der grosse Hund des Fremden nach Draussen und legt sich vor den Treppen auf den Boden, während er die Umgebung mustert.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 15:46 Uhr
Halbwegs ansehnlich betritt der Elb die Terrasse und verbeugt sich elegant: "Jetzt soll Euch die Vorstellung zu Teil werden, die Euch von vornherein gebührt hätte."

Nichts deutet darauf hin, daß er noch eben bewußtlos auf dem Bett gelegen hat, so sicher scheint sein Auftreten nun zu sein. Lediglich die immer noch vorhanden Bläße ist als Zeichen seiner Verletzungen zu entdecken, denn geschickt verbirgt er den Blutfleck mit einer unauffälligen Bewegung seines Umhangs.

"Mein Name ist Thalareth und ich bereue zu tiefst einer schönen Dame solche Unanehmlichkeiten bereitet zu haben. Gerne hätte ich Euch mein Anliegen vorgetragen, da ich Euren Anschlag gelesen haben. Jedoch liegt die Vermutung nahe, daß Ihr in mir nun nicht gerade die Qualität "verantwortungsbewusst" entdeckt habt, aber wenn ich eine Chance erhalte, werde ich Euch zweifelsfrei vom Gegenteil überzeugen können."

Nach diesen Worten nimmt er wieder eine aufrechte Haltung ein, setzt sich aber nicht von sich aus hin.

Seine Pupillen verschlucken fast vollständig das grüngold seiner Iris, um der schwindenden Sonne das letzte Licht zu rauben. Wie Brunnenschächte von unedlicher Tiefe, ziehen sie alles in sich hinein. In diesen Augen könnte man sich verliern und trotzdem geborgen fühlen. Seine fesselnde Stimme verstärkt diesen Einduck noch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Mai 2004, 17:54 Uhr
"Nun... verantwortungsbewusst ist ein grosses Wort." antwortet Shehera lächelnd, während sie Tee eingiesst. "Einerseits war es weniger verantwortungsbewusst von Euch, in dem Zustand zu jemand Anderem als einem Heiler zu gehen. Zum Andern ist es nicht verantwortungsbewusst, sich eine Stelle, für die man sich interessiert, einfach an sich vorbeigehen zu lassen, weil man einen Heiler aufsucht." fährt sie grinsend fort. "Vor Allem, wenn man der Meinung ist, dass man keinen Heiler braucht, was bei Euch wohl das Problem sein dürfte."

Shehera lässt erneut ihren Blick über das Ufer des Ildorel gleiten, wo das Rot der Sonne sich inzwischen zurück gezogen hat und einem Halbdunkel gewichen ist. "Ich weiss nicht... was für Erfahrungen habt Ihr denn vorzuweisen, die sich für diese Stelle eignen würden?" fragt sie, ohne den Elben anzusehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 15. Mai 2004, 01:49 Uhr
"Tatsächlich hatte ich bereits einen Heiler aufgesucht. Allerdings muß die Nähkunst, die Bens Temperament aushält, wohl noch erfunden werden." erwiedert Máel ebenfalls lächelnd, wobei sein Blick kurz zu dem wieder mal im Dreck liegenden großem Hund schweift, dessen ruhiges Atmen ein sicheres Zeichen für seinen Schlaf ist.

Das Nacht, die die erloschene Sonne zurückgelassen hat, legt sich wie ein Mantel über den Strand, als Máel weiter zu Shehera spricht.

"Mein Interesse wahr so groß, daß ich nicht umhin konnte Eurem Aushang sofort auf den Grund zugehen. Die geforderten Eigenschaften besitze ich beinahe zur Gänze, obwohl ich dies nicht gerne sage, denn ich möchte nicht überheblich erscheinen. Meine Eltern ermöglichten mir eine gute Bildung und ich liebe Geschichten und die Bücher, die sie beinhalten. Sie geben mir eine unglaubliche Inspiration für meine Leidenschaft, die Musik. Der Umgang mit Kindern liegt mir sehr und ich verstehe mich gut darauf, sie zu unterhalten. Über die geforderten charakterlichen Qualitäten macht Ihr Euch vielleicht am Besten selbst ein Bild, indem Ihr mir eine Weile bei der Erledigung meiner Aufgaben über die Schulter schaut."

Der Elb macht eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen.

"Allerdings kollidiert dies sicher mit Euren Plänen zu verreisen und ich bedaure, keine schriftlichen Referenzen vorlegen zu können.", gesteht Máel etwas betrübt.

Als die wohlklingende Stimme des Elben verstummt, kommt eine leichter Wind auf und bringt kältere Luft vom Ildorel heran, die ihn frösteln läßt. Ein leichtes Zittern läuft durch seinen Körper, der durch den Blutverlust empfindlicher auf Kälte reagiert als üblich. Seine Augen fixieren kurz den Becher mit heißem Tee, der immer noch dampfend auf dem Tisch vor einem leeren Stuhl steht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Mai 2004, 08:28 Uhr
"Das muss ja ein perfekter Heiler gewesen sein. Meint Ihr, Ihr braucht noch einmal einen?" fragt Shehera leicht besorgt. "Setzt Euch doch erst einmal und trinkt Euren Tee. Möchtet Ihr Honig?" fährt sie fort, während sie den kleinen Tiegel, welcher den kostbaren Bienensaft enthält, in die Richtung des leeren Stuhles schiebt. "Entschuldigt mich."

Mit diesen Worten steht Shehera auf und geht in's Haus, wo sie eine dicke weisse Kerze von einem der Regalen nimmt und auf dem Weg nach Draussen kurz im Zimmer der Kinder vorbeisieht. Einen Moment lehnt sie sich an den Türrahmen und stützt ihren Kopf seitlich daran, um die schlafenden Kinder zu beobachten. Sie liegen eng aneinander gekuschelt auf dem grossen Bett und sehen aus, als könnte nichts auf der Welt ihren Frieden stören. Leise schliesst die Frau die Türe wieder und holt aus ihrem Zimmer ihren dicken Umhang, denn das Zittern des Elben ist ihr nicht entgangen. Mit der brennenden Kerze und dem schwarzen Mantel mit der roten Fütterung bewaffnet verlässt sie das Haus wieder und setzt sich wieder auf ihren Stuhl.

"Bitte nehmt den Umhang, Ihr solltet nicht auch noch frieren." sagt sie leise und lächelnd, während sie sein Gesicht mustert, das im warmen, weichen Schein der Kerze noch blasser aussieht als im roten Licht der Sonne. Schliesslich nickt sie leicht, ohne ersichtlichen Grund.

"Ja, ich denke, das können wir so machen. Ich müsste in zwei oder drei Tagen zwar verreisen, aber ich werde die Reise eben solange aufschieben müssen, bis ich sicher bin, dass Ihr mich hier vertreten könnt." sagt sie nachdenklich, während ihre Augen den Schimmer des Feuers der Kerze widerspiegeln, welches sie fixieren. "Könnt Ihr morgen sofort anfangen? Habt Ihr schon ein Zimmer in einem der Gasthäuser oder möchtet Ihr meine Gastfreundschaft für die Nacht auch geniessen?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 15. Mai 2004, 13:32 Uhr
Als Shehera die Bemerkung über den "perfekten" Heiler fallen läßt, meint sie kurz Unsicherheit in der Haltung des Elben zu entdecken, jedoch reicht das Licht nicht mehr aus, um das mit Sicherheit zu sagen. "Sicher könnt Ihr mir hier einen Heiler empfehlen, der bessere Arbeit erledigt."

"Habt Dank für Eure Gastfreundschaft.", Mael nimmt Platz und greift nach dem Tiegel mit Honig, "Ihr seid sehr nett!"

Als seine Gastgeberin mit einer großen Kerze und einem schweren, schwarzen Mantel wieder die Terrasse betritt, schließt Máel geblendet vom Licht, kurz seine Augen. Als er sie wieder öffnet ist wieder mehr vom grün seiner Iris zu sehen, als er sie anschaut.

Dankbar erhebt er sich und nimmt den Mantel entgegen, denn er sich vorsichtigt um die Schultern schlingt, damit er nicht voll Blut wird. "Ihr kennt mich kaum und doch bringt Ihr mir eine Freundlichkeit entgegen, die ich lange nicht gespürt habe." Verlegen läßt er wieder seine Haare ins Gesicht fallen, als er nach unten schaut. Sheheras Mustern entgeht nicht, daß sein Gesicht für einen Moment mehr Farbe trägt, bevor seine Bläße wieder die Oberhand gewinnt.

Sheheras Nicken bekommt Máel kaum mit, denn er hägt einem trüben Gedanken nach. Als er jedoch ihre Worte vernimmt, Blickt er sie freudig an und kindliche Neugier läßt unübersehbar die Goldsprenkel in seinen Augen leuchten. "Ich...Ihr..Danke! Vielen Dank!" Tausend Fragen scheinen auf seinen Nägeln zu brennen, die er nur mühsam zurückhalten kann.

Fasziniert sieht er dem Lichtspiel der Flamme in den tiefschwarzen Augen der schönen Frau zu, die ihm gegenüber sitzt, und seine Gedanken formen eine Melodie dazu.

"Sehr gerne stehe ich Euch morgen direkt zur Verfügung. Was die Übernachtung angeht...ich bin ohne die "Harfe" zu betreten auf direkten Weg hierher gekommen und so bin ich leider nicht im Besitz eines Zimmers für die Nacht.", antwortet Máel und fährt verschmitzt fort, "Seid Ihr sicher, daß ich Euch nicht schon genug zur Last gefallen bin, für meinen ersten Tag hier?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Mai 2004, 13:51 Uhr
"Ich werde Euch morgen den Weg zu Morgana erklären, ich kenne sonst keinen Heiler in der Stadt." meint Shehera, ihren Blick noch immer in die Flamme vertieft. Nur schwerlich scheint sie ihren Blick davon lösen zu können und sieht ihm schliesslich lächelnd in die Augen. "Nein, Ihr könnt gerne hier schlafen. Das hat Vorteile für uns Beide. Einerseits können wir dann morgen früh sofort anfangen - sofern Ihr nicht sofort Morgana aufsuchen möchtet - und andererseits müsst Ihr Euch nicht in der Dunkelheit noch auf die Suche nach einem freien Zimmer machen."

Ohne weitere Erklärung erhebt Shehera sich von dem Stuhl und verschwindet erneut im Haus. Ein Scheppern, gefolgt vom Geräusch zerbrechenden Tons lässt erahnen, dass ihr eine Schüssel auf den Boden gefallen ist und ihr Seufzen, Soris möge ihr doch einmal beistehen, bestätigt diesen Eindruck. Shehera hebt die Früchte, die nun quer über dem Boden liegen, schnell auf und legt sie in eine andere Schüssel, bevor sie die Scherben zusammenwischt und sich schnell wieder nach Draussen begibt.

Sie stellt die Fruchtschale auf den Tisch und nickt Thalareth auffordernd zu. "Ich denke, Ihr habt auch noch nichts gegessen. Bedient Euch. Ihr könnt dann mein Zimmer haben, ich schlafe in diesem Wetter lieber hier draussen." Sie nickt in Richtung ihrer Hängematte, welche inzwischen mehr als vergilbt ist von den Sonnenstrahlen und sonstigen Wetterkapriolen. "Vorausgesetzt, Ihr möchtet hier bleiben, selbstverständlich könnt Ihr auch gerne ein Zimmer ausserhalb dieses Hauses suchen und dann morgen nach Eurem Besuch der Heilerin herkommen. Auf ein paar Stunden mehr oder weniger kommt es nicht an."

Während sie spricht, gleitet ihr Blick erneut über den von den Sternen erleuchteten Strand und bleibt an der Gestalt, die noch immer am Wasser sitzt, hängen. "Was sie wohl da tut?" fragt sie leise vor sich hin, die Worte eher an sich selbst gerichtet als an ihren Gast. Erst jetzt setzt sie sich langsam wieder hin und beobachtet die Frau am Wasser.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 07:34 Uhr
Máel nickt dankbar und erwiedert Sheheras Lächeln, als sie schließlich ihren Blick von der Kerze lösen kann.

"Gerne nehme ich Euer Angebot hier zu übernachten an, wenn es Euch tatsächlich nichts ausmacht, denn auch ich würde mich gerne mit meinen Aufgaben hier vertraut machen. Schon alleine deshalb, weil ich Euch nicht länger als nötig von Euren Reiseplänen abhalten möchte. Ich werde Morgana aufsuchen, wenn wir morgen früh alles besprochen haben."

Er beugt sich etwas zur Seite und sieht mit seinen scharfen Elbenaugen ins Haus, wo die Dunkelheit bereits alle Details für menschliche Augen verschluckt hat: "Und ich vorher das Chaos beseitigt habe, das Ben und ich drinnen angerichtet hat."

Als Sheheras sich erhebt, um ins Haus zu gehen, steht er ebenfalls höflich auf. Seine Augen verfolgen ihren Weg ein Stück, bevor sie durch die Tür in die Küche verschwindet. Eine interessante Frau mit einem ungewöhnlichen Maß an Freundlichkeit., grübelt Máel, als er sich wieder auf den Stuhl sinken läßt. Als das klirrende Gräusch der zerbrechenden Schale die Stille zerreißt, spannen sich automatisiert alle Musklen in Máels Körper und seine Hand fährt zum Griff des gebogenen Dolches. Ben ist ebenfalls sofort hell wach und versucht die Quelle des Geräuschs zu erkennen. Einge Sekunden lauscht Máel, bevor er seine eigenen Anspannung bemerkt. Kopfschüttelnd lehnt er sich wieder zurück und setzt gerade an, um zu fragen, ob er Shehera behilflich sein kann, als seine Gastgeberin mit einer Schale Früchte wieder aus dem Haus kommt.

"Ist alles in Ordnung?", erkundigt er sich und in seinem Gesicht erkennt Shehera, daß er nicht nur aus Anstand fragt.

"Ich werde also die von Euch gewährte Gastfreundschaft weiter in Anspruch nehmen, auch wenn ich dagegen bin, Euch das Bett streitig zu machen und eventuell noch mehr Bettwäsche zu ruinieren. Bitte überlasst mit die Hängematte. Ich möchte mir mit Ben sowieso noch etwas die Beine am Strand vertrteten, um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen."

Die Früchte, die in der Schale auf dem Tisch liegen, sind frisch und es sieht aus, als ob sie Máel anlächeln würden. Er nimmt sich einen roten Apfel, dessen makelose Schale im Licht der Kerze wiederscheint. "Vielen Dank Shehera" Während er geduldig darauf wartet, daß sie sich aus ihren Gedanken befreien kann, um ihm zu antworten, spielen seine Hände mit dem Apfel, der wie durch Zauberei in seinen Händen verschwindet. Ein zufriedenes Lächeln legt sich dabei auf seine Lippen "Gelernt ist gelernt!"

Der Anblick des Idorel zieht den Blick des Elben auf sich. Das Licht der Sterne läßt den Sand wie Silber aussehen und das Spiegelbild der Sterne selbst erweckt den Eindruck, ein Schatz aus Edelsteinen läge in den Fluten verborgen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Mai 2004, 10:48 Uhr
"Meine Hängematte gebe ich nicht gern her, lieber beziehe ich morgen das Bett neu." erwidert Shehera grinsend, während sie dem Elben in's Gesicht sieht. "Nungut... wenn Ihr es allerdings so wünscht, bitte. Dann wünsche ich Euch eine gute Nacht, mögen die Götter über Euch und Euren Wunden wachen, bis morgen früh." sagt sie, während sie aufsteht und sichtlich seine Frage ignoriert. Schnell verschwindet sie im Haus und schliesst die Türe zum Gästezimmer, um sich schlafen zu legen. Noch lange liegt sie wach und hat Angst einzuschlafen, immer in Gedanken, was das letzte Mal passiert ist, als sie geträumt hat.

Doch auch Shehera kann sich nicht ewig dem Schlaf verwehren und so fällt sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 11:29 Uhr
Shehera ist schneller im Haus verschwunden, als Máel noch "Ayares t'isdiores" als Nachtgruß wünschen kann. Einen Moment bleibt er noch sitzen und grübelt über den heutigen Tag nach, als eine kalte, feuchte Nase seine Hand berührt.

Ben steht neben ihm und schaut ihn aus großen Augen vorwurfsvoll an. "Ich weiß genau, was Du denkst! Ich bin schon vorsichtig!", sagt Máel ernst und leise und streichelt dem großen Hund den Kopf. Der Elb wirft einen letzten Blick in den Eingang des Hauses, bevor er sich lautlos erhebt und mit Ben zum Wasser hinab geht.

"Wenn Du wieder ins Wasser springst, mache ich einen Bettvorleger aus Dir!", spricht er mit einem warnenden Lächeln, welches Ben jedoch nur mit einem Schwanzwedeln quittiert und schon mal ein Stück vorläuft.

Mit einem tiefen Atemzug saugt Máel die kühle Nachtluft in sich auf, auch wenn ihm diese Bewegung einen Stich in die Seite verpasst.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 18. Mai 2004, 15:58 Uhr
Als Maél auf der Terasse ankommt, flackert dort noch immer die Kerze und malt unruhige Schatten an die Wände, die in dem Elben Unbehagen wecken.

Ben legt sich vor die Terrasse, während Maél den schwarzen Mantel auszieht und vom Sand befreit. Danach hängt er den Mantel an einen der Metalhaken im Flur des Hauses und verursacht trotz des Holzbodens kaum mehr Geäusche als der Flügelschlag einer Eule. Unschlüssig schaut er auf die Hängematte und ruft sich Sheheras Gesichtsausdruck wieder vor Augen, als sie ihm nur ungerne diese Schlafstätte überlassen hat.

Nach einem Schulterzucken löscht er die Kerze mit einem schnellen Hauch seines Atems und schlägt auf dem Holzboden seine Beine untereinander, den nachblauen Umhang eng um seine Schultern gezogen. Kurz darauf versinkt er in einer tiefen Trance.

Nach einer Zeit, die er in der Ewigkeit dahingetrieben ist, mit dem Gefühl innerlich zu zerreißen, an dem Schmerz und Haß, der sich in ihm aufgestaut hat, wird er durch einnen brennenden Schmerz aus seiner Trance gerissen.

Verwirrt schaut er auf seinen linken Unterarm, dessen Verband gerade vom Wind davon geweht wird, und am Strand einen wilden Tanz aufführt. In seiner Rechten hält er seinen Dolch und das Rot auf dessen Klinge stammt nicht vom Licht der aufgehenden Sonne, sondern ist die Farbe seines eigenen Blutes. Erschreckt läßt er die Waffe los, die mit einem leisen "plock" neben seinem Knie ins Holz der Terrasse eindringt und dort wippend stecken bleibt, als wollte sie ihn verhöhnen.

Auf seinem Unterarm such sich ein dünner Faden Blut seinen Weg Richtung Ellenbogen. Es rinnt aus einem dünnen Schnit, der sich nahtlos in eine Reihe von 14 weiteren einfügt, der jeweils Äußere besser verheilt als der Folgende.

Mit einem wortlosen Fluch reibt sich Máel über die Augen. 15 Schnitte für die 15 Tage seit seinem Versagen. Tränen laufen über seinen Wangen und als er auf sene Finger sieht, erkennt er an ihren Spitzen dicke schwarze Schminke. Wie ein Hammerschlag treffen ihn Bilder der letzten Nacht.

Eine Gestalt in nachtblauem Umhang schleicht durch die Gassen der Stadt...die spitze Kaputze tief im Gesicht...steht an Häuserecken...steigt spielerisch über die Dächer der Gebäude...geduckt...lauernd..auf der Jagd...plötzlich steht sie vor einem verfallenen Haus...ein Teich ist zu sehen...eine weitere Gestalt ist zu sehen, wie sie das Haus verstohlen betritt...der Mond beleuchtet kurz das Gesicht des groben Mannes..., und mit einem Mal weiß Máel, der Gesuchte ist tatsächlich hier!

Wie automatisiert erhebt sich der Elb, betritt leise das Haus, schleichend wie es seine Angewohheit ist, sucht seine Sachen zusammen und zieht das Bettuch der Spielwiese ab. Als er alles nach draußen gebracht hat, steht Ben schon bereit und wedelt mit seinem buschigen Schwanz. Er bedeutet dem Hund leise zu sein, und Ben zeigt seine eigentliche Gehorsamkeit.

Máel geht leise wieder ins Haus, um Putzzeug aus der Küche zu holen. Den Eimer fühlt er am Strand und dann beseitigt er den Sand, den Ben gestern ins Haus getragen hat. Als die Putzsachen nach der Reinigung wieder verstaut sind, greift er sich die schmutzige Wache und reinigt diese im See. Hausarbeit trägt nicht gerade dazu bei seine Laune zu heben.

Als er fertig ist, entkleidet er sich und schwimmt eine Runde im klaren Wasser, wo er auch seine neue Wunde am Arm säubert und sich die Schmicke aus dem Gesicht wäscht. Die kalte Morgenluft läßt den Elb frösteln, als er zur Terrasse zurückläuft. Seine Haare hängen ihm wild ins Gesicht, als er einen neuen Verband anlegt, was ihn jedoch nicht weiter zu stören scheint.

Er hat sich gerade seine Hose und Stiefel übergestreift, als er ein Geräusch vernimmt und die jahrelang geschulten Reflexe die Kontrolle übernehmen. Geduckt macht er sich auf einen Angriff gefaßt, sieht jedoch nur den kleinen Jungen von gestern in der Türe stehen, der ihn mit großen Augen ansieht. Hinter ihm ist das kleine Mädchen zu sehen.

Máel geht auf die Knie und lächelt freundlich. Wie aus dem Nichts hält er einen Apfel in der Hand, den Apfel, den er gestern doch nicht mehr gegessen  hat. "Hunger?", fragt er mit seiner melodischen Stimme. Vorsichtig kommen die beiden nach einem Zögern auf ihn zu. Mit einem kraftvollen Dreh, teit er den Apfel in zwei Hälften und reicht sie den Kindern, die kurz überlegen, bevor sie zugreifen.

Es dauert nicht lange und die Drei tollen lautstark mit Ben über den Strand. Das Mädchen sitzt auf Bens breitem Rücken und reitet hinter dem Elben her, der lachend den Jungen auf den Schultern trägt. Der ungewohnte Krach am Morgen reißt Shehera aus ihrem Schlummer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Mai 2004, 20:57 Uhr
Shehera wird durch einen lauten Krach am Strand geweckt und reibt sich erst einmal die Augen. Kann man hier im Frühjahr nichtmal bis Sonnenaufgang schlafen? denkt sie, bevor sie die Augen öffnet und durch das Fenster sehen kann, dass die Sonne sehr wohl schon länger aufgegangen ist. Die Kinder! geht ihr ein Gedanke wie ein Blitz schreckhaft durch den Kopf und genau so schnell steht sie auch auf ihren Beinen, nur um zu bemerken, dass das ein Fehler war. Sofort muss sie sich wieder hinsetzen, damit sie nicht auf ihren Allerwertesten fällt durch den Schwindelanfall.

Seufzend zieht sie ihr Lieblingskleid an und fasst schon nach ihrem Kopfschmuck, welchen sie allerdings dann doch in der verschlossenen Schublade liegen lässt, genauso wie sie ihre Stiefel neben dem Bett stehen lässt. In Sorge um die Kinder läuft sie lieber sofort nach Draussen, um nachzusehen, was los ist.

Es ist ein wundervoller Frühlingsmorgen, die Sonne hat die Luft bereits soweit erwärmt, dass man ohne Umhang nicht friert und spiegelt sich nun im Ildorel, scheinbar nur um gute Laune zu verbreiten. Als Shehera sieht, dass die Kinder mit dem fremden Elben spielen, geht ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht und sie dreht sich um, um erneut in's Haus zu gehen. Noch immer mit zufriedenem Lächeln setzt sie Tee auf und nimmt einen Becher davon mit auf die Veranda, wo sie sich in den Schaukelstuhl setzt, an ihrem Tee nippt und den Kindern und Thalareths beim Herumtollen zusieht. "Ein interessanter Mann... und scheinbar wirklich geeignet, auf Kinder aufzupassen." murmelt sie vor sich hin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 19. Mai 2004, 00:34 Uhr
Als Máel Shehera auf der Terrasse erblickt, winkt er Ihr grinsend zu, setzt Mathias ab und nimmt Anna von Bens Rücken. Er spricht ein paar Worte mit ihnen und deutet zur Terrasse, wo die Kinder ebenfalls Shehera erblicken und winken.

Danach ergreifen die beiden überfallartig das Ende eines dickeren Astes, den Ben im Maul hält und beginnen ein wildes Tauziehen mit dem riesigen Tier, das gutmütig Schritt um Schritt nachgibt, was den Kindern wahre Freundeschreie entlockt im Angesicht ihres Sieges.

Da Máel weiß, daß Ben die Kinder mit seinem Leben schützen würde, läuft der Elb behende auf die Terrasse zu und läßt die Drei weiterspielen.

"Verzeiht wenn wir Euch geweckt haben, aber der Tag ist zu schön, um auch nur einen Sonnenstrahl zu verpassen." Auf seinem Gesicht liegt immer noch ein Grinsen, als er sich mit den Unterarmen auf der Rückenlehne eines Stuhl abstützt. Er ist offensichtlich außer Atem und Shehera kann nur ahnen, wie lange er schon mit den Kindern getollt hat. Schweiß glänzt in einer dünnen Schicht auf seinem bloßen Oberkörper und die Sonne bricht sich in einzelnen Tropfen wie in einem Prisma.

Der Schnitt an seiner Seite hat sich nicht wesentlich verbessert, jedoch sind die blauen Flecken zurückgegangen und sein Gesicht ist weniger blaß als noch vor einigen Stunden. "Ich werde schnell noch eine Runde schwimmen und dann können wir uns unterhalten. Ich möchte Euch nur ungern dem Geruch aussetzen, der sicher an mir haftet!" Er zwinkert ihr zu und wendet sich Richtung Wasser. Auf seinem rechten Schulterblatt kann Shehera jetzt deutlich die Tätowierung sehen, die sie gestern nicht erkennen konnte.

Ein dunkler Engel mit gespreizten Flügeln, der in einer Hand eine Sonne und in der anderern einen Mond hält. Sei gesenkter Blick verbirgt sein Gesicht. Die Spannweite der Flügel beträgt etwas mehr als einen Fuß, während der Engel selbst etwa die Größe einer Hand hat.

Mit schnellen Schritten hat er das Wasser erreicht schaut kurz, ob die Kinder noch beschäftigt sind und schlüpft aus seiner schwarzen Lederhose, die er achtlos im Sand liegen läßt. Kopfüber taucht er ein und das Wasser schlägt über ihm zusammen. Ben liegt der Weil im Sand und schaut den Kindern zu, wie sie im Sand spielen. Nach einigen Sekunden taucht der Kopf des Elben wieder auf und er streift prustend mit den Händen das Wasser aus seinen Haaren. Mit eine paar Kräftigen Zügen hat er das Ufer wieder erreicht, wo er, naß wie er ist, mit seiner Lederhose kämpft. Nach dem er sie wieder übergestreift hat, kommt er zurück zu Shehera, wo er noch sein Hemd vom Stuhl nimmt und anzieht.

"Ich hoffe, mir ist es gelungen das Haus wieder zu Eurer Zufriedenheit herzurichten." Ein tiefes Knurren ertönt aus seiner Magengegend und verlegen schaut er nach unten, so daß seine Haare wieder sein Gesicht verbergen. War da eine Spur von Rot zu entdecken? Ein gemurmeltes "Verzeihung" dringt noch leise an Sheheras Ohr.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Mai 2004, 08:36 Uhr
Shehera blickt Thalareth etwas überrumpelt an, als er mit nacktem Oberkörper angelaufen kommt und sie mit einem Redeschwall überfällt. Elben sind doch immer wieder nett anzusehen. denkt sie bei sich, was ihr ein verschmitztes Lächeln entlockt, das Thalareth wohl kaum einordnen kann und es auf seine Worte zurückführen muss. Sie hört ihm zu und kommt gar nicht dazu, etwas zu sagen, als er auch schon wieder zum Wasser läuft. Was die Tätowierung wohl zu bedeuten hat? fragt sie sich und mustert den dunklen Engel auf seinem Rücken so lange, bis sie ihn aufgrund der Entfernung nicht mehr sehen kann.

Als Thalareth schliesslich auch noch seine Hose auszieht, wandert ihr Blick von ihm weg zu den Kindern und ein Ausdruck von Sorge überzieht ihr Gesicht. Selbst wenn der Hund noch so gut auf die Kinder aufpasst, ich hoffe, er lässt sie nie wirklich alleine mit ihm am Strand spielen. Thalareths Kampf mit der Hose bekommt Shehera nur am Rande mit, trotzdem muss sie grinsen. Als er sich dem Haus wieder nähert, bricht sich Shenrahs Licht in jedem einzelnen Wassertropfen auf seinem Oberkörper und in seinem Haar und so scheint er selbst fast zu leuchten. Einen Moment wendet Shehera ihren Blick von ihm ab, doch als er spricht, sucht sie wieder den Blickkontakt.

"Ich weiss es nicht, ich habe mir das Haus heute noch nicht angesehen. Aber ich bin sicher, dass Ihr die Arbeit sorgfältig erledigt habt und ich gar nicht nachsehen muss." antwortet sie und als sein Magen knurrt, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen, überzieht ein fast schon mitleidiges Lächeln ihr Gesicht. "Ich würde sagen, wir erledigen das Wichtigste und machen uns dann auf den Weg um zu frühstücken... seid Ihr damit einverstanden?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 19. Mai 2004, 09:47 Uhr
"Ich habe tatsächlich schon länger nichts Vernünftiges mehr gegessen und ein Frühstück würde mir gut tun, allerdings ist meine Neugier größer als mein Hunger." antwortet Máel verschmitzt und schaut von unten her in Sheheras Augen.

Er nimmt auf einem Stuhl Platz, der es ihm erlaubt die Kinder im Auge zu behalten, und sen Blick schweift häufig zu ihnen. Sein Leinenhemd saugt sich langsam mit dem Wasser voll, das seinen Haut bedeckt und klebt nach einer kurzen Weile beinahe durchsichtig an seinem Körper.

"Fangen wir doch einfach vorne an. Was genau erwartet mich hier? Ich kann zwar schon vieles vermuten, aber dennoch höre ich gerne dem Klang Eurer Stimme zu, die, nebenbei bemerkt, wirklich außergewöhnlich ist. Euer Anschlag hatte gerade genug Informationen, um neugierig zu machen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Mai 2004, 09:55 Uhr
Shehera sieht ebenfalls kurz zu den Kindern, doch die scheinen sich mit dem Hund mehr als gut zu verstehen und so blickt sie Thalareth nun doch etwas ernster an. "Ich werde es kurz machen." meint sie, und es stiehlt sich doch ein Grinsen in ihr Gesicht. "Ich biete hier verschiedene Dienste an. Einen davon habt Ihr bereits kennengelernt; auf Kinder aufpassen und ihnen wenn möglich etwas beibringen. Wenige hier in der Stadt können lesen und schreiben, was es meiner Ansicht nach mehr als nötig macht, den Kindern dies beizubringen." Sie macht eine kurze Pause, in welcher ein leises Seufzen die Stille durchbricht.

"Das Haus ist vollgestopft mit Büchern über Geschichten und Sagen, die Meisten davon habe ich selbst geschrieben. Sie sind meine Schätze und nur ungern würde ich, wenn ich zurück komme, herausfinden, dass etwas fehlt oder kaputt gegangen ist. Die Leute können gern im Raum der Geschichten oder auch hier draussen sitzen und die Bücher lesen, doch sollten sie dieses Haus nicht verlassen." sagt sie leise aber ernst. "Ich lese auch gerne Geschichten vor, sei es nun Kindern oder Erwachsenen und meistens sind sie ziemlich angetan davon. Ausserdem biete ich an, den Leuten, die weder lesen noch schreiben können, Briefe vorzulesen oder zu schreiben, damit sie sich trotzdem über weite Entfernungen verständigen können."

Shehera macht erneut eine Pause und blickt zu den Kindern, bevor sie weiterfährt. "Sonst gibt es nicht viel zu wissen. Das grosse Buch, welches im Raum der Geschichten steht, darf von niemandem heruntergenommen werden. Es sollte an seinem Platz stehen bleiben, allerdings ist es sowieso nur hier, wenn ich nicht weg bin." Sie zuckt kurz mit den Schultern und blickt erneut zu Thalareth. "Habt Ihr noch fragen?" fragt sie Grinsend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 19. Mai 2004, 10:39 Uhr
Zurückgelehnt und mit zusammengelegten Fingerspitzen, hört Máel aufmerksam zu. Der Klang ihrer Stimme vermag es sogar alltägliche Dinge mit Leben zu erfüllen! denkt er kurz und fragt sich, ob sie auch Singen könnte.

"Die von Euch genannten Aufgaben vermag ich zu erfüllen und nicht eine Seite Eurer Bücher soll Schaden nehmen, während ich über sie wache.", seine Stimme schwingt bei seinen Worten durch eine beachtliche Bandbreite von Tönen und bei der Erwähnung der Bücher leuchten die Goldsprenkel in seinen Augen kurz freudig, "Natürlich verstehe ich mich mehr auf das Vortragen von Liedern und Gedichten, doch sollte es mir gelingen auch die Geschichten, die Eure Bücher füllen, fesselnd vorzutragen."

Er macht eine kurze Pause und überlegt: "Was das Unterrichten angeht habe ich mich das eine Zeit lang getan, auch wenn ich....nur..eine Schülerin hatte." Er stockt kurz, scheint das aber kaum zu merken, denn seine Augen werden glasig und seine Gedanken treiben davon. Unbewußt reibt er über den feuchten Verband an seinem linken Arm. Plötzich richtet er seine Augen wieder auf Shehera und seine Konzentration ist zurückgekehrt, auch wenn er nicht mehr so vergnügt aussieht wie noch Sekunden zuvor.

"Mit wieviel Menschen habt Ihr täglich zu tun? Gibt es feste Zeiten, in denen Ihr Eure Dienste anbietet? Gibt es feste Kunden...", sprudeln Fragen aus ihm hervor und seine Stimmung kann sich aus der Traurigkeit lösen, die sich wie eine Stahlklammer um seine Brust zulegen drohte, "...oder soll ich noch welche besorgen?", schließt er mit einem Lächeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Mai 2004, 14:06 Uhr
"Manchmal ist man tagelang alleine hier und manchmal kommen viele Leute, um sich Briefe schreiben zu lassen. Dass Kinder mehrere Tage hier sind und hier schlafen, ist eher selten, die Beiden hier waren um genau zu sein die Ersten. Normalerweise werden die Kinder morgens vorbeigebracht und Abends wieder abgeholt und sie kommen sehr unregelmässig.

Wenn ich das Haus verlasse, hinterlasse ich eine Nachricht, auf der geschrieben und gezeichnet steht, wo ich mich befinde und wann ich zurück sein werde." führt Shehera aus. "Alle zwei Tage kommt eine Frau, Maria, vorbei und lernt lesen und schreiben. Sie kommt gegen Mittag und bleibt den ganzen Nachmittag. Sie kann schon ziemlich gut lesen, aber manchmal muss sie ein Wort nachfragen."

Auf die Frage danach, ob er noch Kunden besorgen soll, lächelt Shehera nur vielsagend. Sie ist der Meinung, man kann nie genügend Leuten etwas beibringen. "Abends kommen manchmal Kinder, um eine Geschichte von mir zu hören. Ich lese ihnen dann eine vor, meist bis die Nacht anbricht, oder erzähle ihnen einfach eine Neue." Einen Moment muss Shehera überlegen, ob sie nicht was vergessen hat, als sie schon weiterfährt. "Die Leute bezahlen, wie es ihnen möglich ist. Ich habe also keine festen Preise. Sie schlagen etwas vor und je nach Gefühl gehe ich mit dem Preis rauf oder runter."

Auf diesen Wortschwall muss Shehera erstmal etwas Tee trinken und lehnt sich dafür im Stuhl zurück und blickt auf den Ildorel, der ruhig vor ihnen liegt und in der Morgensonne funkelt als ob tausend Diamanten auf seinem Grund liegen würden. "Eigentlich würde ich es ja gerne umsonst tun, aber......"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 19. Mai 2004, 16:09 Uhr
Als Shehera die beiden Kinder erwänht, sieht Máel automatisch wieder zum Wasser. Die beiden haben sich erhoben und kommen auf das Haus zu, wobei die kleine Anna mit einer Hand Bens Fell festhält und ihn hinter sich herzieht. Der Elb muß schmunzeln, denn eigentlich sieht es mehr danach aus, als wenn der, im Vergleich zum Mädchen übergroße Hund, mit der Kleinen spazieren würde als umgekehrt.

"Also wird meine Anwesenheit nicht nach festen Zeiten erforderlich, sondern ich muß flexibel auf die Wünsche der Kunden reagieren. Das gefällt mir gut.", antwortet Máel und schaut seine Gesprächspartnerin wieder an. "Der Frau Namens Maria solltet Ihr mich vorstellen, damit sie Bescheid weiß...überhaupt ist es vielleicht besser, wenn Ihr noch eine kleine Weile hierbleibt...", in sein Gesicht stiehlt sich der Anflug eines Lächelns, das aber sofort wieder verschwunden ist, "...bis genug Leute wissen, daß ich Eure Vertretung übernommen habe."

"Wenn Kinder Geschichten hören wollen, darf ich also alle Bücher verwenden, die sich in dem Raum mit den Wandmalereien befinden, mit Ausnahme des besonderen Buches, oder sind einige nicht geeignet für Kinder?" Máel denkt einen Augenblick nach: "Was die Bezahlung angeht, also die der Kunden, brauche ich wenigstens einen Anhaltspunkt. Als Künstler bin ich es gewohnt zu nehmen, was mir mein geneigtes, oder in seltenen Fällen auch weniger geneigtes, Publikum bereit ist zu überlassen. Aber ich würde Euch nur ungerne aus Unwissenheit die Preise ruinieren." Nach eine paar Beispielen durch Shehera hat Maél einen guten Überblick.

"Für meinen Teil sind die wesentlichen Dinge geklärt, außer vielleicht, ob ich ein Zimmer hier bekomme oder ich mich anderweitig umsehen muß. Wie steht es mit Euch?", fragen schaut er in Sheheras Gesicht, das von ihren noch etwas wilden Haaren eingerahmt wird und ihn zum Lächeln bringt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Mai 2004, 20:11 Uhr
Shehera nickt und setzt zum Sprechen an, als sie sieht, dass die Kinder zurück kommen. Sie steht auf und wünscht ihnen erst einmal einen guten Morgen, bevor sie Matthias bittet, sich und Anna anders anzuziehen, damit sie frühstücken gehen können. Als die Kinder im Haus verschwunden sind, blickt Shehera auf den Elben hinunter, der noch immer sitzt, und sagt das, was sie eben noch wollte. "Ihr könnt das Zimmer haben, das ich Euch gestern schon angeboten habe. Das wäre das Gästezimmer. Natürlich könnt Ihr während meiner Abwesenheit auch gerne mein Zimmer beziehen, es besitzt ein grösseres Bett. Entschuldigt mich bitte einen Moment."

Mit schnellen und geschmeidigen Bewegungen verschwindet Shehera im Haus, ihr ist nicht verborgen geblieben, dass Thalareth ihr Gesicht und ihre Haare gemustert hat. Ein Blick in den Spiegel zeigt ihr auch warum. Die Haare stehen in alle Richtungen vom Kopf ab, war sie doch hinaus geeilt weil sie sich Sorgen um die Kinder gemacht hatte. Sie kämmt sich und merkt dann, dass dies nichts bringen wird, weshalb sie ihre Haare mit dem kalten Wasser, das zum Waschen bereit steht, wäscht und auch ihr Gesicht säubert. Dann legt sie etwas Schminke um die Augen herum auf, wie sie es jeden Morgen tut und geht mit triefendem, aber gekämmtem Haar wieder hinaus.

Da die Kinder scheinbar noch nicht fertig sind, setzt sie sich wieder hin. "Ach ja... und nein, ich habe weiter auch keine Fragen, wir werden es so machen, wie Ihr vorgeschlagen habt."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 20. Mai 2004, 10:32 Uhr
Als Shehera mit nassen Haaren und frischer Schminke wieder auf der Terrasse erscheint, beschließt Máel sich ebenfalls fertig zu machen. Immerhin werde ich gleich zwischen unseren zukünftigen Kunden spazieren gehen!

"Ich werde gerne das Gästezimmer nehmen. Es gibt keine Veranlassung dafür, Euch Euer Bett streitig zu machen. Wenn ihr mich kurz entschuldigt, auch ich würde mich gerne fertig machen." Maél erhebt sich und mit einer leichten Verbeugung begibt er sich ins Haus. Als er wenige Minuten später wieder heraus kommt, sind seine Haare, die bereits zu trocknen anfingen, ordentlich gekämmt und die Blässe ist vollständig aus seinem Gesicht verschwunden. Irgendwie wirken auch seine Augen ausdrucksvoller, ohne das man genau sagen könnte warum.

Seine Hose und Stiefel sind sauber, ebenso wie sein frisches, blütenweißes Hemd. Sein Schwert hat er nicht angelegt, aber von seinem Dolch kann er sich offensichtlich nur schwer trennen, denn er hängt wie gewohnt an seinem Gürtel. Der nachblaue Umhang hängt als schmaler Schal zwischen seinen Schultern herab. ein dünnes paar Lederhandschuhe lugt aus einer der Gesäßtaschen heraus und wippt lustig bei seinen Schritten.

Als er Ansetzt um zu sprechen kommen auch die Kinder wieder. "Ich denke, wir sind nun alle bereit!", spricht er und Ben bellt eine Zustimmung.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 20. Mai 2004, 14:06 Uhr
Als Shehera ein letztes Mal ihren Blick über den Strand schweifen lässt, meint sie, den Mann zu erkennen, den sie kürzlich in der Schneiderei schon gesehen hat. Ein Vampir, wenn ich mich nicht allzusehr geirrt habe. denkt sie bei sich und schimpft sich gleich darauf selbst als eine Wahnsinnige, weil es hellichter Tag ist. Ist ja gar nicht möglich! sagt sie sich selbst und richtet dann den Blick auf den Elben und die Kinder.

"Von mir aus können wir gehen." sagt sie und scheint nicht einmal im Traum daran zu denken, sich ihre Stiefel oder einen Umhang anzuziehen. So nimmt sie die kleine Anna an die Hand und geht mit der Gruppe in Richtung Stadt davon, nachdem sie den vorbereiteten Zettel an die verschlossene Tür gehängt hat.

Der Zettel zeigt eine Harfe, was deutlich machen sollte, dass sie in der Goldenen Harfe anzutreffen ist, und darunter steht in geschwungener Schrift eben genau dieses.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Mai 2004, 08:25 Uhr
Als Shehera zurück zum Haus kommt, kann sie beobachten, wie die Helfer am Strand schon die Holzhaufen für das Inari-Feuer am Abend aufschichten. Wie schön das Feuer am letzten Sommerfest doch war. denkt sie seufzend und macht sich dann mit den Kindern daran, das Haus innen wie auch aussen üppig mit den Blütengirlanden, die sie auf dem Marktplatz erstanden hat, zu schmücken. Für das Hausinnere hat sie viel mit Lavendel genommen, da sie diesen Geruch über alles liebt und für das Äussere Erscheinungsbild eher helle, grosse Blüten. Rund um die Terasse herum stellt sie viele Kerzen an, welche Abends das Haus erleuchten sollen und während sie arbeitet, trinkt sie schonmal einen Becher des köstlichen Inari-Weines, den es nun überall zu kaufen gibt.

Anna und Matthias helfen wo sie können und die drei kommen relativ schnell voran, so dass sie nach ein paar Stunden - Shenrah hat seinen Thron in der Mitte des Firmaments schon wieder verlassen - eine Pause einlegen und Shehera das Buch vom letzten Abend hervorholt. Die Kinder setzen sich erneut zu ihren Füssen hin, nachdem sie noch ein paar der Kinder vom Strand geholt haben, welche anscheinend auch gerne eine Geschichte hören möchten, und lauschen aufmerksam der Geschichte aus dem Mund der Frau, die auf dem Schaukelstuhl sitzt und im Buch blättert, obwohl sie gar nicht liest.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 26. Mai 2004, 12:50 Uhr
Auf leisen Sohlen schleicht Máel geschickt hinter Shehera her, die völlig in ihrer Geschichte versunken ist, die sie den Kindern zu ihren Füßen vorträgt. Als die Kinder anfangen zu Kichern, legt er grinsend seinen Zeigefinger an die Lippen, worauf sie verstummen aber immer noch lächeln. Das Haus bietet im geschmückten Zustand einen wunderbaren Anblick und der Duft der Blüten schmeichelt Máels Sinnen.

Im Haus greift der Elb nach seinem Schwert und seiner Laute, die immer noch da liegen, wo er sie zurückgelassen hatte. Sein Rucksack bleibt neben der Spielwiese stehen. [i]Shehera iat sicher noch eine Weile beschäftigt, also werde ich noch mal zur Schwertkampfschule gehen. Bis zum Abend bin ich wieder zurück.[I], nimmt er sich still vor und wiederholt, sehr zum Gefallen der Kinder, seine Schleicheinlage.

Der Strand hat sich schon gut gefüllt, als er seine Schritte wieder in die Stadt lenkt.

Nach einiger Zeit kommt der Elb zurück.

Máels eilige Schritte über den feuchten Strand wirbeln den Sand auf, und hinterlassen eine deutliche Spur, was ihn trotz seiner Eile ärgert.

Ben folgt ihm sichtlich erfreut über die Bewegung und läuft immer wieder ein Stück voraus, um dort auf Máel zu warten und dann das Spiel zu wiederholen.

Kurz vor dem Haus der Geschichten verlangsamt er sein Tempo und er schaut, ob Shehera noch in ihre Geschichte vertieft ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Mai 2004, 15:44 Uhr
Als Shehera nach mehreren Stunden mit ihrer Geschichte endet, erschrickt sie beinahe, so spät ist es schon geworden. Die Mutter von Anna und Matthias hat sich zu den Kindern gesetzt und ihrerseits interessiert und begeistert - als wäre sie selbst noch ein kleines Kind - der Geschichte gelauscht. Shehera lächelt sie freundlich an und nickt ihr dann zu, bevor die Frau ihre beiden Kinder an den Händen nimmt und nach einem dankbaren Blick über den Strand verschwindet. Was sie wohl zu erledigen hatte? fragt Shehera sich, wird es aber wohl leider nie erfahren.

Ein Kind nach dem Andern entfernt sich nun vom Haus der Geschichten und gesellt sich zu seinen Eltern, welche zahlreich im warmen Sand sitzen und das Feuerwerk geniessen, das gerade begonnen hat. Shehera sieht sich das Ganze mit gemischten Gefühlen an, da sie nie genau weiss, was sie von solchen Dingen halten soll. Als ihr Blick über den Ildorel wandert, welcher scheinbar mit tausenden von Sternen bestückt ist, sieht sie die Leute am Strand. Die Feuer scheinen sehr beliebt zu sein. geht ihr durch den Kopf, als sie den Elben mit seinem riesenhaften Hund am Strand stehen sieht. Sie lächelt ihm entgegen, ohne allerdings von ihrem Schaukelstuhl - welcher auf ihrer nun verlassenen Terasse steht - aufzustehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 27. Mai 2004, 16:03 Uhr
Über dem Strand stehen alle Farben des Regenbogens, die sich im Wasser des Ildorel spiegeln. Zahlreiche Feuer tauchen den Sand in rötliches Licht und verwöhnen das Auge des Betrachters mit einem atemberaubenden Spiel aus Licht und Schatten.

Maél wartet einen Augenblick, bis sich auch die letzten Kinder von Shehera verabschiedet haben und als Anna und Matthias an ihm vorbei gehen, winkt er ihnen mit einem Lachen zu. Benn will ihnen schon wieder folgen und hat die Beiden ebenfalls sichtlich ins Herz geschlossen. Ein Kurzer Pfiff des Elben lässt ihn jedoch an dessen Seite verharren.

Als Máel wieder aufschaut, erwartet ihn das gewinnende Lächeln der Geschichtenerzählerin, deren dunkle Augen im Licht der Feuer geheimnisvoll funkeln. Da sie keine Anstalten macht sich aus ihrem Stuhl zu erheben, betritt er mit der Geschmeidigkeit seines Volkes, grazil die Terrasse und mit gespielter Ernsthaftigkeit verbeugt er sich tief. „Eure Gesellschaft an einem Abend wie diesem übertrifft meine kühnsten Erwartungen an die Wunder dieser Stadt. Darf ich so vermessen sein, Euch meinen Arm für die nächsten Stunden zu bieten, und mir etwas von Eurem Glanz zuteilwerden zu lassen?“ Es ist schwer zu sagen, wo sich in seiner klangvollen Stimme Wahrheit und Übertreibung verbergen, als er Shehera galant seine rechte Hand entgegen hält.

Bewundernd wandert sein Blick über das Meer der Kerzen: "Oder würdet ihr einen Abend am Haus vorziehen, bei der wundervollen Arbeit, die ihr bei seiner Dekoration geleistet habt?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Mai 2004, 16:53 Uhr
Shehera blickt erst fragend auf Thalareths Hand und weiss sichtlich gar nicht, was sie nun damit soll. Als er jedoch meint, sie könnten sonst auch beim Haus bleiben, dämmerts ihr langsam und sie lenkt ihren Blick kurz nachdenklich über den Strand. Die Feuer sind entfacht und das Feuerwerk schon fast vorüber, während die Nacht nun vollkommen einbricht und ihre Gedanken gehen zu Nibrir. Was er wohl tut? Ich habe gehofft, er würde wenigstens in dieser Nacht herkommen, um sie mit mir zu verbringen. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Ihrem Gesicht ist die Enttäuschung über ihre Gedanken deutlich anzusehen, bevor sie den Blick lächelnd wieder dem grünäugigen Elben zuwendet.

Ohne etwas zu sagen steht sie auf und verschliesst die Türe zu ihrem Haus mit den drei Vorhängeschlössern - die Fensterläden hatte sie vorher schon verschlossen - und stellt sich dann neben Thalareth. Sie legt ihren Kopf etwas schräg nach links und ergreift dann seine noch immer ausgestreckte Hand. "Dann lasst uns gehen." sagt sie fröhlich, wobei man in ihren Augen die Enttäuschung noch immer sehen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 27. Mai 2004, 17:12 Uhr
Etwas irritiert versucht Máel den enttäuschten Gesichtsausdruck seiner Begleitung zu deuten, der im Widerspruch zu ihrem Lächeln steht.

Jedoch ergreift sie seine dargebotene Hand, nachdem sie das Haus verschlossen hat. Mit dem festen Vorsatz ihre trüben Gedanken zu zerstreuen, zieht er sie sanft, aber bestimmt mit sich auf den weichen Sand. In seinen Augen mischen sich Unternehmungslust und die Bedenken über den enttäuschten Ausdruck in ihren Augen. Habe ich etwas Falsches gesagt oder getan? Habe ich mich vielleicht doch verspätet?

„Wonach verlangt es Euch? Sucht ihr heute eher die rauschende Gesellschaft eines Festes, oder die ruhige Abgeschiedenheit eines Spaziergangs am Strand?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 29. Mai 2004, 02:43 Uhr
Shehera öffnet die Schlösser des Hauses und zeigt Máel kurz sein Zimmer, bevor er sich für die Nacht verabschiedet.

„Ich wünsche Euch eine angenehme Nachtruhe, Shehera.“ Es scheint kurz als wolle er noch etwas anfügen, dann schweigt er jedoch und mit einem warmen Lächeln, das seine Maske zu durchdringen vermag, nickt er ihr zu. In seinen Augen sieht sie immern noch Bedauern, aber ebenso Verständnis und keine Spur von Ärger über die Ablehnung des Wunsches, den er geäußert hat. Er wartet ab, ob sie noch etwas sagen möchte, bevor die Türe ins Schloss fällt.

Máel entkleidet sich und sieht nach seinen Verletzungen, bevor er sich auf das Bett setzt, um in seine Meditation zu versinken. Ben hat sich derweil vor der Terrasse in den Sand gelegt. Ungefähr eine Stunde später ist das Bett des Elben leer und seine Kleidung und seine Waffen fehlen.

Der Morgen graut bereits seit einiger Zeit, als er wieder entkleidet in seinem neuen Bett erwacht. 16 Schnitte „zieren“ seinen Unterarm und dunkel erinnert er sich an  steinerne Wölfe, einen Zwergen mit einer Armbrust in einem verfallenen Haus und den leblosen Körper seines gestrigen Verfolgers in einer dunklen Ecke der Unterstadt.

Gerädert erhebt er sich und streift ein Lendenschurz über, den er aus seinem Rucksack gekramt hat, um nicht völlig unbekleidet zum Wasser hinab zu gehen. Seine restliche Kleidung legt er über seinen Arm.

Gewohnt geräuschlos tritt er auf die Terrasse des Hauses und sieht sich um. Ben schläft noch, und sein Brustkorb hebt sich in langen, regelmäßigen Abständen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Mai 2004, 08:41 Uhr
Nachdem Máel die Zimmertüre hinter sich geschlossen hat, steht Shehera noch eine Weile im Flur und überlegt sich, warum sie so gehandelt hat, wie sie's getan hat. Sie weiss es einfach nicht und irgendwie hätte sie grosse Lust, an seine Tür zu klopfen und ihre Entscheidung zu ändern. Doch dies tut sie nicht und nach ein paar Minuten begibt sie sich in ihr eigenes Zimmer und legt sich mit den Kleidern auf ihr grosses Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Augen zur Decke gerichtet. Warum warst Du nicht da? Heute ist Inari-Nacht, alle liebenden huldigen der Göttin und Du warst nichtmal kurz hier, um mit mir die Feuer und das Feuerwerk zu bewundern. Ihre Gedanken drehen sich im Kreis und sie kann nicht verstehen, warum Nibrir nicht selbst auf die Idee gekommen ist, bei ihr vorbei zu schauen. Vielleicht ist es mein Fehler? Vielleicht hätte ich hingehen sollen und ihn einladen? macht sie sich Vorwürfe, verwirft diese allerdings sofort wieder, denn sie ist überzeugt davon, dass sie selbst keine Schuld trifft.

Von Draussen klingen noch leise Stimmen an ihr Ohr, leise Gespräche und das Kichern von Mädchen, die heute wohl zum ersten Mal Inari gehuldigt haben. Shehera schliesst ihre Augen und versucht ihren Geist zu leeren, um noch etwas Schlaf zu finden. Erst nach ein paar Stunden gelingt ihr dies auch und sie fällt in einen tiefen Schlaf, welcher erneut verhindert, dass sie ob ihres Alptraumes rechtzeitig aufwacht. Sie bekommt nicht mit, dass Máel sich aus seinem Zimmer entfernt in der Nacht und auch nicht, dass er im Morgengrauen schon wieder aufsteht. Sie wälzt sich im Schlaf von einer Seite auf die andere und Schweiss rinnt in kleinen Bächen über ihre Schläfen auf das Kissen, welches sich mit dem salzigen Wasser bereits vollgesogen hat. Allerdings ist der Schweiss nicht alleine schuld, denn Tränen mischen sich ebenfalls in die Flüssigkeit... Tränen über den Verlust, den Shehera in ihrem Traum erleidet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 29. Mai 2004, 13:27 Uhr
Máel ist einigermaßen erstaunt, als er die unberührte Hängematte sieht. Sagte sie nicht, sie schläft gerne dort? Seine Neugier regt sich, will erfahren, ob sie vielleicht schon aus dem Haus ist….vielleicht um ihm aus dem Weg z gehen.

Ohne es zu merken, führen ihn seine lautlosen Schritte zu ihrer Zimmertüre und seine Hand hat die Klinke bereits umschlossen. Gerade als das Eigenleben seiner Hand mit geübter Geschicklichkeit den Griff der Türe bewegen will, zuckt der Elb zurück und lächelt in sich hinein. Sanft legt er seine Handfläche auf die Türe, verhaart eine Moment und dreht sich danach wieder Richtung Terrasse und verlässt das Haus wieder.

Ben liegt immer noch schlafend vor den Stufen die zum Strand führen. Vorsichtig gleiten die Kleidungsstücke von Máels Arm auf die Lehne des Schaukelstuhles, der im leichten Wind des Morgens wippt. Wie ein Blitz stürmt Máel los und mit einem langen Satz landet er beinahe 5 Schritt jenseits der Treppe im Sand. Ohne anzuhalten läuft er weiter dem Wasser entgegen und ein vergnügtes Lachen schallt für einen Moment durch die frische Luft.

Noch als der Elb in der Luft ist ruckt Bens massiger Körper mit unerwarteter Behändigkeit hoch. Als seine Augen den „auf der Flucht“ befindlichen Elben erspähen, gibt es auch für den bärigen Hund keine Halten mehr, und der Sand fliegt zu einer großen Wolke aufgewirbelt hinter ihm her.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 31. Mai 2004, 19:55 Uhr
Canas en eglain liegt friedlich unter den sieben schwarzen Türmen der Burg Donnvinas, welche im Morgenrot aussehen als würde der Tod seine Finger nach der Stadt ausstrecken. Der Sirionvallen mit seinem goldenen Wasser spiegelt das rote Licht der Sonne nur gebrochen wider, was einen seltsamen orangen Ton ergibt, welcher so gar nicht zum süssen Geruch des Wassers passen mag.

Shehera sitzt am Wasser und hält den Kopf eines Mannes umschlungen, welcher auf ihrem Schoss liegt und ihre Tränen laufen über sein lebloses Gesicht. "Aleas..." flüstert sie, als der zweite Mann, welcher neben ihr im Schmutz liegt, aufstöhnt und anscheinend wieder zu sich kommen will. Shehera dreht ihren Kopf voller Hass und Verzweiflung zu dem Mann um. "Ich werde wiederkommen, das wirst Du bereuen." haucht sie dem Mann entgegen, bevor sie aufsteht und zurück nach Canas en eglain geht, wo sie im Menschengetümmel des Morgens verschwindet. Ihre Hand liegt auf ihrem Hals und das Blut läuft in einem kleinen Bach zwischen ihren Fingern hindurch, als sie sich ihren Weg durch die Menge bahnt.


Mit einem unterdrückten Schrei wacht Shehera schweissgebadet in ihrem Bett auf. Unter sich fühlt sie die vom Schweiss durchtränkte Bettdecke und das ebenso nasse Kissen. Doch als sie sich das Kissen ansieht, stellt sie fest, dass nicht nur Schweiss und Tränen der Grund für das feuchte Gefühl waren. Blut hat sich in das salzige Wasser ihres Körpers gemischt und das Kopfkissen rot gefärbt. Sie fährt sich mit der rechten Hand über den Hals und zieht sie blutig zurück. "Nicht schon wieder..." flüstert sie vor sich hin. Sie geht zum Spiegel und stellt fest, dass der neue Schnitt genau da ist, wo der alte gerade angefangen hat abzuheilen. Sorgfältig fängt sie an, die Wunde auszuwaschen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 01. Juni 2004, 08:12 Uhr
Ben, der große schwarze Hund, bleibt mittlerweile gewohnt vor den Stufen der Terrasse zurück und legt sich hin. Bei der Masse seines Körpers versperrt er einen großen Teil der Treppe, und wenn jemand den schmalen Platz der noch bleibt ausnutzen möchte, führt der Weg direkt an Bens Kopf vorbei. Wachsam hält er den Strand und vor allem die Wassergrenze im Auge.

Auf der ersten Stufe streift sich Máel den Sand von den blanken Fußsohlen, um ihn nicht unnötig ins Haus zu tragen. Seine Schritte sind wie immer geräuschlos, als wenn er auf einem weichen Moosteppich gehen würde, statt auf einem Holzboden. Leise öffnet er die Türe zu seinem neuen Zimmer und betritt den Raum. Dort steckt er sich das lose Hemd in die Hose und legt seinen schwarzen, ledernen Gürtel an, an dem sein fast obligatorischer Dolch hängt. Die Knopfleiste seines weißen Leinenhemdes bleibt noch ein Stück geöffnet, da es zwar fast aber immer noch nicht ganz trocken ist.

Máel begibt sich in die Küche und zögert einen Augenblick, als er die geschlossenen Türen der Schränke sieht, dann zuckt er mit einem Grinsen die Schultern. Ich werde in der nächsten Zeit hier wohl öfter Türen öffnen müssen, ohne vorher explizit um Erlaubnis gefragt zu haben! Und so öffnet er Schrank um Schrank, bis er Teller, Besteck und Tassen gefunden hat, und damit den Tisch für zwei Personen deckt. Ein Topf mit Wasser hat auch schon seinen Weg auf den Herd gefunden, während eine Kanne mit vorbereitetem Tee auf den Aufguß wartet. Für morgen werde ich Eier besorgen., denkt er an die Bestellung von Shehera im Harfengarten zurück, als er zwar Brot, Früchte und Käse, aber eben keine Eier findet.

Als das Wasser zu kochen beginnt, nimmt der Elb es mit einem Handtuch vom Herd und schüttet es in die Kanne, die er dann ebenfalls auf den Terrassentisch stellt. Es verspricht ein schöner Tag zu werden, denn die aufsteigende Sonne hat bereits ein wenig das helle Holz des Bodens aufgewärmt, was Máel mit seinen schuhlosen Füßen schon deutlich spürt, als er am Treppenabsatz zum Strand steht. Der Tee beginnt nach  wenigen Minuten sein Aroma zu verströmen und mit geschlossenen Augen zieht er den Duft in seine Nase. Die Luft ist klar und frisch, und der Duft der Blumengirlanden ist immer noch deutlich zu erkennen. Ein Moment der Ruhe, den der Elb nach seinem ungewollten nächtlichen Streifzug genießt. Kurz flackern die Bilder des leblosen Körpers vor seinem geistigen Auge vorbei, die er aber sofort wieder zu verdrängen versucht.

Ein leiser Schrei dringt an sein Ohr und es dauert nur Sekunden, bis die geschulten Sinne des Elben erkennen, dass dieser Schrei nicht zu den Bildern der letzten Nacht gehört, die gerade noch in seinem Kopf abgelaufen sind.

Sollten sie mich doch gefunden haben?!, denkt er gehetzt, doch seine Schritte tragen ihn schon geschwind vorbei an dem Tisch, auf dem der Wasserdampf in einer kleinen Säule aus der Teekanne steigt, vorbei an dem Schaukelstuhl, der durch den Luftzug leicht wippt. Die gebogene Klinge des Dolchs fährt mit einem leisen Singen aus der Scheide, und Máel lässt ihn im Lauf geschickt in seine linke Hand wechseln während seine rechte den Griff der Türe umschließt, die zu Sheheras Zimmer führt. Mit einem kurzen Lauschen prüft er, ob sich jemand im Zimmer bewegt und er hört Schritte. Anstand und Sorge kämpfen kurz miteinander, als seine Hand den Griff bewegt und er die Türe einen Spalt öffnet. „Ist alles in Ordnung Shehera?“, fragt er in den Raum, als sein Blick ungewollt durch den Spalt auf den Rücken der schönen Frau fällt. Im Glas des Spiegels, der vor ihr hängt, treffen sich ihre Augen, und Máel sieht die feine Linie eines Schnittes, die sich an Sheheras Hals entlang zieht. Rot leuchtet ihm die Farbe ihres Blutes entgegen und zerstört die letzten Reste seiner Manieren, die ihn davon abhielten, die Türe ganz zu öffnen.

Direkte Gefahr ist offenbar keine vorhanden, denn der Elb kann im Spiegelbild der Augen Sheheras keine Anzeichen für eine Bedrohung erkennen. Traurigkeit und Resignation sind die Gefühle, die er dort zu lesen vermag und in seinem Inneren beunruhigt in das mehr, als wenn er einen Gegner aus Fleisch und Blut hinter der Türe angetroffen hätte.

Seine Waffe gleitet verborgen in ihre Scheide zurück, und mit ruhigen Schritten tritt er hinter die Geschichtenerzählerin. „Lasst mich nach dieser Verletzung sehen.“ Kein Befehl liegt in seiner weichen, Trost spendenden Stimme, während sich die Augen der Beiden weiter im Spiegel gefangen halten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 01. Juni 2004, 10:23 Uhr
>Ist alles in Ordnung Shehera?< Sie kommt nicht dazu, überhaupt auf die Frage zu antworten, denn Máel steht schneller im Zimmer als sie überhaupt richtig Luft zum Sprechen holen konnte. Als sich ihre Blicke im Spiegel treffen, zuckt Shehera zusammen und ihr Gesicht nimmt einen Ausdruck von Ratlosigkeit an, doch der Moment ist schnell vorbei und sie wäscht die Wunde zu Ende aus. Als sie sich wieder aufrichtet und im Spiegel die Wunde begutachtet, treffen sich ihre Augen erneut und Shehera kann einen seiner Atemzüge im Nacken fühlen, als er spricht.

Sie senkt kurz etwas ihren Blick, als sie sich zu ihm umdreht, bevor sie ihn wieder in seine Augen lenkt und den Kopf schief legt. "Nein, es geht schon." sagt sie mit einem dankbaren aber zurückhaltenden Lächeln und schlängelt sich an ihm vorbei um aus dem Schrank ein Seidentuch zu holen, welches im selben braunton gehalten ist wie ihr Hüfttuch. Sie bindet sich das Tuch um den Hals, nachdem sie die Wunde mit einem Leinenstück abgedeckt hat und dreht sich erneut zu Máel um. "Es ist nichts."

Mit diesen Worten verlässt sie das Zimmer sichtlich unsicher und vollkommen in Gedanken versunken und setzt sich auf die Terasse in ihren Schaukelstuhl, den gedeckten Tisch vollkommen übersehend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 01. Juni 2004, 14:00 Uhr
Máel steht dicht hinter Shehera, die sich selbst weiter um ihre Wunde kümmert. Still leistet er ihr Gesellschaft, denn er hat nicht das Gefühl, dass sie mit seiner Anwesenheit nicht einverstanden ist, sie vielleicht sogar als tröstend empfindet. Seine Gedanken kreisen mehr um ihr Befinden, als um den Ursprung der Verletzung.

Sehr nahe sind sich ihre Körper und als Shehera sich zu ihm umdreht und ihre dunklen, fast schwarzen Augen seine Grünen suchen, richten sich seine  feinen Nackenhärchen auf, als wenn ein Gewitter die Luft aufgeladen hätte. Er verspürt den Wunsch über ihre Wange zu streichen, seine Hand bewegt sich beinahe, doch er hält sich zurück. > Nein, es geht schon.< Dieser Satz geht völlig in diesem Eindruck verloren, und er merkt kaum, wie sich Shehera an ihm vorbei bewegt. Erst als sie sich mit den Worten > Es ist nichts.< wieder an ihn wendet, erwacht er aus seiner Starre und dreht sich nach ihr um.

Sie hat den Raum verlassen, ihn wieder stehen  gelassen, doch fühlt er sich ihr näher als bisher. Es dauert einige Sekunden, bis er sich gesammelt hat und sich ebenfalls nach draußen begibt. Er geht an ihr vorbei und bleibt erst an der Treppe zu Strand stehen. Schweigend nimmt er einige Minuten die Eindrücke der Umgebung in sich auf. Shehera sitzt gedankenversunken in Schaukelstuhl, als er seinen Kopf neigt und ohne sie direkt anzusehen leise spricht: „Ich werde Dich nicht fragen, woher Deine Verletzung stammt, aber sag’ nur ein Wort und ich stehe Dir bei, so gut ich es vermag.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 01. Juni 2004, 14:15 Uhr
"Ich..." habe versucht, mich von einer Welt loszusagen, von der ich nicht weiss, ob es die reale oder die fiktive ist. Ich weiss nicht, ob ich hier wirklich zu Hause bin oder ob ich das hier alles nur träume. Und nun fängt die Welt an, auf diese hier überzugreifen und ich kann es nicht anders deuten als dass ich dringend dahin zurück muss um alles wieder in Ordnung zu bringen. Doch ich kann, nein, ich WILL nicht. Ich bin es leid, in zwei Welten zu leben und nie zu wissen, wo ich hingehöre. Nie zu wissen, was ich träume und was die Realität widerspiegelt. Nie zu wissen, welche Berührungen, welche Gefühle und welche Gerüche echt sind und welche ich mir nur einbilde. Ich will hier bleiben und glauben... ja GLAUBEN, dass dies hier die richtige Welt ist. Ihr Gesicht nimmt bei den Gedanken einen traurigen und verzweifelten Ausdruck an, welchen sie sichtlich versucht zu verbergen, es aber nicht schafft.

Shehera seufzt und blickt auf Máels Rücken. "Du... Ihr könnt mir nicht helfen. Niemand kann das." sagt sie schliesslich und blickt dann erneut gedankenverloren auf den See, welcher ruhig vor ihnen liegt und die Sonnenstrahlen widerspiegelt als würden tausende von Diamanten auf seiner Oberfläche schwimmen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 01. Juni 2004, 14:57 Uhr
Máel dreht sich zu Shehera um und ist mit wenigen Schritten bei ihr. Sanft hält er den leicht wippenden Schaukelstuhl mit beiden Händen an und beugt sein Knie, um ihre Gesichter auf eine Höhe zu bringen. Seine grünen Augen befinden sich dicht vor dem unergründlichen Schwarz der ihren und seine Goldsprenkel funkeln wie Sterne, als er ihren Blick gefangen nimmt.

„Ihr sprecht in Rätseln, doch liegt es an Euch zu entscheiden, was ihr mir offenbart. Ich habe viele Dinge erlebt und bei weiten waren nicht alle schönen Ursprungs, aber immer gab es einen Weg. Ihn zu finden ist das Problem! Oft liegt er im Schatten, entzieht sich erfolgreich unseren suchenden Blicken, doch er IST da.“ Sein Blick ist sicher und seine Stimme zeigt keine Unsicherheit bei seinen Worten. Wie Musik dringt sie leise und doch eindringlich in ihr Bewusstsein. „Ich kann Dir vielleicht nicht helfen, wir werden sehen. Vielleicht kann ich Dir nicht viel mehr bieten, als Dir beizustehen was immer Dich auch erwartet. Aber wer sagt, dass Du Dein Schicksal alleine meistern musst? Ich sehe hier niemanden, und doch schlägst Du meine Hand aus. Aber ich werde sie nicht zurückziehen, egal wie oft Du das tust. Auf wen immer Du wartest, er ist nicht hier aber ich bin es.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 01. Juni 2004, 19:25 Uhr
"Ich kenne Dich doch aber noch gar nicht lang genug... verstehe ja, was Ihr meint und bin irgendwie auch mehr als froh, dass ich Dich getroffen habe... danke Euch sehr für die Unterstützung, die Ihr mir gewähren wollt." Ihre Stimme ist nurmehr ein Flüstern und sie sieht direkt in seine grünen Augen, welche ihr mehr Vertrauen einflössen als sie es sich gegenüber je zugeben würde. "Er hat mich allein gelassen... hat viel zu tun, wir wollen doch auf eine Reise. Ausserdem ist er nicht hier gewesen, in meiner ersten Inari-Nacht, die ich eigentlich nicht alleine hätte verbringen müssen... sehr beschäftigt als Schneider in Talyra." Langsam wird ihre Stimme etwas unsicher und auch ihr Blick spricht andere Worte als die, die sie ausspricht. Shehera merkt dies sehr wohl, weshalb sie ihren Blick von einen Augen löst und den Kopf nach unten senkt.

"Ich glaube, ich liebe ihn. Natürlich sollte er hier sein, erst recht, da gestern die Inari-Nacht war. Doch er hat sicher einen guten Grund, warum er nicht hier war." flüstert sie nun noch leiser, wobei Máel schon aufpassen muss, damit er sie überhaupt verstehen kann. Wen versuchst Du hier überhaupt zu überzeugen? Du denkst doch selbst ganz anders über die Sache! Die Stimme in ihrem Kopf klingt böse und Shehera zuckt zusammen. Sie ist alles Andere als überzeugt von dem, was sie sagt, und sogar ein schlechter Menschenkenner kann sicherlich sehen, dass sie ganz anders denkt als spricht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Juni 2004, 10:55 Uhr
Aufmerksam hört der Elb den Worten Sheheras zu, und er entdeckt darin mehr, als die Worte alleine ausdrücken. Ihr Flüstern klingt beinahe unwirklich, so als wäre es ein fernes Echo.

Wieder ist er ihr sehr nahe und ihrer beiden Augen sprechen in ihrer eigenen Sprache miteinander, als Shehera ihren Blick abwenden muß. Diesmal gibt er dem Gefühl nach, sie zu berühren. Leicht streichen seine Finger über die zarte Haut ihrer Wange.

„Mein Ohr vernimmt die Worte, die Deine Stimme spricht, aber mein Herz hört Deine Seele flüstern. Ich sehe Zweifel, der an Dir nagt. Warum wehrst Du Dich gegen die Zuneigung, die ich in Deinen Augen sehe?“

Máel steht auf und ergreift dabei ihre Hände, um sie auf die Füße zu ziehen. Seine Finger bleiben mit Sheheras Fingern verschränkt, als sie sich gegenüber stehen. „Du kennst mich kaum, aber Du hast mich berührt und diese Berührung hat mein Innerstes erschüttert. Kann ich mich so in Dir täuschen?“ Ein kurzes Flackern von Unsicherheit in seinem Blick wird hinfort gefegt von einem Strahlen, so hell wie  die Sonne des Morgens, die ihr blendendes Licht auf sie wirft. In diesem Licht gibt es keinen Zweifel!

„Nein, ich täusche mich nicht ... aber es liegt an Dir Deine Gefühle zuzulassen. Ich habe Dir viel mehr zu bieten als Freundschaft, nimm Dir von mir wo nach Dein Herz verlangt.“ Er schweigt einen Moment und lässt ihre Hände los. Sie spürt das Widerstreben gegen diese Handlung, als sich seine Finger von ihr lösen, sie solange wie möglich über ihre Finger streichen. „Aber erwarte nicht von mir, dass ich mich verleugne. Das Einzige, dass ich Dir nicht zugeben habe ist sind weiter Zweifel.“

Wortlos schaut er sie eine Weile an, bevor er sich Richtung Strand wendet und ihr mit einem auffordernden Lächeln eine Hand entgegen streckt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 02. Juni 2004, 11:38 Uhr
Als Máels Finger ihre Wange berühren, zuckt sie leicht zurück, lässt ihn aber dann doch gewähren. Seine Berührungen rufen ein angenehmes Kribbeln im Rücken hervor und sie macht sich selbst Vorwürfe, dass sie es zulässt. Doch irgendwie kann sie nicht anders und dass sie ihre Gedanken zu Nibrir wendet kann diese Tatsache auch nicht mehr ändern. Einen Moment schliesst Shehera die Augen und geniesst die Berührung, als sie auch schon zu Ende ist.

>„Mein Ohr vernimmt die Worte, die Deine Stimme spricht, aber mein Herz hört Deine Seele flüstern. Ich sehe Zweifel, der an Dir nagt. Warum wehrst Du Dich gegen die Zuneigung, die ich in Deinen Augen sehe?“> Weil ich vergeben bin? Und eigentlich dachte, glücklich zu sein? Doch sie sagt nichts und lässt ihren Kopf weiter hängen, auch als Máel aufsteht und sie an ihren Händen vom Stuhl hochzieht. Auch als er spricht wagt sie es nicht, ihm in die Augen zu sehen und die Berührung ihrer Hände ruft das selbe Gefühl in ihr hervor wie seine Berührungen ein paar Sekunden zuvor.

>„Nein, ich täusche mich nicht ... aber es liegt an Dir Deine Gefühle zuzulassen."< Shehera zuckt zusammen, als sie die Worte vernimmt und richtet ihren Blick doch für einen Moment zu seinen Augen, doch sie kann seinem Blick nicht standhalten und wendet ihren sofort wieder ab, um auf den Ildorel zu sehen. Als seine Hände sich von den ihren lösen, merkt sie sein Widerstreben und muss zugeben, dass es ihr nicht anders geht. Erst als Máels Stimme verstummt traut sie sich, ihn wieder anzusehen und sein Lächeln verunsichert sie noch mehr. Er war nicht da, Shehera. hört sie mal wieder die Stimme in ihrem Kopf und wie von selbst ergreift ihre Hand die seine, wobei ihr Gesicht allerdings keine Regung mehr zeigt. Sie sieht verunsichert und ratlos aus, kein Lächeln ziert im Moment mehr ihr Gesicht. Ihre Augen scheinen allerdings noch immer eine eigene Sprache zu sprechen und Shehera kann nicht verhindern, dass ihr Blick verrät, was sie möchte - auch wenn sie es sich selbst gegenüber nicht einmal zugeben mag.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Juni 2004, 13:02 Uhr
Als Shehera Máels Hand ergreift, scheint sein Herz einen Schlag auszusetzen. Nie hätte er gedacht Rache in Talyra zu suchen und Liebe zu finden.

Das Leben spielt ein seltsames Spiel!

Seine Finger schließen sich mit sanfter Kraft um Sheheras Hand und er zieht sie zu sich heran, statt mit sich fort. Die Welt um sie herum tritt einen Schritt zurück, als er sie in seine Arme schließt, und für einen Moment sind sie die einzigen Lebewesen, die die kühle Luft dieses Morgens atmen. Er hält sie eine Weile bis er seinen Finger unter ihr Kinn legt, um ihren Blick auf sich zu lenken. Seine freie Hand liegt immer noch um Sheheras Taille. Er spürt das Beben ihres Körpers, den Schlag ihres Herzens an seiner Brust. Geben ihm den Mut, der ihr für den letzten Schritt zu fehlen scheint.

„Wenn Du Deinen Weg mit mir an Deiner Seite wählst, werde ich Dich nicht enttäuschen.“ Seine Lippen überbrücken mutig die kurze Distanz, die Sheheras Lippen noch von seinen trennt und für einen Moment berühren sie sich mit der Leichtigkeit von Schmetterlingsflügeln.

„Gehörst Du zu mir? Denn ich bin Dein!“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 02. Juni 2004, 14:17 Uhr
Sheheras Herz rast, als Máel sie zu sich zieht. Was machst Du hier bloss? schiesst es durch ihren Kopf, doch sie verdrängt den Gedanken und geniesst seine Nähe. Seine Hand auf ihrer Hüfte scheint leicht zu zittern und sie legt ihre eigene Hand darauf, um sie zu beruhigen. DieWelt um sie herum scheint zu verschwimmen und die Stimmen von den Kindern und anderen Wesen am Strand scheinen aus einer anderen Welt zu kommen, so verblasst dringen sie an ihr Ohr. Das Schreien der Möwen allerdings dringt ungebrochen bis zu ihr und scheint sie zu mahnen... zu mahnen, nichts falsches zu tun und wieder in die Wirklichkeit zurück zu kommen.

>Wenn Du Deinen Weg mit mir an Deiner Seite wählst, werde ich Dich nicht enttäuschen< Selbst Máels Stimme scheint von weit weg zu kommen, jedoch befördern sie die Worte, die er spricht, wie ein Blitz zurück in die Realität. Ich habe diese Worte - etwas Anders zwar, aber eindeutig diese Bedeutung - schon einmal gehört. Trotz dieser Gedanken schliesst sie die Augen und geniesst den kurzen Moment, wo sich ihre Lippen kaum berühren. Es ist mehr wie die Berührung des Windes denn wie ein Kuss und doch vermag es diese Berührung ihre Seele mehr zu berühren als es jeder Kuss bisher geschafft hätte.

>Gehörst Du zu mir? Denn ich bin Dein!< Diese Worte schaffen es tatsächlich, sie vollends zurück zu katapultieren. Sie lässt die Hand, welche auf ihrer Hüfte liegt los und entfernt sich einen Schritt von ihm. Ihre Augen zeigen Bedauern und doch sieht man deutlich eine Spur von Verlangen. Verlangen nach einem Beweis, dass sie unrecht hat. Verlangen nach mehr von dem, was er zu bieten hat. Aber ihre Worte sprechen eine deutliche Sprache. "Ich kann nicht Máel. So sehr ich es wollte, ich kann nicht. Ich habe versprochen auf diese Reise mitzugehen und ich werde mein Versprechen nicht brechen."

Mit gesenktem Kopf bleibt sie einen Schritt von ihm entfernt stehen und ein lauer Wind weht vom Ildorel her, welcher ihr das Haar in's Gesicht weht. Sie schüttelt kurz den Kopf, um die Haare wieder loszuwerden und traut sich nicht, ihm noch einmal in die Augen zu sehen. Warum muss das unbedingt mir passieren. Nun bin ich fast ein Jahr mit Nibrir zusammen und nun sowas.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Juni 2004, 15:06 Uhr
Der Moment gehört nur Ihren Herzen und für einen flüchtigen Augenblick eines Kusses sind sie zusammen. Wie ein Donnerschlag holen Sheheras Worte Máel in die Wirklichkeit zurück.

>Ich kann nicht Máel.< wehrlos entlässt er sie aus seinem Griff und Mutlosigkeit macht sich in seinem Inneren breit wie zäher, schwarzer Teer. Kann ich mich so irren?

Seine Hände werden zu Fäusten, als sein dunkles Ich die Macht ergreifen will. Werde ihn los! Es ist so einfach!

Er wischt mit einer Handbewegung diesen Gedanken beiseite. Dieses Leben lag hinter ihm! Seine Augen richten sich wieder auf sie. Ihre Haare flattern im Wind, kräuseln sich ihm entgegen, ein stilles Versprechen ihn zu erhören. „Das will ich nicht akzeptieren!“ Wilde Entschlossenheit funkelt in seinen Augen, als er die Distanz, die Shehera wieder zwischen ihnen geschaffen hat, mit einem Schritt überwindet. Seine rechte Hand umfasst erneut ihre Taille während seine Linke ihren Nacken näher zieht.

Wieder treffen sich ihre Lippen und diesmal ist es nicht nur eine leichte Berührung. Der Wind des ersten Kusses wird zu einem Sturm, als sich ihre Lippen öffnen. Kurz ist Sheheras Widerstand, der unter seinem Ansturm erzittert, bevor er völlig zusammen bricht. In einem Meer der Gefühle werden sie mitgerissen.

Máels Hände wandern über ihren Rücken und drücken ihren festen Körper an seinen. Verlangen liegt in seinen Bewegungen, und wieder spürt er ihren Herzschlag, doch schneller als eben noch. Hitze steigt in ihren Körpern auf. Ihre Hände erwachen nun ebenfalls zum Leben, als wenn eine Starre von ihnen abfallen würde.

Er spürt das Streichen ihrer Hände auf der Haut seines Rückens. Ein leichtes Zögern überkommt sie, als sie einen schnellen Blick über den Strand schweifen lässt. Mit einem warmen Lächeln nimmt er sie auf seine Arme und trägt sie ins Haus, wo sie vor allzu neugierigen Blicken geschützt sind. Der Duft der Blumen liegt wie ein dichter Teppich in der Luft und schmeichelt den Sinnen der Liebenden.

Die Zeit bis sie eines der Betten erreichen vergeht wie im Flug unter einem leidenschaftlichen Kuss, und Màel lässt sie auf die Kissen sinken. Sein Hemd hat schon längst den Weg zu Boden gefunden, als sie sich erneut umarmen. Shehera schließt unter seinen Berührungen die Augen. Zärtlich öffnet er ihr Kleid. In seinen Augen liegt Ungeduld und Leidenschaft, die miteinander ringen. Heiß spürt sie seinen Atem auf ihrem Halsansatz, seine Lippen die sich tiefer wagen, als sie es vor Minuten noch möglich gehalten hätte. Ihre Finger krallen sich in seine Haare, als seine Zähne sanft die Knospen ihrer Brüste liebkosen. Beide geben sich ganz dem andern hin und Inari schaut lächelnd auf sie hinab. Es ist nie zu spät!

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 02. Juni 2004, 16:25 Uhr
Als Máel die Distanz zwischen ihnen wieder überbrückt und sie erneut an der Hüfte festhält, läuft ein kalter Schauer über ihren Rücken. Kurz wehrt sie sich dagegen, dass er ihren Kopf an sich zieht, seine Hand in ihrem Nacken. Doch schnell ist ihre Kraft am Ende und als sie endlich begreift, dass sie sich überhaupt nicht dagegen wehren will, kann sie den Moment des ersten richtigen Kusses mit dem Elben nur noch geniessen. Seine Hände wandern in zärtlichen Bewegungen über ihren Rücken nein, das darfst Du nicht zulassen. und es erzeugt ein Gefühl in ihrem Magen, als müsste sie sich gleich übergeben. Und doch ist es ein vollkommen anderes Gefühl, denn es ist nichts unangenehmes daran, genau das Gegenteil ist der Fall.

Ihre Augen sind geschlossen als ihre Fingerspitzen seinen Rücken nur knapp berühren und sie fühlt die Gänsehaut, die seinen Körper bei der Berührung überkommt, was ihr ein zufriedenes Lächeln entlocken würde, wenn ihre Lippen nicht mit seinen beschäftigt wären. Sie zögert, als sie ihre Augen einen Moment öffnet und die Leute am Strand sieht. Ihr Zögern scheint von Máel vollkommen richtig interpretiert zu werden, denn sanft hebt er sie hoch auf seine Arme und als er sie in Richtung der Zimmer trägt, verschliesst er ihre Lippen, die gerade einen leisen Einwand von sich geben wollten, mit einem Kuss. Sanft legt er sie auf das grosse Bett in ihrem Zimmer und öffnet langsam die Knöpfe, welche ihr Kleid vorne verschliessen, während seine Lippen sich von ihren lösen und langsam ihren Weg nach unten antreten. Ein warmes Gefühl macht sich im Körper von Shehera breit und sie schliesst die Augen, um sich ganz ihrem Vertrauen dem eigentlich fremden Elben gegenüber hinzugeben.

Sanft zieht sie seinen Kopf nach oben, als seine Lippen tiefer gleiten und einen Moment öffnen sich ihre Augen, um in die seinen zu blicken. "Langsam..." haucht sie ihm entgegen und Blick zeigt deutlich, dass dies wohl das erste Mal sein dürfte, dass sie sich einem Mann hingibt. Sie legt ihren Kopf wieder auf das Kissen und schliesst die Augen, während ihre Fingerspitzen sanft über seinen Nacken streichen und dort feine Kreise ziehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Juni 2004, 17:29 Uhr
Liebevoll lächelt Máel, als er von Shehera gebremst wird. „Ich habe es sicher nicht eilig…“, haucht er in ihr Ohr und der leichte Luftzug kitzelt sie, lässt sie ebenfalls lächeln. Seine Finger streichen eine widerspenstige Haarsträhne aus ihrer Stirn, die sich vorwitzig zwischen seine Lippen und dem Ziel seines Kusses drängen will.

Er schaut in das Gesicht der Schönheit, die das Streichen seiner Finger mit geschlossenen Augen genießt. Du hast mich verzaubert! schießt ihm die Erkenntnis durch den Kopf, als er sich erneut über sie beugt. Sehnsüchtig strecken sich ihre Lippen einander entgegen, ihre Zungen berühren sich sacht und umspielen sich. Die Zeit steht still, ein Blütenblatt löst sich von einer Girlande und schwebt wie unglaublich langsam auf die Liebenden herab.

Máels folgt mit seinen Fingern dem Schnitt des Kleides. Von den Schultern zu der Reihe Knöpfe auf der Vorderseite. Seine Fingerspitzen erzeugen dabei eine Gänsehaut und ein Zittern läuft durch den Körper seiner Angebeteten. Tiefer folgt er der Knopfleiste, leicht wie eine Feder, spürt Shehera seine Berührungen auf der Innenseite ihrer Brüste. Die restlichen Knöpfe fallen Máels geschickten Fingern zum Opfer. Beinahe schüchtern öffnet sie ihre Augen als ihre Arme aus dem Kleid gleiten. Ein Anflug von Furcht vor dem Unbekannten liegt in ihren Augen, doch ein Blick in Máels Augen vertreibt diesen Gedanken endgültig und sie legt die Arme über ihren Kopf, lässt sich fallen in der Gewissheit, er würde nichts tun, was sie nicht wollte.

Seine Zunge und seine Lippen legen eine brennende Spur von ihrem Mund abwärts, entlang ihres Halses, zwischen ihren Brüsten bis zu ihrem Nabel, während seine Hände über die Innenseite ihrer Arme streichen, weiter hinab über die Bögen ihrer Rippen. Shehera spürt wie sich ihre Brustwarzen zusammen ziehen und sich gierig seinen Händen entgegen strecken. Jede Faser in ihrem Köper vibriert zu der Musik, die Máel in ihrem Inneren anstimmt. Erneut küssen sie sich und als Mael mit kreisenden Bewegungen über Sheheras Bauch kreist, sich quälend langsam bis zu Ihren Brüsten empor bewegt, entlockt er ihr ein leises Stöhnen. Ihr Atem wird schwer, als seine Finger mit ihren Knospen spielen und sich ihre Hände in seinen Rücken krallen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Juni 2004, 00:13 Uhr
Jede seiner Berührungen, jeder Kuss von ihm und jede Liebkosung lässt Shehera innerlich erschaudern. Ein Gefühl von Verlangen, wie sie es noch nie gefühlt hat, ergreift Besitz von ihr und sie legt ihre Hände oberhalb ihres Kopfes auf das Kissen, um mit geschlossenen Augen jeden Augenblich vollkommen auszukosten. Seine Hände erforschen ihren ganzen Körper und gerne würde sie das selbe tun, doch ist das Gefühl zu schön, als dass sie sich davon lösen könnte um selbst aktiv zu werden.

Die Zeit scheint still zu stehen, als sie schliesslich doch noch zu dem kommen, wovor sie Angst hatte. Und obwohl Sheheras Körper sich zuerst verkrampft, muss sie doch schliesslich zugeben, dass sie keine Ahnung hat, wovor sie sich eigentlich gefürchtet hat. Sie geniesst jede Sekunde mit Máel und insgeheim fragt sie sich, wie sie sich dieses Gefühl dreissig Sommer lang hatte entgehen lassen können. Als sie schliesslich Inari doch noch gehuldigt haben - was sie ja letzte Nacht irgendwie verpasst hatten - liegen Shehera und Máel verschwitzt nebeneinander auf dem Bett und Shehera hat ihr Ohr auf sein Herz gelegt. Sie horcht still seinem Herzen, welches noch immer rast und geniesst einfach nur den Augenblick, ohne an irgendetwas anderes zu denken als an die letzten Stunden, die sie mit dem Elben verbracht hat. Die Nägel ihrer linken Hand zeichnen kleine Kreise und andere Muster auf seinen Brustkorb, wobei sie die Augen geschlossen hält und die Bilder vor sich sieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 03. Juni 2004, 11:46 Uhr
Wohlige Schwere durchflutet Máels Körper, als sich Shehera an seine Brust kuschelt. Sein Herzschlag beruhigt sich nur langsam, und er kann die letzten Stunden immer noch nicht ganz glauben.

Doch in seinen Armen liegt die schöne Frau, die eben noch unter seinen Berührungen zitterte und ihre Haare ergießen sich auf seine Brust. Er streicht ihr zärtlich durch die Haare, und zum ersten Mal seit dem Tod seiner Ziehtochter ist er wirklich glücklich.

Die böse Stimme der Wut in seinem Inneren ist verstummt . . . vielleicht für immer, und wenn er die Augen schließt, sieht er keine Hände an denen Blut klebt. Er ist erfüllt vom Duft ihrer Haare, der Zartheit ihrer Haut und der Liebe zu Shehera, die sein Blut heiß durch seine Adern fließen lässt.

Das Gefühl der Sicherheit schließt ihn ein, und er wünschte, dieser Moment würde ewig dauern.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Juni 2004, 12:10 Uhr
Shehera hört, wie Máels Herz sich langsam aber sicher beruhigt und fühlt, wie sein Atem langsamer wird und somit auch das beruhigende auf und ab seines Brustkorbes. Eigentlich möchte sie den ganzen Tag einfach so liegen bleiben, doch sie weiss selbst, dass dies nicht möglich ist. "Sag mir Máel... warum hast Du mir Deinen Namen nicht von Anfang an gesagt? Was war das mit dieser Gilde und was hast Du verloren?" Ihre Stimme ist lediglich ein Flüstern und fast könnte sie sich selbst schlagen, dass sie die wundervolle Stimmung mit Fragen stört. Doch die Neugierde hat wie schon so oft gesiegt und nun wartet sie darauf, dass er die leisen Geräusche, die vom Strand herkommen, mit seiner Stimme durchbricht, um ihr ein paar Antworten zu geben.

Der Fingernagel ihres linken Zeigefingers streicht noch immer sanft über seine Brust und die Kreise, die sie malt werden langsam etwas grösser, so dass sie sich bis zum Bauchnabel erstrecken. Sie wagt es nicht, ihn anzusehen und so bleibt ihr Kopf auf seinem Herzen liegen und horcht dem nun noch beruhigenderen Pochen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 03. Juni 2004, 15:56 Uhr
Normalerweise hätten Máel diese Fragen beunruhigt, aber das Gefühl der Sicherheit ist stärker. „Verzeih’ mir meine Geheimniskrämerei, als wir uns kennen gelernt haben. Es sollte dazu dienen, meine Spuren zu verwischen, denn es war eine Diebesgilde mit einem weiten Betätigungsfeld, der ich mich verpflichten musste, um Lola freizukaufen. Ich wollte sicher gehen, dass mich mein Verfolger nicht gleich findet…aber diese Gefahr besteht jetzt nicht mehr.“ Seine Stimme ist ungewohnt leise und tonlos, als wenn er in der Zeit wandert, die vor dem heutigen Tag liegt.

„Und verloren habe ich dieses Kind, das wie eine Tochter für mich war. Sie haben sie mir genommen und ich habe mich dafür gerächt, so gut ich es vermochte, auch wenn die Rechnung nicht völlig beglichen ist. Wie könnte sie das auch?“, ein hartes Schlucken geht durch seine Kehle, „Was ist ein Leben wert? Aber die Zeit der Rache ist vorbei. Um nichts in der Welt würde ich das Glück riskieren, welches Du mir geschenkt hast.“

Einen Moment genießt er das Streichen von Sheheras Fingern, genießt die Wärme ihres Körpers, der sich an seine Brust schmiegt. Der Klang seiner Stimme kehrt unvermittelt zurück als er weiter spricht. „Niemals hat eine Frau die Gefühle in mir geweckt, die Du entfachen konntest. Du hast die Bruchstücke meines Herzens geheilt, und nun hältst Du es in Deiner Hand. Es gehört Dir.“

Seine Fingerspitzen wandern leicht über ihre Wirbelsäule bis zu ihrem Haaransatz im Nacken. Shehera kann Máels Gefühle für sie beinahe greifen, so deutlich liegen sie vor ihr. Dieser Mann würde alles für sie tun.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Juni 2004, 21:42 Uhr
Shehera hört Máels Ausführungen zu, ohne ihren Kopf zu bewegen oder auch nur die Augen zu öffnen. Auch ihr Fingernagel zeichnet weiter Muster auf seinen ganzen Oberkörper und sie sagt überhaupt nichts zu der Geschichte, die er ihr erzählt. Ich denke, heute ist nicht der richtige Zeitpunkt, um solche Sachen zu fragen. denkt sie und nimmt sich vor, das zu einem passenderen Zeitpunkt nachzuholen.

>Um nichts in der Welt würde ich das Glück riskieren, welches Du mir geschenkt hast.< Sheheras Finger hält einen Moment inne, während ein breites Lächeln über ihr Gesicht geht, was Máel allerdings nicht sehen kann, da ihr Gesicht von ihm abgewandt ist. Sie ist froh, dass er das so sieht, denn sie wüsste nicht, was sie tun würde, wenn er sein Vorhaben unbedingt weiter verfolgen würde. Der Moment, in dem ihr Finger innehält, dauert lediglich den Bruchteil einer Sekunde, und trotzdem ist es zu bemerken.

>und nun hältst Du es in Deiner Hand. Es gehört Dir.> Ein Schauer läuft über Sheheras Rücken und sie weiss gar nicht, was sie dazu sagen soll und ob sie überhaupt etwas sagen soll. Sie hebt ihren Kopf von seiner Brust hoch und stützt einen Moment ihr Kinn darauf, um zu ihm hochzusehen. Ein glückliches und dankbares Lächeln liegt auf ihren Lippen und ihre Augen funkeln wie noch nie. Sie sagt kein Wort, sondern seufzt leise und drückt ihren Körper etwas nach oben, um ihm einen Kuss auf den Mund zu hauchen. Noch bevor er überhaupt reagieren kann, ruht ihr Kopf wieder auf seiner Brust und ihre Augen sind geschlossen, während ihre Hände noch immer das tun, was sie die ganze Zeit schon machen.

Von Draussen kann man nun schon lautere Geräusche hören und anhand von verschiedenen Gesprächsfetzen kann Shehera erkennen, dass Shenrah wohl schon hoch am Himmel stehen muss. Ihr Magen meldet sich auch langsam, hat sie doch das Frühstück, das Máel extra vorbereitet hatte, ignoriert zu Gunsten von... etwas Besserem. Trotzdem hab sie keine Lust aufzustehen und verliert auch darüber kein Wort.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 04. Juni 2004, 02:50 Uhr
Shehera lauscht Máels Worten ohne ihn zu unterbrechen. Es fällt ihm schwer seine Gedanken auf die Antworten zu ihren Fragen zu lenken, zu sehr kreisen diese um die letzten Stunden, die sein Leben so grundlegend verändert haben.

Als er ihr gesteht sein Vorhaben aufzugeben, versteift sich ihr Köper kurz und das wohlige Kraulen ihrer Finger wird für einen Wimpernschlag unterbrochen. Ein fast körperlicher Schmerz wird durch sein Verlangen nach ihren Liebkosungen ausgelöst und es scheint, als erhörte Shehera das Flehen seines Köpers. Unter dem zarten Streichen ihrer Finger kräuselt sich seine Haut, spannt sich wie die Saite einer Harfe, erklingt in seinem Inneren wie ein neuer Ton, den er noch nie gehört hat.

Als sein Liebesgeständnis ihr einen Kuß entlockt, verflüchtigen sich die letzten Schleier der Unsicherheit, die sich hartnäckig in den Winkeln seiner Seele festgesetzt hatten. Und seine dringendste Frage, ob sie glücklich ist, wird endgültig beantwortet.

Die Stimmen und Geräusche des erwachten Tages schweben unwirklich vom Strand herüber an sein Ohr, und erinnern den Elben dunkel an Verpflichtungen, die jetzt gänzlich unwichtig sind. Mael schließt wieder die Augen und lässt sich auf den Wellen treiben, die die Hand seiner Geliebten durch das Streichen ihrer Finger erzeugt.

Die Zeit dehnt sich aus, Sekunden werden zu Stunden und Minuten zu Tagen in dem Gespür des Pärchens. Und so treiben sie auf dem Fluss der Zeit dahin, während sie sich eng umschlungen halten. Worte sind überflüssig, könnten niemals die Perfektion des Augenblicks wiedergeben. Seine Finger spielen mit ihren Haaren, kraulen ihren schlanken Rücken bis hinab zum Ansatz ihres festen Pos. "Ich könnte ewig hier bei Dir liegen, und nichts würde mir fehlen!", flüstert er ihr zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 04. Juni 2004, 14:05 Uhr
>Ich könnte ewig hier bei Dir liegen, und nichts würde mir fehlen< Die Worte rufen bei Shehera augenblicklich ein Grinsen hervor. Naja... zwischendurch etwas essen wäre wohl nicht schlecht. denkt sie, wobei sie erneut fühlt, wie ihr Magen sich nach etwas Essbarem sehnt. Doch sie hätte sich dadurch nicht stören lassen, wären da nicht die leisen Schritte auf der Terrasse.  "Maria!" entfährt es ihr und sie schreckt auf. "Verzeih Máel, ich muss gehen."

Fast schneller als er überhaupt reagieren kann, springt Shehera auf und schlüpft in ihr Kleid. Sie bindet sich das Tuch um die Hüfte und auch das hellbraune Wildledertuch um den Hals, um den unheilvollen Schnitt zu verbergen. Kurz beugt sie sich über Máel und sieht ihn mit schräg gelegtem Kopf an. Er ist alles, was ich mir je gewünscht habe. Ein glückliches Lächeln überkommt ihre Lippen, als sie den Elben mustert, der noch immer nackt in ihrem Bett liegt. Sie zieht ihre linke Augenbraue gespielt anerkennend nach oben haucht ihm einen Kuss auf den Mund. "Danke."

Mit wehendem Kleid verlässt sie das Zimmer und nimmt auf der Terrasse Maria in Empfang. "Maria, verzeih... ich... war beschäftigt." Maria lächelt sie nur vielsagend an und nickt, bevor sie mit Shehera in das Haus geht und sich ein Buch aussucht, mit dem sie an diesem Tag ihre Kenntnisse im Lesen verbessern würden. Shehera und Maria - eine kleine Frau mit kurzen schwarzen Haaren und hellblauen Augen - setzen sich nach Draussen und fangen an zu lesen. Shehera ist sichtlich nicht ganz bei der Sache, was man an ihrem verträumten Blick erkennen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 06. Juni 2004, 20:20 Uhr
Es ist bereits Nachmittag, als Lorne durch die nur leicht angelehnte Tür ins Haus der Geschichten schlüpft. Das neugierige Mädchen sieht sich interessiert um, es kommt ihm gar nicht in den Sinn, dass die Bewohner des Hauses es möglicherweise gar nicht gerne in ihren Räumlichkeiten sehen würden.

Die Kleine lässt ihren Blick schweifen und schaut sich um. Offenbar befindet sie sich in einem Vorzimmer, in dem Mäntel und Jacken abgelegt werden. Sie tritt näher und untersucht erst einmal die einzelnen Taschen. Vielleicht lässt sich ja etwas brauchbares darin finden. Aber sie hat Pech, die Taschen sind allesamt leer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 07. Juni 2004, 07:58 Uhr
Kaum hat Máel die Schritte auf der Terrasse vernommen, als sich Shehera mit dem Namen Maria auf den Lippen aus dem Bett schwingt. Mit einem Lächeln schaut er ihr zu, wie sie sich eilig ankleidet. Als Shehera allerdings das Halstuch über den Schnitt zieht, gefriert das Lächeln für den Bruchteil einer Sekunde, denn die letzten Stunden hatten ihn alle Sorgen vergessen lassen. Dieser Moment währt jedoch nur kurz, und als sie sich wieder über ihn beugt, er den Duft ihrer Haare atmet, wird er von einer Welle des Glücks erfasst, der er sich nur zu gerne hingibt.

Ein vorerst letzter Kuß, lässt ihn versonnen auf die Kissen sinken, und Sheheras >Danke< klingt noch  in seinen Ohren, als sie das Zimmer bereits verlassen hat.

>Maria, verzeih... ich... war beschäftigt< Der Elb runzelt kurz die Stirn und grübelt über die Situation nach. Er weiß nicht, ob er Sheheras Ruf gefährdet, wenn er jetzt einfach zwar bekleidet, aber immer noch barfuss auch noch ihr Zimmer verlässt. Immerhin scheint sie schon einige Zeit mit Nibrir zusammen gewesen zu sein, und diese Tatsache werden sicher einigen Menschen in der Stadt wissen. Ich muss ihr die Möglichkeit geben, diese Angelegenheit zu regeln, ohne sie zu diskreditieren.

Die Haustüre steht sicher offen, sonst könnte ich die Stimmen nur weniger deutlich hören!

Der Elb schlüpft leise in seine Kleider und sieht vorsichtig aus dem Fenster. Niemand zu sehen! Behände klettert er hinaus, um dasselbe Vorgehen in anderer Richtung bei seinem eigenen Fenster zu wiederholen. Ich breche in mein eigenes Zimmer ein! Das ist mir bisher auch noch nicht passiert! Dieser Gedanke belustigt ihn ein wenig.

Kaum ist er drinnen angelangt, zieht noch mal sein Hemd aus, erfrischt er sich an der Waschschale und ordnet seine Haare. Ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass man ihm das Vergnügen, welches er genießen durfte, zwar noch am Leuchten seiner Augen ansieht, jedoch nicht mehr an der Röte seiner Wagen. Er greift sich seine Stiefel, bevor er das Haus auf demselben Weg wieder verlässt.

Sein Weg führt ihn hinter dem Haus entlang, wo er am Unterstand für Sheheras Pferd vorbei kommt. Die Sonne steht schon hoch am Himmel, hat den Zenit wohl schon um eine Handbreit überschritten. Pferde….Amrun! Verdammt! Siedendheiß fällt Máel seine Verabredung zum Pferdekauf ein, die er nur zu gerne über das Vergnügen mit Shehera vergessen hat.

Er beschleunigt seine Schritte, um die Terrasse zu erreichen. An dem Runden Tisch sitzt Shehera mit einer kleinen dunkelhaarigen Frau, die Máel den Rücken zu dreht. Als sich Sheheras und seine Augen treffen, sieht er die Überraschung in den ihren, ihn nicht durch die Haustüre kommen zu sehen. Seine Lippen öffnen sich einen Spalt, als ein Lächeln seine Zähne aufblitzen lässt, und er zwinkert ihr zu. Als er die Stufen der Terrasse fast erreicht hat, springt Ben auf und läuft ihm entgegen um ihn zu begrüßen, wodurch sich auch der Blick von Maria auf ihn richtet.

„Ich grüße die Damen an einem so herrlichen Tag.“, richtet sich Máel mit einer Verbeugung an die beiden Frauen, die den Gruß erwidern, wobei Shehera doch mehr Lächeln muss, als es für eine freundliche Begrüßung üblich ist. Gerade als er eine weiter charmante Bemerkung fallen lassen will, entdecken seine scharfen Augen eine Bewegung im Flur des Hauses. Ohne verräterische Regung spricht er weiter. „Wenn man ein Pferd kaufen möchte, sollte man auch sein Geld mitnehmen!“ Mit diesen Worten steigt er die Treppen hoch und geht ins Haus, wo er die Türe hinter sich schließt.

Sein Rücken liegt gegen das harte Holz der Türe, während sein Blick den Rücken eines jungen Mädchens fixiert. Dunkles Haar hängt ihr in leichten Wellen bis fast auf die Schultern hinab. Ein Badehaus würde ihr nicht schaden, wie Lola damals als…. Der Elb presst die Augenlider zusammen, um diesen Gedanken zu vertreiben.

„Ich denke, wir sollten uns mal nach etwas zum Anziehen und einer guten Mahlzeit für Dich umsehen.“ Máel hat sich auf ein Knie gebeugt, um weniger groß zu erscheinen. Seine Stimme ist weich und melodisch bei seinen Worten und die Goldsprenkel in seinen grünen Augen glitzern freundlich.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 07. Juni 2004, 17:21 Uhr
Ertappt zückt Lorne zusammen und dreht sich ruckartig um, als sie die fremde Stimme hinter ihrem Rücken vernimmt. Aber Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung und ein zuckersüßes Lächeln ist der allerbeste Angriff überhaupt.

Der Mann, zu dem die Stimme gehört, ist einfach riesig in ihren Augen, und das er sich leicht auf ein Knie gebeugt hat, ändert an diesem Umstand kaum etwas. Neugierig blickt sie in sein Gesicht hinauf und schenkt ihm das bestechendste Lächeln, dass sie zu bieten hat.

Offenbar ist der Unbekannte ein Elb. In Yashior und Qyêpla hat sie schon ein paar Elben kennen gelernt und der Fremde gefällt ihr gleich, hat er doch etwas Vertrautes an sich, einen Hauch von Daheim. /Sarnamar/, denkt sie. /Warum erinnern Elben einen immer an dunkle, grüne Wälder? ... Sarnamar./

Der Gedanke huscht vorüber und eine andere Überlegung tritt an seine Stelle. "Etwas zum Anziehen?", murmelt sie nachdenklich und legt die Stirn in Falten, "warum?" Sie blickt an sich hinab. "Die Sachen sind doch noch gut", sie mustert sich eingehend. "Es ist ja schon ziemlich warm, da machen die paar Löcher nichts", fügt sie hinzu, "aber was zu Essen ist gut, ich habe schon wieder Hunger."

Wie zur Bestättigung beginnt ihr Magen zu knurren. Lorne zwinkert dem Elben verlegen zu. Ein Brötchen ist nun einmal nicht viel, und mehr hat sie an diesem Tag noch nicht gegessen. "Weist du, ich habe nämlich ständig Hunger." Dann, nach einer kurzen Pause, während der ihr Magen abermals laut zu knurren beginnt, erklärt sie: "Ich heiße Lorne, und du?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 08. Juni 2004, 08:29 Uhr
Ein Lächeln zum Steine erweichen strahlt Máel entgegen und er kann nicht anders, als es freundlich zu Erwidern. Seine melodische Stimme hat den richtigen Ton getroffen, um das junge Ding nicht gleich Reißaus nehmen zu lassen, und er hätte nur ungern eine Verfolgungsjagd zwischen den Büchern veranstaltet.

Langsam erhebt er sich und der Kopf des Mädchens wandert immer weiter in den Nacken, um den Kontakt zu den goldgesprenkelten Augen des Elben nicht zu verlieren.

„Dann wollen wir mal sehen, was Euch diese Küche zu bieten hat, meine junge Dame.“, freundlich gespielte Höfflichkeit schwingt in Máels Stimme, als er eine ausladende Armbewegung Richtung Küche macht und dem Mädchen den Vortritt gewährt. Nicht das Du mir doch noch versuchst wegzulaufen, wenn ich Dir den Rücken zu drehe!, denkt er verschmitzt und das Lächeln, das dieser Gedanke auf seine Züge zaubert, zerstreut die Vorsicht des Kindes. Die Neugier strahlt aus ihren Augen und tut ein Übriges, um ihre Schritte in die Küche zu lenken.

Der Elb folgt ihr mit einem gewissen Abstand, um ihr keine Angst zu machen, bevor er die Schranktüren öffnet. Allerdings steht ein großer Teil der Speisen noch auf dem Verandatisch, und auch Máel verspürt mittlerweile Hunger, war der Morgen doch genauso schön wie kräftezährend. Seine Wangenmuskeln kommen heute kaum zur Entspannung, denn auch dieser Gedanke zaubert ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht.

„Wir haben Brot und Früchte im Angebot, etwas Käse steht auch auf dem Speiseplan. Wenn ich dazu etwas Tee reichen darf?“, vergnügt wartet er die Wahl des Mädchen ab und legt die Speisen auf einen Teller.

„Verzeiht mein Benehmen, ich stellte mich noch gar nicht vor. Mein Name ist…“, kurze Unsicherheit blitzt in seinen Augen, weiß er doch nur zu gut, wie oft Kinder zur Beschaffung von Informationen eingesetzt werden.“…ist Thalareth. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ Seine bewusst übertriebene Wortwahl, gibt dem unter dem Schmutz sicher hübschen Mädchen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.

Durch das Fenster der Küche dringt seine Stimme auch nach draußen, wo seine Worte auch von Shehera und Maria zu hören sind.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 08. Juni 2004, 16:51 Uhr
Nur allzu bereitwillig geht Lorne vor dem Elben in Richtung Küche davon. Die Aussicht auf etwas zu Essen ist wirklich sehr verlockend und der große Mann wirkt freundlich, so dass das Mädchen recht sorglos, aber nicht unachtsam ist.

/Ob er denkt, dass ich ihm entwischen könnte, wenn er nicht aufpasst?/, überlegt sie und sieht sich verstohlen nach dem Elben um, der in einigem Abstand hinter ihr geht und sie offenbar nicht aus den Augen lässt. Sie kichert leise. /Ich verschwinde doch nicht, ohne zuvor etwas gegessen zu haben/, spinnt sie den Gedanken weiter. /Danach kann ich immer noch abhauen./

Schließlich rufen sie ein paar Worte in die Realität zurück. >... Brot und Früchte im Angebot, etwas Käse steht auch auf dem Speiseplan. Wenn ich dazu etwas Tee reichen darf?<, erkundigt sich der Elb, welcher die genannten Sachen gerade auf einen Teller legt und sie dabei fragend ansieht.

Als das Mädchen nicht sogleich antwortet, sondern die Speisen auf dem Teller mit einem prüfenden Blick begutachtet, stellt er sich endlich vor. /Thalareth/, heißt er also, denkt Lorne. /Lügt er vielleicht? Er hat ein wenig gezögert./ Sie legt die Stirn leicht in Falten. /Ich glaube er flunkert. ... Beim Lügen darf man nicht denken und nicht zögern, hat Janush gesagt, sonst hat man's auf der Straße schwer./

Laut sagt sie: "Ich heiße Lorne, ... hast du im Flur nicht zugehört?" Die etwas freche Antwort konnte sie sich nicht mehr ganz verkneifen. Entschuldigend beißt sie sich auf die Lippen, guckt etwas betreten zu Boden, bevor sie schließlich laut lacht, und auf den Käse auf dem Teller deutet. "Ich hätte gerne ein Käsebrot, Thal"

Sie verkürzt den langen Namen bewusst. "Du redest komisch", kommentiert sie seine auf sie etwas gestelzt wirkende Ausdrucksweise. "Papa hat so immer mit den reichen Händlern in Yashior gesprochen. Aber mit mir hat er nie so geredet, nur manchmal aus Spaß."

Bei diesen letzten Worten starrt sie mit einem Mal traurig und etwas geistesabwesend aus dem Fenster. Es ist schon einige Zeit her, dass sie jemandem so unbekümmert von ihrem Vater erzählt hat und mit den Worten kommen nicht nur die fröhlichen, sondern auch die traurigen Erinnerung wieder aus ihren Verstecken hervor.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Juni 2004, 08:20 Uhr
>Mit wem habe ich das Vergnügen?< Shehera blickt zum Fenster, welches in ihre Küche führt als sie Máels Stimme hört, doch sie kann nichts erkennen. Mit wem er da bloss spricht? Sie sieht fragend zu Maria, welche ratlos mit den Schultern zuckt und ihr dann das Buch hinstreckt, den Finger auf einem Wort liegend. "Fantasie, Maria, Fantasie." erklärt Shehera das Wort, das Maria nicht lesen kann und lächelt sie an.

>Ich heiße Lorne, ... hast du im Flur nicht zugehört?< Es ist deutlich eine Kinderstimme, die sich mit Máel unterhält und Shehera erhebt sich langsam von ihrem Schaukelstuhl. Wie kommt ein Kind in mein Haus? Ich habe nichts bemerkt... denkt sie vorwurfsvoll. "Ist alles in Ordnung Máel?" Ihre Stimme klingt eher amüsiert über die Antwort der Kinderstimme als besorgt.

Maria legt das Buch nun auf den Tisch und steht ebenfalls auf. Die junge Frau scheint Angst zu haben, dass sie irgendetwas wichtiges verpassen könnte und grinst nun Shehera breit an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 09. Juni 2004, 10:39 Uhr
Máel schmunzelt, denn er erkennt in Lornes Augen, dass sie ihm die Lüge bezüglich seines Namens nicht abgenommen hat. Ein schlaues, freches Ding….

Er bereitet ihr wunschgemäß ein Käsebrot in doppelter Ausführung, denn sie sieht wirklich hungrig aus. Die Verkürzung seines Künstlernamens klingt fremd aber durchaus nett in seinen Ohren, daran könnte man sich gewöhnen.

Er hört ihr zu, als sie von ihrem Vater erzählt und schlägt kurz die Augen nieder, als er bemerkt, sie durch seine scherzhafte Höfflichkeit wohl auch an traurige Dinge erinnert. Die Maske seiner unbekümmerten Laune droht zu fallen, doch er beherrscht sich, und es ist ihm nichts anzumerken.

Gerade als er Lorne antworten will, ruft Shehera nach im.

>Ist alles in Ordnung Máel?< Er schüttelt amüsiert den Kopf. Soviel zu meinem Namen!

„Es ist alles in Ordnung. Ich habe Besuch mitgebracht“ Der Elb zwinkert Lorne zu, und legt seinen Zeigefinger auf seine grinsenden Lippen. „Ich werde Dir etwas Tee von draußen holen, iss ruhig schon mal“ Er reicht ihr den Teller mit den Broten und wendet sich zur Küchentüre. „Wenn Du mehr möchtest, dann sag es mir ruhig.“

Als er die Küche verlassen hat und aus Lornes Sichtfeld verschwunden ist, schließt er die Augen. Schwindelnd kreisen die Bilder von Lola durch seinen Kopf, treiben alle Farbe aus seinem Gesicht. Bestechend ist die Ähnlichkeit von Lorne und seiner ehemaligen Tochter. Krampfhaft versucht er seine Beherrschung wiederzuerlangen und weiß zeichnen sich seine Knöchel unter der Haut seiner geballten Fäuste ab.

Nach wenigen Sekunden gewinnt sein schauspielerisch geschulter Geist die Kontrolle wieder und schafft es sogar, wieder etwas Farbe in sein Gesicht zu legen. Seine Hand liegt auf dem Türgriff der Verandatüre, als sie bereits von Shehera geöffnet wird. Sie sieht gerade noch das letzte Verblassen von tiefer Trauer in seinen Augen und jemand anderem außer ihr, wäre vielleicht gar nichts aufgefallen, bevor die sonst übliche Lebensfreude wieder aus dem tiefen Grün seiner Iris strahlt.

„Unser Gast hätte gerne etwas Tee. Warum lernst Du sie nicht kurz kennen? Sie ist in der Küche und isst etwas.“

Er lässt Shehera vorbei, die sehr wohl gemerkt hat, dass mit ihm nicht alles zum Besten steht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Juni 2004, 10:52 Uhr
Shehera sieht Máel fragend an, als sie die Trauer in seinen Augen sieht, sagt allerdings nichts. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Sie haucht ihm stattdessen einen sanften Kuss auf den Mund, wozu sie sich schon strecken muss, und geht dann in die Küche. Als sie das schwarzhaarige Mädchen sieht, kann sie sich allerdings vorstellen, was mit Máel los ist. Einen Moment überkommt sie ein Gefühl von Hilflosigkeit, das sich deutlich in ihren Zügen widerspiegelt, jedoch schnell von einem freundlichen Lächeln vertrieben wird.

"Hallo Kleine." sagt sie freundlich und geht etwas in die Knie, um auf selber Höhe wie das Mädchen zu sein. "Mein Name ist Shehera - dieses Haus gehört mir. Ich habe Dich gar nicht gesehen, als Du gekommen bist. Darf ich fragen, was Dich herführt?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 10. Juni 2004, 11:36 Uhr
Eine Frauenstimme reißt Lorne aus ihren traurigen Erinnerungen an ihren Vater, die fröhlichen Stunden auf der Sturmpfeil und eine unbeschwerte Zeit in Yashior. Zufrieden stellt sie fest, dass sie sich in Bezug auf den Namen des Elben nicht getäuscht hat. /Er heißt also gar nicht Thal, sondern Máel./

Das Mädchen nickt stumm, als der Elb ihr zuzwinkert, den Zeigefinger auf die Lippen legt und verspricht Tee zu holen, während er ihr den Teller mit den Käsebroten reicht.

Glücklich beißt sie in die erste Brotscheibe und genießt den Geschmack von frischem Brot und weichem Käse. Es ist schon lange her, seit sie so etwas gesessen hat. /Eine halbe Ewigkeit bestimmt …/ Sie stellt den Teller auf den Tisch und schlüpft auf Zehenspitzen hinter Máel her. Er will gerade nach dem Knauf einer Tür greifen, als diese geöffnet wird und eine Frau hindurch tritt. So leise und schnell wie möglich begibt sich Lorne in die Küche zurück. /Das ist bestimmt die Frau, die eben nach ihm gerufen hat/, sagt sie sich und steckt sich den letzten Bissen des Käsebrotes in den Mund.

Keinen Augenblick zu spät ist sie in die Küche zurückgekehrt, denn schon steht die Frau vor ihr, lässt sich auf die Knie nieder und stellt sich vor. Lorne betrachtet sie eingehend von oben bis unten und lässt sich mit dem Antworten Zeit. Die Frau gefällt ihr, sie wirkt nett und freundlich. /… und sie hat ein schönes Lächeln./ Mit dem schmutzigen Handrücken wischt sie sich einmal über den Mund, dabei bleibt ein schmutziger Streifen auf ihrem ohnehin schon reichlich verdreckten Gesicht zurück.

Das Mädchen zuckt schief lächelnd mit den Schultern und ausnahmsweise einmal fällt ihr auf die Schnelle keine passende Lüge ein. „Die Tür stand halt offen“, erklärt sie wahrheitsgemäß, lächelt die Frau entschuldigend an und streckt ihr eine staubige Hand entgegen. „Hallo, ich bin Lorne.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Juni 2004, 12:43 Uhr
Von draussen hört Shehera das Klappern von Geschirr, als Máel - mitten im Nachmittag - das Frühstücksgeschirr zusammenräumt, um auch den Tee mit in das Haus zu bringen. Beim Gedanken daran, warum er das jetzt erst tut, muss sie schmunzeln und ihr fällt ein, dass sie noch überhaupt nichts gegessen hat seit dem letzten Abend.

Seufzend schiebt sie den Gedanken beiseite, doch eine leichte Röte auf ihren Wangen könnte erahnen lassen, woran sie gerade gedacht hat - jedenfalls jemanden, der sie kennt. Sie mustert das Mädchen vor sich, ihr schmutziges Gesicht und ihre Fingernägel Jemand sollte ihr ein Bad schenken. und das zerrissene Leinenhemd, das ihren Oberkörper mehr schlecht als recht verdeckt. Und einen Schneider sollte man ihr auch einmal vorstellen... wobei... vielleicht besser nicht Nibrir. Erneut seufzt sie und schon wieder muss sie sich zwingen, ihre Gedanken zu vertreiben. Kurz ziehen sich ihre Augenbrauen zusammen und kleine Sorgenfalten bilden sich dazwischen, doch sehr schnell besiegt das freundliche Lächeln diesen Ausdruck.

Shehera zögert nicht, als sie die Lornes Hand ergreift und sanft schüttelt. "Freut mich sehr, Deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, das Essen ist zu Deiner Zufriedenheit?" Nun weiss ich noch immer nicht, was sie hergeführt hat. Shehera steht aus der Hocke auf und blickt auf das Strassenmädchen herunter. "Aber was Dich hergeführt hat, hast Du mir noch nicht gesagt. Vielleicht kann ich Dir ja bei irgend etwas helfen?" Ihr Blick ist ehrlich und ihre Stimme bestätigt, dass sie ihre Worte ernst meint.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 10. Juni 2004, 12:58 Uhr
"Weiss nicht", antwortet Lorne auf die Frage der Frau und zuckt abermals die Schultern, während sie versucht, Shehera zu erklären, wie sie in ihr Haus geraten ist. Die Situation ist ihr irgendwie etwas unangenehm, und sie druckst leise herum.

Schließlich beginnt erzählt sie einfach: "Ich habe eine Frau gesucht, sie sah irgendwie interessant aus, sie hatte eine Schwertschneide unter ihrer Kleidung versteckt. ... Aber ich habe sie nicht wieder gefunden, und mir war langweilig ... und ... die Tür war offen, da bin ich reingegangen."

Sie grinst schief. "Einfach so. Ich weiss auch nicht genau warum." Nun, das zumindest ist eine richtige Lüge, aber das kann sie Shehera  kaum erzählen. Niemand hört es gerne, wenn man ihm sagt, dass man in sein Haus gegangen ist, weil man neugierig war und gehofft hat, vielleicht etwas brauchbares mitgehen lassen zu können. /Ein paar Münzen zum Beispiel, oder etwas zu Essen, oder .../

Das Mädchen hat gemerkt, dass Shehera es gut mit ihr meint, und gerade deshalb mag sie ihr nicht die ganze Wahrheit erzählen. Sie wird etwas nervös. /Vielleicht sollte ich lieber verschwinden/, überlegt sie. /Wieder auf die Straße zurück, bevor es zu spät ist./ Denn Máel und Shehera gefallen ihr und genau das beunruhigt sie. Die Straße ist ein einsames Zuhause, doch es gibt auch niemanden, der einen entäuschen oder verlassen könnte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Juni 2004, 21:51 Uhr
Shehera zieht die Augenbraue nach oben, als das Mädchen vor ihr anfängt zu erzählen. Die dunkelgrünen Augen von Lorne leuchten regelrecht in dem verschmutzten Gesicht und sogar Shehera ist klar, dass die Geschichte, die sie ihr erzählt, wohl kaum ganz stimmen mag. Sie lässt sich aber nichts anmerken und lächelt das Mädchen beruhigend an, als sie fertig ist mit Erzählen. Ich kann sie so doch nicht wieder auf die Strasse schicken! Schliesslich ist dieses Haus in erster Linie für Kinder gemacht und wenn ich diesen nicht helfen kann, wozu bin ich dann hier?

Shehera geht erneut in die Hocke und sieht dem Mädchen so geradeaus in die schönen Augen, während sie ihre Hand leicht nach ihr ausstreckt. "Nun kleine Dame, dann sei willkommen hier. Ich möchte Dir einen Vorschlag machen." fängt sie leise an zu sprechen, als sie doch kurz überlegen muss, wie sie es sagen soll. "Ich bräuchte jemanden, der mir bei der Hausarbeit zur Hand geht und für mich auf dem Marktplatz einkauft. Im Gegenzug für diese Arbeiten würde ich Dich einkleiden und dafür sorgen, dass es Dir gut geht. Du hättest hier einen Platz, wo Du so lange bleiben könntest, wie Du möchtest. Allerdings würde ich Dich nicht zwingen, hier zu bleiben, solltest Du einmal gehen wollen."

Shehera weiss nicht, was sie sonst noch sagen sollte, weshalb sie dem süssen Mädchen einfach die Hand hinhält. "Nimm es an oder nicht, es ist Deine Entscheidung. Wenn Du lieber gehen möchtest, sobald Du genug gegessen hast, dann kannst Du das natürlich auch tun." In diesem Moment betritt Máel die Küche, sicherlich hat er gehört, was Shehera gesagt hat und ein kleines Lächeln liegt auf seinem Gesicht.

Shehera nimmt die Teekanne, die er gerade in der Küche abstellen will und einen frischen Becher. "Ich werde auf der Terrasse mit Deinem Tee auf Deine Entscheidung warten." Sie lächelt das Mädchen noch einmal mehr als freundlich an und verschwindet dann in Begleitung von Máel wieder aus dem Haus. Sie gibt dem Mädchen so die Möglichkeit, einfach wieder zu verschwinden, wenn sie das Angebot nicht annehmen möchte und setzt sich draussen erneut auf ihren Stuhl, um Maria weiter zu helfen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 10. Juni 2004, 23:59 Uhr
Vollkommen verdutzt sieht Lorne Shehera und Máel hinter her, während die beiden das Haus gemeinsam verlassen. Der Vorschlag der Frau kommt mehr als überraschend für sie. /Ein Ort an dem ich bleiben kann solange ich mag/, wiederholt sie überrascht in Gedanken. /Ob ich wirklich solange bleiben kann, wie ich mag?/ Sie sieht sich in der Küche um und denkt angestrengt nach. > Nimm es an oder nicht, es ist Deine Entscheidung. Wenn Du lieber gehen möchtest, sobald Du genug gegessen hast, dann kannst Du das natürlich auch tun<, klingen ihr Sheheras Worte noch im Ohr. Verlockende Orte.

/Am besten sehe ich mich erst einmal um/, entscheidet sie schließlich. Sehr zielstrebig beginnt sie die Begutachtung des Hauses und sieht sich zunächst einmal in der ganzen Küche sehr sorgfältig um, indem sie in sämtliche Schubladen und Schränke schaut. Dann und wann kribbelt es ihr dabei gewaltig in den Fingern, aber sie ist so schlau vorerst nichts einzustecken. So schleicht sie sich auf Zehenspitzen von Raum zu Raum und sieht sich in Sheheras Heim sehr eingehend um.

Vor allem der große Raum mit den vielen Bildern und Bücherregalen hat es ihr angetan. Zwar kann Lorne nicht lesen, aber die schönen Einbände der Bücher gefallen ihr dennoch sehr gut und sie betrachtet gebannt die aufregenden Bilder an den Wänden. Schließlich legt sie sich mitten im Zimmer auf den Boden und starrt zur Decke empor, wo sich große und kleine Engel auf hölzernen Wolken tummeln. Fasziniert betrachtet sie sie kunstvolle Arbeit und verschränkt die Hände unter dem Kopf.

/Wenn ich jetzt bloß Darions Federkostüm hätte/, überlegt sie. /Das wäre schon was. Was er jetzt wohl macht?/ Nachdenklich blinzelt sie mit den Augen. Es war lange her, dass sie mit Mari, Hann und dem Rest der Gauklerfamilie nach Talyra gekommen war und sich dort heimlich von ihnen getrennt hatte. Sie hatte das ewige Umherziehen nicht mehr gemocht, hatte einen Ort gesucht, an dem sie bleiben konnte, aber seither war sie nur auf der Straße gewesen. Manchmal hatte es jemanden gegeben, der sich um sie kümmerte, aber bei niemandem hatte sie es lange ausgehalten, sie war immer wieder fortgelaufen.

/Vielleicht sollte ich diesmal nicht so schnell weglaufen/, überlegt sie und setzt sich auf. /Ich könnte eine Weile bleiben, und wenn es mir nicht gefällt, dann gehe ich eben wieder. Wie damals bei Mari und Hann. Das ist gar nicht schwer. Weggehen, man darf sich nur nicht umdrehen./ Langsam steht sie auf. Unschlüssig überlegt sie, was sie als nächstes tun soll. Schließlich läuft sie, weil es leichter ist zu laufen, wenn man etwa Angst davor hat, dass mein die Entscheidung, die man gerade getroffen hat, wieder rückgängig macht, wenn man nicht schnell genug ist, zur Verandatür.

Etwas überstürzt öffnet sie die Tür und stolpert ins Freie. Sie bleibt abrupt in Türrahmen stehen, mit der einen Hand hält sie sich immer die Tür fest und sprudelt ohne Punkt und Komma drauf los. „Ich kann sehr gut Einkaufen. Brak hat immer gesagt ich könne wirklich gut zählen und ich war oft mit ihm in Yashior auf dem Markt und er hat mir alles gezeigt und ich kann auch nähen, weil Mari mir das beigebracht hat, denn an Dars Federkostüm gingen immer die Federn ab und die musste ich wieder dran machen und ich brauche gar keine neue Kleidung weil mir meine ja noch passt und …“ Sie holt einmal tief Luft.

„Ich kann doch gehen, wenn ich wieder weg möchte, oder?“ Sie sieht Shehera und Máel fragend an. „Im Heim wollen sie nicht das man geht, wenn man das möchte, da muss man immer bleiben wo man ist. Und wenn man wegläuft, dann versuchen sie einen wieder einzufangen und wer erwischt wird, den sperren sie ein. Und Flo hat einmal zwei Tage lang nichts zu essen bekommen. Und …“

Lorne bricht abrupt ab und lässt die Schultern hängen. „Wenn ich möchte kann ich doch jederzeit gehen, oder?“, wiederholt sie und macht einen Schritt rückwärts durch die Tür, bereit davon zulaufen, wenn es nötig ist. “Sonst bleibe ich nicht hier.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Juni 2004, 01:07 Uhr
Shehera schmunzelt, als Lorne fast vor ihre Füsse fällt, weil sie aus dem Haus gestürmt kommt als wären ihr wilde Wölfe auf den Fersen. Sie hat inzwischen ein paar Kerzen entzündet, die nun die Veranda vom Rand her gut beleuchten, da Shenrah mit seinem Licht schon mehr als geizig geworden ist. Maria ist schon weg und das Buch, welches sie gelesen hat, liegt bei Shehera auf dem Schoss, die anscheinend in ein Gespräch mit Máel vertieft war, bevor das Mädchen aus dem Haus gekommen ist.

Als Lorne mit ihrem Redeschwall fertig ist, sieht Shehera sie lächelnd an und zeigt auf den Stuhl, der dem Eingang am nächsten steht. Sie schenkt dem Mädchen einen Becher Tee ein und sieht sie einen Moment nur an, ohne ein Wort zu sagen. Die Flammen der Kerze auf dem Tisch spiegeln sich in Sheheras schwarzen Augen als würden sie in ihrem Inneren brennen und unterstreichen die Freundlichkeit und Ruhe, die in ihren Zügen liegt. "Ich möchte Dir die Möglichkeit geben ein Zuhause zu finden und Dir nicht einen Platz im Gefängnis anbieten." sagt sie lediglich, da sie nicht der Meinung ist, dass es nicht noch mehr Worte zu diesem Thema zu verlieren gibt.

"Eine Bedingung habe ich allerdings." Ihr Blick wird ernst und nur der wirkliche Kenner kann sehen, dass der Ernst nur gespielt ist. Sie macht eine längere Pause, damit Lorne etwas Zeit hat, sich auf den Rest einzustellen. "Du nimmst bitte ein Bad, bevor Du eins meiner Betten besteigst." Noch bevor sie die Worte spricht, breitet sich ein grosses Grinsen auf ihrem Gesicht aus und als sie den Satz zu Ende gesprochen hat, muss sie leicht kichern.

Dann sitzt sie nur da und sieht Lorne fragend an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 11. Juni 2004, 11:31 Uhr
Nachdem Lorne ihren Redeschwall beendet hat, hört sie Shehera aufgeregt zu, was diese dazu zu sagen hat. Das was die nette Frau ihr erklärt klingt freundlich und ehrlich gemeint, aber bei dem Wort Bedingung beginnen bei dem Straßenkind sämtliche Alarmglocken zu läuten und es macht einen weiteren kleinen Schritt rückwärts. Bedingungen waren für das Mädchen bisher immer nur mit negativen Dingen wie etwa den Regeln in Weisenhäusern verbunden. Und sie so reagiert sie automatisch ziemlich misstrauisch, als Shehera das Wort in den Mund nimmt.

Aber als sie dann die Bedingung erfährt, löst sich ihre abwehrende Haltung wieder auf und sie geht wieder einen Schritt auf Shehera und Máel zu. Etwas zögernden tritt sie schließlich ganz durch die Verandatür ins Freie hinaus und mustert die beiden noch einmal eingehend, bevor sie langsam nickt.

Regelmäßige Bäder gehören zu jenen ihrer Erinnerungen, die schon eine ganze Weile für sie zurückliegen. Sie gehören in jene Zeit, in der Lornes kleine Kinderwelt noch in Ordnung und ihr Vater noch nicht tot war. In Yashior gab es Wasser im Überfluss und ihr Vater war ein wohlhabender Mann gewesen, so dass es seiner Tochter an nichts gefehlt hatte, aber diese Zeit hatte nicht lange gewährt und liegt mittlerweile mehrere Jahre zurück. Seither hat Lorne auf den Straße gelebt und dort waren andere Dinge wichtiger als Reinlichkeit und richtige Bäder.

Sie sieht Shehera interessiert an. „Ein richtiges Bad mit heißem Wasser und so?“, fragt sie neugierig, denn sie erinnert sich, dass Badezuber normalerweise mit warmem Wasser gefüllt werden und die Vorstellung, sich nicht bloß mit kaltem Wasser, wie beispielsweise aus dem Blaupfuhl, waschen zu müssen, klingt äußerst verlockend. Sie sieht auf ihre schmutzigen Hände und die dreckigen nackten Füße hinunter. „Ich glaube gegen diese Bedingung habe ich nichts“, erwidert sie ernst und sieht Shehera mit ihren großen, dunkelgrünen Augen erwartungsvoll an.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Juni 2004, 13:18 Uhr
Shehera nickt zufrieden, als Lorne ihr Angebot annimmt und auch auf ihre Bedingung eingeht. Während sie aufsteht, räuspert sie sich und sieht das Mädchen erneut ernst an. "Es gibt da noch eine Bedingung. Nein, eher eine Bitte. Solltest Du Dich entschliessen zu gehen, dann gib bitte Bescheid. Ich möchte nicht so handeln wie die Heime und nach Dir suchen lassen, obwohl Du das gar nicht möchtest." Während sie spricht, geht sie an der Kleinen vorbei nach Drinnen und direkt in ihr Zimmer.

Sie öffnet die Schranktüren und durchsucht ihre Kleider, bis sie eine braune Wildlederhose und ein weisses Leinenhemd in der Hand hält. Beides ist nicht gerade neu, doch noch gut zum Tragen. Sie packt die Sachen in eine Tasche und begibt sich wieder nach Draussen. "Dann sollten wir wohl mal den Badehäusern einen Besuch abstatten." sagt sie lächelnd zu Lorne und streckt ihr die Hand entgegen. "Kannst Du solange auf das Haus aufpassen Máel?" Sein Nicken zeigt deutlich seine Zustimmung und so sieht Shehera wieder auffordernd zu dem schwarzhaarigen Mädchen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 11. Juni 2004, 14:20 Uhr
„Badehäuser?“, echot Lorne als Shehera aus dem Haus zurückkomt und ergreift ganz verdutzt ihre Hand. Von so etwas hat sie bisher noch nichts gehört, weshalb sie sich kaum vorstellen kann, wie ein Badhaus aussieht und warum es so etwas überhaupt gibt. Kleine Baderäume und Waschzuber, mehr hat sie bisher nicht kennen gelernt. Und so geht sie ziemlich gespannt mit Shehera aus dem Haus und auf die Straße vor dem Haus hinaus.

Dabei bedenkt sie die Tasche der Frau immer wieder mit einem neugierigen Blick. /Was sich darin wohl befinden mag/, grübelt sie und versucht nicht zu neugierig zu wirken, was ihr aber kaum gelingt. Eine sonderbare Mischung aus Vorfreude und Spannung ergreift von ihr Besitz und sie hüpft gut gelaunt an Sheheras Hand hin und her.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Juni 2004, 09:52 Uhr
Shehera hat auf dem Weg zurück zu ihrem Haus darauf verzichtet, Lorne an die Hand zu nehmen, denn schliesslich war sie jahrelang alleine unterwegs und konnte auch so gut auf sich selbst aufpassen. Die wenigen Passanten, die um diese Zeit noch unterwegs waren, haben freundlich gegrüsst und sind dann weitergezogen. Nun kommen die Beiden am Haus der Geschichten an und die Nacht ist fortgeschritten, der Mond steht schon hoch am Himmel und die Sterne funkeln im Ildorel wie Diamanten auf einem schwarzen Samttuch. Máel sitzt auf der Terrasse und scheint in ein Buch vertieft zu sein, während sein Hund Ben wie immer vor den Treppen im Sand liegt und schläft.

Als sie sich nähern, hebt der Schwarze nur kurz seinen Kopf, um dann beruhigt weiterzuschlafen, als er sieht, wer sich nähert. Der Sand fühlt sich kühl und angenehm unter den Füssen der zwei Frauen an und Shehera ist versucht, einfach stehen zu bleiben und ihre Füsse darin zu vergraben. Doch es ist Zeit für das Mädchen ins Bett zu gehen und so betritt sie mit ihr die Terrasse, wo Máel gerade sein Buch zur Seite legt. Shehera blickt ihn einen Moment grinsend an, doch kein Wort verlässt ihre Lippen.

Sie geht in die Hocke und sie sieht Lorne fragend an. "Möchtest Du eine Geschichte hören, während Du einschläfst?" fragt sie lächelnd, da sie sich daran erinnert, dass ihre Mutter das immer getan hat und sie dabei immer am Besten einschlafen konnte. Ausserdem tut sie das immer, wenn Kinder bei ihr zu Besuch sind und nur ungern würde sie Lorne einfach alleine einschlafen lassen an ihrem ersten Tag in einem fremden Haus.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 14. Juni 2004, 19:00 Uhr
Während Lorne mit Shehera zurück zum Haus der Geschichten geht, spürt sie, wie sie allmählich immer müder wird. Nur sehr mühsam kann sie ein Gähnen unterdrücken und so ist sie froh, als sie endlich die Terrasse des Hauses betreten. Sie schenkt Máel nur einen flüchtigen Blick, ist der schwarze, große Hund an seiner Seite doch viel interessanter. Normalerweise hätte sie sich dem Tier auch sofort neugierig genähert, aber mittlerweile ist sie so müde, dass sie sich bereitwillig und ohne ein Wort des Protests von Shehera ins Haus bringen lässt.

Die Aussicht auf eine schöne Geschichte lässt sie jedoch sofort wieder putzmunter aufhorchen und sie beginnt heftig zu nicken, ist sie doch für ihr Alter oftmals noch recht verspielt und für gewöhnlich immer sehr aufgeschlossen für neue und interessante Dinge. „Oh ja“, ruft sie daher begeistert. „Das wäre schön.“ Fröhlich klatscht sie in die Hände. „Am liebsten was schrecklich spannendes“, verkündet sie aufgeregt und sieht Shehera erwartungsvoll an.

Und als diese ihr mit einem Lächeln zunickt, lässt sie sich auch bereitwillig in das kleine Zimmer direkt links neben der Eingangstür bugsieren und für die Nacht zu Recht zu machen, was nicht sonderlich lange dauert. Ihr Haar, welches mittlerweile fast trocken ist, wird noch einmal kurz durchgerubbelt und dann ordentlich durchgekämmt, eine Prozedur, die das Mädchen nur widerwillig über sich ergehen lässt. Aber trotz des fürchterlichen Ziepens, beißt sie die Zähne zusammen, obwohl ihr langsam ein paar Tränen in die Augen schießen. /Eine Amazone kennt keinen Schmerz/, wiederholt sie in Gedanken immer wieder die Rüge ihrer Mutter.

Aber schließlich hat sie auch das überstanden. Nun muss sich nur noch etwas finden, was sie während der Nacht anziehen kann, denn Shehera mag Lorne nicht in ihren neuen Sachen ins Bett klettern lassen, egal wie sehr die Kleine auch beteuert, dass ihr das rein gar nichts ausmachen würde. „Ich möchte viel lieber endlich die Geschichte hören“, verkündet das Mädchen ein wenig ungeduldig und sieht Shehera mit großen bittenden Kinderaugen an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Juni 2004, 09:59 Uhr
Bei Lornes Begeisterung beim Vorschlag, ihr eine Geschichte zu erzählen, muss Shehera schmunzeln. Sie hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass das Mädchen so begeistert von der Idee sein würden, ist sie doch schon etwas älter. Sheheras Erfahrungen haben eigentlich gezeigt, dass gerade Kinder in ihrem Alter von solchen Dingen nicht mehr viel wissen wollen, entweder sind die Kinder jünger oder man ist schon erwachsen, wenn man den Zauber der Geschichten (wieder-)entdeckt.

>Am liebsten was schrecklich spannendes.< Shehera denkt einen Moment darüber nach und nickt nur leicht, als sie sich überlegt, ob sie ihr etwas vorlesen oder einfach eine neue Geschichte erfinden soll. Sie entscheidet sich schliesslich für zweiteres und kämmt dem Mädchen die Haare. Dies erweist sich allerdings als fast unmöglich, wer weiss, wie lange es her ist, dass jemand dies gründlich getan hat. Jedesmal, wenn sie ein Ziepen nicht verhindern kann, verzieht sich ihr eigenes Gesicht schmerzhaft, da sie genau weiss, wie unangenehm das ist. Schliesslich haben sie aber auch das geschafft und auf die Beteuerungen des Mädchens, es würde ihr nichts ausmachen, in der Lederhose und dem Leinenhemd zu schlafen, steht Shehera trotzdem auf und verschwindet kurz in ihrem Zimmer.

Sie kommt mit einem ihrer weissen Seidenhemden zurück, welches Lorne bis zu den Knien gehen müsste. "Dein Nachthemd." sagt sie grinsend und legt es dem Mädchen hin. Shehera geht nach Draussen und holt noch eine weitere, dicke Kerze um etwas mehr Licht im Zimmer der Kleinen zu haben. Als sie zurück kommt, hat Lorne das Hemd schon angezogen und liegt unter der Bettdecke, scheinbar bereit, die Geschichte zu hören, denn ihre Augen funkeln Shehera erwartungsvoll entgegen.

Lächelnd lässt Shehera sich neben dem Bett auf einen Stuhl fallen, den sie ebenfalls von Draussen mitgebracht hat, und fängt an von einem Mädchen namens Hanna zu erzählen, das eigentlich in den Wald gegangen ist um zu spielen. Dabei hat es sich aber leider verlaufen und hat nicht mehr nach Hause zurück gefunden. Während seine Eltern es gesucht haben, hat es die Schönheiten aber auch die vielen Gefahren des Waldes erlebt und einen Freund in Form eines Wolfsbabys gefunden.

Wie immer merkt Shehera, während sie erzählt nicht, wann Lorne einschläft und als sie aus ihrem trance-ähnlichen Zustand aufwacht, liegt das Mädchen auf der Seite, das Gesicht von ihr abgewandt, und ihr Atem geht regelmässig. Vorsichtig zieht Shehera die dünne Decke wieder richtig über das Kind, bevor sie die Kerzen ausmacht und die Zimmertüre leise hinter sich schliesst.

Ein zufriedenes Lächeln liegt auf ihren Zügen, als sie ein Buch aus dem Regal holt, welches noch viele leere Seiten hat und vorher sichtlich einige kurze Kindergeschichten enthält, und auch ihren Gänsekiel und die Tinte mit nach Draussen nimmt. Máel sitzt noch immer auf dem Stuhl und Shehera setzt sich zu ihm an den Tisch und lächelt, während sie ihn fragend ansieht. "Ich hätte Dich sowieso gefragt, ob Du sie nicht hierbehalten möchtest." Seine Worte dringen nur leise an ihr Ohr und sein Lächeln zeigt Shehera deutlich, dass sie die richtige Entscheidung in Bezug auf Lorne getroffen hat.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren öffnet Shehera das Buch bei der ersten leeren Seite und fängt an, die Geschichte aufzuschreiben, die sie Lorne gerade erzählt hat. Máel sieht ihr eine Weile schweigend zu und richtet seinen Blick dann auf den Ildorel, welcher ruhig und friedlich vor ihnen liegt. Scheinbar haben beide nicht vor, diese Nacht zu schlafen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Juni 2004, 08:05 Uhr
Als Shehera aus ihrem tranceähnlichen Zustand wieder aufwacht, streckt Shenrah seine weichen Finger bereits wieder nach der Welt aus und die Schönheit der Nacht beginnt zu verblassen. Die Schreiberin legt den Gänsekiel zur Seite und verschliesst das nun fast leere Tintenfass und blickt dann auf das Buch vor ihr. Sie wollte eine Kurzgeschichte schreiben, doch das, was dort vor ihr in frischer Tinte liegt, ist etwas länger geworden.

Sie richtet ihren Blick auf den Elben, der noch immer auf dem Stuhl ihr gegenüber sitzt und sie nun ansieht. Etwas verloren wirkt Sheheras Lächeln als ihr klar wird, dass er nun die ganze Nacht eigentlich alleine auf der Terrasse rumgesessen hat und sie lediglich beobachten konnte. "Es tut mir leid." flüstert sie. Noch bevor er überhaupt dazu kommt zu antworten, ist sie mit den Sachen schon im Haus verschwunden und stellt das Buch wieder in das Regal.

Mit einer Kanne Tee und zwei Bechern verlässt sie ein paar Minuten später das Haus wieder und setzt sich auf den Stuhl. Máel will scheinbar gerade etwas sagen, als sie nur leise dem Kopf schüttelt und einen Becher Tee so schnell wie möglich trinkt. "Ich werde heute zu Nibrir gehen müssen. Nein... eigentlich will ich das sogar. Und ich werde gleich gehen... dann kann ich für Lorne auch gleich Kleider kaufen." Man sieht deutlich, dass sie nicht davon abzuhalten wäre, selbst wenn der Elb das möchte.

Doch dieser scheint kein Interesse daran zu haben, Shehera von ihrem Vorhaben abzuhalten, denn er lächelt lediglich stumm in ihre Richtung. Shehera steht auf und geht vor Máel in die Hocke, ihre Arme in seinem Schoss verschränkt. Sie sieht zu ihm auf und ihre Augen sprechen fast deutlichere Worte als ihr Mund es gleich tun wird. "Ich danke Dir, Máel. Für alles. Ich bin bald zurück." Sie haucht ihm einen leichten Kuss auf den Mund und verlässt die Terrasse in Richtung Strand. "Und pass gut auf die Kleine auf." ruft sie noch grinsend zurück, als sie schon ein paar Schritte am Strand entlang gegangen ist, dessen Sand kühl unter ihren nackten Füssen knirscht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 18. Juni 2004, 20:11 Uhr
Als Lorne am nächsten Morgen erwacht, erhellt Shenrah bereits den Tag. Das Mädchen gähnt herzhaft und öffnet anschließend die Augen. Etwas verwirrt schaut es sich um, doch dann erinnert es sich daran wo es sich befindet. Die Kleine gähnt abermals und streckt Arme und Beine, bevor sie gut ausgeschlafen und voller Spannung auf einen neuen Tag aus dem Bett springt.

Hastig zieht sie das seidene Nachtgewand, welches Shehera ihr gegeben hat, aus und wirft es achtlos auf ihr ungemachtes Bett. Anschließend schlüpft sie in die Sachen, die sie am vergangenen Abend nach ihrem Bad in den Badehäusern erhalten hat. Auf Zehenspitzen schleicht sie zur Tür, öffnet sie einen spaltbreit und lugt hinaus.  

Im Haus ist es still und sehr friedlich, nichts ist zu hören, niemand ist zu sehen. Nun öffnet Lorne die Tür ganz und tritt hinaus. Sie überlegt kurz, ob sie zunächst in die Küche gehen soll. Entscheidet sich aber anders, geht schließlich zur Verandatür und dann auf die Terrasse hinaus.

Dort sitzt der Elb – /Máel/ – auf einem Stuhl und trinkt gerade Tee. Zumindest lässt Lorne dies der Geruch aus der Kanne auf dem Tisch vermuten. Lächelnd geht das Mädchen zu ihm hinüber und knitt neben dem großen schwarzen Hund an seiner Seite nieder, um das schöne Tier erst einmal hinter den Ohren zu kraulen.

Erst danach sieht die Kleine wieder zu dem Mann hinauf. „Guten Morgen“, erklärt sie freundlich. „Ist das dein Hund?“ Sie deutet auf das schöne Tier und streichelt sanft über seine Stirn. „Der ist aber lieb“, meint sie und sieht sich auf der Terrasse um. „Wie heißt er? Und wo ist den Shehera? Ist sie schon wach?“ Suchend sieht sie sich nach der Frau um, kann sie aber nirgendwo erspähen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 29. Juni 2004, 08:42 Uhr
Màel schaut von der dampfenden Tasse Tee auf, den er gedankenversunken vor seinem Gesicht hält, um das fruchtige Aroma zu genießen, welches der Tasse zusammen mit dem heißen Dampf entströmt.

Er erwiedert ihr Lächeln, und viel Herzlichkeit und Wärme liegt darin. Seine Goldsprenkel in den grünen Augen funkeln schelmisch, als er das saubere Mädchen sieht, das gestern noch Schmutz starrend in der Küche des Hauses vor ihm stand.

„Guten Morgen, junge Dame. Wo ist denn das Mädchen, das gestern noch vor mir stand?“, fragt er mit einem Augenzwinkern, während Ben sich mit einem wohligen Schnaufen auf die Seite dreht, um die Streicheleinheiten ausgiebig zu genießen. In samtigen Wellen ergießt sich sein schwarzes Fell über Lornes Hände.

„Sein Name ist Ben. Du kannst gerne mit ihm spielen, er wird sich freuen. Wenn Du schwimmen gehst, wird er sicher mitkommen wollen. Er liebt das Wasser, und er kann dich an Land ziehen.“, antwortet der Elb und liebevoll liegt sein Blick dabei auf dem großen Rüden.

„Shehera ist in die Stadt gegangen, um etwas zu besorgen. Hast Du Hunger? Wir könnten etwas im Harfengarten frühstücken. Ich muß noch etwas in Ordnung bringen, was ich gestern versäumt habe.“, dabei denkt Màel etwas unbehaglich an die versetzte Amrun. „Danach wollte mich nach einem Pferd umsehen. Du kennst Dich nicht zufällig gut mit Pferden aus, oder? Hast Du Lust?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 29. Juni 2004, 19:34 Uhr
Bei Máels Worten muss Lorne laut lachen. Grinsend sieht sich an sich herab. So sauber hat sie sich selbst schon lange nicht mehr gesehen. Gut gelaunt krault sie Ben, der sich die Streicheleinheiten des Mädchens nur zu gerne gefallen lässt, während dieses den Worten des Elben weiter zuhört.  

Lorne überlegt kurz, als Máel sie fragt, ob sie ihn in den Harfengarten und dann zum Pferdekauf begleiten mag. /Pferde/, unweigerlich läuft ihr ein eisiger Schuder den Rücken hinunter. Geisterhaftes Hufgeklapper erklingt in ihrer Erinnerung und sie denkt an ihre eigene Furcht. /Pferde./ Es kostet sie einige Überwindung ihre Angst vor dem Elben zu verbergen. Beharrlich fährt sie fort, den Hund vor sich zu kraulen und dem Mann dabei nicht in die Augen zu sehen.  

Schließlich fällt ihr knurrender Magen die Entscheidung für sie. "Ja, Frühstück wäre schön", verkündet sie und springt auf. Dabei sieht sie Máel mit gespielter Heiterkeit an. Etwas zögerlich und auch leiser fügt sie hinzu: "Von Pferden verstehe ich nichts ... aber ich glaube ... ich möchte mitkommen ... und ... sie mir mal ansehen." Sie lächelt schüchtern. /Eine Amazone kennt keine Furcht Lorey/, hört sie die Stimme ihrer Mutter in einem dunklen Winkel ihrer Gedanken flüstern.

Lorne strafft die Schultern, ihr Blick zeigt Entschlossenheit. "Ja, ich möchte mitkommen und mir Pferde ansehen." /Und heute Nachmittag gehe ich mit Ben schwimmen/, entscheidet sie für sich. Bei dieser schönen Vorstellung strahlt sie endlich wieder unbekümmert und fröhlich über das ganze Gesicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Juni 2004, 10:39 Uhr
Lornes Lachen ist Musik in Màels Ohren und sein Lächeln wird breiter, während Ben entspannt die Luft ausstößt und sich auf den Rücken dreht.

Der Elb beobachtet einen Hauch von Angst in der Haltung des Mädchens, als er auf die Pferde zu sprechen kommt, und fragt sich, was sie wohl mit diesen Tieren verbindet, denn es scheint nicht die einfache Angst vor den großen Tieren zu sein. Ich werde ihr Zeit geben müssen, und vielleicht erzählt sie, was es damit auf sich hat.

„Ich werde Shehera schnell eine Nachricht schreiben, dann können wir gehen.“ Màel erhebt sich, um aus seinen Sachen Tinte und Papier zu holen. Auf dem Weg ins Haus sind seine Gedanken bei der schönen Frau, die sicher gerade eine schwierige Situation zu bestehen hat. Es hatte ihn nicht gestört, seine Nacht damit zu verbringen, ihr beim Schreiben zuzusehen. Allerdings würde er seine Neugier nicht ewig im Zaum halten können.

Tinte und Feder findet er ohne Probleme, jedoch hat er kein leeres Pergament mehr in seiner Mappe. Mit einer Kurzen Überlegung nimmt er die Noten eines Liebesliedes aus seiner Mappe und beschreibt die Rückseite mit seiner aus feinen Linien bestehenden geschwungenen Schrift, die ihn als geübten Schreiber ausweißt:

„Der Hunger hat Lorne und mich in den Harfengarten getrieben. Bitte komm doch nach, wenn Du magst. Ich werde mir ein paar Pferde ansehen, aber mit dem Kauf auf Dich warten.

Spätestens kurz nach Mittag werden wir sicher zurück sein. Ich werde gut auf Lorne achten.“

Er überlegt kurz, ob er noch ein paar persönliche Worte hinzufügen soll, aber da vielleicht auch Kunden die Nachricht lesen werden, belässt er es dabei.

Màel verschließt alle Fenster und klemmt die Nachricht zwischen Tür und Rahmen der Verandatüre, die er danach mit dem Schlüssel verschließt, den er von Shehera erhalten hat.

„Auf geht`s!“ sagt er unternehmungslustig und die scheinbar immer hungrige Lorne springt freudig auf die Füße. Ben ist fas ebenso schnell auf den Beinen und bellt vergnügt. Das ungleiche Trio begibt sich über den Strand zum Harfengarten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 03. Juli 2004, 00:23 Uhr
Shenrah steht hoch am Himmel, als Màel, Lorne und Ben von ihrem Ausflug in die Stadt zurückkehren und über den Strand zum Haus der Geschichten gehen. In der Harfe haben sie ein gutes Frühstück genossen und die Bekanntschaft einer Elbe namens Nejanad gemacht.

Ihre Suche nach einem Pferdehändler verlief weniger Erfolgreich, da im Haus von Roßstein niemand anzutreffen war. Daher hat das Trio beschlossen, ins Haus der Geschichten zurückzukehren und im Ildorel schwimmen zu gehen.

Als die drei das Anwesen betreten und sich umsehen, stellen sie fest, das Shehera noch nicht zurück ist, denn Màels Nachricht klemmt noch immer zwischen der Verandatür.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 05. Juli 2004, 08:36 Uhr
Nachdem sie wieder am „Haus der Geschichten“ angekommen sind, öffnet Màel die Tür und legt den Zettel, den er für Shehera geschrieben hat auf den Tisch und klemmt ihn unter einer Kerze fest, damit er nicht davon geweht wird.

Die Gedanken des Elben wandern zu Shehera, und er fragt sich, ob es ihr gut geht. Trotz seiner Freude, die schöne Frau für sich gewinnen zu können, schmerzt es ihn, weil er ihr jetzt bereits Kummer bereitet, in dem sie sich von Nibrir trennen muß.

Der Elb legt seine Kleidung bis auf einen Lendenschurz ab und schaut mit einem schiefen Grinsen zu Lorne. Seine Verletzungen sind so gut wie verheilt, nur die Narben der 16 Schnitte an seinem Unterarm zeugen noch von seinem Erlebnis, das ihn letztendlich nach Talyra geführt hat.

„Wer zu letzt im Wasser ist, der hat verloren!“ mit einem lauten Lachen stürmt er Richtung Ildorel, und der Sand fleigt hinter seinen Füßen in feinen Wolken davon. Ben steht bellend neben Lorne und versucht sie zur Eile anzutreiben, in dem er aufgeregt um sie herum springt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 05. Juli 2004, 10:43 Uhr
Als Màel die Tür öffnet, schlüpft Lorne sogleich hindurch und läuft in das Zimmer, in welchem sie die Nacht zugebracht hat. Dort angekommen, holt sie ihren kleinen Rucksack hervor, in dem sich all ihre wenigen Besitztümer befinden, und den sie dort hat liegen lassen. Sie will ihn öffnen, erinnertsich dann jedoch, das Shehera ihr ihre alten Sachen gar nicht zurückgegeben hat.

Also legt sie den Rucksack wieder beiseite und schlüpft aus ihrer Hose, gerade als sie auch das Hemd ausziehen will, muss sie mit einem Mal an ihr Gespräch mit Shehera, abends zuvor, zurückdenken.

/Er wird den Drachen sehen/, schießt es ihr durch den Kopf und sie lässt unschlüssig die Hand sinken. /Und dann kommen wieder Fragen./ Ihr Hand verkrampft sich vor der Brust zu einer kleinen Faust. /Nein, nicht noch mehr Fragen./ Langsam verlässt sie das Zimmer, das Hemd behält sie an.

Als sie aus dem Haus kommt, ist Màel schon bereit für ein Bad im Ildorel. Bis auf einen Lendenschurz ist er vollständig entkleidet und sieht ihr wartend entgegen. Einen momentlang betrachtet das Mädchen fasziniert die Narben auf seinem Körper und für einen winzigen Augenblick fühlt sie sich an ihren Vater erinnert.

Doch als der Elb plötzlich >Wer zu letzt im Wasser ist, der hat verloren!< ruft und laut lachend über den Sand in Richtung Ildorel davon stürmt, wird Lorne ganz abrupt aus ihren Gedanken gerissen. Verdutzt blickt sie hinter ihm her, dann muss auch sie laut lachen. "Komm, los Ben, den können wir noch einholen", ruft sie dem großen Hund fröhlich zu, und läuft hinter Màel über den Strand.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Juli 2004, 12:52 Uhr
Shehera hat sich entschieden, ausnahmsweise nicht über den Strand zu ihrem Haus zu gehen und kommt so von hinten auf die Veranda. Als sie an ihrem Pferd vorbeigeht, bleibt sie einen Moment stehen und fährt dem Rappen zärtlich durch die Mähne, bevor sie ihm Stroh und Hafer auffüllt. "Wir sollten wieder einmal ausreiten, mein Lieber. Du wirst mir sonst noch unbeweglich und dick." sagt sie grinsend zu dem Hengst und tätschelt noch einmal seinen Hals, um an ihm vorbeizugehen und sich auf die Veranda zu begeben.

Die Türe ist zwar offen, doch scheint niemand da zu sein und Shehera entdeckt das Schriftstück auf dem Tisch, welches von der Kerze gehalten wird.  Langsam liest sie die Nachricht durch und zieht eine Augenbraue nach oben. Na wenigstens zusperren hättet Ihr aber können. denkt sie und schüttelt den Kopf. Ohne das Papier umzudrehen, schiebt sie es wieder unter die Kerze und setzt sich in den Schaukelstuhl.

Der Strand liegt friedlich und still vor ihr, nur wenige setzen sich in der Mittagssonne hin, doch ein paar vereinzelte Personen kühlen sich in den leichten Wellen des Ildorel ab. Shehera seufzt und beachtet die Leute nicht wirklich, so erkentn sie auch niemanden von ihnen und schliesst die Augen, während sie ihren Kopf an die Stuhllehne drückt und anfängt, über viele Dinge nachzudenken. Immer wieder taucht Nibrir in ihren Überlegungen auf, doch sie lässt dies nicht lange zu und verdrängt diese Gedanken sofort wieder.

Die Hitze des Tages und das sanfte Rauschen des Ildorel, sowie die leichte Brise, die vom See her kommt und sanft ihr Gesicht streichelt, lassen Shehera in einen unruhigen Schlaf fallen. Die letzten Tage, gefolgt von einer schlaflosen Nacht, waren wohl doch etwas zuviel für sie.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 05. Juli 2004, 16:22 Uhr
Máel beeilt sich nicht, die Terrasse des Hauses zu erreichen. Der Sand fühlt sich grobkörnig an, als er barfuss und noch vor Wasser tropfend, auf die Stufen zugeht, die ihn zu der Frau seiner Träume führen werden. Er genießt das Gefühl, und die Sonne trocknet seine Haut schnell. Als er vor Shehera steht, sind nur noch seine Haare feucht. Tiefschwarz mit einem Stich ins Blaue schillern sie fast wie die Farben des Regenbogens, wie sie auf einer Wasseroberfläche zu sehen sind, auf der sich ein Tropfen Petroleum verteilt.

Es gelingt ihm kaum, den Blick von ihrem ebenmäßigen Gesicht zu wenden und er ist erfüllt von der Liebe, die er für sie verspürt. Der Liebe zu einer Frau, die er kaum kennt, und doch hat sie sein Herz berührt. Ein kurzer Stich des Zweifels, er könne sie doch wieder an Nibrir verlieren, durchfährt ihn, als er daran denkt, warum er sie heute erst jetzt wieder sieht.

Nein, ich irre mich nicht in ihr! wischt er energisch diesen finsteren Gedanken fort, der sich seiner bemächtigen will und er geht vor Shehera in die Hocke. Jeden Eindruck der schlafenden Schönheit will er in sich aufsaugen, brennt sich unauslöschlich in seinen Gedanken ein. Der Elb ist hin und her gerissen von dem Wunsch sie zu wecken, damit er ihre dunklen Augen sehen kann und dem Verständnis sie Schlafen zu lassen.

Als er sich erhebt, steht sein Entschluss fest. Mit seiner elbenhaften Geschicklichkeit nimmt er sie aus dem Stuhl, ohne dass sie erwacht. Ihr Kopf kuschelt sich an seine Schulter und er muß über diese Vertrautheit lächeln. Vorsichtig legt er sie neben sich in die Hängematte und streicht eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Es war ein anstrengender Tag für uns beide., denkt er noch eine Weile, bevor er sich auch dem Schlaf hingibt. Eng umschlungen träumen sie von den schönen Dingen dieser Welt, während  die Sonne wärmend über die Liebenden streicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Juli 2004, 20:11 Uhr
Als Shehera aufwacht, schreckt sie erst einmal zusammen, so dass sie fast aus der Hängematte - in welcher sie sich überraschenderweise befindet - fällt. Sie braucht eine ganze Weile, um sich von ihrem Alptraum, welcher auf einen wunderschönen Traum folgte, zu lösen und zu begreifen, wo sie sich befindet und wer neben ihr liegt. Einen Moment blickt Shehera den Elben nur an, während ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen liegt, bevor sie sich umsieht.

Krampfhaft versucht sie, Lorne und Ben auszumachen, doch sie kann keinen von Beiden entdecken. Sie stupst Maél mit der Hand an der Schulter an und blickt ihn mit schräg gelegtem Kopf an. Sein Lächeln friert regelrecht ein, als er ihren ernsten Blick sieht. "Maél... wo ist Lorne?"

Sheheras Züge sind mehr als ernst, man könnte schon sagen, dass Wut darin liegt und vor ihrem inneren Auge sieht sie schon, wie Lorne am Ertrinken ist und Ben mit sich runterzieht. Sie rollt sich seitwärts von der Hängematte hinunter und sieht zu der Sonne, um zu sehen, wie weit sie in ihrem Tageslauf ist. Es müsste inzwischen Mitte Nachmittag sein und sie hat sicher zwei Stunden geschlafen.

Mit hochgezogener Augenbraue und einen vorwurfsvollen Blick auf den Zügen blickt sie Maél an. Jedoch ist noch etwas anderes in ihrem Blick, was man im ersten Moment gar nicht entdecken kann. Es ist Sorge, Sorge um das Kind, welches Shehera bei sich aufgenommen hat und auf welches sie aufpassen wollte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 06. Juli 2004, 00:18 Uhr
Màel wird von einem sanften Stupsen an der Schulter geweckt, und als er die Augen aufschlägt, sieht er Shehera dicht vor sich. Sein Lächeln drückt seine Freude darüber aus, auf diese Weise aus seinen Träumen gerissen zu werden.

>Maél... wo ist Lorne?< dringt Sheheras Frage an seinen Geist, der noch ein wenig vom ungewohnten Schlaf gefangen gehalten wird. Üblicherweise bevorzugt der Elb die Meditation, die ihn schneller regenerieren lässt, als der Schlaf der Menschen.

Die echte Sorge im Blick seiner Geliebten holt ihn jedoch schnellstens in die Wirklichkeit zurück. Mit einem schnellen Blick erkennt er, Lorne und Ben sind nicht mehr unterhalb des Hauses am Wasser und es sind sicher zwei Stunden vergangen, seit er sich neben Shehera gelegt hat.

„Shehera, sie ist ein Kind der Straße. Du wirst das nicht in einem Tag aus ihr herausbekommen. Wenn Du ihr zu enge Fesseln anlegst, wird sie uns schneller wieder verlassen, als Du es Dir vorstellen kannst. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Ich habe das alles schon mal durchgemacht und meine Lektion gelernt.“ Er steht auf und greift sich seine Kleidung, die noch auf der Terrasse liegt und zieht sich zügig an.

„Ben ist bei ihr und er ist alles an Schutz, was sie bei den üblichen Dingen dieser Stadt brauchen wird und mehr! Wenn etwas wäre, dass er nicht bewältigen kann, hätte er mich sofort geholt. Er ist ein wirklich außergewöhnlicher Beschützer. Du wirst der Kleinen die Möglichkeit einräumen müssen, sich langsam an das Leben mit anderen zu gewöhnen. Das geht nicht so schnell, wie Du es vielleicht gerne möchtest.“ Fertig gekleidet, streicht er Shehera über das Haar, und erträgt ihren wütenden Blick, den sie ihm mit malenden Kiefern zuwirft. Wenn sie es nicht versteht, wird sie Lorne vertreiben. Sie ist ihre Freiheit gewohnt!

„Ich werde sie für Dich suchen und bringe sie Dir zurück, doch sei nicht zu streng. Weglaufen ist eine leichte Sache für ein Mädchen wie sie, immerhin hat sie sich wahrscheinlich schon einige Jahre alleine durchgeschlagen. Sie braucht das Gefühl der Geborgenheit und Liebe. Wenn sie einen Käfig spürt, vertreibt sie das nur!“ Bei diesen Worten schließt er seine Gürtelschnalle und dreht sich zum Gehen um.

„Ich hoffe, Du hast wenigsten gut geschlafen.“, sagt er mit hängenden Kopf, bevor er mit einem Satz alle Stufen auf einmal nimmt und zum Strand hinunter läuft.

Sein ganzes Verhalten scheint sich zu ändern. Spurlos überbrückt er den Strand bis zum Wasser und untersucht die Abdrücke im weichen Sand. Bens Abdrücke sind keine Herausforderung für Màel und so nimmt er rasch die Verfolgung auf. Shehera sieht noch, wie sich etwas Katzenartiges in seinen Bewegungen schleicht. Ein Raubtier auf der Jagd, so scheint es.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 06. Juli 2004, 03:33 Uhr
Shehera gibt sich zwar Mühe, Maéls Worten zu folgen, doch fällt es ihr mit jedem einzelnen Wort von ihm schwerer. Sie will Lorne auch gar nicht einsperren, doch ist es nun falsch von ihr, sich Sorgen zu machen, wenn man das Kind alleine schwimmen lässt? Die Anwesenheit eines Hundes beruhigt sie nun nicht wirklich und sie war es gewohnt, die Kinder, welche ihr anvertraut werden, wie ihren Augapfel zu hüten.

Sie hatte auch nicht vor, dies zu ändern und nimmt sich somit vor, nie wieder der Müdigkeit nachzugeben, sollte sie sie tagsüber überraschen. Es ist nicht seine Schuld, es ist Deine eigene, wenn irgend etwas passiert. denkt sie, während Maél schon über den Strand verschwunden ist. Sie versucht krampfhaft, sich an seine Worte zu erinnern, doch schafft sie nichteinmal das mehr. Er wird sie schon zurück bringen. versucht sie sich selbst zu beruhigen.

Eine Weile steht sie auf der Veranda und blickt suchend über den Strand, doch dann wird ihr selbst klar, dass sie sich ablenken muss. Sie nimmt den Korb mit den Einkäufen, der noch immer neben ihrem Schaukelstuhl steht, und begibt sich damit in die Küche. Die Kekse, die sie in der Bächerei erstanden hat, macht sie in einen Tontopf, welchen sie mit einem Deckel verschliesst, bevor sie sich an die Flaschen mit dem Sommerwein macht. Wie sie es schon im letzten Jahr getan hat, verschliesst sie die Flaschen zusätzlich mit Wachs und bindet eine Schnur um ihren Hals. Die insgseamt sechs Flaschen stellt sie draussen auf den Tisch, während sie selbst wieder ins Haus geht und Lornes Kleider sortiert.

Sie legt die drei Leinenhemden mit den drei Wildlederhosen in die Kommode in Lornes Zimmer, während sie das Kleid, das sie für das Mädchen gekauft hat, an einen Haken neben dem Bett hängt. Sie richtet noch das Bettzeug, das von der letzten Nacht vollkommen in Falten liegt und geht dann wieder nach Draussen.

Seufzend sieht sie, dass Shenrah schon bald sein Licht der Welt enziehen wird und zieht ihre Wildlederhose aus, behält allerdings das Leinenhemd an. Sie nimmt die Flaschen mit dem Wein und geht tauchen. Am Boden des Ildorel, etwas vom Ufer entfernt, befestigt sie die Flaschen mit Hilfe der Schnüre und verliert weiter keine Zeit im Wasser, sondern tapst vom Wasser triefend zurück zum Haus. Ihr Hemd klebt am Körper, genau wie ihre Haare und beides wringt Shehera notdürftig aus.

Erneut setzt sie sich auf den Schaukelstuhl und seufzt vor sich hin, während sie darauf wartet, dass das Hemd einigermassen trocken ist - so dass sie ihre Hose wieder anziehen kann - oder Maél oder Lonre zurück kommen. Ihr Hemd reicht fast bis zu den Knien, weshalb sie sich keine Gedanken darüber machen muss, ob sie die Hose nun trägt oder nicht.

Leicht verträumt blickt Sehera über den Ildorel, während sie wartet, und bemerkt erneut das Gefühl von Ruhe und Frieden, das die kleinen Wellen des Sees in ihr hervorrufen. Sie versucht noch einmal, sich Maéls Worte betreffend Lorne in ihr Gedächnis zu rufen, doch scheitert sie kläglich. Ich hätte ihm wohl besser zuhören sollen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 07. Juli 2004, 15:22 Uhr
Màel nimmt die für ihn leichte Last auf seinen Rücken und schreitet schnell aus, um Shehera weitere sorgenvolle Augenblicke zu ersparen. Er hat nicht vor, Lorne Vorhaltungen zu machen und wird auch Shehera darum bitten, das nicht zu tun. Hoffentlich versteht sie mich! denkt er, als sich das Bild seiner Geliebten in seinen Geist einblendet. Wie immer liegt ein Lächeln bei dem Gedanken an sie in seinen grünen Augen.

Ben trottet sichtlich erleichtert neben ihm. Das hast Du gut gemacht, alter Junge! sendet er mit einem stummen dankbaren Blick an den großen Hund, der zu ihm aufsieht, als hätte er nicht nur die Berührung seines Geistes bemerkt, sondern auch verstanden, was der Elb sagen wollte.

Auf den ersten Metern dreht sich der Kopf des Mädchens noch hier und dort hin, doch dann merkt er, wie ihr Griff schlaffer wird und ihr Kopf auf seine Schulter sinkt. Amüsiert lehnt er sich ein wenig nach vorne, um ihr ein Abrutschen zu ersparen, was seinen Schritt jedoch kaum verlangsamt.

Wenig später erreicht er das Haus der Geschichten, wo Shehera noch immer sorgenvoll auf der Terrasse sitzt. Wundersam erzeugen seine Schritte keine Geräusche, als er die Stufen beschreitet, und leise an Shehera vorbei geht. Er zwinkert ihr zu, und sein Lächeln ist voller Liebe. Leise öffnet er die Türe zu Lornes neuem Zimmer und lässt sie vorsichtig aufs Bett gleiten. Liebevoll streicht er über ihr Haar und deckt sie zu. Eine weitere Nacht in Kleidung wird Dir kaum schaden., schmunzelt er, als er die tiefen Atemzüge sieht, mit denen sich ihr schlanker Brustkorb hebt und senkt.

Als Màel sich umdreht, steht Ben hinter ihm und sieht ihn von unten herauf an. Kurz will der Elb protestieren, nickt dann jedoch und Ben legt sich vor Lorens Bett zu Boden. Er hat eine neue Aufgabe gefunden., grübelt er mit Tränen in den Augen, Vielleicht sollte ich das auch….. Ist es an der Zeit loszulassen? Schon jetzt?

Nachdenklich schließt er vorsichtig die Zimmertüre und betritt wieder die Terrasse. Kaum bemerkt er Sheheras fragenden Blick, als er auf den Stufen zum Strand platz nimmt, sich mit den Ellenbogen aufstützt und zu den langsam aufziehenden Sternen blickt, als hätten sie die Antwort auf alle seine Fragen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 07. Juli 2004, 15:49 Uhr
Shehera seufzt, als sie Mael mit Lorne zurückkommen sieht. Sie hat sich entschieden, der Kleinen keine Vorwürfe zu machen und es einfach so zu lassen, wie es ist. Warum sie diese Entscheidung getroffen hat, weiss sie selbst nicht, doch scheint es ihr das einzig Richtige zu sein.

Allerdings stellt sie fest, als Mael und Lorne auf der Veranda ankommen, dass sich die Entscheidung sowieso erledigt hätte, denn Lorne scheint schon in der Welt der Träume zu weilen. Shehera muss lächeln, als sie das Mädchen auf dem Rücken von dem Elben mehr hängen sieht als sonst etwas und sie lächelt Mael genauso an wie er sie.

Als er zurück kommt und einfach an ihr vorbei geht um sich auf die Treppen zu setzen, sieht sie ihn etwas erstaunt an. Da er dies aber sicher nicht sehen kann, steht sie auf und setzt sich neben ihn, wo sie sich genauso auf die Unterarme stützt wie er. "Alles in Ordnung?" fragt sie flüsternd, ohne ihn anzusehen. Ihr Blick ruht auf dem Ildorel und dem Strand, welche friedlich im Sternenlicht vor ihnen liegen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 07. Juli 2004, 17:08 Uhr
Dankbar bemerkt Màel Sheheras Nähe, als sie sich neben ihm nieder lässt. >Alles in Ordnung?< hört er ihre geflüsterte Frage. Ja, ist alles in Ordnung?! fragt er sich selbst, bevor der Elb zu einer Antwort ansetzt.

Nach einem harten Schlucken beginnt er zu sprechen, Tränen glänzen in seinen Augen. „Verrate ich sie, wenn ich mein Leben weiter lebe und es zulasse, jemand anderes könnte eine ähnliche Position wie sie in meinem Herzen erreichen?!“ Es ist Shehera sofort klar, von wem er spricht.

Quälende Zweifel stehen ihm ins Gesicht geschrieben.

„Was ist, wenn sie mich sehen kann und denkt, wie schnell hat er mich vergessen….aber ich kann sie nie vergessen…werde sie nie vergessen… Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie vor mir, wie sie mir verzeiht, und alles was ich will, ist dem Kerl das Herz rauszureißen, der sie mir genommen hat.“ Seine Stimmung schlägt nur allzu leicht in Zorn um, seine Goldsprenkel sprühen wie Funken eines Inari-Feuers, dessen Flammen hell zum Himmel lecken, doch dann heften sich seine Augen an die Frau neben ihm. Seine Anspannung fällt sichtbar von ihm. Das Feuer in seinen Augen erlischt und weicht einem warmen Leuchten wie das goldene Licht der Sonne. Shehera kann ihr Spiegelbild in den weit geöffneten, tiefschwarzen Pupillen des Elben sehen, spürt die Zuneigung, die aus ihnen strahlt und ihr Spiegelbild liebkosen. Lautlos flüstern sie Worte der Liebe, die er für sie empfindet.

„Aber ich werde nicht riskieren alles zu verlieren, was ich hier gefunden habe.“ Er schweigt einen Moment, bevor er weiter spricht, und Shehera erkennt die Wahrhaftigkeit in seinen Worten, denn mit „alles“ meint er „Sie“, Shehera, die Frau an seiner Seite, und das nicht nur in diesem Augenblick auf den Stufen der Veranda.

„Lorne hat vieles, was mich an Lola erinnert. Das macht es schwer und leicht zu gleich für mich, sie zu mögen. Verstehst du? Und das Wissen, dass Monster, welches mir bereits ein Kind genommen hat, lebt hier in der Stadt, mitten unter uns, verführt mich nur allzu leicht dazu, diese Gefahr ein für alle Mal zu beseitigen.“, versucht er seine Gefühle für das junge Mädchen zu erklären, das sich nicht nur ins Haus der Geschichten geschlichen hat, sondern auch in sein Herz.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Juli 2004, 10:36 Uhr
Shehera hört Máel zwar aufmerksam zu, sieht aber trotzdem auf den menschenleeren Strand anstatt zu ihm. Erst nach ein paar Sätzen von ihm, blickt sie ihn direkt an und überlegt, nachdem er geendet hat, was sie darauf sagen soll. Ihre Augen ruhen auf seinen und man kann förmlich sehen, wie sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlagen.

"Selbst wenn sie Dich sehen kann, Máel - oder besonders dann - solltest Du alles dafür tun, Dein Leben so zu leben, wie es für Dich am Besten ist. Ich glaube kaum, dass sie etwas dagegen hätte, wenn Du Dich um ein anderes Kind so kümmerst wie Du es bei ihr getan hast, das würde ihr höchstens zeigen, wieviel sie Dir bedeutet hat."

Shehera löst ihren Blick erneut von dem des Elben und blickt auf den Ildorel hinaus, welcher silbern im Mondlicht vor ihnen liegt und die Sterne widerspiegelt, als hätte Alanthala selbst ihren Mantel direkt auf dem See ausgebreitet. Ohne Máel erneut anzusehen, fährt sie leise fort.

"Vielleicht solltest Du Dich einmal hinsetzen und Dir überlegen, wie alles gelaufen wäre, wenn sie noch da wäre. Vielleicht kannst Du Dir dann selbst ein Bild darüber machen, was sie gewollt hätte? Ich meine... ich kannte sie nicht, Du aber umso besser." Shehera lässt ihren Blick über den Strand schweifen und in etwas Entfernung kann sie das kleine Haus entdecken, das bisher immer dunkel und verlassen da lag. Heute brennen Lichter in den Fenstern und sie fragt sich, wer da wohl eingezogen sein könnte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 08. Juli 2004, 13:03 Uhr
Màel lässt sich Sheheras Worte durch den Kopf gehen. >…würde ihr höchstens zeigen, wieviel sie Dir bedeutet hat.> Dieses Argument hat eine starke Überzeugungskraft für den Elben.

„Wenn sie noch da wäre, wären wir mittlerweile vielleicht frei, weil ich uns durch meine Dienste hätte auslösen können. Sicher hätten wir die Stadt verlassen, die uns viele dunkle Jahre beschert hat.“, er sieht wieder zu Shehera, „Aber ich habe das Gefühl, das Schicksal hätte mich auch dann hierher zu Dir geführt. Nur wäre ich halt nicht alleine gekommen!“ Sein Lächeln drückt erneut Zuneigung und Dankbarkeit aus. „Ich bedaure sehr, dass ihr Euch nicht mehr kennen lernen könnt, ihr hättet Euch sicher gemocht.“ Über diese Dinge gesprochen zu haben, erleichtert Màel sichtlich, und so fasst er Mut, auch die weiteren Dinge zu klären, die ihn beschäftigen.

„Wenn ich Dich mit meiner Aufsicht über Lorne enttäuscht habe, tut es mir Leid, aber ich habe die Erfahrung gemacht, Kinder wie sie brauchen ihre Freiheit. Es dauert eine ganze Weile, bis ihre Wurzeln wieder Fuß fassen können. Die Wut vermischt mit Sorge in Deinen Augen gesehen zu haben, als Du erwacht bist, war schwer zu ertragen. Zumal ich im Ungewissen bin, wie Deine Gespräch mit Nibrir verlaufen ist.“, verlegen schaut er auf seine Füße, die kleine Kuhlen in den Sand bohren.

Das entfernte Licht in den Fenstern des Hauses, entzieht sich völlig seiner Aufmerksamkeit.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 08. Juli 2004, 14:47 Uhr
>Wenn ich Dich mit meiner Aufsicht über Lorne enttäuscht habe, tut es mir Leid, aber ich habe die Erfahrung gemacht, Kinder wie sie brauchen ihre Freiheit.< Shehera hat während seinen Ausführungen versucht herauszufinden, ob jemand beim Haus zu erkennen ist, jedoch hat sie niemanden entdecken können. Doch als er auf Lorne zu sprechen kommt, sieht sie ihn erneut an.

"Ich sage nicht, dass sie nicht ihre Freiheit braucht, und selbst wenn Ben ein guter Schwimmer ist und sie vielleicht retten könnte, finde ich es nicht gut, ein Kind wie sie alleine schwimmen zu lassen." Shehera sieht Máel ernst an und nickt dann fast unmerklich. "Ob man sie herumstreifen oder sie unbeaufsichtigt in einer Gefahrensituation lässt, sind zwei verschiedene Dinge." Ihr Lächeln zeigt, dass sie ihm sicherlich nicht mehr böse ist, wenn sie es überhaupt einmal war.

>Zumal ich im Ungewissen bin, wie Deine Gespräch mit Nibrir verlaufen ist.< Shehera zieht die Augenbrauen zusammen und kleine Sorgenfalten bilden sich dazwischen, wie auch auf ihrer Stirn. Zuerst sieht es so aus, als wolle sie gar nichts dazu sagen, doch dann seufzt sie und nickt für sich selbst. "Ich weiss selbst nicht, wie es verlaufen ist. Einerseits hat er mich zuerst fast aus der Schneiderei hinausgeworfen, weil ich ihm vorgeworfen habe, in der Inari-Nacht nicht bei mir gewesen zu sein. Andererseits bin ich später noch einmal hingegangen und da schien er überglücklich, dass ich noch einmal gekommen bin."

Shehera schüttelt diesmal ungläubig den Kopf und ihr Gesicht nimmt einen Ausdruck von Unverständnis an. "Allerdings habe ich ihm dann von Dir erzählt und da... ist er einfach gegangen. Ich weiss es wirklich nicht. Ich habe ihm gesagt, was ich ihm sagen wollte und alles Andere ist seine Entscheidung." Sie Blickt dem Elben tief in die Augen und ein sanftes Lächeln bildet sich in ihrem Gesicht. Worüber mache ich mir überhaupt Gedanken... Sie seufzt erneut und dreht ihren Oberkörper zur Seite, so dass sie nur noch auf den linken Unterarm gestützt da sitzt und Máel noch etwas näher ist. "Beschäftigt Dich sonst noch etwas?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 08. Juli 2004, 23:51 Uhr
>Ob man sie herumstreifen oder sie unbeaufsichtigt in einer Gefahrensituation lässt, sind zwei verschiedene Dinge.< Da hat sie recht!, muß Màel widerstrebend zustimmen. Er nickt Shehera zu, und sie weiß, er hat verstanden, worum es der Geschichtenerzählerin geht. Seine Erleichterung darüber, dass sie ihm nicht böse ist, steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Er beobachtet Shehera genau, als sie von ihrem Gespräch mit Nibrir erzählt. Ihre Sorgenfalte beunruhigt ihn etwas, doch er unterbricht sie nicht, als sie zu erzählen beginnt. >Ich habe ihm gesagt, was ich ihm sagen wollte und alles Andere ist seine Entscheidung.< Bei diesen Worten verkrampft sich sein Magen und er könnte schwören, er wäre etwas blasser geworden, auch wenn er sich nicht im Spiegel sehen kann. Es ist seine Entscheidung? Was? Ob er Dich trotzdem noch will? Ob Du zu ihm zurück gehen darfst….oder willst? Wie von einem Sturm werden diese Zweifel jedoch hinweggefegt, als er in ihren Augen versinkt und ihr Lächeln heller leuchtet als jeder finstere Gedanke, der sich seiner bemächtigen will.

Er erwidert ihr Lächeln und seine Sicherheit ist zurückgekehrt, als er sich ebenfalls zu ihr neigt und ihr einen zärtlichen Kuss gibt. „Du! Du beschäftigst mich!“ antwortet er mit einem sehr verliebten Unterton in seiner melodischen Stimme. „Und ob ich Dich „She“ nennen darf!“ Sein Lächeln ist einem frechen Grinsen gewichen, als er auf ihre Reaktion wartet.

"Vielleicht möchtest Du noch etwas am Strand spazieren, um bei dem Haus vorbei zu sehen, dessen Fenster das erste mal erleuchtet sind, seit ich hier bin. Oder bist Du schon müde und willst lieber ins Bett?" Sei Grinsen ist keinen deut weniger frech geworden, doch erkennt man leicht, daß er sie nur neckt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Juli 2004, 19:01 Uhr
>Und ob ich Dich „She“ nennen darf!< Sheheras Augenbraue zuckt kurz, bevor sie ein breites Grinsen aufsetzt. Sie sagt allerdings nichts zu seiner Frage, sondern nickt nur etwas verwundert. Als er sie fragt, ob sie am Strand spazieren gehen möchte, blickt sie einen Moment über diesen und dann in das Haus hinein, was ihr ein Seufzen entlockt.

"Ich bin tatsächlich müde. Bitte verzeih, aber ich möchte mich wirklich lieber hinlegen." Erst jetzt blickt sie den Elben wieder an und sieht sein freches Grinsen, wodurch ihr eigenes noch etwas breiter wird. Sie tut so, als müsste sie überlegen und lässt ihn nur allzugern etwas zappeln, bevor sie leise weiterspricht, während sie allerdings schon aufsteht. "Vielleicht möchtest Du mich ja begleiten."

Ohne auf eine Antwort zu warten, betritt sie das Haus und bleibt vor Lornes Türe stehen, um diese leise zu öffnen und durch den Spalt zu spähen. Ein zufriedenes Lächeln zeigt, dass sie Lorne sicher nicht böse ist und genauso leise, wie sie die Tür geöffnet hat, schliesst sie diese auch wieder.

Leise schleicht sie sich in ihr eigenes Zimmer und lässt die Türe offen stehen, weil sie sich eigentlich sehr sicher ist, dass Máel folgen wird. Sie lässt das Leinenhemd an und legt sich auf das Bett, froh, endlich Ruhe zu haben. Um die Kerzen auf ihrem Beistelltisch anzuzünden, muss sie sich zur Seite legen und schon bald verströhmen diese nicht nur ein weiches Licht, sondern auch einen angenehmen Duft nach Bienenwachs.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 11. Juli 2004, 10:33 Uhr
Màel genießt noch einen Augenblick die Klarheit seiner Gedanken, die Dank seines Gespräches mit She deutlich vor ihm liegen, bevor er sich erhebt, um der Frau seines Herzens ins Haus zu folgen.

Als er an dem Verandatisch vorbei kommt, liegt dort immer noch seine Notiz unter der Kerze, die er am Morgen geschrieben hatte. Mit einem Lächeln bleibt er stehen, und dreht das Schriftstück um, damit man das Lied erkennen kann. Die Noten rufen die Melodie in seinen  Kopf, und unbewusst summt er leise das Lied, als er das Haus betritt.

Der Duft des Bienenwachses liegt schon im Flur in der Luft und hat eine wohltuende, beruhigende Wirkung. Vor Lornes Tür bleibt er stehen und lauscht. Sein scharfes Gehör lässt ihn die ruhigen Atemzüge der beiden Schlafenden auf der andern Seite vernehmen und so folgt er She durch die offene Tür ins ihr Schlafgemach.

Sie liegt bereits im Bett und er kommt nicht umhin zu bewundern, wie das Kerzenlicht ihre Schönheit unterstreicht. Er reißt sich von ihrem Anblick los, um sie nicht zu liebevoll zu mustern und entkleidet sich bis auf seinen Lendenschurz. Nachdem er sich an der Waschschüssel erfrischt hat, legt er sich zu Bett.

Sanft schiebt er einen Arm unter Sheheras Nacken, damit sie sich bequem ankuscheln kann. Beruhigend kann sie seinen Herzschlag hören, als ihr Kopf an seiner Seite liegt. Sein Arm schmiegt sich an ihren Rücken und seine freie Hand streicht durch ihr volles Haar. „Ich liebe Dich!“ flüstert er lächelnd, bevor er ihr einen Gute-Nacht-Kuss gibt. Für einen Moment ist sein Blick von ihren wunderschönen, dunklen Augen gefangen, bevor er sich aus ihrem Bann befreien kann. „Ich wünsche Dir angenehme Träume.“ Er versichert sich noch, daß die Kerzen sicher stehen und keinen Schaden anrichten können, bevor er sich endgültig hin legt.

Der Elb schläft jedoch nicht, sondern versucht sich in eine sehr leichte Meditation gleiten zu lassen, die es ihm erlaubt zu erkennen, ob Shehera wieder das Opfer schlimmer Träume wird. Ich wünschte, ich könnte ihr wenigstens eine Nacht erholsame Nacht schenken! denkt er, und dies verhindert lange Zeit, daß ihm seine Meditation gelingt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Juli 2004, 18:43 Uhr
Shehera dreht sich zu Máel und kuschelt sich an seine Brust, wobei sie ihr Bein anwinkelt und so über seine legt. Einen Moment sieht sie ihn von unten her noch an, bevor sie ihre Augen schliesst und schnell einschläft.

Erneut wird sie geplagt von Alpträumen - jedenfalls denkt sie, dass es welche sind - obwohl man von Aussen nichts erkennen kann. Sie atmet ruhig und bewegt sich kaum im Schlaf, während ihr Geist erneut in die andere Welt gleitet.

Es ist dunkel in Canas en eglain und die sieben namenlosen, schwarzen Türme sind kaum noch zu sehen in der sternen- und Mondlosen Nacht. Shehera geht durch die dunklen Strassen der Stadt und versucht, so wenig Leuten wie möglich in's Gesicht zu sehen, als sie endlich die Taverne erreicht. Über dieser hängt ein grosses Schild mit einem Wildschwein abgebildet, worunter ein geschwungener Schriftzug verkündet, dass es sich um die 'Taverne zum goldenen Wildschwein' handelt.

Seufzend stösst Shehera die Tür auf und betritt die gut gefüllte Gaststube. Es riecht nach gebratenem Fleisch, Pfeifenrauch und Schweiss und Shehera rümpft die Nase, als sie die betrunkenen Männer sieht, die sie lüstern betrachten. 'Hättest Du Dir nicht eine andere Taverne aussuchen können?' fragt sie in Gedanken ihre Freundin, welche sie in der hintersten Ecke alleine an einem Tisch sitzen sieht.

Shehera ist sicher, dass sie nicht immer alleine da sass, doch sie wusste schon immer, wie sie unliebsame 'Verehrer' loswird. Das schmale, lange Schwert der Frau steht neben ihr an den Tisch gelehnt und Shehera ist sich sicher, dass das der Grund dafür ist, dass keiner der Männer die blondgelockte Frau mit den grossen, blauen Augen auch nur ansieht. Shehera steuert direkt auf den Tisch zu und wirft einem Betrunkenen einen bösen blick zu, der ihr an den Hintern fasst.

Entgegen ihrer Gewohnheit bestellt sie bei der Bedienung - eine kleine Elbe, welche hier scheinbar nicht nur bedient - ein Met und leert dieses in einem Zug, bevor sie überhaupt das Wort an ihre Freundin wendet. Sie legt den Kopf etwas in den Nacken, so dass man ihre Verletzung - welche sich von links nach rechts über den ganzen Hals erstreckt - gut sehen kann. 'Er wurde getötet!' sagt sie leise zu der Blonden, welche lediglich traurig nickt.

'Kannst Du mir helfen?' Erneut bekommt sie als Antwort lediglich ein Nicken von der hübschen Frau ihr gegenüber, diesmal allerdings mit einem entschlossenen und wütenden Gesichtsausdruck. 'Aber ich kann Dir nichts versprechen.' spricht die Hübsche mit noch weicherer Stimme als man ihr zugetraut hätte. Shehera nickt und steht auf. 'Ich habe geschworen, er wird es bereuen... gib mir bitte Bescheid.'

Sie wirft ein paar Münzen auf den Tisch, um ihre Rechnung und die ihrer Freundin zu begleichen und verlässt schnellen Schrittes die Taverne wieder. Sie richtet ihren Blick zum Himmel und ihr Gesicht wird sorgenvoll und ernst. 'Seltsames Wetter...' Langsam geht sie hinunter zum Sirionvallen, wo sie sich hinsetzt und auf das goldene Wasser blickt, das allerdings in diesem Licht genauso schwarz aussieht wie der Himmel selbst. Der Geruch hat sich für sie auch verändert, er ist nicht mehr süss, sondern bitter geworden und vor ihrem geistigen Auge sieht sie erneut die Ereignisse der letzten Nacht.

Sie fühlt, wie ihre Wunde am Hals anfängt zu brennen und als sie ihre Hand hebt, um sie zu berühren, fühlt sie sich heiss an und blutet erneut. 'Das wird sich wohl entzünden, wenn ich keinen Heiler aufsuche...' Den Dolch, welcher sich von hinten in ihre Schulter bohrt, sieht und hört sie nicht kommen.


Erst, als der Traum zu Ende ist, fängt Shehera an zu schwitzen und mit einem lauten Seufzen wacht sie auf. Sie fühlt sich wie gerädert und merkt, wie ein Fieber in ihrem Körper wütet, das behandelt werden muss. Ihre Hand wandert zu ihrem Hals und fühlt das, was sie in ihrem Traum schon gefühlt hat; die Feuchtigkeit des Blutes und die Hitze einer sich entzündenden Wunde.

Vorsichtig steht sie auf, auch wenn sie annimmt, dass Máel sowieso schon wach ist, und geht zum Spiegel. Die ganze Wunde ist von einem breiten, roten Rand umgeben, welcher sich mit jedem Augenaufschlag zu vergrössern scheint und Shehera steht der kalte Schweiss in grossen Tropfen auf der Stirn.

Sie lässt sich auf den Stuhl vor der Kommode fallen und stützt ihre Stirn in die Handflächen, während sie ihre Ellenbogen auf die angezogenen Beine lehnt. Das darf doch alles nicht wahr sein. Da gehe ich freiwillig nicht mehr hin und dann sucht es mich in meinen Träumen heim... Durch das Fenster drängt sich das rote Licht der aufgehenden Sonne und färbt das ganze Zimmer in eine unwirkliche Atmosphäre, die zusätzlich auf die Laune der Geschichtenerzählerin drückt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 11. Juli 2004, 21:48 Uhr
Es ist noch früh am Morgen als Lorne erwacht und sich schlaftrunken ihrem Bett aufsetzt und sich die Augen reibt. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne kitzeln sie an der Nase und überfluten das Zimmer mit ihrem rotgoldenen Licht.

Das Mädchen sieht sich um. Verwundert betrachtet sie das Kleid, welches neben dem Bett an der Wand hängt. Dann kräuselt sie leicht die Stirn. Sie kann sich weder daran erinnern wie sie ins Haus der Geschichten zurückgekehrt ist, noch daran wie sie schließlich in ihr Bett kam. Màel?, denkt sie bei sich und schiebt ihre Decke beiseite. Als sie ihre bloßen Füße über die Bettkante schwingt, bemerkt sie Ben, der nun aufwacht und sie mit großen Augen ansieht.

„Schhh.“ Lorne legt verschwörerisch den Finger auf die Lippen. Alles ist ruhig im Haus und sie möchte niemanden stören. Schlafen kann sie allerdings auch nicht mehr, deshalb schlüpft sie hastig in ihre Hose - ihr Hemd hat sie ja noch an – und schleicht sie sich auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer.

Ganz vorsichtig öffnet sie die Verandatür und schlüpft hindurch. Ben folgt ihr ebenso geräuschlos, leise schwingt die Tür zu, fällt aber nicht ins Schloss. Der frische Morgenwind weht dem schlanken Mädchen um die Nasenspitze und es fröstelt leicht. Langsam geht Lorne über die Terrasse in Richtung Treppe, schließlich bleibt sie stehen und setzt sich auf die Stufen. Ben, ihr stummer Schatten, legt sich in ihre Nähe und lässt sich die warme Morgensonne auf das schwarz glänzende Fell scheinen.

Verträumt blickt das junge Mädchen über den Strand und auf den Ildorel. Sie kann einige Bote in der Ferne erkennen, vermutlich Fischerbote, die ihre Netze eingeholt haben und nun auf dem Rückweg zum Hafen sind. Lorne seufzt ein kleinwenig schwermütig. „Bist du schon einmal auf einem Schiff über das Meer gefahren, Ben?“, wispert sie ohne jedoch ihren Blick vom Ildorel zu lösen. „Es gibt gar nichts Schöneres.“

Wehmütig schlingt sie ihre Arme um die angezogenen Knie und stützt ihr Kinn darauf. Shenrah scheint ihr sanft auf den Rucken und lässt ihr Haar in einem eigenartigen Glanz erstrahlen. Die Möwen fliegen, die Wellen singen, die Schiffe fahren zur See. Erst im Morgengraun, im Morgengraun, laufen sie wieder im Hafen ein. Nachdenklich streicht sich Lorne ein paar störrische Haarsträhnen aus dem Gesicht, während sie die Zeilen des alten Liedes andächtig vor sich hersummt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 12. Juli 2004, 08:03 Uhr
Obwohl Sheheras Schlaf ruhig schien, ist sich Màel sicher, es war keine angenehme Nacht für die Geschichtenerzählerin, als er durch ihr gequältes Seufzen aus seiner leichten Meditation hoch schreckt. Auch seine Ruhe war weniger erholsam, als er erhofft hatte. Ingesamt dreimal hatte er sich selbst dabei ertappt, wie er das Bett verlassen hatte, um durch die Stadt zu streifen und die Aufgabe in Angriff zu nehmen, die ihm seine dunkle Stimme in seinen Träumen zu flüstert. Beim letzten Mal erwachte er bereits bekleidet, als er sich die Kapuze seines nachtblauen Unhangs über zog, und leise die Verandatüre schließen wollte.

Màel schlägt die Augen auf, und mustert kurz seinen Unterarm. Wenigstens sind die Schnitte nicht mehr geworden…, denkt er mit einer bitteren Zufriedenheit, die sein Herz jedoch nicht erreicht. Als er sich aus dem Bett schwingt, sieht er Shehera, die zusammengesunken auf einem Stuhl vor ihrer Kommode sitzt. Ohne ihren Schal ist die Wunde an Ihrem Hals nur allzu gut zu erkennen, und selbst Màels beschränkten Kenntnissen in der Heilkunst reichen aus, um die Ernsthaftigkeit der Entzündung zu erkennen, die sich schnell ausbreitet.

Behutsam nähert sich der schlanke Elb der Frau, um vor ihr in die Hocke zu gehen. Seine linke Hand streicht ihr geschwitztes Haar hinter ein Ohr, und lässt so die Geschichtenerzählerin aufsehen. Sorgenvoll blicken seine Augen in ihre, während er ihre Hände ergreift. „Das Erste was wir jetzt tun werden, ist Deine Wunde versorgen zu lassen. Das hätte schon gestern geschehen sollen…“, …und ich hätte darauf drängen müssen!, vollendet er seinen Satz in Gedanken, und er wirft sich selbst vor, nicht genug auf Shehera geachtet zu haben. Er gibt ihr einen Kuss auf die glühende Stirn und erhebt sich. „Ich werde Dein Pferd satteln, damit Du nicht zu Gehen brauchst. Wir sollten Morganas Kräuterkate aufsuchen. Dort kann Dir sicher schnell geholfen werden.“, die Zuversicht in seiner Stimme wirkt beruhigend, „Ich werde mich beeilen.“

Das Morgenrot verleiht seiner Haut einen goldenen Glanz der wie hinter Wolken verschwindet, als er seine eilig seine Kleidung anlegt und sich zur Tür begibt, die er leise öffnet. Shehera sitzt immer noch unbewegt auf ihrem Stuhl und ihre Gedanken sind wohl weit weg, als sich Màel noch einmal umdreht. „Irgendwann wirst Du mir erzählen müssen, was es mit Deinen Träumen und Deiner Trance beim Schreiben auf sich hat. Denk nicht, es interessiert mich nicht, wenn ich Dich nicht danach frage, denn ich werde Dich nicht bedrängen, mir von Dir zu erzählen.“ Er wirft ihr ein aufmunterndes Lächeln zu, welches jedoch seine Sorge nur schwerlich verbergen kann. Er schließt die Türe hinter sich und lehnt sich einen Moment hilflos dagegen. Seine Hände sind zu Fäusten geballt. Wissen….das Einzige was ihr helfen kann ist Wissen. Und da ich es nicht habe, werde ich es mir besorgen. Neue Zuversicht macht sich in ihm breit, als er das sich auf die Veranda begibt. Die Türe steht einen Spalt offen, so dass Màel klar ist, Shehera und er waren nicht die ersten, die es aus dem Bett getrieben hat.

Lorne und Ben sitzen auf den Stufen der Veranda und sein großer Rüde springt auf, um den Elben freudig zu begrüßen. Überschwänglich streift er um Màels Beine und sein Gewicht schiebt den Elben ein wenig zur Seite. „Nicht so stürmisch, alter Junge!“ muss Màel zwischen seinem Lachen sagen. „Guten Morgen Lorne, hast Du gut geschlafen?“ Er wartete ihre Antwort ab, bevor er weiter spricht. Ihr gedankenverlorener Blick ist Màel nicht entgangen.

„Ich muss Sheheras Pferd satteln, denn wir müssen sie zu einem Heiler bringen. Sie hat nur etwas Fieber, mach Dir keine Sorgen.“, zerstreut er den sorgenvollen Blick des Mädchens, „Allerdings wird das Frühstück heute etwas später stattfinden.“, zwinkert er ihr zu. Du bleibst bei ihr und gibst auf sie Acht! sendet er Ben, der sich wieder neben sie setzt.

Mit schnellen Schritten verschwindet Màel hinter dem Haus, und mit geübten Griffen ist das Pferd bald gesattelt. Es sträubt sich kurz, weil es den Elben nicht gewohnt ist, lässt sich von ihm jedoch vor das Haus führen, wo Lorne und Ben noch immer auf der Veranda sitzen. Er nimmt seinen Umhang vom Haken neben dem Eingang und klopft an Sheheras Türe, bevor er eintritt. „Bist Du soweit?“, fragt er und hält der Geschichtenerzählerin seinen Umhang auf, „Es ist noch sehr kühl, Du solltest ihn umlegen.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 12. Juli 2004, 11:16 Uhr
Kitty ist am Strand entlang zum Haus der Geschichten gelaufen und ist nun fast angekommen.
Auf der Veranda des Hauses entdeckt sie nur ein kleines Mädchen das mit einem großen Hund spielt.
"Hallo!"
grüßt sie freundlich als sie an dem Mädchen vorbei auf die Veranda tritt.
Vor dieser steht ein großes, schönes Pferd, bereit zum Ausritt.
Hoffentlich komme ich nicht gerade ungelegen...
geht es ihr durch den Kopf.
Dann klopft sie an die Tür zum Haus, die nur angeleht ist und hofft darauf, auf den oder auf die Besitzer zu treffen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Juli 2004, 11:40 Uhr
Máels Stimme scheint von weit her zu kommen und Shehera versteht nicht wirklich, was er zu ihr sagt. Sie sitzt vor der Kommode zusammengekauert auf dem Stuhl und die Bilder des Traumes wollen einfach nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Ihr ganzer Körper wird durch das Fieber geschüttelt und ihre Gedanken sind wie ihr Blick nur noch trüb, sie kann sich auf überhaupt nichts mehr konzentrieren.

Sie bemerkt nicht, als Máel das Zimmer verlässt, um ihr Pferd zu satteln und genauso wenig bemerkt sie, dass er zurück kommt und ihr den Mantel umlegt. Wie eine Puppe erhebt sie sich von dem Stuhl, als er sie darum bittet und einen Moment wollen ihre Beine nachgeben, doch dies kann sie gerade noch verhindern. Mit verklärtem Blick sieht sie zu dem Elben hoch und eine Frage scheint darin zu liegen. Was ist passiert? Wo soll ich hingehen? Doch als sie versucht zu sprechen, bringt sie kein Wort heraus, zu trocken ist ihr Hals.

Ihr Gesicht ist leichenblass, wodurch das Rot der Wunde noch schlimmer aussieht als vorher. Shehera denkt an gar nichts mehr, zu anstrengend ist jeder Gedankengang im Moment. Doch die Bilder des Traumes wollen trotzdem nicht verschwinden. Der kalte Schweiss steht ihr inzwischen nicht mehr nur auf der Stirn, sondern überzieht ihren gesamten Körper und sie hat es in der ganzen Zeit, in der Máel weg war, nicht einmal geschafft, ihre Hose anzuziehen. Ihr Leinenhemd ist am Rücken von Blut getränkt, scheinbar kommt es aus einer Wunde unter dem linken Schulterblatt. Doch Shehera bemerkt auch dies nicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 12. Juli 2004, 12:31 Uhr
Als Mael das Zimmer betritt, stockt ihm der Atem. Leichenblass ist das Gesicht seiner Liebsten und sein Herz krampft sich zusammen, als läge es auf dem Ambos eines Schmiedes, der seinen Hammer mit Kraft niederfahren lässt. Verdammt She, tu mir das jetzt nicht an…nicht jetzt…nicht Du!!

Als er She seinen Mantel umlegt ist ihm egal, dass sie sich noch nicht angekleidet hat. Kaum ist sie mit seiner Hilfe auf den Beinen, knickt sie auch schon wieder ein. Warm und feucht klebt der Umhang an seiner Hand, als er sie stützt und als er sie zurückzieht, ist seine Handfläche tief rot von ihrem Blut! Seine Gedanken überschlagen sich, bis eine nüchterne Erkenntnis der Dinge die Oberhand gewinnt. Dinge die jetzt getan werden müssen. Sein Mantel landet wieder auf dem Boden, und auch die Bettwäsche, die sicher blutig wird, interessiert ihn nicht weiter.

Mit einem schnellen Griff, streift er She das Nachthemd über den Kopf und hat dabei kein Auge für ihren traumhaft schönen Körper. Saft lässt er sie auf das Bett gleiten, so dass sie auf ihrem Bauch zum liegen kommt. Er deckt sie bis knapp unter die Wunde zu, und greift nach seinem Rucksack, den er bisher immer noch nicht ausgepackt hat. „She, sprich mit mir…ich werde Dir helfen! Mach mir hier keine Sachen! Wie soll ich mit einem kleinen Mädchen und dem Geschäft alleine zu Recht kommen?! Ich kann mich ja nicht mal um mich kümmern!“ versucht er ihren Willen zu mobilisieren.

Aus seinem Rucksack fördert er Verbandszeug, ein paar blutungsstilllende Kräuter und eine Kompresse zu Tage. Ein Dolchstich! erkennt er ohne Probleme. Eine Verletzung, die ihm nur allzu bekannt ist. Wie konnte das geschehen, während ich neben Dir geruht habe?! Seine Kenntnisse der Heilung beschränken sich auf die Erstversorgung von Wunden, ein wenig Nähen, halt die Dinge, die jemanden lange genug am Leben halten, um einen wirklichen Heiler zu besorgen. Er empfindet ein wenig Dankbarkeit für dieses Wissen, das ihm durch seine Zeit als Dieb vermittelt wurde. Wenigstens zu etwas war diese Zeit wohl gut…und wenn es nur dafür war, Dich vor dem Verbluten zu retten! denkt er grimmig, während er automatisiert einen guten Verband anlegt, der die Kräuter unter der Kompresse fest auf die Wunde drückt.

Er wartet einen Moment, ob der Verband durchgeblutet und überhört sowohl das Anschlagen von Ben als auch das Klopfen an der Verandatür. Zufrieden erhebt er sich, als nur ein winziger, roter Punkt zu sehen ist, der sich nicht weiter vergrößert. „Ich bin sofort zurück, Liebste! Halt durch!“ Sein Rucksack bleibt offen und gewährt Einblick in seine Geheimnisse, als Màel aus dem Zimmer stürzt.

Mit Schwung stößt er die Verandatüre auf, und die Frau davor hat Mühe ihr zu entgehen. „Lorne ich muss mich beeilen! Achte bitte auf Shehe…“, der Rest geht in einem unerwartetem Zusammenstoß unter. Der Elb wird von seinem eigenen Schwung genau gegen die Fremde getragen, die er beinahe umwirft und nur durch seine schnellen Reflexe können seine Arme ihre Taille umklammern, damit sie nicht schmerzhaft zu Boden geht.

Verwirrt über das „Hindernis“ vor der Türe, schaut er auf die Frau in seinen Armen. „Wer seid ihr?“, fragt er irritiert, bevor er sie mit einem „Entschuldigt bitte!“ wieder auf die Füße stellt. „Bitte kommt später wieder. Ich muss dringend einen Heiler holen!“ kaum hat die Fremde Gelegenheit, den Tatendrang des Elben zu bremsen, denn zielstrebig hält er auf das gesattelte Pferd zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 12. Juli 2004, 15:15 Uhr
Noch während sie an die Verandatür klopft, wird diese nach außen Hin aufgestoßen und sie fällt unweigerlich nach hinten.
Doch schnell spürt sie zweit starke Arme die nach ihrer Taillie greifen und sie wird wieder mit beiden Beinen auf den Boden stellt.
Ein Elbenmann von stattlicher Größe steht vor ihr und macht einen besorgten, zugleich aber auch verwirrten Eindruck.
Ehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen kann, schieb der Elb sie auch schon zur Seite.
>Bitte kommt später wieder. Ich muss dringend einen Heiler holen!< sagt er noch zu ihr, während er eilig auf das gesattelte Pferd zuläuft.
"So wartet doch!"
ruft sie ein wenig außer Atem, als sie sich schnell vor sein Pferd stellt.
"Ich bin Kitty und ich bin Heilerin, bleibt hier, erzählt mir was geschehen ist, ich werde euch sofort helfen Herr!"
Aufgebracht blickt sie ihn mit ihren funkelnden Augen an.
Soetwas hatte sie am frühen Morgen nicht erwartet.
Schnell sieht sie sich um, und erblickt den Beutel und ihren Einkaufskorb, aus dem die Tüte Kekse bei dem sturz gefallen ist.
"Ich wollte euch eigentlich nur besuchen und ähm... das hier wollte ich euch auch geben."
Schnell greift sie die Tüte Kekse von der Veranda.
"Aber ich denke wir werden uns ein anderes Mal besser kennenlernen können, sagt mir nur was hier vorgefallen ist und wo ich euch helfen kann."
Kitty versucht ruhig zu bleiben, doch die Angst und die Nervosität die sie in den Augen des Elben erkennen kann, lassen auch sie unruhig werden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 12. Juli 2004, 15:57 Uhr
„Guten Morgen.“ Lorne ist noch immer vollkommen in ihre eigenen Gedanken versunken, als Màel mit einem Mal hinter steht und sie anspricht. Ihre Antwort kommt daher ein wenig langsam, doch dann sieht sie den Elben besorgt an. Sie kann seine Anspannung spüren und merkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Besorgnis spiegelt sich in ihrem Gesicht wieder.

>Ich muss Sheheras Pferd satteln, denn wir müssen sie zu einem Heiler bringen. Sie hat nur etwas Fieber, mach Dir keine Sorgen<, erklärt ihr der Elb und zwinkert ihr zu. Dann ist er auch schon hinter dem Haus verschwunden. Warum glaube ich ihm einfach nicht?, überlegt das Mädchen. Die Sorge ist nicht aus Lornes Gesicht gewichen, vielmehr blickt die Kleine nun noch besorgter als zuvor.

Erschrocken zuckt sie zurück als Màel mit dem Pferd – Sheheras Pferd? – plötzlich vor ihr und Ben auf der Veranda steht und im Haus verschwindet. Alarmiert taumelt sie mehrere Schritte von dem großen Tier fort. In ihre Sorge um Shehera mischt sich nun auch noch die beklemmende Furcht vor dem Tier. Daher nimmt sie die fremde Frau, die mit einem Mal auf der Veranda auftaucht und sie freundlich grüßt, gar nicht richtig wahr.

Doch dann bemerkt Lorne aus den Augenwinkeln wie die Fremde gegen die angelehnte Türe klopft. Im selben Augenblick erklingt Màels Ruf. >Lorne ich muss mich beeilen! Achte bitte auf Shehe…< Der Rest des Satzes bleibt unausgesprochen, denn stattdessen fliegt die Tür ganz unerwartet auf und der Elb prallt unsanft mit der fremden Frau zusammen, die noch davor steht. Lorne zuckt überrascht zusammen und vergisst für einige Sekunden vollkommen ihre Angst vor Sheheras Pferd.

>Ich muss dringend einen Heiler holen!< Màels Worte, die er an die Unbekannte richtet, sind sehr deutlich für das Mädchen zu hören, steht es doch nur wenige Schritte entfernt. Hastig eilt Lorne an die Seite der Fremden. Nur allzu deutlich ist die Sorge, über die auch kein gespieltes Augenzwinkern hinwegtäuschen kann, aus den Worten des Mannes herauszuhören.  Angespannt hört sie dem weiteren Gespräch zu, doch als Kitty – Eigenartiger Name - nach der Kekstüte greift, die nun auf dem Boden liegt, hält Lorne es nicht länger auf der Veranda aus.

Ohne weiter auf die Heilerin oder den Elben zu achten stürzt sie ins Haus und sieht sich einen Moment lang beinahe orientierungslos um. Schließlich hat sie jedoch die Tür zu Sheheras Zimmer gefunden und stößt sie eilends auf, um zu sehen wie es ihr geht, während sich Gedanken und Gefühle in ihrem Kopf überschlagen. Bitte Vendis, fleht sie ihren sonst so ungeliebten Schutzdrachen an. Lass alles gut sein, lass bitte, bitte alles gut sein ... Zitternd sieht sie sich in dem Zimmer um, dann tritt sie zögernd an das Bett, auf dem Shehera ruht und einen sehr beängstigenden Anblick bietet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 13. Juli 2004, 00:08 Uhr
Máel stutzt kurz, als sich die Frau in seinen Weg stellt, so dass er Sheheras Pferd nicht erreichen kann. Es dauert einen Moment, bis sein ärgerliches Gesicht freundlich wird, denn als erstes nimmt er nur zur Kenntnis, dass er aufgehalten wird.
>Ich bin Kitty und ich bin Heilerin…< Vor ihm steht eine junge Frau, deren dunkle Augen ihn anfunkeln. Ihr schlanker Körper wird von einem roten Kleid verhüllt und ihre schwarzen Haare passen sehr gut zu diesem Farbton. Ihre Haut ist eine Spur zu blass, doch wird die Sonne hier am Strand wohl schnell Abhilfe schaffen, wenn sie sich nicht zu viel im Schatten aufhält. Als sie sich wieder an ihm vorbei schiebt, um eine Packung mit Keksen aufzuheben, folgt er ihr mit einem Blick seiner tiefgrünen Augen und fragt sich, ob sie vielleicht die Antwort auf seine stummen Gebete ist.

„Thalareth, mein Name ist Thalareth und Eure Hilfe ist dringend von Nöten!“ Kaum hat er diese Worte gesprochen sieht er wie Lorne mit verstörtem und ängstlichem Blick ins Haus stürmt und die Türe zu Sheheras Zimmer öffnet, um in diesem zu verschwinden. „Folgt mir bitte, für Höfflichkeiten habe ich im Moment leider keine Zeit.“ Mit langen Sätzen überbrückt er die wenigen Schritte bis zu Sheheras Zimmertüre und blickt sich auf der Schwelle kurz um, ob Kitty ihm auch folgt.

Leise tritt er ins Zimmer, wo Lorne wie betäubt vor Shehera steht. Màel ist froh, die Wunde versorgt zu haben, denn so sieht die Kleine nur die blasse, schweißnasse Haut der Geschichtenerzählerin und der Anblick der Dolchwunde bleibt ihr erspart. Langsam kniet er sich neben das Mädchen und legt einen Arm um sie. „Mach Dir keine Sorgen, meine Liebe. She ist nur krank und eine Heilerin ist bereits hier. Es wird ihr nichts geschehen.“ Seine Stimme ist weich und sanft. All seine hypnotische Kraft schwingt in ihr und so kann er langsam Lornes Blick auf sich ziehen. Behutsam nimmt er das Mädchen auf den Arm, und Kitty steht schon in der Türe des Zimmers.

„Tretet ein und kümmert Euch bitte um sie. Egal was es kostet oder braucht, ich werde es besorgen!“ Er gibt der Heilerin den Weg frei, damit sie ans Bett treten kann, wobei er seinen Rücken von Shehera abwendet, damit sich Lorne nicht weiter mit ihrem Anblick quält. Mit der freien Hand nimmt er seinen Rucksack auf, und verlässt das Zimmer. „Ich bin gegenüber in der Küche wenn ich gebraucht werde. Ich bin gleich zurück.“ spricht er leise zu Kitty, und als er das Zimmer verlässt, muß er sich an Ben vorbeidrücken, dessen große Knopfaugen ebenso sorgenvoll auf Sheheras und Màels Lager blicken. Komm mein Großer, Du kannst später nach ihr sehen. Nur widerwillig gehorcht der dunkle Riese und Màel ist klar, nochmal wird er Ben nicht so leicht von der Seite der Verletzten fort führen können.

Er trägt Lorne in die Küche, wo er sie absetzt. Der Schock sitzt tief in ihr. Ihr Gesicht ist eine wächserne Maske, die kaum mehr Farbe hat als das von Shehera. Der Elb füllt einen Becher mit kühlem Wasser und hockt sich wieder vor Lorne hin. „Hier, trink einen Schluck.“ Mechanisch greift sie nach dem Getränk, aber führt den Becher nicht an die Lippen. „Schau, es wird alles gut. Jeder von uns wird einmal krank, aber in ein paar Tagen sieht es schon wieder viel besser aus. Du wirst sehen.“ Ihm gelingt ein aufmunterndes Lächeln, und er streicht ihr liebevoll durch die Haare. Vollkommen unterdrückt sind seine eigenen Sorgen und Gedanken, und in diesem Moment ist er nur für Lorne da.

Ben steht neben den Beiden und stupst Lorne am Arm an, was sie jedoch kaum bemerkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 13. Juli 2004, 10:08 Uhr
Thalareth eilt dem Mädchen mit großen Schritten ins Haus nach.
Kitty hat ein wenig Mühe ihm so zu Folgen.
Immer noch hält sie die Tüte mit den Keksen in der Hand, als sie und der Elb die Kammer der verletzten erreichen.

Die Frau liegt im Bett und scheint auf den ersten Blick nur Fieber zu haben, doch dann entdeckt die Heilerin die Binde die auf ihrem Hals liegt.
"Ihr habt sie also schon notdürftig Versorgt?" fragt sie den Elb, während sie den großen schwarzen Hund der sich neugierig neben sie in den Türrahmen geschoben hat hinter den Ohren krault.
"Das war sehr gut von euch," spricht sie weiter, während der Elb sie von der Seite her ansieht.
Ein wirklich gut aussehender Mann... vor allem hat er schöne Augen und seine Stimme klingt wie Musik, obwohl er so besorgt ist... Aber genug geschwärmt, schließlich geht es hier wohl um seine Frau und ein Kind haben die beiden ja auch noch.
"Ich habe bereits dabei was ich benötige, ich gehe nicht ohne die wichtigsten Dinge aus meinem Haus. Ich werde mich so gut wie ich kann um eure Frau kümmern, Herr."

Der Elb verlässt das Zimmer mit dem Mädchen und dem Hund. Kurzentschlossen folgt sie den beiden noch einmal in die Küche.
Auch sie hockt sich neben das Mädchen, dass traurig auf dem Boden sitzt.
"Hab keine Angst, deiner Mutter geht es bald besser."
dann hält sie ihr die Tüte mit den Keksen hin.
"Nimm sie ruhig, aber gib deinem Vater auch etwas ab!"
sagt sie und lächelt.
Dann steht sie auf und wendet sich noch einmal an Thalareth.
"Ich werde sie nun versorgen, vielleicht geht ihr ein wenig mit eurer Tochter spazieren, ich werde einen Moment brauchen, ich komme schon zurecht."
Sie versucht freundlich und aufmunternd zu klingen, doch noch weiß sie nicht wie schlimm es um die Frau im Nebenzimmer steht und so geht sie wieder hinüber und schließt die Tür hinter sich.

Die Frau scheint noch bei Bewusstsein, und so spricht Kitty während der Behandlung beruhigend auf sie ein.
Vorsichtig löst die Heilerin die Binde die auf dem Hals der Kranken liegt und entsorgt sie.
Mein Gott! Was ist ihr denn wiederfahren?!
Die Fleischwunde ist tief, das erkennt sie, doch noch eitert die Wunde nicht und lässt sich somit leichter reinigen.
In einer Ecke des Zimmers entdeckt Kitty eine Wasserschüssel die sie zu sich heranzieht.
Scheinbar haben im Moment viele Leute solche Wunden... ich habe noch alles dabei was ich brauche um sie zu versorgen.
Sie beginnt mit einem nassen Leinen die Wunde zu reinigen, die Kranke stöhnt kurz auf, als Kitty ihren Hals berührt.
"Es geht euch bald besser, gute Frau. Bitte haltet es durch."
Während sie die Kranke ein wenig zur Seite dreht, um ihre Wunde besser versorgen zu können, entdeckt sie, das das Laken unter der Frau ebenso von Blut getränkt ist.
Kitty gibt noch ein wenig Salbe auf die Wunde am Hals und verbindet sie dann mit einem Verband.
Vorsichtig dreht sie die arme Frau dann auf den Bauch.
Ich muss mich beeilen... sonst bekommt sie nachher noch keine Luft mehr. geht es ihr durch den Kopf und sie öffnet schnell das Mieder der Frau um ihren Rücken ansehen zu können.
Unter dem linken Schulterblatt klafft ebenfalls eine große Fleischwunde, die allerdings noch nicht versorgt wurde. Übergründlich beginnt die Heilerin die Wunde auszuspülen und mit einer Tinktur aus Ringelblumensud zu reinigen. Anschließend gibt sie auch auf diese Wunde etwas von der Lavendelsalbe, bevor sie sie dann großflächig verbindet.
"Ich kann euch nicht wieder auf dem Rücken legen, es tut mir Leid... das wird jetzt nicht bequem sein, doch es ist besser weil ihr so nicht komplett auf der Wunde liegt."
erklärt sie der Frau die die Augen geschlossen hält und sanft atmet, während Kitty ihr ein gefülltes Kissen so unter die linke Schulter legt, dass sie weich auf der Seite liegt und nicht wieder auf den Rücken zurückrollen kann.
Die Salbe lässt Kitty auf dem Tisch liegen und verlässt dann den Raum um zurück zu dem Elben in die Küche zu gehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Juli 2004, 10:25 Uhr
Shehera bemerkt zwar, dass jemand das Zimmer betritt, doch kann sie im ersten Moment nicht einschätzen, wer es wohl sein könnte. Als sie endlich begreift, dass Lorne in der Tür steht und sie geschockt ansieht, ist Máel auch schon da und nimmt das Kind mit sich hinaus.

Sie weiss nicht, wie lange sie schon da gelegen hat, doch muss es lange gewesen sein, denn inzwischen scheint der Elb Morgana geholt zu haben. Erst, als die Frau spricht, wird ihr klar, dass es nicht Morgana ist und sie fragt sich, wie Máel an eine andere Heilerin gekommen ist. Doch diese Gedanken dauern nicht lange, bevor Shehera wieder in einen Zustand zwischen Wachen und Schlafen abgleitet, wo die Schmerzen und das Fieber sie hartnäckig halten.

Als die Heilerin ihre Wunden versorgt, reisst sie das allerdings immer wieder aus diesem Dämmerzustand und die spitzen Schmerzen der Berührungen lassen sie aufstöhnen. Irgendwann ist allerdings auch diese Tortur vorbei und als die ihr fremde Stimme meint, sie müsse auf dem Bauch liegen bleiben, versucht Shehera zu erklären, dass ihr das sowieso lieber ist. Doch es kommt kein Ton aus ihrem Mund und auch als sie fragen will, ob sie etwas zu Trinken bekommen könnte, kann sie die Bitte nicht formulieren.

Das Letzte, was sie noch mitbekommt ist, dass die Frau das Zimmer wieder verlässt, bevor Shehera nun ganz in die Traumwelt versinkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 13. Juli 2004, 15:11 Uhr
Ben drückt sich an die fremde Frau, als sie sein kuscheliges Fell krault. Sein Instinkt für Gefahr schlägt nicht an, wenn sie in seiner Nähe ist, und er irrt sich äußerst selten.

Stumm nickend nimmt Màel Kittys Lob über seine Bandagierkünste zur Kenntnis, denn wie eine kalte Hand liegen die Finger der Angst um seinen Hals und schnüren seine Stimme ab. Tränen glitzern in seinen Augen, als er hilflos mit ansehen muss, dass hier sein Wissen endet.

Kittys musternden Blick nimmt er kaum wahr, und so erwidert er ihn nicht mit einer freundlichen Geste. Erst das höffliche >Herr< reißt ihn aus einer Lethargie. „Thalareth genügt völlig!“ verneigt er sich leicht, um Lorne auf seinem Arm nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Charmant schimmern seine Zähne wie weiße Perlen und das Lächeln  ist aufrichtig, bevor er sich endgültig in Richtung entfernt.

Ben folgt seinem Herrn nur widerwillig in die Küche, denn sein Familientrieb ist sehr stark.

Als Kitty die Küche betritt, und aufmunternd ihre Kekse verteilt, nimmt Màel dankbar an. Sein Magen knurrt, obwohl er kaum einen Bissen essen könnte. Der knusprige Keks reicht ihm vollkommen aus.

Die Worte, Tochter, Vater und Mutter zaubern trotz der Umstände ein wohliges Gefühl, das seine Goldsprenkel leuchten lässt wie kleine Sterne. Unbewusst fasst er Lornes kindliche Hand und drückt sie leicht. Daran könnte ich mich nur allzu schnell gewöhnen., und er hat kein Bedürfnis das Missverständnis richtig zu stellen.

Als Kitty zu Shehera zurückgeht, verwirft er den Gedanken spazieren zu gehen sofort, denn wie könnte er sich entfernen, wenn seine Liebe krank und verletzt nur eine Türe weiter liegt. „Komm Lorne, ich werde Dir eine Geschichte vorlesen, solange wir warten.“ Zusammen mit dem Mädchen geht er wieder auf die Terrasse, doch zu vor holt er eines der zahlreichen Bücher aus dem Raum der Geschichten

Seine beruhigende, klangvolle Stimme webt einen dichten Vorhang der Fantasie für Lorne und so kann er sie wenigstens halbwegs ablenken. Ben war nicht davon abzuhalten vor Sheheras Türe zu liegen und so lässt Màel seinem treuen Begleiter seinen Willen.

Da Kitty die Beiden in der Küche nicht antrifft, bemerkt sie schnell die Stimme des Elben, dessen Betonung spielerisch zwischen einzelnen Personen und seiner Erzählstimme wechselt. Kitty zögert kurz, denn geübt zieht sie einen Zuhören in ihren Bann, doch dann stellt sie ihre Frage >Thalareth? Kann ich euch einen Moment sprechen?< als Lorne auch schon von ihrem Stuhl rutscht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 13. Juli 2004, 16:50 Uhr
Lornes Gesicht ist nur noch eine regungslose Maske, als sie Shehera betrachtet und ein Sturm unterschiedlichster Empfindungen über sie hereinbricht. Starr fixiert sie den bleichen Körper vor sich, doch kann sie keinerlei Blut erkennen. Ihre Bestürzung wird durch diesen Umstand jedoch kaum gemindert.

Als Màel neben sie tritt, steht sie immer noch ganz betäubt da und lässt sich widerstandslos von dem Elben auf den Arm nehmen, obwohl sie ihn am liebsten zur Seite stoßen würde, um wild um sich zu schlagen.

Er trägt sie in die Küche, wo er sie schließlich absetzt und ihr einen Becher mit Wasser reicht. Mechanisch greift sie danach, setzt ihn aber nicht an die Lippen um zu trinken, sondern starrt lediglich mit leerem Blick auf den Bechergrund. Dass der Elb beruhigend auf sie einredet, nimmt sie lediglich wie durch einen dichten Nebelschleier wahr.

Erst als die Heilerin ihnen in die Küche folgt, beginnt Lorne sich allmählich wieder etwas zu regen. Doch noch kann sie sich nicht dazu überwinden, etwas zu sagen und obwohl sie bei den Worten >Hab keine Angst, deiner Mutter geht es bald besser< am liebsten laut schreien würde, bleibt sie stumm.

Das ist nicht meine Mutter. Meine Mutter hasst mich, weil ich ihr und den anderen Angst mache. Mit versteinerter Miene blickt sie auf die Kekstüte, die ihr die Heilerin freundlich entgegen streckt. Sie kneift die Lippen zusammen. Ich will keinen dummen Keks, denkt sie bockig. Ich will, dass es Shehera besser geht. Die hat nämlich keine Angst vor mir. Und vielleicht mag sie mich ja sogar ein kleinwenig.

Dass die Heilerin sie dann auch noch als Màels Tochter bezeichnet, versetzt ihr einen weiteren Stich. Dass der Elb das Missverständnis jedoch nicht aufklärt, realisiert sie allerdings gar nicht mehr, wandern ihre Gedanken bei Kittys letzten Worten doch längst in der Vergangenheit zurück.

Als Màel sie auf die Terrasse hinausführt, nachdem er ein Buch geholt hat, aus welchem er ihr gleich darauf vorließt, hört sie ihm anfangs nur mit halbem Ohr zu. Allmählich führen sie die Worte des Elben jedoch für kurze Zeit in die ferne, aufregende Welt der Abenteuer und Helden und sie vergisst langsam alles andere um sich herum.

Umso heftiger und unerwarteter reißt sie der Ruf der Heilerin aus dem filigranen Geflecht der erfundenen Gedankenwelt heraus. Entgeistert rutscht sie von ihrem Stuhl herab und auch der Elb legt das Buch aus der Hand und steht auf, um ins Haus zu gehen. Lorne hingegen steht wie angewurzelt da und rührt sich nicht vom Fleck. Vor ihrem inneren Auge taucht Sheheras blasser, schweißgebadeter Körper auf, ein leichter Schauder rinnt ihren Rücken hinab und dann verändert sich das Bild.

Aus dem bleichen Frauenkörper wird der eines leichenblassen Mannes. Seine Augen sind weit aufgerissen und rotes Blut fließt aus einer klaffenden Wunde an seiner Kehle, während sein flachsblondes zu dünnen Zöpfen geflochtenes Haar seinen Kopf umspielt. Die zahlreichen blauen Haarbänder leuchteten intensiv und einige flattern lose im Wind.
Lorne stößt einen unterdrückten Schrei aus. Vollkommen außer sich wirbelt sie herum. Auf einmal ist alles zu viel für sie. Ein zweiter Schrei entringt sich ihren Lippen, als sie plötzlich das Pferd vor sich stehen hat, um welches sich bisher noch niemand gekümmert hat, da es in der ganzen Hektik offenbar bisher gänzlich vergessen wurde.

Panisch sieht sie das große Tier an. Schließlich stürmt sie einfach blindlings drauf los und an dem Pferd vorbei zum Strand. Überstürzt stolpern ihre Füße die Treppenstufen hinunter und nur dem Schwung, den ihre Bewegungen ihr geben, ist es zu verdanken, dass sie nicht stürzt. Ohne darauf zu achten wohin läuft sie los. Sie rennt nur noch immer weiter und weiter, um so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und das Haus zu bringen, wo sie im Augenblick alles an die schlimmsten Erlebnisse ihrer Kindheit erinnert.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 13. Juli 2004, 17:25 Uhr
Als Kitty die Küche betritt, begegnet sie nicht wie erwartet dem Elben und dem Mädchen. Die Küche steht leer, doch von draußen dringt Thalareth`s melodische Stimme zu ihr, der sie folgt.

Auf der Veranda sitzen der Elb und das Mädchen, Thalareth ist dabei ihr eine Geschichte vorzulesen.
Als Kitty im Türrahmen steht, rutscht das Mädchen schnell von ihrem Stuhl und läuft die kleinen Stufen der Veranda hinab, bis sie auf dem feinen Sand angekommen ist. Dort erblickt sie das große, stattliche Pferd, um das sich vorhin niemand mehr gekümmert hat als Thalareth von der Kranken im Haus berichtet hat.
Scheinbar völlig erschrocken und verstört stolpert das Mädchen in Richtung Seeufer.
Sie rennt und rennt und Thalareth und Kitty bemerken das sie ihr nicht folgen könnten.
"Das tut mir sehr Leid, ich... ich wollte sie nicht so erschrecken..."
Kitty ist es unangenehm das Mädchen vertrieben zu haben.
"Ist sie mir böse? Ich habe ihr doch nichts angetan und sie braucht doch keine Angst mehr zu haben, ihrer Mutter geht es besser..."
dann wendet die Heilerin ihren Blick von dem Mädchen ab das den Strand hinabrennt.
"Ich denke ihr solltet sie lassen, sie ist ein junges Mädchen, sie braucht sicher nur etwas Zeit um über alles nachzudenken, aber sie ist doch sicher nicht Schuld an den Wunden ihrer Mutter... ich versteh nicht warum sie einfach wegläuft..."

Ein eigenartiges Kind. denkt die Heilerin während sie sich dann wieder mit ihrem eigentlichen Anliegen an den Elb wendet.
"Ich habe hier noch einige Kräuter für euch. Sie müssten zu einem Tee aufgekocht werden, damit sie sie zu sich nehmen kann. Die Kräuter werden das Fieber senken und dadurch wird sie besser schlafen können. Ihre Wunden habe ich versorgt, ein tiefer Stich am Hals und einer am linken Schulterblatt. Ich habe alles mit Salbe eingerieben und verbunden, doch die Verbände müssen gewechselt werden, spätestens jeden zweiten Tag, doch ich werde vorbeikommen und es persönlich machen. Lasst uns doch erstmal den Tee aufbrühen, eure Frau ist sicher durstig."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 14. Juli 2004, 09:54 Uhr
Als Kitty nach einer Weile die Veranda  betritt und sich mit der Bitte an Màel richtet, ob sie ihn einen Moment sprechen könnte, ist es um Lornes Beherrschung geschehen. Mit einem Schrei wirbelt sie herum, und läuft auf die Treppe zum Strand zu, wo sie mit einem weiteren entsetzen Schrei vom Anblick des gesattelten Pferdes zurück prallt.

Lornes Schock vor dem großen Tier währt nur kurz und so hat der Elb keine Gelegenheit etwas Beruhigendes zu dem Mädchen zu sagen. Wie von einer Tarantel gestochen stürmt sie mit fliegenden Schritten die Stufen hinab und kann nur durch ein wenig Glück einen Sturz vermeiden. Màel beschließt sie erstmal in Ruhe zu lassen. Ich werde später nach ihr sehen, wenn sie sich etwas beruhigt hat., denkt er traurig. Was für ein Tag! denkt er sarkastisch mit zusammen gekniffenen Augen, als er den wolkenlosen Himmel sieht, der langsam vom Licht der Sonne erobert wird.

>Das tut mir sehr Leid, ich... ich wollte sie nicht so erschrecken…< reagiert Kitty auf Lornes hastige Flucht. Màel legt der Frau kurz die Hand auf die Schulter und sieht sie direkt an. „Macht Euch keine Gedanken, Kitty. Es ist nicht Eure Schuld. Die Kleine muss viel schlimmes erlebt haben bevor She und auch ich sie hier aufgenommen hat. Seine geistige Ergänzung erinnert ihn daran, dass er selbst erst seit wenigen Tagen hier zu Hause ist, und obwohl Shehera ihn gefragt hatte, ob er etwas dagegen hätte wenn Lorne bleiben würde, bleibt es ihr Haus. Ich brauche wohl auch noch etwas Zeit für meine Wurzeln., grübelt er ohne auf Kitty zu achten, als sein Blick auf den noch gepackten Rucksack fällt, der im Eingang zur Küche steht.

„Ja, Ihr habt Recht. Ich werde sie später suchen, lasst uns zu erst den Tee bereiten. Im Wechseln der Verbände bin ich sehr gut, doch würde ich es begrüßen, wenn Ihr diese Aufgabe mit überwachen würdet, damit Ihr schnell erkennt, ob es eine Verschlimmerung gegeben hat.“ Mit einer einladenden Bewegung bittet Màel die Heilerin in die Küche, wo er den Tee zubereitet. Wortlos erledigt er die wenigen, nötigen Handgriffe, bevor er sich wieder zu Kitty umdreht. „Wie schlimm ist es?“, fragt er sie unvermittelt und seine Sorgen stehen über deutlich in seinem Blick.

Ungeduldig wartet er die Antwort ab.

Seine Gedanken kreisen dabei auch unentwegt um Lorne, die sich mit jeder Sekunde weiter von Haus entfernt. Ich werde Kitty bitten, noch ein wenig bei She zu bleiben, bis ich weiß, wohin Lorne gelaufen ist., beschließt er, bevor seine Gedanken wieder ganz von der Sorge um die Gesundheit seiner Liebe erfüllt ist. Ich werde ihr eine Bezahlung anbieten, die sie nicht ablehnen kann.

Als der Tee fertig ist, entschuldigt er sich und entfernt sich, um Shehera den Tee zu bringen. Den Rucksack nimmt er wieder mit in ihr Zimmer. Vorsichtig stellt er die Kanne und den Becher neben dem Bett ab und Kniet sich neben seinen Rucksack. Auf Augenhöhe mit Shehera riskiert er einen Blick in ihr Gesicht und erleichtert stellt er fest, dass sie etwas mehr Farbe hat, als noch vor kurzer Zeit. Ihre Augen sind geschlossen und so wendet er sich dem Rucksack zu.

Er zieht einen größeren Beutel hervor, der gut gefüllt ist. Es Klingelt und Raschelt leise, als er ihn öffnet. Nach einem kurzen Zögern greift er hinein und fördert mit einer kurzen Suche ein paar silberne Ohrringe zu Tage, deren lange Tropfenform durch jeweils einen leuchtend roten Rubin unterstrichen wird. „Das sollte als Bezahlung mehr als ausreichend sein, selbst bei einer längeren Pflege.“ Er verschließt den Beutel und verstaut ihn wieder im Rucksack. Er murmelt noch etwas von „wird Zeit“, „mal wieder was verkaufen“ und „Gold ist zu Ende“, bevor er She ansieht. Sollte sie noch nicht wach sein. Weckt er sie zärtlich und bittet sie, etwas von dem Tee zu trinken, den er eingegossen und mit seinem Atem gekühlt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Juli 2004, 10:03 Uhr
Shehera wacht durch das Gefühl auf, beobachtet zu werden und blickt dabei direkt in Máels Gesicht. Ein kleines Lächeln kann sie sich gerade noch abringen, als sie auch bemerkt, dass das Fieber etwas zurück gegangen ist. Als er ihr Tee anbietet, setzt sie sich mit einem leisen Seufzer auf und nimmt den Becher, wovon sie allerdings nur ein paar kleine Schlucke trinkt und dabei etwas angewidert das Gesicht verzieht.

Dass sie die Ohrringe bemerkt hat, bringt sie weiter nicht zum Ausdruck und sie will auch gar nicht fragen, was er damit vor hat. Sie legt ihren Kopf etwas seitlich und sieht den Elben einen Moment lediglich dankbar an. "Meine Brieftasche liegt hinter dem grossen Buch im Raum der Geschichten. Bitte bezahl die Heilerin damit." Ohne auch nur darauf zu achten, ob er etwas dagegen hätte, steht Shehera auf und hat erst einmal Mühe, stehen zu bleiben, weshalb sie sich an seiner Schulter abstützt.

Doch schon fühlt sie sich gut genug, um wenigstens bis zur Veranda zu gehen. "Heute kommt Maria..." ist alles, was sie sagt und woran sie noch denken kann. Sie setzt sich vor den Spiegel und fängt an, mit der Hand die Haare zu kämmen, mit der es nicht mit jeder Bewegung in der Schulter schmerzt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 14. Juli 2004, 10:15 Uhr
Màels Ärger darüber, dass Shehera nicht im Bett bleiben will, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Die zerfurchte Stirn spricht eine mehr als deutliche Sprache. „Um Maria kann ich mich kümmern.“, antwortet er und erhebt sich wieder, als She an ihm vorbei geht, wobei das Gehen eher an ein Wanken erinnert, um sich vor den Spiegel zu setzen.

„Um die Bezahlung brauchst du Dich nicht zu sorgen.“ Sein Blick ist bei diesen Worten auf seine geöffnete Handfläche gerichtet, auf der sich die glitzernden Ohrringe befinden, was Sheheras Blick in den Spiegel nicht verborgen bleibt.

Er schließt die Hand und sieht Shehera durch den Spiegel in die Augen. Sein Lächeln ist ein wenig verzweifelt: „Da ich Dich sicher nicht umstimmen kann, doch im Bett zu bleiben, werde ich Kitty bitten ein Auge auf Dich zu haben, bis ich wieder zurück bin. Es war zu viel für Lorne und sie ist weggelaufen. Ich werde sie suchen.“

Er tritt hinter sie und legt ihr eine Hand auf die unverletzte Schulter, um ihr einen Kuss auf ihr geordnetes Haar zu geben. „Und keine Widerrede was die Bezahlung angeht!“ zwinkert er ihr zu. „Ich möchte die beste Pflege für Dich, die ich bekommen kann. Lass mich das regeln. Zu irgendwas muss der ganze Plunder ja gut sein!“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Juli 2004, 10:21 Uhr
"Ich brauche die Ablenkung mit Maria." sagt sie nur und steht auf, um sich neu anzuziehen. Mit Mühe schafft sie dies sogar selbst, doch tut ihr alles weh und ein paarmal stöhnt sie leise auf, als sie ihre Schulter zu sehr bewegt. "Ich bin krank und es ist nicht Deine Sache, die Heilerin - Kitty? - zu bezahlen. Ausserdem hat sie sicher besseres zu tun als hier herumzusitzen."

Shehera dreht sich zu Máel um und lächelt gezwungen, als sie langsam und etwas sicherer auf ihn zugeht. "Geh und such Lorne, ich werde Kitty bezahlen." Mit diesen Worten verlässt sie das Zimmer einfach und geht in den Raum der Geschichten, wo sie unter Schmerzen ihren Arm streckt und die Geldbörse herunter holt. Ebenfalls holt sie das Buch herunter und geht dann nach Draussen auf die Veranda, wo sie sich auf einen der normalen Stühle setzt und das Buch vor sich auf den Tisch legt.

Seufzend öffnet sie das Tintenfass und blickt erst dann zu der Heilerin. "Was schulde ich Euch?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 14. Juli 2004, 10:26 Uhr
Nachdem das Mädchen außer Sichtweite ist, folgt die Heilerin dem Elben zurück in die Küche, wo er den Tee für die kranke Frau aufbrüht.
"Das macht ihr wirklich sehr gut, ihr seit ein sehr guter Assistent!"
sagt sie lächelnd.
"Das Verbinden der Wunden werde ich euch gerne erklären und ich sehe nach den Wunden und werde sie weiter versorgen. Es steht nicht schlecht um eure Frau, Thalareth. Macht euch keine Sorgen. Ich denke sie wird sich noch eine Zeit lang ausruhen müssen, aber es ist gut, wenn sie wach wird und aufstehen kann, denn wenn sie nur liegt werden die Wunden nicht heilen."
Thalareth entschuldigt sich und verschwindet für einen Augenblick im Zimmer der Frau um ihr den frisch aufgebrühten Tee zu bringen.

Die Heilerin wartet unterdessen und geht wieder zurück auf die Veranda.
Vielleicht ist die Frau aufgewacht... denkt sie.
aber es sollte ihr nicht Schaden ein wenig Luft zu schnappen.
Für einen Moment lässt sie sich auf einem Stuhl nieder und betrachtet die Einkaufsliste und die Kräuter für ihre Freundin Aileika in dem Korb.
Eigentlich wollte sie noch einiges Erledigen, doch das wohl ihrer neuen Patientin ist ihr vorerst wichtiger. Aileika wird ja nur einige Tage auf Reisen sein bis sie wieder zurück nach Talyra kehrt.
Ein wenig windig ist es hier draußen, doch der Wind tut ihr gut nach der Tagelangen Hitze.
Am Himmel kreischen die Möwen und einige dunkle Wolken ziehen auf.
Vielleicht wird es bald regnen... denkt sie, als die Frau sich plötzlich neben ihr an den Tisch setzt.

>was schulde ich euch?< fragt sie seufzend.
Kitty ist überrascht das sie scon wieder so munter zu sein scheint.
"Lasst erst einmal die Bezahlung, ihr seit noch nicht gesund und ich halte nichts davon Geld zu nehmen, ohne meine Patienten vollkommen geheilt zu haben. Ich werde euch zum rechten Zeitpunkt bescheid geben."
sagt sie freundlich.
Ich habe diese Frau doch schon einmal gesehen... wo nur? War sie nicht die Frau von Schneidermeister Nibrir? Sie scheint ihre Männer ja schnell zu wechseln... denkt Kitty und lässt sich nichts anmerken.
"Ich würde lieber noch ein wenig nach euch sehen, zumal Thalareth dies wünscht." fügt sie noch hinzu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 14. Juli 2004, 10:59 Uhr
Es dauert einen Moment bis Màel die Abfuhr verdaut hat, dass She seine Hilfe nicht will. Bei nichts! Um Lorne zu suchen bin ich dann wohl doch gut genug. Ärgerlich steckt er den Schmuck in seine Tasche, um ihn später in der Stadt wenigstens verkaufen zu können. Seine Goldreserven sind etwas angeschlagen, also bleibt ihm der Weg zu einem Schmuckhändler und die damit üblicherweise verbundenen Fragen nach der Herkunft des Schmucks nicht erspart. Hoffentlich gab es nicht zu viele Einbrüche hier in der letzten Zeit., bittet er im Geiste.

Nach einem kurzen Zögern hängt er sich ebenfalls sein Schwert um und seinen Umhang, der immer noch auf dem Boden liegt wieder an den Haken neben der Verandatür. Er dreht den Blutfleck nach innen. Darum werde ich mich später kümmern.

Shehera und Kitty sitzen draußen und unterhalten sich, als er mit Ben im Schlepptau nach draußen tritt. Zuerst wendet er sich an Kitty: „Ich danke Euch für Eure schnelle Hilfe. Ihr wart zur rechten Zeit am rechten Ort.“ Er verbeugt sich leicht und mit einem Seitenblick zu She fügt er hinzu: „Eure Künste sind wahrlich beachtlich, wenn ich mir die schnelle Genesung Eurer Patientin so ansehe.“ Die Ironie in diesen Worten ist deutlich, und bezieht sich offensichtlich nicht auf Kittys wirklich gute Arbeit, sondern auf die Sturheit der Geschichtenerzählerin.

„Ich werde sehen, ob ich wenigsten Lorne helfen kann.“  Er dreht sich zum gehen und bemerkt das Ben neben Shehera steht und seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hat. Unsicher rollen seine Augen zwischen She und Màel hin. Deutlich ist dem offenen Gemüt des sanften Riesen anzumerken, diese Stimmung ist gar nicht nach seinem Geschmack.

Màel winkt ab als er die Veranda verlässt und Ben bei Shehera zurück lässt. „Ich finde sie auch so.“ Seine Hände stecken in seinen Hosentaschen und sichtlich betrübt trotte er in Richtung Ildorel. Wenn hier etwas nicht in Ordnung ist, holst Du mich!, weißt er den Rüden telepathisch an, ohne das es eine der Frauen bemerken würden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 14. Juli 2004, 11:19 Uhr
Gerade als Shehera zur Antwort für Kitty ansetzt, stürmt Máel regelrecht nach Draussen. Als er seine Worte an Kitty richtet, schüttelt sie lediglich leicht den Kopf. Warum muss das immer alles so kompliziert sein! fragt sie sich und ein Seufzen zeigt an, dass sie mit der momentanen Situation mehr als unzufrieden ist. Ich war immer auf mich alleine gestellt und keiner hat sich um mich gekümmert, wenn ich unterwegs war. Was erwartest Du eigentlich? Dass ich mich einfach so ändern kann? Sturkopf!

Ihre Gedanken behält sie lieber für sich, doch ihr Blick spricht Bände, als sie Máel hinterhersieht, wie er in Richtung See aufmacht. Dass er sogar über Ben sauer zu sein scheint, versteht sie nun gar nicht. Sanft streicht sie dem Hund über den Kopf, während sie zum ersten Mal die Heilerin genauer betrachtet.

"Kenne ich Euch nicht von irgendwoher?" fragt sie schliesslich, da sie sich wirklich nicht erinnern kann, wo sie sich schon einmal getroffen haben. Auf die Aussage, dass sie noch nichts bezahlen muss, geht sie weiter nicht ein, sondern legt ihre Brieftasche auf den Tisch.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 14. Juli 2004, 11:43 Uhr
Als Thalareth auch aus dem Haus kommt, ist er bekleidet mit einem dunklern Umhang. Sein Gesichtsausdruck ist wütend und die Heilerin ist sich unsicher was in diesem Hause vorgeht, seit sie kam, ist er nun der zweite der wutentbrannt aus dem Haus stürmt.
Den großen Hund lässt er allerdings zurück, was Kitty ein wenig verwundert, da der Hund ihm doch bei der Suche nach dem Mädchen zur Seite stehen könnte.

Als der Elb dann das Haus verlassen hat und mit dem Pferd weggeritten ist, wartet sie darauf, das Shehera wieder spricht.
Kitty hatte befürchtet das auch Shehera sie bei genauem hinsehen wiedererkennen würde, doch ein wenig unangenehm ist es ihr, sich jetzt zu offenbaren.
"Ja..." sagt sie ein wenig kleinlaut.
"Damals in der Schneiderei haben wir uns getroffen... ich ähm... ich war in den Schneidermeister verliebt, doch er ist ja euer Freund und ich... mir ist das sehr unangenehm gewesen damals..."
Es ist Kitty anzumerken das ihr das Gespräch peinlich ist.
"Aber nun... ich habe zwar immer noch keinen Partner gefunden, aber ich weiß auch nicht recht wie ich einen kennenlernen sollte. Meister Nibrir ist ein gutaussehender Mann, aber seine Art gefällt mir nicht.."
Die Heilerin blickt den Strand entlang und denkt nach.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Juli 2004, 10:41 Uhr
"Es muss Euch nicht peinlich sein." antwortet Shehera mit einem Grinsen, als sie merkt, dass dies wohl der Fall zu sein scheint. "Seine Art gefällt Euch nicht? Was gefällt Euch daran denn nicht?" fragt sie sichtlich neugierig, während sie allerdings nicht Kitty ansieht, sondern sich den wundervollen Sonnenaufgang betrachtet.

Shenrah taucht den Ildorel in Blut, was Shehera eine Gänsehaut einbringt, da sie sich an ihre Träume erinnert fühlt. Trotzdem ist die Stimmung, die die aufgehende Sonne verbreitet mehr als friedlich und Shehera seufzt einen Moment. Sie überlegt sich, ob sie Kitty sagen soll, dass sie mit Nibrir nicht mehr zusammen ist, doch verschiebt sie dies auf später.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 15. Juli 2004, 11:07 Uhr
Kitty überlegt eine Weile wie sie darauf antworten soll.
"Nun, ich denke nicht das er ein gutes Gespür für Frauen hat. Er ist wahrlich ein gutaussehender Mann, doch er scheint mir seine eigenen Pläne und Vorstellungen zu haben und diese auch umsetzen zu wollen. Aber, ihr kennt ihn besser als ich. Ich kann nicht beurteilen ob er wirklich so ist wie ich es jetzt sage, ich denke eben, er könnte Frauen mit seiner Art sehr verletzen."

Kitty schweigt einen Moment und betrachtet gemeinsam mit Shehera den Sonnenaufgang.
"Nun, wo habt ihr euch eigentlich diese schlimmen Verletzungen geholt, Shehera?"
fragt sie Neugierig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Juli 2004, 17:09 Uhr
"Da könntet Ihr recht haben..." antwortet Shehera lediglich nachdenklich auf Kittys Bemerkungen bezüglich Nibrir. Weiter will sie darüber eigentlich auch nichts mehr sagen, doch denkt sie daran, wie anders Máel doch ist, wobei sich ein glückliches Lächeln auf ihre Züge legt.

Noch immer betrachtet sie den Ildorel im roten Morgenlicht und als Kitty fragt, woher denn die Verletzungen kommen, verschwindet jegliches Gefühl sofort aus ihrem Gesicht. Wie versteinert sitzt sie einen Moment regungslos da und scheint erst überhaupt nicht antworten zu wollen. Doch dann dreht sie langsam ihr Gesicht zu Kitty und zieht ihre Augenbraue nach oben.

"Das ist eine sehr lange Geschichte, über die eigentlich niemand Bescheid weiss. Ich kann Euch aber beruhigen, es handelt sich nicht um Räuber oder sonstiges, das hier vielleicht umherschleichen könnte." Shehera ist sichtlich verunsichert, ob sie die Heilerin so abspeisen soll oder kann, doch hofft sie, dass diese im Moment nicht weiter nachfragt. So ändert sie denn auch sofort wieder das Thema.

"Wo 'sucht' Ihr denn nach einem Partner, und wie sollte er denn sein?" fragt sie schliesslich grinsend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 15. Juli 2004, 17:23 Uhr
Mehr als das was sie sagt will Shehera scheinbar nicht zu ihren Wunden aus sich rauskitzeln lassen und so wechselt sie das Thema erneut auf die Frage nach dem richtigen Mann.
>Wo 'sucht' Ihr denn nach einem Partner, und wie sollte er denn sein?<
fragt sie die Heilerin schmunzelnd.

"Nun ja, also was heißt ich suche nach den Männern... Ich meine man läuft ihnen hier zwangsweise über den Weg. Hier und dort trifft man auch einmal ein paar gutaussehende, aber bisher habe ich nie einen getroffen der so recht zu mir passt. Ich möchte nicht so einen Schönling der nichts im Kopf hat und die meisten netten Männer sind in festen Händen... Mein Partner sollte nett sein, zu mir passen und sich auch eine kleine Familie wünschen."
Ihre Augen leuchten bei dem Gedanken an einen Mann der auf eine solche Beschreibung zutrifft.
"Er sollte groß sein und stark und hübsche Augen muss er haben!"
sagt die Heilerin lachend.
"Aber wie lernt man einen solchen Mann kennen und wo außerdem. Das ist so das Problem mit den Männern, sie liegen einem nicht zu Füßen."
Lächelnd blickt sie in Richtung des Ildorels, wo die Sonne am Horizont aus dem Wasser zu steigen scheint.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Juli 2004, 18:07 Uhr
Also mal wieder das, was ich schon habe... denkt Shehera innerlich seufzend, doch lässt sie sich aussen nichts anmerken. Sie nickt auf die Beschreibung von Kitty und lächelt leicht, wobei ihr Blick auf Ben geht, welchem sie noch immer das Fell streichelt. Mit einem vielsagenden Blick sieht sie wieder zu der Heilerin auf und man kann schon fast sehen, dass sie denkt, Máel würde doch genau auf ihre Beschreibung passen.

"Ja, solche Männer sind wahrlich selten, doch meistens laufen sie einem einfach so über den Weg. Ich glaube, die kann man nicht finden..." sagt sie mit einem leichten Grinsen. "Oder man fällt ihnen direkt in die Arme."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 15. Juli 2004, 19:58 Uhr
"Nun, da habt ihr wohl Recht, Shehera."
murmelt Kitty.
Sie möchte eigentlich ein ganz anders Thema beginnen, doch dann fällt ihr ein, dass sie sonst noch garnichts über Shehera weiß.

"Sagt Shehera, was genau macht man eigentlich als Geschichtenerzählerin? Gibt es viel zu tun für euch oder verdient ihr noch anderweitig Geld? Ich meine, ich stelle mir es nicht so einfach vor einen solchen Beruf auszuüben. Ich als Heilerin habe ja schon einige Probleme Patienten zu gewinnen..."
sagt sie und schweift dann für einen Moment ab.

"Habt ihr eigentlich keinen Hunger? So langsam könnte ich ein kleines Frühstück gut gebrauchen."
sagt sie lächelnd.
"Wie wäre es wenn ich kurz zu mir hinüber gehe und ein Frühstück für uns bereite? Ich habe noch frisches Brot, Schinken und ein wenig selbst gemachte Marmelade im Haus, ich meine, wenn ihr mögt? Es wäre sicherlich gut für euch."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Juli 2004, 09:12 Uhr
"Nun... ich wohne nun schon ein Jahr hier in Talyra und habe noch immer etwas Geld von meinen Reisen übrig. Aber normalerweise verdiene ich mein Brot damit, dass ich mich irgendwo hinsetze und anfange, Geschichten zu erzählen und lebe schliesslich davon, was die Leute mir geben. Hier in Talyra habe ich das allerdings noch nie gemacht, weil es hier einfach zuviele Geschöpfe gibt, die ich nicht einschätzen kann.

Ich verdiene nun also hier mein Gold damit, Briefe zu schreiben oder vorzulesen, auf Kinder aufzupassen, wenn ihre Eltern mal ein paar Stunden Ruhe brauchen und andern Leuten Lesen und Schreiben beizubringen."

Shehera stockt einen Moment, als sie daran denkt, dass das Geschäft im Moment nicht so gut läuft, wie es sein müsste um davon leben zu können. Aber der Anschlag am Marktplatz wird hoffentlich etwas nützen. "Ich habe mir auch schon überlegt, sowas wie eine Schule zu machen, wo man sich jeden Tag hinsetzt und Lesen und Schreiben lernt. Und rechnen, wenn es denn benötigt wird. Ansonsten schreibe ich meine Geschichten meistens auf und..."

Als Shehera merkt, dass sie anfängt zu plaudern, geht ein entschuldigendes Lächeln über ihr Gesicht und ihre Augen tun ihr Bestes, diesen Eindruck zu unterstützen. "Verzeiht, so genau wolltet Ihr es wohl nicht wissen." Ein leises Kichern entfährt ihr, was ihr allerdings einen stechenden Schmerz am Hals einbringt, weshalb es in einem leisen Stöhnen endet. "Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, hier in Talyra Fuss zu fassen als Heilerin, wo Morgana einen sehr guten Ruf geniesst. Ich wollte auch zuerst zu ihr gehen." sagt sie schliesslich in einem etwas scheuen Ton, da sie nicht sicher ist, ob sie Kitty nun damit beleidigt.

"Ich frühstücke selten bis nie." beantwortet Shehera nun schliesslich auch die letzte Frage der hübschen Heilerin und fragt sich bei der Gelegenheit, warum eine so schöne Frau keinen Mann finden kann, doch will sie dieses Thema nicht mehr anschneiden. "Aber Ihr müsst nicht nach Hause gehen, um etwas zu holen, ich habe gestern auch frisches Brot gekauft und habe noch Honig hier. Ein Tee ist auch schnell gemacht und etwas Trockenfleisch müsste auch noch in den Küchenschränken liegen. Ich lade Euch gern ein."

Shehera will gerade aufstehen, als sie merkt, dass das Fieber noch immer da ist und sie ein seltsamer Schwindel befällt, der sie dazu bringt, sich sofort wieder zu setzen. "Vielleicht könntet Ihr..." sagt sie mit bittendem Blick. "Und ich sollte heute wohl ausnahmsweise doch etwas essen." Ein gequältes Lächeln liegt auf ihren Zügen, als sie daran denkt, wie gut es tun wird, mit der Entzündung am Hals etwas hinunterzuschlucken. Hoffentlich findet Máel Lorne... hoffentlich ist ihr nichts geschehen. denkt sie plötzlich und sie fragt sich, woher diese Gedanken so aus heiterem Himmel kommen, doch schüttelt sie die Überlegungen ab.

"Da fällt mir ein... wie hat M.... Thalareth Euch überhaupt gefunden? Ich nahm an, er würde Morgana holen." Shehera ist plötzlich eingefallen, dass sie überhaupt nicht weiss, wie Máel auf Kitty als Heilerin gekommen ist. "Und Ihr sagt, Ihr wohnt nicht weit weg; wo ist denn Euer Zuhause?" sie hofft, dass sie nicht zu neugierig ist, doch sie kann einfach nicht anders... wie immer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 16. Juli 2004, 11:12 Uhr
Kitty ist sehr angetan von der Erzählung der Geschichtenerzählerin.
"Ich finde da habt ihr eine wunderbare Idee gehabt, Shehera! Es wäre schön wenn es hier jemanden gebe, der einem den ganzen Tag lesen und schreiben und vielleicht sogar rechnen beibringen könnte. Sooo viele Menschen begegnen mir, die es nicht können und vor allem für die Kinder wäre es doch toll wenn sie etwas zu tun hätten. Ich habe eine kleine Patientin, die auch unbedingt Rechnen lernen möchte. Ich habe leider wenig Gedult wenn es um das Beibringen von solchen Dingen geht."
sagt die Heilerin lächelnd.
"Aber ich könnte mir vorstellen das das ein guter Beruf wäre."

>Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, hier in Talyra Fuss zu fassen als Heilerin, wo Morgana einen sehr guten Ruf geniesst. Ich wollte auch zuerst zu ihr gehen.< sagt Shehera.
Dieser Satz ist der Heilerin gut bekannt, doch sie versteht einfach nicht, warum immer noch so wenig Leute zu ihr kommen, wenn doch alle Mitleid mit ihr haben.
"Nun, ich stelle es natürlich jedem frei, wohin er gehen möchte, aber Morgana ist sehr beschäftigt meistens und nun wo sie dieses kleine Kind zur Welt gebracht hat... Eine gute Mutter sollte schließlich viel Zeit mit ihrem Kind verbringen, denn Kinder wachsen schnell und dann gehen sie ihre eigenen Wege. Ich bin weiß Gott keine schlechte Heilerin, dass wissen einige hier in Talyra, aber ich bin einfach noch nicht sehr bekannt. Ich halte einfach nicht vie davon, die Leute aufzusuchen und zu fragen ob sie mich nicht brauchen könnten. Ich plaudere viel lieber mit den alten Klatschtanten in den Läden, da weiß ich, dass weitererzählt wird das es noch eine weitere  gute Heilerin in Talyra gibt, aber ihr habt Recht, es ist nicht einfach."

Als Shehera dann aufstehen will um etwas zu Essen auf dem Haus zu holen, sinkt sie gleich wieder zurück in ihren Stuhl und bittet Kitty die Sachen für sie zu holen.
"Nun, wo genau habt ihr denn eure Vorräte?" fragt die Heilerin und erhebt sich.

Als sie sich schon auf dem Weg zur Tür befindet sagt sie
"Nun, Thalareth ist nicht zu mir gekommen, ich bin hierher gekommen und da wollte er gerade losreiten um Morgana zu holen. Ich wollte euch eigentlich nur besuchen, wo wir nun Nachbarn sind. Ich war neugierig wer wohl in diesem Haus wohnt. Ich selber wohne dort."
sagt sie und zeigt den Strand entlang zu dem kleinen Haus aus Stein in einiger Entfernung.
"Ich bin erst gestern Morgen hierher gezogen. Vorher wohnte ich in der Tausendwinkelgasse, doch das Haus dort war zu groß und damit auch zu kostspielig für mich allein."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Juli 2004, 13:09 Uhr
Shehera muss laut lachen, als Kitty sagt, wo sie wohnt. Sie sieht sie mit grinsendem Gesicht an und kann sich ein erneutes Kichern nicht verkneifen. "Euch wollte ich heute besuchen, da ich gestern Nacht gesehen habe, dass in dem Haus Lichter brennen." Zufälle gibt es immer wieder... denkt sie schmunzelnd und richtet sich dann wieder an Kitty.

"Die Vorräte befinden sich in dem Schrank direkt gegenüber der Feuerstelle in der Küche." Als Kitty im Haus verschwindet, sieht Shehera erneut träumend auf den Ildorel, während ihre linke Hand mit dem grossen Buch auf dem Tisch spielt, wo die kleinen Drachen zu schreiben scheinen. Fast automatisch öffnet sie das Buch und setzt sich gerade hin. Ohne auch nur einen Augenblick einen Gedanken daran zu verlieren, nimmt sie die Feder und taucht sie in das Tintenfass, bevor sie anfängt, in schwungvoller Schrift eine neue Seite des Buches zu beschreiben.

Sie hört und sieht nichts mehr um sich herum und scheint wie in Trance, während ihre Hand immer schneller schreibt und schon bald eine Seite mit Buchstaben gefüllt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 16. Juli 2004, 14:10 Uhr
Kitty verschwindet für eine weile im Haus um die Vorräte um die Shehera sie gebten hat nach draußen zu tragen. Mit Honig, Brot und etwas Trockenfleisch tritt sie wieder hinaus auf die Veranda um das Essen auf den Tisch zu stellen.

"Ich mache euch noch einmal einen Tee, er wird euch gut tun Shehera." sagt sie zu der Frau die ohne wieder zu ihr aufzublicken etwas in ein dickes Buch schreibt.

In der Küche angekommen brüht sie in einem Kessel erneut etwas von dem Kräutertee für Shehera auf.
Mit der Kanne und zwei Bechern in der Hand tritt sie dann wieder neben Shehera und gießt ihr etwas in die Tasse.
"Hier, trinkt das. Was schreibt ihr denn so eifrig?"
fragt sie vorsichtig, da sie nicht weiß ob sie Shehera gerade stört.
Scheinbar scheint sie nicht zu stören, doch Shehera beachtet sie garnicht, sondern schreibt weiter.
"He, Shehera!" sagt Kitty und legt ihr die Hand auf die Schulter.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Juli 2004, 20:40 Uhr
Shehera schreckt zusammen, als Kitty sie etwas fester an der Schulter anfasst und prompt fangen ihre Wunden zu schmerzen an, weil sie den ganzen Körper verkrampft. "Was..." sagt sie leise, bevor sie vor sich das aufgeschlagene Buch liegen sieht. Sie hat lediglich etwas mehr als eine Seite geschrieben, doch blättert sie zurück, um wenigstens das zu lesen. Seufzend und endlich langsam der Tatsache bewusst, dass Kitty noch hinter ihr steht, schliesst sie das Buch und verschliesst das Tintenfass.

"Entschuldigt." sagt sie mit einem bedauernden Gesichtsausdruck, wobei sie den Kopf lieber nicht zu der Heilerin dreht, weil sie befürchtet, es würde ihr danach alles noch mehr weh tun. "Was habt Ihr gesagt?" Kitty wiederholt ihre Bitte, dass Shehera den Tee trinkt und diese nickt nur leicht. Sie nimmt den Becher und nippt zweimal daran, bevor sie den heissen Tee wieder hinstellt.

"Es tut mir leid, ich sollte aufpassen, wann ich schreibe." Shehera ist mehr als nachdenklich und als ihr bewusst wird, dass die Sonne schon höher steht und das Morgenrot vertrieben hat, tauchen ihre Sorgen um Lorne und Máel wieder auf. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert! Als sie endlich registriert, dass auch ihr Pferd noch gesattelt vor der Veranda steht, will sie erneut aufstehen, um diesen Umstand zu ändern. Der grosse Rappe sieht nicht sehr glücklich aus, dass er - zur Abreise fertig - rumstehen muss.

Doch erneut wollen ihre Beine sie nicht tragen und sie plumpst auf den Stuhl zurück. "Könntet Ihr vielleicht...?" fragt sie peinlich berührt mit einem Seitenblick zum Pferd.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 16. Juli 2004, 23:42 Uhr
Erst nach einer Weile hält Shehera inne und schlägt das Buch dann zu um sich bei der Heilerin zu entschuldigen.

Kitty bemerkt ihren unglücklichen Blick in Richtung des Pferdes das noch immer gesattelt vor der Veranda steht.
"Nun, also ich weiß nicht ob ich das wirklich tun sollte. Ich ähm, habe keinerlei Erfahrung mit Pferden. Ist es denn so zahm das es mir nichts tut?"
fragt sie vorsichtig.
"Ansonsten steht es halt noch ein wenig dort, solange es nicht wegläuft macht das ja eigentlich nichts."
murmelt sie.

Die Heilerin wendet sich wieder zu Shehera.
Sie sieht wirklich sehr krank aus. grübelt sie.
Ich werde wirklich öfter herkommen müssen um ihrenZustand zu beobachten und die Wunden neu zu verbinden.
"Lasst uns jetzt lieber eine Kleinigkeit frühstücken."
sagt sie aufmunternd und nimmt das Messer zur Hand um zwei Scheiben Brot abzuschneiden und sie Shehera zu reichen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Juli 2004, 08:50 Uhr
Etwas widerwillig nimmt Shehera die Brotscheiben und belegt sie mit etwas Trockenfleisch, bevor sie mehr als lustlos darauf herumkaut. "Ich danke Euch." wendet sie sich freundlich lächelnd an die Heilerin. Sie nippt erneut an dem Tee, welcher ihr aber irgendwie überhaupt nicht schmecken will, weshalb sie ihn erst einmal mit Honig verfeinert, um ihn dann in einem Zug zu leeren.

Verträumt und mit sorgenvollem Gesicht blickt sie erneut auf den Strand des Ildorel, wo Shenrah immer mehr seiner Wärme verbreitet und den Tag nun vollkommen eingeläutet hat. Warum bist Du bloss weggelaufen? Erneut seufzend wendet sie sich an Kitty. "Und was verschlägt Euch gerade nach Talyra?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 18. Juli 2004, 09:51 Uhr
Auf Sheheras Frage hin muss Kitty nicht mehr lange Nachdenken, denn viele Leute haben sie schon gefragt warum sie nach Talyra gekommen ist.
"Nun, ich stamme ursprünglich aus dem Dunkelwald. Es ist nicht gerade der sicherste Ort der Welt dort und es gefiel mir nicht sonderlich. Trotzdem war ich ja realativ lange dort und lebte bei meinen Eltern. Sie haben mir all mein Wissen vermittelt, ohne sie wäre ich nicht hier. Schon damals war ich als Heilerin fast täglich unterwegs denn dort oben in den Wäldern leben die meisten Leute sehr zurückgezogen. Teilweise war ich tagelang unterwegs um meine Patienten zu erreichen, für manche war es dann schon zu spät. Aber ich war die einzige Heilerin die sie kannten, außer meiner Mutter natürlich, aber meine Mutter ist alt und sie war krank und konnte keine Besuche mehr machen. Mein Vater kannte Talyra, er wusste noch aus seiner Kindheit, dass hier viele verschiedene Rassen friedlich zusammenleben. Er hat gesagt ich sollte mich auf den Weg hierher machen, ich würde hier glücklicher werden und er könnte sich alleine um meine Mutter kümmern. Ich war von dieser Idee vorerst nicht begeistert, doch sie schickten mich ohne wenn und aber weg... und nun bin ich schon zwei Jahre hier, aber das große Glück habe ich leider noch nicht gefunden..."
erzählt die Heilerin traurig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 18. Juli 2004, 13:46 Uhr
"Ihr seid schon zwei Jahre hier?" Shehera ist sichtlich ehrlich überrascht, denn sie dachte, die Heilerin sei noch nicht so lange in Talyra. Warum sie das gedacht hat, ist ihr selbst nicht ganz klar, aber wahrscheinlich, weil Kitty meinte, sie  hätte noch immer Probleme damit, dass jeder immer nur zu Morgana wollte. Aber sie ist doch eine gute Heilerin? Kümmert sich gut um die Kranken - jedenfalls um mich bisher - woran das wohl liegt?

Sie schiebt die Gedanken weg, denn sie wird der Heilerin kaum helfen können, bekannter zu werden und doch kann sie es nicht lassen, bei diesem Thema zu bleiben. "Wenn Ihr schon so lange hier seid und noch immer die meisten Kranken zu Morgana gehen; meint Ihr nicht, Ihr solltet vielleicht etwas... nun... 'Werbung' machen? Zum Beispiel in der Harfe sagen, dass Ihr auch da seid, für den Fall dass jemand dort einen Heiler braucht?"

Man sieht deutlich, dass Shehera nicht viel Ahnung von den Dingen hat und doch möchte sie der Frau, die mit ihr auf der Veranda frühstückt, gerne helfen. Sie weiss, wie es ist, wenn man eigentlich zu wenig verdient, um davon leben zu können, denn ihr geht es im Moment ja auch nicht viel Besser. Als sie erneut in der Hoffnung, Máel und Lorne zu entdecken, ihren Blick über den Strand schweifen lässt, sieht sie Maria kommen. Dieses Mal versucht Shehera gar nicht aufzustehen, sondern lächelt der Frau lediglich entgegen.

Als Maria die Veranda betritt, mustert sie Shehera besorgt und kleine Sorgenfalten bilden sich zwischen ihren Augenbrauen. "Vielleicht sollte ich heute auf den Unterricht verzichten." meint die junge Frau, während sie Kitty kurz und freundlich zunickt. "Nein, bleib ruhig, dann habe ich wenigstens etwas Ablenkung, und Kitty muss nicht ihre ganze Zeit für mich opfern." meint Shehera lächelnd und sieht dann Kitty an.

"Das soll natürlich nicht bedeuten, dass Ihr nicht hier bleiben dürft." Man sieht, dass es Shehera nicht recht ist, was sie gerade gesagt hat, denn erst jetzt wird ihr klar, dass man ihre Worte hätte falsch verstehen können.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 19. Juli 2004, 09:08 Uhr
Gerade als Kitty antworten will, betritt eine Frau die Veranda, die sich als eine Schülerin von Shehera vorstellt.
"Nun, ich habe noch einige Besorgungen zu erledigen, wie wäre es wenn ich nachher einfach wiederkomme. Dann könnt ihr in Ruhe euren Unterricht abhalten und ich gehe noch einmal in die Stadt."
sagt die Heilerin und greift nach ihrem Beutel und dem Einkaufskorb.
"Ich werde heute Abend wieder nach euch sehen, Shehera."
sagt Kitty noch als sie sich zum gehen wendet.
"Bis später!"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Juli 2004, 08:27 Uhr
Shenrah steht schon hoch am Himmel, als die Heilerin sich verabschiedet und Shehera seufzt laut, weil der Elb und das Mädchen noch immer nicht zurück sind. Sie ermahnt sich selbst zur Geduld und dazu, sich keine Sorgen zu machen. Maria bemerkt wohl, dass Shehera nicht wirklich bei der Sache ist und ihr Blick fällt auf den Rappen vor dem Haus. Ohne zu fragen kümmert sie sich um den Grossen und gibt ihm hinter dem Haus zu Fressen und frisches Wasser, bevor sie wieder auf die Veranda kommt.

Ohne weitere Worte gehen Shehera und Maria, welche die Geschichtenerzählerin stützt, in das Haus und suchen ein Buch aus, das Maria helfen soll, besser lesen zu lernen. Shehera legt sich im Raum der Geschichten auf das grosse Bett und lauscht dieses mal den etwas stockenden Worten Marias, welche ihr eine Geschichte über geflügelte, kleine Wesen vorliest, welche sich auf die Suche nach den Einhörnern machen.

Shehera weiss noch genau, wann sie die Geschichte geschrieben hat und nur selten muss Maria nachfragen, wie man ein bestimmtes Wort lesen muss. Dass sie ihr grosses Buch draussen auf dem Tisch hat liegen lassen, vergisst Shehera aufgrund der Geschichte und des Fiebers sehr schnell.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 22. Juli 2004, 12:21 Uhr
Lorne reagiert gereizt auf Màels Vorschlag, ihre Angst vor Pferden zu überwinden, und dieser plötzliche Ausbruch des Mädchens, lässt ihn eine Augenbraue hochziehen. Jedoch stimmt ihn ihre Entschuldigung mehr als versöhnlich, denn er spürt ihre Anspannung, weil sie sich den Haus der Geschichten nähern und damit Shehera und einer möglichen Erklärungsnot.

Erleichtert bemerkt er, dass das Pferd nicht mehr vor der Veranda steht, denn er ist sich sicher, Kitty hat sich darum gekümmert und nicht Shehera. Die Geschichtenerzählerin sitzt nicht mehr draußen und Màel hat die vage Hoffnung, She könnte sich schonen und hat sich wieder hingelegt.

Doch draußen auf dem Tisch liegt erstaunlicherweise ihr großes, privates Buch, das Máel bereits an seinem ersten Tag als Lesestoff verboten bekommen hat. Auf dem Tisch sind die Reste eines Frühstücks zu sehen, ebenso wie seine immer noch unbeachtete Nachricht auf dem Papier des Liebesliedes. Einige Brotkrumen haben sich auf das Schreiben verirrt, was dem Elben einen kleinen Stich ins Herzen versetzt. Kurz schweben seine Finger über dem Papier, um es zu ergreifen, doch dann nimmt er stattdessen das Buch auf, und klemmt es sich unter den Arm.

Durch die offene Tür hört er Marias Stimme, die stockend eine Geschichte vorträgt. Er blickt kurz zu Boden, bevor sich seine Schultern wieder straffen, und er das Haus betritt. Sein Gesicht wirkt freundlich wie immer, aber seine Augen enthalten einen kaum bestimmbaren Anteil von Traurigkeit. Ben springt auf und begrüßt erst ihn, bevor er sich überschwänglich auf Lorne stürzt, die unter seiner liebevollen Attacke fast zu Boden geht.

Unterbrochen von Bens Begrüßung schaut Maria auf. „Ich grüße Euch, verzeiht, ich wollte Eure Stunde nicht stören.“, ertönt Màels klangvolle Stimme und er verbeugt sich leicht. Maria erwidert seinen Gruß mit einem Kopfnicken. Hat sie die gespannte Stimmung bemerkt?

Mael tritt zu Shehera ans Bett und haucht ihr einen Kuß auf die Stirn, auf der sich leichte Falten bilden, als sie ihn ansieht. Er erhebt sich wieder und geht zu dem Brett an der Wand , auf dem ihr besonderes Buch normalerweise steht. „Du hast draußen etwas vergessen.“ Mit diesen Worten legt er es mit dem Bild nach vorne an seinen Platz zurück und platziert ein hübsch verpacktes Päckchen davor.

„Hättest Du etwas dagegen, wenn ich mir Deinen Rappen ausleihe? Er wird sicher schon unruhig sein, weil er trotz des Sattels nicht den Strand unter seine Hufe bekommen hat.“ Màel blickt hinüber zu Lorne. „Vielleicht hat Lorne ja jetzt etwas mehr Mut als heute Morgen und läuft nicht davon, wenn sie ihn sieht.“ Er zwinkert ihr zu, wobei weder She noch Maria das beobachten können. „Dann würde ich sie mitnehmen.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 22. Juli 2004, 12:42 Uhr
Shehera blickt zu Máel als dieser den Raum betritt und ihr Buch an seinen Platz stellt. Sie bemerkt ebenfalls, dass er ein kleines Päckchen dazu stellt, was ihr ein kleines Lächeln abringt. Maria bemerkt jetzt sichtlich auch, dass irgend etwas nicht stimmt und ihre Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen, doch Sheheras Lächeln lässt ihre Sorgenfalten schnell wieder verschwinden.

Der Kuss auf die Stirn weckt in ihr das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben und sie spürt das Verlangen, sich zu entschuldigen. Da sie Lorne nirgens sieht, will sie schon nach ihr fragen, doch Máel kommt ihr mit seinen Worten zuvor. Sie bittet Máel um Hilfe, um sich aufzusetzen, welcher ihr hilft, indem er sie an der Hand nach oben zieht.

"Natürlich. Geht ruhig." sagt sie mit einem seltsamen Unterton in der Stimme, den man allerdings nicht deuten kann. Mit einem leisen Stöhnen steht sie auf und blickt Máel in die Augen, bevor sie ihre linke Hand um seinen Nacken legt und ihn zu sich hinunter zieht. Sie haucht ihm einen Kuss auf den Mund und räuspert sich. "Schön, dass Ihr wieder hier seid." Die Worte gelten genauso Lorne wie sie dem Elben gelten, was durch einen Seitenblick zu dem Mädchen - welches gerade den Raum betreten hat - klar wird. "Du solltest sie vielleicht nicht in's kalte Wasser werfen, sondern ihr das Tier erstmal langsam näher bringen, indem Du ihr die Theorie erklärst. Sonst wird sie nicht glücklich damit werden, schon gar nicht mit meinem grossen, schwarzen Hengst. Er ist ziemlich wild, weisst Du..." Shehera flüstert lediglich, damit Lorne nichts davon hören kann und legt ihren Kopf schief, um Máel anzulächeln. Von ihrer Wut und ihrem übertriebenen Stolz vom Morgen ist nichts mehr übrig geblieben.

Mehr sagt sie nicht, sondern lächelt schwach, während sie ihre Hand von seinem Nacken löst. "Viel Spass." fügt sie an und setzt sich auf die Bettkante. Jedes Wort, das sie spricht, erzeugt einen stechenden Schmerz in ihrem Hals und sie muss zugeben, dass sie wohl wirklich Ruhe brauchen würde, doch ein Blick zu Maria zeigt ihr, dass dafür Abends auch noch Zeit genug sein wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 22. Juli 2004, 13:24 Uhr
Erleichtert stellt Lorne fest, dass der Rappe offenbar nicht mehr vor der Veranda steht und sie vermutet, dass Kitty ihn wohl fort gebracht hat. Die Frauen scheinen ins haus gegangen zu sein, den auf der Veranda ist niemand zu sehen. Allerdings liegt auf dem Tisch ein großes, recht ungewöhnlich aussehendes Buch. Doch bevor das Mädchen es näher in Augenschein nehmen kann, hat Màel es bereits an sich genommen. Allzu sehr ist Lorne darüber jedoch nicht enttäuscht, denn da sie nicht lesen kann, interessieren sie Bücher nicht sonderlich.

Vielmehr ist sie enttäuscht, dass von dem Frühstück, welches offenbar auch auf dem Tisch gestanden hat, nun nichts außer ein paar Brotkrummen übrig zu sein scheint. Nach all der Aufregung wird ihr erst jetzt bewusst, dass sie schon längere Zeit nichts mehr gegessen hat. Unweigerlich muss sie an Màels Einkäufe denken und seufzt leise.

Sie folgt dem Elben ins Haus und kann nur mühsam Bens überschwänglicher Freude standhalten, die sie beinahe zu Boden schmeißt, so freudig begrüßt der große schwarze Hund ihre Rückkehr. Daher widmet sie sich auch erst einmal Ben und streichelt ihn ausgiebig, bevor sie schließlich von ihm ablässt, um an Sheheras Bett zu treten und zu sehen wie es dieser mittlerweile geht.

Sie spürt die sonderbare Anspannung, die offenbar zwischen Shehera und Màel besteht, obwohl beide versuchen, fröhlich drein zu blicken. Da sich das Mädchen darauf jedoch keinen Reim machen kann, bleibt es einfach in einiger Distanz zu den beiden stehen und betrachtet stattdessen die fremde Frau, die sie bisher noch nicht im Haus der Geschichten gesehen hat und fragt sich, wohin Kitty verschwunden sein mag. Vermutlich ist sie wieder nach Hause gegangen. Überlegt sie kurz und sieht dabei die unbekannte Frau weiter an. Immerhin scheint Shehera ja anderen Besuch bekommen zu haben.

Als der Elb schließlich wieder auf das Pferd zu sprechen kommt, zuckt sie leicht zusammen. Irgendwie hatte sie gehofft, dass Màel seinen Vorschlag nicht in die tat umsetzen würde, doch scheint er wirklich die feste Absicht zu haben, sie auf den Rücken dieses schrecklichen Tieres zu setzen. Als Shehera auch noch ihre Einwilligung gibt, blickt sie finster drein.

Aber die Herausforderung, die unterschwellig in Màels Worten mitschwingt - >Vielleicht hat Lorne ja jetzt etwas mehr Mut als heute Morgen und läuft nicht davon, wenn sie ihn sieht.< – rüttelt schließlich die kleine Amazone in ihr wach. Entschlossen blickt sie den Elben an. Es ist nur ein blödes Pferd. Meine Mutter hatte fürchterlich mit mir geschimpfen, wenn ich ihr gesagt hätte, dass ich nicht aufsteigen mag, weil mir Pferde Angst machen. Also nickt sie Màel leicht zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 22. Juli 2004, 16:32 Uhr
Màel reicht Shehera die Hand, damit sie leichter aufstehen kann. Ihre Haut ist bereits deutlich kühler, doch ihre Temperatur ist trotzdem noch fühlbar erhöht.

Nachdem er ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben hat, wandelt sich ihre Laune wie der Wind. Als sie vor ihm steht und seinen Nacken greift, ist er wie elektrisiert und ihre Lippen schmelzen seinen Ärger über ihr störrisches Verhalten wie Schnee in der Mittagssonne. Besorgt sieht er sie an, weil ihr das Sprechen Schmerzen zu bereiten scheint. „Soll ich die Stunde mit Maria übernehmen? Immerhin hast Du mich für diese Dinge eingestellt!“, fragt er sie mit einem zuckersüßen Lächeln sehr leise.

In Gedanken geht er zu dem Tag zurück, wo er das Haus durch das Fenster verlassen hat, um bei Maria nicht den Eindruck zu erwecken, She hätte neben Nibrir noch einen anderen Liebhaber, und nun hält er sie vor Marias Augen in den Armen und sie küssen sich. Wirklich sehr dezent, Màel!, schimpft er sich ein wenig selbst, aber insgeheim muss er schmunzeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 22. Juli 2004, 16:41 Uhr
Eingestellt... stimmt, eigentlich ist er ein Mitarbeiter, das hatte ich ja schon ganz vergessen. Shehera entfährt ein leises Seufzen bei dem Gedanken und sie blickt Máel unsicher an. "Nein, geh Du ruhig mit Lorne..." meint sie leise, jedoch widersprechen ihre Augen diesen Worten.

Eigentlich möchte sie ja nichts weiter als sich hinlegen, einen Tee trinken und sich ausruhen. Das Fieber ist zwar zurück gegangen, doch hat sie dies viel Kraft gekostet und sie hat das Gefühl, jeden Moment zusammenzubrechen. Doch möchte sie auch nicht, dass Lorne schon wieder alleine ist, obwohl Shehera sie zu einem Botengang schicken könnte, denn das war schliesslich die Bedingung, dass sie bei ihr bleiben kann.

Allerdings sieht Shehera Lorne nicht als Bedienstete und ein Seitenblick auf das Mädchen verstärkt dieses Gefühl. Doch vielleicht würde sie sich freuen, etwas tun zu können? Shehera ist sichtlich unsicher, was sie überhaupt sagen oder tun soll, ohne wieder irgendjemanden vor den Kopf zu stossen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 22. Juli 2004, 17:51 Uhr
>Nein, geh Du ruhig mit Lorne...< Die Augenbrauen des Elbs ziehen sich kaum merklich zusammen, als er minimal den Kopf schüttelt und sich zu Maria umdreht. „Ihr müsst mit mir Vorlieb nehmen, verehrte Maria. Shehera geht es nicht so gut, wie Ihr sicher schon bemerkt habt, und deshalb werde ich heute Euer Lehrer für heute sein.“

Bestimmt nimmt er Shehera an der Hand und zieht sie mit sich bis zu Lorne. „Tust Du mir den Gefallen Dich ein wenig um Shehera zu kümmern? Wenn ich hier fertig bin, dann werde ich uns allen etwas zu Essen kochen, Ihr habt sicher beide schon Hunger.“ Er lächelt Lorne an: „Der Rappe wird sich noch etwas Gedulden müssen, aber mal sehen, ob Du heute Abend noch Lust hast.“

Verschmitzt schaut der Elb in Shes funkelnde Augen, in denen neben Dankbarkeit auch ein wenig Zorn blitzt, weil er sie bevormundet. Als sie jedoch seine stumme Bitte aus seinen Zügen lesen kann, aus denen nur Sorge um die Frau spricht, die er liebt, versteht sie ihn.

Er begibt sich zu Maria und setzt ihre Übungen gut gelaunt fort.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 22. Juli 2004, 23:44 Uhr
Während sich der Elb und die Frau küssen, versucht Lorne dezent zur Seite zu blicken, blinzelt aber dennoch mehrmals verstohlen in die Richtung des Paares. Einerseits ist ihr die Situation ein wenig unangenehm, andererseits gefällt es ihr, dass sich die beiden offenbar gut leiden können. Sehr gut sogar. Sie grinst verschmitzt und wird leicht Rot, als sie den Blick der Unbekannten auffängt, die ganz in ihrer Nähe steht.

Als Màel Shehera schließlich zu ihr herüber führt und sie bittet, etwas auf sie Acht zu geben, nickt sie leicht und zwinkert dem Elben fröhlich zu. „Ist gut.“ Sie lächelt Shehera aufmunternd an und greift ihr vorsichtig unter die Arme, um sie so gut es geht zu stützen. „Wäre es nicht besser, wenn du dich wieder hinlegen würdest?“, fragt sie besorgt, während Màel das Zimmer verlässt, um sich im Nebenzimmer um die fremde Frau zu kümmern, die offenbar den Namen Maria trägt.

Dann deutet sie in die Richtung, in die Màel und Maria verschwunden ist. „Was machen sie den?“, erkundigt sie sich neugierig. „Und warum…“ Sie stockt und wird ein kleinwenig rot um die Nasenspitze, weil sie wieder an den Kuss denken muss. „Arbeitet Màel wirklich für dich?“, rückt sie schließlich aber doch mit der Sprache heraus.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 22. Juli 2004, 23:54 Uhr
Shehera lässt sich bereitwillig von Lorne stützen, bis sie sich auf ihr Bett fallen lassen kann, wo sie sich sofort auf den Rücken legt. Einen Moment muss sie tief einatmen, was ihr erneut Schmerzen im Hals verursacht, wodurch sie das Gesicht verzieht.

"Maria kommt jeden zweiten Nachmittag her, um lesen und schreiben zu lernen. Also liest sie hier Geschichten und fragt zwischendurch, wenn sie etwas nicht versteht." erkärt sie Lorne mit einem Lächeln, das zeigt, dass sie dies scheinbar gerne tut.

Als das Mädchen fragt, ob Máel wirklich für sie arbeitet, muss Shehera schmunzeln. Sie dreht sich zur Seite und stützt ihren Kopf auf die rechte Hand, damit sie Lorne ansehen kann. "Ja, wenn man es genau betrachtet, tut er das wohl." antwortet sie nachdenklich. "Allerdings habe ich eher das Gefühl, dass Inari ihn vor dem Fest zu ihren Ehren geschickt hat..."

Einen Moment sieht Shehera auf den Boden, bevor ein breites Lächeln ihre Züge erhellt. "Ja, ich denke, das war der Grund, warum er hergekommen ist." Sie blickt das Mädchen entschuldigend an, weil sie sich nicht sicher ist, ob sie weiss, was Shehera ihr damit sagen will. Doch dann erinnert sie sich daran, um was sie Lorne bitten wollte. "Sag Lorne... könntest Du vielleicht zu einem Metzger gehen und frisches Trockenfleisch besorgen? Und auf dem Platz der Händler jemanden suchen, der Tee aus meiner Heimat verkauft? Von den Sommerinseln?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Juli 2004, 00:17 Uhr
Shehera scheint sichtliche Schmerzen zu haben, als sie auf das Bett zurücksinkt. Sie atmet mehrmals schwer und Lorne setzt sich vorsichtig zu ihr auf die Bettkante. Als Shehera ihr erklärt, dass Maria im Haus der Geschichten Lesen und Schreiben lernt, sieht sie Shehera interessiert an, sagt aber nichts weiter dazu.

Bestimmt braucht sie dafür die ganzen Bücher, denkt sie bei sich. Aber wozu soll das gut sein? Geschichten werden doch immer weiter und weiter erzählt. Es ist für sie unverständlich, warum man sie auf Pergament festhalten muss, von den Gauklern ist sie lediglich eine mündliche Erzähltradition gewohnt, die sich viele Generationen weit in die Vergangenheit erstreckt.

Auch Sheheras Worte über Inari versteht sie nicht. Wage kann sie sich entsinnen, dass es sich um eine Göttin handeln muss. Die Gaukler haben des Öfteren einmal von ihr gesprochen, doch bisher hat Lorne sich wenig dafür interessiert. Geschichten und Lieder von Schlachten, Helden und dem Meer waren ihr immer schon lieber. Sie sieht Shehera daher eher verständnislos an und ist froh, als diese das Gespräch auf Dinge lenkt, von denen sie etwas mehr Ahnung hat.

Sie springt sogleich begeistert auf, als She sie bietet, für sie ein paar Einkäufe in der Stadt zu erledigen. Fröhlich plappert sie drauf los. „Die Sommerinseln kenne ich, wir waren einmal mit der Sturmpfeil dort, daran kann ich mich noch erinnern.“ Stolz strahlt sie über das ganze Gesicht. „Mein Vater hat mich immer auf seine Fahrten mitgenommen. Da haben die anderen Kinder ganz schön geguckt, weil sie Zuhause bleiben mussten.“ Für einen Augenblick starrt sie gedankenverloren ins Leere. "Das war eine wirklich lange Reise", murmelt sie halblaut. Dann erinnert sie sich aber wieder daran, was Shehera gerade gesagt.

Sie sieht die Frau nachdenklich an. „Zum Einkaufen brauche ich aber Geld“, erklärt sie. Dann fällt ihr noch etwas anderes ein. „Und Màel hat doch gesagt, ich soll mich um dich kümmern. Ist es denn in Ordnung, wenn ich in die Stadt gehen?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Juli 2004, 09:00 Uhr
Shehera lächelt, als sie hört, dass Lorne schon einmal auf den Sommerinseln war. Scheinbar hat es dem Mädchen dort gefallen, was die Geschichtenerzählerin nur zu gut verstehen kann. Die Inseln haben ihren ganz eigenen Charme und irgendwie... ach vielleicht geh ich ja irgendwann dahin zurück.

Ein leises Seufzen entfährt ihren Lippen, als sie an ihren Vater denkt, bevor sie sich wieder voll auf Lorne konzentriert. "Ja, es ist weit zu den Inseln." sagt sie lächelnd, bevor Lorne auf das Geld zu sprechen kommt. Shehera zeigt auf die Kommode, auf welcher ihr Geldbeutel liegt und sieht die junge Frau auffordernd an. "Bitte... nimm es mit und wenn Du etwas siehst, was Du gerne haben möchtest, dann kauf es Dir, solange es meine finanziellen Mittel erlauben."

Sie zwinkert Lorne zu und lächelt, bevor sie sich wieder auf den Rücken fallen lässt. Man kann deutlich sehen, dass jede Bewegung ihr Schmerzen bereitet, doch versucht sie es so gut wie möglich zu verstecken. "Und sicher kannst Du gehen, Du lässt mich ja nicht alleine. Máel und Maria sind ja direkt im Nebenzimmer, und so totkrank, dass ich nichtmal aufstehen könnte, bin ich ja auch nicht. Vielleicht lässt Du die Türe einen Spalt offen, wenn Du gehst." Shehera überlegt einen Moment, bevor sie nachdenklich weiterspricht. "Aber Du kannst natürlich auch hier rumsitzen und Dich langweilen, wenn Dir das lieber ist."

Ein breites Grinsen zeigt, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass das Kind diese Beschäftigung einem Botengang vorziehen könnte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Juli 2004, 10:13 Uhr
Shehera soll mit ihrer Einschätzung Recht behalten. Die Aussicht auf einen Botengang, den sie ganz alleine machen darf, zerstreut schnelle alle Bedenken, die Lorne hat und sie sie mit den Geldbeutel, den She ihr aushändigt vorsichtig entgegen. „Gut ich lasse die Tür etwas offen“, erklärt sie, den klimpernden Beutel prüfend in den Händen wiegend, dann dreht sie sich um. „Ich beeile mich auch“, erklärt sie und zwinkert Shehera zum Abschied aufmunternd zu. Das der Weg zum Platz der Händler doch etwas länger ist und sie ja auch noch in einer Metzgerei vorbeischauen muss, sie also sicher ein wenig länger weg sein wird, ist ihr nicht so ganz bewusst.

Gut gelaunt verlässt sie den Raum und lässt die Tür hinter sich ein Stück weit offen. Dann geht sie in „ihr“ Zimmer und nimmt ihren Rucksack zur Hand. Behutsam öffnet sie ihn und entleert seinen Inhalt auf dem Boden des Zimmers. Sorgsam ordnet sie die Sachen einem Stuhl, der neben dem Bett steht. Ein paar Muscheln und bunter Steine sowie ein kleines Tuch, ein Stück Schnur und einen alten Kanten Brot. Die Münzen, die sie bei Seite genommen hat, als sie für Shanarahad Brötchen gekauft hat, lässt sie zurück in den Rucksack fallen. Auch Sheheras Beutel tut sie hinein, bevor sie ihn verschließt und sich auf den Rucken schnallt.

Gut gelaunt verlässt sie das Haus. Sie kann Màel und Maria sprechen hören, aber darum kümmert sie sich nicht weiter und öffnet die Verandatür. Die Sonne scheint wundervoll und es weht ein angenehmer Wind. Lornes Magen knurrt ein wenig, aber das ist sie gewohnt, weshalb es sie nicht weiter stört, noch zu warten, bis Màel und Maria ihren Unterricht beendet haben und der Elb das versprochene Essen zubereitet. Übermütig hüpft sie die Stufen zum Strand hinab und geht in Richtung des Hafens davon. Von dort geht sie querfeldein durch die Straßen des Handwerksviertels, um zu dem Stadttor zugelangen, welches die Gaukler auf ihrem Weg nach Brioca verlassen haben, den dort, so weiss sie, befindet sich der Platz der Händler.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 23. Juli 2004, 13:54 Uhr
Nachdem Nejanad nach hause gegangen ist und aus dem vorrätigen Holz einige leichte Bögen geschnitzt hat die sie auch nur mit dem messer machen kann kommt sie nun zum Haus der Geschichten.
An der Eingangstür klopft sie an und wartet während sie ihre verschiedenen Bögen zurechtmacht.
Schliesslich mustert sie ein wenig das Haus sowie das Bild neben dem Eingang. Es gefällt ihr gut und sie überlegt gerade dass sie schon lange nicht mehr gezeichnet hatte. Abermals rückt sie ihre Bögen zurecht und heftet den Blick auf die offene Eingangstür.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 23. Juli 2004, 19:09 Uhr
Ben liegt im Flur und verfolgt jede Bewegung von Lorne unternehmungslustig. Als sie durch die Haustüre verschwindet, und er ihre Schritte auf den Stufen der Veranda hört, gibt es für ihn keine halten mehr.

Mit einem Satz ist er an der Türe und steht kurz danach an den Stufen und blickt Lorne hinterher. Sie ist schnell und hat das Wasser schon fast erreicht, als er ihr nachsetzt.

Màel macht gute Fortschritte mit Maria, seiner „neuen“ Schülerin, und der Nachmittag neigt sich dem Ende, als es an der Türe offenen Türe klopft. „Entschuldigt mich einen Augenblick, Maria. Heute geht es hier wohl drunter und drüber!“ Mit einem etwas verlegenen Lächeln entfernt sich der große Elb in Richtung Tür.

„Nejanad! Welch eine schöne Überraschung. Bitte nehmt doch noch einen kurzen Augenblick auf der Terrasse Platz, dann bin ich gleich bei Euch. Ich muß nur kurz noch die Lernstunde mit meiner Schülerin beenden. Es dauert nicht mehr lange.“

Mit schnellen Handgriffen ist der Tisch abgeräumt und ein sauberer Becher mit kaltem Früchtetee steht auf dem Tisch. „Bitte bedient Euch! Ich werde Shehera, der Geschichtenerzählerin Bescheid sagen, dass wir einen Gast haben. Sie würde es mir sicher nicht verzeihen, wenn ich ihr dies vorenthalte, obwohl sie heute etwas geschwächt ist.“

Mit einem charmanten Lächeln, entschuldigt sich Màel für wenige Minuten und geht leise in Sheheras Zimmer. Sie ist wach und schaut ihn an, als er an ihr gemeinsames Lager tritt. Sie sieht wieder etwas besser aus, aber richtig gefallen tut Màel ihr Hautton noch immer nicht. Er gibt ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und erzählt ihr leise von dem Besuch auf der Terrasse. „Wir haben eine elbische Bogenmacherin zu Besuch, die Lorne und ich beim Frühstücken im Harfengarten kennen gelernt haben. Möchtest Du ihr einen Moment Gesellschaft leisten, bis ich in 15 Minuten etwa mit Maria sie Übungen beendet habe? Wenn Du willst, kannst Du sie auch zum Essen einladen. Ich habe genug für uns alle und einen Gast eingekauft.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 23. Juli 2004, 23:02 Uhr
Nejanad ist überrascht das Maèl gleich zeit hat und nimmt dann ein wenig verwirrt Platz und trinkt eîn wenig von dem Früchtetee der sehr gut schmeckt wie sie bemerkt. Ganz ruhig wartet sie auf den Elb und schaut sich des weiteren um und ihr blick fällt wieder auf das Bild neben dem Eingang.
Ich sollte wirklich mal wieder zeichnen. Aber ich habe gar nichts...nun ja ich werde mich mal umschauen ob ich etwas günstiges finde.  Obwohl ich eigentlich kein Geld dazu habe weil ich ja noch die Bogenwerkstatt errichten muss und sowieso. Sie seufzt. Die Welt ist zu teuer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Juli 2004, 09:20 Uhr
Shehera seufzt, als Máel ihr sagt, dass sie Besuch haben und als sie hört, es sei eine junge Elbe, zieht sie einen Moment die Augenbraue nach oben. Elben verlaufen sich allerdings weniger in mein Haus... denkt sie etwas erstaunt, setzt sich dann allerdings auf. Sie lässt sich von Máel auf die Beine helfen und fährt sich kurz mit der Bürste durch das Haar, um nicht allzu krank auszusehen.

Seufzend richtet sie das Halstuch, um die Wunde zu verdecken und schlüpft in eine hellbraune Wildlederhose, bevor sie ein weisses, langes Leinenhemd darüber zieht, welches deutlich eigentlich für einen Mann geschneidert wurde. Sie dreht sich zu Máel um, welcher ihr dabei geholfen hat und lächelt ihn schwach an. "Danke..."

Shehera geht langsamen Schrittes auf die Veranda und giesst sich ebenfalls etwas von dem Früchtetee ein, welchen sie mit Honig versüsst. Der Abend ist bereits angebrochen und Shenrah verbreitet nur noch spärliche Wärme, auch wenn er noch kein rotes Licht anzeigt. "Mein Name ist Shehera Rhishade und mir gehört dieses Haus. Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen." sagt sie mit einem neugieigen Blick auf die scheinbar wirklich gut gearbeiteten Bögen auf dem Boden neben der Elbe. "Tut mir leid, dass Ihr mit mir Vorlieb nehmen müsst."

Ihre Stimme klingt heiser und bei jedem Wort ziehen sich ihre Augenbrauen leicht zusammen. Die Haut der Geschichtenerzählerin ist noch immer sehr blass und kalter Schweiss steht ihr in kleinen Tropfen auf der Stirn. Man sieht deutllich, dass sie Fieber und Schmerzen hat, auch wenn sie noch so sehr versucht, es zu verstecken.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 24. Juli 2004, 16:38 Uhr
"oh...ihr sied krank, nicht wahr?" bemerkt Nejanad.
"Was für eine Krankheit ist es? Grippe oder etwas anderes?"
Leicht verlegen weiss sie nicht wohin mit den Händen und fängt an nervös auf ihren beinen herumzutrommeln.
Ihr Blick wandert von der Hausbesitzerin zum Bild und wieder zurück, bis sie wieder hastig irgendwo anders hinschaut. Sie streicht sich das Haar aus der Stirn und trinkt dann wieder ein Schluck ihres Früchtetees.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Juli 2004, 17:13 Uhr
Krankheit? Ja, was für eine Krankheit hast Du eigentlich? fragt eine vertraute Stimme in ihrem Kopf, welche Shehera allerdings im Moment überhaupt nicht hören möchte. Sie presst regelrecht die Augen zu und versucht, die Stimme loszuwerden, was ihr nach ein paar Augenblicken auch gelingt. Die Augen der Geschichtenerzählerin öffnen sich langsam wieder und ein Fremder muss den Eindruck gewonnen haben, dass sie mit dem Schliessen der Augen irgend einen Schmerz vertreiben wollte.

"Ich weiss leider nicht, was es für eine Krankheit ist, aber mein Hals ist entzündet, obwohl die Heilerin heute morgen gerade da war. Aber Kitty versteht etwas von ihrem Handwerk, weshalb ich sicher bin, dass es bald wieder gut ist." erklärt Shehera leise und fragt sich, ob das was sie sagt, wirklich keine Lüge ist. Nein, das ist es nicht... mit Dir stimmt etwas nicht und wahrscheinlich könnte man das durchaus als Erkrankung des Geistes bezeichnen! Erneut drückt sie die Augen zu und ringt mit der Stimme im Geist, welche sich schliesslich auch diesmal geschlagen geben muss.

Shehera mustert die rothaarige Elbe mit ihrem wunderschönen, roten Kleid und legt dabei den Kopf etwas schief. Ne schöne Frau... was sie wohl von Máel will? Langsam reicht es ihr wirklich mit der Stimme und sie hält kurz die Hand hoch zum Zeichen, dass die Elbe sie kurz entschuldigen soll. Sie geht erneut in ihr Zimmer, wobei sie Maria und Máel freundlich zulächelt, welche noch immer im Raum der Geschichten sitzen und eine von Sheheras Geschichten lesen.

Im Zimmer taucht sie die zusammengelegten Hände in das kalte Wasser, welches sich in einer Waschschale befindet, und spritzt es sich in's Gesicht. Geh weg! denkt sie, doch die Stimme antwortet nicht mehr. Jetzt werde ich vollkommen wahnsinnig. Ich muss zusehen, dass ich das in den Griff bekomme. Mit diesen Gedanken begibt sie sich wieder auf die Veranda und lächelt Nejanad entschuldigend an.

Sie setzt sich dieses Mal in den Schaukelstuhl und blickt die rothaarige neugierig an. "Darf ich fragen, was Euch herführt?" Es schwingt etwas Misstrauen in ihrer Stimme, doch kann man nicht genau sagen, woher es kommt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 24. Juli 2004, 17:41 Uhr
Seit Lorne zu dem Botengang aufgebrochen ist, ist einige Zeit vergangen. Fröhlich marschieren Ben und sie mittlerweile aber wieder zum Haus der Geschichten zurück. Immerhin wollen sie die Einkäufe schnell wieder zurückbringen und außerdem freuen sie sich schon gewaltig auf das Essen, welches Màel ihnen in Aussicht gestellt hat. Trotzdem beeilen sie sich nicht übermäßig, sondern schlendern gelassen durch die talyrischen Straßen zum Ufer des Ildorell.

Lorne hat einen Stock gefunden und wirft diesen immer wieder, während Ben begeistert hinterher stürmt, um ihn ihr wieder zurückzubringen. Derart beschäftigt kommen sie ihrem Ziel allmählich näher und steigen schließlich die wenigen Stufen zur Veranda des Hauses empor. Ganz überrascht bleibt sie stehen, als sie Nejanad dort sitzen sieht. Noch relativ gut kann sie sich an die junge Frau erinnern, die Màel – Thal – und sie kürzlich im Harfengarten getroffen haben. Ah, ihre Bögen sind fertig, stellt das Mädchen fest und tritt näher. Shehera sitzt in einem Schaukelstuhl und sieht noch immer nicht ganz gesund aus, aber immerhin scheint zumindest etwas Farbe in ihr Gesicht zurückgekehrt zu sein.

Lorne nickt Nejanad freundlich zu. „Hallo.“ Sie lächelt und geht dann zu Shehera hinüber. Kurz betrachtet sie das Tuch, dass die Heilerin um ihren Hals gewunden hat, dann nimmt sie ihren Rucksack ab und öffnet ihn. Stolz fördert sie den Tee und das sorgsam eingewickelte Trockenfleisch zu Tage. Denn Tee reicht sie She, das Päckchen mit dem Fleisch legt sie erst einmal auf den Tisch. Sheheras Geldbeutel indes lässt sie lieber noch in ihrem Rucksack, mag sie ihn vor Nejanad nur etwas ungern hervorholen.

Gespannt wartet sie auf Sheheras Reaktion. Zu gerne möchte sie von ihren Erlebnissen auf dem Platz der Händler erzählen, aber zunächst möchte sie einfach wissen, ob sie den richtigen Tee ausgewählt hat. „Ist der richtig?“, fragt sie aufgeregt. „Ich wusste nicht genau welchen ich nehmen sollte, der Händler hatte so viele verschiedene Sorten da.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 24. Juli 2004, 17:58 Uhr
Kaum hat Shehera die Frage an Nejanad gestellt, sieht sie auch schon Lorne zurück kommen. Sie spielt mit Ben, was der Geschichtenerzählerin ein leichtes Lächeln abringt und als sie die Veranda betreten, ist Shehera sichtlich gespannt, was Lorne denn so mitgebracht hat.

Als das Mädchen ihr den Tee rüberreicht, öffnet sie die Verpackung und riecht vorsichtig daran, wobei sich ein breites Grinsen in ihr Gesicht schleicht. Sie verschliesst den Tee wieder und lehnt sich etwas nach vorne, um Lorne direkt in's Gesicht sehen zu können. "Perfekt." sagt sie zu der Kleinen, wobei sie noch immer grinst. "Wenn Du willst, kannst Du ihn sofort zum andern Tee in den Tontopf in der Küche füllen, denn Du hast genau den selben Geschmack wie ich."

Nur kurz blickt sie auf das Päckchen, in welchem sich wohl das Trockenfleisch befindet und nickt. "Und wenn Du möchtest, könntest Du das Fleisch gleich mitnehmen und in dem Schrank verstauen, wo die Vorräte sich befinden." Schon will Shehera sich wieder der Elbe zuwenden, als ihr noch etwas einfällt. "Hast Du Deine Kleider gesehen? Ich habe sie Dir gestern, als Du weg warst, in die Kommode geräumt und am Haken hinter der Tür hängt eine Überraschung." Sie blickt Nejanad einen Moment entschuldigend an, weil sie nun ihre Aufmerksamkeit gerade Lorne anstatt ihr schenkt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 24. Juli 2004, 19:00 Uhr
Aufgeregt sieht Lorne Shehera dabei zu, wie sie das Päckchen mit dem Tee öffnet und daran riecht. Ihre Stirn kräuselt sich leicht, als sie das Grinsen bemerkt, das sich auf ein leichtes Gesicht der Frau schleicht, welches sie nicht genau zu deuten vermag. Erleichtert lässt sie ihre angespannten Schultern sinken, als sie Sheheras Antwort hört. Offenbar hat sie den Geschmack der Geschichtenerzählerin getroffen. Erfreut nickt sie. „Ja, mache ich“, erklärt sie und nimmt den Tee wieder entgegen.

Sie dreht sich zum Tisch um und legt das Päcken mit dem Tee auf jenes mit dem Trockenfleisch, um beides vom Tisch zu nehmen und damit in die Küche zu verschwinden. Als Shehera sie auf die neuen Kleider anspricht, dreht sie sich noch einmal ganz erstaunt um. „Kleider?“ Sie sieht She ganz verdutzt an. „Für mich? Nein, die habe ich noch nicht gesehen. Ich sehe sie mir gleich an.“

Vor allem die Andeutung einer Überraschung hat das Mädchenneugierig gemacht, deshalb schultert es eiligst seinen Rücksack, nimmt die Pakete mit dem Tee und dem Fleisch und begibt sich geschwind zur Verandatür. Bevor sie die Tür jedoch öffnet, fällt ihr noch etwas ein und sie wendet sich noch einmal halb um. „Ich lege dir deinen … Beutel … auf den Tisch in deiner Kammer, gut?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwindet sie im Haus und lässt die Geschichtenerzählerin mit Nejanad auf der Terrasse zurück.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 25. Juli 2004, 13:57 Uhr
"Ich bin Bogen&Pfeilmacherin. Thal hat mich gebeten, ihm meine Bögen zu zeigen wenn ich wieder welche angefertigt habe. und das mache ich nun."
Sie trinkt noch dne Rest ihres Früchtetees aus und wartet nervös und verlegen auf Thal.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Juli 2004, 14:45 Uhr
Thal? Wie gut kennen die sich? Ich dachte, sie hätten sich bei einem Frühstück kennengelernt? Shehera seufzt kaum hörbar und blickt die Elbe erneut an. Ihr wird klar, dass diese mit ihr wohl nicht sprechen will, sondern lediglich auf Máel wartet, also steht sie langsam auf. "Bitte entschuldigt mich." Shehera räuspert sich und betritt leicht kopfschüttelnd das Haus. Ich lade sonst ja gerne Leute zum Essen ein, aber da zu sitzen und zuzuhören, wenn sie nur mit einer Person spricht, habe ich nicht vor...

Auf direkten Weg geht sie zu Máel und Maria, welche noch immer lesend im Raum der Geschichten sitzen und sieht den Elben mit schräg gelegtem Kopf an. "Tut mir leid, Máel. Ich denke, Du solltest nach Draussen gehen, sie will offensichtlich mit Dir sprechen und hat kein Interesse an einem Gespräch mit jemand Anderem. Ausserdem scheint sie mir sehr nervös, sie will wohl gleich wieder gehen."

Shehera gibt das wieder, was sie denkt und zuckt leicht mit den Schultern, was ihr erneut einen stechenden Schmerz durch die Wunde einbringt. "Ich werde mit Maria weiterlesen."

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 25. Juli 2004, 14:54 Uhr
Lorne verschwindet im Haus und begibt sich als allererstes in die Küche. Ben folgt ihr auf den Fuß. In der Küche angekommen sieht sich das Mädchen suchend um. Als erstes verstaut es das Trockenfleisch in Sheheras Vorratsschrank, dann schaut es sich um, wo der Tontopf für den Tee zu finden ist. Schnell hat Lorne ihn gefunden und füllt den aromatischen Tee, welchen sie vom Platz der Händler mitgebracht hat, hinein. Ben ist derweil zu Màel und Maria hinüber gelaufen, so dass der Elb nun weiß, dass Hund und Mädchen wieder von ihrem Ausflug in die Stadt zurückgekehrt sind.

Lorne verschließt den Tontopf sorgfältig, nachdem sie ein letztes Mal das herrliche Teearoma eingeatmet hat. Dann geht sie in Sheheras Zimmer hinüber, nimmt ihren Rucksack vom Rücken und öffnet ihn. Sie nimmt den Beutel mit dem Geld heraus, wiegt ihn noch einmal leicht in der Hand und platziert ihn gut sichtbar in der Mitte eines Kopfkissens, welches auf dem Bett liegt. Anschließend schultert sie ihren Rucksack wieder und verlässt schnell das Zimmer, um endlich nach der versprochenen Überraschung zu sehen.

In ihrem Zimmer angekommen, lässt sie den Rucksack achtlos neben der Tür liegen, öffnet zunächst die Kommode und betrachtet die neuen Anziehsachen, welche Shehera für sie gekauft hat. Vorsichtig fährt sie mit den Fingern über das weiche Wildleder der neuen Hosen. Dann sieht sie sich neugierig nach der Überraschung um. Tatsächlich, am Haken neben der Tür hängt etwas, ein Kleid.

Wage erinnert sich Lorne daran, dass das Kleid bereits am Morgen als sie das Haus verlassen hat, dort gehangen haben muss. Doch hat sie es kaum bemerkt, zu sehr war sie damit beschäftigt leise aus dem Haus zu schlüpfen, um niemanden zu wecken. Aber nun tritt sie schnell näher, um das Kleid genauer in Augenschein zu nehmen und hebt es vorsichtig vom Haken. Da sie nicht ganz bis zum Haken hinauf greifen kann, muss sie sich dazu einen Stuhl heran ziehen und hinauf klettern.    

Danach breitet sie das moosgrüne Kleid auf ihrem Bett aus und bestaunt es ausgiebig. Bisher hat Lorne in ihrem ganzen Leben noch kein einziges Kleid getragen oder besessen, weshalb sie sich das Gewand sehr genau betrachtet. Es besteht aus einfachem Leinenstoff und besitzt auf der Rückenseite eine Bändelschnürung. Auf der Vorderseite hat das ärmellose Kleid drei praktische Holzknöpfe zum öffnen, so dass sich das Kleid gut über den Kopf ziehen lässt, wenn man es aufknöpft.  

Schließlich nimmt Lorne das Kleid, legt es sich über einen Arm und verlässt ihr Zimmer, um sich bei Shehera zu bedanken. Ein kurzer Blick durch die Tür auf die Terrasse hinaus zeigt ihr allerdings, dass die Bogenmacherin mittlerweile ganz alleine dort sitzt und an ihrem Tee nippt. Ist Shehera vielleicht in ihr Zimmer zurückgegangen um sich etwas hinzulegen?, überlegt sie. Doch dann hört das Mädchen Stimmen, offenbar ist She zu Màel und Maria gegangen und Lorne beschließt es ihr gleich zu tun.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 26. Juli 2004, 12:24 Uhr
Màel sitzt neben Maria auf einem Stuhl und ließt die Geschichte stumm mit, um ihre Fortschritte zu kontrollieren, als She den „Raum der Geschichten“ betritt. Lächelnd sieht er zu ihr auf, aber etwas in ihrer Haltung lässt ihn stutzen.

Als sie den Kopf schräg legt, und sich mit den Worten >…sie will offensichtlich mit Dir sprechen und hat kein Interesse an einem Gespräch mit jemand Anderem.<  an ihn wendet, ist er sicher, dass etwas nicht stimmt. Der Unterton, den Màel in ihrer Stimme wahrnimmt, gefällt ihm gar nicht. In Kombination mit Sheheras Körperhaltung und ihren Worten ergibt es für ihn ein verwirrendes Gesamtbild.

Er steht auf und entschuldigt sich bei Maria für die erneute Unterbrechung und zieht Shehera mit sich ein paar Schritte zum Fenster. „Was ist heute bloß los?“, fragt er sichtlich irritiert. „Habe ich etwas Falsches gemacht?“, sucht er zweifelnd den Fehler bei sich selbst und sieht der Geschichtenerzählerin in die Augen.

Resignierend schlägt er den Blick nieder: Meine Tugenden als Freund scheinen sich darauf zu beschränken, Dich zu verärgern… „Ich werde sehen, was Nejanad möchte. Maria hat ihre Übungen fast beendet. Sie ist eine wirklich gute Schülerin.“ ,er schaut Shehera noch einen letztes Mal an, bevor er sich zur Tür wendet. „Wahrscheinlich liegt das auch viel an der Qualität des Lesestoffes!“, versucht er ein charmantes Kompliment.

Als er den kurzen Flur betritt, kommt ihm Lorne entgegen, die gerade mit einem moosgrünen Kleid ihr Zimmer verlässt. Ben trottet hinter ihr her, als hätte er nie etwas anderes getan. Màel wuschelt dem Mädchen durch ihre ohnehin strubbeligen Haare. „Du hast einen neuen Schatten!“ Mit dem Kinn deutet er auf den großen, schwarzen Hund und echte Freude liegt als Lächeln auf seinen Lippen. Als er das Kleid sieht, wird ihm klar, dass Lorne auf dem Weg zu Schehera ist. „Wenn Du Dich bedankt hast, komm doch auch nach draußen, denn Nejanad hat sicher auch Bögen in Deiner Größe mitgebracht.“ Er zwinkert ihr zu und bevor er die Tür öffnet, verwandelt sich seine Haltung dramatisch.

Mit einem Augenblick straffen sich seine Schultern und aus seinem Gesicht weicht die Spur Verwirrung und Trauer, die eben noch zu sehen war. Sein freundliches Bühnengesicht verbirgt seine wahren Gefühle, wie Wolken die Sterne am Nachthimmel, aber wie auch die Sterne, bleibt seine betrübte Stimmung hinter der Fassade erhalten.

Nejanad sitzt noch auf der Veranda und nippt Gedanken versunken an ihrem Tee. Der Elb zieht sich einen Stuhl zu Recht und schenkt sich ebenfalls einen Tee ein, wobei er schon wieder das Liebeslied bemerkt, das achtlos noch immer unter einer der Kerzen klemmt. Seine Zähne pressen sich kurz zusammen und deutlich treten seine Kieferknochen hervor.

„Da bin ich…“ , mit einem Zwinkern fügt er hinzu, „…schon!“ Seine Aufmerksamkeit wird von den Bögen magisch angezogen. Sein elbisches Erbe fordert seinen Tribut. „Ihr habt nicht zufällig auch ein paar Pfeile dabei, oder?“ , fragt er freudig.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 26. Juli 2004, 17:02 Uhr
Ben kommt ihr entgegen und trottet ihr gutmütig hinterher, als sie den Flur entlang geht. Mit dem Kleid auf dem Arm macht sie sich auf den Weg zu Shehera, Maria und Màel als ihr der Elb auch schon entgegenkommt. Seine Bemerkung bezüglich Ben lässt sie hell auflachen, dann nickt sie. „Gut, ich komme dann gleich.“ Sie sieht dem Elben noch kurz nach, als er wie er in Richtung Tür davon geht und geht dann selbst zu Shehera und Maria.

Die beiden Frauen sitzen beisammen über einem Text und scheinen beschäftigt, doch als das Mädchen mit dem Hund in den Raum kommt, blicken sie auf und sehen den beiden entgegen. Ein wenig verlegen hebt Lorne den Arm und deutet auf das Kleid. Sie weiß nicht so recht was sie sagen soll, ein Umstand, der äußerst selten eintritt. „Vielen Dank“, erklärt sie. „Ich habe noch nie ein richtiges Kleid gehabt.“ Sie strahlt Shehera über das ganze Gesicht an.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Juli 2004, 09:01 Uhr
Na wenn ich _das_ wüsste... denkt Shehera sich die Antwort auf Máels Frage, als dieser sich auch schon wegdreht und geht. Seufzend blickt sie ihm hinterher und fragt sich wirklich, was mit ihr los ist und ein Blick zu Maria zeigt die selbe Frage auf dem Gesicht ihrer Freundin. Diese nickt in Richtung von Sheheras Buch, welche versteht, was Maria sagen will und das Päckchen runterholt, das der Elb dort hingestellt hat.

Maria scheint keine Lust mehr zum Üben zu haben und will wohl lieber sehen, was in dem Geschenk ist, als Shehera sich neben sie setzt und das Päckchen lediglich ansieht. Fast könnte man meinen, sie sei unsicher, ob sie es überhaupt öffnen soll, doch trügt dieser Eindruck. Gerade, als die Geschichenerzählerin dies tun will, betritt Lorne den Raum und Shehera sieht mit Freuden, dass dem Mädchen das Kleid wohl gefällt. "Na dann wurde es ja langsam mal Zeit." antwortet sie auf Lornes Äusserung, sie hätte noch nie ein Kleid besessen. Sie erklärt der Kleinen, dass sie darunter sehr gut eins von den weissen Leinenhemden tragen kann, wenn es ihr zu kühl sein sollte und dass sie damit etwas aufpassen muss, weil man sich mit einem Kleid einfach anders bewegen muss als mit einer Hose. Kurz erklärt sie ihr, wie eine 'Dame' sich hinsetzt und geht, damit es in einem Kleid auch 'elegant' aussieht, bevor sie sich wieder dem Päckchen widmet.

Langsam entfernt sie die Verpackung, was eine helle Holzschatulle zu Tage befördert. Einen Moment verweilt ihre Hand über der Schatulle, dann fahren ihre Finger darüber, ohne sie wirklich zu berühren. Erst nach ein paar ewig scheinenden Minuten, als Maria sie anstupst, öffnet sie die Holzschatulle und ihre Augen werden gross. Sie nimmt die Feder heraus und sieht sie sich staunend an. Der Federkiel besteht aus Elfenbein und die Feder selbst aus Gold, wobei im Kiel ein kleiner Diamant eingearbeitet ist. Ausserdem befindet sich in der Schatulle noch ein Fässchen feinster Tinte und eine kleine Freudenträne verlässt Sheheras Auge, auch wenn sie weiss, dass sie dieses Geschenk wohl nie benutzen wird, oder wenigstens selten.

Einen Moment hat sie Maria wie auch Lorne vollkommen vergessen, welche sie nun allerdings anblickt und man kann die Freude in ihrem Gesicht deutlich sehen. Maria schenkt ihr lediglich ein kleines Lächeln und Shehera legt die Sachen zurück in die Schatulle, während sie sich vornimmt, dem Elben zu danken, wenn sein Besuch gegangen ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 27. Juli 2004, 18:56 Uhr
Sheheras Ausführungen darüber wie eine man sich mit einem Kleid richtig bewegt, dämpfen Lornes Freude über das Kleid ein wenig. Puh, so schwer hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich glaube dann sind mir Hosen doch lieber, überlegt sie. Neugierig sieht sie Shehera dabei zu, wie sie Màels Geschenk öffnet. Natürlich weiß Lorne bereits, worum es sich handelt, immerhin war sie mit Màel indem Geschäft, als er es erstanden hat, doch ist sie gespannt darauf, wie es She gefällt.

Als sich ein Lächeln auf das Gesicht der Geschichtenerzählerin schleicht, ist sie zufrieden. Sheheras Freude über das schöne Geschenk ist deutlich zu erkennen, auch wenn Lorne nicht ganz nachvollziehen kann, was an Tinte und Federkiel so toll sein soll. Sie zwinkert ihr fröhlich zu und deutet auf ihr Kleid. „Ich bringe es wieder in mein Zimmer und sehe dann mal nach Nejanad und Màel“, erklärt sie. „Soll ich vorher noch etwas für dich erledigen?“

Sie streicht das Kleid über ihrem Arm glatt und wartet geduldig auf Sheheras Antwort. Ben steht still neben ihr, nur sein Schwanz verrät seine Ungeduld. Offenbar möchte er gerne wieder nach draußen. Immerhin ist es noch sehr schön und es ist angenehmer sich im Freien aufzuhalten als im Haus, wo nichts von dem angenehmen Lufthauch zu spüren ist, der einem dort über das Haar streift.

Shehera überlegt kurz. "Nein, geh ruhig", erklärt sie freundlich und nickt Lorne lächelnd zu. "Gut", erwidert das Mädchen, dann dreht es sich um. "Komm, Ben, lass uns gehen." Gemeinsam mit dem schwarzen Hund verlässt die Kleine den Raum und bringt das Kleid in ihr Zimmer. Dort hängt sie das Kleidungsstück an den Haken zurück. Anschließend macht sie sich auf den Weg zur Terrasse.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 27. Juli 2004, 19:34 Uhr
"Doch, ich habe auch ein paar Pfeile" antwortet sie und nimmt dabei den Köcher von der Schulter in dem man einige etwas kleine Pfeile sieht.
"Leider habe ich noch nicht die Möglichkeit Langbogen herzustellen, dazu brauche ich erst eine Bogenwerkstatt. Allerdings habe ich hier ein paar kleine Bögen mit denen man gut üben kann...eher so Reisebögen würde ich sagen." Sie lacht bei ihren letzten Worten.
"Nun wenn ihr wollt könnt ihr sie mal anschauen" sie reicht ihm die Bögen" und falls ihr Lust habt auch gerne mal schiessen. Aber fürs Behalten brauche ich Geld." fügt sie noch hinzu.
"Evt. kann ich euch noch einen neuen Schuss beibringen, wenn ihr das wollt. Der braucht allerdings Übung, aber mir macht er riesen Spass."
Nejanad lächelt ihn freundlich an. "Nur zu."
Sie zwinkert und wartet auf Thals Reaktion.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 28. Juli 2004, 07:50 Uhr
"Dann lasst uns Eure Bögen mal ausprobieren!" Der Elb erhebt sich und nimmt Pfeil und Bogen von Nejanad entgegen. Mit einem prüfenden Blick macht er einen Baum aus, der etwa 30 Schritt von der Veranda entfernt steht und freies Schußfeld bietet.

"Bitte nach Euch!", deutet er höflich an, daß die hübsche Elbe die wenigen Stufen von der Terrasse auf den Strand vor ihm gehen soll. "Diesen neuen Schuß würde ich gerne sehen. Ich habe leider schon einige Zeit keinen Bogen mehr gehalten, denn während meines Aufenthalts in Städten, wurden überwiegend Armbrüste benutzt, die ich nicht besonders mag. Doch ich war immer Recht gut im Bogenschießen und es ist wohl wie mit dem Reiten, man verlernt es nie!"

Ein begeistertes Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht, als er anerkennend die gute Arbeit bemerkt, in der sein Übungsgerät gearbeitet ist. "Ihr seid eine wirklich fähige Vertreterin Eures Berufsstandes!"

Als Màel den Pfeil auflegt, erwachen Jahrhunderte alte Gewohnheiten tief aus der elbischen Vergangenheit. Atemtechnik, Körperspannung und die Koordination von Hand und Auge verschmelzen zu einer Einheit und alles was er noch wahr nimmt, ist ein Astloch im Stamm des Baumes, das sich als Ziel anbietet.

Kurz vor dem Moment, in dem er den Pfeil fliegen lassen will, öffnet sich die Haustür und Ben stürmt vor Lorne aus dem Haus. Unternehmungslustig prescht er heran und drängt sich zwischen Nejanad und Màel hindurch um zu sehen, was es dort wohl zu spielen gibt.

Irrittiert durch den Rempler löst sich der sorgsam gezielte Schuß und der Pfeil bohrt sich einige Meter neben dem Stamm in den Boden. "Verflixt Ben!", lacht Màel nach einem verärgerten Stirnrunzeln auf, "Jetzt hast Du mich aber ganz schön schlecht aussehen lassen!" Er klopft den großen Hund, der vor Nejanad herumtänzelt.

"Komm her Lorne und lass Dir von meisterlichen Bogenkünsten zeigen, wie man möglichst weit am Ziel vorbei schießt!", feixt er dem Mädchen entgegen und sieht danach zu seinem Gast. "Dürfte ich vielleicht einen weiteren Pfeil erbitten?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 28. Juli 2004, 10:33 Uhr
Ben ist gut gelaunt vor Lorne aus der Türe gestürmt, als das Mädchen die Haustür aufgestoßen hat. Die Kleine folgt dem großen Hund grinsend, macht aber keine sonderlichen Anstalten, um sich zu beeilen. In einiger Entfernung bleibt sie stehen. Sie muss schallend lachen, als Ben sich zwischen der Bogenmacherin und seinem Herrn hindurchdrängelt und der vorbereitete Schuss des Elben misslingt.

„Hey Ben“, ruft sie dem Hund lachend zu, während dieser nun aufgeregt vor Nejanad auf und ab tänzelt. Der große Hund wendet kurz den Kopf, lässt sich von dem Mädchen aber nicht von der Bogenmacherin fortlocken. Als Màel Lorne zu sich ruft, bleibt das Mädchen zögernd stehen und legt den Kopf ein wenig schräg. Dann grinst sie jedoch und nickt. „Na gut.“

Seelenruhig schlendert sie zu Ben, Nejanad und Màel hinüber, während der Elb die junge Frau um einen weiteren Pfeil für den Bogen in seinen Händen bittet. Interessiert betrachtet sie den Bogen in Màels Händen. In den Händen des hochgewachsenen Elben wirkt er nicht sonderlich groß und leicht, auch wenn Lorne sich sicher ist, schon kleinere Bögen gesehen zu haben. Doch damit mag sie sich täuschen, den selbst hat sie schon lange keinen Bogen mehr in Händen gehalten.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 28. Juli 2004, 10:49 Uhr
Die innerliche Unruhe ist Shehera förmlich anzusehen, was Maria dazu bringt, mit Lesen aufzuhören. Sie blickt die Geschichtenerzählerin mit schräg gelegtem Kopf an und fängt an zu grinsen. "Na diesmal aber richtig, wie?" sagt sie, wobei sie sich ein Kichern nicht verkneifen kann. Sheheras Blick an die hübsche schwarzhaarige Frau zeugt von Unsicherheit und etwas Trauer, was Maria nicht verborgen bleibt, schliesslich kennt sie die Frau nun schon fast ein Jahr und ist zu einer guten Freundin geworden.

Maria lächelt noch immer, während sie aufsteht und Shehera nach oben zieht, um langsam mit ihr zur Veranda zu gehen, wo sie diese in den Schaukelstuhl gleiten lässt. Maria selbst geht in die Küche und brüht einen frischen Tee von den Sommerinseln an, was einen Geruch über die Veranda streichen lässt, der gesättigt ist von frischen Blüten und Früchten. Als sie mit dem Tonkrug nach Draussen kommt und Shehera einen Becher voll eingiesst, mischt diese noch etwas Honig bei und nickt ihrer Schülerin dankbar zu.

Maria blickt sie fragend an, doch wird ihr schnell klar, dass Shehera nicht vor hat, über das zu sprechen, was sie beschäftigt und so tut sie es der Geschichtenerzählerin gleich und blickt gedankenverloren auf den Ildorel, wobei Marias Blick immer wieder Shehera und die drei Gestalten am Strand streift, die gerade damit beschäftigt sind, Bögen auszuprobieren.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 28. Juli 2004, 16:48 Uhr
Nejanad geht die Treppenstufen hinunter und schaut dann gespannt Thal zu wie er konzentriert auf den Baum zeilt und weit daneben schiesst als der Hund herangestürmt kommt. Sie lacht und als sie um einen weiteren Pfeil gebeten wird reicht sie ihm wiederum einen.
"Jetzt wollen wir aber sehen was ihr könnt...So gut wie ihr jetzt getroffen habt, treffe ich selbst ja auch noch.
Ich zeige euch nachher den Schuss, übt erst mal." meint sie noch mit einem leichten Zwinkern und setzt sich auf den Boden. Dabei nimmt sie den Köcher von den Schultern und legt ihn vor sich. Sie streicht behutsam darüber und nimmt einen weiteren Pfeil daraus über den sie mit den Fingern streicht.
Danach schaut sie aber wieder zu dem jugen Elben hoch und wartet darauf das er schiesst während ihre gedanken in die ferne schweifen, man es ihr aber nicht ansieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 28. Juli 2004, 17:13 Uhr
Ben tanzt weiter vor Nejanad herum, weil er bemerkt, dass Lorne sich der kleinen Gruppe nähert. Màel versinkt in Konzentration und blendet die Welt um sich herum aus. Seine Gedanken verbinden Pfeil und Ziel mit einer Linie und als er die Sehne über seine Fingerspitzen gleiten lässt, sirrt der Pfeil davon.

Mit dem typischen Geräusch schlägt das Geschoß im Holz des Baumes ein und mit einem leichten Zittern steckt es genau im Ziel. Der Elb zieht beeindruckt eine Augenbraue nach oben. „Eine hervorragende Arbeit, Nejanad. Eure Langbögen werden sicher reißenden Absatz finden. Jeder Jäger dieser Ländereien wird einen haben wollen!“ Der zweite Satz ist eine leichte Übertreibung, aber ein gutes Geschäft sollte sich mit dieser Qualität tatsächlich machen lassen.

>So gut wie ihr jetzt getroffen habt, treffe ich selbst ja auch noch.< „Ich bin mir sicher, Eure Künste übertreffen Eure bescheidenen Worte, was die Handhabung eines Bogens angeht.“, antwortet Màel charmant, „Und auf diesen besonderen Schuß bin ich schon sehr gespannt!“

Lorne steht mittlerweile neben den beiden Elben, und Ben sieht in Richtung Pfeil, als überlege er, ob er ihn vielleicht apportieren sollte. Màel zeigt noch zwei weitere ähnlich gute Schüsse und erklärt Lorne dabei genau, worauf sie bei ihm achten soll.

Grinsend drückt er dem Madchen den Bogen in die Hand und stellt sich hinter sie, um ihre Haltung zu kontrollieren und ihr ein paar Tipps zu zuflüstern. Mit dieser Hilfe trifft Lorne den Baum voll, auch wenn der Pfeil etwas unterhalb von Màels Pfeilen stecken bleibt. „Du bist ein Naturtalent!“, ist der Elb sichtlich zu frieden mit diesem Schuß. „Wenn es Dir Spaß macht, dann können wir einen Bogen und Pfeile für Dich kaufen. Bis die Langbögen fertig sind, leihst Du ihn mir ja vielleicht mal.“

Màel sieht zu Nejanad herab und seine Augen funkeln vor Freude, wieder einmal einen echten Elbenbogen in der Hand zu halten. „Sagt, wann kann ich mit einem Langbogen aus Eurer Werkstatt rechnen?“

Die Sonne steht mittlerweile schon tiefer und kündet den Abend an, wie Màel mit einem schnellen Blick feststellt. Das Knurren von Lornes Magen erinnert ihn daran, dass im Haus noch Arbeit auf ihn wartet. „Verzeiht Nejanad, aber ich muss Euch für heute verlassen, denn ich habe noch ein vier hungrige Mägen zu versorgen. Bitte seid doch so nett, und übt noch ein wenig mit Lorne. Ich werde einen der Bögen nehmen, wenn sie daran Interesse findet, aber einen Langbogen geben ich Euch heute schon in Auftrag.“ Er verbeugt sich leicht vor der Elbin. „Beehrt uns doch bald wieder oder sagt mir, wo wir Euch antreffen können. Ihr werdet kaum die ganze Zeit im Harfengarten sitzen.“ Lächelnd wartet er auf eine Antwort, bevor er sich zum Haus begibt.

Als er zu She und Maria kommt, bemerkt er sofort die ungewöhnliche Stille und den nachdenklichen Blick der beiden Frauen. Er kniet sich zu She und sanft küsst ihre Hand. „Ich werde uns jetzt ein Essen zaubern, das Deine Kräfte wieder herstellen wird. Du wirst sehen.“ Er wendet sich an Maria: „Ihr könnt natürlich gerne ebenfalls bleiben, denn ich hatte Euch eh eingeplant.“, flunkert er offensichtlich und grinst sie an. „Ich bin in der Küche, überlegt es Euch.“

Er erhebt sich wieder und drückt leicht Sheheras Hand und sieht ihr verliebt in die Augen, um sich dann in die Küche zu begeben, wo er beginnt, das Essen vorzubereiten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 28. Juli 2004, 17:50 Uhr
Lorne nimmt den Bogen entgegen, welchen Ihr der Elb reicht und  spannt die Sehne. Bereitwillig lässt sie sich von Màel erklären wie sie zu stehen hat und den Bogen am besten hält. Aufmerksam folgt sie seinen Ausführungen und versucht sie so gut sie kann in die Tat umzusetzen. Gleichzeitig versucht sie sich krampfhaft an die wenigen Übungsstunden in Sarnamar zu erinnern, die sie ausnahmsweise einmal nicht geschwänzt hat.

Als sich der Pfeil schließlich von der Sehne löst und kurz darauf zitternd im Stamm des Baumes stecken bleibt, ist sie selbst ganz überrascht. Dass sie so gut treffen würde, hätte sie selbst in ihren kühnsten Träumen gedacht. Zu lange schon liegen ihre wenigen Übungsstunden mit einem Bogen zurück. Die Worte des Elben spornen daher ihren Tatendrang noch zusätzlich an und sie lässt sich von Nejanad einen weiteren Bogen geben.

Sie wartet geduldig bis der Elb sich von der Bogenmacherin verabschiedet hat und im Haus verschwindet. Als die junge Frau ihr endlich ihre Aufmerksamkeit schenkt, wagt sie einen zweiten Versuch. Ohne weiteres lässt sie ihre Haltung von Nejanad ein wenig korrigieren und lässt auch den zweiten Pfeil von der Sehne gleiten. Abermals trifft sie den Baum. Diesmal steckt der Pfeil schräg über dem des Elben. Das Mädchen lacht zufrieden, dann wendet es sich an die Bogenmacherin.

„Darf ich auch noch einen anderen Bogen ausprobieren?“, fragt sie freundlich und deutet in Richtung der übrigen Bögen, die Nejanad mitgebracht hat. „Am liebsten würde ich sie alle ausprobieren“, verkündet sie und zwinkert der Bogenmacherin fröhlich zu. „Was meinst du Ben, welchen soll ich als nächstes wählen?“ Der schwarze Hund trottet langsam näher und blickt Lorne und Nejanad mit wachen Augen an, während die Bogenmacherin Lorne die anderen Bögen zeigt und ihr einen davon reicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 28. Juli 2004, 23:26 Uhr
Nejanad schaut zu wie Thal den Pfeil abschiesst und genau trifft. Anerkennend zieht sie die Augenbrauen hoch.
"Ihr seid geschickt, Thal. Ihr versteht etwas vom Bogen und man sieht euch eure Konzentration sehr gut an. Ihr habt das Talent, eins mit dem Bogen zu werden. Dies können nicht alle, behaltet diese Gabe und nutzt sie gut. Ich denke, ihr könntet es als Schütze weit bringen."

Sie schaut sich den Bogen in Thals Hand an und schliesslich noch den Pfeil, den sie in der Hand hält.
"Euer Lob ist zuviel des Guten." sagte sie ernst. "Sie sind nicht perfekt, nein es fehlt einiges denn ich bin noch nicht so vertraut wie die Meister ihres Faches. Ich mache meinen Beruf gut, denke ich, doch nicht sehr gut."
Er ist charmant denkt sie, doch vielleicht sollte man besser erst einmal denken bevor man spricht.
Sie runzelt die Stirn. Ach was, er ist ein netter junger Elb.

"Was die Langbögen betrifft, erst einmal braucht man diesen Bogen für den kampf, und nicht für die Jagd...das wisst ihr, oder? Solche Bögen sind gross und schwer, und nicht solche, wie ich sie nennen würde, Reisebögen. Die hier sind leicht und man kann sie beinahe in die Manteltasche stecken" sie lacht, "aber die Langbögen sind nicht sehr handlich."
Sie blickt in das Gesicht des jungen Elben und sieht die Freundlichkeit darin.

"Oh nein" winkt sie auf die Worte von Thal über ihr Können ab, "ich bin nicht gut im Bogenschiessen. So treffen wie ihr, das kann ich nicht. Ich meine damit, ich kann nicht mit dem Bogen verschmelzen, und es liegt mir auch nicht sehr viel daran es zu können."

Kurz darauf schiesst Lorne und trifft ebenfalls wirklich gut. "Thal hat Recht", sagt sie zu dem Mädchen, "ihr seid ein Naturtalent. Nutzt das aus!"
An Thal gewandt:
"Ich zeige euch nun noch den Schuss."

Sie steht auf, nimmt einen Bogen udn einen Pfeil und stellt sich, dem Baum den Rücken zugewandt.
Sie spannt den Bogen. Thal und Lorne blicken sie seltsam an den sie scheint kein Ziel zu fixieren.
Sie schliesst die Augen und önnet sie wieder, konzentriert sich, hebt dann den Bogen und zielt über ihre Schulter nach hinten....und trifft ein wenig oberhalb des Pfeils von Thal."Dies," spricht sie zu letzterem, "nennt man den phartnischen Schuss. Man braucht ihn vorallem wenn man reitet und verfolgt wird, so kann man fliehen, aber doch Schüsse abfeuern. Dieser Schuss braucht etwas Übung..."

Sie beantwortet noch die Letzte frage von Thal:
"Auf einen Langbogen werdet ihr noch einige Zeit warten müssen...aber falls ihr einen kleinen kauft, könnt ihr ja unterdessen damit üben, und im falle das ihr keinen kauft, könnt ihr wenn ihr mal Zeit habt vorbeikommen und einen ausleihen, um ihn zu benutzen, und ihn anschliessend wieder zurückzugeben. Die ganze zeit ausleihen kann ich ihn leider nicht, da ansonsten vielleicht manche so kommen würden. Also dann, auf wiedersehen."

Sie blickt Lorne feundlich an und lächelt.
Dann streckt sie ihr die anderen Bögen entgegen und einen ein paar Pfeile.
"Übt solange ihr wollt. Ich habe Zeit."
Nejanad schaut dem Mädchen zu wie es schiesst.
"Gefällt es euch, das Bogenschiessen?
hr sied wirklich sehr gut, ihr könnt noch besser werden wenn ihr das wollt...und Thal übt sicherlich gerne ein wenig mit euch. Ich selbst bin nicht so begabt, deshalb tut ihr besser an Thal."
Lächelnd bleibt sie sitzen und schaut weiter dem Mädchen zu während sie auf Antwort wartet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 29. Juli 2004, 07:57 Uhr
Aus dem geöffneten Fenster hören Shehera und Maria das Klappern von Töpfen und schon bald liegt ein aromatischer Duft von Curry und Zitrone in der Luft.

Zu erst relativ leise, doch dann lauter summt der Elb unbewusst eine Weise aus seiner Jugend, als ihn das Rezept seiner Mutter im Geiste zurück in seine Heimat lockt, bis er nach einer Weile automatisch zu singen beginnt. Seine kraftvolle Stimme klettert mühelos durch die schwierigen Passagen des Liedes und verleiht im Einklang mit den klangvollen Worten der elbischen Sprache dem Lied ein Gefühl der Leichtigkeit. Durch das geöffnete Fenster erklingt es kristallklar über den Strand und bringt selbst entferntere Spaziergänger dazu innezuhalten.

Die Geräusche das Kochens treten in den Hintergrund und wenn sich ein Zuhören seiner Stimme hingibt, erzeugt sie plastische Bilder eines Liebespaares im tiefen Herzen eines grünen Waldes, das gegen den Fluch einer bösen Zauberin ankämpft, die sich ihrer Lebenskraft bemächtigen will. Letztendlich ist es die Kraft der Liebe, die den Zauber bricht und das junge Elbenpaar rettet.

Selbst wenn jemand nicht die Sprache der Elben beherrscht, spürt er die zunehmende Dramatik und den harmonischen Ausklang des Liedes deutlich in Màels melodischer Stimme, die von der Kraft der Liebe erzählt, die alle Probleme überkommt.

Als das Lied zu Ende ist, verfallt der Elb wieder in ein leises Summen, als hätte er nie seine Stimme erhoben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 29. Juli 2004, 16:21 Uhr
Mit wachsender Begeisterung lässt sich Lorne von Nejanad einen Bogen nach dem anderen reichen. Jeder neue Schuss wird ein kleines wenig besser und das Mädchen hat sichtlich Freude daran, die Schussübungen auszuführen. Das Lob der Bogenmacherin spornt sie zusätzlich an und bereitwillig hört sie der jungen Frau zu, während ihr diese Tipps für eine gute Körperhaltung sowie eine sichere Schusstechnik gibt.

Auf Nejanads Frage hin nickt sie. „Ja, es macht mir wirklich Spaß.“ Sie kichert. „Meine Mutter war früher immer sauer, wenn ich mich um die Übungen gedrückt habe. Aber das Training war so streng und langweilig.“ Lorne seufzt. „Wenn es um Übungen wie zum Beispiel das Bogenschießen geht, dann kennen die Lehrerinnen in Sarnamar keinen Spaß.“ Die kleine, zierliche Mädchen hebt den Bogen in seinen Händen, zielt, konzentriert sich und schießt.

Doch diesmal hat sie nicht so viel Glück wie zuvor. Ben, dem allmählich langweilig wird, weil niemand mit ihm spielen mag, stürmt heran und stupst sie ungestüm an. Lorne verliert das Gleichgewicht und kann sich gerade noch abfangen, bevor sie in den Sand plumpst. Lachend erhebt sie sich. „Alles war immer so ernst, das mag ich überhaupt nicht.“ Fröhlich krault sie Ben, schlingt ihre Arme um den breiten Hals des Tieres und zieht sich spielerisch daran hoch.

„Ich glaube, er möchte dass ich aufhöre“, erklärt sie Nejanad augenzwinkernd. An den Hund gewandt, fragt sie: „Na, willst du spielen?“ Ein freudiges Bellen ist ihr Antwort genug. „Gut, dann spielen wir gleich.“ Sie dreht sich zu der Bogenmacherin um und deutet auf einen der Bogen, den die Frau in der Hand hält. „Dieser dort gefällt mir“, erklärt sie und deutet auf einen sehr leichten Bogen.

„Ich werde …“ Gerade noch rechtzeitig beißt sich das Mädchen auf die Zunge, beinahe wäre ihr der richtigen Namen des Elben herausgerutscht. Glücklicherweise bellt Ben im passenden Moment, so dass Lorne die Situation gekonnt überspielt. „Sch, Ben, gleich.“ Munter zwinkert sie dem großen Hund zu und klopft ihm freundlich auf den breiten Rücken. Sie wendet sich wieder Nejanad zu. „Ich werde Thal den Bogen gleich zeigen. Am besten gehen wir zusammen zum Haus zurück.“

Sie hebt den Stock auf, den Ben mittlerweile angeschleppt hat und wirft ihn gut gelaunt. Sofort stürzt der schwarze Hund davon, während Nejanad und Lorne gemeinsam die wenigen Stufen zur Terrasse hinaufsteigen und zum Haus der Geschichten hinüber gehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 29. Juli 2004, 22:35 Uhr
Nejanad sieht dem Mädchen mit leichter Begeisterung zu. Sie freut sich für Lorne, die so gut zielen kann und die anscheinend, wenn jetzt auch noch nicht ausgeprägt , ebenfalls mit dem Bogen eins werden kann. Doch nach einiger Zeit schweifen ihre Gedanken ab und in ihren Träumen läuft sie durch die alten Wälder und ihr Rabe fliegt um sie herum. Sie lacht ihm, nur mit den Augen, zu und er stösst darauf ein Krächzen aus. Erst als Lorne wieder zu ihr spricht ist sie wieder "hellwach".

"Dein Hund mag dich sehr, nicht wahr? Er ist regelrecht begeistert von dir." Sie lächelt. "Manche Personen finden ihre Tiere, andere nicht. Du hast eines, ich habe ebnfalls eines...oder sagen wir besser, ich hatte eines...obwohl" -sie zögert- "ich weiss nicht, vielleicht werde ich ihn wieder sehen." Sie lächelt Lorne abwesend zu.

"Oh, also dieser Bogen. Ein sehr leichter, gut zum üben, vorallem für Mädchenhände." Sie zwinkert. "Obwohl ich nicht zweifle dass ihr auch mit schwereren geschützen umgehen könntet."
Sie folgt darauf hin Lorne um mit Thal wegen dem Bogen zu verhandeln.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 30. Juli 2004, 11:32 Uhr
„Ben ist Thals Hund“, erklärt Lorne, während sie mit Nejanad über die Terrasse geht und Màels Lied lauscht, welches man bereits am Strand gut hören konnte. Ein schönes Lied, denkt Lorne. An die Nejanad gewannt erklärt sie: „Aber Ben und ich verstehen uns sehr gut.“ Sie lacht und klopft dem großen Hund liebevoll auf den Rücken, als er ihr den Stock zurückbringt. Das Mädchen nimmt das Stück Holz entgegen und wirft es in hohem Bogen. Sofort stürzt Ben wieder davon.

„Ich mag die schweren Bögen nicht so“, meint das Mädchen als die Bogenmacherin darauf zu sprechen kommt und geht weiter. „Ich weiß auch nicht, sie liegen nicht so gut in der Hand. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.“ Sie nähern sich der Tür und aus dem  Fenster der Küche steigt ihnen ein angenehmer Duft in die Nase. Lorne atmet tief ein. Mittlerweile merkt sie ganz deutlich wie hungrig ist. Hastig betritt sie vor Nejanad das Haus und führt die rothaarige Frau in die Küche.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Juli 2004, 12:32 Uhr
Als Lorne und Nejanad die Küche betreten, sieht Màel irritiert auf und hört abrupt auf zu summen. Die Wärme des Herdes hat ihn dazu bewegt, die obersten Knöpfe seines weißen Leinenhemdes zu öffnen. Auf der Herdplatte steht ein Topf, der geformt ist, wie das untere Drittel einer Kugel.

Dem seltsamen Kochgegenstand entströmt ein für nichtelbische Nasen exotischer Duft, und es sind kräftige Farben von frischem Gemüse zu sehen, das seine knackige Konsistenz trotz der Hitze behält.

Der Elb lächelt die beiden Frauen an: „Und hat sich Lorne für einen Bogen entschieden?“ Lorne zeigt begeistert das Objekt ihrer Begierde und Máel und Nejanad sind sich schnell einig, da der Elb nicht über den Preis feilschen möchte. „Es ist eine gute Arbeit und jeden Heller wert, den ihr verlangt.“ Mit diesen Worten reicht er die vereinbarte Summe, die er aus seinem Geldbeutel zieht, an Nejanad weiter und nickt ihr freundlich zu. „Ich werde auf Eure Nachricht warten, wenn der bestellt Langbogen fertig gestellt ist. Wenn ihr möchtet, kann ich ihn auch bereits anzahlen.“

Etwas betrübt schaut er zum Essen auf dem Herd: „Leider kann ich Euch nicht anbieten zum Essen zu bleiben, da Maria vielleicht bleiben wird, und die Portionen für 4 Personen ausreichend sind.“

„Kann ich Euch noch immer im Harfengarten antreffen, um Euch aufzusuchen, oder habt ihr bereits ein Domizil für Euch eingerichtet?“, fragt Màel während er sich kurz umdreht, um in den Speisen zu rühren. „Leider habt Ihr einen etwas turbulenten Tag erwischt, und ich habe weniger Zeit für Euch, als es Euch gebührt. Verzeiht mir bitte.“ In seinen Augen liegt echtes Bedauern. „Und diesen speziellen Schuss werde ich üben. Es war sehr interessant.“, wieder blitzen seine strahlenden Zähne, „Beim nächsten Treffen, werde ich Euch gerne meine Fortschritte zeigen.“

Er prüft die Spannung der Bogensehne und kauft auch noch Bündel Pfeile und reicht alles zusammen Lorne. „Ich denke fast, Du wirst heute dann lieber weiter mit mir üben, statt ein Pferd zu satteln, oder?“ Mit einem frechen Grinsen, zwinkert er dem der jungen Frau zu und widmet sich wieder dem Kochen, nachdem er sich mit einem gesendeten Khel'Amnon! respektvoll von Nejanad verabschiedet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 30. Juli 2004, 14:44 Uhr
Begeistert nimmt Lorne Bogen und Pfeile entgegen und bedankt sich erfreut. Dann stürmt sie ohne weiteren Kommentar aus dem Raum und in ihr Zimmer. Gleich darauf kommt sie jedoch reumütig zurück, um sich höfflich von Nejanad zu verabschieden. „Auf Wiedersehen“, erklärt sie freundlich. „Der Bogen ist wirklich gut. Bis bald.“ Dann wendet sie sich an Màel. „Ist das essen bald fertig. Verlegen beginnt sie zu kichern, als ihr Magen laut zu rumoren beginnt.

„Ich werde mal gucken, was Shehera und Maria machen“, meint sie und wirbelt auf dem Absatz herum, ohne weiter auf eine Antwort zu warten. Zusammen mit Ben, der ihr immer noch auf den Fuß folgt, eilt sie davon, um nachzusehen, was die beiden Frauen machen. Ein kleines Lied pfeifend, hüpft sie den Flur entlang, so dass die beiden Frauen ihr Kommen schon hören können, bevor sie das Mädchen zu Gesicht bekommen.

Als Lorne auf die Veranda hinauskommt, sehen die beiden Frauen, die sich leise miteinander unterhalten, zu ihr herüber. Das Buch zwischen ihnen auf dem Tisch haben sie mittlerweile zugeschlagen. Während sich das Mädchen dem Tisch nähert, stellt es fest, dass Shehera wieder etwas blasser aussieht, als noch kurz zuvor. Ob es ihr wieder schlechter geht?, fragt sie sich und sieht die Geschichtenerzählerin besorgt an.

„Màel ist sicher bald mit dem Essen fertig“, meint sie freundlich und sieht die beiden Frauen abwartend an. „Außerdem hat er gesagt, dass Maria mitessen kann. Und die Bogenmacherin geht gerade. … glaube ich“, fügt sie nach einer kleinen Pause hinzu. Shehera nickt, aber es ist ihr anzusehen, dass ihr nicht nach Essen ist.

Shehera erhebt sich und verabschiedet sich entschuldigend von Maria. Sie fühlt sich nicht wohl und möchte sich lieber eine Weile in ihrem Zimmer ausruhen. Danach wendet sie sich an Lorne und lässt sich von dem Mädchen helfen. Maria ist ebenfalls aufgestanden und sieht den Beiden zunächst etwas unschlüssig hinterher. Schließlich entscheidet sie sich in die Küche zu gehen und zu sehen, wie weit der Elb bereits mit dem Essen ist und ob sie ihm möglicherweise noch bei irgendetwas helfen kann.

Unterdessen bringt Lorne Shehera in ihr Zimmer. „Soll ich noch etwas holen?“, fragt sie vorsichtig. „Ein Glas Wasser vielleicht?“ Die Geschichtenerzählerin nickt dankbar und das Mädchen eilt davon. „Shehera geht es nicht gut“, erklärt sie Màel, als sie in die Küche zurückkehrt, aber das hat er offenbar schon von Maria erfahren. „Ich werde ihr schnell ein Glas Wasser bringen, ja? Gibst du mir eines?“, bittet sie den Elben.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Nejanad am 30. Juli 2004, 15:12 Uhr
Als Nejanad hinter Lorne in die Küche kommt riecht sie das feine Essen, das ihr aber unbekannt vorkommt.
"Erstaunlich, ihr könnt auch kochen! und wie!" Sie lächelt. "Nicht jeder Mann kann das... oder sagen wir besser nicht jeder Mann kann das gut."

Sie sieht sich den komischen Kochgegenstand an und wirft einen Blick auf das Essen. "Das sieht sehr gut aus".

Sie bedankt sich herzlich für das Geld und steckt es in einen Beutel der plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen scheint, der allerdings unter ihrem Kleid versteckt war. "Ich hoffe der Bogen macht euch viel Freude. Und falls mal etwas kapput geht könnt ihr gerne zu mir kommen; dann werde ich schauen ob es reparierbar ist."

Sie blinzelt. "Wie gesagt, auf die Langbögen müsst ihr noch eine Weile warten, aber ich benachrichtige euch, wenn sie fertig sind. Und nein, zahlt nicht im Voraus, wenn es noch so lange dauert könnte irgendetwas dazwischen kommen wo ihr euer Geld dringender braucht."

Auf seine Entschuldigung im Bezug auf das Essen antwortet sie: "Das macht nichts, ich habe keinen Hunger."

"Wegen dem antreffen; Nun, im Harfengarten werde ich wohl sein um manchmal etwas zu essen, allerdings nicht immer und deshalb wird es schwieriger sein mich anzutreffen. Eine Werkstatt habe ich noch nicht.  Aber vielleicht treffen wir uns zufällig unterdessen einmal." Sie nickt ihm und Lorne zu.
"Auf Wiedersehen, und guten Appetit!"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 30. Juli 2004, 15:44 Uhr
Kitty läuft langsam barfuss durch den warmen Sand am Ufer auf das Haus der Geschichten zu.
Eigentlich sollte ich einmel hier im See baden gehen, es ist bestimmt schön, jetzt im Sommer. Doch so allein...

Als sie vor dem Haus steht, zieht die Heilerin erst einmal ihre Schuhe an, bevor sie die Veranda betritt.
Erstaunlicherweise sitzt dieses Mal niemand auf der Veranda, obwohl der Abend angenehm warm ist.
Als sie am offenen Fenster vorbeikommt, entdeckt sie Thalareth, der in der Küche steht und gerade das Abendessen vorzubereiten scheint.

"Khel'Anar!" grüßt die Heilerin auf Elbisch, viel mehr als einige Floskeln hat sie in dieser Sprache von ihrer Freundin noch nicht erlernt.
"Darf ich eintreten Thalareth?" fragt sie freundlich hinterher.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Juli 2004, 16:18 Uhr
Besorgt hört Màel Lorne zu, wie sie ihm davon berichtet, daß es Shehera wieder etwas schlechter geht und sie sich schlafen gelegt hat. Schnell gießt er Lorne einen Becher kühles Wasser ein, damit sie ihn der Geschichtenerzählerin bringen kann. "Sag ihr bitte, ich sehe gleich nach ihr." Schnell verschwindet Lorne mit dem Becher durch die Türe zu Sheheras und seinem Schlafgemach. Ben folgt ihr dabei weiter lautlos wie ein Schatten.

Màel sieht Maria an, dass sie hin und her gerissen ist, zwischen dem Wunsch zu helfen und sich um ihre eigene Familie zu kümmern, denn die Sonne steht schon tief am Horizont und taucht den Himmel schon in ein zartes Abendrot.

Màel legt seine Hand auf ihren Arm und sieht Maria freundlich an: „Geht ruhig, ich komme hier schon zu Recht.“ Der Zwiespalt auf ihrem Gesicht nimmt etwas ab, aber ganz wohl fühlt sich Maria dabei doch nicht. „Kommt doch morgen vorbei, und überzeugt Euch davon, dass ich das Haus habe stehen lassen und es Shehera gut geht.“ Zerstreut er ihre letzten Zweifel und bringt sie zum Lachen. Er  führt sie zusammen mit Nejanad zur Verandatüre, wo er sich von den beiden Frauen verabschiedet.

Leise betritt er den Schlafraum, wo Lorne an Sheheras Bett kniet und gerade den Becher auf das Tischchen neben dem Kopfende abstellt. Shehera ist bereits eingeschlafen und zärtlich küsst er ihre Stirn. Das Fieber ist wieder etwas stärker geworden, das spürt er deutlich auf seinen Lippen, als er die glühende Haut berührt. Eine tiefe Sorgenfalte bildet sich auf seiner Stirn, die er jedoch wieder glättet, bevor er sich zu Lorne umdreht. „Komm, der Schlaf wird ihr gut tun.“ Sanft zieht er das widerstrebende Mädchen mit sich aus dem Zimmer und lehnt die Türe an, um danach in die Küche zu gehen. „Hilfst Du mir den Tisch zu decken?“, fragt er gerade, als er ein freundliches >Khel'Anar!< durch das Fenster zur Terrasse hört. Die sympathische Stimme gehört zu einer hübschen Frau, die er bereit am Morgen kennen gelernt hat.

„Khel'Anar, verehrte Kitty.“, antwortet der Elb mit einem offenen Lächeln. Schnell  nimmt er das Essen vom Herd und taucht seine Hände in eine Schale mit Wasser, um sie danach an einem Tuch abzutrocknen. Mit wenigen Schritten steht er vor der Heilerin und verbeugt sich leicht. „Wie angenehm, dass Ihr uns heute erneut das Vergnügen Eurer Gesellschaft gewährt.“, begrüßt er sie, fügt aber leise hinzu: „Würdet ihr vielleicht noch einmal nach Shehera sehen? Sie hat sich hingelegt, und ich befürchte, das Fieber hat in den Abendstunden wieder etwas zugenommen.“ Die letzten Worte sind zu leise, um von Lorne gehört zu werden, die gerade in der Küche das Geschirr zusammenstellt.

Màels dunkelgrüne Augen blicken Kitty an: „Vielleicht wollt Ihr Lorne und mir ein wenig Gesellschaft leisten und mit uns speisen, nachdem Ihr einen Blick auf mein Sorgenkind geworfen habt. Ich habe genug zu Essen für uns alle. Es ist ein altes Rezept meiner Mutter mit frischem Gemüse und zartem Fleisch. Einen Versuch sollte meine für Euren Gaumen sicher exotische Küche wert sein.“ Galant deutet er mit einem Arm durch die offene Verandatüre in Richtung Sheheras und seines Schlafgemachs, und warte Kittys antwort ab.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 30. Juli 2004, 17:12 Uhr
Thalareth begrüßt die Heilerin äußest vornehm, was Kitty ein wenig rot werden lässt.
"Nun, Thalareth, gerne nehme ich eure Einladung zum Essen war. Ihr habt Recht, von der elbischen Küche habe ich bisher leider noch nicht viel zu Essen bekommen, ich freue mich!" sagt sie dankbar.
"Natürlich sehe ich als erstes nach Shehera, ich komme ja hauptsächlich wegen ihr. Aber gegen das Fieber können wir nicht sehr viel mehr tun als heute morgen schon. Gebt ihr noch etwas von dem Tee den ich euch dagelassen habe, und außerdem sollten wir ihr vielleicht Wadeneickel machen, um die Temperatur zu senken. Sie sollte es warm haben, denn das Fieber muss sie ausschwitzen, dass ist das beste was man dagegen tun kann. Ich werde mir die Wunde am Hals noch einmal ansehen, geht derweil ruhig wieder in die Küche, ich komme gleich nach."
sagt die Heilerin leise und begibt sich dann wieder in das Zimmer von Shehera.

Die Luft im Raum ist schlecht, und so öffnet Kitty das kleine Schlafzimmerfenster um ein wenig Luft hinein zu lassen.
Shehera liegt auf dem Bett und schläft ruhig. Scheinbar hat sie im Schlaf die Decke von sich geschüttelt, und so tritt Kitty an das Bett heran um den Verband der Wunde am Hals kurz zu lockern.
Die Wunde scheint wieder geblutet zu haben und so reinigt sie sie erneut und verteilt vorsichtig Salbe auf dem tiefen Schnitt, bevor sie den Hals wieder verbindet.
Shehera liegt noch immer richtig auf dem Lagerungskissen das Kitty in ihr Bett gelegt hat, und so deckt Kitty die immernoch tief schlafende Frau wieder zu.
Sie scheint den Schlaf sehr zu brauchen, wenn sie nicht einmal aufwacht, aber das ist schon gut so.
Leise verlässt sie wieder das Zimmer und begibt sich zurück in die Küche wo Thalareth und Lorne das Geschirr zusammensuchen.

"Thalareth? Ich habe die Wunde am Hals noch einmal neu verbunden und gereinigt, scheinbar hat sie am Tag wieder angefangen zu bluten. Die Wunde am Rücken werde ich erst morgen früh wieder versorgen, dass reicht aus." sagt die Heilerin leise zu Thalareth um das Mädchen nicht wieder zu erschrecken.
"Die Wadenwickel haben Zeit bis nach dem Essen, sie müssen eh erst im Wasser aufgekocht werden. Sonst geht es eurer Freundin den Umständen entsprechend gut. Das Fieber ist normal am Abend, macht euch also bitte keine Sorgen."
versucht sie den Elben ein wenig zu beruhigen.
"Kann ich euch noch etwas helfen?"
fragt sie dann wieder lauter, damit auch Lorne es mitbekommt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 30. Juli 2004, 19:14 Uhr
Lorne ist gerade damit beschäftigt Màel mit dem Geschirr zu helfen, als Kitty sich dem Haus der Geschichten nähert und sie freundlich durch das offene Küchenfenster grüßt. Khel’Anar? Heißt das in der Sprache der Elben guten Abend?, fragt sich das Mädchen. Ich werde Màel später einfach fragen. Die Kleine lächelt ein wenig entrückt, sosehr ist sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Was Màel der Heilerin auf der Veranda leise zuflüstert, bekommt sie nicht mit.

Ob ich die Sprache wohl lernen könnte?, überlegt sie weiter und erhebt sich langsam aus der Hocke, während sie geistesabwesend zum Tisch herüber geht. Die Elbensprache klingt unglaublich schön und melodisch, bestimmt kennen sie viele Lieder. Das Lied, welches Màel vorhin gesunden hat, klang jedenfalls sehr schön. Sorgsam stellt sie einiges von dem Geschirr zusammen.

Gemeinsam mit dem Elben ist sie noch eine Weile in der Küche beschäftigt, nachdem dieser Kitty zu Shehera gebracht hat und wieder in die Küche zurückgekehrt ist. Das zubereitete Essen duftet verführerisch und Lornes Magen macht sich nun immer deutlicher bemerkbar, wie das Mädchen etwas verlegen feststellt. Gerade als Lorne und Màel jedoch mit ausreichend Besteck und Tellern bewaffnet die Küche verlassen wollen, um den Tisch auf der Veranda zu decken, betritt die Heilerin die Küche.

Die Frau beginnt leise mit dem Elben zu sprechen und diesmal entgeht Lorne die Heimlichtuerei nicht. Finster bohrt sie ihren Blick in Màels Rücken und runzelt verärgert die Stirn. Ich bin doch nicht dumm, denkt sie ein kleinwenig beleidigt. Und Luft bin ich auch nicht. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich sofort wieder rausstürme, oder? Extra so geräuschvoll wie möglich marschiert sie an den beiden vorbei und aus der Küche hinaus, um das Geschirr in ihren Händen hinauszubringen.  

Kaum ist sie auf dem Flur, besinnt sie sich darauf, dass Shehera in ihrem Zimmer schläft und schleicht auf Zehenspitzen weiter. Außerdem habe ich She selbst in ihr Zimmer gebracht. Ich habe gesehen, dass es ihr wieder schlechter geht. Missmutig blickt sie zum Ildorel hinüber, kickt einen kleinen Stein beiseite und hat auf einmal gleich etwas weniger Hunger. Also wirklich, eins und eins kann ich auch zusammenzählen.

Doch plötzlich stupst Ben das Mädchen munter in die Kniekehlen und sofort muss Lorne wieder lachen. „Iiih, lass das Ben“, kichert sie, als die kalte Nase des Hundes ihre Haut berührt. „Das kitzelt …“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Aug. 2004, 08:27 Uhr
Màel nickt Kitty dankbar zu, als sie seine Einladung zum Essen annimmt. So habe ich wenigsten nicht nur für Lorne und mich gekocht. Ich werde für Shehera wohl besser eine Brühe oder Suppe bereiten, die kann sie besser Schlucken.

Er begleitet Kitty bis zum Schlafzimmer und hält ihr die Türe auf. „Ich werde etwas von Eurem Tee aufsetzen, damit Shehera etwas davon trinken kann, sobald sie aufwacht.“ Auf dem Weg zur Küche, denkt er über die Worte der Heilerin nach. Sicher, Fieber wird abends oft schlimmer, aber dieses Wissen verringert meine Sorge nicht. Ich hoffe, die Wadenwickel werden es etwas senken. Mit einem leisen Seufzen betritt Màel die Küche und hilft Lorne dabei, das Geschirr zusammenzusuchen und rührt hin und wieder ein Mal im Essen. Beide schweigen dabei und hängen ihren Gedanken nach.

Gerade als er und das Mädchen das restliche Geschirr auf den Verandatisch bringen wollen, kommt Kitty von der Lagerstätte ihre Patientin zurück. Leise berichtet Kitty ihm über die Fortschritte der Heilung, und als Màel hört, dass die Halswunde erneut geblutet hat, wirkt er sehr niedergeschlagen. Und nun schläft sie wieder. Wenn She erwacht und weitere Wunden hat, was dann? Wird ihr Körper weitere Strapazen überstehen?!

Sein Gedankengang wird unterbrochen, als sich Lorne geräuschvoll Platz verschafft, um sich an Kitty und ihm vorbei zu schieben. Ihr finsterer Blick spricht Bände und der Elb beißt sich auf die Unterlippe. >Kann ich euch noch etwas helfen?< Màel hört die Frage, doch seine Gedanken sind noch bei Lorne, deren lachende Stimme gerade verzweifelt versucht, das haarige Ungeheuer zur Ordnung zu rufen, das ihr auf der Terrasse „aufgelauert“ hat.

„Wir sollten sie nicht wie ein kleines Kind behandeln, sie darf natürlich wissen, wie es um Shehera steht. Wenn wir hier stehen  und flüstern, weiß Lorne eh, dass nicht alles reibungslos läuft. Sie ist nicht dumm, und sie wird es besser verkraften als heute morgen, als es völlig unvorbereitet über sie kam.“ Màel drückt freundlich Kittys Oberarm und lächelt sie dankbar an. „Es gibt nicht mehr viel zu tun. Nehmt doch bitte nur noch das Besteck mit nach draußen, dann kann ich das heiße Essen tragen.“

Als Kitty die Küche mit ihrer Ladung Besteck verlassen hat, klammert  Màel sich für einige Sekunden an der hüfthohen Kante des Küchenschranks fest und schließt die Augen. Kann nicht einfach alles gut sein, wenn ich die Augen wieder öffne?, denkt er bitter, da er weiß, das Schicksal wird ihm diesen Gefallen nicht tun, denn das hat es noch nie. Er bringt den von ihm frisch gebrühten Tee, welchen er von Kitty bekommen hat, zu Sheheras Nachttisch und stellt in mit einem sauberen Becher in ihrer Reichweite ab. Màel streicht der Schlafenden zärtlich über die Haare, die feucht an ihrer heißen Stirn kleben. Nach dem er einen Becher eingegossen hat, verlässt er gewohnt lautlos den Raum und lenht sich im Flur an die Wand.

Nach einem tiefen Atemzug hat er sich wieder in der Gewalt, und nimmt das Essen vom Herd, um es mit einem Scheppern wieder auf die Platte fallen zu lassen. „Verdammt ist der Topf heiß!“, scheltet er sich selbst und greift nach einem sauberen Küchenhandtuch, das er um die Griffe seines Kochgeräts wickelt.

Mit schnellen Schritten ist er auf der Veranda, wo Lorne und Kitty schon erwartungsvoll Platz genommen haben. Der Duft von Gewürzen folgt dem Elben wie eine greifbare Wolke. Es muss einige Goldstücke gekostet haben, diese erlesenen Kostbarkeiten in Talyra zu erstehen. Die beiden hungrigen Frauen sehen, dass das Fleisch in dünnen Streifen gebraten würde und die frischen Farben von Bohnen und seltenen  Sprossen leuchten, als wären sie eben erst in den Topf gewandert. Ein fremder Duft von Sesamöl vermischt sich mit Curry und Zitronengras.

Der Elb schmunzelt, als er den Topf Reis dazu stellt, dessen feine Körner bisher sicher noch nicht oft über den Gaumen seiner Kochjury gewandert sind. Es war nicht einfach gewesen, alle Zutaten zu besorgen, doch Lornes und sein ausgedehnter Umweg durch die Straßen der Stadt hat sie alles finden lassen, was er benötigte. „Nehmt Euch doch bitte.“ Gerade will er sich setzen, als er die leeren Becher auf dem Tisch entdeckt. Etwas zu trinken…richtig… Sein Blick wandert zum Ildorel, der blutrot in den letzten Strahlen der Abendsonne schimmert. „Entschuldigt mich für einen Moment. Ich habe etwas vergessen.“ Grob weiß er, wo She den Wein zum Kühlen im Wasser platziert hat, und so greift er sich das Küchenhandtuch und läuft zum Strand.

Ben lässt es sich natürlich nicht nehmen, und stürmt dem Elben hinter. Kurz bevor dieser das Wasser erreicht, bleibt er stehen und streift sich schnell die Kleidung ab, und lässt sie in den Sand fallen. Ben ist bereits im Wasser und bellt seinem Herrn entgegen. Kopfüber verschwindet Màel in den Fluten und nur seine an Dunkelheit angepassten Elbenaugen erlauben es ihm, noch genug zu sehen, damit er die Weinflaschen entdecken kann, sonst hätte re sie wohl nicht gefunden.

Prustend taucht er wieder auf und trocknet sich notdürftig mit dem zu kleinen Küchenhandtuch ab. Aus seinen Haaren streift er das Wasser nur heraus, da das Handtuch schon nach seinem Oberkörper triefend nass ist, so dass die Feuchtigkeit den Blauschimmer seines Kinns langen Haares noch verstärkt. Als er sich schnell wieder ankleidet, trottet Ben etwas enttäuscht wieder ans Ufer und schüttelt sich, so das Màel sich vor der fliegenden Wasserladung in Sicherheit bringen muss.

Zurück auf der Veranda öffnet er die Flasche und schenkt zu erst Kitty etwas ein und sieht dann Lorne fragend an: „Möchtest Du auch etwas Wein, oder lieber kalten Tee zum Essen?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 02. Aug. 2004, 08:58 Uhr
Nachdem Kitty den  beiden gehofen hat das Geschirr für das Abendessen nach draußen zu tragen, lässt sie sich auf einem Stuhl am Tisch nieder und wartet gespannt auf das Essen welches Thalareth zubereitet hat.
"Wo habt ihr das nur alles aufgetrieben?!" fragt sie sichtlich erstaunt als der Elb die Töpfe auf den Tisch stellt.

Die Heilerin ist ein wenig erstaunt als Thalareth sich noch einmal entschuldigt und hinunter zum See läuft. Schnell streift er seine Kleidung vom Körper und beginnt zu tauchen.
Kitty ist verwundert was das ganze wohl soll, doch nach einigen Minuten kommt der Elb mit einer Flasche Wein wieder an den Tisch.
Die Heilerin bedankt sich für das Glas Wein und wartet ab, bis Thalareth jedem das Essen aufgetan hat.
"Ich danke euch." sagt sie und wünscht dann noch einen guten Appetit.

"Euer Essen schmeckt wirklich wunderbar!" lobt Kitty den Elb. "Wo habt ihr so gut kochen gelernt? Viele Männer können sich nicht einmal alleine ihr Brot schmieren, aber ihr Kocht wirklich vorzüglich!"
sagt die Heileirn und lächelt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 02. Aug. 2004, 11:11 Uhr
Lorne tollt mit Ben vor dem Haus herum, als Kitty und Màel endlich auf der Veranda erscheinen. Sofort lässt sie alles stehen und liegen und nähert sich dem Tisch. Das Essen des Elben duftet einfach verführerisch. Neugierig sieht sie ihm dabei zu, wie er sich auf den Weg macht, um den Wein aus dem Ildorel zu holen.

Als Màel jedoch endlich zurück ist und ihr anbietet, ebenfalls etwas von dem Wein zu trinken, lehnt das Mädchen dankend ab. "Nein, bitte Tee ... und etwas zu Essen", verkündet sie mit glänzenden Augen. "Mein Magen schlägt schon Purzelbäume, vor Hunger." Grinsend sieht sie die Heilerin und den Elben an, während Ben neben ihr steht. Auch der Blick des Hundes spricht Bände.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Aug. 2004, 17:21 Uhr
„Guten Appetit!“ Zufrieden beobachtet Màel, dass seinen Gästen die exotischen Speisen munden. Seine Haare trocknen schnell im Wind, der vom Wasser herüber weht und ihn ein wenig frösteln lässt, bis er selbst die ersten Bissen gegessen hat.

„Es war ein ordentlicher Marsch durch die Stadt erforderlich, um alles zu besorgen, was ich brauchte. Allerdings habe ich viel von den ungewöhnlicheren Dingen auf dem Platz der Händler gefunden, nach dem ich…“, er sieht schelmisch zu Lorne hinüber,“…beim schnellen Überblick über den Marktplatz nichts gefunden habe.“ Er schenkt Lorne wunschgemäß Tee ein.

Bei Kittys Bemerkung über Männer und Kochen lacht er laut auf: „Meine Mutter war immer der Meinung, Abwechslung würde Langeweile verhindern. Aus diesem Grund hat sie meine Erziehung wohl sehr breit angelegt.“ Er überlegt einen Moment, bevor er verschmitzt hinzufügt: „Allerdings habe ich wohl das meiste aufgeschnappt, als ich zur Strafe für meine Streiche mal wieder Küchendienst erhalten habe. Habt Dank für Euer Lob!“ Der Elb nickt Kitty freundlich zu. „Ich hoffe, Euer Hunger ist groß.“ , er sieht von einer Frau zur anderen, „Denn wir haben deutlich zu viel wie mir scheint.“

Ben steht neben Lorne und sein flehender Blick ist zum Steinerweichen. Màels tadelnder Gesichtsausdruck endet in einem Seufzen: „Du bekommst schon Deinen Teil, aber nicht direkt vom Tisch!“

Màels grüne Augen richten sich wieder auf Kitty. „Es war wirklich ein glücklicher Umstand, der Euch heute Morgen her geführt hat und ich verdanke Euch viel, mehr als dieses Essen Euch bezahlen kann. Wo habt ihr die Kunst der Heilkunde so gut erlernt?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 04. Aug. 2004, 18:23 Uhr
Die Heilerin nimmt Thalareths Vorschlag noch etwas nachzunehmen dankbar an.
Während sie ihre zweite Portion des wunderbar schmeckenden und duftenden Gerichts zu sich nimmt, erklärt sie dem Elben wie sie damals zur Heilerin wurde.

"Nun Thalareth, ihr habt wirklich Glück im Unglück gehabt heute morgen. Ich wollte ja eigentlich nur für einen kurzen Besuch bei euch vorbeischauen."
sagt sie während sie den Curryreis auf die Gabel nimmt.
"Nun und wie ich eine Heilerin wurde... das ist eine Geschichte die ich schon sehr oft hier in Talyra erzählt habe. Also... meine Mutter war Heilerin und so lehrte sie mich wie ich mit Kräutern Slben herstelle und was die einzelnen Kräuter bewirken. Eines Tages wurde sie sehr krank und bat mich, ihre Arbeit als Heilerin für sie zu erledigen. Sie hat mich tatkräftig unterstützt bei meinen Aufgaben, bis ich selber mehr Wissen erlangt hatte als sie. Für 3 Jahre war ich dann die einzige Heilerin im Dunkelwald, dort wo wir gewohnt haben und da die Leute dort meißtens icht sonderlich Kontaktfreudig sind, liegen ihre Häuser weit von einander entfernt, so habe ich oft lange gebraucht bis ich zu meinen Patienten kam. Leider war es für einige dann schon zu spät. Doch hier in Talyra kann ich alle Leute relativ schnell erreichen."
sagt Kitty und lächelt erleichtert während sie ihren nun leeren Teller ein Stückchen zur Seite schiebt.

"Euer Essen war sehr köstlich Thlareth! Ich danke euch vielmals und ich hoffe ihr kommt mich bald einmal besuchen wenn es Shehere wieder besser geht. Dann werde ich euch eine Spezialität aus meiner Heimat kochen. Ich hoffe euch wird es dann genauso schmecken wie mir."
sagt sie Lächelnd.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 05. Aug. 2004, 08:11 Uhr
„Ich danke den Göttern, dass sie Euch heute zur rechten Zeit an diese Tür geführt haben, und ich bin froh, Euch mit diesem Essen einen kleinen Gegendienst leisten zu dürfen.“ Als Màel bemerkt, dass Kittys Becher leer ist, hebt er die Weinflasche und schaut sie mit fragend an, wobei er auffordernd eine Augenbraue nach oben zieht.

„Es ist wahrscheinlich nicht der schlechteste Platz, den Ihr Euch für Euer neues zu Hause ausgesucht habt. Die Kinder, die hier herkommen werden sicher des Öfteren kleine Blessuren haben, und wenn Eure schöne Hand etwas Jod aufträgt, werden die Tränen sicher schneller versiegen.“

Gespannt hört er der Geschichte zu, wie Kitty zu einer Heilerin wurde, während er hin und wieder zu Lorne schaut, der es sichtlich schmeckt. Die Kleine muss wirklich Hunger gehabt haben! Ich werde morgen deutlich früher kochen.

Nach dem Kitty geendet hat, nickt der Elb leicht: „Verzeiht mir, sicher habt Ihr diese Geschichte schon mehr als einmal erzählt und ich wollte Euch nicht mit einer erneuten Wiederholung langweilen. Es ist sicher eine schreckliche Erfahrung einen Patienten zu verlieren, weil man ihn nicht rechtzeitig erreicht und erkennt, zu einem früheren Zeitpunkt hätte man ihn noch retten können.“ Der Elb schaut etwas betrübt, als er sich in Kittys damalige Lage zu versetzen versucht.

„Ich danke Euch für Euer Lob, und wir kommen sicher gerne auf Eure Einladung zurück, sobald es Shehera besser geht. Ich bin mir sicher, mit dem Kochgeschirr seid Ihr nicht weniger geschickt als mit Euren Salben und Tinkturen.“ Màel lächelt sie offen an, dann zögert er kurz  und kämpft mit seiner Neugier, als er sich mit seinen Ellenbogen neben seinem leeren Teller abstützt und näher an die Tischkante heranrückt.

Kindliche Neugier lässt die Goldsprenkel in seinen meergrünen Augen funkeln: „Der Dunkelwald also…das erklärt natürlich Euren zarten Hautton.“ Er schaut kurz verlegen zur Seite, bevor er sie wieder ansieht: „Ihr sagtet, Eure Patienten lebten weit verstreut, könnt Ihr mir sagen, ob es dort tatsächlich noch Einhörner gibt? Oder habt Ihr Spuren des großen Erddrachens bei Euren Reisen gefunden?“ Der Gedanke an diese Fabelwesen fasziniert ihn, und seine Gedanken wandern kurz zu den wunderschönen Malereien im Raum der Geschichten.

Auch Lorne hat inzwischen alles aufgegessen und eine leichte Müdigkeit steigt in ihr auf und lässt sie gähnen, wobei sie sich nicht die Hand vor den Mund hält, was ihr einen amüsiert, tadelnden Blick des Elben einbringt. Seine Frage über Einhörner und Drachen vertreibt den Anflug von Müdigkeit jedoch sofort, und gespannt wartet sie auf die Antwort der Heilerin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 06. Aug. 2004, 00:25 Uhr
Hungrig macht sich Lorne über die Elbenspeise auf ihrem Teller her. Das Gericht , welches Màels zubereitet hat, schmeckt ausgezeichnet und so ist sie vorerst vollkommen damit beschäftigt, sich aufs Essen zu konzentrieren.

Die Unterhaltung zwischen dem Elben und der Heilerin interessiert sie daher nur am Rande. Erst als Kitty Dunkelwald erwähnt, wird sie doch hellhörig. Immerhin ist dies auch ihre Heimat, obwohl sie dort schon viele Jahre lang nicht mehr gewesen ist und die meisten ihrer Erinnerungen an Sarnamar eher schlecht sind.

Doch allmählich wird das Mädchen müde. Langsam spürt die Kleine wie ihr die Augen immer schwerer werden. Mittlerweile liegt ein langer und sehr ereignisreicher Tag hinter ihr.

Màels Fragen - >Ihr sagtet, Eure Patienten lebten weit verstreut, könnt Ihr mir sagen, ob es dort tatsächlich noch Einhörner gibt? Oder habt Ihr Spuren des großen Erddrachens bei Euren Reisen gefunden?< - lassen sie aber tapfer gegen ihre Müdigkeit ankämpfen. Und so sieht sie die Heilerin neugierig an.

Dass sie selbst auch aus Dunkelwald stammt, erwähnt sie allerdings weiterhin mit keinem einzigen Wort.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 06. Aug. 2004, 21:10 Uhr
Dankbar nimmt Kitty das volle Glas Wein entgegen.

"Nun, also ich selber kenne die Geschichten über die Einhörner und Drachen leider auch nur aus den Geschichten meines Vaters. Er ist Magier, und ein sehr weiser Mann. Oft kam er von seinen Reisen nach Hause und erzählte mir von seinen Abenteuern. Von Einhörnern, Drachen und Elfen. Ich war noch sehr jung damals und ich liebte es wenn er mir etwas erzählte. Mehr kann ich euch allerdings nicht über diese Wesen sagen..."
sagt die Heilerin.

Die Sonne ist mitlerweile untergegangen, und der Himmel färbt sich schwarz. Einige Sterne funkeln in weiter Ferne.

"Habt ihr vielleicht mehr über die Drachen und Einhörner in  Erfahrung gebracht, Thalareth?" fragt sie zögernd, denn sie ist der Auffassung, dass sich die wenigsten Elben in den Dunkelwald verirren würden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 09. Aug. 2004, 10:52 Uhr
Während Màel sich mit Kitty unterhält, wandern seine Augen immer wieder zu Lorne, und er ist froh, dass sie sich zumindest vorerst dazu entschlossen hat, zu bleiben. Als er das Gespräch auf den Dunkelwald lenkt, bemerkt er, wie Lorne die Ohren spitzt, obwohl ihr die Müdigkeit schon arg zu schaffen macht. Ob das nur an den Fabelwesen liegt?, grübelt er kurz, als ihn Kittys Frage wieder auf das eigentlich Thema zurück führt.

>Habt ihr vielleicht mehr über die Drachen und Einhörner in  Erfahrung gebracht, Thalareth?< Màel schmunzelt kurz, als er bemerkt, wie vertraut ihm sein Deckname bereits in den Ohren klingt. Es muss für She und Lorne sehr anstrengend sein den Überblick zu behalten. Irgendwann werde ich mal mit der Wahrheit rausrücken müssen., seine Gedanken wandern zu dem verfallenen Haus am Blaupfuhl und den Erlebnissen des heutigen Morgens, Aber dafür ist es wohl noch zu früh. „Ich bin bereits weit gereist und habe viel gesehen. Als mich meine Neugier in den Dunkelwald verschlagen hat, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als einen kurzen Blick auf die Einhörner zu erhaschen. Sie hätten sicher viel Stoff für meine Musik geliefert. So wagte ich mich weit in das Gebiet der Amazonen vor. Meine Reisebegleiter hatten mich schon an den Grenzen des Waldes verlassen, und so zog ich alleine durch die üppige Vegetation.“ Er schaut kurz zu Ben. „Dieses riesige Etwas war zu dieser Zeit noch nicht an meiner Seite, und das Klima des Waldes wäre kaum das richtige für ihn gewesen.“

Die Stimme des Elben wechselt unmerklich in einen Erzählton, der die Bilder des Dunkelwaldes vor den Augen seiner Zuhörer erscheinen lässt: „Immer tiefer wagte ich mich vor. Schon lange hatte ich keine Menschenseele mehr gesehen, und das Grün des Waldes umgab mich wie ein dichter Vorhang. Wie eine Sucht trieb mich der Wunsch eines dieser wundervollen Geschöpfe zu sehen voran, so dass ich das Schwinden meiner Vorräte völlig ignorierte. Als meine Pfeile aufgebraucht waren, kam der Hunger, den ich nur noch mit dem Wasser aus den Kelchen der üppigen Blüten stillen konnte, deren überwältigende Farbenpracht mich umgab. Ich weiß nicht wie viele Tage ich mich so dahin schleppte, durch den Wald stolperte und mir unzählige kleine Wunden und blaue Flecken zuzog, ob ich aus einer Blüte getrunken hatte, die mir die Sinne vernebelte, doch als ich nicht mehr weiter konnte, da sah ich es!“

Die Augen des Elben blicken entrückt über die Wasserfläche des Ildorel, und in Gedanken ist er weit fort. „Es war ein weißes Leuchten, ein Gefühl des Friedens, das mich durchströmte…meine letzten Kräfte mobilisierte. Es war ein weißer Hengst von makelloser Schönheit, doch meine Augen vermochten nicht ein Horn zu entdecken. Ich kämpfte mich auf die Beine, um mich dem schönen Tier zu nähern, doch immer wieder wich es vor mir zurück, um sich erneut zu zeigen, wenn mich meine Kräfte verließen. Der Weg in seine Richtung war einfacher zu beschreiten, als wenn die Pflanzen mir bereitwillig Platz gewähren würden. Dieses Spiel zog sich endlos für mein verwirrtes Zeitgefühl bis ich mit einem Mal vor einem hölzernen Tor stand, das wie aus dem Nicht vor mir empor ragte. Erschöpft stürzte ich auf meine Hände und drehte mich auf den Rücken und im Liegen sah ich das weiße Pferd ein letztes Mal, wie es sich auf den Hinterhufen steigend gegen die Sonne abhob, und ich könnte schwören, der Schattenriss trug ein Horn auf der Stirn.“

Màel schweigt eine Weile, bevor er weiter spricht; „Das letzte woran ich mich erinnere, sind die Stimmen von Frauen, die sich unterhielten, bis ich hoch gehoben wurde. Mein Bewusstsein kehrte erst zurück, als ich auf der Pritsche eines fahrenden Händlers aufwachte, der auf dem Weg nach Qyêpla war, und mich in der Nähe der geheimnisumwobenen Stadt Sarnamar aufgenommen hatte, wo ihn eine kriegerische Schar Frauen darum bat.“ Das Ende der Ausführung ist eine offensichtliche Lüge, mit der sich Màel charmant um eine klare Aussage drücken will, und etwas unbehaglich schaut er auf seine gefalteten Fingerspitzen.

Die Goldsprenkel in Màels mandelförmigen Augen, heben sich deutlich vom dunklen Grün seiner Iris ab, als sich die von der Dunkelheit weit geöffneten Pupillen wieder auf Kitty richten. Jede Einzelheit treibt auf diesen schwarzen Seen dahin und erzählen etwas vom Alter des Mannes, der nach menschlichen Maßstäben schon viele Jahre zählt.

„Aber verzeiht, ich rede und rede…ich wollte Euch nicht langweilen!“ Verlegen stellt er die leeren Teller zusammen und zwinkert der gähnenden Lorne zu.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 09. Aug. 2004, 16:44 Uhr
Lorne hört den Schilderungen der Heilerin zu und lauscht dann Màels Worten, als dieser ebenfalls von seinen Erlebnissen im Dunkelwald berichtet. Allerdings interessieren sie die Berichte von Drachen und Einhörnern nicht sonderlich. Drachen kann sie – aus verständlichen Gründen – nicht sonderlich gut leiden und Einhörner kennt sie zur Genüge aus Geschichten und Liedern des fahrenden Volkes.

Ihre Wissbegierde bezieht sich vielmehr auf die Beschreibungen von Dunkelwald selbst. Es ist lange her, seit sie von ihrer Mutter und deren Gefährtin aus den Wäldern nach Yashior gebracht wurde und Sarnamar zum ersten und einzigen Mal verlassen durfte. Zuvor kannte sie nicht mehr als die geheime Waldstadt der Amazonen und mit Fremden kam ebenfalls zum ersten Mal auf ihrer Reise in die Hafenstadt in Kontakt.

Die Beschreibungen des Elben erinnern sie sehr an ihre Heimat, an den dichten Wald, die geheimnisvollen Pflanzen und wilden Tiere. Klettern konnte sie von ihren Freundinnen am besten und oft wagte sie sich höher in die Kronen der Bäume hinauf, als eines der anderen Mädchen, was ihr oft genug reichlichen Ärger einbrachte. Sie gähnt und reicht Màel ihren leeren Teller über den Tisch.

Sie steht auf und sofort kommt Ben unter dem Tisch hervor. Schwanz wedelnd bleibt er vor dem Mädchen stehen. „Wir haben immer Irrlichter-zählen gespielt“, murmelt sie verträumt und gähnt erneut. „Einhörner haben wir nie gesehen. Nur manchmal ein paar kleine Rehûs. Wenn die Jägerinnen kamen, haben wir sie immer aufgescheucht.“ Lorne kichert leise. „Meine Mutter fand das gar nicht lustig.“  

Mehr scheint sie vorerst nicht zu dem Thema beitragen zu wollen. Auch zum Schluss des elbischen Abenteuerberichts sagt sie nichts weiter. Vanra wäre sicher nicht so nett gewesen und hätte ihn zu einer Handelsstraße gebracht, denkt sie stumm bei sich und seufzt. Die gemeine Hexe. Missmutig verzieht die Kleine das Gesicht. Sie dreht sich zu Kitty und Màel um. „Ich werde ins Bett gehen“, verkündet sie. Und trotz ihrer Müdigkeit ist sie selbst erstaunt darüber, dass sie sich freiwillig zur Ruhe begeben möchte.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 09. Aug. 2004, 16:55 Uhr
Auch Kitty erhebt sich von ihrem Stuhl als das Mädchen erklärt sie würde in Bett gehen, und nimmt Becher und Besteck um es hinter Thalareth in die Küche zu tragen.
"Nun, ihr habt also wirklcih schon sehr viel gesehen Thalareth! Ich habe das Einhorn nie gesehen, aber man erzählt sich, es würde nur ganz besonderen Leuten sein Gesicht zeigen. Wanderern und Leuten die sich verirrt haben und aus unserm Wald nicht mehr hinausgefunden haben, dass ist schon vielen Passiert..." sagt die Heilerin.
"Ihr sagt ihr wart auf eurer Reise durch die Wälder in der Nähe von Sarnamar? Wart ihr denn auch in Oyépla, meiner Heimatstadt?"
fragt sie ein wenig Aufgeregt, denn schon lange war sie nicht mehr dort gewesen um nach den Leuten zu sehen die sie zurückgelassen hat.
"Ich würde gerne einmal wieder dorthin reisen um meine Freunde zu besuchen..."
sagt sie und fügt traurig hinzu
"Meinen Verlobten brauche ich nicht mehr aufzusuchen, er hat längst eine andere geheiratet..."
Langsam stellt sie Becher und Besteck auf den Tisch.
"Kann ich euch ein wenig beim abwaschen helfen?"
fragt die Heilein ohne zu zögern.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 09. Aug. 2004, 17:52 Uhr
Der Elb schaut zu Lorne, als sie ihm zum ersten Mal etwas von ihrer Heimat erzählt. Ihre Informationen offenbaren ihm mehr Gehalt, als er vermutet hätte. Der Dunkelwald also…und Jägerinnen und „Mutter“…kein Ton von einem Mann. Sollte sie tatsächlich vom Volk der Amazonen abstammen? Was hat nur eine Tochter dieses Volkes bis hierher nach ´Talyra verschlagen?

Er wuschelt der jungen Frau liebevoll durch die Haare und lässt sich von seinen Gedanken nichts anmerken. „Schlaf gut und träum etwas Schönes.“, mit einem Seitenblick zu Ben fügt er hinzu, „Einen treuen Wächter, der die Alpträume fort hält, hast Du ja bei Dir.“

Zusammen mit Kitty trägt er das Geschirr in die Küche. „Ich danke Euch für Euer Angebot, Kitty, doch Ihr seid heute Gast in diesem Haus und so soll Euch der Abwasch nicht weiter behelligen. Tragen wir das Geschirr nur hinein, ich werde mich später darum kümmern. Wir haben noch einen Schluck Wein, den wir nicht umkommen lassen sollten.“ Er verbeugt sich leicht vor der Heilerin.

„Ich bin vor nun fast 14 Jahren das letzte Mal in Oyépla gewesen. Eure Informationen werden also vermutlich ungleich aktueller sein, denn ich habe die letzten…10 Jahre in Ambar verbracht.“ Ein deutlicher Schleier der Trauer zieht über das hübsche Gesicht des Elben, den er nur schwer abschütteln kann, während seine rechte Hand über seinen linken Unterarm reibt. Das Hemd schiebt sich dabei ein wenig nach oben, und Kitty erkennt eine Reihe paralleler Schnitte, deren Heilungsgrad mit der Nähe zum Ellenbogen abnimmt, wie ihr ihr geübter Blick schnell verrät.

Als sie wieder alleine auf der Terrasse sitzen, widmet sich Màels Aufmerksamkeit wieder seiner Gesprächspartnerin, und er füllt ihre Becher mit dem restlichen Wein. „Ich bemerke einen traurigen Unterton in Eurer Stimme. Wollt Ihr mir erzählen, was es mit Eurem Verlobten auf sich hat? Seid versichert, wir sind hier ungestört und was nur für meine Ohren bestimmt ist, bleibt auch bei mir.“ Er schaut sie direkt an, und in seinen Augen kann sie erkennen, dass er es gewohnt ist, ein Geheimnis zu bewahren.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 09. Aug. 2004, 19:23 Uhr
Kitty zuckt ein wenig zusammen als sie die tiefen Wunden an Thalareths Arm erblickt.
Am liebsten hätte sie seinen Arm ergriffen und sich die Wunden angesehen um sie zu behandeln, doch sie weiß das das nur noch schlimmer für ihn wäre und so fragt sie nicht nach den Narben.

Langsam verlässt sie das Haus und lässt sich wieder auf der Veranda nieder, wo der Elb ihr ein weiteres Glas Wein einschenkt.
Sie ist ein wenig irritiert das ihn ihre gescheiterte Beziehung wirklich interessiert, doch dann beginnt sie leise zu erzählen.
"Nun, wir wahren schon einige Zeit zusammen, und hatten geplant eine Familie zu gründen und zu heiraten. Ein kleines Häuschen hatten wir schon erworben. Direkt am Meer, doch immer noch am Rand des Waldes. Es war wunderschön dort... doch die Umstände wollten es wohl so das ich nicht länger dort bleiben konnte. Ich musste gehen um Geld zu verdienen damit ich es meiner Kranken Mutter geben konnte, für gute Medikamente, denn selbst ich konnte ihr nicht helfen. Ich weiß nicht einmal ob sie noch lebt..."
Kitty unterdrückt ein leises Schluchzen und erzählt weiter.
"Als ich das letzte mal dort war vor zwei Jahren ging es ihr sehr schlecht, mein Vater war sehr besorgt um sie. Und mein Verlobter... der hatte sich damals schon eine neue Freundin zugelegt, eine Amazone, die war wohl besser als ich..."
sagt sie patzig.
"Ich habe ihn geliebt und er hat gesagt er würde auf mich warten... er hat es mir versprochen..."
Tränen glitzern in ihren fast schwarzen Augen als sie zurückdenkt an die schöne Zeit die sie gemeinsam mit ihrem Verlobten hatte.
"Aber es ist wohl besser so, doch ich möchte wieder einen Mann finden mit dem ich glücklich werde. Ich fühle mich sehr einsam, Thalareth. Ich habe niemanden, kein Tier, keinen Mann, nur einige gute Freunde zu denen ich ab und zu gehen kann. Doch fast alle haben ihre eigene Familie und da möchte ich nicht gerne stören..."
sagt die Heilerin leise und wischt sich die Tränen mit einem schwarzen Seidentuch von den Wangen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 09. Aug. 2004, 20:12 Uhr
Lorne verschwindet vor Màel und Kitty im Haus. Sie verabschiedet sich schnell noch von der Heilerin, dann öffnet sie die Tür zu ihrem Zimmer und verschwindet gemeinsam mit Ben darin. Für einen kurzen Augenblick verweilt sie im offenen Türrahmen und lauscht darauf, ob vielleicht etwas aus Sheheras Zimmer zu hören ist. Aber sie hört nur das klappern von Geschirr, welches Màel und Kitty in die Küche bringen.

Das Mädchen betritt leise sein Zimmer und lehnt die Tür hinter sich nur leicht an, so dass Ben, falls er möchte, in der Nacht schnell hinaus kann. Die Kleine geht zu ihrem Bett hinüber und kleidet sich um. Ihre Anziehsachen wirft sie mehr oder weniger achtlos über einen Stuhl, dann schlüpft sie in das Leinengewand, welches ihr als Nachthemd dient. Großartig waschen tut sie sich nicht, daran ist sie längst nicht mehr gewöhnt.

Mit beiden Händen fährt sie sich einmal durch das wirre Haar und schüttelt den Kopf. Liebevoll streicht sie Ben über den breiten Kopf, der Hund sieht sie mit treuen Augen an. „Gute Nacht, Ben“, flüstert Lorne. „Träum was Schönes.“ Sie zwinkert fröhlich, dann muss sie herzhaft gähnen. Müde klettert sie in ihr Bett und unter die Bettdecke. Langsam fallen ihr die Augen zu.

Durch das geöffnete Fenster kann sie leise die Stimmen des Elben und der Heilerin hören. Offenbar haben sie sich wieder hinaus auf die Terrasse gesetzt und unterhalten sich leise miteinander. Vage schnappt sie ein paar bruchstückhafte Wortfetzen auf. > … gute Medikamente, … konnte … nicht helfen …< Kitty. Ihre Stimme klingt traurig, stellt das Mädchen schläfrig fest, kann den Gedanken jedoch kaum noch fassen. Allmählich wird sie immer müder und schon bald ist sie in einen leichten Schlaf hinüber geglitten.

Ben lieg vor ihrem Bett, den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt. Auch er scheint zu schlafen oder zumindest leicht zu dösen. Draußen wird es immer dunkler. Die Nacht löst nach und nach den Abend ab und es wird still. Lorne liegt in ihrem Bett und bekommt davon nichts mit. Sie schläft tief und fest und dann kommen die Träume zu ihr ...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 10. Aug. 2004, 02:37 Uhr
Lorne liegt bereits in ihren Federn, als Kitty und Màel wieder auf der Veranda sitzen.

Der Elb lauscht den leisen Worten der Heilerin, die von Trauer und verlorenen Träumen erfüllt sind. Kittys Schluchzen schneidet in sein Herz, als sie erzählt, dass sie nicht mal weiß, ob ihre Mutter noch lebt. Warum habe ich ihr die Ohrringe nicht einfach gegeben? Sie hätte mit dem Geld sicher etwas erreichen können!, denkt Màel unglücklich.

„Sagt mir, was ist erforderlich, damit ihr Eurer Mutter helfen könnt? Ist es nur Geld? Gibt es Medizin, die sich kaufen ließe? Und ist es möglich, einen Boten zu beauftragen Eurer Mutter einen Brief zu bringen und Euch Nachricht über ihren Zustand zu übermitteln?“ Gespannt schaut er die Heilerin an.

Als Kitty von ihrem Verlobten berichtet, wallt ein unbestimmter Zorn in ihm auf, und sein Blick verfinstert sich. Eins war klar, sollte er diesem Mann je begegnen, würde er in nicht leiden können. Kittys tränenfeuchte Augen berühren sein Innerstes. Er lehnt sich ein wenig in seinem Stuhl nach vorne, und legt seine schlanke Hand sanft auf Kittys Schulter. „Es ist grausam von dem Mann, dem Ihr Eure Liebe geschenkt habt, Euch so zu enttäuschen. Aber redet Euch nicht ein, er hätte einen guten Tausch getan. In den wenigen Stunden, die ich Euch nun kenne, habt Ihr mich nur Dinge an Euch erkennen lassen, die Euch zu einer Frau machen, die es mehr als wert ist geliebt zu werden!“

Màel lächelt sie an: „Und ich denke nicht, dass es Euch so nachhaltig gelingen kann, mich hinters Licht zu führen.“ Er nippt an seinem Wein und lehnt sich wieder zurück, so dass seine Unterarme auf den Armstützen seines Stuhls liegen. „Ich spreche sicher nicht nur für mich, wenn ich sage, hier seid Ihr immer Willkommen, und ich hoffe, Ihr macht von diesem Angebot häufig Gebrauch.“

Der Blick seiner meergrünen Auge ist aufrichtig, als er Kitty direkt ansieht: „Ich hoffe, ich dringe nicht zu tief in Eure privaten Angelegenheiten ein, denn ich möchte nicht indiskret erscheinen, und wenn es Euch zu sehr bedrückt statt Euch zu erleichtern, dann wechseln wir das Thema. Jedoch biete ich Euch jederzeit eine tröstende Schulter und ein aufmerksames Ohr, wann immer Ihr es benötigt.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 10. Aug. 2004, 07:42 Uhr
Kitty scheint erst ein wenig überrascht, als der Elb, den sie nun erst seit dem Morgengrauen kennt, ihr so großes Vertrauen und Verständnis entgegenbringt.
"Habt Dank für euer tiefes Mitgefühl, Thalareth. Ihr seit ein guter Mensch, nun, ein guter Elb meine ich."
sagt die Heilerin und lächelt schon wieder.

"Nun, ich weiß selber nicht wie und womit ich meiner Mutter noch helfen kann. Vielleicht ist es schon zu spät für sie... das beste wäre so bald wie möglich in den Dunkelwald zu reisen um meine Eltern zu besuchen, vielleicht kann ich doch noch helfen, denn ich habe viel dazu gelernt hier in Talyra. Ich habe auf dem Markt gehört, dass es hier in der Nähe einen großen Hafen geben soll in dem ein Schiff vor Anker liegt. Ich glaube sie nennen es "Windkind". Vielleicht kann man mir dort helfen auf dem schnellsten Weg zu meinen Eltern zu kommen.... doch eigentlich möchte ich nicht alleine dorthin..."
fügt Kitty noch hinzu.

Insgeheim hofft sie ein wenig auf die unterstützung des Elben, doch eigentlich kann sie es nicht von ihm erwarten, seine kranke Freundin hier alleine zurückzulassen, wärend sie mit ihm in den Dunkelwald reist um bei ihren Eltern nach dem Rechten zu sehen.

"Nun, vielleicht könnte man auf der Reise ja auch ausschau nach dem Drachen und den Einhörnern machen... ich meine, vielleicht interessieren sich einige Leute für eine solche Reise und einen Versuch wäre es wert. Mein Vater würde uns sicher zur Seite stehen, ich kenne ihn. Für solche Abenteuer war er schon früher immer zu haben!"
die Heilerin lächelt Thalareth an un überwindet sich dann dazu ihn doch zu fragen ob er sie bei der Reise begleiten möchte.
"Nun, also vielleicht hättet ihr Lust mich zu begleiten. Ich würde natürlich auch noch ein paar andere Leute fragen, ob sie interesse haben..."
sagt sie ein wenig schüchtern.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 10. Aug. 2004, 11:55 Uhr
Etwas überrascht über diese offene Einladung schaut Màel die hübsche Heilerin an. In seinen Gedanken sieht er das fliegende Schiff, das während der Inari-Parade über den Straßen der Stadt schwebte, als er mit seinem Verfolger, Dem nun toten Verfolger!, denkt er mit einer gewissen Genugtuung, Katz und Maus in der Menschenmenge gespielt hat.

„Ich muss gestehen, dass ist eine wirklich schöne Idee und meine Neugier lockt mich nur allzu leicht mit sich. Ich danke Euch für Euer Vertrauen, mich als Eure Reisebegleitung in Betracht zu ziehen.“ Màel macht ein nachdenkliches Gesicht. „Wisst ihr, natürlich kann ich Shehera und Lorne nicht einfach alleine lassen…dazu noch gerade jetzt, wo es Shehera so schlecht geht. Könntet Ihr Euch vorstellen, wenigstens noch ihre Genesung abzuwarten?“

Seine Wangen erröten leicht, als er den Kopf neigt, und seine nachtblauen, Kinn lagen Haare einen Teil seines Gesichts verhüllen. „Um es genau zu nehmen, bin ich eigentlich Sheheras neuer Angestellter, der sich um das Haus der Geschichten kümmern sollte, während sie mit dem Schneidermeister Nibrir auf Reisen geht. Ihr kennt ihn nicht zufällig?“

Dem Elben ist nicht bekannt, wie weit seine junge Beziehung zu Shehera in der Stadt schon die Runde gemacht hat, noch weiß er etwas über die Vorgänge zu der Zeit, als er noch nicht in Talyra war. Zugegeben weiß er fast nichts, denn er ist erst 3 Tage in der Stadt. Doch trotz dieser kurzen Zeit, klebt bereits neues Blut an meinen Händen! Diese Tatsche betrübt ihn noch weiter, und Kitty kann sehen, wie er die Kiefer zusammenpresst.

„Es würde Lorne sicher gefallen eine Reise zu unternehmen, vielleicht sogar besonders zu den Wurzeln ihrer Herkunft, wenn ich ihre Zeichen richtig deute. Allerdings wird Shehera uns nur begleiten, wenn wir einen guten Ersatz für mich finden können. Wann wollt ihr frühestens aufbrechen? Und an wen hattet ihr gedacht, als Ihr die anderen Leute erwähntet, die Ihr zu begeistern gedenkt?“ Unternehmungslustig funkeln seine Goldsprenkel, als er wieder in Kittys dunkle Augen schaut. Selbst seinem scharfen Blick gelingt es nicht, die Grenze zwischen Iris und Pupille auszumachen. Als er bemerkt, wie er seinen Gast viel zu neugierig mustert, lächelt er sie nur charmant an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 10. Aug. 2004, 12:33 Uhr
"Nun Thalareth, natürlich kann ich noch etwas warten mit der Reise. Ich habe nun schon so lange gewartet. Ich werde meine Freundin Aileika fragen ob sie auch mitkommen möchte..."
sagt die Heilerin.

Das Thalareth sie nach Nibrir fragt ist ihr sichtlich unangenehm.
Zum Glück ist es so dunkel das er nicht sieht das sie rot wird.
"Ähm, ja natürlich kenne ich Nibrir..."
und wie ich ihn kenne, aber das werde ich dir jetzt nicht unter die Nase reiben das ich gerne mit ihm zusammen wäre denkt die Heilerin.

"Die Reise hat wie gesagt noch Zeit, ich möchte selber nur Reisen wenn auch She völlig gesund ist, ich verstehe eure besorgtheit."
sagt sie und weiß nicht so recht was sie noch dazu sagen soll.

Wieder spukt Nibrir durch ihren Kopf und das Treffen in ihrem Haus am morgigen Abend.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 10. Aug. 2004, 15:01 Uhr
„Es ist schön, dass wir einer Meinung sind, was den Abreisetermin und Sheheras Gesundheit betrifft. Ich werde es Morgen mit ihr besprechen und sehen, was sie zu unserem Vorhaben sagt.“ Màel entgeht Kittys Röte keineswegs, als sie ausweichend zugibt, dass Sie Nibrir kennt. Dem menschlichen Auge wäre der frische Farbton auf Kittys blasser Haut sicher entgangen, doch seine elbischen Sehorgane registrieren es noch immer. Sehr diskret geht er darüber hinweg, ohne eine Bemerkung fallen zu lassen. Haben denn hier alle Frauen etwas mit dem Schneidermeister zu schaffen? Ah…Schneidermeister…das erklärt wohl, warum er in der Damenwelt so bekannt und beliebt ist…

Er sieht  Kitty ein wenig verschmitzt mit geneigtem Kopf an. „Wenn ich Euch bei der Besorgung einer bestimmten Medizin behilflich sein kann, dann lasst es mich wissen. Ich verfüge über gute…Kontakte…, über die ich schnell und unkompliziert eine Vielzahl von Dingen besorgen kann.“

Kitty scheint sein Angebot kaum zu hören, denn ihre Augen blicken etwas ziellos, so als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders. Màel überlässt sie ihrem Gedankengang und entzündet eine der Kerzen auf dem Tisch. Der Duft eines Schwefelhölzchens durchzieht die Luft und bringt seine empfindliche Nase zum Niesen. „Entschuldigt!“, nickt er mit einem unterdrückten Lachen zu Kitty, „Ich wollte Euch nicht aus Euren Gedanken reißen.“ Im Schein der Kerze kann sie seine verkrampften Wangen erkennen, die sein Lachen unterdrücken, das wohl noch stärker gegen seine guten Manieren verstoßen würde als das Niesen.

Das Licht der Kerze lenkt seinen Blick auch wieder auf das Pergament, welches noch immer vom Gewicht des Ständers daran gehindert wird, ein Opfer des Windes zu werden. Mit einem verstehenden Lächeln nimmt er das Papier an sich und erhebt sich. „Bitte entschuldigt mich einen kleinen Augenblick, ich möchte das gerne nach drinnen bringen.“ Kitty erkennt einen Bogen, auf dem eine Abwesenheitsnachricht geschrieben wurde. Doch handelt es sich hierbei wohl nur um die Rückseite, denn als Màel das Papier rollt, erkennt sie mit elbischen und allgemeinen Zeichen unterlegte Noten, die ein Muster der Harmonie bilden.

Der Elb bewegt sich lautlos wie eine Katze über die hölzernen Dielen, als hätte er ein Gespür dafür, welche ein verräterisches Knarren erzeugen und welche nicht. Leise schleicht er an Sheheras Bett, wo die Geschichtenerzählerin völlig ruhig liegt. Ihr Atem geht flach aber regelmäßig, und die feinen Finger des Elben streichen sacht über ihr Haar. Er legt das gerollte Pergament, das er von den Krümeln des Frühstücks befreit hat in der Reichweite der schönen Frau auf ein nahes Tischchen und zieht sich zurück.

Die Türe zu Lornes Zimmer steht einen Spalt offen, und so kann er der Versuchung, auch bei ihr zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Bens Kopf ruckt augenblicklich zur Tür, und erst als er seinen Herrn erkennt, entspannt sich sein muskulöser Körper wieder.

Als der Elb ebenso lautlos wieder nach draußen tritt, atmet er tief den Duft der Nacht ein, die ihr mit Nadelstichen übersätes, tiefblaues Firmament über der Welt aufgespannt hat.

Da im Haus alles in Ordnung ist, zieht er die Türe hinter sich zu. „Habt Ihr Lust noch eine wenig am Strand zu spazieren? Es ist eine wunderschöne Nacht und wenn Euch die Müdigkeit überraschen sollte, werde ich Euch die wenigen Schritte bis zu Eurem Haus begleiten.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 10. Aug. 2004, 16:05 Uhr
Als sich die Tür zu Lornes Zimmer für einen kurzen Moment etwas öffnet, blickt Ben abrupt hoch. Die feinen Sinne des Hundes haben sofort registriert, dass jemand ins Haus gekommen ist und sich nun anschickt in das Zimmer zu blicken. Als er erkennt, dass es sich um Màel handelt, legt er seinen Kopf jeddoch sofort wieder auf die Vorderpfoten und schließt seine Augen.

Lornes Atemzüge gehen leicht und regelmäßig. Das Mädchen schläft mittlerweile tief und fest und hat von der kurzen Anwesenheit des Elben nichts mitbekommen. Ruhig liegt sie in ihrem Bett, die Beine ein wenig angewinkelt. Die Decke hängt etwas über die Bettkante, ebenso ein Arm der Kleinen, welcher lang ausgestreckt über die Kante fällt und leicht in der Luft baumelt.

Wirres Haar umrahmt das schlafende Mädchengesicht, welches friedlich auf einem weichen Kissen ruht und von nichts Bösem zu träumen scheint, so friedlich ist das Lächeln auf dem schlummernden Antlitz. Die Augenlider flattern dann und wann ganz sacht und deuten an, dass das Mädchen von irgendetwas zu träumen scheint. Und während Màel und Kitty ihren nächtlichen Spaziergang antreten und durch die Stille wandern, folgt Lorne anderen, ferneren Pfaden.

… Grünes Dickicht wohin Lorne auch blickt. Sie folgt einem gewundenen Pfad und lauscht den Stimmen, die in der Ferne erklingen. In der Stadt findet ein Fest statt. Alle folgen dem Ruf der Feuer und Trommeln. Aufgeregt stolpert das Mädchen vorwärts. Das Haar der Kleinen ist mit Federn, Lederbändern und Knochenperlen verziert. Die Kleider entsprechen der Art der Amazonen. Die Tätowierung auf dem schmalen Kinderrücken ist gut sichtbar, wird sie doch nicht wie üblich unter Gewändern verborgen.

Immer weiter und weiter läuft Lorne. Sie kann die Gesänge nun sehr deutlich hören. Ihre Vorfreude wächst. Gemeinsam mit ihren Freundinnen wird sie an diesem Abend zum ersten Mal an den Tänzen teilnehmen. In den vergangenen Wochen haben sie, Mandel, Taitai und Raspel fleißig geübt. Und ausnahmsweise hatte Kijada einmal nichts an ihrer Tochter auszusetzen. Selbst Vanra war außergewöhnlich nett zu ihr.

Der Schein der Feuer wird sichtbar. Der kräftige Rhythmus der Trommel geht einem durch Mark und Bein. Der Duft von gebratenem Fleisch steigt dem Mädchen in die Nase. Bei dem Gedanken an all die Köstlichkeiten, die an diesem Abend aufgetragen werden, läuft der Kleinen das Wasser im Munde zusammen. Schnell eilt sie die letzten Schritte bis zur Lichtung und tritt auf den Festplatz hinaus, wo sie sich umsieht.

Ihre Freundinnen stehen auf der anderen Seite des Platzes. Als sie Lorne sehen, winken sie ihre Freundin freudig zu sich herüber. Das Mädchen nickt lachend, winkt ihnen ebenfalls zu und bedeutet den dreien, dass es gleich kommen wird. Zuvor will sich die Kleine nur noch nach ihrer Mutter umsehen. Kijada steht mit Vanra und Antara beisammen.

Unschlüssig bleibt Lorne stehen. Sie weiß nicht genau ob sie zu den Frauen hinübergehen soll. Anatara ist Kijadas Mutter, aber sie ist auch das Oberhaupt der Gruppe und Lorne weiß nie genau, wie sie sich ihr gegenüber am besten verhalten soll. Gerade als sie umdrehen und zu ihren Freundinnen laufen will, hat ihre Mutter sie jedoch entdeckt und Anatara bedeutet ihr herüberzukommen. Widerstrebend setzt sich das Mädchen in Bewegung.

Aber ihre Sorge war unbegründet. Die Frauen wollen ihr nur ein paar letzte gut gemeinte Ratschläge für den Tanz mit auf den Weg geben, dann entlassen sie sie mit gutmütigem Lächeln zum Fest. Und Lorne eilt auf schnellstem Wege zu Mandel, Taitai und Raspel, welche schon ungeduldig auf sie warten. Lachend und spaßend verbringen sie den Abend und genießen die leckeren Speisen, die es überall zu ergattern gibt. Dann ist es soweit. Die Trommlerinnen rufen zum Tanz.

Aufgeregt kichernd begeben sich die Mädchen auf ihre Plätze und reihen sich in die Schar der übrigen Tänzerinnen ein. Es ist ein sonderbares, schönes Gefühl nun nicht mehr zu den ganz Kleinen zu gehören, sondern mit den älteren Mädchen und erwachsenen Frauen gemeinsam tanzen zu dürfen. Begeistert folgen die vier Mädchen dem Rhythmus der Musik und lassen sich gänzlich in ihren Bann schlagen. Das Licht der zahlreichen kleinen Lagerfeuer wirft unheimliche Muster, die über die Körper der Tänzerinnen huschen und ihren eigenen Reigen aufzuführen scheinen ...


Lorne liegt noch immer auf ihrem Bett, ihr Brustkorb hebt und senkt sich, ihr Atem geht weniger ruhig als geraume Zeit zuvor und ihre Augenlider faltern heftig. Der Traum hat sie mittlerweile vollkommen in seinen Bann geschlagen, so dass sie sich daraus so schnell nicht mehr lösen wird. Ein glückliches Lächeln liegt auf ihren Lippen. Was auch immer sie träumen mag, man kann ihrem Gesicht ansehen, dass es ein schöner Traum sein muss.

Doch allmählich scheint sich das Traumgebilde zu verändern und den Schlaf des Kindes zu beeinflussen. Immer unruhiger dreht sich Lorne von einer Seite auf die andere. Ihre Bettdecke hat sie längst mit den Beinen fort gestoßen, so dass sie beinahe auf dem Boden liegt. Der zierliche Körper liegt nun ohne Schutz vor der nächtlichen Kälte da, während durch das leicht geöffnete Fenster ein sanfter Wind weht, der zwar recht mild, aber dennoch auch ein wenig kühl ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 10. Aug. 2004, 16:48 Uhr
Kitty genießt die Stille und den sanften Wind der durch ihr langes schwarzes Haar weht, während sie alleine auf der Veranda zurückbleibt.
Nun, ich verstehe nicht viel von Musik, aber Thalareth scheint sehr begabt und kreativ zu sein...
Lautlos gähnt sie vor Müdigkeit die sie gerade überkommt, als Thalareth wieder aus dem Haus tritt und sie zu einem Strandspaziergang auffordert.
"Nun, gerne Thalareth. Lasst uns gehen. Dann kann ich vielleicht noch kurz im Ildorel baden gehen. Eine kleine Erfrischung würde mir gut tun, glaube ich."

Wäre Thalareth nun nicht vergeben, Kitty hätte sicherlich seine Hand genommen und wäre zusammen mit ihm zum Strand gelaufen, doch sie weiß, wie sehr  seine zuneigung für Shehera zu sein scheint und außerdem ist sie zur Zeit eh nicht sicher auf was sie sich bei Männern einlassen sollte. Somit empfindet sie nichts dabei mit ihm zusammen an den Strand zu gehen.
Vielleicht werden wir gute Freunde werden...
denkt sie während sie ihre Schuhe auszieht und in den Korb wirft.
Beinahe hätte sie die Früchte vergessen die sie für Shehera besorgt hat. Schnell legt sie die Tüte auf den Tisch.
"Das ist noch für Shehera. Es wird ihr sicher gut tun."
sagt sie und verlässt die Veranda mit leisen Schritten.

Der Sand unter ihren Füßen fühlt sich warm an, und so geht sie noch einige Schritte auf das Wasser zu, ehe sie sich umdreht und versucht den Elben in der Dunkelheit auszumachen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 10. Aug. 2004, 17:34 Uhr
Im Ildorel baden?! Obwohl Màel durchaus auch noch Lust hat, eine Runde zu schwimmen, irritiert ihn Kittys Offenheit doch ein wenig, und so folgt er ihr mit einem kleinen Zögern, bevor er sich neben ihr zum Wasser begibt.

Der Sand knirscht leise unter den Schritten der einsamen Spaziergänger, und der Elb mustert seine Begleiterin ein wenig von der Seite. Ob sie ein Unterkleid trägt, mit dem sie ins Wasser steigt? Seine Pupillen haben das Grün der Iris fast vollkommen verschluckt, so dass seine Augen nun beinahe ebenso schwarz sind, wie Kittys. Nur im Gegensatz zu ihren, enthüllen sie dem Elben immer noch jede Einzelheit.

An der Wasserkante bleibt er zunächst stehen und blickt zu ihr hinüber, abwartend, was als nächstes passiert. Seine Stiefel landen achtlos im weichen Sand des Strandes, und er setzt sich mit den Füßen in das langsam auskühlende Wasser.

„Geht Ihr oft noch des Nachts schwimmen? Wenn dem so ist, dann werden wir uns sicher noch öfter bei diesem kleinen Luxus begegnen, denn auch mich zieht es zu dieser Zeit oft an den Strand.“ Sein Blick heftet sich auf die Wasseroberfläche, doch Kitty steht nahe genug, um in seinem Blickfeld zu bleiben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 10. Aug. 2004, 17:49 Uhr
Thalareth sitzt schon mit den Füßen zum Wasser gesteckt im Sand als Kitty beginnt sich auszukleiden.

Gott sei Dank ist es dunkel, ich habe nichtmal ein richtiges Unterkleid unter in dem ich baden könnte...
denkt sie während sie sich ihr langes Sommerkleid über den Kopf zieht.
Darunter kommt das Mieder zum Vorschein das Lebo ihr in der Inarinacht gekauft hatte, denn im Sommer ist es ihr das liebste, so wenig wie möglich am Körper zu haben, außer den Kleidern die sie natürlich aus anstand immer zu tragen pflegt...
Sie trägt das schöne Mieder gerne, obwohl ihr der Mann der es ihr schenkte nicht mehr viel bedeutet, schließlich hat er sich nie wieder bei ihr gemeldet.

Langsam steigt sie aus dem Mieder das ihren schlanken, weiblich wohlgeformten Körper noch  relativ knapp verdeckt. [i]Eigentlich war dieses Kleidungsstück ja nicht als Unterkleid gedacht... ich sollte es nicht mehr einfach so anziehen, obwohl es schon sehr schön ist... Naja, es ist ja dunkel, somit fällt es nicht auf..."
denkt die Heilerin ein wenig leichtgläubig während sie die letzten Schritte bis zum Wasser läuft und verschwindet dann auch schon in den Fluten, bevor sie nach einigen Sekunden wieder auftaucht und Thalareth lachend zuruft
"Kommt auch weiter ins Wasser, es ist noch angenehm warm!"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 11. Aug. 2004, 07:51 Uhr
Ohne große Scheu beginnt Kitty sich zu entkleiden. Als sie ihr rotes Kleid über den Kopf streift, verbirgt sich darunter ein wunderschönes Mieder statt eines dünnen Unterkleides, der figurbetonte Schnitt des Wäschestücks enthüllt dabei fast mehr, als es verdeckt.

Als sich Kitty langsam aus dem letzten Stück Stoff schält, der ihren gut gebauten Körper bedeckt, lehnt sich Màel mit einem anerkennenden Schmunzeln auf seine Ellenbogen zurück. Ihr Ex-Verlobter muss blind sein!, denkt er, und mit einem leisen Lachen tadelt er sich selbst für seine frechen Gedanken.

Das Licht der Sterne lässt den Körper der hübschen Dunklewäldlerin schimmern wie Elfenbein und unterstreicht die zerbrechliche Blässe ihrer Haut. Mit schnellen Schritten läuft Kitty zum Wasser und verschwindet kopfüber in der spiegelglatten Wasseroberfläche, die über ihr zusammen schlägt.

Als sie nach wenigen Wimpernschlägen wieder auftaucht, perlt das Wasser aus ihren Haaren und ergießt sich in kleinen Sturzbächen über ihre Haut und folgt den Rundungen ihres Körpers, um sich wieder mit der unendlichen Wassermenge des Ildorel zu vereinen.

Ob sie sich bewusst ist, dass mir keine Einzelheit entgeht, obwohl das Licht für menschliche Augen nur Schatten und Umrisse zu erleuchten vermag? Màels Lächeln bei dem Gedanken daran, dass die Heilerin seine nächtliche Sehkraft falsch einschätzt, wird zu dem eines Lausbuben, doch empfindet er es als anständig, sie auf diesen Umstand hinzuweisen.

„Verehrte Kitty, Ihr seid wirklich eine bemerkenswerte und wie ich nun sehe auch makellose Frau.“ Der Elb betont das Wort „sehe“ spitzbübisch und wartet ab, ob sie seine Andeutung richtig deutet. Vorerst behält er seine zurückgelehnte Sitzposition bei und blickt über den See. Kitty kann zumindest das Weiß seiner Zähne blitzen sehen, als sich seine Lippen zu einem freundlichen Lächeln teilen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 11. Aug. 2004, 08:24 Uhr
Vor Scham wäre die Heilerin nun am liebsten im Wasser vershwunden und nie wieder aufgetauch.
Mein Gott, wie peinlich... er sieht also auch im dunkel... ich sollte wirklich aufpassen mit wem ich es zu tun habe, diese Elben können ja wirklich nicht nur gut kochen und eine schöne Sprache sprechen, sondern haben auch noch Fähigkeiten die wir Menschen wohl nie besitzen werden...

Peinlich berührt schwimmt sie zurück zum Ufer, bleibt jedeoch dort im flachen Wasser auf dem Bauch liegen, um sich nicht nocheinmal die blöße von eben geben zu müssen.
"Nun, warum verschweigt ihr mir sowas?! Ihr seit wirklich hinterhältig!"
sagt sie ein wenig spitz, jedoch mit einem freundlichen grinsen auf den Lippen.
"Ich bin euch ja nicht böse, aber ich habe nicht gewusst das Elben im dunkeln sehen können. Hat euch mein Mieder wenigstens gefallen?" fügt sie lachend hinzu.

Eigentlich wäre es ihr in diesem Moment das liebste, es lege ein andere Mann dort am Ufer, einer der Schätzt was er soeben zu sehen bekommen hat, doch leider ist dem wie immer nicht so.
Warum sind auch alle schönen und interessanten Männer immer vergeben... denkt die Heilerin bedrückt.
Ich habe auch nie Glück. Das einzige mit dem ich mich zufrieden geben muss sind Männer die gerade von ihren Frauen verlassen wurden... Das Leben ist nicht gut zu mir...

Ihre Finger gleiten durch den Sand des Ufes und fördern eine kleine Muschel zutage die im Mondlich sanft purpurfarben schimmert.
Die Heilerin dreht die kleine Muschel in den Händen und beschließt sie als erinnerung an diesen Abend aufzuheben.
"Mir kommt wirklich nie das Glück zugute das ich mir erträume..." sagt sie leise.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 11. Aug. 2004, 10:31 Uhr
Màel wartet höflich, bis Kitty ihre weiblichen Reize unter dem Wasserspiegel vorborgen hat, bevor er sie direkt ansieht. „Verzeiht mir, ich wollte Euch nicht im Dunkeln tappen lassen, was mein Sehvermögen betrifft!", verteidigt sich der Elb mit einem kleinen Wortspiel. Seine melodische Stimme klingt heiter, so dass die Heilerin einen amüsierten Gesichtsausdruck erahnen kann, doch seine Entschuldigung ist wirklich ernst gemeint. „Ich setze das Wissen um die scharfen Sinne meines Volkes zu leichtfertig voraus.“

Beruhigt nimmt er Kittys Lächeln wahr, das ihm verrät, dass sie ihm nicht wirklich böse ist, obwohl ein mahnender Unterton in ihrer Stimme mitschwingt. Als das Gespräch auf das Mieder kommt, nickt er ihr mit einem leisen Lachen zu. „Seid versichert liebe Kitty, das Mieder schmeichelt meinem Sinn für schöne Dinge, doch verblasst es konkurrenzlos gegen die Frau, deren Reize einem Mann die Erfüllung seiner geheimen Wünsche versprechen.“

Er dreht sich auf den Rücken und verschränkt seine Arme hinter seinem Nacken, als er Kittys traurige Worte hört. „Wisst ihr, je intensiver man das Glück sucht, desto mehr wird es sich vor einem verbergen. Ich bin mir sicher, Eure Träume werden sich erfüllen, wenn Ihr es am wenigsten erwartet. Als ich diese Stadt betreten habe, war Glück das letzte, was ich suchte…ich wollte….“ Der Klang seiner Stimme verwandelt sich während des Sprechens von einem tröstenden in einen sehr traurigen Ton, bis er den Satz nach einem Stocken abbricht. Er schweigt einige Sekunden. „Jedenfalls habe ich hier etwas Schöneres gefunden, als ich gesucht oder gar erwartet hätte.“

Seine Stimme ist immer noch durchwoben von Tränen, als er leise eine bekannte Kinderweise singt, die schon viele Kinder in den Schlaf geführt hat. In der Stille klingt seine Stimme wie feinstes Kristall und klar wie das Wasser des Ildorel schwingt sie auf den Flügeln der Nacht den Sternen entgegen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 11. Aug. 2004, 10:54 Uhr
Die Heilerin kann dem Elben nicht lange böse sein und so nimmt sie sich auch seinen Rat zu Herzen. Das Kompliment des Elben überhört sie dabei fast, doch sie nimmt es zur Kenntnis, nur bedeutet es ihr nicht so viel wie es vielleicht sollte, da Thalareth bereits vergeben ist.

"Nun, es ist nicht so das ich das Glück erzwingen möchte oder an nichts anderes denken kann. Doch ich bin oft alleine und dann fühle ich mich einsam, dann kommen diese Gedanken immer wieder... Ich laufe nicht durch die Straßen der Stadt immer mit dem Ziel vor Augen das Glück könnte mir begegnen... Entweder es kommt oder es kommt nicht... Ich kann es nicht beeinflussen, das habe ich entzwischen schon gelernt."
sagt sie und lässt sich wieder ein Stück tiefer in das dunkle Wasser gleiten, sodass ihre Haare wieder klitschnass werden.

Als sie wieder auftaucht hört sie wie Thalareth leise ein Lied anstimmt.
Scheinbar ist es eines aus dem Land der Elben, denn Kitty ist es nicht bekannt, zudem ist sie auch nicht sehr musikalisch.
"Nun, was singt ihr da? Ich kenne nicht viele Lieder, Musik hat mich nie sehr beeinflusst, ich male viel lieber. Bilder von Drachen und Fabelwesen und ich versuche mich an einem Buch über Heilkräuter."
sagt sie.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 11. Aug. 2004, 12:04 Uhr
Der Tanz ist zu Ende. Alle sind erschöpft und ausgelaugt. Glücklich fallen sich die vier Freundinnen in die Arme. „Wir haben es geschafft“, erklärt Lorne lachend und die drei anderen nicken. Sie sind stolz, unglaublich stolz. Es war ein schöner Tanz und sie haben keinen einzigen Fehler gemacht. Alle haben sie gelobt. Auch Antara, und das kommt selten vor.

Lorne sieht sich nach ihrer Mutter um, aber Kijada ist nirgends zu sehen. Auch von Vanra fehlt jede Spur. Auch Anatara ist fort.
/Aber eben war sie doch noch da?/, überlegt das Mädchen. Ihre Blicken schweifen über den Platz. Da, eine leichte Bewegung bei den drei alten Bäumen. Das könnte Vanra gewesen sein. Entschuldigend winkt Lorne ihren Freundinnen zu und läuft davon. „Ich muss los!“  

Hastig folgt sie Vanra. Zumindest vermutet sie, dass es die Gefährtin ihrer Mutter ist. Wieder geht es durch dichtes Unterholz und Gebüsch. Äste schlagen ihr gegen Arme und Beine und Lorne muss aufpassen, dass sie im Dunkel nicht über Steine und Baumwurzeln stolpert. Der Weg führt zurück in die Stadt und das Mädchen läuft noch ein wenig schneller. Dann hat sie Sarnamar erreicht. Im spärlichen Licht vereinzelter fackeln kann sie ein paar Gestalten davon eilen sehen.

/Mutter? Vanra?/ Lorne versucht ihnen so schnell und so leise wie möglich zu folgen. Geschickt bewegt sie sich über die Strickleitern und Hängebrücken der Baumstadt. Bald ist ihr das Ziel der Frauen klar. Sie wollen zu Yalaila. Ihr Haus befindet sich ganz in der Nähe. Ein ungutes Gefühl beschleicht Lorne. Sie konnte die Alte noch nie leiden, ein Gefühl, das auf Gegenseitigkeit beruht.

Auf Zehenspitzen nähert sie sich dem Haus und versucht durch eines der Fenster ins Innere zu blicken. Viel kann sie allerdings nicht sehen, denn sie ist zu klein. Also gibt sie auf und versucht stattdessen an der Tür zu lauschen, doch die Frauen sprechen zu lese, als das man etwas verstehen könnte. Glücklicherweise entdeckt das Mädchen zumindest ein winziges Astloch. Aufgeregt späht es hindurch.

Tatsächlich. Ihre Mutter und Vanra befinden sich im inneren der Hütte. Yalalila muss auch da sein. Lorne kann dann und wann ihren kratzenden Husten vernehmen. Dann stockt ihr der Atem. Antara ist ebenfalls bei der Alten.
/Was hat das alles zu bedeuten?/ Verunsichert starrt Lorne weiter durch das kleine Loch in der Wand. Es muss um etwas sehr wichtiges gehen, wenn Yalaila die Frauen so spät in der Nacht hat zu sich rufen lassen. Zumal gerade DAS Fest stattfindet.

Das Mädchen liegt ganz still, der Atem geht flach, gerade so als versuche es a im Schlaf die Luft anzuhalten, wie es dies derweil im Traum tut. Die Decke ist mittlerweile vollkommen zu Boden gefallen und Lornes Körper wird langsam recht kalt. Ihre Augen zucken unruhig hinter den geschlossenen Lidern. Ihr Schlaf ist tief und fest, nichts kann sie in diesem Augenblick daraus wecken.

Fahles Mondlicht fällt in das Zimmer und erhellt es ein wenig. Ben liegt noch immer ruhig vor dem Bett. Die Decke bedeckt ihn teilweise, was ihn jedoch nicht weiter zu stören scheint. Dann und wann hebt der schwarze Hund seinen Kopf und lauscht, aber alles ist still. Màel und Kitty befinden sich noch immer unten am Strand und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der Elb zum Haus zurückkehrt.

Langsam sinkt der Kopf des Tieres auf seine Vorderpfoten zurück. Bens  Augen sind zu schmalen Schlitzen verengt, die auf den Türspalt geheftet sind. Nach einiger Zeit zucken die Ohren des Hundes. Sein feines Gehör vernimmt leisen Gesang, welcher von anderen Ohren im Haus nicht gehört werden würde. Offenbar ist es die Stimme seines Herrn, die ein Lied vorträgt, doch ist sie fern und scheint sich nicht zu nähern. Trotzdem lauscht der Hund bis der Elb sein Lied beendet hat. Lorne dagegen träumt und kein noch so schönes Lied kann sie in den Wäldern erreichen, durch die sie gerade wandelt.

Schatten huschen durch den Wald. Das Morgengrauen hüllt alles in ein eigenartiges Zwielicht. Zwei Tage sind sie nun schon unterwegs. Alles heulen, schreien und betteln hat nichts gebracht. Vielmehr ist ihre Lage nur noch schlechter geworden, hat sich die Stimmung ihrer Mutter doch mehr und mehr dadurch verschlimmert. Griesgrämig starrt sie gerade aus, nur dann und wann wirft sie ihrer Tochter einen finsteren Blick zu.

Dann verschwimmt der Waldweg zu einem wirbelnden Strudel aus Farben und Lichtern. Als sich das Bild wieder beruhigt steht Lorne an den Docks von Yashior, den Blick begeistert auf die Galionsfigur des vor ihr liegenden Schiffes geheftet, ein prächtiger Sturmdrache. Fasziniert starrt sie ihn an. Dass ihre Mutter zu zittern beginnt, nimmt sie nicht wahr. Traumwandlerisch lässt sie sich an Bord des Schiffes – Sturmpfeil sein Name – bringen. ... Und dann, ... dann ist ER da ...


Lornes schlafendes Gesicht nimmt einen verklärten, überglücklichen Ausdruck an. Ihre Hände bewegen sich und krallen sich leicht in den Stoff ihres Bettlakens. Ihre Lippen scheinen etwas zu flüstern, doch kein Laut ist zu hören. Ihre Augen sind ruhig. Es hat den Anschein, als würden sie einen bestimmten Punkt fixieren. Und können sich offenbar nicht von dem Anblick lösen, der sich ihnen bietet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 11. Aug. 2004, 12:36 Uhr
Kittys Stimme holt den Elben aus seinen Erinnerungen zurück, und er dreht sich auf die Seite, wobei er seinen Kopf auf einen Arm stützt. „Ich wollte auch nicht andeuten, Ihr legt es darauf, da habt Ihr mich vielleicht falsch verstanden.“

Mit seiner andern Hand zeichnet er Muster in den Sand, bevor er nach einem Moment wieder an Kitty wendet. „Dieses Lied habe ich immer meiner Tochter vorgesungen, wenn sie nicht einschlafen konnte.“ Jede Farbe ist aus seiner Stimme gewichen. „Doch nun schläft sie für immer, und sie braucht es nicht mehr…“

Mit einem Mal fühlt er sich schmutzig und sieht Blut an seinen Händen, das ihn bis in seine Träume verfolgt. Es ist das Blut seiner Tochter, die er nicht beschützen konnte und das Blut ihrer Mörder, die er bis auf den Letzten zur Strecke gebracht hat. Bis auf den Letzten…der hier unter dem blühenden Talyra sein Versteck hat…in der Unterstadt. Er springt auf die Füße und streift seine Kleidung ab, und die Dunkelheit macht ihn zu einem Schatten gegen das Leuchten der Sterne.

Als Màel sich ins Wasser gleiten lässt, spült das erfrischende Nass den imaginären Schmutz und die salzigen Tränen fort, die eine glänzende Spur über seine Wangen gezeichnet haben. Ein schaler Nachgeschmack ist das einzige, was vorerst von seiner Erinnerung zurück bleibt. Etwa eine Armlänge von Kitty entfernt legt er sich ebenfalls ins flache Wasser und streift seine Haare nach hinten, um das Wasser daraus zu entfernen, das ihm sonst durch das Gesicht laufen würde.

Mit einem Seitenblick zu ihr nimmt er den Gesprächsfaden wieder auf. „Ihr malt? Die schönen Künste haben mich schon immer interessiert. Meine Mutter hat das immer gefördert und mein besonderes Talent besteht darin, Menschen zu unterhalten und ihre Gefühle mit auf eine Reise zu nehmen. Musik ist neben Geschichten ein sehr geeignetes Mittel dafür.“

Er rollt wieder auf den Rücken, um erneut die Sterne zu betrachten, wobei er unbewusst darauf achtet, dass der Wasserspiegel über seiner schlanken Taille bleibt. „Drachen und Fabelwesen also…darf ich vielleicht ein Mal Eure Werke sehen? Ich bin immer auf der Suche nach Inspiration für neue Lieder.“

Er schaut zu Kitty herüber, die mit einer kleinen Muschel zwischen ihren Fingern spielt. „Was für einen Schatz habt Ihr da gefunden?“ Interessiert versucht er einen Blick auf das Kleinod zu erhaschen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 11. Aug. 2004, 13:20 Uhr
Kitty bemerkt Thalareth traurigkeit als er von seiner Tochter erzählt, doch bevor Kitty ihn fragen kann was es damit auf sich hat, ist er auch schon in den Fluten des Ildorels verschwunden.

Still liegt Kitty an ihrem Platz im Wasser und spielt mit dem Sand unter ihren Händen bis Thalareth plötzlich wieder neben ihr auftaucht und liegenbleibt.
"Nun ich male schon sehr lange... doch ich habe entzwischen nicht mehr viel Zeit dazu. Ihr könnt gerne zu mir kommen und euch die Bilder ansehen, vielleicht ist sogar etwas dabei was euch gefällt, ich würde es euch schenken. Außerdem könnte ich einmal die Gelegenheit nutzen die Bilder durchzusehen, vielleicht finde ich auch etwas was ich in meinem Haus aufhängen kann."

Ein Moment wartet sie ab, dann beantwortet sie beiläufig seine Frage.
"Nun das ist eine Muschel. Seht, im Mondlich leuchtet sie wunderschön. Möglicherweise male ich ein Bild mit Muscheln wenn ich Zeit dazu finde..."
ein wenig unbeholfen erhebt sie sich aus dem Wasser und bedeckt ihren Schambereich mit den Händen um sich vor dem Elben nicht nocheinmal nackt zeigen zu müssen.
Einen Moment bleibt sie so am Ufer stehen, bis die letzten Wassertropfen von ihrem Körper verschwunden sind, dann zieht sie ihr Sommerkleid wieder über.
Das Mieder lässt sie gleich im Korb liegen, zu Hause müsste sie es eh nur noch einmal ausziehen.
Ihr hüftlanges, schwarzes Haar wringt sie aus und bindet es mit einem Band zusammen.

"Nun, ich glaube ich habe genug gebadet für heute. Begleitet ihr mich noch das Stück bis zu meinem Haus?"
fragt sie den Elben der noch immer im Wasser liegt.


Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 11. Aug. 2004, 14:11 Uhr
„Gerne würde ich mir Eure Bilder ansehen!“, freut er sich über die Einladung, „Und ich danke Euch für Eure Großzügigkeit, dass Ihr mir eines als Geschenk überlassen wollt.“

Fasziniert betrachtet Màel das Lichtspiel im Perlmutt der Muschel, die auf Kittys ausgestreckter Hand ruht. Gerade als er die Hand danach ausstrecken möchte, um sie genauer zu betrachten, erhebt sich die Heilerin, wobei sie diesmal so gut wie möglich versucht ihre Blöße mit den Händen zu bedecken.

„Ich denke, für Schüchternheit haben wir bereits zu viel von einander gesehen!“, lacht Màel, als er sich ebenfalls aus dem Wasser erhebt, aber dabei Ihre erwachte Scheu berücksichtigt und sich mit Blicken sehr zurück hält. Das Licht der Himmelskörper reicht auch für menschliche Augen aus, um auf eine derart kurze Entfernung auch seinen Körper deutlich genug zu enttarnen. „Aber ich entschuldige mich nochmals, falls ich Euch in Verlegenheit gebracht habe.“

Schnell hat er seine Hose übergestreift und greift seine Stiefel und sein Hemd, ohne die Kleidungsstücke jedoch anzuziehen. „In Momenten wie diesen beneide ich die Frauen um ihre Kleidung!“, scherzt er mit einem kleinen Augenzwinkern. „Gerne begleite ich Euch bis zu Eurem Haus. Talyra ist wohl weniger gefährlich als der Hafenbereich meiner letzten Heimat, doch würde meine Mutter ein ernstes Wörtchen mit mir reden, wenn sie erführe, ich hätte eine Dame alleine in der Dunkelheit wandern lassen!“ Er verbeugt sich spielerisch und deutet mit einer ausladenden Geste in Richtung des Hauses der Heilerin.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 12. Aug. 2004, 07:47 Uhr
Dankend nimmt die Heilerin Thalareths Einladung sie zu begleiten an.
"Nun, da habt ihr bei eurer Mutter aber eine herausragende Erziehung genossen, lieber Thalareth!"
sagt sie ein wenig beeindruckt.
"Nicht jeder Mann hier in Talyra hätte mich für das kurze Stück noch begleitet, schließlich ist mein Haus ja schon in Sichtweite, doch ich weiß es zu schätzen das ihr mich begleitet."
fügt sie noch freundlich hinzu.

"Ach und macht euch keine Sorgen, ich weiß nun das ihr Elben auch bei Nacht sehen könnt, jedoch ist mir die ganze Angelegenheit nicht allzu Peinlich, denn ich denke nicht das ich mich für meinen Körper zu schämen habe. Nun, trotzdem gehört es sich eigentlich nicht für eine Frau sich soviel Blöße zugeben, aber ich denke ihr geht damit nicht hausieren."
sagt Kitty freundlich.
Die hundert Fuß bis zu ihrem Haus haben sie entzwischen hinter sich, und so betritt Kitty ihre Veranda um durch die noch geöffnete Tür zu treten.
"Wollt ihr die Bilder jetzt sehen oder kommt ihr lieber Morgen her?"
fragt sie den Elben während sie die Vorhänge aus Leinen zurückbindet, da der Wind sie umherweht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 12. Aug. 2004, 09:35 Uhr
Màel ist noch immer am Strand. Mittlerweile ist es spät in der Nacht und die Sterne funkeln hell am Firmament, während Faeyris, die Mondfrau über alles wacht. Hund und Kind schlafen, wobei Ben eher mit halbgeöffneten Augen den Türspalt anstarrt und darauf lauscht, ob sich jemand dem Haus nähert oder sonst ein verdächtiges Geräusch erklingt. Aber im Haus der Geschichten bleibt alles still. Auch aus Sheheras Zimmer ist kein Laut zu hören. Die Geschichtenerzählerin schläft tief und fest, die Anstrengungen des Tages müssen sehr an ihren Kräften gezehrt haben.

Lorne indes träumt weiter von vergangenen, glücklichen Tagen und ihr schmales Gesichtchen sieht dementsprechend aus. Dann und wann bewegen sich ihre Lippen, als würde sie etwas flüstern, doch sind die Worte so leise, dass man sie nicht zu verstehen vermag. Lediglich Ben reagiert kurz darauf, als er jedoch merkt, dass das Mädchen noch immer schläft, senkt er den Kopf wieder.

Stechend grüne Augen funkeln in einem fein geschnittenen Gesicht. Das flachsblonde Haar ist nach Art der Dunkelwäldler gestutzt, der Bart ebenso. Der Mann ist nicht sonderlich groß, seine Haut ist hell, seine eleganten Beinkleider und das dazu passende Hemd – die dunkelblaue Seide schimmert matt im Morgengrauen – heben sich effektvoll davon ab. Sprachlos starrt Lorne ihn an und lächelt schüchtern.

Im nächsten Augenblick stürzt der Mann auch schon vor ihr auf die Knie und das vollkommen überraschte Mädchen findet sich in seiner kräftigen Umarmung wieder. Die ungewohnte Berührung ist alles andere als unangenehm. Der Körper des Mannes verströmt eine angenehme Wärme und sein Haar besitzt einen leicht salzigen Geruch – den Duft des Meeres wie Lorne später feststellen wird.


„Mírdan“, wispert Lorne im Schlaf den Namen ihres Vaters. „Mírdan.“ Sie seufzt leise und ihre Hand hebt sich ein wenig, als wolle sie damit jemanden berühren. Von dem sachten Flüstern aufgewacht, spitzt Ben, der noch immer neben Lornes Bett ruht, die Ohren und hebt den Kopf. Für einen kurzen Augenblick richtet er sich auf und betrachtet das schlafende Mädchen, doch alles scheint in bester Ordnung zu sein und so legt er sich schließlich wieder nieder, um weiter zu dösen.

Die Kleine in ihrem Bett indessen tanzt im Traum lachend über die Planken der Sturmpfeil, während das Schiff sanft über das Meer gleitet, der Sonne entgegen. Ihre blasse Haut ist an den Schultern ein wenig von der Sonne verbrannt, aber das stört sie nicht im geringsten und nur widerwillig lässt sie sich von Brak, dem Quartiermeister ihres Vaters, mit einer heilenden Salbe einreiben.

Unzählige solcher Erinnerungen wechseln sich ab. Bilder von aufregenden Seefahrten und fremden Häfen. Exotische Tiere und Waren, interessante Händler und sonstige Leute. Und immer wieder Mírdan, der Kapitän der Sturmpfeil. In all ihren Erinnerungen sieht Lorne ihn freundlich Lächeln. Er spricht nie ein lautes oder böses Wort, ist steht’s gut gelaunt und immer zu Scherzen aufgelegt und hat nicht selten ein heiteres Lied auf den Lippen.

Abends, wenn es dunkel wird, bringt er seine Tochter zu Bett. Dann sitzt sie an ihn gekuschelt in ihrem bett und er muss ihr solange etwas erzählen, bis sie eingeschlafen ist. Aufregend und spannend sind seine Geschichten und alle handeln vom Meer und dem leben auf See. Andere Geschichten mag Lorne nicht hören. Nur das Meer und seine Bewohner, die alten Seemannslegenden und Seefahrergeschichten haben ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.

Lorne lächelt, wenn Mírdan endet und ihr einen Kuss auf die Stirn haucht. „Wenn ich groß bin, dann fahre ich auch zur See“, erklärt sie in solchen Augenblicken oft und sinkt gähnend in ihre Kissen. Ihr Vater lächelt dann ebenfalls und zwinkert ihr verschwörerisch zu. „Natürlich, Lorey, was anderes ist doch gar nicht möglich“, flüstert er ihr liebevoll ins Ohr, dann kichern beide und Lorne schläft glücklich ein.

Doch plötzlich verzieht sich Mírdans strahlendes Gesicht vor Schmerz zu einer starren Maske. Ganz plötzlich ist der Himmel dunkel. Möwen fliegen kreischend und aufgeregt auseinander. Und dann hört man nur noch den Hufschlag der Pferde. Ihre massigen, finsteren Leiber preschen über die Docks. Eine einzige düstere Schar aus Reitern und Tieren stellt sich den Augen der verängstigten Betrachter im Hafen dar.

Eine Axt funkelt, lautlos schneidet sie durch die Luft. Als sie zurück schwingt, ist ihre Klinge Blut besudelt. Rot rinnt es am Schaft der Axt entlang und benetzt den schwarzen Handschuh desjenigen, welcher die Waffe führt. Im nächsten Augenblick ist die Schar auch schon fort, ohne zu halten ist sie einfach vorbeigeprescht und verschwindet auch schon wieder im Gewirr der Straßen von Yashior.

Verstört eilt Lorne zu ihrem Vater. Seine Augen sind weit geöffnet und starren leer an ihr vorbei ins Nichts. Seine Lippen sind leicht geöffnet, gerade so als wollte er noch etwas rufen, bevor ihn Sithech ohne darauf zu achten zu sich nahm. Verzweifelt versucht Lorne ihn zu wecken, vergebens. Mírdan aus dem Hause Thaín ist längst in das Reich der Toten übergetreten und seine Tochter bleibt alleine zurück.
 

Lorne dreht sich in ihrem Bett unruhig von einer Seite auf die andere. Längst ist das friedliche Lächeln von ihren Zügen gewichen und hat einer Schmerz verzehrten Miene platz gemacht. Tränen rinnen über die von der Sonne geröteten Wangen, die Stirn glüht fiebrig. Kalter Schweiß glänzt auf den schmächtigen Armen des Kindes.

Unruhig läuft Ben vor dem Ben auf und ab. Längst hat der Hund gespürt, dass etwas nicht stimmt, aber alle seine Versuch Lorne aus ihrem Traum zu befreien bleiben erfolglos. Immer wieder bellt der schwarze Hund leise und stößt mit seiner Schnauze fordernd gegen den Arm des Mädchens, aber all sein Bemühen ist vergebens. Sheilair, der Träumer, der Archon der Mondfrau, hat das Mädchen vollkommen unter den Bann der Träume gelockt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 12. Aug. 2004, 13:28 Uhr
Als Màel das Haus der Geschichten erreicht, saugt er den bereits vertrauten Geruch ein, den es verströmt. Der Geruch nach Papier und der Duft der getrockneten Blumen vermischt sich u einer angenehmen Kombination und lockt den Elben ins Haus.

Im Flur bleibt er kurz stehen und schaut sich hin und her gerissen zwischen den drei Türen um, die ihn umgeben.

Die eine führt zu seiner Arbeit in die Küche, und fällt somit schnell aus der engeren Wahl. Bei den verbleibenden beiden Türen ist die Wahl schwerer, doch Sheheras angeschlagene Gesundheit siegt, und so betritt er erneut leise das Zimmer seiner verletzten Geliebten, und versorgt sie mit einem kühlen Lappen, mit dem er ihre heiße Stirn kühlt.

Mit einem leisen Seufzen zieht er sich wieder zurück und späht in Lornes Zimmer, und Ben hebt augenblicklich wieder sein wachsames Haupt. Lornes Gesicht sieht friedlich und glücklich aus, und so stört er sie nicht.

Sein Weg führt ihn in die Küche, wo er recht schnell seine restlichen Arbeiten erledigt hat. Zufrieden geht er ins das gemeinsame Schlafgemach, und zieht sich einen Stuhl an Sheheras Seite. Er nimmt darauf Platz und ergreift liebevoll ihre Hand, damit sie seine Nähe spüren kann. Sie soll nicht aufwachen, wenn ich ins Bett steige!

Nach wenigen Minuten sinkt er in die Meditation, die ihm eine deutlich kürzere Erholungsphase gewährt. Seine scharfen Ohren vernehmen bald das Bellen seines Gefährten, doch dauert es eine Weile, bis das Geräusch zu seinem treibenden Geist durchdringen kann.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 12. Aug. 2004, 13:54 Uhr
Die Traumereignisse beginnen sich zu überschlagen, die Eindrücke folgen schneller und schneller aufeinander und immer noch kann Lorne sich nicht aus dem feinen Gespinst des Archonen lösen. Stattdessen folgt sie gebannt den einzelnen Ereignissen, während ihr Atem immer unregelmäßiger geht und sie sich angespannt von einer Seite auf die andere dreht, so dass allmählich zu befürchten steht, sie könne möglicherweise aus dem Bett purzeln. Ihre Gesichtszüge haben sich indes wieder ein wenig entspannt, doch noch immer kann man ihnen ansehen, dass der Traum des Kindes längst nicht mehr schön und friedlich ist.

Urplötzlich befindet sich Lorne inmitten des Gewirrs auf dem Platz der Händler in Talyra. Noch immer ist sie über den leblosen Körper ihres Vaters gebeugt und sein Blut färbt ihre Hände und Kleider rot. Aus irgendeinem Grund stehen die Türen der Käfige, welche die Blutraben beherbergen, weit offen. Mit rauschenden Schwingen brechen die Vögel draus hervor und erheben sich unter lautem Gekrächze in den eigenartig leuchtenden Himmel.

Es scheint ein Zustand zwischen Tag und Nacht zu sein. Die Sterne funkeln hell, und Mond und sonne sind gleichermaßen zu sehen, wenn auch nur undeutlich und schwach. Das vorherrschende Licht besteht aus einer unheimlichen Mischung aus graublauen und rotvioletten Farbtönen, in welche sich immer wieder auch ein Spritzer Orange mischt. Schaulustige eilen herbei. Es werden mehr und mehr und der Kreis, den sie um das Mädchen und seinen Vater bilden wird immer enger und bedrohlicher.

Dann ist der Reiter mit der Axt zurück. Sein Pferd kommt aus dem Nichts gesprungen. Unter lautem Geschrei treibt er die Menge auseinander, welche sich panisch verteilt, was ein heilloses Chaos verursacht. Weitere Tiere können sich befreien. Drei Thundrasser und ein Wüstenpferd brechen donnernd aus. Ihre Hufe schlagen krachend auf die Pflastersteine des Platzes. Und über allem thront bedrohlich und finster die Nyzamia, jene uralte Karawanserei direkt hinter den Südtoren der Stadt.

Erschrocken schaut Lorne auf, ihr Blick folgt dem Sprung des schwarzen Pferdes, dessen Mähne wild im Wind flattert. In diesem Augenblick tritt ihre Ähnlichkeit zu Mírdan in voller Deutlichkeit zu Tage. Das selbe fein geschnittene Gesicht, die gleichen leuchtend grünen Augen, der leicht geschwungene Mund, die Nase, ja selbst die helle, schimmernde Haut. Einzig das dunkle Haar zeugt vom mütterlichen Erbe des Mädchens.

Die Augen der Kleinen weiten sich, das Gesicht des Reiters ähnelt verblüffender Weise dem des Teehändlers von den Sommerinseln, welchen sie am Nachmittag auf dem Platz getroffen hatte. Als seine Axt erneut zum Schlag ausholt, zuckt Lorne erschrocken zusammen. Doch noch bevor die Waffe sie treffen kann, wird sie von irgendetwas – oder irgendjemandem – daran gehindert. Ben und der kleine hässliche Hundewelpe haben sich vor dem Mädchen aufgebaut.

Die Zähne des schwarzen Hundes glänzen angriffslustig, wohingegen der Welpe einen eher komischen Anblick bietet, während er Lorne zu beschützen versucht. Sein zottiges Fell steht in alle Himmelsrichtungen ab, so dass er mehr an eine rund aufgeplusterte Katze erinnert, denn an einen Hund. Auch sein Knurren hat mehr von einem Fauchen. Doch offenbar haben die beiden Tiere mit ihrem ungewöhnlichen Auftreten ihr Ziel erreicht.

Pferd und Reiter zerfallen zu einem einzigen Schatten, der schließlich in dichte Rauchschwaden auseinander bricht und verschwunden ist, bevor ein einziger Laut über Lornes Lippen kommt. Verwirrt blickt das Mädchen wieder zu ihrem Vater. Doch nun hat sich das vertraute Gesicht verändert, für einen kurzen Augenblick ist es das Gesicht der Geschichtenerzählerin, welches sie anblickt. Die Wunde an ihrem Hals erinnert auf groteske Weise an Mírdans klaffende Kehle. Dann löst sich das Trugbild auf und das Mädchen sitzt allein auf dem riesigen Platz.

Niemand ist dort mehr zu sehen. Die einzelnen Stände sind verlassen, die Käfige leer, niemand ist mehr zu sehen. Auch Mírdan ist verschwunden. Nur Ben und der kleine Welpe sind zurückgeblieben. Regungslos sitzt Lorne da und starrt ausdruckslos auf die Stelle vor ihr, wo eben noch ihr Vater lag.


Regungslos ruht Lorne auf ihrem Bett. Ihr Gesicht hat sich wieder etwas entspannt, die Züge wirken wieder ruhiger, doch liegt noch immer ein Hauch von Trauer und Schmerz darauf. Noch immer versucht Ben das Mädchen zu wecken, aber die Kleine reagiert einfach nicht. Aufgeregt läuft der Hund im Raum auf und ab. Schließlich stößt er mit der Schnauze behutsam den kleinen Türspalt auf und schlüpft hinaus auf den Flur.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 12. Aug. 2004, 16:30 Uhr
Bens Bellen reißen Màel aus seiner Starre und sofort sind seine alarmierten Sinne hellwach. Automatisiert ergreift seine Hand den Dolch, der unter seinem Hemd auf der Kommode liegt und genauso lautlos wie der Elb aus dem Zimmer gleitet, schlüpft die gebogene Klinge aus der Scheide. Im Flur begegnet ihm bereits Ben, der auf dem Weg ist, den Elben zu holen. Der große Hund folgt seinem Herrn auf dem Fuße, als sich dieser Lornes angelehnter Zimmertüre nähert.

Vor Màels geistigem Auge sieht er das höhnische Grinsen des Nachtmeisters, den er ungewollt auf Lornes Spur gezogen hat, als sie den Eingang zur Unterstadt entdeckte. Mit Schwung öffnet er die Türe zu ihrem Zimmer, ohne den Griff loszulassen. Kampfbereit späht er umher, um einen möglichen Gegner auszumachen, doch seine scharfen Augen entdecken nur Lorne, die mit den Folgen eines Traumes ringt.

Der Körper des Elben entspannt sich augenblicklich und er steckt die Waffe weg, um zu Lorne ans Bett zu treten und sich neben die junge Frau zu setzen. Ihr Haar ist zerwühlt und Tränen haben eine salzige Spur auf ihren Wangen trocknen lassen.

Er hebt ihre Decke auf und zieht sie bis zu Lornes Bauch nach oben. Mit einem zärtlichen Streichen über ihren Wuschelkopf weckt er sie behutsam aus ihrem Alptraum. „Lorne, Liebes, wach auf! Du hast nur einen bösen Traum…ich bin ja hier…keine Angst!“

Er entzündet die Kerze auf ihrem Nachttisch, und seine meergrünen Augen blicken warm auf sie herab. „War es sehr schlimm? Möchtest Du darüber reden?“, fragt er sie, als sie erschrocken die Augen öffnet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 13. Aug. 2004, 11:29 Uhr
Nur ganz allmählich wacht Lorne aus ihrem Traum auf. Sie spürt die Berührung des Elben, doch kann sie sie nicht so recht einordnen. >„Lorne, Liebes, wach auf! Du hast nur einen bösen Traum…ich bin ja hier…keine Angst!< Die Worte dringen schwach in ihr Bewusstsein. Verwirrt und erschrocken starrt sie Máel an. Sie spürt die Kälte ihres Körpers und beginnt zu zittern. Fast mechanisch zieht sie die Decke, mit welcher sie der Elb  zugedeckt hat, noch etwas höher und blickt ihn immer noch reichlich verstört an.

>War es sehr schlimm? Möchtest Du darüber reden?< Sie hört seine Stimme, aber irgendetwas ist falsch und dann, als ihr klar wird, was es ist, fängt sie fürchterlich zu weinen an.
Es ist nicht Mírdan, der vor ihr am Bett steht. Es ist nicht Mírdan, der sie aus ihrem Alptraum geweckt hat und ihr sagt, dass alles gut ist und sie sich keine Sorgen machen muss, weil er da ist. Es ist nicht ihr Vater, der vor ihr steht, sondern Màel und obwohl Lorne den Elben mag, wünscht sie sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als das sie nicht meergrüne, sondern waldgrüne Augen freundlich und tröstend ansehen.  

„Er ist tot“, wispert sie leise, als ihre Tränen langsam nachlassen. Ihre Stimme ist kaum zu hören. „Tot.“ Erneut beginnt sie zu zittern, neue Tränen steigen in ihr auf als sie sich an die geweiteten Augen ihres Vaters erinnert, welche sie leer und leblos anblicken. Und überall scheint Blut zu kleben, selbst an ihren Händen. Fassungslos starrt sie ihre Finger an, dann streckt sie sie Màel entgegen. „Überall Blut.“ Mehr kann sie nicht hervorbringen.

Mit einem Mal überkommt sie eine Welle der Übelkeit. Hastig springt sie auf, die Decke etwas ungeschickt mit den Füßen von sich tretend, kaum noch darauf bedacht leise zu sein. Eine Hand vor den Mund gepresst stürzt sie aus dem Zimmer, versucht die Verandatür zu öffnen und stolpert ins Freie. An einem Bäum in der Nähe der Treppe bleibt sie stehen, um sich zu übergeben.

Der sauere Geruch des Erbrochenen löst beinahe eine neue Welle der Übelkeit aus, die das Mädchen gerade so niederkämpfen kann. Entsetzt wendet sie den Blick ab und heftet ihn stattdessen auf den still daliegenden Ildorel. Der Anblick des Wassers beruhigt sie ein wenig und allmählich ist sie wieder im Hier und Jetzt angelangt.

Beschämt betrachtet sie ihre Hände, noch immer verspürt sie den unwiderstehlichen Drang sie so lange zu waschen, bis sie sauber sind, obwohl ihr nun klar ist, dass sie sich das daran befindliche Blut nur eingebildet hat. Dazu kommt ein Gefühl der Beschämung, sich innerhalb so kurzer Zeit schon wieder vor dem Elben lächerlich gemacht zu haben.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 16. Aug. 2004, 08:50 Uhr
Als Lorne aufwacht, zittert sie noch am ganzen Körper und ihr desorientierter Blick mustert den Elben, der auf ihrer Bettkante sitzt. Màels Stimme hat diesmal nicht die beruhigende Wirkung, die er sich erhofft hatte, denn die junge Frau bricht in Tränen aus, als er sie zu trösten versucht.

Etwas ratlos beißt er sich auf die Unterlippe, und streicht ihr über die Schulter. Das Beben ihres schlanken Körper will nicht nachlassen, und alles in ihrem Gesicht sagt ihm, er ist nicht der, den sie jetzt gerne an ihrem Bett haben möchte. Tränen füllen ihre grünen Augen und rinnen haltlos über ihre Wangen, und Màel versucht sie durch seine Anwesenheit zu trösten.

>Er ist tot< kommt es kaum hörbar über Lornes blasse Lippen, und es fällt dem Elben nicht schwer zu erraten, wenn sie damit meinen könnte. Ihr Vater…warum muß uns das Leben immer die Menschen nehmen, an denen uns am Meisten liegt? Ein tiefes Seufzen strömt aus seiner zugeschnürten Kehle. >Überall Blut< mit diesen Worten strecken sich Màel die zarten Hände entgegen, an denen natürlich kein Blut zu sehen ist, was ihn jedoch überdeutlich an seine Gefühle erinnert, die ihn überkamen, als er mit Kitty am Strand war.

Was die Blässe um Lornes feine Nasenspitze schon ankündigte passiert dann auch. Überhastet springt die sesshaft gewordene Rumtreiberin aus dem Bett und stürzt an Màel vorbei, die Stufen der Veranda herunter, bis sie einen nahen Baum erreicht, wo sich ihr Körper zusammenkrampft und sich ihr Magen entleert. Ben wollte sofort hinter ihr herjagen, doch mit einem schnellen Griff erwischen die langen Finger des Elben das dichte Nackenfell des großen Hundes. „Gib ihr einen Moment mein Großer!“ Bens braune Augen schauen Leid erfüllt auf seinen Herrn, aber der Hund gehorcht.

Als Màel durch den Flur des Haus Richtung Terrasse geht, nimmt er mit einem kurzen Zögern seinen nachtblauen Umhang vom Haken. Als seine Finger einen Moment über dem Stoff des vertrauten Kleidungsstücks schweben, hört er ein Wispern aus dem unterdrückten Teil seines Bewusstseins: Du kannst mich ignorieren, aber nicht auslöschen! Er presst die Augen zusammen und bringt die böse, zischende Stimme zum verstummen. Entschlossen hängt er den Umhang über seinen Arm. Sheheras Blut hat keine Flecken hinterlassen, da Màels Reinigungsversuche erfolgreich waren. Ein sehr dankbarer Stoff, was das entfernen des Lebenssaftes angeht!, geht es ihm durch den Kopf, als er auf Lorne zu hält. Ben trottet hinter ihm her, und nichts hätte ihn im Haus halten können.

Als Màel die junge Frau erreicht, dringt ihm unverkennbar der Geruch von Magensaft in die Nase. Sanft legt er Lorne den weichen Stoff seines Umhangs um die Schultern und zieht sie vom Baum fort. Sein Arm liegt um ihre Schultern, und er kann deutlich das Schütteln ihres Körpers spüren, als er ihre Schritte Richtung Wasser lenkt. Ben geht auf ihrer anderen Seite, und sein massiger Körper schmiegt sich an seine neue Gefährtin, als wolle er sie ebenfalls stützen.

Màel ist Lornes beschämtes Gesicht nicht entgangen. „Schon ok, Liebes!“, seine Stimme klingt sanft und er lächelt ihr aufmuntert zu. Nahe der Wasserkante zieht er sie zu sich auf den Sand herab, und Ben legt seinen Kopf in ihren Schoß. Der Umhang ist erstaunlich leicht und geschmeidig, doch liegt er mit einem wohligen Gefühl um Lornes Schultern. Fast scheint es, als wüsste der Stoff, welche Temperatur seiner Trägerin angenehm ist.

Màel schweigt eine Weile, bevor er sich wieder an Lorne richtet: „Ich habe auch jemanden verloren…es ist noch nicht sehr lange her, und meine Träume entführen mich oft zu diesem Moment…“ Er richtet seinen Blick auf ihr Gesicht: „Aber das sind nur unsere Ängste, in unserem Herzen sind die Erinnerungen, die wir erhalten sollten.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 16. Aug. 2004, 12:17 Uhr
Noch immer wirkt alles irgendwie nicht ganz wirklich auf Lorne, als Màel und Ben zu ihr herüberkommen. Ohne eine merkliche Reaktion lässt sie sich den Umhang des Elben um die schultern legen und zum Ufer des Ildorel hinabführen. Der Stoff des dunklen Umhangs schmiegt sich sanft gegen ihre Baut und sie spürt Bens Wärme, während er dicht neben ihr her trottet und das Mädchen gedankenlos, fast mechanisch über seinen Kopf streicht.

Immer noch fühlt sich die Kleine nicht sonderlich wohl in ihrer Haut, die Worte des Elben können wenig daran ändern, dass sie sich für die vorgefallenen Ereignisse schämt. Und schon gar nicht möchte sie darüber sprechen. Also lässt sie sich einfach wortlos neben dem Elben auf den Strand fallen und starrt gebannt auf die spiegelnde Wasserfläche vor sich. Bens Kopf ruht in ihrem Schoß und der Umhang um ihre schultern lässt allmählich etwas Wärme in ihre kalten Glieder zurückkehren.

Nachdenklich und schweigend sitzt sie neben Màel, der ebenfalls kein Wort spricht und ihr Zeit lässt, ihre Gedanken wieder ein wenig zu sortieren. Aber auch als er schließlich das Wort an sie wendet, bleiben ihre Augen starr auf den Ildorel geheftet. Er hat also auch jemanden verloren. Ein leises Seufzen entschlüpft ihren Lippen. Ich bin ganz schön dumm, ich denke nur an meinen Vater. Das andere vielleicht auch jemanden vermissen, daran denke ich gar nicht. Sie spürt Màels Blick auf ihrem Gesicht und es dauert eine Weile, bevor sie ihm antwortet.

„Ich erinnere mich jeden Tag an etwas Schönes“, flüstert sie leise. „Immer wenn ich das Wasser sehe, ein Schiff oder eine Möwe. Manchmal kann ich an nichts anderes denken, aber das andere kann ich ebenso wenig vergessen, auch wenn ich es immer wieder versuche.“ Langsam zuckt sie mit den Schultern und starrt auf ihre Zehenspitzen, die sich in den Sand eingraben und allmählich darunter verschwinden. „Kannst du den allerschlimmsten Augenblick in deinem Leben vergessen?“ Lorne wendet den Kopf und blickt dem Elben nun direkt ins Gesicht.

„Ich möchte es wirklich gerne und ich gebe mir wirklich Mühe“, sie schaut wieder auf das Wasser hinaus, dann lässt sie sich einfach zurück gleiten. Auf dem Rücken liegend starrt sie in den nächtlichen Himmel empor und betrachtet die Sterne. Mit ausgestreckter Hand deutet sie hinauf. „Auf See zeigen sie allein dir den richtigen Weg, dass hat mein Vater mir erklärt. Er hat mir auch gezeigt wie es geht.“ Sie lacht leise, ein wenig traurig. „Als er tot war und Brak mich auch verlassen musste, hat er mir gesagt, dass ich das nicht vergessen darf.“

Ihr Arm sinkt wieder auf den Sand und sie schweigt einen kurzen Augenblick, ihre Augen blicken angestrengt in den Himmel und man merkt, dass das, was sie nun agen will, ihr nur schwer über die Lippen kommt. „Die Sterne darf ich nicht vergessen, sonst finde ich den Weg nicht. Aber … den Tod, hat er gesagt, den darf ich auch nicht vergessen, sonst folge ich den falschen Sternen und dann werden sie mich finden.“ Ihre Hand taucht in den Sand des Ildorel und schließt sich zu einer kleinen Faust. Dann lässt sie den Sand behutsam daraus auf den Strand zurück rinnen. „Ich verstehe nicht, was er damit meint, aber ich versuche mich daran zu halten, auch wenn ich es nicht mag.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 16. Aug. 2004, 14:30 Uhr
Lornes Frage, ob er den schlimmsten Augenblick in seinem Leben vergessen könnte, entlockt ihm ein sarkastisches Räuspern. Langsam hebt er den linken Unterarm und hält die Innenseite des Arms so ins Licht, dass man 16 dünne, parallele Narbenlinien entdecken kann. Der letzte Schnitt ist noch relativ frisch verheilt, und die Narbe, die dem Handgelenk am Nächsten ist, ist sicher schon über 14 Tage alt.

„Siehst Du, leider habe ich dafür gesorgt, dass nicht nur meine Seele von meinem Verlust Narben davon trägt, sondern auch mein Körper. Es sind 16 Schnitte, einer für jeden Tag, der seit dem Unglück verging. Doch es ist nun 19 Tage her, und es sind keine weiteren Narben hinzugekommen.“ Er schaut sie an, und ein Lächeln liegt auf seinen Lippen. „Weißt Du warum keine neuen Schnitte hinzugekommen sind?“, fragt er sie, doch sie bemerkt, er wird die Frage selbst beantworten. „Weil ich etwas gefunden habe, für das es sich zu kämpfen lohnt, und ich weiß, Lola sieht auf mich herab und will, dass ich den Schmerz loslasse. Ich habe Shehera und Dich gefunden!“

Er streicht Lorne durch den dunklen Haarschopf: „Sicher werde ich die Minuten nicht vergessen, die sie von meiner Seite gerissen haben, aber diese Minuten sind es nicht, woran ich mich immer erinnern werde! Ich werde Lola so vor mir sehen, wie sie an meiner Seite gelebt hat. Dieses Bild wird sich in meinen Gedanken einbrennen, bis auch meine Träume vom Grauen befreit sind. Ich weiß, so hätte sie es gewollt und auch Du wirst den Schrecken überwinden. Du musst das nicht alleine schaffen, denn ich werde Dir zur Seite stehen.“

Máel lässt sich Lornes Worte über den Tod, die Sterne und den Weg durch den Kopf gehen. Bewusst lehnt er sich nach vorne und umschlingt seine angezogenen Knie mit seinen Armen, so dass Sie seinen blanken Rücken sehen kann. Das Licht des aufziehenden Morgens ist hell genug, damit sie die Tätowierung des dunklen Engels auf seinem rechten Schulterblatt erkennen kann. „Ich denke, diese Worte enthalten einen Hinweis. Einen Hinweis darauf, warum Dein Vater von Deiner Seite gerissen wurde.“ Sein Tipp auf Lornes Vater ist nur geraten, doch erscheint es Máel als logische Schlussfolgerung.

„Ich habe aus Deinen Äußerungen beim Essen herausgehört, dass Du auch aus dem Dunkelwald stammst, genauso wie Kitty. Und ich möchte wetten, Du stammst aus dem Stamm der Amazonen.“, wagt er sich recht weit vor, doch Lornes Offenheit ist ein seltener Augenblick, so dass er für angebracht hält. „Ich habe mit Kitty darüber gesprochen vielleicht zum Dunkelwald zu reisen, wenn es Shehera wieder besser geht. Wir würden mit einem fliegenden Schiff fahren, und ich denke, es wäre eine gute Möglichkeit herauszufinden, was es mit dem Geheimnis Deiner Vergangenheit auf sich hat, wenn Du den Schleier denn lüften möchtest.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 16. Aug. 2004, 15:20 Uhr
Ein wenig entsetzt betrachtet Lorne die Narben auf dem Unterarm des Elben. Verletzungen hat sie in ihrem Leben schon gesehen, aber das sich jemand freiwillig solch schmerzhafte Wunden zufügt ist für sie vollkommen unverständlich und sie unterdrückt die Versuchung, die parallel verlaufenden Schnitte zu berühren. Stattdessen hört sie Màel einfach zu und streicht Ben unterdessen immer wieder über das Fell, längst hat sie sich wieder aufgesetzt und blickt auf den Ildorel hinaus.

Als der Elb von Lola zu erzählen beginnt, möchte sie fragen Wer ist Lola?, doch Màel spricht weiter und das Mädchen versucht nicht ihn in seinem Redefluss zu unterbrechen und denkt über seine Worte nach. Der Gedanke, nicht allein zu sein hat etwas Beruhigendes. >Du musst das nicht alleine schaffen, denn ich werde Dir zur Seite stehen.< Sie lächelt. „Ja, das ist gut“, flüstert sie kaum hörbar. Schweigend sitzen sie beieinander.

Der Morgen ist noch fern, doch auch wieder nah genug, um gerade soviel Licht zu werfen, dass sie den Engel auf dem Schulterblatt des Elben bestaunen kann. Vorsichtig streckt sie die Hand danach aus, ganz langsam. Kurz bevor sie den Rücken des Elben berühren würde, hält sie in der Bewegung inne. Es fällt ihr nicht auf, dass Màel wie selbstverständlich von ihrem Vater spricht, hat sie doch mit keiner Silbe erwähnt, wessen Tod sie in ihren Träumen gesehen hat. Der Elb hat sehr gut geraten und aus den wenigen Bruchstücken die richtigen Schlüsse gezogen.

Auch seine weiteren Vermutungen treffen genau ins Schwarze. Nachdenklich betrachtet Lorne den dunklen Engel und schließlich fahren ihre Fingerspitzen die feinen Linien nach, während sie ein wenig geistesabwesend antwortet. „Der Engel ist schön, bedeutet er etwas?“, fragt sie leise, wartet jedoch keine Antwort ab. „Auf meinem Rücken schläft ein Drache.“ Weiter und weiter zeichnen ihre Finger den Engel nach, dann nimmt sie ihre Hand jedoch zurück und verschränkt sie etwas abwehrend vor der Brust. Ihr Blick wandert wieder zum Ildorel.

„Aber ich bin nicht sicher, ob es gut wäre, in den Dunkelwald zurückzukehren“, murmelt sie leise. „Sie haben mich wegen dem Drachen aus Sarnamar weggeschickt.“ Ihre Stirn legt sich in falten, dann kichert sie nervös. „Natürlich haben sie mir das nicht gesagt, ich habe gelauscht. Irgendetwas hat ihnen Angst gemacht. Sonst hätte mich meine Mutter niemals nach Yashior gebracht.“ Verlegen sieht sie Màel an und fährt sich mit einer hand durch das wirre Haar.

„Aber manchmal möchte ich gerne zurück“, meint sie. „Ich würde gerne wissen wie es ihnen geht.“ Unvermittelt wechselt sie das Thema. „Was ist ein fliegendes Schiff?“, fragt sie interessiert. Die Neugierde klingt deutlich in ihrer Stimme mit. Man kann spüren, dass sie alles was mit Schiffen zu tun hat, sehr begierig in sich aufnimmt. „Hat es auch Segel? Kann man eines hier in Talyra sehen? Wo? Im Hafen?“ Ihr Redefluss ist eine einzige hastig vorgetragene Aneinanderreihung von Fragen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 16. Aug. 2004, 16:14 Uhr
Erfreut beobachtet Máel wie seine Worte Lorne ein wenig beruhigen können. Da sie ihm nicht widerspricht ist er nun sicher, dass seine Vermutungen der Wahrheit entsprechen. Als ihre Lornes zarte Fingerspitzen die Konturen des Engels nachzeichnen zuckt er nicht überrascht zusammen, da er ihr ja zeigen wollte, dass sie nicht alleine ein Zeichen mit sich trägt.

„Ich habe den Engel als Zeichen der Zugehörigkeit erhalten, allerdings zu einer Gruppe, mit der ich lieber nie Kontakt gehabt hätte.“ Er schaut Lorne über seine Schulter an: „Doch siehst Du, seine Schwingen sind ausgebreitet und letztendlich steht er so für meine Freiheit, die ich zurück gewonnen habe. Symbole haben immer die Bedeutung, die Du ihnen gibst.“

Aufmerksam lauscht er ihrer Stimme, die ihm ein wenig aus ihrer Vergangenheit berichtet. „Wenn Dich Deine Mutter nach Yashior gebracht hat, dann wird sie sicher mehr darüber wissen, was es mit dem Drachen auf sich hat. Vielleicht könnten wir sie im Dunkelwald erreichen, ohne den andern Amazonen über den Weg zu laufen.“ Sein Grinsen reicht von einem Ohr bis zum anderen: „Weißt Du, ich bin sehr gut darin mich zu verbergen. Und wenn es mir einmal gelungen ist aus dem Blickfeld der Jägerinnen zu verschwinden, dann sollte es mir auch ein zweites Mal gelingen.“

Lornes Interesse an Schiffen war dem Elben schon aufgefallen, war doch das erste Ziel der Hafen, als sie sich aus dem Staub gemacht hatte. „Ich habe das Schiff einmal gesehen, als es über der Stadt kreiste und Blüten auf die Inari-Parade regnen ließ.“ Dass er dabei von einem Schläger der Diebesgilde verfolgt wurde, dessen toter Körper nun in den Tiefen der Unterstadt verrottet, verschweigt er. „Es war ein atemberaubender Anblick wie der Wind seine Segel aufblähte. Ich glaube, im Moment ist es auf einer Reise nach Verd.“, erinnert er sich. „Wollen wir es uns ansehen, wenn es wieder hier vor Anker liegt?“

Er sieht sie schief von der Seite an und ist froh, sie auf andere Gedanken gebracht zu haben. „Bist Du noch müde, oder willst Du ein paar Besorgungen mit mir machen?“

Aus den Augenwinkeln entdecken seine scharfen Augen eine einsame Gestalt an Kittys Türe, die sich den Arm hält und kurz nach dem Klopfen eingelassen wird. Du solltest Dir Deine Kunden genau ansehen, sonst bist Du schneller selbst in Schwierigkeiten, als Du „Stadtwache“ sagen kannst! Ein einsamer „Patient“ zu dieser frühen Stunde mit einer Wunde am Arm lässt eigentlich nicht viele Möglichkeiten zu. Ich sollte Kitty vor solcher Kundschaft warnen. Auch ich würde eine etwas außerhalb der Stadt liegende Heilerin bevorzugen, wenn ich den Wachen nicht gerne über den Weg laufen möchte, um heikle Frage beantworten zu müssen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 16. Aug. 2004, 16:49 Uhr
Bei den Worten des Elben wandert Lornes Blick erneut interessiert zurück zu dem Engel auf seinem Rücken. Welche Gruppe hat so einen Engel auf dem Rücken?, fragt sie sich im Stillen. Und warum will er nichts mit damit zu tun haben? Es ist ein schönes Zeichen, kann eine schlechte Gemeinschaft so ein Zeichen für sich verwenden? Kritisch betrachtet sie die Tätowierung. Die Erklärung, dass der Engel für Màel zu einem Zeichen für seine Freiheit geworden ist, findet sie allerdings auch sehr schön. Und sie fragt sich, ob der Drache auf ihrem Rücken auch für sie eine andere Bedeutung haben könnte.

Aber sie kann sich nicht vorstellen, jemals in ihm etwas anderes als das Zeichen des Windhauses Thaín zu sehen. Ein Zeichen das einerseits Verbundenheit, andererseits aber auch Ausgrenzung bedeutet. Hastig verdängt sie den Gedanken an den Vendis-Drachen auf ihrem Rücken, als sie spürt, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken läuft und eine leichte Gänsehaut ihre Arme überzieht.

„Bist du ihnen wirklich entkommen?“ ist Lornes einziger Kommentar auf Màels Anspielung auf seine Schilderung seiner Erlebnisse in Dunkelwald. So recht kann sie sich das nicht vorstellen, aber andererseits war es möglich, dass Elben etwas gelingen konnte, was anderen Männern für gewöhnlich nicht sonderlich gut gelang. Als lächelt sie einfach etwas schief und ist froh, als sich das Gespräch einem Thema zuwendet, welches ihr sogleich ihre volle Aufmerksamkeit findet – Schiffe.

Fasziniert folgt sie Màels Schilderung des Luftschiffes. Ob es die Wolken durchpflügt wie gewöhnliche Schiffe die wellen des Meeres? In ihrer Vorstellung malt sie sich die von Màel geschilderte Szene in allen Einzelheiten und den allerbuntesten Farben aus. Ihre Augen glänzen vor Begeisterung grüner als grün und als der Elb vorschlägt, sich dass Schiff anzusehen, wenn es wieder in Talyra vor Anker geht, beginnt sie heftig mit dem Kopf zu nicken. „Ja, das wäre wirklich schön“, verkündet sie freudestrahlend.

Als Màel sie gleich darauf fragt, ob sie müde sei, legt sie den Kopf kurz schief. Dann verneint sie. Zunächst einmal ist sie mittlerweile hellwach, zum anderen möchte sie nur ungerne wieder schlafen, weil sie fürchtet, erneut zu träumen, was sie vorerst nur allzu gerne vermeiden möchte, auch wenn sie sich allmählich wieder von den Schreckensbildern der letzten Nacht erholt hat.

Ihr Blick folgt dem des Elben, welcher den Strand hinunter schaut und in der Ferne offenbar etwas entdeckt hat. Sie kneift die Augen ein wenig zusammen und versucht es ihm gleich zu tun, vermag aber nichts zu entdecken. Enttäuscht gibt sie den Versuch auf und nickt abermals. „Ich bin nicht mehr müde“, meint sie. „Außerdem möchte ich jetzt nicht mehr so gerne schlafen“, fügt sie halblaut hinzu.

Sie springt eilig auf die Füße und blickt verlegen an sich herab. Der dunkle Mantel hängt ihr noch immer um die schultern und das Nachthemd, welches Shehera ihr gegeben hat, ist etwas schmutzig und sogar etwas feucht vom Wasser des Ildorel. „Es ist wohl besser ich ziehe mir etwas anderes an. Ich habe das Hemd von She ganz schmutzig gemacht“, stellt sie fest. Normalerweise würde diese Tatsache das Mädchen gar nicht weiter stören, aber in diesem Fall liegen die Dinge ein kleinwenig anders.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 16. Aug. 2004, 17:41 Uhr
>Bist Du Ihnen wirklich entkommen?< Máel zwinkert Lorne zu. „Mich lautlos zu bewegen und mit den Schatten zu verschmelzen ist ein Talent der Elben, das sich vor allem im Wald voll entfalten kann. Jedoch muss ich gestehen, dass ich bei der Flucht Hilfe hatte, denn sonst hätte ich es nicht aus dem Dorf geschafft und den Weg gefunden.“

Der Elb erhebt sich ebenfalls und spürt, dass ihm zur vollständigen Erholung wohl noch ein bis zwei Stunden Meditation fehlen. Mit einem Strecken seiner Glieder versucht er die Restmüdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben. Schmunzelnd betrachtet Máel Lornes eigentümliche Zusammenstellung ihrer Kleidung. „Das Hemd werden wir später waschen. Das sind keine schlimmen Flecken. Shehera wird nichts davon bemerken. Mein Umhang ist Dir aber scheinbar mehr als eine Nummer zu groß!“ Spielerisch zieht er Lorne die spitze Kapuze über den Kopf und nutzt den Augenblick, in dem sie keine Sicht hat, um sich mit einem lockeren Lauf in Richtung des Hauses zu bewegen. „Wohl doch nicht ganz wach!“, neckt er sie und deutet ihr mit dem Kopf an, dass sie ihm folgen soll.

Als er im Haus ankommt, schaut er als erstes nach Shehera und brüht ihr einen neuen Heiltee auf, den er auf einem Stövchen neben dem Bett platziert. Sorgfältig reinigt er die Wunden und erneuert die Verbände. Shehera erwacht kurz dabei und trinkt dankbar an einem Becher Tee, den Máel ihr einschenkt. Es geht ihr ein wenig besser, und sie versichert ihm, er könne einige Erledigungen machen. Als sie sich in den Stuhl setzt, weil er das Bett neu richtet, schwankt sie deutlich weniger, und auch das Fieber ist in den Morgenstunden zurück gegangen. Zum Frühstück bereitet er ihr eine kräftige Brühe, die er aus dem Knochen des Fleischs herstellt, dass er gestern verarbeitet hat. Für Lorne und sich selbst schmiert er ein paar Brote und zum Löschen des Durstes begnügt er sich mit dem frischen Wasser des Ildorels.

Während Lorne die Küche betritt, um zu frühstücken, geht er erneut in Sheheras Schlafzimmer und zieht dort sein letztes frisches Hemd aus seinem Rucksack. „Ich werde heute mit einer Truhe wiederkommen, damit ich diesen Rucksack einmal ausräumen kann!“ sagt er vergnügt zu seiner Geliebten und seine Erleichterung über die Besserung ihres Zustandes ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Er verabschiedet sich mit einem kleinen Kuss, und ergreift seine Waffen und Rüstung.

Als er an der Küche vorbei geht, ruft er Lorne zu: „Wenn Du fertig bist, dann komm doch nach draußen!“ Bei dem Wort „draußen“ stürmt Ben schon voraus, und bellt unternehmungslustig.

Máel schreibt eine schnelle Notiz, die er an die Türe heftet und möglichen Kunden seine Besorgungen in der Stadt mitteilen, ebenso wie seine zu erwartende Rückkehr. Seine Waffen hat er bereit umgeschnallt, als er seine leichte Rüstung überstreift, deren silbrige Nieten im Rot der aufgehen Sonne wie Lava schimmern. Hinter dem Haus zäumt er Sheheras Pferd auf und führt es nicht ganz ohne Grinsen vor die Veranda. „So mein Guter, jetzt sollst Du wenigstens ein wenig Bewegung haben, nachdem ich Dich gestern ganz umsonst verrückt gemacht habe!“ Mit einem tiefen Schnauben stimmt ihm das schöne Tier zu.

Seinen Umhang hat er zu einem schmalen Schal zwischen seinen Schultern hängen lassen und sein Hände stecken in weichen, schwarzen Handschuhen und mit der Rechten hält er das Pferd geübt am Zügel.  Ben schaut ungeduldig zur Haustüre, an der die Nachricht sanft im Wind weht. „Sie kommt gleich.“, flüstert Máel seinem treuen Begleiter zu und Schwanz wedelnd wartet dieser ab bis sich seine Freundin in der Türe zeigt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 16. Aug. 2004, 18:38 Uhr
Als Màel Lorne ganz überraschend die Kapuze ins Gesicht zieht, so dass sie für einen Augenblick gar nichts mehr sehen kann, ist die Kleine vollkommen überrumpelt, hat sich aber schnell wieder im griff. „Hey“, lachend und etwas umständlich befreit sie sich von der Kapuze und läuft kichernd hinter dem Elben her. Obgleich der Elb noch recht gemächlich läuft, muss sich Lorne doch anstrengen, um ihn einzuholen, was ihr jedoch erst nach einigen Metern gelingt.

Im Haus angekommen lässt sie Máels Umhang im Flur zurück und schlüpft in ihr Zimmer während der Elb nach Shehera sieht. Lorne zieht sich unterdessen um. Zunächst will sie das neue Kleid überstreifen, welches ihr die Geschichtenerzählerin gekauft hat. Sie schaut es eine Weile an und entscheidet sich dann doch dagegen. Stattdessen nimmt sie eine der neuen Hosen sowie ein Hemd aus der Kommode und schlüpft dorthinein. Anschließend versucht sie sogar mit einem alten Kamm – er besteht hauptsächlich aus abgebrochenen Zinken und befand sich noch in der Tasche ihrer kaputten Hose – das Haar zu kämmen. Mit mäßigem Erfolg, wie sich herausstellt.

Schließlich gibt das Mädchen auf und legt den Kamm achtlos auf die Kommode. Sie verlässt das Zimmer um in die Küche hinüber zu gehen, da sie von dort das leise Geklapper von Geschirr vernimmt. Dort angekommen wartet bereits ein leckeres Frühstück auf sie und sie setzt sich gut gelaunt an den Tisch. Màel verlässt unterdessen das Zimmer, vermutlich um sich umzukleiden. Lorne lässt sich mit dem essen Zeit. Noch immer fühlt sich ihr Magen etwas flau an und sie ist weniger, als sie es gewöhnlich getan hätte, da sie über einen recht gesunden Appetit verfügt.

Als der Elb wieder an der Küche vorüberkommt und ihr dabei durch die Tür zuruft nach draußen zu kommen, sobald sie fertig ist. Lässt sie die angefangene Scheibe Brot einfach auf ihren Teller fallen und rutscht von ihrem Stuhl herunter. Hastig und dabei doch so leise wie möglich eilt sie in ihr Zimmer. Einen Moment lang bleibt sie stehen und sieht sich planlos um. Dann hat sie ihren Rucksack entdeckt und greift danach. Ein letzter Versuch mit dem Kamm, aber auch dieser scheitert. Missmutig wirft Lorne ihn wieder auf die Kommode zurück. Ihr Haar so ungeordnet lassend wie es eben nach einer unruhigen Nacht ist.

Sie tritt in den Flur hinaus und durch die Verandatüre an welcher ein kleiner Zettel munter im Morgenwind flattert, was Lorne allerdings nicht weiter beachtet. Die Buchstaben auf dem Blatt vermag sie ohnehin nicht zu entziffern. Stattdessen beäugt sie erst misstrauisch das Pferd, welches der Màel mit geübtem Griff an den Zügel hält. Dann wandert ihr Blick zu dem Elben selbst und staunt etwas auf Grund der angelegten Rüstung und der an seinem Gürtel baumelnden Waffen. Zuletzt bleiben ihre Augen an Ben hängen, der freudig mit seinem Schwanz wedelt und offenbar ganz ungeduldig auf sie wartet.

Sie gibt sich einen Ruck und geht zu den zweien beziehungsweise dreien hinüber, wobei sie um das Pferd einen reichlichen Bogen macht und einen sicheren Abstand einhält, während sie dem Tier immer wieder reichlich argwöhnische Blick zuwirft, sobald es auch nur leicht zu Schnauben anfängt. „Gehen wir“, meint sie mit einem Augenzwinkern und wendet sich zum gehen. Gut gelaunt springt sie mit Ben vor dem Elben her. Der Morgen beginnt langsam zu grauen, noch ist es sehr früh am Morgen und es weht eine leichte Brise vom Ufer des Ildorel zu ihnen hinüber. Ihr Haar flattert leicht im Wind und so ist es ist nicht weiter schlimm, dass es nicht sonderlich gut gekämmt ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 17. Aug. 2004, 07:46 Uhr
Als Lorne das Haus der Geschichten verlässt und in das fahle Licht des Morgens tritt, schaut sie etwas ungläubig auf Sheheras großen Fuchs und mustert dann Máels Rüstung und seine Waffen, was den Elben zu einem kleinen Lächeln anregt. Erneut fällt ihm auf, dass sie sich kaum um den Zettel kümmert, der an die Türe geheftet ist und er beschließt erneut, die junge Frau bei Gelegenheit auf ihre Schriftkenntnisse anzusprechen.

Mit einem ordentlichen Respektabstand umrundet Lorne das rot-braune Pferd und zwinkert Máel zu, als sie vergnügt mit Ben über den Strand hüpft. Der große Fuchs braucht eine starke Hand, denn er hat seinen eigenen Kopf, aber er folgt Máel bereitwillig, als er den Zug an der Kandare spürt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Aug. 2004, 17:33 Uhr
Sheheras Schlaf war traumlos und ruhig, auch wenn sie mehrmals aufgewacht ist. Zwischendurch konnte sie ein paar Wortfetzen erhaschen von den Gesprächen, die auf der Veranda geführt wurden, doch wirklich verstehen konnte sie nichts. Als es allerdings ruhig war während einer Wachphase, konnte Shehera sich nicht bezähmen und hat sich aus dem Bett gequält. Sie ging zur Eingangstüre und spähte hinaus in der Hoffnung zu entdecken, wohin die Heilerin und Máel gegangen sind.

Sie blickte über den Strand, konnte in dem Dunkel der Nacht allerdings ausser ein paar Schatten nichts entdecken und die Geschichtenerzählerin zieht leicht die Augenbraue nach oben während sie seufzt und sich wieder auf den Weg in ihr Bett macht. Schwindel übermannt sie kurz, als sie noch im Türrahmen steht und sie muss sich abstützen, doch mit einem sanften Kopfschütteln wird sie auch den los.

Sie legt sich wieder in ihr Bett und bleibt eine ganze Weile wach liegen, wobei ihr viele Gedanken durch den Kopf schiessen, bis der Schlaf sie wieder übermannt und sie erneut in einen traumlosen Schlaf entführt. Als Máel sie weckt und ihr sagt, er möchte etwas erledigen, versichert sie ihm, dass das in Ordnung geht und sieht ihm hinterher, als er das Zimmer verlässt.

Sie hört, wie die Eingangstüre geschlossen wird und schält sich langsam aus den Tüchern, um aufzustehen. Ihr Spiegelbild versetzt ihr einen mächtigen Schock, weshalb sie erst einmal vor der Kommode platz nimmt und ihre Haare kämmt. Sie bindet sich das braune Wildledertuch wieder um den Hals und zieht ihre Lederhose an, wobei ein frisches weisses Leinenhemd diese bis fast zu den Knien verdeckt.

Seufzend wirft sie einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und begibt sich auf die Veranda, wo sie die Notiz von Máel entfernt und sich auf den Schaukelstuhl setzt. Gedankenverloren blickt sie auf den Ildorel und vor ihren Augen bilden sich automatisch Bilder, welche sich langsam aber stetig zu einer Geschichte zusammenfügen.

Ohne es zu merken erhebt sie sich und holt ihr Drachenbuch aus dem Raum der Geschichten sowie ihren alten Federkiel und setzt sich mit Tinte bewaffnet erneut an den Tisch auf der Veranda. Wie von Geisterhand geführt schreibt ihre linke Hand die geschwungenen Lettern in das Buch, welche die Geschichte beschreiben, die sie gerade vor ihrem geistigen Auge sieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 21. Aug. 2004, 11:49 Uhr
Als Sheheras Hand stillsteht und sie endlich wieder mitbekommt, was vor sich geht, ist es bereits Mittag. Einen Moment ist die Geschichtenerzählerin mehr als verwirrt, da sie diesmal noch nicht einmal mitbekommen hat, dass sie anfängt zu schreiben.

Seufzend und mit hochgezogener Augenbraue legt sie ihren Federkiel zur Seite und verschliesst das Tintenfass. Wenn das so weitergeht, werde ich mir wohl bald neue Tinte kaufen müssen. So viel habe ich noch nie geschrieben... Sie blickt auf das Buch und stellt fest, dass sie fast zehn grosse Pergament-Seiten mit ihrer verschnörkelten Schrift beschrieben hat.

Sie will gerade anfangen zu lesen, als sich drei Frauen mit insgesamt sechs Kindern in allen Altersstufen über den gut bevölkerten Strand ihrem Haus nähern. Shehera schlägt das Buch zu und erhebt sich aus dem Stuhl, was ihr einen scharfen Stich in der Schulter einbringt, da sie nicht an die Wunde gedacht hat. Das hätte nicht sein müssen, Shehera... hättest Du Dich nicht gegen das Schreiben gewehrt, hättest Du keine Probleme. In diesem Moment bemerkt sie auch, dass ihr Fieber scheinbar verschwunden ist und als sie mit ihren Fingern über die Wunde am Hals - welche noch immer von dem Tuch verdeckt wird - streicht, ist diese auch nicht mehr warm.

Sie schüttelt für sich den Kopf, da sie nicht versteht, warum die Heilung nun so plötzlich einsetzt, doch denkt sie nicht weiter darüber nach sondern geht den Personen ein paar Schritte entgegen. Die kleineren Kinder verstecken sich hinter ihren Müttern und klammern sich an deren Beinen fest, während die grösseren die Frau mit den rot-braunen Haaren neugierig mustern. Die Frauen blicken sie einen Moment seltsam an, so dass Shehera das Wort ergreift.

"Guten Tag die Damen. Mein Name ist Shehera Rhishade und wenn Ihr diese Richtung am Strand entlang geht, nehme ich an, Ihr wolltet zu mir." Ein freundliches Lächeln liegt auf ihren Lippen und die Frauen nicken ihr ebenso lächelnd zu. Eine der Frauen - sicherlich schon vierzig Sommer alt und bereits mit weissen Haaren - antwortet ihr schliesslich mit rauer Stimme.

"Wir sind die Geschwister Dulsaer und wir möchten gerne das Sommerfest erkunden. Deshalb wollten wir uns erkundigen, ob wir unsere Kinder vielleicht ein paar Stunden in Eurer Obhut lassen könnten." Die andern zwei Frauen, welche sichtlich einiges jünger sind, halten ihre Köpfe zusammen und kichern, worauf die ältere Dame ihnen einen strengen Blick zuwirft. Das Kichern verstummt auf der Stelle und lediglich ein breites Grinsen bleibt auf den Gesichtern der Frauen zurück.

Shehera nickt der Frau zu und räuspert sich, bevor sie spricht. "Selbstverständlich. Wie heissen die Kinder denn?" Auf ein Klatschen der jüngsten Frau stellen sich die Kinder zu Shehras Überraschung in Reih und Glied auf, ihrer Grösse nach geordnet, wobei die Geschichtenerzählerin nun erkennen kann, dass das Jüngste etwa zwei sein muss und das älteste wohl das Alter von Lorne erreicht.

Die ältere Frau stellt sich vor die Reihe von Kindern und zeigt auf jedes einzeln, während sie ihre Namen erwähnt, wobei jedes der Kinder einen kleinen Knicks macht. Shehera ist sehr erstaunt darüber, sehen die Frauen und die Kinder doch eher aus wie normale Bauern, doch benehmen sie sich wie feine Leute.

"Aelthas, Blaera, Lynneth, Sealmyd, Maera, Atala." stellt die Frau die vier Mädchen und zwei Jungen vor. Shevarra zieht kaum merklich die Augenbraue nach oben, da ihr die Namen doch sehr aussergewöhnlich erscheinen, lächelt den Kindern aber freudig zu. "Können sie schon lesen?" fragt sie die Frau, welche nickt. "Die grösseren, ja. Doch sie tollen lieber in der Gegend herum als dass sie was lernen würden." In ihrer Stimme schwingt ein Hauch von Vorwurf mit, doch ihr Gesicht ist sanft, als sie sich zu den Kindern umdreht, welche zu kichern anfangen ob ihrer Worte.

"Na dann kommt mit." Shehera verlässt gut gelaunt die Veranda, welche für ihren Geschmack eindeutig zu viel von Shenrahs Wärme abbekommen hat, nachdem sie mit der Frau einen Preis ausgemacht und die Information erhalten hat, dass diese die Kinder Abends wieder abholen wird.

Die Kinder bleiben wie angewurzelt stehen, als sie den Raum der Geschichten betreten und Shehera kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sie ihr Buch wieder an seinen Platz stellt. Die Kleinen scheinen von den Bildern geradezu in den Bann gezogen und die grösseren gehen hin und fahren mit ihren Fingerspitzen über die trockene Farbe, scheinbar um sich zu vergewissern, dass es wirklich nur Farbe ist.

Doch nicht lange währt die Faszination, bis die Kleineren auch schon das grosse Bett entdecken, welches mit einem Stoff bezogen ist, wo sich kleine Sterne und Monde darauf befinden. Ohne Scheu fangen sie an auf dem weichen Untergrund herumzuhüpfen und Shehera bemerkt, dass es schön ist zuzusehen, wie dieses Ding auch einmal als das benutzt wird, wofür es eigentlich gedacht war.

Die grösseren Kinder allerdings nähern sich neugierig den Büchern, die in den Regalen stehen und sehen Shehera fragend an. "Sicher, nehmt ruhig. Aber passt bitte etwas darauf auf, nicht rumliegen lassen." Mit glücklichen Gesichtern nimmt jedes der drei grösseren Kindern ein Buch aus dem Regal und sie setzen sich nebeneinander an eine Wand, wo sie sofort in die Lektüre vertieft scheinen.

Aelthas, der Kleinste in der Gruppe, zupft Shehera bereits am Hosenbein, ihm scheint das Spiel mit dem Bett langweilig geworden zu sein. Sie geht mit ihm zum Regal und nimmt ein paar der hölzernen Spielsachen hervor, womit sie sich in die Mitte des Raumes auf den Boden setzt. Mit Verzückung fängt der Kleine an, mit den Holzpferden und -schafen zu spielen, sie in den Holzstall zu stellen und ihre Geräusche nachzuahmen. Sheheras Gesicht erhellt sich, als sie die Kinderschar ansieht und die Tatsache, dass sie wohl das Sommerfest dieses Jahr nicht besuchen wird, ist schnell vergessen.

Nur ein Gedanke hält sich hartnäckig; die Frage, ob ihr bester Freund von den Sommerinseln wohl auch dieses Jahr vorbei kommen wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 23. Aug. 2004, 17:58 Uhr
Als sie das Haus erreichen, hilft Máel Lorne vom Sattel, bevor er selbst mehr fällt als wirklich absteigt, kraftlos wollen sein Knie einknicken, und nur seine Hand am Sattelknauf verhindert das Unvermeidliche für einen Augenblick.

Fiebrig schleppt er sich die Stufen zum Haus hoch, und geht in Sheheras und sein Schlafgemach und verschließt die Tür, ohne auf die Kinder zu reagieren, die sich in der Obhut der Geschichtenerzählerin befinden. Den Strauß mit Blumen hält er noch in der Hand, als er vor seinem Rucksack in die Knie bricht, und mit der anderen Hand ein kleines Kästchen hervorkramt. Mit zittrigen Händen öffnet er es und blickt über die vielen kleinen Phiolen und Tinkturen, die sich sicher in seinem Inneren verbergen. Nach einem kurzen Zögern greift er nach einer gläsernen Spritze, auf die er eine der Flüssigkeiten zieht. Der Blumenstrauß liegt dabei ordentlich auf Sheheras Kissen.

Mechanisch verstaut er den kleinen Pfeil, den er immer noch umklammert in der Schatulle, bevor er sich  die Rüstung auszieht und sich auf die Bettkante hievt. Als er seinen Hemdärmel hoch rollt, werden seine Augen bereits glasig und mit zusammengebissenen Zähnen erlangt er Sicherheit, welches um welches Gift es sich handelt. Elende Bande!

Die Nadel senkt sich in seine Vene, und nachdem er sie sich gesetzt hat, beruhigt sich sein pochendes Herz ebenso schnell wieder, wie sich sein Zustand verschlechterte.

Grimmig streift er seine Rüstung wieder über und verlässt das Haus durch das Fenster, vergisst allerdings, die Türe wieder aufzuschließen. Trotz der Sonne des jungen Tages verschmilzt er beinahe mit seiner Umgebung und entfernt sich unbemerkt in Richtung des Stadtzentrums.

Nach einer ganzen Weile kommt Ben zurück getrabt, und trägt mit sichtlichem Stolz ein Stück nachtblauen Stoffes zwischen seinen Zähnen. Dem kleinen Schnitt an seiner Brust schenkt er kaum Beachtung. Artig setzt er sich an die Stufen der Veranda auf sein Hinterteil und wartet ab, ebenso wie das Pferd, das erneut gesattelt vor dem Haus steht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Aug. 2004, 21:57 Uhr
Endlich erreichen Màel und Lorne das Haus der Geschichten und das Mädchen lässt sich erleichtert von dem Elben aus dem Pferdesattel helfen. Hastig entfernt sie sich augenblicklich einige Schritte von dem Tier, als sie wieder festen Boden unter den Füßen spürt. Daher bekommt sie nicht sofort mit, wie Màel etwas unbeholfen vom Rücken des Fuchs gleitet und sich am Sattelknauf festkrallt, als ihm die Knie einzuknicken drohen. Als sie sich zu ihm umdreht, macht er bereits wieder einen halbwegs gefassten Eindruck und geht mit ihr zum Haus hinüber.

Das Mädchen merkt, dass offenbar etwas mit ihm nicht stimmt, doch bevor sie ihn danach fragen kann, ist er auch schon in Sheheras Zimmer verschwunden und hat die Tür hinter sich geschlossen. Verwundert starrt die Kleinen einen momentlang irritiert auf die versperrte Tür, dann schüttelt sie den Kopf und gesellt sich zu der Geschichtenerzählerin und den Kindern, auf die sie offenbar aufpasst.

Anfangs spielt sie interessiert und bereitwillig mit ihnen. Obgleich sie schon 14, vielleicht auch 15 lenze zählt, ist sie noch recht verspielt und kindlich. Ein Umstand der dem einen oder anderen Beobachter gewiss ein heiteres Lächeln entlocken würde. Als die älteren Kinder ihr jedoch vorschlagen, auch in einem der zahlreichen Bücher zu lesen, lässt ihr Interesse schlagartig nach. Eher lustlos blättert sie in einigen Exemplaren, welche ihr gereicht werden. Das eine oder andere enthält schöne Illustrationen, doch irgendwann legt Lorne sie beiseite.

Ihr Blick gleitet immer öfter zu der verschlossenen Tür von Sheheras Zimmer und sie fragt sich, was der Elb darin wohl solange tun mag. Schließlich kann sie ihre Neugierde nicht länger zügeln und geht zu der Tür hinüber, doch diese ist noch immer versperrt, so dass sich das Mädchen vergebens bemüht, sie zu öffnen. Enttäuscht wendet sie sich ab und sieht sich um. Die anderen Kinder spielen oder beschäftigen sich mit einem der Bücher, aber dazu hat Lorne keine Lust. Viel lieber möchte sie zum Sommerfest gehen und die vielen bunten Stände erkunden, die es dort zu entdecken gibt. Aber Màel hat sich offenbar eingeschlossen und reagiert nicht auf ihr Klopfen an der Tür und Shehera muss sich um die Kinder kümmern, die man in ihre Obhut gegeben hat.

Nach einer Weile fasst Lorne einen Entschluss. Wenn niemand Zeit hat, um mit mir zum Fest zu gehen, dann gehe ich eben alleine!, denkt sie gut gelaunt, das Abenteuer mit „Pferd“ hat sie längst erfolgreich aus ihrer Erinnerung verdrängt. Also marschiert sie zielstrebig in ihr Zimmer und holt ihren Rucksack hervor. Dann fällt ihr Blick auf das Kleid, welches ihr die Geschichtenerzählerin gekauft hat. Einen Augenblick zögert sie, dann nimmt sie es von seinem haken und zieht sich um. Das ist nicht ganz einfach, hat sie doch noch nie zuvor ein Kleid getragen, doch schließlich ist es geschafft.

Zufrieden nimmt Lorne ihren Rucksack und setzt ihn sich auf. Sie hat noch etwas Geld darin, welches sie bei dem einen oder anderen kleinen „Fischzug“ ergattert hat, muss also nicht vollkommen mittellos zum Festplatz aufbrechen. Als sie fertig ist, geht sie zu Shehera hinüber präsentiert stolz ihr Kleid. Sie dreht sich mehrmals im Kreis und bleibt erst stehen, als ihr etwas schwindelig wird. Lachend bittet sie die Geschichtenerzählerin zum Sommerfest gehen zu dürfen, was Shehera ihr lächelnd erlaubt. Nicht ohne dem Mädchen jedoch zuvor einige gut gemeinte Ratschläge mit auf den Weg zu geben, aber Lorne hört kaum noch zu.

Endlich kann sie das Haus verlassen und begibt sich sofort zum Strand, um in die Stadt zu gehen. Vor dem Haus entdeckt sie Ben, der an den Stufen zur Veranda sitzt und offenkundig auf etwas zu warten scheint. Er hat einen sonderbaren Fetzen blauen Tuchs in der Schnauze, welchen er sich auch nicht fortnehmen lassen will. Die Verletzung an seiner Brust fällt Lorne auf, doch scheint sie nicht weiter schlimm zu sein. Einen Augenblick lang zögert die Kleine und überlegt, ob sie Shehera Bescheid sagen soll, doch dann ist der Drang, zum Festplatz zu eilen, stärker und sie springt übermütig die Stufen zum Strand hinab, wobei sie sehr darauf achtet, „Pferd“ aus dem Weg zu gehen.

Ben sieht ihr nach, während sie lachend über den Strand davonläuft. Er scheint zwischen zwei Wünschen gefangen zu sein, dem Wunsch dem Mädchen zu folgen und dem Wunsch auf seinen Herrn zu warten. Sein Schwanz zuckt nervös, als Lorne in der Ferne verschwindet, doch er bleibt regungslos an der Stufen zur Veranda zurück.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Aug. 2004, 23:34 Uhr
Shenrah hat den Himmel bereits rot gefärbt, als die drei Frauen wieder auftauchen, um ihre Kinder abzuholen. Shehera sitzt inzwischen auf dem Boden und erzählt den Kindern eine Geschichte von Fabelwesen und echten Begebenheiten, während die Kleinen mit weit geöfneten Augen an den Lippen der Geschichtenerzählerin hängen.

Der Kleinste der Gruppe sitzt auf ihrem Schoss und kuschelt seinen Hinterkopf an ihren Oberkörper, wobei seine Augen geschlossen sind. Offensichtlich ist er eingeschlafen. Seine Mutter nimmt ihn Shehera ohne Worte ab, als diese die Geschichte beendet hat und die Kinder verlassen das Haus mit einem freundlichen Nicken und überschwenglichen Dankesworten. "Wir werden die Kinder wieder einmal vorbei bringen, wenn es Euch recht ist." sagt die älteste der Schwestern und Shehera nickt glücklich.

Die Sorgen um Máel, welcher am Nachmittag in ihr Zimmer verschwunden ist und seither nicht mehr gesehen wurde, hat sie zum Wohl der Kinder verdrängt. Doch nun geht sie hin und klopft leise an die Tür, während sie horcht, ob sie etwas hören kann. Doch nichts passiert und nichts ist zu hören, weshalb sie lauter klopft. Da sie noch immer keine Reaktion erhält, werden ihre Sorgen langsam grösser und sie verlässt das Haus über die Veranda. Noch immer liegt Ben vor der Treppe, wobei Shehera das Stück Stoff vollkommen übersieht.

Sie geht um das Haus herum und sieht durch das Schlafzimmerfenster, als ihr endlich auffällt, dass Máel das Zimmer wohl durch das Fenster verlassen hat. Was ist denn nun schon wieder los? fragt sie sich und als sie sieht, dass er seine Sachen noch im Zimmer hat, ist sie etwas beruhigt. Sie geht zurück zu Ben und kniet sich vor dem grossen Hund nieder, um ihn am Hals zu kraulen, als ihr doch noch das Stück Stoff und die kleine Verletzung entdeckt. "Was ist denn mit Dir passiert?" fragt sie ihn und nimmt ihm das Stück Stoff aus dem Mund.

Einen Moment mustert sie das Überbleibsel, bevor sie den Hund eindringlich ansieht. "Wo hast Du das her? Bringst Du mich hin?" Die Verletzung des Hundes in Zusammenhang mit dem Fehler von Máels Waffen und seinem Verschwinden lässt tiefe Sorgenfalten auf ihrer Stirn erscheinen. Bei näherem Nachsehen fällt Shehera auf, dass das Stück Stoff das selbe Material ist wie Máels Umhang, was nicht gerade zu ihrer Beruhigung beiträgt. Sie geht in's Haus und zieht sich ihren schwarzen Umhang an und nimmt ihren Dolch und den Geldbeutel mit.

Ben steht inzwischen mit dem Schwanz wedelnd vor ihr und sieht sie auffordernd an. Da es schon spät ist, schliesst Shehera einfach alle Fensterläden und verriegelt die Tür, bevor sie dem Hund folgt, welcher sie vom Strand weg in das Stadtzentrum führt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 02. Sept. 2004, 14:53 Uhr
Als Shehera über den Strand zurück zum Haus kommt, schickt Shenrah gerade seine ersten sanften Strahlen über den Himmel, welche den Ildorel in tiefes Rot tauchen, was sie schmerzhaft an die Ereignisse in der Unterstadt erinnert. Was habe ich bloss getan? Warum habe ich ihn mit Lorne einfach zurück gelassen? Dieses Mal erwartet sie eine Antwort von der Stimme in ihrem Kopf, eine Antwort die ihr sagt, dass sie richtig gehandelt hat, doch nun schweigt diese selbstverständlich.

Seufzend schliesst sie die Tür zu ihrem Haus auf und ihr erster Gang führt sie sofort zu einem Spiegel. Was sie darin sieht, entlockt ihr einen leisen, erschreckten Schrei, bevor sie sich ihres Mantels entledigt und zum Ildorel hinunter geht. Sie begiebt sich mitsamt ihren Kleidern in die Fluten und wäscht das ganze Blut, den Schmutz und den Gestank der Unterstadt von sich, ihren Kleidern und ihren Haaren. Erst als Shenrah schon am Himmel steht und die Nacht endgültig vertrieben hat, hört die Geschichtenerzählerin auf, sich zu waschen und geht zurück zu ihrem Haus.

In ihrem Zimmer zieht sie ihr rostrotes Reisekleid über, bindet sich das grosse, hellbraune Wildledertuch um die Hüfte und steckt ihre nassen Haare nach oben, bevor sie ein Buch nimmt und sich in den Schaukelstuhl setzt. Ohne das Buch auch nur zu öffnen, faltet sie die Hände und legt sie auf das Buch, welches auf ihrem Schoss ruht. Sie schliesst die Augen und versucht abzuschalten, doch sieht sie immer wieder die schreckliche Umgebung der Unterstadt und die Ereignisse, in denen der Elb verletzt wurde, wie schwer vermag sie gar nicht zu sagen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Sept. 2004, 14:11 Uhr
Als Maria zu Shehera kommt - Shenrah steht nun schon hoch am Himmel - ist die Geschichtenerzählerin noch immer tief in Gedanken versunken. Erst auf eine Berührung ihrer Schulter reagiert sie und zuckt zusammen. "Oh... Maria. Dich habe ich vollkommen vergessen. Es tut mir leid, aber ich glaube, heute müssen wir den Unterricht vergessen." Das Gesicht von Shehera zeigt deutlich, dass sie nicht einmal bei den Worten an die kleine Frau wirklich bei der Sache ist und Maria setzt sich auf einen der Stühle direkt neben ihr.

Sie fragt Shehera, was denn los ist und diese fängt an zu erzählen. Erst nur zögerlich, doch dann fliesen die Worte wie ein reissender Fluss aus ihr heraus und sie erzählt jede Kleinigkeit, dort angefangen, wo Máel sich in's Zimmer eingeschlossen hat bis dahin, wo sie wieder in ihrem Haus angekommen ist. Ihren Gedanken, Sorgen und Vorwürfe Máel gegenüber macht sie ebenfalls Luft und Maria scheint jedes einzelne Ding zu verstehen und zu bestätigen. Shehera erzählt die Geschichte natürlich genau aus ihrer Sicht, was Maria nicht die Chance gibt, ihre Vorwürfe zu widerlegen.

Doch die braunhaarige Frau, welcher noch immer bei jedem Wort der Hals schmerzt, obwohl er nicht mehr entzündet ist, merkt, dass sie es so nicht lassen kann. Sie macht sich grosse Sorgen um den Elben und dies bleibt auch ihrer Freundin nicht verborgen. "Geh!" sagt sie nur und nickt in die Richtung von Sheheras Pferd, welches noch immer gesattelt da steht. Wie lange muss der Arme diese Bürde nun schon aushalten? Trotzdem nickt Shehera Maria dankbar zu und steigt auf ihren Hengst, welcher schon fast loszurennen beginnt, bevor sie richtig drauf sitzt.

Shehera drückt ihre Beine fest an seine Seiten, um ihn unter Kontrolle zu halten, während sie über den Strand reitet und bald schon die Richtung der Stadt einschlägt, um zur Kathe zu gelangen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 09. Sept. 2004, 10:25 Uhr
Schon nach wenigen Minuten kommt Kitty am Haus der Geschichten an. Es ist eigentlich spät genug um draußen auf der Veranda zu sitzen und das Frühstück zu sich zunehmen, doch draußen ist alles ruhig und niemand ist zu sehen, so tritt die Heilerin an die Tür und klopft einmal kräftig an.

Erst rührt sich nichts in dem Haus, doch dann wird die Tür von einer fremden Frau geöffnet.
"Guten Morgen, ich bin Kitty Rivendell, Heilerin Talyras. Ich wollte eigentlich nach Shehera sehen, ist sie da?" fragt die Heilerin zögernd.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Sept. 2004, 10:35 Uhr
Die schwarzhaarige, kleine Frau mustert die blasse, schwarzhaarige Frau vor sich sehr genau, bevor sie leicht zu lächeln beginnt. "Nein, es tut mir leid. Sie hatte etwas dringendes zu erledigen. Kann ich ihr etwas ausrichten, wenn sie zurück kommt?" Scheinbar ist die Frau nicht sehr gesprächig und fragend blickt sie der Heilerin entgegen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 09. Sept. 2004, 10:41 Uhr
"Nun.... also dann richtet ihr doch bitte aus das ich hier gewesen bin um nach ihren Wunden zu sehen, aber wenn ihr sagt sie wäre so dringend weg... naja, gut, ich denke ich komme heute Abend wieder vorbei um zusehen ob sie dann schon zurück ist, oder könnt ihr mir sagen wohin sie gegangen ist? Ich mache mir etwas Sorgen um sie... Ihre Wunden waren sehr schwer, sie sollte nicht zu lange draußen herumlaufen, ansonsten könnte sich ihr Zustand verschlechtern." sagt die Heilerin bestimmt.
Wo Thalareth ist kann sie mir dann sicher auch nicht sagen, wahrscheinlich will sie es auch nicht, aber damit muss ich umgehen, es ist ja nicht so schlimm, was soll´s.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 09. Sept. 2004, 10:46 Uhr
Maria zieht leicht die Augenbraue hoch und in diesem Moment kann man sehr gut erkennen, dass sie mehr als nur eine Aushilfe von Shehera ist, denn der Gesichtsausdruck ist genau der Selbe. "Kitty Rivendell, ja?" Man kann deutlich sehen, wie ihr Gehirn bei dem Namen zu arbeiten beginnt und ihr Lächeln verschwindet.

"Sie ist bei Morgana. Ihren Wunden geht es gut, sie sind nicht mehr entzündet und sie hat keine Ahnung, warum das so ist." Maria wartet, ob Kitty noch irgend etwas sagen möchte, aber man kann ihr deutlich ansehen, dass sie nicht an einem längeren Gespräch interessiert ist. Anscheinend hat sie viel zu tun und möchte ihre Arbeiten abschliessen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Kitty am 09. Sept. 2004, 10:53 Uhr
"Ah..." sagt Kitty nur und nickt der Frau zu.
"Vielleicht werde ich bei Morgana vorbeisenen, ansonsten schaue ich hier heute Abend nocheinma vorbei, ich möchte euch nun nicht länger stören, ihr habt sicher zu tun..." murmelt die Heilerin und nickt der Frau dankbar zum Abschied zu.

Als sie von der Veranda tritt und die Straße entlang Richtung Innenstadt läuft, registriert sie erst was die Frau ihr gerade gesagt hat.
Bei Morgana!? Aber dann muss doch wirklich etwas passiert sein, wenn Sheheras Wunden wieder in Ordnung sind, vielleicht ist etwas mit dem Kind, oder mit Thalareth und ich war vielleicht nicht da gewesen als sie bei mir waren... vielleicht sollte ich wirklich bei Morgana vorbeigehen um mich zu vergewissern das alles in Ordnung ist... denkt die Heilerin ein wenig Besorgt und geht etwas schneller um all ihre Besorgungen heute noch erledigen zu können.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Gorvin Lembrandt am 12. Sept. 2004, 19:36 Uhr
Kaum das Gorvin seine Füße auf den Strandsand gesetzt hat, schlägt ihm auch schon der recht kühle Wind, der vom Ildorel herüberweht, entgegen, kriecht unter seine Kleidung und erzeugt eine Gänsehaut auf Armen und Beinen.
Kopfschüttelnd, aber stumm bleibend, geht der Töpfermeister weiter und versucht nicht auf dem Sand auszurutschen oder sonstwie zu straucheln.
Wenn du hier hinfällst, alter Mann, dann kommst du nicht so schnell wieder hoch und brichst dir wahrscheinlich auch noch deine mürben Knochen. Ein Seufzer kommt über Gorvins runzlige Lippen, aber der alte Mann setzt tapfer einen Fuß vor den anderen bis er endlich die Terasse des Hauses vor sich erreicht.

Gorvin hofft inständig, dass die Besitzerin des Hauses auch anwesend ist, denn noch einmal möchte er sich nicht die Mühe des langen Weges machen. Seine grauen Augen neben die Möbel der Terasse nur verschwommen wahr, da sie in zwei oder mehr Schritt Entfernung zu seiner rechten stehen und somit schon fast ausser Sichtweite.
Erstaunt hält Gorvin inne, als er an die Tür herantritt und diese bereits geöffnet ist, obwohl er sich weder bemerkbar gemacht hat und ihn auch sonst bisher niemand gesehen hat. Eine Augenbraue wandert nach oben und der alte Mann muss den Kopf über soviel Nachlässigkeit schütteln.
Wenn ich mir soetwas erlauben würde, dann könnte ich mein Gold gleich an Diebe und Mörder verteilen...
Ein aufwändig gestaltetes Bild gleich neben der TÜr nimmt der alte Töpfermeister nur wahr, weil es sich unmittelbar neben ihn befindet und sich dessen Muster deutlich vom Stein, aus dem das Gebäude erbaut worden ist, abhebt.
"Sieh an, wenig Geld scheint ja nicht vorhanden zu sein..."
Die Augen auf das Bild gerichtet, hebt Gorvin seinen Kopf ein Stück und seine Augen blicken knapp über seiner Nasenspitze vorbei zu den filigranen Linien, die zwei Drachen verschlungen mit einem Buch zeigen. Mit goldener Schrift steht der Name des Hauses dort geschrieben und bestätigt Gorvin Lembrandt in der Annahme, dass dies das Haus der Geschichten ist.

Ein Räuspern lässt den alten Mann erschrocken zusammenzucken und den Kopf ruckartig herum drehen. Eine nicht mehr ganz junge Frau, etwas zu dicklich für ihre Größe, blickt den Töpfermeister entschuldigend an und fragt aber auch sogleich nach dessen Begehr.
Der alte Mann kann die Ungeduld der Frau gar nicht verstehen, da er gelernt hat, dass man einige Dinge mit nötiger Ruhe angehen sollte.
"Nun... ich suche eine gewisse Shehera Rishade. Ich nehme an, Ihr seid dies nicht." Ein nachsichtiges Lächeln ziert kurz das Gesicht des Mannes und verschiebt die Falten in diesem. Die schwarzhaarige Frau nickt und scheint nicht sorecht zu wissen, wie sie mit dem alten Mann umgehen soll, geschweige denn was sie von ihm halten soll.
"Wie dem auch sei...", Gorvin fuchtelt kurz mit seiner Hand und fährt dann fort, "... falls diese Person gerade im Hause ist so würde ich sie gerne sprechen. Nein? Oh... Nun gut."
Das Kopfschütteln ist nicht die erhoffte Antwort, aber Gorvin muss dies zur Kenntnis nehmen.
"Dann wäre es nett, wenn ihr Mylady Rishade ausrichten könntet, dass ich, Gorvin Lembrandt, ihrer Dienste bedarf. Für eine junge Frau, die unbedingt lesen lernen sollte. Ich werde sie in den nächsten Tagen vorbeischicken. Am besten ist ohnehin, wenn Mylady dies dann mit meiner Gesellin abspricht."
Gorvin nickt, um sich selber zu bestätigen und sieht dann zu der Frau vor sich.

"Ich hoffe, Ihr behaltet dies alles und könnt es ausrichten!"
Diesmal kommt ein Kopfnicken als Antwort und auch wenn die schweigsame Art des älteren Frau Gorvin nicht unbedingt zusagt, so nimmt der alte Mann die Antwort doch wohlwollend auf.
"Gut... gut. Richtet meine Grüße aus."
Gorvin deutet eine knappe Verbeugung an und macht sich dann wieder daran den Strandsand erfolgreich zu bezwingen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 16. Sept. 2004, 15:29 Uhr
Als Shehera und Lorne endlich beim Haus der Geschichten ankommen, steht Faeyris schon hoch am Himmel und Maria ungeduldig auf der Terasse. Die Geschichtenerzählerin blickt ihrer Freundin entschuldigend entgegen und versucht zu lächeln, doch das ernste Gesicht Marias hält sie davon ab. "Es tut mir wirklich sehr leid..." Shehera spricht schon, bevor sie auch nur den ersten Fuss auf die Treppen gestellt hat, doch scheinbar bessert das die Laune der schwarzhaarigen Frau nicht. "Ich habe Dir gesagt, dass ich auf Dein Haus aufpasse, bis es dunkel wird. Dieser Zeitpunkt ist aber nun schon lange vorbei und mein Mann wird wütend auf mich sein und fragen, wo ich war."

Shehera weiss gar nicht, was sie sagen soll und sie fühlt sich wie ein kleines Kind, welches man zurechtweist, doch als sie schuldbewusst zu Maria blickt, sieh sie deren breites Grinsen, welches sie nicht mehr zurückhalten kann. Die Geschichtenerzählerin schüttelt ungläubig den Kopf und schlägt Maria scherzhaft die Faust gegen die Schulter, bevor die beiden Frauen sich ein Lachen nicht verkneifen können. "Gib Paul einen schönen Gruss von mir." Shehera zwinkert Maria zu, welche ihre Tasche nimmt und sich zum Gehen umdreht. Doch als sie den Sand erreicht hat, dreht sie sich erneut um und fragt nach Máels Befinden. Shehera sagt nichts, denn ihr Blick verrät ihrer Freundin genug, welche die Lippen zusammenpresst und sie etwas traurig ansieht.

"Ich werde morgen früh wiederkommen und auf Dein Haus aufpassen." Schon will sie sich erneut umdrehen, als ihr der alte Mann einfällt. "Ein gewisser Gorvin Lembrandt war hier und er meinte, er würde eine junge Frau vorbeischicken die nächsten Tage, welche lesen lernen sollte." Mit diesen Worten dreht sich Maria dann doch um und verschwindet in der Dunkelheit am Strand.

Shehera dreht sich zu Lorne um und geht in die Hocke, bevor sie ihr sanft durch die Haare fährt. "Ich denke, wir statten morgen nochmal den Badehäusern einen Besuch ab, was meinst Du?" Lorne scheint müde und nickt deshalb nur auf die Frage, so dass Shehera sie an der Hand nimmt und sie in's Bett steckt, so wie sie grade ist. Die Geschichtenerzählerin legt sich derweil in die Hängematte und lässt ihren blick über die Sterne schweifen, während sie den kühlen Wind, der vom Ildorel her weht, geniesst. Ebenfalls geniesst sie die Ruhe und den Frieden hier draussen und lange liegt sie wach, bis sie schliesslich in einen unruhigen, von Alpträumen geplagten Schlaf sinkt.

Geweckt wird Shehera schliesslich von Maria, welche schon eintrifft, noch bevor Shenrah sein rotes Licht durch weisses ersetzt hat. Die schwarzhaarige Frau schüttelt die Geschichtenerzählerin leicht an der Schulter, welche aufschreckt und merkt, dass sie vollkommen verschwitzt ist. Vor Allem ihre Stirn ist mit kalten Schweissperlen überzogen und langsam lässt sie sich von der Hängematte rollen. Ohne Worte versteht Maria, was Shehera vorhat und hält sie deshalb nicht auf, als diese ohne auch nur Anstalten macht, zu frühstücken, nach ihrem Umhang greift und das Haus erneut in Richtung des Marktplatzes verlässt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 17. Sept. 2004, 18:55 Uhr
Lorne hat tief und fest geschlafen, die letzten Ereignisse haben das Mädchen mehr Kraft gekostet, als es ahnt und so hat es eine traumlose Nacht hinter sich, anstatt von irgendwelchen Träumen geplagt zu werden. Als die Kleine schließlich aufwacht steht Shenrah bereits hoch am Himmel und sie reibt sich gähnend den Schlaf aus den Augen. Klein liegt an ihrem Fußende und blinzelt ihr verschlafen entgegen. Lorne blickt an sich hinab. Noch immer steckt sie in dem moosgrünen Kleid, das Shehera für sie besorgt hat. Hastig schwingt sie die Beine über die Bettkante und steht auf.

Sie hält es für unnötig sich umzukleiden und verlässt das Zimmer gemeinsam mit Klein, welchen sie mal wieder auf dem Arm durch die Gegend schleppt, was der Welpe ruhig mit sich machen lässt. Unschlüssig sieht sich das Mädchen um, alles ist ruhig und als erstes geht sie daher in die Küche. Doch dort scheint niemand zu sein, also betritt sie den großen Raum, welcher die zahlreichen Bücherregale beinhaltet. Erst kann sie niemanden sehen, doch dann erblickt sie Maria. Die schwarzhaarige Frau lächelt sie freundlich an und deutet flüchtig mit dem Kopf auf die Bücher. Genau weiß Lorne nicht was sie damit sagen will, vielleicht hat die leichte Kopfbewegung auch nichts zu sagen. Schließlich zuckt sie mit den Schultern.

„Bücher interessieren mich nicht.“ Spricht’s, täuscht vollkommenes Desinteresse vor und marschiert wieder in die Küche davon. Shehera ist offenbar nicht da und als Maria ihr in die Küche folgt, erfährt sie, dass sie das Haus schon lange verlassen hat. Ein wenig ist das Mädchen enttäuscht, dass die Geschichtenerzählerin sie nicht mitgenommen hat, aber das Frühstück, welches Maria für sie zaubert, verscheucht die trüben Gedanken rasch wieder. Munter plaudert das Mädchen auf die schwarzhaarige Frau ein. Bereitwillig erzählt sie von Klein und den Ereignissen auf dem Markt, beschreibt die Delphin in allen Einzelheiten und irgendwie gelingt es Maria ihr das Eingeständnis abzuringen, dass sie nicht lesen kann.

Schließlich geht Lorne nach draußen. Vorerst spielt sie mit Klein auf der Terrasse, doch wird dies mehr und mehr langweilig, zumal es den Anschein hat, dass die Geschichtenerzählerin nicht so schnell wiederkommen wird. Also geht das Mädchen zum Strand. So vergeht die Zeit, das Mädchen tollt mit dem Welpen über den Sand und die Stunden verstreichen. Nur von Zeit zu Zeit läuft sie zum Haus hinüber, um Maria um etwas zu trinken für sich und den Welpen zu bitten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Sept. 2004, 17:27 Uhr
Als Shehera sich ihrem Haus nähert, sieht sie schon von Weitem, dass Lorne draussen im Sand spielt. Der Sand ist allerdings nicht mehr so warm wie er es im Sommer war, was die Frau dazu bringt, die Augenbrauen besorgt zusammenzuziehen. Shenrah zeigt deutlich, dass es schon einiges nach Mittag ist und schon fast bereut Shehera es, noch etwas trinken gegangen zu sein... doch nur fast. Sie wird noch krank werden, dann kann ich sie auch noch zu Morgana bringen. Mit einem Seufzen geht sie zu Lorne und neben dieser in die Hocke. Etwas gedankenverloren streicht sie dem kleinen Welpen über den Kopf, bevor sie das Mädchen ansieht.

"Es tut mir leid, dass ich heute morgen einfach verschwunden bin, aber ich dachte, Du kannst den Schlaf brauchen." Ein fürsorgliches Lächeln umspielt die Lippen der Geschichtenerzählerin, während sie Lorne von oben bis unten mustert. Das Mädchen trägt noch immer das Kleid, welches sie in der Unterstadt getragen hat und Shehera zieht die Augenbraue nach oben, wenn sie daran denkt was das Kleid gekostet hat. Doch sagt sie nichts, denn sie weiss selbst, dass Lorne es gewohnt ist, so rumzulaufen. "Ein Bad könnten wir wohl beide brauchen, meinst Du nicht?"

Shehera zwinkert Lorne zu und steht dann wieder auf. "Doch frühestens heute Abend, weil zuerst muss ich zu Maria und zusehen, dass ich das Geschäft wieder einigermassen in den Griff bekomme. Hast Du noch etwas bestimmtes vor heute?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 26. Sept. 2004, 00:39 Uhr
Lorne sieht Shehera nicht gleich, als sie sich über den Strand nähert und spielt munter weiter mit Klein. Es ist mittlerweile nicht mehr so Warm wie noch vor wenigen Tagen, aber vom Rumtollen ist sie so aufgeheizt, dass sie das nicht weiter stört, außerdem ist sie durchaus Schlimmeres gewohnt. Schließlich bemerkt sie die Geschichtenerzählerin aber doch und läuft ihr fröhlich entgegen. Die Enttäuschung vom Morgen hat sie längst vergessen. Dann jedoch bleibt sie stehen und geht in die Hocke, da sie dank dem Welpen einen schönen Stein im Sand entdeckt hat. Behutsam legt sie ihn auf ihre Handfläche, während Shehera neben ihr in die Hocke geht und dem Hund nachdenklich über den Kopf streicht.

>Es tut mir leid, dass ich heute Morgen einfach verschwunden bin, aber ich dachte, Du kannst den Schlaf brauchen<, meint sie und sieht Lorne dabei an. Das Mädchen hingegen betrachtet weiter den Stein in seiner hand. „Schon gut“, murmelt die Kleine etwas geistesabwesend und bewundert die rissige Struktur des hellen Kiesels. Die hochgezogene Augenbraue der Erzählerin entgeht ihr daher gänzlich, als diese erklärt: >Ein Bad könnten wir wohl beide brauchen, meinst Du nicht?< Sie zwinkert dem Mädchen zu. >Doch frühestens heute Abend, weil zuerst muss ich zu Maria und zusehen, dass ich das Geschäft wieder einigermaßen in den Griff bekomme. Hast Du noch etwas bestimmtes vor heute?<

Lorne legt kurz nachdenklich die Stirn in Falten, dann schüttelt sie den Kopf. „Nein, eigentlich habe ich nichts vor“, verkündet sie. „Aber ich spiele gerne noch etwas mit Klein und ich könnte meinen Bogen holen“, erklärt sie schließlich nach einer kurzen Pause. „Maria ist im Haus in der Küche oder vielleicht auch bei den Büchern. Aber ich habe ihr schon gesagt, dass ich mich dafür nicht interessiere.“ Lachend krault sie den Welpen hinter einem Ohr. „Wir bleiben hier und warten bis ihr fertig seid.“ Bei diesen Worten knurrt ihr Magen leise. „Hm, aber vielleicht kommen wir doch lieber erst einmal mit in die Küche“, sagt sie verschmitzt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 26. Sept. 2004, 14:25 Uhr
>„Maria ist im Haus in der Küche oder vielleicht auch bei den Büchern. Aber ich habe ihr schon gesagt, dass ich mich dafür nicht interessiere.“< Erneut zieht Shehera die Augenbraue nach oben, während sie Lorne mustert. Aber Geschichten mag sie doch? Warum dann also keine Bücher? Während sie noch nachdenkt, geht sie langsam in Richtung Haus und plötzlich fällt ihr die Antwort ein. Natürlich! Sie hat auf der Strasse gelebt, woher sollte sie auch lesen können. Schon will die Geschichtenerzählerin das Mädchen darauf ansprechen, doch überlegt sie es sich im letzten Moment noch anders. Ich glaube nicht, dass ihr das wirklich angenehm wäre, da muss ich wohl eine andere Möglichkeit finden.

Das Knurren von Lornes Magen entgeht der Frau nicht und ein leichtes Grinsen zeigt sich auf ihrem Gesicht, als sie sich der Geräuschquelle zuwendet. "Ja, ich denke es würde Dir nicht schaden, erst einmal etwas zu essen." So geht Shehera weiter, über die Terasse in die Küche, wo sie allerdings Maria nicht antrifft. Sie nimmt Brot, Käse und Trockenfleisch, welches sie auf den Tisch auf der Terasse legt und bittet Lorne, doch schon einmal mit dem Essen anzufangen. Shehera bemerkt langsam selbst, dass sie schon wieder fast einen Sonnenlauf nichts mehr gegessen hat, weshalb sie sich vornimmt, das Gespräch mit Maria kurz zu halten.

Die schwarzhaarige Frau sitzt auf dem grossen Bett im Raum der Geschichten und liest ein Buch, welches sie allerdings sofort weglegt, als Shehera den Raum betritt. Etwas bedrückt sieht Maria ihr entgegen und Shehera legt fragend den Kopf schief. Die kleine Frau erklärt ihr allerdings, dass sie sich lediglich Gedanken um die Geschichtenerzählerin macht, weil sie sich mal wieder um alles kümmert, nur nicht um sich selbst, woraufhin sich Shehera ein leichtes Grinsen nicht verkneifen kann. Sie versichert ihrer Freundin, dass sie das nächste Mal die Heilerin um Hilfe bitten wird, wenn sie Máel besuchen geht und Maria bietet an, weiterhin auf ihr Haus zu achten, während sie bei Morgana ist. "Das ist nicht nötig meine Liebe. Ich werde die Besuche wohl auf Abends legen." Man sieht deutlich, dass es der Geschichtenerzählerin nicht recht ist, wenn ihre Freundin dauernd auf ihr Geschäft aufpassen muss.

Maria zuckt nur mit den Schultern und Shehera weiss jetzt schon, dass sie am nächsten Morgen, kurz nachdem Shenrah der Welt sein Licht schenkt, wieder da sein wird. Die beiden Frauen gehen zusammen auf die Terasse, wo Maria sich freundlich von Lorne und Klein verabschiedet, bevor sie schnellen Schrittes über den Strand verschwindet. Seufzend blickt Shehera ihr hinterher und setzt sich dann zu dem Mädchen an den Tisch, um etwas Brot abzubrechen und es mit Käse zu belegen. Noch bevor sie davon isst, mustert sie Lorne aufmerksam. "Sag Lorne... magst Du kleine Babys?"

Vollkommen unvermittelt kommt die Frage und Shehera fragt sich selbst, wie sie die Kleine bloss mit solch einer Frage überrumpeln kann, doch ist ihr dies gerade durch den Kopf gegangen. Und wie immer hat Shehera einfach ausgesprochen, was sie beschäftigt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 26. Sept. 2004, 22:21 Uhr
Lorne nickt bei den letzten Worten der Geschichtenerzählerin und wartet mit dem Welpen auf der Terrasse vor dem Haus, während Shehera die Verandatür öffnet und hineingeht. Vermutlich um in die Küche zu gehen und nach Maria zu sehen. Nach einer Weile kommt sie wieder heraus und stellt Brott, Käse und etwas Trockenfleisch auf den Tisch auf der Terrasse. Anstatt dem Hund und dem Mädchen Gesellschaft zu leisten, fordert sie Lorne jedoch auf schon einmal alleine mit dem Essen zu beginnen und verschwindet stattdessen wieder in ihrem Haus.

Zunächst schaut ihr das Mädchen verdutzt hinterher, dann nimmt es sich jedoch etwas von dem Brot und füttert den Welpen mit einigen Streifen Trockenfleisch. Und so haben Lorne und Klein ihren Hunger bereits gestillt, als Shehera, diesmal in Begleitung von Maria, wieder aus dem haus kommt. Die schwarzhaarige Frau verabschiedet sich freundlich von der Kleinen und Lorne erwidert den Abschiedsgruß gutgelaunt, hat sie Maria doch längst in ihr Herz geschlossen.

Einen Moment schaut Lorne der Frau hinterher, die schnellen Schritts über den Strand verschwindet und fragt sich, ob sie der Erzählerin verraten hat, was sie ihr vor wenigen Stunden in Sheheras Bücherstube anvertraut hat. Sie wendet ihr Gesicht der Geschichtenerzählerin zu, die sich nun zu ihr an den Tisch setzt, sich etwas Brot abbricht und es mit Käse belegt. Als sie zu sprechen ansetzt, erwartet das Mädchen eigentlich, dass sie fragen wird, ob sie wirklich nicht lesen kann, denn irgendwie nimmt Lorne einfach an, das Maria mit ihr darüber gesprochen haben muss, während sie im Haus waren.

Aber anstatt der erwarteten Frage, stellt Shehera eine vollkommen andere. >Sag Lorne ... magst Du kleine Babys?< Die Frage kommt so überraschend, dass das Mädchen die Erzählerin im ersten Moment nur mit großen Augen ansehen kann. Hinter ihrer Stirn überschlagen sich unterdessen die Gedanken und es dauert etwas, bis sie Shehera antworten kann. Da die Geschichtenerzählerin gerade aus der Kate zurückgekommen ist, kommt Lorne letztlich zu dem Schluss, das die Frage irgendetwas mit Ian, Morganas Sohn, zu tun haben muss und nickt.

„Ja“, erklärt sie schließlich schlicht und lächelt verträumt bei der Erinnerung an den kleinen Jungen. „Ian ist so niedlich“, murmelt sie versonnen. „Er ist so winzig.“ Sie stützt ihre Ellbogen auf der Tischplatte ab und legt das Gesicht in ihre Hände, während sie weiter spricht. „Ob ich auch einmal so klein war? So richtig kann ich mir das eigentlich gar nicht vorstellen.“ Bei diesen Worten muss sie etwas kichern. „Aber Ian mag ich sehr gerne.“ Und stolz fügt sie hinzu: „Morgana hat mich ihn sogar einmal halten lassen.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Sept. 2004, 10:04 Uhr
Das Missverständnis, dass es sich bei ihrer Frage um Ian handelt, gedenkt Shehera nicht aufzulösen. Allerdings bringt genau diese Tatsache sie zum Schmunzeln und so blickt sie Lorne leicht grinsend an. "Meinst Du, Du würdest denn gern auf ein Baby aufpassen? So zwischendurch?" Shehera denkt daran, dass sie wohl entweder ihr Geschäft vernachlässigen muss, wenn das Baby da ist oder aber jemanden haben muss, der ihr etwas hilft. Wenigstens die erste Zeit, bis sie sich an die Situation gewöhnt hätte.

Einen Moment wandern ihre Gedanken weit weg zu ihrem Vater und sie fragt sich, wie sie ihm die Nachricht zukommen lassen soll. Er meinte doch, vielleicht lässt er sich in Ildala nieder. Vielleicht hat er das ja getan, weil zu den Sommerinseln kann ich kaum reisen, dann bekomme ich das Kind auf der Reise. Kaum hat sie den Gedanken zuende geführt, drängt sich schon der Nächste auf. Und dieser ist noch unangenehmer, denn erneut ist es die Überlegung, ob dies wirklich real ist oder alles nur eine Geschichte, die sie selbst in einer vollkommen anderen Welt - wo im Moment alles auf den Kopf gestellt wird - erfindet und niederschreibt.

Je länger sie überlegt, umso klarer wird das Bild, dass dies der Fall sein muss. Warum sollte jemand, der glücklich ist und dem es gut geht, sich so schreckliche Geschichten ausdenken wie ich in mein Buch schreibe? Viel einleuchtender ist es doch, dass jemand, bei dem nichts richtig läuft, sich eine Geschichte wie die hier ausdenkt. Mit einem sanften Kopfschütteln entfernt sie die Gedanken aus ihrem Verstand, auch wenn sie selbst überhaupt nicht weiss, ob sie das nicht irgendwie klären sollte. Erneut überzieht ein breites Lächeln ihr Gesicht, als sich ihr verklärter Blick wandelt und sich wieder fragend an Lorne wendet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 28. Sept. 2004, 17:10 Uhr
>Meinst Du, Du würdest denn gern auf ein Baby aufpassen? So zwischendurch?<, reagiert Shehera auf Lornes begeisterte Ausführungen und das Mädchen nickt sofort und ziemlich heftig mit dem Kopf. „Ja, das würde ich sehr gerne machen“, erklärt das Mädchen ohne auch nur einen Moment zu zögern oder größer über die Folgen dieser Antwort nachzudenken. Erst einige Sekunden später, fällt ihr ein, dass das ganze vielleicht doch nicht so einfach ist und sie blickt die Geschichtenerzählerin etwas verlegen an.

„Aber ich weiß gar nicht, worauf man achten muss, wenn man sich um ein Baby kümmert“, murmelt sie schließlich verlegen. „Ich habe so etwas noch nie gemacht.“ Entschuldigend sieht sie Shehera an und fragt sich im nächsten Augenblick, ob ihr die Erzählerin überhaupt richtig zugehört hat, da ihr Blick irgendwie ziemlich abwesend wirkt, gerade so, als sei sie mit ihren Gedanken an einem vollkommen anderen Ort. Lorne seufzt und sieht sie groß an. „She?“, fragt sie, als die Frau nicht gleich auf ihre Worte zu reagieren scheint.

Schließlich zieht sich jedoch ein breites Grinsen über das Gesicht der Erzählerin und sie schaut das Mädchen wieder direkt an. Fragend sieht Lorne sie an, dann fällt ihr noch etwas ein. „Wann wollen wir den baden gehen?“, erkundigt sie sich. „Wieder in die Badehäuser?“ Neugierig mustert sie Shehera und schaut dann an ihrem Kleid hinab, erst jetzt wird sie sich richtig bewusst, wie verdreckt sie sein muss. Eine leichte Röte schießt ihr in die Wangen und sie bückt sich hastig zu Klein unter den Tisch hinab.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 30. Sept. 2004, 10:54 Uhr
"Das macht doch nichts, jeder muss dem Umgang mit so kleinen Wesen erst einmal lernen." Shehera fragt sich, ob sie nun das Missverständnis aufklären soll, dass es sich um Ian handelt bei ihren ganzen Fragen, entscheidet sich jedoch noch immer dagegen. Als das Mädchen nach dem Baden fragt, nickt sie leicht mit dem Kopf. "Wenn Du gerne in die Badehäuser gehen würdest, können wir gehen. Und mach Dir keine Gedanken um das Kleid, wir bekommen das schon wieder sauber."

Sie zwinkert Lorne zu und blickt dann erneut auf den See hinaus, um sich darüber klar zu werden, ob sie nun dem Mädchen sagen soll, was los ist oder nicht. Wie zur Bestätigung an sich selbst nickt sie mit dem Kopf und lehnt sich etwas zu dem Mädchen hinüber. Sie winkt Lorne mit dem Zeigefinger verschwörerisch zu sich und das Mädchen folgt der Aufforderung, indem es sich auch über den Tisch beugt. Die Geschichtenerzählerin spricht leise, fast schon flüsternd, als würde es sich um ein Geheimnis handeln. "Es geht nicht um Ian, Lorne... es geht um das Baby, das ich bekommen werde." Sie zwinkert dem Mädchen erneut zu und setzt sich dann wieder gerade auf ihren Stuhl.

"Nun? Wohin willst Du baden gehen? In den kalten See oder die warmen Badehäuser?" Ein Schmunzeln liegt auf dem Gesicht der Frau, als sie wissentlich sofort das Thema wechselt, um das Mädchen nicht allzulange darüber nachdenken zu lassen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 02. Okt. 2004, 11:33 Uhr
Bei den Worten der Geschichtenerzählerin richtet sich Lorne wieder auf und sieht die Frau aufmerksam an. Es ist gut zu wissen, dass es normal ist, wenn sie erst lernen muss, wie man mit einem kleinen Kind richtig umgeht. Lange kann sie darüber jedoch nicht weiter nachdenken, weil Shehera auf die Badehäuser und ihr Kleid zu sprechen kommt. Abermals schießt ihr eine sanfte Röte ins Gesicht, als die Erzählerin meint, dass sie sich wegen des Kleides keine Gedanken machen soll. Sie hat ihre Verlegenheit also bemerkt und Lorne ist froh, dass ihr das offenbar nichts auszumachen scheint.

Schließlich bemerkt sie Sheheras Zwinkern und wie die Frau sich zunächst dem See zuwendet, ein wenig mit dem Kopf nickt und sich dann wieder ihr zuwendet. Das Mädchen folgt der Aufforderung der Geschichtenerzählerin, als diese ihr mit dem Zeigefinger verschwörerisch zu winkt und beugt sich etwas zu ihr über den Tisch, was gut ist, da Shehera ihr nun nur ganz leise etwas zuflüstert. >Es geht nicht um Ian, Lorne... es geht um das Baby, das ich bekommen werde.< Erneut zwinkert Shehera dem Mädchen zu, welches sie nun mit großen Augen anschaut und versucht, die neuen Informationen zu verdauen.

Doch bevor Lorne näher auf Sheheras Enthüllung eingehen kann, wechselt diese das Thema. >Nun? Wohin willst Du baden gehen? In den kalten See oder die warmen Badehäuser?< Ein Schmunzeln liegt auf dem Gesicht der Frau und lenkt das Mädchen fürs erste von den Gedanken an das Baby ab. „In die Badehäuser“, erklärt die Kleine ohne zu zögern und springt von ihrem Stuhl auf. „Warmes Wasser ist doch viel besser als Kaltes.“ Kichernd schaut sie Shehera an. „Kann Klein auch mit?“, fragt sie und deutet auf den Welpen. „Oder muss er hier bleiben?“ Lieber wäre es ihr natürlich, wenn sie ihn mitnehmen könnte, dass ist ihr anzusehen, aber sie erinnert sich auch noch gut an die wundervollen Hallen der Badehäuser und so erscheint es ihr doch etwas sonderbar, wenn man dorthin kleine, dreckige Hunde mitnehmen darf.

Langsam macht sie einige schritte in Richtung Treppe, um zum Strand hinab zugehen, sieht sich dann aber noch einmal zu She an. „Wollen wir gleich gehen? Oder müssen wir noch etwas mitnehmen?“ Im letzten Moment erinnert sie sich nämlich noch daran, dass die Erzählerin bei ihrem letzten Ausflug in die Badehäuser das eine oder andere eingepackt hat, was sie in den Badehäusern brauchten. Saubere Kleider beispielsweise. Abwartend steht sie da, da sie nicht sicher ist, ob sie überhaupt noch frische Kleider in ihrer Kommode hat. Bisher hat sie sich um solche Dinge nie Gedanken machen müssen und alles kommt ihr noch etwas neu, sonderbar und ziemlich ungewohnt vor.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 03. Okt. 2004, 14:53 Uhr
Lorne hat es scheinbar eilig, in die Badehäuser zu kommen, denn sie ist schon auf dem Weg, noch bevor Shehera sich von ihrem Stuhl erhoben hat. Die Geschichtenerzählerin ist froh, dass sie das Thema sofort gewechselt hat, denn so musste das Mädchen sich nicht zuviele Gedanken über das machen, was sie ihr gerade eröffnet hat.

Breit über das voreilige Mädchen grinsend steht Shehera auf und verschwindet im Haus. Sie packt für sich ein Kleid ein und geht dann in Lornes Zimmer, um ein frisches, weisses Leinenhemd und eine hellbraune Wildlederhose zu holen. Ausserdem packt sie ihn ihrem eigenen Zimmer noch zwei paar Stiefel ein, wobei eins davon das ist, welches sie für Lorne gekauft hat. Hoffentlich passen sie ihr.

Seufzend blickt Shehera auf die Sachen, die Máel gehören und welche noch immer offen im Zimmer stehen, bevor sie seinen Rucksack schliesst und vorsichtig in eine Ecke stellt. Ihre Geldbörse steckt sie ebenfalls in ihre Tasche und verlässt das Haus, nachdem sie alle Fensterläden geschlossen hat. Shenrah macht bereits Platz für Faeyris und schon bald wird es dunkel werden, während die Geschichtenerzählerin die Tür mit dem Vorhängeschloss sichert.

Einen Augenblick sieht sie zweifelnd auf Klein hinunter und nimmt ihn dann hoch, bevor sie ihn Lorne reicht. "Wir sollten zusehen, dass er eine Leine bekommt, dann können wir ihn vielleicht mit hinein nehmen. Auf jedenfall kann er dann nicht davonlaufen, wenn wir ihn draussen lassen müssen." Erneut zwinkert Shehera dem Mädchen zu und verlässt dann ihr Haus in Richtung Marktplatz.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 03. Okt. 2004, 18:35 Uhr
Lorne hat vor dem Haus der Geschichten gewartet, während Shehera hineingegangen ist, um noch einige Sachen zu holen, die sie mit in die Badehäuser nehmen will. Während die Frau fort ist, tritt das Mädchen ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und spielt ein wenig mit dem Hundewelpen, welcher ganz begeistert um sie rum hüpft. Es ist bereits spät am Nachmittag und Shenrah steht schon recht tief, lange wird es nicht mehr dauern, bis der Abend anbricht, denn schon kann man Faeyris Nahen erspähen.

Dem Mädchen entgeht nicht, wie Shehera die Fensterläden ihres Hauses verschließt und schaut zur Veranda hinüber. Gleich darauf tritt die Erzählerin auch schon durch die Tür und kommt zu ihr und Klein herüber. Direkt vor dem Mädchen bleibt Shehera stehen und blickt einen Augenblick zweifelnd auf den Hund hinab, bevor sie ihn aufnimmt und dem Mädchen in die Arme legt. >Wir sollten zusehen, dass er eine Leine bekommt, dann können wir ihn vielleicht mit hinein nehmen. Auf jedenfall kann er dann nicht davonlaufen, wenn wir ihn draußen lassen müssen<, erklärt sie Lorne und das Mädchen nckt. Shehera zwinkert ihr zu und gemeinsam brechen sie in Richtung Marktplatz auf.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 31. Okt. 2004, 22:46 Uhr
Lorne kommt in Begleitung von Klein und Ben über den Strand zum Haus zurück, steigt die Stufen zur Veranda empor und eilt der Haustür entgegen. Die Einkäufe, die sie in der Stadt besorgt hat, hat sie bei sich. Im Haus erwartet sie Maria und hilft ihr, die Lebensmittel zu verstauen. Lorne hat Rindfleisch und –knochen, Kartoffel, Karotten, Petersilie und Schnittlauch erstanden. Außerdem hat das Mädchen vom Bäcker einen frischen Brotleib mitgebracht.

Während die beiden, gemeinsam mit den Hunden, in der Küche beschäftigt sind, ist Lorne pausenlos am Reden. Maria braucht nicht viel zu sagen, die meiste Zeit über plappert ohnehin Lorne und zwar gerade so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. So erfährt Maria schließlich auch vom hafenfest, welches am Abend stattfinden soll und welches Lorne unbedingt besuchen möchte. Voller Begeisterung erzählt das Mädchen davon. Auch ihre Bekanntschaft mit Rubelli, lässt Lorne dabei nicht aus.

Schließlich ist alles in der Küche getan und Lorne, Ben und Klein verlassen das Haus wieder, um auf der Veranda zu spielen, bis Máel und Shehera aus den Badehäusern zurückkehren und sie gemeinsam zum Fest in den Hafen gehen können. So verstreicht der Tag und der Abend rückt immer näher. Doch Shehera und Máel sind immer noch nicht aufgetaucht und irgendwann ist Lorne es leid, länger zu warten. Sie und die beiden Hunde spielen mittlerweile am Strand und als es langsam zu dämmern beginnt, beschließt das Mädchen einfach alleine zum Hafen aufzubrechen.

Sie läuft nur kurz zu Maria, um sich von ihr zu verabschieden, dann macht sie Kleins leine wieder am Halsband des Welpen fest und verlässt mit den beiden Hunden das Anwesen. Gut gelaunt begibt sie sich wieder zum Strand hinab und läuft am Ufer des Ildorel entlang. Der Perlenhafen liegt ein ganzes Stück entfernt, aber das stört die Kleine nicht weiter. Fröhlich und voller freudiger Erwartung macht sie sich auf den Weg.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Nov. 2004, 11:18 Uhr
Home, sweet Home


Als das Haus der Geschichten in Sichtweite kommt, drückt Máel Sheheras zarte Hand, die in seiner Linken liegt. „Ich freue mich, dass wir endlich wieder zu Hause sind!“, flüstert er ihr zu und küsst sanft ihren Hals, als seine Lippen dabei fast ihr Ohr streifen. Es ist bereits kurz nach Sonnenuntergang, und die beleuchteten Fenster des Hauses blicken über den Ildorel. Vom Hafen trägt der Wind Musik und Stimmen heran, so dass Máel sich immer wieder umsieht, während sie sich dem Gebäude nähern.

Von Ben ist keine Spur zusehen, so dass der Elf sich schon sicher ist, Lorne wird dem „Lockruf“ der Musik erlegen sein, die über das Wasser herüber schallt. Der Strand ist wie ausgestorben, und nur das Licht von Kittys Haus erhellt ebenfalls die einsetzende Dämmerung. Kitty…sie denkt sicher schon, ich bin verschollen. Und dass ich nicht ihre Dienste in Anspruch genommen habe, wird sie sicher nicht erfreuen., geht es Máel beim Anblick des Hauses der Heilung kurz durch den Kopf, doch als Maria die Beiden an der Türe empfängt, hat er genug damit zu tun, ihr zu berichten und sich ihre Predigt über seine Unvernunft anzuhören.

Geduldig lässt er es über sich ergehen, denn Sheheras Schülerin ist deutlich anzumerken, dass sie erfreut über die Genesung des Elfen ist. „Ihr habt natürlich Recht, Maria. Ich habe ein paar Fehler gemacht, aus denen ich meinen Teil gelernt habe.“, antwortet er versöhnlich, und als sie seine Hand drückt, um sich zu verabschieden, lächeln sich die Beiden an. An der Türschwelle bedanken sich Shehera und Máel noch einmal herzlich für Marias Hilfe. Bei dieser Gelegenheit erfahren sie von dem Fest, das am Hafen stattfindet und das Lorne wie vermutet mit den beiden Hunden dorthin aufgebrochen ist.

Unternehmungslustig schaut Máel Shehra von der Seite her an und entschuldigt sich dann mit einem breiten Grinsen bei den Damen, um das Schlafzimmer zu betreten. Sein Rucksack liegt noch unangetastet und offen auf dem Boden, was die Erinnerung an die Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit heraufbeschwört. Mit einem leisen Seufzen kramt er alles daraus hervor. Einige Kästchen und Beutelchen kommen ebenso zum Vorschein, wie ein rabenschwarzes, Figur betonendes Hemd aus einem guten Stoff. Máel zieht eine Augenbraue nach oben, als er das Kleidungsstück ansieht, und als er es entfaltet, segelt ein dunkelrotes Halstuch zu Boden. Du bist eigentlich nicht gemacht worden, um auszugehen, aber in Ermangelung eines Anderen, wirst Du nun einen fröhlicheren Zweck dienen.

Schnell ordnet er die Dinge seiner dunklen Vergangenheit wieder und verstaut den Rucksack tief in dem Teil des Schranks, den Shehera ihm überlassen hat. Seine weißes Leinenhemd legt er ordentlich über die Lehne eines Stuhls, und nimmt dann einen schwarzen, langen Ledermantel aus dem Schrank, den er sich vor ein paar Wochen gekauft hatte, als sich der Herbst zaghaft ankündigte.

Gerade als er sich den anschmiegsamen Stoff des schwarzen Hemdes Überstreift, betritt Shehera den Raum, und er sieht sie mit geöffneter Knopfleiste und gespielter Hilflosigkeit an. „Ich dachte, wir haben so lange nichts unternommen, dass wir Lorne vielleicht auf dem Fest suchen. Aber ich habe scheinbar noch ein paar Probleme mit den Knöpfen meines Hemdes! Möchtest Du mir nicht helfen?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 02. Nov. 2004, 11:44 Uhr
Als das Haus der Geschichten in Sicht kommt, hat Shenrah bereits für seine Gemahlin Platz gemacht und der Wind weht nun noch kälter vom Ildorel her. Die vielen Stimmen und die Musik, welche vom Hafen her sehr gedrückt zu ihnen dringen, verwirren sie etwas, und sie fragt sich, was dort wohl los ist. Doch als Maria auf der Terasse auftaucht, ist der Gedanke an den Lärm schnell vergessen und Shehera umarmt die schwarzhaarige Frau, welche inzwischen viel mehr als eine Schülerin für sie ist, herzlich. Máel und Maria unterhalten sich kurz und der gespielte Vorwurf in ihrem Gesicht bringt Shehera zum Grinsen. Schliesslich verabschiedet die Frau sich von dem Elben und der Geschichtenerzählerin und versichert, dass sie am nächsten Tag zum Unterricht kommen wird.

Während Máel sich in's Zimmer begibt, sieht Shehera in der Küche nach dem Rechten und ihre Gedanken wandern von dem Elben zu dem Fest und wieder zurück. Sie sieht, dass Lorne ausgezeichnet eingekauft hat, denn es ist wirklich alles da, was man auch nur im entferntesten in einen Eintopf werfen kann und stolz auf das Mädchen nickt sie vor sich hin. Als sie das Zimmer betritt, steht Máel etwas hilflos da, mit offenem Hemd und scheinbar bereitet ihm die Schulter noch genug Schmerzen, um mit den Knöpfen nicht selbst fertig zu werden. Auf seine Frage, ob sie ihm helfen kann, zieht sie nur die Augenbraue nach oben. "Wobei? Es Dir wieder auszuziehen?" Ein leises Kichern kann den Blick der Frau nicht verbergen, in welchem erneut die Leidenschaft aufflammt, während sie an die ganzen Nächte denkt, in welchen sie an seiner Seite geschlafen hat, ohne wirklich mit ihm zusammen sein zu können.

Mit langsamen Schritten, wobei sie ihr Becken übertrieben schwingen lässt, geht sie auf ihn zu und als sich ihre Körper schon berühren, sieht sie zu ihm hoch. Kein Wort kommt über ihre Lippen, während sie mit ihren Händen sanft vom Bauch nach oben über einen Oberkörper fährt, um danach die Bewegung in anderer Richtung zu wiederholen, wobei lediglich ihre Fingernägel seine Haut leicht streifen. Beim Hosenbund angekommen, lässt sie eine Hand noch etwas weiter wandern, bevor sie anfängt, seine Knöpfe von unten her zu schliessen. Jeden Moment hält sein Blick sie dabei gefangen und ihre Augen sprechen mehr als Worte. Eigentlich scheint sie keine grosse Lust zu haben, jetzt sofort auf das Fest zu gehen und doch widersprechen ihre Finger der stillen Aufforderung in ihren Augen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 02. Nov. 2004, 14:37 Uhr
Home, sweet Home


Sheheras Worte enden in einem Kichern, und Máels Blick hängt an ihren wiegenden Hüften, als sie sich ihm verführerisch nähert. Erzitternd schließt er die Augen, als sich die Fingerspitzen der schönen Frau auf seine Haut legen und sanft darüber streichen. Schwer liegt der Duft des Parfüms wie eine verlockende Wolke um sie, das man ihr in den Badehäusern aufgesprüht hatte, und erinnert den Elfen nur zu deutlich an ihre samtige Haut, die sich im warmen Badewasser an seinen Körper geschmiegt hat.

Erregend wandern ihre Finger tiefer über seine Haut, und er zieht mit geschlossenen Augen die Luft ein, als sie über seinen Hosenbund hinaus abwärts streicht. Als er die Augen aufschlägt beginnt sie gerade damit, langsam die Knöpfe seines Hemdes zu schließen, wobei sie unten beginnt und er mit jedem ihrer Atemzüge die Luft auf seiner Haut spüren kann, die warm ihren leicht geöffneten Lippen entströmt. Der Blick ihrer dunkeln Augen sagt mehr als tausend Worte, und alle Pläne, die sich mit Aktivitäten außerhalb dieses Zimmers befassen, verlieren jegliche Bedeutung.

Seine Hände schließen sich um ihre Handgelenke, und mit einem charmanten Lächeln dreht er sich mit Shehera herum, so dass das Bett in ihrem Rücken steht. Langsam unterbricht er ihre Bemühungen sein Hemd zu schließen, und führt ihre Arme hinter ihren Rücken, um sie eng an sich zu ziehen. Sein Kuss ist kurz aber intensiv und mit einem kleinen Schubs landet seine Geliebte mit fliegenden Haaren auf dem Bett.

Ihr verdutzter kleiner Aufschrei entlockt ihm ein Kichern, und mit einem gespielten bösen Blick schaut er auf sie herab. Ihr Rock ist nach oben gerutscht und zeigt ihm ihre schlanken Schenkel, als sie die Füße aufs Bett hebt. „Schrei nur! Das wird Dir auch nicht mehr helfen!“ Wie ein Raubtier bewegt er sich gefährlich lächelnd zu ihr auf die Laken und krabbelt zwischen ihren Beinen über sie, wobei Shehera bis in die Kissen zurückweicht. Seine Goldsprenkel glimmen vor Verlangen, dass ihre Nähe erneut in ihm entfacht hat, und jetzt und hier sollte sie niemand stören. In einem hitzigen Liebesspiel stillen sie ihren Hunger nacheinander, der sich in den letzten Wochen aufgestaut hat, bis sie schwer atmend nebeneinander liegen. Der Schmerz in seiner Schulter pocht von der Anstrengung, aber diesen Preis bezahlt Máel nur zu gern.

Er dreht sich auf die Seite und zeichnet kleine Kreise auf ihre noch bebende Bauchdecke, während er glücklich ihren Blick sucht. „Bist Du müde, oder würdest Du gern noch auf das Fest gehen?“ Sicher würden schon einige Attraktionen vorbei sein, aber es war noch nicht zu spät, um sich dort zu vergnügen.

Grinsend sieht Shehera ihn an und lässt eine Bemerkung darüber fallen, dass er wohl doch stärker unter der Bettruhe zu leiden hatte, als sie vermutete, wobei es nicht ganz klar ist, ob sie damit die zerwühlten Laken unter sich oder das Fest am Hafen meint. „Es ist mir immer schwer gefallen Ruhe zu halten!“ antwortet er begleitet von einer frechen Handbewegung, die Shehera die Augen schließen lässt, dann ist er mit einem Satz aus dem Bett. „Na komm, wir können mit Pferd zum Fest reiten. Er wird sich sicher über ein wenig Bewegung freuen, so wie seine Herrin eben!“ Kichernd erfrischt er sich an der Waschschale und steigt behände in seine Kleidung, wobei es ihm offensichtlich keine Probleme bereitet, die Hemdsknöpfe selbst zuschließen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 10. Nov. 2004, 00:10 Uhr
Rückkehr vom Hafenfest


Lorne hat mit Máel und Ben das Hfenfest verlassen und sich auf den Rückweg zum haus der Geschichten begeben. Unterwegs merkt sie erst wie müde sie ist, obschon der zurückliegende Tag so manches schönes Erlebnis barg. Das Versprechen, welches sie SereniecA gegeben hat, ist nicht vergessen und auch an Rubelli und Shyada muss das Mädchen denken, während es neben Máel zum haus läuft.

Natürlich hofft sie, dass Shehera schon am Haus der Geschichten angelangt ist, weil sie Klein gerne wieder bei sich hätte, doch ihre Hoffnung wird enttäuscht. Nun doch etwas traurig begibt sie sich zu Bett, kleidet sich um und legt sich schlafen. Ben ist bei ihr geblieben und wacht vor ihrem Bett. Eine Weile liegt das Mädchen noch wach, doch schon bald fallen der  Kleinen die Augen zu.

Sie bemerkt nicht mehr, dass der Elb noch einmal nach ihr sieht, die Bettdecke richtet und ihr sacht über das Haar streicht. Der Tag war lang und ereignisreich und das Mädchen hat sich wieder einmal ziemlich verausgabt, durch ihre übermutige, quirlige Art. Daher ist sie, kaum das sie die Augen endgültig geschlossen hat und nicht mehr in die Finsternis starrt, auch in tiefen, traumlosen Schlaf gesunken, der hoffentlich bis in die Morgenstunden anhalten wird.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 12. Nov. 2004, 00:41 Uhr
Vorgeschichte gibt's hier (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1023726899;start=300)

Nur kurz währt der Augenblick, in welchem sie Máel am Strand in die Augen sieht, bevor Shehera ihren Blick von ihm löst und ihr Gesicht abermals in seinem Hemd vergräbt, während er sie sicheren Schrittes immer näher an ihr Zuhause bringt. Die Streitereien und das ganze Misstrauen ist wie weggewischt und übrig bleibt nur das Gefühl der Zusammengehörigkeit und das grenzenlose Vertrauen, das sie dem Elben entgegenbringt. Mit dem Fuss stösst er schliesslich die Tür zum Haus der Geschichten auf und trägt sie direkt in ihr gemeinsames Zimmer, wo er sie sanft auf's Bett gleiten lässt. Er nimmt ihr den Hund ab und bringt diesen leise hinaus - Shehera nimmt an, in Lornes Zimmer.

Während seiner kurzen Abwesenheit zieht die Geschichtenerzählerin die Wolldecken auf dem Bett bis unter ihr Kinn und nun fühlt sie auch wieder die Kälte, die eisig über ihren Körper herrscht. Ihre Finger und Füsse fühlen sich taub an und nur mit Mühe schafft sie es, die Stiefel von ihren Füssen zu streifen und sie neben dem Bett achtlos auf den Boden fallen zu lassen. Kaum hat sie dies erledigt, steht Máel in der Türe und mustert einen Moment lang nur ihr Gesicht aus der Entfernung und noch immer ohne irgend etwas zu sagen macht er einen Schritt auf sie zu und schliesst die Türe hinter sich mit dem Fuss.

Mit leicht schräg gelegtem Kopf geht er näher an das Bett heran und setzt sich auf die Kante, wo er unter der Decke Sheheras Hand sucht, welche seine schon bald umklammert hält. Noch immer liegt ein vielsagendes Lächeln auf ihren Lippen und zärtlich zieht sie den Elben zu sich herunter, um ihm einen zärtlichen Kuss aufzuhauchen, bevor sie ihm tief in die Augen sieht. Ihre Lippen formen das Wort "Danke" ohne dass auch nur ein Laut ihren Mund verlassen würde, doch in ihren Augen ist so viel mehr zu lesen. Von ihrer Übelkeit ist nichts mehr übrig geblieben, sie ist in dem Moment verschwunden, als der Mann den sie liebt, sie in seine Arme geschlossen und hochgehoben hat. Eng kuschelt sie sich an ihn, nicht nur um sich selbst aufzuwärmen, sondern vielmehr um einfach bei ihm zu sein.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 12. Nov. 2004, 15:49 Uhr
Hier geht's zur Vorgeschichte... (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1023726899;start=300#bot
)


Das federleichte Gewicht seiner Geliebten liegt in den kräftigen Armen des Elfen, während der feine Sand des Strandes bei jedem Schritt leise unter den Sohlen seiner Lederstiefel knirscht. Noch immer sprechen die Beiden kein hörbares Wort, doch ihre Herzen lauschen einander, spüren das Meer der Liebe, dass sie über die Grenzen ihrer unterschiedlichen Herkunft hinaus verbindet.

Klein, der graue Hundewelpe, hatte fast augenblicklich sein klägliches Wimmer eingestellt, als sein wippender Flug entlang des Wassers des Ildorel begonnen hatte, geradeso als wüsste er, jedes Auf und Ab bringt ihn näher zum Haus der Geschichten und damit zu Lorne und Ben, seinen Ersatzeltern. Dunkle Regenwolken türmen sich bedrohlich am Horizont und künden vom nahenden Wolkenbruch, der auch die letzten Besucher des Hafenfestes in den Schutz der zahllosen Tavernen treiben würde, die sich entlang der Uferpromenade wie Perlen an einer Kette aneinander reihen. Doch Inari hält ihre schützende Hand über das Paar, dessen Weg durch Máels elfische Sehkraft ohne Stolpereinlage von statten geht, denn für einen Abend mussten sie genug Proben über sich ergehen lassen.

Trockenen Fußes erreichen sie die hölzernen Stufen der Veranda, auf der noch immer Schaukelstuhl und Hängematte zum Verweilen einladen, so als stände der Monat Inar und nicht Dramor vor der Tür. Die Schritte des Elfen sind trotz seiner Last erstaunlich leise auf den fast schwarzen Bohlen und aus Gewohnheit folgen seine Füße den Tritten, die erfahrungsgemäß am wenigsten die sonst so typischen Quietschgeräusche auslösen. Ohne jedes Licht umfängt sie Dunkelheit, als er Shehera über die Schwelle trägt, und ein kleines Schmunzeln überzieht sein Gesicht. Eigentlich haben wir nun alles getan, was eigentlich erst auf den Segen der Götter folgen sollte!“ Nichts Gefährliches geht von der lichtlosen Nacht aus, sondern sie spendet Trost und Geborgenheit.

Wenige Schritte später ruht Shehera auf den weichen Federn ihrer gemeinsamen Spiel- und Schlafstatt, und Máel kümmert sich schnell um Klein, den er eng an Lornes Seite setzt, nachdem er ihre Decke höher gezogen hat. Liebevoll streichelt er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als er Bens kühle Nase an seiner anderen Hand spürt. Ja, mein Großer…ich weiß. Alles was wir je brauchen befindet sich jetzt in diesen vier Wänden! Leg Dich schlafen… Mit einem erleichtertem Ausatmen setzt sich der schwarze Rüde wieder neben das Bett seiner „kleinen“ Freundin, und legt seinen massigen Kopf zwischen seine bärenhaften Tatzen. Mit einem letzten Blick verfolgt er den Elfen, der sich wieder aus dem Zimmer schleicht, um seine Geliebte mit seiner Nähe zu wärmen.

Mondlicht durchbricht die Wolken und bestrahlt Shehera mit einem silbernem Schein, der ihm fast den Atem stocken lässt, als sein Blick auf die ebenmäßige Schönheit seiner Eroberung fällt. Ihre Stiefel liegen zu Boden, doch nirgends ist ihr hübsches Kleid zu entdecken. Ihr Lächeln zieht ihn an und als Lohn für sein Verlangen erhält er einen zärtlichen Kuss. Ihr stilles >>Danke<< wird von einem Lächeln erwidert, dass bis durch Grün seiner Iris strahlt, und Shehera in all seiner Liebe badet. Schnell hat er sich seiner Stiefel entledigt, und nur noch Nahe will er ihr sein. Eng umschlungen zieht er die Decke wieder bis unter Sheheras Kinn, und seine Hand kommt auf ihrem Bauch zum liegen, wo er das sanfte Regen des Wachstums fühlt, mit dem sich ein neues Leben entwickelt.

Schon bald gleitet er in eine Trance, doch im Strudel des Erlebten erreicht er nicht völlig die Tiefen der Erholung und wie zwei Streithähne kämpfen zwei Stimmen in seinem Inneren um die Vorherrschaft, bis sie sich vom endlosen Ringen entkräftet auf einen wackligen Kompromiss einigen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 12. Nov. 2004, 18:18 Uhr
Als Lorne in den frühen Morgenstunden erwacht, stellt sie glücklich fest, dass Klein neben ihr auf dem Bett ruht und sie verschlafen anblinzelt, als sie ihn sanft weckt. Durch das Fenster gelangt das Licht des Tages in ihre Kammer und Lorne erhebt sich. Als sie aus dem Bett klettert, wird auch Ben wach und mustert sie mit großen Augen. Im Haus der Geschichten ist es sehr still und nachdem sich das Mädchen angekleidet hat, schleicht es auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Angestrengt lauscht die Kleine in die Stille, kann jedoch nichts hören. Kurz überlegt Lorne, was sie machen soll. Ich könnte warten bis Shehera und Máel aufstehen, erwägt sie. Oder ich warte vor dem Haus auf Maria. Sie schiebt beide Gedanken hin und her, um sie letztlich alle beide zu verwerfen.

Gemeinsam mit den Hunden verlässt sie das Haus und bleibt auf der Veranda stehen. Der Himmel ist Wolkenverhangen, der Tag wirkt ziemlich diesig, was wohl noch vom Herbstunwetter der letzten Nacht herrühren muss. Um munter zu werden hüpft Lorne kurz auf der Stelle auf und ab. Stiefel trägt sie keine. Shehera hat ihr zwar welche gekauft, aber daran hat sie sich noch immer nicht ganz gewöhnt, auch wenn sie sie nun schon längere Zeit besitzt. Und da derzeit niemand da ist, der sie darauf bestehen könnte, dass sie sie anzieht, hat sie die weichen Wildlederstiefel in ihrem Zimmer gelassen, denn dass sie sich erkälten könnte, fürchtet Lorne nicht.

Sie blickt zum Strand und entscheidet sich dafür in die Stadt zu begeben und in der Goldenen Harfe vorbeizuschauen. Zum einen, weil sie hofft, SereniecA dort anzutreffen, zum anderen, weil sich ihr Magen deutlich bemerkbar macht und sie keine Lust hat auf Maria oder die anderen zu warten, um zu frühstücken. Also geht sie, begleitet von Ben und Klein, hinüber zur Treppe und steigt die wenigen Stufen zum Strand hinunter, um sich in die Stadt zu begeben. Gut gelaunt schlendert sie über den Sand. Der kühle Herbstwind zerrt an ihren Kleidern und zerzaust ihr ungekämmtes Haar, während sie ein fröhliches Lied vor sich herpfeift.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 13. Nov. 2004, 10:57 Uhr
Ein Schatten in der Nacht des Hafenfestes


Schwärze…er kann sie fühlen…die Nacht umgibt ihn wie ein schützender Mantel…Schatten, seine Freunde riefen ihn…grüne, kalte Augen durchdringen die Nacht…schon lange warten weit geöffnet Pupillen hinter geschlossenen Lider darauf, dass sich ihr Gefängnis öffnet…

Anstrengung…ja, schwerer als jemals sonst war es, den bleiernen Vorhang der Augenlider beiseite zu ziehen…und nun hatte er sich auch noch ein Versprechen abringen lassen! Lautlos dreht sich sein Kopf zur Seite und erblickt das wundervolle Wesen in seinen Armen…Warum nur erwache ich des Nachts immer an Eurer Seite, egal was ich auch unternehme?! Weil Du sie liebst, Du Narr!!, schimpft eine weit entfernte melodische Stimme, die Schatten wie ein Stein in seinem Stiefel empfindet.

Praktischerweise spürt das Geschöpf der Nacht Kleidung auf seinem Körper, nur verschwommen tauchen Bilder eines Festes vor seinem geistigen Auge auf. Wie zeitsparend… Beeil Dich! Du hast es versprochen! Versprochen! Pah! Es ist Dein Auftrag, und seine Aufträge erfüllt man bis zum letzten Atemzug Ja, das stimmte…nur ungern lässt Schatten sich von seinen eigenen Prinzipien ermahnen und er erinnert sich an ein junges Paar…einen pockennarbigen Seemann…einen Blaumantel…Varin…

Stadtwachen!, verächtlich klingt die gedankliche Stimme, als sie sich ernsthaft fragt, warum ein Blaumantel leben sollte, der ihn erkannt hatte. Du wirst ihm nichts tun! Oder ich schwöre Dir, nie wieder wirst Du das Licht der Sterne sehen! Die Eindringlichkeit der flüsternden Stimme lässt keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Drohung, auch wenn Schatten sich nicht erklären kann, wie sie das wohl bewerkstelligen wollte.

Wie eine Schlange schlüpft er aus der engen Umarmung der Frau, die Shehera genannt wird…seine Beine schwingen aus dem Bett…schlanke Finger ergreifen schwarze Stiefel…fühlen die besondere Verarbeitung des extrem weichen Leders…

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 13. Nov. 2004, 11:25 Uhr
Ruhig ist Shehera in Máels Armen schnell eingeschlafen, nah an ihn gekuschelt und vom Gefühl der Geborgenheit vollkommen umschlossen. Als der Elb sich bewegt, wacht Shehera auf, doch lässt sie die Augen vorerst geschlossen. Ein glückliches Lächeln liegt noch immer auf ihren Lippen, und sie fühlt seine musternden Blicke, lässt sich jedoch nicht anmerken, dass sie bereits wach ist. Erst als er sich wegrollt und aufsetzt, öffnet sie langsam die Augen und starrt auf seinen Rücken. Was hat er denn nun wieder vor? Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen, als der Elb seine Stiefel anzieht und langsam setzt Shehera sich auf.

Dies bleibt von Máel nicht unbemerkt und etwas überrascht dreht er seinen Kopf zu ihr um, während sie ihn mit schräg gelegtem Kopf ansieht. Ihr Blick ist misstrauisch und sie weiss erst überhaupt nicht, was sie sagen soll und so beobachtet sie leidglich seine Augen, welche sie seltsam kühl mustern, ohne dass der Mann auch nur ein Wort sagen würde. Lediglich tief in den Goldsprenkeln seiner wundervoll grünen Augen kann sie so etwas wie Erkennen sehen und sein Blick erschreckt sie sichtlich. "Was hast Du vor, Máel?" Ihre Stimme ist lediglich ein Hauchen, welches keinerlei Stimme beinhaltet, fast als würde nur der Wind an seine Ohren dringen.

Sie setzt sich ganz auf und mit jedem Augenblick, in dem er schweigt, wird ihre Sorge grösser und ihr Blick verdunkelt sich zusehends, da ihr der Mann vor ihr irgendwie fremd zu sein scheint. Lediglich sein Äusseres erinnert sie an den Elben, welchen sie liebt und in dessen Armen sie eingeschlafen ist, doch ein Blick in seine Augen widerspricht dem Gefühl der Zugehörigkeit, Liebe und Geborgenheit. Sie kann einen kalten Schauer nicht verhindern, welcher sich über ihren Rücken zieht und unweigerlich zu einer Gänsehaut führt, was sie kurz zittern lässt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 15. Nov. 2004, 08:25 Uhr
Ein Schatten in der Nacht des Hafenfestes


Erwischt…eine ganz neue Erfahrung!, schießt es dem Mann durch den Kopf, als er spürt, wie sich der schlanke Frauenkörper hinter ihm aufrichtet. Ein Blick über seine Schulter offenbart ihm die Schönheit, die es schafft ein Elfenherz zu betören. Langes, wallendes Haar fließt einer Kaskade gleich über zierliche Schultern und makellose Haut. Die feine Linie eines Schnittes durchbricht die Perfektion, und die mandelförmigen Augen des Elfen folgen der dünnen Linie dem Hals entlang, bis sein Blick von den schwarzen Seen in dem ebenmäßigen Gesicht angezogen wird, die ihn im silbrigen Licht der Nacht anfunkeln, als wären die Sterne selbst in die Tiefen dieser Gewässer gestiegen.

Siedend heiß durchfährt ihn Zorn beim Anblick der Verletzung, geradeso als stünde ein Priester vor dem zerstörten Mosaikfenster seines Tempels und wünschte sich nichts sehnlicher herbei, als den Hals des Frevlers zwischen seinen Finger. >>Was hast Du vor, Máel?<< Dieser Name! Diese Stimme! Schmerz wühlt sich in einer endlosen Welle durch seine Eingeweide, als ihre Stimme das vollbringt, was seit Monden nicht mehr geschehen ist, und sie die beiden Seiten seiner Seele zusammenschweißt, die durch jahrelanges Training und die Qual des Verlusts zerbrochen wurde. Zerbrochen, damit er die Dinge tun konnte, die gegen alles Verstoßen, was Máel je wichtig war, nur um an Ende doch alles zu verlieren, wofür er dieses Opfer brachte.

Mit ungezügelter Leidenschaft spülen widerstreitende Gefühle bis an die Oberfläche seiner Seele, spiegeln sich in seinen Augen, deren Farbe an das Meer der Dämmerung nach einem Sturm erinnert. Werde ich je vergessen können? Darf ich je vergessen? Die Last seiner elfischen Lebensspanne erdrückt ihn beinahe mit der Gewissheit einer nie endenden Erinnerung, an die Geschehnisse jener Nacht, die ihn bis nach Talyra getrieben haben. Nie wieder werde ich es zulassen, dass ein Unschuldiger unter meinen Augen oder mit meinem Wissen zu schaden kommt! Einigkeit herrscht in Máel über diese Tatsache und unter Sheheras mahnendem Blick sprechen seine Gedanken mit einer Stimme.

„Sorg Dich nicht, kleine She. Ich werde nur sehen, ob ein junges Paar wohlbehalten zu Hause ankommt. Es lässt mir sonst keine Ruhe.“ Seine Hand berührt mit der Rückseite seiner Finger zart ihre Wange und all seine Liebe liegt in dieser Berührung, bevor seine Augen wieder erkalten. Schatten der Nacht…es gibt viel zu tun. Wie hinter einem schweren Vorhang verbirgt sich sein zerbrechliches Wesen, dem seine Eltern nur Frohsinn und Güte nahe brachten, hinter der Maske aus kaltem Stahl, die ihn zu den Dingen befähigt, die getan werden müssen. Mit einer schnellen, lautlosen Bewegung greift er seinen Mantel, der einen Augenblick an lederne Schwingen erinnert, als der Elf ihn um seine Schultern zieht und das Zimmer verlässt.

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Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Nov. 2004, 09:04 Uhr
Shehera kann regelrecht die Wut fühlen, welche den Elben durchfährt, als er dem Schnitt an ihrem Hals folgt und sie schüttelt innerlich den Kopf. Bei dem kannst Du Dich nicht rächen, der ist für Dich unerreichbar. Ein leises Seufzen kommt über ihre Lippen, als er zu ihr spricht und sie ist versucht, seine Hand zu nehmen, welche unendlich zärtlich über ihre Wange fährt. Doch stattdessen schliesst sie für einen Wimpernschlag die Augen und allzu schnell ist die Berührung wieder vorbei und in seinen Augen ist wieder die Kälte zu sehen, welche sie vorher schon beherrscht haben. Was für ein Geheimnis verbirgst Du bloss sonst noch vor mir?

Niemals würde sie diese Frage laut aussprechen, schon gar nicht in dem Moment, in dem er aufsteht und nach seinem Mantel greift. Zweifel ud Misstrauen steigen in Shehera hoch und sie fragt sich, was der Elb denn wohl wirklich vor hat. Sein Gesicht ist zu einer kühlen Maske erstarrt und ohne sich noch einmal umzudrehen oder auch nur noch ein Wort zu verlieren, verlässt er das Schlafzimmer und Shehera bleibt alleine zurück. Läuft alles wunderbar, nicht wahr? Spöttisch meldet sich ihre Stimme zu Wort, doch sie klingt als wäre sie weiter weg als jemals zuvor und in Sheheras Kopf rasen so viele Gedanken umher, dass sie auf diesen einen überhaupt nicht achtet.

Während sie noch über das nachdenkt, was gerade passiert ist, greifen ihre Hände unbewusst nach den weichen, hellen Wildlederstiefeln und wie von selbst gleiten ihre Beine hinein. Als Shehera bemerkt, was sie tut, steht sie schon vor der verschlossenen Zimmertüre, den Umhang um ihren Körper geschlungen und die Kapuze tief im Gesicht. Ich werd ihn nicht mehr alleine lassen, wenn er sich in Schwierigkeiten bringt. Sie ist erstaunt, dass dies wirklich ihre eigenen Gedanken sind und nicht die der so vertrauten Stimme. Tief in sich fühlt sie, dass sie einen Fehler macht, wenn sie ihm jetzt folgt, doch ihren Beinen scheint dies vollkommen egal zu sein.

Leise tritt sie auf die Holzdielen, welche sie inzwischen selbst so gut kennt, dass sie verhindern kann auf eine zu treten, welche ein verräterisches Knarren von sich geben würde und leise und vorsichtig folgt sie Máel nach Draussen, wo sie ihn gerade noch in der Dunkelheit verschwinden sieht. Das Fest... Sie entscheidet sich, einen andern Weg als den über den Strand zu nehmen, um ihm nicht die Möglichkeit zu geben, sie zu entdecken und schlägt schnell den Weg in Richtung Stadt ein, wo sie mit ihrem schwarzen Mantel von den Schatten der Nacht kaum noch zu unterscheiden ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 15. Nov. 2004, 12:20 Uhr
Beruhigt, doch vollkommen durchnässt kehrt Shehera in das Haus der Geschichten zurück und bleibt einen Moment auf der Terasse stehen. Sie lässt ihren Blick über den Strand gleiten und ein Seufzen kann sie sich nicht unterdrücken. Was ist es nur? Was ist es nur, was Dich nicht in Ruhe lässt und warum erzählst Du es mir nicht? Ihre Gedanken sind Fragen, welche sie eigentlich Máel stellt, doch dieser kann sie sicherlich nicht hören. Und sie wird ihn nie laut danach fragen, denn trotz ihrer Neugier ist sie der Meinung, dass er selbst erzählen muss, was er ihr anvertrauen will.

Enttäuscht schlägt sie die Augen nieder und betritt das Haus, in welchem es in der Nacht kühl geworden ist, was ein Frösteln über ihren Rücken laufen lässt. Sie geht in die Küche und entfacht ein Feuer im Herd, um frischen Tee zu machen und mit der Wärme gleichzeitig das Haus zu heizen. Mit dem Becher Tee geht sie zurück in ihr Zimmer und setzt sich an's Kopfende, bevor sie nach dem Buch greift, welches neben ihr auf dem Nachttisch liegt und anfängt zu lesen.

Schon bald ist sie vollkommen in die Geschichte vertieft und hört und sieht nichts mehr von ihrer Umgebung, wobei ein leises Lächeln hier und da davon zeugt, dass die Geschichte alles Andere als traurig ist.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Nov. 2004, 23:22 Uhr
Es dauert nicht allzulange, bis Shehera nervös das Buch zur Seite legt und auf die Kerze blickt, welche neben dem Bett auf dem Nachttisch steht. Sie kann sich nicht auf die Zeilen konzentrieren, die sie liest, was für die Geschichtenerzählerin mehr als ungewöhnlich ist. Normalerweise liest sie ein Buch und versinkt in der Geschichte, doch heute ist dies anders. Anhand der schon halb abgebrannten Kerze kann sie abschätzen, dass es nicht mehr lange bis Sonnenaufgang ist und sie beginnt sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, wo Máel wohl bleibt.

Vielleicht ist irgend etwas passiert? Ja, wahrscheinlich hat er noch einmal eine der hübschen Damen getroffen und Dich erneut darüber vergessen. Seufzend schwingt Shehera ihre Beine aus dem Bett und bleibt einen Moment einfach sitzen, die Arme auf die Knie gestützt und die Stirn in die Hände. Vielleicht hat Varin ihn auch doch noch erkannt und ihn schliesslich eingesperrt? Mach Dich nicht lächerlich! Sah es etwa so aus als würde der Blaumantel ihn abführen?

Shehera steht auf und geht in die Küche, wo sie sich erneut einen Tee macht, bevor sie zurück in ihr Zimmer geht und sich wieder auf das Bett setzt. Doch lange hält sie es dort nicht aus und sie nimmt die Kerze in die eine und den Becher Tee in die andere Hand, womit sie sich schliesslich in den Raum der Geschichten begibt und sich in der Mitte auf den Boden setzt. Die Kerze stellt sie neben sich hin und trommelt mit den Fingern auf dem Becher herum, was ein dumpfes Geräusch verursacht. Noch immer prasselt der Regen auf das flache Dach des Hauses und das Geräusch - welches normalerweise beruhigend ist - hat in diesem Moment eine seltsam beunruhigende Wirkung auf die braunhaarige Frau. Vielleicht sollte ich nach ihm suchen? Schliesslich war es das letzte Mal auch nicht das Dümmste. Sicher! Du wärst fast getötet worden und Lorne gleich mit! Das war sicher nicht das Dümmste!

Sarkastisch und böse klingt die Stimme in ihrem Kopf und so sehr Shehera es auch versucht, dieses Mal wird sie sie nicht mehr los. Und dann findest Du ihn in den Armen einer Andern, bist Du dann glücklicher? Die hübsche Halbelbe - wie hiess sie noch? Amrun? Oder die wilde Amazone, der Du noch nichtmal vorgestellt wurdest. Sei doch still! Vielleicht wollte er einfach diesen Leuten helfen und die Gegner waren zu stark? Und nun liegen er und der Blaumantel verletzt in irgend einer verregneten Gasse und warten auf Hilfe? Ihre Fingernägel geben sich mit dem Becher nicht mehr zufrieden und trommeln ohne Unterlass auf den blank polierten Holzbrettern des Bodens, ohne dass Shehera es auch nur bemerken würde.

Das ruhige Sitzen macht sie noch nervöser, weshalb sie aufsteht und sich zwingt, jedes Wandbild eingehend zu studieren, obwohl sie jeden Pinselstrich von Allenia schon auswendig kennt. Sie registriert das Bild an sich gar nicht, sondern sieht vollkommen andere Bilder darin, schreckliche Vorahnungen vermischen sich mit Bildern aus ihren Träumen. Unruhig geht sie im Raum auf und ab, wobei ihre nackten Füsse nur dumpf widerhallen und so sicherlich nicht Lorne aufwecken können und ihre Fingernägel prasseln im Takt des Regens gegen den harten Ton des Bechers. Vielleicht haben sie auch schon beendet, was sie wollten und vergnügen sich nun irgendwo in einer Taverne, während Du hier sitzt und Dir sorgen machst? Es reicht jetzt wirklich! Und selbst wenn es so wäre, wäre es in diesem Wetter wohl kaum erstaunlich, oder? Ihre Augen verengen sich zu Schlitzen, währnd sie wütend auf die Antwort der Stimme wartet, welche sich allerdings Zeit lässt. Ha! ist schliesslich alles, was von dieser kommt und Shehera zieht ihre linke Augenbraue nach oben.

Ohne es selbst zu bemerken, hat sie schliesslich das grosse Buch mit den Drachen darauf heruntergeholt und hält es nun in beiden Händen, während der Becher auf dem Brett steht, wo sonst das Buch ruht. Nein! Genau das werde ich jetzt nicht tun! Seufzend stellt sie es zurück, wo es hingehört und fängt erneut an, mit den Nägeln den Becher zu bearbeiten, Und wenn ihm wirklich etwas passiert ist? Aber ich habe doch gesehen, was in der Unterstadt passiert ist. Wenn er sowas überlebt, kann ihm ein Strassenräuber wohl kaum etwas antun. Und wenn er sonst eine Dummheit macht? Ach was! ich mach mich nur selbst verrückt, ich sollte mich hinlegen und schlafen. Ihr ist selbst klar, dass sie das nicht kann und sie nimmt die Kerze, womit sie ein Windlicht entzündet, bevor sie ihre Schuhe anzieht und den Wintermantel überstreift. Mit der Kapuze tief in's Gesicht gezogen geht sie auf die Veranda und setzt sich in den Schaukelstuhl, dessen Schaukeln sie - wie sie hofft - beruhigen wird.

Gedankenverloren wandern ihre Augen über den Strand und den See, in welchem sich durch die dicken Regentropfen Ringe wie Edelsteine bilden. Langsam scheint der Regen nachzulassen und obwohl diese Tatsache sie etwas beruhigen sollte, passiert genau das Gegenteil. Wo ist er nur? Da sie sich sicher ist, dass es keinen Sinn hätte ihn zu suchen, weil sie keinen Anhaltspunkt hat, wo er hingegangen sein könnte, entscheidet Shehera sich, einfach da sitzen zu bleiben und hofft, dass das beruhigende Schaukeln sie irgendwann in's Reich der Träume befördern wird.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Nov. 2004, 01:00 Uhr
Sie weiss nicht, wie lange sie an der Kälte gesessen hat, doch als sie aus ihren Gedanken wieder zu sich kommt, sind ihre Finger eiskalt und sie kann sie kaum noch bewegen. Wo er bloss bleibt? Die Stimme in ihrem Kopf ist schon seit einiger Zeit still und schon fast macht Shehera sich sogar darüber Gedanken. Langsam erhebt sie sich aus dem Schaukelstuhl und erst jetzt merkt sie, dass auch ihre Beine vollkommen steif geworden sind und sie fragt sich, warum sie sich das überhaupt antut.

Es ist mitten in der Nacht Shehera! Faeyris hat schon lange die Mitte des Himmels passiert und er ist noch immer nicht zurück! Egal, wo er ist, er scheint sich nicht die geringsten Gedanken um Dich zu machen, denn sonst wäre ihm klar, dass Du Dir Sorgen machst. Was versuchst Du eigentlich, Dir vorzumachen? Mit langsamen und mechanischen Schritten - aufgrund ihrer von der Kälte steifen Beinen - macht sie sich wieder auf den Weg in das Haus, wobei sie sich die Worte der Stimme durch den Kopf gehen lässt. Eine gewisse Logik kann sie den Worten nicht absprechen und vollkommen in Gedanken versunken entledigt sie sich in ihrem Zimmer vom Umhang und den Schuhen, um sich wieder in's Bett zu setzen.

Sie lehnt ihren Oberkörper an's Kopfende und zieht die Decke eng um sich, um ihre Glieder zu wärmen, während sie noch immer über die Worte nachdenkt. Sicher ist ihm etwas zugstossen. Doch sie erinnert sich zurück, an den kalten, fremden Blick als er aufgestanden ist um zu gehen. Seine grünen Augen haben sie angesehen, als sei sie eine vollkommen Fremde und nur während eines winzigen Augenblicks hat sie etwas wie Erkennen in ihnen aufflammen sehen. Du wirst sehen! Er wird irgendwann zurück kommen, nach Taverne riechen und wahrscheinlich wird er mit dem Blaumantel etwas getrunken haben. Ganz sicher werden sie sich köstlich amüsiert haben, während Du hier sitzt und Dich vor Sorge vollkommen wahnsinnig machst.

Sheheras Augenbrauen ziehen sich zusammen und langsam steigt Ärger in ihr auf, welcher die Sorge um Máel zu verdrängen droht. Es klingt so einleuchtend, so vernünftig, dass sie einfach nicht umhin kommt, der Stimme Glauben zu schenken. Wahrscheinlich hat er auch noch eine der hübschen Frauen bei sich, welche sicher noch auf dem Fest verweilt haben, als sie daran vorbeigekommen sind. Und das an Eurem halbjährigen Jubiläum! Diese Annahme allerdings kann Shehera so nicht glauben, denn schliesslich hat es geregnet und sicherlich ist bei dem Wetter niemand draussen geblieben.

Warum tut er mir das bloss an? Denkt er wirklich keinen Augenblick daran, dass ich mir nach all dem, was wir erlebt haben, Sorgen mache? Die einzige Antwort der Stimme ist ein hämisches Lachen und Shehera seufzt erneut, während sie sich mit dem Rücken in das Kissen drückt. Sie versucht ihren Geist zu leeren, doch schafft sie das nicht und immer wieder sieht sie Bilder vor ihrem geistigen Auge. Einerseits Bilder eines verletzten Elben, wie sein Blut sich mit dem Regen auf den aufgeweichten Strassen Talyras vermischt und andererseits Bilder von dem selben Elben, welcher in einem Gasthaus mit Varin bei einem Bier sitzt, wobei auf dem Schoss von beiden Männern bei manchen Bildern eine hübsche Frau sitzt und bei andern nicht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Nov. 2004, 10:13 Uhr
Das Ende einer langen Nacht


Hier geht's zur Vorgeschichte im Pfirsich... (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1073486687;start=435)

Der Wind pfeift eiskalt durch Máels Ledermantel und beißt in seine Haut. Seit er den Strand erreicht hatte, dessen Sand nebelfeucht unter seinen Stiefeln knirscht, war der Herbstwind mit jedem seiner Schritte stärker geworden, und leichter Schneefall rieselte zu Boden, kurz nachdem er die schützenden Gassen Talyras hinter sich gelassen hatte. Die Schneeflocken wirbeln um sein Gesicht und behindern seine Sicht, doch seine Schritte finden automatisch den Weg, der ihn nach Hause bringen wird. Sein Herz wird mit jedem zurückgelegten Wegstück schwerer und sein schlechtes Gewissen nimmt zu, obwohl Máel jedes Mal sicher ist, schlechter könnte es nicht mehr werden.

Er hatte sich vor Stunden aus dem Bett geflüchtet, konnte dem Ruf der Nacht nicht widerstehen, mit der ihn die Stimme in seinem Inneren beständig verführte. Missmutig bleibt er stehen und sieht zum nahen Haus und zu seinen Spuren, die durch den dünnen Schnee zurück zur Stadt und damit zum Ort seiner zahlreichen Verfehlungen führen und er wünscht sich, sein Gewissen wäre jemals wieder so rein wie das Weiß, das wie feiner Puderzucker über der Stadt und dem Wald liegt. Zu viele dunkle Flecken hatten es im Laufe der Jahre in ein schmutziges Grau gefärbt, und nicht mal die Gewissheit alles mit den besten Absichten getan zu haben, konnte daran etwas ändern. Kurz ist er versucht einen befreienden Schrei aus seiner Brust zu entlassen, doch die Nähe zum Haus der Geschichten, die ihm gerade noch rechzeitig wieder einfällt, verhindert das im letzten Augenblick.

Mit einem tiefen Seufzen nimmt er seinen Weg wieder auf und bereite sich darauf vor, dass er seinen Rucksack gepackt im Flur oder auf der Terrasse finden wird, während Ben ihn mit vorwurfsvollen Augen ansieht, die stumme Frage in seinem treuen Hundeblick, wie der Elf das zarte Glück so vollendet in den Sand setzen konnte. Zu seiner Überraschung ist die Veranda ohne sein Reisegepäck und auch von seinem schwarzen Begleiter fehlt jede Spur, so dass er vorsichtig auf die Türe des Hauses zugeht, als würde er zu seiner Hinrichtung schreiten.

In dem Moment, wo er nach dem Türknauf greifen will, zieht Máel seine Hand ruckartig wieder zurück, als wäre der Griff ein glühendes Stück Kohle. Seine leise Stimme flüstert ihm zu Ja, Du hast es verdorben. Vergiss nicht, binde Dich an nichts, was Du nicht in 30 Sekunden problemlos verlassen kannst! Bring’ uns in Sicherheit! Nicht nur die Stadtwache hat Dich erkannt, sondern auch Deine alte Gilde ist auf unserer Spur! 30, 29… Langsam zählt die Stimme weiter rückwärts und mit jeder Zahl weicht der kreidebleiche Elf einen Schritt weiter von der Türe zurück, wobei seine Schritte zum ersten Mal nicht auf die leise quietschenden Dielen achten.

20, 19, 18… Máel wirbelt herum und erst am Treppenabsatz bleibt er stehen, als hätte ihn der Blitz getroffen. 10, 9, 8… nein…Nein…NEIN! Alles ihn ihm lehnt sich gegen die fordernde Stimme auf, die ihm zuflüstert, wie immer nur das Beste für sie Beide zu wollen, und Máel sinkt auf die Stufen, zieht seine Knie dicht an seine bebende Brust und schlingt die Arme um seine Beine, um sein Gesicht darin zu vergraben.

Er hat Hunger, denn er hat seit dem Frühstück bei Morgana nichts mehr gegessen, sein Körper schmerzt von den zahlreichen blauen Flecken, die er sich heute bei seinen beiden Kämpfen zugezogen hat, von seiner Schulterwunde, der er die von Morgana verordnete Ruhe verweigert hatte ganz zu schweigen, sein Zunge klebt pelzig und trocken vom Wein an seinem Gaumen, Schlaf hatte er schon seit fast 24 Stunden keinen mehr und die Kälte frisst sich gnadenlos in seinen bereits wieder feuchten Mantel, doch von allem fühlt er so gut wie nichts, denn der Schmerz in seinem Herzen ist größer als alles. Noch nie hatte er sich so elend gefühlt!

3, 2, 1…Lauf, Máel, lauf! Doch Máel hört nichts mehr. Sein Geist ist an den einzigen Platz geflüchtet, wo er glücklich ist. Es ist ein namenloser Tag in diesem Sommer, er sitzt mit She in seinem Armen auf eben dieser Stufe. Beide sehen sich verliebt an und lachen, während sie Lorne beobachten, die mit einem vergnügten Ben durch die Wasser des Ildorels tobt. Nur eine heiße Träne findet den Weg durch seine geschlossenen Lider und ist die einzige Wärmequelle, als sie siedend heiß eine Spur über seine unterkühlte Wange zieht. Heute wäre er ein halbes Jahr mit Shehera zusammen…….

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Nov. 2004, 12:53 Uhr
Das Ende einer langen Nacht


Er weiß nicht, wie lange er so da sitzt, doch seine geschickten Finger sind nur noch taube Eiszapfen, als er sich endlich wieder erhebt, als wäre er der älteste Elf der Immerlande. Seine Hand kann sich kaum um den Türknauf schließen, als er ihn so zaghaft berührt, als würde er sein Glühen gleich wieder beginnen. Doch Máel weiß, er muss mit She reden, er hat nur diese eine Chance. Leise schwingt die Tür auf, und sein Blick fällt auf Ben, der ihn mit gesenktem Kopf und ohne rechte Freude empfängt. Also doch…, aber seinen Mandelaugen erblicken keinen Rucksack, der ihn zum gehen auffordert, was ihm ein erleichtertes Seufzen entweichen lässt, doch das Eisenband um seinen Brustkorb vermag er damit nicht zu sprengen. Zitternd vor Kälte legt er den Mantel ab, auf dessen Schulterstücken noch Schneespuren kleben, und hängt ihn an den Haken hinter der Tür, bevor er an Ben vorbei huscht, dem er nur gedankenverloren den Kopf tätschelt, um in Shes und sein Schlafzimmer zu schlüpfen.

Spannung liegt greifbar in der Luft und seine elfischen Sinne verraten ihm einen Cocktail aus Wut, Enttäuschung, Trauer, Sorge…und Liebe, der in seiner Geliebten brodelt, die sich schlafend stellt. Leise geht er vor dem Bett auf die Knie und streckt seine Hand nach Shes Schulter aus, zögert noch einen Wimpernschlag, und berührt sie dann sacht. „She, ich…“, ein Schlucken unterbricht seine zaghafte, fast schon schüchterne Stimme, „…kann ich mit Dir reden?! Ich hab wohl ziemlichen Mist gebaut, als ich einfach so weg bin…….“ Verlegen wartet er auf ein Zeichen, dass sie wirklich wach ist, und als sie nach einer endlos scheinenden Ewigkeit ihr Gesicht zu ihm dreht, durchbohrt der verletzte Ausdruck in ihren Augen schier sein Herz. Er möchte aufschreien, sich zu Boden werfen, haltlos weinen, aber mit der Kraft der Verzweiflung begegnet er ihrem Blick. Ein stummes, verständnisloses „Warum?!“ steht im tränenfeuchten Schwarz ihrer bildschönen Iris.

„Ich…“, ihm fehlen die Worte, um zu erklären, was passiert ist, was er getan hat. Wo ist der wortgewandte Barde, der sich aus jeder Situation herauszureden vermochte, wenn er ihn brauchte?! Seine durchgefrorenen Finger brennen fast wie Eisen, frisch aus der Esse eines Schmieds, als sie sich wie ein Blatt im Wind auf Shes Wange legen. Ein halbersticktes, „Verzeih mir…“, kommt über seine von der Kälte aufgesprungenen Lippen, bevor ein noch leiseres, kaum noch zu hörendes, „Verzeih mir…“, folgt und er mit der Gewissheit die Finger zurückzieht möchte, dass er diese Nacht niemals würde erklären können. Ausgerechnet dieses Mal musste sie erwachen, wo ihm deutlicher als jemals zuvor die Erinnerungen geblieben sind, die sonst nur lückenhaft am nächsten Morgen vorhanden waren.

„Ich habe nachts oft nicht Ruhe finden können und etwas in mir treibt mich hinaus ins Dunkel, um die Dinge zu tun, die ich gelernt habe. Ich werde diese Stimme nicht los!“, Hilfe suchend blickt er sie mit purer Hoffnungslosigkeit an. „Ich muss diesem Drang ein Ziel geben, darum habe ich versucht Verbrechen zu verhindern, statt sie zu begehen. Da war ein junges Paar, das ich beschützen MUSSTE!“ Als wäre er unwürdig, etwas Unschuldiges wie Shehera zu berühren, weil seine blutigen Finger Spuren hinterlassen würden, nimmt er seine eisige Hand von ihrer Wange, wendet sein Gesicht ab. „Fast hätte ich ihn getötet…und nur Varins Ruf hat mich davon abgehalten.“ Das ist nicht die ganze Wahrheit, aber zumindest hatte der Ruf des Blaumantels seinen Blick auf Lola gelenk. Die nur ein Hirngespinst im Dunkel der Gasse war! Still! „Der Blaumantel und ich haben die beiden Schurken festgenommen und zur Steinfaust gebracht. Natürlich hatte er einen Haufen Fragen, weil er mich nach der Rauferei mit Deinem Freund von einem Steckbrief erkannt hat, und so wollten wir etwas trinken gehen.“ Das seine Geschichte einige Lücken aufweist, bemerkt Máel nicht, der seinen Weg in Gedanken erneut durchlebt, und sich bei jedem Bild fragt, warum er nicht einfach anders gehandelt hat.

„In dieser verfluchten Taverne, musste ich dann ausgerechnet auf den besten Kopfgeldjäger meiner alten Gilde treffen, Sehartymôr, den Engel des Todes! Auf Urlaub, hier, in Talyra!“ Über diesen Umstand muss Máel noch immer den Kopf schütteln, als er sich die Verkettung von Zufällen vorstellt, die zu dieser Situation geführt haben könnten. „Ich habe versucht, sie in die Irre zu führen, doch es ist mir nicht gelungen, und bis zum Morgengrauen habe ich mit ihr darüber verhandelt, wie sie an ihr Geld für meinen Kopf kommen kann, ohne mir die Kehle durchzuschneiden…“ Chiana spart Máel aus, weniger aus echter Scheu, als aus der Tatsache heraus, dass sie nicht das Geringste bedeutet und She schon mit den wirklich wichtigen Dingen genug zu kämpfen haben wird.

„Ich habe mich bemüht, meiner Vergangenheit den Rücken zu kehren, aber sie will sich nicht fortwischen lassen…“ Bei seinen letzten Worten ist er bis zu dem Stuhl vor der Kommode zurückgewichen, und für She wird er zu einem Schatten, vielleicht seinem wahren Selbst, das er nicht wahr haben möchte. “Wenn Du mich nicht mehr an Deiner Seite willst,…dann…werde ich Dir keine Scherereien machen.“ Seine Stimme ist ein Flüstern, kaum lauter als der Wind, während er mit zitternden Schultern seine unterkühlten Finger zwischen seinen Oberschenkeln wärmt, und müde und erschöpft seinen Kinn auf die Brust sinken lässt. Alles an seiner Haltung ist ein Hilfeschrei, doch er weiß, er hat sie nicht verdient, und ob Shehera ihn überhaupt hören kann, bezweifelt er.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 30. Nov. 2004, 13:45 Uhr
Als die Zimmertüre sich nach der endlosen, einsamen Nacht öffnet, in welchen Shehera Ängste durchgestanden hat wie noch nie in ihrem Leben, kann sie sich nicht entscheiden, ob sie nun verletzt oder wütend sein soll oder sogar einfach froh darüber, dass ihm scheinbar nichts passiert ist. Vor ihren geschlossenen Lidern sieht sie deutlich sein Gesicht - das Gesicht, welches ihr mit kalten Augen entgegengesehen hat, kurz bevor er sie mitten in der Nacht einfach verlassen hatte. Haltlose Wut steigt in ihr auf, Wut auf den Mann, welcher sie verletzt und voller Sorgen alleine im Zimmer hat sitzen lassen, ohne ihr zu erklären, worum es wirklich geht. Wut auf den Mann, welchen es sichtlich nicht gekümmert hat, was mit ihr ist, während er durch die dunklen, nassen Strassen Talyras streift und sich um sein eigenes Leben kümmert, ohne an ihres zu denken.

Sie fühlt, wie die Wut aus ihr heraus will, wie das Verlangen in ihr aufsteigt, sich zu ihm zu drehen und ihn einfach anzuschreien, doch sie weiss, wo das enden würde. Am Ende würde sie nicht schreien, sondern wie ein kleines Kind weinend in einer Ecke sitzen und er hätte ihr noch mehr weh getan als er es sowieso schon hat. Nie wieder Shehera, nie wieder! Du hast es Dir geschworen! Du hast es UNS geschworen! Nie wieder wird ein Mann Dir so weh tun... vergiss den Schwur nicht und verleugne Dich selbst nicht. Shehera kommt nicht mehr dazu, der Stimme zu antworten, als sich Máels kalte Hand auf ihre Schulter legt und ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagt. Seine zaghafte Stimme vermag nicht, sie zu verunsichern doch obwohl sie sich fest vorgenommen hat, nicht mit ihm zu reden, dreht sie ihren Blick zu ihm. Ein Geruch von Taverne dringt an ihre Nase, nach Alkohol und dem schweren Parfüm der hiesigen Dirnen.

Die Augenbrauen der Geschichtenerzählerin ziehen sich wütend zusammen, während ihre augen noch immer verletzt blicken und noch immer kann sie sich nicht entscheiden, was sie fühlen soll. Riechst Du es Shehera? Ich hatte recht, nicht wahr? Es war genau so, wie ich es Dir vorhergesagt habe! Sie kann der säuselnden Stimme nicht wiedersprechen, denn auch wenn sie es nicht glauben will, so sind die Gerüche, welche sie wahrnimmt, nicht falsch zu verstehen. Das schwere Parfüm vermischt sich mit kaltem Schweiss, dessen Geruch Shehera nur zu gut von dem Elben kennt. Seine Worte dringen an ihr Ohr als würden sie in einem fernen Land gesprochen und wären lediglich Trugbilder im Wind, der zu ihr getragen wird und sie hört ihm gar nicht richtig zu. Alles, was sie wirklich in ihren Geist aufnimmt sind die Worte 'verzeih mir', welche die Wut in ihrem Körper noch mehr schüren.

Ihr Magen krampft sich zusammen und den einzigen Wunsch der sie hat ist aufzustehen und zu gehen, doch schafft sie nichteinmal das, denn ihr Körper scheint wie versteinert. Mit grösster Mühe hält sie die Tränen zurück, welche sie von der Wut und Enttäuschung befreien wollen, als er ihr erklärt, warum er es getan hat. Lass Dich nicht weich machen! Denk an das, was Du als Tatsache vor Dir siehst und riechst! Shehera muss sich zwingen, die Stimme zurück zu drängen, um überhaupt seinen Erklärungen folgen zu können und so kalt seine Augen waren, als er gegangen ist, so kalt sind nun die ihren, welche ihn schwarz und undurchdringlich wie der Nachthimmel ansehen. Die Erklärung über den 'Engel des Todes' lässt sie die Augenbraue hochziehen und als seine Worte ihr suggerieren, dass es sich dabei um eine Frau handelt, verbindet sie das Bild automatisch mit dem Geruch des schweren Parfüms.

Dies führt dazu, dass sie ihm kein Wort glaubt, denn kein professioneller Jäger würde ein solches Parfüm tragen und sie tut seine Geschichte als eine grosse Lüge ab, welche er erfindet, um ihr nicht noch mehr weh zu tun. Ihre Augen verengen sich zu wütenden Schlitzen, als er weiterspricht und ihr erklärt, dss er bis zum Morgengrauen um sein Leben gefeilscht hätte und ihre Nase kräuselt sich vor Wut, wobei es immer leichter wird, die Tränen zurückzuhalten. Er hat Dir gesagt, es sei vorbei She! Er hat Dir VERSPROCHEN es sei mit seiner Rache zu Ende! Sieht so ein Ende aus? Für mich sieht so ein Leben aus, das keinen Platz für Dich hat! Wie zur Bestätigung auf die wütenden Worte der Stimme nickt sie leicht vor sich hin und ihre Nasenflügel beben, als sie sich zusammenreissen muss, ihn überhaupt zu Ende reden zu lassen.

Er hat sich BEMÜHT, der Vergangeneit den Rücken zuzukehren! BEMÜHT She! Kennen wir dieses Wort nicht schon? Bemühen tun sich alle, nicht wahr? Nur schaffen tut's keiner. Weil es keiner wirklich WILL! Kalt und unnachgibig blicken ihre Augen dem Elben hinterher, als er zurückweicht und wie ein Schatten in der Ecke verschwindet, doch die Worte, die er spricht, brechen sie innerlich. Nein! NEIN! Tu uns das nicht an... Shehera, nein! Ihr Blick verändert sich und neugierig und besorgt mustert sie den Mann, welcher wie ein halb durchgefrorenes Kind, welches den Mord an seinen Eltern beobachtet hat, in der Ecke sitzt und vor Kälte zittert. Ich werde das verschieben... spricht sie innerlich mit der Stimme. Nein. Wenn Du jetzt nachgibst, hat er gewonnen, für immer. Du wirst nie wieder darüber sprechen und es wird uns zerstören.

Seufzend rutscht sie auf dem Bett ein Stück zur Seite, und obwohl ihre Augen noch immer erfüllt sind von Schmerz und Enttäuschung, so scheint doch wenigstens die Wut zum Teil verraucht zu sein. Mit einer Hand hält sie die Decke hoch und sieht ihn auffordernd an, bevor sie selbst sich zur andern Seite dreht und in die Ecke starrt, während warme, salzige Tränen nun doch noch ihre Augen verlassen. Ihr ganzer Körper zeigt deutlich, dass sie ihn nicht näher haben möchte als dort, wo er sich wärmen kann und sie fragt sich, wo das alles hinführen soll. Nichts. Einfach gar nichts. Du sagst nichts und verkriechst Dich, gibst auf. Sagst nicht, dass Du denkst, es ist nur eine schöne Geschichte, wie nichtmal DU sie besser hättest erfinden können. Du bist schwach! ist das Letzte, was sie von der Stimme vernimmt und die Worte durchbohren wie heisse Nadeln ihr Herz, während sie ihr recht geben muss. Sie ist schwach und sie wird es immer bleiben, doch sie wird diese Geschichte sicherlich niemals vergessen und ihn dies auch fühlen lassen. Alles was sie glaubt ist, dass er in einer Taverne war, und zwar ohne den Blaumantel, dafür mit einer schönen Dirne und er hat sicherlich nicht an sie gedacht, während er die Zeit mit dieser genossen hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 30. Nov. 2004, 16:52 Uhr
Der Morgen danach...


Wortlos lauscht Shehera seinen Worten und ihr Blick brennt die kalte Flamme der Ungläubigkeit. Er versteht sie, das ist das Schlimmste daran. Er würde sich selbst nichts glauben, wenn er es nicht selbst erlebt hätte, wenn er nicht genau wüsste, solche Geschichten schreibt das Leben besser, als sich jeder Geschichtenerzähler ausdenken könnte. Ihre Enttäuschung trifft ihn mit der Wucht eines Hammers, verletzt seine empfindlichen Antennen, mit denen er nur ertasten möchte, ob es ihr nicht doch lieber wäre, wenn er gehen würde. Jetzt, sofort! Wie konnte er je darauf hoffen, sie würde ihm verzeihen?! Nicht vergessen, das wäre möglich, aber mehr zu erwarten wäre vermessen von ihm.

Und so ist es der größere Schmerz, als sie sich von ihm abwendet, ihm einen Teil ihres Lagers überlässt, statt ihm ihre Enttäuschung entgegen zu schreien. Jemandem die kalte Schulter zeigen, dieses Sprichwort führt sie ihm bis zur Vollendung vor Augen. Einladend und abschreckend zu gleich wirkt das wärmende Bett auf ihn und so dauert es einen Moment, bis er sich zögernd erhebt und mit fahrigen Bewegungen seine Kleidung ablegt, die er wütend achtlos in eine Ecke wirft, als wäre sie an allem schuld.

Máel schlüpft ins Bett und rutsch bis zur äußersten Kante nach außen, als wenn seine Berührung Shehera besudeln würde. Sie hatte etwas besseres verdient, als einen ehemaligen Dieb, der sich nicht aus seiner Vergangenheit befreien konnte, in die er so tief verstrickt war, wie eine Forelle im engmaschingen Netz eines erfahrenen Fischers. Das Bett ist so warm von ihrem Körper und duftet so verführerisch nach ihr, dass er trotz der Distanz, die zwischen ihnen wie eine unüberwindlicher Abgrund gähnt, ihre Nähe fühlen kann. Dürfte er es wagen, seine Hand erneut nach ihr auszustrecken?! Seine Hand ballt sich zur Faust, während seine Kiefer sich zusammenpressen, als wollten sie Stein zu Staub zermahlen. Nein! Sie brauchte Zeit, und es würde an ihm liegen, ihr dabei zu zeigen, dass er es wert ist, dass sie ihm verzeiht.

Seine Gedanken drehen sich noch eine Weile im Kreis, bevor eine bleierne Schwere endlich Besitz von ihm ergreift, und ihn in die traumlose Trance zerrt. Doch sein Unterbewusstsein will sich noch nicht völlig geschlagen geben, und als er sich schlafend auf die Seite dreht, tatstet seine Hand nach den Spitzen von Sheheras dunklem Haar, um wenigstens einen Hauch von ihr zu spüren.

Die Stunden kommen und gehen, ohne dass der Elf etwas davon bemerkt, und auch als Lorne, Klein und Ben das Haus verlassen, wacht er nicht auf. Er hatte seinem Körper zu viel abverlangt, und bis seine Kräfte regeneriert wären, würde es mehr benötigen, als ein paar Stunden Schlaf.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 30. Nov. 2004, 23:21 Uhr
Shehera kann hören, wie Máel seine Kleidung wütend in die Ecke wirft und sie schreckt bei dem Geräusch zusammen. Sicher... nun ist ER wütend auf DICH! Und das ist dann das, was Du willst. Wirklich gut, Shehera, wirklich gut... Keine weiteren Worte der Stimme sind nötig, um ihre heissen Tränen in kleinen Bächen aus den Augen zu drücken, welche sich schliesslich wie kleine Feuerkugeln einen Weg über ihre Wangen bahnen. Sie sammeln sich im Bettlaken, wo sie einen kleinen See der Verzweiflung hinterlassen und nur mit grösster Mühe kann Shehera sich selbst beherrschen sich nicht umzudrehen und ihm wenigstens zu zeigen, wie sehr er sie verletzt hat.

Ihre Augen sind starr an die Wand gerichtet und sie denkt an überhaupt nichts. Jeglichen Gedanken hat sie aus ihrem Geist verbannt, damit ihr nicht noch mehr weh getan wird und als seine Fingerspitzen nach ihrem Haar tasten ist sie sich sicher, dass er in Trance verfallen ist. Für einen Moment hält sie ihren Atem an, um seinen regelmässig hören zu können und schliesslich schwingt sie ihre Beine langsam und leise aus dem Bett, um aufzustehen. Ein letzter vorwurfsvoller Blick trifft den schlafenden Elben und abschätzig zieht sich die Nase der Geschichtenerzählerin kraus. Sie nimmt den Kamm von der Kommode und verlässt leise das Zimmer, noch immer trägt sie das schwarze, teure Kleid, welches sie für das Fest angezogen hatte.

Sie kämmt sich im Flur vor dem kleinen Spiegel, welcher an der Wand hängt und wirft sich schliesslich den Umhang über. Wie hiess sie? Yori? Ja ich denke, nach ihr sollte ich suchen. Der Gedanke an die Nachricht von Maria kam ihr schon am Abend zuvor und schweren Herzens verlässt sie das Haus der Geschichten, ohne Máel eine Nachricht zu hinterlassen. Als sie an Lornes Zimmer vorbeigeht steht diese einen Spalt offen und Shehera kann sehen, dass das Mädchen das Haus scheinbar noch früher verlassen hat als sie selbst. Noch immer rinnen kleine, feine Tränen über ihr Gesicht, als sie die Tür öffnet und in die schwachen Strahlen Shenrahs tritt, welche sich in dem salzigen Wasser auf ihrem Gesicht in tausend Farben bricht. Seufzend zieht sie den Umhang enger um ihren Körper und verlässt die Terasse, um in der Stadt nach ihrer zukünftigen Schülerin zu fragen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 01. Dez. 2004, 09:19 Uhr
Der Morgen danach...


Máel erwacht kurz nachdem er in Trance gefallen ist bereits wieder, und noch bevor er die Augen aufschlägt, weiß er warum. Es fehlt etwas…nein jemand! Wie schon im Pfirsich weckt ihn en Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht so ist, wie es sollte. Vorsichtig streckt er seinen Arm aus, um nach Shehera zu tasten, doch ihre einzige Spur ist die Restwärme, die ihr wunderschöner Körper unter ihre Decke zurückgelassen hat, wie eine ferne Erinnerung gerade noch spürbar, bevor sie für immer verblasst. Langsam streicht seine Hand über das Laken ihrer Schlafstatt, und als er Sheheras Kopfkissen erreicht, fühlt er die tränenfeuchten Flecken, die sie als Abschiedsgeschenk zurückgelassen hat.

Langsam dreht der Elf sich auf den Rücken und presst seine Handballen an die pochenden Schläfen, hinter denen wirbelnde Gedanken mit den noch immer vorhandenen Zwergen um die Wette hämmern. An Schlaf ist eh nicht mehr zu denken und mit einem energischen Tritt befreit er sich von der Bettdecke. She! Dieser eine Gedanke verdrängt alle anderen, und schnell kommt er auf die Füße. Zu schnell vielleicht, denn sofort beginnt sein Kreislauf zu rebellieren, und das Zimmer dreht sich in einer wilden Fahrt um ihn und lässt ihn die Arme ausstrecken, damit es anhält. Mit einem wütenden Blick betrachtet er erneut seine Kleidung, die zerknüllt in einer Ecke des Zimmers auf dem Boden liegt, als wäre sie für alles verantwortlich, doch Máel weiß genau, er allein trägt die Schuld. Zorn schwappt wie eine heiße Welle in ihm hoch, und am Liebsten würde er etwas zerschlagen, irgendwas, am Besten sich selbst!

Noch immer mangelt es ihm an Kleidung, und so bleibt ihm nichts, als sich erneut die Lederhose von gestern überzustreifen. Sie ekelt ihn an! Verbrennen! Ja, das wäre eine gute Idee! Dieses Vorhaben wird ganz oben auf seiner Liste notiert, direkt nach She suchen und neue Kleidung kaufen. Barfuss schleicht er, mit hängenden Schultern unter der erdrückenden Last seines Gewissens, bis zur Schlafzimmertüre und nach einem kurzen lauschen, späht er hinaus. Stille! Leise betritt er den Flur und wirft einen Blick durch Lornes Türspalt, da er Ben nicht im Flur sieht, doch ihr Bett ist ebenfalls leer. Helle Aufregung ergreift von ihm Besitz, schüttelt den letzten Rest Müdigkeit ab, und er eilt durch alle Räume, schaut in jede Ecke, bis er schließlich  auf die Terrasse stürzt, und seine Augen gehetzt über den Strand wandern. Allein! Sie hatten ihn verlassen! Alle, sogar Ben! Schuldgefühle überrennen ihn wie eine Horde Büffel auf der Flucht, doch er bricht nicht zusammen, sondern setzt sich langsam auf einer der Stühle, die auf der Terrasse stehen. Es ist kalt, doch nicht so kalt wie die Leere in seinem Herzen, die er selbst verursacht hatte, ohne es zu wollen. Sein Blick richtet sich auf den feinen Schnee, der den Strand bedeckt, und alles was er sieht sind Spuren, die vom Haus fortführen, denn seine hat der pulvrige Neuschnee bereit wieder ausgelöscht. Einen Moment lang betrachtet er noch die zierlichen Abdrücke einer schlanken Frau und die eines Mädchens, neben deren Spuren dicke und kleine Tatzenabdrücke zu sehen sind.

Langsam erhebt er sich, geht ins Haus und holt Seife und Handtücher, um dann hinunter zum See zu gehen. Den Wind und die Kälte spürt er nicht, zu sehr kreisen seine Gedanken darum, dass er den Geruch des Lasters loswerden will, der an ihm klebt wie ein Brandzeichen, ihm in die Nase dringt und Übelkeit verursacht. Als das Eiswasser des Ildorels über seinem Kopf zusammenschlägt, raubt es ihm fast den Atem und er taucht kurz auf, um Luft zu holen, bevor er erneut untertaucht. Unterwasser ist es friedlich. Er bleibt unten, eine Minute, zwei, nach der dritten brennt die Restluft wie Feuer in seinen Lungen, doch noch immer will Máel nicht auftauchen, sein Herzschlag verlangsamt sich. Der Geruch soll ertrinken. Nach knapp 4 Minuten helfen alle Tricks nicht mehr, die seinen Kreislauf verlangsamen, seinen Metabolismus herunterfahren, und er schießt an die Oberfläche, um seine Lungen gierig mit frischer Luft zu füllen.

Nach dem er sich gründlich gewaschen hat, kehrt er zum Haus zurück. Seine Zähne schlagen aufeinander, als wären sie die Klapper eines kleinen Kindes, und mit zittrigen Fingern entfacht er ein Feuer, um Tee zu kochen. Natürlich viel zu viel, denn er will She zurück, und als könne der Duft des Tees vollbringen, was er nicht vermag, sie zurücklocken. Einsam trinkt er das heiße Getränk, und stochert lustlos in dem Frühstück herum, dass er sich bereite hat, bis er beschließt, sich mit Tatendrang auf andere Gedanken zu bringen. Er spült, bezieht das Bett neu, räumt alles auf und versorgt Pferd, der ihm als einziger Kamerad geblieben ist, und zumindest die vage Hoffnung entfacht, seine Familie würde zu ihm zurückkommen, wenn er sich nur genug Mühe geben würde.

Als Máel von Pferd zurückkommt, stehen ein Mann und eine Frau vor der Tür des Hauses, die einen vielleicht 5 Sommer alten Jungen zwischen sich an den Händen halten. Der Elf setzt ein freundliches Gesicht auf, und nach einer kurzen Begrüßung sind sie sich schnell einig, dass der kleine Torben einige Stunden Máels Gast sein wird, während sich seine Eltern einen schönen Tag au dem Platz der Händler machen, auf dem die Herbstkarawane eingetroffen ist. Den Rest des Tages verbringt er damit, die zahlreicher werdende Kinderschar zu versorgen, deren Eltern auf die gleiche Idee gekommen sind, wie seine ersten Kunden, und er liest viele Geschichten vor, singt mit ihnen, schlichtet hin und wieder einen Streit um ein Spielzeug und versorgt sie mit Speisen und Getränken. Doch bei aller Ablenkung, die er dadurch erfährt, versetzt ihm jedes Zeichen, das ihn an She erinnert einen schmerzhaften Stich. Und das Haus ist erfüllt von She….

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Mael Duinc am 04. Dez. 2004, 12:24 Uhr
Tatendrang


Die Stunden kommen und gehen, und als sich die Sonne dem Horizont zuneigt, wird das letzte Kind von seinen vergnügten Eltern abgeholt, die sich wie frisch Verliebte ansehen, als sie mit ihre Tochter dem Haus der Geschichten den Rücken kehren. Mit den ersten Schritten, die sie sich vom Haus entfernen, kehrt der verzweifelte, schmerzerfüllte Ausdruck wieder in Máels Gesicht zurück, wie ein Siegel, das sich in frisches Wachs drückt. Dort geht das Glück davon, das ich mir so sehr gewünscht habe, und ich selbst habe es fort geschickt…. Ohne einen Ton wiegt er den Lederbeutel in seiner Hand, in dem er die Einnahen des Tages verstaut hat. Es war ein erfolgreicher Tag, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht, und She würde zufrieden sein können. Zufrieden…sicher! Ich habe ihr das Herz gebrochen, und ein paar Silberlinge mehr oder weniger werden es nicht heilen.

Große Frustration breitet sich in ihm aus, als er sich wieder in die warme Stube begibt und seine Gedanken sich damit beschäftigen, dass er in den letzten Jahrzehnten niemandem wirklich Glück gebracht hatte. Nein, so war es nicht richtig! Das Gegenteil traf sogar zu! Er hatte nur Trauer und Tod angezogen, seit er sein ElternHaus verlassen hatte. Seine Hand greift über seine Schulter und am Liebsten würde er den dunklen Engel auf seinem Schulterblatt fortkratzen, der ihn an den Beginn der schlimmsten Tage seines Lebens erinnert. Sie hatten ihm den Engel als Zeichen gegeben. Unauslöschlich würden sie ihn daran erkennen, egal wo er sich auch hinbegeben würde, wie sehr er sich auch versuchen würde anzupassen. Senora kommt ihm wieder in den Sinn und er fragt sich ernsthaft, warum er nicht einfach zugestoßen hatte, als sie es zuließ, dass er ihre Waffe an ihre Brust setzt. Ja, jetzt fragst Du Dich warum! Er war so gut wie schutzlos. Seine Rüstung war Morganas Messer zum Opfer gefallen, seine Waffen lagen in der Unterstadt und Senora, gleichermaßen schön wie auch tödlich, wusste so ziemlich alles was sie wissen musste, um ihm das Leben zur Hölle zu machen.

Das Haus der Geschichten glänzt trotz der zahlreichen Kinder wie ein neuer Silbertaler, und der Duft frischer Wäsche liegt wie eine blumige Wolke in der Luft. Alles in allem ein krasser Gegensatz zu dem Gefühlleben der Menschen, die dieses Haus bewohnen. Es gibt nichts mehr zu tun, und Máel schleicht ruhelos durch die Räume, die ohne Licht langsam in der Dunkelheit versinken. Seine elfischen Augen benötigen noch lange keine künstliche Lichtquelle, und so bemerkt er diesen Umstand kaum. Das verdiente Geld ist längst verstaut, als er vor Sheheras wichtigstem Buch stehen bleibt, in das er seit all den Wochen nicht mal einen Blick werfen durfte.

Ihre Worte fallen ihm wieder ein, mit denen sie ihm zu Beginn eingeschärft hatte, dass dieses Buch für keine anderen Augen zu lesen sei, als ihre eigenen. Die Fingerspitzen des Elfen zeichnen den Drachen auf dem Einband nach, während er darüber nachdenkt, wie oft Shehera wohl in diesen Seiten versunken war, ohne dass selbst ein Fanfarenstoß sie aus ihrer Trance hätte reißen können. Sie hatte ein zweites Leben neben ihm, und es war nicht weniger realistisch, als dieses hier an seiner Seite, wie er sich qualvoll an den Schnitt erinnerte, der sich gefährlich über ihren schönen Hals gezogen hatte. Im Grunde wusste er nichts von She, als das was er in den Wochen ihres Zusammenlebens an ihr beobachten konnte, und das machte sie zu einem größeren Geheimnis, als er es für sie war.

Es war ihm nie wichtig gewesen, was in diesem Buch stand, denn was immer auch für She real war, er dürfte ein Teil von ihr sein, sei es nun in Wahrheit, oder als Bestandteil ihrer Fantasie, mit der sie ihn möglicherweise erschaffen hatte. Aber erschaffen zu welchen Zweck? Damit er sie am Ende bloß enttäuscht?! Diese Gedankengänge verstärken den Kopfschmerz wieder, der sich seit dem Morgen ein wenig gebessert hatte, doch noch stärker ist das Gefühl der Rastlosigkeit, das Gefühl etwas tun zu müssen, und hier gab es nichts mehr zu tun, als zu warten. Mürrisch zieht er einen Bogen Pergament aus dem unerschöpflichen Stapel von Schreibmaterialien, die sich in diesen Wänden befinden und befeuchtet einen Gänsekiel mit Tinte.

„Liebste She,“

Tausend Dinge fallen ihm ein, die er ihr am Liebsten sagen würde, doch immer wenn er die Feder ansetzt, um ein paar davon zu Papier zu bringen, verschwinden sie aus seinem Geist.

„Liebste She,“

es gibt keine Worte der Entschuldigung für das, was ich Dir gestern Nacht angetan habe. Du musst mir allerdings glauben, dass es gute gründe gab, so zu handeln, wie ich es getan habe. Ich…

Aufkeimende Wut auf sich selbst lässt ihn das Pergament zusammen knüllen und es kraftvoll in eine Ecke des Raumes werfen. Es dauert ein paar Minuten, bis er sich wieder gefasst hat und seufzend einen neunen Bogen Pergament hervorzieht, dem es allerdings nicht besser geht als dem ersten, dritten oder vierten, die nun verstreut über den Boden kugeln. Kopfschüttelnd startet er einen letzten Versuch:

„Liebste She,“

Máel denkt einen Augenblick nach, bevor er weiter schreibt.

„Du fehlst mir, wie die Sonne der Blüte, der sie das Leben schenkt. Du bist mein Lebenselixier und ohne Dich gehe ich zu Grunde! Bitte verlass’ mich nicht und lass mich im Dunkeln zurück.

Ich werde Dich jetzt suchen, und vielleicht finde ich Dich und damit auch uns wieder.

In Liebe,

Máel“

Seine geschwungene Schrift füllt nicht viele Zeilen, doch er hofft, sie bringen zum Ausdruck, wie sehr er bedauert, was vorgefallen ist. Und so legt er das Schreiben auf Sheheras Nachttisch, streift sich das frisch gewaschene schwarze Hemd wieder über, dessen dünner Stoff im kräftigen Herbstwind schnell getrocknet war, greift sich den Ledermantel vom Hacken und verlässt das Haus, dass er sorgfältig verschließt. Den Schlüssel deponiert er an dem Ort, den nur She und Lorne noch außer ihm kennen, damit Lorne ins Haus käme, sollte sie vor ihm zurück sein. Als nächstes wirst Du lesen und Schreiben lernen, mein Fräulein!, denkt er mit einem flüchtigen Lächeln an seine geliebte Ziehtochter, der er leider keine schriftliche Nachricht hinterlassen kann.

Es ist bereits dämmrig, als er seine schnellen Schritte in das Zentrum Talyras lenkt, um das verfallene Haus in der Nähe des Marktplatzes aufzusuchen, und aus den Tiefen von Talyras Eingeweiden seine Waffen zu bergen, damit er wenigstens nicht völlig unvorbereitet ist, falls Senora ihre Meinung bezüglich des Waffenstillstandes ändern sollte. Möglicherweise würde er ja auch Varin über den Weg laufen, um noch eine Sache zu klären, die Máel am Herzen liegt.

Hier geht's weiter zum Platz der Händler... (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1019290457;start=615)

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 12. Dez. 2004, 11:29 Uhr
~ Wieder daheim ~


Vom Ufer des Ildorel her erreichen Ben, Klein, Milo und Lorne schließlich das haus der Geschichten. Am Fuß der Stufen, welche vom Strand hinauf zur Veranda führen, bleiben sie stehen. „Warte hier einen Moment“, bittet Lorne Milo. „Ich bin gleich wieder da.“ Sie zwinkert ihm kurz zu und verschwindet dann die Treppe hinauf, um gleich darauf mit dem Schlüssel zum Haus zurückzukehren, welchen sie vorsichtig aus seinem Versteck geholt hat. „So, lasst uns endlich ins Warme gehen“, erklärt sie fröhlich und führt die kleine Truppe gut gelaunt zum Haus.

Vor der Tür bleibt sie stehen und steckt den Schlüssel ins Schloss. Sie dreht ihn mehrmals herum, dann springt die Tür endlich auf und sie können eintreten. „Hier entlang“, meint das Mädchen und bedeutet Milo ihr zu folgen. Sie geht vor ihm her und führt ihn in die Küche. Dort legt sie den Schlüssel neben eine Schüssel auf einer Anrichte und dreht sich wieder zu dem Jungen um. „Also, das ist das haus der Geschichten“, verkündet sie strahlend. „Hier wohne ich. … Was wollen wir jetzt machen? Soll ich dir das Haus zeigen?“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 16. Dez. 2004, 17:50 Uhr
Als Lorne kurz verschwindet, sieht Milo sich kurz das Haus an und versucht einen Eindruck von ihm zu bekommen: unter einem Geschichtenhaus kann er sich nicht soviel vorstellen... es konnte doch nicht wirklch sein, dass es ein Haus gab, in dem die Menschen gemütlich saßen und sich Geschichten erzählten, während er in der Kälte saß, fror und um das Überleben kämpfte ... ?
Aber er wusste natürlich ganz genau, dass es solche Dinge gab.

Bevor er das Haus von außen noch richtig mustern kann, ist Lorne auch schon wieder zurück und schließt die Tür auf. Er kann es kaum glauben: ein warmes Haus und er war ganz umsonst dort hinein eingeladen worden... seine Augen glänzen fröhlich, während aber sein restliches Gesicht genauso misstrauisch und ernst aussieht wie immer.

Er folgt Lorne hinein und ohne seine Neugier zu verstecken, mustert er alles ganz genau. In der Küche angekommen, nickt er lächelnd und sagt dann ohne groß zu überlegen: "Es ist so kalt draußen, ich hätte Lust auf einen Tee."
Kaum hat er es ausgesprochen, ist es ihm auch schon wieder unangenehm... kommt in ein fremdes Haus und stellt Anforderungen. Beschämt schaut er auf seine Füße.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 17. Dez. 2004, 11:16 Uhr
„Tee?“ echot Lorne fröhlich und schaut Milo an. „Klar. Komm, hilf mir mal.“ Sie geht zu einem der Schränke hinüber, holt die Tonschale, in der sich der Tee von den Sommerinseln befindet und bereitet alles vor. Mittlerweile hat sie Shehera, Máel und Maria oft genug zugesehen, um genau zu wissen, was sie nun tun muss und so macht sie sich äußerst gutgelaunt ans Werk, ohne Milos Verlegenheit weitere Beachtung zu schenken. Stattdessen dirigiert sie ihn in der Küche hin und her und lässt sich von ihm zwei Tassen und einen Teller aus einem Regal reichen, an das sie selbst nicht problemlos heranreicht.

Schließlich ist der Tee zubereitet, was etwas länger gedauert hat, als beispielsweise Maria brauchen würde, aber dafür ist nun auch die ganze Küche von einem herrlichen Duft erfüllt. Lorne legt noch ein paar einsame Kekse auf den Teller, den Milo ihr gereicht hat, dann lacht sie zufrieden. „Fertig.“ Grinsend sieht sie den Jungen an und setzt sich neben ihn an den Küchentisch, wo sie gemeinsam ihren Tee trinken und Kekse knabbern, während die beiden Hunde es sich zu ihren Füßen gemütlich gemacht haben.

Es dauert einige Zeit und während sie essen und trinken, spricht keiner der beiden ein Wort, selbst Lorne, die sonst eher wie ein Wasserfall vor sich hinplätschert, ist ausnahmsweise einmal überraschend ruhig. Schließlich sind die beiden jedoch fertig und haben sich ausreichend gewärmt, so dass das Mädchen vor neuem Tatendrang sprüht. Munter springt Lorne daher von ihrem Platz auf und verkündet geradezu theatralisch und mit einer kleinen Verbeugung: „Wenn sie gestatten werter Herr, dann werde ich Ihnen nun das Haus der Geschichten zeigen.“ Kichernd richtet sich die Kleine wieder auf, es macht ihr sichtlich Spaß auf diese gestelzte, umständliche Weise zu sprechen, mit der sie die reichen Händler nachahmt, welche man in jedem zu antreffen vermag.  

Ausgelassen herumalbernd führt sie Milo herum und zeigt ihm alles. Auf diese Weise vergeht der Nachmittag wie im Flug. Draußen vor den Fenstern des Hauses wird es immer finsterer, ein kalter Wind beginnt zu pfeifen und allmählich beginnt sich das Mädchen zu fragen, wo Shehera und Máel wohl bleiben mögen. Auch Ben scheint langsam unruhig zu werden, denn er läuft immer wieder zur Verandatür hinüber. Schließlich kann Lorne das Spiel nicht mehr mit ansehen und lässt den großen Hund hinaus. „Na lauf schon“, erklärt sie. „Such die beiden, Ben.“ Der schwarze Hund blickt nur einmal kurz fragend zu ihr auf und als sie lächelnd nickt, läuft er auch schon davon.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 17. Dez. 2004, 14:54 Uhr
Shehera sagt nichts mehr auf Máels Worte, doch sie erträgt seine Berührung nicht mehr. Er wird sie hängen lassen, wird sie verlassen, weil ER mit seinem Leben nicht klar kommt. Er will sie mit ihrem GEMEINSAMEN Kind alleine lassen, nur weil ER nicht weiss, was er will. Weil er mit ihr seine Vergangenheit nicht teilen will, weil er sie lieber verlässt als ihr zu vertrauen. Von ihr vollkommen unbemerkt entzieht sie ihm ihre Hand und ohne es überhaupt zu merken steigt eine Wut in ihr hoch, welche sie noch nie erlebt hat.

Eine Wut auf ihn, eine Wut auf sich selbst und eine Wut auf das Leben, welches sie in sich trägt. Noch nie wurde sie so verletzt, noch nie wurden so viele Versprechen ihr gegenüber so leichtfertig und auf einmal gebrochen. Sie würde alles tun, um diesen Mann zu halten und doch hat sie im Moment nur das Bedürfnis, ihn von sich wegzustossen. Ihn nicht mehr in ihrer Nähe zu haben, NICHTS von ihm in ihrer Nähe zu haben. Einen Moment legt sich ihre Hand auf ihren Bauch, wo sich das ungeborene Kind befindet und für den Bruchteil einer Sekunde fokussiert sich ihre ganze Wut auf genau dieses Leben, welches eigentlich ihr vollkommenes Glück sein sollte, ihr nun jedoch wie ein Fluch vorkommt.

"Du brauchst Dich nicht mehr um uns zu kümmern, wenn Deine Liebe nicht stark genug ist, um bei uns zu bleiben und Dein Leben mit uns zu teilen. Wenn wir Dir das nicht wert sind, brauchst Du Dich nicht im Geringsten verpflichtet zu fühlen." Ihre Stimme ist nurmehr ein Flüstern im kalten Winterwind und sie könnte sich selbst für ihre Worte schlagen, welche allerdings ohne Vorwurf oder Bitterkeit ihren Mund verlassen. Mit gesenktem Kopf geht sie neben ihm her und spricht erneut einige Momente kein Wort, bis sie schliesslich vor den Stufen zu ihrer eigenen Veranda steht. Mit grosser Überwindung dreht sie sich zu dem Elben um und sieht ihn ein letztes Mal mit ihren tränenunterlaufenen Augen an.

"Willst Du wirklich reingehen? Wenn Ben uns entgegengelaufen ist, wird Lorne hier sein. Willst Du es ihr wirklich erklären? Jetzt?" Mit einem leichten Klaps löst sich ihre Hand schliesslich von ihrem Bauch und lediglich ein Kräuseln ihrer Nase erinnert an ihre Gedanken, welche sie gerade noch hegte. Ihr Kopf ist genauso leer wie ihr Herz, welches sich zusammengezogen und verschlossen hat, als klar wurde, dass Máel gehen würde. Ohne weitere Worte dreht sie sich um und lässt ihn draussen stehen, während sie die Tür zum Haus öffnet und dieses betritt. Gerade lang genug um Lorne und ihren Begleiter zu begrüssen, kann sie ihre Tränen zurückhalten, als sie auch schon im Zimmer verschwindet, den Schlüssel dreht und sich auf das nun einsam vor ihr liegende Bett wirft, wo sie ihren Tränen schliesslich doch noch freien Lauf lässt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 17. Dez. 2004, 17:25 Uhr
Als sich die Tür öffnet und Shehera in den Flur tritt, will Lorne ihr freudig entgegeneilen, um ihr Milo vorzustellen, stattdessen hält sie schon nach dem ersten Schritt in der Bewegung inne und bleibt wie angewurzelt stehen. Noch bevor die Geschichtenerzählerin zu sprechen beginnt, weiß das Mädchen, dass irgendetwas vorgefallen sein muss. Irgendetwas stimmt nicht. Kurz angebunden werden Milo und sie von Shehera begrüßt, welche gleicht darauf auch schon in ihrem Zimmer verschwunden ist. Es erklingt ein leises Knarren, als sich der Schlüssel in der Tür dreht, dann ist es vollkommen still.

Ziemlich bestürzt starrt Lorne erst auf die Tür und dann zu Milo hinüber. „Was war das nur?“, fragt sie und all ihre Fröhlichkeit ist plötzlich aus ihrem Gesicht gewichen, welches nun nur noch von Sorge heimgesucht wird. Zaghaft tritt das Mädchen an die Tür zu Sheheras Zimmer heran und klopft vorsichtig. „She? She?“, fragt sie mehrmals, ohne jedoch eine Antwort zu bekommen. Nachdenklich zieht sie sich zurück, dann blickt sie schweigend zur Verandatür. Wo ist Máel? Unentschlossen macht sie einen Schritt auf die Tür zu, bleibt dann aber einfach stehen und starrt die Tür lediglich finster an.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 19. Dez. 2004, 11:18 Uhr
Lornes Stimme dringt zwar an Sheheras Ohren, doch nimmt sie diese nicht wirklich wahr, als das Mädchen nach ihr ruft. Zu sehr ist sie gerade mit sich selbst beschäftigt, damit, was sie nun tun soll und damit, ob sie wirklich alleine mit einem kleinen Baby bleiben will. Inzwischen müsste es vier Monde her sein, dass sie das Kind empfangen hat und nachdenklich setzt sie sich auf das Bett, die Tränen inzwischen getrocknet. Ich muss zum Haus der Bücher.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt ihr, dass es dafür wohl schon zu spät sein könnte, doch steht ihr Entschluss fest und sie wird ihn am nächsten Morgen in die Tat umsetzen. Langsam steht sie auf und ihre Beine wollen ihr den Dienst verweigern, als sie sich zum Spiegel schleppt und ihr Gesicht erst einmal mit dem eiskalten Wasser wäscht, welches sich in der Schüssel auf der Kommode befindet. Sie richtet ihr Haar so gut es geht und steckt es mit ein paar geübten Handgriffen hoch, so dass lediglich noch zwei Strähnen auf den Seiten ihres Gesichts herunterhängen. Nur leicht gerötete Augen zeugen noch von dem Schmerz, welcher in ihr tobt wie ein Wintersturm und ihre Seele mit einer Kälte erfüllt, wie es nichts und niemand je hätte erreichen dürfen.

Langsam und sanft wie eine Brise fährt ihre Hand über ihren Bauch, bis sie das Leben darunter förmlich fühlen kann und kurz bröckelt ihre lächelnde Maske erneut, während die Hand sich zur Faust ballt und sich wieder von dem Bauch entfernt. Das kann ich nicht tun... Das Andere auch nicht... Seltsamerweise scheint die Stimme das erste Mal in Sheheras Leben Zweifel zu haben und die Geschichtenerzählerin kontrollier ein letztes Mal ihre lächelnde Maske im Spiegel, bevor sie die Tür aufschliesst und sich in den Flur begibt.

Lorne starrt auf die Eingangstüre und Shehera kann ihre Gedanken geradezu riechen. Wie sie sich fragt, wo wohl der Elb abgeblieben ist und Shehera geht neben dem Mädchen in die Hocke, wobei sie sie freundlich anlächelt. Kurz geht ihr Blick zu dem jungen Besucher und ebenfalls freundlich Lächelnd wendet sie sich mit ihrer gewohnt weichen und warmen Stimme an ihn. "Hallo. Mein Name ist Shehera Rhishade und das hier ist mein Haus. Dürfte ich Deinen Namen erfahren?" Nichts an ihr würde auch nur im Geringsten darauf deuten, wie es in ihr drin aussieht und mit Erschrecken muss Shehera feststellen, dass es ihr nicht einmal schwer fällt. Zu tief war der Schmerz und sie hat das Gefühl, als hätte sich ihre Seele zusammen mit ihrem Herzen irgendwohin zurück gezogen, wo sie sicher sind... sicher vor weiteren Schmerzen, sicher vor dieser Welt, in welcher sie sich auf etwas eingelassen hatte, worauf sich die Shehera in der andern Welt niemals eingelassen hätte...

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 19. Dez. 2004, 14:18 Uhr
Die Fröhlichkeit, die bis vor einem Moment noch geherrscht hatte, verschwand mit einem Schlag und Milo bleibt nichts anderes übrig als sich zu wundern.
Weil er Shehera nicht kannte, konnte er nicht wie Lorne feststellen, dass irgendetwas falsch war und so blickt er nur Lorne fragend an, welche aber wiederum die Tür ansieht und ihm so nicht vom Gesicht ablesen kann, dass er nicht versteht, was hier vor sich geht.

Er traut sich auch nicht, danach zu fragen und es schien etwas ziemlich ernstes zu sein, so dass auch die Fröhlichkeit aus seinem Gesicht gewichen ist und wieder nur den gewohnten Ernst zeigt.

Er atmet fast erleichtert auf, als schließlich die Tür zum Schlafzimmer aufgeht und dadurch die eisige Stille unterbrochen wird, die den Raum bis gerade eben auszufüllen schien.
"Ich bin Milo." sagt er. "Danke, dass ich in deinem Haus sein darf." Im Grunde genommen hatte Shehera ihm das zwar überhaupt nicht erlaubt, aber sie hätte ihn ja jetzt auch wieder hinausschmeißen können, stattdessen redete sie warm und freundlich mit ihm und ein Lächeln ist auf ihrem Gesicht.

Hab ich mich schonmal so oft vorgestellt wie heute....? fragt er sich im Stillen und blickt hinüber zu Lorne.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 19. Dez. 2004, 16:27 Uhr
Lorne begegnet Milos fragendem Blick, weiß jedoch nicht, was sie ihm sagen soll beziehungsweise ob sie ihm überhaupt irgendetwas sagen kann. Stattdessen wandert ihr Blick daher zu Shehera zurück und mustert die Geschichtenerzählerin. Noch immer ist sich das Mädchen nicht sicher, was sie von der ganzen Situation halten soll. Irgendetwas fühlt sich einfach falsch an. Shehera sieht sie und Milo freundlich an und trägt ein strahlendes Lächeln zu Schau, doch auf Lorne, die die Erzählerin nun schon etwas länger kennt, wirkt es ein wenig wie eine Maske hinter der das wirkliche Gesicht verborgen ist. Und die leicht geröteten Augenränder tragen nicht dazu bei Lornes Misstrauen so ohne weiteres zu zerstreuen.

„Wo sind Ben und Thal“, fragt das Mädchen schließlich zögernd. „Warum sind sie nicht mit dir ins Haus gekommen?“ Fragend schaut Lorne zu Shehera auf. „Waren sie nicht bei dir? Ben ist gerade eben erst aus dem Haus gelaufen, ist er dir begegnet?“ Nach dem sie erst einmal zu sprechen begonnen hat, sprudeln ihr die fragen nur so aus dem Mund. Eine allerdings verkneift sich Lorne, weil Milo noch immer neben ihr steht und vermutlich noch gar nicht bemerkt hat, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Mit großen, ernsten Augen sieht das Mädchen der Erzählerin ins Gesicht. Warum bist du so entsetzlich traurig?

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 20. Dez. 2004, 10:08 Uhr
Shehera nickt dem fremden Jungen noch einmal freundlich zu. "Freut mich Deine Bekanntschaft zu machen, Milo. Du bist herzlich willkommen in meinem Haus, wie es alle Freunde von Lorne sind." Erst nach diesen Worten dreht sie ihren Kopf nachdenklich zu Lorne und fast schafft sie es bei deren Frage nicht mehr, die Maske aufrecht zu erhalten. Doch mit viel Anstrengung gelingt ihr auch dieses Kunststück und ohne zu zögern greift sie zu einer Notlüge.

"Thalareth muss noch etwas erledigen. Ich weiss nicht, wie lange er weg sein wird, vielleicht wird er es Dir erklären." Mehr kann die Geschichtenerzählerin nicht dazu sagen, denn sie hat nicht vor, Máels Aufgabe zu übernehmen und dem Mädchen die Wahrheit zu sagen. Schliesslich ist er es, der Versprechen gebrochen hat und somit auch die bricht, welche er dem so verletzlichen Mädchen gegeben hat. Es würde Shehera in der Seele weh tun, wenn denn überhaupt noch irgend etwas diese erreichen würde, doch kann sie im Moment nicht anders handeln.

Innerlich den Kopf schüttelnd wird sie ihre erneut auftauchenden, trüben Gedanken los und blickt dann von Lorne zu Milo. "Möchtet Ihr etwas essen? Allerdings habe ich meinen Korb mit den Einkäufen im 'Grünen Aal' liegen gelassen, es wäre also wohl ziemlich improvisiert, was ich Euch anbieten könnte." Ihre Augen mustern das Mädchen, während sie sich aufrichtet und sie schüttelt lächelnd den Kopf. "Du solltest Dich endlich an die Schuhe gewöhnen, Lorne. Du holst Dir sonst noch den Tod." Kein Vorwurf ist in ihrer Stimme und man sieht deutlich, dass sie das Mädchen nicht zwingen wird, sich sauber und warm anzuziehen, doch sieht man deutlich die grosse Sorge in ihren Augen aufblitzen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 20. Dez. 2004, 10:26 Uhr
So ganz kauft Lorne Shehera nicht ab, das Máel noch etwas zu erledigen hat, doch dann nickt sie bloß. Was er wohl zu erledigen hat? Sie runzelt leicht die Stirn, schüttelt dann den Kopf und denkt nicht weiter darüber nach. Als Shehera schließlich die Schuhe erwähnt, wird sie vor Verlegenheit ganz rot. „Es ist so ein komisches Gefühl damit zu laufen“, versucht sie zu erklären, „und meine Zehen …“ Mitten im Satz bricht sie ab und schaut betreten zu Boden, als sie die Sorge im Gesicht Erzählerin bemerkt. Schließlich versucht sie hastig das Thema zu wechseln. „Ja, etwas zu essen wäre schön. Wir haben uns Tee gekocht und ein paar Kekse gegessen, aber …“ Wieder bricht sie ab. … ein richtiges Abendessen, wäre wirklich schön.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 20. Dez. 2004, 22:02 Uhr
Auch wenn Milo in Sheheras Gesicht nichts sehen kann, was für ihn darauf hindeutet, dass es dieser schlecht ging oder etwas schlimmes passiert war, merkt er doch Lorne an, dass sie unruhig ist und irgendwie besorgt. Auch wenn er Lorne nicht gut kennt, es ist nicht schwer ihre Unruhe zu spüren.
Was wohl los ist? Aber ich frag wohl besser nicht... Nicht, dass er groß gelernt hätte, was wirklich höflich war, aber er hatte doch gerade noch den Anstand nicht in den persönlichen Dingen anderer Leute rumzuschnüffeln, wo er es doch selber so hasste, wenn sich jemand zu sehr für ihn interessierte... zumindest so lange dieser jemand ein Fremder war und Milo war für Shehera ein Fremder genauso wie sie für ihn eine fremde Frau war, wenn auch eine sehr nette fremde Frau.

Obwohl er ja nicht betroffen ist, von den Sorgen, die im Raum hingen, ist er dennoch irgendwie niedergeschlagen und die gute Stimmung war sowieso weg und so ist auch das seltene Lächeln verschwunden, das Lorne auf sein Gesicht gezaubert hatte.

Essen... denkt er und spürt, dass er eigentlich ziemlich hungrig ist. Er nickt und obwohl er nicht lächelt, sieht er doch dankbar zu Shehera. "Wir können ja helfen!" sagt er und schließt damit einfach mal Lorne ein. Wenn diese Frau irgendwie schlechte Laune hatte, dann musste das ja wohl irgendwie zu ändern sein und wenn sie zusammen kochen würden, wäre das bestimmt lustig...
zumindest stellt Milo sich das in seiner Naivität so vor, von Liebe und dem Schmerz, der damit verbunden sein kann, hat er schließlich genauso wenig eine Ahnung wie eine Regentonne.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 22. Dez. 2004, 09:14 Uhr
Shehera ist sehr überrascht von dem Vorschlag des Jungen, beim Kochen zu helfen, tun Kinder doch normalerweise lieber etwas Anderes als sich mit erwachsenen Dingen zu beschäftigen. So machen sich die Drei mehr oder weniger gut gelaunt daran, die restlichen Vorräte zu einem Eintopf zu verarbeiten, wobei Sheheras Gedanken mehr als einmal auf Reisen gehen, als sie mit einem grossen Messer das Gemüse schneidet. Mehrmals hat sie mehr als Glück, sich nicht zu schneiden, doch die Gesellschaft von Milo und Lorne lenkt sie doch etwas ab.

Nachdem alles Gemüse im Topf gelandet ist und die Geschichtenerzählerin auch noch etwas Fleisch gefunden hat, welches sie mitkochen kann, geht die kleine Gruppe in den Raum der Geschichten, wo Shehera sich auf das Bett setzt und eine kurze Geschichte erzählt. Sie handelt sinnigerweise von zwei Kindern, welche sich auf der Strasse begegnen und sich trotz vollkommen verschiedenen Lebenssituationen sofort verstehen und von ihren Abenteuern, während sie durch eine Stadt schleichen, die nicht ihre Heimat ist. Shehera weiss nicht, warum sie diese Geschichte gewählt hat, doch scheint sie ihr gerade passend.

Schon während der Geschichte füllt der Geruch nach Kräutern, Gemüse und Fleisch das Haus und kaum ist die Geschichte zu Ende, steht Shehera auf um auf der Veranda den Tisch zu holen und ihn in's Wohnzimmer zu stellen. Die Stühle holt sie sofort nach, während Lorne den Tisch deckt und schliesslich bringt die Geschichtenerzählerin die Teller, gefüllt mit dem Eintopf, und stellt sie hin. Ihr Magen protestiert bei dem Geruch von Essen, da er schon allzulange nichts mehr bekommen hat, und doch stochert Shehera lediglich in dem Essen herum, ohne etwas davon in ihren Mund zu bekommen. "Wohnst Du hier in Talyra, Milo?" wendet sie sich schliesslich an den Jungen, welcher scheinbar am Verhungern war.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 22. Dez. 2004, 21:24 Uhr
Beim Kochen war Milo wohl eine mehr schlechte als rechte Hilfe, denn Kochen gehört nicht zu seinem Alltag geschweige denn, dass er sich erinnern könnte, das er überhaupt je irgendwann mal gekocht hätte.
Trotzdem landet irgendwann alles am rechten Platz - im Topf.

Im Raum der Geschichten lauscht Milo Sheheras Geschichte aufmerksam und die ganze Zeit über hängt er an ihren Lippen und sieht sie mit großen Augen an und in diesem Moment wirkt er kindlicher als sonst, viel kindlicher. Es gibt in seinem Leben selten Momente, die so schön und gleichzeitig so ruhig und friedlich sind wie diese und er genießt es ganz offensichtlich.

Als das Essen schließlich auf dem Tisch steht, fangen seine Augen doch wieder an zu glänzen wie so oft an diesem Tag und er antwortet auf Sheheras Frage: "Hm... ja, also... jetzt wohn ich in Talyra, denk ich." Er zuckt kaum merklich mit den Schultern. Wie es hier überhaupt weitergehen sollte, hatte er sich überhaupt nicht überlegt bisher. In Brioca und auf dem Weg hierher hatte er sich mit viel Fantasie ein Leben in Talyra zusammengebastelt, aber so würde es in der Realität wohl nicht aussehen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Dez. 2004, 07:52 Uhr
Während Lorne mit Milo in der Küche steht und Shehera beim kochen hilft, verflüchtigen sich ihre Sorgen mehr und mehr, da sie die Beschäftigung ausgesprochen gut davon ablenkt. Als sie dann der Geschichte der Erzählerin lauscht, sind die Sorgen und Bedenken längst vergessen. Stattdessen hängt das Mädchen an Sheheras Lippen und saugt jedes noch so kleine Wort in sich auf wie ein trockener Schwamm. Klein liegt neben ihr und lässt sich genüsslich den Kopf kraulen. Erst jetzt fällt auf, wie sehr er in den letzten Siebentagen doch gewachsen ist. Noch immer wirkt er linkisch und ungeschickt, doch wenn man es recht bedenkt, so kann man ihn doch nicht mehr wirklich als Welpen bezeichnen.  

Allmählich erfüllt der Duft von Kräutern, Fleisch und Gemüse das Haus, ein Zeichen dafür, dass die Suppe wohl fertig sein muss. Lorne atmet den Duft mehrmals tief ein und als Shehera in die Küche hinübergeht, um gleich darauf mit dampfenden Tellern zurückkehrt, strahlt das Mädchen über das ganze Gesicht. „Hm, das schmeckt sicher gut“, murmelt sie leise, greift nach ihrem Löffel und taucht ihn hungrig in den herrlichen Eintopf, um davon gleich erst einmal zu kosten. Überhaupt ist sie so mit essen beschäftigt, dass sie es Shehera überlässt, Milo die eine oder andere Frage zu stellen. Stattdessen begnügt sie sich, lediglich dann und wann von ihrem Teller aufzublicken und den Jungen zu mustern.

Hin und wieder wandert ihr Blick auch zu Shehera selbst, welche eher lustlos in ihrem Teller herumzustochern scheint. „Iss doch“, will die Kleine murmeln, unterlässt es dann jedoch, als die Erzählerin Milo fragt, wo er den wohnen würde. Fragend schaut Lorne den Jungen an, denn ihr wird bewusst, dass sie selbst ihn dies noch gar nicht gefragt hat, obwohl sie doch schon den ganzen Tag über mit ihm durch Talyra gestreift ist. Gespannt wartet sie daher auf eine Antwort. Allerdings merkt sie auch, wie sie von Minute zu Minute müder wird und verstohlen hebt sie eine hand zum Mund, um ein erstes Gähnen zu unterdrücken. Der Tag war lang und ereignisreich und mittlerweile ist es doch recht spät geworden, was sich langsam doch bemerkbar macht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Dez. 2004, 15:16 Uhr
Shehera zieht die Augenbraue hoch, als sie Milos Antwort hört und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sichtlich weiss der Junge - genau wie damals Lorne - nicht wirklich, wo er hingehen soll, doch die Geschichtenerzählerin will nicht so offensichtlich danach fragen. Ohne sich äusserlich etwas anmerken zu lassen, überlegt sie sich, wie sie ihm ein warmes Bett anbieten könnte, ohne zu offensichtlich werden zu lassen, dass sie das Gefühl hat, er könne sonst nirgens hin.

Ihr Blick wandert einen Augenblick zu einem der Fenster und man sieht deutlich die dicken Schneeflocken, welche sich gegen das Leder drücken, das Shehera von innen befestigt hat, um die Kälte so gut wie möglich draussen zu halten. Der kalte Winterwind pfeift um alle Ecken und man fühlt förmlich das unwirtliche Wetter, welches draussen herrschen muss. "Nun..." beginnt sie leise zu sprechen, während ihr Blick sich wieder Milo widmet. "Vielleicht möchtest Du heute Nacht lieber hier bleiben? Mir scheint, draussen kann man kaum die Hand vor Augen sehen und es ist ein weiter Weg bis zum nächsten Gasthof, wo Du vielleicht ein Zimmer haben könntest. Das Bett hier im Raum der Geschichten soll heute Nacht Dir gehören, wenn Du das möchtest."

Als sie sicher ist, dass die Beiden genug gegessen haben, stellt sie die Schüsseln zusammen und verschwindet damit in der Küche, um dem Jungen Zeit zu geben, sich die Sache zu überlegen. Kurz darauf kommt sie mit einem Krug Tee und drei Bechern zurück. Noch immer wüten in ihrem Kopf Gedanken, welche die Kinder nicht mitbekommen sollen, doch ausser in der Küche bröckelt ihre Maske nicht das kleinste Bisschen. Shehera setzt sich wieder auf ihren Stuhl und schenkt Tee ein, bevor sie den Topf mit Honig in die Mitte schiebt und Milo fragend ansieht.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 23. Dez. 2004, 17:51 Uhr
Bei Sheheras Vorschlag sieht Milo sie mit großen, lieben Augen an, er ist ganz eindeutig überrascht und erfreut zugleich. Hatte sie wirklich vorgeschlagen, dass er hierbleiben konnte diese Nacht? Aber sie kannte ihn doch überhaupt nicht, wieso bot sie ihm ein Bett in ihrem Haus an?
Er findet das seltsam, aber auf die Idee, dieses Angebot abzulehnen, käme er niemals. Stattdessen nickt er begeistert und im Freudentaumel, wenn man das denn so nennen kann, rutscht im eihn lautes "Oh, das ist toll von dir!" aus dem Mund und gleich darauf läuft er rot an und sieht dann aber mutig Shehera an und sagt "Danke, das ist wirklich nett."
Weil er nicht weiß, was er sonst noch sagen soll, schlürft er an seinem Tee und schaut dankbar zu Lorne, die ihm im Grunde ja zu diesem Glück verholfen hatte.

Auch er spürt schließlich wie er immer müder und müder wird und nachdem er seinen Tee getrunken hat, fallen ihm beinahe die Augen zu. Schließlich beendet Shehera die kleine Runde, indem sie sagt, die Kinder sollten ins Bett gehen und sich ausschlafen, und dem leistet Milo nur zu gern Folge.
Er kriecht unter die Decke des Bettes im Raum der Geschichten und es reicht gerade noch für den Gedanken Ein richtiges Bett..., dann ist er eingeschlafen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Dez. 2004, 20:14 Uhr
Nachdem Milo sich schlafen gelegt hat, folgt auch Lorne der Aufforderung der Erzählerin und begibt sich in ihr Zimmer. Erst will sie Shehera noch etwas fragen und steht unschlüssig in der Tür, dann jedoch gähnt sie herzhaft, schüttelt den Kopf und verschwindet in ihrer Kammer. Klein folgt ihr und gleich darauf schließt sich die Tür hinter ihm.

Nun ist Lorne vollkommen alleine und schlüpft hastig aus ihren Kleidern, welche sie achtlos auf dem Boden verstreut herumliegen lässt. Dann klettert sie in ihr Bett und zieht die Bettdecke bis zum Kein hoch. Klein springt zu ihr hinauf und macht es sich am Fußende bequem. Das Mädchen streicht ihm noch einmal über den Kopf, dann lässt sie den Kopf auf das Kissen sinken und ist im nächsten Augenblick auch schon eingeschlafen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 23. Dez. 2004, 22:21 Uhr
Milo schläft sehr schnell, nachdem er sich hingelegt hat, was Shehera bestätigt, dass sie richtig gehandelt hat, ihm das Bett anzubieten. Mit einem fürsorglichen Lächeln zieht sie ihm die Decke bis unter das Kinn, als Lorne sich in ihr Zimmer zurückgezogen hat. Kurz überschattet ein schmerzvoller Ausdruck ihr Gesicht, als sie daran denkt, dass das Kind von Máel und ihr auch irgendwann so gross sein könnte, doch schiebt sie den Gedanken schnell beiseite, um sich davon nicht verwirren zu lassen.

Seufzend macht sie sich auf den Weg zur Küche, wo sie erst einmal das Geschirr spült, bevor sie den Topf mit dem Rest des Eintopfes vor die Tür stellt, damit er nicht schlecht wird bis zum nächsten Tag. Das Schneegestöber lässt nicht einmal einen Blick auf den Ildorel zu, doch ist wenigstens der Nebel dadurch endlich verschwunden. Niemand ist am Strand zu sehen, was Shehera auch sehr verwundert hätte in diesem Wetter.

Leise schliesst sie die Eingangstüre und verriegelt sie von innen, um gleich danach einen kurzen Blick auf Lorne zu werfen, welche sichtlich auch sofort eingeschlafen ist. Seufzend schliesst sie auch diese Türe vorsichtig, um keins der Kinder zu wecken und langsam fällt ihre Maske von ihr ab. Ich muss es ihr sagen. Doch nicht sofort. Eigentlich ist die Geschichtenerzählerin der Meinung, dass der Elf diese Aufgabe gefälligst selbst übernehmen soll, doch wird sie es Lorne erzählen, wenn sie am nächsten Tag alles erledigt hat, was sie zu erledigen hat.

Shehera setzt sich in ihr Bett und erneut ist an Schlaf nichtmal im Entferntesten zu denken. Die Wirkung des Alkohols ist schon lange verflogen durch die Sorgen und den Streit mit Máel und so sitzt sie wach und nachdenklich auf ihrem Kissen und wartet darauf, dass Shenrah sie vor der Enge der Nacht erlösen möge. Es erscheint ihr wie eine leere, dunkle Unendlichkeit, bis sie endlich an dem Leder des Fensters erkennen kann, dass die Sonne ihre schwachen Strahlen aussendet und ihr damit das Zeichen gibt, zu erledigen, was es zu tun gibt.

Ewig langsam erhebt Shehera sich und würde sie jemand beobachten, könnte er deutlich sehen, wie schwer es ihr fällt, überhaupt aufzustehen und ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Doch niemand kann sie sehen und so richtet sie ihr Haar notdürftig vor dem Spiegel und legt sich ihren Winterumhang um, um schliesslich die Tür zu Lornes Zimmer leise zu öffnen. Sanft streicht sie dem Mädchen die Haare aus dem Gesicht und betrachtet einen Augenblick das unschuldige Gesicht mit den vom Schlaf rosigen Wangen und den wie immer zerwühlten Haaren. "Es tut mir so leid..." murmelt sie leise vor sich hin, während eine einzelne Träne sich aus ihrem Auge löst und heiss und nass ihren Weg über ihre Wange findet.

Unsanft wischt Shehera sie weg und setzt erneut ihre freudig, freundliche Maske auf, bevor sie Lorne sanft weckt. "Ich habe etwas wichtiges zu erledigen. Ich werde Mittags wieder hier sein." Aufmunternd lächelt sie dem Mädchen zu, bevor sie das Zimmer und das Haus verlässt, um sich auf den Weg durch den kalten Wind zu machen, dessen Ziel das Haus der Bücher ist. Der Schnee hat die ganze Landschaft weiss gefärbt und eigentlich friedlich und still liegt Talyra vor den Augen der Geschichtenerzählerin, doch dieser Frieden droht sie zu erdrücken. Es war alles so klar... denkt sie noch, als ihr erster Schritt von der Terasse an den Strand einen Tiefen Abdruck im unschuldigen Weiss hinterlässt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 23. Dez. 2004, 23:13 Uhr
Lorne gähnt herzhaft, als Shehera sie sanft weckt und reibt sich verschlafen die Augen. Noch ganz benommen hört sie der Erzählerin zu und nickt schließlich nur, bevor diese ihr Zimmer verlässt, um das Haus zu verlassen und in die Stadt zu gehen. Lorne überlegt kurz, was sie tun soll, bemerkt, dass klein noch tief und fest schläft und beschließt ebenfalls noch einmal eine Runde zu Schlafen. Also schließt sie die Augen, aber was sie auch tut, sie kann einfach nicht mehr einschlafen.

Irgendwann hält sie es nicht mehr aus und klettert auf Zehenspitzen aus dem Bett, um Klein nicht zu wecken. Dann kleidet sie sich an und schlüpft aus dem Zimmer, barfuss. Leise schaut sie nach Milo, doch dieser scheint noch ruhig und friedlich zu schlummern, weshalb sie ihn nicht stören mag. Unschlüssig sieht sie sich um und holt sich erst einmal aus der Küche etwas zu frühstücken. Ihr Blick fällt aus dem Küchenfenster und so stellt sie erfreut fest, dass über Nacht offenbar neuer Schnee gefallen ist. Weiß und unschuldig bedeckt er die ganze Veranda unter sich.

Außerdem scheint die Sonne und so entscheidet Lorne gut gelaunt hinaus zu gehen und einen Frostmann zu bauen. Übermütig tollt sie durch den Schnee und macht sich eifrig an die Arbeit. Sie ist so beschäftigt, dass sie gar nicht merkt, wie ihr langsam die Füße einfrieren, so dass sie ihre Zehen kaum noch spürt. Ihr Atem dampft in der Morgenkälte und endlich bewundert sie stolz ihr Werk. Mehrmals haucht sie schließlich warme Luft auf ihre Hände, da sie nun doch bemerkt, wie kalt ihre Finger geworden sind. Sorgen darüber, dass sie sich möglicherweise erkälten könnte, macht sie sich allerdings nicht im geringsten.


Wichtig: Die folgenden Inhalte sind mit Máel abgesprochen. Die geschilderten Ereignisse werden von uns im neuen Jahr, wenn wieder mehr Zeit ist, ausführlich nachgereicht. :nice:

--> Lornes & Máels Treffen (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1106827332) <--


Plötzlich hört das Mädchen ein Geräusch. „Ben“, freudig wirbelt sie herum und begrüßt den schwarzen Hund, der mit einem Mal auf der Veranda aufgetaucht ist. „Wo ist den Máel?“ Suchend dreht sich Lorne auf dem Absatz herum und hält nach dem Elben Ausschau. Lachend winkt sie ihm zu, als sie ihn die Stufen zur Veranda heraufkommen sieht. Auch der Elb hebt die Hand zum Gruß und lächelt bei ihrem Anblick. Eine Weile albern sie ausgelassen herum und vervollständigen schließlich gemeinsam den Frostmann des Mädchens. Prustend vor Lachen betrachten sie ihr Werk schließlich, aber als die Kleine zu Máel aufschaut, bemerkt sie wie sein Gesicht mit einem Mal ganz Ernst wird. „Lorne…“, beginnt er zu sprechen und schon bei diesem einen Wort spürt sie mit einem Mal, wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab läuft, der nichts mit der Winterkälte zu tun hat.

Die Sorgen des letzten Abends kehren mit einem Mal zurück. Irgendetwas war geschehen. Shehera hatte sonderbar bedrückt gewirkt, auch wenn sie dies die meiste Zeit über gut vor dem Mädchen verborgen hatte. Lorne hatte dies alles fast vergessen, doch nun sind die Erinnerungen wieder da. Als Máel endlich zu sprechen beginnt, hört sie ihm schweigend zu und mit jedem neuen Wort, welches über seine Lippen kommt, wird ihr Gesicht ernster und verschlossener. In ruhigen, tröstenden Worten versucht der Elb zu schildern, was geschehen ist, während er gleichzeitig den Versuch unternimmt, Lorne zu erklären, dass sich zwischen ihnen nichts ändern wird. Dass sie wie für ihn wie ein Tochter ist und sich keine Sorgen machen muss.

Aber irgendwann schaltet Lorne einfach ab. Teilnahmslos hört sie Máel zu und schaut ihn unverwandt an. Etwas in ihr zerspringt, wie ein unsichtbarer Riss in einem Tonkrug, der ganz plötzlich auseinander bricht. Das Gefühl ist eigenartig, nicht schmerzhaft, aber auch nicht angenehm; es ist weder kalt, noch warm und ganz plötzlich kommt sich Lorne wie eine leere Hülle vor. Müsste ich nicht traurig sein, oder wütend?, fragt sie sich und hört angestrengt in sich hinein, aber da ist nichts, nur Leere. Irgendwie bringt sie es fertig zu lächeln und ein paar belanglose Worte zu sprechen, die den Elben beruhigen sollen. Ob es ihr dies gelingt, ist ihr vollkommen egal, aber da sich Máel schließlich, wenn auch unsicher, verabschiedet, muss sie wohl die richtigen Worte gefunden haben.

Während er langsam mit Ben davon geht, schaut sie ihm hinterher. Es hat wieder begonnen zu schneien und so rieseln weiche Schneeflocken auf sie herab. Irgendwann beginnt Klein zu bellen, da erst wacht sie aus ihrer Erstarrung auf. „Ist ja gut“, murmelt sie leise und streicht ihrem Hund über den Kopf. „Lass uns rein gehen.“ Sie dreht sich um und geht auf das haus der Geschichten zu, wobei ihr jeder einzelne Schritt schwerer und schwerer fällt. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fällt, geht sie in die Küche und setzt sich an den Tisch, sie faltet ihre Arme zusammen und legt ihren Kopf darauf, dann erst fließen die ersten Tränen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 24. Dez. 2004, 12:46 Uhr
Während Lorne schon draußen rumtollt und sich am Schnee erfreut, schläft Milo noch tief und fest und in seinen Träumen ist es Sommer, alles ist friedlich und warm und es gibt keinen Grund, warum er jetzt schon aufwachen sollte...

Schließlich wacht er dann aber doch auf, putzmunter und fragt sich einen Moment, wo er ist, denn in einem Bett aufzuwachen, war eine neue Erfahrung ... oder zumindest fast neu. Einen Moment bleibt er einfach nur liegen und guckt zur Decke, während er die Wärme des Bettes genießt und sich darüber freut, dass es ihm schon lange nicht mehr so gut gegangen ist. Hoffentlich wird der Tag so schön wie der gestern... denkt er sich und mit einem Hopser ist er aus dem Bett. Schnell angelt er sich sein Hemd und seine Hose - beides wie gewohnt ziemlich dreckig -, wuschelt sich durch die Haare und fertig ist die morgentliche Wäsche... er läuft schnell und ist schon im Türrahmen, als er sich nochmal umdreht, zum Bett zurückrennt und die Bettdecke schön hinrichtet.

Zufrieden betrachtet er kurz sein Werk, da geht draußen die Tür und fällt ins Schloss. Ihm fallen wieder Shehera und Lorne ein, die ihm einen so schönen ersten Tag hier in Talyra ermöglicht hatten und er läuft aus dem Raum der Geschichten.
Im Flur ist niemand zu sehen und er läuft in die Küche, wo er Lorne entdeckt. Er will ihr schon einen Guten Morgen wünschen, als er merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist und er hört ihre leisen Schluchzer in der Stille des Hauses nur allzu deutlich.

Langsam geht er zu ihr hinüber und ein komisches Gefühl macht sich in ihm breit... Mitleid? Besorgnis? "Lorne...?" fragt er leise und beugt sich zu ihr hinunter. Er zögert einen Moment, aber dann legt er ihr den Arm um die zitternden Schultern und drückt sie kurz. "Hey... pst..." sagt er und versucht sie zu beruhigen. Es konnte nicht sein, dass dieses fröhliche Mädchen, das so nett und lieb zu ihm gewesen war, jetzt traurig sein sollte... das durfte nicht sein.
Er wollte nicht danach fragen, was war, denn das war allein ihre Sache und wenn sie sich ihre Sorgen von der Seele reden wollte, dann würde sie es wohl auch ohne seine Aufforderung tun...
So hält er einfach nur den linken Arm fest um ihre Schulter und wartet, bis sie sich wieder beruhigt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 24. Dez. 2004, 14:46 Uhr
Als Milo die Küche betritt schaut Lorne nicht einmal auf. Schließlich spürt sie, wie sich der Junge neben sie setzt, sacht am Arm berührt und zu beruhigen versucht. Anfangs kann das Mädchen allerdings nicht aufhören zu weinen, nur nach und nach versiegen die Tränen. So sitzen sie eine Weile einfach nur da, bis Lorne endlich aufgehört hat zu weinen und sich langsam wieder aufrichtet, um Milo anzusehen. „Danke“, flüstert sie leise. Mehr kann sie nicht sagen, darüber, was vorgefallen ist, möchte sie einfach nicht reden. Schließlich lächelt sie zaghaft. „Das hat gut getan“, sie grinst schief. „Aber sag She nichts davon, wenn sie zurückkommt, ja?“, bittet sie den Jungen und atmet erleichtert auf als dieser nickt.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 24. Dez. 2004, 14:55 Uhr
Als Lorne sich langsam wieder beruhigt und ihn schließlich auch ansieht, lächelt er zwar nicht, aber sein Blick ist freundlich und immer noch ein bisschen besorgt und er fragt sich, was wohl passiert ist: erst Shehera, dann noch Lorne und alles schien irgendwie mit diesem Thalareth zu tun zu haben, den sie gestern getroffen hatten und der so nett zu ihnen gewesen war und ihnen Süßgkeiten gekauft hatte.
Wenn dieser Elf dran schuld ist, dass Lorne weinen muss, dann ist er verdammt noch mal total blöd... denkt er sich wütend, aber er lässt sich erstmal nichts anmerken und fragt auch nicht weiter.

Als sie ihn bittet, Shehera nichts zu sagen, nickt er und lächelt dann unwillkürlich, als sie erleichtert aufamtet. "Und damit sie auch nichts sieht.." sagt er, zieht den Ärmel seines Hemdes über den Handballen und hält ihn dann fest, "wischen wir jetzt noch die Tränen weg". Er nähert seinen Hemdsärmelö langsam ihrem Gesicht und wischt ihr dann damit sanft über beide Wangen, was zur Folge hat, dass sie ein klein bisschen grau im Gesicht wirkt, von dem Staub, der sich mit der Zeit in seinem Hemd angesammelt hat.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 25. Dez. 2004, 10:19 Uhr
Lorne atmet einmal tief durch und lässt sich bereitwillig von Milo die Tränen aus dem Gesicht wischen. Dann merkt She sicher nichts, denkt sie bei sich. Ich glaube, sie ist so schon traurig genug, da braucht sie nicht zu wissen, dass ich geweint habe wie ein kleines Kind. Ein winziges Lächeln huscht auf ihr Gesicht, aber so ganz will sich ihre gewohnte Heiterkeit nicht mehr einstellen. Die Vorstellung, dass She und Máel vorerst getrennte Wege gehen, will einfach nicht in ihren Kopf.
Zudem plagt sie die Frage, ob sie sich irgendwann vielleicht sogar zwischen den beiden entscheiden muss. Aber das will ich nicht, fährt es ihr wie ein Blitz durch den Kopf. Ich wünschte, alles wäre wie am Anfang. Warum müssen Erwachsene alles nur immer so kompliziert machen? Das ist so gemein!

Sie steht auf und sieht sich in der Küche um. „She ist in die Stadt gegangen“, erklärt sie Milo schließlich. „Ich weiß gar nicht genau, was sie dort wollte, aber sie hat versprochen gegen Mittag wieder hier zu sein.“ Dann fällt ihr noch etwas ein. „Wir könnten raus gehen, ich habe einen Frostmann gebaut.“ Sie zwinkert dem Jungen zu und gemeinsam gehen sie in den Schnee hinaus. Als Lorne das Schneegebilde jedoch sieht, erinnert sie sich jedoch sogleich daran, wie sie vor kurzem noch ausgelassen mit Máel daran gearbeitet hat und sie muss einmal heftig schlucken, so dass das fragile Lächeln auf ihrem Gesicht fast auseinander bricht. Hastig lenkt sie davon ab. „Vielleicht gehen wir doch lieber wieder rein“, murmelt sie und zieht Milo mit sich fort. „Es ist doch ganz schön kalt, findest du nicht?“ Fröstelnd huscht sie zurück ins Haus und in die Wärme der Küche.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 25. Dez. 2004, 10:31 Uhr
Es ist bereits Mittag, als Shehera zum Haus der Geschichten zurück kehrt. Chol schickt seine Winde mit voller Kraft über den Ildorel und begleitet von den dicken Schneeflocken entwickelt sich ein Schneesturm, wie Shehera ihn nur selten erlebt hat. Während die engen Gassen Talyras, allen voran die windschiefen, alten Gemäuer der Tausendwinkelgasse, sie vor diesem Wetter bewahrt haben, bietet nichts am Strand ihr Schutz vor der Kälte und Nässe des Winters. Den Umhang eng um ihren Körper geschlungen und die Kapuze tief im Gesicht, um dieses vor den tausend Nadeln der beissenden Kälte zu schützen, stolpert sie mehr auf ihr Haus zu als dass sie gehen würde.

Sie hat alles bekommen, was sie gesucht hat. Im Haus der Bücher hat sie nicht lange suchen müssen, um ein Buch über Kräuterkunde zu finden und dieses hat ihr schliesslich auch sehr schnell das Geheimnis verraten, wonach sie gesucht hat. Allein der Gedanke an das, was sie vor hat, bringt sie fast zum Brechen, weshalb sie ihn kalt einfach zurück in die dunkelste Ecke ihres Verstandes schiebt. Kein schlechtes Gewissen! Es ist besser so... Schliesslich hatte sie bei einer Kräuterfrau das Gewünschte erstanden, welche weder Fragen gestellt noch auf irgendwelche Risiken hingewiesen hat. Sheheras Gesichtsausdruck war deutlich genug, so dass die Frau sicher sein konnte, dass die Geschichtenerzählerin über die "Gefahren" jenes Krautes Bescheid weiss.

Vor den Treppen der Veranda bleibt sie stehen und blickt verträumt auf die Eingangstüre, bevor ihr Blick über die Veranda zu den Stufen wandert. Bilder überfluten ihren Geist, Bilder an welche sie eigentlich nicht mehr denken wollte. Bilder von der Inari-Nacht und dem Tag danach. Deutlich hört sie Máels Worte, dass er da sei und Nibrir nicht und Shehera schimpft über sich selbst, dass sie so blind sein und dem Elben auch nur ein wort glauben konnte. Alles Lügen! Es ist das erste Mal an diesem Tag, dass sich die Stimme überhaupt zu Wort meldet und Shehera zieht ärgerlich die Augenbrauen zusammen. Nicht weil sie sich darüber ärgert, dass die Stimme doch nicht verschwunden ist, sondern vielmehr darüber, dass sie anscheinend recht hat. Eine Frau mit einem Kind ohne Mann... nein, das geht nun wirklich nicht. Ich hätte mit Nibrir verreisen sollen und alles beim Alten lassen!

Mit einem Kopfschütteln vertreibt Shehera die Gedanken und tritt auf die Veranda, bevor sie die Tür leise aufstösst, was dem Wind die Möglichkeit gibt, pfeifend in das Haus einzudringen. Mit einem schnellen Schritt tritt sie selbst ein und schliesst die Tür hinter sich, auch wenn Chol sich dagegen wehrt, ausgeschlossen zu werden. Shehera schüttelt an ihrem Umhang, damit der Schnee abfallen kann, welcher sich hartnäckt am Stoff hält und erst jetzt bemerkt sie, dass der Umhang vollkommen durchnässt ist. Sie hängt ihn zum Trocknen an einen der Haken und entdeckt dabei Milo und Lorne in der Küche.

Langsam geht sie zu den beiden Kindern hin und sieht Lorne fragend an. "Lorne... meinst Du, Du könntest kurz zum 'Grünen Aal' laufen und mir den Korb holen, den ich gestern dort habe liegen lassen? Es sind die ganzen Wintervorräte dort. Und danach würde ich gern etwas mit Dir besprechen." Ohne auf eine Antwort zu warten, setzt Shehera Wasser auf und schüttet etwa die Hälfte von dem nicht besonders gut riechenden Kraut, welches sie bei der Kräuterfrau erstanden hat, in einen Becher, während sie in eine Kanne Teekräuter von den Sommerinseln füllt, damit die Kinder auch etwas zu Trinken bekommen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 25. Dez. 2004, 10:58 Uhr
Nur wenige Minuten später, nachdem Lorne und Milo ins haus zurückgekehrt sind, hören wie sich die Verandatür erneut öffnet und jemand in den Flur tritt. Als gleich darauf die Tür zur Küche aufgeht und Shehera hereinkommt, blicken ihr der Junge und das Mädchen bereits entgegen. Die Erzählerin geht zu den beiden hinüber und sieht Lorne fragend an, während sie sie um einen kleinen Gefallen bittet. Das Mädchen hört ihr zu und setzt zu einer Antwort an, aber Shehera hat sich bereits wieder umgewandt und setzt Wasser auf, da sie offenbar Tee kochen möchte.

Lorne starrt den Rücken der Frau verdutzt an, schluckt ihre Antwort hinunter und zuckt die Schultern. „Kommst du mit, Milo?“, wendet sie sich nun ihrerseits an den Jungen und sieht ihn unverwandt an, greift einfach nach seiner Hand und zieht ihn mit sich hinaus in den Flur und Klein folgt den beiden auf den Fuß. Kurz überlegt sie, ob sie ihre Stiefel anziehen soll. Ich kann es ja mal probieren, entscheidet sie, lässt Milo einen Moment allein im Flur stehen, holt die Stiefel aus ihrem Zimmer und schlüpft hinein. Missmutig verzieht sie das Gesicht, noch immer kann sie das Gefühl, welches die Schuhe auf ihrer Haut verursachen, nicht wirklich leiden, dennoch behält sie sie nun an, dann kehrt sie in den Flur zurück und gemeinsam verlässt die kleine Gruppe das Haus der Geschichten.

Lorne schlägt den Weg zum Ufer des Ildorel ein und so steigen sie die wenigen Stufen zum Strand hinab, um in Richtung Hafen davon zu gehen. Der Ildorel windgepeitscht da, am Strand ist kaum jemand zu sehen und alles im sie herum liegt unter einer dicken Decke aus weißem Schnee verborgen. Ihr Atem dampft in der Luft, so kalt ist es und obwohl Lorne die Stiefel nicht wirklich mag, ist sie doch froh, sie angezogen zu haben. Schnellen Schrittes bewegen sie sich auf den Perlenhafen zu, schwer gegen den heftigen Wind ankämpfend und Dank der Bewegung wird ihnen bald herrlich warm.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 26. Dez. 2004, 11:07 Uhr
Als Lorne mit Milo an der Hand das Haus verlässt, nimmt Shehera mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass das Mädchen wenigstens seine Stiefel angezogen hat. Irgend etwas schien ihr falsch zu sein, sie hat einfach das Gefühl, dass bei Lorne etwas nicht stimmt, doch kann sie dies weder begründen noch es sich erklären, weshalb sie den Gedanken in den Hintergrund schiebt und sich vornimmt, das Mädchen zu fragen, wenn es zurück kommt. So nimmt die Geschichtenerzählerin den Krug mit zwei Bechern und stellt die Sachen schon einmal auf den Tisch im Raum der Geschichten, bevor sie ihren eigenen Tee zubereitet. Schon der Geruch der Pflanze bringt sie dazu, die Nase zu rümpfen und zweifelnd blickt sie auf den Becher, welchen sie ebenfalls zum Tisch trägt, um sich auf dem Stuhl niederzulassen.

Sie dreht den Becher zwischen den Handflächen hin und her und sieht das Gebräu darin an, als könnte es ihr die Antwort auf all ihre Fragen über das Leben geben, welche sie sich jemals gestellt hat. Seufzend riecht sie an dem Tee, welcher nach Holz und Wald riecht und wüsste Shehera nicht, was sich darin befindet, würde sie den Geruch inzwischen vielleicht sogar als angenehm empfinden, wenn auch nicht als Tee. Der erste Schluck lässt sie noch zweifeln und in Gedanken fragt sie sich, was sie hier eigentlich tut, doch die Stimme in ihrem Kopf ist unerbittlich wie immer und erinnert sie daran, wie über Frauen gedacht wird, welche sich auf Abenteuer einlassen - und nichts Anderes scheint sie für den Elben gewesen zu sein - und dann auch noch ein Kind von dieser Geschichte davontragen. Du könntest Dein Geschäft vergessen! Niemand würde Dir noch sein Kind anvertrauen. Aber Morgana ist auch alleine mit ihrem Kind? Sie ist eine begnadete Heilerin, auf sie kann man nicht so leicht verzichten wie auf jemanden, der Kindern schöne Geschichten erzählt!

Mit geschlossenen Augen lässt Shehera schliesslich den Rest des Getränks ihre Kehle hinabrinnen und voller Ekel verzieht sich ihr Gesicht, während eine Hand auf ihren Bauch wandert und versucht das Leben darin zu erfühlen. Da ist allerdings noch nichts und lediglich ein kleiner Bauch zeigt an, dass sie überhaupt schwanger ist und sie ist sich sicher, dass es ausser Morgana, Lorne und Máel noch keiner bemerkt hat. Gedankenverloren geht sie zurück in die Küche und spült den Becher, um ihn schliesslich wieder in den Schrank zu stellen und sich auf die Veranda zu begeben. Noch immer tobt der Schneesturm und Shehera kann nichts sehen, sogar die Fusspuren von Lorne und Milo sind schon lange verweht und sie fühlt sich so einsam und alleine wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Obwohl die Kälte ihr fast den Atem raubt und in ihrem Gesicht ein Gefühl von tausend glühenden Nadeln hinterlässt, setzt sie sich für einen Augenblick auf ihren Schaukelstuhl und blickt in das Schneegestöber, als könnte sie es durchdringen, wenn sie es nur lang genug versuchen würde.

Erst als ihre Nase rot und die Lippen bereits bläulich schimmern, steht sie auf und geht wieder zurück in's Haus, wo sie sich rücklingt auf ihr Bett legt, die Zimmertüre nicht geschlossen, und ohne an irgend etwas zu denken an die Decke starrt. Ihre Hand liegt dabei noch immer auf ihrem Bauch, wo sie unbewusst darauf wartet, ein Lebenszeichen des ungeborenen Kindes zu erfühlen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 26. Dez. 2004, 15:02 Uhr
Nachdem Lorne den Grünen Aal verlassen hat, kehrt sie auf dem selben Weg zum Haus der Geschichten zurück, auf welchem sie mit Milo und Klein zum Hafen gelaufen ist. Sie hat Sheheras Korb mit den Wintervorräte bei sich und Klein läuft dicht neben ihr her. Gemeinsam kämpfen sie sich durch das eisige Schneetreiben und stemmen sich mit aller Kraft gegen den heftigen Wind. Es dauert daher einige Zeit, bis das Mädchen und der Hund wieder am Haus der Erzählerin angelangt sind und die wenigen Stufen zur Veranda empor steigen. Doch endlich haben sie das Haus erreicht und schlüpfen eilends in Innere.

Lorne sieht ziemlich verfroren aus. Ihre Wangen schmerzhaft gerötet vom peitschenden Wind, auch die Augen sind rot umrandet, ihre Lippen sind hingegen fast schon leichenblass und wirken trocken und aufgesprungen. Kleins zottiges Fell ist Schnee bedeckt und glitzert aufgrund zahlloser kleiner Eiskristalle, welche nun in der Wärme des Hauses langsam zu schmelzen beginnen. Im Flur entledigt sich das Mädchen hastig der unbequemen Stiefel und lässt sie unachtsam in einer Ecke stehen.

Anschließend geht Lorne in die Küche. Dort stellt sie den Korb auf den großen Küchentisch. Auf einem kleinen Stöffchen steht noch die Kanne mit dem Kräutertee von den Sommerinseln, welchen Shehera für Milo und Lorne aufgesetzt hat, bevor die beiden Kinder zum Grünen Aal aufgebrochen sind. Nun nimmt sich das Mädchen erst einmal einen Becher und schenkt sich etwas davon ein. Sie wärmt ihre gefrorenen Finger an dem warmen Getränk und nippt nachdenklich daran.

Der kleine Ausflug zum Perlenhafen hat sie kurzzeitig von ihrem Sorgen und Gedanken abgelenkt, aber nun, wo sie vollkommen alleine ist, weil Shehera sich nicht in der Küche befindet und Milo in der Stadt zurückgeblieben ist, muss sie wieder an die Unterhaltung mit Máel denken. Noch immer fühlt sich das Mädchen leer, unglücklich, ein wenig verraten und weiß nicht genau, wie es nun weitergehen soll. Ich will mich nicht zwischen Shehera und Máel entscheiden müssen, denkt die Kleine traurig und trotzig zugleich und stampft wütend mit dem Fuß auf den Boden.

Langsam schweifen ihre Gedanken ab und wandern weit in die Ferne bis sie schließlich in Yashior angelangt sind. Lorne erinnert sich an das Meer, die vielen Schiffe, kreischende Seevögel und kleine Fischerboote. Tief in ihr reift langsam eine Erkenntnis. Wenn ich einfach fortgehe, Talyra verlasse, dann muss ich mich nicht entscheiden, denkt sie und starrt nachdenklich auf den Grund ihres mit Tee gefüllten Bechers. Shehera oder Máel, dass ist dann ganz egal, ich kann an beide denken, wenn ich mag und muss nicht wählen … Mit einem Mal steht ihr Kindheitswunsch wieder ganz klar und deutlich vor Augen, verlockender als je zuvor. Ja, dass ist es, ich gehe einfach fort. Zurück nach Yashior und dann fahre ich zur See …

Über die unmittelbaren Folgen, die mit dieser Entscheidung verbunden sind, denkt Lorne in diesem Augenblick nicht nach. Sie denkt gar nicht daran, dass sie, wenn sie ihren Plan tatsächlich in die Tat umsetzt, nicht nur Talyra, Máel und Shehera verlässt, sondern auch all ihre übrigen Freunde. Ian, Milo und Serenica beispielsweise. Aber das alles blendet das Mädchen jedoch vorerst vollkommen aus. Viel zu groß ist in diesem Augenblick die Sehnsucht, allen Sorgen und Nöten erst einmal einfach nur noch zu entfliehen.  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Dez. 2004, 10:45 Uhr
Als sie einen kalten Luftzug fühlt, ist Shehera schon klar, dass Lorne wohl zurück sein muss. Schweren Herzens steht sie auf und verlässt ihr Zimmer, um das Mädchen schliesslich in der Küche vorzufinden. Allzusehr scheint sie Shehera in Gedanken versunken und sie fragt sich, was wohl mit der Kleinen ist. Leise schleicht sie näher und legt Lorne schliesslich die Hand auf die Schulter, bevor sie sich in die Knie begibt, um dem Mädchen in die Augen sehen zu können. Sie weiss nicht, wie sie anfangen soll, doch ist sie sich sicher, dass sie nun wirklich erzählen muss, was geschehen ist.

"Lorne..." fängt Shehera an, doch ihre Stimme bricht und droht zu versagen, weshalb sie sich laut räuspert. "Máel... er... ist gegangen. Ich weiss nicht, ob er jemals zurück kehren wird, doch hat ihn scheinbar seine Vergangenheit eingeholt und... er ist der Meinung, er muss dies ohne uns regeln. Ich bin sicher, dass er trotzdem für Dich da sein wird, wenn Du ihn brauchst oder einfach mit ihm zusammen sein möchtest, doch wird er wohl vorläufig Für immer, Shehera, für immer! nicht mehr hier wohnen." Es Lorne zu erzählen bedeutet, sich selbst damit auseinander setzen zu müssen, weshalb sich erneut ein glühendes Eisen durch ihr Herz bohrt, da sie den Gedanken nicht mehr zurückschieben kann.

Ihre Hand gleitet von Lornes Schulter herunter und bleibt auf Sheheras Knie liegen, während die Geschichtenerzählerin das Mädchen traurig ansieht und auf eine Reaktion wartet.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 27. Dez. 2004, 11:32 Uhr
Fast ein wenig ertappt wirbelt Lorne herum, als sich Sheheras Hand auf ihre Schulter legt. Sie dreht sich zu der Erzählerin um und begegnet ihrem Blick, während sich Shehera vor ihr in die Knie begibt und sie unverwandt ansieht, bevor sie zu sprechen beginnt. Schweigend hört ihr das Mädchen zu, ohne den Blick von der Erzählerin zu nehmen und als sie endlich geendet hat, breitet sich eine bedrückende Stille in der Küche aus. Die Hand der Geschichtenerzählerin gleitet von der Schulter des Mädchens und bleibt auf ihrem Knie liegen. Traurig sieht die Frau Lorne an, diese schluckt einmal kurz, dann neigt sie ganz langsam den Kopf und beginnt zu sprechen.

„Ich weiss“, murmelt die Kleine und erwidert den traurigen Blick der Erzählerin. Ihre Stimme klingt leise und zaghaft. „Máel war heute Morgen hier. Er hat mir geholfen den Frostmann auf der Veranda zu bauen und dann …“ Abermals muss sie schlucken, bevor sie fortfahren kann. „… hat er mir alles erklärt.“ Geradeheraus sieht Lorne der Geschichtenerzählerin ins Gesicht und beginnt stockend zu erzählen, was genau draußen im Schnee vorgefallen ist. Als sie geendet hat, schaut sie Shehera fragend an. „Und as jetzt? Was machst du jetzt?“  

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Dez. 2004, 11:40 Uhr
Shehera hört der Geschichte, die Lorne ihr erzählt, erstaunt zu, denn sie hätte nicht erwartet, dass Máel wirklich so schnell vorbei kommen würde, um dem Mädchen alles zu erklären. Mit hochgezogener Augenbraue fällt nun auch der Rest ihrer Maske von ihr ab und betreten und traurig blickt sie Lorne in die Augen, während ein paar Tränen kullern glänzend über ihre Wangen. "Ich weiss es nicht, aber ich werde wohl versuchen, damit klar zu kommen und das Leben für uns so angenehm wie möglich zu gestalten."

Ihre Stimme ist leise und man kann den Kloss in ihrem Hals förmlich hören, bevor sie sich erneut räuspert. "Vorausgesetzt, Du möchtest Dein Leben mit mir alleine teilen." fügt sie schliesslich eher fragend an und steht wieder auf, um auf die Reaktion von Lorne zu warten.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 27. Dez. 2004, 11:51 Uhr
Mit Sorge hat Lorne die Frage erwartet, die Shehera ihr nun tatsächlich stellt. Flehend sieht sie die Erzählerin an. „Ich weiss nicht“, flüstert sie zaghaft. „Kann ich etwas drüber nachdenken?“ Bittend schaut sie Shehera an. Ich will mich nicht entscheiden müssen. Ich will nicht wählen. Ich will nicht. Ich will nicht. ICH WILL NICHT!!! Der Konflikt, der in ihr tobt, ist ihr allzu deutlich anzusehen. Bedrückt erklärt sie: „Warum muss ich mich den entscheiden?“ Tränen kullern ihr die Wangen hinab. „Ich wünschte alles wäre wieder so wie am Anfang.“

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Dez. 2004, 18:06 Uhr
Na Du hast wenigstens die Wahl! meint die Stimme bitter und Shehera schüttelt leicht energisch den Kopf, um sie zum Schweigen zu bringen. "Du musst nicht entscheiden, Lorne. Máel wird sicher immer für Dich Zeit haben und ich biete Dir lediglich ein Dach über dem Kopf an. Mehr nicht. Ich sage nicht, dass Du entweder mit mir Kontakt haben darfst oder mit ihm, warum denn nicht mit Beiden?" Man sieht Shehera deutlich an, dass sie nicht ganz versteht, was Lorne mit 'entscheiden' meint.

"Trinkst Du mit mir einen Tee?" fragt sie schliesslich und geht schon vor in den Raum der Geschichten, wo noch immer die Kanne mit den Bechern steht. Erst jetzt fällt Shehera auf, dass Milo gar nicht bei Lorne ist und sie fragt einfach in den Raum hinein. "Wo ist eigentlich Milo?"

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 28. Dez. 2004, 11:23 Uhr
Auf Sheheras Worte folgt Schweigen, denn Lorne ist einfach in der Lage auf ihre Worte zu reagieren. Sie will es auch gar nicht, denn langsam steigt so etwas wie Trotz in ihr auf. Nicht gegenüber Shehera oder Máel, sondern gegenüber der Situation in der sie sich nun befindet und sie will alles einfach nur noch ausblenden. Also starrt sie lediglich finster auf den Boden der Küche, so als könnte sie dort, wenn sie nur lange genug suchen würde, dort die Antworten auf all ihre Probleme finden. Vorerst jedoch mit mäßigem Erfolg. Natürlich hat die Erzählerin Recht. Lorne weiss sehr gut, dass sie auch weiterhin sowohl zu Máel als auch Shehra gehen kann, wenn sie etwas auf dem Herzen hätte. In dieser Hinsicht würde sich nichts verändern, aber alles andere.

Lornes Problem besteht nicht darin, dass sie annimmt, sie könnte nicht mehr zu beiden Kontakt haben, wenn die Dinge sich so weiter entwickeln wie sie es derzeit tun. Ihr Problem ist vielmehr ein anderes: Im Laufe der vergangenen Monde sind Shehera und Máel so etwas wie eine Familie für sie geworden. Daher ist die Trennung der beiden Personen, die in den letzten Siebentagen immer mehr zum wichtigsten Bezugspunkt in ihrem Leben geworden sind, für Lorne vollkommen inakzeptabel. Und so formt sich in der Kleinen mehr und mehr ein vollkommen irratonaler, kindlicher und ziemlich drastischer Trotzgedanke aus: Beide zusammen oder gar keiner! Eine andere Lösung lehnt das Mädchen kategorisch und gegen jede Vernunft ab.  

Aber von alldem, was in ihr vorgeht, sagt sie natürlich nichts. Stattdessen nickt sie lediglich, als Shehera sie fragt, ob sie mit ihr noch einen Tee trinkt und hält ihr wortlos ihren Becher entgegen. Als die Erzählerin sich nach Milo erkundigt, meint sie nur kurz angebunden: „Er ist in der Stadt geblieben, aber er will mich wieder besuchen kommen.“ Dann schweigt sie. Mehr hat sie zu diesem Thema offenbar nicht zu sagen. Sie trinkt lediglich den Tee, welchen Shehera ihr eingeschenkt hat aus, dann blickt sie erst zum Fenster, hinterher zur Geschichtenerzählerin und meint schließlich mit einem demonstrativen Gähnen: „Ich bin müde. Klein und ich gehen schlafen … gute Nacht.“ Sie versucht so gut es geht zu lächeln, schaut Shehera noch kurz ins Gesicht und verschwindet dann kommentarlos mit Klein im Schlepptau in ihrer Kammer.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 29. Dez. 2004, 14:12 Uhr
Bedrückt und vor allem besorgt sieht Shehera dem Mädchen hinterher, als es sich ungewohnt früh hinlegen will. Sie versucht allerdings nicht, Lorne aufzuhalten und nun macht sie sich grosse Vorwürfe, weil sie überhaupt etwas gesagt hat. Das Mädchen hat auch kein Glück. Obwohl es so aussah, als sie hier bei uns angekommen ist, haben wir ihn nur Sorgen und Pech gebracht. Langsam erhebt sich auch Shehera von ihrem Stuhl und räumt die Becher und die Kanne zurück in die Küche, wo sie diese einfach stehen lässt. Sie macht sich erneut einen starken Aufguss ihres "Spezialtees" und verzieht sich damit nachdenklich in ihr Schlafzimmer.

Wie ein Schlafwandler bewegt sich die Geschichenerzählerin und fast könnte man meinen, sie wüsste nicht wirklich was sie tut, als sie sich auf das Bett setzt und auf die geschlossene Tür starrt, während sie langsam an dem heissen Getränk nippt. Seit zwei Tagen hat sie fast nicht mehr geschlafen und schnell fordert ihr Körper diese Schulden ein, indem er sie einfach einschlafen lässt und den Geist von Shehera in eine barmherzige Schwärze führt, wo es keine Sorgen und Träume gibt. Den Tee hat sie vollkommen getrunken, doch den Becher hält sie sogar im Schlaf noch mit beiden Händen fest umklammert.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Lorne am 29. Dez. 2004, 17:35 Uhr
In ihrem Zimmer angekommen wirft sich Lorne, ohne sich die Mühe zu machen, etwas anderes anzuziehen, auf das Bett. Die Stiefel an ihren Füßen strampelt sie einfach los, bis sie polternd zu Boden stürzen, dann starrt sie mit weit geöffneten Augen hinauf zur Decke. Das Zimmer ist fast vollkommen Dunkel, nur wenig Licht kommt von draußen herein und sorgt dafür, dass die Augäpfel des Mädchens in der Finsternis hell leuchten. Regungslos liegt die Kleine da und hält den Arm um Klein gelegt, welcher zu ihr hinauf auf gesprungen ist und sich nun beben ihr lang macht.

Lornes Gedanken kreisen nur noch um Shehera, Máel und ihre verzwickte Situation mit der sie sich partout nicht abfinden mag. Im Haus ist es ganz still und sie hört wie die Erzählerin schließlich in ihr Schlafzimmer hinübergeht. Die Tür knarrt leise, fällt dann ins Schoss und anschließend herrscht wieder völlige Stille. Bald schon ist das Mädchen eingeschlafen, doch erwacht es schon bald wieder. Der neue Morgen ist fern, doch nicht mehr zu fern und sie kann nicht wieder einschlafen, sosehr sie es auch versucht. Also liegt sie einfach nur da, grübelt vor sich hin und vielleicht ist es genau diese Art der Schlaflosigkeit, die dazu führt, dass sie sich entschließt ihren Plan, die Idee Talyra so schnell es geht zu verlassen, um nach Yashior zu ziehen, in die Tat um zusetzen.

Jedenfalls erhebt sich Lorne irgendwann und entzündet die kleine Kerze neben ihrem Bett. Mucksmäuschen leise holt sie ihren Rucksack hervor und stopft die wenigen Habseligkeiten hinein, die sie schon bei ihrer Ankunft im Haus der Geschichten besessen hat. Anschließend legt sie ihr zweites Hemd und ihre zweite Hose sorgsam zusammen, so wie Maria ihr es vor einigen Tagen gezeigt hat. Langsam geht sie zu ihrer Kommode hinüber, öffnet sie behutsam und legt die Kleidungsstücke hinein, bevor sie die Schublade wieder zuschiebt. Ihr moosgrünes Kleid hängt sie gewissenhaft auf den Haken neben der Tür, macht ihr Bett so gut sie dies eben kann und legt den Bogen, welchen Máel ihr einst gekauft hat, auf das aufgeschüttelte Kissen. Die Pfeile legt sie sorgsam daneben. Alles sieht sauber und ordentlich aus und die Atmosphäre im Zimmer erweckt den Anschein, als würde alles nur auf die baldige Rückkehr seiner Bewohnerin warten.

Auf Zehenspitzen schleicht sie schließlich zur Tür hinüber. Vorsichtig legt sie ihr Ohr gegen das Holz und lauscht. Erst danach öffnet sie ganz leise die Tür und achtet darauf, dass Klein in ihrem Zimmer zurückbleibt, als sie hindurchschlüpft. Wenige Augenblicke später kehrt sie zurück. Und verstaut in ihrem Rucksack ein wenig Brot und Trockenfleisch, Reiseproviant, welches sie sich soeben heimlich aus der Küche organisiert hat. Danach schnallt sie sich das Gepäckstück auf den Rücken. Einen Momentlang überlegt sie, ob sie ihre Stiefel anziehen soll und schlüpft kurzerhand hinein. Zwar mag sie das Gefühl, welches sie überkommt, wenn sie sie trägt, immer noch nicht besonders leiden, aber es ist immer noch besser als die schneidende Winterkälte, die draußen im Schneetreiben herrscht. Leise huscht sie aus ihrem Zimmer, schließt die Tür hinter sich und geht durch den Flur hinüber zur Verandatür.

Der Morgen graut allmählich, als Lorne und Klein zur Verandatür hinüber schleichen, um nicht von Shehera erwischt zu werden. Wenn sie doch plötzlich vor uns steht, sage ich einfach, dass ich zu Morgana gehe, um Ian zu besuchen, überlegt sie noch, doch da hat sie die Tür auch schon erreicht und gleich darauf auch geöffnet. Lautlos zieht sie sie hinter sich ins Schloss und atmet erleichtert auf. „Komm, schnell weiter“, wispert sie Klein zu und läuft mit dem jungen Hund hinüber zu den Stufen und auf den Strand hinab. Über Nacht hat es wieder einmal geschneit und alles liegt unter einer dicken Schicht Schnee begraben. Hastig läuft Lorne los und begibt sich bei der nächsten Möglichkeit auf die Straßen der Stadt, um den Weg zur Kräuterkate einzuschlagen, welche sich in unmittelbarer Nähe des nördlichen Stadttores befindet. Ein eisiger Wind weht und schon bald sind die Spuren, welche der Hund und das zierliche Mädchen hinterlassen haben, restlos verschwunden.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 30. Dez. 2004, 10:50 Uhr
Der Morgen ist bereits weit fortgeschritten, als Shehera aus ihrem komaähnlichen Schlaf aufwacht und erst ein paar Augenblicke benötigt, um überhaupt zu begreifen, wo sie sich befindet. Shenrah schickt seine hellen aber schwachen Strahlen gedämpft durch das Fensterleder in das Zimmer und noch immer umklammern Sheheras Finger den Becher, als wäre er ein Rettungsanker auf stürmischer See. Langsam stellt sie ihn auf das kleine Tischchen neben dem Bett und schwingt ihre Füsse aus dem Bett, wobei sie zwei 'Briefe' entdeckt, die ihr noch nie aufgefallen sind.

Sie nimmt den einen in die Hand und liest langsam und wie in Trance die Worte, welche darauf geschrieben sind. Der Brief scheint arg gelitten zu haben, denn er sieht schon ziemlich zerknüllt und alt aus. Es ist lediglich eine Nachricht, dass Máel und Lorne in die Stadt gegangen sind und Shehera fragt sich, wann er dies wohl geschrieben hat. Sie dreht den Brief um und auf der Rückseite entdeckt sie ein Liebeslied, welches ihr sogar ein leichtes Lächeln abringt. Eine Träne hinterlässt eine glänzende, heisse Spur auf ihrer Wange, als sie den Brief vorsichtig zur Seite legt und schliesslich zum zweiten Papier greift.

"Liebste She,
Du fehlst mir, wie die Sonne der Blüte, der sie das Leben schenkt. Du bist mein Lebenselixier und ohne Dich gehe ich zu Grunde! Bitte verlass' mich nicht und lass mich im Dunkeln zurück.

Ich werde Dich jetzt suchen, und vielleicht finde ich Dich und damit auch uns wieder.

In Liebe,
Máel"


Shehera starrt auf die Worte, als wären sie ein schlechter Scherz und ihr Gesichtsausdruck wandelt sich von Überraschung zu Ratlosigkeit und schliesslich zu Wut. Ihre Augen funkeln das Stück Papier an, als wäre es der einzige Grund, weshalb Máel sie verlassen hatte und während die Stimme in ihrem Kopf sich selbst überschlägt vor Lachen zerknüllt sie das Papier und wirft es in die nächste Ecke. Siehst Du? Er hat Dich gesucht um sich auszusprechen, Du hast wieder alles kaputt gemacht! Nein, der Brief ist eine Farce... eine einzige Lüge! Shehera ist sich sicher, dass sie diesmal recht hat, auch wenn die Stimme noch weiter in ihrem Geist donnert als würde es gleich den schlimmsten Sturm geben, den die Menschheit je gesehen hat.

Langsam steht sie auf und nimmt das zerknüllte Papier und legt es mit dem Liebeslied zusammen auf den Rucksack von Máel, welchen sie wohl später vor die Tür stellen wird. Shehera fühlt ein leichtes Grummeln in ihrem Bauch, bevor sie sich vor Schmerzen krümmt und automatisch in die Knie geht und sie sich fragt, was das wohl sein könnte. Nur kurz ist der Anfall und schnell geht ihr Blick zu dem Becher, welcher auf dem kleinen Tisch steht und Verstehen macht sich in ihrem Gesicht breit. Mit noch immer wütend zusammengezogenen Augenbrauen steht sie auf und nimmt den Becher, um sich in der Küche einen weiteren Tee zu kochen und ihr Blick fällt auf Lornes Zimmertüre.

Leise öffnet sie die Tür, während der Tee zieht und blickt hinein. Noch nie war das Zimmer so schön aufgeräumt und obwohl es so aussieht, als würde das Mädchen bald zurück kommen, macht sich ein schlechtes Gefühl in Shehera breit. Sie ist schon einmal weggelaufen, als es Probleme gab. Vielleicht hat ihr das nun wirklich den Rest gegeben. Shehera seufzt und geht schliesslich zurück in die Küche, wo sie den Tee in einem Zug austrinkt und sich etwas von den Kräutern in die Tasche ihres Umhangs steckt. Diesen zieht sie sich über und steckt ihre Haare notdürftig hoch, um nicht allzu schrecklich auszusehen, bevor sie das Haus verlässt.

Etwas von den Kräutern steckt sie sich in den Mund und kaut einfach darauf herum, den scheusslichen Geschmack bemerkt sie schon gar nicht mehr. Sie verriegelt die Eingangstür, als der eiskalte Wind ihr in's Gesicht peitscht und so sehr sie sich auch anstrengt, sie kann keine Spuren von Lorne mehr in dem verwehten Schnee erkennen. Seufzend macht sie sich auf in die Stadt, um nach dem Mädchen zu suchen.

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Shehera Rhishade am 31. Dez. 2004, 19:20 Uhr
Es ist bereits tiefste Nacht, als Shehera sich durch den Schnee kämpft, um zu ihrem Haus zurückzukehren. Nirgends konnte sie auch nur den kleinsten Hinweis auf Lorne finden und auch in den unzähligen Gasthäusern, in welchen sie war, hat niemand etwas über das Mädchen sagen können. Den Geruch im einen Gasthaus hat die Geschichtenerzählerin deutlich als den wiedererkannt, welcher an dem Elben hing, als er neulich Nachts nach Hause kam und sie hat sich dort sicherlich am kürzesten aufgehalten. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt in ihr auf, dass Lorne zu Hause sein könnte, doch bereits die Tatsache, dass sie das Vorhängeschloss selbst aufschliessen muss, zerstört diesen Funken bereits in seinem Keim.

Das Haus liegt leer und dunkel vor ihr und der Drang, sofort wieder zu gehen, ist sehr gross. Niemand ist im Moment hier, der sie halten würde und wenn sie mit ihren Befürchtungen recht haben sollte, würde auch niemand von ihnen je zurückkehren. Sehr gut. Nun habe ich nicht nur mein Leben zerstört, sondern das von Lorne gleich mit! Mit diesen Gedanken schliesst sie die Tür hinter sich und im selben Moment lässt ein Schmerz sie in die Knie sinken, wie sie ihn in ihrem ganzen Leben an Intensivität noch nie erlebt hat. Nach vorne gebeugt drückt sie ihre Hand auf ihren Unterleib, an welchem sie bereits einen Bauchansatz fühlen kann, worin sich das Kind eigenlich entwickeln sollte, und als der Schmerz nach einer scheinbaren Ewigkeit endlich aufhört, schlägt sie mit ihrer Faust dreimal dagegen.

Ich mache das Falsche. Das darf ich nicht tun. Tja, Shehera... für diese Überlegung dürfte es nun wohl bei Weitem zu spät sein... Wütend zieht Shehera die Nase kraus und schlägt mit der Faust gegen die Wand. Das kleine Blutrinnsal, welches sich aus den aufgesprungenen Knöcheln einen Weg über ihren Mittelfinger bahnt, um schliesslich einsam auf den Boden zu tropfen bemerkt sie überhaupt nicht. Ihre Gedanken sind bei Lorne und kurz wandern sie auch zu Máel, wobei sie keinen Schmerz mehr empfindet, wenn sie an ihn denkt, sondern lediglich noch Wut. Er hatte es geschafft, sie in die Verzweiflung und Lorne weg von ihr zu treiben und sie würde ihm das sicherlich niemals verzeihen können. So viele schöne Worte, so viele schöne Lügen.

Erneut brüht sie sich einen Tee und setzt sich damit auf die Veranda, wo ihr der Wind kalt und drohend um die Ohren pfeift und sie überlegt sich, die Suche nach Lorne sofort fortzusetzen. Was hatte sie schon zu verlieren? Ihre Entscheidung ist gefallen, noch bevor sie den Tee zu Ende getrunken hat und sie begibt sich in ihr Zimmer, wo sie ihre Reisetasche mit ihren Kleidern packt und sich die Wildlederhose und das passende Hemd anzieht, allerdings den dazugehörigen Mantel in die Tasche steckt. Vorsichtig hebt sie das Buch von seinem Platz herunter und steckt es zwischen den Ledermantel in die Tasche, um es zu schützen, bevor sie Máels Rucksack nimmt und einen Brief daran heftet.

Schliesslich verlässt sie das Haus der Geschichten, ohne sich noch einmal umzudrehen und heftet einen Zettel an die Türe.

Ich bin bis auf Weiteres leider verreist.

Sie liest die wirklich kurze Nachricht noch einmal durch, während sie dieses Mal drei Vorhängeschlösser vor die Tür hängt und Máels Rucksack mit dem Brief im Stall deponiert, gut versteckt, dort wo sonst der Ersatzschlüssel zu finden ist. Diesen nimmt sie allerdings mit und verlässt ihr Haus schweren Herzens, auf ihren Kräutern herumkauend, in Richtung Talyra. Sie hat nicht vor, lange durch die Stadt zu laufen, sondern geht an deren Rändern entlang, um so schnell wie möglich zum Larisgrün zu gelangen. Shehera weiss, dass es bereits tief in der Nacht ist und Mitternacht bestimmt schon vorbei, doch verschwendet sie keinen Gedanken mehr an Zeit oder sonst irgend etwas, was ihr in Talyra jemals etwas bedeutet hat. Ich muss Lorne finden!

Titel: Re: Haus der Geschichten
Beitrag von Milo am 06. Juni 2005, 15:20 Uhr
Das Inarifest war hinüber und das schneller, als ihm lieb ist. Es war ja doch schon irgendwie lustig gewesen und da war diese tolle Stimmung gewesen und die Goldfunken überall in der Luft, die er wie verzaubert angestarrt hatte und gespürt hatte, wie sie auf seinen Lider und auf seineb Wimpern getanzt hatten. Am Morgen nach dem Fest war er schnurstracks zum Marktplatz gelaufen, aber von den Funken keine Spur. Er hatte umgestoßene Bänke gesehen und zerschellte Tonbecher und -karaffen, die vom rauschenden Fest zu berichten wussten, aber von dem Zauber sah er nichts mehr und er spürte ihn auch nicht mehr. Wie konnte an einem Tag alles wie ein Zauber sein und am nächsten Tag war alles weg? Das ging nicht in seinen Kopf und er hatte ihn darüber beinahe zerbrochen. Was ihm aber noch viel mehr Kopfzerbrechen bereitete, war Lorne, die sich jetzt Sira nannte. Er hatte sich vergeblich vorzustellen versucht, was es bedeutete, sich an nichts, aber auch gar nichts mehr zu erinnern. Es ging einfach nicht. Seine Vergangenheit war einfach ein Teil von ihm, genauso wie seine Zukunft ein Teil von ihm sein würde, wenn sie Vergangenheit wurde. Und diesen Teil hatte Lorne verloren und es sah nicht so aus, als würde sie sich wieder daran erinnern. Sie war eine gänzlich andere, weil das, was sie gezeichnet und zu dem gemacht hatte, was sie war, scheinbar unwiederbringlich in ihr ausgelöscht war. Sie hatte ihr Gedächtnis verloren. Diesen Satz zu sagen, ist einfach. Aber für Milo ist es schwer ihn auch wirklich zu verstehen. Er will, dass Lorne sich an ihn erinnert. Und dass sie nicht mehr weiß, wer er ist, wie er heißt, das lässt ihn irgendwie traurig und trotzdem werden und außerdem ist dieser Gedanke sehr bitter. Schließlich ist es gerade mal ein paar Monate her, dass sie sich getroffen haben. Es war im Herbst gewesen, sie hatten die Herbstkarawane angesehen. Das kann man doch nicht einfach so vergessen! Er weiß, dass Lorne nichts dafür kann, aber er ist trotzdem irgendwie gekränkt, dagegen kann er gar nichts machen, es ist einfach ein Gefühl, dass sich in sein Bauch eingeschlichen hat, als er von Lornes Gedächtnisverlust gehört hat und das nicht mehr verschwinden will. Während der Arbeit hat er darüber nachgedacht und kurz bevor er ins Bett gegangen ist und heute ist er hier. Er weiß, dass Lorne nicht zu Shehera gehen will, aber er will. Er will wissen, was passiert ist. Er weiß nicht, wo Mael wohnt und außerdem kennt er ihn gar nicht, deswegen hat er beschlossen zu Shehera zu gehen und sie auszufragen, bis sie ihm die Wahrheit sagte.

Nun ist er vor dem Haus angelangt, doch es wirkt leer und verlassen. Mit aufgeregt klopfendem Herzen nähert er sich der Tür. Er erkennt, dass sie mit drei Schlössern versiegelt ist. Vor der Tür bewegen sich im leichten Wind Staubflocken und Sandkörner. Alles scheint unbewegt, unlebendig und die drei Schlösser, die den Eintritt unmöglich machen, bestätigen diesen Eintritt nur. "Mist!" flucht Milo leise in die Stille und tritt näher an die Tür heran. Ein Zettel hängt daran. Der Wind hat an ihm gezerrt, ihn teilweise eingerissen und die Tinte ist ein wenig verschmiert. Der Zettel muss schon lange dort an der Tür fest gemacht sein, seit dem Winter, denn die Tinte ist leicht verschmiert, was sicherlich von Regen oder eher noch von Schnee herrührt, der auf die Veranda geweht ist. Immer noch aufgeregt stellt Milo sich auf die Zehnspitzen und holt den Zettel herunter. Er kann nicht gut lesen, nur ein bisschen buchstabieren. Das "Ich bin" kann er noch mühelos entziffern, aber dann wird es schwierig. Kurz entschlossen faltet er den Zettel und steckt ihn sorgfältig in die Innentasche seiner Weste. Von außen klopft er darauf, als sei es ein wertvoller Schatz, dann blickt er das Haus der Geschichten noch einmal an. Der Nachmittag dort, die Übernachtung und schließlich der Morgen, an dem Shehera geweint hatte und schließlich auch Lorne. Was war seit diesem Morgen passiert? Seit dem Moment, in dem er sich von Lorne im Grünen Aal verabschiedet hatte? Er würde es schon herausbekommen! Sein Gesichtsausdruck wird grimmig und er wendet sich vom Haus ab, um im warmen Sonnenschein ins Stadtinnere zurückzukehren.



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