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(Thema begonnen von: Nubia am 22. Sept. 2002, 23:05 Uhr)

Titel: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 23:05 Uhr
Etwa 10 Minuten von der Innenstadt entfernt steht ein riesiger uralter Kastanienbaum. An diesen Baum schmiegt sich ein kleines verwinkeltes Haus. In diesem Haus wohnt Nubia mit ihrer Mutter.
Um das Haus und den Kastanienbaum herum liegt ein kleiner, aber gut gepflegter Garten. Im Frühling und Sommer blühen sehr viele Blumen dort. Ihre Mutter liebte und pflegte diesen Garten mit grosser Hingabe. Er lenkte sie von dem schweren Alltag ab. Der Garten wird von einem Jägerzaun begrenzt. Um zum Haus zu kommen muss man duch das Gartentor und über den Weg mit den weissen Kieselsteinen gehen. Dann steht man vor einer grossen hölzernen Haustür mit einem schmiedeeisernen Klopfer.
Im Inneren steht man zuerst in einer kleinen schummrigen Diele. Dort steht auch eine alte Truhe, die für die kleine Nubia die grösste Schatzkiste war. Sie hat dort immer neue Sachen drin gefunden. Wenn man sich nach links wendet kommt man ins Wohnzimmer. Es ist der grösste Raum im Haus und mit sehr viel Liebe eingerichtet. Grosse Fenster lassen viel Licht herein und ermöglichen einen Blick auf den Garten. Dort steht auch eine gemütliche Couch, zwei Sofas und ein Tisch. Im Winter prasselt in dem grossen Kamin in der Ecke immer ein schönes Feuer.
Rechts von der Diele befindet sich die Küche. Sie sieht relativ klein aus, denn ein riesiger Ofen nimmt den meisten Platz dort ein. Ausserdem steht dort noch ein stabiler Eichentisch mit vier Stühlen.
Um in das obere Geschoss zu kommen muss man die Treppe nehmen, die von der Diele aus nach oben führt. Es ist eine sehr alte Treppe. Sie knarrt bei jeden Schritt und scheint fast unter dem Gewicht zusammen zu brechen.
Oben gibt es zwei Zimmer. Das eine ist das Schlafzimmer ihrer Mutter. Früher hat dort auch ihr Vater geschlafen, aber nach seinem Tod ist Nubias Mutter alleine geblieben. Das grosse eichene Ehebett steht aber trotzdem noch dort. Ebenfalls ein riesiger Schrank. Der Boden ist mit weichen Tepichen ausgelegt und auf den kleinen Schränkchen stehen Blumen aus dem Garten. Das andere Zimmer gehört Nubia. Neben dem Bett steht ein Nachttisch auf dem auch immer frische Blumen stehen. In der Ecke stehen meistens ihre Reitstiefel und auch ihre Reitkleidung liegt immer im Zimmer verteilt. Im Schrank neben dem Fenster hängen dafür aber um so ordentlicher die Kleider.

Nicht weit von dem Haus entfernt steht der Stall, in dem Nubia arbeitet. Sie liebt Pferde und kann wunderbar mit ihnen umgehen. Der Besitzer des Stall legt mittlerweile grosse Stücke auf Nubia und vertraut ihr besonders die schwierigen Pferde an. Von dortaus macht Nubia viele ihrer Reitausflüge oder Spaziergänge.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 14. Jan. 2003, 14:46 Uhr
Nubia zieht Ukko ein paar Minunten hinter sich her. Als sie wieder beleuchtete Straßen betreten verschwindet die Aura um Nubia herum, trotzdem läuft sie weiter. Erst vor einem schönen Haus an einem riesigen Kastanienbaum bleibt sie stehen und dreht sich zu Ukko um. Der Gnom ist total außer Atem und sieht etwas komisch aus im Gesicht.

"Ukko, alles ok? Ich hätte etwas auf dich achten sollen."

Mit besorgen Gesicht geht sie ihn die Hocke und streicht ihm mit einem Finger übers Gesicht.

"Ich wollte dort nur weg. Weißt du, ich habe wirklich Angst im Dunkeln. Aber lass uns erstmal hineingehen. Dort können wir uns vor den Kamin setzten und über dein Problem reden."

Mit einem leichten Lächeln fügt sie hinzu.

"Und über mein magisches Können..."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 13:05 Uhr
Ukko ist ausser Puste.  Nur keine Schwäche zeigen jetzt, es ist  eine Frau anwesend  Bauch rein und Brust raus
Endlich haben sie Nubias Haus erreicht.:" Nein, Nein..Ukko hechelt: "Du musst nicht auf mich achten... ich laufe gern und viel....ich bin nur....etwas aus dem Training. Ukko registriert Nubia, die sein verschwitztes Gesicht berührt, doch noch ist er viel zu erschöpft um das als Zeichen für "irgendetwas" zu werten:" Wenn deinmagisches Können, so trainiert ist, wie deine läuferischen Fähigkeiten, dann dürfte doch nichts schief gehen.
Ukko ist auf Nubias Quartier gespannt. Das ist wohl seine alte Berufskrankheit. Als dieb steckt Ukko gerne seine Nase in fremde Räume. Doch hier ist es nur ehrbares Intresse. Nubia wird er nicht beklauen. Nein. Nubia ist sein Freund, sein Kumpel.....sie wird ihm schon aus der Schuldenfalle helfen.....irgendwie.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 13:19 Uhr
Nubia öffnet das kleine Gartentor und geht auf die Haustür zu. Sie spürt, dass Ukko unheimlich neugierig ist und muß lächeln. Dann öffnet sie die Haustür und geht hinein. Eine wohlige Wärme strömt ihr entgegen, die ihr schon fast wieder eine Gänsehaut entlockt. Sie geht ein Stück zur Seite und macht eine einladende Geste.

"Komm herein Ukko. Wärm dich auf. Meine Mutter hat den Kamin gut aufgeheizt."

Nubia schließt hinter Ukko die Tür und geht auf die Treppe zu.

"Mutter? Wo bist du?"

Sie bekommt keine Antwort. Gerade will sie noch einmal rufen, als ihr einfällt, dass ihre Mutter wahrscheinlich noch arbeitet. Seufzend zieht sie ihren Umhang aus und hängt ihn auf einen Harken. Dann führt sie Ukko in das gemütliche Wohnzimmer. Der Kamin knistert und strahlt eine schöne Wärme aus. Nubia zeigt auf die Couch.

"Setzt dich Ukko. Möchtest du etwas essen? Kekse vielleicht? Und etwas trinken?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 13:36 Uhr
Ukko ist beeindruckt, von der Sauberkeit und dem Stil der Einrichtung. Besonders gefällt ihm, dass das Haus an einen grossen Baum gelehnt ist, daß erinnert ihn etwas an daheim, da waren die hütten auch an Baumwurzeln gepresst. Natürlich sah es innen nicht so fein aus.....aber immerhin. Ukko krabbelt aufs Sofa  Hier könnts mir gefallen
Auf Nubias Frage antwortet er :" Was ihr gerade im Haus habt....aber bloss keinen eintopf, mit diesem Frass hat mich DuBois immer abgespeisst...ich kanns schon nicht mehr sehen. Wütend will Ukko ausspucken, besinnt sich aber gerade noch, dass er hier nicht in einer spelunke, sondern in Nubias wohnung ist: " Darf man hier rauchen...?"  schreit Ukko Nubia hinterher, die in der küche verschwindet

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 13:47 Uhr
Nubia bleibt stehen und ruft zurück.

"Mach das Fenster ein Stück auf. Dann dürfte das wohl kein Problem sein."

Dann geht sie weiter in die Küche. Dort bleibt sie vor dem Vorratsschrank stehen und lässt ihre Blicke über die Sachen die dort stehen wandern.

Also kein Eintopf...ich hätte sonst noch Kekse....oder eingelegte Früchte....oder Brot mit Schinken...aber eigentlich haben wir ja gerade gegessen...

Nubia entscheidet sich für die Kekse und nimmt auch noch einen kleinen Krug Bier mit, den ihre Mutter immer für ihre Gäste aufbewahrt. Sie stellt alles auf ein Tablett und fügt noch zwei Becher und einen Krug Wasser für sich selbst hinzu. Bier ist nicht so ihr Geschmack. Dann geht sie vorsichtig das Tablett balancierend zurück ins Wohnzimmer.

"So, da bin ich wieder. Meine Mutter hatte noch ein paar selbstgebackenen Johannisbeerplätzchen da. Und ich hoffe du magst Bier?"

Behutsam stellt sie das Tablett ab und schenkt Ukko Bier ein.

"Bedien dich."

Sie setzt sich auf einen Sessel Ukko gegenüber und beobachtet den Gnom.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 13:59 Uhr
Ukko sieht das Bier und plötzlich überkommt ihn dieses Verlangen....gegen das er stets machtlos ist und war. Er greift den Krug.....nimmt einen tiefen Zug und noch einen und dann noch einen........Er setzt den Krug ab, lächelt mild mit halbgeschlossenen Augen als hätte er gerade ein Ei gelegt. Er geht zum Fenster öffnet es, streckt seinen Kopf raus und ein gewaltiger Rülpser  durchdringt die Nacht. als Ukko den Kopf zurückzieht, grinst er Nubia an und meint:" Siehst du? Und da heisst es immer ich hätte keinen Anstand.
Ukko setzt sich auf den Sessel zurück und Schnieft zufrieden. Er holt seine Pfeife raus, stopft sie mit dem seltsamen Kraut und entzündet sie an der kleinen Kerze, die auf dem Wohnzimmertischchen steht. Er bläst einige kleine Rauchringe an die Decke und fühlt sich recht behaglich...... Seine Probleme erscheinen ihm im Moment so irreal und weit weg.....

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 14:05 Uhr
Nubia zieht etwas mißbilligend eine Augenbraue hoch als sie Ukkos Rülpser hört.

Manieren hat er wirklich nicht....

Sie hatte erwartet, dass Ukko sofort von seinen Schulden anfängt und ist etwas verwirrt als er sich so ruhig und entspannt in den Sessel sinken lässt. Sie wartet einen kurzen Moment und spricht ihn dann aber doch darauf an.

"So Ukko, wie soll ich dir denn jetzt helfen? Was war das mit den Pferdeäpfeln?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 14:12 Uhr
Unsanft wird Ukko in die Realität zurückgeholt. Auf Nubias Frage hin erscheint sogleich wieder sein gequälter Gesichtsausdruck:" Ach diese Geschichte...wääääää!" Ukko gibt sein Missfallen über seine ganze Situation laut  Ausdruck.
Doch dann antwortet er Nubia:" Naja...ich fand einen Zauberspruch, wie man organische Dinge in Anorganische verwandeln kann.....und eben Gold aus ....ähem Pferdeäpfeln....doch es klappt nicht....oder es klappt nur deswegen nicht, weil ich in der Magie nicht recht begabt bin.....und eben draussen dieses Licht......da dachte ich erst, du wärst ein Magier und du könntest mit das Gold herbeizaubern...? Ukko sieht Nubia fragend an.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 14:20 Uhr
Bei Ukkos treuen Hundeaugen muss Nubia gegen ihren Willen lächeln. Sie weiss, dass sie ihm nicht helfen kann. Sie kann nicht zaubern. Das mit dem Licht....nun, das hat andere Ursachen. Aber sie sieht auch, dass sie damit Ukko´s ganze Hoffnungen vernichten würde.

Jetzt sitzt ich echt in einer Zwickmühle. Was mach ich da bloß? Wenn ich jetzt so tu als könnte ich zaubern und es dann doch nicht klappt, dann bin ich hinterher Schuld, wenn der Zwerg ihm weh tut.

Sie sieht kurz ins Feuer und schaut dann wieder zu Ukko zurück.

"Hör mal, ich weiss nicht genau was ich kann. Ich hab es noch nie ausprobiert. Wir können es gerne einmal versuchen, aber ich kann dir nicht garantieren dass es klappt. Aber wenn es nicht klappt, dann werden wir uns etwas anders überlegen, ok?"


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 14:27 Uhr
"Jajajaja". Ukko ist sofort Feuer und Flamme für diese Idee. Er wusste doch, dass Nubia  zaubern kann: " Ich hab die Formel im Kopf. Wenn du mir ein Stück Papier bringen kannst und etwas zu schreiben, dann kann ich sie aufmalen.....und dann bräuchten wir nur noch einen Pferdeapfel......ui, wir das fein." Ukko freut sich schon wie ein Schneekönig, Der blöde Utter, der blöde Og  und der blöde DuBois, auch wenn der nichts mit seinen Schulden zu tun hatte, aber der würde trotzdem schauen

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 14:33 Uhr
"Hey Hey nicht so eilig! Ich glaube bis morgen können wir dann doch noch warten oder? Ich bin doch morgen früh um halb neun bei euch um Szandor Brötchen zu bringen. Wie wäre es wenn wir uns vor dem Haus treffen und es dann ausprobieren. Dann kannst du bis dahin ja schon frische Pferdeäpfel holen...Die müssen doch frisch sein, oder?"

Mir hochgezogenen Brauen sieht Nubia ihn an. Dann steht sie auf und geht zu einem Tisch, auf dem ihre Mutter immer ihre Briefe schreibt. Sie nimmt einen Bogen Papier und einen Federkiel, den sie noch in Tinte taucht.

"Die Formel kannst du mir aber schon mal aufschreiben, dann kann ich mir die heute Abend noch ansehen. Vielleicht bekommen wir es ja hin..."

Sie will Ukko nicht zuviel Hoffnung machen...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 14:47 Uhr
"Jaja..ist recht". Aber Ukkos Enthusiasmus kann Nubia nicht so leicht erschüttern. In Gedanken hat Ukko schon riesige Pläne........Gold machen und dann leben wie ein Fürst.....und er würde Nubia zu seiner Hauptfrau machen, das war er ihr schuldig und DuBois.......ha, den würde er Latrinen putzen schicken und dann würde er ihm jedesmal, wenn er sich bücken sollte in den Arsch  treten.....immer in den Arsch.....
Ukko schnappt sich die Feder, die Nubia ihm hinhält und beginnt in seiner typischen krakeligen Handschrift, die Buchstaben der Formel niederzuschmieren. Er ist so aufgeregt, dass seine Hand zittert und er  erst noch einen Schluck Bier nehmen muss:" Sooooo fertig..." Ukko hält sein Geschmier gegen das Licht der Lampe.".. das ist sie schon, eigentlich ganz einfach, aber es fehlt mir irgendwie das Talent."   irgendwie auch logisch, sonst könnte jeder Gold machen..und es wäre bald nix mehr wert......aber wenn ich es könnte wärs doch sehr schön
Ukko hält Nubia das Papierstück hin, greift in die Keksdose und schaufelt sich eine Fuhre Kekse auf die Hand, die er sogleich in seiner Hosentasche verschwinden lässt :" Wegzehrung.." ist seine lapidare Antwort

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 14:54 Uhr
Nubia dreht das Blatt Papier ein wenig und schaut auf das Gekrakel.

Gut, dass ich das nicht wirklich lesen muss. Es wird ja sowieso nicht klappen. Jetzt hab ich noch die ganze Nacht Zeit um mir eine andere Lösung auszudenken...

Sie schaut vom Blatt auf und sieht wie Ukko sich ein paar Kekse in die Tasche schaufelt.

"Gut, dann geh jetzt am besten. Ich muss mich noch vorbereiten und konzentrieren. Und Szandor vermisst dich sicher schon."

Nubia legt das Blatt auf den Tisch zurück und führt Ukko zur Haustür.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Jan. 2003, 15:10 Uhr
Ukko bedankt sich überschwenglich  für die Gastfreundschaft, vor allem aber dafür, dass Nubia Gold machen wird.  Als Nubia die Tür aufmacht, kommt Ukko ein Schwall kalter Winterluft entgegen. Und das er jetzt zu duBois zurück muss, macht ihn doch gleich wieder nachdenklich: "Gute Nacht" ruft er Nubia zu. Er drückt sich seine Kappe  auf dem Kopf fest und vergräbt seine Hände in den Taschen der Fellweste. Dann verschwindet er mit gesenktem Kopf im Dunkel der Strasse.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 15:23 Uhr
Nubia sieht Ukko noch einen Moment nachdenklich hinterher, bis sie anfängt zu frieren. Fröstelnd zieht sie die Schultern hoch und schließt die Tür. Langsam geht sie ins Wohnzimmer zurück. Sie schließt das Fenster und stellt die Sachen wieder auf das Tablett zurück. Dann geht sie in die Küche und räumt alles wieder ein. Während der ganzen Zeit überlegt sie verzweifelt wie sie Ukko helfen kann. Das mit dem Umwandeln wird morgen nicht klappen. Sie kann nicht zaubern und Ukko auch nicht. Also wird das Umwandeln auch nicht funktionieren.
Nubia setzt sich wieder ins Wohnzimmer auf die Couch und zieht die Beine an den Körper. Verträumt sieht sie in den Kamin. Sie könnte natürlich Szandor bitten Ukko das Geld zu geben. Aber ob er das tut? Wohl eher nicht. Die beiden können sich ja bis auf das Blut nicht ausstehen. Und sie selbst hat einfach nicht so viel Geld. Aber wenn sie...
Nubia steht auf und läuft im Zimmer hin und her. Sie könnte natürlich Szandor um 500 Gold für sich selbst bitten. Dann müsste sie sich nur überlegen, wofür sie das Geld braucht. Nubia seufzt. Sie haßt es zu lügen. Aber etwas anderes fällt ihr wirklich nicht ein. Sie könnte es ja bei Szandor wieder abarbeiten. Allerdings würde sie dann einige Zeit erstmal keinen Lohn mehr bekommen...
Nach einer weiteren Stunde unruhigen Hinundherlaufens geht Nubia erschöpft ins Bett. Sie hat einen Plan gefasst. Aber trotzdem muss sie morgen rechtzeitig wach sein...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 15. Jan. 2003, 23:30 Uhr
Am nächsten Morgen wird Nubia glücklicherweise rechtzeitig wach. Sie ist ein wenig nervös. Schnell steht sie auf und macht sich fertig. Sie zieht ihr bestes Kleid an, denn ihr waren die Blicke Szandors schon aufgefallen, als sie nur ihr gewöhnliches Kleid anhatte. Ihre Mutter wird bestimmt nicht sehr erfreut darüber sein. Nubia nimmt sich vor sehr vorsichtig zu sein um das Kleid nicht zu verschmutzen. Das Blatt mit der Formel liegt neben ihr auf dem Nachttisch. Sie nimmt es in die Hand und starrt einen Moment darauf ohne wirklich etwas zu erkennen.

Hoffentlich klappt alles so, wie ich es mir vorgenommen habe...

Sie läuft nach unten und überlegt kurz ob sie vielleicht etwas essen sollte. Dann nimmt sie sich aber vor ein Brötchen mehr zu kaufen und es auf dem Weg zu essen. Sehr viel Hunger hat sie sowieso nicht. Ohne sich von ihrer Mutter zu verabschieden verlässt sie das Haus und läuft geschwind in Richtung Bäcker...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 13. Feb. 2003, 10:59 Uhr
Nubia kommt halb erfroren zu Hause an. Sie hatte vergessen ihren Umhang zu holen und war nur in ihrem Kleid unterwegs. Kaum im Haus angekommen läuft sie schnell ins Wohnzimmer und stellt sich vor den knisternden Kamin. Langsam kriecht die Wärme wieder in ihre Glieder und wohlig seufzt sie auf. Während sie sich aufwärmt überlegt sie, was sie jetzt anziehen soll.

Ich hab kein schönes Kleid. Das beste hab ich doch schon an und das ist mittlerweile auch schon wieder voller Flecken. Wo bekomme ich denn jetzt so schnell ein Kleid her?

In Gedanken versunken geht sich nach oben und will gerade in ihr Zimmer gehen als ihr etwas einfällt. Sie läuft in das Schlafzimmer ihrer Mutter und öffnet den großen Kleiderschrank. Mit leuchtenden Augen durchschaut sie die vielen Kleider die dort hängen. Ein paar holt sie hinaus und befühlt den wunderbaren Stoff.

Mama wird schon nichts dagegen haben wenn ich mir für heute Abend ein Kleid von ihr ausleihe. Immerhin gehe ich mit Herrn Szandor essen und da muss ich einen guten Eindruck machen.

Nach einigem Zögern entscheidet sie sich für ein dunkelgrünes Kleid aus schwerem Samt mit abgesetzter Bordüre und ein wenig Spitze. Sie zieht es an und stellt sich vor den Spiegel. Es passt wie angegossen denn Nubia und ihre Mutter haben fast die gleiche Figur. Lächelnd betrachtet sie ihr Spiegelbild. Der Ausschnitt war ziemlich tief. Ihre Kleider waren ein bißchen höher verschlossen. Aber sie muss zugeben, dass es doch sehr gut aussieht. Nach einem weiteren prüfenden Blick setzt sie sich vor die Schminkkomode ihrer Mutter. Sie fängt mit den Haaren an und steckt sie in einer komplizierten Frisur hoch. Hinterher zieht sie im Nacken und in der Stirn noch ein paar Strähnen heraus um ein wenig kecker auszusehen. Mit der Frisur zufrieden lässt sie ihre Blicke über die Schminkutensilien ihrer Mutter wandern.

Ich will es ja nicht übertreiben, sonst erkennt Szandor mich ja gar nicht wieder...aber so ein bißchen...

Nach kurzem Zögern greift sie nach dem Rusch und dem dazugehörigen Pinsel. Vorsichtig trägt sie etwas Rusch auf um ihre Wangen leicht zu betonen. Nach mehrmaligen Auftragen und wieder Abwischen ist sie zufrieden und stellt sich noch einmal vor den großen Spiegel. So hat Nubia sich noch nie gesehen. Sie hatte noch nie so ein Kleid getragen und geschminkt hatte sie sich auch noch nie. Aber es sieht toll aus!
Nubia geht noch einmal zum Kleiderschrank zurück und holt den besten Umhang ihrer Mutter heraus. Er hat einen Pelzrand und ist unheimlich weich. Sie zieht ihn über, nimmt noch die guten Lederhandschuhe dazu, zieht ihre besten Stiefel an und verlässt das Haus Richtung Szandor...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Szandor DuBois am 30. März 2003, 23:02 Uhr
Szandor kommt mit seinen Blumen um die Ecke gebogen, geht dann aber recht zögerlich auf das Kastanienhaus zu

Soll ich anklopfen oder verunsichere ich sie dann wieder? Ich glaube ich stell die Blumen einfach nur hin[/i]

Szandor steht vor dem Haus, und versucht in die Fenster zu spähen, aber die Vorhänge lassen keinen Blick hinein, und im oberen Geschoss spiegelt sich die Sonne in den Fenstern.

Ich kann ja kurz anklopfen, und wenn ich ungelegen komme wieder gehen

Szandor hebt die Hand, aber überlegt es sich dann doch wieder anders.

sie würde mich aus Höflichkeit hereinbitte, auch wenn ich gerade einen völlig ungünstigen Zeitpunkt erwischt hätte. Dann mache ich ihr nur Umstände

Szandor stellt den hübschen Blumenstrauß also auf den Türsims, und legt den Zettel dazu:
"Wenn Ihr Hilfe braucht, scheut Euch nicht, mich zu rufen. Ansonsten wollte ich nicht stören, ich wünsche Eurer Mutter gute Genesung. Szandor"

Szandr klopft zweimal kurz und laut an die Türe, dann verschwindet er eilig um die Ecke.
Dort besinnt er sich allerdings seines etwas drolligen Verhaltens und gibt dem Drang, sich noch einmal umzusehen nicht nach.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Szandor DuBois am 21. Mai 2003, 23:53 Uhr
Die beiden sind dem Gedränge irgendwie entgangen, und biegen in die Seitenstraße vom Kastanienhäuschen ein.
Szandor weiß kurz nicht, was er nun tun soll. Anklopfen? Was wenn Nubia öffnet?
"Wartet hier, ich bin gleich zurück." sagt er, und hofft dass Ceres nicht mitkommt. Die bleibt auch wie es sich gehört an der Ecke stehen und wartet geduldig, wobei ihm bewusst ist, dass sie sich wohl ihren Teil denken wird. Aber es ist ihm egal, schließlich ist sie nur eine Hure, wenn auch eine recht hübsche.

Szandor klopft an, aber auch dieses Mal öffnet niemand die Türe. Allerdings ist Szandor heute beruhigt. Er legt das Päckchen vor die Tür, und die Tatsache dass die Blumen verschwunden sind sagt ihm, dass Nubia nicht vom Erdboden verschluckt ist.

"Sie öffnet nicht. Ich hoffe ihr geht es nicht allzu schlecht. Vermutlich wird sie schlafen." Knapp an der Wahrheit vorbei, aber überzeugend genug und so belanglos, dass niemand am Wahrheitsgehalt zweifeln würde.
"Und nun?" Er blickt sie fragend an.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ceres am 22. Mai 2003, 00:16 Uhr
Er heißt sie warten und mit einem leicht verächtlichen Lächeln bleibt sie, wo sie ist und wartet stattdessen an der Straßenecke. Während Szandor noch an der Tür des Häuschens klopft ertönen von den Stadtmauern die Hörner die den Beginn der Prozession ankündigen. Als er wieder kommt und sie fragend ansieht zuckt sie erst mit den Schultern. "Wir könnten uns die Prozession ansehen...aber ich denke, das sollten wir vielleicht nicht gemeinsam tun. Jemand könnte uns zusammen sehen." Ihr Blick verrät, was sie von solcher Doppelmoral hält und ihr Lächeln wirkt leicht spöttisch.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Szandor DuBois am 22. Mai 2003, 00:30 Uhr
Szandor mustert sie von oben bis unten.

"Mehr noch als die Prozession interessiert mich, weshalb ihr Eure Verachtung so wunderbar zur Schau tragt? In Eurem Beruf sollte Euch doch klar sein, dass die Leute sich das Maul zerreißen. Warum also klagt ihr mich so offensichtlich an? In wenigen Stunden werde ich mit den hohen Herrschaften affig um einen edlen Tisch sitzen und mir die Probleme der Reichen und Schönen anhören, mich mit schwerem Wein betrinken und zu Tode langweilen. Weil es meine Pflicht ist.
Und alles was ihr könnt ist, mir verächtliche Kommentare entgegenzubringen für ein Problem, das ihr mir bringt?"

Szandor lehnt sich leicht an die Laterne und der Niellogriff seines Degens glänzt fröhlich in der Sonne.

"Erklärt es mir." Er wirft ihr einen Auffordernden Blick zu und schmulzelt leicht, während er mit einer Hand an seinem Kinn entlangfährt.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ceres am 22. Mai 2003, 00:40 Uhr
Ihre Augenbraue wandert ein ganzes Stück nach oben. "In meinem," dieses meinem spricht sie sehr deutlich und ein wenig spitz aus. "Beruf bin ich es durchaus gewöhnt, angestarrt und begafft zu werden. Was andere sagen kümmert mich herzlich wenig und wenn ihr Probleme mit meiner Anwesenheit habt, hättet ihr mich nicht fragen sollen, ob ich mitkomme. Und hört mit dem Selbstmitleid auf, ihr könnt, wenn ihr euch ach so langweilig betrinkt gerne daran denken, dass mindestens die Hälfte der Anwesenden nicht besser ist als ihr, wenn nicht sogar schlimmer." Ihr Blick ist eisig als sie sich umdreht. "Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem Festessen, ich gehe mich jetzt amüsieren." Mit wehenden Haaren und trotz aller Wut wiegenden Hüften geht sie den Weg entlang, der zum Marktplatz führt. Vielleicht würde sie noch einen guten Platz ergattern.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Szandor DuBois am 22. Mai 2003, 00:48 Uhr
"Einen Moment, junge Dame!"

Raschen Schrittes ist er bei ihr und dreht sie zu sich um.

"Ihr seid mir eine Erklärung schuldig geblieben! Warum klagt ihr mich an!"

Er blickt sie eindringlich an, und sein Adamsapfel bewegt sich leicht auf und nieder, als er Luft holt und die aufkeimende Wut herunterschluckt.

Seine Hände fassen ihre Arme fest und bestimmt, aber ohne ihr wehzutun.
Er verleiht seiner Stimme einen enttäuschten Klang, als er weiterspricht.
"Ihr habt mich gebeten, mich von Euch zu entfernen, und nun verachtet ihr mich dafür, dass ich nachgefragt habe? Verzeiht, aber ich bin ein logisch denkender Mensch, und hier kann ich bei bestem Willen nicht mehr folgen."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Ceres am 22. Mai 2003, 01:14 Uhr
Der Blick den sie ihm zuwirft als er sie aufhält und zu sich dreht ist nicht mehr so eisig, dafür aber wieder sehr spöttisch. "Mein lieber Szandor, wenn ihr ein paar spitze Worte und Blicke bereits als Anklage versteht, solltet ihr euch entweder im Duellieren üben oder euch ein dickeres Fell zulegen. Vielleicht ist es besser, ihr geht in die Stadthalle und betrinkt euch. Ich hatte euch anders eingeschätzt." Sie wirft ihm einen letzten Blick zu, dann dreht sie sich wieder um und geht weiter in Richtung Marktplatz. Meine Menschenkenntniss war auch schonmal besser.
Nachdem sie die kleine Straße verlassen hat ist die Wut bereits verraucht und die festliche Stimmung stellt sich wieder ein.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Szandor DuBois am 22. Mai 2003, 01:26 Uhr
Szandors Blick verhärtet sich, aber diesmal folgt er ihr nicht.
"Wie sehr man sich doch in einem Menschen täuschen kann. Aber du bist doch nur so gewöhnlich wie alle die hier herum laufen. Zieh dir festliche Kleider an, schminke dich und mach dich hübsch, ruhig noch ein wenig mehr, damit man auf keinen Fall sieht, was sich dahinter verbirgt." sagt er leise zu sich.

Doch nur eine primitive Hure, nicht mehr und nicht weniger. Und ich Volltrottel habe geglaubt, sie wäre dankbar wenn man sie nicht wie eine solche behandelt, sondern wie einen Menschen gleichen Standes.

Szandor setzt ein "schöner Sonntag"-Gesicht auf und fühlt sich wieder bestätigt, dass Frauen nur Probleme machen, wenn man sie zu gut behandelt. Ziellos zieht er durch die Straßen, dann stellt er sich an eine Ecke, wo der Zug vorbeikommen muss, und tut seine Pflicht, die im Gesehen werden besteht.
Ihm ist langweilig, und der Umzug interessiert ihn nicht einen Kupferling, aber er möchte nicht wieder den Fehler machen und sich zu sehr von der Außenwelt zurückziehen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 17. Juni 2003, 09:01 Uhr
Nubia kommt zu Hause an. Erleichtert öffnet sie die Tür, tritt ein, verschließt sie hinter sich und lehnt sich schwer atmend dagegen.

Mein Gott, endlich zu Hause. Mir ist der Weg noch nie so lang vorgekommen.

Dann richtet sie sich auf und lauscht, aber im Haus ist alles ruhig.

Ob Mutter wohl schläft?

Nubia geht leisen Schrittes nach oben und schaut in das Schlafzimmer ihrer Mutter. Diese liegt dort in ihrem Bett und atmet gleichmäßig und ruhig. Nubia atmet beruhigt auf.

Gut das sie schläft. Dann hab ich noch etwas Zeit mir eine Ausrede einfallen zu lassen warum ich nicht mehr bei Szandor arbeite...

Sie seufzt einmal und geht dann in ihr eigenes Zimmer. Dort setzt sie sich aufs Bett und starrt auf ihr Spiegelbild im Spiegel ihr gegenüber.

Na toll und was mache ich jetzt? Vielleicht hätte ich doch nicht so einfach abhauen sollen. Aber ich konnte einfach nicht dortbleiben! Wie hätte ich denn da weiterarbeiten sollen? Diese Sache würde immer zwischen uns stehen. Aber ich muss mir dringend eine neue Arbeit suchen! Gerade jetzt wo Mutter nicht zur Arbeit gehen kann brauchen wir das Geld ganz besonders. Ich werde mich gleich morgen darum kümmern.

Nubia streckt sich gähnend und beginnt sich auszukleiden. Dann kuschelt sie sich in ihre Decken und merkt jetzt erst wie müde sie eigentlich ist. Nach wenigen Sekunden schläft sie ein.


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 18. Juni 2003, 08:26 Uhr
Irgendjemand schüttelt sie leicht. Nubia murmelt schlaftrunken etwas und öffnet vorsichtig ihre Augen. Vor ihr steht ihre Mutter. Erschrocken setzt sie sich auf und reibt sich die Augen.

"Nubia, Schatz, wieso bist du hier? Ich habe gestern Nachmittag hier hereingeschaut und da lagst du im Bett. Aber du sahst so erschöpft aus, dass ich dich hab schlafen lassen. Musst du nicht schon längst bei Szandor sein?"

Ihre Mutter sieht sie fragend an. Nubia streicht sich die Haare aus dem Gesicht, fährt dabei über die Beule und verzieht schmerzhaft das Gesicht.

Mist, ich bin gestern so schnell eingeschlafen, dass ich mir gar nichts mehr überlegen konnte. Was sag ich ihr denn jetzt?

"Mutter...Also ich arbeite nicht mehr bei Szandor!"

Als sie den entsetzten Blick ihrer Mutter sieht fügt sie schnell hinzu.

"Weißt du, es gab Streit und ich konnte einfach nicht da bleiben!"

Nubias Mutter setzt sich zu ihr auf die Bettkante und streicht ihr über das Gesicht.

Kind, was ist denn passiert? Du siehst ganz durcheinander aus.

Nubia genießt die Streicheleinheiten ihrer Mutter und lehnt sich gegen sie.

"Mama ich kann dir nicht sagen was geschehen ist. Aber glaube mir, ich werde mir etwas neues suchen."

Bei dem Gedanken an den gestrigen Tag spürt Nubia immer noch die Schamesröte in sich aufsteigen. Sie seufzt und plötzlich kommt ihr eine Idee. Sie springt auf und läuft aufgeregt durch ihr Zimmer. Sie bleibt vor verschiedenen Schränken stehen und holt ihre Reitkleidung heraus. Dann beginnt sie sich umzuziehen. Ihre Mutter schaut ihr verwundert dabei zu.

Nubia? Was...

"mach dir keine Sorgen Mama. Ich mach einen längeren  Ausritt. Ich will mal ein wenig für mich alleine sein."

Dann fällt Nubia noch etwas ein. Sie legt die zwei Silberstücke die sie von Szandor bekommen hat auf ihren Nachtisch. Sie schnappt sie eine warme Decke, einen Umhang und ihre Umhängetasche und läuft herunter in die Küche. Dort packt sie einen Laib Brot, ein Stück Käse und eine gute Scheibe Schinken ein. Dann rennt sie duch den Flur und öffnet die Haustür. Sie dreht sich noch einmal um und ruft nach oben.

"In spätestens drei Tagen bin ich wieder da."

Mit diesen Worten verschwindet sie nach draußen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 12. Sept. 2003, 09:14 Uhr
Nubia kommt zu Hause an und geht sofort in die Küche. Sie weiß, dass ihre Mutter bei der Arbeit ist, deshalb ruft sie gar nicht erst nach ihr. Sie nimmt sich aus einem Krug ein wenig Wasser und setzt sich an den Tisch. In den letzten Wochen ist so viel passiert, dass sie erst mal einen klaren Kopf behalten muss. Eigentlich weiß sie immer noch nicht, wie Szandor jetzt zu ihr steht. Manchmal ist er so kalt zu ihr, und ein anderes Mal küsst er sie und schaut sie voller Wärme an.

Ich werde einfach nicht schlau aus dem Mann...

Mit einem Seufzer steht Nubia auf und geht in ihr Zimmer hoch. Sie sieht die frischen Blumen, die ihre Mutter ihr ins Zimmer gestellt hat um ihr eine Freude zu machen. Lächelnd geht sie näher, beugt sich über den Strauß und atmet tief ein. Der Duft ist einfach wunderbar. Nubia geht zu ihrem Kleiderschrank und schaut hinein. Sie weiß nicht wirklich welches Kleid sie heute Abend anzeiehn soll. Schließlich entscheidet sie sich für ein dunkelgrünes Kleid und setzt sich fertig angezogen vor den Spiegel.

Was mache ich denn mit meinen Haaren?

Etwas unschlüßig mustert sie ihr Spiegelbild. Mit einer Hand fährt sie sich über die Wangen.

Meine Güte bin ich blaß! Ich seh richtig Krank aus. Das kommt davon wenn man wochenlang fast nur im Haus ist.

Nach kurzem Überlegen steckt sie ihre langen Haare zu einer komplizierten Frisur hoch und zupft dann noch ein paar Strähnen hinaus, die ihr verspielt ins Gesicht hängen. Mit einem zufriedenen Lächeln steht sie auf und macht sich für den Abmarsch bereit.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 17:39 Uhr
Nach einer guten Stunde kommen Athir und Nubia endlich am Kastanienhaus an. Eigentlich geht es wesentkich schneller, aber beide sind nicht mehr so sicher auf ihren Füßen.

Gut, dass meine Mutter diese Woche bei Freunden ist. Was die wohl sagen würde, wenn sie mitbekommen würde, dass ich einen Piraten mit ins Haus nehme...

Nubia sucht in den Falten ihres Kleides nach dem Schlüßel. Dabei berührt sie den Doch, den sie an ihrem Bein festgebunden hat und streicht einmal beruhigt darüber. Nach kurzer Zeit hat sie den Schlüssel gefunden, schließt die Haustür auf und tritt in den dunklen Flur.

"Tretet ein. Ich hoffe ihr werdet euch hier wohlfühlen."

Da ist ziemlich düster ist, kann sie sein Gesicht nicht erkennen, dafür kann er aber auch das Grinsen nicht sehen, dass auf ihren Lippen liegt. Sie geht vor in das Wohnzimmer und zündet eine der Öllampen an. Dann dreht sie sich zu Athir um und deutet auf die Couch.

"Setzt euch. Ich muss mich mal eben um das Kaminfeuer kümmern."

Das Feuer im Kamin ist bis auf die Glut hinuntergebrannt. Nubia rafft ihre Röcke hoch und lässt sich davor nieder. Vorsichtig nimmt sie ein wenig Reisig aus einem Korb neben dem Kamin und legt es auf die Glut. Nach wenigen Sekunden lodert eine kleine Flamme empor und Nubia legt ein paar Holzscheite dazu. Sie spürt die Hitze des Feuers auf ihrem Gesicht und schließt kurz die Augen.

Was mach ich hier bloß?

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 19:19 Uhr
Angenehme Wärme umfängt Athir. Ja, dieses Haus war doch bedeutend besser als die Schweineställe des Grünen Aals. Doch es war nicht nur das Feuer, dass diese Wärme erzeugte. Es waren die Räumlichkeiten, die mit zu dieser Atmosphäre beitrugen und nicht zuletzt natürlich Nubia.

Der Seeräuber legt seinen Degen ab und befreit seine Haarpracht von dem lästigen Kopftuch. Vorsichtig lässt er sich auf der bequemen Couch nieder.

"Ihr habt es wirklich nett hier, Nubia. Nun, wie ich sehe brennt das Kaminfeuer und ich würde, für meinen Teil, einen Platz direkt davor vorziehen."

Er erhebt sich wieder und setzt sich vor dem Kamin auf den Boden. Seine bronze farbene Haut glänzt dunkel im Angesicht des Feuers.

"Nun Täubchen, was wollt ihr hören. Ich werde alles erzählen, was euer Herz begehrt."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 20:35 Uhr
Nubia rutscht ein Stück zur Seite, damit er sich neben sie setzen kann. Wie gebannt starrt sie auf sein Gesicht, dass im Feuerschein noch exotischer wirkt. Dann schüttelt sie leicht den Kopf, wie um wieder klare Gedanken zu bekommen und lächelt leicht.

"Nun, zuerst einmal würde ich euch bitten die Decke von der Couch zu holen damit wir etwas bequemer sitzen können. Und dann werde ich uns noch etwas zu trinken holen, damit eure Kehle nicht austrocknet."

Langsam steht sie auf und richtet ihre Röcke. Sie nimmt die Öllampe von der Kommode und geht in Richtung Küche.

"Und macht es euch ruhig richtig bequem. Wenn ihr schon in einem richtigen Haus übernachtet, dann nutzt es auch aus."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 21:01 Uhr
Während Athir zur Couch hinüber geht, um die Decke zu holen schüttelt er sacht den Kopf. Ein Haus brauchte er nicht, doch er zog es einem Platz zwischen grunzenden Tieren dennoch vor. Sorgfältig breitet er die Decke vor dem Kamin aus, so dass beide darauf Platz finden. Als er sich einigemaßen bequem gemacht hat, das Hemd leicht aufgeknöpft wartet er nur, dass Nubia mit den Getränken herein kommt.

"Wisst ihr, es ist wirklich anständig von euch mich aufzunehmen. Ich zolle euch großen Dank dafür."

Er legt eine kleine Pause ein und sieht sich im Raum um.

"Und nun möchte ich wissen was ihr zu hören wünscht."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 21:14 Uhr
Nubia kommt aus der Küche mit einem Tablett zurück, auf dem zwei Krüge voller Bier stehen, eine Schale mit Brot und etwas Käse. Mit einem Schmunzeln registriert sie, dass er es sich wirklich gemütlich gemacht hat. Sie stellt das Tablett auf dem Boden neben Athir ab und setzt sich neben ihn.

"Rum haben wir leider nicht. Ich hoffe ihr mögt auch Bier. Und ich dachte mir, dass ihr vielleicht ein wenig Hunger habt."

Sie schaut einen Moment in die Flammen. Ihr goldenes Haar wird von den Flammen in pures Kupfer verwandelt.

"Mhh was ich hören möchte? Erzählt mir einfach von eurem Leben auf hoher See. Ich möchte ein paar Piratenabenteuer hören."


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 21:24 Uhr
Danked nimmt er den Bierkrug zur Hand und nimmt einen großen Schluck. Mit seinen schmutzigen Fingern schnappt er sich ein Brotstück und schiebt es sich zwischen die Zähne.

"Ich danke euch. Das Bier hilft fast ebenso gut gegen den Durst wie Rum. Auch wenn es ein Getränk von Landratten ist."

Er kaut und kaut und kaut. Fast scheint es als wollte er mit seiner Geschichte gar nicht beginnen. Erst allmählich stillt er seinen Hunger und legt sich entspannt auf die Seite.

"Nun, ein Piratenabenteuer wollt ihr hören. Ich habe in den vielen Jahren, in denen ich zur See fahre so einige erlebt. Ich werde euch die Geschichte von Anbeginn an erzählen. Geboren und aufgewachsen bin ich in Ambar, der großen Hafenstadt im Osten. Also war es natürlich, dass ich mit Schiffen in Berührung kam. Es begab sich in jenen Tagen, da ich aus den Kerkern Ambars in die Freiheit entlassen wurde. Ich wollte ein redlichen Lebensweg einschlagen und diese verfluchte Stadt für immer verlassen. Also heuerte ich auf einem Handelsschoner an. Doch diejenigen, durch deren Aderen das Blut eines Schurken fließt kommt wohl nie von diesem Pfade ab. Es war ein Piratenschiff auf dem ich mich wiederfand. Also ergab ich mich meinem Schicksal. Es muss der Wille Amurs gewesen sein. Plündernd und mordend zogen wir die Küste hinab bis zu den Sommerinseln, wo unser Versteck lag. Wir überfielen Städte und Dörfer, plünderten Handels- und Kriegsschiffe. Es ist ein aufregendes und gefährliches Leben, das könnt ihr mir glauben."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 21:54 Uhr
Auch Nubia hat sich ganz undamenhaft auf ihre Ellenbogen zurückgelehnt und lauscht gebannt. Als er das Wort morden erwähnt, wirft sie ihm einen kurzen Seitenblick zu, schaut dann aber wieder in die Flammen.

"Ihr erlebt wenigstens etwas! Hier ist es so langweilig. Und die Männer sind so verdammt spießig. Oder sie sind..."

Nubia ist kurz davor Athir alles zu erzählen, aber sie kann sich gerade noch zurückhalten. Immerhin kennt sie diesen Mann erst ein paar Stunden und dass was sie zu erzählen hätte ist doch sehr privat. Um sich abzulenken nimmt sie noch ein Stück Käse und knabbert daran herum.

"Wieso seid ihr denn im Gefängnis gewesen?"


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 22:25 Uhr
Lächelnd sieht Athir die junge Frau an. Ja, fast schon voller Begierde ist sein Blick, doch anzumerken ist es ihm wohl kaum.

"Die Männer hier sind spießig? Nun dann werdet ihr eure Freude mit mir haben, denn wenn ich eines gewiss nicht bin, dann spießig. Ich verachte das Bürgertum, von ganzem Herzen."

Er schnappt sich ein Stück Käse und spült es mit einem großen Schluck Bier hinab.

"Wieso war ich also im Gefängnis? Es gab mehrere Gründe. Ich habe damals in Ambar viel gestohlen, als Dieb. Doch sie verurteilten mich wegen Amtsanmaßung, weil ich mich als Offizier der Flotte ausgegeben hatte. Ich verbrachte fast 2 Jahre in dunklen und stickigen Kerkern. Die andere Seite des großen Ambar eben."

Als er an die Geschichte zurückdenkt muss er wieder Lachen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 22:32 Uhr
"Amtsanmaßung?"

Nubia kann sich Athir beim besten Willen nicht als Offizier der Flotte vorstellen. Aber woher soll sie schon wissen, wie er vor seiner Zeit als Pirat ausgesehen hat. Sein Lachen ist irgendwie ansteckend und auch Nubia schmunzelt nun.

"Es freut mich, dass ihr das mit Humor nehmt. Wie seid ihr denn dann richtiger Pirat geworden? Und vor allem wie seid ihr zu Käpt'n geworden?"

Nubia spürt wie sie langsam müde wird. Die Wäre des Feuers und das Dämmerlicht im Raum tun ihr übriges dazu. Trotzdem hört sie weiter gespannt zu.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 22:42 Uhr
"Nun, wie bereits erwähnt gelangte ich also nach der Zeit im Kerker auf diesen Handelsschoner, der sich als Piratenschiff entpuppte. Sie stellten mich vor die Wahl einer der ihren zu werden oder an der nächsten Küste ausgesetzt zu werden. Also wurde ich ein Pirat. Das alles ist viele, viele Jahre her."

Er leert seinen Bierkrug, denn Reden macht durstig und Athir ist es schon gar nicht mehr gewohnt zu reden. Zuviel Zeit war er alleine.

"Ich segelte mit ihnen, ich plünderte mit ihnen. Ich erlangte das Vertrauen meines Kapitäns und arbeitete mich nach oben. Schließlich als genug Männer gestorben waren und genug Blut geflossen war entließen sie mich und gaben mir mein eigenes Schiff, das wir eines Tages erbeutet hatten. Ich kreuzte mit meinen Mannen vor Ambar, doch eines Tages waren sie wohl der Meinung, dass eine anderer Anführer ihnen den Weg zum Gold schneller ebnen könne. Und so endet die Geschichte des Piraten Käpt'n Athir von Ambar."

Er lehnte sich grinsend zurück.

"Ihr seht müde aus. Vielleicht solltet ihr euch zurückziehen und etwas Schlaf finden. Ich denke ihr wünscht, dass ich hier vor dem Kamin nächtige."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 22:48 Uhr
Nubia gähnt hinter vorgehaltener Hand und lächelt verlegen.

"Ja ihr habt Recht. Ich bin müde. Es war ein langer Tag."

Langsam steht sie auf und streckt sich ein wenig. Dann schmeißt sie noch ein paar Holzscheite in das Feuer, damit es nicht ausgeht und stellt ein Gitter davor.

"Aber ihr müsst nicht hier im Wohnzimmer schlafen. Wir ahebn ein kleines Gästezimmer gleich neben meinem. Da steht ein bequemes Bett, dass ihr gerne nutzen könnt. Wenn ihr natürlich hier unten bleiben wollt..."

Sie nimmt die Öllampe wieder zur Hand und sieht ihn fragend an.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 22:57 Uhr
"Ein Bett, welch ungewohnter Luxus. Da bin ich doch gleich bereit euch zu folgen. Obwohl ich den Platz vor dem Kamin gewiss nicht verschmäht hätte."

Athir folgt ihr bis an die Tür des Gästezimmer und sieht Nubia mit funkelnden Augen an. Am liebsten wäre er gleich in ihr Zimmer gegangen, doch das war wohl kaum möglich.

"Nun, und euer Zimmer ist gleich nebenan, ja? Ich frage nur, falls ich euch des Nachtens beistehen müsste, wenn ihr ungebeteten Besuch bekämt."

Ein herausforderndes Grinsen legt sich auf seine Lippen, während er langsam die Tür öffnet.


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 23:13 Uhr
Nubia lächelt kurz und hält ihm dann die Öllampe hin.

"Keine Sorge. Ich kann mich sehr gut selbst verteidigen. Nehmt die Lampe. Im Zimmer ist keine. Und schlaft gut."

Mit diesen Worten öffnet sie die Tür zu ihrem Zimmer und tritt ein. Sie schließt sie hinter sich und merkt erst jetzt, wie sehr ihr Herz klopft. Wie erschöpft lässt sie sich gegen die Tür sinken und schließt einen Moment die Augen. Sie hört wie er in das Zimmer eintritt und die Türe schließt. Mit einem Seufzer löst sie sich von der Tür und geht zu ihrem Bett hinüber. Dort zündet sie eine Öllampe an, die auf ihrem Nachttisch steht und nimmt sie mit hinüber zu ihrer Kommode. Sie betrachtet sich im Spiegel der über der Kommode steht und fährt sich mit einer Hand durch die Haare.

Wenn ich mir vorstelle, wie er jetzt dort drüben im Bett liegt..

Sie spürt wie ihr Herz wieder schneller klopft und verscheucht diesen Gedanken aus ihrem Kopf. Langsam setzt sie sich auf den Stuhl vor der Kommode, nimmt die Bürste und fährt sich damit durchs Haar. Die Haare schimmern im Licht der Öllampe. Nach ein paar Sekunden legt sie die Bürste wieder weg und steht auf. Vorsichtig fängt sie an die Schnüre ihres Kleides zu lösen. Eigentlich mag Nubia diese komplzierten Kleider nicht. Es dauert immer Stunden bis man sie anhat. Und fast genauso lange um sie wieder auszuziehen. Nachdem sie das letzte Band gelöst hat fällt das Kleid zu Boden und sie steht nur noch in Unterröcken und im Mieder da. Mit einem Fuß tritt sie das Kleid beiseite und streift dann die Unterkleidung und das Mieder ab. Sie atmet tief durch und fährt sich erleichtert über ihre nun nackte Haut. Dann geht sie wieder etwas näher an die Kommode heran und nimmt ein Tuch aus einer Schale in der kaltes Wasser ist. Langsam fährt sie sich damit über den Oberkörper und spürt dabei, wie eine Gänsehaut nach der anderen bei der Berührung des kalten Tuchs über ihren Körper laufen.

Was sie ganz vergessen hat, ist die Tür, die ihr Zimmer mit dem Gästezimmer verbindet und die einen Spalt offen steht...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 25. Sept. 2003, 23:35 Uhr
Mit der Öllampe in der Hand bewegt sich Athir durch das Zimmer. Er stellt sie auf einem Tischchen ab und beginnt sich langsam zu entkleiden. Die Stiefel fallen achtlos auf den Boden und auch der Schultergurt landet in einer Ecke. Sogar vor Hemd und Hose wird nicht halt gemacht bis Athir schließlich in Unterwäsche vor dem Bett steht. Plötzlich erkennt er einen Lichtschein, der nicht von seiner Lampe herrührt. Eine kleine Tür zu einem anderen Zimmer steht offen. Vorsichtig riskiert er einen Blick und seine Augen finden Gefallen an dem was er sehen kann. Nubia steht völlig entkleidet in ihrem Raum.

Nun, das scheint meine große Chance zu sein. Wie heisst es doch so schön im Kodex der Piraten. 'Nimm was du kriegen kannst und gib nichts wieder zurück.' Wobei ich zugeben muss, dass sie nicht nur ein beliebiger Jemand für mich ist.

Vorsichtig öffnet er die Tür und tritt in den Raum. Nur noch eine fadenscheinige Erklärung und er ist am Ziel.

"Verzeiht, Täubchen, aber hättet ihr vielleicht ein Tuch, so dass ich.........."

Ganz geplant bricht er ab, obwohl ihm ihr Anblick die Sprache verschlägt.

"Oh verzeiht, ich wusste nicht, dass ihr euch entkleidet habt."

Trotz seiner Entschuldigung macht er keine Anstalten das Zimmer zu verlassen, sondern betrachtet Nubia mit einem breiten Grinsen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 25. Sept. 2003, 23:49 Uhr
Nubia fährt erschrocken herum als sie Athir's Stimme hinter sich hört. Vor Verlegenheit läuft sie rot an und sucht verzweifelt etwas um sich zu bedecken. Aber alles was nützlich sein könnte befindet sich nicht in greifbarer Nähe und jetzt durch das Zimmer zu laufen wäre noch peinlicher. Jetzt erst fällt ihr auf, dass auch er nur noch in Unterwäsche vor ihr steht. Sie sieht sein breites Grinsen und ihr Herz fängt wieder an zu klopfen als wollte es zerspringen.

Mein Gott, sieht er gut aus! Nun gut! Dann wollen wir doch mal feststellen, was ich für eine Anziehungskraft auf Männer habe...

Sie atmet einmal tief durch und lächelt dann verführerisch. Langsam geht sie auf ihn zu und stützt dabei wie entrüstet eine Hand an die Hüfte.

"Schämt ihr euch gar nicht einfach so ohne zu klopfen in das Zimmer einer Frau einzutreten?"

Kurz vor ihm bleibt sie stehen und spricht leiser weiter. Ihr Stimme ist fast zu einem Flüstern herabgesenkt.

"Womit kann ich euch helfen?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 26. Sept. 2003, 00:11 Uhr
Als sie sich verführerisch nähert steigert sich die Erregung in Athir ins unermessliche. Kaum noch kann er sich unter Kontrolle halten.

"Ich habe schon weit schlimmeres getan als fremde Schlafzimmer, ohne ein zeichen, zu betreten. Ich sagte euch doch, dass ich ein ganz gemeiner Schurke bin. Doch ich sehe an euren Augen, dass ihr Schurken weit mehr anziehend findet als ihr zugeben würdet, Täubchen."

Als er ihren letzten Satz hört zuckt er zusammen.

"Womit ihr mir helfen könnt?"

Er zieht Nubia nun an sich. Er kann ihre warme Haut auf der seinen Spüren. Zärtlich fährt er mit seinen rauhen Händen über ihren blanken Rücken. Schließlich beugt er sich ein wenig nach vorne bis seine Lippen endlich die Ihren finden. Der Kuss scheint unendliche lange anzudauern und Athir vermag es kaum sie wieder loszulassen.

"Wie wäre es denn hiermit für den Anfang?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 26. Sept. 2003, 00:29 Uhr
Nubia's Atem geht schneller als Athir sie an sich zieht. Seine Hände hinterlassen heiße Spuren auf ihrem Rücken und sie drückt sich leidenschaftlich an ihn. Als ihre Körper sich berühren durchzuckt es sie wie ein Blitz und sie seufzt wohlig auf. Der Blick seiner Augen zieht sie wie magisch an und als sich ihre Lippen treffen schließt sie ihre Augen und genießt den Augenblick. Ihre Hände wandern über seinen Rücken und sie spürt die harten Muskeln eines Seemannes unter ihren Fingern.

Sowas habe ich noch nie gespürt! Was macht dieser Mann bloß mit mir?

Als Athir seine Lippen von den ihren löst öffnet sie fast enttäuscht die Augen. Doch ie Leidenschaft in seinen Augen entschädigt sie schon wieder. Bei seiner Frage muss sie unwillkürlich lächeln. Ihre Stimme ist vor Verlangen ganz heiser.

"Ja, das ist ein guter Anfang. Und was habt ihr sonst noch auf dem Herzen?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 26. Sept. 2003, 01:00 Uhr
Athir verliert zunehmend die Kontrolle über seinen Körper. Es muss Jahre her sein, dass eine Frau so etwas in ihm bewirkt hatte, vielleicht war es sogar niemals geschehen. Er ist in diesen Momenten nicht fähig nachzudenken und spürt nur des Feuer in seinen Lenden, das flackernd lodert. Seine gleiten über Nubias Körper und finden schließlich ihre Brüste, ihren Bauch, ihren Hals. Seine Stimme ist nunmehr nur noch ein zarter Hauch, ein Flüstern. Es ist als befinde er sich in einem Traum. Ein lautes Wort ein unbeherrschter Atemzug und alles würde zerplatzen wie eine Seifenblase.

"Ob ich noch einen Wunsch habe, Täubchen? Wir könnten uns langsam zu deinem Bett bewegen, was hälst du davon? Du löst so vieles in mir aus, das ich nicht missen möchte."

Wieder finden sich ihre Lippen und beide Körper verschmelzen zu einem einzigen Organismus. Eine Hülle für zwei Seelen, die sich nach langer Suche endlich gefunden haben.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 26. Sept. 2003, 19:07 Uhr
Nubia löst sich etwas atemlos von ihm und tritt ein kleines Stück von ihm zurück. Die Gefühle in ihr spielen verrückt und sie kann kaum noch klar denken. Langsam hebt sie einen Arm und fährt mit einem Finger die Konturen seines Gesichts nach. Zärtlich streicht sie über seine Augenbrauen, über die makanten Wangenknochen, seine sinnlichen Lippen und über die Narben über seinem rechten Auge.
Sie spürt ihr Herz wieder klopfen. Doch diesmal nicht aus Verlangen und Leidenschaft sondern aus Angst. Angst vor dem was jetzt passieren wird. Wie sollte Athir auch wissen, dass es das erste Mal sein würde. Bis jetzt hat sie ja nur für zwei Männer soetwas wie Liebe empfunden und wurde auch von beiden bitterlich enttäuscht.
Kenji war der erste Mann, den sie vielleicht so nah an sich gelassen hätte. Aber er hat sie einfach verlassen ohne ein Wort zu sagen. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und Szandor? Nun ja, ihre Beziehung zu ihm war von Anfang an schwierig gewesen. Sie kamen einfach aus zwei ganz unterschiedlichen Welten. Es konnte einfach nicht funktionieren. Und jetzt steht Nubia hier vor einem Mann, von dem sie nicht weiß, ob er sie nicht auch enttäuschen wird. Athir ist ein waschechter Pirat und er hat ihr ja selbst gesagt, dass er in jedem Hafen eine andere Frau hat.
In ihrem Gesicht kämpfen Verlangen und Zweifel miteinander. Sie schaut in seine Augen, die im Licht der Öllampe wie zwei dunkle Smaragde funkeln. Ihr Zögern muss ihm einfach auffallen und sie sieht seinen fragenden Blick auf sich liegen. Nubia senkt den Kopf und legt ihre Hände auf seinen Oberkörper. Sie kann das Heben und Senken seines Brustkorbes spüren und auch das Herz, dass midestens genauso schnell schlägt wie ihr eigenes. Sie versucht Worte zu finden um ihre Gefühle zu beschreiben.

"Ich..Gott, Athir...ich hab Angst! Ich..."

Ihre Stimme versagt und immernoch blickt sie ihn nicht an. Ihr ist die ganze Sache so peinlich. Sie will diesen Zeitpunkt nicht mit ihren Worten zerstören aber sie kann auch nicht einfach so tun als wäre nichts. Innerlich macht sie sich schon mal darauf gefasst, dass er sie jetzt loslassen wird und vielleicht sogar einfach geht. Warum sollte er bei ihr auch eine Ausnahme machen, wo er doch so viele Frauen haben kann. Langsam hebt sie den Kopf und blickt ihn flehentlich an. Sie will nicht das er geht. Sie will, dass er nie wieder geht.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 28. Sept. 2003, 18:55 Uhr
Sanft berühren Athirs Hände Nubias Rücken. Sanft gleiten sie über ihre Konturen. Es dauert eine Weile bis er ihre Wort erfasst, verstanden und verarbeitet hat. Es ist nicht einfach zu antworten.

"Ich weiß, Nubia, ich weiß, denn ich habe selbst Angst. Zum Ersten male in meinem Leben verspüre ich solche Furcht."

Er legt eine kurze Pause ein, denn die folgenden Worte kosten viel Kraft und überwindung.

"Denn ich bin dabei mich in dich zu verlieben. Ich weiß, ich habe dir erzählt, dass ein Seemann in jedem Hafen eine Frau hat und auch wenn es bei mir so war..... Ich habe niemals eine Person mit deiner Anziehungskraft getroffen. Es ist als hättest du einen Zauber über mich gelegt."

Wieder schweigt er betreten.

"Doch so einfach es sich anhört ist es nicht. Ich kann mich an eine Frau, in diesem einen Hafen gewöhnen. Meinen Lebenswandel kann ich nicht ändern. Ich bin Pirat. Ich verdiene mein Gold, indem ich andere töte und beraube. Du musst wissen, ob du damit leben kannst."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 28. Sept. 2003, 19:18 Uhr
Ob ich damit leben kann...

Nachdenklich schaut Nubia in Athir's Gesicht. Sie kann erkennen, dass die Worte nicht einfach für ihn waren. Sie lächelt glücklich, als er ihr gesteht, dass er sich in sie verliebt. Langsam legt sie die Arme um seinen Rücken und drückt sich fest an ihn.

"Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich machst! Ich verlange nicht von dir, dass du dein Leben änderst. Ich weiß, dass du das nie könntest. Selbst wenn du es für mich tun würdest, wärest du nicht mehr der in den ich mich...verliebt habe."

Das Geständniss, das ihr von den Lippen gerutscht ist ist ihr im ersten Moment peinlich. Doch dann spürt sie wieder seine Haut auf ihren Wangen und sein Geruch löst in ihr ein nie gekanntes Kribbeln aus. Auf einmal sind alle Zweifel wie weggeblasen. Langsam löst sie sich von ihm und tritt einen Schritt zurück. Die Liebe lässt ihr Augen funkeln und das verführerische Lächeln liegt wieder auf ihren Lippen. Nubia nimmt seine Hand und geht langsam auf das Bett zu. Dort setzt sie sich auf die weiche Decke und schaut erwartungsvoll zu ihm hoch.

"Komm zu mir..."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 28. Sept. 2003, 19:50 Uhr
Vorsichtig lässt er sich auf die Decke hinab. Sanft, ja zärtlich, streifen seine Finger über ihren weiblichen Körper. Alles ist noch einmal gut gegangen. Athir hat schon einige Enttäuschungen in seinem Leben wegstecken müssen, doch damals war er niemals verliebt gewesen und so konnte er es einfach wegstecken. Diesmal ist es anders.

Gierig betasten seine Lippen Nubias Körper. Sie finden ihren Hals, ihren Bauch, ihre Brustwarzen. Vor Erregung stöhnt der Pirat immer wieder leise auf.

Alles ist so anders, alles ist so neu. Ich verstehe es nicht und dennoch fühlt es sich gut an. Ich kann es nicht fassen, dass ich mich darauf einlasse, doch mein Herz sagt mir das es das Richtige ist.

Beide liegen nun nackt nebeneinander und Athir zieht ihren Körper immer enger an den Seinen. Es ist ein wunderschönes Gefühl Nubia so nah bei sich zu haben. Zugeben würde er es freilich nie, denn sein weicher Kern wird immer noch von einer harten Schale geschützt.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 00:06 Uhr
Athir's rauhe Hände hinterlassen ein sanftes Prickeln auf Nubia's Haut. Ein leises Stöhnen entfährt ihr und sie drückt sich etwas näher an ihn. Sie spürt seine Erregung genauso stark wie ihre eigene. Als wären sie in diesem besonderen Moment eins. Ihre Hände krallen sich in seine Haare und vorsichtig zieht sie seinen Kopf hoch, so dass sie ihm in die Augen sehen kann. Zärtlich streichelt Nubia über seine Wange.

"Ich liebe dich!"

Ihre Lippen finden die seinen und Nubia spürt ihr Herz bis zum Hals klopfen. Das Verlangen und die Aufregung schlagen sie total in den Bann und sie spürt wie sie ein wenig zittert. Während sie seinen Blick mit den Augen festhält fahren ihre Hände hinunter zu seinen Hüften und drängen ihn vorsichtig über ihren Körper. Alle Zweifel sind dahin und sie weiß in diesem Moment das sie das richtige tut.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 00:26 Uhr
Dunkelheit erfüllt den Raum bis in die letzte Ecke. Die Öllampe ist in der Zwischenzeit erloschen. Zufrieden liegt Athir neben Nubia. Auch jetzt, nachdem sie sich geliebt haben, brennt noch immer die Begierde nach ihr in ihm. Ein völlig unbekanntes Gefühl. Sanft dreht er sich auf die Seite und blickt die Frau an. In der Finsternis kann er jedoch nur ihre Konturen erkennen, ihre Formen erahnen. Vorsichtig streicht er ihr mit der Hand über die Haare und das Gesicht, bevor er sich wieder auf den Rücken fallen lässt.

Liebe? Ich hätte nie gedacht, dass ich etwas anderes lieben könnte außer das Gold und mich selbst. Eine merkwürdige Sache für einen Schurken wie mich.

Für einige Augenblicke muss Athir gegen sich selbst ankämpfen. Jede Faser in ihm sträubt sich diese 4 magischen Worte zu sagen, obwohl er genau weiß, dass es das Richtige ist. Schließlich gibt er sich einen Ruck.

"Ich liebe dich auch, Nubia."

Mehr kann er nicht sagen. Dieser eine Satz hat ihn schon immens viel Kraft gekostet. Doch schon allein die Tatsache, dass er ihn ausgesprochen hat zeigt, wieviel ihm an dieser Frau liegt.


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 00:32 Uhr
Nubia entfährt soetwas wie ein leises Schnurren, als Athir ihr seine Liebe gesteht. Sie hat gespürt, wieviel Kraft es ihn gekostet hat.

Ob ich wohl die erste bin, der er das sagt?

Vorsichtig dreht sie sich zu ihm um und kuschelt sich an seine Seite. Der Geruch des Rums hat etwas abgenommen, dafür kann sie jetzt einen neuen erkennen: Den Geruch der Liebe. Mit einem glücklichen Lächeln legt sie ihren Kopf auf seine Schulter. Ein Gedanke schleicht sich in ihren Kopf und Nubia versucht verzweifelt ihn zu verdrängen. Aber es ist ihr nicht möglich. Ihre Stimme ist sehr leise als sie langsam anfängt zu sprechen.

"Wann...wann musst du wieder fort?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 00:48 Uhr
Ich wünschte diese Nacht würde nie enden, doch die Sonnenstrahlen werden vieles verändern. Ich führe ein gefährliches Leben, vielleicht erlebe ich den nächsten Morgen nicht. In dieser Ungewissheit lebe ich ständig.

All dies will er ihr sagen, doch er tut daran es zu verschweigen. All das schafft nur Sorgen und böses Blut und sie zu verängstigen ist das letzte was Athir möchte.

"In den frühen Morgenstunden, noch vor dem ersten Licht muss ich fort. Fort von diesem Bett, fort von diesem Haus, fort aus dieser Stadt und fort von dir. Doch ich werde zurückkkehren, das vermag ich dir zu versprechen."

Auch diese Worte fallen ihm wieder erwarten schwer, denn eigentlich möchte er nicht gehen, doch der Ruf nach einem Schiff, einer Mannschaft, dem Piratenleben ist stärker als der Hang zur Bequemlichkeit.

"Ich muss fort, um Piratendingen nachzugehen."

Dinge, in die ich dich besser nicht einweihe, denn sie könnten dir Schaden zufügen.


Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 00:56 Uhr
Nubia spürt einen Stich in ihrem Herzen und sie zuckt kurz zusammen.

Morgen schon?!

Am liebsten würde sie ihn bitten noch ein wenig zu bleiben. Vielleicht nur ein paar Tage. Aber sie weiß, dass er ihr diesen Wunsch nicht erfüllen kann. Was hatte sie denn auch erwartet! Ihr war ja von vorne herein klar gewesen, dass er sie irgendwann wieder verlassen würde. Aber sobald? Nubia spürt wie eine Welle der Traurigkeit sie zu übermannen droht. Nur mit Mühe kann sie gegen die Tränen ankämpfen.

Ich werd zurückkehren...

Sie schließt verzweifelt ihre Augen und versucht an sein Versprechen zu glauben. Aber ihre Erfahrungen vor allem mit Kenji lassen sie nicht los. Sie will etwas sagen, doch sie weiß, dass sie dann in Tränen ausbrechen würde. Und so bleibt sie einfach still liegen und versucht über ihre Gefühle die Kontrolle zu gewinnen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 01:04 Uhr
Ruhig liegt Athir neben ihr. Langsam hebt und senkt sich sein Brustkorb, während er auf eine Reaktion Nubias wartet. Doch kein Wort kommt über ihre Lippen.

Sie scheint meinen Worten nicht zu glauben. Mag sein, dass sie mich immer noch für einen Lumpen hält, der nicht zu seinem Wort steht. Über Piraten muss sie eben noch einiges lernen.

Keine tröstenden Worte kommen ihm in den Sinn, also liegt er nur stumm da und sucht verzweifelt nach den richtigen Phrasen. Doch ist er ein Mann der Tat und nicht der Worte.

"Es sind nur wenige Tage, Täubchen. Wenn du zu warten gewillt bist, dann warte am Abend des zehten Tages im Hafen auf mich und ich werde erscheinen."

Mehr fällt ihm nicht ein und viel mehr Trost hat sie nicht von ihm zu erwarten, denn es gibt nichts was er dazu noch sagen könnte.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 01:11 Uhr
Nubia richtet sich auf und schaut auf ihn hinunter. Lange schweigt sie und überlegt gut, was sie als nächstes sagen wird.

"Ich werde auf dich warten. Ich werde in zehn Tagen am Hafen stehen und auf dein Schiff hoffen."

Langsam legt sie sich wieder hin, aber diesmal so, dass ihr Oberkörper halb auf seinem liegt und sie ihm in die Augen sehen kann.

"Aber wenn du an diesem Tag nicht kommst, dann brauchst du nie wieder zu kommen, hast du das verstanden? Für mich bist du dann gestorben! Ich lasse nicht mit mir spielen! Ich hoffe das ist dir klar!"

Nubia spricht mit sehr ernster Stimme und aus ihren Augen ist jeglicher Humor verschwunden. Sie will sich ganz gewiß sein, dass sie nicht nur wieder eine der Frauen ist, die in anderen Häfen schon auf ihn warten.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 01:27 Uhr
Erleichtert atmet Athir auf. Er hatte eine schlimme Antwort erwartet, doch es hat ganz den Anschein, dass ihre Worte nicht nur dahingesprochen waren. Sanft nimmt er sie in den Arm.

"Ich werde da sein. Ich werde auf dem Masttop stehen und nach dir Ausschau halten. Das gelobe ich."

Er weiß nicht wie er ihr seine Absichten ernster klarmachen sollte. Dieses Versprechen hatte er niemals gegeben. Er hatte den Frauen immer gesagt, dass er weiterziehen werde und er hatte viele gebrochene Herzen hinterlassen.

"Du bist nicht irgendeine Frau für mich, die in irgendeinem Hafen auf mich wartet."

Ich kann nicht glauben was ich da sage. Alles ist wo verwirrend.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 10:12 Uhr
Das glückliche Lächeln, das zwischenzeitlich aus Nubia's Gesicht verschwunden war, ist nun wieder da. Sie seufzt wohlig als Athir sie in seine Arme nimmt. Einige Minuten bleiben sie einfach nur engumschlungen liegen. Plötzlich richtet Nubia sich wieder auf und lächelt schelmisch.

"Komm! Leg dich auf den Bauch!"

Bei seinem überraschten Gesichtsausdruck muss sie grinsen und klopft zur Bestätigung noch einmal auf die Bettdecke. Nachdem Athir sich umgedreht hat, klettert Nubia über ihn und setzt sich vorsichtig auf seinen Rücken.

"Versuch dich zu entspannen."

Nubia's Hände massieren mit leichten Druck über Athir's Schultermuskulatur und langsam den Rücken hinunter. Sie spürt, wie stark seine Muskeln verkrampft sind und so erhöht sie den Druck etwas. Aber auch das scheint nicht wirklich zu helfen.

"Das Piratenleben muss ja wirklich die Hölle sein. Kommst du eigentlich nie zu Ruhe? Ich meine immer musst du aufpassen, dass dich niemand erwischt und ständig geht es auf Leben und Tod. Versprich mir bitte eins: Pass auf dich auf! Und jetzt nicht erschrecken..."

Nubia richtet sich auf und schließt die Augen. Sie konzentriert sich und nach kurzer Zeit entstehen um ihre Hände herum eine warme Lichtaura. Das Licht scheint in dem dunklen Raum besonders stark. Sie kann seinen Körper unter ihr wieder genau erkennen. Nubia konzentriert sich ein wenig mehr und das Licht verliert ein wenig an Intensität. Dafür werden ihre Hände wärmer, fast heiß. Sie öffnet die Augen wieder und legt ihm die Hände auf den Rücken. Langsam fängt sie wieder an zu massieren.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 10:54 Uhr
Plötzlich spürt Athir die Wärme auf seinem Rücken. Auch das Licht ist ihm nicht verborgen geblieben. Verdutzt bleibt er liegen. War das etwa übernatürlich? Athir glaubt nicht an solche Phänomene, doch nun fehlt ihm jegliche Erklärung. Nicht, dass ihre Hände nicht wohltuend wären, doch die Verwirrung bleibt bestehen.

"Beim Henker, Nubia, was war das?"

Still bleibt er leigen und genißet ihre Berührungen, doch er kann sich nicht von den Geschehnissen lösen.

Bin ich an eine Hexe geraten? Ich glaube zwar nicht an Hexen, doch ich glaube meinen Augen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 11:15 Uhr
Nubia spürt, wie Athir sich kurz verkrampft, als er das Licht sieht und die Wärme spürt. Aber diese Reaktion kennt sie schon und deshalb macht sie in aller Ruhe weiter. Und nach kurzer Zeit entspannt er sich auch wieder unter ihren Händen, so dass sie das Gefühl hat, dass er ihre Berührungen genießt. Bei seiner Frage muss sie unwillkürlich lächeln, doch dann zeiht sie nachdenklich die Stirn kraus. Sollte sie ihm alles erzählen? Bis jetzt kennt keiner ihr Geheimnis. Gut, viele Leute fragen sich, wieso sie goldene Haare hat, aber die meisten tun das mit einem Scherz der Natur ab. Es kann ja auch keiner wissen, woran es wirklich liegt.
Nubia streicht noch einmal zärtlich über seinen Rücken und legt sich dann wieder neben ihn. Nachdenklich schaut sie ihn an und sieht seinen fragenden Blick.

"Weißt du, dass hängt mit meiner Herkunft zusammen..."

Sie weiß nicht so genau wie sie es ihm erklären soll. Das ist alles ziemlich kompliziert. Als ihre Mutter ihr das zum ersten Mal erklärt hat, wollte sie es ja selbst gar nicht glauben.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 11:23 Uhr
Mit einem Schlag wird Athir bewusst wie wenig er über Nubia weiß und wieviel er schon ausgeplaudert hat. Er kennt weder ihre Herkunft noch ihren Beruf. Er weiß gerade einmal ihren Namen und kennt ihre Wohnung.

"Weisst du Täubchen, ich habe dir so manches aus meinem Leben, aus meiner Vergangenheit erzählt. Du weisst mehr als die Meisten. Ich würde es nur gerecht finden ein wenig mehr über dich zu erfahren. Also erzähl mir von deiner Herkunft und deinen Kräften."

Fragend sieht er sie an, während er neben ihr liegt. Seine Augen haben sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt, so dass er Umrisse und Formen ihres hübschen Gesichts erkennen kann.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 11:33 Uhr
Wenn er wüsste wie schwierig das alles ist...

Nubia verschränkt die Hände hinter ihrem Kopf und schaut zur Decke hinauf. In der Dunkelheit kann sie die Holzbalken nur erahnen und trotzdem hält sie sich mit ihrem Blick daran fest.

"Weißt du, ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Ich wollte immer nur, dass alle mich so sehen wie ich persönlich bin. Ich bin nichts besonderes. Und Kräfte wie du sie nennst habe ich auch nicht.Das was ich dir gerade gezeigt habe ist alles was ich kann."

Nubia zögert einen Moment, bevor sie weiterspricht. Etwas nervös fährt sie sich mit einer Hand durch die Haare. Sie hat keine Ahnung wie er auf das was sie ihm nun sagt reagieren wird.

"Weißt du was Feen sind?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 11:53 Uhr
"Ich finde deine Fähigkeiten dennoch bemerkenswert."

Fragend sieht er sie noch immer an. Löst es in ihm Furcht aus? Eigentlich nicht, denn er vertraut ihr dennoch, auch wenn es dafür keinen vernünftigen Grund gibt. Immerhin kennt er sie erst eine Nacht lang. Aber er will einfach nicht glauben, dass sie ihm etwas böses will. Ein wenig mulmig ist ihm allerdings doch zumute, denn sein Weltbild wird gerade von Grundauf erschüttert.

Sollte an den alten Seemannsgeschichten doch mehr dran sein als ich bis jetzt wahr haben wollte?

"Ich habe von ihnen gehört, doch ihre Existenz ist mir unbegreiflich. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Ich glaubte nicht an übernatürliches, bis zu diesem Moment. Ich weiß nicht was du unter einer Fee verstehst."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 12:05 Uhr
Nubia nickt langsam. Immernoch starrt sie an die Decke.

"Ja , dass hätte mich auch ein wenig gewundert. Ich werde versuchen es dir zu erklären. Mein Vater war eine Fee. Weißt du, Feen haben die Möglichkeit sich in einen Menschen zu verwandeln und so ist es dann halt passiert. Es gibt nicht viele von uns. Ich kenne zum Beispiel keinen anderen. In meinen Ader fließt also Feenblut. Aber ich habe von ihm nicht viel geerbt. Nur meine Haarfarbe und die Fähigkeit, Licht herbeizurufen."

Endlich löst sie ihren Blick und schaut in Athir's Augen. Sie hofft darin nicht soetwas wie Angst zu finden. Denn ihre Mutter hat sie immer davor gewarnt es anderen Menschen zu erklären. Denn viele Leute fürchten das was sie nicht verstehen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 12:13 Uhr
Ein übernatürliches Wesen? Feenblut? Das war nicht einfach zu verstehen und Athir hat nicht die geringste Ahnung wie er damit umgehen soll. Er schweigt eine Weile und dreht sich dann zu Nubia hinüber.

Ein Wesen von herrlicher Reinheit also. Sollte ich mich fürchten? Eines Tages werde ich die Quittung für meine Taten erhalten und dann möge Amur mir beistehen.

Langsam zieht sich ein Grinsen über sein Gesicht.

"Die Tochter eines Feenmannes und der schlimmste Abschaum unter den Menschen. Welch reizende Verbindung. Meinst du nicht auch?"

Die Furcht war aus seinen Augen verschwunden. Selbst wenn sie die Wahrheit sprach, und Athir ist davon überzeugt, war sie dennoch ein Mensch. Auch wenn Feenblut durch ihre Adern fließt.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 12:26 Uhr
Das Schweigen dauert für Nubia eine Ewigkeit. Kurzzeitig síeht sie auch bei Athir Angst in den Augen und ihre Hoffnung schwindet.

Meine Mutter hatte Recht. Ich hätte es ihm nicht erzählen dürfen...

Als er sich zu ihr herumdreht und sie sein Grinsen sieht, atmet sie erleichtert auf. Bei seinem folgenden Satz muss auch sie grinsen.

"Ja, wir sind schon ein ungewöhnliches Paar. Das stimmt. Aber wenn es anders wäre dann wäre es ja langweilig."

Dankbar kuschelt sie sich an ihn und genießt seine Nähe. Nach einer Weile fängt sie wieder an zu sprechen.

"Du hast also keine Angst. Das ist gut."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 12:41 Uhr
Sanft legt er den Arm um Nubia und zieht sie näher an sich.

"Nun, wieso sollte ich mich fürchten? Ich glaube nicht, dass dich Amur als ein Instrument der Vergeltung gesendet hat. Es ist nuneinmal so im Leben, das schließt uns mit ein. Es ist der ewige Konflikt zwischen Gut und Böse. Es gibt brave Menschen, wie dich, und schlechte Wesen, wie mich. Doch niemand sagt uns, dass auch wir uns nicht verstehen dürfen."

Sanft finden seine Lippen die Ihren. In diesem Moment wünscht sich Athir die Zeit möge einfach stehen bleiben, doch das wird wohl kaum geschehen.

"Was hat dich hier her verschlagen? Ich meine, was machst du in dieser Stadt?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 14:58 Uhr
Ein Frösteln überzieht Nubia's Haut mit einem kleinen Schauer. Zwar sind die beiden Körper immer noch erhitzt, aber die Nacht ist kühl. Vorsichtig zieht Nubia die Decke über sich und Athir und legt ihren Kopf an seine Schulter.

"Ich wurde hier geboren. Genauso wie meine Mutter. Das Haus hier hat mein Großvater errichtet. Irgendwann wird es mir gehören."

Wieder einmal fällt ihr auf wie einsam sie eigentlich ist. Sie hat außer ihrer Mutter keine Familie. Weder einen Vater, noch Geschwister oder Großeltern.

Wenn meine Mutter stirbt, bin ich ganz alleine in dieser Stadt. Ich hoffe Athir ist dann immer noch an meiner Seite.

"Ich habe bis heute als Dienstmädchen bei Szandor duBois gearbeitet. Aber es gab ...Differenzen und deswegen habe ich dort gekündigt. Ich werde mir so schnell es geht eine neue Arbeit suchen. Allerdings weiß ich da gar nicht wo ich anfangen soll."

Plötzlich schüttelt sie ein leises Lachen. Auf den fragenden Blick von Athir lächelt sie leicht.

"Weißt du, wenn du auch nur ein oder zwei Wochen früher in die Stadt gekommen wärst, dann hätten wir uns nie kennengelernt. Ich hab nämlich vor kurzem noch mit Krücken laufen müssen, um mich überhaupt bewegen zu können. Der Weg zum Hafen war in der Zeit undenkbar."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 15:54 Uhr
"Alles entwickelt sich wie es sich entwickeln muss. Es war wohl der Wille Amurs, der mich hierher verschlagen hat. Ich weiß selbst nicht warum ich hierher gekommen bin. Der Ildorel ist schließlich nicht das Meer."

Schweigend liegt er neben Nubia. Die Wärme ihres Körpers war sehr angenehm, doch die Decke war von Nöten. Ein kalter Hauch liegt über dem Bett.

Szandor DuBois? Ich werde dich sicher nicht weiter ausfragen, denn es geht mich weder etwas an noch weckt es großes Interesse mit wem du früher zu tun hattest. Es zählt nur das hier und jetzt.

"Du lebst also schon dein ganzes Leben an diesem einen Ort?"

Ein erschreckender Gedanke für einen Seemann. Ein Leben ohne Schiff, ein Leben ohne Freiheit, die es ihm bietet. Das wird Athir niemals verstehen können und er wird niemals zu einem solchen Leben in der Lage sein.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 17:51 Uhr
Nubia lächelt bei seiner wiederholten Nachfrage.

"Ja, mein ganzes Leben. Und ich habe diese Stadt noch nie verlassen, bis auf Spaziergänge in die Umgebung mal abgesehen. Das kannst du dir bestimmt nicht vorstellen oder? Für dich gibt es wohl nur dein Schiff und deine Freiheit. Ich wäre gerne so wie du. Dann könnte ich überall hinfahren wo ich will und alles tun was mir gerade in den Sinn kommt. Ich beneide dich!"

Den letzten Satz hat sie mit viel Nachdruck ausgesprochen und Athir merkt, dass es ihr ernst damit ist. Nubia weiß zwar nicht wie das Leben in anderen Städten oder Ländern abläuft, aber es ist bestimmt spannender als hier. Zumindest denkt Nubia das. Ihr ist nicht bewußt, dass das eine sehr naive Denkweise ist. Aber bis jetzt konnte sie sich all das ja nur in ihren Träumen ausmalen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 22:26 Uhr
Athir sieht sie lange an bevor er etwas erwiedert. Für ihn waren die letzten Jahre an Land schon eine Qual und doch war er von einem Ort zum anderen gezogen. Ein Leben in einer Stadt? Sie nur verlassen um spazieren zu gehen? Kaum vorstellbar.

"Deine Träume sind schön, doch du hast eine falsche Vorstellung von meinem Leben. Ich glaube nicht, dass du mich beneidest."

Er macht eine kurze Pause und fährt dann fort.

"Freilich, ein Schiff ist mehr als ein Haufen von Holz. Ein Schiff bedeutet Freiheit, denn ich kann segeln wohin ich will. Aber dennoch werden wir getrieben, getrieben von der Gier nach Gold und Reichtum. Ein Gefühl, das schwer zu beschreiben ist, doch es besitzt unglaubliche Stärke."

Er sieht für einen Moment an die Decke und richtet die Augen wieder auf Nubia.

"Was sonst bringt einen Mann sonst dazu heimatlos zu bleiben? Wind und Wetter zu trotzen, jedem Tag aufs Neue im Angesicht des Todes zu leben?"

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 29. Sept. 2003, 23:15 Uhr
"Das ist eine gute Frage. Ich kann mir diese Gier nach Gold nicht vorstellen. Sicher, es ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, aber dafür Menschen zu töten? Nein, da würde ich lieber arm bleiben! Aber jeder hat seine eigene Art zu leben und ich werde niemanden dafür verurteilen. Es sei denn, er hat es auf mich oder meine Mutter abgesehen."

Die Warnung in diesen Worten ist unmißverstehlich, denn auch wenn Athir ihr gegenüber bis jetzt immer freundlich gewesen ist, so kann sie ihm doch noch nicht so vertrauen, wie sie es bei jemandem könnte, den sie schon lange kennt. Diese Gier von der er spricht macht Nubia unsicher. Immerhin kann es immer mal sein, dass er unbedingt Gold in seinen Fingern spüren will, und wenn sie dann gerade als einzige in der Nähe ist...Er hat ja selbst gesagt, dass er sich dagegen nicht wehren kann.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 29. Sept. 2003, 23:46 Uhr
Eine Weile lang sieht er sie an. Wieso drohte sie ihm jetzt wieder? Ihr Vertrauen in ihn war noch nicht so gefestigt, wie er angenommen hatte, doch kann er ihr das vorwerfen? Nein, sie bildete sich schließlich nur ein Bild von ihm, das auf seinen eigenen Worten beruhte.

"Nun, was soll ich dir sagen. Ich habe versucht dir mehrmals meine Absichten zu erläutern. Ich kann verstehen, dass du meinen Worten keinen Glauben schenkst."

Er sieht an die Decke und vermag nicht mehr zu sprechen. Seine Stimmer versagt einfach ihren Dienst. War es keine gute Idee hierher zu kommen? War es vielleicht doch falsch ihr seine Liebe zu gestehen? Nein, das war es ganz sicher nicht, doch ob der richtige Weg funktionieren mag. Das kann niemand sagen.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 00:07 Uhr
Nubia seufzt leise bei seinen Worten.

"Ich glaube dir ja. Ich weiß auch nicht warum ich das gesagt habe. Es ist mir einfach so rausgerutscht. Nicht böse sein, ja?"

Sie stützt sich auf ihre Ellenbogen und sieht ihn bittend an. Sie hofft inständig ihn nicht verletzt zu haben, denn das liegt ihr wirklich fern.

Vielleicht bin ich einfach zu mißtrauisch...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 30. Sept. 2003, 00:19 Uhr
"Ich bin dir nicht böse. Ich habe dir durch meine Worte ja geradezu aufgezwungen mir nicht zu vertrauen. Aber ich werde weder dir noch deiner Mutter etwas antun."

Verletzen ihn ihre Worte etwa? Verletzen ist nicht das richtige Wort, auch gekränkt fühlt er sich nicht. Vielleicht ist es das Empfinden die Kontrolle zu verlieren, das Steuerrad aus der Hand zu geben, das ihn durcheinander bringt. Ist er sich darüber im Klaren worauf er sich einlässt? Athir findet darauf keine zufriedenstellende Antwort also hört er auf sich darüber Gedanken zu machen.

"Ich habe keine Ahnung was du gerade denkst, Täubchen. Wenn es dir lieber ist, wenn ich gehe musst du es eben frei heraus sagen. Ich glaube dir, dass du deine Worte bereust und sie tun mir nicht weh, denn das bin ich gewohnt und dennoch..........."

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

Der Moment der Wahrheit. Jetzt wird sich alles entscheiden. Bei Amur, es liegt mir mehr an ihr als ich zugeben möchte.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 00:29 Uhr
"Und dennoch?"

Nubia sieht ihn fragend an, aber als er nicht sofort antwortet, lächelt sie leicht. Sie nimmt seine Hand und fährt leicht über die rauhe Innenseite.

"Nein, ich will nicht, dass du schon gehst. Wir haben doch eh so wenig Zeit. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du morgen schon weg bist. Und das für so lange Zeit!"

Er hatte ihr zwar geschworen in zehn Tagen zurückzusein, aber im Moment kommt ihr das wie eine kleine Ewigkeit vor. Sie wünscht sich nichts sehlicher, als das diese Nacht nie zu Ende geht.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 30. Sept. 2003, 00:37 Uhr
"Und dennoch würde es mich mehr verletzen als ich vielleicht zugeben würde. Ich habe dir meine Liebe gestanden, das ist mehr als jemals eine Frau von mir zu hören bekam. Viel mehr."

Er genießt ihre Berührungen, ihre Zärtlichkeiten. Sie geben Kraft, viel Kraft. Und sie ist auch willkommen, da dieser Abend doch schon so manche Anstrengung offenbahrt hat.

"Ich weiß nicht was geschehen wird. Ich weiß nicht welchen Weg Amur für mich geplant hat, doch ich weiß, dass er zu dir zurückführen wird. Am Abend des zehnten Tages werde ich wieder hier sein."

So viel kann passieren bei unserer gefährlichen Unternehmung. Ich kann im Kampf sterben, ich kann auf See erkranken. Wer weiß das schon. Und dennoch bin ich zuversichtlich.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 01:01 Uhr
Nubia's Lächeln wird noch etwas wärmer und sie verschränkt ihre Finger mit den seinen.

"Ich weiß das zu schätzen, glaub mir."

Lange sieht sie ihn schweigend an und genießt einfach nur seine Nähe. Sie versucht sich alle Einzelheiten seines Gesichts einzuprägen, damit sie sich in den nächsten Tagen immer dran erinnern kann wenn sie sich einsam fühlt. Aber Nubia ist sich sicher, dass sie sich an das was diese Nacht geschehen ist, ewig erinnern wird. Immerhin war es ja gerade für sie ein ganz besonderer Augenblick.
Plötzlich hört sie ein Geräusch das sie auffahren lässt. Irgendjemand ist unten an der Tür. Und es hört sich nicht so an, als ob dieser Jemand einen Schlüssel benutzen würde. Alarmiert dreht Nubia den Kopf zur Zimmertür um besser höher zu können. Das Geräusch verstummt kurz und sie will schon erleichtert aufatmen als sie es wieder hört.

Das kann doch nicht meine Mutter sein. Die ist doch bei Freunden. Und sie hat einen Schlüssel...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 30. Sept. 2003, 01:20 Uhr
Beim ersten Geräusch schon war Athir unruhig geworden, doch erst als er Nubias Schrecken beinahe fühlen kann erhebt er sich aus dem Bett und schleicht in das Gästezimmer hinüber. Nur wenige Augenblicke später tritt er heraus. Schnell war er in seine Hosen geschlüpft und hat nun den blanken Degen in der Hand.

"Bleib ganz ruhig liegen und rühr dich nicht vom Fleck, Täubchen. Ich bin gleich zurück."

Mit vorsichtigen Schritten geht Athir die Treppe hinunter. Ein kalter Windhauch schlägt ihm entgegen und lässt ihn frösteln. Sein nackter Oberkörper war gerade noch an die Wärme der Decke gewöhnt. Die Haustüre steht leicht offen.

Also doch, jemand ist in das Haus eingestiegen. Nun, wenn das einmal kein Fehler war. Einen Piraten bestiehlt man nicht.

Leise setzt er seinen Weg fort, doch niemand ist zu sehen. Erst als er in die Küche gelangt entdeckt er den Eindringling. Ein Schritt und ausgerechnet jetzt knarrt der Boden. Erschrocken fährt der Dieb herum und sieht, dass Athir ihm den Weg nach draussen versperrt. Unerschrocken zieht er sein Kurzschwert und dringt auf den Piraten ein, der den Angriff jedoch geschickt abwehrt.

"Hälst du es für eine gute Idee, die Klinge mit einem Piraten zu kreuzen, Junge?"

Ohne ein Wort zu sprechen fährt der Räuber mit seinen Attacken fort. Ein wilder Kampf entfacht sich sogleich. Dieser Dieb ist nicht zu unterschätzen, denn mit dem Kurzschwert versteht er umzugehen. Doch nach einiger Zeit gewinnt der Seemann die Oberhand und drängt die dunkle Gestalt zurück, die sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden will. Ein letztes Mal zielt er auf Athirs Hals und sticht zu, doch verfehlt er seine Kehle. Der Pirat wittert nun seine Chance und verstetzt dem Einbrecher einen Stoß, so dass er taumelt. Im Fallen verliert er seine Waffe und dies ist wohl der Moment, in dem er einsehen muss, dass weitere Angriffe sinnlos sind. Hals über Kopf sucht er sein Heil in der Flucht. Das gesamte Diebesgut bleibt auf dem Küchenboden zurück, während Athir in schallendes Gelächter ausbricht. Schnell ist die Haustür wieder verriegelt und er begibt sich in das Schlafgemach zurück.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 01:38 Uhr
Nubia blickt Athir besorgt hinterher als er das Zimmer verlässt. Doch als sie das Klirren von aufeinandertreffenden Stahl hört hält sie nichts mehr im Bett. Schnell steht sie auf und wickelt sich die Bettdecke um den Körper. Dann sucht sie verzweifelt nach ihrem Dolch, den sie beim Ausziehen achtlos irgendwohin geschmissen hat. Nach einer scheinbar endlosen Minute findet sie ihn unter ihrem Kleid begraben. In der einen Hand hält sie den Dolch und mit der anderen versucht sie die Decke am rutschen zu hindern. Vorsichtig verlässt sie das Zimmer und geht auf die Treppe zu. Der Kampflärm wird immer lauter und Nubia spürt die Angst in sich aufkeimen. An der obersten Stufe bleibt sie stehen, denn sie traut sich nicht nach unten zu gehen. Hilflos versucht sie etwas von den Worten die in der Küche geprochen werden zu verstehen, aber ihre Ohren scheinen wie mit Watte zugestopft zu sein. Plötzlich hört der Lärm auf und kurze Zeit später stürzt eine Gestalt durch den Flur hinaus.

"Athir?"

Sie hört selbst wie ihre Stimme zittert und verflucht sich innerlich für die Angst, die in ihr nagt. Langsam betritt sie die erste Stufe, doch sie kommt nicht weit, denn schon kommt ihr Athir, scheinbar gutgelaunt, entgegen. Vor lauter Erleichterung lässt sie ihren Dolch fallen und läuft ihm entgegen. Auf der Treppe löst sich irgendwann die Decke und fällt zu Boden, doch das bemerkt Nubia gar nicht. Sie fällt Athir in die Arme und klammert sich an ihn. Dann lässt sie ihn schnell wieder los und schaut ihn ängstlich an.

"Bist du verletzt? Ist alles in Ordnung mit dir?"

Ihr Blick fährt über sein Gesicht und seinen Oberkörper aber sie kann keine Wunden entdecken. Trotzdem wartet sie fast sehnsüchtig auf eine Antwort von ihm.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 30. Sept. 2003, 11:58 Uhr
Athir sieht Nubia kurz an und grinst dann über das ganze Gesicht. Wie nach jedem Kampf wird er sich der Gefahr erst hinterher bewusst. Während der kalte Stall klirrt verliert er jedesmal Furcht und Angst. Nach vielen Jahren als Pirat hatte er sogar Gefallen an Schlachten gefunden.

"Es war ein Dieb, der in deiner Küche etwas Platz schaffen wollte. Ich glaube nicht, dass er zurückkehren wird. Nicht heute, nicht morgen."

Er sieht an sich selbst hinab, doch er kann keine Wunde entdecken. Oftmals kommt der Schmerz erst viel später, nachdem der Rausch nachgelassen hat.

"Es ist alles in Ordnung. Ich bin nicht verletzt. Lass uns nach oben gehen und noch ein wenig ruhen. Die Nacht neigt sich ihrem Ende zu."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 13:56 Uhr
Nubia tritt ein Stück zurück und beäugt Athir noch einmal kritisch. Aber der Pirat scheint wirklich keinen einzigen Kratzer abbekommen zu haben und so nimmt sie erleichtert seine Hand und geht mit ihm wieder in ihr Schlafzimmer zurück. Auf dem Weg nimmt sie noch ihre Bettdecke auf, die irgendwo auf der Treppe liegt. Im Zimmer angekommen huscht sie schnell wieder ins Bett und zeiht fröstelnd die Decke über ihren Körper. Während Athir sich wieder auszieht, schaut sie ihm mit schiefgelegtem Kopf und einem Lächeln auf den Lippen zu. Als er unter die Decke kriecht und seine kalte Haut die ihre berührt, bekommt sie eine leichte Gänsehaut. Trotzdem kuschelt sie sich eng an ihn.

"Bist du müde? Möchtest du noch ein paar Stunden schlafen? Du solltest wohl ausgeruht sein, wenn du morgen wieder auf Reisen gehst."

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Athir am 30. Sept. 2003, 16:24 Uhr
"Vielleicht sollten wir noch ein wenig schlafen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit."

Er legt sich zu Nubia ins Bett und zieht sich die Decke bis über den Bauchnabel. Der kalte Lufthauch der zart über seinen Oberkörper streift verursacht eine Gänsehaut. Athir bemerkt, dass die Frau schnell eingeschlafen sein musste, denn ihr Atem geht nun langsam und gleichmäßig. Er selbst starrt an die Decke. An Schlaf ist nicht zu denken und so döst er nur ein wenig vor sich hin. Mit zunehmender Zeit steigt die Aufregung in ihm an. Er ist gespannt auf Schiff und Crew.

Endlich steht er auf und schleicht in das Gästezimmer hinüber, wo er in seine Kleidung schlüpft. Schnell noch den Degen in die Scheide, dann kann es auch schon losgehen. Einige Minuten verharrt er noch vor dem Bett, dass die schlafende Nubia beherbergt. Shcließlich beugt er sich nach vorne und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann dreht er sich um und geht die Treppen hinunter durch die haustür hindurch, bis er sich im Freien befindet.

Die kalte Nachtluft empfängt ihn unangenehm und auch liegen dicke Nebelschwaden zwischen den Häsuern. Mit schnellen Schritten geht Athir die Strasse entlang bis das Haus hinter ihm in den Schleiern verschwunden ist.

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 30. Sept. 2003, 22:41 Uhr
Am nächsten Morgen wacht Nubia aus einem tiefen, erholsamen Schlaf auf. Gemütlich streckt sie sich und sucht mit einer Hand Athir's Körper neben sich. Ihre Finger berühren jedoch nur eine kalte Decke. Blinzelnd öffnet sie die Augen und dreht den Kopf zur Seite. Aber Athir ist verschwunden. Langsam richtet sie sich auf und versucht sich über ihre Gefühle klar zu werden.

Er hätte sich ja wenigstens von mir verabschieden können. Ich weiß ja, dass er früh weg wollte, aber...

Mühsam steht Nubia auf und greift nach ihrem Nachthemd, dass neben dem Bett liegt. In Gedanken versunken zieht sie es sich an und geht auf das Fenster zu. Der Stand der Sonne und das bunte Treiben unter ihrem Fenster zeigen ihr, dass sie sehr lange geschlafen haben muss.

Ob er wohl schon ein Schiff hat und losgefahren ist?

Sie schaut in die Richtung in der der Hafen liegt und auch wenn sie ihn nicht sehen kann, kann sie sich doch vorstellen wie es jetzt dort aussieht. Mit einem Seufzer dreht sie sich herum und geht hinunter um etwas zu essen.

Liebeskummer ist schon etwas Schreckliches...

Titel: Re: Das Kastanienhaus
Beitrag von Nubia am 23. Okt. 2003, 21:53 Uhr
Es dämmert schon und Nubia läuft aufgeregt durch ihr Zimmer. Heute ist der zehnte Tag nach der Abreise von Athir.

Ob er wohl wirklich kommt? Er hat es versprochen!

Sie bleibt zum hundertsten Mal vor ihrem Kleiderschrank stehen und schaut unsicher hinein. Immer wieder nimmt sie ein Kleid in die Hand und hängt es dann doch wieder hinein.

Was soll ich bloß anziehen? Das kann doch nicht so schwer sein!

Schließlich entscheidet sie sich für ein dunkelgrünes Kleid. Ein Blick aus dem Fenster sagt ihr, dass es schon sehr spät ist und sie sich beeilen muss. Schnell kämmt sie sich durch die Haare, lässt sie allerdings offen über ihren Rücken fallen. Nach einem kurzen letzten Blick in den Spiegel geht sie hinunter. Ihre Mutter sitzt im Wohnzimmer und liest.

"Ich gehe jetzt!"

Ihre Mutter schaut sie fragend an aber bevor sie etwas sagen kann ist Nubia schon aus dem Haus.



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