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(Thema begonnen von: Yrja am 26. Aug. 2002, 16:12 Uhr)

Titel: Refugium
Beitrag von Yrja am 26. Aug. 2002, 16:12 Uhr
Dort, wo die Stadtmauer im Nordwesten einen Knick macht, hat Yrja einen leerstehenden Schuppen entdeckt und sich diesen angeeignet. Nach dem Töten des Kreischlings kehrte sie wieder hierhin zurück, schob die lose Zaunlatte zur Seite und verschaffte sich Zutritt.

Ihr kleines Refugium, wie sie es im Stillen nennt, enthält nicht viel: Von der früheren Nutzung als Stall, vermutlich für Pferde, sind noch ein großer Trog und ein paar Haken an der Wand übrig. Den Trog hat sie mit Stroh und Heu ausgefüllt, so dass er ein bescheidenes, aber recht bequemes Bett für sie abgibt; zum Glück ist Yrja für ihre 11 Jahre sehr klein und zart ausgefallen.

Leider gibt es dort nichts, womit sie ihre Wunde im Gesicht reinigen oder versorgen könnte. So kann sie sie nur ausbluten lassen und hoffen, dass kein Schmutz in die Wunde kommt. Wenn dein Geschäft das Töten werden soll, musst du im Allgemeinen nichts über das Heilen wissen, dennoch könnte es ihr im Moment auch nichts schaden.

Ein ganzer Tag geht ihr verloren, denn so kann sie nicht betteln gehen, nichts lernen, kein Geld verdienen und sie kann sich das Gesicht auch erst nach Einbruch der Dunkelheit waschen gehen. Selbst der geübteste Assassine kann sich tagsüber mit einem blutigen Gesicht nicht unsichtbar durch eine Großstadt bewegen, geschweige denn eine Schülerin von 11 Jahren. Also wartet sie die Nacht ab, auf dem Trog sitzend und den Hund streichelnd, der lethargisch wie eine Felsenpython neben ihr liegt. Yrja weiß genau, dass sie von diesem Tier noch viel über Geduld lernen kann.

Titel: Re: Refugium
Beitrag von Atum Fly - the Elder am 29. Aug. 2002, 01:45 Uhr
Vorsichtig und umsichtig schleicht die junge Diebin vom Marktplatz, doch sie ist nur darauf bedacht, dass ihr die katzenartige Frau nicht folgt.

So folgt ihr Atum in den verwinkelten Gassen und läßt sie nicht aus dem Auge. Schon bald schickte er seine Töchter zum Wachturm zurück um die Stadt zu beobachten.

Nach kurzer Zeit erreichte er das Refugium. Scheinbar der Unterschlupf der jungen Diebin. Mit seiner jahrelangen Ausbildung konnte er ihr ohne bemerkt zu werden folgen und so fühlte sich das Mädchen unbeobachtet.

Atum beobachtete sie und dachte über das uralte Erbe der Fly´s nach. Und so geschah es, dass das Mädchen ihre Kaputze nach hinten streifte. Eine große Verletzung entstellte ihr Gesicht. Sich begann zu eitern, doch das Mädchen klagte nicht.

Sie spührt den Schmerz und doch zeigt sie es nicht

So trat Atum aus dem Schatten hervor. Verunsichert und zu allem bereit schaute ihm die junge Diebin an.

"Habt keine Angst"

sagte er mit beruhigender Stimme. Wie selbstverständlich ging seine Hand zur Wunde der Frau.

"Das sieht nicht gut aus. Ihr solltet es behandeln lassen oder die Wunde wird Spuren für euer ganzes Leben hinterlassen. Ihr seit noch jung und findet dies vielleicht aufregend, doch werde ihr es im Alter bereuen, glaubt mir! Ich bin alt genug."

Tief schaute Atum in die Augen der jungen Diebin

Die Welt ist hart, aber nicht jeder will euch etwas schlechtes. dachte er laut.

"Ich bin Atum, habt keine Angst. Ich kann eure Wunde versorgen wenn ich es wünscht."

Titel: Re: Refugium
Beitrag von Yrja am 29. Aug. 2002, 07:45 Uhr
Na großartig, das Refugium ist also entdeckt, nach so kurzer Zeit. Yrja steht vor dem Elf und versucht ihre rasenden Gedanken zu ordnen.

Ganz ruhig. Er hält dich nur für eine Diebin, also gib ihm eine Diebin.

"E-e-e-es... Ich hatte solchen Hunger, und ich konnte nicht anders... Und es war noch nicht mal viel Geld in dem Beutel... Bitte liefert mich nicht aus, ich muss doch von etwas leben!" Sie schafft es sogar, ihre Augen mit Tränen zu füllen und beglückwünscht sich zu ihrem darstellerischen Talent.

Doch er hört gar nicht richtig hin - oder ignoriert er sie? - , sondern redet über ihre Wunde, als hätte er den Diebstahl gar nicht bemerkt. Unter der Berührung zuckt Yrja schmerzhaft zusammen, doch schon im selben Moment geht etwas wie Kühlung, Linderung von der Hand Atums aus. Sie möchte nicht, dass er die Hand wieder wegnimmt, obwohl tausend Stimmen in ihrem Kopf schreien: Hast du den Verstand verloren?! Wie kannst du ihm vertrauen?

Sein lauter Gedanke erscheint ihr wie die Antwort, die die Stimmen verstummen lässt, und so schaut sie Atum mit großen Augen an wie ein Reh in der Falle  - ausgeliefert, zu Vertrauen gezwungen, um Rücksicht und Verschwiegenheit flehend - und lässt ihn gewähren.

Titel: Re: Refugium
Beitrag von Atum Fly - the Elder am 29. Aug. 2002, 09:59 Uhr
Sein Ki fließt über seine Hand in die Wunde der jungen Diebin.

"Wie heißt ihr mein Kind ?"

Er kann in ihren Augen sehen, dass es ihr Linderung bringt. Anfangs schien sie noch unsicher, doch dann ließ sie ihn gewähren.

"Ich werde euch nicht verraten. Nichts geschieht durch Zufall auf der Welt und jedes Wesen sucht sein Auskommen auf seine Art. Für euer Alter seit ihr allerdings schon sehr geschickt. Dennoch hält die Welt noch viel lernenswertes für euch bereit."

Die Entzündung in der Wunde geht deutlich zurück. Atum schaut sich um und sieht eine Wasserstelle. Er geht hin und befeuchtet in kleines Tuch mit dem kühlen Nass. Danach greift er in seinen Umhang und holt eine Kleinigkeit an Kräutern heraus. Die Diebin beobachtet ihn, kann jedoch nicht erkennen um welche Kräuter es sich handelt. Atum legt das Tuch auf ihre Wunde.

"Laßt dies noch eine Weile auf der Wunde, es wird sie beruhigen.

Ihr tragt ein dunkles Erbe mit euch. Ich werd euch ein wenig im Auge behalten und über euch wachen. Die Welt kann sehr hart sein, für ein junges Leben wir eures."

Mit diesen Worten verschwindet Atum im Schatten und verläßt das Refugium.

Auch wenn der alte Mönch weg ist, so hat die junge Diebin doch manchmal das Gefühl noch beobachtet zu werden und dann kommen ihr die Worte des Mönches wieder in den Sinn

ich werde über euch wachen

Titel: Re: Refugium
Beitrag von Yrja am 29. Aug. 2002, 11:34 Uhr
Die Frage nach ihrem Namen beantwortet sie mit einem trotzigen, verstockten Blick. Es passt ihr nicht, wie selbstverständlich der Mönch sich ungefragt in ihr Allerheiligstes vorgewagt hat - andererseits lindert er ihre Schmerzen und nimmt ihr ohne große Gesten viel von ihrer Furcht.

An ihrer trotzigen Reaktion scheint sich der Elf nicht zu stören; so ganz ist aber auch Yrjas Herz nicht mehr bei der Sache. Ein so kleines Mädchen allein in einer großen Stadt kann einfach nicht anders, als Vertrauen zu so einem fürsorglichen Menschen zu entwickeln - auch wenn sie sich noch halbherzig wehrt.

Dann verschwindet Atum und hinterlässt nichts als eine fühlbare Aura des Schutzes. Yrja spürt plötzlich die Erschöpfung; die ersten Tage in dieser verwirrenden Umgebung haben sie ausgelaugt, und nun, wo sie einen Beschützer hat, kann sie sich erstmals erlauben, sich gehen zu lassen.

Ohne einen Gedanken an irgendwelche Flöhe zu verschwenden, kuschelt sie sich an den geduldigen Hund und schläft in dem zum Bett umfunktionierten Trog ein.

Titel: Re: Refugium
Beitrag von Yumeo no kaze am 29. Aug. 2002, 16:46 Uhr
Yumeo war dem Geruch des Hundes gefolgt und hatte so das Rafugium entdeckt. Interressant, ein Mädchen, eine Diebin und ein Hund, in einem solchen Gebäude..., dachte sie. "Shiala, du bleibst hier!", sagte sie zu der Hündin und sprang katzengleich auf das Dach. Von dort kletterte sie geschickt bis zum anderen Ende und ließ sich dort herunterfallen.
Sie beobachtete das Mädchen und den Hund, die im Trog schlafen und lächelte. So mußte ich auch schon einige Male leben..., armes Kind Yumeo setzte sich mit dem Rücken an eine Wand, Blickrichtung zu der Diebin und beschloß, hier zu warten, bis sie erwacht war.
Als sie sah, das das Mädchen im Begriff war, aufzustehen, kletterte sie wieder aufs Dach.
Als die kleine das Refugium verließ, folgte Yumeo ihr nicht. Sie würde wiederkommen und dann würde auch die Catterin dort sein. Yumeo mußte nun zu allererst für ihr eigenes Auskommen sorgen. Mit Shiala verließ sie das Gelände um das Refugium.



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