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Das Rollenspiel >> Die Stadt Talyra >> Das Ufer des Ildorel
(Thema begonnen von: Liya am 31. Aug. 2002, 18:58 Uhr)

Titel: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Liya am 31. Aug. 2002, 18:58 Uhr
Nordöstlich der Weltenstadt, direkt im Schatten der hohen Granitfelsen, liegt das Seeufer, und ein weißer Sandstrand fällt sanft zu einem seichten Ufer ab. Oberhalb des Strandes führt die Uferpromenade, ein schmaler, Oleander und Bougainvilleen gesäumter Weg an den Mauern und Hecken der großen Anwesen des Seeviertels der Stadt vorbei. Die meisten der parkähnlichen Gärten um die Villen der Reichen und Adligen der Stadt haben Pforten, die direkt zum Strand herunter führen und die Nachtfeuer werden auch auf der schmalen Strandpromenade entzündet.
Ab und an wachsen die  Bäume auch bis nahe ans Ufer, alte Weiden strecken ihre langen Arme weit hinaus ins dunkelgrüne Wasser, unterbrechen so die lange Strandfläche und unterteilen das Seeufer in mehrere geschützte, kleinere Buchten; hin und wieder führt sogar  ein hölzerner Steg hinaus aufs Wasser.

Der Perlenhafen und die Schiffsländen liegen weiter südlich, und  im Norden liegt der Smaragdstrand. Der Strand und das Seeufer jedoch bilden einen Platz, der ideal zu sein scheint, wenn jemand ungestört und mit seinen Gedanken allein sein möchte.

--> Hier findet ihr den alten Thread (http://www.weltenstadt.de/cgibin/yabb/YaBB.cgi?board=rpgarchiv;action=display;num=1030813070;start=0)

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 14:50 Uhr
Der Dunkelheit folgte die Morgendämmerung, langsam erhob sich der Nebel, noch kalt und unangenehm, auf Myores Haut.
Jedoch, wie alle dunklen Wesen, so genoss auch er die Dunkelheit und die Kälte der Nacht, langsam kam die Sonne hervor und vertrieb die Dunkelheit und die Kälte, die einer angenehmen Frische wich. Es schien, der Nebel wolle sich nicht vertreiben lassen, jedoch die unbarmherzigen Sonnstrahlen vertrieben auch die letzten Schwaden, es würde ein wunderbarer Tag werden.

Seid dem frühen Morgen, noch vor der Dämmerung streift Myore am Strand umher, er wirkt fast wie ein gelandweilter Junge, seine Größe unterstreicht diesen Eindruck nur, stellenweise bückt er sich, einen Stein aufnehmend und in die sanften Wellen werfend.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 15:12 Uhr
Gemütlich schlendernd erreicht Kizumu den Strand, Ierás sitzt vergnügt, aber still immer noch auf dem Rücken des Ponys und genießt die wärmenden Strahlen der Sonne.
Der Strand ist sehr leer, nur vereinzelt sieht man jemanden am Wasser des Ildorel spazieren gehen. Dort ein junges Liebespaar, da zwei reiche Händler, in wichtige Gespräche vertieft und von Pagen gefolgt. Eine dunkle Gestalt wandert ziellos am Ufer herum, bleibt stehen, wirft Steine ins Wasser und wandert weiter.

An einer Stelle, an der das Gras weit auf den Strand hineinreicht bleibt sie stehen, hebt Ierás vom Pferderücken und löst die Trense des Ponys, sowie die Gurte des Sattels. Gemächlich grasend entfernt Prins sich ein Stück und die Elfe breitet eine große Decke aus. Ierás krabbelt im Sand umher und Kizumu beobachtet ihn lächelnd.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 15:48 Uhr
Die Sonne streicht sanft über Myores Gesicht, sehr angenehm aber dennoch schmerzend in den Augen, er bedeckt diese mit den verdunkelten Gläsern und betrachtet die immer vielzähliger und vielfältiger werden Personen am Strand.

Etwas unbehaglich, sich in seine dunkle Behausung zurück wünschend steht er da, beobachtet kurz wie eine Elbin eine Decke ausbreitet und ein Kind, wohl ihr Kind über den Strand tollt.

Er kann sich nicht mehr erinnern wie es war ein Kind zu sein, wenn er seinen Geist in die Vergangenheit streifen lässt, dann sieht er dort nur Tod und Verderben, unendliche Grausamkeiten, schreckliche Wesen, mehr als es sogar für einen Elben zuviel ist.
Nicht wenig hat er seinen Feinden angetan, in unbeschreiblicher Grausamkeit ist man über sich hergefallen, sich gegenseitig schlachtend und selbst die Reiche im Rücken, die eigentlich das selbe Ziel verfolgten,  bekämpften seine Art, denn er war ein dunkles Wesen, eine Kreatur die es nicht wert ist auf der Welt zuwandeln.

Sein Gesicht verzieht sich bei den schmerzhaften Gedanken und er geht weiter den Strand hinab.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 01. Sept. 2002, 16:50 Uhr
Der Sand ist wunderbar weich und mit Vergnügen greift Ierás mit vollen Händen hinein. Er wirft damit herum und quietscht vergnügt.
Irgendwann wird er still und beobachtet die am Strand entlang spazierenden mit wachen Augen.
Sein Blick bleibt an dem schwarzgekleidetem Elfen hängen und als dieser sich abwendet und geht, folgt er ihm mit starrem Blick. Trauer liegt auf seinem Gesicht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 16:57 Uhr
Myore hockt sich auf einen Findling, der aus dem Sand heraussticht, wie eine Insel aus den fluten und blickt auf das Meer hinaus.

Was will ich? Ein Ende? Soll die Vergangenheit begraben sein? Dann muß ich es schaffen damit abzuschließen, sonst werde ich wahnsinnig!
Oder soll ich zurück? In meine geliebte Heimat, in der sich Brüder und Schwestern aufs Messer bekämpfen?
Will ich versuchen einen Konflikt zu beenden, der seid jahrtausenden anhält?
Gebe ich auf, wenn hier bleibe? Bin ich feige?
In meinem Blut brennt das Feuer Aracalions, kann ich es bekämpfen? Will ich es bekämpfen? Nein!
Ich bin was ich bin.


Abwesend verliehrt sich Myore in diesen Gedanken, alles um sich herum vergessend.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 01. Sept. 2002, 17:09 Uhr
Feige ist nur der, der vor Entscheidungen flieht..nicht der, der seine Vergangenheit ruhen läßt.
Sein Blick ruht auf dem Rücken der Gestalt, welche sich auf einem großen Felsen niedergelassen hat.
Der Wind hier, nahe am Wasser ist angenehm und er zaust das Haar des Knaben nur wenig.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 17:14 Uhr
Das Rauschen der Wellen die an den Strand rollen wirkt beruhigend und während Kizumu einen der Äpfel aus ihrer Heimat isst beobachtet sie ebenfalls den Elfen der sich etwas weiter entfernt niedergelassen hat. Ihr Blick wandert dabei von ihrem Sohn zu dem Fremden und wieder zurück. Unentschlossen bleibt sie sitzen, jedoch das unruhige Gefühl das sich in ihr breitmacht kann sie nicht mehr verdrängen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 17:17 Uhr
Vor Schreck fällt Myore beinahe von dem Findling.
Als es ihn erreichte spürte er auch die Blicke die sich beinahe in seinen Rücken brennen.
Er dreht sich um und sieht den Jungen hinter sich stehen, dem Schrecken in seinen Gesichtszügen weicht Verblüffung, dann langsam erscheint ein Lächeln auf seinen Lippen.

Du magst recht haben aber brauchen meine Brüder und Schwestern mich nicht?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 01. Sept. 2002, 17:31 Uhr
Er war aufgestanden und stand nun, den Blick auf den Elfen gerichtet da. Dann wendet er den Blick auf das Wasser. Jede seiner Bewegungen mutet alt an und er strahlt trotz seines kindlichen Aussehens so etwas wie Sicherheit aus.
Vielleicht brauchen sie Euch, aber wenn Ihr euch quält ist ihnen auch nicht geholfen.
Ierás läßt sich wieder in den Sand plumpsen und sein Blick wandert wieder zu dem Elfen hin.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 17:37 Uhr
Myore läßt sich mit dem Rücken an den Findling gelehnt in den Sand gleiten, das nachtblaue Kettenhemd schimmert leicht durch den Spalt seines Umhanges hindurch.
Die beiden Waffen an der Seite scheinen ihn dabei aber nicht zu behinden.
Er zieht die Beine an, schaut auf den merkwürdigen Jungen.
Ja, ich kann es sowieso nicht ändern

Pllötzlich lacht er und fügt ausgesprochen hinzu, mit einem kurzen Blick auf die wachsame Mutter.

"Sach mal, stört es Deine Mutter nicht, wenn Du mit fremden Leuten sprichst?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 01. Sept. 2002, 17:51 Uhr
Sie weiß, was ich weiß und fühlt was ich fühle.
Das Lächeln das er bei diesen Gedanken lächelt ist voller Wärme und Liebe.
Er nimmt etwas Sand in seine Hände und für einen Augenblick muß er sich stark konzentrieren um den Zauber aufrecht zu erhalten. Ein zufriedenes Glucksen entringt sich seiner Kehle.
"Mutter?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 18:03 Uhr
Mit wachsendem Interesse hatte sie versucht, der Unterhaltung der beiden zu folgen, doch Ierás schirmte sich immer gut ab.
Nun spricht der Fremde und Ierás lächelt ein warmes Lächeln. Langsam läßt das bedrückende Gefühl nach und als Ierás sie anspricht ist es schon fast ganz verschwunden.
"Ja?"
Er spricht so selten...
Ierás deutet auf einen der Äpfel. Kizumu steht auf und reicht ihm einen. Dann hebt sie den Blick und lächelt den Fremden freundlich an.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 18:15 Uhr
Myore erhebt sich aus dem Sand, in dem er saß, als wäre der Junge direkt vor ihm gestanden, schüttelt den Sand aus dem Mantel und geht direkt auf die Elbin und dem Jungen zu.

Er lächelt die Frau an:
"Ich grüße Euch"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 18:21 Uhr
Sie blickt dem Fremden zu, wie er auf sie zukommt und lächelt ihn weiter an.

"Seid gegrüßt. Verzeiht, wenn der Junge euch gestört hat."
Etwas unsicher blickt sie zu ihm.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 18:24 Uhr
"Nein, er hat mich nicht gestört, eher angenehm abgelenkt"

Myore lächelt, als er bei der Frau angekommen ist

"Entschuldigt, ich vergaß mich vorzustellen", mit einer leichten Verbeugung
"Mein Name ist Myore"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 18:37 Uhr
Er ist so klein
Irritiert blickt sie Myore an, dann fängt sie sich wieder.
Sei nicht unhöflich!
"Kizumu ist mein Name, ich grüße Euch."
Erleichtert blickt sie zu Ierás, der zufrieden auf seinem Apfel herumkaut.
"Dann bin ich ja beruhigt, wenn er Euch angenehm ablenkt."
Sie schweigt kurz, dann deutet sie auf die Decke.
"Wollt Ihr Euch nicht setzen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 18:52 Uhr
"Ja sehr gerne",
er setzt sich an den Rand der Decke, der Frau genau gegenüber.

Versuchend ein Gespräch in Gang zu bekommen fragt er Kizumu,

"Seid Ihr von hier? Ich habe Euch noch nie gesehen, nunja, ich lebe auch noch nicht sonderlich lange in dieser Stadt, jedoch ist sie recht übersichtlich."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 19:05 Uhr
Kizumu nickt ihm zu, dann wandert ihr Blick zu ihrem Sohn.
"Nein ich komme nicht von hier, aber ich lebe schon länger hier. In letzter Zeit jedoch sehr ruhig und abgeschieden. Und die Stadt ist groß und voller unterschiedlicher Wesen, so dass man nicht jeden kennen kann."
Sie reicht ihm eine Rebe blauer Trauben.
"Wo kommt ihr her?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 19:24 Uhr
Myore steckt sich eine Traube in den Mund, kaut etwas abwesend darauf rum.

"Meine Heimat liegt sehr weit entfernt, unerreichbar weit weg. Nun ich denke diese Stadt wird wohl vorerst meine neue Heimat sein, es ist eine Abwechslung."

Myore nimmt sich eine zweite Traube und lächelt etwas melancholisch.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 20:48 Uhr
Kizumu nickt bedächtig, während sie eine Traube isst.
"Ja, abwechslung findet man hier viel. Wie lange seid ihr schon hier?"

Der Wind ist angenehm kühl und weht den Geruch des Sees zu ihnen herüber. Ierás isst seinen Apfel, lauscht dem Gespräch und blickt abwechselnd von einem zum anderen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 20:54 Uhr
"Nun, es sind einige Woche vergangen, ich kam einige Zeit vor dem Fest hier an. Genau kann ich es Euch nicht sagen, es war eine sehr turbulente Zeit, möchte ich sagen!"
Myore muß über seine gestelzten Worte selber lachen.

Selten verlässt er Allandes Pride und noch seltener sucht er die Gesellschaft von Fremden aber wenn es doch mal dazu kommt, dann ist es doch sehr schön.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 21:20 Uhr
"Ahja, das Sommerfest. Es scheint schon wieder so lang her zu sein. DIe Zeit vergeht wirklich schnell."
Wie zur Bestätigung ihrer Worte wird der Wind kräftiger und jagt die Wolken über den Himmel.
Kizumu blickt auf, folgt dem Wolkenflug mit den Augen und seit langem verspürt sie wieder den drängenden Wunsch mit ihnen zu ziehen, frei wie sie zu sein und einfach nur zu sein.
Lange schweigt sie, ihren Gedanken nachhängend. Dann errinnert sie sich an Myore und wie um Verzeihung bittend lächelt sie ihn an.
"Ich sollte heim gehen, der Junge muß schlafen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 21:22 Uhr
Ein kurzer Ausdruck des Bedauerns huscht über Myores Gesicht, dann kehr aber das Lächeln zurück.

"Darf ich Euch meine Begleitung anbieten? In der letzten Zeit scheinen die Straßen nicht mehr so sicher zu sein."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 21:29 Uhr
Sie blickt ihn etwas überrascht an, dann lächelt sie.
"Ja, wenn es euch keine Umstände macht, gerne."
Kizumu steht auf, stößt einen lauten Pfiff aus und blickt dann erwartungsvoll in eine Richtung. Bald taucht dort Prins auf, der langsam auf sie zugetrottet kommt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 21:34 Uhr
"Selbstverständlich nicht, es macht mir keine Umstände. Ich kann Euch auf keinen Fall alleine gehen lassen und dabei ein gutes Gewissen haben. So begleite ich Euch lieber."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 01. Sept. 2002, 21:45 Uhr
"Na dann."
Sie legt Prins das Zaumzeug an, nimmt Myore die zusammengefaltete Decke ab und legt diese in den Korb. Dann hebt sie Ierás auf den Rücken des Ponys, nimmt die Zügel in die Hand und blickt den Elf an.
"Dann gehen wir mal."
Das Amulett um ihren Hals leuchtet in einem sanftem Grün, während sie sich langsam in Richtung Stadt aufmacht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 01. Sept. 2002, 21:50 Uhr
Myore geht neben Kizumu her, sein Blick streift wachsam durch das Gelände, seine Sinne durch den jahrelangen Kampf geschärft.
Hin und wieder wirft er dem Kind von Kizumu einen Blick zu...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon An Cu am 05. Sept. 2002, 21:17 Uhr
Kurz darauf hatten sie das Anwesen verlassen, zusammen ritten die beiden Elben zum Strand herunter. Kaum hatte der rote Sand unter den Hufen wollte er laufen. Falcon dachte kurz an den morgendlichen Ausritt mit Shadow, dann ließ er den Rotfuchs laufen. Arwen hielt sich an seiner Hüfte fest. Ihr schwarzes Haar flog im Wind, über ihnen kreißt Sulmae wie ein stummer Wächter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elfinira am 05. Sept. 2002, 21:31 Uhr
Langsam reitet sie am Strand entlang. Nicht weit entfernt von ihr galloppiert ein Rotfuchs vorbei, auf dessen zwei Personen sitzen. Sie schaut ihnen kurz nach, richtet ihren Blick aber dann wieder nach vorne. Sie genießt die Abendluft und den Anblick des Ildorels. Sie lässt Indarios anhalten und schwingt sich von seinem Rücken. Liebevoll tätschelt sie ihm den Hals. Dann geht  sie ein paar Schritte voraus, wohl wissend, das der Hengst ihr folgen würde. Als sie ganz nah am Wasser verharrt, lässt sie sich in die Hocke sinken und streicht mit der Hand durch das kühle Nass. Sie sieht, wie Dario neben ihr  in großen Zügen trinkt. so bleibt sie einiege Zeit hocken und blickt auf das Wasser, das sich in seichten Wellen bewegt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elfinira am 05. Sept. 2002, 21:55 Uhr
Elfinira erhebt sich wieder und versteckt ein Gähnen hinter ihrer Hand. Sie denkt zurück an den Abend zuvor, den sie wieder mal in der Harfe verbracht hatte. Aron hatte ihr angeboten, sie auf seinem Hof arbeiten zu lassen. Höchst wahrscheinlich würde sie auf seinen Vorschlag eingehen.
Den Heutigen Tag hatte sie verbracht mit Grübeln, wie auch so viele Tage zuvor. Sie seufzte und hob langsam ihren Kopf gen Himmel, an dem schon die Sterne leuchteten. Der Mond war verdeckt von ein paar Bäumen die überhalb des Strandes wuchsen.
Als sie von hinten sanft angestupst wurde, drehte sie sich um und streichelte leicht Indarios Nüstern. Er vorderte zum Aufbruch, womit er Recht hatte, denn sie musste sich noch einen Schlafplatz für diese Nacht suchen. Auf Aron's Gut wollte sie jetzt nicht mehr. Es würden wohl alle schon schlafen. Mit einem Läccheln an den Hengst stieg sie wieder auf und verließ im leichtem Trab das Ufer des Ildorel.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 06. Sept. 2002, 08:04 Uhr
Kaum Haben sie das Anwesen verlassen und den Strand erreicht, als Falcon dem Hengst auch schon die Zügel freigibt und ihn laufen lässt. Der plötzliche Antritt des Roten bringt sie für einen kurzen Moment aus dem Gleichgewicht. Wo ihre Hände bis eben nur locker an seinen Hüftengelegen haben, legt sie ihre Arme nun um seine Mitte und hält sich an dem Elben fest. Für einen Moment schließt sie die Augen und überlässt sich dem Gefühl seiner Nähe, den kraftvollen Bewegungen des Pferdes und dem zerren des Windes an ihren Haaren. Ein leiser Schrei über ihnen weckt sie aus ihren abschweifenden Gedanken, und sie sieht nach oben in den Himmel. Sulmae! Vielleicht sollte er mit Silver das fliegen üben, dann kommt der nicht auf soviel Unsinn, wenn er beschäftigt ist. Bei dem Gedanken an den fliegenden Schweinebraten muss sie wieder grinsen.

Inzwischen haben sie das Nordende des Strandes erreicht und Falcon bremst den Schritt des Pferdes wieder. Dort, wo der Strand auf den Wald trifft, zügelt er ihn und sie sitzen ab. Den Hengst am langen Zügel hinter ihnen sich her führend gehen sie zu Fuß durch den Waldsaum in Richtung des Nordtores. Langsam wird es deutlich kühler und abendlicher Nebeldunst sammelt sich zwischen den Bäumen und Sträuchern

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elin am 06. Sept. 2002, 22:29 Uhr
Der Wind zerrte an ihren Haaren, die ihr strähnig herunterhingen, wenn er sie nicht erfasste und spielte mit ihnen. Es war ihr egal. Eigentlich war ihr zur Zeit alles egal. Bei einer anderen Einstellung wäre sie in den letzten Tagen auch nur noch ein Frack gewesen - was sie heute augenscheinlich auch war.

Mühsam schleppte sie sich voran, immer einen Fuß vor den anderen setzend. Zu einer anderen Überlegung wäre sie wohl kaum fähig gewesen, so ausgelaugt, wie sie war.

Irgendwann auf ihrem Weg - von dem sie nicht einmal wusste, wo er sie hinführte - ließ sie sich fallen, einfach unbedacht fallen. Wäre hier nun einen Zentimeter weiter ein Abgrund gewesen - ihr wäre das egal. Wie zur Zeit einfach alles!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 06. Sept. 2002, 23:12 Uhr
Von Aeyolscaers Höhle aus, war TianShi nicht Richtung stand gegangen, sondern hatte sich nach Osten gewandt und war nun am Strand. Der weiche Sand und der frische Wind taten ihr gut. Zum ersten Mal seit den letzten Tagen, dachte sie einfach an nichts und ließ sich den Wind um die Ohren wehen.
Sie streckte beide Arme nach oben und drehte sich dann eine Weile. Warum sie das tat wußte sie selber nicht. Als sie sich dessen bewußt wurde, was sie soeben getan hatte, nahm sie die Arme schnell wieder runter und blickte sich verlegen um. Zum Glück war es schon dunkel und man konnte nicht wirklich weit sehen. Einzig die nahe Stadtmauer, auf welcher sich das Licht der Strassenfackeln sammelte, war zu erkennen.

Während sich Shi dem Wasser näherte strich sie mit den Füßen durch das Sand um jedes Körnchen an ihnen zu spüren. Schließlich setzte sie sich ganz dicht ans Wasser. Ausgestreckt reichten ihre Füße nicht ins Wasser hinein, aber von Zeit zu Zeit, wenn die Wellen besonders hoch waren, kam das Wasser näher an sie heran. Es war eiskalt und TianShi hatte im ersten Moment die Füße erschrocken wieder zurückgezogen, doch nun war es nur noch eine angenehme Frische.
Ich denke ich werde die beiden Männer mal ansprechen... Ich hoffe nur dass ich sie finden werde.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 07. Sept. 2002, 09:57 Uhr
Als sie aufwachte war irgendetwas anders und nachdem sie das erste Möwengeschrei gehört hatte, wußte sie auch was. TianShi war am Strand eingeschlafen. Es war ihr schon mal passiert und genau wie diesem Mal, war es wohl allein Glück, dass ihr nichts passiert war.
Wann genau sie eingeschlafen war, konnte sie nicht mehr sagen. Vermutlich hatte sie sich zuviele Gedanken über die bevorstehende Reise gemacht, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie sie immer müder wurde.

TianShi setzte sich auf und blickte sich um. Zum Glück war niemand in der Nähe. Immer wieder fuhr sie mit beiden Händen durch die Haare um den Sand loszuwerden. Dann stand sie auf und klopfte den restlichen Sand von ihrer Kleidung. Für einen Moment blieb sie noch am Wasser stehen, verließ dann aber den Strand.
Hoffentlich passiert mir das nicht nochmal!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elin am 08. Sept. 2002, 15:24 Uhr
Als sie aufwachte, fühlte sie sich besser. Sie war nicht erholt, beileibe nicht, aber sie fühlte sich besser. Es war die erste Nacht, nach einiger Zeit gewesen, in der sie nicht von Bildern geplagt worden war und als sie sich jetzt erhob und an sich hinuntersah, schüttelte sie leicht den Kopf und rümpfte die Nase.

Kurz darauf schwamm sie immer noch bekleidet, im Fluss und versuchte, sich vom nötigstens Schmutz zu befreien. Als sie dann klatschnass aus dem Wasser stieg und sie wieder den stürmischen Wind spürte, fror sie. Dann werd ich wohl noch nach Hause gehen... Einen Schnupfen kann ich jetzt bestimmt nicht gebrauchen!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nightdingens am 09. Sept. 2002, 00:30 Uhr
Eine frische Brise weht Myore vom Wasser her in sein Gesicht. Dieser Wind riecht nach fernen Ländern und läd ihm zu einer Reise ein. Nun eine Reise wird er dann nun vielleicht bald tun.

Eine Frage stellt sich dann doch noch, soll er Anastasi mitnehmen oder nicht?
Wohl eher nicht, ihre Ausbildung ist noch nicht weit genug fortgeschritten aber er braucht auch jemanden in dem Anwesen und sie muß auch noch trainieren und lernen.

Eine fröhliche Stimmung erwacht in ihm, als er daran denkt dieser Stadt ein paar Tage oder Wochen, er weiß es gar nicht, den Rücken kehren zu können. Auch wenn er diese Stadt mag, doch selbst ihm als einen Elben ist es doch mal ganz recht, etwas anderes erleben zu können.
Vielleicht liegt es an seinem Dasein als Soldat, was ihn dazu bewegt, denn im Krieg änderten sich die Begebenheiten schneller als man braucht um einen Atemzug zu tun und mit den Orks an seiner Seite, die doch eine ganz andere Lebensweise frönen, ganz zu schweigen von all den beschworenen Dämonen....

..seine Gedanken sinken herab in die düstere Vergangenheit, voller Leid und Gewalt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lindan am 09. Sept. 2002, 13:07 Uhr
Es ist schon Mittag vorbei, als Lindan am nördlichen Ende des Strandes des Ildorel angelangt und seine Schritte langsam nach Süden lenkt. Ziellos ist er den Vormittag über durch die Straßen der Stadt gelaufen, versunken in Gedanken hat er davon aber wenig wahrgenommen. Er muss eine Entscheidung treffen, und er muss sie bald treffen.

Welche Entscheidung ist die richtige? Die Zimmer in der Harfe sind zwar gut und auch das Essen dort gibt keinen Grund zur Klage, aber auf Dauer werde ich mir das nicht leisten können.

Er hebt den Kopf und merkt, dass seine Füße ihn unbewusst zu der alten Weide am Fuß der Klippen geführt haben. Innerlich zuckt er mit den Schultern und macht auch noch die letzten Schritte, die ihn in die Senke und zum Stamm des Baumes führen. Seinen Speer lehnt er an den Stamm und schlägt die Kapuze zurück.

Soll ich wirklich hier in der Stadt bleiben?... Mir ein Haus suchen?

Seine Augen sind noch dunkler als sonst, als er jetzt suchend über den See und sein Ufer schaut, halb hoffend halb fürchtend, dass er die schwarzhaarige Elfe erblickt.

Eigentlich habe ich nicht wirklich eine Wahl. Das Buch, das meine Mutter mich einst suchen hieß, werde ich wohl nur hier finden können... zumindest deuten alle Informationen die ich finden konnte darauf hin... wenn es überhaupt noch zu finden ist.

Mit einem unterdrückten stummen Seufzen setzter sich und lehnt sich mit dem Rücken an die rissige Borke der Weide. Eine Weile grübelt er noch vor sich hin, dann holt er ein kleines Buch aus dem Ärmel seines Mantels und beginnt zu lesen. Er hat seine Entscheidung getroffen, aber mit der Umsetzung eilt es nicht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 09. Sept. 2002, 13:31 Uhr
Borgil hatte Recht!
Schon von weitem konnte TianShi die hohe Mauer sehen, welche das Anwesen von Calyra abschirmte. Die Weinranken die dort wachsen, verfärben sich bereits. Ein Zeichen dafür, dass sich der Sommer dem Ende neigt.
Am Strand war der Wind stärker geworden. Immer wieder zerrt er an den Haaren und dem Kleid von TianShi. Die Sonne strahlt hell und TianShi bereut es fast ein wenig ihr schwarzes Kleid angezogen zu haben. In der Stadt gab es Schatten, aber hier direkt am Wasser war nur Richtung Stadt vereinzelt ein Baum zu sehen.
Ich hoffe nur das Calyra da ist.

Immer wieder streift TianShi mit ihren Füßen durch den Sand. Für den kommenden Winter würde sie sich Schuhe kaufen müssen. Den Sommer über hatte sie ohne leben können, aber im Winter würde das mit Sicherheit ihrer Gesundheit schaden.
Zögerlich geht TianShi kurz dichter an das Wasser heran, um mit der Zehenspitze die Temperatur zu fühlen. Hastig zieht sie ihren Fuß wieder zurück. Das Wasser war eindeutig zu kalt, aber sie war ja sowieso nicht hergekommen um zu baden. Zielstrebig geht sie auf das Haus zu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 17:31 Uhr
Sie hörte leises Plätschern und spürte den feinen Sand unter ihren Füßen. Vor sich hörte sie das spritzen von Wasser und Anubis' fröhliches Bellen. Langsam folgte sie ihm, bis das kühle Nass über ihre Füße strich. Ein leichter, warmer Wind spielte mit ihren Haarsträhnen, sie streifte die Kapuze ab und lies den Mantel auf den Boden fallen.
Ruhig atmete sie die frische Luft und breitete leicht ihre Arme aus. wenn ich doch jetzt den Sonnenuntergang sehen könnte...nur noch ein letztes Mal...
Eine einsame, kalte Träne lieg ihre Wange hinab.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 17:44 Uhr
Myore spaziert an dem Strand entlang, der Strand den er irgendwie lieb gewonnen hat, wo er seinen düsteren Gedanken nachhängen kann und durch die See eien gewisse Freiheit verspürt.
Aber alleine schon die stehtig frische Brise die hier herrscht ist eine Wohltat.

Er beobachtet wie in einiger Entfernung eine Frau am Wasser steht und die Arme in die Höhe streckt.
Irgendetwas ist merkwürdig an dieser Frau.
Dies macht ihn neugierig.
Er schleicht sich etwas näher ran und beobachtet sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 17:49 Uhr
Ein leises Knurren Anubis' lässt Door aufhorchen. Ausser dem Plätschern des Wassers kann Door nichts hören, meint jedoch, leicht hinter sich etwas zu spüren.
Sie dreht sich um und nimmt ihren Mantel.
"Was ist, Anbubis?" Unruhig streicht sie sich über ihr Gesicht.

"Ist da wer?" fragt sie unsicher, doch sie erhält keine Antwort. Ein Zittern durchläuft ihren Körper, denn sie spürt, das sie nicht mehr alleine ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 17:58 Uhr
Myore schreckt etwas zurück, er hat den Hund gar nicht beachtet.

"Verzeiht ich wollte Euch nicht erschrecken. Ich bin nur ein Spaziergänger."

Myore tritt an die Frau heran.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 18:00 Uhr
Door geht in die Hocke und tastet nach Anubis , der unruhig neben ihr steht, vorsichtig drückt sie ihn zurück, er scheint den Fremden nicht zu mögen. Anubis beruhigt sich.
Door setzt sich auf einen der flachen Steine.

"Er ist wunderschön, habe ich recht? Sagt, welche Farbe hat der Sonnenuntergang?" Sie dreht sich leicht zu der Stelle um, an der sie den Fremden vermutet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 18:03 Uhr
Blind!, schießt es Myore durch den Kopf.

Sie schaut etwas an ihm vorbei.

Myore erwiedert:
"Der Sonnenuntergang ist rotgolden und badet die See in ein wahres Lichtermeer. Das Wasser wirkt teilweise so, als würde es brennen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 18:06 Uhr
Door dreht sich wieder um und schliest die Augen, versucht sich das Beschriebene vorzustellen.

"Sie können wunderschön beschreiben. Wollen sie sich zu mir setzten und mir erzählen, wer sie sind?"

Abwartend streicht sie über Anubis' Kopf, der in ihrem Schoß ruht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 18:24 Uhr
Warum nicht? Es scheint sie glücklcih zu machen.

Myore lässt sich neben der Frau nieder, immer auf den Hund achtend.
Jetzt erst erkennt er genauer,  daß etwas mit der Haut der Frau ist.
beinahe als wäre sie besessen oder infiziert...

"Mein Name ist Myore, ich bin ein Elb Allandes. Einem Land, welches sehr weit entfernt liegt.", mit trauriger Stimme fügt er hinzu," unerreichbar weit weg."

Nach kurzem Zögern fährt er fort:

"Und Ihr? Wer seid Ihr?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 18:29 Uhr
Trauer schwingt in der Stimme des Elbs mit, selbst Door überhört dies nicht. Sie denkt kurz an ihre Heimat, ebenfalls unterreichtbar weit weg...für immer.

"Man nennt mich Door, doch ich würde mcih freuen, wenn ich mich bei meinem alten Namen, Arhima, nenne würdet. Ich bin...ich bin bei den Höhlenelben aufgewachsen. Darin ähnenln wir uns, auch ich kann nie wieder dorthin zurück, auch wenn ich denke, das wir veschiedene Gründe haben..."

Verwirrt bricht sie ab.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 18:44 Uhr
ein dunkles Geheimnis scheint die Frau zu umgeben.

Myore starrt fasziniert die Linien auf ihren Händen unverholen an, alles an ihr scheint sich beinahe in städniger Bewegung zu sein.

"Nun, Eure Geschichte scheint eine traurige Geschichte zu sein. Die Sonne ist mittlerweile fast vollkommen untergegangen, die am Horizont bewegungslos scheinende Fläche scheint aus flüssigen Rotgold zu sein, es dauert nicht mehr lange und die See wird in einem tiefen Grauschwarz erscheinen, wie blei vielleicht."

Er selbst beginnt etwas zu träumen, bei seiner Erzählung.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:06 Uhr
Wie in das Wasser eines kleinen Baches taucht Door in die Erzählungen Myores ein.  Sie tastet nach der sandigen Fläche unter ihren Füßen und nimmt eine Handvoll davon hoch. Ein Stück über ihrem Kopf öffnet sie ihre Hand und der Wind nimmt den Sand mit sich. Sie macht eine Handbewegung in die Richtung des davonfliegenden Sandes und er glitzert kurz auf, wie eine Spiegelung ihrer Haare. Sie lächelt leicht, als sie das Erstaunen des Elbes spürt.

"Ich mag...ich mochte die Nacht, früher. Wenn die Nebelschwaden durch die Wälder geirrt sind und man all die nächtlichen Geräusche in sich aufnehmen konnte...den Mond habe ich das erste Mal in der Wüste gesehen, das war wunderschön..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 19:10 Uhr
"Ja, die Nacht ist wunderbar, sie läßt alles wirklicher Erscheinen aber auch dadurch bedrohlicher."

Er denkt kurz nach, zögert und spricht dann weiter:
"Entschuldigt, wenn ich Euch zu nahe trete aber was ist mit Euch geschehen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:16 Uhr
Door unterdrückt ein Auflachen.

"Was mit mir geschehen ist? Viel....vielleicht zu viel. Doch ich denke, ihr meint meine Blindheit?"

Unsicher berührt sie die Narben, die quer über ihr Gesicht verlaufen.

"Das ist eine sehr lange Geschichte, aber die Wunden selbst stammen von einem Wolfsrudel..."

Traurig denkt sie an Anubis' toten Bruder. Kane, wie er sterbend im Gras lag und ihr nicht verziehen hatte...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 19:27 Uhr
Myore schweigt eine Weile bei den Worten.

"Wölfe nahmen Euch das Augenlicht? Ein schlimmes Erlebnis. Habt Ihr keine Möglichkeit der Heilung?"

Düstere Gedanken treiben Myore immer wieder zum Strand und nun trifft er eine Frau mit einem schweren Schicksalschlag.

es scheinen hier viele Wesen zu geben, die vielzuviel ertragen mußten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:32 Uhr
"Nein...ein sehr guter Elb hat mich gepflegt, doch wirklich helfen konnte er mir nicht...."

Door spürt, wie langsam die Wärme der Sonne verschwindet.

"Was treibt euch immer an diesen Ort? Manche brauchen ihn als Ort der Stille...oder der Vergebung..."

SIe faltet die Hände leicht ineinander, so das die eine Hand die andere umschliest und drückt die Daumen gegeneinander. Kane vergib mir....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 19:35 Uhr
"Nun, ich liebe irgendwie diesen Ort. Ich kam vor einigen Monaten hier an und immer wenn ich meinen Gedanken nachhänge, dann treibt es mich immer wieder hierher zurück."

Ich scheine sie zu stark zu bedrängen, ich muß meine Neugierde zügeln!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:40 Uhr
"Erzählt mir von euch, bitte."
Door zitterte leicht, der Wind war kühler geworden. Anubis hob seinen Kopf und rieb ihn an ihrer Hand. er spürt, worüber ich nachdenke....auch du vermisst Kane, hm? warum nur hat er mir damals nicht vergeben...du bist stärker als er, Anubis, vergiss das nie...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 19:43 Uhr
"Was soll ich Euch erzählen? Ich suche nach einer neuen Aufgabe, seid ich hier angekommen bin. Mein altes Leben liegt hinter mir, kein besonders schönes Leben. Nun versuche ich hier Fuß zu fassen. Alles im allen ist es nicht besonders aufregend." er unterbricht kurz.

"Euch ist kalt, darf ich Euch meinen Mantel anbieten?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:48 Uhr
Leicht rot werdend nickt Door langsam, ihr eigener Mantel liegt irgendwo hinter ihr, sie weis nicht, wo. Eine Idee macht sich in ihr breit.
"Sagt, beherrscht ihr das kämpfen?"

Sie dreht ihm ihren Kopf zu, senkt jedoch den Bick, damit er ihre Augen nicht sehen muss.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 19:54 Uhr
Myore ist gerade dabei seinen Umhang zu öffnen, als er die Frage vernimmt.

Etwas verduzt antwortet er leicht stotternd: "Ähh, jj ja, ich bin im Kampfe ausgebildet. Warum fragt Ihr?"

Myores Sinne schnellen hoch um eine lauernde Gefahr abwehren zu können.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 19:58 Uhr
Door spürt eine leichten Stich, als sie sein Erschrecken bemerkt. Sie tastet nach seiner Hand und sie zieht ihn unendlich sanft wieder auf den Stein.
"Ich wollte euch nicht bedrohen, es tut mir sehr leid, wenn ich euch erschreckt habe. Es ist nur so...ich habe nur ansatzweise Kampferfahrungen und hatte gehofft, es lernen zu können. Doch ich denke, nun keine Chance mehr haben, zu erfahren wie es ist, mit einer Waffe, sei es nur ein Messer, umgehen zu können..."
Sie lässt seine Hand los und wendet ihren Kopf traurig ab.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:03 Uhr
"Nein! Nein!", Myore erwiedert hastig, als er aufsteht um ihr den Mantel umzulegen.

"Ich fühle mich nicht bedroht von Euch. Ich bin, nein war ein Soldat und meine Sinne sind geschärft, wenn es um Kampf geht. Ihr wollt lernen? Was für einen Bedarf habt Ihr? Ich könnte es Euch lehren, auch ohne Augenlicht zu kämpfen aber es ist ein langer und schwerer Weg"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:09 Uhr
"Ich selbst weis, wie leicht es ist, jemanden in einer Gasse zu überfallen, und ich möchte einfach nicht, das mir das passiert. Der Freund einer meiner Freunde wurde vor kurzem von Unter-Deamonen angegriffen, mitten auf der Straße... ich selbst bin beinahe...gestorben, im Wald. Oliver war richtig böse, als er sah, dass ich einen seiner Wölfe getötet hatte..."

Sie schweift ab und unterbricht sich dann selbst.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:13 Uhr
Es wäre eine große Herausforderung sie auszubilden.

"Wenn Ihr die Mühsal auf Euch nehmen wollt, dann können wir es gerne versuchen, Euch auszubilden. Ich selbst habe gelernt in vollkommender Dunkelheit zu kämpfen. Nunja, meine Schülerin muß es auch noch lernen."

Meint Myore lächelnd.

Ich werde eine Schwertkampfschule oder ähnliches eröffnen, eine gute Idee aber erst nach der Reise.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:20 Uhr
Door spürt, wie ihre Gedanken etwas anderem Platz machen...sie versucht, sich zu sperren, will die Bilder nicht sehen, die Gefühle nicht spüren. Doch wieder kann sie sich nicht wehren und sie wird von fremden Gedanken überflutet: Schlachtfelder und Leichen spiegeln sich in ihrem Inneren Auge wieder...

Door verkrampft sich und stemmt sich mit einer Hand gegen den Fels.Nein, bitte nicht...versucht sie sich schwach zu wehren, doch...

...schreckliche Bilder von Kämpfen und sterbenden Ander-Wesen rauben ihr fast die Sinne.

Voller Angst springt sie auf und weicht mit einem spitzen Schrei von dem Elb zurück. Die Flut von Bildern bricht ab, sie geht in die Knie und umklammert ihren Kopf.
"Nein...nicht schon wieder..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:25 Uhr
Myore schaut entsetzt die Frau an.
"Wwwas ist mit Euch?"

Dann löst sich seine Überraschung und er eilt ihr behutsam zur Seite um sie zu stützen.

"Was kann ich für Euch tun?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:29 Uhr
Sie richtet sich zitternd auf und weicht dann einen Schritt von Myore zurück. Neben sich spürt sie Anubis, der leise knurrte.

"Was...was haben sie getan? Sie waren..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:31 Uhr
Verduzt hält Myore inne.

"Ähm, was meint Ihr? Ich war, wie? Was erschreckt Euch so?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:36 Uhr
"Habt ihr gerade an...an eure Vergangeheit gedacht?"

Fragt sie leise, zögernd.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:39 Uhr
"Meine Vergangenheit ist stehts gegenwärtig aber warum fragt Ihr?"

Myore schaut besorgt auf die Frau, nimmt etwas Abstand

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:42 Uhr
"Ich...ich habe...sie gesehen."

Sie stottert und lässt sich perplex in den Sand fallen.was hat dieser elb alles gesehen, erlebt?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:44 Uhr
Nun ist Myore vollkommen verduzt.
hat sie das zweite Gesicht?

"Was habt Ihr gesehen? Die Bilder des Krieges? Was erwartet Ihr von einem Soldaten?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:50 Uhr
Sie kann sich denken, was ihm nun durch den Kopf geht.

"Nein, ich kann keine Gedanken lesen. Nur...manchmal spüre ich besonders intensive Gedanken. Ich wusste ja das sie Soldat sind, aber das was ich gesehen habe..."

Sie rappelt sich wieder auf, es ist ihr peinlich, so anfällig zu sein.
Vorsichtig geht sie zu ihm hin. Nun versteht sie ihn. "Es hilft mir oft, zu verstehen..." Sie tastet nach seiner Hand und drückt sie vorsichtig.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 20:52 Uhr
Ganz ohne Scheu antwortet Myore:
"Nun, eine sonderbare Gabe die Ihr da habt. Was habt Ihr gesehen, was Euch so erschreckte?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 20:54 Uhr
"Alles...all das Leid. ich sah schon mit eigenen Augen eine ganze Stadt untergehen, doch dies..."
Door findet keine Worte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 21:08 Uhr
"Nun dort wo ich lebte, herrscht seid Ewigkeiten ein erbitterter Krieg. Ih wurde ausgebildet an diesem Krieg teilzunehmen und...",

Myore unterbricht den Satz um an anderer Stelle fort zu fahren:

"aber es gehört der Vergangenheit an. Ich hoffe es zumindest."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 21:13 Uhr
Sie schweigt, kämpft noch immer mit den Bildern, die sie schmerzlichst an den Untergang der Wüstenstadt erinnern. meine schuld...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nighty am 15. Sept. 2002, 21:16 Uhr
Myore beobachtet sie eine Weile, dann erhebt er sich, fast sie sacht an der Schulter.
"Es wird kalt, sollten wir dem Strand nicht den Rücken kehren? Vielleicht in der Harfe eien Kleinigkeit essen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 15. Sept. 2002, 21:22 Uhr
Sie schaut auf. "Ja, sehr gerne."

Zusammen verlassen sie das nun ruhig daliegende Ufer, Anubis schreitet erhobenen Hauptes neben Door her, welche immer ein Schritt hinter Myore bleibt, um sich zu orientieren.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 16. Sept. 2002, 21:29 Uhr
Als die Stute die Weite des Strandes vor sich erkennt bläht sie die Nüstern, beginnt auf der Stelle zu tänzeln und beinah von allein geht sie in einen leichten Galopp über.
Kizumu blickt sich zu Ierás um, doch dieser grinst, klammert sich an das Pony und jauchzt leise, als auch Prins in einen Galopp fällt. Sie weiß, dass er Kontakt mit dem Pony hält und das ihm nichts passieren wird.
Der Strand liegt lang und fast leer vor ihnen und die beiden Pferde strecken sich, dehnen die großen Muskeln und der Wind trägt ihren Hufschlag weit.

Nach einigen hundert Schritt fällt Prins in einen zockelnden Trab, seine Flanken heben und senken sich. Man sieht ihm die Erschöpfung an, aber genauso sieht man auch den glücklichen Funken in seinen großen, schwarz schimmernden Augen.
Die große Stute hält noch durch, doch Kizumu zügelt sie und wendet sich zu ihrem Sohn.
Glücklich blickt er zu seiner Mutter hoch, klopft dem Pony den kräftigen Hals und nickt vorsichtig in die Richtung hinter ihr.
Als Kizumu sich umwendet erkennt sie ein großes, altes aber gepflegtes Haus.
Caewlins Haus...Zufall oder Fügung?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 18. Sept. 2002, 15:08 Uhr
Der Nachmittag ist klar und kühl und die Strahlen der tiefstehenden Sonne lassen das spätsommerliche Blütenmeer in Caewlins und Calyras Garten in purem Gold erstrahlen. Doch Raven sieht die Schönheit gar nicht, als sie den Braunen losbindet und den Hund zu sich ruft, der neugierig schnüffelnd das Grundstück inspiziert. Ihre Gedanken kreisen unablässig um Caewlins Worte und all die schlechten Nachrichten, die sie eben von ihm vernommen hat, und ihre Augen sind dunkel vor Sorge.
Als sie das große Haupttor passiert hat, schwingt sie sich auf den ungesattelten Rücken des Hengstes, der kaum zu bändigen ist, und lässt ihn den Garten an der Seite umrunden, bis sie schließlich zum Ufer des Sees hinunter gelangen. Dort lässt sie ihn einfach laufen und so lange am Wasser entlang durch den schweren, nassen Sand galoppieren, bis er sich völlig verausgabt hat und von selbst das Tempo verlangsamt. Erst dann lässt Raven ihn wieder umwenden und zufrieden prustend trottet er, den Wolfshund neben sich, am Ufer entlang zurück, während sie trüben Gedanken nachhängt. Kurz bevor der Hafen in Sichtweite kommt, verlassen sie das sandige Ufer und klappern über das bucklige Kopfsteinpflaster und durch enge, verwinkelte Gassen in Richtung des alten Häuschens.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 19. Sept. 2002, 15:35 Uhr
Als sie schließlich den Waldsaum erreichen, dort wo das Larisgrün an den Strand des Ildorel grenzt, liegt bereits Dunkelheit über dem See. Dichte Wolken verhüllen das silberne Licht des Mondes und kein Stern funkelt am Himmel. Der kalte Wind, den sie auch schon im Wald gespürt haben, weht hier ungehindert vom See her über den Sand und lässt Arwen und Falcon frösteln. Nur kurz wandern ihre Blicke zurück zum Wald, wie um sich von einem Freund zu verabschieden, dann lenken sie die Schritte der Pferde auf den festen Sand an der Wasserlinie.

Fast sofort gehen beide Hengste gegen die Zügel an, wollen ein letztes Mal rennen, ehe es in den Stall geht. Der Strand ist zu dieser Stunde leer, und so erfüllen die beiden Elben ihnen diesen Wunsch. In fliegendem Galopp geht es über den festen Sand bis zur Mauer des Anwesens.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 21. Sept. 2002, 22:39 Uhr
Nubia und Kaney reiten auf Sunset langsam Richtung Strand. Nubia lässt Kaney erst mal in Ruhe, denn sie merkt, dass er viel zusehr mit Festhalten beschäftigt ist, als sich mit ihr unterhalten zu können. Als sie am Strand ankommen hält Nubia das Pferd an und atmet tief ein.

"Ist es nicht schön hier?"

Sie schnuppert den leichten Seegeruch und hört das leise Plätschern der Wellen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 21. Sept. 2002, 23:24 Uhr
Immer noch verkrampft hält sich Kaney am Sattel fest.
Dass ständige umhergehopse macht sich langsam bemerkbar, sein Hintern tut schon ziemlich weh...
Doch als er dann den See erblickt, der beinahe so groß ist wie ein Meer, verschlägt es ihm den Atem.
Selbstverständlch hat er schon des öfteren Seen und Flüße gesehen, doch, ein See von dieser Größe...

"Ja... es ist schön hier..." muss Kaney zustimmen...
Er betrachtet so fasziniert den See, dass er nicht merkt wie Nubia vom Pferd steigt...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 10:17 Uhr
Nubia bemerkt Kaney`s Begeisterung und drückt ihm die Zügel in die Hand. Dann stellt sie sich ein Stück hinter Sunset...und haut ihm auf den Hintern. Das Pferd macht einen kleinen Satz und rennt dann los.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 12:02 Uhr
Als das Pferd einen Satz nach vorne macht, ist Kaney zuerst zutiefst erschrocken.
Mit den Zügeln in den Händen klammert er sich an dem Sattel fest, drückt seine Beine gegen den Sattel, und versucht nur krampfhaft oben zu bleiben.
Doch nach einer Zeit beginnt Kaney dieses Gefühl zu mögen... hoch oben zu sitzen, den Wind zu spüren...

Als Sunset schließlich zu Nubia zurückkehrt, hält sich Kaney immer noch oben drauf.
Leicht vorwurfsvoll schaut er Nubia an: "Bekommen alle die reiten lernen wollen auf diese Weise beigebracht zu reiten? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen...
und ist es normal dass mir meine vier Buchstaben so weh tun?"
Vorsichtig lässt er eine Hand vom Sattel los, und reibt sich seinen fast wunden Hintern..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 18:51 Uhr
Nubia biegt sich vor lachen, als sie Kaney`s verzweifelte Bemühungen sieht. Als Sunset wieder vor ihr anhält hat sie sich wieder beruhigt.

"Es tut mir leid! Die Versuchung war einfach zu groß! Aber du bist gut! Ich haate nicht damit gerechnet, dass du sitzen bleibst."

Sie greift nach den Zügeln und streichelt Sunset`s Nase.

"Natürlich lernt man so normalerweise nicht. Und das einem Der Hintern weh tut ist anfangs normal. Aber das gibt sich mit der Zeit."

Nubia grinst als Kaney sich über sein Hinterteil streicht und einen wehleidigen Gesichtsausdruck macht.

"Komm, ich zeig dir wie man richtig sitzt. Dann sind die Schmerzen schnell vorbei."

Sie führt das Pferd und Reiter ein Stück weiter den Strand hinunter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 21:00 Uhr
Als Kaney Nubia sich beinahe vor lachen biegend am Ufer sieht, kommt ein wenig Wut in dem Jüngling auf.
"Auch sie lacht mich aus...."
Am liebsten wäre Kaney von dem Pferd runter, wieder zurück in die Wälder...
Aber irgendwas in Kaneys Innerem sagte ihm, dass er bleiben solle... wenn er was lernen kann, dann soll er doch auch lernen, Lachen hin oder her... und vielleicht hat Nubia es wirklich nicht böse gemeint...
So bleibt Kaney auf Sunset sitzen, er versucht nicht alzu beleidigt zu wirken, und wartet auf den nächsten Teil der Reitstunde...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 21:07 Uhr
Nubia merkt, dass Kaney ein bischen beleidigt ist. Während sie das Pferd am Strand entlangführt  überlegt sie was sie sagen soll.

"Weisst du, als ich zum ersten mal auf einem Pferd gesessen habe, da haben sie genau das gleiche mit mir gemacht. Und ich konnte mich nicht halten. Ich bin im hohen Bigen vom Pferd gefallen und alle haben mich ausgelacht. Das hat ganz schön weh getan. Nicht nur körperlich. Aber dann hab ich mir geschworen es allen zu zeigen und bin eine richtig gute Reiterin geworden."

Sie blickt vorsichtig zu ihm hoch um zu gucken wie ihre Worte auf ihn wirken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 21:24 Uhr
Kaney denkt über die Worte nach...
Wenn man das auch mit Nubia gemacht hat, dann scheint das sowas wie eine Tradition zu sein... eine nicht sehr nette Tradition untertreibt Kaney in seinen Gedanken.
Aber sie scheint sich ja zu entschuldigen zu wollen... irgendwie... Und eigentlich wäre es mir ja lieber, wenn wir beide uns gutverstehen würden...

Laut sagt Kaney nur: "Ich mag es überhaupt nicht wenn man über mich lacht..."
Wieder hören sich seine Worte an wie ein Knurren... Doch diesmal bemerkt Kaney dies, und fügt, mit einem halb ernstgemeinten, halb aufgesetztem Lächeln: "Verzeiht, Nubia, meine Manieren..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 21:40 Uhr
"Hey! Sieh doch nicht alles so ernst. Ich meinte es wirklich nicht böse."

Sie zögert kurz.

"Kann es sein, dass du in deinem Leben noch nicht viel zu lachen hattest? Ich wollte dich nicht verletzen! Aber es sah nun einmal lustig aus."

Sie sieht ihn etwas misstrauisch an.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 21:52 Uhr
"Ich habe bereits erzählt, dass man mir Steine hinterhergeworfen hat... aber eigentlich bin ich fast überall nicht willkommen gewesen... ich bin verprügelt und ausgelacht worden... auch meine Mutter wurde...." Kaney stockt..
"Meine Mutter lebt nicht mehr, weil man mich nicht mochte, mich hasste... Und wenn man andauernd versucht, Prügel, Schlägen und was weiß ich noch aus dem Weg zu gehen, dann hat man wenig Zeit zu lachen..."
Kaney seufzt... wieso wird er gerade hier in dieser Stadt so häufig mit seiner Vergangenheit konfrontiert?
Kaney merkt nicht, wie er inzwischen weniger verkrampft auf dem Pferd sitzt, dass er sich nur noch locker am Sattel festhält...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 21:55 Uhr
Nubia ist neugierig und würde gerne noch mehr erfahren, aber sie sagt sich, wenn er darüber reden will, wird er es wohl von sich aus tun. Sie hält das Pferd an.

"So, dann wollen wir mal."

Nubia zeigt Kaney wie er sich hinzusetzten hat, wie er seinen Rücken halten soll und wie er die Füsse nutzt um das Pferd anzutreiben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 22:05 Uhr
Kaney versucht so gut es geht sich alles zu merken, doch irgendwie macht er immer wieder etwas falsch...
wenn er sich gerade gemerkt hat, wie man die Zügel hält, dann stellt er seine Füße falsch in die Steigbügel, wenn er die Füße wieder richtig in die Steigbügel gestellt hat, hält er den Rücken wieder falsch...

Zwar ist Nubia eine geduldige Lehrerin, doch irgendwann reicht es Kaney: "Dass ist ja schwieriger wie als mein Stiefvater mir das jagen beibrachte!"
Bedröppelt streichelt Kaney Sunsets Hals...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 22:10 Uhr
Nubia zeigt ihm immer wieder wie er es richtig machen muss. Sie erinnert sich noch gut an ihre ersten Reitversuche.

"Du machst das sehr gut für das erste mal! Immerhin hast du vorher noch nie auf einem Pferd gesessen. Aber wir können ja für heute aufhören. Ich würd dir aber gerne auch noch weiterhin Reitstunden geben wenn du das möchtest."

Sie klopft ihm aufmunternd auf den Oberschenkel.

"Und was machen wir jetzt? Oder musst du wieder zurück?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 22:29 Uhr
Kaney muss bei Nubias Frage an WWW denken... es ist wohl besser, zurückzukehren...

"Ich würde gerne nochmal versuchen zu reiten, aber jetzt muss ich leider wieder zurück...
Denkt an euer Versprechen, diesen Teil des Waldes nicht mehr zu betreten..."
Kaney versucht, den höflichen Tonfall, den seine Mutter ihm einst beigebracht hatte, beizubehalten... er hatte zwar gemerkt, dass Nubia ihn duzte, aber... irgendwie war ihm das ganze nicht geheuer....
"Ich werde euch schon finden, wenn ich wieder etwas Zeit habe.... Versprochen!"
Dieses Mal war das Lächeln, dass Kaney Nubia zeigte, echt...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nubia am 22. Sept. 2002, 22:30 Uhr
"Soll ich dich noch zurückbringen oder gehst du zu Fuss?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 22. Sept. 2002, 22:33 Uhr
Ich gehe lieber zu Fuß, dann kann ich noch etwas nachdenken, und mir die Gegend anschauen... Trotzdem, danke für die Nachfrage!"
Während Nubia auf Sunsets Rücken wieder in die Stadt reitet, grübelt Kaney wieder darüber nach, wie er WWW unter die Augen treten kann...
Denn das wenigste, was WWW sicherlich wollte, war dass Kaney von Nubia unterrichtet wurde, wie man Pferde ritt..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kaney am 29. Sept. 2002, 22:31 Uhr
Alles nachdenken half Kaney nichts.
Ihm fiel nichts ein, wie er WWW wieder unter die Augen treten konnte.
Soll er es überhaupt wagen, WWW wieder zu begegnen?
Aber wo sollte er denn hin?

Seufzend macht sich Kaney auf den Weg, zurück zur Höhle von WWW...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 08. Okt. 2002, 13:41 Uhr
Unter einem breiten Baum im weichen Gras saß Door ein Stückchen entfernt vom Wasser. Der sanfte Wind spielte mit ihrem dunklen Haare das lose auf ihren Schultern lag und einen scharfen Kontrast zu ihrem weis-grauen Mantel bildeten. Träumend lauschte Door dem Plätschern des Wassers und Anubis freudiges Gebell,während er durch das Wasser rannte. Hier könnte ich ewig sitzen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 08. Okt. 2002, 13:48 Uhr
Das leise Plätschern erinnerte sie an ihr zuhause, Erinnerungen und Gefühle kamen in ihre herauf, eine Träne lief ihre Wange hinunter. Sie zog die Beine an und legte den Kopf auf ihre Arme, schloß die ohnehin nutzlosen Augen. Sie spürte wie Anubis aus dem Wasser kam und seinen nassen Körper an den ihren schmiegte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 08. Okt. 2002, 15:58 Uhr
All die Erinnerungen, die Door so lange unterdrückt hatte, holten sie nun, als sie alleine war, ein. Bilder von der Wüstenstadt bemächtigen sich ihren Gedanken, all die Menschen, die sie dort gekannt hatte, die lauten Märkte und die fantastische Aussicht bei Nacht, alles dahin, nur durch sie. Warum muss ich Tod und Verderben über meine Umwelt brigen, warum kann ich das nicht kontrollieren, was mich da beherrscht, warum....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 10. Okt. 2002, 21:23 Uhr
Nachdem die Arbeiten im Haus verteilt sind und sie auch mit dem lästigen Führen der Bücher fertig ist, verlässt Arwen noch vor der Mittagsmahlzeit das Haus. Hunger hat sie ohnehin keinen, und so hüllt sie sich gegen den Wind in einen weiten bodenlangen Mantel aus taubenblauem Samt und mit einem Futter aus grauem Fell. Ihr Gesicht verschwindet völlig im Schatten einer großen Kapuze als sie das Anwesen durch die Uferpforte verlässt und zum Strand hinunter geht.

Sie muss raus aus dem Haus, wo jeder Raum und jede Ecke sie daran erinnert, dass irgendetwas mit Falcon geschieht, was sie nicht erfassen und begreifen kann. Sie ist wütend auf ihn, weil er sie mit seinem Schweigen und seiner Zurückweisung aus seinem Leben ausschließt. Und sie ist wütend auf sich selbst, weil es ihr einfach nicht gelingen will zu verstehen was mit ihm passiert, und weil ihr die Kraft fehlt es einfach hinzunehmen. In Gedanken versunken geht sie langsam mit gesenktem Kopf den Strand entlang, bis sie den Holzsteg erreicht. Einen Augenblick zögert sie, dann betritt sie das ausgeblichene Holz und geht bis zum Ende des Steges.

Wenn jemand ihre Augen sehen könnte, würde er feststellen, dass sie verräterisch glänzen und dass die verschlossene Miene nur eine Maske der Anspannung ist, hinter der verzweifelt versucht wird die Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Arwens Blickk geht in eine unbestimmte Ferne als sie über das Wasser schaut und sich von den Mustern gefangennehmen lässt, die Wind und Wasser auf die immer dunkler werdende Oberfläche des Ildorel zeichnen.
Der Nachmittag ist schon weit fortgeschritten, als sie schließlich über die Holzplanken zurück zum Strand geht und ihren Weg am Strand fortsetzt, immer in nördlicher Richtung.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 11. Okt. 2002, 00:24 Uhr
Atemlos erreicht Kizumu den Strand. Sie rennt, ist den ganzen Weg vom Tempel hierhergerannt, bis sie plötzlich scheinbar über ihre eigenen Füße stolpert und mit lautem Fluchen und aufwirbelndem Sand hinfällt. Keuchend bleibt sie liegen und schließt die Augen.
Dumme Idee, wirklich dumme Idee!
Sie bleibt noch einen Augenblick liegen, dann richtet sie sich auf und setzt sich ordentlich in den kalten Sand, den Blick auf den mondbeschienenen, spiegelglatt daliegenden See gerichtet.
Faeyris...Mondfrau...mein Volk ehrt dich und irgendwie tue ich dies wohl auch..aber nicht so
Eine Gänsehaut kriecht ihr über den Rücken bei dem Gedanken an die stumme, starrende Statue und sie läßt ihren Blick nach oben zu den Sternen wandern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 11. Okt. 2002, 10:03 Uhr
Irgendwann hatte Kizumu sich nach hinten in den weichen Sand fallen lassen, das Cape eng um den Körper geschlungen. Trotz der Kälte, die auch das dicke Fellcape nicht gänzlich abhalten kann, schläft die Elfe irgendwann ein. Doch der Schlaf ist unruhig und wirre Träume stören ihn noch mehr.
Es ist noch nicht einmal Morgengrauen, als Kizumu erwacht. Einen Moment muß sie überlegen, wo sie sich befindet und aus welchem Grund.
Der Strand...und der Tempel...
Sie schüttelt den Kopf über sich selbst, wie war sie nur auf den Gedanken gekommen, im Tempel der Göttin Ruhe zu finden. Zu sehr errinnerte es sie an ihre ehemalige Heimat.
Kizumu bleibt noch mehrere Minuten im kühlen Sand sitzen, beobachtet den See, der im grauen Morgenlicht trüb aussieht. Dann steht sie auf, klopft sich den Sand aus dem Cape und macht sich auf den Weg in die Stadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 12. Okt. 2002, 01:13 Uhr
Dunkelheit liegt über dem Ildorel und in dieser Nacht spiegeln sich weder Mond noch Sterne in dem Wasser, das wie schwarze Tinte aussieht. Kalter Wind weht aus dem Osten, treibt schwere Sturmwolken vor sich her und lässt die sonst so trägen Wellen bis weit hinauf ans Ufer schwappen. Raven zieht den Umhang fester und stapft, den kleinen Brechern ausweichend durch den nassen Sand Richtung Norden. Sie hat Mühe, ihre Gedanken zu ordnen, die chaotisch in alle Richtungen rasen, aber die Einsamkeit hier am nächtlichen See beruhigt das erhitzte Gemüt ein wenig. Im Moment will sie nur noch nach Hause und bald verlässt sie das Seeufer und wendet sich nach Westen, um im Larisgrün unterzutauchen und den Weg zum Baumhaus einzuschlagen

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 13:03 Uhr
Door spürt die tastenden Gefühle, noch bevor sie die Gedanken hört. Lass mich in Ruhe...
Erschrocken stoppt sie ihre Gedanken. Wer auch immer das war...weis jetzt, wo ich bin...was soll's...

Der sanfte Wind war kälter geworden, Door rutscht vorsichtig in den Windschatten des Baumes und lehnt sich an die harte Rinde.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 13:10 Uhr
Als Vandy am Ufer ankommt steigt sie aus dem Sattel und führt ihr Pferd hinter sich her.
Es ist ruhig hier und eine kühle frische Briese weht vom See herüber.
Vandy geht langsam durch den weichen Sand und sinkt etwas ein so dass das vorwärtskommen nicht einfach war.
Sie war noch nie hiergewesen.
Hier und da sind Dünen zu erblicken und dort stehen einzelne Bäume herum...suchend wendet sie ihren Blick von der einen zur anderen Seite...sie streckt ihre Nase in die Luft..hält kurz inne - doch der Wind steht nicht günstig genug wo bist du Door

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 13:19 Uhr
Plötzlich spürt Door ein ziehen an ihrem Umhang und tastet mit der Hand nach Anubis, der fröhlich winselnd daran zieht. "Was ist den, Großer? Hast du was gesehen?" Door lächelt leicht bei dem Gedanken, einen Hund zu fragen, ob er etwas gesehen hat, wenn man selbst blind ist.

Als Anubis nicht locker lässt, steht sie auf und geht um den Baum herum, zu den wenigen Felsen, die dort waren. Mit einer Hand an dem breiten Baum steht sie mit geschossenen Augen da und atmet ruhig ein. Sie hört, wie Anubis sich laut bellend ein Stück von ihr entfernt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 13:30 Uhr
Vandy führt den Hengst an den Zügeln und stolpert plötzlich, gerade eben kann sie sich noch abfangen, doch der Ruck an den Zügeln lies den Hengst zurückschrecken.
Sie rappelt sich wieder auf und ging weiter sich gegen den Wind stemmend voran.
Hier gibt es keinen Windschutz wie im Wald, hier fegt der Wind frei über das Wasser hinweg und über den Strand.
Dann ganz leise hört sie ein Bellen, der Wind trägt es leider in die andere Richtung, doch sie hörte es, sie hatte die Ohren eines Dingos, und die konnten Dinge hören die dem Menschlichem Gehör versagt waren  Anubis sie geht schneller und stolpert immer wieder im Sand in dem sie einsinkt, dann hat sie die Nase voll, und steigt wieder in den Sattel.
Sie zügelte Frühlingstraum und reitet weiter hinunter an die Brandung des Sees, dort ist der Boden fester und sie treibt ihn an, Frühlingstraum fällt in einen langsamen Gallop und die Gischt spritzt um sie herum auf...Vandy hatt so etwas noch nie gemacht und jauchzte für Freude auf.
Das Bellen kommt näher und sie parierte wieder durch, lies Frühlingstraum wieder in den Schritt fallen und sieht dann plötzlich einen schwarzen Hund neben dem eine Frau stand "Door" ruft sie erleichtert aus...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 13:33 Uhr
Der Ruf erreicht Door wie ein schmales Seil, das sie aus ihren Gedanken herausziehen will. Unwillig dreht sie ihren Kopf weg von der Stimme, der Stimme Vandy Griffins, und lauscht dem Wind, der ihr schmeichelnd in die Ohren fährt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 13:39 Uhr
Vandy kämpft gegen den Wind und der Wind fährt ihr durch die weißblauen Haare wirbeln durcheinander und sie streicht sich des öfteren eine Strähne aus dem Gesicht.
Dann greift sie entnerft in die Tasche ihres Rockes und zieht ein Haarband heraus bindet sich die Haare zusammen und läuft weiter.
Na endlich wurde auch zeit....aber Gesprächig sieht sie nicht gerade aus
Als sie bei ihr war "Door ich habe Euch gesucht, ich muss euch etwas sagen" Anubis läuft zu ihr und wedelt mit dem Schwanz, Vandy streckt ihre Faust zu ihm vor und lässt ihn an daran schnuppern, als er freudig anfängt sie abzuschlecken lächelt sie auf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 13:47 Uhr
"Dann sagt mir, was ihr meint mir sagen zu müssen..."
Sie lauscht noch immer den Wind und dem Plätschern des Wassers, nur zum Teil hört sie die Worte der Frau.
Sie streckt leicht ihre Hand aus und ein Gefühl der Freunde durchströmt sie, als sie spürt, wie Anubis sich sanft erst gegen ihre Hand und dann gegen ihre Bein drückt. Sie streicht leicht durch sein stump gewordenes Fell.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 13:54 Uhr
Vandy schaut Door ins Gesicht, voller Zweifel und Kritisch Mustert sie sie.
Sie hat das Gefühl unerwünscht zu sein, trotzdem will sie sie nicht alleine lassen, nicht jetzt wo sie sie gefunden hat.

"Door es ist wichtig" sie merkt wie Door leicht den Kop neigt um dem Wind zu lausen "Hört mir zu" sagt sie eindringlich "Verdammt noch mal hört mir zu" blaffte sie sie an und wird aber schlagartig still um zu warten wie Door sich nun verhalten wird.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:00 Uhr
Door nickt leicht. "Wie du wünscht." Sie dreht sich zu der Frau hin und verschränkt die Arme vor ihrem Bauch. Sie merkt selbst, wie unhöfflich sie gegen über Vandy ist, aber sie hat nciht die Lust, dies zu ändern. Sie hat zu überhaupt nichts Lust. Wind warte auf mich...bald werde ich dir wieder zuhören....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:02 Uhr
Vandy blickt sie freundlich an "Kommt lasst uns an einen geschützeren Ort gehen und setzen, es könnte lange dauern" ohne auf eine Antwort abzuwarten fesselt sie dem Hengst die Beine und läuft an Door vorbei um hinter dem Felsen auf sie zu warten.
"Es geht um Oliver"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:04 Uhr
Sie dreht sich um, als Vandy an ihr vorbeigeht, macht einen Schritt und bleibt erprupt stehen. "Oliver...Was willst du von mir, Vandy Griffin?" Sie machte wieder einen Schritt zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:09 Uhr
"Ich möchte nichts von dir" sagt sie als sie geduzt wird "Ich möchte dich Schützen und warnen"  Oh bei den Wäldern Karadorns las sie mir glauben, ich möchte ihr doch nur helfen "Er hatte vor dir etwas anzutun, und mich angelogen, sagte das Kaney die beherrschung verloren hat als ich mehr nachforschte. Dann traf ich Dekar und stellte ihn zur Rede, er sagte mir was wirklich passiert ist. Ich ging zurück zur Höhle um daraufhin Oliver zu stellen. Er hat alles zugegeben, ich weis nicht ob er nun immer noch vor hat dich...." Sie stockt und bringt es nicht über ihr Herz die letzten beiden Worte auszusprechen zu töten fügt sie statdessen hinzu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:18 Uhr
Was haben sie denn alle, sehen sie denn nicht, das ER Recht hat?
"...töten? Das wolltest du doch sagen, oder?" Sie streicht sich unsicher über die Linien auf ihrem Arm, als sie die letzten Worte ausgesprochen hatte, hatte sie ein starkes Pochen in ihrem Arm gefühlt, das nun stärker wurde. Was geschieht nur...ich muss weg...weg aus ihrer Nähe. Ihr soll nicht auch noch etwas passieren...
Unsicher stolpert sie ein, zwei Schritte zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:23 Uhr
"Door" Vandy fuhr erschreckt auf "Was ist mit dir" schnell redet sie weiter "Er hat nicht recht, egal was geschehen ist, du bist dein Leben lang gezeichnet, du bist blind, ist das nicht Strafe genug, ich möchte nicht das mehr und mehr derer getötet werden dich ich leiden kann, du bist genau wie ich...ANDERS" sie ist aufgeregt und ihre Blicken fliegen über Door hinweg, wachsam beobachtet sie sie.
"Door er ist rachsüchtig und verblendet, er sieht nicht was recht und unrecht ist, er sieht nur seinen Vorteil und seine Befriedigung in den Dingen die er tut"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:30 Uhr
Door lacht gequält auf. Ihre Gefühle haben die Oberhand gewonnen, sie bleibt stehen. "Anders...ja, so kann man das auch nennen. Was würdest du tun, wenn man dich immer wieder daran erinnert, das du am Untergang einer ganzen Stadt Schuld bist und allen, die dich lieben nur Leid und Verzweiflung bringst? Wärst du dann glücklich? Du weist gar nicht, wie sehr er Recht hat..."
Sie geht in die Knie, verbirgt ihr geschundenes Gesicht in den von schwarz pulsierenden Linien überzogenen  Händen. "Wäre ich nicht anders, wie du, könnte ich sehen, wie Anubis groß wird..." murmelt sie leise und spannt ihre Muskeln, seit Tagen hat sie all ihre Wut und ihren Hass unterdrückt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:35 Uhr
"Dann erzähle mir was dich so bedrückt, was ist es das dich so quält, schon vom ersten Tag an, als ich dich kennen gelernt habe merkte ich wie etwas dein wahres Ich unterdrückt"
Sie geht zu ihr und legt ihr eine Hand auf die Schulter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:40 Uhr
Door zuckt unter der plötzlichen Berührung zusammen. "Mein wahres Ich..." murmelt sie leise. "Das kenne ich nicht...ich suche es schon so lange..."
Sie richtet sich mit einer Hand voll Sand wieder auf, öffnet ihre Hand und lässt den Sand im Wind davon tanzen, mit ihrer anderen Hand streicht sie über die davonfliegenden Körner.
"Lass uns an einen anderen Ort gehen...an einen stillen Ort..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:45 Uhr
"Sicher lasse uns gehen wo immer du hinmöchtest" sagt Vandy leise. Sie nimmt Jenny von der Schulter in ihre Arme und wiegt sie etwas hin und her, holt ihren Frühlingstraum und wartet auf sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von DooR am 13. Okt. 2002, 14:51 Uhr
Door drückt ihre Handflächen auf einander und zieht sie dann langsam aus einander, als wären sie miteinander verbunden. Das grüne Leuchten zwischen ihren Handen kann sie regelrecht "sehen". Sie nimmt Vandy an der Hand und geht mir ihre durch das Portal, Anubis folgt ihnen und Door spürt die Anwesenheit eines Pferdes.
Dann ist es wieder ruhig am Ildorel, nur ein paar herunfliegende Sandkörner zeugen von den Gästen, die das ruhig daliegende Ufer verlassen hatten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Vandy am 13. Okt. 2002, 14:55 Uhr
Vandy steht da und beobachtet Door, sie weis was das es Magie ist die sie gerade anwendet doch was für Magie dass weis sie nicht.
Dazu kennt sie sich damit nicht gut genug aus, misstrauisch steht sie da, denn sie kannte nur Magier die darauf aus waren sie zu vernichten, aber sie würde Door wohl nicht anders als vertrauen können.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 28. Okt. 2002, 18:25 Uhr
Die mit zahlreichen bunten Perlen, Federn und Bändern verzierten Haare der Amazone werden sofort von dem am Ufer herrschenden Wind umhergewirbelt. Für einen Moment bleibt Shyada stehen und betrachtet den See vor sich. Trotz des Windes sind die Wellen relativ klein und verursachen kaum Geräusche. Die Sonne war bereits so gut wie verschwunden und tauchte nur noch die Baumkronen in einen rot-goldenen Ton der immer weniger wurde.
Langsam und sehr andächtig bewegt sich Shyada auf dem Wasser zu. Weit und breit war niemand zu sehen und so genoß sie die Einsamkeit. Endlich hatte sie seit längerer Zeit wieder einen Fleck gefunden, an dem sie niemand stört. Ein Platz der nicht von vier Wänden umgeben war und sie nicht in den Glauben ließ, dass sie eingesperrt war.

Mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen stand sie eine ganze Weile lang dort am Strand und lauschte dem Wind. Ebenso dem Rauschen der Wellen und des Blätter.
Irgendwo in der Ferne war leise Möwengeschrei zu hören. Vermutlich stammte es vom Hafen. Als sie vor einigen Tagen dort umherließ, waren ihr die Vögel reichlich nervig vorgekommen.
Schließlich nimmt Shyada die Arme wieder herunter und läßt sich in den Sand fallen. Es war alles andere als warm hier draußen am Strand, aber das störte sie nicht. Wohlmöglich war das auch der Grund warum niemand sonst hier war.
Die Finger der Amazone wandern zu ihrer Kette. Gedankenverloren wie sie dort sitzt, bemerkt sie nicht wie sich ihre Finger immer wieder im die Kette wickeln und die Zähne an ihr leise klimpern lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 29. Okt. 2002, 17:26 Uhr
Lange Zeit hatte sie dort in einer Art Trance gesessen. Währendessen waren ihre Sinne dennoch geschärft gewesen und jedes Geräusch hätte sie sofort wieder in die Realtität zurückgeholt.
Nur in Trancezustand war es ihr möglich die Zeichen der Natur zu deuten. Vor langer Zeit, als sie noch ein kleines Kind war hatten ihr ihre Stammesangehörigen gezeigt, wie man mit der Natur umgehen mußte. Mit ihr im Einklang zu leben war das oberste Gebot. Eine Amazone die einfach grundlos Leben- egal welche Art, ausgenommen war hierbei aber wohl die sogenannte Zivilisation,- auslöschte, würde keine mehr sein.
Shyada hatte sich von den ihren losgesagt um mehr zu sehen, als nur das Grün des Waldes und das Blau des Himmels und Sees. Nun war sie hier. Weltenstadt nannten die Leute den Ort.
Es war ein interessanter Ort. Ebenso seine Bewohner.

Irgendwann als die Sonne schon lange hinterm Horizont verschwunden war, war Shyada eingeschlafen. Sie war es gewohnt draußen zu übernachten, nicht jedoch bei solchem Wind und niedrigen Temperaturen. Kein Wunder also, dass sie bereits früh wach wurde am nächsten Tag.
Etwas müde hatte sie schließlich den Strand wieder verlassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ganion Seidenglanz am 25. Nov. 2002, 01:07 Uhr
Wild tanzend und lachend erreichen Ganion und Sima den Strand... Wie kurz so ein Weg sein kann, wenn man in netter Begleitung ist. Die Wolken, die den Himmel verhängen spiegeln sich auf der wogenden Seeoberfläche, und ein einsames Boot schaukelt am Pier auf den Wellen. Heute abend scheinen sich sonst keine Spaziergänger eingefunden zu haben.

Geschafft vom Tanzen läßt Ganion sich rückwärts in den weichen Sand fallen. "Sag mal, Sima, du hast wirklich noch nie in deinem Leben getanzt? Habt ihr denn gar keine Musik in der Steppe? Gesang? Wüste Trinklieder? Melancholische Weisen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sima Diao Xiong Zhurong am 26. Nov. 2002, 21:13 Uhr
"Doch ich habe Tanzen gelernt, aber ich habe nie wirklich daran teilgenommen, an den späteren Festgelagen meine ich, dass ziemt sich nicht für jemanden meines Standes, wir mussten immer Bereit sein, das Lager zu verteidigen"
Sie legt sich zurück in den Sand und betrachtet den Himmel, der Wind fährt durch die Dünen und man hört das Rascheln des Schilfes.
Die Wolken ziehen wie dunkle Wattebausche am Himmel entlang und es wird immer Kühler, der Vorbote des Winters....

"Es ist wirklich schön, und auch die Kälte ist nicht all zu schlimm, in der Steppe war es tagsüber richtig heiß und nachts eisig kalt" sagt sie "Es ist seltsam es ist eine andere art der Kälte, eine nasse Kälte"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ganion Seidenglanz am 28. Nov. 2002, 22:43 Uhr
Ganion dreht sich auf den Bauch und stützt die Ellenbogen in den Sand. Dann grinst er schelmisch, und küßt Sima direkt auf den Mund.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sima Diao Xiong Zhurong am 01. Dez. 2002, 17:41 Uhr
Sima reißt die Augen auf als Ganions Lippen die ihren berühren, es ist wie ein Feuerwerk dass sich hinter ihrem Kopf entlädt.
So was hat sie noch nie erlebt, sie ist noch nie zuvor in ihrem Leben geküsst worden.

Ohhhhhhhhhh Nein.....aber...aber... denkt sie, doch schnell erliegt sie seinem Charme..der Wind ist plötzlich nicht mehr ganz so kalt und der Himmel leuchtet nur so voll Sternen, die Welt ist plötzlich in ein leuchtendes rosa getaucht...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ganion Seidenglanz am 02. Dez. 2002, 15:00 Uhr
Sanft hält Ganion Sima in den Armen. Ein Kribbeln läuft ihm den Rücken hinunter, als seine Lippen zärtlich die ihren berühren. Weit weg sind der See, der Strand und die Stadt als die beiden auf ihre ganz eigene Wolke entschweben. Zeit vergeht und bleibt stehen. Ganion zittert ein bisschen, und doch ist ihm wohlig warm wie an einem knisternden Kamin. Er kannwilldarfsoll bloß nicht aufhören sie zu küssen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sima Diao Xiong Zhurong am 08. Dez. 2002, 17:51 Uhr
Sima erliegt dem Charme des Schneiders zuerst völlig und wurde so von ihm überrumpelt dass sie nicht wusste wie ihr geschah.

Nun lagen sie eine ganze Weile in den Armen des jeweils anderen, doch plötzlich wird Sima bewusst dass dies was sie tat völlig unschicklich war.

Sie versuchte sich aus der Umarmung zu befreien..."Nein" sagt sie "Dass dürfen wir nicht" zwar war es schon zu spät und sie wusste dass "Dass darf niemals meine Tante erfahren hörst du?" sie springt auf, der Schrecken liegt auf ihrem Gesicht...zuerst die Sache mit dem Drow und nun dass innerhalb von einer halben Stunde, was wird erst wenn sie länger hier ist?

Sie raft dass Kleid und macht anstalten zurück zum Haus zu laufen..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ganion Seidenglanz am 12. Dez. 2002, 14:45 Uhr
Ganion wird von der plötzlichen Wendung ziemlich überrumpelt.
"Warte... Halt... Moment... Ich... wollte..."

Er versucht, hinter Sima herzulaufen, und klopft sich dabei den Sand von der Kleidung. "Es tut mir leid... Bitte... Lass mich dich doch noch wenigstens zur Tür bringen."

Mit einem geknickten Gesichtsausdruck steht er da. "Es war doch ein wundervoller Abend. Der Abschied sollte auch angemessen sein. War es denn so schrecklich, dass du die wilde Flucht ergreifen mußt?" Bittend hebt er die Augenbrauen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 14. Dez. 2002, 03:01 Uhr
Leuana~Owany blickt aus der geöffneten Muschel hinüber zur Weltenstadt, die vom letzten Schimmer des Abendrots in sanftes Licht gehüllt wird.

Kleine Wellen lassen ihr Muschelboot schaukeln. Oh wie sie das liebte! Sanft gleiten ihre Hände über das Innere der Muschel, als wollte sie sie noch einmal ganz intensiv in sich aufnehmen, denn sie mußte sie nun verlassen, um an Land zu schwimmen.

"Bitte warte weiter draußen unter Wasser auf mich, damit Dich niemand sieht und Dir nachstellt. Ich hoffe, ich bin vor Sonnenaufgang wieder zurück."teilte sie ihrer Muschel gedanklich mit.

Dann ließ sie sich über den Muschelrand gleiten und schwamm mit geschmeidigen Bewegungen Richtung Land. Sie hatte Glück, denn niemand beobachtete sie, als sie aus dem Waser stieg. Mit leicht federndem Gang durchquerte sie den Sand und erreichte bald darauf die ersten Straßen der Stadt. Ihr langes schwarzes Haar und ihr weites lederartiges Gewand glänzten außergewöhnlich.

Aber nicht nur sie, auch andere Wesen in der Stadt besaßen ein recht außergewöhnliches Aussehen, Wesen, die sie nie zuvor gesehen hatte, obwohl sie in jüngeren Jahren mit ihrem Vater schon viele Länder bereist hatte.

Oh Vater, wo bist Du nur? Finde ich wenigstens eine Spur in dieser großen Weltenstadt von Dir - einen Hinweis, jemanden, der Dich gesehen oder von Dir gehört hat?

Sie blieb bei einer Tarverne mit dem Namen "Die goldene Harfe" stehen und beobachtete die Leute, die hier ein und aus gingen. Nach einer Weile des Beobachtens entschloß sie sich, hier mal ein Auge hineinzuwerfen und den Gesprächen zu lauschen.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 15. Dez. 2002, 20:28 Uhr
Leuana~Owany wanderte den Strand entlang und freute sich schon darauf, nach dem Aufenthalt in dem verqualmten Gasthaus zu ihrer Muschel zurück zu schwimmen und es sich auf ihrem samtigen Lager gemütlich zu machen.

Aber erst wollte sie noch ein wenig am Ufer entlanggehen, denn der Strand war leer und sie genoß die saubere frische Luft und den Duft des Wassers.

Leise begann sie zu summen, zu singen und sich in sanften Bewegungen hin und her zu bewegen. Sie war eins mit dem Auf und Ab der Melodie des Liedes  und den Wellen, die den Strand heraufrollten und dem Wind, der von der See her wehte.

"Ich komme meine geliebte Muschel - ich komme!" rief sie der Muschel in Gedanken entgegen, die ihr Kommen schon spürte.

Freudig lief sie auf das Wasser zu und sprang mit einem übermütigen Satz in die Wellen. Zügig schwamm sie teils über und teils unter dem Wasser und war bald bei ihr. Sie hatte sich ein Stück unter der Wasseroberfläche für sie geöffnet und sie glitt mit dem Kopf voran durch die Membrane der großen Luftblase aus weichem Muschelgewebe, der ihr Gemach war. Sie ließ sich auf ihr Lager gleiten und sagte in Gedanken zu ihrer Muschel:  "Laß uns noch eine Weile oben auf den Wellen schaukeln. "

Die Muschel öffnete sich und Leuana~Owany blickte hinaus auf das Wasser und zum Himmel. Für sie gab es nichts Schöneres. Sie liebte ihre Muschel. Sie war wie eine Mutter, die sie mit Nahrung versorgte und ihr in ihrem Innern Geborgenheit schenkte, die sie nirgends sonst so intensiv erfahren hatte, nicht einmal in den Armen ihrer Mutter oder ihres Vaters. Ihre Muschel war wie eine uralte weise Frau, die sie verstand.

So in Gedanken versunken schlief sie ein und sanft schloß sich die Muschel und gleitete hinab auf den Grund des Sees.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 16. Dez. 2002, 16:09 Uhr
Elanor schreitet langsam das Ufer ab. In der Nähe erblickt sie eine Frau. Vorsichtig nähert sie sich ihr.
Als sie îhr näher kommt erblickt sie das die Frau ziemlich hübsch ist.
Vielleicht will sie ja gar nicht gestört werden?
Sie trägt einen grünen Umhang.

"Verzeihen sie die Störung, aber ich wollte nur fragen ob  ich ihnen etwas Gesellschaft leisten darf. Denn ich suche nach Leuten mit denen ich reden kann. Würde es ihenen etwas ausmachen?" spricht sie die Muschelfrau an.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 16. Dez. 2002, 18:18 Uhr
Leuana~Owany öffnete nach leichtem Schlummer erfrischt die Augen. "Ich werde wieder in diese Stadt schwimmen und mich noch einmal umsehen." spricht sie zu ihrer Muschel gedanklich und gleitete wieder durch die Öffnung hinaus ins Wasser.

Sie war nicht mehr müde, und hoffte noch jemanden zu finden, mit dem sie über diese teilweise merkwürdigen Bewohner dieser Stadt sprechen konnte. Vielleicht war der Schankwirt ja jetzt etwas gesprächiger.

Sie entstieg dem Wasser und blickte zurück und ihr Blick schweifte hinüber zum Horizont und sie mußte an ihre Heimat denken, an ihr Zuhause mitten im Meer, weit entfernt von hier.
Wenn ich doch nur Vater finden würde - dann könnte ich wieder zurückkehren und Mutter wäre wieder so glücklich wie eh und je. Sie war so merkwürdig still geworden, als befürchtete sie, sie würde ihren geliebten Mann nie wieder sehen...  - arme Mutter!

Leuana~Owany lauscht. Da ist jemand. Sie nimmt wahr, wie sich ihr eine leichte Gestalt nähert, denn es sind sanfte Geräusche im Sand zu hören. Sie blickt sich um und sieht eine junge Frau auf sich zukommen, die ein Stück vor ihr im Sand stehen bleibt und sie anspricht.

Sie ist überrascht, daß sich zu so später Stunde eine so junge und gut aussehende Landbewohnerin alleine am Strand aufhält.

"Seid gegrüßt!" erwiedert Leuana~Owany. "Ich weis nicht, ob meine Gesellschaft für Euch sehr unterhaltsam ist, denn ich rede nicht viel." antwortet ihr Leuana~Owany mit ihrer melodischen Stimme die den Rhytmus des Meeres in sich trägt. "Ihr könnt aber gerne hier bei mir verweilen, wenn Euch danach zumute ist.  Ich höre Euch auch gerne zu!

Ich bin Owany" fügt sie ergänzend hinzu.

Nur ihr Nahestehende kennen ihren vollständigen Namen.

Sie lächelte die junge Frau an und war interessiert, ihren Namen zu erfahren.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 16. Dez. 2002, 19:01 Uhr
"Oh, verzeiht edle Frau, dass ich vergass mich vorzustellen. Mein Name ist Ellerina Elanor aber ihr könnt mich einfach nur Elanor nennen." spricht Elanor und erwidert das Lächeln von Owany.

Sie setzt sich zu ihr in den Sand und sieht auf den Ilrodel hinaus. Ein paar Minuten verstreichen bis Elanor erneut das Wort ergreift:" Ihr scheint das Wasser sehr zu mögen, wie ich sehe. Genau wie ich meine Pferde liebe. Doch eine Frage würde ich euch gerne stellen.
Lebt ihr, wie man es in der Stadt erzählt in einer Muschel? Verzeiht meine Neugier aber es nimmt mich wirklich wunder. Denn ich bewundere aussergewöhnliche Menschen, so wie ihr es seit!"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 16. Dez. 2002, 19:30 Uhr
Leuana~Owany horcht auf.

Hm - Dann hat mich heute abend jemand aus dem  Fischerdorf gesehen, denn als ich kam war es zu dunkel, als daß jemand die Muschel gesehen haben könnte  und zu Elanor gewandt:

"Ja das ist richtig, ich lebe in einer großen Muschel, wie in einem Boot, doch es wundert mich, daß Ihr davon gehört habt, denn ich bin heute zum ersten Male hier in dieser Stadt."

Doch bevor Elanor noch etwas erwiedern kann spricht sie weiter: "Bitte erzählt mir von Euren Pferden, ich bewundere diese edlen Geschöpfe!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 16. Dez. 2002, 20:31 Uhr
"Ich besitzt drei Hengste. Ihre Namen sind Wotan, Pegasus und Elan. Sie sind meine absoluten Schätze und ich würde sie für nichts auf dieser Welt eintauschen.
Ihr müsst wissen, mein Vater und dessen Bruder besitzten eine Pferdezucht und eine Sattlerei. Von ihm bekam ich diese wundervollen Hengste. Ich wüsste nicht was ich ohne meinen Vater tun würde.
Oh, ich bin abgeschweift, verzeiht.
Nun ja, meine Pferde besitzen jeder Hengst andere Tugenden die ich sehr schätze.
Elan ist der Hengst der niemandem je etwas tun würde.
Er ist sehr verlässlich aber auch sehr stolz.
Pegasus ist der Hengst den ich für mutige Reisen gebrauche. Er ist nicht schreckhaft und besonders freundlich gegenüber denen die er kennt.So zu sagen meine Freunde sind auch seine Freunde.
Und Wotan ist mein schnellstes Pferd. Er ist etwas Stürmisch aber in vielerlei Hinsicht ein spezieller und aussergewöhnlicher Hengst.
Wie ihr seht, hat jedes Pferd andere Tugenden die sehr nützlich sind. Deshalb liebe ich meine Pferde so ,weil sie so aussergewöhnliche Tiere sind." antwortet Elanor.

"Doch was ist mit euch. Woher kommt ihr und was habt ihr für eine Vergangenheit? Oder sollte ich das besser nicht fragen? Würde euch das zu schaffen machen? Denn ich möchte euch nicht verletzen." spricht sie sie vorsichtig an.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 16. Dez. 2002, 22:58 Uhr
Leuana~Owany hört interessiert zu, wie Elanor voller Leidenschaft ihre drei Hengste beschreibt und spürt die stolze Freude in der jungen Frau.

"Auch ich saß schon einmal auf einem Pferd und bin im wilden Galopp über den Strand geritten, damals in meiner Jugendzeit, als ich mit meinem Vater die Lande bereiste." erzählt nun ihrerseits Owany.

"Es hatte etwas Berauschendes, die Kraft zu spüren, mit der es vorwärts stürmte und hat mich sehr beeindruckt, daher kann ich Euch gut verstehen."

"Meine Liebe gehört dem Meer und dem Mond. - Wenn der Vollmond scheint sitze ich die ganze Nacht auf dem Rande meiner Muschel und lasse mich von der urtümlichen  und geheimnisvollen Kraft seines Lichtes durchströmen und erfreue mich an den unzähligen glitzernden Wellen."

Leuana~Owany schweigt und überlegt, ob sie der jungen Frau von ihrer Herkunft erzählen soll, schweigt aber besser und verrät ihr nur, daß sie ihren Vater sucht, der schon seit vielen Monden vermißt wird.

"Und was macht Ihr in dieser Stadt?" fragt sie Elanor.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 17. Dez. 2002, 17:53 Uhr
Gespannt hört sie Owany zu und antwortet auf ihre Frage: " Ich habe in meiner Jugend von meinem Vater die Kunst der Sattlerei erlernt. vor kurzem bin ich hier eingetroffen und habe ein älteres Haus übernommen. Dort werde ich bald eine eigene Sattlerei eröffnen."

"Die Sache mit eurem Vater tut mir sehr leid. Ich weiss wie es ist jemanden zu vermissen. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren."tröstet sie Owany.

"Falls ihr irgendjemanden braucht um mit ihm zu reden werde ich da sein." verspricht sie ihr.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 17. Dez. 2002, 19:19 Uhr
"Ich danke Euch Elanor." erwiedert Leuana~Owany, denn sie spürt die Aufrichtigkeit in ihren Worten. "Gerne würde ich Euch in eurem Haus die Tage einmal besuchen kommen, wenn es Euch recht ist.

"Aber sagt, ist das Sattlerhandwerk nicht zu schwere Arbeit für eine Frau?" fragt sie besorgt.

Doch im nächsten Moment wird ihre Aufmerksamkeit auf eine Gruppe Männer gelenkt, die in einiger Entfernung gröhlend den Strand heruntergelaufen kommen, direkt auf ein Boot zu, das nahe des Wassers im Sand liegt.

Sie zerren es ins Wasser und paddeln wild hinaus auf den See, immer wieder gröhlend, als wenn sie sich an irgendetwas wild erheitern.

Auf einmal spürt Leuana~Owany die Gefahr! In der Stadt erzählt man sich, daß ich mit einer großen Muschel hier angekommen bin, sagte doch vorhin Elanor!!!

"Die Muschel!" ruft Leuana~Owany aus dem Sand aufspringend aus. "Sie wollen meine Muschel jagen!"

Überrascht blickt Elanor auf. Schnell springt auch sie auf ihre Füße und starrt entsetzt auf den See, dorthin, wo sie die Männer mehr gröhlen hört, als daß sie sie in der Dunkelheit sieht.

"Verzeiht Elanor, ich muß hinaus! Die Muschel wird ohne mich nicht fortschwimmen und das Wasser ist dort für sie nicht tief genug, um auf dem Grunde geschützt zu sein!" ruft sie im Hinunterlaufen auf das Wasser ihr noch zu.

Mit großen federnden Sätzen ist sie beim See und springt hinein und verschwindet in den Fluten.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 18. Dez. 2002, 12:26 Uhr
Entsetzt über dieses Ereigniss, starrt Elanor auf den See hinaus.
Doch plötzlich kommt sie zur Besinnung und erwacht aus ihrem Trauma.
"Oh nein, Owany ist in Gefahr und ich muss ihr helfen." spricht sie aufgeregt. "Irgendetwas muss ich tun!"

Zuerst pfeift sie durch ihre Finger nach ihrem Pferd Wotan das sie in der Nähe gelassen hatte.
Dieses kommt im scharfen Gallopp angesprintet und hält wenig später vor ihr an.
Sie flüstert ihm fremdsprachige Worte ins Ohr ,packt eine grosse Tasche von Wotan ab und bindet sie sich um die Hüfte.
Daraufhin springt sie ins Wasser um Owany zur Hilfe zu kommen.

Tatsächlich hatten es die Männer auf Owanys Muschel abgesehen. Denn dort vorne auf dem Wasser schwamm eine Muschel die Owany mit aller Kraft  vor den fremden Männer schützte. Nur noch wenige Meter trennten Elanor vom Boot der Männer.  Die Männer schienen Elanor nicht bemerkt zu haben, aber Owany hatte sie bemerkt und blickt siie Hoffnungsvoll an.

Elanor hat verstanden und öffnet geschickt die Tasche die noch immer an ihrer Hüfte hängt.
Daraus zieht sie einen Lederbohrer, einen Hammer und einen Messel. Ohne zu sögern hält sie den Meissel an die Bootwand und schlägt mit aller Kraft mit dem Hammer darauf. Blitzschnell beginnt Wasser in das Boot zu laufen und Elanor vergrössert das Leck mit dem speziellen Bohrer. Alles wäre gut gegangen hätten dîe Mäner Elanor nicht entdeckt und an den Haaren gepackt.

Nun lag es an Owany. Sie musste jetzt handeln. Doch was würde sie tun?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 18. Dez. 2002, 14:47 Uhr
Leuana~Owany schießt wie ein Hecht durch das Wasser und ist schnell bei dem Boot, das nicht mehr weit von der Muschel entfernt, sich auf diese zubewegt.

Mit einem Sprung schnellt sie auf einen schmalen Balken an der vorderen Spitze des Bootes, der weit über das Wasser ragt und an dessen Ende eine verwitterte Figur aus Holz in die Fluten schaut.

"Ihr wagt es meine Muschel zu jagen!" ruft sie den verdutzen Männern in einem Ton zu, der wie das brodelnde Wasser eines Riffs klingt.

Einer der offensichtlich angetrunkenen Männer zeigt auf sie und kichert vor sich hin. Auch die anderen beginnen nun, häßlich zu lachen und klettern unbeholfen auf sie zu.

"Wenn Ihr nicht aufhört damit nehme ich Euch Euer Boot und ihr könnt in dem eiskalten Wasser zum Strand zurückschwimmen, wenn ihr es schafft!" ruft sie ihnen warnend entgegen.

Daraufhin gröhlen sie noch lauter und Leuana~Owany begreift, daß sie viel zu betrunken sind um den Ernst ihrer Lage zu begreifen. Mit geschickten Bewegungen weicht sie den greifenden Händen der Männer aus. Erst als einer einen Hakenstab ergreift und damit nach ihr ausholt, wird es für sie gefährlich, doch sie schafft es mit einem Tritt, ihm den Haken aus der Hand zu schleudern.

Plötzlich sieht sie Elanor auf das Boot zuschwimmen. Sie holt sich den Tod in dem kalten Wasser! schießt es durch ihren Kopf.

Sie bewundert diese mutige junge Frau, auch wenn sie ihr sehr unvernünftig erscheint. Sie hätte die Männer schon längst einem nach dem anderen über Bord geworfen, wenn sie nicht befürchtete, daß sie im See ertrinken würden.

Sie beobachtet, wie sich Elanor am Boot zu schaffen macht und einer der rauhen Kerle die junge Frau packt, gerade als das Boot zu sinken beginnt.

Mit einigen Sprüngen ist sie bei ihr und stößt den an Elanors Haar wild herumreißenden Mann kopfsüber ins Wasser.

Schnell ergreift sie die junge Frau, die ebenfalls unter Wasser gesunken ist am Arm und schwimmt mit schnellen Zügen auf ihre Muschel zu.

Bitte laß sie für einen Moment hinein! bittet sie die Muschel in Gedanken, denn sie erlaubte bísher niemandem, ausser ihr, in sie hineinzuschlüpfen.

Mit einem Schwung setzt sie Elanor auf den Rand der Muschel und sagt: "Bleibt hier, ich muß die Männer schnell zum Strand bringen, denn ich glaube nicht, daß sie es alleine schaffen!"

Sie greift in ihr Gewand und zieht ein langes grünes Band hinter sich im Wasser her. Schnell ist sie bei den wild umherpaddelnden Männern und schlingt einem nach dem anderen das Band um ein Handgelenk und zieht die nach Luft schnappenden Männer durch das für sie eisig kalte Wasser an den Strand.
Sie löst das Band von den Handgelenken und schlägt ihnen leicht rechts und links auf die Wange, damit sie voll zu sich kommen. "Macht, daß Ihr nachhause kommt und wagt es nie wieder, Euch meiner Muschel zu nähern! Dieses Mal habe ich Euch gerettet, aber nur dieses eine Mal!" ruft sie, während sie schon wieder zum Wasser eilt, den Männern zu, die erschöpft und halb erfroren über den Strand der Stadt zuschwanken.

Ich muß schnell zu Elanor und sie von der Unterkühlung befreien denkt sie.

Ich bringe sie gleich wieder zum Strand, laß sie mich nur noch schnell einsalben bittet sie ihre Muschel beim Herannahen.

Elanor sitzt zitternd und tropfnaß auf dem Muschelrand als sie sie erreicht. Sie schnellt zu ihr hinauf und führt Elanor in die Muschel. "Bitte öffnet Euer Gewand, damit ich Euch mit dieser Salbe einreiben kann. Sie wird die Unterkühlung beseitigen und euch ungeschadet ans Ufer zurückschwimmen lassen!" spricht sie zu der jungen Frau.

Elanor legt ihren Umhang ab und öffnet etwas zögernd ihr Kleid. Mit flinken Händen beginnt Leuana~Owany die junge Frau mit einer salbenartigen Masse einzureiben, die sie aus ihrem Gewand geholt hat.

Elanors Zittern wird merklich schwächer und als sie ganz von dieser merkwürdigen weichen Substanz bedeckt ist und wieder ihr Kleid schließt und ihren Umhang umlegt spürt sie die Nässe und die Kälte ihrer Kleidung nicht. Doch bevor sie noch etwas sagen kann führt sie Leuana~Owany zum Rand der Muschel und stubst sie ins Wasser.

Sie schwimmt neben Elanor dem Strand zu, die sichtlich vergnügt ihr neues Schwimmgefühl genießt.





Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 18. Dez. 2002, 18:55 Uhr
Nachdem Elanor von Owany, dem harten Griff das Mannes entkam, spürte sie wie ihr die eisige kälte zu schaffen machte. Sie kämpfte noch einige Sekunden, dann machte es keinen Sinn mehr. Sie konnte sich nicht bewegen. Blitzschnell ist Owany ihr zur Hilfe geeilt und zog sie nun aus dem eiskalten Wasser an einen warmen Ort. Was Owany dann tat, bekommt Elanor nicht so recht mit. Erst als sie zurückgekehrt ist und sie nun bittet ihre Gewänder abzulegen, erwacht Elanor aus ihrer Trance. Etwas zögernd legt sie die eiskalten und nassen Kleider ab und Owany reibt sie nun mit einer wohltunenden Masse ein. Kurzerhand geht es Elanor schon viel besser. Sie schlüpft zurück in ihre Gewänder und bevor sie etwas sagen kann, schupst sie Owany ins Wasser. Dieses jedoch war nun nicht mehr kalt sondern angenehm warm. Gemeinsam schwimmen Elanor und Owany zum Strand zurück. Und als sie dort angekommen sind spricht Elanor:

"Danke, aber ihr müsst mich jetzt bestimmt für ziemlich leichtsinnig halten, aber es war nunmal notwendig euch zu helfen."

Währenddessen ist Wotan zu ihnen gestossen und reibt nun seinen Kopf an Elanor. Sein Blick fällt auf Owany. Sofort schreitet er zu ihr und hält seinen Kopf ehrfürchtig zu ihr herunter.
Owany scheint sehr glücklich über diese Geste und streichelt sanft seinen Kopf.

Sanft spricht Elanor: " Er war selten zu jemandem so zutraulich, wie zu euch. Er scheint euch sehr dankbar zu sein ,über das was ihr für mich getan habt. Nochmals vielen Dank."



Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 18. Dez. 2002, 19:54 Uhr
Überrascht sieht Leuana~Owany ein großes Pferd sich Elanor nähern. Ein wunderschönes Tier denkt sie und wie schön es daherschreitet.

Sie liebt edle Lebewesen, ob Tier oder Mensch, ja selbst Bäume und Pflanzen können bei ihr ein Empfinden von tiefer Liebe und Zuneigung bewirken.

Sie hört Elanor sprechen, doch sie ist ganz gefangen von diesem schönen Anblick, den die gegenseitigen Liebkosungen der beiden ihr in diesem Moment bieten.

Alls das Pferd auf sie zukommt und mit seinen weichen Nüstern ihre Wange berührt spürt sie sein Wesen durch sich strömen, stark und frei wie der Wind und sie sieht Bilder von vorbeifliegenden Blumenwiesen im Sommerwind und lichte Wälder, die würzig duften.

"Oh Elanor, Ihr Glückliche, daß Ihr dieses Pferd zum Freunde habt!" kommt es tief aus ihr und sie sieht die junge Frau liebevoll an.

"Macht Euch keine Gedanken, Ihr habt mit Eurem Herzen gehandelt. Normalerweise schwimme ich in meiner Muschel davon. Wenn ich es aber heute ebenso gemacht hätte, wären sie sicher immer wieder und wieder gekommen und hätten keine Ruhe gegeben. So hoffe ich, daß sie genug haben und auch nicht andere anstiften, ihnen bei der Muscheljagd zu helfen, denn sie sind ordentlich naß geworden." versuchte sie Elanor zu beruhigen. Doch sie hatte den Eindruck, daß ihr Wotan das schon bewirkt hatte.

"Eine Bitte habe ich noch Elanor." fügte sie ihren Worten hinzu: "Bitte erzählt niemandem von der Substanz, mit der ich Euch einrieb, denn die Menschen sind meist gierige Wesen und könnten Euch und mir Schaden zufügen, um an das Geheimnis dieser Salbe zu gelangen."

Sie wendete Wotan ihre ganze Aufmerksamkeit zu und sprach zu ihm: "Nichtwahr Wotan, man muß bei den Menschen sehr vorsichtig sein! Das weist Du auch, Du schönes Wesen!" flüsterte sie, während sie ihren Kopf an seinen Hals schmiegte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 19. Dez. 2002, 22:14 Uhr
Elanor hat gemerkt wie sehr Owany das edle Pferd bewundert und sie freut sich über diesen Anblick.

Als Owany sie um die Verwahrung des Geheimnisses über die wohltuende Substanz bittet spricht sie: "Ich werde es wie meine Pferde hüten, ihr habt mein Wort."

Owany blickt sie dankbar an und wendet sich weiterhin ihrem Pferd Wotan zu.
Einige Minuten verstreichen ohne das jemand spricht.
Dann schlägt ihr Elanor vor:

"Hättet ihr Lust etwas auf Wotan zu reiten. Er ist sehr zuverlässig gegenüber freundlichen Leuten. Wie sieht es aus, würdet ihr euch so etwas zutrauen?"



Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 19. Dez. 2002, 22:37 Uhr
Verdutzt schaut Leuana~Owany zu Elanor. Sie bietet mir an, auf Wotan zu reiten!

"Oh Elanor, danke für das wunderwolle Angebot! ruft Leuana~Owany aus. "Ich traue es mir durchaus zu und es muß wundervoll sein, mit ihm am Wasser entlangzujagen, aber versteht mich bitte nicht falsch, nur gemeinsam mit Euch würde es mir gefallen, denn ich möchte Euch nicht hier alleine stehen lassen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 20. Dez. 2002, 08:19 Uhr
"Ich schlage euch vor, dass ich schnell nach Hause renne meine beiden anderen Pferde hole und dann wiederkomme, Elan und Pegasus brauchen sowieso etwas Bewegung. Denn ich wohne nicht weit fort von hier und ich bin eine gute Läuferin. Wotan würde ich euch hierlassen, damit ihr nicht so alleine seid."
spricht Elanor.

Owany sieht sie dankbar an und nickt.
Kurz darauf ist Elanor verschwunden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 20. Dez. 2002, 09:18 Uhr
Im vollen Gallopp reitet Elanor den Strand entlang.
Immer dicht dahinter ist Pegasus ihr strahlend weisser Hengst. Sie selber reitet auf Elan dem schwarzen edlen Hengst.
Vor ihr sieht sie ihr drites Pferd Wotan das ebenfalls nachtschwarz ist. Daneben steht Owany und erwartet sehnsüchtig Elanors Ankunft.

Elanor geht in einen leichten Trab und schliesslich in den Schritt. Bei den beiden steigt sie ab und hilft Owany auf Wotan zu steigen. Als sie oben sitzt lächelt sie Elanor an und Elanor erwidert ihr Lächeln.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 20. Dez. 2002, 12:21 Uhr
Wie anders fühlt es sich an, auf diesem edlen Pferd zu sitzen denkt Leuana~Owany. Ihren ersten Ritt erlebte sie auf einem ganz normalen Reitpferd wie sie ihn die Karawanen, die an der Küste entlangziehen, benutzen. Sie spürt ein Hochgefühl, das sicher nicht nur von ihrem erhöhten Sitz herrührt, nein, das war die Einheit mit diesem wundervollen Pferd.

Sie sieht, sich Elanor auf das Pferd schwingen und als sie ihr zunickt ist sie bereit.

Sie schmunzelt als sie bemerkt, wie vorsichtig Elanor von Gang in leichten Trab wechselt. Wie umsichtig diese junge Frau doch ist denkt sie. "Lauf Wotan! lauf so schnell wie du es gerne magst - und danke du Guter!" schickt sie ihm geistig zu.

Bevor Wotan noch, sich kräftig mehr und mehr streckend, über den Strand dahinjagd durchzuckt sie ein Impuls. Sie blickt zum östlichen Nachthimmel, der von dahinjagenden Wolkenfetzen bedeckt, immer wieder den Blick auf die Sterne freigibt. Dort sieht sie, wie sich die beiden Sterne schon berühren. Es war so weit!

Die letzten Nächte hatte sie schon gesehen, daß der Vaterstern sich dem Mutterstern, wie das Meervolk sie nannten, sich näher und näher kamen. Diese Nacht nun mußte es geschehen, sonst würde sie dem Meervolk keinen Nachkommen gebären, denn nur, wenn diese beiden Sterne sich berührten, konnte eine Meerfrau empfangen - nur einmal in ihrem Leben war dies möglich, obwohl sie länger lebten als die Landbewohner.

Elanor jagde mit ihr, wie ein Schatten an ihrer Seite, durch die Nacht und die Wellen des Meeres sangen ihr uraltes Lied. Trotz der Beunruhigung in ihrem Herzen erlebte sie, sie tief ergreifende Minuten eines noch nie erlebten Glücksgefühls. Diese junge Frau an ihrer Seite war ihr in den wenigen Stunden vertraut, wie eine Schwester. - Sie hatte eine Freundin gefunden, das fühlte sie tief in ihrem Innern. Wie sehr hatte sie sich eine Freundin gewünscht, doch die Meermädchen waren geschickter und schneller unter Wasser und hatten nie große Freude, mit ihr zu spielen. Auch mußte sie immer wieder an die Oberfläche, um Luft zu holen, was sie nicht brauchten. So war sie eine Einzelgängerin geworden, bis die Muschel sie damals im Sturm vor den tödlichen Klippen rettete.

Sie sah zu Elanor, die sich auch gerade mit einem schnellen Blick zu ihr hinüber vergewisserte, daß ihre Begleiterin zurechtkam. Leuana~Owany lächelte sie dankbar an und sie stürmten weiter in die Nacht hinein. Sie folgten Elanors schneeweißem Hengst, der mit wehender Mähne wie ein schimmerndes Licht in der Dunkelheit vor ihnen dahinjagde, und die von seinen Hufen aufspritzende Gischt hüllte die beiden Frauen in feine Wasserschwaden.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 20. Dez. 2002, 13:02 Uhr
Erfreut über das fröhliche Gesicht von Owany, blickt sie zum Himmel empor und fühlt sich freier denje.

Elanor wusste, dass eine gute Freundin in Owany gefunden hatte. Sie hatte alles was sie sich für eine gute Freundin wünschte.

Sie blickt zu Pegasus, der weit vorne durch das Ufer rennt und seine Freiheit geniesst.

Zufreiden denkt sie: Elan, Wotan und Pegasus hatten schon lange nicht mehr so viel Bewegung und Freiheit.

Denn sie war ja erst kürzlich eingezogen und hatte nicht so viel Zeit für ihre Schätze. Deshalb liess sie sie im Garten herumspazieren.
Doch nun war es eine wahre Wohltat am Ufer entlang zujagen.
Selbst Owany genoss das ungewohnte aber doch irgendwie vertraute Gefühl. Man sah es ihr deutlich an und vor lauter Freude lachte sie!

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 20. Dez. 2002, 15:05 Uhr
Pegasus wird langsamer und vor dem kleinen Zufluß zum Ildorel bleibt er stehen und erfrischt sich an dem wild herabsprudelnden Wasser. Es stürzt von den Felsen, die sich linkerhand mächtig in die Höhe strecken. Immer enger wird der Strand hier, der hinter dem Bach von einem schmalen steinigen Uferbereich abgelöst wird und bei einer steilen Felswand abrupt endet.

Leuana~Owany springt von Wotans Rücken als sie an dem Bach bei Pegasus ankommt, gleichzeitig mit Elanor, berauscht von diesem herrlich wilden Ritt.

Leuana~Owany zieht es zu den Felsen die vor ihnen liegen und sie spricht zu ihrer Begleiterin: "Elanor laßt uns zu den Felsen gehen, irgendetwas zieht mich dort hin." Elanor sieht sie aufmerksam an und nickt. Sie flüstert den Pferden etwas zu, die daraufhin am Bach zurückbleiben.

Leuana~Owany klettert über die Steine und nähert sich der Felswand. Sie klettert auf einen großen, weit in den See hineinragenden Stein, auf den immer wieder einmal die Gischt der Wellen hinaufspritzt.

Als Elanor sie erreicht und sich zu ihr setzt erzählt sie der jungen Frau, daß sie von einem Menschen gezeugt und von einer Meerfrau geboren wurde und erzählt ihr auch, was diese Nacht für sie bedeutet.

Elanor unterbricht sie nicht einmal in ihrer Erzählung. Still sitzen sie auf dem Felsen und schauen nachdenklich zu den beiden Sternen, die immerwieder hinter Wolkenfetzen verschwinden.

Plötzlich sehen sie einen Krakenarm aus dem Wasser schnellen, der Leuana~Owanys Körper umschlingt und sie sanft in die Tiefe zieht.

Eine Erinnerung aus der Kindheit schießt ihr durch den Kopf. Sie sieht sich gegen die riesigen Wellen im Sturm mit allerletzter Kraft ankämpfen, die sie auf das Riff zu schleudern drohen - dann dieses Gefühl - irgend etwas umschlang sie - und sie erwachte in der Muschell!

Von der Erinnerung ganz ergriffen spürt sie, wie der Arm sie sanft durch die dunklen Fluten zieht und sie durch die Membrane ihrer Muschel schiebt und sie sanft auf ihrem weichen Lager absetzt.

Du warst das! ruft sie gedanklich ihrer Muschel überrascht zu.
Ja kleine Leuana, ich war das hört sie eine Stimme, die tief wie das Meer und voller Wärme in ihrem Kopf erklingt und dort sanft vibriert, daß sie entspannt in ihre Kissen sinkt.

Die Stimme denkt sie, sie klingt eher männlich. Ich dachte immer, sie ist eine uralte weibliche Muschel - und sie hat Krakenarme und sie spricht auf einmal!? Irritiert versucht sie ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen doch ein Duft, der angenehm die Luftblase erfüllt, läßt sie in eine immer tiefere Ruhe und körperliche Entspannung sinken. Ihre Gedanken beruhigen sich, bis sie, kaum noch eines Gedankens fähig, vollkommen entspannt daliegt.

Sie hört noch die Muschel zu Elanor sprechen, daß sie sich keine Sorgen zu machen braucht, bevor sie in süßen Schlummer fällt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 20. Dez. 2002, 17:14 Uhr
Aufmerksam härt sie Owany zu und je länger sie erzählt, desto mehr intressiert es sie.
Als Owany mit ihrer Geschichte fertig ist, sehen beide einen langen Krakenarm aus dem Wasser ragen. Kurz darauf packt dieser Owany und zieht sie ins Wasser.
Elanor blickt auf das Wasser und erblickt Owanys Muschel. Plötzlich ertönt eine Stimme:

"Mach dir um Owâny keine Sorge, ihr wird nichts geschehen. Sie wird heil zu dir zurückkehren."

Elanor begreift wer das gesagt hat und setzt sich ,zwar etwas beunruhigt, in den Sand.

Ihre drei Pferde sind hinzugeschritten und stehen nun wie im Kreis um Elanor. Elan beugt seinen Kopf zu ihr und sie streichelt ihn sanft, wärend sie ihm beruhigende Worte ins Ohr flüstert.  

Was geschieht da nur. fragt sich Elanor.
Und irgendwie galubt sie Stimmen zu hören. Eine männliche Stimme.  Noch bevor sie handeln konnte, schlief sie ein.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 20. Dez. 2002, 23:17 Uhr
Leuana~Owany spürt in einer Art tiefen Wachschlafs eine fremdartige Bewegung, mit der sie sich fortzubewegen scheint. Wie meilenweit entfernt fühlt sie das vertraute Lager unter sich, doch irgendetwas ist anders.
Sie versucht, sich zu erheben, doch nicht nur die körperliche Schwere, auch eine weiche anschmiegsame Substanz hält sie auf ihrem Lager. Sie öffnet mühsam die Augen und blickt durch die, direkt auf ihr liegende Membrane, die ihre vertraute Höhle war und sieht, wie das Wasser an ihnen vorbeischießt, doch wie durch einen Schleier blickend, der ihr Bewußtsein von all den Eindrücken weit entfernt hält.

Sie erinnert sich an den Krakenarm, der sie ins Wasser hinab zog und sie auf dieses Lager setzte und sie begreift langsam, wo sie sich befindet.  

Doch bevor sich Unruhe in ihr breit machen kann hört sie wieder diese wunderschöne tiefe Stimme in ihrem Kopf und das vertraute Gefühl vollkommener Geborgenheit breitet sich in ihr aus. Sei unbesorgt Leuana, bald wirst Du alles verstehen.

Ihr ist, als würden sie die Flüsse und Seen durcheilen, durch die sie gekommen waren. Sie ist sich dessen ganz sicher als sie spürt, wie sie tiefer und tiefer hinabschießen - das Meer!.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 21. Dez. 2002, 00:44 Uhr
Elanor träumt von wunderbaren Stränden, an denen sie mit ihren Hengsten entlang reitet. Die frische Seeluft bläst ihr entgegen und hinter dem Horizont geht ganz langsam die Sonne auf. Sie steigt von Elans Rücken und setzt sich in den Sand. Schon wieder ertönt diese seltsame, aber wunderschöne Stimme. Und plötzlich ist Elanor erwacht.
Es musste schon bald Dämmern, denn in den weit entfernten Bergen färbte sich der Himmel violett-rosa.

Elanor steht auf und sucht das Wasser ab. Von einer Muschel oder von Owany keine Spur.
So langsam kam ihr das seltsam vor.
Hatte jemand mit Absicht Owany entführt oder war das einer ihrer Rituale, die dieses Volk vollbrachte?
Ratlos steigt sie bei Pegasus auf und reitet das ganze Ufer ab, immer dicht gefolgt von den beiden anderen Hengsten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 21. Dez. 2002, 11:28 Uhr
Während Leuana~Owanys Innerstes sich längst voller Vertrauen dem Geschehen hingibt, läßt ihr Verstand ihr noch keine Ruhe. Er wühlt in den Erinnerungen und bringt längst vergessene Momente aus ihrer Kindheit in ihr Bewußtsein.

Sie sieht sich als kleines Mädchen nach dem schweren Sturm, von der Muschel gerettet, fröhlich die Beine vom Muschelrand im Wasser baumeln lassend, zu ihrer Mutter schwimmen, die sie zusammen mit den anderen Meerfrauen und -Männern rund um das Riff gesucht hatten. Glücklich hatte ihre Mutter sie am Strand in die Arme geschlossen.

Alle verneigten sich damals tief vor der Muschel und sie dachte, sie dankten ihr auf diese Art für ihre Rettung.

Danach waren alle so merkwürdig zu ihr und ihre Mutter antwortete ihr auf ihr Fragen nur, daß sie eine Auserwählte sei. Sie dachte, daß sie das auf ihr mehr menschliches Aussehen bezog, sie war ja noch so klein und erkannte mehr und mehr, daß sie anders war als die anderen Meermädchen.

Dann sah sie sich in Erinnerung in der großen Grotte mit den anderen Meermädchen sitzen und eine alte Meerfrau erzählte von einer Legende, nach der in vielen hundert Jahren der Meergeist, der auf dem hell strahlenden Grunde des Meeres wohnte, einen seiner Söhne aussandte, um ein auserwähltes Meermädchen zu ihm zu bringen, damit es ihm einen Sohn gebäre.  Das Licht, sagte die Legende, sollte so hell wie die Sonne strahlen und aus dem Innern des Meergeistes kommen. Die alte Meerfrau hatte sie während der Erzählung immer wieder liebevoll aus ihren tiefgrünen Augen angelächelt.

Leuana~Owany hört ihre Gedanken, die sich immer weiter von ihr zu entfernen scheinen, denen sie zuhört, als wären sie zwar ein Teil von ihr, doch auch irgendwie nicht sie selber. Sie ist nur noch Stille und Frieden, absolute Stille und Frieden, nur noch Bewußtsein, das alles um sich herum wahrnimmt, aber nicht im Geschehen ist, nur ein Zuschauer.

Sollte ich wirklich eine solche Auserwählte sein, ich, die ich nicht einmal eine richtige Meerfrau bin? hört sie ihre Gedanken, während sie die Felsen und Sandbänke sieht, die an ihnen vorübergleiten, obwohl ihr Körper mit geschlossenen Augen in vollkommener Entspannung auf ihrem vertrauten Lager ruht, das ihren Körper wohlig warm umschließt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 21. Dez. 2002, 12:27 Uhr
Elanor hat die Suche aufgegeben und nimmt nun die eingepackten Vorräte aus Pegasus Tasche.
Ein Stück Brot , etwas Milch und Kekse.
Sie geht zu einem Stück Grasland, das glücklicherweise nahe dem Ufer liegt. Dort lässt sie ihre Pferde vom herrlich duftenden Gras essen. Die Meerluft lässt sie in eine andere Welt abtauchen.
Sie legt sich hin und blickt zum Morgenhimmel. Es musste schon ziemlich später Morgen sein. Denn die Sonne stand nun am Himmel und erhellte das Land.

Doch plötzlich vernimmt sie die Schritte eines schnell galoppierenden Pferdes. Es ist keines ihrer Pferde, denn diese standen auf dem kleinen Grasland und hatten den
Kopf gehoben.

Sie setzt sich auf und sieht einen Reiter auf sie zusteuern. Es war ein prachtvoller Hengst. Schneeweiss und irgendwie ähnelte es dem Pferd ihres Vaters.
Und da kapierte sie wer es war. Sie sprang auf und rannte dem Reiter entgegen. Ihre Pferde waren losgestürmt .
Der Reiter verlangsamte seinen Gang und stieg ab.
Elanor rannte in seine Arme. Es war ihr Vater den sie über alles liebte.

"Kleine Elanor, hier steckst du also. Wir sind gestern am späten Abend eingetroffen, aber du warst nicht da. Zuerst machte wir uns keine Gedanken und machten es uns auf den Sofas gemütlich. Da müssen wir eingenickt sein. Am heutigen morgen fehlte immer noch jede Spur von dir und wir begannen und Sorgen zu machen.
Ich ritt die ösliche und er die westliche Seite ab.
Und nun habe ich dich gefunden." sprach er.

"Oh Vater, ich hab dich so vermisst.
aber sag, wer ist er?" fragte ihn Elanor

"Das weisst du nicht, du hast es nicht erraten?" sagte er verwundert.

Doch ehe er es ihr sagen konnte, kam ein dunkles Pferd herangepretscht.
Auf ihm sass ein junger Mann, den Elanor nur zu gut kannte.

Sie rannte ihm entgegen und rief: "Tarabas, Tarabas!"
Er sprang vom Pferd und rannte ihr entgegen.
Er umarmte sie zärtlich und die beiden küssten sich!

Jetzt gibt es hier zu sagen das die beiden ein Paar waren. Tarabas sollte auch in die Weltenstadt ziehen, sobald seine Geschäfte im alten Wohnort geregelt waren, wollte er mit Elanor ein neues Leben beginnen.

Auch er konnte sehr gut mit Pferden umgehen.Er selbst besass nur ein Pferd. Eine wunderschöne schwarz-braune Stute.

Er küsste sie auf die Stirn und sprach:"Ab jetzt werde ich nur noch dir gehören, meine Angelegenheiten sind geregelt, jetzt werden wir zusammen die Sattlerei eröffnen."
Elanor lächelte ihn an und und küsste ihn.

Die drei hatten die Kutschen vor ihrem Haus gelassen um Elanor zu suchen. Deshalb ritt ihr Vater bereits dort hin und Elanor und Tarabas waren ganz für sich alleine.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 21. Dez. 2002, 17:42 Uhr
Plötzlich kommt ein Reiter auf sie zugeritten. Er springt vor ihnen ab und spricht aufgeregt:"Tarabas, in deinem Dorf verlangt man dich und Elanors Vater ganz dringend  . Es war ein sehr weiter Weg bis hier her, ich weiss aber es scheint wirklich wichtig zu sein!"

Elanor blickt ihn traurig an. Er küsst sie auf die Stirn und sprang auf den Rücken seiner Stute. Er winkte ihr und sagte: "ich komme möglichst schnell zu dir zurück und dann ritt er los."

Nun war Elanor wieder alleine und blickte ihm lange nach.
Das war ja ein kurzer Besuch nicht wahr? spricht sie gedanklich mit ihren Pferden.
Sie setzt sich auf Wotans Rücken und reitetet im Trab den Strand entlang.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 22. Dez. 2002, 03:07 Uhr
Leuana~Owany sieht nur noch Dunkelheit um sich herum. Die Sandbänke und steil abfallenden Felswände sind irgendwo hinter ihnen verschwunden.

Doch plötzlich nimmt sie einen sanften Schimmer wahr. Sie schießen darauf zu und bald erkennt sie einen riesigen pulsierenden Lichtkörper.

Je näher sie dem strahlenden Licht kommen um so stärker spürt sie das Pulsieren als sanftes Vibrieren, das sie in sanften, aber immer stärker werdenden Wellen durchströmt.

Als sie in das Licht eintauchen kann sie kaum noch unterscheiden zwischen einem inneren Gefühl der Glückseligkeit und körperlicher Ekstase, als unzählige Tentakel sie sanft aus ihrer Muschel heben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 22. Dez. 2002, 08:19 Uhr
Elanor beginnt einige Sachen weiterzuüben, die sie mit den Pferden machen will. Doch irgendwie scheint sie überhaupt nicht bei der Sache zu sein.
Sie muss ständig an Owany denken.
Hoffentlich ist ihr nichts zugestossen!denkt sie leise bei sich.
Es scheint schon gegen den Nachmittag hin zu sein.
Elanor beschliesst einen Zettel zu hinterlassen und ein sich ein Bad zu genehmigen.
Sie schreibt:


Liebe Owany
Falls du zurückgekehrt sein solltest, verzeih mir das ich geabgen bin, aber ich habe wirklich den halben Tag auf dich gewartet. Ich werde noch ein paarmal hier vorbeikommen um zu sehen ob du zurückgekehrt bist.
Falls du mich dringend brauchst, ich bin zu Hause 0der in der Stadt. Frag einfach nach der Sattlerei.
Viele Grüsse deine Ellerina Elanor


So das sollte genügen denkt sie sich,sie steigt auf Wotans Rücken und reitet gegen die Stadt davon.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 22. Dez. 2002, 15:07 Uhr
Als Leuana~Owany in ein Meer flüssigen Lichtes gesenkt wird, denn sie sieht nur sanftes hell strahlendes Licht um sich herum, entläd sich die Spannung in ihrem Körper in wilden Bewegungen.

Er schießt hin und her, auf und ab und erst als sich  Krakenarme um ihre Hand- und Fußgelenke winden, findet er in ihnen Halt.

Gleichzeitig wird ihre Aufmerksamkeit von einem Strömen erfaßt, das in ihren Körper hineinfließt und ihren Bauch auszudehnen beginnt.

Etwas kleines Pulsierendes nimmt sie darin wahr, doch eine tiefe Entspannung bemächtigt sich ihrer und läßt sie in tiefen Schlaf fallen.

Sie wird sich leichter wirbelnder Bewegungen in ihrem Leib bewußt. Ein Strudel in meinem Bauch denkt sie wie aus weiter Ferne und spürt rhytmisches Kreisen, daß ihren Bauch mehr und mehr ausweitet. Sie hört ihren Körper stöhnen, denn das Gefühl ist übermächtig und vergebens versucht er, sich zusammenzuziehen. Immer noch schwimmt er von den Krakenarmen gehalten in dem strahlenden Lichtmeer.

Aber all das sieht sie wie durch einen Schleier und auch die Empfindungen ihres Körpers nimmt sie wie aus weiter Ferne wahr.

Doch bei all dem inneren Abstand zu dem Geschehen dringt ein starker Gedanke in ihr Bewußtsein: Ein Kind wächst in mir heran.

Doch kaum hat sich der Gedanke ihrer bemächtigt gleitet es mit der nächsten rhytmisch kreisenden Bewegung in das strahlende Lichtmeer wo Krakenarme es liebevoll empfangen. Mein Kind ruft sie mit aller Kraft durch den Schleier, doch sie erkennt die Sinnlosigkeit ihres Rufens, weis sie doch, daß sie es nie wiedersehen wird.

Eine liebliche Stimme erklingt in ihrem Kopf Mutter ich danke Dir! und Augen, die wie das Blau des Regenbogens strahlen, blicken sie aus einem wunderschönen kindlichen Antlitz an und überglücklich sinkt sie zurück.

Sie spürt nicht mehr wie ihr Körper in eine membranenartige hauchdünne Masse und ein neues Gewand gekleidet, in ihre Muschel zurückgelegt wird und sie durch die Wasser davonschießen.

Sie erwacht auf ihrem vertrauten Lager und sieht die Sandbänke und steilen Felswände an sich verübergleiten. Habe ich geträumt? fragt sie sich.

Nein meine kleine Leuana, hört sie die vertraute tiefe Stimme der Muschel, Du hast nicht geträumt. Du warst auserwählt, dem Hüter der Meere einen Sohn zu gebären.

Ich bringe Dich nun zurück zum Strand. Unter dem großen Stein wirst Du eine Höhle finden, die Dein neues Zuhause sein wird, denn auch für Dich beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt.

Ich werde zu Deinem Sohn zurückkehren, der in meiner Obhut heranwachsen wird. Deine Liebe zum Meer und Dein Mitgefühl für alles Leben ist in meiner Membrane gespeichert und so wird er über viele Jahrhunderte immer von Deinem liebevollen Wesen umgeben sein.

Verzage nicht meine kleine geliebte Leuana. Ich werde Dir geistig näher sein, als Du es zu erfassen vermagst. Rufe mich, wann immer Du mich brauchst.

Wisse auch, daß der Hüter der Meere Dir im Schlaf das Wissen über die Meerespflanzen und -Tiere und vieles mehr in Deinem Bewußtsein unauslöschbar veranktert hat. Auch wird das Meer Dir alles schenken, dessen Du bedarfst, solange Du lebst.


Sie hört die vertraute Stimme, hört die Worte, die sie spricht, doch sie kann noch nicht begreifen, was sie ihr da gerade gesagt hat. Erst als die Krakenarme sie auf den Felsen heben und sie über den See blickt dämmert es ihr langsam - sie war allein - ihre geliebte Muschel hatte sie verlassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 22. Dez. 2002, 16:07 Uhr
Elanor hatte sich entschieden nochmals nach Owany zu suchen. So reitet sie gegen den Abend hin zurück zum Ufer. Einige Zeit lang reitet sie lustlos im Kreis herum.
Doch irgenwie vernimmt sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Sie dreht sich um und reitet darauf zu.

Als sie dort ankommt endeckt sie wer es ist.
"Owany!!!!!!" ruft sie. Schnell springt sie vom Pferd und umarmt sie. Sie scheint völlig geistesabwesend zu sein.
Owany ist von oben bis unten klitschnass.
Schnellstens zieht sie Wotans Decke aus dem Beutel und deckt sie damit zu.

Owany scheint so erschöpft zu sein das sie sofort wieder eingeschlafen ist. Vorsichtig nimmt sie Elanor in die Arme und streicht über ihr nasses Haar und spricht mit ihr ganz leise:
" Es wird alles gut Owany ruh dich nur aus."

Owany macht die Augen auf und blickt sie freundlich an.
Sie lächelt sogar und Elanor erwidert dieses.
Sie ist sehr froh, dass Owany wieder hier ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 22. Dez. 2002, 17:12 Uhr
Leunana~Owany sieht die junge Frau an, die sie in eine Decke hüllt und sanft zu ihr spricht. "Elanor!" ruft sie aus, als sie die junge Frau erkennt.
"Meine Muschel ist fort, sie ist für immer fort." flüstert sie und Tränen laufen ihr über die Wangen während sie wieder auf die Wellen starrt.

Doch plötzlich spürt sie ein sanftes Pulsieren und die Erinnerung an das Geschehene reißt sie aus ihrer Trauer. Aber woher kommt es? fragt sie sich und blickt sich suchend um.

Elanor blickt sie verblüfft an. Doch dann sehen es beide. Zartes pulsierendes Leuchten geht von den goldenen Sprenkeln in ihrem Gewand aus.

Leuana~Owanys Augen beginnen zu strahlen und sie umarmt stürmisch ihre Freundin. "Ich bin nicht alleine! Ich bin nicht verlassen!" schluchzt sie, doch dieses Mal laufen Freudentränen über Leuana~Owanys Gesicht.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 22. Dez. 2002, 22:23 Uhr
An einem anderen Teil der Ufer:

Schilama bemerkt immer noch sehr wenig von dem, was um sie herum geschieht. Morgana scheint sie irgendwo hinzuziehen, sie kann aber nicht sagen wohin, bis sie ein Rauschen vernimmt und auch noch feinen Sand spürt. Schilama gelingt es kurz, die Augen aufzuschlagen und sieht den Ildorel. Der Ildorel? Ein Meer? Nein.. man hatte mir gesagt es währ ein See, aber er muss riesig sein. Ich habe noch nie eine grössere Wasserfläche, als einen kleinen See gesehen..

Ihr steht kurz ein Lächeln ins Gesicht geschrieben, doch dann fallen ihr die Augen wieder zu und ihre Gedanken sind wieder dabei, sich irgendwo in ihrem Geiste zu verirren, doch Morgana spritzt ihr genau in diesem Augenblick ein wenig eiskaltes Wasser in ihr Gesicht. Schilama ist mit einem Schlag wieder hellwach, doch damit ist auch der Schmerz wieder da, den ihr fast komartiger Zustand verdeckt hatte. Sie schägt die Augen auf und sieht, dass Morgana irgend etwas in der Hand hält und es krätig zu drücken scheint. Glaub ja nicht, dass du das hier überleben wirst, du wirst sterben, qualvoll! Nein.. werde ich nicht... werde ich nicht..
Schilamas Schmerz nimmt wieder zu und ihr Körper beginnt, häftig zu zucken ohne, dass sie es will, aber es scheint, als würde der Schmerz in ihrem ganzen Körper ausbrechen.

Schilama will schrein, doch sie hat Angst, dass er nur wieder versuchen würde, es zu verhindern und ihr dann noch mehr wehtun. Sie beisst verbissen die Zähne zusammen, und windet sich im Sand hin und her, doch der Schmerz lässt nicht nach und ihre Blicke wandern zu denen von Morgana. Flehend schaut sie Morgana an, sie weiss, dass sie ihr Bestes tut, doch sie schaut Morgana weiter mit diesem flehenden Blick an, sie kann es einfach nicht mehr länger ertragen und sie weiss auch nicht, wie lange sie das mitmacht, und ihr Körper, ehe es wieder soweit ist, dass der Dämon in der Lage ist, sie umzubringen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 22. Dez. 2002, 22:32 Uhr
Morgana erkennt das Schilama einen inneren Kampf austrägt, sie kann noch nicht sehen wie gross die Macht des Dämons ist, doch er scheint sehr grosse Macht zu besitzen, das einzige was Morgana im Moment einfällt, ist ein altes Gebet aus ihrer Heimat. Die Nacht ist schon hereingebrochen und der Mond zeigt sich zwischen den Wolken.

Morgana blickt zu der blassen Scheibe am Himmel und hebt die Hände ihr entgegen, dann beginnt sie mit dem Gebet. Die Worte kommen ihr fliessend über die Lippen, obwohl sie ihre eigene Sprache und auch das Gebet schon lange nicht mehr gesprochen hat. Kaum hat sie mit den Worten begonnen, windet sich Schilama nicht mehr und ihr Atem geht ruhiger. der Dämon ist bei weitem noch nicht gebannt, aber er ist erst einmal beschäftigt, sich aus den beschwörungsformeln zu winden. Immer wieder beginnt Morgana das Gebet von neuem, darauf wartend das Sethai bald kommt, sie muss erst herausfinden, was für ein Dämon es ist, um ihn gezielt bekämpfen zu können.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 22. Dez. 2002, 23:32 Uhr
Schilama vernimmt nur undeutlich, die Worte von Morgana, aber es scheint auch so, wie als währe dies keine Sprache die sie kennt, und Schilama versucht sich so gut es geht zusammen zu reissen. Als Morgana die Hände hebt, und anscheinend immer und immer wieder, etwas in der für sie unbekannten Sprache wiederholt, gefällt das ihrem momentan Mitbewohner überhaupt nicht: Was zum Teufel..., argrr.. dieses Miststück.. ich wusste doch das sie zu viele Talente hat...

Schilamas Schmerz veringert sich um ein Vielfaches, ihr Körper hört langsam auf zu zucken und ihr Atem wird ruhiger. Schilamas Blick fällt kurz wieder auf den riesigen See, dann wieder zu Morgana. Ihre Augen werden riesig gross, und strahlen dankbarkeit wieder, und sogar ein Lächeln huscht kurz über ihr Gesicht. Wenn ich den Dämon so, auch nur ein wenig von mir ablenken kann, dann ist es das allemal wert. Schilama beginnt leise ein Elbisches Gebet zu flüstern wobei sie dabei wieder die alt Elbische Sprache benutzt, auch wenn sie sich im klaren ist, das es lange nicht so viel bewirkt wie das von Morgana.

Auf was, oder wenn du auch immer wartest Morgana, ich hoffe er oder es kommt bald.Du hilfst ihr auch noch dabei?...arrgr.. glaub ja nicht das du das das am Leben bleibst. argrr.. lange werd ich mich von diesem dämlichen Gebeten nicht mehr abhalten lassen!! Schilama lässt sich nicht mehr von den Worten beirren, doch trotz allem zieht sich ihr Gesicht wieder zu einem harten, starrren Gesichtzug und sie weiss, das was immer es ist bald kommen muss, damit der Dämon früher oder später nicht doch wieder oberhand gewinnt....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 23. Dez. 2002, 03:54 Uhr
Plötzlich hört Morgana ein Knacken und Knistern neben sich. Aus dem Nichts erscheint in der Luft ein schwar umrandeter goldener Riss. Es gibt einen blendenden Lichtblitz und ein die Ohren betäubendes Knacken und zwei Wesen stehen vor sen beiden. Sie haben schmerzverzerrte Gesichter und sehen aus als hätten sie eben mindestens die Hölle erlebt. Der eine ist der blinde Elf Sethai. In seinen Armen hängt die noch von der Erfahrung geschockte Asrai. Sie sieht aus als habe sie vor kurzem noch geweint.

Es tut mir so unendlich leid Asrai, verzeih mir. Sie ist in großer Not.

"Du hast mich gerufen Morgana. Ich bin gekommen wie versprochen.", Sethais Stimme ist noch schwach von den Auszehrungen des Transports, aber langsam gewinnt sie wieder an Kraft. "Ich sehe Schilama. Sie ist ... ... ... nicht ganz sie selbst."

Mit diesen Worten setzt er Asrai sanft im Sand ab, damit sie die Orientierung wieder finden kann. Dann setzt er sich neben Morgana und die Sterbende und legt seine Hand auf Schilamas Brust. Sie beginnt sabft in bläulich-grünem Licht zu pulsieren, während die sichtbaren Runen auf seiner Hand beginnen ein goldenes Licht abzustrahlen.

"Erzähl mir was passiert ist."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 23. Dez. 2002, 09:33 Uhr
Elanor freut sich unheimlich für Owany. Sanft streicht sie weiterhin über ihr Haar.
Doch plötzlich vernehmen die Freundinnen ein Stöhnen und Ächtzen. Sie drehen sich danach um ,sehen aber nicht sonderlich viel.

Erschrocken blickt sie Owany an.
"Was sollen wir tun? Sollen wir verschwinden?" fragt sie sie bestürtzt. Owany erhebt sich langsam während Elanor ihr dabei hilft.

Elanor hat gemerkt das die Leute die da vorne stehen sie nicht bemerkt haben. Schnell hilft sie Owany auf Wotan und springt dann selbst hinter Owany in den Sattel.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 23. Dez. 2002, 10:17 Uhr
Schilama hört plötzlich ein Knacken, und ein Stück neben ihr erblickt sie Sethai und Asrai. Sethai setzt Asrai vorsichtig im Sand ab, und Sethai kommt zu ihr ihr legt seine Hand auf ihre Brust und das Runensymbol auf seiner Hand beginnt Golden zu leuchten. "Erzä.. was..iert ist" ist das was Schilama von den Worten hört, und kann sich erst kein Reim darauf machen, versteht es dann aber doch. Schilama weiss nun auf wenn Morgana gewartet hat, Sethai, sie wusste nicht wieso, aber sie wusste vieles nicht und gab sich damit zufrieden.

Dann beginnt sie Sethai entlich zu erzählen was vorgefallen ist, doch der Dämon scheint sich langsam aus den Beschwörungs Formeln heraus gekämpft zu haben und Schilama schaft nur Wortstücke heraus zu bringen ohne richtige Sätze dabei zu bilden:"Wildnis.. Angst.. dunkles Gefühl.. Schleier.. dunkel.. Herzen.. Dämon.. Stimme.. Träume.. Schmerz .. ungehorsam..."und noch ein noch leiseres "..tot" Schilama versuchte es so deutlich auszudrücken wie sie konnte doch sie hoffte das es reichte da sie nicht mehr herausbrachte. Sie hatte wenigstens in groben Zügen erzählt, was geschen ist.

Der Dämon zwar sichtlich beschäftigt aber denoch gab er keine Ruhe: Freu dich ich hab mich gleich vollständig gelöst.. Morgana betete zwar weiter aber es scheint als hätte der Dämon es langsam geschafft diesem zu entwischen, auszuweichen oder sich wirksam zu lösen. Schilamas Schmerz wurde wieder grösser, doch sie windete sich nicht mehr und ihr Körper zuckelte auch nicht, legentlich ihr Atmem wurde wieder schneller... Ich vermag so wenig zu tuh, so wenig zu helfen.. oh Götter steht uns bei! Schilama fällt wieder in eine Art Koma, ihre Augne aber noch geöffnet. Schilamas Atem wird immer schneller und ihre Augen starren inzwischen nur noch auf das Firnament am Himmel, doch ihr Gesicht bleibt immer noch starr und hart, nur eine einzige Träne leuft von ihrem Gesicht und ihre Hoffnung verlässt sie immer mehr...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 23. Dez. 2002, 11:31 Uhr
Elanor läuft im Schritt auf die Personen zu. Owany und Elanor steigen kurzerhand ab und schreiten nun auf die Leute zu. Am Boden liegt eine sich wendende Frau. Sie scheint grosse Schmerzen zu haben.

Elanor und Owany knien nieder. Owany betrachtet diese Frau mit einem starren Blick.

Irgendetwas scheint von einem daneben stenden Mann auszugehen. Elanor begreift nicht ganz was hier geschieht, deshalb geht sie zurück zu Wotan und beruhigt ihn sanft.

Seltsame Dinge geschehen in dieser Welt. Alles dies ist mir so fremd. denkt sie sich.

Sanft streichelt sie über den Kopf des Hengstes und dieser scheint das sehr zu geniessen.
Elanor setzt sich hin und betrachtet das Schauspiel das da geschieht.




Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 23. Dez. 2002, 12:12 Uhr
"So hat es keinen Zweck...", sagt Sethai, "...ich muß zu anderen Mitteln greifen." Erlegt seine andere Hand auf Schilamas Stirn und flüstert einige unbestimmte Worte. Dann fährt ein pulsierender Energiestoß in Schilamas schlaffen Körper. Sie bäumt sich kurz auf und Fragmente der Energie stoßen aus Ihren Extremitäten in den Boden des Flußufers und erden sich dort. Plötzlich geht Ihre Atmung ruhig und Ihr Puls ist normal. Doch das erste Aufatmen von Morgana wird erstickt als sie in Ihre Augen blickt. Sie sind weiß. Keine Farbe ist mehr in Ihnen zu erkennen. Es ist als hätten sich Wolken über Ihre Seele gelegt.
"... ... Nun ist es an Ihr, ich kann sie nur führen...". Die Worte des Sehers kommen wie aus einer weiten Ferne. Sie hallen dumpf in den Köpfen der Zuhörer nach.

Derweil an einem fernen Ort:
Schilama steht im Nichts. In einem dunkeln Nichts. so weit Ihr Auge reicht nur Einmöde und Nebelschwaden. Sie kann es kaum fassen. Gerade war sie noch in Todesqualen und nun ist sie ... ... ... wo ist sie eigentlich und was ist geschehen. Sie schaut an sich runter und bemerkt mit Schrecken, das sie nackt ist. Kälte beginnt sie zu umfassen. Wo ist sie hier?
"Du bist in Deiner Seele, Schilama", hört sie die vertraute Stimme des blinden Elfen. Sie dreht sich zum Ursprung der Worte um und dort steht... ... Sethai? Seine Gestalt wirkt anders als sonst. Er trägt Roben aus schimmernder Energie und ... er ist nicht länger blind? Und er wirkt stark. Erstaunen zeigt sich auf Ihrem Gesicht. "Ja, ich bin es. Du siehst meine Geistform. Mein Geist ist heil und unversehrt un daher auch meine Form hier. Aber wir müssen uns eilen. Dir steht etwas bevor. Der Dämon war kurz davor Dich zu töten. Dein Wille zum Leben wird nun entscheiden wie es ausgeht. Ich hatte nicht das Vermögen Ihn aus Dir zu pressen ohne Dich schwer in Mitleidenschaft zu ziehen. So blieb nur dieser Weg. Ich habe Ihn weiter in Dich geschleudert, in Deine Seele. Mit Dir zusammen. Hier müßt Ihr austragen, was Ihr begonnen habt. Hier ist er verwundbar, gerade durch Dich. Du mußt Dich Ihm stellen wenn Du hoffen willst zu überleben. Aber die Konsequenzen und das Risiko sind gestiegen. Wenn Du unterliegst, dann wirst Du nun nicht einfach sterben. Deine unsterbliche Seele wird vergehen und Dein Körper wird Ihm unterstehen. Aber es bleibt kein anderer Weg. Und noch etwas. Ich kann Dir nicht mit Tat zur Seite stehen. Dies ist Dein Innerstes Selbst. Nur Du kannst hier handeln. Ich kann Dich nur führen." In der Ferne erschallt ein grausiger Schrei...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Asrai am 23. Dez. 2002, 13:35 Uhr
Unendlich hilflos fühlt sich Asrai als sie auf Sethai und Schilama blickt. So beschließt sie, vorerst nichts zu tun, da sie sowieso nicht helfen könnte. Sethai wird wissen, wie er ihr helfen kann. Zumindest hoffe ich es., denkt sich Asrai im Stillen und beobachtet das Geschehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 23. Dez. 2002, 13:56 Uhr
Schilama ist mit einem Schlag wie an einem anderen Ort und fragt sich wo sie ist. Bis sie Sethai sieht der aber stark verändert vor ihr erscheint, und Schilama hört ihm zu, und was sie hört, kann sie erst gar nicht so recht glauben, bis ein fürterlicher Schrei die ganze neblige Umgebung durchhallt. Ihr läuft ein schauer über den Rücken, ihr ist kalt und sie füllt sich nicht wohl in ihrer blossen Haut. "Ich bin froh das ich noch lebe, und ich danke dir, Sethai! Doch.. wie kann ich es mit ihm aufnehmen, was soll ich tuhn?" bevor Sethai irgend etwas hätte erwieder können, schallt eine andere Stimme durch ihre Seele:"Ich glaub es einfach nicht, er hat es doch tatsächlich gewagt... Ahh sie da, wenn haben wir denn da, Schilama in ihrer vollen grösse Haha.. Schilama überkommt eine ungeheure Wut! was er alles mit ihr angestellt hatte ohne das sie sich währen konnte, ohne das sie irgend etwas hätte tuhn können, und nun steht sie ihm Gegenüber, dem Dämon, einem Monströsen Wesen.

Schilama fühlt sich hier stärker, im Verhältnis zu ihrem Körper voher.Wenn das meine Seele ist, dann gelten zumindest in gewisser weise meine Regeln
Schilama ist mit einem Schlag wieder in ihre übliche Tracht gehüllt, aber die Farben sind viel heller.. "Sie mal einer an, du hasst es sogar verstanden was das hier ist, nicht war?!" Er sieht den Fremden denn er durch Schilama aber kennt, es ist Sethai der immer noch ein Stück entfernt von ihr steht.

Ah ja! Deswegen sind wir hier, dein Freund hier hat uns mit seiner Macht hier her versetzt. Er will dir helfen, das ist nett, doch er weiss genau das er nichts kann ausser Ratschläge erteilen, stimmt es nicht Sethai! Der Dämon stürtz sich plötzlich, blitzschnell auf Sethai, der anscheind ziemlich verblüft ist. Der Dämon stösst ihn mit einm riesen Ruck hinfort, und Sethai scheint kurz darauf fast zu verschwinden.

" Widerstansfähiges Kerlchen!" "Was hast du mit ihm gemacht? Sethai geht es dir gut?" " Nichts weiter. Ich hab nur versucht seinen Geist dahin zu bringen wo er hindgehört, aber ich hab ihn unterschätzt! Was solls, er stört mich nicht weiter, ich bin schliesslich wegen dir hier..Haha.." Schilama sieht Sethai gebannt an, der immer noch ein wenig verzerrt ausieht, aber wieder immer klarer zu sehen wird, und Schilama blickt ihn hilflos an und wartet drauf das er irgend etwas erwiedert..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 23. Dez. 2002, 16:03 Uhr
Morgana wird aus ihrem Gebet gerissen, als sich ein goldener Riss neben ihr bildet und Sethai und Asrai daraus erscheinen.Schnell erfasst Sethai die Lage und hat sich schon über Schilama gebeugt.

Morgana sieht den blauen Schimmer und die goldenen Runen, als dies aber anscheinend nicht hilft, versucht Sethai etwas anderes, sie kann fühlen wie sich die aura der beiden verwandelt und sie sich in eine Welt ausserhalb dieser zurückziehen.

Morgana kann nur erahnen, wohin sie gegangen sind, um den Dämon zu bekämpfen muss man ihm gegenüber treten und das kann man nur in sich selbst.Hoffentlich reicht Sethais Kraft, ich kann nicht zu den beiden, aber die Göttin kann es vieleicht.

Morgana beginnt erneut mit einem Gebet zu ihrer Göttin.Ihr singsang wird mit der Zeit sehr monoton und rythmisch.

Es dauert eine Weile, doch dann erscheint in Schilamas Seele eine weisse strahlende Frauengestalt.Ich kann dir bei deinem Kampf nicht helfen, aber ich kann dir Kraft geben, mehr Kraft, als du selber hättest. Morgana steht auch an deiner Seite, obwohl du sie nicht sehen kannst.spricht die Frauengestalt Schilama an. Als die Frau zu Schilama geht und ihr die Hand auf die SChulter legt, durchströmt Schilama ein Gefühl der Wärme, Hoffnung und Liebe.Dies sind Gefühle die stärker sind als die dunkle Seite, halte diese Gefühle fest, sie geben dir Kraft.

Morganas Haltung hat sich geändert, obwohl sie noch immer die monotonen Worte in der alten Sprache murmelt. Sie scheint in eine Trance gefallen zu sein und bekommt nichts mit von den beiden Frauen auf dem Pferd, die sich ihnen genähert haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 23. Dez. 2002, 16:07 Uhr
Langsam fügt sich Sethais Bild wieder zusammen und er wird wieder klar. Klarer als zuvor sogar, und ein goldener Rand umfasst seine Gestalt und zuckt über seine äußere Form. Es sieht aus als würden sich goldene Schlangen über seine Gesalt winden. Und Sethai lächelt erst, dann lacht er sogar leise. "Aber Du hast anscheinend nicht genau bemerkt wo du hier bist und welche Regeln gelten. Verschwende Deine Angriffe und Deine Kraft ruhig auf mich. So hat sie es leichter Dich zu vernichten." Der Dämon hält kurz inne, dann geht etwas wie ein Schauder durch seine Gestalt. "Ganz richtig, jetzt hast Du es verstanden, nicht wahr. So wie das Risiko für Schilama hier größer ist, ist es auch so für Dich. Wenn Sie Dich hier besiegt, dann bist Du nicht nur vertrieben, zurück in Deine Welt, dann wirst du vernichtet! Du kannst nie wieder sein!" Diese letzten Worte hallen durch den Raum und jedem Anwesenden wird nun wirklich klar um was es hier geht.

In der materiellen Welt unterdessen geschieht etwas für alle Betrachter noch weit Seltsameres. Für einen kurzen Moment zuckt Sethai zusammen. dabei gleitet das Tuch, das er von Ganion erhalten hat, aus seinen Roben und fällt wie von selbst über seinen Arm. Das aufgestickte Muster erwacht plötzlich zu goldenem Leben und windet sich über den ganzen Körper des Elfen, umfasst Ihn wie das Flechtwerk eines Efeu und strahlt sein Eigenes dunkles Leuchten aus. Ein leises, dumpfes Summen ist zu hören.

"Schilama, dies ist Deine Seele. Hier gelten Deine Regeln, soweit Du die Kraft hast sie durchzusetzen. Er kann nur über den Teil bestimmen den er bisher infiziert hat. Sei stark und zerschlage sein Sein." Instinktiv spürt Schilama, das dies stimmt. Doch wieviel der Seele ist wirklich noch unter Ihrer Kontrolle?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 23. Dez. 2002, 16:37 Uhr
Schilama vernimmt kurz die Fremde Frau die ihr auf die Schultern fasst und ein Gefühl von Wärme, Hoffnung und Liebe durchflutet sie. Sie hört der Frau noch kurz zu und nickt leicht. Dann wendet sie sich wieder zu Sethai, der leicht zu lachen beginnt und mit den Dämon ein paar Worte wechselt. Als sich Sethai wieder zu Schilama wendet und ihr es noch einmal klar zu machen versucht was hier passiert, hällt Schilama kurz Inne. Während der Dämon sich weiter unterhällt: "Nun denn, dann hab ich mich eben geirrt, doch glaub ja nicht das die kleine damit schon gewonnen hatt, ich hab schon viele Kämpfe beschritten und sie noch keinen!" Der Dämon dreht sich ab, und wendet seine Blicke wieder auf Schilama.

Schilama spürt noch immer eine unentliche Wut und als sie sich dies genauer bewusst machte wusste sie es! Das war der Teil, den Schilama nicht mehr kontrollierte, es war der Teil von Schilama der sie nie sein wollte, doch genau dieser Teil lag unter seiner Kontrolle! Schilama lässt sich aber auch noch einmal die Worte der Frau durch den Kopf gehen, fühlt in sich heinein, und fühlt dann auch wieder die Wärme, die Hoffnung und die Liebe und alles Gute was sie eigentilch ist. Die Wut die sie spührte gehörte nicht ihr, der Dämon nutzte sie nur um macht über sie zu erlangen.

"Du hast ausgepielt" sagt Schilama und schaute den Dämon dabei in seine monströsen Augen. Etliche Minuten vergehen ohne das sich irgend etwas tuht. Mein Körper, mein Geist, und meine Seele. Es gehört mir, die Gefühle gehören mir, doch die Wut gehört ihm und ein Teil meiner Seele wird er wohl mit sich reissen... Schilama schaut den Dämon noch mal gebannt an, Schweiss läuft ihr von ihrem Geist-Körper wobei es dem Dämon nicht viel anders zu gehen scheint. Dann beginnt Schilama in der alt Elbischen Sprache zu beten, die Sethai wahrscheinlich kennt, und gleichzeitig versucht sie den Dämon in ihrer Seele zu zerstören.

"Nein.. nein.. so leich wirst du mich nicht los.. ich werd leben und dich beherschen" Schilama spührt wieder Schmerzen, doch den Dämon scheint es heftiger zu erwischen, während Schilama ihr Gebet spricht erscheint ein weiss-grünes Licht das den Dämon umhüllt. Schilama verspührt den Schmerz des Dämons als währe es ihr eigener, beginnt zu schreien, doch sie hört nich auf ihn mit diesem vernichtenden Licht zu umhüllen, langsam, viel zu langsam geht es voran. Der Dämon wird immer mehr von dem Licht eingehüllt und langsam fängt sich sein Körper an aufzulösen. Plötzlich fährt dieser auf sie zu und versucht ihren Geist wieder in ihren Körper zu jagen, doch es gelinkt ihm nicht und Sethai und die Frau stehen auch noch dabei.

Schilama kämpft verbissen mit dem Dämon, der sich immer weiter auflösst, doch auch sie bleibt nicht ungeschorren. Immer mehr zehrt es an ihren Kräften, und ihre schreie ertönen lautstark in ihre Seele. Doch sie gibt nicht nach auch wenn der Dämon immer wieder versucht ihren Geist in ihren Körper zurück zu schleudern.

Der Dämon lösst sich langsam auf, beginnt zu kreischen und zu flehen, fast kriegt Schilama Mitleid, doch sie weiss wenn sie jetzt nicht dran bleibt, ist sie verloren. Sie spricht weiter ihr Gebet vor sich hin, und versucht ihn mit all ihrer Kraft in die Hölle zu schicken. Auf einmal, verschwindet der Dämon ganz in das weiss-grüne Licht eingehüllt, das dann auch verschwindet. Durch ihren Seele sind noch laute Schreie von ihm, und ihr selbst zu hören, doch er ist Weg, fort, für immer. Schilama fühlt sich einerseits befreit, erschöpft, aber auch verändert...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 23. Dez. 2002, 18:02 Uhr
Leuana~Owany ist dankbar für Elanors liebevolle Zuwendung und sie begreift, daß sie durch diese junge Frau reich beschenkt wurde, wenn auch ihre geliebte Muschel nicht mehr bei ihr ist. Sie ist bereit, die Veränderung in ihrem Leben zu akzeptieren.

So in Gedanken versunken vernimmt sie plötzlich ein Stöhnen und sieht, wie auch Elanor danach lauscht.  Sie ist froh, daß Elanor ihr hilft, als sie sich noch etwas mühsam erhebt, denn sie fühlt sich doch noch ein wenig schwach auf den Beinen. Erst auf Wotans Rücken, auf den Elanor sie hebt, kehrt ihre vertraute Kraft zurück und sie flüstert in die Ohren des edlen Hengstes: "Danke Wotan, Du Guter!" und streichelt liebevoll seinen glänzenden Hals.

Langsam trabt Wotan von Elanor gelenkt in die Richtung, aus der sie immer noch die Geräusche vernehmen.

"Laß uns nachsehen, ob wir helfen können." wendet sie sich zu Elanor um, die Wotan daraufhin im Schritt weiter auf eine Gruppe zulenkt, die sie nun im fahlen Licht des Mondes vor sich in der Dunkelheit klar erkennt.

Elanor springt von Wotans Rücken, ergreift ihre Hand und zieht sie hinunter und hinter sich her. Bei der Gruppe angekommen erkennt sie ein Mädchen im Sand liegen, um das sich die anderen der Gruppe bemühen.

Erschrocken blickt sie auf die wie tot Daliegende. Doch sie spürt mehr. Sie tritt zurück, denn sie will die beiden, die sich um das Mädchen bemühen nicht bei ihrem Wirken stören.

Wie kann ich ihr nur helfen? fragt sie sich, während sie auf das Wasser zugeht.

Sie steht da und blickt in die Fluten.  Dann geschieht, was ihr die Muschel vorhergesagt hat. In ihrem Kopf beginnt es zu pulsieren und sie hört einen uralten Rhytmus, in Tönen aus ihrer Kehle fließen, leise - ganz leise, kaum hörbar für die anderen, doch das Auf und Ab der Töne erzeugt eine Schwingung, die alles um sie herum in tiefen Frieden hüllt.
 
Wie in Trance steht sie da und lauscht ihrem Gesang und die goldenen Sprenkel in ihrem Gewand pulsieren zum zweiten Mal seit ihrer Rückkehr in sanftem Schimmer.

Der Gesang gleitet über das Wasser, erfüllt den Strand und zieht alles Leben um sie herum in seinen sanften Bann.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 23. Dez. 2002, 20:10 Uhr
Sehr schnell und abrupt erwacht Morgana aus ihrer Trance. Sie blickt sich ein wenig verwirrt um, sieht dann Sethai, der noch über Schilama gebeugt ist und Asrai dieetwas hilflos wirkt. Dann erblickt sie die beiden anderen Frauen. Die eine steht bei einem wunderschönen Pferd, und die andere steht direkt am Wasser und eine Melodie klingt von ihr aus herüber. Die Töne wirken seltsam, so etwas hat Morgana noch nie gehört.Ein wenig erinnert es sie an den Gesang Calyras, und doch ist er ganz anderes.Morgana reisst ihren Blick von der seltsamen Frau los und geht hinüber zu Schilama und Sethai.

Sie kniet sich neben Sethai in den Sand und spricht ihn leise an."Wie geht es ihr, ist der Dämon verschwunden oder ist er nur woanders hin gegangen, dann müssten wir ihn finden."
Leicht berührt Morgana Schilamas Stirn sie fühlt sich heiss und auch glatt und kühl an, ihre Aura ist geschwächt und doch ist sie beinahe wieder normal. Als Morganas Finger zum Hals Schilamas hinuntergleiten, spürt sie einen flachen Herzschlag, Schilama ist sehr geschwächt und ihr Herz schlägt unregelmässig. Morgana kramt mit der anderen Hand in einem ihrer Beutel am Gürtel, bald hat sie gefunden, was sie suchte. Eine kleine grüne Phiole kommt aus dem Beutel, vorsichtig öffnet Morgana sie und träufelt twei winzige Tropfen auf Schilamas Lippen.Ganz leise und sanft spricht sie zu Schilama "Du hast es überstanden, es wird alles wieder gut."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 23. Dez. 2002, 20:11 Uhr
Elanor lauscht dem wunderbaren Gesang von Owany.
Er klingt so voller Gefühle und Sehnsucht.
Sogar traurig.
Selbst Wotan scheint wie in Trance, denn er scheint die Augen geschlossen und wiegt langsam den Kopf hin und her.

Elanor träumt von grossen Wäldern und Feldern über die sie reitet. Alles scheint so wunderbar und herrlich.
Vor Freude beitet sie die Arme aus als wolle sie die ganze Welt umarmen.

Plötzlich erwacht sie aus ihrem Tagtraum und erblickt Owany am Ufer kniend.

Schnell rennt Elanor zu ihr und legt ihren Arm um sie.
Leise flüstert sie ihr zu: "Komm Owany, ich glaube nicht das wir hier gebraucht werden. Gehen wir zu mir inds Lederhäuschen. Dort ist es warm und ich kann dir trockene Kleidung geben. Komm ich habe Angst um dich."



Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 23. Dez. 2002, 20:34 Uhr
Schilama wird abrupt wegerissen, und ist wieder in ihrem Körper, und ihre Augen bekommen wieder Farbe, doch fallen sie sogleich zu. Schilama hört eine seltsame melodische Stimme erklingen, die mehr als nur ein Ohrenschmaus ist, sie scheint Kraft zu geben. Sie versucht, die Augen zu öffnen, doch ihr Körper ist geschwächt und nicht minder ihr Geist, doch ihre Mundwinkel breiten sich zu einem kleinen Lächeln aus.

Sie ist noch zu schwach, um irgend etwas von sich zu geben, fühlt aber erst jetzt die Hände von Sethai, die eine auf ihrer Stirn und die andere auf ihrer Brust, und die Hand von Morgana, als sie von ihrer Stirn zu ihrem Herzen wandert. Dann spürt sie noch ein paar kleine Tropfen an ihren Lippen, die in ihren Mund und dann auch in ihre Kehle hinunter gleiten. Die beruhigende melodische Stimme, die sie vernimmt, und dann auch noch die ermunternden Worten von Morgana machen sie glücklich!

Darauf hatte sie gar nicht mehr zu hoffen gewagt, doch trotz allem merkt sie die Veränderung. Ein Teil ihrer Seele hatte der Dämon verändert, duch die vielen Eindrücke von Bildern, Gedanken und Gefühlen, die so real waren, als hätte sie das wirklich erlebt. Sie wusste, dass dies nicht so war, doch es hatte einen Eindruck hinterlassen, zu wissen, was töten ist, ohne es wirklich getan zu haben, und trotz dessen, es zu fühlen, als hätte sie es getan, war nicht nur beunruhigend, sonder auch irritierend.
Es ist egal, ich lebe, ich lebe, ich bin nicht tot. Ich würde den beiden jetzt so gerne danken, doch ich kann nicht, ich bin noch viel zu schwach.. Aber ich muss doch Morgana bei den Verwundeten helfen, steh auf, mach schon...
Schilama war nun mal eher bedacht, den Andern zu helfen, als sich selbst und versucht ihren Körper in Bewegung zu bringen. Sie schafft es, kurz ein wenig ihre Augen zu öffnen, aber sie fallen sogleich wieder zu und ihr Körper entspannt sich, und schon ist Schilama völlig entspannt eingeschlafen..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 23. Dez. 2002, 21:02 Uhr
Leuana~Owany blickt überrascht zu ihrer Freundin auf und verstummt mit ihrem Gesang. Lächelnd spricht sie zu ihr: "Oh Elanor, die Nässe macht mir nichts aus, im Gegenteil, ich brauche sie. "und fügt erklärend hinzu: "Ohne die Feuchtigkeit meines Gewandes würde ich austrocknen. Aber gerne würde ich mit zu Dir in Dein Haus gehen um zu sehen, wo du wohnst. Doch laß mich erst sehen, ob sie noch unsere Hilfe brauchen," und mit einem Blick auf das Mädchen: "sie sieht nicht so aus, als wenn sie nachhause laufen könnte. Meinst Du Wotan würde sie auf seinen Rücken lassen?"

Mit federnden Schritten ist sie bei dem Mädchen und spricht ihre beiden Helfer freundlich an: "Mein Name ist Owany" und auf ihre Freundin zeigend: "und sie meine Freundin Elanor. Können wir Euch irgendwie behilflich sein?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 23. Dez. 2002, 22:26 Uhr
Auch Sethai kommt wieder zu sich. Er sieht offensichtlich geschwächt aus. Die glühenden Linien sind von seiner Gestalt verschwunden und wieder auf das Tuch zurückgekrochen. Langsam erhebt er sich. "Schilama ist wieder fast wie vorher. Der Dämon ist vernichtet. Er wird nicht wiederkehren." Dann stolpert er zu Asrai und kniet vor Ihr nieder.
"Verzeiht mir bitte." Dann sinkt er nach vorne und fällt zu Boden. Regungslos liegt er vor Ihr im Sand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 24. Dez. 2002, 08:21 Uhr
Elanor nickt ihrer Freundin zu. Schon ist Owany bei den Leuten und fragt sie nach unserer Hilfe.

Elanor ist ihr gefolgt dicht gefolgt von Wotan.
Doch plötzlich schreckt sie auf.
Der Mann der neben ihr stand ist zu boden gesunken.
Elanor fällt auf die Knie und hält  sanft seine Hand .
Während auch Owany sich um den Mann am boden sorgt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 24. Dez. 2002, 08:49 Uhr
Sethai's Worte beruhigen Morgana einen kurzen Moment, doch als er vor Asrai zusammensinkt, wendet sie sich direkt zu ihm hin.

Hoffentlich hat er sich jetzt nicht übernommen, seine Wunde ist wohl doch noch nicht verheilt.

Als sie Sethai berührt, um seinen Puls zu fühlen, sieht sie eine goldene Lichtgestalt, es ist nur ein kurzer Moment, doch ihr wird sofort klar, es ist Sethai in der anderen Welt. Dies ist die Gestalt, die auch die letzten Visionen zu ihr gesprochen hat. Sethai's Puls ist genau wie Schilamas sehr schwach, doch nicht so geschwächt, um sich Sorgen zu machen.

Dann endlich wendet sie sich Owany und Elanor zu.
"Entschuldigt, wenn ich nicht sofort reagiert habe. Mein Name ist Morgana und ich möchte euch herzlich für die Hilfe danken, die ihr uns mit eurem Gesang gegeben habt.Schilama, das ist die junge Elbe hier, wird euch auch sehr dankbar sein."

Morgana wendet sich kurz wieder Sethai zu der leise gestöhnt hat, doch er hat seine Augen weiter geschlossen.Es scheint als würde er tief und fest schlafen, um seine verbrauchte Energie wieder aufzufüllen. Morgana ist sich bei Sethai unsicher, was sie ihm an Medikamenten geben kann, er ist ihr trotz allem noch ein grosses Rätsel, obwohl sie ihn mittlerweile zu ihren Freunden zählt.Ich sollte Schilama zu mir nach Hause bringen und Sethai wohl auch, ich muss auch noch an Ninianes Baum vorbeischauen, die anderen werden sich sicher schon wundern, wo wir so plötzllich hin verschwunden sind.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 24. Dez. 2002, 09:16 Uhr
"Wir könnten eure Freunde auf mein Pferd setzten,wenn es nötig sein sollte und sie zu eurem Zuhause bringen!" spricht die immer noch am Boden kniende Elanor.
"Wotan ist stark und vermag auch mehr als einen Menschen zu tragen. Wäre das eine Hilfe für euch, denn ihr seht ziemlich mitgenommen aus."

Owany nickt während Elanor zu Morgana spricht.
Sie stand die ganze Zeit neben Wotan der ständig ganz sanft wiehert.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 24. Dez. 2002, 11:24 Uhr
Besorgt schaut Leuana~Owany zu dem am Boden Liegenden, dann auf ihr Gewand.

Sie hatte bei all den, sich überschlagenden Ereignissen, seid ihrer Rückkehr vom Meeresgrund ihr neues Gewand wohl bemerkt und das leuchtende Pulsieren der Lichtpunkte darin, doch sie hatte noch keine Zeit gefunden, nachzusehen, ob sich die Dinge aus ihrem alten Gewand darin befanden.

Sie tastet es nun schnell mit flinken Händen ab und fühlt in den, wie breite Falten übereinanderliegenden Schichten, große flache Taschen. Sogar an der gewohnten Stelle spürt sie die vertraute Muschel. Sie zieht sie hevor und geht zu dem am Boden Liegenden.

"Es wird ihm helfen" spricht sie, sich zu Morgana wendent und kniet zu ihm nieder. Mit leicht kreisenden Bewegungne trägt sie auf seine Stirn und auf die Innenflächen seiner Handgelenke eine grün-golden schimmernde Substanz, während sie kaum hörbar, sich immer wiederholende Silben, in sanftem Rhytmus singt.
Doch wie erstaunt ist sie, als der grün-goldene Schimmer ihrer vertrauten Salbe im Rhytmus des Gesangen zu pulsieren beginnt.
"Oh danke Hüter der Meere, danke für das wundervolle Geschenk!" wendet sie sich voller Liebe geistig an das strahlende Lichtwesen, das in ihr und ihrer Salbe pulsiert und eine Träne läuft über ihre Wange, sie fühlt sich so geborgen in dieser Gewißheit, so behütet und beschützt und sie weiß, daß sie sich nie wieder verlassen fühlen würde, nie wieder....

Sie erhebt sich und geht zu dem Mädchen hinüber und trägt auch bei ihr diese Substanz auf, doch die Silben, die sie bei ihr leise singt, kommen in stärkerem Rhytmus, viel kraftvoller aus ihr hervor und auch das pulsierende Leuchten ist stärker.

Sie singt, doch die Silben fließen aus ihr heraus, nicht willentlich von ihr gelenkt, sie öffnet nur ihr Herz und dann geschieht es, doch es macht sie glücklich, unendlich glücklich und tiefe Dankbarkeit erfüllt sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 24. Dez. 2002, 13:54 Uhr
Schilamas Schlaf war nur von kurzer Dauer, sie wird durch irgend etwas wieder in die wache Welt zurück geholt. Doch dieser kurze Sekundenschlaf hat ihr schon gut getan. Dann spührt sie plötzlich ein sanftes Pulsieren an der Innenseite ihres Handgelenks und an ihrer Stirn.
Ein wenig erschreckt öffnet sie, die noch ziemlich schwerfälligen Augen, erst sieht sie nur das Firnament, doch schafft sie es, ihren Kopf ein wenig zur Seite zu drehen.

Schilama erblickt eine seltsam ausehende Frau, und sie hat etwas Seltsames an sich, es erinnert sie erst an Asrai, doch es ist viel intensiver. Es sieht aus, als wäre sie ständig feucht, ihr Haar ist glatt und auch ihr Gewand scheint durch und durch etwas Nasses an sich zu haben. Das komisch Pulsierende, und die salbenartige Creme, scheint ihrem Körper Kraft zu geben..

Doch dies hohlt sie auch wieder zu sich selber, wo sie schon lange nicht mehr gewesen ist, zu ihren Gedanken die sie so lange nicht mehr beachtet, geschweige denn beantwortet hat: Ist er weg?.. Doch, ja er war doch weg?! ..Wie geht es den Andern? ..Morgana? ..Sethai?.. Asrai war doch auch hier? ..War das ein Traum? Was war ein Traum, von dem, was ich gesehen habe? Habe ich wirklich all die Leute getötet?.. Schilama ist total irritiert, doch sie ist sich sicher, dass der Dämon weg ist, doch den Rest kann sie sich nicht beantworten. Verdutzt schaut sie mit ihren halb offenen Augen auf Morgana, Asrai, und dann Sethai, der am Boden liegt!

Sethai..? was ist mit ihm? Hab ich ihm umgebracht?.. was habe ich alles getan und was nicht? Schilama hebt leicht ihre Hände, die sich aber noch wie Butter anfühlen, schaut sie an, und ihr schiessen dabei noch nicht verarbeitete Bilder durch den Kopf und lässt die Hände wieder zu Boden fallen. Nein.. nein... ich war das nicht.. ich war das nicht..! Noch ganz irritiert von den ganzen Ereignissen schaut sie Morgana einen Moment an und bringt leise die Worte heraus: "Wie geht es Sethai?.. Lebt er noch? ..Hab ich ihn umgebracht?" Schilama ist deutlich anzusehen, dass sie noch völlig durcheinander ist, und auf ihrer Stirn sind auch wieder viele kleine Schweisperlen zu erkennen, während sie mit ihrem Blick von Asrai, auf Sethai, zu der Fremden und dann wieder zu Morgana wandert...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 24. Dez. 2002, 13:56 Uhr
Elanor schreitet zu Owany und legt ihre Hand auf ihre Schulter. Owany blickt sie freundlich an und Elanor umarmt sie sanft.
Elanor ist sehr froh das sie Owany zur Freundin hat, das merkt selbst Owany.

Elanor blickt auf auf die leuchtenden Punkte auf Owanys Gewand. Sanft legt sie ihre Hand darauf. Die Punkte werden zu einem sanften rosa. Elanor lächelt Owany freundlich an und Owany erwiedert dieses.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 24. Dez. 2002, 15:28 Uhr
Von den Stellen an denen die Salbe aufgetragen wurde steigt plötzlich ein grünlich-blauer Rauch auf und Sethai fährt aus der Ohnmacht auf. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt und er kann einen Aufschrei so gerade noch unterdrücken. Sofort greift er in seine Tasche, scheint kurz etwas zu suchen, zieht eine Flasche hervor und beginnt dann ein Pulver auf seine Handflächen und seine Stirn zu streuen. Kurzeitig bedeckt die Stellen ein schwarzer Film unter dem es brodelt und an dessen Rändern nun goldene Dämpfe austreten. Dann löst er sich auf und darunter ist alles fast wie vorher. Nur das seine Haut an den Stellen nun noch dünner scheint als normal und eine ungesunde Farbe angenommen hat.

Dann richtet er sein Wort an die Frau aus dem Wasser. Mit schwacher Stimme sagt er: "Ich weiß Ihr habt es nur gut gemeint Leuana~Qwany, aber Heilmagie dieser Art führt bei mir leider zu ... ... unerfreulichen Ergebnissen. Trotzdem danke ich Euch, das Ihr Schilama geholfen habt."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 24. Dez. 2002, 15:39 Uhr
Elanor ist sofort aufgeschreckt als Sethai aus seiner Ohnmacht erwacht. Wie vom Blitz getroffen ist sie auf den Beinen. Schnell hat Sethai seinen Schmerz beseitigt.
Er spricht mit Owany über ihre Heilkunst.

Sanft nimmt sie seine Hand und hilft ihm auf die Beine.
"Ist alles in Ordnung mit euch?" fragt sie ihn besorgt.
Als er ihr geschwächt zunickt, streicht ein Lächeln über ihr Gesicht. Irgendwie gefällt ihr dieser Mann. Vorsichtig legt sie ihren Arm um seine Schultern um ihn zu wärmen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 24. Dez. 2002, 15:54 Uhr
"Danke. Mein Name ist übrigens Sethai. Und diese schöne Frau neben mir ist Asrai. Morgana und Schilama wuden Euch ja schon vorgestellt, Elanor. Doch Ihr braucht mich nicht länger stützen. Ich kann mich wohl selbst weiter aufrecht halten. Doch brauch ich Ruhe und vieleicht einen Tee. Und ich glaube Schilama, Morgana und Asrai geht es gemau so. Wir alle haben einige Anstrengungen hinter uns, ob freiwillig oder unfreiwillig. Ich schlage vor wir suchen alle einen gastlicheren Ort auf."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 24. Dez. 2002, 16:26 Uhr
Liebevoll erwiedert Leuana~Owany Elanors Zuneigung und schließt sie in die Arme. Sie schaut überrascht auf die sich in rosa verfärbenden Lichtpunkte, als Elanor ihre Hände auf sie legt. "Liebst Du diese Farbe Elanor?" fragt sie überrascht ihre Freundin und blickt sie fragend an.

Doch plötzlich wird ihre Aufmerksamkeit auf den zuvor Ohnmächtigen gezogen und überrascht und verwundert beobachtet sie, was mit den Hautstellen geschieht,wo sie kurz zuvor die Substanz aufgetragen hat. Sie kann es nicht fassen. Wie konnten die pulverisierten Algen aus den Tiefen des Meeres eine solche Reaktion auslösen? Ihre regenerierende Kraft konnte keinem Lebewesen schaden, das wusste sie tief in ihrem Innern. Er hat sie aus eigenem Willen abgewiesen! schießt es durch ihren Kopf und sie sieht ihn nachdenklich an. Ich bin ihm zu nahe gekommen! denkt sie erschrocken. Soll ich denn nicht mehr den Lebewesen helfen, wenn mein Herz ihrer Not gewahr wird? Ich wollte ihm doch gewiß nicht schaden!

In ihrem aufkeimenden Zweifel erklingt wie aus weiter Ferne und doch so nah eine vertraute Stimme, die sie so liebt: "Meine kleine Leuana, laß Dich nicht beirren, nicht Du hast ihm geschadet, das war er selber als er Deine Hilfe zurückwies."

Zwischen einem Glücksgefühl, ihre geliebte Muschel zu hören und dem Zweifel in ihrem Herzen noch hin und hergerissen wendet sie sich fragend an sie: "Hätte ich es aber nicht vorher bedenken müssen?" denn für sie war der Gedanke unerträglich, einem Wesen Leid zuzufügen.

"Es war seine Entscheidung mein Kind - laß Dich nicht in die Dunkelheit des Zweifels ziehen, sie lauern überall in der Menschenwelt und schwächen Dein sanftes und lichtes Wesen. Gehe in Deine Höhle, dort will ich Dir helfen, alles zu verstehen!"

Leuna~Owany zögert keinen Moment. "Bitte verzeiht Elanor, ich muß zurück in mein nasses Element." und an die anderen gewandt: "Ich freue mich, Euch kennengelernt zu haben, doch nun muß ich Euch verlassen." und mit wenigen federnden Schritten ist sie beim Wasser, gleitet hinein und ist in den Fluten verschwunden.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elanor am 24. Dez. 2002, 17:01 Uhr
Elanor ist aus der bewunderung von Sethei erwacht, als Owany ohne vile zu sagen im Wasser verschwindet.
Sie will sie noch fragen wann sie zurückkäme, doch Owany ist bereits in den Fluten des Ildorel verschwunden.

Traurig blickt sie aufs Wasser hinaus. Doch dann dreht sie sich um und läuft auf Wotan zu. Sanft reibt dieser seinen Kopf an Elanor.

Sie streicht über seinen Rücken und springt auf.

"Es tut mir sehr leid euch alleine zulassen. Aber ich muss nach Owany suchen." spricht sie zu ihnen.
Mit einem letzten liebevollen Blick auf Sethai, reitet sie in die Dunkelheit davon.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 24. Dez. 2002, 22:00 Uhr
Sethai schaut der davoneilenden Elanor hinterher. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Suche, Pferdefrau. Meinen Segen hast Du, auch wenn es nicht viel ist was ich geben kann.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 25. Dez. 2002, 13:23 Uhr
Morgana ist erstaunt über das, was Owany mit Sethai und Schilama macht. Schilama scheint es zu helfen, doch als Sethai erwacht, geschieht etwas seltsames mit der Salbe von Owany.
Wie ich vermutet habe, auch meine Medizin hätte ihm nicht geholfen.

Morgana lächelt Sethai zu, als er von einem gastlicheren Ort spricht."Was haltet ihr alle davon, wenn wir zu meiner Kate gehen, der Weg dorthin ist nicht sehr weit."
Noch bevor Morgana den satz zu ende gesprochen hat, verschwindet Owany sehr schnell im Ildorel und auch Elanor reitet davon.

"Schilama kannst du gehen, oder sollen wir dich tragen?"spricht Morgana sanft Schilama an.Bevor wir zur Kate gehen muss ich dringend noch an Ninianes Baum vorbei und nach den anderen sehen, unser Weg führt uns ja daran vorbei und ich kann meine Medizin und die anderen Dinge schon mal verstauen.Schilama scheint sich ein wenig erholt zu haben, doch sie ist noch sehr schwach, tapfer murmelt sie etwas wie>es wird schon gehen< und versucht sich aufzusetzten, im ersten Moment scheint es als würde sie es nicht schaffen doch die Salbe, von Owany scheint ihre Wirkung noch nicht verloren zu haben.Als Schilama sitzt holt Morgana nochmals eine Phiole aus ihrem Beutel und reicht diese Schilama."Trink sie am besten ganz aus, sie wird dir etwas Kraft geben."

Dann wendet sich Morgana wieder Sethai und Asrai zu."Nun was haltet ihr von meinem Vorschlag, wolt ihr Schilama und mich begleiten, oder lieber woanders hin gehen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. Dez. 2002, 13:57 Uhr
Schilama wird von den verschiedenen Geschehnissen total überumpelt: Sethai ist plötzlich wieder auf den Beinen, den sie gerade noch für tot hielt, die zwei fremden Frauen sind auch schon wieder verschwunden, und dann beginnt Morgana darüber zu sprechen, wieder zur Kräuterkate zurück zu gehen.
Schilama ist überglücklich, die Kräuterkate ist momentan ihr Zuhause, und dort fühlt sie sich meist geborgen, vor allem, weil Morgana und Ninimiel dort sind.

Ich schaff das schon, ich habe so vieles geschafft, ich bekomm das schon hin..! Schilama setzt sich mühsam auf, fast wäre einer ihrer Arme zur Seite geknickt und sie wieder in den Sand gefallen, doch er bleibt da, wo er hingehört und sie schafft es, sich zu setzen. "Es wird schon gehen" spricht sie mit leiser Stimme zu Morgana gewand.

Schilama trinkt die Phiole von Morgana vollständig aus, auch wenn es wirklich nicht das wohlschmeckenste Gebräu ist, das sie jemals getrunken hat. Dann schafft sie es mit der Hilfe von Morgana, wieder auf ihren eigenen Beinen zu stehen, auch wenn diese sie kaum tragen wollen, und sie ist sich nicht sicher, das sie überhaupt gehen kann, aber sie will es wenigstens versuchen.

Trotz der kräftigenden Wirkung der Salbe von der Fremden, deren Name sie nicht mitbekommen hat, und der Philoe von Morgana, knickt sie ein wenig ein. Morgana kann sie noch grade stützen und Schilama steht wieder auf ihren wackeligen Beinen.

Sie sieht ihre Umgebung nur noch unscharf. Sie kann grade noch erkennen, wer Asrai und wer Sethai ist. Immer wieder fallen ihr die Augen zu. "Ich.. Ich weiss nicht ob ich das schaffe Morgana" spricht sie immernoch mit sehr leiser Stimme "Aber ich werd es versuchen..!"..

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 25. Dez. 2002, 14:04 Uhr
Morgana hat Schilama beim Aufstehen geholfen und die junge Elbe ist noch sehr wackelig auf den Beinen.Morgana legt einen Arm unter ihre Achseln und stützt sie so weiter.Wenn wir erstmal bis zum Baum kommen, da wird sich sicher etwas finden.

Morgana blickt rüber zu Sethai und wartet darauf, das er und Asrai sich entscheiden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ellerina Elanor am 25. Dez. 2002, 14:50 Uhr
Elanor kommt angeritten. Daneben im Wasser schwimmt ihre Freundin Owany.

Vor Morgana bleibt sie stehen. Sie springt vom Pferd.

"Verzeiht mein so plötzliches verschwinden, aber ich bin zurückgekehrt, zusammen mit Owany, um nach Schilama zu sehen. " enschuldigt sich Elanor bei ihr.

"Könnt ihr laufen, oder soll mein Pferd euch tragen?" fragt Elanor Schilama.

Owany ist nun aus dem Wasser gestiegen und läuft nun auf Schilama zu. Elanor hat sich berits nach Sethai umgedreht. Bei ihm steht eine ihr fremde Frau.
Elanors Herz wurde schwer. Traurig wendet sie sich wieder Owany und Morgana zu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. Dez. 2002, 16:07 Uhr
Asrai und Sethai scheinen noch zu überlegen was sie tun sollen, als ein Pferd zu hören ist, das kurz danach auch im Dunkeln auftaucht, samt ihrer Reiterin. Dann sieht sie die fremde Frau, die vom Wasser aus kommt und in ihre Richtung geht, während die Reiterin inzwischen abgestiegen ist, sich entschuldigt und Schilama fragt: >Könnt ihr laufen, oder soll mein Pferd euch tragen?<

Schilama versucht ein, zwei Schritte mit Morgana zu gehen, wobei dies schon eher an Ziehen erinnert als an Gehen. Daraufhin muss Schilama innerlich lachen Laufen? Ich glaub das kann man so nicht nennen. Dann schaut sie mit einem ungläubigen Blick auf das Pferd. Wenn ich bedenke, dass ich mit Morgana und Ireas das erste Mal auf einem Pferd sass und ich mich noch gerade halten konnte, frage ich mich lieber erst gar nicht, wie das jetzt ausieht! Anderseits müsste mich Morgana dann nicht hinter sich herziehen..

Schilama wird aus ihren Gedanken gerissen, als die Frau, die ihr die Salbe aufgetragen hatte, ihr ebenfalls unter die Arme greift, um sie zu stützen. Sie fühlt bei dem Gedanken, jetzt nicht nur noch Morgana zu belasten, sich schon gleich etwas besser. Zu den beiden Frauen gewannt flüstert sie nur leise, aber noch verständlich:
"Verzeiht, dass ich mir eure Namen nicht merken konnte. Wenn ihr mir helft, schaffe ich es vieleicht auf das Pferd. Ich denke, ich werde ihm keine grosse Last sein.." Und schaut auf die fremde Frau neben ihr, die sie freundlich anschaut...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 16:53 Uhr
Leuana~Owany erreicht gleichzeitig mit Elanor die Gruppe am Strand. Sie sieht, was sie vermutet hat, das Mädchen ist noch viel zu schwach, um selbst auf ihren eigenen Beinen stehen zu können. Sie geht auf sie zu und greift unter ihren Arm und spricht leise zu ihr: "Erschrick nicht! Ich bin Owany und will Dir nur helfen." und zusammen mit Morgana stütz sie es.

Sie spürt, daß es nicht mehr lange bei Bewußtsein bleibt, wenn es nicht schnell von der Anstrengung befreit wird, mit der es sich bemüht, auf den Beinen zu bleiben.
Kurzerhand schiebt Leuana~Owany ihren Arm weiter unter ihren Rücken und greift mit der anderen Hand unter ihre Knie und hebt sie behutsam auf und trägt sie auf ihren Armen. "Ruhe Dich aus" spricht sie leise zu ihr, "und sei ganz ruhig, Wotan wird Dich nachhause tragen." und lächelt das Mädchen liebevoll an.  Es bereitet ihr keine Anstrengung, sie zu tragen.

Sie schaut zu Elanor und nickt ihr zu, die sofort versteht und leise zu Wotan spricht. Mit sanftem Schwung hebt Leuana~Owany das Mädchen auf den Pferderücken und hält sie sanft oben. Sie schaut zu dem Fremden hinüber, dann zu Morgana und zu Elanor und fragt in die Runde: "Wer steigt hinter sie, einer muß sie halten, damit sie nicht herunterfällt."

"Seid Ihr kräftig genug, um sie zu halten?" fragt sie den Fremden, ihren ganzen Mut zusammen nehmend, denn es würde ihm sicher helfen, jetzt nicht laufen zu müssen, doch sie will ihm nie wieder zu nahe treten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 25. Dez. 2002, 17:39 Uhr
"Habt keine Angst, das Ihr mir zu nahe treten könntet...",wendet sich Sethai an die frau aus dem Meer," ...es ist nicht Euer Verschulden was geschehen ist. Ihr konntet nicht ahnen wie Eure Medizin auf mich wirkt. Und ich trage es Euch sicher nicht nach, deshalb solltet Ihr es auch nicht selber tun.
Stark genug sie zu halten wäre ich sicher, doch solltet Ihr jemand Anderen finden, der diese Aufgabe übernimmt. Tiere reagieren... ... abweisend ... ... auf mich und wir sollten der armen Schilama nicht noch mehr Schmerzen bereiten. Morgana ist sicherlich auch rschöpft. Ihr Tag war hart. Der Ritt wird Ihr gut tun."

Dann legt er seine Hand freundlich auf Asrais Schulter. "Was sagts Du? Nehmen wir Morganas freundliche Einladung an oder hast du andere Pläne?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 18:09 Uhr
Leuana~Owany steht wie angewurzelt, ja... wie erstarrt da, als sie die Worte des Fremden hört. ....er hat meine Gedanken vernommen....,ich soll es mir nicht nachtragen?!... schießt es ihr durch den Kopf und sie spürt total verwirrt, wie ihre Gefühle und Gedanken sich überschlagen und durcheinandergeraten und sie versucht, das Durcheinander in ihrem Innern zu ordnen, ihre Gefühle zu beruhigen.
Er klingt so edel.... denkt sie noch, so freundlich und mitfühlend... "Wer seid Ihr?" fragt sie im Geiste den Fremden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Sethai am 25. Dez. 2002, 18:17 Uhr
Ich bin Sethai, noch immer. Derselbe Sethai, dem Ihr in Eurer Güte helfen wolltet. Der hier am Boden lag und den Ihr behandelt habt und der nun vor Euch steht. Wer sollte ich sonst sein? Seid nicht verwirrt. Es gibt so vieles auf dieser Welt was wunderlicher ist als jemand der Eure Gedanken und Gefühle sieht. Zum Beispiel eine Frau die aus dem Wasser steigt. Und irgendwie spürt sie, ds Sethai gerade lächelt, obwohl er sie gar nicht ansieht, Ihr sogar abgewandt steht.

Derweil nickt Asrai und gibt somit Ihre Zustimmung zu Morganas Vorschlag bekannt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. Dez. 2002, 18:40 Uhr
Leuana~Owany muß leise lachen als sie Sethais Gedanken vernimmt. Sie ist glücklich, einfach nur glücklich, daß sich das Unbehagen ihm gegenüber in Frieden gewandelt hat, der ihn gar nicht mehr fremd erscheinen läßt. Eigentlich ist ihr seine Art sogar vertraut, irgendwie vertraut, doch sie weis nicht zu sagen, wie oder warum.

Sie versucht, die Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen hier am Strand zu lenken, aber es will ihr nicht ganz gelingen, immer noch fühlt sie sich von seinem Wesen irgendwie wie verzaubert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. Dez. 2002, 19:26 Uhr
Als sich die Frau als Owany vorstellt, ist Schilama gleich etwas ruhiger, als wenn sie neben jemandem steht, den sie nicht kennt, zumindest dessen Namen nicht. Ihr ist die Anstengung anzusehen und Owany nimmt sie kurzerhand auf, spricht sanft zu ihr, und hieft sie ohne grössere Mühe auf das Pferd, wobei Schilama  immernoch verschwommen sieht, trotz des Versuches, sich zusammenzureissen, um sie genauer zu erkennen.

Schilama wäre gleich wieder von dem Pferd heruntergefallen, hätte Owany sie nicht festgehalten. Sie bekommt mit, wie sich die Anderen noch unterhalten. Sethai gibt etwas von sich, dann herrscht eine merkwürdige Stille, die nur durch das Rauschen des Ildorel unterbrochen wird, bis Owany leise zu lachen beginnt, doch kurz darauf ist es wieder still.

Das Pferd heisst Wotan, glaube ich. Das ist ein schöner Name für ein Pferd! Schilama würde am liebsten über Wotans Fell mit ihrer Hand streichen, doch wenn sie eine ihrer Hände, die ih als Stütze dienen, wegnehmen würde, würde sie gewiss nicht mehr länger auf dem Pferd sitzen.
"Ich danke euch Owany, und euch ebenfalls.." Dabei schaut Schilama die Frau an, die voher auf Wotan sass. "Wie war doch gleich euer Name?" fragt sie die Frau, während sie versucht, wach zu bleiben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ellerina Elanor am 26. Dez. 2002, 10:15 Uhr
"Mein Name ist Elanor" gibt sie auf Schilamas Frage zur Antwort, dabei lächelt sie Schilama freundlich an.
"Habt keine Sorge, Wotan ist ein gutes Pferd. Er wird euch nicht fallen lassen. Habt Vertrauen."

Wotan hat den Kopf gesenkt und wiehert leise.
In Schilama scheint sich langsam wieder Wärme zu regen. Sanft legt sie ihren Umhang um Schilamas Schultern.

Sofort breitet sich ein Licht von den strahlenweissen Gewändern Elanors aus.
Auf ihrem Gewand befinden sich jede Menge von Blumen aus Spiegel, die jedes Licht reflektieren.

Im ersten moment scheint es alle zu blenden. Doch  mit der Zeit gewönen sich ihre Augen an das helle Licht.
"Verzeiht ich hätte euch warnen sollen." entschuldigt sich Elanor.

"Schilama, am besten haltet ihr euch an Wotans Mähne fest." sagt Elanor und flüstert elbische Wörter in Wotans Ohr. Sofort setzt sich das edle Pferd in Bewegung. Ganz langsam und gemächlich läuft Wotan an Elanors Seite.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 26. Dez. 2002, 10:21 Uhr
Morgana ist ein wenig überrascht, als die beiden Fauen mit dem Pferd zusammen wieder erscheinen. Als sie Schilama aber wiederum ihre Hilfe anbieten, nimmt Schilama sie dankend an. und ehe Morgana sich versieht, sitz sie hinter Schilama auf Wotans Rücken.

Sie freut sich aufrichtig das Sethai und Asrai die Einladung angenommen haben.

Als sie alle aufbrechen und schon beinahe den Baum Ninianes erreicht haben, kommt Ieras auf sie zugelaufen. Anfangs schaut er die Gruppe ein wenig verwundert an, wendet sich dann aber Morgana zu.
"Ich soll euch etwas ausrichten von Caewlin, gut das ich euch noch angetroffen habe. Caewlin und Calyra sind in ihr Haus zurückgekehrt und sie bitten euch, doch mal dort vorbeizusehen."
Morgana lächelt Ieras an, der immer noch ein wenig ausser Atem ist."Wer ist denn noch in Ninianes Baum? Es schjeint , als würdet auch ihr aufbrechen." Jetzt lächelt auch Ieras."Ihr habt recht, auch wir wollen nach Hause, Raven und Mottenfänger sind auch schon weg und die beiden Zwerge wollten auch bald gehen. Entschuldigt mich, aber meine Mutter und mein Vater warten auf mich." Kaum hat Ieras die Worte ausgesprochen, als er sich auch schon herumdreht und bald aus ihren Augen verschwunden ist.

Morgana blickt ihm noch mit einem Lächeln hinterher, ehe sie sich an die anderen wendet.
"Auch wenn fast alle nach Hause sind, würde ich noch gerne in Ninianes Baum meine Sachen holen gehen. Dafür müssen wir da entlang reiten." Morgana weist mirt ihrer Hand in die Richtung des grossen Baumes der schon von hier aus zu sehen ist.

Langsam setzt sich das grosse Pferd in Bewegung, geführt von Elanorund hinterher gehen Sethai, Asrai und Owany. Es dauert nicht lange und sie haben den Baum erreicht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 26. Dez. 2002, 11:43 Uhr
Für Leuana~Owany ist dieser intensive Kontakt mit den Landbewohnern neu. Sicher hatte sie, während sie mit ihrem Vater in ihren Jugendjahren viele Lande bereiste und unzählige Städte besuchte, Landbewohner gesehen und auch kennengelernt, doch der Kontakt mit ihnen hier am Strand der Weltenstadt war doch etwas Anderes; sie hatte eine Freundin gefunden, ein Fremder kommt ihr merkwürdig nahe und ein Mädchen, das ihre Tochter sein könnte erobert mit ihrem sanften Wesen und in seiner Hilflosigkeit ihr Herz.

Sie kennt die Frau Morgana noch kaum und die zarte Frau mit den langen blonden Haaren war bisher nur still im Hintergrund geblieben, und doch gehörte sie, Leuana~Owany, irgendwie dazu, auch wenn nur als Fremde.

Sie geht mit etwas Abstand hinter Sethai und der blonden Frau, die mit dem Namen Asrai angesprochen wurde. Als  ein Knabe auf die Gruppe zuläuft und mit Morgana spricht spürt sie die Vertrautheit einer Gemeinschaft, die sie tief berührt.

Nachdem der Knabe sie wieder verläßt schreitet die Gruppe weiter durch den feinen Sand und sie erkennt rechterhand einen dichten Wald mit riesigen Bäumen.
Doch dann fällt ihr Blick auf einen Baum, der ihr noch größer und mächtiger vorkommt, als die Bäume des Waldes, der sich vor ihnen wie ein mächtiger Schatten erhebt.

Überrascht bleibt sie stehen und versucht, Einzelheiten in der Dunkelheit zu erkennen. Ist das Ninianes Baumhaus, von dem Morgana sprach? fragt sie sich.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 04. Jan. 2003, 20:20 Uhr
Schnell ist Leuana~Owany durch die Gassen gehuscht und über den Strand zum Wasser gelaufen, in das sie ein Stück hineinwatet und ihren verletzten Arm hineintaucht. Mit dem anderen nimmt sie aus einer der unteren Falten ihres Gewandes ein Algenband und wickelt es, nachdem sie den Schnitt dick mit der Substanz, die das Mädchen mit dem Rippenbruch am morgen fortgeworfen hatte bedeckt hat, fest um ihren Arm. Sie läßt sich in die Fluten sinken und entspannt sich erst einmal. Was ist das für eine Stadt, denkt sie und gleitet langsam durch die Fluten ihrer Höhle entgegen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 05. Jan. 2003, 21:55 Uhr
Kalter Wind peitscht über den schwarzen See und lässt die Wellen heftig ans Ufer schäumen. Der Sand, durch den Raven stapft, ist nass und schwer und die Spuren, die ihre Stiefel hinterlassen, werden sogleich vom Wasser wieder weggewaschen.

Sturmwolken ziehen über den Himmel und vereinzelt wirbeln Schneeflocken durch die Luft und in ihr Gesicht, durch die Wärme der Haut sogleich schmelzend und haarfeine Rinnsale auf den Wangen hinterlassend. Wütend auf sich selbst kickt sie Kieselsteine aus dem Weg und am liebsten hätte sie alles getreten, was sich auch nur in ihre Nähe gewagt hätte. Doch es ist still und nur aus einigen wenigen Häusern, die das Ufer säumen, dringt schwacher Lichtschein.

Ein grauer Straßenkater, der friedlich zusammengerollt in einem morschen Bootsrumpf sein Nickerchen hält, sucht unwirsch maunzend das Weite, als Raven vorbeistapft. "Ja, geh mir bloß aus dem Weg", zischt sie ihm nach, "verschwinde, du blöder Kater!" Zornig will sie klingen und selbstsicher, aber ihr ist so elend zumute, daß nicht einmal mehr die Stimme gehorchen will.

Ich sollte einfach nach Hause gehen und mit ihm sprechen, vielleicht rede ich mir nur alles ein und es ist überhaupt nichts passiert, aber ... ich habe Augen im Kopf, ich hab gesehen, wie sie sich angeschaut haben, wie sie sich umgeschaut hat, als ob sie dort zuhause wäre... und wenn beide noch dort sind ... nein, ich kann nicht umkehren ...

Sie kann sich nicht überwinden, umzudrehen und zurückzukehren. Schon allein die Vorstellung, was sie vielleicht im Baum erwarten würde ... nein. Aber wo sollte sie hin? In ihr altes Häuschen? In die Harfe zu Borgil? Zu Caewlin? Verzweifelt bleibt Raven stehen und wischt sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Nichts von alledem behagt ihr, nichts davon würde helfen und das einzige, was sie sich wünscht, ist Mottenfaengers Anwesenheit und seine Nähe, dieses warme Gefühl der Vertrautheit, seine Stimme, sein Lächeln, seine leuchtenden, dunklen Augen. Seufzend wendet sie sich vom Ildorel und seinem schwarzfunkelnden Wasser ab und verlässt das Ufer Richtung Stadt. Ihre Gedanken sind so dunkel wie die Nacht um sie herum und in ihrem Kopf summt es wie Fieber. Eine verzweifelte Frage kristallisiert sich in all dem Chaos heraus, die sie mit Macht zu verdrängen versucht und die doch immer wieder auftaucht, hartnäckig und bohrend ...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 06. Jan. 2003, 11:21 Uhr
Sobald Mottenfaenger den ersten Schritt hinaus aus dem Wald macht, kriecht der schneidende Wind vom Ildorel her in seinen Umhang. Doch er kann es sich nicht leisten zu frieren, weshalb er ihm lediglich insoweit Beachtung schenkt, alsdass ihm hin und wieder einige Haare in das Sichtfeld wehen. Mit wenigen Schritten hat er den schmalen Muschelsaum erreicht, bis zu dem das dunkle Wasser des Sees sich vorwagt, späht in alle Richtungen in die Nacht, ohne eine Spur von Raven ausfindig zu machen.
Stelze vollführt mit einem Mal einen Satz nach vorne, als wolle er eine Ratte fangen, wird jedoch sogleich scharf vom Druiden zurückgepfiffen.

"Willst du jede winzige Spur auch noch gleich durch den Getrampel verderben? Du gehst neben mir, oder nirgends!" Nun scheint der Wolfshund eine Weile unschlüssig, senkt dann aber betrübt den Kopf, und trottet mit gesenkter Rute neben Mottenfanger.
Dieser beachtet ihn nicht weiter, sondern geht ungefähr auf der Höhe eines vollkommen verlassenen morschen Bootes in die Knie. Eine einzige verschwommene Spur ist da vor ihm sichtbar im Sand, kaum mehr als das Schema eines Fußes, nur deshalb noch zu erkennen, weil die über ihn geschwappte Dünung unheimlich schwach gewesen sein muss. Dennoch, die Spur reicht, denn Mottenfaenger weiss besser als jeder andere, was er sucht.
Sacht fährt er mit einem Finger über die Umrisse des Fußabdrucks, schließt einen Augenblick die Augen, schaut dann in die Richtung, in die die Spur weist. Caewlin und Calyra... ich hatte recht
"Los weiter, lass und eilen!" raunt er dem Hund noch zu, geht dann in einer fließenden Bewegung in die Höhe und beginnt zu laufen, Stelze hechelnd an seiner Seite wissend.
Die nächste Dünung, ein wenig stärker hier an dieser Stelle, als die vorherigen, nimmt er gar nicht mehr, wie sie um seine Füße schäumt und den nun schon weit zurückliegenden Fußabruck verschwinden lässt, als wäre er nie dagewesen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon An Cu am 09. Feb. 2003, 20:35 Uhr
Auch wenn das Wetter besser war als am Vortag, so war der Wind der über die schwarze See bläßt eisig Kalt. Hohe Wellen schlagen an das Ufer und weit im Osten ziehen schon wieder dunkle Wolken auf, die sich schnell auf die Küste zubewegen. Falcon gibt dem Roten die Zügel frei und läßt ihn weit ausholen, so das vereister Sand und Schnee nur so nach hinten weg fliegt. Arwen bekommt das Gefühl nicht los das diesem verrückten das auch noch spass macht, sich mit diesen Naturgewalten aus einander zu setzten. Sie sitzt hinter ihm, ihre Arme um ihn geschlungen.
" Na das nenn ich mal einen gemütlichen Ausritt " ein fröhliches Lachen ntermalt seine Aussage.

Auf der linken Seite kommt das Anwesen von Caewlin und Calyra in Sicht, umgeben von einer Steinmauer trohnt es über dem Ildorel wie eine Festung. Wir haben schon lange nichts mehr von den beiden gehört, ob es ihnen gut geht. Calyra hat uns allen in der Düsternis der Tunnel das Leben gerettet mit ihrem zauberhaften Gesang. Sie war wahrhaftig mutig in ihrem Zustand solche Wagnisse auf sich zu nehmen. Und so zieht der Sitz der Beiden an ihnen vorbei, während Falcon seinen Gedanken nachhängt und Arwen sich bemüht ihn nicht los zu lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon An Cu am 26. Feb. 2003, 19:36 Uhr
Sie gehen langsam den Strand herunter, lauschen der Musik der Wellen die ans Ufer schlagen. Der hohe Wellengang der letzen Wochen hatte allerlei Unrat an Land gespült und der sonst so weiße Sand war übersät mit Holz.
Gegen Mittag halten sie an um sich auf einem umgestürtzen Baum aus zu ruhen, schauen gemeinsam auf den Ildorel hinaus verfolgen mit ihren Augen einen Seevogel der weit draußen auf Beutefang ist.

" Vielleicht hätten wir etwas zu Essen mit nehmen sollen, für ein Picknick!"

Arwen schaut Falcon an, sie glaubt nicht was er da sagt. Hatte er doch noch im Zimmer gesagt das es nur ein kurzer Ausflug sein sollte, nur mal kurz runter zum Strand um die frische Luft zu genießen und um auf andere Gedanken zu kommen. Und nun wagt dieser spontan Templer doch von Planung zu sprechen. Mit gespielter Entrüstung stemmt sie ihre Fäuste in die Hüften und schaut Falcon mit hochgezogener Braue tief in die grünen Augen.

" Mein lieber, hättest du gesagt was du vorhast, hätten wir auch was mit nehmen können"

Mit unschuldigem Blick erwiedert er leicht grinssend das er doch eigendlich gar nicht vorhatte so weit zu gehen, aber das er die Zeit und die Entfernung einfach vergessen hätte, in ihrer Gegenwart. Die Priesterin versucht kurz ihr ernstes Gesicht bei zu behalten, dann lächelt sie.

" Wir werden schon nicht verhungern, eigendlich hab ich gar keinen Hunger "

Falcon nimmt ihre Hände in die seinen, zieht sie zu sich heran und küsst sie sanft.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon An Cu am 27. Feb. 2003, 17:40 Uhr
Einige Zeit später gehen die beiden weiter, ihre Hände liegen ineinander und ein lächeln liegt auf ihren Gesichtern, ein Fremder der sie zufällig gesehen hätte, wäre nie auf die Idee gekommen das hier zwei Elben über den Strand gehen die schwer mit ihrer beider Schicksal zu kämpfen haben, mit ihrer Vergangenheit und mit ihrer Zukunft.
Die Falken waren immer noch irgendwo da draußen, warteten auf einen günstigen Moment und der Fluch der auf Arwen liegt schlummert in ihrerm Inneren, dennoch sind sie zufrieden und glücklich das sie zusammen sind.
Als die Sonne sich langsam zurück zieht gehen auch die Priesterin und der Templer zurück nach Hause um sich am Kamin zu wärmen, auch wenn die Sonne schon warm auf Talyra schien errinnert der Wind immer noch daran das Winter herscht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nele [Door] am 04. März 2003, 21:32 Uhr
Trotz der kalten Jahreszeit ist der Wind am Ufer nicht sehr kalt und weht nur schwach. Das leise Plätschern des Ildorel scheint eine gewisse Haromnie über den Ort zu legen, im Einklang mit den Geräuschen der Nacht, die hinter den Mauern der Stadt hervordringen.
Door gibt Anubis einen Schubs, als sie den Sand untern ihren Füßen spürt und setzt sich auf den noch vom Mittag warmen Boden.
Als der Priester sich neben ihr auf den Boden sinken lässt, wendet sie ihm das Gesicht zu. "Gefällt euch dieser Ort? Wollt ihr mir hier erzählen, was damals geschehen ist, soweit ihr es wisst?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Hopkins am 04. März 2003, 21:41 Uhr
"Ich denke das dieser Ort seine Ausstrahlung erst im Sommer entfalten kann." Hopkins versucht es wie einen Scherz klingen zu lassen. "Nun, was kann ich euch erzählen. Die Elfen hatten damals all ihr Hab und Gut verteidigt, und die sterbenden waren traurig darüber nicht zu ihren Familien zurückkehren zu können. Auch wenn die Dunkelelben als kaltherzig verschrien sind, im Angesicht des Endes bereuen auch viele von ihnen. Euer Vater gehörte zu jedoch nicht zu denen die um Gnade und Erlösung in der letzten Stunde ihres Lebens baten. Er blieb stolz. Erzählte mir davon das er euch nun wohl nie wieder sehen würde, und wie leid ihm das täte. Er erzählte mir auch von einer Halskette, in Form von zwei Schlangen die er für euch gefertigt hatte." Jasper hält einen kurzen Moment inne, in welchem sein Blick auf der Wasseroberfläche verweilt. "Ich habe ihm versprochen sein Andenken zu bewahren, und seiner Familie davon zu erzählen, das es ihm Leid täte das er nun doch nicht nach Hause kommen konnte."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nele [Door] am 05. März 2003, 10:24 Uhr
"Die Dunkelelben haben meinem...dem Volk aus den Höhlen geholfen? Warum wurden die Höhlenelben angegriffen...und warum?"
In der Nähe hört sie, wie Anubis durch das flache Wasser rannte und anscheinend sich laut bellend darüber freute, die Spur eines anderen  Vierbeiners gefunden zu haben, der vor kurzem hier war. Ich sollte mal all die netten Leute, die ich seit meiner Ankunft hier kennen gelernt habe, besuchen...vielleicht wird es auch bald etwas festes zwischen Flothemil und mir...das wäre schön. Und ich weis nun endlich, warum ich meinen Vater nicht finden kann....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Hopkins am 06. März 2003, 11:01 Uhr
"Nun ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen."
Jasper fährt sich mit der Hand durchs zerzauste Haar und lächelt zerknirscht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nele [Door] am 06. März 2003, 11:24 Uhr
Irgendwie kommt der Priester Door leicht verwirrt vor. Sie beschliest, einen der Betreuer der Stadtbibliothek nach den Geschehnissen zu befragen. Also verabschiedet sie sich höflich von Jasper Hopkins und lädt ihn ein, mal wieder bei ihr auf eine Tasse Tee vorbeizukommen.
Door pfeift nach Anubis und verlässt mit ihm das Ufer des Ildorel. Hopkins bleibt zurück, anscheinend will er das Wetter noch eien Weile genießen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Hopkins am 06. März 2003, 11:27 Uhr
Nachdem Door aus Jaspers Sichtbereich getreten ist, erhebt auch er sich.
Zeit für einen kleinen Spaziergang.
Leise pfeifend macht er sich auf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 09. März 2003, 01:00 Uhr
Leuana~Owany gleitet durch das Wasser und genießt es in vollen Zügen. Wie gut es tut, denkt sie. Ich sollte nie wieder an Land gehen, seufzt sie im Stillen. Sie sieht hinüber zum Strand und beobachtet Kinder, die mit einem Hund spielen. Immer wieder werfen sie kleine Holzstücke ins Wasser und der Hund springt munter in die Fluten und fischt sie heraus. Sie quietschen vor Vergnügen, wenn er sich bei ihnen schüttelt und sie naßspritzt. Bilder aus ihrer Kindheit steigen in ihr auf und Heimweh zu ihrer Insel im Meer bemächtigt sicher ihrer. Sie möchte in ihre Höhle, in ihre kleine vertraute Welt, wo sie sich wohl fühlt, wo sie sich geschützt und behütet fühlt, auch wenn sie dort alleine ist, und schon schießt sie durch das Wasser, ihrem Geheimversteck entgegen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 12:10 Uhr
Schilama sieht den Ildorel, geht mit langsamen Schritten auf ihn zu und erst als sie den Sand unter ihren Füßen spührt, bleibt sie stehen und lässt sich den Wind, der an solchen Gewässern fast immer tätig ist, um die Ohren wehen.
Der See erinnert mich aber eher, an die Beschreibung eines Meeres, zumindest ist der Ildorel sehr groß, für einen See, denkt sie sich während sie die weiten des Sees betrachtet. Sie sieht ein Schiff in der Ferne, doch schenkt sie ihm nur kurz Beachtung.

Nachdem Schilama eine Weile nur da steht, packt sie doch die Lebenslust, sie beginnt durch den Sand zu hüpfen, wie ein kleines Kind. Sie springt auf, lässt sich fallen, tobt herum und lässt sich wieder fallen. Der Gedanke das ihr vielleicht jemand zuschaut, ist ihr irgendwie egal geworden, während sie immer mehr rumtobt.
Sie nährt sich erst zaghaft den Wellen und der See, doch schon kurze Zeit später, ist sie nass, bis zu den Knien und auch der Rest bleibt nicht sonderlich trocken, selbst ihre Haare, sind ein wenig nass geworden.

Erst als sie sich bei einer Welle sogar verschluckt, geht sie wieder auf den trockeneren Teil des Strandes und lässt sich rückwärts in den Sand fallen, während sie einfach in den Himmel schaut...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 12:38 Uhr
Leuana~Owany schwimmt den Strand entlang Richtung Talyra, um die Malerin zu suchen, in der Hoffnung, daß sie ihr ein Bild von ihrem Vater malt, als sie ein Mädchen auf dem Strand herumtollen sieht. Sie muß lächeln über so viel Lebensfreude und schwimmt ein bischen näher heran. Schilama! denkt sie erfreut, als sie sie erkennt, denn so fröhlich hat sie sie bisher nicht erlebt. Sie schwimmt näher an sie heran und ruft ihren Namen: "Schilaaamaaa!"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 12:51 Uhr
Überrascht springt sie auf, als sie plötzlich die Stimme von Leuana vernimmt und sieht diese im Wasser schwimmen, gleich darauf, schaut sich Schilama an, ich muss aussehen, wie ein nasser Hund. "Hallo Leuana, wie ist den das Wasser so?" Fragt sie leicht schmunzelnd, warm konnte man es nicht gerade nennen, so wie sie es voher zu spühren bekommen hat. "Ist das Wasser nicht noch ein wenig zu kalt um länger darin zu schwimmen?" Sie wundert sich ein wenig darüber.
"Du bist letztens so schnell verschwunden, dass ich nur hallo und auf wiedersehen sagen konnte, wie gehts dir?"...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 13:00 Uhr
Leuana~Owany steigt aus dem Wasser und lacht. "Das Wasser ist herrlich!" antwortet sie Schilama, "aber das ist es immer für mich, Du weisst doch, ich brauche es, um mich wohl zu fühlen." Sie schaut Schilama genauer an: "Aber Du scheinst es auch zu lieben, du bist ja schon ganz naß! Ist es nicht ein wenig zu früh im Jahr für Dich? Es ist doch sicher noch recht kühl für Dich!?" und schaut ein wenig besorgt zu Schilama.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 13:20 Uhr
Schilama lächelt, "sagen wir mal so, ich kenne das stille Wasser recht gut," ihre Gedanken schweifen kurz nach Sûr und wie Meister Emrod sie immer wieder ermahnte, doch mehr auf ihre Füße zu achten. Da Schilama am Anfang, immer in Sumpflöcher sackte. Einmal ging er sogar so weit, sie erst herauszuziehen, als nur noch ihr Kopf herausschaute, seit diesem Mal, ist sie in kein einziges Sumpfloch mehr getreten.

"Allerdings, bin ich noch nicht dazu gekommen größere und wildere Gewässer zu begutachten, aber heute hab ich es einfach mal getestet. Was die Temperatur anbelangt, ja, es ist noch nicht besonders warm, aber die Sonne scheint und wenn ich nur mal eben reinspringe, wäre es bestimmt nicht schlimm. Aber wie du siehst, hab ich mich sowieso noch nicht ganz herein gewagt," sie schaut sich noch einmal an, "nun gut, zwischen reinspringen und hier am Strand die stärke der Wellen zu prüfen," kichert sie, " wäre wohl kein großer Unterschied mehr gewesen."

"Was ist mit dir? Macht dir die Kälte überhaupt nichts aus? Zumindest im Winter musste es doch ein wenig sehr kalt sein, um darin zu schwimmen"...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 13:36 Uhr
Leuana~Owany lächelt während Schilama spricht und antwortet dann auf ihre Frage: "Ich habe eine Schutzhaut bekommen, die mich vor der Kälte schützt, denn ich bin ja auch halb menschlicher Abstammung. Bevor ich sie bekam mußte ich mich regelmäßig mit einer Substanz einreiben, die die gleiche Wirkung hat." Sie lächelt Schilama unternehmungslustig an, denn ihr kommt eine Idee: "Wenn Du Dich damit einreiben würdest, könntest Du auch stundenlang wie ein Fisch im Wasser schwimmen." Sie neigt ein wenig den Kopf und blickt Schilama herausfordernd an: "Na? Wie wär das? Meine Höhle ist nicht weit von hier," und zeigt in die Richtung der hohen Felsen, die ein Stück hinter dem Strand steil aus dem Wasser ragen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 14:11 Uhr
Sie hört Owany aufmerksam zu, es hört sich mysteriös, aber auch intressant an, was sie so erzählt. "Nun, also", beginnt Schilama, "ich weiss nicht so recht, hast du denn diese Substanz dabei?" Ein wenig skeptisch ist sie schon, ob es soetwas überhaupt gibt und wenn, ob diese Substanz nur das Gefühl der Kälte unterdrückt oder tatsächlich eine wärmende Wirkung hat.

Dann wirft sie einen Blick zur Sonne, noch hab ich etwas Zeit bis Mittag und Morgana hatte mir sowieso angedeutet, dass ich mir ein wenig Zeit nehmen kann, so wie ich das verstanden hab. "Wie weit ", dabei zeigt sie halbwegs auf die von Owany gezeigte Richtung, "in die Richtung ist es denn?"

Schilama ist neugirig, aber auch etwas misstrauisch zugleich. Für sie ist es kaum vorstellbar das sie zu dieser, noch relativ kalten, Jahreszeit, dort draußen im diesem unheimlich großen See, schwimmen geht. Ich bin doch kein Fisch, denkt sie für sich, denn sie muss sich eingestehen, dass sie tatsächlich ein wenig bammel davor hat, einfach in diesen See, in der Größe eines Meeres schwimmen zu gehen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 16:20 Uhr
Leuana~Owany kann Schilamas Unsicherheit spüren und verstehen, Leuanas nasses Element ist offensichtlich eine vollkommen neue Welt für sie.
Als sie fragt, ob sie das Mittel dabei hat antwortet sie lächelnd: "Ich habe das Mittel nicht dabei, es liegt in der Höhle, dort hinten in der Felswand. Wir müssten dort hinuntertauchen und in sie hineinschwimmen. Wenn Du meine Welt kennenlernen möchtest, werde ich Dir helfen, denn alleine könntest Du den Eingang nicht erreichen, er liegt zu tief im See. Du brauchst Dich aber nicht zu fürchten, ich werde Dich sicher in meine Höhle bringen und wieder hinaus." Sie sieht Schilama freundlich an und ist gespannt, ob sie ihr Angebot annehmen wird.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 25. März 2003, 20:50 Uhr
Schilama nickt zaghaft, "in Ordnung, gehen wir dorthin, aber bleiben wir solange es geht an Land. Denn für ein längeres Bad ist mir das Wasser noch zu kalt." Leuana ist damit einverstanden und kurz darauf schreitet sie mit Leuana am Ufer entlang, watet über einen kleinen Fluss der in den See mündet und gehen über steinigen Strand. Dann das letzte Stück des Weges über Felsen, die ein Stück auf die See hinaus führen, zu einem überdemensional großen Felbrocken, nur ein kurzes Stück von der Küste enfernt.

Schilama wird trotzdem Mulmig als sie über den Felsigen Weg gehen, außer der Weg vor- und hinter ihr, ist um sie herum, nur Wasser. Am Ende dieses Felsweges angekommen, schaut Schilama zu Leuana, "wo geht es jetzt weiter?" Aber eigendlich kann sie sich die Antwort schon denken, hier irgendwo, würde tief im Wasser ein Weg in eine Höhle führen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 25. März 2003, 21:40 Uhr
Als Leuana~Owany mit Schilama den großen Felsen erreicht, gleitet sie in den See und ermutigt Schilama, ihr zu folgen. Langsam, aber recht mutig folgt sie ihr. "Wenn Du jetzt tief Luft holst tauchen wir hinab. Ich werde Deine Hand nehmen und Dich sehr schnell mit mir hinunter zum Eingang ziehen, es ist ein geräumiger Tunnel, der genug Platz für uns zwei bietet, daher erschreck nicht, wenn du die Wände mit Deinen Füßen etwas berührst, denn er ist sehr glatt und Du wirst Dich nicht an ihm verletzen. Danach tauchen wir in einem kleinen See wieder auf. Halte während des ganzen Vorganges die andere Hand fest an Deinem Körper und auch die Beine möglichst zusammen, denn dann bietest Du am wenigsten Wasserwiderstand, und lege Deinen Kopf an Deinen Arm, an dem ich Dich mitziehe."

Während Schilama tief Luft holt ergreift Leuana ihre Hand,  lächelt sie zuversichtlich an und nickt ihr zu. Sie tauchen unter und Leuana schießt mit ihr dem Eingang der Höhle zu. Sie hält ihre Hand fest in der ihren und schnellt mit ihr durch den gewundenen Gang aufwärts und taucht oben im See mit ihr wieder auf.

Alles ging so schnell, daß Schilama sie überrascht anschaut, während sie tief Luft holt, als sie oben in ihrer Höhle wieder auftauchen. Leuana schwimmt mit ihr zum Rand der Höhle und hilft ihr auf den Absatz, der die ganze Höhle umgibt und auf dem rundherum die Lager stehen. Sie hat die Salbe dort auf einem der Lager in einer großen flachen Muschel stehen und schiebt sie Schilama zu. "Lege Deine Kleidung ab und reibe Dich schnell damit ein, bevor Dir zu kalt wird," fordert sie Schilama lächelnd auf, denn sie freut sich über ihren Besuch.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 14:02 Uhr
Schilama schwimmt mit Leuana von der Höhle weg.
Als Leuana über die Salbe berichtet, ist sie erstaunt, dass die Wirkung dieser Salbe einige Tage andauert, schon allein die Wirkung ist nicht zu verachten, aber dann auch noch so lange, dass hätte sie nicht gedacht.
Dann erwähnt Leuana, dass sie Schilama nicht hinbringen, sollte, damit es schneller geht, falls sie es eilig hat. "Nein, ist schon gut, ich denke ich hab noch ein wenig Zeit", sagt sie, als sie kurz zur Sonne hinaufschaut, verschluckt sich aber auch ein wenig an einer Welle, "puh, ich glaub, ich sollte nicht so viel reden."

Belustigt schaut sie zu, wie Leuana im Wasser herumschwimmt und kann ihr mit den Augen kaum folgen, wenn sie plötzlich ab- und auftaucht und um sie herum schwimmt. Dann beginnt Schilama selbst aktiv zu werden und schwimmt, erst langsam, durch das Wasser und nach und nach, immer schneller. Nachdem sie ein wenig die Wellen kennengelernt hat, wagt sie auch ein paar Tauchversuchem, nur sehr kurz, aber immerhin.

Doch dann, spührt sie langsam, wie ihre Glieder müder werden, auch wenn sie schon beinahe bei Talyra sind, muss sie eingestehen, dass es dazu doch nicht mehr reichen würde, den der Wasserweg war für sie doppelte anstengung, auch wenn neu und spassig. "Ich glaub ich sollte wieder an Land, Leuana, sonst versink ich noch", sagt sie leicht lächelnd, "ich muss meine Kleidung schliesslich auch noch ein wenig auswringen, stell dir vor was für einen Schock Morgana bekommt, wenn ich plitsch nass in die Kräuterkate komme." Ein grinsen kann sich Schilama beim besten Willen nicht verkneifen.
Nun schwimmt sie langsam wieder zurück zum Ufer, aber irgendwie hat sie das Gefühl, dass sie sich keinen Centimeter bewegt, schwimmt sie zu langsam, oder kommt es ihr nur so vor?...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 14:56 Uhr
Leuana~Owany freut sich über Schilama, sie scheint das Wasser zu genießen. Als sie von Müdigkeit spricht und zum Strand zurückschwimmen will, bemerkt sie, daß sie das Schwimmen schon sehr erschöpft haben muß, denn sie schafft es kaum, auf den Strand zuzuschwimmen. Schnell ergreift sie ihren Arm, stützt sie und schwimmt langsam mit ihr auf das Ufer zu und hilft ihr aus dem Wasser.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 16:49 Uhr
Schilama hatte sich wohl etwas zu viel vorgenommen und sie ist froh, dass ihr Leuana unter dir Arme greift, sie glaubt nicht, dass sie sich noch lange, hätte über Wasser halten können.

Erschöpft legt sie sich in den Sand, doch am Land, fühlt sie sich plötzlich doppelt so schwer, so, wie als hätte man sie als Packesel benutzt, uff, wer hätte gedacht das ein wenig schwimmen, so anstrengen kann. Dann dreht sie den Kopf zur Seite und sieht, dass Leuana sich neben ihr in den Sand gesetzt hat.
"Danke Leuana, ich glaub für das erste Mal, dass ich in so einem großen See geschwommen bin, war es doch etwas zuviel."

Nachdem sich Schilama eine kurze Pause gegönnt hat, zieht sie ihre Kleidung aus, wäscht sie im Wasser, da überall der Sand klebt, wringt sie aus, zieht sie wieder an und lächelt dann zu Leuana hinüber, "so, jetzt seh ich nicht mehr aus, wie ein Sandmonster und auch nicht mehr so sehr, wie ein nasser Fisch." Sagt sie Lachend.

"Es war schön deine Welt mal kennen zu lernen, Leuana und das nächste Mal, zeige ich dir meine Welt: Wald und Wildnis", sagt sie, während sie sich leicht verbäugt, halb Ernst und halb zum Spass...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 17:27 Uhr
Leuana~Owany ist nun aber doch besorgt, als sie sieht, wie erschöpft Schilama in den Sand fällt. Ihr Körper ist den Wechsel zwischen der Leichtigkeit des Wassers und der Erdenschwere nicht gewöhnt. Hoffentlich hat sie sich nicht überanstrengt, denkt sie.
Nachdem sich Schilama ihre Kleidung nach ihrer Sandsäuberungsaktion wieder angelegt hat und schon los will, nimmt sie aus ihrem Gewand eine kleine Muschel, öffnet sie, nimmt ihr Handgelenk und spricht: "Laß mich Dir ein bischen von dem Mittel auf Dein Handgelenk geben, es wird Dich ein wenig stärken." Als Schilama nichts dagegen einwendet spricht sie, während sie etwas von einer festen öligen Substanz auf ihr Handgelenk gibt: "Du hättest Dich doch von mir herziehen lassen können. Wenn Du noch einmal zu mir in das Wasser kommen solltest, werde ich Dich nicht wieder so viel schwimmen lassen," und lächelt sie an, doch dann lacht sie, bevor sie weiterspricht: "Wer weiss, wie ich aussehe, wenn ich mit Dir durch deine Wälder streife und auf Deine Tanne klettere."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 26. März 2003, 17:47 Uhr
Schilama merkt bemekt die Wirkung von Leuanas Mittel, wieder recht schnell und sie erwiedert auf Leuanas Worte: "Wenn du mich hierhergezogen hättest, hätte ich doch nur halb so gut gewusst, wie sich ein Fisch an Land fühlt", sagt sie lächelnd.
Als Leuana dann erwähnt, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie durch die Natur gestreift ist und von der Tanne käme, muss Schilama mitlachen, "ja, das werden wir ja dann sehen", kichert sie.

Da Leuana erwähnt, das sie auch noch etwas in der Stadt zu tun hat, gehen sie gemeinsam bis zu den Stadtoren und dort verabschieden sie sich. Als Leuana aus Schilamas Sichtweite verschwunden ist, geht sie zur Kräuterkate...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Leuana-Owany am 26. März 2003, 18:30 Uhr
Leuana~Owany ist ganz überrascht über die Schilama, die sie nun kennengelernt hat. Sie mochte die junge Frau vom ersten Augenblick an, aber sie ist überrascht über ihren Humor mit dem sie selbst belastende Momente in fröhlicher Betrachtung leichter erscheinen läßt. Sie verabschiedet sich von Schilama und freut sich schon auf ihre Tanne, die sie sicher bald kennenlernen wird.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 01. Apr. 2003, 22:02 Uhr
Shyada war auf ihrem Streifzug durch die Stadt bis zum Nordtor gegangen. Es gab keine Vorfälle, wo sie gleich mal ihre neue Arbeit erledigen hätte können und so genoß sie einfach die Sonne auf der Haut. Das schwarze Cape flatterte im Wind eifrig hinter ihr und machte mehr Geräusche als der Amazone eigentlich lieb war. Zwar brauchte sie sich nicht zu verstecken, aber sie schätzte es durchaus, wenn man sie nicht hörte. Schließlich konnte man nie wissen, wie schnell man in Situationen kam, wo Vorteile unabdingbar waren.
Gelangweilt betrachtet Shyada ein scheinbar frisch verliebtes Paar, dass wenige Schritte weiter ihren Weg kreuzt.
Ja nun begann wieder der Frühling. Das die Blumen anfingen zu wachsen störte sie weniger. Vielmehr war es das Gesindel was nun wieder aus den Häusern kroch...

Auf ihrem Rückweg machte Shyada einen Umweg über das Ufer des Ildorel. Vereinzelt waren dort einige Leute anzutreffen, aber irgendwie schien doch ein jeder seinen Gedanken nachzuhängen. Als Shyada schließlich eine Stelle erreicht, wo niemand in ihrer Nähe ist, legt sie ihr Cape ab. Im Sand zu kämpfen war eine Sache, die nicht unbedingt leicht war- schließlich konnte jederzeit der Fuß wegrutschen- und so gab sie sich eine Weile einiger Kampfesübungen hin. Der Sand gab kaum halt und so manch ein Schlag wäre daneben gegangen, hätte sie einen wirklichen Gegner vor sich gehabt.
Vielleicht würde sie öfter herkommen und trainieren. Unter Umständen würde sich eventuell auch jemand finden, mit dem sie üben konnte. So brachte sie nicht immer wild in der Luft umherfuchteln.

Mit dem Fuß schleudert Shyada ihr Cape hoch und greift mit einer schneller Bewegung nach vorne. Kaum hat sie diese Bewegung  zu Ende geführt, da hat sie auch schon ihr Cape wieder um den Hals gelegt. Shyada hatte noch keine Lust in die Kaserne zurückzukehren.

Jeden Passanten genau beobachtend verläßt Shyada den Strand wieder und setzt ihren Weg durch die Strassen Richutng Marktplatz fort.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 06. Apr. 2003, 21:34 Uhr
TianShis Füße werden sogleich vom Sand verschluckt, kaum, dass sie diese auf den Boden gesetzt hat. Vereinzelt waren Leute am Strand auszumachen. Einige schienen ebenso wie TianShi nur spazieren gehen zu wollen. Andere versuchten ihr Glück beim Angeln. TianShi fragte sich, ob man hier so dicht am Ufer überhaupt etwas fangen würde.

Sowohl die Haare als auch das Cape flattern eifrig im Wind. Mehrmals muß sich TianShi die Haare aus dem Gesicht streichen, damit sie sehen kann, wohin sie tritt.
Sie geht eine Weile neben dem Wasser am Ufer entlang und betrachtet die Wellen zu ihrer Rechten und die Stadt zu ihrer Linken. Als sie an einigen der Angler vorbeikommt nickt sie diesen kurz zu, obwohl sie sie nicht kennt.
Freundlich grüßen diese mit einem Lächeln zurück.

Verträumt und in Gedanken versunken geht TianShi weiter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 06. Apr. 2003, 22:49 Uhr
Als die Wärme der Sonne langsam nachläßt beschließt TianShi wieder heimzukehren. Bei Borgil würde sie kurz halt machen und etwas warmes Trinken. Vielleicht konnte sie auch etwas über Niniane in Erfahrung bringen. Eigentlich hatte TianShi diese ja schon längst besuchen wollen, aber es immer wieder hinausgezögert.

Das Cape um sich geschlungen, damit es nicht so wild umherflattert, verläßt TianShi das Ufer wieder.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 18. Apr. 2003, 17:35 Uhr
Raven legt den Kopf an seine Schulter und ist einen Moment lang völlig in Gedanken versunken, ihr Blick träumt sich hinaus auf die weite, smaragdgrüne Wasserfläche, die im Licht der Sonne glitzert wie ein Meer aus funkelnden Edelsteinen. Erst Mottenfaengers Frage bringt sie wieder in die Realität zurück.

"Ja, ich glaube schon, daß ich sie noch finde", erwidert sie und lässt die Augen entlang der Uferlinie schweifen. "Es könnte dort hinten gewesen sein", meint sie und weist mit der Hand das Ufer entlang nach Norden. "Wenn ich mich recht erinnere, war es ein breiter Schilfgürtel mit einigen alten Weide, die direkt am Wasser wuchsen. Lass uns einfach ein Stücken den Strand entlang laufen, vielleicht finden wir dort oben die Stelle."

Während Ravens Finger sich mit denen ihres Gefährten verschlingen, blickt sie sich suchend um, die Augen gegen die sinkende Sonne zusammengekniffen. Als sie den Hund nirgends entdecken kann, stößt sie einen leisen, hohen Pfiff aus. Gleich darauf ertönt wildes Platschen aus einem Stück flachen Schilfs ganz in der Nähe und einige Wildenten, die dort verborgen zwischen den Halmen brüten, flattern erschreckt über den See davon, als Stelze kläffend hervorschießt.

Bevor Raven aber zu einer Standpauke über wildernde Wolfshunde im Allgemeinen und sein Jagdverhalten im Speziellen ansetzen kann, lässt sie ein lautes Krachen aus dem Unterholz erschrocken herumfahren. Auch Mottenfaenger wirbelt herum und aus Stelzes Kehle dringt plötzlich ein tiefer, knurrender Laut. Irgend etwas scheint ganz und gar nicht in Ordnung zu sein, denn die Nackenhaare des Wolfshunds sträuben sich plötzlich wie eine alte Wurzelbürste, als er in einiger Entfernung etwas erspäht, was ihn in hellen Aufruhr zu versetzen scheint. Sein Knurren und Kläffen wird immer wilder und drohender und Raven packt ihn sicherheitshalber am Rückenfell.

"Was hat er nur auf einmal?" Kaum daß sie die Frage ausgesprochen hat, tönt leise Mottenfaengers Stimme an ihrem Ohr. "Es ist diese Narg", stellt er fest und sein Tonfall ist alles andere als erfreut. Stirnrunzelnd blickt Raven in die Richtung, aus der das Krachen ertönte, und tatsächlich kann sie das Echsenwesen entdecken, das offensichtlich gestürzt ist. "Die Narg? Das hat uns gerade noch gefehlt..." Leiser Zorn steigt in Raven auf, als sie daran denkt, wie die seltsame, schuppenhäutige  Fremde ihren Hund behandelt und die Gastfreundschaft des Druiden missbraucht hat.

Mottenfaenger mustert die sich nun nähernde Narg mit eisigem Blick. "Ist es unter Nargen so üblich, sich heimlich von hinten an jemanden anzuschleichen?" Seine Stimme ist dunkel und klingt beherrscht, doch der warnende Unterton darin ist nicht zu überhören. "Wenn Ihr ein Anliegen habt, so sprecht. Eurem Wunsch, Euch im Wald mit allem nötigen zu versorgen, könnt Ihr nachgehen und niemand wird Euch dafür zur Rechenschaft ziehen, darauf habe ich Euch mein Wort gegeben. Doch ansonsten lasst uns zufrieden..."

Raven hat alle Hände voll zu tun, den Hund zu halten, der sich wie toll gebärdet und versucht, sich von ihr loszureissen. "Lass uns verschwinden", raunt sie Mottenfaenger zu, "mit solch unfreundlichen Wesen will ich nichts zu tun haben. Mag sein, daß es typisch ist für einen Narg, sich so zu benehmen, doch wenn sie hier zu Gast ist, sollte sie sich besser mit den örtlichen Sitten und Gebräuchen vertraut machen, sonst wird sie vermutlich wirklich noch in der Steinfaust landen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von NaToth am 18. Apr. 2003, 20:42 Uhr
Na'Toth fingert nervös an ihrem Stab herum, der seit dem letzten Aufeinandertreffen mit den ihr ungliebten Menschen nun einen starke Silberlegierung besitzt. Doch den Stab will sie nicht einsetzen. Sie hat ihn nur so knapp vor sich gestellt, damit dies verdammte Hundevieh nicht direkt sich angreifen kann, sondern sie sich ein wenig verteidigen kann.

Dann hört sie aufmerksam die Worte des Druiden, die wieder einmal scharf ihr Ohr schneiden, sodaß die Narg zu einem leichten Grinsen und kopfschütteln ansetzt und erwidert: "So seid Ihr also immer noch der bösen Narg argwöhnisch eingestellt? So soll es sein, Herr Druide. Doch seid versichert, das Ihr mich bei meiner Arbeit, meiner Meditation störtet. Ich will nur nach dem Rechten sehen und finde Euch. Nun saget mir, was schon wieder die Narg verkehrt gemacht hat. Das Euer Vierbeiner nicht an sich halten kann wie höhere Tiere der Zunft", sie schaut Raven kurz mit ihren roten Augen an und gibt zu verstehen, wer gemeint ist, "ist keine Neuigkeit für mich."

Dann entspannt sie sich, da Stelze noch wilder wird bei diesen geschnarrten Worten und setzt fort: "Ich sehe natürlich ein, das dieser Wald allen gehört. Doch sah ich mich in meiner Verwundbarkeit dazu gezwungen, eventuellen Eindringlingen frühzeitig das Spiel zu verderben." Sie schaut den Druiden und hernach Raven an und erwartet eine entsprechend negative Reaktion sich selbst betreffend. Ha! Nun können mir diese Menschen beweisen, ob sie sich geradlinig stumpfsinnig verhalten oder doch zu besserem fähig sind. Schade, das der alte Brink zu dieser ebenso schwachen Rasse gehört. Andererseits, können nicht alle so sein wie er? Nein, nein, Na'Toth, die Narg sind ja auch nicht wie andere Narg. Doch das wissen die hier wahrscheinlich am wenigsten ... als ob es sie interessiert.

Auf den Stab gestützt rechnet sie mit den üblichen Beschimpfungen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 18. Apr. 2003, 23:36 Uhr
Mottenfaenger seufzt beinahe unhörbar, als die Nargin geendet hat, bedeutet daraufhin ohne ihn anzusehen Stelze, der sich noch immer unter Ravens Armen windet, ruhig zu sein. Als sei sein Zorn binnen eines Herzschlages verraucht, setzt der Hund sich auf die Hinterbeine, Na'Toth nurmehr argwöhnisch im Blick behaltend. Der Druide überlegt einen weiteren Augenblick, entscheidet sich schließlich dagegen, auf Na'Toths Worte den Wolfshund betreffend einzugehen.

Als er nun wieder beginnt ist seine Stimme weicher und viel weniger schneidend, jedoch nicht weniger kraftvoll.
"Ich weiss nicht, was ich euch weiterhin sagen soll. Ihr könnt von diesem Wald leben, darauf habt ihr mein Wort."
Er wartet einen Augenblick, dann fährt er fort, die Worte weiterhin sorgsam wählend
"Wo und wie ich mich in diesem Wald bewege, das lasst jedoch meine Sorge sein, denn... solange ihr ihm nicht schadet, werde ich euch nichts tun"
Er wischt sich mit einer Hand eine Haarsträhne aus den Augen, die die stetige Brise vom See her dorthin getrieben hat
"Nun gehabt euch wohl; ich habe euch versichert, dass niemand euren Schaden wollte, es gibt nichts weiteres zu bereden"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von NaToth am 19. Apr. 2003, 11:31 Uhr
Na'Toth verneigt sich leicht nach den Worten des Druiden und spricht dann beide, auch Raven an: "So ist dem nichts hinzuzufügen, Herr Druide. Die Fronten seien geklärt und ich wünsche Euch noch einen schönen Tag. Möge er für Euch in Friede verlaufen." Den Hund nicht weiter beachtend dreht sich die Narg um und verläßt die Region um den Fluß, ständig auf ihren Stab gestützt. Ich habe sie wohl unterschätzt, diese Menschen. Nun gut, es ist zum Guten verlaufen. Jeder hat seinen Frieden und damit hat es sich.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 20. Apr. 2003, 00:33 Uhr
Schilama rennt und rennt, doch der Schmerz in ihrem Innern lässt nicht nach, wieso musste sie sterben, wieso? Irgenendwo am Strand hält sie schließlich an und geht in die Knie, "das ist nicht gerecht. Es ist einfach nicht gerecht," schreit sie, achtet nicht mehr auf ihre Umgebung und auch wenn sie Leuana kaum kannte, so reichten die wenigen Stunden doch, um ihr das Herz zu zereißen, dagegen waren alle Illusionen des Dämons nur Spielerei...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 20. Apr. 2003, 10:31 Uhr
So seid Ihr also immer noch der bösen Narg argwöhnisch eingestellt... Die Worte, die das Echsenwesen ihnen mit unangenehm rasselnder Stimme entgegenschleudert, klingen wie blanker Hohn in Ravens Ohren und sie schüttelt in leisem Unverständnis den Kopf über so viel - ja was? Überheblichkeit? Berechnung? Unwissen? Aus zusammengekniffenen Augen schaut sie zu der Narg hinüber. Was glaubt sie denn? Ein Wesen aus dem tiefsten Süden der Immerlande, ein Wesen einer Rasse, die der Erzfeind aller Elbenvölker und auf die der Hass in der Bevölkerung noch immer tief verwurzelt ist - denkt sie wirklich, daß man ihr unvoreingenommen gegenübertritt? Und sie benimmt sich unmöglich, missbraucht arglos die ihr angebotene Gastfreundschaft, erwürgt fast den Hund, lauert einem auf und ist ständig nur dabei, einen zu bedrohen und das alles noch mit einer unnachahmlichen Arroganz ... außerdem ist es völlig gleichgültig, ob sie ein Gnom, ein Zwerg, ein Narg oder was auch immer ist, auf Unfreundlichkeit kommt eben nur Unfreundlichkeit zurück...

Missmutig schaut Raven ihr hinterher, wie sie hinkend und auf ihren Stab gestützt zwischen den alten Bäumen verschwindet, die das Ufer säumen. Seltsamerweise verspürt sie beinahe so etwas wie Mitleid mit diesem Wesen. Sie weiß nur zu gut, wie es ist, gehetzt und gejagt und aus den Dörfern vertrieben zu werden, so lange liegen diese Zeiten noch nicht zurück. Doch ihre gute Laune ist mit einem Mal wie weggewischt.
"Lass uns gehen", flüstert sie Mottenfaenger leise zu, "vielleicht finden wir das Boot noch, bevor die Dämmerung hereinbricht."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 21. Apr. 2003, 19:47 Uhr
Mottenfaenger schaut der Nargin nach, wendet sich dann, sobald sie verschwunden ist, ab.
"Du hast recht, lass uns gehen" meint er dann zu Raven, und in der Tat. Eine ganze Weile gehen sie so schweigend nebeneinander durch die wegen des Sees recht kühle Dämmerung.
Genau wie Raven beschäftigt auch Mottenfaenger das Zusammentreffen mit Na Toth, bis er schließlich - Stelze trottet schon merklich unangenehm berührt, als sei ihm ihr Schweigen unheimlich, neben ihnen her - die Gedanken an die Nargin beiseite schiebt.

"Schau" meint er plötzlich mit einem Lächeln, auf einen unbestimmten Schatten zu ihrer Rechten deutend "Das könnte das Boot sein"
Neugierig treten die beiden näher, Stelze mit einem Mal freudig erregt, und schieben das dichtstehende Schilf beiseite - nur um nach kurzer Zeit mit triefnassen Stiefeln wieder aus dem Wasser zu treten.
"Ich muss mich geirrt haben" gibt Mottenfaenger kichernd zu "das nächste Mal lassen wir Stelze vorangehen"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 22. Apr. 2003, 09:27 Uhr
Und tatsächlich tun sie dies auch und schicken bei der nächsten Gelegenheit den Wolfshund vor, der sich dies nicht zweimal sagen lässt und mit Begeisterung im seichten Wasser herumpatscht und brütende Enten aus ihren Nestern scheucht.

Im warmen Schein der sinkenden Sonne wandern sie am Ufer entlang und das dichtstehende Schilf wird lichter und weicht allmählich einem langen Stück felsigen Strandes, an den mit leisem, gleichmäßigen Plätschern kleine Wellen schwappen. Wie ein stilles, funkelndes Meer liegt der Ildorel in der Abendsonne - so riesig und endlos, daß man wirklich beinahe an einen Ozean und nicht nur an einen Binnensee denken könnte. Weit draußen dümpeln einige Boote auf der ruhigen Wasserfläche und die Fischer sind gerade dabei, ihre Netze einzuholen und den abendlichen Fang auf den Kähnen zu verstauen, um damit das Hafenbecken Talyras anzusteuern.

Für ein Weilchen lassen Mottenfaenger und Raven sich dicht nebeneinander im Ufersand nieder, der von der Sonne noch warm ist, beobachten die Fischer bei ihrer Arbeit und lassen flache Kieselsteinchen über die glitzernde Wasseroberfläche schnellen. Der Abend ist so schön, daß das Boot beinahe vergessen ist und erst, als die Sonne über den Wipfeln des Larisgrüns verschwunden ist und die Dämmerung so kühl, daß sie frösteln, setzen sie ihre Wanderung fort.

Im nächsten Schilfgürtel, der auf das sandige Strandstück folgt, haben sie dann tatsächlich Erfolg. Mottenfaenger weist mit der Hand auf eine Stelle ein Stückchen vor ihnen, wo in dem Wald aus Schilfrohr ein dunkler Schatten zu erkennen ist, der sich beim Näherkommen tatsächlich als Bootsrumpf entpuppt. Es liegt noch genauso da wie letzten Sommer, tief im Schilf verborgen, der Mast umgeklappt und im Boot verstaut, auch die alte Holzkiste ist noch da, ebenso wie Taue und Ruder. Der Kahn ist schon ein wenig morsch und das nasse Wetter des vergangenen Winters scheint ihm reichlich zugesetzt zu haben, doch mit ein wenig Arbeit und einigen Eimern Farbe und Teer könnten sie wohl wieder ein schmuckes kleines Boot daraus machen. Vorsichtig biegt Raven die Halme beiseite und umkreist, bis zu den Knöcheln im Wasser watend, das verwitterte Boot. "Meinst du, wir kriegen es wieder seetüchtig?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 23. Apr. 2003, 12:24 Uhr
Misstrauisch nimmt Mottenfaenger das Bott in Augenschein, wobei er zunächst nur mit einem gemurmelten "Hm" auf Ravens Frage antwortet.
In der Tat scheint der Winter dem Boot zugesetzt zu haben, wenn auch die Planken nicht einbrechen - Mottenfaenger spürt stets festes Holz unter den Füßen -, so hat er doch mit wenig Mühe ein handtellergroßes Stück morsches Holz aus der Seite der Reling brechen können. Leichter Moschusgeruch steigt ihm in die Nase, als er das Holz nachdenklich zwischen den Finger zerreibt.

"Seetüchtig vielleicht schon" meint er schließlich "nur... werden wir mit einem Segelboot umgehen können?" fügt er hinzu, und in einem Lächeln blitzen seine Zähne kurz weiss auf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 23. Apr. 2003, 13:31 Uhr
Schilama steht erst wieder auf, als die Sonne hinter dem Horizond verschwunden ist, geht aber nicht zu ihrer Tanne oder zur Kräuterkate, sondern zum Ende des Felsenvorsprungs wo zu ihrer Linken der Eingang zu Leuanas Höhle ist, tief im Wasser verborgen, wo sie nicht hinkommt. Sie bleibt stehen und schaut hinaus aufs Meer und feine Gischt besprüht sie ab und zu, doch dadurch, dass sie in ihren Umhang eingehüllt ist, bleibt sie größten Teils von der Nässe verschont.

Sie verweilt dort lange, doch dann dreht sie sich um und macht sich ohne bestimmtes Ziel ins Larisgrün auf, wandert ziellos umher und geht dabei fast keinem Gedanken nach. Irgendwann, sieht sie die Stadtmauern, während die Sonne zeigt, das es kurz vor Mittag ist und sie geht durch das Westtor zur Kräuterkate...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 23. Apr. 2003, 18:07 Uhr
"Das wird sich herausstellen", gibt Raven geistesabwesend zur Antwort. "Auf einem so kleinen Boot bin ich auch noch nie gesegelt, aber so schwierig kann das nicht sein." Skeptisch und mit schiefgelegtem Kopf betrachtet sie den schwankenden Kahn, in dem Mottenfaenger herumstapft und hie und da mit den Fingern prüfend über das Holz fährt.
"Ich kann es auch allein versuchen, wenn du lieber festen Boden unter den Füßen behalten willst", meint sie nur. "Aber bevor jemand sich mit dieser altersschwachen Nußschale auf den Ildorel hinauswagen kann, gibt es wohl noch einiges daran zu richten. Wir werden sehen..."
Auf zwei Fingern pfeift sie dem Wolfshund, den sie in einiger Entfernung durch das Schilf rascheln hört. "Heute können wir ohnehin nichts mehr tun, es ist schon fast dunkel."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Coriel am 24. Apr. 2003, 21:24 Uhr
Coriel und Neo reiten auf Alechandro durch die brandung.
Das kalte Wasser spritzt  vom schnellen Gallopp nur so hoch.

Nach einiger Zeit verlangsamt sich das Pferd und bleibt dann stehen.

Neo springt ab und hilft Coriel vom Pferd.
Coriel läuft zum Wasser und fährt langsam durch mit der Hand hindurch.

Dann setzt sie sich zu Neo, der sich zuvor in den Sand gesetzt hatte.
Sie kuschelt sich an ihn und blickt zu den Sternen.

"Magst du die Sterne?" fragt sie ihn.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Neo am 26. Apr. 2003, 20:16 Uhr
Neo blickt Coriel vergnügt an.

"Die Sterne sind wie meine Brüder und Schwestern, und wenn ich einmal in einer Schlacht sterbe will ich einer von ihnen werden."

Der Drow steht auf und legt seine Kleidung ab, dann läuft er los und spring graziös ins Wasser.

"Es ist ganz herlich komm Coriel, ich liebe es im Wasser zu sein, es scheint so als würde es eins werden eins mit dem Fleisch und dem Blut."

Neo und Coriel toben noch ein bisschen herum, doch dann wird die Stimmung etwas liebevoller und die beiden genissen es im Wasser zu stehen und sich zu küssen...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 27. Apr. 2003, 00:00 Uhr
Skeptisch fahren Mottenfaengers Brauen in die Höhe.
"Damit du allein im Ildorel ertrinkst?" fragt er mit einem gespielt spöttischem Unterton.
"Aber du hast Recht" fährt er dann lächelnd fort "heute können wir nicht mehr tun, außer im Gedächtnis zu behalten, was alles wieder gerichtet werden müsste"

Damit stapfen sie durch die schlammigen Schilfbüsche zurück, sorgsam darauf achtend, dass nicht schon wieder ein Schwall des nun eisig kalten Wassers in ihre Stiefel schwappt, bis sie das leise Knirschen des feinen Ufersandes unter ihren Füßen hören.
Schon bald sind Raven und Mottenfaenger lautlos im Saum des Larisgrün verschwunden, gefolgt von einem ebenso lautlosen Wolfshund.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Coriel am 27. Apr. 2003, 13:45 Uhr
Coriel hat sich ganz an Neo geschmiegt unsd spricht:

"Nie habe ich mich so wohl gefült wie in deiner Nähe.
Ich will dich nie wieder verlieren."

Dan küsst sie ihn zärtlich und um die beiden herum hört man nur das leise Rauschen der Wellen und der Ruf einiger Nachtvögel.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Neo am 27. Apr. 2003, 19:47 Uhr
Der Wind wäht nun etwas stärker, und der mond steht hoch über dem Wasser und er spiegelt sich wunderschön darin.

"Irgenwann wird auch der tag kommen andem sich unsere Wege trennen doch wenn die Engel es wollen werden wir uns im himmerl wiedersehen. Auch die, die zum Kampfe geboren mussten Akroma ihre Schwerter zu Füßen legen."

Der Drow läßt Coriel los und steigt aus dem Wasser, dabei fallen einige Tränen in das dunkle Nass. Neo ruft El der so gleich kommt und auf der Schulter seines Herren Platz nimmt. Neo zieht sich seine Rüstung an zieht den Mantel fest und läuft davon.
Durch die Nacht ertönt nur ein leises

"Versuch nicht mich zu finden, ich werde dich finden"

Und Neo verschwinden in der Dunkelheit.

Wird sie mich verstehen, ich bin ein Drow und sie ein Mensch ich liebe sie aber es steht mir nicht zu sie in Gefahr zu bringe dafür ist sie mir zu wichtig. Ich muss meinem Traum verwirklichen und denn tempel fertig bauen sowie Akroma es mir aufgetragen hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 27. Apr. 2003, 21:00 Uhr
Raven wirft ihrem Gefährten einen augenzwinkernden Seitenblick zu und lächelt nur, als er aus Spaß meint, sie würde im Ildorel ertrinken. Er weiß genau, daß sie eine recht gute Schwimmerin ist und er sich so schnell keine Sorgen machen bräuchte. Aber ungeachtet dessen wäre es ihr natürlich viel lieber, wenn sie zu zweit hinaussegeln würden, schon allein aus dem Grund, weil sie gern mit ihm zusammen ist.

Zwischen den licht stehenden Baumstämmen hindurch wandern sie eine Weile südwärts am Waldrand entlang, bis sich in der Ferne die immergrüne Krone des Baums der Waldläuferin über die Wipfel der ihn umgebenden Bäume erhebt. In der Dämmerung ist das mächtige Blätterdach, das die anderen um viele Mannslängen überragt, gerade noch schemenhaft gegen den dunkler werdenden Himmel zu erkennen. Bald würden sie die Weggabelung erreichen, an der sie sich nach Westen wenden mußten in Richtung ihres eigenen Baumhauses. Zu ihrer Linken liegt wie ein schwarzer, blankpolierter Spiegel die ruhige Oberfläche des Ildorel.

Als ein leises Plätschern vom See herüber zu hören ist, spitzt Stelze, der ein Stückchen vor ihnen den Pfad entlangtrottet, die Ohren und bleibt so abrupt stehen, daß sie ihn beinahe über den Haufen gerumpelt hätten. Neugierig späht Raven durch das Gestrüpp am Ufer und versucht zu erkennen, woher die Geräusche rühren. Im seichten Wasser sieht sie engumschlungen ein Pärchen stehen, das offensichtlich ziemlich miteinander beschäftigt ist, so daß die beiden Gestalten gar nicht zu merken scheinen, was um sie herum vorgeht.

Mit unverfrorener Neugier starrt Raven hinüber und muß reichlich Beherrschung aufbieten, um sich das Lachen zu verbeissen. "Im April im Ildorel baden", flüstert sie kopfschüttelnd und weist kichernd mit der Hand zum See hinüber, wo der junge Drow sich gerade anschickt, wieder aus dem eisigen Wasser zu steigen. "Die beiden müssen ganz schön abgehärtet sein. Ob sie die Wassertemperatur und die anatomischen Reaktionen darauf bei ihren Plänen für den Abend einkalkuliert haben?" Sie schaut völlig ernst zu Mottenfaenger hinüber, als erwarte sie eine wissenschaftliche Antwort auf ihre Frage, aber dann kann sie nicht mehr an sich halten und sucht kichernd und prustend das Weite. "Wir sollten sie nicht weiter stören", schmunzelt sie, als er sie eingeholt hat, "lass uns zusehen, daß wir endlich nach Hause kommen." Nicht lange darauf künden schon die ersten Glühwürmchen von der Nähe Mottenfaengers Baumes.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Coriel am 28. Apr. 2003, 22:09 Uhr
Coriel fühlte sich sehr gekränkt als Neo einfach ohne weiteres verschwand.
Erst jetzt bemerkte sie such wie kalt das Wasser war.
Sie stieg hinazs und setzte sich in den Sand.
Ihren Umhang hatte sie fest um sich geschlungen und Alechandro war zu ihr getrottet.
Zärtlich stupste er sie an worauf sie seinen hübschen Kopf streichelte.
Dann vergrub sie ihren Kopf in die Knie und weinte.
Sie liebte Neo zutiefst, aber sie wusste nicht woran sie mit ihm war.
Mit ihren Händen fuhr sie durch den weissen Sand und stand dann auf, nahm Alechndro am Zügel und wanderte gemächlich das Ufer ab.

Dann setzte sich sich auf den Rücken ihres Hengstes und ritt im gemächlichen Schritt davon.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon am 05. Mai 2003, 21:47 Uhr
Durch die Gaternpforte gehen die beiden Elben hinuter zum Strand, das Ulmenanwesen liegt still und stumm hinter ihnen, die Handwerker die immer noch an den Stallungen arbeiten hatten für heute ihre Werkzeuge niedergelegt und Cassandra war mit Natie zum ersten mal seit ihrem Unfall im Keller des Hauses wieder auf dem Markt.
Eine leichte Briese weht über den See und bringt warme Luft aus dem Süden der ihen das Gefühl von Sommer mitbringt, ein Gefühl das ihnen leichtes Kribbeln auf die Haut zaubert. Der feine Sand knirscht leise unter ihren Stiefeln und das Geräusch der Wellen des Ildordel dringt an ihr Ohr.

Diese Stille ist Wunderbar, es reinigt die Gedanken um den Geist auf neue Aufgaben vor zu bereiten. Vor uns liegt ein neues Leben, ein Leben voller Aufgaben, aber auch ein Leben zu zweit. Unser Traum wird sich erfüllen, nach all den Jahrhunderten ist die das Jahr der Erneuerung.

Seine Hand liegt in ihrer, zusammen gehen sie den Strand entlang und lauschen dem Lied des  Amur.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 06. Mai 2003, 21:24 Uhr
Schweigend gehen sie am Strand entlang, und der leichte Wind bauscht ihre Mäntel auf. Es braucht keine gesprochenen Worte zwischen ihnen, selbst Gedanken tauschen sie nur wenige. Nach dem, was sich an diesem Tag schon alles ereignet hat, liegt in der Stille des gemeinsamen Schweigens mehr als sich mit tausend Worten sagen ließe.

Der Wind, der ihr unter den Mantel fährt, lässt Arwen erschauern und für einen Moment schimpft sie sich selbst eine dumme Gans, dass sie ohne sich umzukleiden nur in ihrem Kleid und Mantel an den Strand gegangen ist. Es ist noch nicht Sommer, Arwen... Sie lenkt ihren Schritt noch etwas enger an Falcon heran, der sie von der Wasserlinie weg zu einer kleinen Senke am Fuß der Klippen führt. Und dort, auf den Wurzeln eines alten Baumes und von einem dichten Buschwerk am Rand der Senke vor dem Wind geschützt, lassen sie sich nieder.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon am 06. Mai 2003, 21:41 Uhr
Schützend legt Falcon seinen Arm um ihre Schulter , der Wind ist immer noch frisch und sie fröstelt leicht.
Schweigend sitzen sie so im Sand und beobachten einige Haubentaucher bei ihrem Spiel, leicht wie eine Feder gleiten sie über das Wasser um ab  und an wie ein Pfeil durch die Oberfläsche zu schießen.
Dann nach einiger Zeit, er weiß nicht wie lang sie dort so im Sand gesessen hatten holt er die Flöte wieder hervor um auf ihr zu spielen, doch dismal spielt er keine Elbenmelodien die meißt traurig sind, sondern ein Lied der Menschen das er vor Jahren auf seinen Reisen lernte. Die Musik liegt wie der Frühling in der Luft, leicht und beschwingt und für kurze Zeit vergißt Falcon das er ein Templer ist, ein Elb der aufs schwerste Geprüft wurde in den letzten Jahren, ein Elb der seine Familie verlor, eine Familie die von den Idialen der Elbengeselschaft abgewichen wahr. Verlassen von seinem Vater...von seinem Bruder...und von seiner Mutter.
Die Musik läßt ihn alles Vergessen, nur die Nähe von Arwen an seiner Seite läßt ihn in die Wirklichkeit zurückkehren. Er lächelt sie an, legt die Flöte in den Sand, dann beugt er sich vor und küßt sie sanft, streicht ihr durch ihr langes seidige Haar.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 07. Mai 2003, 01:53 Uhr
Sein nächtlicher Spaziergang führt Lyn schließlich zu einem Sandstrand. Das beruhigende Rauschen der Brandung ist zu hören, das Fehlen des salzigen Meeresgeruches verrät ihm jedoch, das es sich hier um einen See, nicht um einen Ozean handelt. Nichts desto trotz ist die Luft hier wesentlich angenehmer als in den engen, nicht selten von Unrat gesäumten, Gassen auf denen er hierher gelangt war. So atmet er genüßlich die Seeluft ein.
Das Knurren seines Magens unterbricht jedoch diese Wohltat. Der Tag war anstrengend gewesen und die neuen Eindrücke hatten ihn seine körperlichen Bedürfnisse vergessen lassen. Nachdem er sich vergewissert hat, das niemand in der Nähe ist greift er zu seiner Feldflasche und läßt die nahrhafte Flüssigkeit durch seine Kehle rinnen.
Der Hunger ist gestillt, aber die Flasch ist leer. In seinen gemieteten Zimmer hat er zwar noch einen kleinen Vorrat, aber der wird nicht lange halten, so das er sich bald Ersatz wird besorgen müssen. Aber das muss nicht gerade hier und jetzt geschehen. Nein, diese Nacht wird er bei einen Strandspaziergang geniesen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon am 07. Mai 2003, 09:47 Uhr
Als sie wieder erwachen ist die Sonne schon untergangen und die Kühle der Nacht verdrängt die Hitze der Leidenschaft.
Falcon schaut auf Arwen die friedlich in seinen Armen liegt, nicht die machtvolle Priesterin die er in den Kanälen gesehen hatte, oder die Beherschte Elbin die jeder Situation gewachsen schien, nein einfach nur seine Arwen, die bald seine Frau werden würde. Liebevoll streicht er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.

Das gleichmäßige Rollen der Wellen an den Strand ist eintönig, ein immer wieder kehrendes Geräusch und fast hätte Falcon die leisen Schritte überhört die sich langsam ihrer Mulde nähern. Vorsichtig hebt er den Kopf um zu sehen wer da noch so spät am Abend am Strand spazieren geht.

Falcon spannt sich an, ein dunkelhäutiger Elb schlendert über den Strand so als wäre es das alltäglichste was man sich Vorstellen kann. Unweigerlich greift er zum Gürtel, doch sein Schwert hängt über dem Kamin. Durch die Bewegung erwacht Arwen, doch durch eine schnelle Bewegung seiner Hand erkennt sie das irgendwas nicht stimmt, auch sie ist sofort Angespannt. Zuviele Dinge waren geschehen, zu viele Mörder hatte Falcons Vater geschickt.

Wenn wir uns ruhig verhalten sieht er uns vielleicht nicht. Es gibt Gerüchte das es Dunkelelfen in der Stadt gibt, vielleicht ist das einer von ihnen

Gespannt beobachten die beiden Elben den näher kommenden Elben, dessen schwarzer Mantel sich wie eine Wolke hinter im Aufbäumt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 07. Mai 2003, 10:09 Uhr
Gelassenen Schrittes schreitet Lyn vorran. Der kalte Wind läßt ihn zwar frösteln, aber er vertreibt auch den Gestank, den seine Kleider in der rauchigen Schankstube angenommen haben.
Immer näher kommt er den Felsklippen, die den Strand zu blockieren scheinen. Vielleicht kann man sie ja umgehen wenn man sich näher am Wasser bewegt. Lyn geht auf den alten, einsamen Baum am Fuß der Klippen zu. Von dort aus hat man sicher eine gute Sicht auf die Möglichkeiten die Klippen zu umgehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 08. Mai 2003, 08:02 Uhr
Arwen richtet sich zusammen mit Falcon auf und späht hinter ihm über den Rand der Senke, der Mann dort am Strand scheint sich aber eher auf die Senke zu als am Wasser entlang an ihr vorbei zu bewegen. Anspannung macht sich in ihr breit.

Wenn das ein Drow wäre... glaubst du er würde so offen hier herumlaufen? Falcon, das ist mir nicht geheuer, lass uns gehen, wenn wir vorsichtig und leise sind, können wir vielleicht hier an der Seite zwischen den Felsen und dem Gebüsch aus der Senke heraus kommen ohne dass er uns bemerkt. ...

Arwen lässt nur ihre Gedanken zu Falcon wandern, zu sprechen wagt sie nicht, aus Sorge, der seltsame Mann am Ufer könnte es vielleicht hören und sie dann bemerken. Siewill nur eines, weg von hier, zurück zum Anwesen, wo Gerion vermutlich schon längst mit einer Antwort von Niniane zurück ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 08. Mai 2003, 09:02 Uhr
Immer näher kommt Lyn den Baum an dessen Fuß, wie er aus seinem veränderten Blickwinkel erkennen konnte. Sich durch Buschwerk zu schlagen stand ihm eigentlich nicht der Sinn. Aber da war ja noch der überhängende Ast, der seewärts, in gut zwei Meter höhe, abstand. Mit ein wenig Anlauf sollte er den Sprung auch ohne Zuhilfenahme von Magie schaffen.
Kurz vor Erreichen des Baumes begann er einen kurzen Sprint um dann in einen großen Satz, der aufgrund seines, selbst für seine dünne Statur, leichten Körperbaus, größer ausfiel als man es sonst hätte erwarten können, auf den Ast zu springen. Dort angekommen rudert er ein wenig mit den Armen um sein Gleichgewicht zu finden eher er sich mit einer Hand am Stamm abstützt und sich so endgültig stabilisiert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon am 08. Mai 2003, 12:28 Uhr
Falcon nickt und schaut an Arwen vorbei, sicherlich hat sie recht und es ist kein Dunkelelb. Doch Vorsicht ist geboten, so leise wie es den beiden möglich ist ziehen sie sich zurück. Keinen Laut verursachen die Elben auf dem weichen Untergrund und nach wenigen Augenblicken sind sie verschwunden und nur die leichte Mulde im Sand gibt zeugnis von ihrem Besuch hier unten am Strand.
Ein kurzer Blick zurück zeigt ihm das sie gerade noch rechtzeitig Verschwunden sind, der Einsamme Wanderer steuert genau auf die Mulde zu und ist jetzt schon bei den Bäumen, wenn sie geblieben wären, hätte es keine möglichkeit gegeben ihm aus zu weichen.

Schnell weiter

Sie betreten das Grundstück durch die kleine Gartenpforte, immer noch ist alles still, doch aus einem kleinen Fenster dringt warmes Licht nach draußen, das Zimmer von Gerion.

" Er ist wieder da, lass uns sehen was er für Nachrichten bringt."

Falcons Stimme zittert leicht, zwar versucht er  seine Aufregung zu verbergen doch gelingt es ihm nicht wirklich, mit weitausholenden Schritten eilt er davon und hat die Türe schon geöffnet als Arwen auf die Stufen tritt, die zur Türe heraufführen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 08. Mai 2003, 23:22 Uhr
Die steilen Felsklippen bilden eine Barriere, die man nur durch Fliegen oder Schwimmen überwinden kann und es ist unklar wie breit sie sein mögen. So beschließt Lyn umzukehren. Die Nacht ist schon fortgeschritten und er hat nicht vor den ganzen nächsten Tag zu verschlafen. So springt er von den Ast wieder herab und begibt sich auf den Weg zurück, den er gekommen ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 14. Mai 2003, 22:40 Uhr
Ieràs war den Holzfuhrwerken hinunter zum Strand gefolgt wo das Holz, unter den wachsamen Augen der Priesterinnen, abgeladen und zu drei großen Haufen gestapelt worden war. Die drei Stapel sind etwa fünfzig Meter von einander entfernt und jeder ist mindestens zwei Meter hoch. Als sie fertig sind steht die Sonne bereits tief und rot über dem Ildorel.
Die Inaripriesterinnen verteilen Weißbrot und einen starken Rotwein an die Helfer. Ierás nimmt sich einen Kanten Brot und einen der großen, irdenen Krüge, setzt sich auf einen der großen Baumstämme, die als Umrahmung der Feuerstelle dienen und beobachtet die Menschen um ihn herum, die voller Vorfreude über die Inarinacht reden. Was finden sie nur alle daran? Es sind doch nur Feuer?
Eine junge Priesterin, rotorangebeschleiert, leicht bekleidet und mit rotgefärbten Fußsohlen setzt sich neben ihn auf den Stamm und kaut an ihrem Brot dann nimmt sie einen Schluck Wein und lächelt ihm zu. Einen Augenblick später rückt sie ein Stück näher an Ierás.
"Hallo, du hast hier mitgeholfen, nicht wahr? Das wird meine erste Inarinacht, dabei bin ich doch schon seit drei Jahren Novizin. Unfair, oder?" Sie blickt ihn auffordernd an, doch der Junge vor ihr ist von ihrem kleinen Redeschwall irritiert und starrt sie nur mit offenem Mund an. "Bist du stumm, oder was?" Eine Spur Ärger zeigt sich auf ihrem hübschen Gesicht, was sie nur anziehender macht. Ierás reißt sich von ihrem Anblick los, klappt den Mund zu und schüttelt den Kopf. "Nein bin ich nicht. Ich frage mich nur, was an dieser Feier so besonders sein soll." Er schiebt seine in neuen, festen Schuhen steckenden Füße in den Sand und wirft einen vielsagenden Blick in Richtung der Menge. Das Mädchen neben ihm schnappt hörbar nach Luft und ihre Augen weiten sich. "Was so besonderes an dieser Feier ist? Hör mal! Inari ist die Göttin der Liebe und der fleischlichen Lust und in dieser einen Nacht wird ihr in den ganzen Immerlanden gehuldigt. Mit Feuern, Gesängen, farbenfrohen Umzügen.. und natürlich den Inarifeuern." Wieder wirft sie ihm einen auffordernden und beifallheischenden Blick zu, doch seine Reaktion ist nicht die erwünschte und so spricht sie weiter. "Weißt du überhaupt, was während und nach den Feuern geschieht?" Wieder der neugierige Blick, ehe sie fortfährt. "Also, wir haben hier drei große Feuer, auf dem Marktplatz, auf dem Platz der Pavillons und vor den Stadttoren werden auch welche errichtet. Wenn der große Umzug vorüber ist, werden sie entzündet und man tanzt um das Feuer und nach den Feiern treffen sich die Paare und huldigen Inari auf die einzigst richtige Weise." In ihren Augen blitzt der Schalk und ein breites Grinsen erscheint auf ihrem Gesicht als sie die roten Ohrspitzen des Jungens sieht. "Du hast also auch noch nicht gefeiert, hm?"
Ierás läuft knallrot an, doch das helle Lachen der jungen Novizin ist ansteckend und so stimmt er ein.
Die zwei unterhalten sich noch einige Zeit, Ierás steht einmal auf und holt ihnen beiden noch etwas von dem Wein, doch nach etwa einer halben Stunde ruft eine ältere Priesterin die jungen Novizinnen zu sich um in den Tempel zurück zu kehren. Nia, Ierás Gesprächspartnerin beugt sich zu ihm herüber und drückt ihm einen Kuss auf die Wange ehe sie aufspringt und gemeinsam mit ihren Schwestern in Richtung Stadt und Tempelbezirk verschwindet. Ierás bleibt zurück, die Hand an der Wange wo noch vor wenigen Sekunden zwei zarte Mädchenlippen waren und wieder kriecht die Röte bis in seine Ohrenspitzen. Er schüttelt den Kopf und steht auf. Doch er hat die Wirkung des Weines unterschätzt und für einige Momente wird ihm schwarz vor Augen. Das ist bald vorbei, aber der Schwindel bleibt. Ich bin betrunken... Er kichert leise und beginnt dann, seine Füße in einem einigermaßen geraden Kurs heimwärts zu lenken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 22. Mai 2003, 23:54 Uhr
Die Sonne geht golden über dem Ildorel unter. Ierás sitzt im warmen Sand und beobachtet die Menschen die nicht beim Festessen auf dem Marktplatz waren. Sie alle sind in freudiger Erwartung und viele Liebespaare befinden sich darunter. Er läßt seine Gedanken schweifen, denkt über dies und jenes nach und hofft auf Nia, die junge Inaripriesterin. Vom Stadtzentrum aus ertönt Stimmengewirr nachdem es einige Augenblicke beinahe totenstill war. Wenige Minuten später tauchen bereits die ersten feiernden auf um mit ihren am heiligen Feuer entzündeten Fackeln eigene Feuer zu entfachen oder die großen Holzhaufen zu entünden. Ierás setzt sich näher an einen der großen Holzhaufen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 23. Mai 2003, 00:07 Uhr
Als der kleine Trupp vom Marktplatz inklusive TokRa, Nemo und Aelinor den Strand erreicht, schläft das Kind bereits tief und fest, an Nevermores Brust gelehnt. Ihr fällt ein Stein vom Herzen, als sie Kizumus Sohn im Sand hocken sieht, offensichtlich unbeschäftigt. "Ierás, dich schickt mir der Himmel!", ruft sie, und er dreht sich nach ihnen um. Mit dem Kinn deutet sie auf Aelinor und zuckt etwas ratlos die Schultern. "Wolltest du... Ich meine, hast du noch etwas vor heute Nacht?" Ihre Ohrspitzen glühen, wie sie so herumdruckst.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 23. Mai 2003, 00:16 Uhr
Als der erste Schub feiernder vom Marktplatz herabkommt spürt er die Präsenz Aelinors mitten darin und blickt sich verwundert um. Er erkennt Nevermore Arm in Arm mit einem ihm fremden Mann. Ein Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht und Nevermore muss gar nicht mehr fragen damit er weiß was sie möchte. Ierás steht auf, klopft sich den Sand von den Kleidern und grüßt den größeren Mann. Vorsichtig nimmt er ihr Aelinor ab und bettet sie an seine Brust. "Ich pass schon auf sie auf. Wollte sowieso heimgehen. Viel Spaß..." Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, dann nickt er den zweien zu und geht langsam dem Strom der Menschen entgegen.

Von weitem erkennt er den roten Haarschopf seiner Mutter, direkt neben Olyvars dunkelbraunem.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 23. Mai 2003, 00:21 Uhr
"Du bist meine Rettung", meint sie grinsend und drückt ihm den Arm. Dann küsst sie Aelinor auf die Stirn und schaut den beiden nach, wie sie sich vom Strand entfernen.
Eben wird ein großes Feuer unter begeistertem Gejohle der versammelten Leute entzündet. Einige Mädchen fangen an, ein altes, ruhiges Liebeslied zu singen; Nevermore kennt es und erhebt ebenfalls die Stimme, erst zaghaft, doch als sie den Ausdruck auf TokRas Gesicht sieht, singt sie aus vollem Halse mit, den Blick fest auf ihn gerichtet. Ein paar Jünglinge entwickeln aus dem Stegreif eine zweite Stimme, und Nevermores Rücken überzieht sich mit einer Gänsehaut.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von rising moon am 23. Mai 2003, 00:33 Uhr
der Traumwächter sieht das Feuer und obwohl er das Lied und den Text nicht kennt weiß er genau, was Nevermore da singt.
Eine tiefe Wärme ergreift sein Herz und erfüllt die Nacht um ihn. Langsam geht er mit Nevermore im Arm auf das Feuer zu, doch nicht zu nahe.
Auch wenn die Nacht schon langsam kühl wird so spührt TokRa noch eine andere Veränderung in sich. Nicht nur die Zuneigung von Nevermore läßt sein Herz höher schlagen und ihm heiß werden, er spührt eine heran nahende Mondfinsternis und langsam fängt sein Brustpanzer an zu leuchten.

Im Hintergrund lauscht er dem Lied und der Stimme Nevermores und läßt seinen Blick durch die Nacht schweifen.
Ganz langsam dreht er sich zu Nevermore hin. Erst hat er sie nur im Arm doch am Ende steht er genau vor ihr mit dem Feuer im Rücken. Sie schaut zu ihm hinauf und ihre Blicke lassen sein Herz höher schlagen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 23. Mai 2003, 00:41 Uhr
Das Lied verklingt nach einigen Minuten, doch Nevermore kommt es ewig vor. Dass noch mehr Paare sich nun gegenüber stehen und tief in die Augen sehen, ja sogar ein Teil von ihnen sich bereits entfernt hat, bemerkt sie nicht, während sie in den Augen des Traumwächters versinkt, die die endlose Weite des Nachthimmels widerzuspiegeln scheinen. Womöglich hätte sie sich nicht mehr davon losgerissen, sich einfach verloren, wenn TokRas Brustpanzer nicht in dem Moment, als er sie eng an sich zog, die Haut ihres Dekolletés berührt hätte. Er ist warm, und nun fällt ihr auch das Leuchten auf. Fragend schaut sie zu ihm hinauf; sie wagt nicht zu sprechen, um die Magie des Moments nicht zu stören.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 23. Mai 2003, 00:52 Uhr
Als sie die Straßen der Stadt hinter sich lassen und zum Strand hinunterschlendern, verklingt der Lärm der Feiernden und die Nacht wird sanft und still. Der Wind läßt die langen Kienholzspäne in seiner Hand gelegentlich zischen und fährt ihnen leicht durchs Haar, aber es ist warm wie im Sommer. Er legt ihr den Arm um die Hüften und hält sie fest, während sie weitergehen, und sie so nahe bei sich zu haben, erfüllt ihn bis ins Mark mit zufriedener Wärme und gleichzeitig einem Gefühl von nagendem Hunger.
Sie sprechen kein Wort, als sie über die Uferpromenade in den weichen, von der Sonne noch warmen Sand wechseln.
Der Himmel ist übersät von Sternen, aber ihr Licht wirkt seltsam fern. Dafür steht der Mond rund und voll am Himmel, aber nicht bleich, fern und silbrig, sondern nah und so rot wie ein Sonnenuntergang. "Ein Roter Mond," meint er leise und sie bleiben stehen. Die Stadt mit ihren Lichtern, den Gesängen und Tänzen und Feiernden liegt hinter ihnen und weiter unten am Strand sowie jenseits des Hafens, flammen einzelne Feuer auf, kleine Flammenblumen, die in der Dunkelheit aufblühen. "Ein Krähenmond. Weißt du, was das ist?"
Sie schüttelt sacht den Kopf und er beginnt flüsternd zu erzählen. "Die Gelehrten sagen, es sei eine Mondfinsternis, aber die Priester erzählen, daß Shenrah in der Inarinacht seine Gemahlin Faeyris besucht, weil er vor Sehnsucht nach ihr vergeht." Er steckt die Kienspanfackel in den Sand zu ihren Füßen und zieht sie in seine Arme, mit dem Rücken an ihn gelehnt, damit sie den Mond sehen kann. "Aber in den Ostlanden geht die Sage anders. In den Tälern der Eisenberge lebte einst ein Mädchen, das so schön war, daß jeder, der sie ansah, einfach glücklich darüber war, am Leben zu sein. Besonders glücklich, war ein junger Jäger, der sie liebte. Aber eines nachts wurde sie von einer Hexe gefangen, denn die Hexe wollte den Jäger für sich. Die alte Vettel war so häßlich, daß selbst die Kröten bei ihrem Anblick die Köpfe abwandten." Sie gluckst in seinen Armen leise und er unterdrückt ein Grinsen. "Du darfst jetzt nicht lachen, Kizumu. Das ist eine sehr ernste Geschichte, und wenn du anfängst zu kichern, dann wirkt sie nicht."
Sie nickt und beißt sich sanft auf die Unterlippe, was ihn eine Menge Beherrschung kostet, ehe er fortfahren kann,  und es wird still zwischen ihnen. Einen langen Augenblick ist nur der See und der Wind zu hören, und sein Seufzen klingt wie der Atem von Liebenden.
"Die... böse Hexe verzauberte das Mädchen in eine häßliche Krähe, die nur dann wieder ihre menschliche Gestalt annehmen konnte, wenn Sonne und Mond gleichzeitig am Himmel stünden und doch nur der Mond zu sehen sein sollte.  Sie hielt es damit für völlig ausgeschlossen, daß die Jungfrau je wieder Mensch würde. Aber sie hatte die Nächte des Roten Mondes vergessen, diese seltenen Nächte, wenn Shenrah der Mondfrau einen Besuch abstattet...in der Inarinacht." Wispert er in ihr Haar. "So kam es, daß die verzauberte Schöne ihre menschliche Gestalt in einer Inarinacht zurückerhielt.  Ihr Jäger fand sie und sie liebten sich..."
Er dreht sie in seinen Armen um und hält sie fest, bis ihr Gesicht ganz nah an seinem ist. "In einer Nacht des Roten Mondes."  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von rising moon am 23. Mai 2003, 00:58 Uhr
TokRa sieht das Fragen in Nevermore's Augen und so beginnt er zu sprechen

"Der Zauber der Nacht wird bald einen besonderen Höhepunkt haben. Mein ganzes Wesen spührt dies, selbst diese geweihte Rüstung zeigt es an.
Der Mond wird sich bald in der Nacht verdunkeln um danach im Feuer die Liebe rot am Nachthimmel zu erglühen."

ein kurzer Moment vergeht, der dem Traumwächter jedoch ewig erscheint. Er streich mit der Hand sanft über das Gesicht von Nevermore und schieb so einige rote Locken von ihr zurück die eben noch vor den dunklen Augen hingen.

"So rotglühend wie deine Haare und mit der pulsierenden Kraft einer so starken Frau wie du Nevermore."

Auch wenn TokRa die Strähnen im Gesicht von Nevermore zurückgeschoben hat, so läßt seine Hand nicht los. Erst hält er nur die Strähne fest doch dann neigt Nevermore ein wenig den Kopf und ihre Wange wiegt sich in der Hand des Traumwächters.
Eine Zeit der Stille bricht an und Nevermore und TokRa schauen sich einfach nur an und stehen unter dem nächlichem Himmel der Inarinacht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 23. Mai 2003, 01:11 Uhr
Die Hand des Traumwächters ruht immer noch auf Nevermores Wange, als sie beide auf den Sand sinken. In diesem Moment färbt sich der Mond auch schon ein, und mit angehaltenem Atem schauen die zwei dem Schauspiel zu. Ein langes Schweigen später flüstert Nevermore TokRa ins Ohr: "Lilith." Sein Blick drückt Unverständnis aus, und sie erklärt: "Mein Name. So heiße ich wirklich." Ihr Blick lässt ihn erkennen, dass es ein besonderer Vertrauensbeweis ist, den Namen zu verraten, die Angst vor Verletzung durch einen Missbrauch ihres wahren Vornamens steht ihr ins Gesicht geschrieben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von rising moon am 23. Mai 2003, 01:38 Uhr
Als der Mond sein Schauspiel beginnt färbt sich auch der Brustpanzer des Traumwächters blutrot. Es scheint als wäre er kurz davor zu glühen da er ein rotschimmerndes Licht abgibt. Doch die Rüstung ist nicht viel wärmer als Handwarm.
Da flüstet Nevermore ihren wahren Namen in sein Ohr.

Ihr Blick spricht mehr als tausend Worte und so berührt er langsam mit seinen Lippen die von Lilith.
Am Anfang scheint sie sich noch zu wehren doch bald fällt sie ein weiteres Mal in die Arme des Traumwächters.
Nur langsam kann er sich von ihren Lippen trennen und so schaut er ihr noch lange nach dem Kuß in ihre Augen.
Er bemerkt ihre Furcht vor ihrem wahren Namen.

"Habt keine Angst, dies Geheimnis wird bei mir sicher sein."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 23. Mai 2003, 01:46 Uhr
Zum zweiten Mal an diesem Abend droht Nevermore in Ohnmacht zu fallen. Sie will im Erdboden versinken, ihn wieder und wieder küssen, vor ihm weglaufen, ihn mit Haut und Haaren verführen, ihn ohrfeigen, ein Kind von ihm, vor Scham sterben, ihn heiraten, sich übergeben, mit ihm ein Haus bauen... Nichts davon tut sie im Moment, sondern schaut ihm lange und nachdenklich in die Augen. "Eines Tages erzähle ich dir die Geschichte dahinter. Aber nicht jetzt...  nicht in dieser Nacht... Diese Nacht ist für schöne Momente gemacht." Würde sie ihm noch tiefer in die Augen schauen wollen, müsste sie in ihn hineinkriechen. Ihr Körper schmiegt sich neben seinen, sie fühlt seinen Herzschlag nicht durch den Brustpanzer, aber sieht den Puls an seinem Hals rasen, im selben Rhythmus wie der ihre.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von rising moon am 23. Mai 2003, 02:11 Uhr
Langsam beginnt seine Rüstung und sein Schwert den Traumwächter zu stören und obwohl es gegen all die Regeln seiner Ausbildung ist so ergreift seine Hand doch das Symbol des Ordens der Traumwächter auf seinem Brustpanzer und langsam wird dieser transzendend bis er samt Schwert ganz verschwunden ist.

Noch einmal schaut er Lilith tief in die Augen und erkennt eine gewisse Unsicherheit darin. Sie weiß nicht recht, was sie von dem Verschwinden des Brustpanzers halten soll und so beginnt der Traumwächter ihr ins Ohr zu flüstern

"Noch nie sah mich eine Frau ohne Rüstung außerhalb des Wachturmes."

Sein Blick verrät Lilith nicht nur eine Art Unsicherheit sondern auch die Furcht vor dem Ungeschtüzten. Unbewußt zieht sie mit einem Arm den Traumwächter etwas näher an sich heran. Ihr Nähe lässt seine Gedanken verfliegen und langsam streift seine Hand von ihrer Hüfte hinauf zu ihrer Schulter.
Ein langer intimer Kus begleitet seine Handbewegung.
Ein letztes Mal setzt er den Kuß ab um ihr noch einmal in die Augen zu schauen.
Ihr Blick zeigt ihm nun keine Scheu mehr und so legt auch er alle Zweifel ab und beginnt Lilith so zu lieben wie sein Herz es ihm sagt.

Ganz sanft küßt er sie, ganz langsam den Hals hinauf und als er ihre lippen erreicht berührt er mit seinen Händen ihre Hüften. Erst verweilt er da um dann langsam hinauf zu gleiten und ihre Brüste zu streicheln.

Ein letztes Mal hält der Traumwächter um ein Portal zu erzeugen, was ihn und Lilith an einen fernen ungestörten Ort der Traumwelt bringen soll.
So entschwinden sie langsam sich liebend und eng umschlungen der realen Welt um in das Reich der Träume und Fantasie einzutauchen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 23. Mai 2003, 07:21 Uhr
Kizumu legt den Kopf ein wenig in den Nacken um ihm in die Augen sehen zu können. Die vielen kleinen Feuer die unten am Strand entzündet werden erscheinen als kleine helle Punkte in den dunklen Augen. Er atmet gepresst, was sie lächeln lässt und der Druck seiner Arme, der sich daraufhin verstärkt zieht sie nah an ihn heran. Diesmal ist es an ihm zu lächeln, doch er macht keine Anstalten sie zu küssen, sondern blickt sie nur mit seinen ernsten, grauen Augen an, in denen sie den Hunger, der in ihr aufsteigt, reflektiert sieht. Sie befreit einen Arm aus seiner Umarmung und streicht mit der nun freien Hand eine vorwitzige Haarsträhne aus seinem Gesicht. Küss mich doch endlich. Als er nach mehreren Augenblicken noch immer keine Anstalten macht sie zu küssen, wandert ihre Hand hinter seinen Kopf, streichelt seinen Nacken und sich gleichzeitig auf die Zehenspitzen stellend zieht sie ihn zu sich herab. Sie befreit auch noch ihren anderen Arm und umschlingt seinen Nacken, während er sie ein Stück über den Boden hebt. Zuerst ist ihr Kuss zaghaft und beinahe vorsichtig, doch nach wenigen Augenblicken wird er fordernder und sie schmiegt sich in seine Arme und an seinen Körper. Der Mond, der sich mittlerweile gänzlich rot verfärbt hat scheint auf sie und die vielen anderen Liebespaare und sein seltsames Licht wirft einen eigentümlichen Schimmer auf ihr Haar.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 23. Mai 2003, 14:51 Uhr
Brauchen wir wirklich ein Feuer? klingt Mottenfaengers Frage leise in ihrem Ohr, doch Raven sagt kein Wort und nimmt nur stumm seine Hand. Ihre Finger verschlingen sich mit seinen, verflechten sich ineinander wie die Körper eines Liebespaares. Sie brauchen keinen glimmenden Kienspan, keine flackernden Holzscheite, keine Fackeln oder gar berauschenden Wein, um ihr eigenes Feuer zu entzünden, sie brauchen nur sich selbst und die glühende Wärme, die in ihrem Inneren brennt. "Komm mit", flüstert sie, leise wie ein Atmen in der Dunkelheit.

Die Nacht ist warm und der Himmel spannt sich wie sternenübersäter, schwarzer Samt über die feiernde Stadt. In den Straßen wird noch immer gelacht und getanzt und sie sind umringt von Paaren, die im Schein des Feuers Blicke tauschten und in der Dunkelheit ihre Küsse, als sie zum Ildorel hinunterwandern. Doch an Alleinsein ist nicht zu denken und das Ufer des Sees ist so überfüllt wie der Marktplatz zur Mittagszeit, nirgendwo scheint es ein ungestörtes Fleckchen Erde zu geben, an dem nicht gerade getuschelt und gekichert und Inari gehuldigt wird.

Irgendwo in der Menge entdecken sie die beiden Elben und auch Kizumu mit ihrem Begleiter, aber sie haben an diesem Abend schon zu viele Leute gesehen und zu viel Trubel erlebt und Raven sehnt sich einfach nur noch nach menschenleerer Stille und der Umarmung ihres Gefährten. Beinahe verzweifelt und Mottenfaenger dicht hinter sich wissend bahnt sie sich einen Weg durch die Menge der Feiernden, um der überfüllten Promenade endlich den Rücken kehren zu können. Erst viel weiter nördlich wird der Strand leer und auch das letzte Wispern und Kichern zwischen den Felsen und Uferbäumen verstummt schließlich, bis nichts weiter zu hören ist als das leise Schwappen der Wellen und das Rascheln des Nachtwinds im hohen Schilf.

Riesig und in einem seltsam rotglühenden Licht hängt der Vollmond über ihnen am Himmel, als sie ihre Schritte im tiefen Sand verlangsamen und schließlich innehalten. Raven weiß um die alte Sage, die die Leute über den roten Mond erzählen - daß Shenrah, der Herr der Sonne und des Lichts und Faeyris, seine Gemahlin, die Herrin der Sterne und des Mondes sich in diesen Nächten am Himmel treffen und ihre Körper und Seelen sich liebend zu einer glühenden Einheit verschmelzen.

Bei dem Gedanken daran muß sie lächeln und sie fragt sich, ob Mottenfaenger diese Geschichte ebenfalls kennt. Romantischer Unsinn, denkt sie und wendet sich zu ihm, um ihn danach zu fragen. Doch ihr Mund, der gerade die Frage formulieren will, wird sanft von seinem wieder verschlossen und als sich ihrer beider Atem miteinander vermischt, bekommt sie einen kleinen Vorgeschmack auf das, was man den Göttern dort oben am samtschwarzen Himmel nachsagt, der ihr die Knie weich werden und ihr Herz schmerzhaft schneller schlagen lässt. Ihre Hand schiebt sich sanft in seinen Nacken, in sein weiches, dunkles Haar und auf einmal ist zwischen ihnen gar kein Platz mehr für Worte oder Gedanken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 23. Mai 2003, 20:56 Uhr
Nach und nach flammen mehr und mehr Feuer am Strand auf, glühen in der Nacht und lassen Funken in den Himmel tanzen, doch keines ist näher als hundert Schritt und selbst wenn, wäre es ihm vermutlich egal.
Ihre Fingerspitzen sind so sanft wie der Wind auf seiner Haut.
Sie legt ihre Arme um seinen Nacken und stellt sich auf die Zehenspitzen, bis er sie hochhebt, um sie zu küssen, aber sie sind beide nicht darauf vorbereitet, was ihr Kuss nach all dem Inariwein, dem Golddunst und der ohnehin schon unerträglichen Spannung zwischen ihnen für eine Wirkung hat. Als sich ihre Lippen finden, ist es, als schütte man ungelöschten Kalk in ein Feuer - selbst, wenn sie gewollt hätten, hätten sie jetzt nicht mehr aufhören können.

Sie schmeckt so süß und so berauschend wie Inariwein, als ihr Mund seinem antwortet, ihre Lippen sich öffnen und sie seinen Atem trinkt. Er fährt mit den Fingern in ihr Haar, entfernt die langen Nadeln, die ihre Frisur halten und gräbt seine Hände tief in die weichen kupfernen Strähnen. Sein Mund und seine Hände lösen sich nicht mehr von ihr. Nicht, als sie auf den warmen pudrigen Sand sinken, nicht als ihr Gewand und ihre Leibwäsche samt seiner Kleidung fast im Wasser landet. Nicht, als die Kienspanfackel kleiner und kleiner wird und schließlich zischend im Wind verlöscht, bis nur noch Sterne auf sie herabsehen. Er verliert sich in ihrem Fleisch, bis er weiß, wie jeder Zoll ihrer Haut schmeckt und sich anfühlt,  bis sie sich ihm überläßt und sie von innen nach außen brennen, schmelzen und vergehen.

Als der rote, runde Mond am Himmel verblaßt und sich weit im Osten über dem See mit fahlem Dämmern der nächste Tag ankündigt, dient ihnen der weiche blaue Umhang der Stadtgarde als Decke und sie haben sich darunter aneinandergeschmiegt wie Katzen im Nest. Kizumu seufzt schläfrig in seinen Armen - sie scheint  irgendwo in der trägen Welt zwischen Schlafen und Wachen zu treiben, aber vielleicht war das auch eine Eigenart der Elben.
Er vergräbt das Gesicht in ihrem Haar und schließt die Augen. Sie soll auch morgen noch neben ihm liegen. Und am nächsten Tag und am nächsten und an allen Tagen, die kommen würden.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 23. Mai 2003, 22:30 Uhr
Seine Küsse und die Hände, die ihren Körper berühren sind fordernd und so sinken sie in den weichen Sand. Schnell entledigen sie sich ihrer Kleidung und die Leidenschaft mit der er sie liebt überrascht sie, reißt sie mit sich und gibt ihr das Gefühl sich selbst in seiner Umarmung zu verlieren und gleichzeitig endlich zu sich zu finden.
Irgendwann, der Mond verblasst bereits, liegen sie erschöpft unter seinem Mantel, die restlichen Kleider irgendwo im Sand über ihnen. Kizumu schmiegt sich eng an ihn und seine warme Haut an ihrer fühlend fällt sie in Trance. Seit Ruan fortgegangen war, hatte sie immer ein wenig Angst davor; war doch der Ort, an dem sich ihr Geist befand,so trostlos und einsam ohne ihn. Doch in Olyvars Armen fühlt sie sich sicher, weiß sie doch, wenn sie aus der trostlosigkeit zurückkehrt ist er da.
Sie ruhen solange bis die Sonne bereits am Himmel steht, dann wird sie von nah vorbei gehenden Menschen, zwei Paare die lachend und scherzend vom Strand in die Stadt zurückkehrten, geweckt. Olyvar ist irgendwann nach ihr eingeschlafen, doch sein Schlaf ist so leicht, das die kleine Bewegung die sie macht als sie lächelnd den Kopf wendet ihn weckt. Die Elbin dreht sich ganz zu ihm um und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. "Guten Morgen.." Eine feine Röte überzieht ihre Wangen als sie an die letzte Nacht denkt. "Gut geschlafen?" Sie schmiegt sich an ihn und streicht mit den Fingern über seine Brust. Der Sand, der scheinbar überall ist sticht und kratzt sie am ganzen Körper und sie zieht die Nase kraus. "Uh...vielleicht sollten wir irgendwohin gehen, wo es nicht zwischen den Zähnen knirscht?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 23. Mai 2003, 23:03 Uhr
Die warme Vormittagssonne weckt Mottenfaenger aus dem wohligen Schlummer, in den er nicht allzu lange zuvor gefallen ist. Seine Lider scheinen schwer als er sie öffnet, ganz so als versuche der Schlaf ihn noch einmal mit klebrigen Fingern zurück in sein Reich zu ziehen.

Doch sobald er die Augen einmal geöffnet hat, wird diese Versuchung schwächer, dafür drängen umso mehr Eindrücke der wachen Welt auf ihn ein.
Der feine Sand unter seinen Fußsohlen, das abgetragene Leder auf dem sein Kopf ruht - erst später bemerkt er, dass es sich dabei um Ravens Hose handelt - und schließlich Raven selbst. Ihr Duft liegt noch immer schwer in seiner Nase, vermischt mit seinem eigenen und dem leicht salzigen Geruch von Schweiß.

Sie liegen noch immer so wie sie eingeschlafen sind, eng aneinander geschmiegt, Ravens Kopf an Mottenfaengers Schulter, nur unzureichend mit dem Umhang zugedeckt. Sein Blick wandert von ihren geschlossenen Augen über den Mund den Hals hinunter, bis zur entblößten Schulter.
Er lächelt und erwägt einen Augenblick selbst die Augen wieder zu schließen, als ein leichter Windstoß das Schilf rascheln lässt.
Nein, niemand hat etwas davon, wenn sie nun krank wird denkt er und macht sich daran, seine Gefährtin zu wecken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 23. Mai 2003, 23:33 Uhr
Als sie sich bewegt, ist er beinahe sofort wach und die leichte Röte, die sich auf ihrem Gesicht ausbreitet, läßt ihn lächeln. Das ist eine Eigenart, die sie wohl nie ganz ablegen wird...
Ihr Kuss ist sanft, beinahe zart, kaum mehr als ein Hauch, ebenso wie das Streicheln ihrer Finger, aber es genügt, um kleine Feuer auf seiner Haut zu entfachen. Als sie ihre Nase kräuselt, muss er lachen und wischt ihr liebevoll ein paar Sandkörner von der Stirn. "Du hast Recht." Er setzt sich auf und sieht sich im noch dunklen, grauen Licht des langsam anbrechenden Tages um. Niemand ist zu sehen, nur die Glut vereinzelter Feuer leuchtet in der Düsternis. Er steht auf und zieht sie mit sich hoch. Die Morgenluft streicht kühl über ihre Haut und er hüllt sie beide in seinen Umhang. "Wir haben Sand auf Körperteilen, von denen man in Gesellschaft nicht spricht," grinst er. "Wir sollten uns wirklich ein Bett suchen."
Sie müssen den Strand im Umkreis von zehn Schritt um ihre zu Asche verbrannte Kienspanfackel zweimal absuchen, um alle ihre Kleider einzusammeln und Kizumu wagt es tatsächlich, sich im Ildorel zu waschen, ehe sie in ihr Unterkleid und die Schuhe schlüpft. Er  beobachtet sie, wie sie bis zu den Knien in den See watet, mit den hohlen Händen Wasser schöpft und sich reinigt, ein anmutiger, blaßgoldener Schemen im Grau der sterbenden Nacht, und seltsam unwirklich, als sei sie gar nicht von dieser Welt. Ihr Anblick im dunklen Wasser brennt sich ihm so tief ein, daß er ihn niemals vergessen wird, selbst wenn er hundert Jahre alt werden sollte.  Das blaugrüne Festgewand trägt sie über dem Arm - es anzuziehen mit all den Bändern, Haken und Ösen des Mieders läßt sie sein und es ist ihm nur recht. Als sie sich wieder in seinen Arm schmiegt, das Haar im Nacken noch feucht vom kalten Seewasser, wickelt er sie fest in den Umhang und sie verlassen den Strand, als die Sonne sich gerade über die Gipfel des Wyrmschwanz, fern, fern im Osten, jenseits des Ildorel schiebt.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 24. Mai 2003, 01:02 Uhr
Sonnenlicht dringt durch ihre geschlossenen Lider und lässt Raven blinzeln. Sie liegt auf der Seite, den Kopf an Mottenfaengers Schulter gebettet, und in ihren Armen kann sie seinen warmen Körper spüren, dicht an ihrem. Einen Augenblick lang hält sie noch an einem Traum fest, will gar nicht aufwachen, sondern einfach in dieser wunderbar warmen Armkuhle weiterdösen.

Eine Weile lauscht sie nur mit geschlossenen Augen auf Mottenfaengers starken, gleichmäßigen Herzschlag und auf seine Atemzüge, deren Rhythmus ihr verraten, daß er bereits wach ist, und sie ist einfach glücklich, daß er hier ist, warm und lebendig und vertraut. Als er ihr dann leise Worte ins Ohr flüstert und sie die Lider aufschlägt, weiß sie im ersten Moment gar nicht, wo sie ist.

Verwirrt reibt sie sich den Schlaf aus den Augen und stellt schließlich fest, daß sie nicht zuhause in den obersten Wipfeln der Baumkrone in ihrem Bett liegt, sondern am Ufer des Ildorel und auch noch ziemlich unbekleidet, genauso wie ihr Gefährte neben ihr. Sicherheitshalber zieht sie den dünnen Umhang bis zur Nasenspitze hoch, aber als sie sich die vergangenen Stunden ins Gedächtnis ruft und daran denkt, was sie gesagt und getan haben, muß sie lächeln und vergräbt ihr Gesicht an seinem Hals.

Raven wäre gern noch ein wenig liegengeblieben, unter den Umhängen wie in einer warmen Höhle, während draußen kühler Wind über das Seeufer streicht, doch mit dem Aufgehen der Sonne beginnt auch wieder die übliche Geschäftigkeit am Ildorel, so daß sie beschließen, sich lieber auf den Heimweg zu machen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Jup am 24. Mai 2003, 17:39 Uhr
Ein kleines Schiff fährt auf den Strand zu und gräbt sich in den Sand.
Gleich darauf springt ein kleiner Zwerg in den Sand und rennt vom Ufer weg auf eine alte Weide die in Ufernähe steht und fällt auf die Knie, nimmt eine Hand voll Sand und lässt ihn durch seine Finger rieseln

<brummelt in seinen Bart> "endlich wieder festen Boden unter den Füßen"

Der Fremde läuft wieder zurück zu dem Boot und holt einen großen braunen Sack herraus, stellt ihn neben sich auf dem Boden und stößt das Boot vom Ufer ab und beobachtet wie es immer weiter auf den See getrieben wird.
Jetzt klopft er den Sand von seiner Kleidung und lässt seinen Blick an der langen hohen Mauer in der nähe des Ufers

Nun wirft er sich den Sack über den Rücken und schlendert gemütlich das durch den Sand in Richtung der Stadt und der Häuser in der ferne

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 09. Juni 2003, 15:31 Uhr
Troz der herrlichen Luft, die sie auf den Weg zum Strand an der äußeren Stadtmauer herum einatmen konnten fühlt sich Lyn nicht erfrischt. Eher verwirrt von dem was Morgana ihn erzählt hat. Die Sitten und Gebräuche dieser Region sind befremdlich für ihn, so wie seine es offensichtlich für Morgana sind. Aber doch wünscht er sich, das sie ihn versteht.
Lupin gefällt diese nachdenkliche Stimmung gar nicht und so stupst er die beiden abwechselnd an um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als diese ihn dann nur halbherzig gewährt wird greift er zu einer etwas drastischeren Methode, läuft ins Wasser und rennt dann zurück um sich in unmittelbarer Nähe der beiden zu schüttlen. In spielerischen Zorn laufen die beiden ihn nach. Die trübe Stimmung ist erstmal vergessen.
Jedoch nicht für lange. Als Lupin größeres Interesse an einen Stück Treibholz findet überkommt Lyn wieder das Gefühl sich erklären zu müssen.
"Wißt ihr" beginnt er, "mein Volk lebt als eine Art große Gemeinschaft. Besitz und Eigentum sind nicht so wichtig wenn man etwas braucht bekommt man es, kann man etwas, so tut man es. Geld wie ihr es hier kennt gibt es bei uns nicht. Vielleicht sind wir deshalb freigiebiger mit Geschenken weil für uns ja fast alles schenken und beschenkt werden ist. Da machen wir auch bei immateriellen Dingen, wie körperliche Freuden, keine Ausnahme."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 09. Juni 2003, 20:30 Uhr
Für einen kurzen Moment sind alle Gedanken vergessen, als sich Lupin des Wassers entledigt, was in seinem Fell ist,und als Morgana und Lyn ihm hinterlaufen und ihn versuchen zu fangen, kommt sie sich für einen Moment vor wie ein junges Mädchen und für einen Moment ist sie einfach nur glücklich.

Doch als Lupin sich dem Stück Treibholz zuwendet, das er wie wild mit seinen Zähnen bearbeitet, wird Lyn wieder ernst und beginnt über sein Volk zu erzählen. Morgana ist ein wenig ausser Atem und lässt sich in den Sand fallen und während sie Lyn zuhört, blickt sie auf den See, die Sonne lässt die kleinen Wellen blitzern und es ist an diesem Stück Strand friedlich, kein Mensch ist weit und breit zu sehen.

"Dein Volk hat einige seltsame Einstellungen, aber einiges daran gefällt mir auch, das teilen finde ich vollkommen richtig, ich teile auch viele Dinge und die meiste Zeit mache ich meine Arbeit ohne einen Lohn zu verlangen, einfach aus meinem Bedürfnis heraus jemandem zu helfen. Nur das mit der 'freien Liebe', wenn ich es mal so nennen darf, gefällt mir überhaupt nicht, vielmehr kann ich mich damit nicht gerade anfreunden.Es wäre schön, wenn du die Gefühle, die wir dabei empfinden, kennenlernen könntest, aber ich weiss nicht, wie ich es dir genauer beschreiben soll. Ich würde meinen Partner, nie als einen Besitz ansehen der nur mir gehört, und ich würde es ihm auch nicht erlauben mich von meinen Freunden fernzuhalten, aber das mit den 'körperlichen Freuden', das könnte ich nicht teilen. Aber ich verstehe euere Art zu leben, aber diese Art zu leben wäre glaube ich nichts für mich. Ich wüsste ja nie was du für mich empfinden würdestich weiss es ja jetzt auch nicht,ich weiss ja gar nicht, warum er mich geküsst hat... und warum du mit mir zusammen sein wolltest und nur weil du mir wie bei Kyra eine 'Freude bereiten' wolltest und mich für einen Moment meiner Sorgen berauben möchtest.....tut mir leid, das kann ich nicht. Es ist sicher gut von dir gemeint und auch ehrlich, aber es würde mir danach wohl eher schlechter als besser gehen."

Morgana hat die ganze Zeit während sie geredet hat, mit einem kleinen Stock Muster in den Sand gezeichnet und als sie nun aufhört zu reden, betrachtet sie was sie dort gezeichnet hat. Erst weiss sie es selbst nicht, doch dann erkennt sie, das sie einige Runen des Alten Volkes gezeichnet hat. Zeichen, die denen auf ihren Armen sehr gleichen.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 09. Juni 2003, 21:47 Uhr
Lyn lauscht Morganas Worten, wobei er die Zeichen betrachtet, die sie dort in den Sand zeichnet.
"Auch mir kommen die Einstellungen hier seltsam vor. Als ich in den Wunsch äußerte die Welten außerhalb meiner Heimat kennenzulernen gab es viele Skeptiker die überzeugt waren, das es mir unmöglich sein würde hier zu leben. Nur meiner Mutter, die eine einflußreiche Frau ist, habe ich zu verdanken, das es mir gestattet wurde"  bei dem gesagten wird ihm ein wenig wehmütig vor Heimweh und Angst bei der ihn gestellten Aufgage zu versagen. So verharrt er einen Moment ehe er fortfährt. "Um so dankbarer bin ich euch, dass ihr mich aufgeklärt habt, denn hier zu versagen würde meiner Mutter sehr schaden." Lyn seufzt kurz bei den Gedanken auf, dass er seine Mutter enttäuschen könnte. Schließlich hatte sie ihn nur aus Liebe, nicht aus Überzeugung unterstüzt. "Nun, ich schätze euch sehr, nicht nur als attraktive und begehrenswerte Frau, sondern auch als eine mit einem vorbildlichen und bewunderswerten Charakter. Insofern war es für mich wesentlich mehr als nur der Wunsch euch 'Freude zu bereiten' oder euch eurer 'sorgen zu befreien'. Aber ihr habt recht und ich will auch Kyra nicht verletzen. Nachdem was ihr mir erzählt habt habe ich wohl schon die Verantwortung für sie übernommen, auch wenn mir das bisher nicht bewußt war. Auch dafür bin ich euch für Dank verpflichtet."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 09. Juni 2003, 22:03 Uhr
Morgana schiesst wieder die Röte ins Gesicht, als Lyn von Attraktivität und den anderen Dingen spricht.Wie lange ist es her, das jemand so etwas zu mir gesagt hat, viel zu lange. Dann spricht Lyn von Kyra und von der Verantwortung, die er für sie hat.Warum muss alles bei mir immer so kompliziert sein, Ian durfte ich nur heimlich lieben und jetzt lern ich jemanden kennen, der ihm im Wesen so ähnlich ist und es ist wieder so kompliziert, warum kann ich nicht einmal jemanden einfach nur kennenlernen, mich verlieben und dann geht alles gut.

"Ja, ich glaube du hast eine gewisse Verantwortung für Kyra übernommen, aber du solltest ihr auch das sagen, was du mir gesagt hast. Sie denkt so wie ich, da sie nicht aus deinem Volk kommt und sie liebt dich, das sieht man ihr an und ich glaube, du könntest ihr weh tun, wenn du ihr nicht die wahren Gründe für deine Zuneigung zu ihr sagst, denn sie glaubt sicher, das auch du sie liebst, aber wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das ja nicht der Fall. Die Liebe ist ein heikles Thema und oft macht man Dinge, wenn man verliebt ist, die entgegen dem eigenen Verstand laufen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 09. Juni 2003, 22:38 Uhr
Lyn wirkt nachdenklich, nachdem was Morana ihm gesagt hat. "Kyra ist so verletzlich und wenn 'Liebe' bei euch so verstanden wird wie ihr es mir geschildert habt, so werden sie meine Günde bestimmt verletzen und ich habe Angst, das sie das zerbrechen wird, so verletzlich wie sie ist. Sie hat schon genug schlimmes in ihren Leben erlebt. Da will ich nicht auch noch weitere Wunden reißen." Für einen Moment schweigt er ehe er fortfährt. "Meine Hoffnung beruht momentan darauf, dass sie genug Selbstvertrauen findet, dass es ihr gelingt einen Gefährten zu finden der besser zu ihr paßt als ich." Wieder schweigt er betroffen für einen Moment. "Wenn ich sie jetzt dermaßen enttäusche, wird es hr sicher unmöglich das zu erreichen." Lyn verfällt wieder in Schweigen.  Sein Schuldbewußtsein gegenüber Kyra ist ihm deutlich anzumerken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 09. Juni 2003, 23:10 Uhr
Morgana lässt sich zurückfallen in den warmen Sand, dessen Oberfläche von dem leichten Wind und der Sonne wieder trocken ist und blickt in den Himmel, über den nun weisse Wolken gleiten.Meine Göttin, ist das kompliziert

Eine Weile schweigt sie und denkt über Lyns letzte Worte nach."Ich kann dich gut verstehen, mir würde es auch nicht leicht fallen.Wenn ich es mir so recht überlege, ist eure Gesellschaft der unseren vieleicht ein wenig vorraus, bei eurem Volk würde es die Probleme, die wir gerade besprechen gar nicht geben." Obwohl ihr eigentlich gar nicht zum Lachen ist, muss sie ein wenig darüber schmunzeln. Ihr Blick wandert hinüber zu Lyn und auf seine Hände, die eine Hand hält den Sprachstein und die andere ruht auf seinem Knie.

"Du solltest vieleicht unsere Sprache lernen, dann müsstest du nicht immer diesen Stein festhalten. Wenn du immer noch mit mir zusammen arbeiten willst, wäre es von Vorteil, da du ja meist beide Hände zum Heilen gebrauchst und wir dann nicht miteinander reden könnten." Morgana lenkt ein wenig vom Thema ab, ihr Kopf brummt schon von der ganzen Diskussion und es wäre sicher auch noch ein anders Mal Zeit, die Sache weiter zu besprechen, zumal sie ein wenig enttäuscht darüber ist, das Lyn offensichtlich mit Kyra zusammen bleiben will.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 09. Juni 2003, 23:29 Uhr
Morganas Verständnis tut Lyn sichtbar gut, auch ihre Ablenkung nimmt er gerne wahr.
"Leider hatte ich noch keine Gelegenheit einen Lehrer zu finden. Ihr wolltet euch ja in der Taverne nach einem erkundigen. Nur leider haben uns wichtigere Ereignisse davon abgelenkt. Und auch danach blieb wenig Gelegenheit einen zu suchen."
Lupin hat inzwischen das Interesse an dem Treibholz verlohren und kehrt zu ihnen zurück um sich wieder ein mal ein paar Streicheleinheiten zu holen. Doch nicht nur das. Ihm wäre ein Ortswechsel auch ganz recht und so nötigt er sie nach kräften aufzubrechen und sich weiter am Strand fortzubewegen bis er wieder etwas besonderes gefunden hat das es wert ist seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 09. Juni 2003, 23:48 Uhr
Lupin drängelt die Beiden zum Weitergehen und Morgana fällt es ein wenig schwer sich aus dem Sand zu erheben, so ganz überwunden hat sie die Anstrengungen wohl doch noch nicht, als Lyn ihre Probleme bemmerkt reicht er ihr seine freie Hand und hilft ihr auf. Das leichte Kribbeln ist wieder da, als seine Hand die ihre berührt, doch als sie steht lässt er ihre Hand wieder los.

Die beiden beginnen den Strand entlang zu wandern."Vieleicht könnte ich dir ja bei dem Lernen ein wenig helfen, ich weiss zwar nicht, ob ich eine gute Lehrerin bin, aber ich würde es schon versuchen. Und wenn wir schon zusammen arbeiten, solltest du mich auch duzen, zumal du mich ja auch schon geküsst hast." Ein leichtes Grinsen huscht über Morganas Gesicht, für sie hat das Gespräch einige Unklarheiten beseitigt und obwohl sie immer noch Gefühle für Lyn hat, kann sie jetzt ganz anders damit umgehen.

Lupin bringt einen kleineren  Stock zu den Beiden und lässt ihn kurz vor ihnen fallen Morgana hebt den Stock auf und wirft ihn ein Stück den Strand hinunter, Lupin schieest los um sich den stock wieder zu holen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 10. Juni 2003, 00:03 Uhr
"Oh, das würdet ihr wirklich tun" antwortet Lyn überschwenglich auf Moranas Angebot hin. Als sie jedoch von ihm fordert ihn zu duzen wird er wieder ein wenig verwirrt. "Ähm, so nennen wir bei eigentlich nur enge Vewandte und Freunde mit denen wir die körperlichen Freuden teilen und ich dachte, genau das wolltet ihr nicht."
Doch noch bevor auf seine Verwirrung reagiert werden kann, kommt auch schon Lupin mit den Stöckchen zurück, das er diesmal Lyn anbietet. Dieser geht auf das Spiel des Wolfes ein und wirft ihn weit von sich, während Lupin ihm hinterhersrpintet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 10. Juni 2003, 08:52 Uhr
Als Lyn sie fragt, ob sie ihm wirklich helfen wolle beim Lernen der Sprache, nickt Morgana nur kurz. Sie ist sich zwar nicht sicher, ob sie das schafft, aber versuchen will sie es. Und als Lyn dann auf ihr Angebot sie zu duzen antwortet, bleibt sie in ihrer Bewegung stehen, sieht ihn für einen kurzen Moment an, und bricht dann in schallendes Lachen aus. Es dauert einen Moment, ehe sie sich wieder gefangen hat, das Lachen ist sicher nicht nur eine Reaktion auf Lyns Antwort, sondern auch eine Befreiung von den angespannten Gefühlen in ihr selbst.

Als ihr Lachen nur noch ein leises Glucksen ist und Lyn den Stock Lupin schon zum zweiten Mal geworfen hat, versucht Morgana zu sprechen. "Entschuldige bitte, aber ihr seid ein wirklich seltsames Volk. Sei mir bitte nicht böse, das ich gelacht habe, aber .... bei uns duzt man sich, wenn man sich länger kennt und den anderen mag oder ein freundschaftliches Verhältnis hat. Sicher ist es auch ein Ausdruck der Zuneigung, aber nicht in dem Sinne, wie du es verstehst. Aber wenn du nicht möchtest, kannst du es auch gerne bei der alten Anrede belassen." Während sie redet, muss sie zwischendurch immer mal wieder kichern.

"Ich glaube du musst noch viel'lernen' über unsere Gesellschaft, denn sie unterscheidet sich wirklich stark von eurer, aber auch ich möchte noch ein wenig mehr von deinem Volk wissen. Ich sehe schon wir werden noch oft lange Gespräche führen müssen."

Mittlerweile haben sie fast den Hafen erreicht, doch von dort möchte Morgana nicht in die Stadt gehen, so geht sie jetzt schon in Richtung der kleinen Häuser, die sich um den Hafen drängeln. Als sie die Strassen der Stadt erreicht haben, bleibt Morgana noch kurz stehen. "Willst du mit zurück zur Kate gehen oder lieber direkt nach Hause?Wo immer das für dich im Moment auch ist"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 10. Juni 2003, 20:37 Uhr
Morganas Lachen verwirrt Lyn ziemlich. Aber vielleicht lag das am Sprachstein. Bei zu großen Unterschieden in der Sprache neigt er dazu ein wenig verwirrende Interpretationen zu liefern.
Doch schließlich erklärt sie ihm die Ursache. Wie es scheint sind nicht nur unsere Sitten sondern auch unsere Sprache sehr verschieden Bei der Aussicht auf lange Gespräche hellt sich seine Miene merklich auf. "Darauf freue ich mich schon"  gibt er darauf zurück.
Die beiden haben den Hafen erreicht und gehen noch ein Stück weiter zu einigen vereinzelt stehenden Häuschen. Hier stellt sie ihn vor die Wahl wohin er gehen mag. "Nach Hause?" antworet er. "Hier habe ich kein eigentliches zu Hause. Oder vielmehr es ist dort wo jene Leute sind, die ich kenne und schätze."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 14. Juni 2003, 11:14 Uhr
Nach einem längeren Fußmarsch kommt Schilama am Ildorel an und beobachtet eine Weile die Wellen und das Wasser, ehe sie das Muschelhorn herausnimmt. Ihre Augen funkeln belustigt, auch wenn noch ein wenig Trauer im Hintergrund liegt, aber heute wird diese überwiegt , durch die Neugierde, hoffentlich ist das Horn nicht zu laut, denkt sie sich noch. Dann ist der Augenblick gekommen, sie holt tief Luft und bläst hinein, der Ton der herauskommt ist wahrlich seltsam: Er ist tief und hell zugleich, übertönt die anderen Geräusche aber nicht, obwohl man ihn wirklich nicht als leise bezeichnen kann. Der Klang zieht noch einen Moment in alle Richtungen, Meer, Wald, Stadt und Sumpf, ehe er verklingt, schallt aber ganz schön, aber wenigstens ist es nicht so laut wie ich befürchtet hatte, bei dem Gedanken muss sie lachen.  

Nur wenig später verfällt Schilama wieder ihrer Kindlichen unbeschwertheit, schlägt Purzelbäume und ähnliches und legt sich dann in den weichen Sand, hihi, das war lustig. Dann räuspert sie sich aber, was musste Jemand denken der Geschichten über Elben gehört hatte und sie dann so rumhüpfen sieht? "Das Volk der Elben, unserblich, weise, gebildet.." und ähnliches. Bei dem Gedanken daran, was für ein Gesicht so Jemand gemacht hätte, tränen ihre Augen vor lachen, doch ein wenig später fängt sie sich wieder, liegt mit geschlossenen Augen am Strand und hört den Wellen zu, schade, dass das Leben hier nicht immer so friedlich ist...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 15. Juni 2003, 16:23 Uhr
Als Schilama sich aufsetzt, nähert sich die Sonne schon dem Horizont, am besten ich gehe jetzt los. Die letze Nacht hab ich mich nicht ausgeruht und bis zu meinem Heim ist es ja noch ein Stück. Es ist zwar kein unterschied mehr, da es, bis ich angekommen bin sowieso dunkel ist, aber trotzdem. Sie steht auf und schaut ein wenig Gedankenverloren auf das Meer, wie es wohl meinen Freunden geht? Asrai und Sethai sicher gut, die Beiden scheinen sich immer gegenseitig aufzuladen, schmunzelt sie, hoffentlich geht es Morgana auch gut, so in ordnung, wie sie sagte, schien sie mir nicht. Ich hoffe Lyn hilft ihr wirklich.
Dann wendet sie sich ab, schaut noch, ob sie alles dabei hat, was sie mitgenommen hatte, geht erst in Richtung Larisgrün und dann zu ihrer Tanne...


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen Rhiwiel am 15. Juni 2003, 20:46 Uhr
Die Sonne versinkt gerade mit einem letzten feurigen Ausbruch hinter dem Horizont und überlässt das Fimament dem Nachtgestirn, als die beiden Elben den Waldsaum verlassen und am Strand des Ildorel ankommen.

Schnaubend und fast knurrend gehen beide Pferde gegen die Zügel an, bitten darum, dass ihre Reiter ihnen doch die Zügel freigeben mögen, damit sie laufen, rennen können. Kurz tauschen Arwen und Falcon einen Blick, mustern den Strand, der wie leergefegt ist, niemand ist zu dieser Stunde dort unterwegs. Und so lassen sie den Pferden ihren Wunsch, geben ihnen die Zügel frei.

Und auf dem festen Sand der Wasserlinie fliegen die beiden Hengste dahin, rot und silbergrau. Hoch spritzt das Wasser unter ihren Hufen empor und Sand und Wasser fliegen hinter ihnen durch die Luft.
Ginge es nach ihnen, würden sie weiter rennen bis sie nicht mehr können, doch ihre Reiter verstehen es, sie zu zügeln und dann im Schritt die letzten Meter über den Sand zur Strandpforte von Vinyamar zu lenken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cedric Fitzroy am 17. Juni 2003, 23:57 Uhr
Sein Brauner zockelt nervös durch die Straßen der Stadt und als Cedric endlich am Strand ankommt und dieser beinahe leer vor ihm liegt, gibt er dem Wallach die Zügel frei. Das Pferd streckt sich, fällt sofort in Galopp und prustet zufrieden. Er merkt, das auch ihm die frische Luft gut tut und er atmet das erste Mal seit mehreren Tagen wieder bewußt und tief.
Das Tier ist gut in Form und es könnte vermutlich noch einige Zeit so weiter laufen, doch am Ende des Strandes zügelt er es, läßt ihm im Schritt die Zügel lang und nimmt die Füße aus den Steigbügeln. Seine Gedanken werden weit, wandern in alle möglichen Richtungen und kehren doch immer wieder zu einem Paar grüner Augen zurück.
Er schüttelt ungehalten den Kopf und verbietet sich jeden weiteren Gedanken an die Amazone, er hatte genug Probleme um die er sich zu kümmern hatte.... und vermutlich wollte sie doch sowieso nichts von einem Bauernbengel wie ihm. Mit einem wütendem Schnauben hält er den Braunen an und rutscht aus dem Sattel. Das Pferd versucht seinen Schädel an ihm zu reiben und er drückt ihn sanft aber bestimmt von sich. Cedric nimmt die Zügel über den Kopf des Tieres und führt es zum Wasser hin. Dort läßt er den Braunen viel Raum und setzt sich selbst in den Sand.

Lange Zeit sitzt der junge Mann einfach nur da, starrt aufs Wasser hinaus und grübelt über seinen derzeitigen Auftrag nach. Irgendwann geht die Sonne unter und Cedric macht sich auf den Weg zur Steinfaust zurück. Zufrieden stellt er fest, das er in den letzten Stunden nicht mehr an Shyada gedacht hatte und hofft einfach, dass das auch die nächste Zeit so bleibt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 30. Juni 2003, 09:46 Uhr
Nach einer langen Wanderung vom Blaupfuhl, über den morgentlichen Markt bis zum Ufer des Ildorel hat die kleine Lorne endlich ihr Ziel erreicht. Sie steht auf dem schönen Strand und betrachtet andächtig das glitzernde Wasser. So früh am Morgen ist es noch ruhig und sie ist ganz alleine, nur in der Ferne kann sie ein par Fischer sehen.
Abenteuerlustig maschiert sie am Strand entlang und sammelt, was ihr so vor die Füße fällt. Also landen ein paar bunte, glatte Kiseselsteine in ihrem Rucksack, ein interessantes Stückchen Treibholz gesellt sich ebenfalls hinzu und zum Schluss findet das Mädchen sogar eine kleine Herz förmige Muschel.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 30. Juni 2003, 16:05 Uhr
Lorne hat den ganzen Tag am Ufer des Ildorel zugebracht. Im Verlauf des Nachmittages füllt sich der Strand mehr und mehr mit Spaziergängern und anderem Volk, doch davon lässt sich das Mädchen nicht stören.

Eine rundliche Same mit einem großen Hut und einem fürchterlichen Sonnenbrand auf den Armen hat dem Mädchen etwas von ihrem selbstgebackenen Apfekuchen abgegeben, den sie in einem kleinen Picknick-Korb bei sich hatte und hat sich lange mit der Kleinen unterhalten.

Lorne hat ihr so mancherlei Geschichte aus ihrem Leben mit den Gauklern erzählt und die Frau hat sich bereitwillig mit ihr unterhalten. Schließlich verabschiedet sich die Frau doch von dem Mädchen und macht sich auf den Heimweg, später als sie ursprünglich vor hatte, als sie sich auf den Weg zum Ildorel gemacht hatte. Und nun wartet Daheim vermutlich ein ziemlich verärgerter Ehemann auf sie.

Davon ahnt Lorne natürlich nichts. Sie wandert am Ufer des Ildorel immer weiter in Richtung Perlhafen hinab und sammelt unermüdlich viele kleine, interessante Dinge. Mittlerweile hats ie auch schonb eine ganz hübsche Sammlung aus Muscheln und bunten Steinen beisammen.

Nun steht Lorne vor einer hölzernen Pforte, die in eine hohe Mauer eingelassen ist und offenbar zu einem Grundstück gehört, welches sich direkt am Ildorel befindet. Neugierig betrachtet sie die Pforte, wirft einen Blick durch die Spalten zwischen den Brettern und betrachtet die schöne Wiese, die sich dahinter verbirgt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cath am 30. Juni 2003, 17:11 Uhr
Cath hat die Harfe verlassen und ist zum Ufer des Ildorel geritten. Sie kann Kadisha kaum halten und lässt der Stute am Strand freien Lauf. Cath genießt es , wie ihr der Wind um die Ohren pfeift und reckt sich noch weiter aus dem Sattel. Nach einer langen Zeit verlangsamt die Stute ihr Tempo und Cath reitet im Schritt zurück. Niemand ausser ihr scheint sich niemand am Strand zu befinden. Nach dem kleinen Ausritt begibt sich cath wieder in die Stadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Caewlin am 03. Juli 2003, 23:36 Uhr
Caewlin hat sich an den Rand des Holzsteges gesetzt und spürt, wie die alten Bretter unter seinem Gewicht ächzen - aber sie halten.
Akira kommt hechelnd durch die offene Seepforte von ihrem Anwesen herunter - an sehr heißen Tagen, so wie heute, schlief die Bluthündin am liebsten im kühlen Keller. Cal hatte sie ins Haus gebracht, bevor sie mit den Mägden zum Bleichen gegangen war, wo sie die Hündin nicht zwischen frisch gewaschenem Leinen und anderer weißer Wäsche brauchen konnte und offenbar hatte sie jetzt irgendjemand herausgelassen. Sie fand Calyra immer, egal wo sie hinging. Jetzt kommt sie den Steg herunter und ihre langen Krallen klicken hart auf dem alten Holz. Sie wirft ihrer Herrin im Wasser einen fast beleidigten Blick zu,  legt sich dann aber dunkel, groß und still neben Caewlin auf die Decke.  Er streicht der Hündin über das kurze, glatt anliegende Fell. "Gudor stulka," murmelt er, doch die Hündin blickt ihn nur ausdruckslos an, was ihn grinsen läßt. "Tillbuínn?" Er schlägt die Enden seiner Hosenbeine hoch und hält die Füße ins Wasser. Für sein Empfinden hat der Ildorel im Sommer Badewasserhitze. Akira legt den mächtigen, pelzigen Schädel auf die großen Füße und läßt Cal nicht aus den Augen - ebensowenig wie er.
Ihr schlanker, heller Körper teilt das Wasser so elegant wie ein Fisch. Er weiß, daß sie eine gute Schwimmerin ist, aber er beobachtet sie immer wieder mit der gleichen, fast überraschten Faszination. Ihr Körper ist  noch so zierlich wie der eines Mädchens, daran hatte auch die Schwangerschaft und Bryndens Geburt nichts geändert, aber sie ist kräftiger geworden, flüssiger in ihren Bewegungen, sicherer, sehr viel gewandter. Ihre Schwertübungen machten sie nach wie vor jeden Morgen  - seit beinahe einem vollen Jahr -  und langsam aber sicher wird sie mit dem schlanken Katzbalger wirklich gut.
Caewlin stößt sich vom Steg ab und landet fast leise im Wasser. Sie weicht zurück, aber er hat sie rasch eingeholt und zieht sie an sich. "Was...wäre das denn?" Sein Tonfall ist leicht, fast neckend und sein Lächeln wird breiter, aber als er in ihr Gesicht sieht, weiß er, daß sie ihn nicht hatte aufziehen wollen und er wird ernst. "Was weißt du, Cal?" Er streicht eine wirre, feuchte Silberlocke von ihrer Nasenspitze.
Ich weiß es ja selbst nicht. Caewlin war noch nie ein Mann gewesen, der sich den Kopf über sich selbst zerbrach. Das überläßt er getrost anderen.  Die Dinge sind eben wie sie sind, und er ist eben wie er ist...nur, daß er nicht mehr weiß, wie er ist - und wer.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Calyra am 04. Juli 2003, 01:07 Uhr
Sie sieht in sein Gesicht und bei seinem Lächeln atmet sie aus - ihr war gar nicht bewußt, daß sie den Atem angehalten hatte.
"Du bist der Bär, Caewlin," murmelt sie, doch als er sie überrascht ansieht, schüttelt sie nur den Kopf. "Ach nichts." Wie sollte sie ihm erklären, was sie unzweifelhaft und sicher fühlt, aber schwer in Worte fassen kann?
Caewlin war.... nun eben Caewlin und nicht wie andere Männer. Sie beißt sich auf die Unterlippe und versucht ihre Gedanken, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Sie weiß sehr gut, was in ihm vorgeht - das weiß sie meistens, obwohl Caewlin so undurchsichtig sein kann wie ein Tintenfaß. Erinnerungen an den Caewlin, dem sie vor mehr als einem Jahr in Borgils Harfe zum ersten Mal begegnet war, steigen in ihr auf - riesig, dunkel, zornig...so zornig..... Er war unverblümt, schroff und brutal gewesen - und war es immer noch. Er hatte ihr soviel Angst gemacht, daß ihre Knie gezittert hatten wie ein Tamburin und ihr Magen sich umgedreht hatte. Und noch immer hatten die meisten Menschen - überhaupt alle Wesen - Angst vor ihm. Nur meine Angst ist irgendwie... verschwunden. Dennoch hatte sie ihre Liebe für ihn entdeckt. Und das hatte sie beinahe noch mehr geängstigt. Aber da war auch der andere Caewlin - der sanfte Caewlin, der seinen Sohn nächtelang herumtrug, wenn er nicht schlafen wollte, der ihr stundenlang geduldig erklärte, warum ihr Schwerthieb noch immer falsch war, der sich für Menschen, die ihm nahestanden, stets verantwortlich fühlte, als wäre er es wirklich, der sie im Arm hielt und auf ihren Atem lauschte, wenn er glaubte, sie schliefe längst...
Manche Männer sollten angeblich auf Befehl töten können, schreckten vor Grausamkeiten nicht zurück, wann immer sich ihnen die Möglichkeit bot,  und befolgten Befehle, ohne Fragen zu stellen - aber wenn der Kampf dann vorüber war, kehrten sie in ihre Häuser und zu ihren Frauen und Kindern zurück wie Bären im Schafspelz. Aber so war Caewlin nicht - er war immer der Bär.
Dieser Zorn in ihm ist verschwunden....oder ist er nur eingeschlafen? Wird er immer da sein, so wie seine Wildheit immer da sein wird? Ich weiß es nicht...
Sie bringt keinen ihrer Gedanken über die Lippen, stattdessen schmiegt sie sich an ihn und spürt unter ihrer Wange seinen Herzschlag. "Ich liebe dich."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Caewlin am 04. Juli 2003, 19:52 Uhr
Ich bin der Bär? Was hat sie damit gemeint...?
Aber sie sieht ihn nur unverwandt an und merkwürdigerweise schwindet etwas von seiner Unruhe, je länger sie ihn ansieht. Ihre Augen sind so ruhig und klar wie das Nordmeer an einem sonnigen Tag und sie vertreiben etwas von seiner Rastlosigkeit. Statt einer Antwort zieht sie ihn in ihre Arme, legt ihr Gesicht an seine Brust und gesteht ihm ihre Liebe so furchtlos wie immer. Calyra mag auf den ersten Blick einen zarten, fast verletzlichen Eindruck machen, aber in ihrem Inneren ist ein eisenharter Kern, fest und beständig wie das Erz. Du machst dir zuviele Gedanken und du bist zu alt für derlei Theatralik, also hör auf damit... Er nimmt ihr Gesicht in beide Hände, um sie zu küssen, doch sie läßt sich rücklings fallen und zieht ihn mit sich. Das Wasser spritzt klatschend hoch und schließt sich über ihnen, und bevor er sie zu fassen bekommt, ist sie ihm schon entschlüpft.
Als er fauchend und spuckend wieder an die Oberfläche kommt, sieht er von ihr nur noch den silbernen Haarschopf über dem dunklen Wasser, zehn oder mehr Schritt von ihm entfernt. Er flucht leise und sie schwimmt ihm lachend davon, wohl wissend, daß er sie rasch eingeholen würde. Weit draußen hält sie schließlich inne, tritt Wasser und lächelt. Er bleibt wo er ist - betrachtet nachdenklich seine Finger und gibt vor, an allem interessiert zu sein, aber nicht an ihr. Das letzte Tageslicht stirbt über dem See und sein sonst blaugrünes Wasser wird schwarz wie Tinte. Im Osten ist der Himmel schon dunkel und ein blasser Mond geht über den fernen Bergen auf, im Westen, hinter der Stadt, liegt noch eine Ahnung von dunklem Purpur und Orange am Horizont.  Die Luft schmeckt nach Sommer und Wärme und war bestimmt noch nie so weich gewesen wie heute.  Er schwimmt ein paar Züge um den Anlegesteg, zieht seinen Dolch und taucht nach Muscheln und ein paar Ildorelkrabben. Seine Beute - wenn auch nur ein paar Handvoll - wirft er gleich vom Wasser aus auf die Holzplanken über ihm. Ein platschendes Geräusch hinter ihm, läßt ihn sich umdrehen -  doch ihr Gesichtsausdruck läßt ihn jede Rache für den gestohlenen Kuss vergessen. Ihr Gesicht ist so weiß wie Milch, die Augen riesig und dunkel vor Schreck. "Cal...was?" Sie schwimmt an ihm vorbei und watet zitternd ans Ufer, der Blick in sich gekehrt und abwesend. Er zieht sich am Steg hoch, steht auf und hüllt sie wortlos in eines der Handtücher. Es ist so groß, daß sie es als Wickelkleid tragen könnte. "Was ist geschehen, Calya? Du siehst aus, als hättest du einen Nachtmahr gesehen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cron am 04. Juli 2003, 22:04 Uhr
Es dauert seine Zeit, bis Cron Falcon durch die nächtlichen Straßen Talyras bis zum Ufer des Ildorel gebracht hat. Ständig war der Templer stehengeblieben, hatte von seiner Arwen geschwärmt oder sich mit einem Nachtfeuerkorb unterhalten. Cron, selbst nicht mehr sonderlich sicher auf den Füßen, hatte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, den Templer durch die Gassen zu bugsieren und wenn Falcon sich nicht mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hätte, hätte er sich den Elben, schlank wie eine Weide, kurzerhand über die Schulter geworfen. Sie umgehen das Seeviertel an dessen Südrand und folgen vom Harfengarten aus dem kleinen Bachlauf, der sich quer durch die Stadt bis zum Ildorel zieht, so daß sie etwas unterhalb von Vinyamar am Strand herauskommen. Es ist dunkel und bis auf das Zirpen von Grillen und dem leisen Klatschen von Wasser völlig still. Cron watet bis zu den Knien ins Wasser und überhört Falcons schwache Proteste einfach. "Tut mir leid, Templer. Aber Ihr wollt wieder nüchtern werden, also..." er läßt Falcon los und der Elb taucht mit einem unterdrückten Seufzen und einem schicksalsergebenen Gesicht völlig unter.
"Falcon?" Cron mustert das schwarze Wasser - nur ein paar kleine Blasen steigen auf und kräuseln die spiegelglatte Oberfläche. "Falcon?" Der Elb bleibt solange unter Wasser, daß Cron schon fürchtet, gleich sehr naß zu werden, wenn er nach ihm tauchen müßte, aber dann taucht er doch auf - sehr langsam und beinahe völlig lautlos. Wasser rinnt ihm in Strömen übers Gesicht, aber seine Augen haben einen sehr viel wacheren Ausdruck als noch vor Augenblicken. "Wieder da?" Grinst er und Falcon wirft ihm einen vernichtenden Blick zu und knurrt etwas von: "Ja, aber irgend so ein Nordmanne hat versucht, mich zu vergiften!"
Cron macht ein unschuldiges Gesicht und watet lachend aus dem Wasser. "Ich habe Euch nicht gezwungen, den Feuerwein zu trinken."
Sie gehen über den Strand in Richtung Vinyamar, eine nasse Spur im Sand zurücklassend, und Cron verabschiedet sich von dem Templer an dessen Gartenpforte mit einem hintergründigen Grinsen. "Ein Gutes hat die Sache - Feuerwein macht niemals einen schweren Kopf! Slan lead, Falcon. Wir müssen das bald wiederholen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 10. Juli 2003, 22:35 Uhr
Nachdem Mottenfaenger und Raven sich von den beiden Elben verabschiedet haben und auf die dunkle Straße hinaus getreten sind, wenden sie sich zum Strand hinunter. Die Nacht ist klar und still und auf der mattschwarzen Oberfläche des Ildorel spiegeln sich die Sterne und die Lichter der Stadt. Vom Garten der Goldenen Harfe dringen gedämpft Gelächter und Musik zu ihnen herab und vermischen sich mit dem leisen Schwappen der Wellen. Der weiße Sand am Ufer trägt noch die Wärme der Sonne in sich und sie streifen die Stiefel ab und wandern barfuß entlang der Wasserlinie hinauf nach Norden, bis sie die Stadtmauer hinter sich lassen und bald darauf im nächtlichen Dunkel des Larisgrün verschwinden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 11. Juli 2003, 11:17 Uhr
Lorne humpelt am Strand entlang und bemerkt die beiden Gestalten und den Hund, die vor ihr in der Dunkelheit verschwinden, kaum, so sehr ist sie damit beschäftig, sich darauf zu konzentrieren, wo sie hintritt. Denn schon mehrfach ist sie in der Dunkelheit in eine spitze Muschellschalle getreten und ihr verletzter Fuß, beginnt immer mehr zu schmerzen.

Ziellos wandert sie am Ufer des Ildorel entlang, vor Müdigkeit kann sie die Augen kaum noch offen halten und schließlich sinkt sie kraftlos auf den Strand. Das sie sich ganz in der Nähe eines Anwesens, wie jenem, welches Natie bewohnt, befindet, wird sie nicht gewahr.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 20. Juli 2003, 20:04 Uhr
Nur wenig später, als die gleißende Sonne sich im Westen langsam über das Larisgrün neigt und die Bäume lange Schatten werfen, verlassen Mottenfaenger und Raven gemeinsam das Haus auf einem Baum. Die Hitze ist immer noch drückend und selbst das ständig sanft vom Ildorel herüber wehende Lüftchen bringt kaum Erfrischung.

Diesmal legen sie den Weg nicht zu Fuß zurück, sondern Raven pfeift dem Braunen, der am Rand der Lichtung mit halbgeschlossenen Augen in den kühlen dunklen Schatten vor sich hin döst und auf den leisen Pfiff hin auch brav angetrottet kommt. Sie schwingen sich hintereinander auf seinen breiten, ungesattelten Rücken und lenken ihn gemächlich über verschlungene Pfade durch die Schattenkühle des Waldes, während Stelze hechelnd ein Stückchen vor ihnen her trabt.

Der Strand ist still und leer, nur ein ganzes Stück weit nach Süden hinab und fast schon außer Sichtweite planscht eine Gruppe Kinder am seichten Ufer. Wie ein blaugrün funkelnder Edelstein liegt der Ildorel vor ihnen und die untergehende Sonne wirft eine lange Bahn goldglitzernden Lichtes auf die Wasserfläche, während sie den Braunen durch den tiefen Sand stapfen lassen, bis sie eine der stillen, verborgenen Buchten erreichen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 21. Juli 2003, 18:21 Uhr
Nach dem kurzen Ritt steigen die beiden ab und bedeuten dem Braunen sowie Stelze, sich ein eigenes Plätzchen am weitläufigen Strand zu suchen - eine Aufforderung, der diese nur zu gern nachkommen.

Raven und Mottenfaenger selbst indes lassen sich an einer abgelegenen, von Schilf nach allen Seiten abgeschirmten Stelle in den feinen Ufersand sinken. Lange Zeit sitzen sie so nebeneinander, tun nichts weiter, als die warmen Körner unter ihren bloßen Füßen zu spüren und zu betrachten, wie die untergehende Sonne flammende Strahlen auf das Grün des Ildorel wirft. Endlich, der Sand ist mittlerweile merklich abgekühlt, fast schon ein wenig zu kühl, erhebt Mottenfaenger sich lächelnd, Raven mit in die Höhe ziehend.

Kurze Zeit später liegt ihrer beider Kleidung wie eine unnütz gewordene Haut zu ihren Füßen, und der Druide macht die ersten Schritte in das dunkle Nass. Der Sand spielt kitzelt zwischen seinen Zehen, doch schon hat er sich beinahe lautlos gänzlich in den See sinken lassen, nach wenigen Zügen einige Schritt vom Ufer entfernt.
"Komm schon hinein" ruft er Raven grinsend zu "Das Wasser ist noch warm"
Von irgendwoher dringt ein gedämpfts Wiehern, das aber gleich wieder verstummt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 22. Juli 2003, 12:54 Uhr
Das Wasser ist überhaupt nicht kalt und Raven kann noch die Sonnenwärme des vergangenen Tages spüren, als sie in den schwarzglänzenden See watet und gleich darauf fast lautlos unter seiner Oberfläche verschwindet. Das Ufer ist sandig und flach, doch einige Dutzend Schritt weit in den See hinein fällt der Untergrund ziemlich steil ab. Sie taucht in langen Zügen so weit hinunter, wie es ihre Lungen zulassen und kommt dann prustend und spuckend wieder nach oben.

Herrlich ist es, nach der Hitze des Sommertages den Staub und Schweiß vom Körper abzuspülen, sich schwerelos in den angenehm kühlen Fluten treiben zu lassen mit nichts um sich herum als dem sternenübersäten, endlosen Nachthimmel und seinem Spiegelbild im schwarzen Ildorel. Einen Moment lässt Raven sich mit geschlossenen Augen auf dem Rücken treiben, das dunkle Haar wie ein ausgebreiteter Schleier auf dem Wasser liegend und sie fühlt sich, als würde sie durch die Dunkelheit schweben.

Ein leises Plätschern zu ihrer Linken lässt sie jedoch die Augen wieder öffnen. Mottenfaengers Silhouette, sich in einem Schauer silberheller Tropfen gegen den dunklen Himmel abhebend, bringt sie zum lächeln. Irgendwo in den Tiefen der braunen Augen blitzt ein Funke Schalk auf, als sie seinen Standort fixiert, lautlos untertaucht und zielstrebig darauf zuschwimmt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elyrina Tinuviel am 22. Juli 2003, 21:23 Uhr
Elyrina erreicht den Strand Am Abend. Die Sonne neigt sich gerade der erde und hat ihr helles blendendes Gelb schon in ein zartes orange verwndelt, das von minute zu minute einem rot immer ähnlicher wird.
Langsam geht sie hier spatzieren. Es gefällt ihr die Leute zu beobachten die am Wasser entlang laufen oder gar ihre Füße darin baden, denn es war schließlich ein sehr warmer Tag gewesen.
Sie denkt ein Wenig nach, eignetlich ist sie nur hierhergekommen um sich die Zeit zu vertreiben. Und mal etwas anderes zu sehen aimmer nur die Straßen der fürchterlich großen Stadt.
Sie kann nihren Vater hören wie er sagt: "Kind du wirst dich dort nie zurecht finden! Nicht allein!"  Soll er wirklich recht behalten? Elyrina schüttelt ihren Kopf! Nein ganz sicher nciht! Sie hat nicht all die jahre jeden Taler gespart um sich ihren Traum erfüllen und noch bevor ihr Traum wieder angefangen hat wieder nach Hause zu kriechen.
Hinzu kommt dass sie sich sio schrecklich allein fühlt. Ja sie war früher immer ganz gerne allein gewesen, doch nur um vor den vielen Leuten um sie herum geschützt zu sein.
Natürlich ist es nciht einfach in einer solchen Stadt Freunde zu finden, doch dass sie nach dieser langen Zeit noch immer fast niemanden kennt stimmt sie schon etwas traurig.

Viele Gedanken stimmen ihr Gemüt traurig ehe sie sich auf den Rückweg macht, nuimmt sie sich jedoch vor mehr Bekanntschaften zu machen, es kann doch nciht so schwer sein Leute kennen zu lernen! Bestimmt gibt es noch mehr Leute die nur wenige Bekannt haben!
Sie nickt und macht sich mit geziehlten Schritten auf den Heimweg in die Harfe.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 22. Juli 2003, 23:32 Uhr
Gerade wendet sich Mottenfaenger wieder zum Ufer, nur um festzustellen, dass seine Gefährtin wie vom Erdboden – oder besser gesagt vom See – verschluckt zu sein scheint.
Plötzlich spürt er etwas an seinem Bein vorüberhuschen, kaum auffälliger als seichte Wind vom See her an seinem Haar spielt. Dann ist sie mit einem Mal bei ihm. Ihre Brüste streifen ganz leicht über seinen Rücken, und noch bevor er eine weitere Bewegung machen kann, schlingt sie die Arme um seinen Hals. Gleichzeitig fühlt er, wie ihre Beine sich eng um seine Hüften legen. Das letzte was er hört, bevor ihn die eigentümliche Stille des Wassers umfängt, ist das vergnügte Kichern seiner Gefährtin, die ihn nun aus ihrer Umarmung entlässt.
Prustend taucht er wieder auf, wischt sich das vollkommen durcheinander geratene Haar aus dem Gesicht.
"Wusste gar nicht, dass Diebe auch im Wasser schleichen können" murmelt er lachend, wobei er eine kurze Pause einlegen muss, um sich nicht am Wasser zu verschlucken.

Einige Zeit später liegen die beiden nebeneinander im seichten Uferwasser. Raven hatte zunächst Einwände erheben wollen, doch nachdem der Druide ihr mit einem lapidaren Grinsen im Gesicht versichert hatte, dass ihr Haar ohnehin Morgen ausgiebige Pflege nötig hätte, schließlich eingewilligt den Kopf in den feinen Ufersand sinken zu lassen.
Der Mond steht schon hoch am Himmel, bevor irgendwann in der Nacht Stelze auf leisen Sohlen angetrottet kommt, und sich in gemessener Entfernung zu seiner Herrin und deren Gefährten niederlässt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 23. Juli 2003, 13:29 Uhr
Kühl und sanft streift der Wind über die endlos schwarze Weite des Ildorel. Hie und da kräuselt er die glänzende Oberfläche und lässt die Spiegelbilder der Sterne zu schimmernden Lichtpunkten zerfließen. Flüsternd streicht er durch das Schilf und treibt seichte Wellen gegen das Ufer und zwei Gestalten, die dort im Sand liegen, weht durch dunkles Haar und verflicht Strähne für Strähne miteinander.
Mit geschlossenen Augen lächelt Raven zu den Sternen empor und genießt die kühlen Wellen, die um Beine und Hüften schwappen, das Prickeln, das der Wind mit federleichter Hand auf der erhitzten Haut hinterlässt. Ihre Zehen graben sich tief in den weichen Sand.

Sie hebt den Kopf von Mottenfaengers Schulter und stützt sich auf den Ellbogen, ohne sich von ihm zu lösen, betrachtet ihn nur lächelnd und lässt aus ihrer Hand Sand in seinen Bauchnabel rieseln. Das Licht der Sterne und des halben Mondes, der hoch am Himmel steht, tauchen sein Gesicht und den schlanken, kräftigen Körper in flüssiges Silber und Raven wird nicht müde, ihn anzuschauen. „Ich will nie wieder von dir fort müssen...“, flüstert ihre Stimme durch die samtene Dunkelheit und ebenso sanft wandern ihre Finger über seine Haut, bis irgendwann nichts mehr zwischen ihnen ist und die beiden Abdrücke, die sie im Sand hinterlassen, zu einem einzigen verschmelzen.

Eine ganze Weile später erst tauchen sie noch einmal in den See, spülen den Sand aus den Haaren und streifen sich nur notdürftig die Kleidung über die nassen Körper, um kurz darauf nach dem Wolfshund und dem Pferd zu pfeifen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 05. Aug. 2003, 10:14 Uhr
Als Shehera den Strand betritt, verschlägt es ihr fast die Sprache. Der Mond und die Sterne spiegeln sich im Ildorel und tauchen ihn in ein Licht, welches ihn wie reines Silber schimmern lässt, während der Sand eine so helle Farbe hat, dass dieser genauso in dem Licht des fast vollen Mondes glänzt. Einen Moment ist Shehera nicht fähig, überhaupt noch einen Schritt weiter zu machen, doch dann zieht sie sich ihre Stiefel aus und geht barfuss über den Sand. Schon lange hat sie dieses Gefühl nicht mehr gespürt und so sehr hat sie es vermisst. Sie denkt an ihre Heimat, wo sie als Kind jeden Tag am Strand war und barfuss durch den Sand gelaufen ist, jedoch hatte sie dazu später kaum mehr Gelegenheit.

Ein Haus hier am Strand, das wäre ein Traum. denkt sie, während sie - im seichten Wasser gehend - nach Nordosten schlendert. Als sie das Ende des Strandes fast erreicht hat, sieht sie ein altes Haus dort stehen, welche bei Flut wohl gerade knapp nicht vom Wasser überschwemmt wird. Sie geht lächelnd etwas näher und muss zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass das Haus ziemlich verfallen ist und die Fenster nicht mehr gerade neu und zum Teil zerstört sind. Allerdings scheint das Haus ziemlich gross zu sein und hat eine riesengrosse Terrasse, mindestens so gross wie ein Zimmer. Auf der Terrasse steht ein alter Schaukelstuhl, der aussieht, als würde er sofort zusammenkrachen, wenn man sich draufsetzt.

Dennoch versucht Shehera ihr Glück, nachdem sie sich versichert hat, dass niemand in dem Haus wohnt. Der Stuhl scheint ihr Gewicht zu halten, auch wenn er darunter aufächzt wie ein altes Pferd, das man dazu zwingen will, noch einen Reiter zu tragen. Still sitzt sie nun auf der Terasse, welche zum Wasser gerichtet ist und kann sich von dem silbernen Anblick nicht mehr losreissen. Ganz egal, wie es innen aussieht, das bekommst Du so hin, wie Du es brauchst, Shehera. denkt sie, während sie da sitzt und ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht liegt. Sie hat sich entschieden. Nicht wegen der Stadt selbst, auch nicht wegen den Leuten, nein... weil sie sich keinen besseren Ort für ihre Pläne denken könnte als genau dieser hier. Das Haus direkt am Strand, wo sie Ruhe und Frieden findet, wo sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen kann und wo Kinder, welche ihrer Geschichten lauschen wollen, eine schöne Umgebung haben.

Eine Weile sitzt sie nur da, blickt auf das Wasser und das zufriedene Lächeln - welches sie wie ein kleines Kind erscheinen lässt, das gerade ein neues Spielzeug, das es sich seit Monden wünscht, erhalten hat - will nicht mehr von ihrem Gesicht weichen. Ich weiss zwar noch nicht wie, aber ich werde das schaffen. Dies sind ihre letzten Gedanken, bevor sie auf dem Schaukelstuhl einschläft.

Als die frühe Morgensonne Shehera wie ein sanftes Streicheln weckt, blinzelt sie kurz mit den Augen und ist sofort erneut überwältigt vom Anblick, der sich ihr bietet. Die weichen Sonnenstrahlen funkeln in dem See wie tausend Diamanten und lassen den Strand glänzen, als bestünde er aus feinstem Goldstaub. Shehera sieht sich das Schauspiel ein paar Minuten gebannt und weit aufgerissenen Augen, in welchen sich pure Faszination spiegelt, an, bevor sie aufsteht und sich das Haus im Tageslicht noch einmal genau ansieht. Ein angenehmer Wind weht ihr von dem See entgegen, welcher zwar sehr zart aber angenehm kühlend ist, während sie entdeckt, dass das Haus wohl doch nicht in so schlechtem Zustand ist, wie sie erst dachte. Es wurde aus stabilem Stein gebaut und auch wenn sich hier und da ein Stein gelöst hat, dürfte es nicht allzulange dauern, diese wieder zu richten.

Das Haus ist sicher vierzig Fuss lang und fünfundzwanzig Fuss breit, wobei seine Höhe wohl zehn Fuss erreichen mag. Das Dach ist aus Holzschindeln gebaut, wovon die Meisten morsch zu sein scheinen, was Shehera mit Bedauern feststellen muss, als sie das Haus betritt. Der Eingangsbereich des Hauses ist nicht besonders gross und diente wohl eher dazu, einfach seinen Umhang und die Schuhe abzulegen, denn für mehr taugt er nicht. Rechts vom Eingangsbereich kommt man in die Küche, welche gerade gross genug ist, um zu kochen und vielleicht mal etwas abzulegen, jedoch sicherlich zu wenig Platz bietet um darin zu essen. Links befindet sich ein kleiner Raum, in welchem Shehera bereits ein Schlafzimmer sieht und als sie etwas weiter nach hinten geht, entdeckt sie noch zwei Räume auf der linken Seite, welche höchstens als Schlafzimmer zu benutzen sind. Bad kann sie keines entdecken, denn der Rest des Hauses ist ein einziger, grosser Raum, welcher wohl als Wohn-, Ess- und Spielraum genutzt wurde, denn es liegen noch vereinzelt alte Holzspielzeuge auf dem Boden, welche allerdings nicht mehr zu gebrauchen sind und deshalb wohl auch zurückgelassen wurden.

Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben und fragt sich, wer hier wohl mal gewohnt hat und ob es wirklich das richtige Haus ist für das, was sie vor hat, während sie nach Draussen geht. Die ganzen Böden des Hauses sind mit Holz belegt und auch die Terasse, welche ganz überdeckt ist, präsentiert seinen Boden mit den selben Holzschindeln. Das Holz scheint einmal sehr hell gewesen zu sein, jedoch ist es durch die Feuchtigkeit und das Alter eingedunkelt und sieht nicht mehr sehr schön aus.

Die Terrasse wurde anscheinend genau nach Osten gebaut, denn wenn man aus dem Haus kommt, sieht man direkt der aufgehenden Sonne entgegen, wodurch man mit der Hitze des Mittags und des Nachmittags wohl keine Probleme haben dürfte. Die Terasse erstreckt sich etwa acht Fuss auf jeder Seite der Türe und etwa dreizehn Fuss in Richtung des Sees.

Shehera sieht noch einmal kurz verträumt auf den See, bevor sie sich auf den Weg zurück in die Stadt macht, um sich darüber zu informieren, wem sie dieses Haus abkaufen kann und wo sie wohl Hilfe findet, um es instand zu stellen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 08. Aug. 2003, 17:34 Uhr
Zum Ildorel ist es kaum eine Meile und der Duft des Wassers liegt in der morgendlichen Luft, vermischt mit dem Aroma der Sommerblumen, feuchten Laubs und dem Harz der Bäume.

Schließlich erreicht sie das Ufer der Grünwasser, die sich durch den Wald zieht wie eine smaragdgrüne Schnur. Ihrem Lauf folgt Nuira, bis sich der Fluß verbreitert und schließlich in den Ildorel mündet. Über den Baumwipfeln ragt eine Krone höher hinaus; sie weiß, wem dieser Baum gehört. Die Grünwasser ist zu dieser Jahreszeit ein seichter Strom, den man überqueren kann ohne zu schwimmen und so rafft die Elfe ihr dünnes, ärmelloses Leinenkleid und steigt hinein in das Wasser. Eine Gruppe von Rehen beobachtet sie und ein Uhu sitzt hoch oben auf einem Baum und hat die Augen halb geschlossen. Nuira nimmt dies alles wahr ohne hinzusehen. Sie lebt lange genug in diesem Wald um seine Stimme zu hören und ihn wahrzunehmen ohne hinsehen zu müssen. Obwohl ihr das Wasser nur bis knapp unter die Brust reicht, lässt sie sich hineingleiten, schwimmt einige Züge und dann verlässt sie die Grünwasser, lässt sich hinaus auf den offenen See treiben, bis sich der Grund im klaren Wasser unter ihr verliert.

Erst, als Shenrahs Auge golden über dem Horizont auftaucht hält sie inne. Der Sonnenaufgang spiegelt sich im Wasser wieder und einige Augenblicke lang hat sie das Gefühl in flüssigem Gold zu schwimmen. Dann macht sie kehrt, denn das Ufer ist bereits sehr weit entfernt. Von Talyra klingen die ersten Geräusche der erwachenden Stadt herüber, mehrere Hunde bellen und Hähne krähen, aber die Laute sind weit entfernt. Mit der Sonne kommt auch die Wärme und als sie das flache Ufer erreicht ist bereits zu erahnen, dass dieser Tag ebenso heiß werden würde wie sein Vorgänger. Nuira lässt sich erschöpft in den feinen Sand fallen und gräbt die Hände tief hinein, während über ihr einige vereinzelte Wolken wie dunkelblaue Schiffe über den Himmel ziehen.

Eine kleine Ewigkeit später erst setzt sie sich auf, wringt das lange Haar aus, das ihr wie ein feuerroter Schleier bis zur Taille fällt, und macht sich dann auf den Rückweg. Sie will zuhause sein, wenn Yori erwacht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 09. Aug. 2003, 00:33 Uhr
Nachdem Mottenfaenger und Raven sich von den Anwesenden verabschiedet haben, nehmen sie den kürzesten Weg aus der Stadt hinaus und verschwinden schnell hinunter Richtung Strand, wo es ein wenig ruhiger ist. Doch die Stimmen und Rufe der Feiernden verfolgen sie noch lange den ganzen Weg am Ufer entlang und werden erst leiser, als sie das nördliche Ende des Strandes erreicht haben. Im weichen Sand sind noch deutlich die Spuren der Pferde zu sehen, die hier am Mittag der Ziellinie entgegen galoppiert sind.

Erst als sie in den Wald eintauchen, verstummen die Geräusche der nahen Stadt schließlich ganz und Raven ist froh, den lärmgeplagten Ohren ein wenig Ruhe gönnen zu können. So nett die Abende im Harfengarten sein mögen, so nett die Besuche bei Freunden und das Wiedersehen mit alten Bekannten, sie ist doch stets froh, wenn sie die Enge der Stadt wieder verlassen kann. Manchmal erscheint es ihr gar unmöglich, jemals wieder in einem Steinhaus wohnen zu können, nachdem sie nun schon so lange bei Mottenfaenger im Larisgrün lebt - so viel schöner ist es hier draußen in der Stille des Waldes mit nichts über sich als dem Himmel und der sanft rauschenden Baumkrone ihres Zuhauses. Bald kommt der gewaltige Baum auch in Sicht und mit ihm hunderte kleiner goldener Lichtpünktchen, die im Geäst herumschwirren.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Aug. 2003, 12:53 Uhr
Sie wissen, dass sie noch etwas Zeit haben, bis das Turnier beginnt, und so eilen sie nicht unnötig durch das Larisgrün, sondern genießen die angenehme Kühle der uralten Bäume. Sie reden nicht viel und Mottenfaenger bemüht sich auch nicht ein Gespräch zu beginnen, denn auch wenn seine Gefährtin sich ruhig gibt, so spürt er doch die ungeheure Anspannung, die auf ihr liegt.

Schließlich verlassen sie den Wald, um das letzte Stück ihres Weges am Ufer des Ildorel zurückzulegen. Der Strand ist zwar schon recht bevölkert, jedoch noch nicht überlaufen und vom See her weht eine leichte Brise, die eine bei der Hitze dringend benötige Abkühlung bringt, auch wenn Mottenfaenger bezweifelt, dass sie bis in die Stadt selbst hineinträgt.

Je näher sie schließlich dem Turnierplatz kommen, desto lauter wird auch der Lärm, der von dort herübertönt, anscheinend war der Buhurt noch in vollem Gange. Mottenfaenger schlingt einen Arm um seine Gefährtin, während sie langsam weitergehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 14:19 Uhr
Es ist Mittag als Malakai den Strand betritt. Der Sand knirscht unter seinen Stiefeln als sein Weg zum oberen Nordende des Ufers führt. Das Wasser rauscht in Wellen gegen den Strand und umspühlt leicht seine Füße. Der Lärm der Stadt und des Turnierplatzes werden immer leiser bis sie von dem Kreischen der Vögel und den Geräusch der Wellen schließlich übertönt und ganz verschluckt werden. Die Nacht brachte keine Erholung und müde schleppt sich der Magier unter einen nahen Baum am Strand an setzt sich dort unter seine Schatten spendenen Zweige. Die Ereignisse des gestrigen Abends waren seltsam und schön zugleich. Die Andeutungen über Nuirafins Schicksal und ihre unbekannte Vergangeheit haben ihn etwas verwirrt. Geplagt von der Mittagshitze entledigt sich der Mann seiner Stiefel und lässt die nackten Füße vom stetig in Wellen angespülten Wasser abkühlen. Sein Blick wandert ziellos über den Ildorel und seine riesige Wasseroberfäche.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 17:38 Uhr
Ierás wandert rechts der Stadtmauer entlang, immer in ihrem Schatten und auf den See zu. Ein halbwegs begehbarer Pfad führt zum steinigen Teil des Strandes und von dort kommt er binnen einer halben Stunde langsamen Schlenderns auf den Sandstrand. Er muß am Hafen vorbei, wo ebenfalls einiges los ist und er bleibt ein wenig stehen um sich einige Gaukler anzusehen. An einem Stand kauft er sich bei einer rundlichen Frau ein Stück Feuermelone, welches er auf dem Weg zum Strand vertilgt.
Ierás wäscht sich die Finger im Seewasser und spritzt sich auch etwas ins Gesicht. Erst zögert er einen Moment doch dann zieht er die Stiefel und das Hemd aus und watet in den Ildorel hinein. Als er hüfthoch im Wasser steht beginnt er sich mit den Händen Wasser über den Körper zu schütten und irgendwann taucht er ganz unter. Der junge Mann schwimmt ein Stück hinaus, taucht immer wieder unter und genießt die angenehme Abkühlung. Eigentlich machte Hitze ihm fast ebenso wenig aus wie scharf gewürztes Essen, doch ein kühles Bad im See war allemal besser als der Staub und das Gedränge auf dem Turnierplatz.
Nach einiger Zeit fühlt er sich angenehm erfrischt und watet langsam aus dem Wasser heraus. Am Ufer läßt er seinen Blick über die wenigen Menschen die sich am Strand befinden schweifen und für einen Moment ist ihm als hätte er eine bekannte Gestalt erkannt. Er schüttelt den Kopf, doch als er genauer hinsieht bestätigt sich sein Verdacht und sein Herz setzt einen Moment aus. "Malakai..." Er flüstert und Erinnerungen jagen durch seinen Kopf. Zögernd greift er nach seinen Sachen und geht langsam, mit zaghaften Schritten auf den Magier im Sand zu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 17:48 Uhr
Malakai liegt mit dem Rücken auf dem Sand und dem Kopf an dem Stamm des Baumes angelehnt. Die Arme sind hinter dem Hinterkopf verschränkt. Der Wind weht ihm leicht ins Gesicht und sein Blick ist starr auf einen Punkt im Wasser gerichtet. Zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt bemerkt er den jungen Mann nicht der sich ihm langsam nähert. Erst als er kurz vor ihm zum stehen kommt schreckt Malakai überrascht zusammen und sieht dem anderen Mann ins Gesicht. Obwohl etwas vertrautes in seinen Augen erkennt kann er die Gefühle nicht zuordnen. In dem Glauben einen Fremden vor sich zu haben begrüsst er ihn mit einem leichten Nicken. "Ein herrliches Fleckchen Erde nicht wahr. Kann ich euch helfen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 17:53 Uhr
Er erkennt mich nicht mehr... Enttäuschung zeigt sich überdeutlich in seinem Gesicht und er neigt den Kopf vor dem Feuermagier. "Malakai....Vater." Ierás hatte den Mann nur selten Vater genannt, doch in diesem Moment scheint es ihm das einzigst richtige zu sein. Ein schüchternes, beinahe bittendes Lächeln liegt auf seinem Gesicht. "Ich bin es, Ierás.." Die Sonne brennt immer noch herunter, wärmt seinen Rücken und das Wasser das aus seinem langen Haar tropft.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 18:02 Uhr
Mit einer schmerzverzerrten Gesichtsfratze und offenen Augen starrt Malakai den jungen Mann an der sich als Iéras ausgibt. Ruckartig steht der Magier auf und blickt ihm völlig überrumpelt ihn die Augen. "Du... bist Iéras?? Als ich dich zuletzt sah warst du noch ein kleiner Junge, nicht mehr als bis zu meinen Lenden hast du gereicht." Es vergehen einige Sekunden ehe ein weiteres Wort fällt. "Ich.. ich dachte ich würde dich nicht wiedersehen." Er hat mich Vater genannt... Mit einer heftigen Bewegung umarmt Malakai Iéras und streicht über sein nasses Haar. Freudentränen laufen ihm die Wangen hinunter und seine Stimme gleicht einem Flüstern. "Mein Sohn... ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht.... verzeih mir... bitte verzeih mir..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 18:12 Uhr
Malakai umarmt ihn, streicht über seinen Kopf und bittet ihn flüsternd um Verzeihung. Der junge Mann erwidert die Umarmung, drückt den Magier fest an sich und auch ihm laufen die Tränen die Wangen herunter, zu überraschend war die Begegnung. Die beiden stehen einige Zeit nur da, bis Malakai den Jungen von sich schiebt und ihn eingehend mustert. Ierás wird für einige Momente unwohl unter dem Blick seines Ziehvaters, aus irgend einem unsinnigen Grund hat er die Befürchtung das dieser wisse was vor zwei Wochen geschehen war. "Wie ist es dir ergangen? Du warst in Immerfrost, nicht wahr?" Nur zu gut erinnert er sich der Geschichten die Malakai ihm damals über seine Heimat erzählt hatte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 18:23 Uhr
Mit Stolz betrachtet Malakai den jungen Mann, der für einige Monate sein Ziehsohn war und es in seinem Herzen immer geblieben ist. Wie groß und schön er geworden ist! Die aufkommenden Fragen lenken ihn wieder von seinen Gedanken ab. "Mir ist es gut ergangen. Wenn man berücksichtigt das ich den bisher schlimmsten Fehler meines Lebens begannen und euch verlassen habe. Ich hatte eine alte Schuld zu begleichen, aber ich hätte es euch sagen können. Nun wird es zu spät sein." Etwas verunsichert blickt sich der Magier um und sucht den Strand ab. "Weiß deine Mutter das du hier bist? Ist sie dir gefolgt??" Eine leichte Panik steigt in Malakai auf. Für eine Begegnung mit Kizumu ist er nicht bereit, noch nicht. Es würde zuviel Kummer und Schmerz in ihm hervorrufen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 18:45 Uhr
Er bemerkt die Panik in Malakais Blick und schüttelt den Kopf. "Nein sie ist auf dem Turnier." Er sagt ihm nicht, mit wem sie dort ist, ahnt er doch dass diese Umstände noch für genug Komplikationen sorgen würden. Ierás setzt sich in den Sand und Malakai tut es ihm gleich. "Und ich muß ihr nicht mehr sagen wo ich hin gehe." Er grinst frech und bohrt die nackten Füße in den heißen Sand. Dann wird er wieder ernst und blickt den Magier an. "Hast du deine Schuld denn begleichen können?" Ich kann dir deine Sorgen bezüglich meiner Mutter nicht zerstreuen..leider. Mutter und Sohn hatten zwar ein gutes und enges Verhältnis zueinander, aber über diese eine Sache hatten sie nie gesprochen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 18:59 Uhr
Malakai entspannt sich nach Iéras Auskunft deutlich und setzt sich neben ihm in den Sand. "Es freut mich das du langsam selbstständig wirst." Etwas verspielt streicht er noch einmal über den Kopf des jungen Mannes. Die Frage nach der Begleichung seiner Schuld lenkt ihn wieder von den Gedanken an seine Mutter ab. "Ja das konnte ich, wenn auch mit einigen Mühen. Mein Weg führte mich schließlich nach Serathie wo ich einige Wochen wieder in meiner alten Turmwohnung lebte. Dann bekam ich einen neuen Auftrag der mich wieder hier her nach Talyra führen sollte. Erst widerwillig und nach einigem zögern nahm ich den Auftrag an und reiste zurück. Und hier bin ich nun, viele Meilen von meiner Zuflucht und nur wenige Meter von deiner Mutter entfernt." Es folgt ein Augenzwinkern und ein leichter Stoß seinen rechten Ellenbogens in Iéras Seite. Doch die Freude weicht aus seinem Gesicht als ihm klar wird, das er sich nicht ewig vor Kizumu verstecken kann. Wer weiß vielleicht hat sie ja schon einen anderen Liebhaber... Malakai nimmt eine Hand von Iéras in die seine und drückt sie sanft zusammen. "Sag mir, wie gehts es deiner Mutter? Hat sie inzwischen einen Ersatz für mich gefunden?" So sehr er es auch versucht, so kann Malakai die Trauer in seinen Augen über die unausweichliche Antwort nicht verbergen. Warum bin ich zurückgekehrt? Nur um meinen Sohn zu finden und Kizumu in den Armen eines anderen? Ach was denke ich denn, ich habe es ja nicht anders verdient. Die Zeit lässt sich nun nicht mehr zurückdrehen. Vielleicht irgendwo... irgendwann... werde ich eine andere Frau finden der ich mein Herz schenken kann. Mit gemischten Gefühlen schauen sich die beiden Männer an. Mit jeder schweigenden Sekunde wird der Magier immer nervöser.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 19:14 Uhr
Als Shehera mit Nibrir zurück zum Strand kommt, ist es bereits später Nachmittag und Sheheras Magen grummelt schon vor sich hin, denn sie hat seit dem Abend vorher nichts gegessen. Sie sieht sich um und da sie die zwei Elbenfrauen noch nicht entdecken kann, geht sie zu einer Baumgruppe, welche sich etwa in der Mitte des Sandstrandes befindet und legt dort ihren Korb auf die grosse Decke, welche ihr Freund Helvail ihr zur Verfügung gestellt hatte. Dieser meinte, er würde sich später auch noch zu ihnen gesellen, aber erst müsse er seine Mitarbeiter einweisen.

Shehera setzt sich auf die grosse Decke und fängt an, die Sachen darauf auszubreiten, welche sie gekauft hat. Dies sind wie immer viele Früchte und ein Fladenbrot, etwas geschnittenes Trockenfleisch und zwei Flaschen kühlen Tee.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 19:27 Uhr
Nibrir nimmt neben Shehera auf der giftgrünen Wolldecke Platz und entledigt sich seines Mantels, denn es ist ihm entschieden zu warm und sollten sie demnächst auch noch das Feuer antzünden, so würde es nicht unbedingt viel kühler werden. Auch er hat eine große, aus dunkelblauem Leinen gewebte Tasche bei sich und holt aus dieser einen Beutel voller Kekse, die herbeigesehnten Flaschen Ingwerwein und ein rundes Glas mit einer tiefroten Flüssigkeit darin. Die Kekse sehen verlockend aus, Haferkekse mit Nüssen und - so hat es ihm der Verkäufer gesagt - durch die fremdartigen Gewürze ein wahrer Gaumenschmaus. Den Wein bewahrt er sich für den späteren Verlauf des Abends auf, denn er hat nicht vor, in der nächsten Zeit wieder zu gehen. Bei der roten Flüssigkeit handelt es sich um eine scharfe Sauce aus einer der östlichen Regionen der Immerlande. Zu dem Fleisch und dem Brot schmeckt solch eine Sauce sicherlich sehr gut, denkt er noch bei sich und schraubt dann den Deckel des Glases ab, um an dem darin befindlichen Inhalt zu riechen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 19:29 Uhr
Am späten  Nachmittag, als die Sonne schon tief über dem See steht, und alles in ein warmes Goldlicht taucht, kehren Lithiel und Nazaya mit dem schwer beladenen Alca zurück. Sie entdecken Shehera und Nibrir unter einer Baumgruppe, und begeben sich zu ihnen.

"So, wir sind zurück."
Die Halbelbinnen beginnen das Holz vom Rücken des Pferdes zu laden, und zu einem Haufen aufzuschichten. Dann bindet Lithiel den Hengst an einem der Bäume an, nachdem sie ihn mit Wasser versorgt hat.

Schließlich lassen sie sich neben den beiden Menschen auf der Decke nieder, die mit allerlei Köstlichkeiten bedeckt ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 19:35 Uhr
"Ja, das nenne ich wirklich scharf." Nibrir verzieht das Gesicht etwas gespielt und dreht den Deckel daraufhin wieder zu.
"Aber zum Essen dürfte das wohl in Ordnung sein", bemerkt er mit einem Zwinkern. In diesem Augenblick kehren auch die beiden Elfenfrauen mit dem Holz zurück und kurz darauf liegen die gesammelten Holzscheite zu einem Haufen aufgeschichtet vor ihnen.

"Ah, sehr gut, dann können wir das Feuer ja entzünden." Der Schneider kramt kurz in der rechten Tasche seines neben ihm auf der Decke liegenden Mantels herum und zieht dann zwei kleine Feuersteine hervor. Er erhebt sich von der Decke und geht vor dem Holzstapel in die Hocke, um das trockene Holz mit Hilfe der Steine in Brand zu setzen. Es bedarf zweier Versuche, ehe er sich wieder erhebt und mit einem Grinsen auf dem Gesicht zufrieden auf die kleinen Flämmchen deutet, die in Bodennähe über die braunen Stämme lecken und sich schon in wenigen Minuten bis nach oben hin durchgekämpft haben werden.
"Ich präsentiere", meint er schelmisch, "wir haben ein feuer."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 10. Aug. 2003, 19:35 Uhr
Raven ist heilfroh, endlich dem Trubel und dem Gedränge in der Stadt zu entkommen - von lärmendem Volk hat sie für eine Weile die Nase gestrichen voll und am liebsten wäre es ihr, wenn sie sich irgendwo verkriechen könnte. Und die aufdringlichen Gratulanten auf dem Marktplatz haben ihr noch den Rest gegeben, so daß ihre Worte zum Schluß ziemlich barsch ausfielen. So spannend und aufregend das Turnier war, so lustig die Abende in der Harfe und so schön die Hochzeit, nun steht ihr der Sinn nach Stille und nicht mehr nach reden oder endlosen Gratulationen.

Sie ist schweigsam geworden, müde und erschöpft stiefelt sie neben Mottenfaenger durch den tiefen Sand am Ufer, den kaputten Bogen und den Köcher mit den Pfeilen über der Schulter und den Beutel mit dem Gold fest umklammert. Wenigstens hier ist es nicht so voll und überlaufen wie innerhalb der dicken Stadtmauern, auch wenn noch immer laute Stimmen, Gelächter und Musik zu ihnen herunterschwappen. Der Ildorel schimmert im letzten Licht der Abendsonne wie ein funkelnder Smaragd, als sie langsam am Ufer entlang schlendern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 20:17 Uhr
Ierás hört dem Magier aufmerksam zu und nimmt sich wieder einmal vor, irgendwann einmal nach Immerfrost zu reisen. Er beobachtet die Mimik des Mannes neben sich, als dieser nach seiner Mutter fragt und er atmet mehrmals tief ein und aus ehe er antwortet. "Hm, Mutter geht es gut, sie hat einige Arbeit und..." Der Junge versucht die folgenden Worte abzuwägen, doch was nutzt es, erfahren würde er es sowieso. "Ja, es gibt da jemanden. Sie haben sich vor einigen Wochen kennengelernt...Ich glaube, er tut ihr wirklich gut." Er kann die Trauer und den Schmerz in den Augen des Magiers erkennen und es tut ihm leid, dass er ihm keine für ihn erfreulicheren Nachrichten überbringen kann. Für eine lange Zeit herrscht Schweigen zwischen den beiden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 20:23 Uhr
Kea ist dem Trubel der Stadt in Richtung Ildorel entflohen. An dem Pferderennen hat sie wegen dem Geld teilgenommen, andere Wettbewerbe liegen ihr nicht wirklich und größere Menschenansammlungen meidet sie generell.
Hier hat sie angenommen alleine zu sein, doch schon als sie ankommt sieht sie, dass sie sich geteuscht hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 20:31 Uhr
Shehera grinst in Nibrirs Richtung, als dieser die scheinbar wirklich scharfe Sauce versucht. Sie sieht ihn fragend an, bevor sie ein kleines Stück Brot reintuncht und auch versucht. Ihr Gesicht verzieht sich und als sie den Mund öffnet, um etwas zu sagen, dauert es eine Sekunde, bis etwas raus kommt. "Viel Spass damit..." sagt sie dann leise und heiser. Sie sieht die Leute am Strand und beobachtet zwei Männer, der Eine scheint der Sieger des gestrigen Pferderennens zu sein und der Andere der Magier von gestern Abend. Sie sieht ihnen einen Moment zu, bevor sie ihren Blick abwendet und einen der süssen Äpfeln nimmt, die sie auf die Decke gelegt hat und anfängt, diesen zu essen.

Sie sieht zu den zwei Frauen rüber und lächelt sie an. "Nun... wollt oder könnt Ihr mir vielleicht erzählen, warum Ihr gerade diese Stadt aufgesucht habt?" fragt sie dann etwas zurückhaltend, da sie noch immer das Gefühl hat, dass die Frauen eigentlich nichts von sich preisgeben wollen.

Da die Sonne nicht mehr hoch am Himmel steht sondern alles erneut in ein Rot taucht, welches den Anschein erweckt, alles sei von einem grossen Kampf in Blut getaucht, ist es bei Weitem nicht mehr so heiss wie am Tag, doch Shehera sieht trotzdem zu, dass sie etwas weit vom Feuer entfernt ist und lehnt mit dem Rücken an einem Baum.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 20:36 Uhr
Der weiche, warme Sand ist Balsam für die Füsse und die sanften Wellen am Ufer des Ildorel lassen vermeinen sich nicht am größten See der Immerlande zu befinden, sondern irgendwo am Meer. Die Sonne setzt dem Wasser purpurne Lichter auf, während Nuira am Ufer entlang geht, abseits vom Trubel der feiernden Stadt. In einiger Entfernung wird sie zwei Gestalten gewahr, die dort im Sand sitzen. Angestrengt kneift sie die Augen zusammen, bis sie erkennt dass der eine davon Malakai Athônd ist, der Feuermagier, der in der letzten Nacht so herrliche Illusionen beschworen hatte. Doch die Person neben ihm hält sie davon ab weiterzugehen: es ist Lleras, Kizumus Sohn und die Gesichter der beiden zeugen offensichtlich davon, dass ihr Gespräch keinen erfreulichen Hintergrund hat.

Irgendwo in nicht allzu weiter Ferne erklingen Wortfetzen, die der Abendwind sanft herüberträgt. Nuira ist unschlüssig, ob sie sich den beiden nähern soll oder den Stimmen folgen, die sicherlich von Personen stammen, die das Sommerfest hier am Seeufer ausklingen ließen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 20:39 Uhr
Kea gleitet vom Rücken ihres Pferdes hinunter. Aus dem Augenwinkel beobachtet sie die andern Leute. Da sitzt eine Gruppe an einem Feuer, eine Frau davon kommt ihr bekannt vor, sie glaubt sie beim Pferderennen und in der Harfe gesehen zu haben.
Etwas weiter abseits sitzen zwei Männer. Kea kneift die Augen zusammen um sie besser zu sehen, den einen kennt sie nicht, doch der andere ist der Gewinner des Rennens.
Kea lässt sich direkt beim Wasser auf den Boden nieder und hält die Hand hinen. Mit dem Finger zieht sie Kreise, von denen nichts mehr zu sehen ist, als Edanwen sein Maul direkt neben ihrer Hand ins Wasser steckt um zu trinken. Als er seinen Durst scheinbar gelöscht hat, geht der Hengst einige Schritte ins Wasser und wiehert Kea auffordernd zu.
Kea geht zwar einige Schritte hinein auf ihn zu, so dass sie und ihre Kleidung bis zum Knie nass werden, doch weiter geht sie nicht. Sie streicht dem Hengst über den Schopf und verlässt dann das kühle Nass um sich ans Ufer zu legen und die Sonne beim Untergehen zu beobachten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 20:45 Uhr
Malakai ist von dieser Antwort nicht überrascht und der erwartete Schmerz fällt nicht sehr groß aus. Schon vor Monaten als er wieder für einige Zeit in Serathie lebte hat er sich damit abgefunden und die größten Qualen durchlitten. Was jetzt an Schmerz durch sein Herz zuckt sind die letzten Nachwehen einer gescheiterten Beziehung. Einer Beziehung deren Versagen er sich selbst zuzuschreiben hat. Malakai stößt einen tiefen Seufzer aus. "Behandelt er dich gut? Ist er ein besserer Vater als ich es jemals war?" Der Magier wendet seinen Blick von Iéras ab, unfähig ihm in die Augen zu sehen. Durch Zufall sieht er aus der Ferne Nuirafin, die schöne Elbin mit den traurigen Augen. Innerlich dankt der Magier den Göttern für diese Ablenkung und winkt mit einer Hand in ihrer Richtung um sie herzubitten. Rasch bevor Nuira sich nähert spricht Malakai noch einige Worte zu Iéras. "Ich wohne in einer kleinen Kammer im Haus der Bücher. Sollte dir der Sinn nach einem Gespräch oder Besuch stehen so würde ich mich mehr als freuen. Ich möchte deine Mutter noch nicht sehen und kann dich deshalb nicht besuchen." Der Magier hält eine kurze Pause ein ehe er weiterspricht. "Ich möchte das du dieses weißt. Ich habe dich immer wie meinen eigenen Sohn geliebt und werde es auch immer noch tun. Ganz egal wer nun zusammen mit deiner Mutter lebt."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 20:59 Uhr
Er muß lächeln als Malakai ihn fragt, wie Olyvar ihn behandelt. "Ja, er behandelt mich gut, ich glaube nicht, dass Mutter ihn sonst dulden würde." Er zwinkert ihm zu, wird dann aber wieder ernst. "Du bist mein Vater, nicht er. Ich mag ihn sehr gern und ich bin froh das er für Mutter da ist und er..er bringt mir eine Menge bei, Schwertkampf und solche Dinge, aber.." Malakai winkt jemandem und als Ierás seinem Blick folgt erkennt er die rothaarige Elbin die er schon vor drei Tagen in der Goldenen Harfe gesehen hatte. Er erinnert sich nicht an ihren Namen, ist sich nicht einmal sicher das er diese Frau tatsächlich schon einmal gesehen hatte, aber das Gefühl das er sie kennt vergeht nicht. "Ich werde dich sicher einmal besuchen kommen." Er lächelt Malakai an und als Nuira näher kommt, läßt er seinen Blick weiter über den Strand gleiten. An einem jungen Mädchen das mit seinem Pferd hier ist, bleibt sein Blick dann hängen. Sie war doch beim Rennen zweite, oder? Die rothaarige Elbin kommt näher und begrüßt die zwei mit einem Neigen des Kopfes. Ierás steht auf, klopft sich den Sand von der Hose und entschuldigt sich bei den beiden. Dann geht er zum Wasser hinunter und zu dem jungen Mädchen. "Hallo." Er grinst und setzt sich, immer noch nur in Hosen bekleidet neben sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 21:03 Uhr
"Danke", erwidert Nibrir etwas zerknirscht auf Sheheras Kommentar, "ich werde mich mit der Sauce schon zu vergnügen wissen." Er schenkt sich einen Becher von dem Tee ein und lehnt sich dann neben Shehera gegen den mächtigen Stamm des Baumes, welcher hinter ihnen steht und in der prallen Mittagssonne sicherlich reichlich Schatten gewährt. Sein Blick schweißt verträumt über den vor ihm liegenden Strandabschnitt und etwas weiter vorn sieht er den schwarzhaarigen magier, der bereits gestern auf dem Platz der Händler mit seinem aufgeblasenen Gezaubere einigen Spaß verbreitet hat. Auch seine gestrige Begleiterin kann Nibrir erspähen, die Elbin mit dem feuerroten Haar. Kennen lernen würde ich sie gerne, denkt er so bei sich, auch, wenn sie eine Zauberin ist, aber ihr Haar ist wundervoll, diese Farbe ....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 21:05 Uhr
Langsam geht sie auf die beiden zu, doch der Magier winkt ihr. "S'ljea." Nuira neigt den Kopf zum Gruß. Kizumus Sohn springt jedoch auf und belässt es bei einem kurzen 'hallo'. Doch obwohl er nur vorbeigeht, sie nicht einmal berührt ist ihr, als hätte eine Flammenwand sie gestreift und sie muss an sich halten, um nicht zu taumeln. Verwirrt blickt sie ihm nach. "Malakai, war das Kizumus Sohn?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 21:07 Uhr
Kea liegt im Sand und starrt den Himmel an, die Haare trägt sie offen, damit sie der schwere Zopf nicht stört. Sie sieht gar nicht, dass sich ihr jemand nähert. Erst als plötzlich ein "Hallo" von ober ihr ertönt schreckt sie auf und fährt in die Höhe. Es ist der Gewinner des Pferderennens. Kea fasst sich sofort wieder.
"Hallo" sagt sie und ihr Blick fällt auf eine große Drachentätowierung auf seinem Oberkörper und seinem linken Arm. Sie zwingt sich ihn nicht so anzustarren und sieht wieder in seine Augen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 21:10 Uhr
Malakai nickt und blickt seinem Sohn nach. Ein Lächeln umspielt seine Lippen als er sieht wen Iéras anspricht. "Ja das war Kizumus Sohn. Iéras, der Sturmwind. Ich liebe ihn wie meinen eigenen Sohn." Malakai wendet seinen Blick zur Elbin. "Möchtet ihr euch nicht setzen? Der Anblick ist atemberaubend schön." Der Magier deutet auf die letzten Sonnenstrahlen die den Ildorel und den Himmel in ein rötliches Licht tauchen. Ihm brennen einige Fragen auf seiner Seele, bezüglich des Gesprächs zwischen Nuirafin und Elvellon. Was für ein Schicksal meinte der Barde aus den fernen Elbenlanden?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 21:19 Uhr
Faeyris steh mir bei, er trägt es in sich. Doch sie verbirgt ihre Verwirrung von dem Magier. Sie setzt ein Lächeln auf. "Ihr habt recht, Malakai. Mir scheint, es ist uns bestimmt uns immer zur Dämmerung wieder zu treffen. Und Iéras.. Ihr könnt stolz auf einen solchen Sohn sein." Ihre Augen werden dunkel. Ob er überhaupt ahnt, wen er da sein Kind nennt?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Aug. 2003, 21:25 Uhr
Während sie durch den weichen stapfen, nimmt Mottenfaenger Raven sanft Bogen und Köcher ab, um sich selbst diese Last ungeschickt umzuschlingen.
Mit der Zeit wird Raven auch wieder ein wenig gesprächiger und erzählt in leisen aber lebhaften Worten vom Turnier der Bogenschützen und wie Falcon ihr seinen eigenen Bogen – gemacht von ihrer Hand – gegeben hat, nachdem ihre Sehne gerissen war.
So gespannt lauscht er ihrer Erzählung, dass er von den Leuten, die sonst noch am Strand unterwegs sind, kaum jemanden bemerkt.
Erst als sie in ein Paar beinahe hineinlaufen, schauen sie plötzlich auf, und sind umso verblüffter, als ihnen gewahr wird, dass sie die beiden kennen – auch wenn sie mit keinem von beiden in letzter Zukunft ein Wort gewechselt hatten. Aber Nuirafin war auch am Bardenwettbewerb in er Harfe…
"Nuirafin… Malakai" entfährt es ihm verblüfft, und seine Gefährtin schaut zuerst ihn und dann die beiden an. Erst dann wird ihm gewahr, dass sie augenscheinlich in ein Gespräch vertieft waren und er lächelt entschuldigend.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 21:26 Uhr
Ein Seufzer  huscht über Malakais Lippen. "Ich weiß das er nicht mein leiblicher Sohn ist. Kizumu hat es mir erzählt lange bevor ich mich von ihr.. leider trennte." Einen kurzen Moment lang plagen dem Magier wieder die alten Sorgen doch er schüttelt sie für heute Abend von sich. Wieviele Nächte hab ich mir schon schlaflos darüber den Kopf zerbrochen? Zuviele... es wird wieder Zeit ein normales Leben zu führen. Die tiefe und natürliche Begabung von Iéras im Bereich der Magie ist ihm nicht verborgen geblieben, doch zu was der junge Mann wirklich Imstande ist wenn seine Kräfte voll ausgereift sind vermag sein Verstand sich nicht vorzustellen. "Dürfte ich euch eine Frage stellen Nuirafin? Eine etwas persönliche Frage bezüglich eures Gespräches am gestrigen Abend mit Elvellon." Kurz darauf erscheint ein seltsames Paar und läuft fast durch sie hindurch. Die Gesichter kommen ihm vertraut aber nicht ganz bekannt vor. "Seid gegrüsst, mit wem habe ich die Ehre?" Mit einer Handgeste entschuldigt er sich bei Nuirafin. Vielleicht ein andern mal...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 21:27 Uhr
Erst als sie sich bemüht, nicht auf seinen Oberkörper zu starren wird ihm klar, das er noch immer ohne Hemd herumläuft und als er sich umsieht bemerkt er einige Blicke von Passanten. Plötzlich fällt ihm nicht mehr ein, was er sagen soll und so schweigt er einen Moment, dann räuspert er sich. "Wart Ihr beim Turnier?" Er blickt sie fragend an, ehe er noch einmal zu Malakai und Nuira blickt. Er hatte sich nicht getäuscht, auch sie hatte ihn angeschaut und so schenkt er ihr ein schiefes Grinsen, um sich dann wieder Kea zuzuwenden.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elvellon am 10. Aug. 2003, 21:28 Uhr
Er erreicht an diesem Abend den Strand, die SOnne ist bereits im untergehen und wirft ein wunderschönes Bild ab. Elvellon hat sich den Tag Zeit genommen, die Stadt anzuschauen. Das Turnier hat er heute nicht besucht, um sich der Scharen von Leuten zu widersetzen. Hingegen ist in ihm die Hoffnung gereift, vielleicht Nuirafin noch einmal anzutreffen. Doch diese Hoffnung war nicht von Erfolg gekrönt, sodaß er nun ein wenig betrübt zum Strand hinuntergeht, um diesen Tag ausklingen zu lassen.

Da die Gruppen etwas weiter nördlich im Sande verweilen, kann Elvellon, welcher weiter südlich den Strand betritt, diese nicht so sehr wahrnehmen, als das er sie erkennen könnte. Er kniet im Sande nieder, merkt, das er hier relativ ungestört ist, und versinkt in ein trauriges Lied, mit der tiefen Stimme vorgetragen.

Ir ithil ammen Shenrahín
menel-vîr síla díriel
si loth a galadh lasto dîn
ar Hîr Annûn Elleth
le linnon im Rosselleth!

Das Lied ist nur kurz, aber von solcher Traurigkeit, das es tatsächlich ganz sachte aus einem wolkenlosen Himmel zu nieseln beginnt. Dieser Niederschlag dauert jedoch nur Sekunden an und ist genausoschnell verschwunden, wie er erschienen ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 21:32 Uhr
Er blickt sich kurz um und sieht sie dann wieder an. Kea schüttelt lächelnd den Kopf.
"Nein, ich war nicht beim Turnier! Wart Ihr dort? Vielleicht könnt Ihr mir sagen wer gewonnen hat. Auch wenn mir die Namen wohl wenig sagen werden!"
Auch wenn ihr Lächeln Ruhe ausdrückt, spielen sich ihre Finger mit einer der langen schwarzen Haarsträhnen, wie immer wenn sie unsicher ist. Sie weiß gar nicht warum sie so unsicher ist ihm gegenüber, er scheint nicht älter zu sein als sie selbst.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 21:38 Uhr
Als sie merkt, dass Nibrir in eine bestimmte Richtung starrt, sieht sie ebenfalls in diese Richtung. Das Einzige, was sie sehen kann, sind die feuerroten Haare der Zauberin, welche am Abend vorher den seltsamen Drachen und den etwas untersetzten Ritter gezaubert hat. Ein Grinsen geht über Sheheras Gesicht, als sie seinen Blick doch noch deuten kann, bevor sie sich den zwei Schwestern zuwendet, welche jedoch wohl ihre Frage nicht einmal mitbekommen haben, denn sie sehen gedankenverloren auf den See hinaus.

Ein leiser Seufzer verlässt Seheras Mund, als sie merkt, dass ihre Gesellschaft wohl nicht sehr gesprächig ist. Sie legt ihren Hinterkopf an den Baum und hängt einen Moment ihren Gedanken nach, bevor sie ihre Aufmerksamkeit den beiden jüngeren schenkt, welche sich direkt am Wasser unterhalten. Sie scheint auch das Mädchen zu kennen, wenn sie nicht alles täuscht, stand sie gestern bei den Siegern, als die Siegerehrung des Pferderennens stattgefunden hat.

Sie löst ihren Blick aber schnell wieder von den Beiden und starrt danach in das Feuer vor ihr, während sie einfach die relative Stille am Strand und den etwas kühlenden Wind, welcher vom See her weht, geniesst und sich fragt, was sie denn nun tun sollte, um das Gespräch etwas in Gang zu bringen. Leider ist sie darin überhaupt nicht geübt und ist es gewohnt, dass die Leute ihr einfach zuhören, jedoch nicht, wenn sie über sich spricht sondern wenn sie Geschichten erzählt.

Gedankenverloren beobachtet sie die Flammen, wie sie mit dem restlichen Licht der Sonne tanzen und sich immer tiefer in das Holz fressen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 10. Aug. 2003, 21:42 Uhr
Sie haben eine der weniger vollen Nebengassen durch das Seeviertel zum Strand genommen und kommen an seinem nördlicheren Ende heraus. Riesige Holzstöße sind errichtet worden und werden nun von einigen Stadtbediensteten entzündet. Der Abendhimmel ist purpurdunkel und im Osten kriecht die Nacht über den See.

Olyvar hat von einem der zahlreichen Stände und Ausschänke einen Krug Sommerwein mitgenommen und sie suchen sich einen Platz unter einer alten Weide nahe am Wasser, in deren Schatten ein Fleck weiches Gras im weissen Sand wächst und lassen sich dort nieder.  Vielerlei Volk hat sich am Ufer versammelt, sitzt in der warmen Abendluft und genießt die Ruhe und den Frieden hier am Strand. Irgendwo singt ein Elb ein Lied, eine schwermütige Weise. Er lehnt sich an den breiten Baumstamm, stellt den Krug mit Wein ins Wasser, damit er kühl bleibt und zieht sie in seine Arme. "Feuer am Strand....an was erinnert mich das nur?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 21:45 Uhr
"Was wollt Ihr wissen?" will sie entgegnen, da stolpert jemand beinahe über sie, die sie beide am Rande des Larisgrüns neben einer dicken Buche im weichen Sand sitzen. "Mottenfänger.. und Raven... Lja tis. Setzt euch zu uns." Die Unsicherheit nach der langen Abwesenheit überwiegt, dennoch ist sie fast erfreut, noch mehr bekannte Gesichter zu sehen. Und keiner scheint sich wirklich verändert zu haben in den langen Mondläufen. Von einiger Entfernung klingt in genau diesem Augenblick leiser, trauriger Gesang herüber und Nuira lächelt. Elvellon delios fa an ises ... komm herüber und erfreue uns mit deinem Gesang. Sie weiß, dass wenigstens Mottenfänger ihren stummen Ruf gehört hat. Leichtes Nieseln begleitet das Lied, wie schon einige Abende zuvor und Nuira weiß jetzt, dass er es war, den den Regen gerufen haben muss. Und sie ahnt, mit welchem Lied.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 21:46 Uhr
"Caewlin von Sturmende hat den Buhurt gewonnen und Olyvar von Tarascon, der Lord Commander ist zweiter geworden. Den Bogenschießwettbewerb habe ich mir nicht mehr angesehen, die Wärme und die vielen Menschen.." Er läßt den Satz unvollendet und ist sich sicher das sie versteht was er meint. Dann fällt ihm siedendheiß etwas ein und er kratzt sich verlegen am Kopf. "Verzeihung, wie unhöflich. Mein Name ist Ierás." Er streckt ihr die Hand entgegen, ein offenes Lächeln auf den Lippen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Aug. 2003, 21:52 Uhr
War er zuvor verblüfft, Malakai nach so langer Zeit noch einmal zu sehen, so ist er vollkommen verwirrt, als dieser ihn nach seinem Namen fragt.
"Aber Malakai" beginnt er, und für einen Herzschlag werden seine Augen zu schlitzen – war da etwas Gefährliches, das er nicht gesehen hatte? "Ich bin Mottenfaenger, der Druide des Larisgrüns" fährt er mit weicherer Stimme fort "Und das ist Raven, meine Gefährtin… Wir haben einiges zusammen erlebt."
Auf Nuirafins Worte hin lassen auch Raven und Mottenfaenger sich in den Sand nieder "Ihr wart lange fort" es ist eine Feststellung, doch liegt kein Vorwurf darin. Noch bevor er fortfahren kann, spürt er Ravens Kopf an seiner Schulter, wo sie lautlos gähnt "Ich glaube nicht, dass wir lange bleiben werden" meint er lächelnd "es war ein langer Tag… vor allem für Raven."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 21:54 Uhr
Als Ierás sich selbst darauf hinweist wie unhöflich es war nicht seinen Namen zu nennen, fällt Kea auf, dass er auch ihren noch nicht weiß.
Sie ergreift seine Hand und lächelt zurück. "Mein Name ist Kea und ich hatte recht, die Namen sagen mir nichts. Ihr habt recht, es war sehr heiß, ich bin froh, dass es jetzt endlich kühler wird. Hier am See sowieso, wart Ihr schwimmen heute?"
Ihre Frage kommt wohl immer noch in Anbetracht seines nackten Oberkörpers. Diese Tätowierung fasziniert sie, doch sie traut sich nicht zu fragen woher sie stammt und was sie bedeutet.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 21:58 Uhr
Als Shehera erneut zum Strand sieht und die beiden jungen beobachtet, steht sie plötzlich auf. "Verzeiht, ich komme gleich wieder." sagt sie zu Nibrir und den Schwestern, bevor sie sich langsam barfuss - ihre Stiefel hat sie schon vor einer Stunde ausgezogen - auf die Beiden zubewegt.

Als sie hinter ihnen steht räuspert sie sich kurz und spricht sie dann leise und etwas verlegen an. "Verzeiht... ich... ich wollte Euch noch für das Pferderennen gratulieren, gestern war mir zuviel los, da habe ich lieber das Weite gesucht." Sie sieht die Beiden an und wird das Gefühl nicht los, gerade ziemlich zu stören. "Oh... das tut mir leid, ich wollte Euch nicht unterbrechen oder stören." fügt sie sichtlich unsicher an, wobei sie sich selbst zur Ordnung ruft und sich sagt, sie solle sich mal nicht wie ein kleines Kind benehmen. Du bist Dreissig, Shehera! schreit sie sich selbst innerlich an, wobei man aussen nichts davon erkennen kann, denn sie sieht die Beiden mit einem Lächeln an, welches eine Mischung aus Entschuldigung und Freundlichkeit ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 21:58 Uhr
"Mir scheint, unsere beiden Begleiterinnen sind nicht sonderlich gesprächig, Shehera." Nibrir hat seinen Blick wieder von der Elbenfrau abgewendet und schaut seiner Gesprächspartnerin ins Gesicht.
"Da kommt mir eine Idee. Sagt, habt Ihr etwas zu schreiben bei Euch, ein Blatt Pergament und eine Feder vielleicht? Oder einen Kohlestift? Dieser Abend ist so beeidruckend, ich möchte ihn festhalten." Verträumt schweift sein Blick abermals auf das kristallblau schimmerne Wasser des Flusses ab und scheint sich in der schier endlosen Röte des darüberliegenden Himmels zu verlieren. Doch Shehera scheint ihn gar nicht mehr zu hören, denn sie ist aufgestanden und zu dem Paar am Ufer hinübergegangen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 22:03 Uhr
Die Namen rufen alte Erinnerungen wach. An Kämpfe in einer dunklen Umgebung. Bilder von blutüberströmten Gängen, schleimigen Kreaturen und aalglatten Würmern. Für einen Moment fühlt er sich an jenen Tag zurückversetzt und erstarrt vor Ehrfurcht. "Ich... erinnere mich. Ich begleitete euch auf den Weg in die Kanäle und bekämpfe mit euch zusammen diese seltsamen Wurmdämonen. Wie konnte ich das nur vergessen?!" Malakai schlägt spielerisch mit geballter Faust in die offene andere Hand. "Seid gegrüsst, wie ist es euch ergangen?" Der Magier blickt zu Elvellon hinüber der sich ihnen langsam nähert. Sein Gesang ist wie Balsam auf seiner Seele und vertreibt die düsteren Erinnerungen aus den Kanälen Talyras.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 22:05 Uhr
Kea lächelt zu der Frau hoch die gerade zu ihnen gestoßen ist.
"Schon gut, ich danke Euch! Habt Ihr nicht ebenfalls teilgenommen?"
Das Pferderennen, sie kann verstehen, dass der Frau zu viel Trubel war. Ihr selbst ging es schließlich schnell genauso und so hat sie sich die nächsten Tage vom geschehen abgesetzt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 22:07 Uhr
Er schüttelt ihre Hand und lächelt, dann schweift sein Blick zur sich langsam rot färbenden Sonne. "Ja, vor einer halben Stunde vielleicht, das Wasser ist herrlich, nicht?" Er blickt grinsend auf ihre nassen Hosenbeine. "Höffentlich regnet es bald wieder.." Eine Frau spricht die beiden auf das Pferderennen an und sie wenden sich ihr zu. "Danke sehr." Ierás kann das freudige Leuchten in seinen Augen nicht unterdrücken, zu sehr hat er den Ritt auf der schnellen Halbmond genossen. "Nein, nein ihr stört nicht. Setzt euch doch." Er rückt ein Stück an Kea heran damit die Fremde sich ebenfalls setzen kann. "Ierás ist mein Name und wie heißt ihr?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 10. Aug. 2003, 22:07 Uhr
Darüber, daß Malakai sie nicht mehr zu erkennen scheint, muß Raven sich ebenso wundern, wie ihr Gefährte, doch sie lässt sich nichts anmerken, sondern nickt ihm freundlich zu. "S'ljea, Malakai." Zweifellos hat er sich verändert... ist lange fort gewesen von hier. Was ist nur mit ihm geschehen in dieser Zeit? Als er sich schließlich doch an ihre gemeinsamen Abenteuer erinnert, huscht en Lächeln über ihre Züge, dann wendet sie sich der Elbin zu. Sie weiß wohl, wer sie ist, als Mottenfaenger ihren Namen nennt, doch sie selbst hat Nuirafin erst ein einziges Mal gesehen - vor langer Zeit tief unter dieser Stadt, als Mottenfaenger und die Elbin durch einen Dämon in Bedrängnis geraten waren. Die Erinnerung erfüllt sie immer noch mit Schrecken, obwohl sie die körperlichen Narben, die sie aus dieser Begegnung davontrug, kaum mehr spürt. Auch Nuirafin scheint lange fortgewesen zu sein, viele Monate hatte sie niemand mehr in der Stadt gesehen.

Raven grüßt die Elbenfrau freundlich und lässt sich neben ihrem Gefährten im warmen Sand nieder. Offenbar hat es noch mehr Stadtbewohner herunter an den Strand getrieben, und aus nächster Nähe erklingen Stimmen zu ihnen herüber und der rote Schein eines Lagerfeuers. Auch Ieras kann Raven in einger Entfernung erkennen, doch er ist offensichtlich in der Unterhaltung mit einem Mädchen vertieft und achtet nicht auf die übrigen Leute, die den Strand bevölkern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 10. Aug. 2003, 22:07 Uhr
Die letzten Strahlen Shenrahs versinken endgültig und der Ildorel liegt nun eher dunkel leuchtend vor ihnen. Der leichte Wind kräuselt das Wasser und lässt leichte Wellen an den Strand gleiten, die kaum ein Geräusch von sich geben. Morgana zieht ihre Schuhe aus, um barfuss durch den Sand zu gehen. Es würde sicher nicht mehr allzulange dauern und die Feuer würden entzündet werden.

Morgana blickt den Strand hinunter und vereinzelt sieht sie schon Gruppen am Strand sitzen oder stehen. Leider sind Morganas Augen nicht so gut, wie die eines Elben, um in dem Dämmerlicht, das sie nun umgibt, einzelne Personen ausmachen zu können. Sie hakt sich wieder bei Lyn unter und die beiden gehen ein Stück weiter den Strand hinauf, in die Richtung wo die Feuer entzündet werden müssten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 22:09 Uhr
"Doch... aber scheinbar wurde ich nur vierte" sagt Shehera mit einem schiefen Grinsen. "Ich weiss es selbst nichtmal, es wurde mir erzählt." fügt sie dann an, bevor sie mit hochgezogener linken Augenbraue auf die Tätowierungen des jungen Mannes sieht. Sie kann ihren Blick überhaupt nicht davon abwenden, während sie mit ihm spricht. "Nett. Sind die zur Zierde oder bedeuten sie etwas?" fragt sie mit einer natürlichen Neugierde, die höchstens ein Kind haben kann.

"Wart Ihr zweite oder dritte?" fragt sie nach ein paar Sekunden, als sie ihren Blick doch noch für ein paar Sekunden von den Tätowierungen lösen kann und sieht dabei die junge Frau an. Allerdings muss sie die Tätowierungen noch einmal genauer ansehen, was sie auch noch ein paar Sekunden macht, dann aber doch noch bemerkt, dass es wohl nicht gerade von grossem Anstand zeugt, jemanden so anzustarren und ihren Blick von ihm löst.

Auf die Frage, wie sie heisst, deutet sie eine leichte Verneigung an. "Mein Name ist Shehera Rhishade. Und nein, tut mir leid, ich kann mich nicht setzen, ich sitze dort oben beim kleinen Feuer mit ein paar Leuten. Möchtet Ihr Euch nicht lieber zu uns gesellen?" fragt sie an beide gewandt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 10. Aug. 2003, 22:10 Uhr
Sie schmiegt sich in seine Arme und grinst, während ihr Blick über den Strand gleitet. Ein leises elbisches Lied klingt an ihre Ohren und sie glaubt weit entfernt ihren Sohn, in ein Gespräch vertieft zu erkennen. Und da ist etwas, was sie nicht einordnen kann. Etwas bekanntes, etwas sehr bekanntes und wüßte sie Malakai nicht im weit entfernten Immerfrost, so wäre sie sicher, er säße am Strand. Sie wirkt einige Momente sehr unkonzentriert, ehe sie sich wieder Olyvar zuwendet. "Tja, ich weiß ja nicht an was es dich erinnert, aber mir fällt da ganz spontan etwas ein." Sie dreht sich zu ihm, ein breites Grinsen auf den Lippen und küsst ihn vorsichtig. Er zieht sie fest an sich und für einige Zeit ist der Strand voller Menschen, Elben und den seltsamen Auren vergessen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elvellon am 10. Aug. 2003, 22:11 Uhr
Es erreichen den Elben die Grußworte einer ihm bekannten Stimme, welche seine Betrübnis schwinden läßt. Er schaut in die Richtung, woher die Rufe kommen, und erkennt erst jetzt Nuirafins schönes Gesicht. Auch ist seine Freude groß, als er den Magier des gestrigen Abends ebenso erspäht. So richtet er sich auf und geht geruhsamen Schrittes auf die beiden zu. Zwei weitere Personen stehen nahebei ihnen, welche der Elb nicht kennt.

Als er jedoch näher tritt, erinnert er sich an die Gesichter, da diese Personen dem Bardenwettstreit beigwohnt haben. Doch erkennt er auch in ihnen Personen, über welche er sich den Beginn des Tages Gedanken gemacht hat. Er grüßt sie alle mit einer leichten Verbeugung und spricht sie dann an: "So seid gegrüßt, Ehrenwerte Leute, an diesem gar wunderbaren Abend." Und an die beiden Unbekannten gerichtet: "So seid so gut, Elvellon Rossdan Euren Namen nennen zu wollen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 22:17 Uhr
Als die Frau Ierás nach seinen Tätowierungen fragt hofft sie inständig, dass er antworten würde. Doch die nächste Frage richtet sich sofort auf sie selbst.
"Der Zentaure und ich sind nach Ierás zur selben Zeit ins Ziel gekommen, mein Name ist im übrigen Kea!"
Edanwen kommt langsam auf die kleine Gruppe zu, die Fremden machen ihn neugierig. Er legt sein weiches Maul an Keas Wange, die ihre Hände über seinen Kopf streichen lässt.
Wann immer der Hengst auftaucht kann man in Keas Gesicht lesen wie sehr sie ihn liebt.
"Kommst du zu uns, mein Herz", flüstert sie in die Grube hinter seinen Nüstern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 22:23 Uhr
Shehera zieht die linke Augenbraue nach oben, als Kea ihren Hengst fast wie einen Geliebten berührt. Allerdings sagt sie nichts, sondern lächelt nur verstehend, denn Shehera selbst spricht mit ihrem Pferd manchmal so, als wäre es das einzige Lebewesen auf der Welt. Sie sieht kurz zurück zum Lagerfeuer und als sie sich wieder umdreht kann man sehen, dass sie ein schlechtes Gewissen hat. Trotzdem bleibt sie stehen und wartet auf die Antwort von dem jungen Mann vor ihr.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 22:24 Uhr
Auch die Frau schaut einige Zeit auf seine Tätowierungen und er überlegt ernsthaft, zu Malakai zurück zu gehen und sein Hemd zu holen. Doch er läßt es bleiben und sinnt stattdessen über eine Antwort. Er konnte einer wildfremden ja nicht erzählen, wie er zu den Tätowierungen gekommen ist. Ach, die, die hab ich bekommen als ich das erste Mal Calyra getroffen habe und sie haben wohl etwas mit meiner Vergangenheit und meiner Zukunft zu tun...Was genau weiß natürlich niemand.. "Hm, ich weiß nicht was sie bedeuten. Vielleicht ein Talisman der mich beschützen soll. Ich habe sie schon so lang, das ich nicht mehr darüber nachdenke." Er lächelt die Fremde an und als Kea´s Pferd langsam auf sie zukommt wird das Lächeln zu einem Grinsen und er streicht ihm mit einem Finger über die weichen Nüstern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 22:25 Uhr
Als die Sonne schließlich vollends hinter dem Larisgrün versinkt und der See in einem stillen Schiefergrau da liegt ist es soweit. Lachend und singend erreichen die Jugendlichen Talyras - Elben, Menschen, Mogbars, Gnome und vielerlei Mischlinge unter ihnen - den Strand. Sie bringen Reisig mit, welches sie auf die bereits aufgeschichteten Holzstöße werfen. Die Schusterstochter, die Turnierkönigin des heutigen Tages, ist es, welche in einem weißen Kleid und mit einem Sommerblumenkranz im Haar schließlich mit einer Fackel jeden Holzstoß entzündet. Das trockene Holz fängt sofort Feuer und bald lodern die Flammen hoch in den Himmel, und begleitet vom Gesang und Trommelschlagen der Talyraner scheint es im Abendwind zu tanzen. Der Strand ist alsbald in rotgoldenes Licht getaucht.

Nuira blickt gebannt in die Glut und die Flammen schlagen höher, als Kinder aus der Stadt um die Feuer herum zu tanzen beginnen. "Es hat seinen ganz eigenen Zauber, so wie jedes Jahr." Sie zieht die Beine an sich und schlingt die Arme um die Knie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 22:30 Uhr
Als die Feuer enzündet werden, geht ein fasziniertes Lächeln über Sheheras Lippen. Sie sieht die zwei wieder an und fragt erneut, ob sie nicht mit zu ihnen unter den Baum kommen wollen. Allerdings glaubt sie weniger, dass sie es annehmen werden, denn noch immer denkt Shehera sich, dass sie stört. Auf die Antwort auf ihre Frage nach der Tätowierung lächelt sie verständnisvoll. "Verzeiht, es geht mich auch nichts an, ich find sie nur... wunderschön. Bilder von Drachen haben mich schon immer fasziniert." sagt sie etwas verlegen, während sie noch immer auf eine Entscheidung wartet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 22:30 Uhr
"Morgana!" Nibrir blickt auf einmal freudig auf und sieht die Kräuterfrau zusammen mit Lyn in seinem Blickfeld auftauchen. Er entschuldigt sich kurz angebunden bei den beiden Elfenfrauen, rappelt sich dann hoch und geht schnellen Schrittes auf Morgana und dessen Begleiter zu.
"Morgana, welch Freude, Euch hier zu sehen!" Er schnekt den beiden ein warmes Lächeln und bleibt vor ihnen stehen.
"Wie habt Ihr die Festtage verbracht? Ist es nicht einfach wunderschön? Der ganze Trubel, die Vielfalt, die hier herrscht? Ein wahrer Genuss für die Sinne. Sagt, was habt Ihr vor? Wollt Ihr Euch vielleicht zu uns ans Lagerfeuer gesellen?" Mit der rechten Hand deutet er in Richtung des Baumes und des Feuers und schaut Morgana und Lyn fragend an. Ich glaube, ich habe wohl schon etwas zuviel Wein getrunken, ich muss ja völlig überhastet und aufgestochen auf die beiden wirken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 22:31 Uhr
Kea sieht zum Himmel hoch, die Sonne ist verschwunden und die ersten Sterne tauchen auf. Sie fand es ganz angenehm hier, doch sie will nicht unhöflich sein. Allerdings will sie sich auch weiter mit Ierás unterhalten und sie weiß nicht ob er hinauf zum Feuer gehen will.
"Es wird dunkel, vielleicht wäre ein Feuer gar nicht so schlecht", sagt sie wage, will sie doch niemanden verärgern und niemandem ihre Entscheidung aufzwingen.
Edanwen findet Ierás ebenfalls faszinierend, obwohl das wohl weniger an seiner Tätowierung liegt als daran, dass er ihn gestreichelt hat und nun wird er ebenfalls aufs gründlichste nach Leckerbissen untersucht.
Kea zieht eine Augenbraue hoch, sie hat den Hengst wohl ein wenig verzogen was diese Tatsache betrifft, obwohl es eher selten ist, dass er in Gegenwart von Fremden so ruhig ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 22:32 Uhr
Malakai streicht sich sanft über seinen Bart und lauscht den süßen Worten des Elben Elvellon. Die tanzenden Feuer die nun den gesamten Strand in Beschlag nehmen erfreuen sein Herz und für einen Moment vergisst der Magier alle seine Sorgen und Ängste. Das Kizumu und ihr neuer Gefährte auch am Strand sind wird er wohl niemals erfahren. Langsam holt er seine Pfeife hervor und beginnt sie zu stopfen. Für einen kurzen Moment sieht er nicht Mottenfänger, Raven, Nuirafin und Elvellon sondern seine Zwergenfreunde und fühlt sich nach Khul Drakka zurückversetzt. Die Glut brennt und Malakai zieht ein paar mal an der Pfeife. Es ist sein letzter Beutel Apfelhonigtabak den er raucht. Vorsichtig bläst er die Rauchringe zur Wasseroberfläche und nicht in die Gesichter seiner Gefährten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 10. Aug. 2003, 22:36 Uhr
Ihre Küsse sind so sacht wie der Abendwind, aber sie werden rasch hungriger, so daß er sie irgendwann leise schnaubend von sich schiebt. "Meiner Selbstbeherrschung sind Grenzen gesetzt, Kiz," flüstert er in ihr Haar und hört ihr leises, atemloses Lachen.  Sie schmiegt sich an ihn, legt ihren Kopf an seine Schulter, vorsichtig um nicht versehentlich eine seiner zahlreichen Prellungen zu berühren, und eine Weile sehen sie schweigend über den See hinaus. "Sieh mal, dort unten, sind das nicht Raven und Mottenfaenger? Und Ieras. " Er verengt die Augen und starrt angestrengt durch die beginnende Nacht und den tanzenden Schein der Feuer. "Da sitzt ein Mädchen neben ihm."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 22:36 Uhr
Shehera merkt sehr wohl, dass Kea wohl lieber mit dem jungen Mann alleine wäre und winkt deshalb mit der Hand ab. "Lasst Euch ruhig Zeit, Ihr müsst ja nicht zu uns kommen" sagt sie verschmitzt grinsend, bevor sie sich umdreht und während sie weggeht noch etwas anfügt. "Wenn Ihr dann lust habt, könnt Ihr ja einfach kommen."

Dann geht sie zum Feuer zurück und sieht, dass Nibrir mit einer Frau und einem irgendwie seltsam aussehenden Mann spricht, jedoch hat Shehera nicht mehr vor, dahin zu gehen. Sie setzt sich wieder mit dem Rücken an den Baum und sieht die Feuer an, um welche viele Kinder tanzen und das ganze entlockt ihr ein verzücktes Lächeln.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 22:39 Uhr
Stille herrscht unter der großen Buche und mehrere Augenpaare hängen wie hypnotisiert an den Feuern. "Man sagt", setzt Nuira schließlich an, "dass Kinder, die im Schein dieser Feuer und in dieser Nacht gezeugt werden, von Shenrah selbst gesegnet sind." Sie lächelt. "Aber sind wir nicht alle Kinder Shenrahs?" Der aromatische Geruch des Pfeifentabaks hängt unsichtbar in der Luft. Malakai scheint mit den Gedanken weit fort zu sein. Was mag ihn quälen? Der Gedanke daran, dass sein einziger Sohn nicht einmal der eigene ist? Und dass seine Mutter gerade in diesem Moment mit einem anderen an den Feuern teilhat? Sie hat Kizumu und ihren fremden Begleiter gesehen, obwohl diese sich ein gutes Stück weiter südlich aufhalten. Ierás sitzt noch immer dort bei dem Mädchen und eine Frau steht mittlerweile bei ihm. Das Leben geht weiter, manches kürzer und manches länger. Und wieder verliert sich ihr Blick in den Feuern, die am Seeufer brennen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 22:40 Uhr
Der Hengst beginnt damit ihn gründlich auf Leckerbissen zu untersuchen und Ierás schiebt ihn lachend von sich. Shehera lädt sie zu einem Feuer ein und als er ihrem Blick folgt, erkennt er Morgana die sich mit einem Mann dort am Feuer unterhält. Kea scheint auch zu den Feuern zu wollen und so nickt er nur. "Gerne, ich gehe nur eben mein Hemd holen, es wird frisch." Sie stehen auf, Kea nimmt den Hengst am Zügel und Ierás läuft das Stück Strand hinauf und bei Malakai angekommen bleibt er kurz stehen und begrüßt die Neuankömmlinge. "Hallo, Mottenfaenger, hallo Raven. Wie ist der Wettbewerb gelaufen?" Die Diebin lächelt und deutet nur, verlegen wie immer auf den Lederbeutel neben sich. Ierás gratuliert ihr grinsend, dann greift er nach seinem Hemd und verabschiedet sich von allen. Schnell folgt er Kea, die etwas unschlüssig am Feuer steht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 10. Aug. 2003, 22:41 Uhr
Kaum haben sie den Strand betreten und sind einige Schritte gegangen, als die ersten Feuer aufflackern und den Strand bald in ein rotes Licht tauchen. Von überall aus der Stadt strömen die MEnschen nun an den Strand um bei den Feuer zu tanzen, einige Wagemutige springen sogar über die Flammen, um ihre angebetete zu beeindrucken.

Dann taucht Nibrir vor ihnen auf und Morgana lächelt ihn freudig an. "Gerne setzten wir uns zu euch, wir haben uns ja seit dem Inarifest nicht mehr gesehen." Morgana tauscht einen raschen Blick mit Lyn und die Beiden begleiten Nibrir dann zu dem kleinen Lagerfeuer. Als sie sich gesetzt haben blickt sich Morgana kurz um, ein Stückchen weiter kann sie Ieras sehen, doch Kizumu scheint nicht in der Nähe zu sein, jedenfalls kann Morgana sie in der Menschenmenge nicht entdecken. Ein Stückchen weiter siehte sie Raven und Mottenfänger und als sie den Mann neben ihnen erkennt traut sie ihren Augen kaum, als sie Malakai sieht. Die rothaarige Elbe kommt ihr auch bekannt vor, allerdings hat sie noch nie mit ihr gesprochen und sie lange auch nicht mehr in Talyra gesehen. Dann wendet Morgana ihren Blick wieder zu Nibrir.

"Ja, das Fest ist wunderschön gewesen bisher, allerdings habe ich bisher nur den Bardenwettstreit in der Harfe gesehen, das Pferderennen und das Turnier habe ich leider verpasst."

Die Frau die an den Baum gelehnt sitzt bemerkt Morgana erst jetzt, so still hatte sich diese verhalten. Sie lächelt dieser kurz freundlich zu.Noch ein neues Gesicht in der Stadt. Kurz darauf erreichen Ieras und ein frenmdes Mädchen mit einem Pferd das Feuer. Morgana begrüsst Ieras freundlich und auch das Mädchen.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 22:42 Uhr
Die Sonne ist längst hinter dem Horizont verschwunden, und noch immer regungslos auf der Decke. Der Strand ist erfüllt von einzelnen Gesprächen, Gelächter, und von weit entfernt dringt leise Gesang an Nazayas Ohr. Shehera hat sich entfernt, und so sitzen sie allein mit Nibrir am Feuer, der jedoch bald einige Leute heran winkt.

Stumm beobachtet Nazaya das Geschehen, es war nicht ihre Art direkt auf fremde zuzugehen, zumal sich alle untereinander zu kennen scheinen.
Lithiel erhebt sich und holt aus der Satteltasche des Grauen eine kleine Flasche mit einem Kräutergebräu, dass jedoch eine mehr als durchschlagende Wirkung hat. Sie setzt sich wieder neben ihre Schwester, die Flasche jedoch in ihrem Schoss ruhen lassend, denn noch scheint nicht der richtige Augenblick gekommen um sie zu öffnen.

Shehera kehrt zurück, und auch andere Leute sammeln sich um das Feuer, Kinder tanzen und springen herum. Nazaya und Lithiel nicken den Neuankömmlingen freundlich zu, verhalten sich jedoch weiterhin ruhig, und lassen sich in keiner Weise ihre innerliche Aufgewühltheit, die sich bei solchen Versammlungen stets einstellte, anmerken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Aug. 2003, 22:45 Uhr
"Gut" antwortet der Druide "gut ist es uns ergangen…"Er überlegt, wie man so lange Monate zusammenfassen könnte, schüttelt aber schließlich nur lächelnd den Kopf "Es war nicht immer leicht, aber wir sind gesund" Unwillkürlich wandert sein Blick kurz auf seine Schulter, wo Raven beinahe die Augen schon geschlossen hat.
"Ich hoffe, euch ist es nicht schlecht ergangen" aber Malakai ist mit seinen Gedanken schon an einem ganz anderen Ort.

Auch den gerade ankommenden Elb – der Barde, den er schon am Wettbewerb in der Harfe gesehen hat, wo er die Gäste mit seiner gar magischen Darbietung beeindruckt hat – begrüßt er freundlich, wobei er auch Ravens Namen nennt, die nur schläfrig nickt.

Er seufzt leise auf, als nach und nach immer mehr Volk auf den Strand strömt, Fackeln und Reisigbündel tragend, um die großen Feuer zu entzünden. Zwar vernimmt er Nuirafins Worte, erwidert aber nichts, so abwesend scheint sie. Stattdessen läuft ihm ein Schauder über den Rücken, die Leute – vor allem Jugendliche – beginnen singend um die Feuer zu tanzen.
Anscheinend war ihnen heute nirgends Schutz vor den Massen vergönnt. "Ich glaube, wir werden gleich wieder aufbrechen" sagt er leise mehr zu sich selbst als sonst jemandem, während seine Augen auf ein Feuer gerichtet sind, um das noch niemand tanzt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 10. Aug. 2003, 22:45 Uhr
"Seid froh, dass Ihr wenigstens das mitbekommen habt, ich habe den ganzen gestrigen Tag oben auf der Bühne verbracht." Er lächelt sie gespielt gequält an und schaut dann Shehera an, die seinen Blick fragend erwidert.

"Verzeiht mir, wo bleiben meine Manieren?! Darf ich Euch Shehera vorstellen? Sie kommt wie ich auch von den Sommerinseln und ist erst vor kurzer Zeit hier nach Talyra gekommen. Shehera, das sind Morgana und Lya. Morgana ist die hiesige Heilerin und Lyn ... ja, Lyn, was macht Ihr überhaupt? Ich kenne Euch bisher gar nicht, wir haben uns ja nur kurz gesehen und bei dieser Gelegenheit nicht weiter miteinander geredet." Er lehnt sich wieder mit dem Rücken gegen den breiten Baumstamm und ist sichtlich erfreut, solch nette Gesellschaft gefunden zu haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 22:47 Uhr
Kea geht langsam hoch zu dem Feuer das Shehera gemeint hat, Edanwen folgt ihr bereitwillig. Kurz wirft er den Kopf hoch als Ierás den losläuft, findet das junge Tier solche Dinge doch immer wieder spannend, vorallem weil sie nach Spiel aussehen. Shehera allerdings sitzt nun gar nicht beim Feuer und Kea weiß nicht wohin sie nun gehen soll.
Sie verlangsamt ihre Schritte, sodass Ierás sie schnell eingeholt hat. Sie wirft nur einen kurzen Blick zu der Gruppe von der Ierás kommt, es sind mehr geworden. Kea kennt niemanden von ihnen. Der Wind fährt ihr durch das schwarze Haar und entblöst immer wieder die spitzen Ohren, denen Kea im Moment keinen Gedanken schenkt, obwohl sie die ersten Tage in Talyra immer wieder ihren Geist beherrscht haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 22:50 Uhr
Shehera lächelt Morgana und Lyn zu und deutet ein kleines Nicken mit dem Kopf an. "Freut mich sehr, euch kennenzulernen. Das Handwerk der Heilung hat mich schon immer sehr... nun... fasziniert." sagt sie leise, mit einem Seitenblick auf die zwei Schwestern. Als Kea und der junge Mann auch zu ihnen kommen, lächelt sie sie freundlich an und man sieht, dass sie sich ehrlich freut, dass sie nun doch noch hergekommen sind.

"Und die Mühe hat sich doch wohl gelohnt." sagt sie zu Nibrir, wobei sie frech grinst, weil er ihr ja gesagt hat, dass er Komplimente nicht wirklich gerne mag.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 10. Aug. 2003, 22:54 Uhr
Sie richtet sich halb aus seinen Armen auf und starrt angestrengt zum Ufer hinüber. "Tatsächlich..." Sie staunt nicht schlecht, denn mittlerweile steht auch noch eine zweite Frau bei ihrem Sohn und die drei machen sich mitsamt dem Pferd des einen Mädchens zu den Feuern auf. Ierás geht vorher noch bei Raven und Mottenfaenger vorbei und als sie ihn so konzentriert verfolgt spürt sie wieder dieses seltsame Gefühl des Bekannten, wischt es jedoch schnell wieder zur Seite. "Der Junge wird wirklich erwachsen." Sie schmiegt sich an Olyvar, hängt aber in Gedanken noch immer am Strand unten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 10. Aug. 2003, 23:08 Uhr
Er tritt an Kea heran, lächelt ihr zu und gemeinsam gehen sie zu Shehera hinüber. Die Frau beobachtet die Kinder die ums Feuer herumtanzen ganz verzückt und lächelt ihnen dann freudig zu. Ierás begrüßt Morgana mit einem höflichen Neigen des Kopfes und einem breiten Grinsen, zwei Gesten die so gar nicht zusammenpassen wollen. Sie setzen sich zu Shehera und Ierás, dem gerade kein Gesprächsthema einfallen will blickt sich am Feuer um.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 10. Aug. 2003, 23:11 Uhr
Als der Begriff Heilerin fällt, zuckt Lithiel unmerklich zusammen, und lässt die Flasche rasch in ihrem Gewand verschwinden, so geschickt, dass keiner der anderen davon Notiz nimmt. Nazaya beobachtet während dessen die Frau, bei der es sich wohl um die Heilerin handelt, unauffällig.
Sie konnte ihnen gefährlich werden, wenn sie heraus finden sollte, womit die Schwestern zum Teil ihr Geld verdienen. Die Halbelbin wusste, wie wenig sie unter 'echten' Heilern angesehen waren, und was diese von ihren Gebräuen hielten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 10. Aug. 2003, 23:16 Uhr
Kea folgt Sheheras Blick zu den Feuern.
"Wie sich die Kinder an so einem Feuer erfreuen können!" Tatsächlich scheint es ihr seltsam, hat sie ihre Kindheit doch vor dem Schmiedeofen verbracht in dem immer ein Feuer brennt. Für sie waren Feuer nie etwas besonderes gewesen, obwohl sie immer noch zu Loa betet um die Feuer infach zu halten.
"Loa wird ihre Freude haben an dieser Nacht!" Sie spricht ihren Gedanken laut aus.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 10. Aug. 2003, 23:20 Uhr
Schweigend lehnt Raven an Mottenfaengers Schulter und sieht zu den Feuern hinunter, die sich blutrot im Ildorel spiegeln. Der schwarzhaarige Elb, den sie auf dem Fest der Barden schon gesehen haben, summt immer wieder leise vor sich und lässt wehmütige Lieder in einer Sprache erklingen, von der Raven nur einige Fetzen verstehen kann. Zwar kennt sie einige Brocken aus der Sprache der Hochelben, dem Shidar, doch den schwermütigen Balladen, die der Barde zum Besten gibt, kann sie nicht folgen. Und sie ist auch zu müde, um aufmerksam zu lauschen. Der Rücken tut ihr weh vom langen stehen und die Arme vom Spannen der Bogensehne und im Gesicht hat sie einen Sonnenbrand. Der blutige Striemen an ihrer Schläfe ist mit Schorf verkrustet, aber hat wenigstens aufgehört zu bluten. Zuhause würde sie die Wunde erst einmal richtig säubern müssen, damit sie sich nicht entzünden würde.

Malakai und die rothaarige Elbin starren gedankenverloren in die Flammen und scheinen mit ihren Gedanken irgendwo weit weg zu sein, und die gelegentlich gesprochenen Worte verstärken nur noch diesen Eindruck. Zumindest scheinen die beiden nicht gerade zum reden aufgelegt zu sein. Raven kuschelt sich in Mottenfaengers Arm, schließt die Augen und lässt den sanften Seewind ihr Gesicht kühlen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 10. Aug. 2003, 23:22 Uhr
Lyn war Morgana über den Strand zwischen den Feuern gefolgt bis sie von den Schneider, den sie auf den Inarifest kennengelernt hatten angesprochen wurden.

Er führt Morgana und ihn zu den Feuer an dem er und seine Freunde sich aufhalten und macht sie miteinander bekannt. Über Lyn und seine Tätigkeiten weiß er aber nicht allzuviel und so fragt er danach.
"Ich? Oh ich bin von meinem Volk gesand worden um Handelsmöglichkeiten zu erkunden. Nebenbei helfe ich Morgana in der Kate. Da ich in der Lage bin Verletzungen mittels Magie zu heilen bin ich ihr recht nützlich."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mala am 10. Aug. 2003, 23:27 Uhr
Malakai raucht seine Pfeife zu Ende und lässt sie wieder in einer Manteltasche verschwinden. Die Zeit vergeht und Elvellon stimmt ein Lied an das endlos zu sein scheint. Als Mottenfänger und Raven sich zum Abschied erheben steht der Magier ebenfalls auf und verabschiedet sich in aller Form von seinen Freunden. "Es hat gut getan ein paar alte Gesichter zu treffen. Ich bin mir sicher das war nicht das letzte Mal." Zu Nuirafin gewandt sagt er "Wenn ich die Zeit einmal finde werde ich euch besuchen. Vielleicht können wir unser Gespräch dann forstsetzen. Auch wäre ich erfreut wieder einmal eurer Stimme zu lauschen vereehrter Barde." Malakai verbeugt sich tief, wendet sich ab und läuft den Weg zurück den er heute Mittag gekommen ist. Ein prickelndes Gefühl läuft seineer Wirbelsäule hinab und vorsichtig wirkt der Magier einen Unsichtsbarkeitszauber um kein Risiko einzugehen von jemanden entdeckt zu werden. Wie ein Schatten in der Nacht hinterläßt er Fußspuren und verschwindet im Dunkel der Nacht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 23:28 Uhr
Raven wirkt sichtlich erschöpft. Wahrscheinlich hat sie am Turnier teilgenommen vermutet Nuira, als sie die beiden betrachtet, wie sich die Frau an die Schulter des Elben lehnt. Es gäbe viel zu sagen, aber diese Nacht ist nicht der richtige Zeitpunkt. Malakai erhebt sich, nachdem er die Pfeife zu Ende geraucht hat. "Ich wünsche Euch eine erholsame Nacht, Malakai Athônd. Mögen die Sterne über Euch wachen. Mein Haus soll das Eure sein, wann immer Euch nach einem Gespräch verlangt."

Elvellon singt und seine Stimme legt einen Zauber über diese Nacht. Fast vermag er die Elbenland e herversetzen, doch so sehr ich wünsche die wandernden Wälder wiederzusehen, so wenig bereue ich es, dass ich umgekehrt bin ... Yori taucht vor ihrem inneren Auge auf, ihre kindliche Unbeschwertheit und ihr unbefangenes Lachen. Ich werde sie fragen, ob sie die Kräutermagie erlernen möchte. Sie ist zu schade, um ihr Leben als Straßenräuber zu verbringen. Während sie ihren Gedanken nachhängt, singt Elvellon von Erryn und Mondhafen, seiner Heimat, von der Weite Arnanys und von Siam, dem Wandernden Wald. Leise Wehmut klingt in seinen Worten mit. Warum nur sind all seine Lieder so traurig.....

Der Mond steht groß und beinahe voll am Himmel und er leuchtet orange, so als würde er die Feuer am Strand des Ildorels wiederspiegeln.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 23:31 Uhr
"Magie" entfährt es Shehera leicht abschätzig, jedoch kommt es nur leise aus ihrem Mund. Sie sieht Lyn neugierig an. Na wenigstens tut er etwas nützliches damit. denkt sie sich, bevor sie sich lieber Kea zuwendet. "Ja, das wird sie wohl haben bei den vielen Feuern, welche soviel Freude schenken." sagt sie leise und verträumt, bevor sie sich Morgana zuwendet.

"Ihr heilt? Auch mit... "Magie" oder eher mit Kräutern?" fragt sie sichtlich fasziniert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 10. Aug. 2003, 23:41 Uhr
Von einer schnellen Bewegung in ihrer Nähe aufmerksam geworden, sieht Morgana nun auch die beiden Elbenmädchen am Feuer, die sie ein wenig verunsichert ansehen.Was ist denn mit den Beiden los Doch zuviele andere Eindrücke sind hier auf dem Strand zu fühlen, als das Morgana die Gefühle der beiden Elben herausfiltern könnte.

Morgana lehnt sich an Lyn und denkt nicht weiter darüber nach, einen Moment blickt sie auf die Flammen des Feuers und wendet ihren Blick dann auf Shehera, die eine Frage an sie gerichtet hat." Nein ich heile nicht mit Magie nur mit dem Kräuterwissen, das ich besitze und noch ein wenig anderem Wissen und natürlich mit der Hilfe von Faeyris." Morganas Blick wandert hinauf zum Himmel wo der Mond ein gelblich rotes Licht verbreitet und ein leichtes Lächeln huscht über Morganas Gesicht. "Kennt ihr euch auch in der Kräuterkunde aus, es klingt so als würdet ihr das tun."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nuirafin am 10. Aug. 2003, 23:42 Uhr
Nach einiger Zeit steht auch Nuira auf, klopft sich Sand und Blätter vom Kleid und verabschiedet sich von Mottenfänger und Raven, die immer noch schweigend im weichen Sand sitzen und von Elvellon, ohne ihn bei seinem Gesang zu stören.

Die Feuer brennen noch immer hoch und hell, während sie den Strand entlang geht und schließlich ins Larisgrün abbiegt, dorthin, wo das kleine Haus am Rande des Waldes steht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 10. Aug. 2003, 23:48 Uhr
Lächelnd sieht Shehera zu Morgana. "Nun... das Einzige, was ich von Kräuterkunde verstehe ist, dass Salbei sehr gut gegen Schwitzen und Durst ist und dass Salbei oder Kamille gegen Entzündungen helfen. Mehr weiss ich leider nicht. Aber ich würde es gerne lernen" sagt sie leise und bestimmt. Vielleicht hat sie ja mal etwas Zeit für mich... denkt sie, während sie Morgana mustert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Jiro am 10. Aug. 2003, 23:53 Uhr
Leiser Gesang tönt von der Feuerstelle her. Inzwischen ist Jiro nah genug um zu sehen, dass Shehera nicht dabei sitzt. Dann fällt ihm ein dass auf dem Zettel ja noch eine Wegbeschreibung war. Jiro versucht sich zu erinnern wie sie lautete. Bei einem grossen Baum Er sieht sich um kann aber selbst im Schein des Feuers keinen Baum finden. Verdammt wenn ich wüßte an welchem Teil von Strand. Jiro entschließt sich seine Suche nach Süden fortzusetzen und kann nach wenigen Minuten ein weiteres, kleineres Feuer entdecken neben dem Ein Stamm zu sehen ist. Die Krone des Baumes muss sehr hoch sitzen. Dort muss es sein. Er beschleunigt seine Schritte und ist in ein paar Augenblicken angekommen. Er presst ein "Hallo" heraus und blickt Shehera flehend an.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 10. Aug. 2003, 23:56 Uhr
Nachdem auch Nuirafin sich verabschiedet hat, lassen Mottenfaenger und Raven sich vom Lied des Elbenbarden gefangen nehmen. Nicht lange dauert es, bis Raven schließlich vollends an seiner Schulter schläft und nur aus diesem Grund wartet er noch eine Weile, bis auch er sich erhebt.
Seine Gefährtin murrt zunächst, lässt sich aber schließlich widerwillig auf die Füße holen, um vom Druiden geführt den Heimweg anzutreten.

Während des ganzen Weges bemüht er sich einen Blick auf die Wunde an ihrer Schläfe zu erhaschen, was ihm in der Dunkelheit verbunden mit dem wankenden Gang nur leidlich gelingt.
Ich werde sie mir genauer anschauen, sobald wir zu Hause sind…

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 00:01 Uhr
Als Jiro etwas unbeholfen vor dem Feuer steht, muss Shehera grinsen. Sie steht auf und macht eine auslandende Bewegung in seine Richtung. "Darf ich vorstellen? Dies ist Jiro, er hilft mir bei der Renovation meines Hauses" sagt sie noch immer grinsend, wobei sie sich ein Kichern ob seines Gesichtsausdrucks verkneifen muss. "Setzt Euch doch und nehmt Euch etwas zu Essen" sagt sie schliesslich zu Jiro, während sie die Andern am Feuer kurz vorstellt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Jiro am 11. Aug. 2003, 00:11 Uhr
Jiro nickt den Anwesenden zu und setzt sich neben Shehera in die Runde. "Entschuldigt mein spätes Erscheinen aber ich musst mich noch von meinem Besuch in der goldenen Harfe kurieren" sagt Jiro grinsend in die Runde und schnappt sich das Erstbeste, dass er sich in den Mund schieben kann. Schweigend und den Gesprächen lauschend kaut er auf einem Stück Obst herum. Er fühlt sich in Sheheras Nähe Sicher und beäugt die anderen anwesenden. Die beiden Halbelben scheinen nur mit sich selbst beschäftigt und genauso fremd zu sein wie er.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 00:17 Uhr
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht sie Jiro grinsend an. "Ich hoffe, Ihr habt Euch wenigstens gut amüsiert in der goldenen Harfe." sagt sie kichernd, bevor sie ihm noch etwas von dem Trockenfleisch rüberschiebt. "Entschuldigt mich einen Moment" sagt sie dann leise und verschwindet gegen Norden, wo sie schon bald im Dunkel verschwunden ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Jiro am 11. Aug. 2003, 00:29 Uhr
Er nimmt das Trockenfleich lächelnd an und stopft es zu der Frucht in seinen Mund. Als Shehera geht verschluckt er sich fürchterlich und bekommt einen Hustenanfall.
Jiro merkt gleich wie im die Röte ins Gesicht steigt. Sheheras Frage hat den Rest dazu beigetragen, dass er am liebsten im Boden versinken würde. Er fühlt sich unter all den Fremden Menschen nicht wohl und geht den blicken aus dem Weg. Solange ich esse brauche ich nichts sagen. Also esse ich weiter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 00:36 Uhr
Als Shehera zurück kommt, trägt sie wieder ihr rostrotes Kleid und das dreieckige Wildledertuch um die Hüfte und ihre Haare hängen ihr tropfnass und offen in's Gesicht. In der Hand trägt sie eine Tasche aus Leinen, aus welcher ebenfalls etwas Wasser läuft. Als sie an dem Barden vorbei kommt, hört sie ihm fasziniert zu und bleibt stehen, bis er das Lied zu Ende gesungen hat. Dann geht sie in die Hocke und bittet ihn, sich doch zu ihnen zu gesellen, da er so alleine da sitzt.

Ohne eine Antwort abzuwarten, geht sie zurück zum Feuer und setzt sich mit dem Rücken gegen den Baum, bevor sie drei Flaschen aus der Tasche holt. "Ich habe hier wundervoll seegekühlten Sommerwein und Tee mit Salbei- und Himbeergeschmack" sagt sie leise und lächelnd zu den Anwesenden. "Wer möchte?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 10:46 Uhr
Ehe Morgana Shehera antworten kann, gesellt sich ein junger Mann zu ihnen, der Shehera schon kennt. Morgana begrüsst ihn mit einem Nicken, als der Mann jedoch nichts weiter erzählt, antwortet sie erst einmal auf die gestellte Frage.

"Ihr könnt jeder Zeit in der Kate vorbeikommen, Shehera, und wenn ich Zeit habe, kann ich euch gerne etwas über Kräuter beibringen. Allerdings geht es bei mir teilweise zu wie in einem Taubenschlag, wundert euch also nicht, wenn ich nicht sofort Zeit für euch habe." Den letzten Satz hat Morgana mit einem Grinsen auf dem Gesicht gesprochen. Aber wenn sich Shehera wirklich für Kräuter und vieleicht auch für das Heilen interessiert, kann sie vieleicht mal eine Hilfe werden und das wäre sicher auch nicht schlecht. Dann erklärt sie Shehera noch, wie sie zur Kate kommt und lächelt noch einmal.

Der Mond ist schon wieder ein Stück seines Weges gewandert, aber das hält die Bürger noch nicht vom feiern ab. Die kleine Gruppe mit Raven und Mottenfänger hat sich aufgelöst, aber es sind noch genug andere am Strand, die noch weiter feiern. Morgana will auch noch nicht nach Hause gehen, sie weiss noch immer nicht, wer das Pferderennen oder das Tunier gewonnen hat. Sie wendet sich um zu Kizumus Sohn, er würde dies sicher wissen.

"Sagt Ieras, wer hat denn das Pferderennen gewonnen und den Buhurt und das Bogenschiessen, leider konnte ich mir beides nicht ansehen, aber die Sieger würde ich gerne wissen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 11. Aug. 2003, 11:06 Uhr
Ehe er Kea antworten kann, tut Shehera dies schon und er ist froh über die Dunkelheit die gnädig sein leichtes Erröten verdeckt. Dann tritt ein kräftiger junger Mann zu ihnen, den Shehera als Jiro vorstellt. Ierás nickt ihm lächelnd zu und wundert sich über dessen offensichtliche Scheu.
Morgana, die gemeinsam mit ihrem Gefährten hier ist, fragt ihn nach dem Ausgang des Rennens und der Turniere und zuerst zögert er mit der Antwort, möchte er doch nicht angeberisch wirken.
"Den Buhurt hat Caewlin gewonnen, Olyvar ist zweiter geworden und Raven hat das Bogenschießen gewonnen. Das Rennen...Kea hier ist zweite geworden, gemeinsam mit einem Zentauren!" Er zögert ehe er weiter spricht. "Gewonnen habe ich, auf Halbmond.."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 11:18 Uhr
Über Morganas Gesicht zieht ein breites Lächeln als sie hört wer die Kämpfe gewonnen hat. Das Caewlin den Buhurt gewinnt hätte ich mir eigentlich denken können, obwohl Olyvar und Cron sicher auch sehr gut waren und Raven hat das Bogenschiessen gewonnen, das freut mich für sie. Ihr Blick bleibt auf Ieras haften, der nun zu Boden guckt, als er bekannt gibt, wer das Rennen gewonnen hat.

"Ihr seit sicher wie der Wind geritten und habt eurem Namen alle Ehre gemacht und deine Mutter wird sehr stolz auf dich sein. Ich gratuliere dir zu dem Sieg." Dann wendet sich Morgana an Kea." auch euch gratuliere ich zu dem zweiten Platz und ihr habt es Ieras sicher nicht leicht gemacht."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 11. Aug. 2003, 11:20 Uhr
Kea kann an Ierás Stimme hören, dass es ihm peinlich ist zu sagen: Ich habe gewonnen, also will sie ihm aus der Situation helfen.
"Sie waren großartig, Halbmond ist gelaufen wie der Wind. Sagt, Ierás gehört die Stute Euch? Sie ist wunderschön, Edanwen hat sie auch gefallen!"
Kea muss grinsen bei dem Gedanken an Abendwinds Eskapaden vor dem Rennen und seinen Annäherungsversuchen kurz vor der Ziellinie. Die hübsche Stute hat der Hengst allerdings völlig kalt gelassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 11:28 Uhr
Shehera hört sich die Gespräche an und schenkt dann einfach jedem, der will, kalten Tee und kalten Sommerwein ein, bevor sie sich wieder rücklings an den Baum setzt und zuhört. Gerne hätte sie noch etwas zu Morganas Vorschlag gesagt, doch diese kommt ihr zuvor, indem sie mit den Andern spricht. Ich werde dann wohl einfach bei ihr vorbei gehen. denkt sie sich, bevor sie sich an Nazaya wendet, da sie die Geschichten um die Turniere nicht sonderlich interessieren, sonst wäre sie ja hingegangen. Doch sinnloses Blutvergiessen, bloss um zu sehen, wer denn nun besser und stärker ist, ist nicht nach ihrem Geschmack.

"Habt Ihr in einer der überfüllten Tavernen überhaupt noch eine Unterkunft gefunden?" fragt sie Nazaya leise, wobei man ihr ansehen kann, dass sie selbst nicht so genau weiss, warum sie eigentlich fragt. Ein Seitenblick auf den Barden zeigt, dass sie sich fragt, warum er noch immer alleine dort rumsitzt anstatt sich zu ihnen zu gesellen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 11. Aug. 2003, 11:43 Uhr
Ierás wirft Kea einen beinahe dankbar zu nennenden Blick zu und grinst als er an das mulmige Gefühl denkt, das er hatte als der Hengst vor dem Start Halbmond so bedrängt hatte. "Nein, Halbmond gehört nicht mir, sondern einer Freundin meiner Mutter. Sie hat sie mir für das Rennen überlassen."
Shehera schenkt Wein und Tee aus und Ierás läßt sich einen Becher mit Tee füllen; von Wein hatte er immer noch genug. Durstig trinkt er den Tee aus, während Shehera sich den beiden Halbelben zuwendet, die etwas abseits sitzen und lediglich den Gesprächen der anderen zu lauschen scheinen. "Edanwen gehört Euch? Woher habt ihr ihn?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 11. Aug. 2003, 11:46 Uhr
Im Schein des Feures leuchtet Nazayas helles Gesicht in einem goldroten Ton. Aufmerksam lauscht sie den Geschichten der anderen, jedoch kann sie nichts heraus hören, was für sie oder Lithiel von Belang wäre.
Dann wendet sich Sherhera an sie, und stellt eine Frage nach ihrer Unterkunft.

"Nein, wir haben nicht in einer Taverne übernachtet, sondern im Wald unter freiem Himmel. Die Nächte sind mild, und die Ruhe des Waldes ist eine Erholung."
Während sie spricht lässt sie ihr Gegenüber nicht aus den Augen, um herauszufinden, ob sich hinter Sheheras Frage besondere Absichten verbergen, die den Beruf der Schwestern betreffen, doch die Menschenfrau scheint nur reges Interesse, aber kein Misstrauen zu zeigen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 11. Aug. 2003, 11:47 Uhr
Kea hat sich von Shehera etwas Sommerwein einschenken lassen, das Geld und die Gelegenheit Wein zu trinken bietet sich ihr nicht oft. Genüsslich dreht sie erst das Glas in alle Richtungen ehe sie einen langsamen Schluck nimmt.
"Edanwen gehört mir, mein Vater hat ihn mir geschenkt, schon vor Edanwens Geburt. Er war das Fohlen von Vaters Lieblingsstute, die gerüchteweise aus den Elbenlanden stammen soll. Aber das weiß niemand wirklich, denn die meisten Leute die ich kenne haben Furcht vor den Elben!"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 11. Aug. 2003, 11:58 Uhr
Angst vor Elben? Wie unsinnig.. Ierás blickt die junge Frau vor sich zweifelnd an und erinnert sich dann an die feinen, gespitzten Ohren die er unter ihrem Haar hatte hervorlugen sehen und seine Miene verdüstert sich. Er selbst trägt viel elbisches Blut; von dem seines Vaters ganz zu schweigen; in sich und von seiner Mutter und ihren Freunden kennt er solche Vorurteile überhaupt nicht. "Das muß schwer sein, solche Leute zu kennen."
Edanwen der, ungeachtet des ernsten Themas der beiden, recht gut gelaunt ist, stubst Kea sacht an und sucht erneut nach einigen Leckerbissen. "Er ist wirklich ein schönes Tier. Meine Stute, Nigrés ist schwerer, nicht so elegant gebaut wie er."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 11:59 Uhr
"Na, wenn Ihr gerne im Wald übernachtet..." sagt Shehera mit einem leichten Schulterzucken zu Nazaya und wendet sich dann an Kea, als sie etwas von Furcht vor Elben hört. "Warum sollte sich denn jemand vor Elben fürchten?" fragt sie verständnislos, nachdem sie noch einen Schluck vom kühlen Sommerwein trinkt. Es tut gut, denn die Nacht ist nicht wirklich kühl und der Wein kühlt wenigstens den Körper etwas ab.

Sie kann anscheinend wirklich nicht im Geringsten verstehen, warum jemand vor Elben furcht haben sollte, sie kennt zwar nicht viele von ihnen, aber noch nie hätte sie einen kennengelernt, vor dem man hätte Angst haben müssen. Shehera ist sowieso eine Person, die leichtfertig Vertrauen schenkt, wie ein kleines Kind, dem man eine Süssigkeit hinhält, aber selten wurde dies ausgenutzt, weshalb sie es nie geändert hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 11. Aug. 2003, 12:06 Uhr
Über Keas Gesicht huscht ein Schatten der Erinnerung an ihre letzte Zeit im Heimatdorf. Die flüsternden Menschen, die stechenden Blicke, sogar Drohungen hie und da.
"Das Dorf aus dem ich stamme, ist ein kleines Dorf und die Leute kennen dort keine Elben, keine Magie oder ähnliches. Sie fürchten was anders ist als sie und Elben sind unsterblich, das macht ihnen Angst. Ihrer Angst wegen bin ich hier, meine Eltern sind Menschen, doch die Leute im Dorf erdachten plötzlich die wirrsten Geschichten wegen meiner spitzen Ohren."
Mehr kann sie nicht sagen, vorallem nicht, dass man ihr, der angeblichen Hexenbrut, vorwirft ihren geliebten Vater ermordet zu haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 12:11 Uhr
Morgana lauscht den Gesprächen noch eine Weile, nimmt dankend etwas von dem goldenen Sommerwein und Lyn lässt sich ein wenig von dem Tee einschenken. Als Kea erwähnt, das man sich vor Elben fürchtet schüttelt sie nur leicht den Kopf. Sie hatte sich ihr ganzes Leben nie vor Elben gefürchtet, Furcht hatte sie eher vor Nargen oder anderen ähnlich agressiven Geschöpfen, aber sicher nicht vor Elben.

Das Feuer brennt immmer weiter hinunter und zwischendurch springen Funken in Richtung Himmel, wenn mal wieder ein Stück Holz zusammenbricht. Eigentlich ist es an dem Feuer viel zu warm und so flüstert Morgana leise in Lyns Ohr."Komm lass uns hier verschwinden, ich würde gerne noch etwas baden gehen, ehe wir zur Kate zurückkehren." Lyn nickt mit einem Lächeln auf dem Gesicht und er und Morgana erheben sich. "Es war schön euch alle kennenzulernen und auch schön alte Bekannte wieder zu treffen, aber die Nacht ist schon weit fortgeschritten. Ieras grüss deine Mutter recht herzlich von mir und Shehera, kommt vorbei, wenn ihr wollt, ihr seid herzlich eingeladen. Ich wünsche noch viel Vergnügen bei dem Fest." Morgana nickt den noch Verweilenden zum Abschied zu und Lyn tut es ihr gleich. Dann greift Morgana nach ihren Schuhen und die Beiden gehen in Richtung Larisgrün den Strand entlang.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 11. Aug. 2003, 12:14 Uhr
Zweifelnt blickt Nazaya die junge Menschenfrau, die davon erzählt, dass ihre Bekannten Furcht vor Elben hätten, an. Durch ihre eigenen Adern fließt zur Hälfte elbisches Blut, und vorallem ihr Äußeres weist sie eindeutig als Halbelbin auf. Sie konnte verstehen, wenn sich jemand vor ihr und Lithiel fürchtete, sofern er ihre Taten und ihren Beruf kannte, aber auf Fremde wirkten sie nicht furchterregend, zumindest hatte Nazaya nie diesen Eindruck gemacht. Ein wenig dunkel, geheimnisvoll, verschlossen und unnahbar vielleicht, aber Angst einflößend?

Alten Vorurteile gegenüber den Menschen werden in ihr wach. Waren sie nicht die Rasse, der man misstrauen musste, die vorschnell ein Urteil fällte, und ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hatte? Sicher, die Menschen die hier ums Feuer saßen waren zweifelsohne eine erträgliche, wenn nicht sogar recht angenehme Gesellschaft, aber schaurige Erinnerungen an andere, hatte sie nicht abschütteln können.
Als das Mädchen erzählt, dass sie in ihrem Dorf wegen ihrer spitzen Ohren geächtet wurde, sieht Nazaya ihren Vermutungen um ein weiteres mal bestätigt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 12:19 Uhr
Shehera nickt Lyn und Morgana freundlich zu. "Ich werde sicherlich bald vorbei kommen." sagt sie dankend lächelnd, bevor diese die Gruppe verlassen. Dann sieht Shehera noch immer überrascht zu Kea. "Wenn Eure Eltern beide Menschen sind... wie... nunja... Ihr wisst schon...?" fragt sie sichtlich vollkommen verwirrt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 11. Aug. 2003, 12:27 Uhr
Er spürt Kea´s Unbehagen als sie von ihrem Heimatdorf spricht und es tut ihm leid, das solch ein nettes Mädchen solche Dinge hat durchmachen müssen und so versucht er sie etwas aufzumuntern. "Hier in Talyra wird euch so etwas nicht passieren. Ihr habt ja gesehen, was für Wesen hier leben." Er lächelt ihr aufmunternd zu und verabschiedet sich dann von Morgana, die gemeinsam mit ihrem Gefährten aufbricht. "Ich werde ihr die Grüße ausrichten und vielleicht schafft sie es ja auch mal wieder, euch zu besuchen." Einen Moment blickt er ihr grübelnd nach. Es war tatsächlich schon spät geworden und er hatte die letzte Nacht nicht geschlafen. Er ist sich zwar nicht sicher, dass er heute Nacht mehr Schlaf finden würde, aber irgendwann mußte er ja wieder allein im Haus schlafen können. "Kea, es tut mir leid, aber ich sollte auch besser gehen, es ist schon spät geworden. Vielleicht können wir uns ja in den nächsten Tagen noch einmal treffen, auf einen Ausritt vielleicht?" Er lächelt ihr zu, dann wendet er sich an Shehera. "Es war mir eine Freude, euch kennen zu lernen. Ich bin sicher, wir sehen uns bald wieder." Er neigt lächelnd den Kopf, wirft ein allgemein gehaltenes "Gute Nacht." in die Runde und macht sich, nachdem er mit Kea ein Treffen ausgemacht hat auf den Weg nach Hause.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 11. Aug. 2003, 13:09 Uhr
Kea wünscht Ierás ebenfalls eine gute Nacht nach dem sie einen Treffpunkt ausgemacht haben für den nächsten Tag. Dann wendet sie sich wieder Sheheras Frage zu.
"Wie? Das weiß ich nicht und genau das ist es, was ich nicht verstehe. Die Leute im Dorf sagten, meine Eltern.... wären wohl nicht meine richtigen Eltern, sondern die Elben. Doch ich muss darauf vertrauen wenn meine Eltern mir sagen, ich wäre ihre Tochter. Doch ihr könnt mir glauben, dass es mir schon länger keine Ruhe mehr lasst!"
Jedes Wort kostet Kea einiges an Überwindung, sie selbst hat nie ausgesprochen, dass sie daran zweifelt die Tochter des alten Hufschmiedes und der Amme zu sein. Der Wind fährt in kräftigen Böhen durch das Haar der Anwesenden, die Blätter der Bäume und über das Wasser des Ildorel.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 11. Aug. 2003, 13:16 Uhr
"Eine wahrlich seltsame Geschichte..." sagt Shehera in Gedanken versunken zu Kea. Als sie zum Himmel aufsieht und bemerkt, dass es schon sehr spät sein muss und sich auch sehr müde fühlt, steht sie langsam auf. Das Feuer ist nunmehr lediglich etwas Glut und auch von den grossen Feuern kann man mehr nicht mehr erkennen. Sie streckt sich kurz, bevor sie ihre Sachen zusammenräumt. Während sie dies tut, spricht sie leise, allerdings ohne jemanden Bestimmten anzusprechen.

"Wenn jamand von Euch, der hier neu ist, noch keine Unterkunft haben sollte; ich habe noch zwei Zimmer in meinem Haus, welche neue grosse Betten beherbergen. Ihr könnt diese gerne für eine Nacht benutzen." Als sie alles eingepackt hat, packt sie die volle Flasche kühlen Sommerweines wieder aus und stellt sie neben das Feuer. "Für die, die noch hier bleiben wollen..." sagt sie grinsend. Sie fühlt sich wie halb tot, da sie die Nacht vorher schon nicht geschlafen hat, was für sie ja nichts besonderes ist, aber normalerweise schläft sie dann wenigstens Tagsüber, was aber an diesem Tag auch nicht gegeben war.

Fragend sieht sie in die Runde, bevor sie sich mit einem freundlichen "Allen Andern wünsche ich eine schöne Nacht." verabschiedet und langsam in Richtung Norden geht, damit jemand, der allenfalls ihr Angebot annehmen will, ihr folgen kann.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 11. Aug. 2003, 13:45 Uhr
Kea steht ebenfalls auf, sie ist müde und die Erinnerungen haben in ihr den Wunsch geweckt alleine zu sein. Sie verabschiedet sich von Shehera, wünscht den anderen eine gute Nacht und reitet dann zurück in Richtung Harfe.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nibrir am 11. Aug. 2003, 13:46 Uhr
Nibrir wacht schlaftrunken auf, als ihn jemand leicht anschubst und er sieht sich mit glasigen Augen um. Shehera ist aufgestanden und er sieht sie soeben fortgehen. Er braucht einen kurzen Moment, um zu erkennen, wo er ist, doch dann fällt es ihm wieder auf. Morgana und Lyn sind ebenfalls bereits gegangen. Wann bin ich denn nur eingeschlafen? Wie peinlich. Er rappelt sich hoch und klopft sich den Sand von der Kleidung, ehe er seine Tasche wieder überhängt und sich mit einem zaghaften "Gute Nacht, allen Anwesenden" vom Wasser des Ildorel und auch dem Lagerfeuer verabschiedet und sich wieder auf den Weg zur Schneiderei macht. Hoffentlich nimmt man mir das nicht übel, so etwas ist mir ja noch nie passiert. Über sich selbst amüsiert muss er leicht schmunzeln und schaut sich flüchtig über die Schulter nach hinten um, ehe er sein Augenmerk wieder auf den Weg vor ihm richtet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 11. Aug. 2003, 14:07 Uhr
Einer nach dem anderen verabschiedet sich, die Schwestern jedoch verharren reglos am Feuer, und genießen die plötzlich eingetretene Einsamkeit. Nur ein junger Mann, der sich den ganzen Abend genauso wie sie zurück gehalten hat, sitzt noch bei ihnen.
Das Feuer ist fast ganz herunter gebrannt, und spendet nur noch geringe Wärme, wärend am Horizont langsam die ersten hellen Streifen zu sehen sind.

Als alle anderen verschwunden sind, und außer ihnen und dem Mann nur noch eine dunkle Gestalt am Ufer hockt, die sie jedoch nicht erkennen können, ergreift Nazaya die Hand ihrer Schwester, und genießt für einen Moment die Wärme, die diese verströmt, bevor sie sie wieder sinken lässt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Jiro am 11. Aug. 2003, 14:09 Uhr
Jiro schaut schon eine Weile gedankenverloren in das Feuer, dass schon fast bis aus die Glut heruntergebrannt ist. Die Gespräche hört er nur noch im Hintergrund an sich vorbeirauschen. Er fühlt sich minderwertig, da alle hier in der Runde etwas besonderes zu sein scheinen, sei es durch ihre Art ihr Leben oder ihre Fähigkeiten. Und ich bin nur ein dummer Bauer. Er bemerkt nicht, dass es immer weniger werden, während er seinen Gedanken nachgeht. Er erinnert sich bei Kea's Geschichte an seine Heimat, auch dort war man Elben gegenüber sehr misstrauisch. Erinnerungen stömen auf ihn herein und er schließt die Augen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 14:35 Uhr
Morgana und Lyn sind an Ninianes Baum vorbeigegangen und dort, ein Stückchen weiter den Smaragdstarnd hoch, fliesst ein kleines Flüsschen in den Ildorel, hier ist kein Laut mehr von den Feierlichkeiten zu hören und nur das Plätschern des Flusses und die Geräusche aus dem nahen Larisgrün sind zu vernehmen. Zuerst geht Morgana nur mit den Füssen ins Wasser, das Wasser des Flusses ist recht warm, doch kühlt es trotzdem noch. Einige Fische sieht man im klaren Wasser und im Mondlicht still im Fluss stehen. Der Fluss ist nicht sehr tief und so watet Morgana in ihm dahin bis sie den Ildorel selbst erreicht haben.

An der Flussmündung ist ein kleiner Sandtstrand und hier setzt sich Morgana mit Lyn erst einen Moment hin. Einfach um die Ruhe zu geniessen und den im Mondlicht silbern giltzernden See zu betrachten. "Wenn Cedric gesund ist, fahren wir noch einmal mit der Delphin raus, es muss ja nicht so weit sein, wie beim letzten Mal, einfach nur ein oder zwei Tage weg von Talyra." Morgana seufzt leicht. Sie liebt Talyra und die Leute, die dort wohnen, doch sie sehnt sich auch nach ein wenig Ruhe, die sie in der Kate allerdings kaum bekommen wird. Lyn legt einen Arm um sie und für eine Weile betrachten die Beiden den Mond, der ruhig und langsam seine Bahn über den sternenübersähten Himmel zieht. Morgana legt den Kopf an Lyns Schulter und seine Nähe lässt sie alles andere wieder vergessen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elvellon am 11. Aug. 2003, 15:46 Uhr
Es ist spät in dieser Nacht, und alle waren sie bereits gegangen, welche Elvellon kennt. Er sitzt noch eine zeitlang am Ufer und schaut in die Nacht hinaus, während leise Töne sehnsuchstvoller elbischer Lieder seinen Mund verlassen.

Doch er bemerkt, das es nun Zeit ist, sich von den Feuern, von den wenigen Leuten hier zurückzuziehen. Er richtet sich deshalb auf, dreht sich weg vom Ufer und geht in südwestlicher Richtung davon. Die beiden ihm bekannten Halbelben nimmt er in dieser Dunkelheit nicht wahr, auch wäre ihm nicht der Gedanke glücklich gewesen, sich noch einmal zu ihnen zu setzen. Er dürstet nach Schlaf, an einem Paltz, welcher ihm vertraut, da das Sommerfest der Stadt Talyra ihn schon sehr eingebunden hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 11. Aug. 2003, 21:21 Uhr
Lyn hört wie das Mädchen schildert wie sie in ihrer Heimat Angst vor Elben und Magie haben. So vesucht er lieber nicht mit ihr zu sprechen. Wenn sie schon vor solche harmlosen und allgemeinen Dinge Furcht empfindet so würde sie die Stimme die sein Sprachstein in ihre Kopf projezieren würde sicher ängstigen. Auch sonst scheint die Stimmung der Anwesenden eher magiefeindlich zu sein, so dass er außer Nibir und Morgana mit niemanden direkt spricht.

Als Morgana dann aubricht erfreut ihn das eher als dass er es bedauert. Gemeinsam setzen sie sich an den Sandstrand bei der Mündund einen kleinen Flusses. Das sie davon spricht noch einmal mit ihrem Segelboot, der Delphin, in See zu stechen erfreut ihn und er legt den Arm um so zärtlicher um sie. Gemeinsam betrachten sie den Sternenhimmel.
"Die Sterne sind hier so anders als in meiner Heimat. Wie nennt ihr sie? Was sind euere Sternbilder?" fragt er sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 21:29 Uhr
Morgana blickt eine Weile in den Sternenhimmel ehe sie Lyn antwortet."Ehrlich gesagt, kenne ich mich mit den Sternen und dem was sie bedeuten oder darstellen kaum aus. Mir hat es immer gereicht sie einfach nur zu betrachten." Der Wind hat ein wenig aufgefrischt und bringt kühlere Luft vom Ildorel an den Strand. Hier und da kann man einen Fisch springen hören und das Plätschern der Wellen ist beruhigend.Könnte man solche Momente doch nur festhalten, es ist so friedlich und ruhig

Doch dann schüttelt sie die wehmütigen Gedanken ab."Wollten wir nicht schwimmen gehen?"fragt sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dann läuft sie auch schon los. Während des Laufens entledigt sie sich ihres Kleides, das sie achtlos auf den Strand wirft und ist dann mit einem Satz im Wasser verschwunden. Das Wasser ist nicht wirklich kalt, doch kühlt es trotzdem. Als sie wieder auftaucht schwimmt sie einige Züge auf den See hinaus und hält dann inne, um sich zum Strand umzudrehen und zu schauen, ob Lyn auch schon im Wasser ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 11. Aug. 2003, 21:50 Uhr
Morganas Vorschlag schwimmen zu gehen nimmt Lyn begeistert auch und so wie sie entledigt auch er sich seiner Kleidung. Auch wenn er ein wenig länger braucht, da er mehr als ein Kleidungsstück abzulegen hat.
So ist sie schon in den Fluten während er noch am Strand die letzens Stücke Stoff ablegt
Sie schaut sich gerade nach ihm um als auch er in die Fluten springt. Wegen seiner dunklen Hautfarbe ist er kaum auszumachen und da er, sobald das Wasster dazu tief genug ist, dazu übergeht zu tauchen scheint er für Morgana vollens zu verschwinden.
Lyns lichtempfindlichen Augen jedoch reicht auch unter der Wasseroberfläche das Licht der Sterne um Morganas hellhäutigen Körper zu erkennen. Zielstrebig taucht er zu ihr um sie dann überraschend zu packen und unter Wasser zu ziehen. Dort umarmt er sie stürmisch und drückt ihr einen leidenschaftlichen Kuß auf, der noch anhält, als sie gemeinsam wieder die Wasseroberflache durchstoßen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 22:05 Uhr
Erschrocken blickt sich Morgana um, als Lyn nicht sofort wieder auftaucht und noch ein wenig mehr erschreckt sie, als er sie unvermutet unter Wasser zieht, doch der Schreck ist schnell überwunden, als sie seine Lippen auf den ihren spührt und sie wieder an die Wasseroberfläche kommen. Sie legt ihre Arme um seinen Nacken und lässt den Kuss noch eine Weile andauern.

Das glitzernde Wasser und das Mondlicht zaubern Muster auf Lyns Gesicht, als Morgana die Augen wieder öffnet und den Kuss langsam enden lässt. Auch Lyn öffnet seine Augen wieder und Morgana kann sich wieder einmal kaum vor diesem Blick entziehen. Seine Pupillen sind nun fast rund und die ansonsten vereinzelten goldenen Sprenkel in seinen Augen, bilden nun einen Kranz um seine Pupillen, der seine Augen leuchten lässt. Dann huscht ein Lächeln über ihr Gesicht und sie schmiegt sich eng an Lyn an. Langsam bewegen sich die Beiden wieder in Richtung Strand, dort wo das Wasser flach genug ist, lassen sich beide fallen. Morgana streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie sich zu Lyn beugt und ihn erneut küsst.

Der Morgen graut schon fast, als die Beiden aus dem Wasser kommen und sich an den Strand legen, um sich vom Wind trocknen zu lassen. Morgana kuschelt sich an Lyn an und schliesst die Augen. Fast wäre sie eingeschlafen, aber ein Knacken aus dem nahen Wald lässt sie ihre Augen wieder öffnen. Am Waldrand tritt ein Reh an den Fluss um zu trinken, es wirft einen kurzen Blick auf die Beiden Personen am Strand, lässt sich von ihnen aber nicht stören und verschwindet kruz darauf wieder im Wald.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 11. Aug. 2003, 22:33 Uhr
Lyn genießt die Zärtlichkeiten die er, noch  halb im Wasser und immer wieder von Wellen umspült mit Morgana austauscht.
Während er sie liebt denkt er an den Ausspruch, den er im vorbeigehen gehört hat, dass die Kinder die in jener Nacht gezeugt würden unter Shenrahas Segen stehen würden. Der Gedanke ein solches Kind mit Morgana zu zeugen erregt und ängstig ihn zugleich. Die daraus resultierende Spannung facht seine Leidenschaft nur noch mehr an. So wird diese Nacht für ihn die intensivste, die er jemals mit einer Frau erlebt hatte. Selbst jene Nächte die er unter den Einfluß des 'Liebeskrautes' in seiner Heimat erlebt hatte verblassen dagegen.

Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne wecken ihn. Auch Morgana ist schon wach und kuschelt sich an seinen von dem vergangenen Liebesakt noch immer erschöpften Körper.
Ein Reh, ein ansonsten scheues Waldtier erscheint und trinkt, obwohl es sie unzweifelhaft bemerkt hat, da es einen zwar kurzen, aber doch gründlichen, Blick auf sie geworfen hat.
Lyn sieht das als ein Omen an. Das Schicksal hat sie zusammengefürht. So dass sie, selbst für die scheuesten Geschöpfe so harmonisch wirken, das auch sie keine Furcht empfinden. Ehrfürchtig vor dieser Erkenntnis schmiegt er sich an seine Geliebte, übedeckt ihren Hals und Kinn mit küssen bis seine Lippen schließlich die ihren erreichen und sie sich zu einen Verschmelzung versprechenden Kuß vereinen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 22:49 Uhr
Auch Lyn hat das Reh bemerkt und es scheint ihn genau so beeindruckt zu haben, wie Morgana selbst. Auch so schien ihr Lyn irgendwie verändert, sie konnte sogar ein wenig seine Gefühle spüren und das was sie spürt, lässt sie lächeln. Als der Kuss endet ,blickt sie ihn für einen Moment lang an und überlegt, ob sie ihn danach fragen soll. Dann gibt sie sich selbst einen Ruck, setzt sich ein wenig aufrecht hin und blickt auf den See hinaus.

"Du wirkst heute so verändert, anders als sonst. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, es ist nicht unangenehm anders, aber ich kann sogar plötzlich ein paar deiner Gefühle spüren, was ich bis gestern nicht konnte." Der Wind heute morgen ist recht frisch und Morgana greift nach ihrem Kleid, als eine Gänsehaut über ihren Rücken zieht. Als sie sich das Kleid übergezogen hat, blickt sie Lyn an, doch das was sie in seinem Gesicht liest und was sie spüren kann ist ein wenig widersprüchlich.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 11. Aug. 2003, 23:06 Uhr
Lyn ist ein wenig enttäuscht, das sich Morgana ihr Kleid überzieht. Gerne hätte er sie mit seinem Körper gewärmt.
Er fühlt sich nackt, nicht nur weil er es jetzt im Gegensatz zu ihr wirklich ist sondern auch wegen ihrer Frage und ihrer Ansage, dass sie seine Gefühle nun spüren kann.
Für einen Moment zögert er noch, dann antwortet er. "Es geziehmt sich nicht für mich ... aber ... ich habe überlegt wie es wohl wäre ... wenn du ... ein Kind von mir hättest".
Verlegen senkt Lyn den Blick. "Mir ist schon klar, das hier ... anders als bei meinem Volk ... nicht die Gemeinschaft, sondern die ... die Eltern für ihre Kinder sorgen."
Wieder wirkt er verlegen und streicht sanf über den Stoff von Morganas Kleid, der ihre Schenkel verbirgt. "Ich weiß nicht ob so etwas zwischen ... unseren Rassen möglich ist, aber ich würde es mir wünschen ein Kind mit dir zu haben, selbst wenn ich dafür von meinen Volk verbannt würde."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 11. Aug. 2003, 23:25 Uhr
Morgana ist sichtlich überrascht, erfreut und auch ein wenig Angst schwingt in ihren Gefühlen mit. Zuerst weiss sie überhaupt nicht, was sie Lyn darauf antworten soll, mit so einer Antwort hatte sie nun gar nicht gerechnet. Tausende von Gedanken schiessen ihr durch den Kopf, was wäre wenn es schon passiert ist, kann es überhaupt passieren und noch vieles anderes. Sie starrt hinaus auf den See und Lyns Berührungen nimmt sie nicht wirklich wahr. Nach einer ganzen Zeit beginnt sie zu sprechen, leise und stockend.

"Ein Kind....an so etwas habe ich noch.... gar nicht gedacht. Ich weiss.... auch nicht, ob es überhaupt möglich ist, ob ich noch einmal ein Kind will. Ich hab doch so viel zu tun. Es ist nicht so, als würde ich mir das nicht vorstellen können, und ich finde es wundervoll, das du es dir wünscht.....aber .....ich...ich kann dir da jetzt noch keine Antwort geben, entschuldige, wenn es nicht das ist ,was du dir erhofft hast zu hören. Ich habe mir da bisher keine Gedanken drüber gemacht, an ein Kind hab ich gar nicht gedacht, ich weiss nicht, ob ich das einfach verdrängt habe,.....aber erst jetzt wird mir klar, das es vieleicht schon geschehen sein könnte. Es war immer so viel anderes zu tun, da habe ich an so etwas gar nicht gedacht." Morganas Blick bleibt starr auf den See gerichtet, sie hofft das sie Lyn mit ihren Worten nicht verletzt hat, aber in ihr toben zu viele unterschiedliche Gefühle, als das sie jetzt eine Entscheidung treffen könnte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 12. Aug. 2003, 00:16 Uhr
Überglücklich umarmt Lyn Morgana. "Ich bin so froh, das du darüber nachdenken willst." antworet er ihr. Das er nackt ist und sie nicht stört ihn nun nicht mehr. Zu glücklich ist er darüber, das sie seinen Ansinnen nicht eine rigorose Abfuhr erteilt hat.

So umarmt er sie und bedeckt ihr Gesicht mit stürmischen Küssen bis seine Lippen schließlich die ihren finden und sich aufeinanderschmiegen. Seine Zunge dringt auf der Suche nach der ihren vor. Sucht sie um sich in wilden Spiel mit ihr zu vereinen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 12. Aug. 2003, 09:32 Uhr
Morgana ist noch immer ein wenig überrascht über Lyns Reaktion. Sie hätte nach seinen Erzählungen, wie sein Volk zu Kindern steht, nicht daran gedacht, das es ihm so wichtig sein könnte, selber ein Kind zu haben. so wichtig, das er sich sogar von seinem eigenen Volk lossagen würde. Als er sie wiederum stürmisch küsst, da sie anscheinend nicht ganz abgeneigt gegenüber seinem Vorschlag ist, lässt sie sich darauf ein und die Gedanken an ein mögliches Kind rücken in den Hintergrund und ihr Kleid landet irgendwann wieder im Sand.

Als die Sonne schon recht hoch über dem Ildorel steht, gehen beide noch einmal schwimmen, um sich den Sand von der verschwitzten Haut zu waschen. Ziehen sich dann an und machen sich auf den Rückweg zur Kate. Morganas Gedanken sind wieder bei Lyns Frage nach dem Kind und so schweigen sie den Weg durchs Larisgrün, bis sie endlich an der Kate ankommen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lithiel am 12. Aug. 2003, 11:34 Uhr
Sacht erwidert Lithiel Nazayas Händedruck und lässt ihren Kopf an deren Schulter ruhen. Viel zu selten waren diese Momente in den letzten Monaten. Meist reisten beide ruhelos umher, von einer Stadt zur anderen. Nirgends schien ihnen ein Leben möglich. Doch nun...
Alles wirkt hier so vertraut, geheimnisvoll, aber dennoch vertraut.Wie lange werden wir wohl an diesem wunderbaren Ort, dieser Stadt verweilen? Ich kenne deine Bedenken, sehr viele Jahre schon, und dennoch erschien es mir, als ob du den Menschen in diesen Tagen näher gekommen bist, als je zuvor. Mag dies eine Bedeutung haben? Werden wir sie erfahren?

Sehnsüchtig wirft Lithiel einen Blick hinauf zu der silberfarbenen Scheibe, die über ihnen wacht. Langsam und beständig tritt die Nacht an sie heran und umschleicht die Verweilenden mit sanften Flügeln. Doch Lithiel fürchtet die Nacht nicht und so genießen beide die nächtliche eintretende Stille.

Doch plöztlich ist es Lithiel, als ob sie eine Stimme vernehmen würde. Liebevoll, vertraut und dennoch fremd. Erschrocken blickt sie Nazaya an. Hast du sie auch vernommen? Doch dem Gesichtausdruck zufolge, ist sie die einzige, die diesen seltsamen Klang vernommen hat. Mit einem beinahe unmerkbaren Kopfschütteln löst sie sich von Nazaya und steht  auf. Ihr Blick wandert wieder hinauf zum Firmament. Ich komme gleich wieder... Ohne der Schwester auch nur einen Blick zu schenken geht sie leichten Schrittes etwas abseits an das Wasser heran. Dunkel und undurchdringbar liegt es vor ihr. Langsam lässt sich sich nieder und taucht ihre Hand in das dunkle Nass. Hast du zu mir gesprochen? Faeyris, weshalb sprichst du zu mir, lässt mich an meinem Verstand zweifeln? Doch die Stimme erklingt nicht wieder. Sorgenvoll blicken Lithiels Augen zurück zu Nazaya, die noch an dem Feuer verweilt.

Was hat dies alles zu bedeuten? Der Traum und nun das. Diese Ereignisse scheinen uns zu verfolgen. Doch was bedeuten sie? Mit ihrer Hand streicht sie leicht über den Sand zu ihren Füßen. Die Zeit wird uns lehren, was dies alles zu bedeuten hat. Bemüht sich ihre Unruhe nicht anmerken zu lassen, kehrt sie nun wieder zurück und lässt sich an Nazayas Seite wieder nieder. Ihre Hand wandert zu ihrer Seite, an der Nazayas Hand verweilt und ergreift diese wieder.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 12. Aug. 2003, 15:15 Uhr
Olyvar zieht sie wieder an sich und sie unterhalten sich noch eine Weile über das vergangene Wochenende und seine Ereignisse, während die Feuer am Strand langsam herunter brennen. Sie haben einen schönen, beinahe einsamen Platz gefunden, die Stimmen und das Gelächter der feiernden dringt nur gedämpft zu ihnen herüber und der Mond strahlt sein warmes Licht auf die Stadt.
Irgendwann, es ist schon recht leer geworden auf dem Strand, erheben sich auch Olyvar und Kizumu um nach Hause zu gehen. Seine Knappen haben in der Zeit das Zelt auf dem Turnierplatz abgebaut und so kehren sie zum Katei no Namesu zurück. Kizumu´s Gedanken wandern zu Ierás, der wie sie von weitem hatte sehen können, bereits heim gegangen war. Bis auf hier am Strand hatte sie ihn heute noch gar nicht gesehen, dabei würde sie gerne wissen, wie er die letzte Nacht verbracht hatte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mistress Neun am 12. Aug. 2003, 16:31 Uhr
Als sie am Ufer des Ildorel ankommt, sind die letzten Gäste des Festes gerade im Aufbruch. Überall sind auch Reste von Feuerstellen zu sehen. Langsam bahnt sie sich einen Weg zu einer etwas abgelegenen Stelle am See. Dort steigt sie vom Rücken des Pferdes und nimmt ihm auch gleich den Sattel ab. Mit einem Klapps auf die Seite gibt sie ihm zu verstehen, das er ins Wasser gehen kann. Freudig schnaubend tut er das dann auch. Sie nimmt der Zeit im Sand Platz und lehnt sich gegen den Sattel. Vergnügt schaut sie Binky zu, wie er im Wasser tollt.

Das gefällt dir wohl, mein Großer.
Sein goldenes Zaumzeug glänzt auf seinem weißen Fell und für einen Moment sieht er aus wie ein Geist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mistress Neun am 12. Aug. 2003, 21:23 Uhr
Lange hat Binky im Wasser gestaden. Die Abkühlung tat ihm nach den heißen Tagen sichtlich gut. Doch seit einer Weile steht er neben ihr im Sand und die Sonne hat schon fast gänzlich sein Fell getrocknet. Neugierig beschnuppert er ihr Gesicht.
"Nicht! Lass das!"
Sie muss lachen, als seine Schnauze über ihre Wange streicht.

Noch eine Weile bleibt sie liegen, ganz in Gedanken versunken, ehe sie aufsteht und Binky wieder sattelt. Sie klopft noch den Sand aus ihrem Kleid und steigt dann auf. Langsam machen sie sich auf den Heimweg.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 13. Aug. 2003, 17:23 Uhr
Sanft einander gekuschelt verharren die Zwillinge am herunter gebrachten Feuer. Nur der Mond wacht über sie. Nun, da sie alleine sind, stellt Lithiel erneut die Frage, auf die Nazaya schon den ganzen Abend gewartet hat, sie fragt nach der Bedeutung des Verhalten ihrer Schwester. Doch diese weiß keine andere Antwort als diese, die sie Lithiel auch schon im Wald gegeben hat.

Plötzlich hebt ihre Schwester den Kopf, erstaunt, angespannt, als hätte sie ein Geräusch gehört. Nazayas Ohren haben hingegen nicht vernommen, so kann sie auf die Frage ihrer Schwester hin nur den Kopf schütteln. Nachdenklich beobachtet sie, wie ihre Schwester sich erhebt, und einige Schritte davon geht. Zwar ist ihre Nachtsicht recht gut, doch der Wein hat ihre Sinne vernebelt, und so kann sie im Dunkel nur die Umrisse erkennen. Ihre Schwester lässt sich am Wasser nieder. Nazaya findet keine Erklärung für dieses Verhalten, lässt Lithiel aber ungestört verharren.

Bald darauf kehrt sie ans Feuer zurück, und nimmt wieder ihre Hand. Im Mondlicht leuchtet ihre helle Haut silber-weiß, und fasziniert betrachtet Nazaya ihre ineinander verschlungenen Hände einen Augenblick lang. Was hast du gemacht, Schwester?

Sanft streichelt sie Lithiel Finger, einmal mehr ist ihr die Nähe und Vertrautheit der beiden, für die so dankbar ist, bewusst.
Was würde ich nur tun ohne dich? Diese Frage ist nur an sich selbst gerichtet, in diesem Moment gewährt sie ihrer Schwestern keinen Einblick in ihre Gedanken, sondern wartet gespannt auf deren Antwort.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lithiel am 13. Aug. 2003, 22:40 Uhr
Nazayas Neugier überrascht Lithiel keineswegs. Doch was sollte sie ihr sagen? Und wozu sie unnötig beunruhigen? Versonnen blickt sie wieder die silberfarbene Scheibe am Firmament an und leise und erklingt ihre Stimme.

"Ich habe dem Wasser gelauscht, so wie du dem Wind dein Gehör schenkst. Doch hatte es mir nichts zu erzählen. So ruhig liegt es da, wie selten ein Wasser in den letzten Monden."

Sie wendet den Blick und betrachtet das Gesicht der Schwester. Es hat beinahe die selbe Farbe wie die runde Scheibe angenommen und die klaren Augen liegen wie Spiegeln der Wahrheit darin. Sie schenkt Nazaya ein Lächeln, eines, das ein Fremder nur selten beobachten wird können.

"Lange Zeit hat uns die Unruhe getrieben, doch mit welchem Ergebnis? Die Träume quälen uns und eines Tages werden sie sich erfüllen. Doch wohl nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen." Die Worte klingen mahnender, als sie es beabsichtigt hat und so legt sie ihren Arm auf den ihrer Schwester und große Zuneigung und Güte spricht nun aus ihrem Blick.
"Blick dich um. Einen wunderbaren Ort haben wir hier gefunden. Sieh die Bäume dort. Irgendwo dort versteckt lass uns unser Leben leben. Oder zieht es dich in die Stadt? Aber was denkst du darüber hier zu bleiben. Die Wälder sind üppig, dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nazaya am 14. Aug. 2003, 12:42 Uhr
Während Lithiel spricht, wendet Nazaya nicht für eine Sekunde den Blick vom Gesicht ihrer Schwester. Vertraute Züge, die sie doch immer wieder neu entdeckte. Am meisten faszinierten sie wohl die Augen, groß, dunkel und geheimnisvoll, Augen die lebten, eine eigene Sprache sprachen.
Es erstaunt sie nicht, dass Lithiel den Wellen gelauscht hatte, denn so wie sie sich zum Wind hingezogen fühlte, so liebte ihre Schwester das Wasser.

Auch der Wunsch ihrer Schwester, sich in dieser Stadt niederzulassen, kommt für sie nicht unerwartet, sie hatte in ihrem Gesicht lesen können, wie sehr ihr diese Gegend gefiel, und Nazaya ging es ebenso. Die Stadt, der Wald, der See, alles scheint wie geschaffen für die beiden Halbelbinnen zu sein.
"Es zieht mich in diese Stadt, jedoch ebenso sehr in die Einsamkeit des Waldes, die ich nicht missen möchte. Doch ist es auch mein Wunsch, dass dies das Ende unserer Reise ist, und wir zur Ruhe kommen. Vielleicht werden dann auch die Träume ein Ende haben."

Sanft ist der Blick, mit dem sie Lithiel bedeckt, und daraus sprechen Liebe und Verständnis.
Ich weiß, wie sehr du das Reisen hasst, doch nun ist es zu Ende, und du wirst deinen Frieden finden.
Wieder ergreift Nazaya die Hand ihrer Schwester, und es ist einer der Momente, die das Band, dass die beiden verbindet, enger schnürt, sie einander ein Stück näher bringt.

Lange verharren die Schwestern reglos am Ufer, der Musik des Wassers lauschen, stumm jede Minute der vertrauten Zweisamkeit auskostend, bis schließlich die Sterne verblassen, der Mond verschwindet, und die Sonne ihren Platz am Himmel zurück erobert.
"Komm Schwester, es ist Zeit, uns zurück zu ziehen. Bald werden die Menschen den Strand zurück erobern, und wir sollten ein wenig ruhen, bevor wir mit der Arbeit beginnen."

Vorsichtig löst sie ihre Arme von Lithiel, und erhebt sich vorsichtig. Der Graue hatte die ganze Nacht angebunden verharrt, und wirkt ermattet, als Nazaya seinen Strick vom Baum löst, und ihn zur herunter gebrannten Feuerstelle zurück führt.
"Er ist wahrlich ein treues Tier, welch Glückgriff. Doch wir sollten ihm nun ein wenig Ruhe gönnen, damit seine Treue weiterhin beständig bleibt."
Zärtlich streichelt sie dem Hengst den Kopf, bevor Lithiel sich zu ihnen gesellt, und sie sich langsam auf den Weg zurück in Wald machen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Taran am 27. Aug. 2003, 19:08 Uhr
Der Schmied führt das Pferd an der Rückseite der Goldenen Harfe vorbei hinunter zum Seeufer. Langsam stapfen sie nebeneinander den Strand entlang – nicht direkt am Wasser, wo der Sand weich und tief ist, sondern ein wenig weiter oben, wo der Boden schon fester ist, damit sich die alte Stute nicht so anstrengen muss. Einige Male bleibt er stehen, damit sie verschnaufen kann und einmal hebt sie den kantigen Schädel und schaut mit geblähten Nüstern weit hinaus über den endlosen grünen See, als würde sie wissen, dass dort weit im Osten ihre Heimat liegt. "Dort am Ostufer bist du geboren", murmelt Taran leise. "Und hier am Westufer wirst du wohl deine letzte Ruhe finden." Er klopft ihr den Hals und dann gehen sie noch ein kleines Stück, bevor sie wieder umkehren. Aber die klare Abendluft hat ihr gutgetan und ihr Atem geht ein wenig leichter, als er sie zurück Richtung Harfe führt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lyn am 05. Sept. 2003, 23:52 Uhr
Lyn stimmt Morganas Vorschlag zu am Seeufer entlangzulaufen. Die Luft ist hier tatsächlich besser während die Atmosphäre ihn einerseits, durch die große Wasserfläche an seine Heimat, eine Hafenstadt, erinnert andererseits aber durch das Fehlen des salzigen Meeresgeruchs auch irgendwie seltsam wirkt.

So folgen die beiden Hand in Hand Lupin den Strand entlang. Am Boden rauschen die Wellen, während sich über ihnen das funkelnde Sternenzelt erhebt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 05. Sept. 2003, 23:58 Uhr
Eine Weile gehen Lyn und Morgana schweigend nebeneinanderher, die Sterne funkeln im Ildorel und zaubern kleine schimmernde Perlen auf das Wasser. Morgana hat am strand ihre Schuhe ausgezogen, die sie in der anderen Hand hält. Der Sand hat die Sonnenstrahlen gespeichert und fühlt sich warm an. Doch die Luft ist schon empfindlich kühl geworden und man merkt das der Herbst nicht mehr weit entfernt ist.

Als sie fast an der nördlichen Stadtmauer angekommen sind und sie das Larisgrün sehen, bricht Morgana das Schweigen."Um zu Niniane zu gehen ist es nun zu spät, wir werden es auf ein anderes Mal verschieben müssen. Lass uns der Strasse an der Stadtmauer entlang folgen, dann sind wir bald an der Kate und müssen nicht den Umweg durchs Larisgrün gehen." Die frische Luft und der Wein haben Morgana müde werden lassen und sie unterdrückt ein Gähnen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Falcon am 06. Sept. 2003, 22:38 Uhr
Irgendwann färbt die untergehende Sonne den Himmel rot, sie sinkt unter die Wolken und läst sie erstrahlen in einem letzten Glanz. Falcon hat jegliches Zeitgefühl vergessen und erst als die ersten Sterne sich durch die ein oder andere Wolkendecke zeigen, wird ihm bewusst wie lange er hier schon sitzt. Weit hinter ihm, aus einem Garten oder Gasthaus der Stadt hört er leisen Gesang und Lachen und vereinzelt verirrt sich ein verliebtes Pärchen hier herunter an den Strand. Der Elb erhebt sich und der leichte Abendwind weht durch sein sandfarbenes Haar, und bauscht seinen Umhang etwas auf.
„ Der Sommer ist vorbei, mein guter!“ raunt er leise als er zu Shadow geht der immer noch geduldig im Sand steht. „ Der Sommer ist vorbei und das Frühjahr wird neues Leben bringen, das ist der Lauf der Welt.“
Der Rappe schaut ihn nur aus großen Augen an und wartet bis er auf seinen Rücken steigt. Ohne eine Wort seines Herrn setzt sich der mächtige Hengst in Bewegung um am Wasser entlang zu traben. Zu lange schon hat er gestanden, es wurde Zeit das er wieder richtig Bewegung bekam.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von TianShi am 09. Sept. 2003, 11:03 Uhr
Kaum das TianShi das letzte Haus hinter sich gelassen hat, verschwindet das Gras allmählich und macht einen breiten Streifen dunklen Sandes Platz.
Der Geruch von Salz und Fisch wird vom Wind herangetragen und macht es möglich, dass man auch ohne seine Augen wissen würde, wo man sich befindet.
Auch dieser Ort ist voller Erinnerungen für TianShi und auch von ihnen möchte sie am liebsten einen Großteil vergessen. Dort wo vorher noch ien Lächeln war, zeigt sich nun ein unglücklicher Ausdruck.
Sehr langsam geht TianShi auf das Wasser zu. Jeder ihrer Schritte hinterläßt Spuren im Sand, doch sind die längst nicht so tief, wie sie hätten sein müssen. Eifrig spielt der Wind mit den schwarzen Haaren und vergreift sich auch immer wieder am Kleid der Seharim.
An einer Stelle, wo das Wasser der Wellen genau vor ihren Füßen im Sand versickert bleibt TianShi stehen und sieht gedankenlos auf den Ildorel hinaus. Am fernen Horizont, aber auch ganz in der Nähe sind einzelne Schiffe auszumachen, die wohl noch vor Einbruch der Dunkelheit einen Hafen ansteuern wollen.
Ein Blick auf den Hafen Talyras zeigt, dass dort reges Treiben herrscht und zeitweise trägt der Wind auch einige Geräusche von dort heran.
Erst als die Sonne sich langsam hinter den Häusern und Bäumen in der Umgebung verstecken will, geht TianShi wieder nach Hause. Im gleichen Abstand zum Wasser wie zuvor, als sie davor gestanden hatte, geht sie nun in Richtung Norden. Prachtvolle Häuser säumen das Ufer von der Seeseite und lassen auf Adlige oder zumindest reiche Bewohner schließen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Galrin am 17. Sept. 2003, 01:00 Uhr
Langsam wandern Jolanthe und Galrin an den Ufern des Ildorel entlang. Die Sonne hat bereits begonnen, sich hinter dem Horizont zu verstecken und die Silhouetten Talyras, die man im Abendsonnenschein noch sehen kann, glühen in dunklem Rot.

Galrin genießt die Berührung von Jolanthes Hand an seinem Arm, wo sie sich eingehakt hat. Kirion, Jolanthes Kater, streicht immer wieder um die Beine der beiden herum, untersucht ab und zu einen Strauch nach Mäusen und bringt sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit, als eine etwas höhere Welle den Strand benetzt, wo er gerade noch war.

Jolanthe hatte den Nordmann gebeten, etwas von sich zu erzählen und dieser Bitte kommt Galrin auch gern nach:
"Nun, wie Du Dir vielleicht denken kannst, bin ich in Normand geboren. Meine Heimat heißt Dirholmar und liegt weit im Norden an der Küste von Normand. Ragnar, mein Vater, ist der Dorfvorsteher von Dirholmar. Trotzdem steht er ganz schön unter dem Pantoffel meiner Mutter Freydis."

Ein leises Lachen dringt an Jolanthes Ohr, als Galrin sich an seine Familie erinnert.

"Geschwister habe ich auch. Sven, mein Bruder, hat sich entschieden, meinem Vater nachzufolgen und ein Krieger zu werden. Dereinst wird wohl Sven das Dorf führen, wenn ich hierbleibe. Ich hoffe, bis dahin wird er noch etwas weniger ungestüm, sondern mit mehr Verstand handeln.
Anadis, meine Schwester, ist die Jüngste von uns drei Geschwistern. Sie wird sich wohl für eine Ausbildung an der Magierakademie zu Narnia einschreiben. Das Talent dazu hat sie auf jeden Fall."

Einen Moment nimmt sich Galrin Zeit, Kirion zu streicheln, der sich gerade wieder an Galrins Beinen entlang drückt um etwas Aufmerksamkeit zu erbetteln.

"Jedenfalls machte ich meine Ausbildung zum Schiffsbauer bei Halgor Einarsson. Ich bemühte mich und denke, ich war ein guter Schüler. Aber wir stritten uns und..."

Galrin hält einen Moment inne und denkt nach: Soll ich ihr von Halgors Tod berichten? Schließlich war es ein Unfall, als er mich angriff. Aber vielleicht bekommt sie dann Angst vor mir. Das darf nicht sein.

"...wir... trennten uns. Ich verließ meine Heimat und kam hierher, um Schiffe zu bauen. In einem halben Jahr habe ich, gemeinsam mit Gunnar und einigen Gehilfen, die Werft erbaut, die Du gesehen hast. Einige Fischer Talyras lassen schon ihre Fischerboote bei mir ausbessern und auch einem Kauffahrer konnte ich schon einmal einen im Sturm gebrochenen Mast richten. Aber ein wirklich großer Auftrag war noch nicht dabei. Nun, das wird schon noch werden."

Galrin lächelt und schaut zum Himmel auf.

"Schau Dir die ganzen Sterne an, liebste Jolanthe. Genauso wie hier im klaren Ildorel spiegeln sie sich auch in den Ozeanen meiner Heimat hoch im Norden.
Du hattest recht... es ist wunderschön hier. Und ich freue mich, daß Du bei mir bist. Ich.... wollte Dir sagen... ich li... äh... habe Dich wirklich sehr, sehr gern."

Galrins betretener Gesichtsausdruck spricht Bände.
Oje, ich hätte fast gesagt 'Ich liebe Dich.'. Hat sie das mitbekommen? Wie sie wohl reagiert. Ich liebe sie über alles, aber ich weiß doch nicht einmal, ob sie mich auch lieben kann. Vor allem nach so kurzer Zeit.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Bianca am 20. Sept. 2003, 18:24 Uhr
Hand in Hand spazieren Jolanthe und Galrin den Strand entlang.
Gebannt lauscht sie seinen Erzählungen über seine Heimat. Kirion springt zwischen ihren Beinen umher und tobt in den Dünen.
Galrin sagt ihr, dass er sie sehr gern mag und Jolanthe ist heilfroh, dass es schon dunkel ist und er nicht sehen kann, dass sie schon wieder rot wird. Trotzdem sieht sie verlegen zu Boden. Aber sie hört, dass er eigentlich noch etwas anderes sagen wollte... Doch, war es das, was sie hoffte zu hören? Nein, er hatte sich sicher versprochen und außerdem, was hätte sie ihm antworten sollen?  
Sie weiß ja jetzt noch nicht mal, wass sie ihm sagen soll. Sie ist verzweifelt. Sie will ihn nicht irgendwie verletzen, aber sie kann ihm auch keine richtige Antwort geben, da sie ja noch nicht mal selber wusste, was sie denken soll!

Kirion spürt ihre Verzweiflung und ihren Zweispalt.
Jolanthe stottert gerade verlegen: "Ich,... ich mag d...", als er um ihrer beiden Beine herumspringt, über Galrin hinüber turnt und beide so durcheinander bringt, dass sie ihr Gleichgewicht verlieren
Lachend fallen sie in den weichen Sand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 20. Sept. 2003, 19:10 Uhr
Anderer Teil des Ildorelufers:

Kühle Luft weht über das Ufer und trägt den Geruch von Fisch und Meer heran. Eifrig spielt der Wind mit allem was er zu fassen kriegt. Blätter, Sand, Ufergräser, Wasser und auch Shyadas Haare.
Dort wo die Sonne sich immer mehr dem Horizont nähert bildet sich ein blutroter Streifen, der immer wieder orange und gelb durchzogen ist. Die Wellen des Wasser, welches in eben diesen Farben schimmert, plätschern leise vor sich hin und begleiten jeden Schritt der Amazone.
An einem Baum unweit des Wassers lässt sich Shyada nieder und lehnt sich an den dicken Stamm. Im ersten Moment ist die Rinde unangenehm im Rücken, aber die Amazone gewöhnt sich schnell daran. Den Geräuschen um sie herum lauschend schließt sie die Augen und genießt den Moment. Auch wenn es aussieht, als wenn Shyada unkonzentriert ist, so würde sie doch jede Bewegung in ihrer Nähe wahr nehmen.
Nach einiger Zeit öffnet sie wieder die Augen und kramt aus ihrem Lederbeutel die Federn heraus. Einige ergreift der Wind sofort, doch Shyada hat sie sogleich wieder in der Hand und legt sie unter ihre Beine.
Mit geübten Bewegungen sind die zahlreichen Federn unterschiedlicher Größe in ihrem Haare befestigt.

Die Beine im Schneidersitz überschlagen lässt Shyada von dem Baum ab und schließt abermals die Augen. In Gedanken murmelt sie einige Worte, die der Wind ungehört weiterträgt. Die Hände, wie bei einem stillen Gebet, vor der Brust aneinandergelegt sitzt Shyada völlig regungslos da.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Nevermore am 22. Sept. 2003, 13:01 Uhr
Eingehüllt in eine bernsteinfarbene, eigentümlich golden schimmernde Decke, findet sich Nevermore auf dem Strand wieder, in ihrem Arm die kleine Aelinor. Der scharfe Herbstwind hat ihre Gesichter mit Sand bedeckt, in ihren Haaren hängen all die Dinge, die an einem Strand so angeschwemmt werden - Holzstückchen, etwas Seetang und vereinzelte Muschelschalen.

Dies ist nicht mehr die Traumwelt, der Sand dort würde nie so in den Augen beißen. Nevermore schnappt bei dieser Erkenntnis nach Luft, als wäre sie ein Neugeborenes, das den ersten Schrei tut. Sofort darauf muss sie sich aufsetzen, weil ein Hustenanfall sie schüttelt - auch in ihrem Mund hatte sich der Sand angesammelt, und sie hustet solange, bis sie sich über die schöne Decke übergeben muss. Immerhin schafft sie es noch, Aelinor vorher zur Seite zu rollen.

Monatelang hatte sie fast körperlos existiert, war mit dem Traumwächter und ihrer Tochter durch die Traumwelt gestreift, ohne Bedürfnisse wie Nahrung, Atemluft oder Schlaf. Dennoch hatte sie das Zimmer im Katei offensichtlich verlassen und war an diesen anderen Orten gewesen... Doch wo war TokRa nun? An das Ende ihres Traumwelt-Abenteuers hat Nevermore keine Erinnerung. Nur ein Gefühl von Abbruch und Neubeginn bleibt in ihrer Seele zurück. Es gibt keine Rückkehr zu ihrem alten Leben und schon gar nicht in die Traumwelt, zumindest nicht auf diese Art, die sie in den letzten Wochen erlebt hatte.

Mühsam kriecht Nevermore unter der Decke hervor und taumelt ins Wasser, so wie sie ist, genauso nackt wie ihre kleine Tochter. Sie taucht für einige Sekunden unter, bis ihre Lungen zu bersten drohen. Also doch - es besteht kein Zweifel, sie ist wieder wach. Sie taucht wieder auf und wäscht sich am Ufer, dann holt sie Aelinor dazu und reinigt sie ebenfalls.

Schließlich setzt sie sich das Kind auf die Hüfte und stapft scheinbar unmotiviert, nur von ihrem Haar verhüllt und für die herbstliche Kühle offensichtlich unempfindlich, in die Richtung, in die die Stadt liegt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Noyea am 22. Sept. 2003, 13:07 Uhr
Ein Stückchen nordöstlich der Stadt......

Eine Weile schlendern Ceres und Noyea am Schiffshafen entlang, beobachten Seeleute beim Be- und Entladen der Schiffe. Der Magier atmet neugierig den fremden Geruch nach Fisch und Tang ein, während Ceres sich wie selbstverständlich bei ihm einhakt. Die Rechnung im Grünen Aal ist auf Kosten des Hauses gegangen, was Noyea nicht unrecht ist. Irgendwann erreichen die beiden das Ende des Hafens und verlassen die Bootsanlegestellen hinunter zum Seeufer, wo der Strand sandig und weich ist und die Häuser weiter vom Ufer wegrücken. Der Ildorel liegt in der frühen Nachmittagssonne glatt wie ein dunkelgrüner Spiegel vor ihnen und er erstreckt sich soweit das Auge reicht.

"Es ist, als stünde man am Ufer des Meeres, nur das Salz in der Luft fehlt." Doch kann Noyea keinerlei weitere Gemeinsamkeiten zwischen diesem smaragdtenen Gewässer und der stürmischen, grauen Brandung der Nordmeere finden, die einzigen Meere, die er kennt. Am Horizont bildet das Larisgrün nach Nordosten hin ein schier unendliches grünes Band und einen Moment lang ist der Mann von der Weite der Landschaft überwältigt.

Ceres Stimme begleitet die Eindrücke wie ein fröhlich murmelnder Wasserfall und mehrmals muß Noyea über ihre Worte schmunzeln. Sie ist die geborene Unterhalterin. Und er fragt sich, ob das wirklich sie ist oder die Erfahrung durch die Arbeit, der sie seit wer weiß wievielen Jahren nachgeht.

Irgendwann verstummt die Stadt hinter ihnen und die Luft ist erfüllt vom harzigen Duft des Waldes und dem frischen Aroma des Sees. Der Strand ist schmal an dieser Stelle und der Pfad, dem sie folgen, schlängelt sich wie ein kleiner Bach zwischen granitenen Felsen hin zu einer kleinen Bucht, deren Ufer mit Gras bewachsen ist. Ceres lässt sich atemlos auf die weiche, grüne Decke fallen und Noyea tut es ihr nach.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Galrin am 22. Sept. 2003, 18:08 Uhr
"Jolanthe?"
Galrin dreht sich fragend nach seiner Begleitung um, als diese betreten schweigt und auf seinen Versprecher nichts erwidert. Doch sieht er an ihrem verlegenen und zu Boden gesenkten Blick, daß sie sehr wohl verstanden hat, was er sagen wollte.

"Entschuldige... ich wollte Dich nicht kränken... aber ich... nun ja, ich... ich liebe Dich."
Als Jolanthe ihn daraufhin ansieht und nach Spuren von Unaufrichtigkeit in seinem Blick sucht, entdeckt sie abermals das silberne Leuchten in Galrins Augen... Spuren von Tränen, die der Nordmann jedoch wegzublinzeln versucht.

"Ich weiß, das alles geht sehr schnell für Dich und ich will Dich weder zu etwas zwingen, was Du nicht willst, noch will ich Dich zu einer Antwort bringen, die Du nicht geben kannst. Bitte verzeih, wenn Du das so verstanden hast... ich wollte das nicht. Aber ich möchte Dich auch nicht anlügen. Ich liebe Dich."

In diesem Moment achtet Galrin nicht auf seinen Weg und der auf ihm herumspringende Kirion bringt ihn zusätzlich aus dem Gleichgewicht. Die rechte Hand nach vorn reißend, versucht Galrin, dem Unheil Herr zu werden, aber dafür ist es zu spät: Mit der Nase voran landet der Schiffsbauer im weichen Sand. Sich mühsam wieder aufrappelnd und Sand spuckend schaut er zu Jolanthe hinüber, die durch den Kater ebenfalls zu Boden gefallen ist und nun mehr Ähnlichkeit mit einer Wanderdüne denn mit einer Halbelfe besitzt. Mit hocherhobenem Schwanz tänzelt Kirion herbei und reibt sich, als könne er kein Wässerchen trüben, an der Schulter seiner Herrin.

Galrin kann sich ein Lachen nicht verkneifen, das nur noch lauter wird, als er an sich selbst herunter sieht. Er steht auf, klopft sich den Sand von der Kleidung und reicht seiner Liebsten galant die Hand, um ihr wieder auf die Beine zu helfen.

"Darf ich Euch behilflich sein, meine Dame?", fragt er mit einem Lächeln, "oder zieht Ihr es vor, Euch Euer Bett hier am Strand zu bereiten?"

Nachdem er die zierliche Halbelfe wieder auf ihre eigenen Füße gestellt hat, schaut Galrin nach Westen.

"Wie wäre es noch mit einem Spaziergang durch das nächtliche Larisgrün? Auf diese Weise kommen wir auch zur Werft zurück und dort wird sicher schon das Abendmahl und warme Betten auf uns warten."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 22. Sept. 2003, 18:52 Uhr
Es ist bereits dunkel. Die sonst braunen Haare verschmelzen mit den Schatten der Bäume und auch sonst scheint sich Shyada kaum von ihrer Umgebung abzuheben.
Einzig ihre Haut ist zwischen all den Schatten schwach auszumachen. Der Wind ist merklich kühler, aber die Amazone scheint davon keine Notiz zu nehmen. Trotz der Gänsehaut die ihren Körper überzieht.
Die Augen noch immer geschlossen und in der gleichen Position wie vorher verhaarend sitzt die Amazone dort am Strand. Stumm bewegt sich der Mund von Shyada.

Auch wenn sie sich am Strand befindet, so nimmt Shyada doch etwas ganz anderes wahr. Vor ihrem inneren Augen befinden sich zwei Personen. Eine menschliche Frau, die alt wirkt, aber trotzdem noch jede Menge Kraft ausstrahlt. Ihre Kleidung ist der Shyadas ähnlich, wenn auch bei weitem nicht soviel Haut gezeigt wird.
Sie trägt ein schlichtes Kleid. Dazu den für Amazonen typischen Haarschmuck und eine Kette aus Knochen und Federn. Der Blick der leicht ergrauten Augen ruht wissend auf Shyada.
Neben Mitaya befindet sich eine hochgewachsene Smaragdelbin. Ihr Aussehen unterscheidet sich gänzlich von der Amazone. Kein Alter scheint passend für Amitari zu sein, deren Haut keine Unebenheiten beherbergt und deren Augen mit dem Wissen der Unendlichkeit ausgestattet sind. Alles an der Smaragdelbin ist in Grüntönen gehalten. Einzig der Haarreif welcher aus Eiskristallen, Frühlingsblumen, Sommergetreide und Herbstlaub besteht, zeigt sich farbenfroh und fällt besonders auf.
Keine der Personen spricht. Ein Lächeln erscheint auf Shyadas Lippen, als das Bild der beiden Frauen langsam verblaßt und schließlich ganz verschwunden ist. Sie hat ihren Segen und das ist für die Amazone das Wichtigste.

Ganz plötzlich nimmt Shyada wieder ihre Umgebung wahr. Und so auch den mittlerweile kalten Wind und ihre Gänsehaut. Trotz des Wetters ist Shyada zufrieden und lehnt sich noch eine Weile gegen den Baum um einfach den Augenblick zu genießen. Einzelne Sterne stehen hoch oben am Himmel und funkeln um die Wette.
Geräuschlos erhebt sich Shyada und klopft sich den Sand von der Kleidung.
Morgen muss ich mir endlich ein neues Cape besorgen.
Mit langsamen Schritten und ohne besondere Eile geht Shyada noch ein Stück am Ufer des Ildorel entlang, ehe sie sich wieder der Stadt zuwendet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Bianca am 23. Sept. 2003, 16:24 Uhr
Jolanthe schluckt, als Galrin ihr seine Liebe gesteht. Doch ihr Herz macht einen Sprung. Sie freut sich darüber! Und sie merkt erst jetzt, wie sehr sie auch darauf gehofft hatte. Bin ich etwa auch in ihn verliebt?

Nachdem Galrin ihr aus dem Sand wieder hochgeholfen hat, klopfen sie sich gegenseitig lachend den Sand von den Klamotten.
Jolanthe schüttelt auch ihren Kopf, da der auch voller Sand ist, doch um den Sand herauszubekommen, öffnet sie schließlich ihren Zopf.
Sie schüttelt ihre langen blonden Haare im silbernen Mondlicht und es glänzt wie pure Seide. Sie steckt ihr Zopfband ein und lässt ihre Haare offen über ihre Schultern hängen. Ein paar kleine Locken umspielen ihr feingeschnittenes Gesicht.
" So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt!
Aber was,... ich bin doch nur eine unscheinbare junge Halbelfe, noch nie hat sich ein Junge für mich interessiert?!
Aber ich,.. ich kann dir wirklich nichts dazu sagen, ich... ich will dich in keinster Weise kränken, aber... lass mir einfach ein bisschen Zeit, ja?
Doch ich finde es lieb von dir, dass du so ehrlich zu mir bist!", sagt sie und lächelt dankbar. Doch ausnahmsweise schaut sie mal nicht auf den Boden, sondern sieht ihm offen in die Augen.
Als Galrin den Vorschlag mit dem Larisgrün macht, runzelt sie erst die Stirn. Es ist schon fast vollkommen dunkel und im Wald ist es bestimmt noch dunkler.
Was fürchte ich mich eigentlich vor dem Wald? Ich habe so lange im Wald gelebt und dort so oft übernachtet!
Es ist doch eigentlich eine tolle Idee!
Kurz nimmt der Gedanke in ihrem Kopf Gestalt an, doch er ist verschwunden, bevor Jolanthe ihn fassen kann.
Jolanthe wundert sich über sich selbst.
Doch sie schiebt alle Zweifel beiseite und sagt begeistert: "Von mir aus gerne. Ich liebe den Wald!"

Galrin nimmt sie erst etwas zögernd bei der Hand, doch Jolanthe drückt seine Hand vertrauensvoll und Hand in Hand spazieren sie auf das Larisgrün zu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Galrin am 23. Sept. 2003, 17:20 Uhr
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht hört sich Galrin die Worte seiner Angebeteten an.

"Ich bin, wenn ich ehrlich sein soll, froh, daß es noch nie jemand zu Dir gesagt hat, Jolanthe. Denn hätte das jemand getan und Du hättest diesen Jemand erhört, so hätte ich nun keine Möglichkeit mehr, Dein Herz zu gewinnen."

Indem er seinen Kopf leicht schräg legt, blinzelt der Nordmann Jolanthe an.

"Aber ich verstehe es trotzdem nicht: Du bist herzensgut, klug, offen und wunderschön. Zudem besitzt Du einen Charme, der selbst einen gefrorenen Fjord wieder auftauen ließe. Warum sich bisher noch kein Mann gefunden hat, der Dir diese drei Worte sagte, kann ich beim besten Willen nicht begreifen."

Mit einem Kopfschütteln, als wollte er sagen 'Es gibt schon viele Narren auf dieser Welt.' ergreift Galrin die Hände der jungen Halbelfe und hält sie warm und sanft in den seinen.

"Und überdies...", fährt Galrin fort, "bist Du alles andere als unscheinbar. Das wollte ich auch noch gesagt haben. Deine Augen leuchten strahlender als die Sterne und die Herrlichkeit Deines Flötenspiels wird nur noch vom Klang Deiner Stimme übertroffen. Laß Dir das gesagt sein."

Mit gespieltem Ernst droht er Jolanthe mit dem Finger. Doch dann wird seine Stimme wieder weich und zärtlich:

"Ich werde Dir soviel Zeit geben, wie Du brauchst, meine Liebste. Aber egal, wie Du Dich entscheidest, ich bin immer für Dich da."

Nach diesen Worten faßt Galrin Jolanthe an der Hand, zwinkert ihr aufmunternd zu und die beiden machen sich auf den Weg ins Larisgrün.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Asrai am 28. Sept. 2003, 16:05 Uhr
Zusammen mit dem Pferd, von welchem Asrai immer noch nicht weiß, woher Schilama es hat und wie sie dazu gekommen ist, gehen Schilama und Asrai an den Ufern des Ildorel spazieren.

Auch wenn die Sonne scheint, beginnt Asrai doch langsam zu frieren. Der Herbst scheint sich dieses Jahr sehr schnell und plötzlich über die Stadt zu legen und Asrai ist froh, endlich ihren Mantel aus der Schneiderei zu haben und zieht ihn eng um ihren Körper.

Es wundert Asrai nicht, dass Schilama das Pferd zur neben sich herführt. Zum einen würde sie sicher denken, es gehöre sich nicht, dass eine Person reitet und die andere nur nebenher gehen kann und zudem hat Asrai Schilama noch nie auf einem Pferd gesehen.

"Wo wirst du es unterstellen, wenn der Winter naht?", fragt sie Schilama, denn sie weiß, dass diese keinen Stall besitzt. "Und hat es einen Namen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 28. Sept. 2003, 17:10 Uhr
Der Wind weht ordentlich, so dass vom Meer aus, ein ganz feiner leichter Nieselregen herüberweht. Sowohl Schilama als auch Asrai, bleiben weit genug vom Wasser weg, damit sie nicht wirklich Baden gehen, denn das wäre dann etwas zu feucht und auch schon etwas zu kalt.
Sie führt das Pferd an den Zügeln, um, wie Asrai schon vermutet hat, nicht unhöflich zu wirken, aber auch ein anderer Grund spielt eine Rolle. Sie will nämlich die elbischen Reitkünste in kein schlechtes Licht stellen, was wohl der Fall wäre, wenn sie sich auf ihr Pferd begeben würde. Aber woher sollten die Leute schließlich wissen, wie alt, beziehungsweise, wie jung sie erst ist.

"Ich werd nicht drumherum kommen, einen Stall zu ... bauen", Schilama muss schmunzeln, als sie sich vorstellt mit Hammer, Nägeln und Brettern einen Stall zu errichten, aber glücklicherweise bleibt ihr das erspart. "Noch ist Herbst und das Pferd soll einiges aushalten, also habe ich noch ein wenig Zeit", sagt sie während sie dem Tier kurz, und beinahe vorsichtig, über den Hals streicht. "Einen Namen, nun.. nein. Noch nicht. Aber ich habe schon ein paar im Kopf und solange ist es eben einfach mein, Pferd!", sagt sie grinsend.

Plötzlich bleibt Schilama stehen, als sie in der Ferne die Felsen sieht, die ein ganzes Stück ins Meer hinaus führen. Sie erinnert sich noch gut daran, wo diese Steine hinführen und die Freundin die dort "lebte". Leuana. Sie hat schon lange aktzeptiert, dass ihre Freundin nicht wiederkommt, aber es ist auch viel mehr die schöne Erinnerung, die ihr beinahe Tränen entlocken. Sie schaut kurz zu dem Muschelhorn, dass an der linken Seite ihres Gürtels baumelt, schaut dann aber wieder auf und wendet sich zu Asrai. "Wollen wir uns langsam auf den Weg zum Markt machen? Bevor das Wetter noch umschlägt", sagt sie ruhig und lächelnd.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Asrai am 28. Sept. 2003, 20:35 Uhr
Asrai weiß schon, weswegen Schilama das Wort "bauen" so merkwürdig betont. Für sie selbst war bauen mit Brettern und Nägeln ganz normal, aber sie kann ihre Elbenfreundin auch verstehen. Wäre sie selbst solch eine Elbin, dann würd sie Hammer und Nägel auch nicht befürworten, aber so bleibt ihr eben nichts anderes übrig.

Bei dem Namen "Pferd" muss Asrai jedoch beinahe lachen, aber sie belässt es bei einem Grinsen. Manchmal war es einfach zu niedlich, wie Schilama auf so ganz einfache Dinge kam. "Dann bin ich aber gespannt, welchen Namen Pferd dann später tragen wird.", sagt sie daher schmunzelnd.

Dann aber versteht Asrai nicht, weshalb Schilama plötzlich stehen bleibt und mit ausdruckslosem Gesicht auf das Meer hinausblickt. Asrai versucht ihrem Blick zu folgen, kann aber nur Felsen im Wasser erblicken.
Doch sie spricht ihre Freundin nicht darauf an und als Schilama dann fragt, ob sie nun zum markt wollen, nickt Asrai. "Mir wirds hier ganz ehrlich auch langsam zu frisch.", sagt Asrai dann noch und zieht demonstrativ und auch schmunzelnd ihren Mantel noch ein wenig enger um ihren Körper.

Also machen sich die beiden mit dem Pferd zusammen auf den Weg zum Markt. Was auch dringend notwendig ist, wie Asrai plötzlich auffällt, weil sie in den letzten Tagen nicht zum einkaufen gekommen ist.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mottenfaenger am 29. Sept. 2003, 12:41 Uhr
Während sie schweigend Strand entlang reiten, die leise Dünung zu ihrer Rechten, lässt Mottenfaenger den Blick über seine Gefährten wandern. Was waren sie doch für eine seltsame Gemeinschaft, eine kleine Diebin, ein hünenhafter einhändiger Krieger in einer Rüstung, die der in Grün-, Grau- und Brauntönen gekleideten Druiden noch immer mit Staunen betrachtet. Und die er wahrscheinlich, wenn sie am Boden läge, kaum ein Dutzend Schritte weit schleifen könnte, geschweige denn sich in ihr bewegen. Nicht zu vergessen ihre Begleiter, die riesige Akira sowie einen jungen Drachen. Und bald vielleicht noch Niniane und Cron. Trotz allem muss er beim Gedanken an all dies einen Herzschlag lang schmunzeln.

Nach einer Weile streicht er Halbmond sacht über den Hals und fährt der Stute mit der Hand durch die silbrige Mähne.
"Ein gutes Pferd" meint er halb zu sich selbst, halb zu den anderen. Er hatte sich erfreut bei Calyra bedankt, als sie ihm sagte, er könne die Stute reiten, doch glaubt er erst jetzt zu verstehen, was für ein Geschenk sie ihm damit tatsächlich gemacht hat.
Ohne viel geredet zu haben, geraten die Gefährten schließlich in Sichtweite von Niniane Baum.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Noyea am 29. Sept. 2003, 19:42 Uhr
Der Sand ist weich und es vergeht eine kleine Ewigkeit, in der sie reden, nichts als reden und Noyea hat mehr als einmal das Gefühl, daß es ihr gut tut solch eine zwanglose Zeit zu verbringen, ohne dafür bezahlt zu werden. Die Sonne steht schon tief, als sie aufstehen, sich den Sand von den Kleidern klopfen und am Strand entlang zurück in die Stadt schlendern. Auch der Magier fühlt sich wohl, seltsam befreit nach der Anspannung der letzten Tage.

Nachdem sie sich verabschiedet haben, irgendwo im Norden der Stadt, begleitet ihn ihr helles Lachen und die goldenen Funken in ihrem Haar noch eine Weile.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schattenlaeufer am 05. Okt. 2003, 00:34 Uhr
Sie kommen zwischen den Häusern hervor, die Sonne, in ihrem Rücken, ist gerade dabei unter zu gehen. Wir sollten wieder in den Wald reiten, bevor es zu dunkel ist, um die Höhle wieder zu finden. … Aber vielleicht finden wir eine Taverne, in der wir uns ein Zimmer für die Nacht nehmen können. Sein Blick fällt auf den Falken. Ich werde mir für die Nacht eine Taverne suchen. Die Sonne ist fast schon untergegangen.
Der Schrei des Falken ist hörbar, aber nicht unangenehm laut. Linker Hand ist ein Haus, das verlassen scheint, aber nicht unbewohnt. Vom Rücken der Stute kann er ein wenig von dem Garten hinter der Mauer sehen, der von zwei großen Ulmen beschattet wird. Doch will er nicht weiter neugierig sein. Er gibt der Stute mit den Unterschenkeln das Zeichen ein wenig flotter ihren Schritt zu setzen, was diese gleich umsetzt. So lässt er sie, als sie den Strand erreichen, diesen ein wenig auf und ab traben, doch bald kehrt er zurück in die Stadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 17. Nov. 2003, 17:33 Uhr
Als Morgana das Haus des Schneiders verlassen hatte, hatte sie sich noch von Lyn verabschiedet und war dann in Richtung Strand gegangen, um dort entlang wieder zu Ninianes Baum zurückzukehren.

Auf halber Strecke des Weges bleibt sie stehen und ruft Lupin wieder zu sich, der ein Stück vorgelaufen war. Ihre Schuhe haben sich mit Sand gefüllt und es ist unangenehm auf ihnen zu laufen. Morgana setzt sich auf einen Stamm der vom Ildorel hier ans Ufer getragen wurde , und zieht ihre Schuhe aus, um sie vom Sand zu befreien. Für einen Moment setzt sie ihre nackten Füsse in den Sand, der kalt und feucht, aber nicht unangenehm ist und blickt hinauf zu Faeyris. Der Mond steht hoch am Himmel und ist nicht klar zu sehen, es scheint als würde einhauchdünnes Leinentuch über ihm liegen und sein Licht verzerren und weit verteilen, eine dünne Wolke schiebt sich langsam vor den Mond, die diesen Effekt noch verstärkt und den Mond verschwommen wirken lässt.

Ich weiss noch so wenig Faeyris, was Nibrirs Ohnmacht verursacht hat, wird mir wohl ein Geheimnis bleiben, wie so viele Dinge, die ich nicht erklären kann. Morgana wendet ihren Blick vom Mond hinab zum Ildorel, dessen Wellen leise an den Strand plätschern, ein sachter Wind, mehr ein Hauch, trägt feuchte Luft vom Ildorel an den Strand. Kalt ist Morgana nicht, der Umhang den Nibrir ihr gemacht hat, hält die Kälte und die Feuchtigkeit ab. Sie rutscht von dem Stamm hinunter in den Sand und Lupin schmiegt sich an ihre rechte Seite. Müdigkeit überfällt sie und bei dem Anblick der Wellen auf denen das Mondlicht wie tausende von Diamanten funkelt, werden ihr die Augen schwer. Kurz bevor sie einschläft, denkt sie noch, das es nicht gut ist in dieser Jahreszeit hier am Strand zu schlafen, doch dann ist sie schon im Reich der Träume.

Die ersten Sonnenstrahlen, die Shenrah von Osten her über den Ildorel gleiten lässt, wecken Morgana. Ihre Glieder sind steif und nun ist ihr trotz des Mantels kalt, nur die rechte Seite, an der Lupin gelegen hat, fühlt sich nicht klamm an. Mühsam reckt sie sich, steht auf und blickt zu Lupin." Du bist mir ein schöner Freund, lässt mich einfach bei dieser Kälte am Strand schlafen, es würde mich nicht wundern, wenn ich nun auch eine Erkältung bekommen würde." Ihre Füsse gleichen Eisklumpen, da sie sich ihre Schuhe, bevor sie eingenickt ist, nicht mehr angezogen hat und sie schmerzen, als sie ihre Schuhe nun wieder anzieht und sich auf den Weg zu Ninianes Baum macht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen am 11. Jan. 2004, 18:06 Uhr
"Da ich eure Wünsche nicht kenne... aber was ich erleben möchte und was nicht, das überlasst doch bitte meiner Entscheidung." Ihre Stimme ist bei weitem nicht so spöttelnd wie die von Nadir, aber sie will es in diesem Moment auch gar nicht sein. Die Art, wie er ihr auf das Pferd geholfen und sich dann abgewendet hat um in den Wind hinein zu fragen ob sie nach hause zurück wolle, hat sie seine Wut spüren lassen. Für einen Augenblick, ehe sie ihm geantwortet hat, kommt sie sich vor, als stünde sie mitten in einem Wintersturm in der Mondsichel; hilflos, klein und umgeben von Eis und Kälte.

Und das macht sie wütend. Wütend auf sich selber, auf das, was sie sich scheinbar eingebildet hatte: Die seltsame Nähe zwischen ihnen, die sie sich selber nicht erklären kann, der Kuss unter dem Mistelzweig, sein Herz das ebenso wie ihres schneller geschlagen hatte. Du benimmst dich wie ein dummes Mädchen, das noch nie geküsst wurde und noch daran glaubt, dass einst ein Ritter auf einem weißen Pferd erscheinen würde, der ewige Liebe schwört und mit ihm in den Sonnenuntergang reitet...  dumme Gans... Du bist Morgensterns Tochter, also reiss dich zusammen und benimm dich auch so... Und bilde dir nichts ein, wo nichts war, nichts ist und auch nichts sein wird.
Das Lächeln ist längst aus ihren Augen gewichen, und alles was geblieben ist, ist eine eisige Maske höflicher Beherrschtheit - hinter der es brodelt. Ohne dem Silberelben eine Antwort zu geben, weil sie ihn vermutlich höchstens angefaucht hätte wie eine wütende Katze, lässt sie Shur antreten und sofort in einen raschen Trab fallen. Dass Nadir noch gar nicht im Sattel sitzt, ist ihr vollkommen egal, sie will nur weg von hier, zurück nach Vinyamar und sich in ihrem Zimmer einschließen. Alleine sein mit sich und ihren Gedanken.

Kaum aus den Tempelhainen hinaus auf den Straßen der Stadt lässt sie Shur seine Gangart noch beschleunigen. Keinen Blick wendet sie zurück, um zu sehen ob Nadir ihr folgt. Sie hat ihre Kapuze nicht wieder hochgeschlagen nachdem sie den Tempel verlassen hat, und nun fängt sich Schnee in den vom Wind wehenden Haaren. Arwen hat gehofft, Wind und Kälte würden ihr helfen sich zu beruhigen, aber das tun sie nicht. Ganz im Gegenteil, je näher sie dem Ulmenanwesen kommt, desto dumpfer wird das Grollen in ihrem Inneren. Anfangs erkennt sie es nicht, zu lange ruht der Fluch nun schon, zu sehr hat sie sich an die trügerische Ruhe gewöhnt, doch dann, wenige Hundertschritt vor dem Ulmentor, wird ihr schlagartig bewusst, was da in ihr erwacht ist, dass es nicht ihre Wut auf sich selber ist, die in ihr brodelt, sondern dass das dunkle Toben in ihr wieder erwacht ist. Panik flackert wie eine offene Flamme in ihren Augen, als sie sich hektisch umsieht. Zurück nach Vinyamar kann sie jetzt nicht, sie würde alle dort in Gefahr bringen, auch der Tempel ist zu fern, wo sie auf heiligem Boden und in Sicherheit wäre.

Ein keiner Pfad kommt in Sicht, kurz vor den Mauern von Vinyamar zweigt er ab, hinunter zum Ufer des Ildorel. Und ohne groß nachzudenken, lenkt Arwen Shur dorthin, hinunter zum Strand und zum See. Zu dieser Jahreszeit und dieser Stunde würde niemand dort sein. Niemand würde es sehen und sie würde niemanden in Gefahr bringen. Das Toben wird stärker, sie kann spüren, wie es an die Oberfläche drängt, sich befreien will. Doch mit allerletzter Kraft drängt sie es zurück, treibt Shur an schneller zu laufen, bis sie endlich dort angekommen ist, wo der Strand am breitesten ist.
Am ganzen Körper zitternd vor Anstrengung steigt sie aus dem Sattel und schickt ihr Pferd mit einem Schlag auf die Kruppe fort. Fort von ihr wo er in Gefahr wäre. Sie geht hinunter zur Wasserlinie, wo träge eine dünne Eisschicht auf dem Wasser liegt und bei jedem schwachen Wellenschlag leise klirrt und knistert. Sie kniet wartend im schneebedeckten Sand und hat ihre Gegenwehr aufgegeben. Wartet darauf, dass das Toben in ihr seine volle Macht erreicht und sich Bahn bricht, sich einen Weg aus ihr heraus sucht und sich entläd.

Göttin! Warum jetzt? Warum geschieht das alles ausgerechnet jetzt? Ich brauche doch nur noch so wenig Zeit um einen Weg zu finden...

Ihr Blick geht starr hinaus auf das Wasser, auf einen unbestimmbaren Punkt in der unendlichen Dunkelheit der Nacht. Und ihre Augen verdunkeln sich mit jedem Augenblick der vergeht. Bis sie Schwarz in Schwarz sein werden, in dem Moment, wenn der Fluch seine volle Kraft erreichen und ausbrechen wird.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen am 11. Jan. 2004, 23:41 Uhr
Das dunkle Toben in ihr hat fast seine volle Stärke erreicht, als sie wie durch einen dumpfen Nebel spürt, dass sich ihr jemand nähert. Arwen ist nicht mehr in der Lage, sich umzusehen, wer da kommt, wer sich ihr nähert. Ihr fehlt die Kraft, sich überhaupt zu bewegen und irgendetwas zu tun. Erst als er sich vor sie kniet, erkennt sie Nadir, verschwommen, wie durch einen Schleier. Nicht! Nein! Er muss hier weg. Er muss... Sie schließt die Augen, sie will nicht, dass jemand sie so sieht, dass gerade er sie so sieht. Und er muss weg von ihr fort aus ihrer Nähe, die ihn das Leben kosten kann. Sie versucht zu schreien, ihn wegzuschicken, doch kein Laut kommt über ihre Lippen.

Er schreit sie an, schüttelt sie so heftig, dass es sie fast mehr erschreckt als das Toben in ihrem Inneren. Als sie voller Schrecken die Augen wieder öffnet, hält er ihren Blick mit seinem fest, zwingt sie ihn anzusehen und ihren Blick nicht von ihm abzuwenden. Seinen Gedanken gelingt es, zu ihrem Denken und Fühlen vorzudringen, ehe es gänzlich im Toben untergeht. Es ist eine endlose Wiederholung der immerselben Worte, die versucht ihr den Glauben an ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen wiederzugeben, es nicht erlahmen zu lassen. Noch immer bekommt sie keinen Laut über ihre Lippen und wird von dem dunklen Toben geschüttelt wie ein junger Baum im Sturm. Seine Gedanken sind das einzige schwache Licht in der Dunkelheit, die sie umgibt, die sie in sich zu verschlingen versucht, und sie versucht verzweifelt, sich daran festzuhalten wie eine Ertrinkende an dem einzigen Stück Treibholz in einem Ozean.

Ich kann nicht, ich... du musst hier weg, ich will dich nicht verletzen... Ich habe Angst... das Kind... Göttin! ... Lass mich nicht allein. Sie beginnt immer stärker zu zittern Hilf mir... bitte hilf mir...ich bin nicht stark genug... lass mich nicht-

Nebel beginnt sich um die beiden Elben herum zu sammeln, scheint aus dem Boden selber aufzustei-gen und sich um sie her zu verdichten wie ein keiner See. Wie die Nebel im Wald sich am Morgen sammeln. Arwen spürt, dass das dunkle Toben kurz vor dem Ausbruch steht. Und dass Nadir nicht von ihr weichen wird, dass er sein Leben riskieren wird um sie vor etwas zu schützen, was ihn selber in Angst versetzt. Der Gedanke an ihn und an ihr Kind, die Kraft mit der er ihr Gesicht festhält und sie unverändert zwingt ihn anzusehen, seine Gedanken, die sie immerwieder auffordern nicht aufzugeben, stark zu sein - auch um ihres Kindes Willen. Es ist als ob er sie zwänge, nach einer Kraft in sich zu suchen, von der sie sich alles andere als sicher ist, dass sie sie hat. Und der Blick aus nachtblauen Augen weckt etwas in ihr, was bisher schlafend in ihrem tiefsten Inneren geruht hat, eine Macht still wie ein See, und genauso machtvoll, wenn er seiner Mauern und Ufer ledig ist. Etwas, was ihr eine Kraft gibt, die sie alleine vielleicht nicht in sich gefunden hätte.

"Sha'Aris!"

Wie der Sonnenaufgang, der sich durch die Nebel erhebt, dringt waldgrüner Schimmer durch das Schwarz ihrer Augen als sie sich aus dem festen Griff des Silberelben losreißt und sich schwankend auf den Knien aufrichtet. Ehe Nadir noch wieder nach ihr greifen kann, löst sich aus ihren Händen ein Blitz der wie eine lebendige Kugel aus Feuer und Energie über das Wasser des Sees schießt, nur wenige Handbreit vorbei an Nadir.
Leer und ausgelaugt wie sie ist, wirft die Macht des Blitzes sie um und sie sackt in sich zusammen, kaum dass der Blitz sich von ihren Händen gelöst hat. Weinend krümmt sie sich zusammen und lässt sich einfach nach vorne fallen, in die Arme Nadirs, der sie mit seiner Nähe und seinen Gedanken davor bewahrt hat, sich in Dunkelheit und Angst zu verlieren, sich dem Fluch zu ergeben.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Raven am 18. Feb. 2004, 17:58 Uhr
Obwohl der Nachmittag schon weit fortgeschritten ist, beschließen Mottenfaenger und Raven, dem Ildorel doch noch einen kurzen Besuch abzustatten, bevor sie sich auf den Rückweg machen. Die blasse Wintersonne neigt sich im Westen schon gen Horizont, als sie das Seeufer erreichen, und spiegelt sich als glitzernde Lichtbahn im quecksilbrigen Wasser. Das stürmische, windige Tauwetter der letzten Tage hat allerlei Treibgut an den Strand gespült und Stelze pflügt aufgekratzt durch die seichten Wellen, die ans Ufer schwappen, um seinen zweibeinigen Gefährten jede Menge "Stöckchen" anzuschleppen, die sich in den meisten Fällen als armdicke Äste entpuppen. Aber er hat seinen Spaß daran und tollt umher wie ein halbwüchsiger Welpe, jagt die Wildenten aus den raschelnden Schilfbüscheln, die das Ufer säumen, buddelt tiefe Löcher in den Sand und trottet schließlich müde und völlig ausgepumpt, aber glücklich neben ihnen her.

Im Licht der sinkenden Sonne schlendern sie auf dem breiten Streifen Sand zwischen dem Wasser und den höhergelegenen Gärten bis fast zum Hafen hinab, bevor sie kehrt machen und sich, ihren eigenen Spuren folgend, wieder Richtung Norden bewegen. Irgendwo, in einem unbekannten Winkel ihres Herzens, kommt ein seltsames Fernweh auf, als Raven nach Osten über den bleigrauen See hinausblickt, der sich ins Unendliche zu erstrecken scheint und am Horizont mit dem fahlen Himmel verschmilzt. Sie versteht selbst nicht, warum sie sich die letzten Wochen über so eingesperrt und rastlos fühlt. Vielleicht ist es einfach der Winter, versucht sie sich selbst zu beruhigen. Diese ewig grauen Tage können einen wirklich trübsinnig machen. Das Licht schwindet schnell, nachdem die Sonne hinter den Wipfeln des Larisgrün verschwunden ist, und mit Anbruch der Dämmerung wird es empfindlich kalt, so dass sie ihre Schritte wieder ein wenig beschleunigen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 20. Feb. 2004, 20:54 Uhr
Sie hält Ierás Hand den ganzen Weg durch die Stadt bis zum Ildorel. Doch ignoriert sie ihn beinahe schon übertrieben und der Schalk blitzt in ihren Augen. Um Ierás Lippen spielt ein Lächeln über sie und sie wandern einige Zeit über den Sandstrand. Kea bedauert, dass sie durch die festen Schuhe den Sand nicht unter den Füßen spüren kann.
"Sag schon, was ist los?" fragt Ierás sie endlich und zieht an ihrer Hand, sodass sie sich vor ihn stellt und ihm in die Augen blickt. Obwohl sie kleiner ist als er, schafft sie es ihn mit gespielter Missbilligung anzusehen.
"Du meinst also ich lasse mich tragen?" fragt sie und muss aufpassen nicht zu lachen. "Das geht also auf meine Figur?" Sie lässt seine Hand los und fährt mit beiden Händen ihren Bauch hinunter, wobei sie versucht ihn heraus zu strecken, was ihr nicht so recht gelingen will, also biegt sie den Rücken etwas nach hinten um ein Hohlkreuz zu machen und so den Anschein zu erwecken, dass sie etwas mehr Speck auf den Rippen hätte.
Jetzt muss Ierás wirklich lachen und er geht auf sie zu, legt den Arm um ihre Schulter und drückt sie fest an sich. Er legt den Kopf seitlich auf ihr schwarzes Haar und Kea blinzelt zu ihm nach oben. Ein Lächeln umspielt ihren Mund, sie fühlt sich zufrieden und glücklich wie noch nie seit sie alt genug war sich Sorgen über irgendetwas zu machen. Es ist ihr, als würde Ierás all die leeren Teile ihres Herzens ausfüllen.
Sie legt ihre kleine Hand in seine, wo sie unter langen sehnigen Fingern verschwindet. Als sie weiter gehen und er zu ihr hinunter sieht, bläst sie die Wangen auf wie ein Kind das eine Kerze ausblasen will und sagt: "Findest du mich denn zu dick?" wobei ihr allerdings schnell die Luft ausgeht und sie mit der freien Hand zu Ierás Wange greift und ihn zu einem Kuss zu sich hinunter zieht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 24. Feb. 2004, 16:21 Uhr
>Findest du mich denn zu dick?< Etwas irritiert blickt er sie von der Seite an, dann zieht sie ihn zu sich herunter um ihn zu küssen und entbindet ihn für den Moment von einer Antwort. Als ihre Lippen sich voneinander lösen, zieht er sie fest an sich, während seine Hände ihre Taille heruntergleiten und etwas oberhalb ihres Hinterns verweilen. Die Röte steigt ihm zwar bis in die Ohrenspitzen, doch da sie sich nicht wehrt lässt er sie dort. Ihre Frage geistert in seinen Gedanken hin und her, doch auch wenn er nicht genau weiß, was sie damit bezweckt, ahnt er, dass er sich die Antwort würde gründlich überlegen müssen. "Nein, natürlich nicht," wispert er in ihr Haar, streicht mit dem Daumen über ihren Rücken und genießt ihre Nähe. Ehe sie noch etwas sagen kann, verschließt er ihren Mund mit dem seinen und für einige Zeit, scheint die Welt nur aus ihnen beiden zu bestehen.
Schließlich lösen sie sich voneinander; aber nur soweit, wie ihre Arme reichen; und schlendern weiter, nah am Wasser entlang. Der Wind ist noch kalt und der Schnee ist noch lange nicht weggeschmolzen doch als Ierás tief Luft holt, meint er einen Hauch von Frühling darin zu erahnen. "Es wird bald Sommer." Er grinst über Kea´s Gesicht, lässt ihre Hand los und beginnt sich wie wild im Kreis zu drehen. "Riechst du es nicht?" Ihr Lachen hallt über den beinahe Menschenleeren Strand und sie macht einen großen Satz, als er auf sie zuspringt. "Na warte." Das Mädchen läuft los und er folgt ihr. Trotz der Haken die sie schlägt erwischt er sie schließlich doch und sie purzeln in einem Knäuel aus Armen und Beinen in den feuchten Sand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 24. Feb. 2004, 22:45 Uhr
Seine Hand die über ihre Seite gleitet bringt ihr Herz dazu schneller zu schlagen und sie ist verwundert darüber, dass er ihre Frage überhaupt beantwortet, denn sie hat keine Antwort erwartet. Trotzdem hört sie gerne was er sagt und lächelt. Als er sie küsst scheint die Welt Meilen von ihnen entfernt und es ist ihr als würden sie auch ohne Flügel fliegen, besteht die Welt doch aus nichts außer ihm. Sie lösen sich voneinander und wandern weiter über den Strand bis Ierás der Frühling in die Nase steigt und er sich kreiselnd über den Sand bewegt. Kea lacht und wird im nächsten Moment verfolgt, sodass sie Haken schlagend über den Strand läuft. Doch Ierás ist schneller und schlingt die Arme um sie, doch der Schwung bringt beide zu Fall.
Ierás Gewicht nimmt ihr beim Aufprall kurz den Atem und liegt dann schwer auf ihr. Sie atmet schwer dank dem schnellen Lauf und ihr Lachen wird von tiefen Atemzügen unterbrochen und schließlich von einem langen Kuss beendet.
Sie sitzen noch lange nebeneinander und schauen aufs Meer hinaus.
Hier haben wir zum ersten Mal richtig mit einander gesprochen. Bei der Erinnerung an den Abend huscht ein Lächeln über Keas Gesicht. Sie war schrecklich nervös gewesen und ihr Herz hatte wie wild geschlagen als er sich neben sie gesetzt hatte. Sie wirft einen Blick zu ihm und lächelt wieder, auch jetzt schafft er es, dass Schmetterlinge in ihrem Magen tanzen, doch er macht sie lange nicht mehr so unbehaglich nervös wie zu Beginn.
Das Schweigen zwischen ihnen ist nicht unangenehm, sondern sagt mehr als manche leeren Worte zwischen Fremden auf dem Marktplatz. Kea legt ihren Kopf auf Ierás Schulter und seufzt leise vor Glück und Zufriedenheit. Sie atmet tief die Luft durch die Nase ein und versucht den Sommer ebenfalls zu riechen, doch alles was ihre Nase aufnimmt ist das Wasser und Ierás eigener Geruch und sie schmiegt den Kopf noch enger an ihn um mehr davon zu haben.
Obwohl der Sand feucht und die Luft, die vom Ildorel zu ihnen getragen wird, kalt ist, sitzen sie lange da. Die Sonne beginnt hinter ihnen unterzugehen und der Himmel färbt sich rot.
Die Sonne heute haben wir zusammen auf und untergehen sehen! Der Gedanke ist angenehm und Kea weiß, dass es gar nichts schöneres für sie geben kann als einen ganzen Tag mit ihm zu verbringen. Als gerade noch die letzten Sonnenstrahlen Talyra erhellen stehen sie auf um langsam nach Hause zu gehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kayara Siebentag am 07. März 2004, 21:31 Uhr
Kayaras Augen ruhen auf dem Ildorel. Für einen Moment lang spürt sie in sich die Sehnsucht nach der Weite des Meeres aufkommen, nach unendlichen Reisen und Abenteuern jenseits aller Gesetze. Solche Wehmut war eine Schwäche, der sie sich gerne hingab.
Wie man es gemeinhin nur morgens macht, streckt sie sich, greift mit ihren Armen weit in die Höhe, lässt dann ihren Oberkörper nach vorne fallen, berührt ihre Zehenspitzen. "Ah!", gibt sie lächelnd von sich, dann lässt sie sich zu Boden plumpsen, blickt zufrieden in den Himmel.
Tagelang war sie untergetaucht gewesen, hatte viel Zeit daran verschwendet, einen Hehler zu finden, ein Unterfangen, dass beinahe hoffnungslos schien, hatte sie sich doch nicht überwinden können, die Unterstadt zu betreten, wobei diese doch wie geschaffen für sie sein musste - so hatte sie gedacht, doch die Tore in die Tiefen erinnerten sie wie nichts anderes an die Hölle, und sie zauderte und zögerte und trat nicht hindurch und schämte sich vor sich selbst für ihre Angst. Aber kurz darauf fand sie eine dunkle, zwielichtige Gasse, und in eines der baufälligen Häuser dort schlüpfte eine vermummte Gestalt, in der Hand etwas, das wie ein prall gefüllter Beutel wirkte, und ihre Neugier war mehr als geweckt, als diese kurz darauf ohne Gepäck zurückkehrte. Um es knapp zu halten: Sie lugte durch eines der glaslosen Fenster des Hauses, wurde ertappt und konnte bei dem alten, hageren Mann, der sie schnappte, für einen guten Preis ihr Diebesgut loswerden, unter der Bedingung, dem Greis ein paar Socken zu stopfen.
Endlich Geld in den Taschen!
Kayara lässt den feinen Sand durch ihre Finger rieseln.
Geld, Geld, Geld.
Wie Musik klingen diese Gedanken in ihrem Kopf hin und her. Sie greift nach ihrem Beutel, zieht die prachtvolle Decke hervor. Die hat sie nicht verkauft. Der Alte hatte kein Interesse - und ihr war es ganz recht.
Seltsam genug, dass ihr das Ding etwas bedeutete, sie musste sich nicht auch noch selbst dadurch befremden, es gar zu vermissen.
Während sie den Stoff befühlt, schließt sie ihre Augen, und während sie die Augen schließt, schlummert sie zufrieden ein...

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kayara Siebentag am 15. März 2004, 12:38 Uhr
... um Stunden später schweißgebadet hochzuschrecken.
Was war das für ein Traum gewesen? Schon entgleitet ihr sein Inhalt. Wovor hatte sie Todesfurcht empfunden? Feuer flackert in ihrer Erinnerung. Rasch untersucht Kayara die Vollständigkeit ihrer Habe, dann springt sie auch schon auf und eilt sich, in die Straßen der Stadt zurückzukehren.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 27. März 2004, 10:35 Uhr
Phelan hat den Abend und die Nacht in einer der Tavernen verbracht und als er am Morgen aufwacht machen sich die paar Gläser Starkbier des Vorabends deutlich bemerkbar. Man sollte meinen, du wüßtest es besser. Mit etwas Mühe packt er seine Habe zusammen, begleicht die Rechnung und als er schließlich die Fuchsstute sattelt, ist sein Kopf beinahe wieder klar. Dennoch führt ihn sein Weg nicht direkt zurück zur Steinfaust.

Es ist noch früh, als er die kleine Stute nach Osten lenkt, hin zu den Ufern des Ildorels und als er schließlich das Seeufer erreicht, wendet er sie nach Norden, weg von der Stadt, bis er die Häuser hinter sich gelassen hat und schließlich nichts mehr um ihn ist als die glatte, glänzende Fläche des Sees in der Morgensonne und das lindgrüne Larisgrün zu seiner Linken. Als er sicher ist, Talyra weit genug hinter sich gelassen zu haben, hält er an und steigt ab. Der weiche Boden federt unter ihm nach und das Pferd mach sich, nachdem er ihr Zaum und Sattel abgenommen hat, auch sogleich über das junge Frühlingsgras her, das im Schatten einer mächtigen Weide nahe des Seeufers wächst. Noch einmal sieht er sich um, dann legt er seine Kleidung ab und kurze Zeit später ist von ihm nichts mehr zu sehen als sein Kopf im Wasser. Der See ist kalt, beinahe eiskalt, wie es Phelan erscheint, aber auch, wenn ihm das Wasser im ersten Moment die Luft nimmt, so würde es ihn wachmachen und erfrischen und er schwimmt, bis die erste eisige Kälte nichts ist als eine unangenehme Erinnerung.

Einige Zeit ist vergangen, ehe er sich wieder angekleidet hat und sich das triefende, lange Haar mit einer dünnen Decke trocknet. Die Frühlingssonne ist noch schwach aber dennoch wärmend und vom morgigen Kater ist nichts mehr zu spüren, als er die Stute wieder gesattelt hat, aufsteigt und zurück nach Talyra reitet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 18. Apr. 2004, 13:28 Uhr
Den ganzen Weg durch die Stadt werden sie immer wieder neugierig beobachtet, doch jetzt wo Kea weiß warum, ist das Gefühl dabei ein ganz anderes. Ihr werdet es auch noch merken... Manche Blicke treffen sie aber schon alleine weil sie kaum zu übersehen sind, die zwei großen Pferde und die beiden jungen Leute ohne Sättel auf ihren Rücken. Kea bearbeitet die Zügel zwischen ihren Händen mit den Fingern. Das Leder wird langsam alt und brüchig, so dass sie bald ein neues brauchen wird, und sie erinnert sich wie mühsam sie und ihre Mutter es damals selbst gemacht haben. Es sieht auf den ersten Blick kaum anders als als jedes andere Zaumzeug, nur dort wo normalerweise die Schnalle für die Trensenringe ist, ist das Leder hier einfach zu Ende. Eine Trense gibt es nicht, es gibt auch keinen Grund dafür denn wenn sie Edanwen etwas sagen will kann sie das tun und wenn er nicht auf sie hören will macht das mit der Trense auch keinen Unterschied.
Als sie am Strand ankommen, lassen sie sich von den Pferderücken gleiten und gehen, Hand in Hand durch den Sand spazieren. Die schweren Stiefel die Kea trägt machen das Gehen durch den Sand mühsam, aber wenigstens verschluckt der Sand das Geräusch das sie sonst von sich geben, erst ein Klopfen wenn sie, zu groß wie sie sind, zu Boden fallen und dann ein Schleifen wenn Kea den Fuß noch weiter nach vorne setzt.
Sie setzen sich nach einiger Zeit in den Sand und Kea vergräbt die Zehen darin.
"Wenn es wärmer wird können wir wieder schwimmen gehen", sagt sie und schaut Ierás hoffnungsvoll an ob er sich es noch einmal antun würde ihre spärlichen, aber wenigstens vorhandenen Kenntnisse aufzufrischen und ihr noch mehr beizubringen. Sie selbst hat wenig Geduld mit ungeschickten Leuten denen sie etwas beibringen muss und sie ist froh, dass Meldis das Handwerk so schnell erlernt hat, auch wenn die junge Frau Kea gegenüber erwähnt hat, dass sie sich wieder etwas auf Reisen begeben möchte.
Kea lässt sich einfach auf den Rücken fallen und denkt darüber nach wie es war, als Ierás ihr das Schwimmen beigebracht hat. Kribbelig, ist das erste Wort das ihr einfällt. Ja, jeder Blick von ihm hat ihren Magen nervös auf und ab springen lassen.
Und was ist daraus geworden?fragt sie sich und wirft einen Blick zu Ierás hinüber der sie schweigend betrachtet. Glück, Liebe und so viel mehr.
Der Ildorel ist von hier nicht anders als von der Stelle an der sie schwimmen geübt haben, der Sand genauso fein und dringt genauso in die Kleidung, nur der Baum mit der seltsamen Spannung die sie nicht zu deuten vermag, fehlt ihr im Rücken. Der ganze Ort hatte irgendetwas sicheres an sich.
Kea schließt die Augen und genießt den Wind der erst die Wellen an Land treibt und dann über ihr Gesicht fegt. In diesem Moment gibt es nur eines das ihr fehlt und so greift sie ohne die Augen zu öffnen mit der Hand zur Seite, zieht Ierás zu sich nach unten und holt sich den Kuss nach dem es sie verlangt.
Etwas später liegen sie Arm in Arm da und sehen den schäumenden Wellen zu.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 18. Apr. 2004, 23:14 Uhr
Er genießt das Gefühl ihres warmen Körpers in seinen Armen und seine Gedanken wandern, ohne es zu wissen in die selbe Richtung, wie Keas zuvor. Sie hatte in Unterwäsche schwimmen müssen und sie hatte bezaubernd ausgesehen, mit roten Wangen und glühenden Augen. "Ich freue mich darauf." Er lächelt versonnen und zieht sie noch ein Stück näher an sich. Dabei fällt sein Blick auf die groben und vermutlich viel zu großen Stiefel. Die sind mir noch nie aufgefallen.. Er stubst ihren rechten Fuß mit seinem eigenem und grinst. "Kannst du damit überhaupt richtig laufen?" Seine Worte lassen sie aufblicken und für einen Moment liegt etwas in ihrem Blick, was er nicht deuten kann. Sie verzieht den Mund zu einem schiefen Grinsen und zuckt nur mit den Schultern. Idiot!
Es dauert einige Minuten, in denen sie schweigend auf den Ildorel hinausschauen, ehe Ierás sich wieder rührt. Sein Blick schweift vom schimmernden Grau- blau des Sees zu den Pferden hinüber. Edanwen und Nigrés verstehen sich gut, stehen dicht nebeneinander und versuchen etwas von dem wenigen, harten Ufergras zu naschen. Die Frühlingssonne scheint zwar, doch hier unten am Ufer weht immer eine kräftige Brise und sie beginnen beinahe gleichzeitig zu frieren an.
"Lass uns irgendwohin gehen, wo es warm ist." Ierás rappelt sich auf und hilft Kea auf die Beine, während die Pferde schon auf sie zukommen. Wieder fällt sein Blick auf ihre Schuhe und wandert dann zum Zaumzeug des Hengstes. "Ich weiß auch schon wohin wir gehen." Sie sieht ihn fragend an, doch er grinst nur. "Warte es ab." Ein unbeteiligtes Gesicht machend hilft er ihr auf den Rücken ihres Pferdes und schwingt sich dann selbst auf Nigrés.

Er führt sie nicht direkt auf die Steinfaust zu und er beantwortet keine ihrer Fragen bezüglich ihres Zieles. "Warte es ab." Ist seine einzige Antwort. Um ihr keine weitere Gelegenheit zum Fragen zu geben treibt er seine Stute in einen schnellen Trab und sie folgt ihm mit ergebenem Blick gen Himmel.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Hedwig am 21. Apr. 2004, 20:26 Uhr
Fröstelnd zieht das Mädchen den Umhang enger um die Schultern und schilt sich voreilig, nur den dünnen Mantel mitgenommen zu haben. Hier am Seeufer ist es doch noch viel frischer als in der Stadt.
Die frische Luft tut gut und Hedwig atmet tief ein und aus, während sie sich dem Wasser nähert. Es sind nur wenige Menschen unterwegs und sie ist durchaus froh über diesen Umstand, will sie doch ihren Gedanken in Ruhe nachhängen und einmal nicht reden müssen.
Das Mädchen hockt sich nahe an die Wassergrenze und hält drei Finger ins Wasser. "Brr!" Das Wasser ist eisig und sie trocknet ihre Finger rasch wieder ab. Etwas abseits des Wassers findet sie einen alten Baumstamm, auf dem sie sich auf ihren Umhang setzt. Ihr Blick wandert über den See und ihre Gedanken in Richtung Steinfaust zu einem jungen Blaumantel mit blondem Haar. Lächelnd erinnert sie sich an die Gespräche mit dem jungen Mann, doch als sie an seine manchmal doch recht schwermütigen Gedanken denkt, weicht dieses Lächeln einem nachdenklichem Gesichtsausdruck.

Hedwig bleibt, bis sie das Gefühl hat Eisklötze statt Füße und Hände zu besitzen. Langsam, innerlich angenehm ruhig und müde macht sie sich auf den Rückweg zur Steinfaust. Die Dämmerung hat schon eingesetzt und das Mädchen beeilt sich in belebtere Gegenden zu kommen als den strand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael_Duinc am 14. Mai 2004, 10:49 Uhr
Es ist bereits Nachmittag, als Máel das Ziel seiner Neugier erreicht. Aufmerksam hat er darauf geachtet, dass Ben nicht die Gelegenheit nutzt, um sich ins Wasser des Ildorel zu stürzen, was er nur durch anhaltende Ermahnungen gewährleisten konnte. Eine kühle Brise vom See, lässt Máel frösteln.

Als Máel das Haus der Geschichten fast erreicht hat, erblickt er eine Frau, die völlig eine Geschichte vertieft zu sein scheint, die sie 2 Kinder vorließt, die nicht weniger gefesselt aussehen.

Der leichte Wind spielt mit den braunen Haaren, die wunderbar mit dem roten glänzenden Seidenkleid harmonieren. Das Gesicht der Frau entzieht sich noch seinen Augen, aber die Situation nimmt Máel gefangen. Mit einer Hand tastet er unbewusst nach seinem Instrument, das auf seinem Rücken hängt. Im Geiste nehmen seine Gedanken Töne an, um diesen Augenblick für immer einzufangen.

Ben allerdings sieht die Sache ganz anders. Könnte eine Hund teuflisch Grinsen, wäre Ben darin ein Meister seines Faches. Mit eiern schnellen Bewegung schießt er davon, und stürzt sich kopfüber in die Fluten.

Das laute Klatschen des Wassers reißt den stummen Beobachter aus seiner Trance.

„Ben!“ zerschneidet Máels Ruf die Stille. Zu spät! Der Hund ist vollkommen ins Wasser eingetaucht und wird sicher den gesamten Sand des Strandes aufsammeln, wenn er das Wasser verlässt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 14. Mai 2004, 14:47 Uhr
Amrún stützt ihre Fersen fest in die Seiten ihres grossen schwarzen Hengstes und lässt ihn das Wasser am Strand mit seinen Hufen aufspritzen, so dass ihre nackten Füsse von dem noch immer eiskalten Wasser des Ildorel nass werden. Wirklich unmöglich! Vater, Du bist mehr als unmöglich! denkt sie bei sich und fast wäre sie von dem ungesattelten Rücken gefallen, weil sie nicht aufgepasst hat. Shenrah ist schon fast verschwunden und sein blutrotes Licht taucht den Ildorel in eine Mischung aus Licht und Schatten, die Wasserobefläche ist ein einziger Wechsel zwischen glänzendem und mattem, roten Metall. Fast sieht es aus, als würde der See eine schimmernde Ritterrüstung tragen, welche von einem harten, blutigen Kampf zeugt, wären da nicht die kleinen, sanften Ringe auf der Oberfläche, die Vendis seinem Bruder Amur im späten Abendlicht durch seinen Atem schenkt. Amrún hat es nicht mehr zu Hause ausgehalten, zu sehr hat ihr Vater auf ihr herumgehackt, weil sie sein Handwerk - den Handel - einfach nicht lernen wollte.

Wie auf der Flucht vor sich selbst reitet sie dem Strand entlang und ihre schwarzen Haare, welche sie beim Reiten offen trägt, schimmern in dem roten Licht, als besässe sie goldene Strähnen. Ihr Kopf ist weit nach vorne gebeugt, während ihr Oberkörper sich perfekt dem Hals des Pferdes anpasst, damit sie noch schneller reiten kann. "Bald wird Alanthala ihren Glanz erstrahlen lassen." flüstert sie ihrem Pferd ins Ohr und es scheint fast so, als würde der Hengst die gehauchten Worte der Halbelbe verstehen. Er schnaubt kurz durch die Nüstern und legt den Kopf dann noch etwas nach vorne, während er seinen Galopp noch mehr beschleunigt. Nahe des nördlichen Endes des Strandes bleibt er auf ein Kommando Amrúns hin stehen und sie lässt sich von seinem Rücken gleiten. Ihr weisses, einfaches Leinenkleid fällt bis zum Boden und wird ebenfalls nicht verschont von den Strahlen der Sonne, während Amrún sich in den Sand setzt und mit ihren nackten Füssen Kreise in diesen malt. Warum kann er bloss nicht akzeptieren, dass ich nicht wie er bin? denkt sie, während sie sich umsieht. Das Haus am nördlichen Ende des Strandes ist ihr schon einmal aufgefallen, doch hatte sie noch nie die Zeit nachzusehen, worum es sich dabei handelt.

Und auch heute wird sie dies nicht tun, denn sie hat noch andere Pläne. So sitzt sie eine Weile einfach schweigend im Sand und blickt auf den Ildorel, während sie den Frieden und die Ruhe geniesst, welche er ausstrahlt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 11:52 Uhr
Als er das Ufer des Ildorel erreicht, steht Ben nur mit den Pfoten im Wasser um zu trinken. Offensichtlich ist ihm heute die Lust auf Schwimmen vergangen. Der Wind hat sich fast vollkommen gelegt und die Oberfläche des Sees gleicht einem Spiegel. Ein einzelner Fisch stört die Ruhe dieses Anblicks, als er aus dem Wasser schießt, um ein Insekt zu fangen. Der Sprung zieht weiter werdenden Kreise, die fast das Ufer erreichen.

Die beiden gehen ein Stück am Wasser lang, als die stille Gestalt am Ufer wieder in Máels Blickfeld gerät. Ich scheine nicht der Einzige zu sein, der noch nicht schlafen kann.

Leise vor sich hin summend, beschließt er, die Frau neben dem schwarzen Pferd anzusprechen, denn er hat noch keine Lust zu schlafen. So geht er noch ein Stück in ihre Richtung, bevor er stehen bleibt.

Deutlich kann er im schwachen Licht der Sterne die schwarzen offenen Haare erkennen, die über die Schultern der schlanken Frau fließen. Sie bieten einen scharfen Kontrast zu dem weißen Leinenkleid, das sich an den Körper der Fremden schmiegt. Gedankenversunken starrt sie auf den See hinaus, und Máel ist kurz unschlüssig, ob er sie stören sollte. Als sie sich durch die Haare fährt, sind für einen kurzen Augenblick spitze Ohren zu sehen, wenn auch nicht so spitz wie Máels eigene Ohren. Eine Halbelbe! Das gibt den Ausschlag, um sie doch anzusprechen.

Khel'Anar! sendet der Elb einen höflichen Gruß, um die Stille nicht zu stören, in der Hoffnung, als Halbelbe ist sie für seine Gedanken empfänglich. Gespannt wartet er ab, wie und vorallem ob sie reagiert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 17. Mai 2004, 14:02 Uhr
"Copria, Fremder." antwortet Amrún ebenfalls in Gedanken, ohne ihren Blick auch nur einen Moment von dem See zu nehmen, auf welchem Alanthala ihren Mantel ausgebreitet zu haben scheint, auch wenn es nur das Spiegelbild desselben ist. "Faeyris hat sich in der heutigen Nacht wirklich Mühe gegeben, dass alles perfekt ist, findet Ihr nicht?" spricht sie leise und in Gedanken versunken, bevor sie ihre blauen Augen - die im Mondlicht fast genauso schimmern wie der Ildorel selbst - auf den Fremden richtet und zu ihm aufsieht.

"Ein wirklich perfektes Heim habt Ihr da. Ich kann mir nicht vorstellen, wo man schöner und ruhiger wohnen kann als in Eurem Haus." fährt sie fort, während ihr Blick kurz auf das Haus der Geschichten geht, um dann die Augen des Fremden wieder zu fixieren. Ein lauer Luftzug lässt ihre schwarzen Haare, welche von dem Sternen einen silbernen Glanz angenommen haben, kurz in ihr Gesicht wehen. Amrún fährt mit ihrem Unterarm vor ihrem Gesicht durch, um die Haare wieder nach hinten zu bringen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 14:42 Uhr
Erfreut nimmt Máel die Gedanken der Halbelbe wahr. "Ihr tragt einen wesentlichen Teil dazu bei, den Anblick perfekt zu getalten!" antwortet der Elb charmant und deutet eine leichte Verbeugung an.

Bei der Erwähnung des Hauses, das sich als Siluette gegen den Nachthimmel abzeichnet, schüttelt er jedoch leicht den Kopf: "Ich bin nur Gast in diesem Haus. Aber wenn ich Glück habe, werdet Ihr mich hier in der nächsten Zeit oft antreffen."

"Darf ich Euch ein wenig Gesellschaft leisten, oder möchtet Ihr die sanfte Umarmung der Nacht lieber alleine genießen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 17. Mai 2004, 14:52 Uhr
Amrún zuckt kurz fast unmerklich mit einer Augenbraue und legt dann den Kopf etwas schief, während sie die Schultern nach oben zieht. "Der Strand ist für uns alle da, setzt Euch ruhig." antwortet sie freundlicher, als ihre Mimik hätte vermuten lassen. Sie richtet ihren Blick einen Moment erneut auf das Wasser und es sieht aus, als würde sie etwas überlegen, bevor sie nach ein paar Sekunden wieder den Blickkontakt mit dem Elben sucht.

"Es ist selten, dass man hier in der Dunkelheit jemanden antrifft, selbst Elben sind zu dieser Zeit selten hier. Allerdings bin ich selbst auch nur zufällig hier, ich ziehe eigentlich Relis' Licht für einen Ausritt vor." spricht sie leise und ihre Stimme klingt fast wie Illiris Flüstern  an einem lauen Sommerabend. Ohne es zu bemerken zeichnet Amrún langsam mit ihren Füssen weitere Kreise in den Sand, welcher vom Wasser des Ildorel schon leicht feucht ist, was ihr kurz ein Frösteln entlockt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 15:45 Uhr
Máel nimmt Platz und achtet sorgfälltig darauf, nicht Sheheras Mantel zu beschmutzen. "Ich genieße gerne die Ruhe der Nacht."

Er registriert die feinen Häarchen, die sich auf der Haut der Halbelbin durch die Kühle der Nacht aufrichten und bedauert, Ihr weder seinen Umhang anbieten zu können, der auch Blut abbekommen hat, noch den Mantel, der ihm nicht mal gehört.

Eine Weile betrachtet er die Kreise, die seine unerwartete Gesellschaft in den Sand zeichnet, bevor er weiter spricht. "Ich freue mich, zu dieser späten Stunde noch etwas Gesellschaft gefunden zu haben. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte schon eine kleine Weile das Vergnügen, Euch von der Terrasse aus zu sehen."

Die Augen des Elben wandern über seine Gesprächspartnerin, um sie besser einschätzen zu können. "Ihr habt den Eindruck erweckt, trüben Gedanken nachzuhängen, wenn mir diese Bemerkung gestattet ist. Bedrückt Euch etwas? Vielleicht hilft es Euch, der Nacht etwas zuzuflüstern."

Seine grünen Augen sind auf sie gerichtet, während er abwartet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 17. Mai 2004, 19:49 Uhr
"Nun..." beginnt Amrún leise, während ihre Augen die des Elben fixieren. "...ja, die Einstellung..." meines Vaters! "...der Menschen betrübt mich. Sie können in ihrem Leben nur so wenig sehen und doch meinen sie, das was sie tun und erreicht haben sei der einzig richtige Weg das Leben zu bestreiten." Ein bitteres Lachen verlässt ihre vom Nachtwind kühlen Lippen, während sie ihren Blick von seinem löst und wieder auf den Ildorel hinaussieht. "Sie bringen dem Leben der Elben so wenig Verständnis entgegen und doch verlangen sie dies uneingeschränkt für sich selbst." fährt sie fort. Ihre Stimme ist nunmehr noch ein Flüstern und einen Moment nimmt ihr Gesicht einen Ausdruck grosser Traurigkeit an, welcher jedoch schnell wieder verschwindet, um Bitterkeit Platz zu machen.

"Und wenn sie sich doch einmal Zeit nehmen für die schönen Dinge des Lebens, dann verblassen die Erinnerungen daran so schnell wie eine Blüte verblüht, die den Armen von Amitari entrissen wurde." Amrún schüttelt für sich selbst den Kopf und sucht dann erneut den Blickkontakt mit dem Elben. "Aber ich denke, ich spreche ziemlich wirr in Euren Augen und sollte vielleicht aufhören über das zu sprechen, was mir gerade durch den Kopf geht." Ein leises Lächeln, das deutlich zeigt, dass es ihr peinlich ist, ihn damit belästigt zu haben, stiehlt sich auf ihr Gesicht und ihr Blick senkt sich zu ihrer linken Hand, welche immer wieder Sand aufhebt und durch die dünnen, langen Finger fliessen lässt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 23:09 Uhr
"Ich verstehe, was Ihr meint. Ich habe viele Jahre unter Menschen verbracht. Ihre Sichtweise wird ihnen durch Ihre Lebensspanne aufgezwängt." Maél macht eine kurze Pause und hält seine Hand unter den rieselden Sand, der sich seinen Weg durch die Finger der Halb-Elbin sucht. "Wie der Sand, der durch Eure Finger rieselt, spüren sie, wie ihre Zeit verrinnt. Nie dürfen sie verweilen. Für sie gibt es meistens keine zweite Chance, wenn sich ihr Weg als falsch herausgestellt hat."

Er schaut der Unbekannten in die Augen: "Aus diesem Grund wollen sie denen, die sie lieben dieses Leid ersparen. Daß sie damit erst Leid auslösen, ist ihnen kaum bewußt."

Sein Blick in ihre Augen wird fester: "Ihr braucht Euch nicht zu sorgen. Ich sagte doch, Ihr flüstert es nur der Nacht."

"Was haltet Ihr davon, wenn Ihr mir morgen die Stadt zeigt. Vielleicht kann ich Euren Kummer im Licht des Tages vertreiben.", fragt Máel unternehmungslustig.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 17. Mai 2004, 23:16 Uhr
"Der Weg des Einen ist meistens aber nicht der Weg des Andern." spricht Amrún leise weiter und zieht unbewusst ihre Hand zurück, als der Fremde seine dieser nähert. Sie fährt mit der Hand über ihr Leinenkleid, um diese vom Sand zu befreien und richtet dann den Blick in Richtung Mond. "Und wenn sie sich einmal die Zeit nehmen würden, all das Schöne wirklich zu sehen, was es auf dieser Welt gibt, dann wüssten sie das automatisch."

Amrún scheint kurz etwas abwesend, bevor sie ihren Blick wieder dem Elben zuwendet. "Doch verzeiht... mein Name ist Amrún en Elin." sagt sie freundlich lächelnd, wobei ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern ist und ihre Augen scheinbar von innen heraus zu strahlen scheinen. "Und ja... ich habe in dieser Stadt sonst sowieso nicht allzuviel zu tun und würde sie gerne einem Fremden zeigen, ich bin schon so lange hier..."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Mai 2004, 23:38 Uhr
Der Elb registriert das Zurückziehen der Hand und geht wieder etwas auf Abstand, um bei seiner Gesprächspartnerin kein Unbehagen auszulösen. Ein freundliches Lächeln, deutet eine stumme Entschuldigung an.

"Ich kann sie in soweit verstehen, daß sie in der kurzen Zeit, die ihnen bleibt, soviel erreichen wollen, daß sie rennen müssen, um mit ihren eigenen Erwartungen Schritt zu halten.", sinniert Máel weiter, und sein Blick wandert hinaus auf das Wasser, "Stehenbleiben, sich Zeit nehmen für das Schöne, das sie umgibt, verstärkt ihr Gefühl, sich vom Ziel zu entfernen. Den Weg als Ziel zu erkenne, bleibt ihnen wohl versagt."

"Aber verzeiht meine Manieren. Ich wollte Euch meinen Namen nicht vorenthalten, doch dachte ich mir, daß es manchmal leichter ist, sich einem Fremden anzuvertrauen, ganz so, als würdet Ihr Eure Gedanken mit diesem See teilen, der uns diese wunderschöne Nacht erst ermöglicht hat."

Seine Augen wandern zurück zu ihr: "Ich freue mich Euch kennenzulernen, Amrún en Elin. Nennt mich...", das Zögern dauert nur einen Wimpernschlag, und doch ist es für einen scharfen Beobachter spürbar,"...Thalareth. Und es ist mir eine Ehre, daß Ihr mich herumführen wollt. Ich bin sicher, Eure Kenntnis gepaart mit Eurem Auge für das Schöne wird mir die vielfälltigsten Eindrücke offenbaren." Sein warmes Lächeln unterstreicht die Ehrlichkeit, die in allen seinen Worten liegt, die sich nicht auf seinen Namen beziehen.

"Wo kann ich Euch morgen antreffen?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 18. Mai 2004, 08:09 Uhr
Amrún nickt nur noch auf Thalareths Worte über die Menschen. Wahrscheinlich hat er recht. Ich sollte wohl doch noch mehr Verständnis für meinen Vater aufbringen als ich es sowieso schon tue. denkt sie bei sich, während ihr Lächeln etwas breiter wird und ihren Gesichtsausdruck aufhellt. "Wenn Ihr fremd in Talyra seid wird es wohl das Beste sein, wir treffen uns in der Goldenen Harfe. Ich werde morgen, wenn Shenrah hoch am Himmel steht, im Harfengarten auf Euch warten."

Ein kleines Nicken ihrerseits zeigt deutlich, dass sie sich auf den morgigen Tag freut, jedoch kann man nicht genau erkennen, ob die Freude dem Fremden gilt oder doch eher der Tatsache, dass sie etwas zu tun haben wird. Langsam erhebt sie sich aus dem Sand und nun merkt sie auch, dass die Kälte der Nacht wohl doch noch grösser ist als sie gedacht hat. Ihre Beine fühlen sich kühl an und sie hat Mühe, die Knie richtig gerade zu biegen, doch lässt sie sich nichts anmerken. "Sheilair möge Euch an seinen schönen Träumen teilhaben lassen." sagt sie lächelnd mit einer angedeuteten Verbeugung, bevor sie sich schwungvoll auf den nackten Rücken ihres Rappen schwingt. T'Anar ôr ti schickt sie ihm zum Abschied in Gedanken, während ihr Rappe sie schon im Galopp in Richtung Stadt trägt und dabei erneut das Wasser des Ildorel aufwirbelt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 18. Mai 2004, 14:32 Uhr
"Ich werde dort nach Euch Ausschau halten.", Während sich Máel auch erhebt und wieder eine seiner grazielen Verbeugungen zeigt.

Mit einem ämusierten Lächeln nimmt der Elb den Stolz von Amrun zur Kenntnis, weil sie sich wegen der Kälte keine Blöße geben will. In seinem Gesicht spiegelt sich allerdings Sorge,ob sie sich nicht verkühlt hat.

"Möge das Licht der Sterne Euch den Weg erhellen, auf all Euren Pfaden, ehrenwerte Amrun.", antwortet er mit einem Lächeln das auch aus seinen Augen zu strahlen scheint.

Ayares t'isdiores schwingen seine Gedanken in Ihrem Kopf nach, als sie auf ihrem Rappen davon schießt. Einen Augenblick schaut der Elb, der nun selbst nur noch ein Schatten in der Nacht ist, hinter ihr her, bevor er mit Ben zum Haus zurück trottet.

Vielleicht habe ich heute mal eine erholsame Nacht! graut es ihm beim Gedanken an seine bevorstehende Nachtruhe.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 20. Mai 2004, 13:16 Uhr
Wie Aurian an den Strand gekommen ist, weiss sie eigentlich gar nicht. Es ist, als hätten ihre Füsse den Weg ganz allein gefunden. Ruhig und friedlich liegt das Ufer des Ildoriel vor ihr. Der Sand glitzert weiß in der Frühlingssonne. Niemand ist zu sehen und die Stille ist wohltuend im Vergleich zu dem Trubel, der heute in der Steinfaust herrscht. Langsam schlendert sie den Weg zum Wasser hinunter.
Direkt am Wasser befindet sich ein großer Stein, auf den sich das Mädchen setzt. Ihr Blick schweift über das stille Blau des Sees. Lestat de Winter ... Elbenblut ... nicht altern ... Fähigkeiten Immer wieder wehen die Fetzen des Gespräches vom letzten Abend durch ihre Gedanken. Ich habe mir erhofft, dass ich hier meine Identität finde. Aber ich habe nie geglaubt, dass das alles so kompliziert ist. Mit Schauern denkt sie an all den Ärger, der ihr noch bevorstehen könnte, schon allein durch die Person ihres Vaters. Von ihrer elbischen Hälfte ganz zu Schweigen. Aurian hat überhaupt keine Ahnung von diesem Volk, seiner Mentalität, seiner Lebensweise ud Kultur. Und mit einem MAl soll ich zum Teil eine von ihnen sein? So in Gedanken versunken bemerkt sie die Reiterin nicht, die über den Strand getrabt kommt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 20. Mai 2004, 13:32 Uhr
Äusserst vergnügt schlendert Cleyron am Flussufer entlang, vornehmlich im Schatten. Auch wenn die Sonne ihm nicht wirklich schaden kann, mögen muss er sie deswegen nicht, oder?
An seiner Seite schlenkert wieder sein Schwert. Repariert und zu seiner vollsten Zufriedenheit. Auf die nächsten 50 Jahre..., denkt er mit einem versonnenen Lächeln. Wenn er ehrlich sein soll, hätte es ihn doch irgendwie mehr als nur gestört, sich eine neue Waffe zulegen zu müssen. Vielleicht wird er wirklich sentimental auf seine alten Tage. Ja, und genau da vorne ist der beste Beweis dafür...
Etwas verwirrt sieht Cleyron zu dem Stein hin, auf dem eine junge Frau sitzt, die er allerdings nur von hinten sieht. "Das muss nicht unbedingt Aurian sein...", nuschelt er mehr aus Trotz als aus Überzeugung. Ach?, fragt die Stimme mal wieder mit ihrem hämischen Unterton. Und wessen Geruch bist du dann seit dem Stadttor gefolgt? Wem willst du denn bitteschön erzählen, dass du hier nur langgegangen bist, um die schöne Aussicht zu bewundern?
Cleyron verzieht das Gesicht, schnuppert aber dennoch einmal probehalber. Es stimmt, er hat diesen Geruch schon sehr lange in der Nase, aber geachtet, hat er darauf nicht. "Wenn überhaupt, dann bin ich ihm unbewusst gefolgt und ich dachte eigentlich, mein Unterbewusstsein wäre dein Revier?"
Die Stimme antwortet nicht mehr, sondern zieht sich leicht schmollend zurück, was dem Ehemaligen nur recht ist, der ein paar Schritte weiter auf das Mädchen zugeht. In der Ferne erkennt er eine Reiterin auf einem Rappen, aber er kümmert sich nicht sehr darum.
"Aurian?", fragt er leise und legt ihr eine Hand auf die Schulter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 20. Mai 2004, 13:36 Uhr
Kea sucht sich den schnellsten Weg durch die Gassen zum Strand. Immer wieder richtet sie beruhigende Worte an Edanwen, doch der Hengst ist zu aufgeregt um sich zu beruhigen. Er wölbt den schlanken Hals, spitzt die kleinen Ohren und seine federnden Trabschritte sind so schnell wie er es sich durch die Leute hindurch gerade noch erlauben kann. Fast schon bereut Kea es kein Zaumzeug mitgenommen zu haben, aber sie weiß auch, dass sie wenn Edanwen in einer solchen Stimmung ist, mit oder ohne Zaumzeug die gleichen nichtigen Aussichten hat etwas zu bewirken. Auf den Gassen näher beim Strand wird es langsam ruhiger und die Tritte des Hengstes werden länger und schneller, er hebt den Kopf und als er den ersten Sand unter den Hufen hat sprengt er los. Kea drückt die Knie und die Oberschenkel zusammen um sich über dem Pferdehals nach vorne zu beugen, die Hände in der langen flatternden Mähne vergraben. Edanwen steuert direkt auf das Wasser zu das schon bald unter seinen Hufen aufspritzt und Keas nackte Füße trifft. Das Mädchen muss sich gut fest halten als der Hengst ein Stück in die Luft steigt um sich auf den Hinterbeinen herum zu werfen und am Ufer entlang zu fegen. Kea richtet sich gerade auf, streckt die Arme beiseite und schließt die Augen. Für einen Moment existiert nichts auf dieser komplizierten Welt, außer dem Pferd, dem Wind und ihr.
Plötzlich macht das große Pferd unter ihr einen Satz zur Seite, ein Stück ins Wasser hinein und Kea reißt erschrocken die Augen auf. Sie krallt die Hände in die Mähne und schaut auf das Hindernis vor ihnen.
Auf einem Stein im See, der für den Hengst noch ein überwindbares Hindernis gewesen wäre, sitzt ein junges Mädchen und sie fährt genauso erschrocken zusammen wie Kea, als hätte sie der Hengst ebenfalls aus ihren Gedanken gerissen.
Abendwind! Man kann Hindernissen die sich einem in den Weg stellen auch schon viel früher ausweichen, nicht erst im letzten Moment!" Keas Stimme in Edanwens Kopf ist nicht wirklich böse, nur ein bisschen schärfer als gewöhnlich, der Schreck sitzt ihr noch in den Gliedern. Aber eigentlich weiß Kea, dass ihre Worte nichts bringen, es ist als würde sie der Hengst nicht verstehen so hält er sich an solche Bitten Keas. Das Mädchen weiß, dass Edanwen solche Manöver liebt und immer auf alles zurast bevor er im letzten Moment ausweicht, er war eben schon immer etwas eigen.
"Verzeiht!" ruft Kea aus, als sie in die großen grünen Augen der jungen Frau auf dem Stein schaut, doch als sie das Wort gerade erst ausgesprochen hat erstarrt sie und ihr bleibt der Mund einen Moment offen stehen. Sie spürt ihr Herz plötzlich unheimlich fest in ihrer Brust schlagen, als würde es versuchen durch den Brustkorb zu brechen. In diesem Augenblick ist Kea sich nicht sicher, ob es ihr Blut ist das in ihren Ohren rauscht, oder doch die Wellen des Ildorel.
"Aurian", formen ihre Lippen, und Kea weiß nicht mehr ob sie es wirklich ausgesprochen hat. Ihr ist als würden die Erinnerungen an ihr Leben im Dorf über sie hereinbrechen, böse Worte, wütende Blicke und sie fühlt die Angst.
Nein, das hab ich hinter mir gelassen, wieso ist sie hier? Ich wollte niemanden mehr wieder sehen... außer meiner Familie und das kann ich nicht mehr!
Kea würde am liebsten die Fersen in Edanwens Bauch treiben und ihn anflehen fort zu laufen, aber sie strafft sich, streicht dem Hengst der noch immer danach lechzt zu laufen über den Hals und hält sich mit zittrigen Händen in der Mähne fest. Erst jetzt registriert Kea auch die zweite Person neben Aurian.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 20. Mai 2004, 13:44 Uhr
Was ihre empathischen Fähigkeiten angeht, ist es wirklich nicht weit her, oder liegt es daran das Cleyron kein - lebendiger - Mensch ist? Jedenfalls hat Aurian sein Näherkommen wie schon einige Male nicht bemerkt und als er ihr sanft die Hand auf die Schulter legt, zuckt sie wie von der Tarantel gestochen zusammen. Als sie sich aber umwendet und in sein Gesicht sieht zieht ein Lächeln über ihr Gesicht. Unbewusst hat sie es sich so sehr gewunschen, ihm zu begegnen. Irgendwie ist ihr, als wäre er im Moment die einzige Person, dessen Nähe ihr helfen könnte. "Cleyron" Sie spricht den Namen nur leise aus, aber sie ist sich sicher, das er sie versteht. Gleichzeitig rutscht sie etwas zur Seite und gibt ihm so die Möglichkeit, sich neben sie zu setzen. Der Blick den sie ihm aus ihren grünen Katzenaugen zuwirft, ist voll Unsicherheit. Ihre Erinnerung kehrt zurück zu jenem Abend, an dem er ihr seine Vampirsidentität offenbart hat. Nun bin ich wohl dran, ihm zu sagen was ich bin. Und das obwohl ich es selbst noch nicht begreifen kann! Leicht hilfesuchend blickt Aurian Cleyron an. Wie soll sie nur anfangen?

Für den Moment wir ihr diese Entscheidung aber abgenommen, als ein mächtiges Pferd auf sie zugestürmt kommt und knapp vor ihr scheut. Die Entschuldigung der jungen Frau auf seinem Rücken vernimmt sie nur am Rande, denn als sie in ihr Gesicht blickt, zuckt sie zusammen. Blankes Entsetzen spiegelt sich in deren Zügen und auch Aurian wird kalkweiß. Alles scheint sich um sie zu drehen. Das Mädchen vor ihr ist niemand geringerer als Kea, die Tochter des Schmiedes aus ihrem Heimatdorf! Vor Schreck bringt sie kein Wort heraus und unbewusst klammert sie sich an Cleyrons Hand. Bei allen Göttern, das darf nicht sein! Innerhalb eines Tages bricht ihre ganze Vergangenheit über sie herein wie eine Flutwelle.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 20. Mai 2004, 14:15 Uhr
Als das Pferd direkt vor Aurian scheut, will Cleyron bereits auffahren und der Frau sonst was an den Kopf schmeißen (warum er so übertieben reagiert, verdrängt er rasch an den Rand seines Bewusstseins), als diese ganz leise den Namen Aurian's flüstert.
Die Hand des Mädchens klammert sich plötzlich förmlich an seine und als er sich umdreht, zuckt er bei dem Anblcik ihres Blutleeren Gesichtes zusammen. Sie sieht schon beinahe so aus, wie eine seines Volkes.
Er versucht ihr beruhigend zuzuslächeln , steht auf und zieht sein Schwert, wobei er sich ganz bewusst so stellt, dass er Aurian's Sicht auf die Frau verdeckt. Ihre Hand lässt er dabei allerdings nicht los.
"Ich weiß nicht, wer ihr seid, oder was ihr wollt.", beginnt der Ehemalige mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen. Er deutet eine Verbeugung an, bei der er kurz das Pferd und die Frau einschätzt. Entschuldigung!, plärrt die Stimme bereits wieder los. Was soll das? Die Frau hat dir überhaupt nichts getan! /Ich denke du bist derjenige, der immer nach Blut schreit./, antwortet Cleyron spitz, aber auch nur in Gedanken. Die Frau scheint seines Ermessens nach, nicht sehr gefährlich zu sein, aber er lässt sie trotzdem nicht aus den Augen. Er grinst, wobei er seine Eckzähne so deutlich wie nur irgend möglich zur Schau stellt. "Mein Name ist Cleyron, Vampir und Stadtgardist im Dienste der Steinfaust." Sein Blick schweift zu dem Hengst ab, der anscheinend etwas unruhig wird. "Mir scheint, ihr habt euer Pferd nicht allzu gut unter Kontrolle. Sowas kann sehr leicht ins Auge gehen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 20. Mai 2004, 14:31 Uhr
Aurian blickt nicht weniger erschrocken zurück als Kea sie ansieht und mit einem mal fällt Kea ein was passiert ist. Von einem Tag auf den anderen waren sie ihr nicht wohler gesonnen als mir. Sie versucht krampfhaft zu überlegen wir Aurian ihr damals gesonnen war, aber alles was ihr einfällt ist, wie Kenor Aurian gesonnen war, und das war durchaus positiv gewesen. Kenor war noch ein Junge gewesen, da war er in Aurian verliebt und auch später war es ihm nicht ganz eins gewesen, wenn sich die jungen Männer nach dem hübschen Mädchen umgewandt hatten.
Edanwen macht einen Satz zurück als der bleiche Mann bei Aurian sein Schwert zieht und damit auf sie zielt.
Kea kennt den Mann gar nicht, und trotzdem verbindet sie seinen Unmut gegen sie sofort mit Aurian und der vergangen Zeit, auch wenn das völliger Unsinn ist.
>Mein Name ist Cleyron, Vampir und Stadtgardist im Dienste der Steinfaust. Mir scheint, ihr habt euer Pferd nicht allzu gut unter Kontrolle. Sowas kann sehr leicht ins Auge gehen.< Kea zuckt leicht zusammen als er sagt, dass er ein Vampir sei und die Eckzähne kurz aufblitzen lässt. Elben, Drachen und jetzt Vampire. Götter, was hat mich nur nach Talyra verschlagen? Der Wunsch einfach davon zu reiten wird in Kea immer stärker, aber sie strafft sich schließlich und schafft es tatsächlich ab zu steigen. Edanwen legt die Ohren an und versucht sich zwischen Kea und Cleyron zu schieben. "Ich bin Kea, Hufschmiedin im Dienste der Pferde und mein Pferd hat sich den Göttern sei Dank meistens selbst unter Kontrolle!" Ihre Beine sind ganz weich und zittrig, als sie spricht, aber das liegt mehr daran, dass er ein Vampir ist, als daran, dass er ein Stadtgardist ist, schließlich wäre das wenigstens eine gute Geschichte: Geliebte des Stiefsohns des Lord Commanders von Stadtgardist gebissen....

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 20. Mai 2004, 15:38 Uhr
Als Cleyron mit gezücktem Schwert aufspringt, um sich schützend zwischen sie und Kea zu stellen, macht Aurians Herz einen kleinen Sprung. Nur undeutlich nimmt sie den kleinen Wortwechsel zwischen den beiden wahr. Sie spürt nur, dass er weiter ihre Hand hält und das gibt ihr Mut. Als Kea absteigt, erhebt sich Aurian ganz langsam, wobei sie sich fast noch mehr an Cleyron klammert als zuvor. Mühsam schafft sie es ihre Schultern zu straffen. "Ich grüße dich Kea!" nur mühsam und sehr leise bringt sie hervor. Bilder schießen durch ihren Kopf: Nacht, Nieselregen, Flucht, hinter sich eine wütende Meute. Und das Gefühl der Angst, dass sie damals getrieben hat und wahrscheinlich ihre Rettung war. Denn sonst hätte sie die Woge der Wut überrollt und erschlagen - was sicher im Sinne des aufgebrachten Dorfvoolkes war. Aber sie war nicht dabei! Diese Erkenntnis schießt mit einem Mal durch ihr verwirrtes Hirn und mit einemal erinnert sie sich daran, dass Kea immer die Aussenseiterin gewesen war. Aurian entspannt sich leicht. Von ihr würde wohl weniger Gefahr ausgehen - hoffentlich. Denoch ist sie froh, das Cleyron da ist, der einen ziemlich bedrohlichen Eindruck macht und die Eckzähne mit seinem Schwert um die Wette blitzen lässt. Hoffentlich tut er jetzt nichts Unbesonnenes! Wie zur Beruhigung legt Aurian ihm ihre Hand auf den Arm und merkt erst jetzt, wie sehr sie zittert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 20. Mai 2004, 18:11 Uhr
Ich grüße dich Kea.
Aurian's Stimme klingt seltsam kraftlos, was Cleyron's Stimmung nicht unbedingt hebt, aber irgendetwas sagt ihm, dass die Frau Aurian nicht böse gesonnen ist, auch wenn sie jetzt noch so sehr zittert, was er um so deutlicher merkt, als sie eine Hand auf seinen Arm legt.
Er sieht Aurian nur kurz an und blickt dann wieder zu der Hufschmiedin hinüber. Kea... Ihm ist, als hätte er den Namen schon mal irgendwo aufgeschnappt, auch wenn er damals vermutlich nicht hingehört hat. Wahrscheinlich beschlägt sie auch die Pferde der Steinfaust, oder so.
Langsam senkt er das Schwert und zieht die Lefzen zurück, dennoch büsst sein Anblick nichts von seiner Bedrohlichkeit ein und wenn diese nun auch nur noch von seinen Augen und seiner Aura ausgeht.
"Nun", beginnt er schließlich in einem Tonfall, der offensichtlich versöhnlich wirken soll, in Wirklichkeit jedoch immer noch den scheelen Beigeschmack von Angriffslust beherbergt. "wie's aussieht kennt ihr beiden euch ja schon, also scheint eine Vorstellung überflüssig. Dennoch würde ich gerne wissen, warum ihr euch anstarrt, als würde euch einer meiner seelenlosen Verwandten gegenüberstehen. So furchterregend wirkt ihr auf mich nämlich nicht."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 20. Mai 2004, 18:43 Uhr
Ganz langsam entspannt sich die Situation ein wenig. Cleyron senkt sein Schwert und versteckt die Zähne wieder hinter den Lippen als Aurian ihm eine Hand auf den Arm legt. Dass Aurian genauso zittert wie sie selbst merkt Kea gar nicht, denn sie so nervös, dass sie innerlich flattert wie ein kleiner Vogel bei seinen ersten Flugversuchen. Langsam bemerkt Kea, dass sie seit sie vom Pferderücken gestiegen ist, bis zu den Knien im Wasser steht und der untere Teil des Kleides immer schwerer wird. Das nasse Kleid scheint ihr plötzlich wie ein unüberwindbares Gewicht und sie macht die wenigen Schritte hinaus aus dem kalten Wasser. Edanwen folgt ihr, immer so dicht an ihr, dass Kea jeden Moment aufspringen könnte um davon zu reiten.
>Nun, wie's aussieht kennt ihr beiden euch ja schon, also scheint eine Vorstellung überflüssig. Dennoch würde ich gerne wissen, warum ihr euch anstarrt, als würde euch einer meiner seelenlosen Verwandten gegenüberstehen. So furchterregend wirkt ihr auf mich nämlich nicht.<
Er hat recht, du musst dich deiner Vergangenheit stellen und Aurian hat dir ja nun wirklich nichts getan. Zwar soll diese Art des positiven Denkens irgendwie aufbauend wirken, aber Kea fühlt sich kaum besser. Sie atmet tief durch und legt dann Edanwen die Hand auf die Schulter. Wenn du möchtest vertritt dir die Beine, wir treffen uns später um heim zu gehen!
Der Hengst lässt sich das nicht zwei Mal sagen und Kea sieht lächelnd zu wie er mit einem leisen Wiehern und aufgestelltem Schweif im Trab davon schwebt. Angeber! Der Rotbraune macht einen Satz ins Wasser und galoppiert, das Wasser um die Beine, den Strand hinauf.
Für diesen kurzen Moment hat Kea beinahe vergessen wer nun neben ihr steht, ihre Vergangenheit in menschlicher Form. Der Unterton in Cleyrons Stimme macht sie fast schon wütend und sie hebt unwillkürlich eine Augenbraue.
"Warum ich dreinschaue wie ich es tue geht nur mich etwas an, niemanden sonst", zischt sie und ist froh, dass ihre Stimme nicht zittert, die auf sie gerichtete Schwertspitze hat sie doch nervöser gemacht als sie sich selbst eingestehen will. Villeicht waren es aber auch die Eckzähne des Vampirs, sogenau ist das für Kea nicht mehr festzustellen. Um sich nicht noch von dem Vampir wahnsinnig machen zu lassen wendet sie sich an Aurian.
"Sei mir ebenfalls gegrüßt, Aurian! Es ist schon einige Zeit vergangen seit wir uns das letzte Mal gesehen haben." Nach dem Vorfall mit Aurian waren die Menschen des Dorfes noch aufgebrachter als sonst gewesen. Kea kann sich noch gut an den Aufrur erinnern als man gemerkt hat, dass Aurian davon läuft. Aber ihre Familie lebt wenigstens noch... Einen Moment richtet sich ihre Wut gegen Aurian, denn wäre sie nicht gewesen wären die Menschen damals nicht so augebracht gewesen, dann wären ihre Mutter und ihr Bruder noch am Leben. Nein, ich darf sowas nicht einmal denken, Aurian kann nichts dafür, sie hat nichts getan, es waren nur diese engstirnigen Leute... diese Mörder! Kea senkt die Hände die sie unbewusst gehoben hat als wolle sie Aurian an die Gurgel gehen und ringt sich ein Lächeln ab.
"Bist du schon lange in Talyra? Ich hoffe es ist dir gut ergangen, seit..." Sie spricht nicht weiter, es scheint ihr plötzlich unhöflich darauf anzuspielen. Kea schlägt die Augen nieder und blickt über den Sand als würde sie irgendetwas bestimmtes suchen. Irgendwo in der Ferne hat Edanwen die Richtung gewechselt und kommt wieder zu ihnen zurück.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 20. Mai 2004, 23:40 Uhr
>Bist du schon lange in Talyra? Ich hoffe es ist dir gut ergangen, seit...< Keas Frage hängt ebenso in der Luft wie die Cleyrons, der sich nun aber etwas entspannt hat, nichts desto weniger die Schmiedin aber immer noch bedrohlich anfunkelt. Aurian atmet tief ein. In den vergangenen Minuten hat sich ihr Griff um die Hand des Vampirs etwas gelockert, nun wird er wieder fester. Wie an einen Rettungsanker klammert sich das Mädchen an ihm fest, als könnte er sie durch seine bloße Gegenwart vor der Macht der Vergangenheit beschützen.
"Ich bin noch nicht lange hier, erst einige Siebentage." antwortet sie schließlich. "Zuvor habe ich mir etwas die Immerlande angesehen. Etwas beschwerlich aber ...im Großen und Ganzen ist es mir gut ergangen!" Der zittrige Unterton und der schmerzliche Ausdruck in ihren Augen strafen diese Worte Lügen. Selbst einem Blinden wäre aufgefallen, das sie lügt - etwas was Aurian noch nie gut gekonnt hat.

Das Mädchen spürt, wie ihre Knie immer weicher werden. Das Zittern ihrer Hände versucht sie krampfhaft  zu verbergen und zu diesem Zweck krallt sie sich unbewusst noch fester an Cleyrons fest, aber auch um nicht umzukippen, den irgendwie dreht sich alles um sie wie in einem Wirbel aus Gegenwart und Vergangenheit, Erinnerung und Realität. Sie fühlt sich mit einem Mal so hilflos. Warum kann mich die Vergangenheit nicht einfach in Ruhe lassen? War das alles gestern noch nicht genug Dennoch schafft sie es, Kea nochmals anzusprechen. "Und wie ist es Euch ergangen? Es hat Euch ja nun anscheinend auch in die Stadt verschlagen!" Die Formulierung dieser Worte kostet Aurian so unendlich viel Kraft und dementsprechend brüchig klingt ihre Stimme. In der Ferne sieht sie Keas Pferd, das sich, nachdem es sich etwas ausgetobt hat, wiieder der Gruppe nähert. Das Tier schnaubt unwillig. Es spürt die Spannung, die in der Luft liegt. Der Hengst stellt sich neben die Schmiedin, als wolle er sie beschützen und Aurian erinnert sich, das das Mädchen schon immer einen besonderen Draht zu Pferden gehabt hat.  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 23. Mai 2004, 14:52 Uhr
>Und wie ist es Euch ergangen? Es hat Euch ja nun anscheinend auch in die Stadt verschlagen!<
Kea nickt auf Aurians Worte hin mit dem Kopf. "Ja, ich bin auf direktem Weg nach Talyra gekommen, seit dem Shenrah Fest letzten Jahres bin ich hier." Sie lächelt bei dem Gedanken an das Pferderennen und an Ierás. Edanwen gesellt sich wieder zu ihnen, den Körper dicht an Kea gedrängt und den Kopf immer wieder zwischen die Schmiedin und Aurian drängend, die er aber scheinber noch für ungefährlicher hält als den Vampir, denn bei jeder Bewegung des Ehemaligen legt er kurz die Ohren an.
Schon gut Abendwind, wenn wir gehen wollen können wir das tun, wir sind so schnell fort wie der Wind wenn es sein muss, nur keine Sorge! Sie spürt unter ihrer Hand auf seiner Schulter wie sich die Muskeln des Pferdes langsam etwas entspannen und Kea streicht ihm noch zusätzlich über den Hals bis die Ohren nicht mehr ständig nach hinten klappen sondern je eines zu Cleyron und eines zu Kea gerichtet ist. Sicher spürt er einfach, dass ich nervös bin, auch wenn er Fremde nicht liebt, ist er nie so abweisend gewesen. Außer es versucht einer aufzusteigen, vielleicht. Aurians Blick auf ihr reißt sie aus ihren Gedanken und Kea fährt beinahe unmerklich zusammen, weil ihr Geist sich mal wieder so weit von der Realität entfernt hat.
"Es ist mir gut ergangen", sagt sie und ihr gezwungenes Lächeln passt gut zum Gesammtbild, denn in Keas Gesicht kann man lesen wie in einem offenen Buch und sie war noch nie gut darin Gefühle zu verbergen. Ja, gut war alles bis vor zwei Tagen, als ich meine Familie verloren habe und ich nicht mehr weiß was ich bin, als ich einfach glücklich verliebt war.... Aber du bist jetzt auch noch glücklich verliebt Kea.... Ja, aber trotzdem bin ich traurig, wegen Mutter und Tiuri.
Wieder spürt sie die unseligen Tränen in sich aufsteigen und sie blinzelt, schaut in den Himmel und wischt sich wie zufällig über die Augen. Glücklich siehst du aus Kea! Ihre nackten Zehen graben sich in den feucht kalten Sand und ein Schauer jagt ihr über den Rücken. Plötzlich sehnt sich Kea nach der Sicherheit der Schmiede, nach Ierás' Umarmung und der Wärme des Feuers in der Küche. Sie umfasst ihre Arme mit ihren eigenen Händen und drückt sie fest gegen den eigenen Körper während sie sich gegen Edanwens Schulter lehnt und versucht wenigstens einen kleinen Teil des Armes unter der Mähne zu verstecken.
Nach einiger Zeit bemerkt Kea wie sich Aurian an dem Stadtgardisten regelrecht festklammert. Es erinnert sie an die Art wie sie sich manchmal an Ierás schmiegt und selbst jetzt, wo die Situation wenig romantisch ist, scheint diese einfache Berührung Aurians doch viel vertrauter zu sein als die eines einfachen Mädchens zu einem Stadtgardisten. Auf Keas Gesicht taucht ein etwas schiefes Lächeln auf und sie erinnert sich an Kenor und an seine schwärmende Liebe für Aurian.
"Mein Bruder, Kenor, du erinnerst dich doch, ist übrigens in der Stadt, das kommt nicht häufig vor, wenn du willst kannst du uns gerne besuchen kommen. Ich bin sicher er wird sich freuen." Ja und ich? Ich bin so unhöflich! "Und ich natürlich auch!" fügt sie schnell dazu und lächelt, diesmal sogar ehrlich, auch wenn es nicht wirklich herzlich wirkt. "Allerdings ist er wohl nicht mehr lange hier!" Sagt sie, denn sie weiß nicht ob sie glücklich wäre, stünde Aurian einfach vor ihrer Türe und sie müsste dann der Höflichkeit halber mit ihr sprechen. Außerdem glaubt Kea nicht, dass ein solcher Besuch im Sinne Aurians wäre, zu mindest vermutet sie das in Anbetracht des Ausdrucks in Aurians Gesicht.
Sie sieht aus als wäre ich ein Geist... naja, vielleicht liegts ja an dem Vampir! Sie muss beinahe grinsen bei ihren hämischen Gedanken und ruft sich dann zur Ordnung, schließlich ist er ein Stadtgardist und sollte mit genügend Respekt behandelt werden, auch wenn er ihr nichts dergleichen entgegen bringt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 23. Mai 2004, 15:02 Uhr
Langsam aber sicher bekommt Cleyron das Gefühl, er würde Aurian mehr tragen, als dass sie wirklich noch aus eigener Kraft stehe. Und was beinahe noch schlimmer ist: Irgendwie scheint es hier niemanden zu geben, der bereit wäre, ihn mal aufzuklären! Der letzte Satz von Aurian klingt so, als würde sie damit auf etwas bestimmtes anspielen, wovon er natütlich nichts weiß. Dennoch kann er sich nicht wirklich darüber ärgern. Dafür macht er sich viel zu viele Sorgen um Aurian, die anscheinend immer mehr und mehr zittert. Er wirft einen kurzen Blick zu Kea hinüber, die auch nicht viel besser aussieht, aber sich anscheinend doch noch mehr im Griff hat. Sie lächelt sogar hin und wieder, was sogar einigermaßen ehrlich wirkt. Alleridings ist ihm dieses eine schiefe Lächeln, dass sie ihnen beiden einmal widmet alles andere als angenehm und die Stimme, in der sie ihren Bruder erwähnt erst recht, auch wenn er nicht wirklich weiß warum. Vermutlich ist es einfach die Ahnung, dass er es besser gar nicht wissen will, da der Mann ansonsten möglicherweise eines Tages ohne einen Tropfen Blut in seiner Kehle aufwacht. Nein! An soetwas darf er noch nicht einmal denken! Ohne Hand. Ja, ohne Hand ist besser... Mittlerweile ist auch Kea's Pferd wieder da, dass sich irgendwie beschützend verhält. Wie Kana, denkt Cleyron kurz und empfindet spontan einen Funken Sympathie für die Schmiedin. Dennoch will er nicht länger als unbedingt nötig zusammen mit Aurian in ihrer Nähe bleiben.
Scheinbar prüfend, fällt sein Blick auf die Sonne, die bereits ihren höchsten Stand hinter sich gelassen hat, dann wendet er sich wieder mit einem möglichst freundlichen Lächeln Kea zu. "Es tut mir wirklich Leid, aber wir können nicht länger bleiben, um mit euch zu plaudern. Aurian und ich sind mit einem Freund auf dem Inarifest verabredet und ich fürchte, der arme Kerl wartet bereits auf uns. Wir kommen aber bestimmt demnächst mal bei euch vorbei. Selbst in Talyra dürfte es nicht so viele Hufschmieden geben, dass wir euch nicht wiederfinden könnten. Auf bald, und frohes ein Inarifest, Miss Kea!" Mit diesen Worten dreht er Aurian herum und schleift sie praktisch die ersten paar Schritte weit von der Schmiedin weg. "Tut mir Leid.", raunt er ihr so leise wie nur irgend möglich zu. "Aber du siehst aus, als würdest du jeden Moment zusammenklappen. Und ich würde, um ehrlich zu sein, gerne erst einmal ein paar Hintergrundinformationen bekommen, bevor ich mich das nächste Mal an einem solchen Gespräch beteiligen muss."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 24. Mai 2004, 06:22 Uhr
Kea kommt mit der Situartion um einiges besser zurecht als Aurian wie es scheint. Cleyron hingegen ist deutlich anzusehen, dass er zwar nicht wirklich weiß, worum es geht, er aber bereit ist, Aurian mit allen Mitteln zu verdeidigen. Diese hat gerade das Gefühl, der Kreisel, in dem sich ihre Gedanken drehen, würde langsamer, als Kea ihren Bruder erwähnt. Als Kinder hatten sie sich ausgezeichnet verstande und auch später war er immer recht nett gewesen. Als die Schmiedin sie dann aber einlädt, hat Aurian das Gefühl, ihr Herz würde einen Moment aussetzen. Nein! Alles nur das nicht! Nicht jetzt! Alles in ihr wehrt sich dagegen, sich jetzt einem weiteren Teil ihrer Vergangenheit zustellen. Ninianes Enthüllungen sind noch zu frisch und unverdaut. Sie kommt aber gar nicht dazu sich eine Antwort zu überlegen, denn Cleyron scheint nun entgültig genug zu haben und übernimmt das Kommando.

>Es tut mir wirklich Leid, aber wir können nicht länger bleiben, um mit euch zu plaudern. Aurian und ich sind mit einem Freund auf dem Inarifest verabredet .... Auf bald, und frohes ein Inarifest, Miss Kea!< Mit diesen und einigen Wortten mehr, die das Mädchen aber kaum wahrnimmt zieht er sie mit sanfter Gewalt davon. "Auf Wiedersehen Kea, schönen Gruß an Euren Bruder!" ist das Einzige was sie noch hervorbringt. Aurian ist Cleyron für diese Aktion zu tiefst dankbar: Lange hätte sie nicht mehr durchgehalten. Das er bemerkt hat, was los ist, merkt sie schon an seinem nächsten Satz: >...siehst aus, als würdest du jeden Moment zusammenklappen.< Aurian blickt ihm in die Augen. Er hate so recht: Er hat das volle Recht zu erfahren, was los ist. Inzwischen haben sie die Strandpromenade erreicht und im Schatten der Bäume bleiben sie stehen. "Ich ...In den letzten Tagen ist einiges geschehen...habe ich einiges erfahren...über mich.§ beginnt sie. Und dann berichtet sie dem Vampir, wenn auch stockend, was Niniane ihr über ihre Herkunft offenbart hat: Dass ihr Vater, Lestat de Winter, ein Angehöriger der Steinfaust und stadtbekannter Frauenheld war, der, nachdem sein Verhältnis mit Lady Tallard aufgeflogen war, aus Talyra fliehen musste. Das er auf dieser Flucht wohl ihre MUtter kennengelernt hat, die elbischen Blutes gewesen sein muss. "Du fragst dich sicher, was das alles mit Kea zu tun hat und warum mich ihr Erscheinen so geschockt hat: Nun sie aus dem selben Dorf, wie ich auch. Und...nun ich bin nicht freiwillig von dort weggegangen." Eine Träne rinnt über Aurians Wange. "Was ich dir jetzt erzähle, egal was du dann von mir denkst, muss ein Geheimnis bleiben. Bitte versprich mir das!" Ihr Blick, tränenumwölkt, liegt mit tiefen Flehen auf Cleyron, der die gesamte Geschichte bisher schweigend verfolgt hat. Nur der beruhigende Druck seiner Hand war geblieben und hatte sie erst ermutigt, ihm alles zu offenbaren und auch zu diesem, dem letzten Geständnis. Ihr Götter, bitte macht dass er nicht wie von der Tarantel geschockt davonrennen wird!  

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 24. Mai 2004, 07:23 Uhr
>Wir kommen aber bestimmt demnächst mal bei euch vorbei.<
Dieser Satz hallt in Kea nach als sich Aurian und Cleyron verabschieden und den Stein schon fast fluchtartig verlassen. So war das nun wirklich nicht gemeint Herr Stadtgardist! Es schüttelt sie kurz und je weiter sie sich entfernen umso mehr fällt die Angst vor dem Vampir von ihr ab. Kea ist stolz auf sich, dass sie dieses Gespräch durchgehalten hat und lehnt sich an Edanwen. Inarifest? Ach ja, die Leute sprechen davon, wie konnte ich es nur vergessen? Und Vater sprach davon, von seiner Zeit in Talyra... Mutter fand das verwerflich, ich werde es trotzdem mit Ierás feiern! Sie spürt die Tränen wieder in sich hoch kommen, doch ganz alleine am Strand vermag sie nicht sie zurück zu halten. Am liebsten würde sie auf irgendetwas oder irgendjemanden einschlagen, aber irgendjemand würde sicher zurück schlagen und das wäre für jemanden wie Kea wohl verhängnisvoll. Sie wischt sich über die Augen, aber es kommen immer neue Tränen nach und irgendwann weint sie sogar vor Zorn über sich selbst.
Ich bin her gekommen um Ruhe zu haben! "Warum musstest du hier sein?" schreit sie in die Richtung in die Aurian und Cleyron verschwunden sind und wirft ihren Worten schwungvoll einen großen Stein hinter her.
Sei nicht kindisch Kea! Sie kann nichts dafür und sie war auch nicht besonders glücklich dich zu treffen, gerade genug um nicht unhöflich zu sein war das. Aber das hat ja ihr Vampir für sie erledigt. Langsam überträgt sich ihr Zorn von sich selbst auf Aurian und Cleyron und wie ein Rohrspatz fluchend verlässt sie mit tränennassen Augen den Strand neben Edanwen. Irgendwann beginnt sie zu laufen, weil sie einfach alles aus sich heraus lassen muss und der Hengst springt neben ihr her wie ein junges Fohlen. Kea lacht leise auf, auch wenn es für außenstehende seltsam wirken muss unter ihren Tränen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 24. Mai 2004, 14:55 Uhr
Cleyron folgt ruhig ihren Worten. Bei dem Namen Lestat blitzt kurz etwas in ihm auf. Könnte sein, dass er den Namen schon einmal irgendwo gehört hat, aber es fällt ihm im Moment partout nicht ein wo.
Dann kommt die Stelle mit der elbischen Mutter...Toll! Die Stimme klingt, als habe sie ihren lesten Rest Hoffnung verloren. Das ist doch genau das, was du die ganze Zeit gewollt hast. Echt klasse! Haben sich die Götter irgendwie gegen mich verschworen?
Gegen dich, aber für mich, denkt Cleyron mit einem innerlichen Grinsen.
Dass Aurian wirklich elbisches Blut in den Adern hat, lässt ein leichtes Glücksgefühl sich in seinem Magen ausbreiten. Das bedeutet, mit etwas Glück ist auch Aurian unsterblich und er muss sie nicht in fünfig Jahren beerdigen. Kann mann sich etwas schöneres vorstellen?

Das Glücksgefühl verebbt jäh, als er ihre tränennassen Augen sieht. Ihre Worte versetzten ihm einen kleinen Stich ins Herz. Was denkt sie eigentlich von ihm? Er ist ein Vampir, etwas dass sie kein bischen kümmert, also was könnte es geben, das in der Lage ist ihn zu verschrecken.
Vorsichtig nimmt er die Träne, welche ihr über die Wange rinnt, mit seiner Fingerspitze auf und drückt ihr dann einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ohne selbst zu wissen warum. Und ob du das weißt! Du ignoriest es nur schlichtweg!
Der Ehemalige ringt sich ein leichtes Lächeln ab. "Natürlich."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 24. Mai 2004, 16:14 Uhr
Mit einer sanften Geste wischt Cleyron Aurian eine Träne von der Wange. Seine Hand ist angenehm kühl auf ihrer erhitzten Haut. Als er ihr schließlich noch einen Kuss auf die Stirn drückt, regen sich sogar die Schmetterlinge in ihrem Magen ein bischen. Aber nur ganz wenig, denn was sie ihm jetzt sagen wird, fällt ihr alles andere als leicht. Noch nie hat sie mit jemandem darüber gesprochen, was an dem Abend ihrer Flucht geschehen ist. „ Wie gesagt, ich bin nicht freiwillig gegangen. Wenn ich geblieben wäre, hätten sie mich umgebracht!“ Ihre ohnehin schon rauchige Stimme hat jeden Klang verloren, als sie Cleyron die Geschichte erzählt.

„Es war an einem Abend im Sommer, zur Erntezeit. Es war der letzte Erntetag. Gut war sie in diesem Jahr, die Ernte und so sind wir alle noch in die Dorfschenke gegangen. Ees war voll dort und einige der Männer hatten schon ziemlich viel getrunken...“ Aurians Stimme stockt, als das Bild des Abends wieder vor ihrem geistigen Auge erscheint: Fast vermeint sie die stickige Luft zu spüren, das Gegröhle und das Lachen zu hören, den Rauch auf ihrer Haut zu fühlen. „ Einer der Männer, ich weiß seinen Namen nicht einmal, er kam mit einem Mal auf mich zu. Und er wurde zudringlich. Er war so viel größer und stärker als ich. Ich hab ihn abgewiesen, er war so widerlich. Da wurde er so zynisch und hat zu mir gesagt: ’Sei froh dass dich überhaupt wer anfasst, kleine Bastardkröte!’ So habe ich überhaupt erfahren, das die Leute, die mich aufgezogen haben nicht meine Eltern sind.“ Aurian schluckt. Sie tut weh, die Erinnerung. Als sie aber in Cleyrons Augen sieht und darin nur Wärme erkennt, gibt sie sich einen Ruck und erzählt weiter.

„Der Kerl trank immer weiter und wurden wieder zudringlich, aber viel vehementer. Keiner hat mir geholfen, die haben alle nur gelacht und gegröhlt. Meine Freunde, sie haben sich zurückgezogen, als wäre ich mit einem Mal giftig. Und dann.... dann hat er mich regelrecht in eine Ecke gedrängt, ich konnte nicht fliehen. Mit einem Mal war es so als würde ich außerhalb meines Körpers stehen, ich habe mich gesehen und konnte nichts tun, so als würde mich jemand anderer mich steuern.“ Mittlerweile rinnen die Tränen wie Sturzbäche über das Gesicht des Mädchens. Aber sie kann nicht mehr aufhören zu reden, jetzt wo sie einmal begonnen hat, sprudeln die Worte aus ihr heraus. „ Ich habe gesehen, wie sich meine Hand hebt, langsam. Dann sind, wie Rauchschwaden, Nebel aus meiner Hand gefahren und ... und der Kerl... er hat sich nicht mehr bewegt. Er ist erstarrt. Einfach so.“ Aurian zittert nun so stark ,dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Kraftlos sinkt sie unter dem Baum zusammen. Die Angst, dass sie ihn vielleicht umgebracht hat, ist mit einem Mal wieder so präsent wie an jenem Abend. Von unten sieht sie zu Cleyron auf und fügt mit leiser Stimme hinzu: „Ich hatte Angst. Und die Wut, die mir mit einem Mal entgegen geschlagen ist. An diesem Abend bin ich geflohen. Sie hätten mich sonst wahrscheinlich erschlagen.“ Nach einer kurzen Pause fügt sie noch leiser hinzu: „Jetzt kennst du also mein Geheimnis.“ In Aurian ist nur mehr Leere. Es scheint ihr, als wäre mit ihrem Bericht jede Kraft aus ihr gewichen. Ihre Umgebung, sie nimmt sie kaum wahr: Das Zwitschern der Vögeln, das Lachen der Kinder, das von fern her zu dringt. Alles verschwimmt in einem Strudel der Erinnerung.        

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 24. Mai 2004, 16:28 Uhr
Aufgepuscht durch das Adrenalin, dass nach der Verfolgungsjagd durch die Straßen der Stadt noch immer in den Adern des Elben pulsiert, läuft er in gleichmäßigem Tempo über den Strand des Ildorel, auf dem bereits Feuerholz geschichtet wird, das für die Inari-Feuer des Abends gedacht ist. Ben trabt neben ihm her und wird so davon abgehalten, sich wieder einmal in die erfrischenden Fluten zu stürzen.

Die Hitze nimmt Máel dabei kaum wahr, während er sich dem Rhythmus seiner Bewegungen hingibt. Phelon hat wirklich gute Arbeit geleistet. So unbeschwert habe ich mich seit Tagen nicht bewegen können! geht es dem schlanken Mann durch den Kopf, als er das gänzliche Fehlen von Schmerz registriert, und er deshalb an den Heiler denken muß, den er am Morgen in der Kräuterkate kennengelernt hat.

Als er das „Haus der Geschichten“ fast erreicht hat, verlangsamt er sein Tempo. Schnell hat er die schöne Dekoration entdeckt, die Shehera und wohl auch Anna und Mathias am Haus angebracht haben. Helle Blüten strahlen mit der Sonne um die Wette, die den Zenit bereits überschritten hat.

Auf der Terrasse sitzen mehrer Kinder und lauschen der Stimme der Geschichtenerzählerin, die sich in ihrem Schaukelstuhl niedergelassen hat. Ich sollte sie nicht schon wieder beim vorlesen stören. Máel bleibt stehen und sieht Ben an: „Du kannst es sicher wieder nicht erwarten, zu den Kindern zu kommen. Aber diesmal bleibst Du hier!“ Die strengen Worte reichen diesmal aus, um Ben nicht wieder ungestüm davonrennen zu lassen, obwohl er nicht glücklich über den Befehl seines Herrn zu sein scheint. Der Elb beschließt zu warten, bis Shehera ihre Geschichte beendet hat.

Seine Gedanken wandern und bald hat er seine direkte Umgebung vergessen, und wie von selbst beginnt er erst leise und dann lauter eine Weise aus seiner Heimat Grünhafen zu singen. Die melodischen Silben der elbischen Worte, bilden mit seiner facettenreichen, reinen Stimme einen dichten Klangteppich, der in der klaren Luft über dem Wasser weit getragen wird. Angelockt von dem ungewohnten Gesang, haben sich bald einige der Helfer und Spaziergänger um den Elben versammelt. Erfreut darüber nach langer Zeit wieder ein Publikum zu begeistern, gibt Máel gerne die verlangten Zugaben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 25. Mai 2004, 14:45 Uhr
Cleyron starrt Aurian eine ganze Zeit lang einfach nur an. Vor seinem geistigen Auge läuft die Szene immer und immer wieder ab. Wäre er damals dabei gewesen, hätte der Kerl das mit Sicherheit nicht überlebt! Der Ehemalige fühlt sich, als würde zerplatzten, wenn er nicht sofort an irgendetwas seine Wut auslassen kann. Vielleicht sollte er ein paar unschuldigen Bäume niedersäbeln...Langsam gehen deine Besitzansprüche ein bischen zu weit, findest du nicht?
Dennoch, ist ihm igrendwie auch ein wenig zum Lachen zu Mute. Das war's? Deshalb hat Aurian Angst, er würde weglaufen? Weil sie magiebegabt ist und sie an einem Kerl ausgelassen hat, den er selbst vermutlich auf den nächst besten Baum gehängt und darauf gewartet hätte, dass die Vögel ihm die Augen auspicken? Deshalb?
Cleyron sieht kopfschüttelnd nach oben und lacht nun wirklich leise in sich hinein, ehe Aurian mit einem belustigten Grinsen um die Mundwinkel herum ansieht.
"Und deshalb die ganze Aufregung? Weil du magiebegabt bist?" Immer noch leise lachend wuschelt er ihr durch's Haar. "Oder machst du dir Sorgen, weil du denkst, diesem Kerl was getan zu haben? Wenn es das ist, dann kann ich dich beruhigen. Ich glaube kaum, dass dein erster Zauber gleich jemanden umgebracht hat und um ehrlich zu sein, wenn mir das passiert wäre..." Es ist dir passiert! Erinnerst du dich nicht mehr? Vor fünfzig Jahren in irgendeinem lächerlichen Kleinkrieg mit einem Soldaten, der anscheinend den Kampf gegen seine Triebe, die sich seit Monaten angestaut hatten, verloren hatte. Als du mit ihm fertig warst, war niemand mehr in der Lage, die Leiche zu identifizieren. "...wäre was ganz anderes passiert. Ebenso, wie wenn ich damals dabei gewesen wäre."
Sein Blick verwandelt sich in leicht flehend. "Und nun hör bitte auf so traurg zu gucken, ja? Das passt irgendwie nicht zu dir." Er überlegt kurz, sein Blick wandert an der Stadtmauer entlang. "Was ist? Wollen wir vielleicht wirklich zum Inarifest? Solange wir den Feuern nicht allzu nahe kommen, könnte es ganz lustig werden."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 25. Mai 2004, 18:26 Uhr
Als Aurian sein belustigtes Grinsen sieht, ist sie sich nicht sicher, was sie denken soll: Soll sie jetzt sauer sein, weil er sie nicht ernst zu nehmen scheint, oder erleichtert, weil er nicht Hals über Kopf Reis aus nimmt. Noch immer leicht verheult, blickt sie auf. Der Wind hat ihre Haare bereits gründlich durcheinander gewirbelt und Cleyron tut nun das seinige dazu, indem er ihr durch die schwarze Mähne fährt. Eigentlich will sie ihm jetzt trotz ihrer Verzweiflung eine schnappige Antwort entgegen werfen, als sein letzter Satz in ihr Gedächtnis dringt: >...wäre was ganz anderes passiert. Ebenso, wie wenn ich damals dabei gewesen wäre.< Verdattert schaut sie ihn an. Hat sie recht gehört? Er will sie etwa verteidigen? So murmelt sie nur ein leises: „Du nimmst mich nicht ernst!“ vor sich hin und setzt einen leicht schmollenden Gesichtsausdruck auf.

Als würde er spüren, dass sie eigentlich etwas sauer ist, wandelt sich Cleyrons Blick und sein flehender Gesichtsausdruck ist nun schon fast komisch. Trotz aller Verwirrung, Angst und Irritierung kann Aurian sich ein Lächeln nicht verkneifen. Da sie aber etwas verheult ist, gerät es reichlich schief. > Wollen wir vielleicht wirklich zum Inarifest? Solange wir den Feuern nicht allzu nahe kommen, könnte es ganz lustig werden.< Kurz überlegt das Mädchen. Ein wenig Ablenkung wäre wahrscheinlich nicht schlecht und eigentlich...mit Cleyron zum Fest...der Gedanke hat etwas reizvolles. „Na gut.“ Als hätte der Vampir nur darauf gewartet, zieht er das Mädchen auf die Beine. „Was ist das eigentlich, das Inarifest? Ich hab’ noch nie davon gehört!“ Nun da sie zum einen den Schock, den ihr Keas Auftauchen versetzt hat, etwas überwunden hat und zum anderen Cleyron alles erzählt hat, fühlt sie sich etwas besser; zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber besser. Und auch ihre Neugierde kehrt zurück. Noch einmal wischt sie sich übers Gesicht, um die letzten Spuren der Tränen zu entfernen. „Und wohin gehen wir?“ fragt Aurian Cleyron, als dieser sie mit einem breiten Grinser mit sich zieht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 25. Mai 2004, 18:55 Uhr
Shyadas Antwort ist eine Mischung aus Schulterzucken und Nicken, da sie keinerlei Ahnung hat, ob es ein Feuerwerk geben wird, weil sie nie danach gefragt hat und weil es ihr recht ist den Strand aufzusuchen. Immerhin, so erhofft sie sich zumindest, würde dort noch weitaus weniger Leute unterwegs sein und nicht der ohrenbetäubende Lärm sein, der aus den zahlreichen Gesprächen, gespielten Instrumenten und sonstigen Festgeräuschen besteht.
"Warum nicht."

Auch noch in Strandnähe ist das Spektakel auf den Markt zu hören, doch erreicht es hier eine weitaus angenehmere Lautstärke, da die Häuser des Seeviertels den Lärmpegel ein wenig dämpfen. Kaum dass Shyada und Varin Sand unter ihren Füßen spüren werden sie von einer angenehm kühlen Brise umweht, die verspielt durch Shyadas Haare fährt und somit die kreisförmige Narbe freigibt. Auch wenn sie diese Narbe alles andere als schön findet, so gibt sie sich keine Mühe diese auch nur irgendwie zu verstecken, da ihr ein solches Verhalten albern vorkommen würde. Wenn Varin etwas daran nicht passen würde, dann wäre es sogar besser, wenn sie, Shyada, es jetzt herausfindet, um den Abend nicht allein verbringen zu müssen. Die Bäume am Ufer des Idorel wiegen sich ebenso wie die spärlichen Gräser und Büsche sanft im Wind und spielen ihre ganz eigene Festtagsmusik. Vereinzelt sind auch hier Personen auszumachen, doch wirkt das Ufer im Gegensatz zum Marktplatz fast schon verlassen. Ein Aspekt der Shyada dankbar lächeln lässt.
Da sie sich ziemlich mittig des Ufers befinden, haben sie die Wahl entweder nach Norden oder nach Süden zu gehen. Beide bleiben stehen und entscheiden sich dann, dass sie die nördliche Richtung wählen um nicht später dem Fischgeruch des Hafens ausgesetzt zu sein. "Ich glaube, da wäre mir sogar die Frau von vorhin lieber." lautet Shyadas Kommentar zu dieser Sache, die Fischgeruch noch weniger leiden kann. An einigen Stellen sieht man bereits Fackeln und kleine Feuerstellen, welche noch nicht angezündet sind. Auch sind eine handvoll Magier eifrig damit beschäftig sich abzusprechen und deuten mal in Richtung Stadt und dann wieder auf die blaue Weite des Ildorel. Das Gehen im Sand ist erheblich schwerer als auf den festgestrampelten Strassen, doch findet zumindest Shyada es angenehmer. Aus diesem Grund entschließt sie sich auch ihre Schuhe auszuziehen. Der weiche Sand ist erst kühl, doch als Shyada sich daran gewöhnt hat, kommt jedes Auftreten einer kleinen Massage gleich. Varin der angehalten hatte, als sie ihre Schuhe auszog, bemerkt nicht wie die Amazone weiterläuft, weil sein Blick mal wieder einem leicht bekleideten Rotfuß folgt. Wenn auch nur kurz so reicht es für Shyada einen kleinen Vorsprung herauszuholen. Die flatternden Haare mit der Hand zurückhaltend und die Schuhe baumelnd in der anderen Hand dreht sie sich im gehen zu dem Blaumantel um. Seine Haare werden ebenfalls vom Wind aufgebauscht, doch sind sie ein ganzes Stück kürzer und behindern nicht die Sicht Varins. Noch hast du die Wahl, aber entscheide dich bevor die Feuer entzündet werden... Shyada weiß zwar, dass einigen Männern ihre Spielchen nicht gefallen und diese dann aufgeben. Doch jene die durchhielten, waren diese Mühe und Enttäuschungen bisher alle wert gewesen. Kurz hat sie Olyvars Gesicht vor Augen, wie er ihr erklärt, dass sie sich mit keinem Blaumantel einlassen soll, doch ignoriert sie dieses Bild. Sofern er nicht plötzlich neben ihr stehen würde, kann er es nicht verhindern und was später wäre, darüber könnte sich Shyada noch früh genug Sorgen machen.

Varin sieht zu ihr und ruft ihr ein "Warte!" entgegen, doch tut Shyada nichts was dieser Aufforderung andeutungsweise nachkommen könnte. Langsam geht sie weiter und ihre Augen gleiten über die sanften Dünen, die so manch geschützten Platz verstecken. Einige Sträucher beherbergen zarten Blüten und versprechen so manche süße Frucht im weiteren Verlauf des Zwölfmondes, geben sich ansonsten passend zum Anlaß des Inarifestes ebenfalls im festlichen Gewand, so als habe man diese Blüten extra dort befestigt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 25. Mai 2004, 20:03 Uhr
Sie hatte sich für den Strand entschieden, was er mit einem Lächeln quittiert und ihr auf den Strand folgt. Eine leichte Brise weht und zerrt an seinem Haar genauso wie an ihrem. Erst jetzt entdeckt er die Narbe, die sich auf ihrer Schulter befindet und er überlegt woher sie diese Narbe wohl hat, aber das würde er heute NAcht vielelicht noch herausfinden. Die Narbe stört ihn nicht im geringsten, schliesslich ist sie in der Steinfaust beschäftigt, wenn auch nur als Späherin, aber selbst dann dürfte es schwierig sein, einem Kampf aus dem Wege zu gehen und es wäre verwunderlich gewesen, hätte sie keine Narbe gehabt. Er erinnert sich an die Erzählungen seiner Grossmutter über die Amazonen und dass sie ein kriegerisches Frauenvolk sein sollten. Er hatte damals gelacht und ihr gesagt, dass es sowas mit Sicherheit nicht gäbe. Aber nun wusste er es besser, es gibt sie wirklich und eine von ihnen geht neben ihm.

Shyada setzt sich in den Sand um sich die Schuhe auszuziehen, er bleibt auch stehen und wird von einer rothaarigen Schönheit abgelenkt, die ebenfalls über den Strand läuft. Sein Blick bleibt wohl ein wenig zu lange an dem schlanken Körper hängen, der nur spärlich mit Kleidung bedeckt ist. Denn als er sich wieder Shyada zuwenden will, ist diese verschwunden, er blickt sich suchend um und hadert schon mit sich, als er sie ein Stück weiter am Strand stehen sieht und der Blick den sie ihm zuwirft sagt wohl aus, dass er sich entscheiden solle, mit wem er gehen will. Er schaut noch einmal zu der Rothaarigen und dreht sich dann wieder zu Shyada um und ruft: "Warte!" aber die Amazone denkt gar nicht daran und geht weiter.

Verdammt du bist wirklich ein Idiot. Varin seufzt leicht und läuft der Amazone hinterher.Na toll jetzt läufst du ihr im wahrsten Sinne des Wortes hinterher, etwas was sie wohl nie tun würde. Aber das ist ihm jetzt egal, er will diese Frau und wenn er ihr nun hinterherlaufen müsste, so würde er es tun. Shyada muss hören, dass er hinter ihr ist, aber sie dreht sich nicht um, sondern geht unbeirrt weiter.so eine, eine.... verdammt, so ein Biest, sie kann einem wirklich den Verstand rauben, pass auf Varin, dass du nicht auch noch dein Herz verlierst. Schliesslich hat er sie ziemlich ausser Atem erreicht, es ist nicht einfach in den Stiefeln durch den lockeren Sand zu laufen, besonders nicht wenn man schon einen halben Krug Wein getrunken hat. Er greift nach ihrer Schulter und dreht sie etwas unsanfter als er beabsichtigt hat um. "Verdammt noch einmal, würdest du vielleicht stehen bleiben!" Sein Atem geht schnell und er muss erst einmal tief Luft holen, ehe er einigermassen vernünftig weiter reden kann. Er sucht ihre Augen und hält ihren Blick mit seinem fest. "Glaubst du eigentlich ich hätte mir den ganzen Nachmittag die Mühe gemacht, dir näher zu kommen, um dann hier am Strand mit einem anderen Mädchen weg zu gehen?! Wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das auch durch, egal wie viele Steine du mir noch in den Weg werfen wirst und egal wie abweisend du noch sein wirst und egal wieviele Spielchen du noch spielen willst."

Sein Atem hat sich keineswegs beruhigt, denn er war  verärgert über sie, weil nichts aber auch gar nichts Wirkung zu zeigen schien. Sein Gesicht ist ihrem sehr nahe gekommen, als er gesprochen hatte und seine Hand liegt immer noch auf ihrer Schulter. Ihre grünen Augen scheinen Funken zu sprühen, ob vor Belustigung oder Verärgerung weiss er wirklich nicht und es ist ihm im Moment auch egal. Langsam aber sicher ist er mit seinem Latein am Ende und es gibt nicht mehr viel, was er noch versuchen kann, um sie für sich zu gewinnen, ausser sie jetzt zu küssen, aber er ist im Zweifel, ob er damit nicht doch alles zerstören würde. Also hält er nur ihrem Blick stand und versucht wieder zu Atem zu kommen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 25. Mai 2004, 22:52 Uhr
Was auch immer Shyada erwartet, dass Varin derart heftig reagiert ist es nicht gerade. Sein Gesichtsausdruck verbirgt nichts von seiner Wut über ihr Verhalten und seine Worte sind eigentlich der größte Fehler den der Blaumantel an diesen Tag begangen hat. Vielleicht überhaupt der Größte, denn nun weiß Shyada, dass er ihr zumindest fürs erste völlig hilflos ausgeliefert. Ein Umstand den Shyada durchaus zu schätzen. Sie könnte jetzt gehen und dennoch würde sich Varin bei der nächsten Gelegenheit wieder nähern und alles versuchen um an sie ranzukommen.

Während Varin seinem Ärger Luft lässt sieht Shyada ihn stumm an und lässt es ohne Kommentare über sich ergehen. Immer noch schwer atmend und die Hand auf ihrer Schulter wartet Varin auf irgendeine Reaktion der Amazone. Shyada sieht, wie erste Zweifel in ihm aufkeimen und vielleicht sein Vorhaben für heute Nacht ins Wanken bringen. Das gebräunte Gesicht Varins ist ihrem so nahe, dass sie trotz des Windes seinen Atem auf ihrer Haut spüren kann und der schwache Geruch von Wein in ihre Nase steigt. Ihre grünen Augen wandern von seinem Gesicht, über den Arm zu der Hand die auf ihrer Schulter liegt. Langsam hebt sie die Hand und schiebt ähnlich wie auf dem Marktplatz auch diesmal Varins Hand wieder weg. Noch immer ist ihr nichts anzusehen, dafür spürt Shyada die Anspannung die von Varin Besitz ergriffen hat.

Was nun? Was wenn ich dich jetzt einfach hier stehen lassen würde? Sie spricht ihre Gedanken nicht aus, doch hätte Shyada es gerne bis auf die Spitze getrieben um zu sehen, ob Varin wirklich nichts abhalten könnte. Den Kopf leicht geneigt sieht sie den Blaumantel an und streicht ihm völlig unerwartet eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der geringe Abstand ist rasch überwunden und sie haucht ihm einen Kuss auf den Mund, wobei sich ihre Lippen kaum berühren. Shyada weiß, dass Varin mehr will, ihrem eigenen Ich gegenüber kann sie ebenfalls nicht leugnen, dass der Mann etwas an sich hat, was ihn durchaus anziehend macht, doch kann sie sich beherrschen und würde sich nie derart die Blöße geben, wie er es kurz zuvor getan hat. Die flüchtige Bewegung dauert nicht länger als eine handvoll Herzschläge und kaum dass Shyada wieder Abstand zwischen sich und Varin gebracht hat, dreht sie sich von ihm weg und geht auf die Dünen zu. Auf ihren Lippen liegt ein schwaches, wissendes und zufriedenes Lächeln, als sie hört, dass Varin ihr folgt.
Wer weiß, vielleicht hast du es ja bald hinter dir. Wäre Shyada jemand anderes gewesen, dann hätte ihr der Blaumantel vielleicht leid getan, so aber genießt die das Gefühl begehrt zu werden und selber zu bestimmen inwieweit der Blaumantel ihr näher kommen darf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 25. Mai 2004, 23:32 Uhr
Als sie seine Hand wegschiebt, glaubt Varin zuerst das wäre es jetzt gewesen und er macht sich innerlich schon bereit, etwas zu tun, was er noch nie getan hat, auch wenn er jemanden so begehrt hat, wie diese Frau vor ihm. Aber dazu kommt es nicht, denn sie streicht ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und haucht ihm dann einen Kuss auf die Lippen, der süss ist wie Honig und zugleich brennt wie Feuer. Er will mehr, viel mehr, aber schon hat sie sich wieder herum gedreht und geht in Richtung der Dünen. Sicher ein angenehmes lauschiges Plätzchen, von störenden Blicken ist man dort geschützt und das lässt ihn hoffen. Viel schlimmer aber ist das Feuer, welches sie nun ihn ihm entfacht hat und das nicht so schnell zu löschen sein wird. Er weiss, dass er sich wohl zu einem vollkommenen Idioten machen wird, wenn er ihr jetzt hinterher geht und eine Weile bleibt er noch dort stehen, wo sie ihn hat stehen lassen. Sie blickt nicht zurück und deutet ihm an ihr zu folgen, Natürlich nicht Varin, warum sollte sie auch, sie weiss, dass du ihr aus der Hand fressen wirst. Was ist nur aus dir geworden, anstatt das du bestimmst, wo es lang geht und was geschieht, lässt du dich von ihr herumkommandieren, an der Nase herum führen und was weiss ich nicht noch alles und wofür. Für eine Nacht und was dann, dann wird sie dich nicht mehr kennen, mit Sicherheit und du stehst wie ein Volltrottel da und jeder wird sich den Mund über dich zerreisen. Aber die Stimme in ihm hätte noch tausend Argumente dafür bringen können, warum er ihr nicht folgen sollte, der Kuss, der immer noch heiss auf seinen Lippen glüht, kann ihn nicht anders handeln lassen, als ihr zu folgen, auch wenn er weiss, dass sein Stolz darunter sehr leiden wird.

Also löst er sich aus seiner Starre und folgt ihr in die Dünen, sie ist seinem Blick schon fast entschwunden, da sie hinter eine Düne gegangen ist, die von blühenden Büschen bedeckt ist, doch er folgt ihren Fusspuren im losen Sand und findet sie schliesslich an einem windgeschützen Platz zwischen den Dünen. Die Sonne hat den Platz schon verlassen und er ist in einen Halbschatten getaucht, um die freie Sandfläche herum stehen die gleichen blühenden Sträucher, wie auf der Düne selbst, die einen angenehmen aber nicht aufdringlichen Duft verbreiten. Shyada sitzt so, dass ihr Blick durch die Dünen hindurch auf den Ildorel geht, auf den sie auch weiter blickt, als er sich so würdevoll wie es ihm möglich ist neben sie in den Sand fallen lässt.

Sie sitzen eine ganze Weile nur so nebeneinander und sehen beide auf den Ildorel. Er ist sich sicher, dass sie nichts sagen würde und so beginnt er zu sprechen. "Machst du das eigentlich mit jedem Mann so? Ich meine, dass du ihnen den Kopf verdrehst, sie dann stehen lässt und sie dann doch wieder mit irgendetwas lockst, so dass sie dir folgen, ob sie wollen oder nicht?" Jegliche Wut ist in ihm verraucht und seine Worte sind ruhig und gelassen gesprochen, eher so als würde er mit einem Freund darüber reden, welche Art dazu geeignet ist, sich den Mädchen am leichtesten zu nähern. Am liebsten würde er etwas anders machen als nur irgendwelche Worte in den Wind zu sprechen, aber er hat keine Lust sich eine erneute Maulschelle abzuholen, wenn sie wirklich wollte, sollte sie anfangen. Er hatte Zeit sehr viel Zeit und wenn nicht heute dann morgen oder übermorgen, aber ganz über ihn bestimmen würde sie nie können, auch wenn sie es vielleicht denkt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 26. Mai 2004, 12:05 Uhr
Hinter der Düne ist der Wind nicht viel mehr als ein laues Lüftchen, welches sacht über die Haut streicht und einer vorsichtigen Berührung gleicht kommt. Auch wenn sie anfangs nur schweigen, wie eigentlich fast die ganze Zeit über, so ist zumindest Shyada dieses Schweigen nicht unangenehm. Was würden Worte auch schon nützen, wenn jedes zweite ohne wirkliche Bedeutung gesagt wird. Außerdem konnte Schweigen mehr verraten als so manches Gespräch.

Varin unterbricht die Stille und seine Frage irritiert Shyada für einen Moment. Vor wenigen Momenten noch war er verärgert und aufgebracht und nun spricht er über Dinge die sie angeblich tut und die man normalerweise unter Freunden ausstauscht und nicht  mit der Frau persönlich.
"Warum tu ich das?" Shyada hat ihren Blick von immer aus den Ildorel gerichtet, welchen die Sonne langsam aber sicher in einen See aus purem Gold verwandelt, dreht ihren Kopf aber langsam Varin zu.
"Es liegt doch an dir, was du tust und was nicht!" Sie lächelt Varin mit einem unschuldigen Lächeln an. Auch wenn sie eine gewisse Richtung in dem Tun den Männern vorgibt, so ist doch jeder für sich selber verantwortlich inwieweit er darauf eingeht oder es sein lässt. "Wenn du ein bestimmtes Ziel vor Augen hast, so ist es gewiss nicht meine Schuld, wenn du dann blind auf mich reinfällst und ich dieses Wissen ausnutze."  Das Licht der Sonne verfängt sich in Shyadas Augen und lässt sie für einen kurzen Moment hell aufleuchten.
Der Amazone wird plötzlich bewußt, dass sie beide ohne besonderes Zutun nun doch beim du gelandet sind. Ihr Blick ist zwar auf den Mann vor sich gerichtet, doch aus den Augenwinkeln kann Shyada erkennen, dass nun immer mehr Leute auf den Strand zuströmen. Einige setzen sich direkt am Wasser hin, andere streifen durch den Sand und halten ebenfalls noch einem netten Plätzchen Ausschau. Da sie ja letztes Jahr das Inarifest auf einem Krankenbett in der Steinfaust verbacht hat, weiß sie nicht im geringsten wann die Inarifeuer angezündet werden würden, doch geht sie davon aus, dass es erst nach Sonnenuntergang so weit ist. Auch wenn es bis dahin nicht mehr lange dauern würde, so ist noch genug Zeit um den Strand aufzusuchen oder sich auf die Feuer und die Nacht einzustimmen. Shyada bemerkt, dass ihre Hand schon die ganze Zeit durch den Sand streicht und wirre Muster darin zeichnet.
Sieh an, nun lenkt er dich schon so sehr ab, dass du nicht mehr weiß was du tust...
Auch wenn es nur um etwas banales geht, so trifft es bei Shyada nicht häufig zu, dass sich nicht merkt was sie tut. Ihre Hand streicht weiterhin über den Sand nähert sich dabei aber Varin, der sich seinerseits mit einem Arm abstützt. Langsam zieht Shyada mit ihrem Zeigefinger eine imaginäre Linie am Unterarm von Varin entlang und endet beim Schlüsselbein des Mannes. Ihr Finger ruht dort einen Augenblick lang und fährt dann über seine Kehle bis hin zum Kinn. Dieses umschließt sie sanft mit ihren Hand und gibt Varin einen Kuss der nun keine flüchtige Berührung mehr ist. Aber auch wenn Varin vielleicht hofft, dass er nun endlich seinem Ziel noch näher ist, so enttäuscht ihn Shyada auch dieses Mal wieder und löst ihre Lippen von den seinen ohne weitere Berührungen  folgen zu lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 26. Mai 2004, 12:41 Uhr
Nach einigen Liedern beendet Máel seine kleine, spontane Vorstellung sehr zum Bedauern seiner Zuhörer. Tatsächlich regnen neben dem Applaus ein paar Geldstücke auf seine Füße, obwohl er keinen Auftritt angekündigt hatte.

Nach einer weiteren höfflichen Verbeugung, sammelt der Elb die Münzen auf, und deutet hinauf zum Haus der Geschichten. „Wer mich sucht, kann mich dort finden. Ich gebe gerne einen Auftritt und verfasse Lieder und Gedichte auf Bestellung, Vortrag inklusive falls gewünscht.“, sagt er mit einem gekonnten Lächeln. Nach einigem Händeschütteln, begibt er sich zurück zu seiner neuen Unterkunft.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 26. Mai 2004, 13:12 Uhr
Ihr Finger an seinem Arm, lässt ihn glauben eine ganze Horde Ameisen würde seinen Arm entlanglaufen, aber es ist kein unangenehmes Gefühl, sondern eher sehr anziehend und auch erregend. Ihr Finger verharrt an seiner Schulter und er glaubt schon das wäre es gewesen, er rührt sich nicht, und zeigt keine RegungDu meinst also wenn du willst, soll ich springen und wenn ich jetzt noch gar nicht will? Ich kann auch stur sein und ich lass mir von einer Frau längst nicht alles vorschreiben besonders nicht wenn es um die eine Sache geht. Ihr Finger setzt seine Bewegung fort brennt eine feurige Linie seinen Hals entlang und erreicht dann das Kinn, welches sie mit einer Sanftheit umfasst, die er ihr nicht zugetraut hätte.

Der Kuss, der folgt ist, nicht so flüchtig , wie der eben, aber auch hier hört sie auf, als er gerade seine Lippen öffnen will und etwas mehr will, als nur das. Er ist nicht wirklich enttäuscht, weil er damit gerechnet hatte, es wäre auch zu einfach gewesen. Er sagt nichts, als sie ihr Gesicht wieder dem See zuwendet und der Wind leicht mit ihrem Haar spielt, in das die abendliche Sonne einen rotgoldenen Schimmer zaubert. Er richtet sich auf zieht seine Beine an seinen Körper und legt die Unterarme auf seine Knie. Er betrachtet ihr Profil und sein Blick gleitet zu ihrer Schulter an der die Narbe ist, die, durch die andere Färbung der Haut, deutlich zu sehen ist. Er denkt wieder eine Weile darüber nach,woher sie sie hat, hebt dann seine Hand, streicht sacht eine Strähne ihres Haars zur Seite, um die Narbe genauer zu sehen. Shyada wirft ihm nur einen kurzen Blick zu, der ihm aber nicht sagt, dass er seine Finger bei sich lassen soll. Durch den Kuss ermutigt berührt er ganz vorsichtig die Narbe, und fährt ihrer Krümmung mit den Fingern nach. Ihre Haut fühlt sich samtig an, nur die Narbe ist ein wenig rauher. Als er das Ende der Narbe erreicht hat, nimmt er seine Hand wieder weg und blickt selber auf den Ildorel." Wo hast du die Narbe her?" Seine Stimme ist leise und der Wind weht sie nur ein kurzes Stück von ihm weg, aber Shyada muss sie gehört haben. Er ist kein grosser Schweiger, er arbeitet lieber mit Worten, Komplimenten und anderen Dingen, aber wie er mittlerweile weiss, hat das keine grosse Wirkung auf sie. Wenn Worte nichts nutzen, dann vielleicht Taten. Er sieht sie an und sie sitzt ganz dicht bei ihmJetzt oder nie Varin!

Er zieht sie sanft, aber durchaus bestimmt, in seinen Arm, er merkt wie sie sich versteift, aber darauf reagiert er nicht, auch auf die Gefahr hin gleich einen Dolch in seiner Haut zu spüren. Er lässt seine Lippen die ihren finden und küsst sie sanft aber auch bestimmt, leidenschaftlich und auch zärtlich, solange bis er glaubt das ihm schwindelig wird, wenn er noch mehr von ihrem Atem trinkt. Er entlässt sie aus seiner Umarmung und sein Atem geht schneller, als er seine Lippen endlich von den ihren löst. Er sieht ihr nicht in dieAugen und ein leichtes Schmunzeln zieht über sein. "Auch wenn du mich jetzt dafür vielleicht töten wirst, aber dass musste sein, sonst wäre ich verrückt geworden." Sein Grinsen wird eine Spur breiter und er betrachtet den Sand vor sich."Hat es eigentlich schon jemand geschafft dich Wildkatze zu zähmen?" Seine Stimme ist wieder ganz normal und der Druck in seinem Inneren ist von ihm abgefallen, noch wartet er auf eine Reaktion von ihr, aber egal was es sein wird, der Kuss war es allemale Wert. Er schmeckt ihre Lippen noch, als er mit der Zunge über seine fährt und richtet dann endlich einen fragenden Blick zu ihr.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 26. Mai 2004, 13:51 Uhr
Phelan und Morgana erreichen Hand in Hand den Strand. Eurons Wagen steht schon dort und auch der Stapel Holz für das Inarifeuer ist beachtlich in den Himmel gewachsen. Sie gehen hinunter bis fast ans Wasser heran, und Morgana bleibt einen Moment stehen und blickt auf den See hinaus. Es scheint Ewigkeiten her, als sie das letzte Mal hier gewesen ist. Gedanken an Lyn kommen in ihr hoch und hinterlassen einen bitteren Geschmack. Aber sie schiebt diese Gedanken bei Seite. Sie ist nicht mit Lyn hier, Lyn ist Vergangenheit und der Mann neben ihr die Gegenwart und was die Zukunft ist, das wird sich zeigen. Shenrah färbt den See in ein golden-rotes Farbenmeer und für einen Augenblick sieht es aus als würde der See brennen zu Ehren von Inari. Eine Welle erreicht fast ihre Füsse und sie tritt lachend einen Schritt zurück, nasse Füsse wollte sie nicht bekommen, zumindest nicht solange sie ihre Schuhe noch an hat.

Sie lässt Phelans Hand los und lächelt ihm zu, während sie sich in den leicht feuchten Sand setzt und die Schuhe von ihren Füssen streift. Obwohl Shenrahs Strahlen nicht mehr wärmend auf Talyra scheinen ist die Luft noch warm und nur eine leichte Brise weht. Sie erhebt sich wieder, nimmt die Schuhe in die eine Hand und greift mit der anderen wieder nach Phelans Hand, die sich wieder warm um ihre schmiegt."Lasst uns ein Stück den Strand hochgehen in Richtung Norden. Wenn Shenrahs letzte Strahlen erloschen sind, wird das Feuer entzündet und dann wird es hier voll und wir kommen nicht mehr von hier weg." Sie zieht ihn einfach mit ohne auf eine Antwort zu achten, sie fühlt sich leicht und beschwingt, was wohl an dem Ianriwein liegen mag, und auch an den anderen alkoholischen Getränken an diesem Abend. An dem Feuer hatte sie kein Interesse, ein Inarifeuer wäre für sie heute sinnlos, schliesslich hat sie erst vor einer Woche entbunden und was sollte sie dann mit einem Inarifeuer. Sie wollte  das Feuerwerk sehen, das sie schon letztes Jahr fasziniert hatte. Aber sie wollte nicht in einem unübersichtlichen Pulk von Menschen und anderen Wesen stehen. Nach dem Erlebnis in der Unterstadt fühlte sie sich in solchen Ansammlungen nicht mehr wirklich wohl, obwohl die Nähe von Phelan ihr eine gewisse Sicherheit gibt.

Eine Weile gehen sie schweigend nebeneinander her den Strand entlang, jeder in seine eigenen Gedanken versunken,bis sie fast ans nördliche Ende der Stadt kommen und die Stadtmauer schon in der Ferne zu sehen ist. Der Strand ist hier noch recht verlassen und nur ganz vereinzelt sitzen engumschlungene Paare im Sand und küssen sich oder tun andere Dinge, von denen Morgana nicht wissen möchte, was es ist. Sie gehen immer noch nahe der Wasserkante und die meisten anderen sitzen oder gehen oben am Strand entlang, dort wo der Sand nicht feucht ist, sondern trocken und wo man sich keine nasse Kleidung holt wenn man sich setzt.

Sie erreichen einen Baumstamm der unten am Ufer liegt und noch halb vom Waser umspühlt wird. Aber die obere Hälfte ist vom heutigen Sonnenschein getrocknet und bietet einen guten Platz, um das Feuerwerk zu sehen, und trotzdem nicht in der Menge stehen zu müssen. Morgana bleibt stehen und wirft einen Blick zu Phelan ."Ich glaube das ist ein guter Platz. Man kann alles sehen, aber wird nicht von Leuten umringt, geschubst und auf die Füsse getreten." Ein leichtes Lächeln huscht über ihr Gesicht, als sie sich setzt und zum Strand hoch blickt, wo sich immer mehr Menschen versammeln. Selbst von diesem Standort aus, ist der Hohe Holzstapel im letzten Licht der Sonne zu sehen und es würde nicht mehr lange dauern, und das Holz würde lichterloh brennen. Sie hatte Phelans Hand losgelassen, als sie sich gesetzt hat, und nun deutet sie mit der Hand neben sich. "Setzt euch und erzählt mir etwas von euch und eurem Leben. Ich weiss fast gar nichts von euch, wie euer Leben ausgesehen hat, bevor ihr nach Talyra kamt." Ob es wohl eine Frau in seinem Leben gibt. Er ist eigentlich in einem Alter, wo man längst eine Familie gegründet hat. Und wenn ja, wo ist sie dann? Morgana brennen viele Fragen auf der Zunge, aber sie stellt sie nicht, wenn Phelan ihr etwas erzählen wollte, dann würde er es tun.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kana am 26. Mai 2004, 16:11 Uhr
Inarifeuer

"Nein!", ruft Kana und kann das Kind gerade noch von dem riesigen Holzberg wegzerren, ehe es einen der unteren Stöcke herausziehen und so womöglich das ganze Gebilde zum Einsturz bringen kann. Leicht grimmig blickt sie es an und schubbst es dann Richtung seines Vaters, der zu den Arbeitern gehört, die unter Kana's Leitung bereits seit dem frühen Morgen an dem großen Inarifeuer bauen.
"Hör mal, ich bin die letzte, die was gegen Kinder hat, aber sie sollten nicht in die Nähe von etwas so großem gelassen werden, dass auch noch leicht einstürzen kann. Erstens wäre es schade um den vergeudeten Tag, den wir damit verbracht haben es aufzubauen und zweitens ist es für eine 4 jährige vermutlich auch nicht gerade förderlich und einer Tonne Holz begraben zu werden."
"Ist gut. Ich geb besser auf sie Acht.", sagt der Mann schnell und zieht das Mädchen an seinem dünnen Ärmchen zu sich. Kana seufzt, als sie den beiden nachsieht. Irgendwie hat sie nicht das Gefühl, ernst genommen zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass sie im Gegensatz zu den ganzen Helfern, die sie seit dem Morgengrauen herumdirigiert, ziemlich klein ist, oder daran, dass sie, mit den Haaren voller Äste und Kletten und sie in ihrem alten zerissenen Kleid mehr wie eine Bettlerin, denn eine Respektperson wirkt. Vielleicht hätte sie doch ihr neues Ledergewand anziehen sollen und halt dann aufpassen müssen, dass sie es nicht zerreist. Irgendwie kommt diese Erkenntnis ein wenig zu spät.
Die Halbdämonin seufzt ein weiteres Mal und blickt dann zu dem gigantischen Scheiterhaufen auf. Er erinnert sie ein wenig an die großen Lagerfeuer ihrer Kindheit, wenn sie auf andere Stämme getroffen waren. Dieses hier würde sogar noch größer werden und in der Zeit bis zum Sonnenuntergang um einiges wachsen.
Ein weiterer Seufzer endringt sich ihrer Kehle, als einer der Helfer auf das Gerüst klettert, um dort oben die gesammelten Äste abzulegen-natürlich genau so, wie er es eigentlich nicht tun sollte.
"He!", ruft Kana ihm zu und erklimmt mit einem resignierenden Kopfschütteln ebenfalls das Gerüst. "Willst du die Flammen ersticken? Hast du vorhin nicht aufgepasst, als ich das alles erklärt hab?"
"Tut mir Leid." Der Mann spricht so extrem säuselnd, dass man schon taub sein müsste, um nicht zu merken, wie ironisch er das meint. Und blind. Er dreht sich nicht mal weg, als er die Augen verdreht.
Für einen kurzen Augenblick sieht Kana rot. Ihre Augen pressen heiß gegen ihre Begrenzungen, treten vermutlich gerade sehr hässlich und sehr rot hervor. Dem Mann klappt die Kinnlade herunter und er starrt sie einfach nur fassungslos an.
Kana macht einen Schritt auf ihn zu und bringt ihre beidne Gesichter auf eine Höhe, beinahe berühren sich ihre Nasenspitzen. "Jetzt hör mir mal ganz genau zu. ICH bin hier diejenige, die Erfahrung mit Feuern hat. ICH bin diejenige, die hier die Aufsicht hat und ICH bin diejenige, die dich gleich vom Gerüst schubbst, wenn du nicht die Äste so hinlegst, wie ICH es euch vorhin gezeigt habe, alles klar?" Der Mann nickt ängstlich. Auf eine forderne Geste von Kana hin, fängt er an die Stöcke richtig zu sortieren. Sie nickt zufrieden und macht sich wieder auf den Weg nach unten, wobei sie spürt, wie ihre Augen langsam wieder abkühlen und braun werden. Beinahe ist sie in Versuchung, für sie zu danken, aber dann erinnert sie sich wieder an Kaid. Nein, Kana schüttelt den Kopf, ihre Augen füllen sich mit Traurigkeit. Ihre Augen sind wirklich alles andere als ein Segen, auch wenn es ihr während der folgenden Stunden immer schwerer fällt daran zu glauben. Vermutlich würden über die Hälfte der Männer nicht auf sie hören, wenn sie sie nicht ein wenig damit einschüchtern könnte.
Irgendwann ist das Feuer fertig. Groß und gewaltig steht der riesige Holzberg dort und wirft einen langen Schatten. In einer Stunde, mit dem Anbruch der Dunkelheit, wird eine der Inaripriesterinnen ihn entzünden. Zur Zeit jedoch, haben die alle Hände voll damit zu tun, die vielen Helfer mit Speis und Trank zu versorgen. Kana nimmt sich etwas Brot und einen Humpen Ziegenmilch, womit sie sich in eine der hinteren Ecken verzieht und die letzte Stunde abwartet.
Nach und nach treffen immer mehr Schaulustige ein und Kana hat wieder einmal alle Hände voll damit zu tun, kleiner und größere Kinder davon abzuhalten, Äste herauszuziehen, oder auf dem Gerüst herumzuturnen. Schließlich ertönt eine Art Fanfare und eine junge Priesterin schreitet, eine Fackel in der Hand die provisorische Treppe des Gerüsts empor. Kana fürchtet einen Moment, nicht genug Öl, oder Petroleum unter den Haufen gemischt zu haben, aber kaum, dass die Fackel das Holz berührt, überzieht es sich auch schon mit einer Art Flammenfilm. Die Priesterin kann gerade noch so zurückweichen. Offensichtlich war es wohl doch eher etwas zu viel...
Bereits wenige Minuten darauf, drängen die Leute an das Feuer und entzünden sich daran ihre Fackeln, mit denen sie zu ihren eigenen kleinen Feuern wanderen. Eine halbe Stunde später leuchten Kana von allen möglichen Flecken des Ildorellufers Lichter entgegen. Sie gähnt einmal ungeniert und beginnt dann, in der Nähe des Feuers auf und ab zu wandern und nach jemand vertrautem zu suchen. Zwischendurch pflückt sie immer mal wieder ein Kind aus der nächsten Nähe des anscheinend sehr faszinierenden Feuers weg und bringt es mit einem vorwursvollen Blick zur Mutter. Offensichtlich wird sie hier noch so lange zu tun haben, wie das Feuer brennt. Für einen kurzen, vesonnenen Moment, überlegt sie, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, das Feuer nicht so gut zu bauen... Ein paar Stunden wird sie wohl noch ausharren müssen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 26. Mai 2004, 16:39 Uhr
Erst als Varins Finger bereits ihre weiße vernarbte Haut berührt, wird sie gewahr, dass er sich anders hingesetzt hat. Zu sehr hatte sie der Anblick des Ildorel in seinen Bann gezogen. Sein Blick ruht auf ihrer Narbe, während die Finger sachte deren Linien folgen. Da sie bisher die meiste Zeit Seite an Seite gegangen sind, kann Shyada nicht sagen, ob Varin auch die dazugehörige zweite Narbe auf ihrem Rücken gesehen hat. Shyada überlegt, ob sie Varin irgendeine ausgedachte Geschichte erzählen soll, denn wirklich behagen tut es ihr nicht, darüber zu reden. Hätte der Narg auch nur etwas mehr rechts gezielt, würde sie mit großer Wahrscheinlichkeit hier nicht sitzen. Auch wenn damals ihre Gedanken sehr oft vom eigenen Tod gehandelt haben, so ist sie jetzt froh, keine Dummheit begangen zu haben. Nicht nur weil Varin vor ihr sitzt, sondern einfach aus dem Grund, dass es völlig unsinnig gewesen wäre den Freitod zu wählen und immerhin sind bis auf die Narben keine Spuren vom Feldzug mehr zu sehen.
"Es war ein Narg. Er meinte mich aufspießen zu müssen..." Shyadas Stimme ist völlig tonlos und ihre Worte wirken beiläufig. So als interessiere es sie nicht wirklich. Vor ihrem inneren Auge sieht sie allerdings ein Paar Augen blickt welche die Amazone mitleidvoll ansehen. Verdammte... Ihre rechte Hand ballt sich zu Faust. Mit seiner einfachen Frage, die aus purer Neugier gestellt worden ist, hat Varin wieder die Erinnerungen an den Mann geweckt, den Shyada bis zum Ende ihres Lebens verachten wird.

Shyada hebt ihren Blick, doch sieht Varin sie nicht an, sondern blickt zum gold schimmernden Wasser. Das Profil des Mannes wird ebenfalls in goldenes Licht getaucht und läst Varin wie einen Tagträumer aussehen, der sich den ganzen Tag die Natur aussieht. Trotz ihrer vorherigen Gedanken muss Shyada kurz über diesen Vergleich lächeln. Beim besten Willen kann sie sich nicht vorstellen, dass Varin seine Wünsche in Gedanken auslebt. Würde er sonst hier sitzen?
Varin der ihren Blick bemerkt hat, dreht sich zu ihr und etwas wie er sie ansieht, vertreibt für einen Moment jeden Gedanken aus Shyadas Kopf. Was hast du vor? Deutlich sieht man dem Mann an, dass er etwas plant und nur noch zögert es auch auszuführen. Doch dann hebt er seinen Arm und zieht Shyada mit diesen an sich heran. Es ist fast schon ein unwillkürlicher Reflex sich zu versteifen, da sie immer so auf Nähe anderer reagiert, doch scheint sich Varin davon nicht abschrecken zu lassen. Als ihre Lippen zueinander finden, spürt Shyada die unterdrückte Gier die in dem Kuß liegt. Das Varin alles andere als ein unerfahrener Mann ist kann Shyada deutlich spüren. Allerdings hätte sie zeitweise befürchtet, dass er nie von sich aus die Initiative ergreifen würde.
Als sie ihren Kuß beenden zieht Varin seinen Arm wieder zurück und wirkt auf den ersten Blick fast unsicher. Doch als er Shyada wieder ansieht, liegt ein breites zufriedenes Grinsen in seinem Gesicht, was Shyada schwach lächeln lässt.

"Würde ich dann hier mit dir sitzen?" Es gäbe zwar die Möglichkeit, dass sich irgendwo ein fluchender Gefährte befinden könnte, doch hat man Shyada bisher nie öfters mit einem und demselben Mann gesehen. Ausgenommen Cedric bei dem es zumindest von Seiten Shyadas einzig auf ihre Tätigkeit in der Steinfaust bezogen hat und Dekar, der aber für Shyada niemals ernsthaft zur Debatte stand. "Vielleicht schaffst du es ja." Sie blickt ihn herausfordernd an, ist sich aber mehr als sicher, dass auch er es nicht schaffen würde. Viele hatten sich mit einer Nacht zufrieden gegeben und anschließend stolz damit geprahlt. Keiner hatte sich auch nur annähernd die Mühe gemacht und versucht Shyada für sich allein zu gewinnen. Vielleicht auch aus dem Wissen heraus, dass es Shyada demjenigen auch alles andere als leicht machen würde.
Die Amazone glaubt plötzlich eine ihr bekannte Person am Strand zu sehen. Ihr Blick geht hinüber zum Wasser und tatsächlich befindet sich dort jemand, den sie kennt. Genauer gesagt handelt es sich um zwei Personen. Na sie mal einer an. Ein fast schon zufriedenes Lächeln liegt auf Shyadas Lippen, während ihre Augen Morgana und Phelan verfolgen. Der Waldläufer ist alles andere als unansehnlich, doch glaubt Shyada, dass er sowieso nicht auf sie reingefallen wäre. Dafür wirkt er ihrer Meinung nach viel zu sittsam und scheint ihr nicht gerade zu den draufgängerischen Exemplaren seines Geschlechts zu gehören. Shyada weiß nicht, ob jemand Morgana erzählt hatte, dass es ihre Idee war in die Unterstadt zu gehen, doch würde sie von Zeit zu Zeit ein Auge auf die Heilerin werfen. Auf eine gewisse Art und Weise beruhigt es Shyada Morgana unversehrt und zufrieden zu sehen, da die Frau einige der wenigen ist für die Shyada Sympathie empfindet.

Ein Stück weiter Richtung Süden scheint es, als wenn man sich dafür rüstet die Inarifeuer anzuzünden. Entsprechend mehr Personen bewegen sich nun am Strand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 26. Mai 2004, 18:10 Uhr
Am Seeufer entlang sind Holzstapel aufgeschichtet, an denen nach und nach die Feuer entzündet werden. Der Himmel ist bereits dunkel, im Westen blinken die ersten Sterne auf während im Osten violette Spuren das Gehen des vergangenen Tages bezeugen. Die zahlreichen Pärchen, die sich bereits am Strand eingefunden haben, sind nichts weiter als Schatten in der Dunkelheit und Phelan nimmt sie kaum wahr, während sie vorüberspazieren. Der Sand ist herrlich weich, selbst unter den Sohlen der Stiefel, doch Morgana geht weiter, bis sie sich etwas von der Stadt und somit den größten Besuchergruppen entfernen und schließlich erreichen sie einen Baumstamm der halb im Wasser liegend eine ideale Sitzgelegenheit bietet. Morgana setzt sich und deutet ihm es ihr gleichzutun. Das Holz ist glatt und weich und die Zeit und die Natur hat den Stamm von seiner Rinde befreit.  

Morganas Frage nach seinem Leben kommt unerwartet und nimmt dem Moment beinahe den stillen Zauber. Eigentlich will er jetzt nicht über das reden, was einmal war, was nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann und was ihn wahrscheinlich ewig mit stillem Kummer begleiten würde. Phelan blickt auf und sieht sie an, ihr stilles Lächeln und die leise Zufriedenheit über den Moment, doch da ist auch aufrichtige Neugier in ihrem Blick und im Grunde will er ihr erzählen, was geschehen ist. Sie ist dir viel zu nah... stellt er auf einmal fest und tatsächlich kann er sich nicht errinnern, dass irgendeine Frau ihm in den letzten Jahren auf diese Weise näher gekommen ist. Vielleicht hatte er es nicht zugelassen, vielleicht auch jede Situation dieser Art gemieden, aber es ist nun so, wie es eben ist. Ein Gefühl der Resignation überkommt ihn, aber es ist nicht so schlecht, wie er im ersten Moment glaubt. Und dann beginnt er mit unsicheren Worten zu erzählen, während in einiger Entfernung die ersten Feuer wie feurige Sterne aufzuflackern beginnen.

"Mein Leben..." beginnt er, den Blick fest auf den Horizont gerichtet. "Vielleicht habt Ihr euch gefragt, warum ich niemandem näher komme und warum ich so unvermittelt auftauche und wieder verschwinde. Ihr wisst, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren und auch ich weiß es, mehr als mir lieb ist." Phelan überlegt, ob er ihr von seiner Frau berichten sollte, die selbst für ihn nicht mehr ist wie eine sanfte Errinnerung. Die Erkenntnis überkommt ihn plötzlich und mit einiger Heftigkeit. "Wie kann man jemanden vergessen, den man einst geliebt hat? Man kann es... oder?" Er kann ihr nicht von ihrem Tod erzählen, der Endgültigkeit, die sie für immer aus seinem Leben gerissen hatte. Der schmale Grad, der Menschen und Elben von einander trennt. Er bricht ab und erzählt ihr von seinem Sohn, wie er ihn aufgezogen hatte im Wald, der ihm in jungen Jahren anvertraut worden war, das Erbe seines Vaters, den er niemals wieder gesehen hatte, seitdem er in die Elbenlande zurückgekehrt war. "Man nimmt sein Schicksal an und warum sollte man auch dagegen ankämpfen, wenn es doch nicht unangenehm ist. Die Wälder bergen Vergessen in ihrer Weite und gleichzeitig fangen sie einen auf in ihrer grünen Umarmung." Er stockt, als er ihr von den Nargen berichtet, die seinen Sohn tödlich verletzt hatten, während er in Talyra gewesen war, auf der Suche nach seinem Freund, von der Wut und den Schuldgefühlen und er wundert sich selber, warum er ihr das in diesem Moment erzählt, in dem man doch feiern und fröhlich sein sollte. "Verzeiht mir", sagt er, als er schließlich endet, "dieser Abend ist der Liebe und der Fruchtbarkeit gewidmet und ich langweile Euch mit Geschichten über Abschied und den Tod." Er hofft, er hat in ihr nicht die eigenen unangenehmen Errinnerungen wachgerufen. Hatte ihr Gefährte sie nicht erst kürzlich verlassen, ohne ein Wort und mit seinem Kind in ihrem Bauch? Er will lächeln, aber es gelingt ihm nicht ganz und womöglich würde sie es sowieso nicht sehen, denn bis auf die Feuer am Ufer ist es stockdunkel geworden. Und dennoch fühlt Phelan das Leben um sie herum pulsieren, wie selten zuvor. Ihre Augen glänzen golden im fernen Feuerschein, während sie ihm still zugehört hat und er ist dankbar, dass sie ihn gefragt hat. Er hatte das erste Mal seit langer Zeit, wenn nicht sogar überhaupt, jemandem von all diesen Dingen erzählt und er weiß, dass ihn wahrscheinlich niemand sonst hätte dazu bewegen können. "Diese Nacht gehört der Göttin und nicht meinen düsteren Errinnerungen." Als er diesmal lächeln will gelingt es ihm sogar.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 26. Mai 2004, 18:57 Uhr
Sie umgehen die Menschen, die sich bereits um das aufgeschichtete Holz am Strand sammeln und wandern in südliche Richtung das Flußufer entlang. Ihre Finger sind fest ineinander verschlungen und immer wieder wandern ihre Blicke zum anderen.
Ab und zu treffen die beiden andere Päärchen, doch die meisten Leute sind noch immer auf dem Marktplatz oder sammeln sich um den Wagen des Kupferkesselwirtes und das Holz, welches nicht weit davon entfernt lagert.

Die Sonne geht langsam und wundervoll rotgolden über der Stadt unter und die Bäume am Ufer des Sees werfen lange Schatten. Ohne ein Wort zu sagen, zieht er Kea hinter sich her, ein Stück vom Ufer fort.
Die Äste zweier Weiden streichen im sachten Wind durch den Sand und als er vorsichtig ein Paar davon aus dem Weg streicht, kann er erkennen, dass zu ihren Füßen weiches Gras wächst. "Komm." Sie kommen keine zwei Schritt weit, dann zieht er sie in seine Arme und ihre Lippen finden einander.
In den letzten Tagen hatten sie beide andere Dinge im Kopf und waren jeden Abend totmüde ins Bett gefallen, doch der Rausch des Tanzes und des Weines summt in ihrem Blut, wirbelt durch ihre Adern und es ist ihm völlig egal, ob jemand sie jetzt, am hellichten Tage sehen würde.
Wie immer sucht sein Geist den ihren und als er ihn findet, hat er für einen Herzschlag das Gefühl ihr so nah zu sein, sie so deutlich zu fühlen, als müsste er nur.. Ihre wandernden Hände lenken seine Aufmerksamkeit auf die reale Welt zurück, in der er festes Leinen und darunter weiche, weiße Haut unter seinen Händen spüren kann.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 26. Mai 2004, 19:20 Uhr
Als Kea und Ierás den Strand erreichen sind zwar schon einige Leute dort, aber niemand ist ihnen so nahe, dass er auf die beiden Liebenden aufmerksam wird. Ierás schiebt ein paar Zweige einer Weide zur Seite und zieht Kea auf das Gras das im Sichtschutz des Baumes wächst. Zumindest reicht es den beiden momentan als Sichtschutz auch wenn der eher schlecht als recht ist. Er sieht sie in seine Arme und erst lehnen sie nur am Baumstamm, küssen sich und können die Hände nicht von einander lassen. Der Wein steigt Kea in den Kopf und noch immer ist sie außer Atem, denn auch den Weg zum Strand haben sie nicht gerade langsam zurück gelegt. Immer wieder muss sie Ierás kurz von sich schieben um tief Luft zu holen und in diesen kurzen Pausen lächeln sie sich an nur um sofort wieder die Augen zu schließen und die Lippen des anderen zu finden.
Es dauert nicht lange da gleiten sie schon ins Gras und verschwenden keinen Gedanken daran ob sie irgendjemand sehen kann. Berauscht vor Wein, Tanz und Liebe dauert es etwas länger als sonst bis sich die beiden ihrer Kleider entledigt haben. Die Schnürung von Keas Kleid entpuppt sich mit einem Mal als unheimlich widerspänstig und Kea legt in ihrer Ungeduld schon fast selbst Hand an die Schnürung als Ierás es doch noch schafft die Bänder, die sich mittlerweile völlig verknotet hatten, zu öffnen. Ihrer Schuhe haben sie sich schon vorher entledigt, aber nur drei davon liegen unter den Zweigen der Weide verborgen, der vierte ist zu weit geflogen und liegt draußen am Strand.
Kea spürt wie Ierás Geist nach ihrem tastet und sie öffnet ihm ihren Geist, so dass sie fast schon eins sind.
Der Rhythmus des Tanzes vorhin summt noch immer durch ihr Blut und unbewusst passen sich ihre Bewegungen an den Takt der Musik an die sie schon längst nicht mehr hören können.
Als sie schließlich schwer atmend aber glücklich unter der Weide liegen, sich gegenseitig fest in den Armen haltend schickt Shenrah gerade seine letzten Strahlen auf den Himmel. Die Sonne selbst ist nicht mehr zu sehen, nur mehr die letzte rote Farbe am Horizont.
Erst jetzt nehmen Ierás und Kea die Welt um sich herum wieder wahr. Langsam sind immer mehr Leute auf dem Strand eingetroffen und auch wenn niemand direkt auf die Weide starrt ist es doch möglich, dass jemand die eindeutigen Geräusche gehört hat und seine Schlüsse gezogen hat.
Kea kichert leise und hält sich selbst eine Hand vor den Mund. "Pssst!" macht sie leise und verschließt Ierás Mund mit einem Kuss.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Euron am 26. Mai 2004, 20:14 Uhr
"Wir hätten eher los gehen sollen" ruft Euron seinem Gehilfen zu, als sie den Strand erreichen, "wir können nur hoffen, dass das Licht noch ausreicht, um alles aufzubauen."
Nach einiger Zeit finden sie eine abgelegene Stelle, die noch nicht von Pärchen belegt ist. Mit letzter Kraft erreicht Simon das Ziel, den schweren Wagen durch den Sand ziehend, der sich jedem seiner Schritte entgegenstemmt. Während er eine Weile auf dem weichen Boden liegen bleibt und verschnauft, beginnt Euron nach und nach den Wagen zu entladen und Stäbe mit Paketen in den seltsamsten Formen nach einem Muster in den Sand zu stecken, welches er in den letzten Tagen ausgetüftelt hat.

Es ist bereits dunkel, als der Wirt des Kupferkessels die letzten Stäbe positioniert hat. "Geh uns einen Span vom Inarifeuer holen", trägt er dem Jungen auf und während dieser dem großen Schein folgt, der am ganzen Strand zu sehen ist, beginnt der Kobold Reisig und trockene Äste vom Wagen zu laden und in einer Kuhle am Strand aufzuschichten, weit genug enfernt von dem Wald aus Feuerwerkskörpern, der darauf wartet in Aktion zu treten.
Als Simon zurückkehrt, scheint ihn etwas zu bedrücken. Euron nimmt ihm den Span aus der Hand ohne sich darum zu kümmern und versucht das Feuer in Gang zu bringen.
Nach einer Weile überwindet sich der Junge und fragt verlegen:
"Meister Euron...?"
"Ja?" fragt der Kupferkesselwirt zurück und fügt hinzu: "Du könntest mir noch etwas von den Zweigen holen, es müßten noch einige auf dem Wagen liegen."
Als sein Zögling zum Wagen trottet, seufzt der Kobold leise.Ich bin mir sicher, was der Junge mich fragen will, denkt er sich, schliesslich ist das Inarifest besonders bei den jungen Leuten beliebt. Doch ich habe ihm schon vor einigen Wochen unmißverständlich klar gemacht, dass ich auf seine Hilfe beim diesem Fest nicht verzichten kann. Er überlegt einen Moment und fügt dann in Gedanken hinzu: Nun ja, bis jetzt zumindest nicht. Nachdem die ganzen Utensilien an den Strand gebracht wurden, sollte ich es aber auch alleine schaffen. Zurückbringen kann er den Wagen ja auch morgen noch.
Als Simon mit dem Holz unter dem Arm zurückkommt und der Wirt es dem Feuer hinzufügt, fragt er deshalb: "Was wolltest du mir sagen?"
Der Junge schaut überrascht, das Euron seine Frage doch bemerkt hat. Dann sagt er vorsichtig: "Ich habe Marya am Inarifeuer getroffen und ich dachte, dass ich vielleicht ... ."
"Aber ich weiß, dass ich euch helfen sollte," fügt er niedergeschlagen hinzu.
"So, so Marya. Na dann geh schon. Ich denke ich werde jetzt auch allein zurecht kommen."
Euron kann dabei zusehen, wie sich Simons Mundwinkel heben und sich sein Gesicht plötzlich erhellt.
"Danke.", sagt er erfreut und erstaunt zugleich. "Ich, ich kann auch später nochmal vorbeikommen, wenn ihr wollt, um ..."
"Ach, verschwinde lieber, bevor ich es mir anders überlege", brummt Euron und der Junge zögert nicht länger und eilt davon.
Als Euron nun allein ist, schaut er zum Himmel, wie weit der Mond diese Nacht schon gewandert ist. Es wird langsam Zeit, beschließt er, ich denke, ich kann beginnen.

Ein Donnerknall hallt plötzlich über die ganze Weltenstadt. Viele schauen sich erschrocken um. Manche blicken zum Himmel und können aber nichts besonderes entdecken. Oder doch? Wer sich mit dem Firnament auskennt, stellt fest, dass mehr Sterne am Himmel stehen als sonst und nach und nach kommen weitere hinzu. Immer mehr leuchtende Punkte flammen auf, wie von einer unsichtbaren Hand hingestreut, und erhellen die Nacht. Es wird nicht mehr lange dauern bis es taghell ist, ist man versucht zu denken, als die Lichtpunkte plötzlich alle erlöschen.
Für einen Moment bleibt alles still, dann hört man ein lautes Heulen, dann blaues Licht, dass sich wie eine aufblühende Blume entfaltet. Es folgen weitere, manche in rot, andere in grün.
Schließlich ändern sich die Formen und es fällt ein weißer Glitzerregen auf die Weltenstadt hernieder, orange Spiralen erheben sich in den Himmel, dann wieder entfaltet sich am Himmel eine Fontäne, wie die eines Brunnens. Als die blauen Lichtpunkte verblassen, steigen aus ihnen neue Fontänen auf. Erneut verschwinden sie, um erneut Lichter hervorquellen zu lassen.
In immer größerer Zahl folgen nun Explosionen und erhellen den Abendhimmel, wobei jede die andere in Höhe und Farbenpracht zu überbieten versucht. Lange hält das Spiel der Farben und Formen an, bis es schliesslich erlischt. Dunkelheit und Stille breiten sich einen Moment über der Stadt aus. Dann hört man noch einmal das Zischen der Feuerwerkskörper, die ein letztes Bild ans Firnament zaubern. Das Bild weißer Orchideen bildet sich aus zahllosen Lichtpunkten, die nach und nach aufflammen, doch umrahmen sie nur die Dunkelheit, die in der Mitte der Blüten die Form eines Panthers annimmt.
Klar und deutlich steht das Bild am Himmel, dann verschwindet es plötzlich, als wäre es nur ein Traumgespinst gewesen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 26. Mai 2004, 20:45 Uhr
Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen auf den Ildorel und dann verlischt das natürliche Licht und eine seltsam anmutende Dunkelheit umgibt sie für einen Moment, doch gleich darauf leuchtet der Schein eines riesigen Feuers auf, das am Strand entfacht worden ist. Als er den Strand hinunterblickt sieht er wie Menschen, wie Schatten gleich, zum Feuer eilen und dann mit einem Stück des Feuers an einem Ast oder einer Fackel, zu ihren Plätzen zurückkehren, bald flammen überall kleinere Feuer auf, die die Liebenden bescheinen, die sich um die kleinen Feuer versammelt sind. Er kennt das Fest nun schon seit langen Jahren und er war in dieser Nacht nie alleine gewesen, seit er wusste, was man mit Mädchen so alles machen kann. Ein kurzes Grinsen huscht über sein Gesicht und er blickt zu der Frau, die neben ihm sitzt. Ihr Gesicht liegt fast in der Dunkelheit, nur ab und zu findet ein Lichtstrahl von einem Feuer den Weg und erhellt ihre Züge. Er ist sich unschlüssig was er nun tun soll, was sie erwartet, ob sie überhaupt will oder ob sie gleich aufstehen würde und gehen würde, aber er wird von einem lauten Knall in seinen Gedankengängen unterbrochen und kurz darauf scheint der ganze Himmel zu glühen. Er lehnt sich wieder zurück, streckt die Beine aus und stützt sich auf seine Unterarme, das erste Mal, das er das Feuerwerk ohne ein Mädchen im Arm erlebt.

Irgendetwas läuft hier schief, aber trotz dieses Gedanken zieht ein Grinsen über sein Gesicht, er richtet sich wieder leicht auf und zieht Shyada ein Stück zu sich hinunter. Er sagt nichts, als sie sich zurücklehnt und auch in den Himmel blickt, der gerade in bunten Farben aufleuchtet. Er glaubt zwar nicht, dass das Feuerwerk die Amazone sonderlich beeindruckt, aber für ihn ist es das erste Mal, dass er es voll geniessen kann, ohne dass ein Mädchen ihn mit Küssen von dem Geschehen am Himmel ablenkt. Sie hat sich genauso wie er auf ihre Unterarme gestützt und ihre Arme berühren sich fast, aber nur fast, er kann die Wärme spühren, die von ihrer Haut ausgeht und würde gerne mehr davon fühlen und auch berühren. Die letzten Funken verglühen  und dann liegt der Himmel wieder schwarz und ruhig da. Er dreht sich auf die Seite und stützt seinen Kopf in seine Hand und blickt Shyada ins Gesicht. Mit der anderen Hand berührt er ihre Wange und dreht ihr Gesicht von dem weg, auf das sie gerade blickt und zu ihm hin. "Ich werde versuchen dich zu zähmen, obwohl ich glaube , dass ich dich gar nicht ganz zähmen will, weil du mir gefällst wie du bist." Er hält ihren Blick mit seinen Augen fest und mutig geworden, dadurch dass  sie sich den letzten Kuss gefallen lassen hat, küsst er sie erneut. Zuerst sanft und vorsichtig und dann fordender. Seine Hand wandert von ihrer Wange zu ihrem Hals und vergräbt sich kurz in ihrem Haar. Sie lässt den Kuss länger dauern als er dachte, und doch ist es erneut sie, die den Kuss löst, den er gerade begann zu geniessen. Seine Hand bleibt in ihrem Nacken liegen, um sie nicht entkommen zu lassen.  Ein charmantes und belustigtes Lächeln huscht über ein Gesicht. "Reicht dir das schon?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 26. Mai 2004, 20:55 Uhr
Kea schmiegt sich an ihn und er spürt ihre warme Haut unter seinen Händen. Er ist beinahe wieder zu Atem gekommen und hat jetzt Zeit, seine Umgebung wahrzunehmen. Nicht weit von ihnen entfernt haben sich eine Menge Leute eingefunden und ein lauter Knall lässt sie beide zusammenfahren.
"Was?" Ierás ist halb aufgesprungen, als Kea ihn auf die zusätzlichen Sterne, die nur schwer zwischen den herabhängenden Ästen zu erkennen sind, aufmerksam macht. "Oh." Mit immer noch pochendem Herzen lässt er sich zurückfallen und zieht sie wieder in seine Arme zurück, nur um gleich darauf wieder aufzustehen. Rasch sucht er ihr Überkleid, wirft es ihr zu und schlüpft in seine Hosen. Hand in Hand treten sie unter den Blättern der Weide hervor und setzen sich in den Sand, den Blick gen Himmel gerichtet.
Über ihnen zeichnen sich Blumen, Spiralen und Fontänen in den abendlichen Himmel und wieder zieht er sie in seine Arme, das Gesicht in ihrem Haar verborgen. Kea riecht wie immer nach Honig, heute fügt sich hierzu jedoch der Geruch von Holzfeuern, Gras und feuchtem Sand. Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen und während der große Panther sich aus der leuchtenden Blume am Himmel schält, beginnt er damit ihren Hals, die Wange und die zarten, leicht gespitzten Ohren zu liebkosen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 26. Mai 2004, 21:24 Uhr
Morgana hört Phelan schweigend zu und nickt ab und zu, weil er von Dingen spricht, die ihr nur allzu bekannt sind. So verschieden ihre Leben auch sind, sie haben auch viele Gemeinsamkeiten. Auch Morgana hatte den Mann verloren, den sie geliebt hatte, und auch die beiden Kinder, die sie mit diesem Mann hatte. Zwar weiss sie nicht, ob Ian und die Kinder noch leben, aber tief in ihrem Inneren ist etwas, dass ihr sagt, dass sie tod sind. Als Phelan von seinem Sohn erzählt, greift sie nach seiner Hand und drückt sie sanft und tröstend und sie kann ihn in diesem Moment nur zu gut verstehen. Sie lässt seine Hand nicht los, als er weiter erzählt. Seine Worte werden immer sicherer und Morgana fühlt, dass es ihm gut tut mit jemandem über all das, was seine Seele schon so lange in sich trägt, zu reden.

Als er endet, blickt sie ihn an und lächelt sacht. "Zu jedem noch so schönen Moment gehört immer ein wenig Wehmut, weil man glaubt nicht glücklich sein zu dürfen, weil es den Menschen, die man einst geliebt hat und mit denen man ähnlich glückliche Momente erlebt hat, nicht mehr vergönnt ist und weil sie einem in diesen Momenten besonders fehlen." Sie schweigt eine Weile und betrachtet sich die Paare am Strand, die mit den Fackeln ihre eigenen kleinen Feuer entzünden. "Aber so schön die Vergangenheit auch war, ihr lebt in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit, dass habe ich auch lernen müssen. Und ich glaube den Menschen, die nun nicht mehr sind, wäre es lieber, man würde nicht zu lange um sie trauern und sein Leben leben, so wie es vor einem liegt. Wollt ihr euch immer in den Wäldern verstecken und vor dem wirklichen Leben davonlaufen, wenn der Schmerz wieder zu gross wird?"Die letzen Worte sind nicht asl Vorwurf gesprochen. Sie weiss, wie oft ihre eigenen Gedanken so gewesen sind, auf der langen Flucht von Barsa bis nach Talyra. Oft hatte sie dort auch gedacht einfach aufzugeben, sich irgendwo in die Wälder zurück zu zihen und für immer dort zu bleiben ohne jemals wieder einenm Menschen zu begegnen. Aber Lupin hatte sie immer wieder vorangetrieben, bis sie Talyra erreicht hatten und sie hier ein neues zu Hause und Freunde gefunden hatte. Sie erwartet keine Antwort von Phelan und diese eher düsteren Gedanken sind wirklich nichts für diesen Abend und trotzdem ist sie froh, dass er darüber gesprochen hat und sie nun weiss, was diese stille Trauer, die ihn immer umgibt ausgelöst hat.

Ein lauter Knall, einem plötzlichen Donner gleich, lässt Morgana zusammenzucken und sie wäre fast von dem Baumstamm hinunter gerutscht, wenn Phelan sie nicht gehalten hätte. Sie lächelt ihm kurz kichernd zu und richtet ihren Blick dann zum Himmel, der plötzlich fast taghell ist und übersät ist von tausenden von silbern leuchtenden Sternen. Die dunklen Gedanken verschwinden und machen wieder fröhlichren Platz. Die Sterne verschwinden wieder und neue bunte Farben erscheinen am Himmel in den unterschiedlichsten Formen, bunte Blumen, Fontänen, Gold- und Silberregen und vieles andere Mehr. Sie kann ihren Blick nicht vom Himmel nehmen und eine leichte Gänsehaut schleicht über ihren Körper, weil das Feuerwerk so zauberhaft schön ist. Die bunten Lichter am Himmel verglühen und er bleibt schwarz und fast kalt liegen, als sich noch einmal ein Zischen erhebt und ein Bild am Himmel erscheint, tausende von Orchideenblüten bilden einen schwarzen Panther im Nachthimmel. Das Bild scheint eine ganze Weile bewegungslos am Himmel zu stehen, bis es urplötzlich verlöscht. Die Gänsehaut bleibt und sie sieht noch eine Weile in den Nachthimmel, bis sie den Blick wieder senkt und sich mit der freien Hand über ihren Oberarm reibt um die Gänsehaut zu vertreiben. "Es war einfach wundervoll, "haucht sie leise und blickt noch einmal zum Himmel, aber die Blüten sind verloschen. Eine kleine innere Stimme sagt ihr, dass sie nun zur Kate zurück kehren sollte und zurück zu ihrem Sohn. Aber der Augenblick ist so wundervoll, hier am Strand zu sitzen mit Phelan und eine ungewohnte Vertrautheit zu geniessen, die selbst Lyn nie in ihr hervorgerufen hatte. Es ist wahrscheinlich weil Phelan und sie sich so ähnlich sind und doch so verschieden, aber sie verbinden so viele Kleinigkeiten, was ihre Vergangenheit angeht , den Beruf, die Liebe zur Natur und zu Kindern. So ignoriert sie einfach die mahnende Stimme und bleibt auf dem Baumstamm sitzen, ihre Hand in der von Phelan liegend und blickt hinaus auf den Ildorel in dem sich die tausend Feuer, die am Strand leuchten spiegeln und ihn selbst wie ein Feuermeer wirken lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 26. Mai 2004, 22:13 Uhr
Während er spricht, nimmt Morgana seine Hand und die Berührung ist mehr als tröstlich. Ohne viele Worte gibt sie ihm das Gefühl zu verstehen und auch wenn er kaum etwas über sie weiß, so glaubt er doch, dass sie das tatsächlich tut und so erwidert er ihren sanften Druck.

Phelan zieht nachdenklich Kreise mit dem Fuß im Sand. "Verstecken? Nein, ich glaube nicht, dass ich das will. Vielleicht bin ich deswegen auch hier... aber ich muß zurückkehren. Und das wahrscheinlich recht bald. Der Wald ist dennoch mein Zuhause und die Stadt wird es niemals wirklich sein." Seine Worte werden unterbrochen vom Beginn des Feuerwerks, aber ehe er aufschaut bleibt sein Blick einen Moment an ihrem Gesicht hängen und die Spiegelungen der bunten Magie in ihren Augen genügen ihm völlig. Ob die plötzliche Nähe daher rührt, weil er ihr sein Herz ausgeschüttet hat oder an dem allgemeinen Zauber der Inarinacht, das kann er beim besten Willen nicht sagen.

Mühsam reißt er seinen Blick von ihr los und bewundert ebenso das herrliche Feuerwerk am Nachthimmel über Talyra und die Reflektionen lassen die Stadt von hier aus wirken, als bestünde sie aus reiner Farbe. Euron hatte sich wirklich selbst übertroffen und Phelan grübelt wie ein einziger Kobold so etwas Wunderbares hatte erschaffen können. Vielleicht hat sie recht, vielleicht laufe ich davon. Und vielleicht... vielleicht will ich es nicht mehr. Was geschehen ist, ist geschehen.

Noch immer spürt er den Akohol in seinem Körper, so als umgäbe alles ein sanfter Nebel, der alle Geräusche und Eindrücke dämpft und abschwächt. Irgendwann vergeht auch das Feuerwerk und was bestehen bleibt sind die Inarifeuer, die wie goldene Inseln in der Dunkelheit treiben.

"Wir sitzen hier wie zwei Kinder, halten uns an den Händen und schauen in die Nacht hinaus. Und ich gebe zu, ich wünsche mir, dass dieser Moment niemals vorbeigeht." Eine seltsame Spannung liegt in der Luft, aber er kann nicht sagen ob es wirklich nur am Alkohohl liegt. "Und wie wirst du weitermachen? Wirst du davonlaufen vor dem, was geschehen ist?" Er merkt kaum, dass er zum vertrauten 'du' gewechselt hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 26. Mai 2004, 22:15 Uhr
Nur vereinzelt treffen rotgelbe Lichtstrahlen hinter der Düne auf Shyada und Varin, so dass das man den Rest des anderen nur im schwachen Mondlicht erahnen kann. Shyada blickt gedankenlos zum Mond am nachtblauen Himmel, als das rascheln von Stoff neben ihr zu hören ist und kurze Zeit später eine Hand ihren Kopf herum dreht. Gegen die Kühle des Sandes welche sie an ihren Händen und Beinen spürt, wirkt Varins Hand fast unnatürlich warm. Seine Berührung scheint zwar entschlossen, aber dennoch vorsichtig was Shyada zufrieden zur Kenntnis nimmt. Solange niemand ihre Reaktionen einschätzen kann fühlt sie sich sicher. Würde es jemals eine Person geben, die ihre Reaktionen verhersieht, so hätte sie viel von ihrer Unnahbar- und Wiederspenstigkeit eingebüßt. Immerhin bist du ja eine Wildkatze... Ihre Gedanken werden von einem sanften Kuss vertrieben, der sich langsam seine Schüchternheit ablegt und gieriger wird. Auch diesmal lösen sich ihre Lippen voneinander, doch bleibt Varin ihr nah und gibt Shyada keine Chance sich irgendwie wegzudrehen, da seine Hand sie zwar sanft aber doch unerbittlich im Nacken festhält und Shyada so zwingt in seine Richtung zu blicken.

Auf seine Frage hin beugt sich Shyada ein Stück vor, so dass ihre Lippen sein rechtes Ohr berühren. "Vielleicht... vielleicht aber auch nicht..." Ihr Atem streicht über seine Haut und Shyada kann spüren wie sich Varins Hand in ihrem Nacken ein wenig versteift. Mit einem Lächeln dass mehr zu erahnen als zu sehen ist, weil ihr Gesicht völlig im Dunkeln liegt, drückt sie Varin in den Sand, so dass er völlig zum liegen kommt und setzt sich dann rittlings auf ihn. Ihre Hände wandern an den Seiten des Oberkörper nach oben, streifen über die Arm und schieben sie über Varins Kopf in den Sand. Ihre Finger werden von denen des Mannes unter ihr umschlungen und indem er seine Arme weiter auseinanderzieht, zwingt er Shyada sich zu ihm herunter zu beugen. Obwohl Shyadas Haare störend nach unten fallen finden sich ihre Lippen und diesmal ist es kein schüchternder Kuss. Fordernd verlangt die Zunge der Amazone Einlass und beide erforschen gierig den Mund des anderen. Ob sie es bis zum Ende durchziehen wird, weiß Shyada noch nicht. Auch wenn es seinen gewissen Reiz bietet nicht zu wissen, ob gleich jemand neben ihnen auftaucht oder sie verstohlen beobachtet, so hat es Shyada trotz allem nicht gern, da sie in gewisser Weise ausgeliefert fühlt. Doch diese Gedanken ist vorerst nebensächlich.

Varin löst seine Hände aus der Umklammerung und wenig später spürt Shyada, wie sie suchend über ihre Schenkel und unter ihren Rock gleiten, um dort die weiche Haut ihrer Oberschenkel zu umfassen. Für einen kurzem Moment, der beide wieder zu Atem kommen lassen soll, lösen sie sich voneinander und Shyada nutzt diesen Augenblick um ihre Haare soweit im Nacken zu verdrehen, dass sie nicht sofort wieder ins Gesicht fallen. Ehe sie wieder zueinander finden, knöpft Shyada ohne große Hast das Hemd der Blaumanteluniform an und entblößt so Varins nackten Oberkörper. Da sie aufgrund der Dunkelheit nicht viel sehen kann, sind es ihre Hände die der Amazone verraten wie der Mann vor ihr gebaut ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Galrin am 26. Mai 2004, 22:24 Uhr
Kurz nach Einbruch der Nacht erreichen Jolanthe und Galrin mit ihrem Ruderboot den Strand des Ildorel, wo bereits einige Paare ihre Feuer entzündet haben. Leise knirscht der Sand unter dem Kiel des flachen Kahns, als der Schiffsbauer den Nachen an Land zieht und Jolanthe die Hand zum Aussteigen reicht. Die Halbelfe bedankt sich mit einem Kuß bei ihrem Liebsten und diesem wird dabei so wohlig zumute, daß sein seliges Lächeln auch noch dann anhält, als er aus dem mitgebrachten Feuerholz einen ansehnlichen Haufen aufgeschichtet hat.

Das Ruderboot wird zur Seite gezogen und bleibt in der Nähe liegen, "damit es niemand als Brennstoff für sein Inarifeuer mißdeutet", wie Galrin grinsend sagt. In der Nähe der Halbelfe und des Schiffsbauers sitzen viele weitere Liebespaare, Hand in Hand, eng umschlungen oder sich innig küssend.
Während Galrin an der Bootslaterne einen Kienspan entzündet, klingen leise Geräusche an sein Ohr. Lustvolle Seufzer, Küsse und das Rascheln von Stoff erklingen aus dem Gebüsch, neben das der Schiffsbauer zuvor das Boot gebracht hat. Offenbar opfern... oder sollte man "huldigen" sagen?... dort bereits zwei Liebende der Göttin Inari. Mit einem breiten Grinsen, das er sich nicht verkneifen kann, wendet sich der Nordmann dem Holzstoß neben sich zu und entzündet mit dem Kienspan das Inarifeuer für sich und Jolanthe.
Die Flammen züngeln über die trockenen Zweige, lecken an Klötzen und Spänen und knacken lustig in der sanften Kühle der Inarinacht - gleichsam ein Symbol für das Feuer der Liebe, das in den Herzen von Jolanthe und Galrin brennt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 26. Mai 2004, 22:37 Uhr
Fasziniert betrachtet Kea das Feuerwerk am dunklen Himmel. Beinahe will sie die Hand danach ausstrecken und einen der feurigen Punkte fangen die zu Boden fallen. Gerade noch rechtzeitig erinnert sie sich, dass das unmöglich war und keiner der Punkte nahe genug an sie heran kommt. Es ist das zweite Feuerwerk in Keas Leben und auch als das letzte Bild am Himmel erscheint wartet sie noch einige Zeit ehe sie traurig feststellt, dass es tatsächlich schon vorbei ist.
Allerdings sind Ierás' sanfte Küsse an ihrem Hals ein guter Trost und lächelnd lässt sie es sich gefallen. Seine Lippen suchen ihren Weg hinauf zu ihrem Ohr und Kea legt eine Hand auf seine Wange um ihn einfach dort wo er ist fest zu halten, als wolle sie verhindern, dass dieser Moment vergeht.
"Genauso wie es jetzt ist, so ist es schön!" sagt sie, ihre Gedanken sind meilenweit entfernt von toten Verwandten und schlechten Erinnerungen. Kea spürt Ierás' Lächeln auf ihrer Wange und lässt langsam ihre Hand wieder sinken um ihm den Weg frei zu geben.
Der Junge lässt sich nicht lange bitten und seine Hände legen sich um ihre Mitte und sanft an sich, mit kleinen Schritten zurück in Richtung Weide. Kea kann sich ein Grinsen nicht verkneifen und legt ihre Hände auf die von Ierás auf ihrem Bauch.
Kurz vor den Ästen stolpern die beiden beinahe über den verstreuten Schuh, schaffen es aber sicher wieder unter die Zweige. Am Strand werden immer mehr Feuer entfacht wo die Paare sich Inaris Tanz hingeben.
In ihren Berührungen verbirgt sich viel Liebe, Leidenschaft und zunehmend auch Hunger nach dem anderen, aber nicht mehr so viel Ungeduld als sie schon wieder beginnen sich ihrer Kleider zu entledigen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 26. Mai 2004, 22:52 Uhr
Es stört Varin nicht im geringsten, dass er der"Unterlegene" ist, etwas anderes hatte er sich bei der Amazone auch nicht vorstellen können. Und da sie nun den ersten wirklichen Schritt gewagt hatte, wird auch er mutiger - und fordernder. Ihre Finger auf seiner Haut lösen wohlige Schauer aus. Der fast nicht enden wollende Kuss wird nur kurz von ihr unterbrochen, als sie sich ihre Haare zurückstreift und irgendetwas mit ihnen anstellt, damit sie ihr nicht mehr ins Gesicht fallen. Das nimmt er jedoch nur noch am Rande wahr, vielmehr interessiert ihn der Körper, den er mit seinen Händen erkundet, soweit es die noch vorhandene Kleidung ermöglicht. Das Feuer in ihm lodert schon sehr hoch, als sie ihm das Hemd öffnet und er löst sich von ihren Lippen und richtet sich auf, so dass sie nunmehr auf seinem Schoss sitzt - und nicht nur auf dem. Ein kurzes, leicht animalisches Lächeln zieht über ihr Gesicht, das er wissend erwidert. Worte brauchen sie beide nicht mehr: sie geht forsch voran, aber das ist ihm zu schnell, er will jeden Moment auskosten, den ihm diese Nacht zu bieten hat und so bremst er sie immer wieder. Er greift mit beiden Händen nach den ihren, die gerade seinen Oberkörper hinunter wandern und führt sie dann auf ihrem Rücken zusammen, so dass sie nun mehr oder weniger gefesselt ist. Seine Hände sind gross und so reicht eine Hand aus, um ihre beiden Handgelenke zu umschliessen und die ihren auf ihrem Rücken zu halten.  
 
Mit der freien Hand öffnet er die Schnüre ihres Hemdes, langsam und jeden Moment auskostend. Sie wehrt sie leicht, aber nicht so, dass er sie nicht mehr hätte halten können. Er ist sich sicher, wenn sie wollte, so könnte sie sich befreien. Als alle Schnüre geöffnet sind, fährt er langsam mit einem Finger von ihrem Bauchnabel über ihr Brustbein hoch zu ihrem Kinn, hebt es an und küsst sie dann wieder. Sein Mund wandert weiter über ihren Hals zur Schulter und schließlich noch viel tiefer, bis er irgendwann ihre Hände losläßt. Sie drückt ihn zurück in den Sand und er läßt es geschehen, ebenso wie alles andere, das sie mit ihm anstellt. Irgendwann vernebeln sich seine Sinne und es scheint nichts mehr um ihn herum wirklich zu sein. Sie küsst ihn wild und leidenschaftlich, während sie ihm die restlichen Kleidungsstücke auszieht und er ihr den Rock über die Hüften schiebt.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Euron am 26. Mai 2004, 23:09 Uhr
Als das Feuerwerk beendet ist muss Euron erstmal einen Moment verschnaufen. Ich denke es ist alles ganz gut gelaufen und die wenigen Querschläger sind nicht weiter aufgefallen.

Er legt den glühenden Holzspan zurück ins Feuer, welches schon weit heruntergebrannt ist und geht auf das Wasser zu. Ich sollte mich noch ein bisschen ausruhen bevor ich zurückgehe. Die Nacht ist recht mild und ich bin eigentlich viel zu selten hier am Strand. Er zieht seine Schuhe aus und krempelt die Hosen ein wenig hoch. Auf einem kleinen Sandhügel setzt er sich hin und läßt seine Füße von den sanften Wellen des Ildorel umspülen.

Mhmmm, ich frage mich, was man sehen würde, wenn man auf die andere Seite des Wassers schauen könnte. Vielleicht liegt dort genauso eine Stadt, mit einem gleichem Strand, an dem das Inarifeuer brennt und in der alle Bewohner noch zu so später Stunde auf den Beinen sind. Und vielleicht würde mir ein alter Kobold, der gerade das Feuerwerk beendet hat und die Ruhe genießt, direkt entgegenschauen...Sei nicht albern Euron, du weißt genau, was auf der anderen Seite des Ildorel liegt. Einen Moment überlegt er und setzt dann in Gedanken hinzu, oder zumindest wußtest du es einmal und kannst zu Hause nachschauen.

Eurons Kopf wendet sich dem Sternenhimmel zu. Und da, was gibt es dort auf der anderen Seite, wenn man immer weiter geradeaus durch die Sterne hindurchschaut? Andere Immerlande?
Sich Bilder von der Welt hinter den Sternen vorstellend, schliessen sich dem Kobold langsam die Augen und er fällt in einen leichten Schlummer.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 26. Mai 2004, 23:15 Uhr
>..aber ich muß zurückkehren. Und das wahrscheinlich recht bald. Der Wald ist dennoch mein Zuhause und die Stadt wird es niemals wirklich sein.< Die Worte treffen Morgana mehr, als sie gedacht hatte. Er wird also nicht bleiben, so wie ich es gehofft hatte. Aber sie spricht es nicht aus. Sie blicken einige Momente auf den See, ehe er wieder anfängt zu reden. Sie muss schmunzeln, als er sie beide als Kinder bezeichnet und als er ihr die Frage stellt, was sie nun zu tun gedenkt, blickt sie ihm in die Augen.  

"Ich werde mich nicht verstecken, dass kann ich nicht, ersteinmal ist da Ian, und dann sind da die Kranken, die meiner Hilfe bedürfen, und auch meine Freunde, die ich nicht im Stich lassen kann. Die Angst, die ich jetzt habe alleine auf die Strasse zu gehen, wird sich irgendwann wieder legen, so wie es damals auch war, als ich in Talyra ankam." Dass er zum vertrauten du gewechselt ist, fällt ihr erst jetzt auf und es zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht, das vorher verschwunden war. Sie blickt wieder hinaus auf den Ildorel und sie sucht nach den richtigen Worten, aber ihr will nichts wirklich sinnvolles einfallen, um ihre Gedanken und Gefühle zu erläutern.  
Ihr Blick wandert vom Ildorel weg auf ihre Hand, die in seiner ruht.

"Gibt es nichts was euch in Talyra halten könnte? Ich meine... weil ich hatte gedacht... ach verdammt, ich hatte gehofft ihr .. du würdest bleiben."  Sie kann ihn nicht ansehen und spielt mit ihren Füssen im Sand. Sie befürchtet etwas Falsches gesagt zu haben, vielleicht hätte sie es gar nicht erwähnen sollen. Aber im letzten Siebentag hatte sie sich so an seine Gesellschaft gewöhnt und nicht nur gewöhnt, die Kate würde ohne ihn leer sein, und ihr Herz auch.



Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 26. Mai 2004, 23:48 Uhr
Phelan ahnt nicht, dass seine Worte sie treffen. Was mich hier halten könnte...? Langsam wird ihm klar, worauf sie anspielt, obwohl ihm doch genau bewußt ist, in welcher Situation sie sich hier befinden und die Verlegenheit ist fast greifbar. Er sieht sie lange an. Was willst du hören? Dass mich eine Frau hier halten könnte? Dass vielleicht du...? Er wagt es nicht, den Gedanken fortzusetzen. Habe ich geglaubt mich auf ewig vor allem verschließen zu können? Und er spürt, dass das Kribbeln in seinem Magen nicht nur vom Alkohol herrührt.

"Morgana, ich... ich weiß es nicht. Und doch... vielleicht... vielleicht stand die Antwort schon fest, ehe wir hierher kamen... vielleicht." Ohne den Blick von ihr zu nehmen hebt er die Hand und streicht ihr sanft über ihr Haar, in dem goldene Funken tanzen. "Ich würde dich niemals verletzen wollen, das mußt du mir glauben." Die Zeit scheint still zu stehen, während nichts den Moment unterbricht ausser den sanften Wellen des Ildorels zu ihren Füssen. Die Gedanken drehen sich in Phelans Kopf und stehen dann mit einem Mal still wie um abzuwarten was als nächstes passiert. Er weiß nicht ob es richtig ist, was geschieht, aber er tut nichts dagegen, als er sich langsam vorbeugt, ihr Gesicht anhebt und sie sanft auf die Lippen küsst. Sie schmeckt süßer als Honigwein und so süß wie das Vergessen darüber, was jemals zuvor geschehen sein mag.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 27. Mai 2004, 00:10 Uhr
Sie hört seine Worte und hört sie doch nicht, sie starrt weiter auf den Sand vor ihren Füssen, hört das leise Plätschern der Wellen und fühlt seine Hand in der ihren, die er ihr nicht entzogen hat. >Ich würde dich niemals verletzen wollen, das mußt du mir glauben.< Ihre Gedanken rasen durch ihren Kopf und sie bekommt keinen wirklich zu fassen, ihre Wangen scheinen zu glühen und sie weiss nicht, was sie tun soll, ausser einfach starr dazusitzen und darauf zu warten, dass er nun sagt, dass er trotzdem gehen wird, weil er es tun muss. Aber es folgen keine Worte, sondern eine sich endlos ausdehnende Stille. Und dann spührt sie seine Hand an ihrem Haar, seinen Atem ganz nah an ihrem Gesicht, und die Hand, die ihr Gesicht hebt, und dann den Kuss. Tausende von Schmetterlingen beginnen in ihrem Bauch zu tanzen und als der Kuss endet und sie ihre Augen wieder öffnet, blickt sie direkt in seine.

Sie ist sprachlos und versucht sich ihrer Gefühle klar zu werden. Sie hat es bis zu diesem Moment nicht wirklich gewusst, was sie für ihn empfindet, aber die Schmetterlinge in ihrem Bauch sprechen eine deutliche Sprache. Ihr Kopf ist klar und vom Wein ist nichts mehr zu spühren. Sie blickt in seine Augen und scheint sich darin zu verlieren. Eine Strähne seines Haares wird vom Wind in sein Gesicht geweht und bricht den Bann. Sie streicht die Strähne aus seinem Gesicht und sucht wieder seine Augen." Heisst das du bleibst?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 27. Mai 2004, 07:25 Uhr
Cleyron hatte recht gehabt: Das Inarifest war wirklich ein Spaß. Der Ehemalige hatte sich aber auch alle Mühe gegeben, um Aurians traurige Stimmung zu vertreiben: Sie fest an der Hand haltend, war er mit ihr über den Platz der Händler geschlendert, wo die Stände beinahe in den Mengen der feilgebotenen Waren untergehen. Zuerst noch unsicher, hatte das Mädchen dann doch begonnen, etwas herumzustöbern, und ihre wieder zu Tage tretende Neugierde war von dem Vampir mit einem zufriedenen Grinsen bedacht worden. Einige Blaumäntel hatten den beiden zwar interessiert, eindeutige Blicke zugeworfen, hatten es aber nicht gewagt, irgendeinen Kommentar zu machen. Zu groß ist der Respekt vor Cleyron und seiner Vampirpersönlichkeit. Am Marktplatz hatten sie sich etwas an den Köstlichkeiten gestärkt, wobei Aurian tunlichst die Finger vom Wein gelassen hatte. Zu deutlich ist die Erinnerung am das, was in Ninianes Baum passiert ist.

Mittlerweile ist es Abend geworden und die Sonne wandert immer näher Horizont. Aurian hat inzwischen eine hellblaue Orchidee im Haar, eine Blüte, die der Ehemalige ihr einfach so in die schwarze Mähne gesteckt hat. Mit dieser Geste hatte er es schließlich auch geschafft, den noch unterschwellig vorhandenen Ärger des Mädchens zu vertreiben. Eigentlich sollt ich noch sauer auf ihn sein! Wirklich ernst genommen hat er mich ja nicht! Aber dieser Gedanke wird von ihr schleunigst beiseite geschoben: Der Moment ist viel zu schön, um trübe Gedanken zu wälzen. Die beiden sind inzwischen zum Strand zurückgekehrt. Gemäß Cleyrons Abneigung gegen Feuer, bleiben sie in größerem Abstand zum Inarifeuer, dass hell am Strand lodert. Das hat aber den Vorteil, dass die Düne, auf der sie sitzen, ziemlich ruhig ist. Nur ab und an trägt der Wind das Lachen und Rufen anderer zu ihnen hinauf. Verrückt, die letzten Tage waren einfach verrückt! Erst Ninianes Offenbarung im Baum, dann die Begegnung mit Kea am Strand und nun sitz ich hier mit Cleyron am Strand, betrachte die Feuer und...bin eigentlich glücklich. Für den Moment! Über alles andere denke ich morgen nach! Dieser Meinung sind auch die Schmetterlinge in ihrem Magen, den diese beginnen wieder vehement herumzuflattern.  

Der laue Nachtwind spielt mit Aurians Haaren und der Sand, der die Wärme des Tages gespeichert hat, fühlt sich angenehm an. Als mimt einem Mal ein lauter Knall die Luft erfüllt, zuckt sie zusammen. Aber es ist nur der Beginn des Feuerwerks, denn schon erhellen tausende und abertausende Lichtpunkte den Nachthimmel. Das Mädchen hat noch nie in ihrem Leben ein solches Spektakel gesehen und fasziniert beobachtet sie das Treiben am Firmament.  Dabei lehnt sie sich an Clexrons Schulter, einfach nur den Moment genießend. „Es ist einfach wunderschön!“ flüstert sie. „Danke!“ Und dann, all ihren Mut zusammennehmend, haucht sie ihm einen scheuen Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder an seine Schulter lehnt und einfach nur die Nacht auf sich wirken lässt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 27. Mai 2004, 11:58 Uhr
Mit jeder neuen Berührung löst Varin wohlige Schauer in ihrem Inneren aus und ihre Haut prickelt leicht an jenen Stellen, wo er seine warme Haut über ihre schiebt. Shyada kann spüren wie Varins und ihre eigene Erregung stetig anwächst und das treibt die Amazone mehr dazu an, Varin an allen möglichen Stellen zu küssen oder mit der Zunge feuchte Spuren auf seinem Körper zu hinterlassen.

Stück für Stück kommt immer mehr Haut zum Vorschein bis schließlich beide nackt im Sand liegen und nichts mehr vom kühlen Nachtwind spüren der sanft über ihre erhitzte Haut streicht. Ihre Bewegungen werden eins und fallen in einen schnelleren Rhytmus ein, bis sie gemeinsam ihren Höhepunkt finden und erschöpft innehalten. Doch Shyada denkt nicht daran jetzt schon aufzuhören. Sanft beißt sie Varin ins Ohr, während ihre Finger über seinen Körper gleiten und nie länger als wenige Herzschläge lang auf einer Stelle verharren.  Sie spürt wie Varin sich unter ihr aufbäumt und plötzlich ist sie es, die im Sand liegt und das Gewicht des anderen über sich spürt. Die Hände über den Kopf in den Sand gedrückt erforscht er ihren Körper und gibt ihr keine Chance sich irgendwie zu entwinden. Gemeinsam reizen und necken sie sich, bis sie auch diesen Tanz der Lust zu einem von Schauern erfüllten Ende bringen. Auch wenn Varin nocheine Weile über ihr liegt, so ist es nicht unangenehm. Stumm rollt er sich irgendwann zur Seite, doch bleiben ihre Körper dicht aneinander gedrängt und erforschen mit ihren Händen sanft weiter.

Irgendwann ist ihre Erregung soweit abgeklungen, dass sie die Nacht um sich herum spüren. Die Geräusche des Inarifestes dringen in ihr Ohr, was Shyada zu einem seeligen Lächeln entlockt. Eine Gänsehaut zieht sich über ihrn Körper, als erneut Wind über ihre Haut streicht, doch gibt Varin ihr keine Chance sich anzukleiden. Statt dessen legt er sich wärmend um die Amazone und hält sie mit seinen Armen fest an sich gedrängt. Um sich selber am Rücken zu wärmen, legt er sein Hemd lose darüber.
Durch die Trägheit die von ihr Besitz ergriffen hat, bleibt Shyada still liegen und genießt den Atem des Blaumantels im Nacken. Auch jetzt bleibt seine Hand noch nicht ruhig auf einem Platz liegen, doch nimmt sie dies nur undeutlich wahr, da sie langsam der Schlaf der Erschöpfung übermannt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Henry am 27. Mai 2004, 12:19 Uhr
Henry hatte sich von Orga beim Verlassen des Festsaales hinter den Pulk der Priesterin und ihrer Novizinnen und dem nun immer bunter werden Volk, die sich hinter den Adeligen und Würdenträgern einreihten, ziehen lassen.

Eine riesige Menschentraube, an ihrer Spitze die leichtbekleideten Novizinnen, die ihre Priesterin tanzend umgeben, bewegt sich wie ein Bienenschwarm, der ihrer Königin folgt, bis sie den Strand erreichen, wo die Priesterin feierlich den riesigen Holzstapel entzündet und die Freude über die Flammen, die zu Ehren der Göttin Inari hoch in den Nachthimmel züngeln und die Dunkelheit mit ihrem hellen Schein und ihrem lebendigen Flackern verzaubern, rundherum in fröhlichen Rufen kund getan wird. Immer ausgelassener tanzen die Menschen um das Feuer, ziehen bald schon kleine oder größere Holzstücke heraus, die sie wie ein kostbares Gut vor sich her tragen und irgendwo damit verschwinden, um sich im Schein ihres eigenen kleinen Inarifeuers der Göttin der Liebe hin zu geben.

Henry betrachtet das ausgelassene Treiben und auch in seinem Innern hat der eine Schluck des Weines ein Feuer entfacht, aber er gedenkt es nicht hier am Strand zu löschen. Immer lichter werden die Reihen der Tanzenden, bis nur mehr die übrig bleiben, die noch nicht die Hoffnung aufgegeben haben, einen Partner für diese Nacht der Nächte zu finden.
Henry hat sich mit Orga in den Sand gesetzt, nahe bei dem Feuer und die Hitze ist deutlich zu spüren, als er wieder die junge Frau beobachtet, die ihm schon vorher aufgefallen war. Emsig verscheucht sie Kinder, die sich zu nahe an das Feuer wagen.  Es ist wohl die Hüterin des Feuers... denkt er schmunzelnd und sieht ihr an, daß sie sich für das Feuer verantwortlich fühlt und lächelt sie freundlich an, als sie im Vorbeihuschen Orga und ihn erblickt.
Plötzlich kracht und zischt es vom Strand her und Henry blickt sich überrascht um, doch was er erblickt ist ein Feuerwerk, wie er es noch nie gesehen hat. Er zieht Orga in seine Arme, lehnt sich in den Sand zurück und läßt sie sich an seine Brust anlehnen, und was da über ihnen und dem See als Funkenmeer erscheint ist überwältigend.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 27. Mai 2004, 12:25 Uhr
>Heisst das du bleibst?<

Vorsichtig nimmt er etwas Abstand von ihr, so dass er sie ansehen kann, dennoch zögert er, ehe er spricht. "Du hattest recht, als du gesagt hast, dass Flucht keine Lösung ist. Dennoch habe ich Verpflichtungen und was ich vorhin gesagt habe gilt auch jetzt noch. Talyra wird für mich niemals ein wirkliches Zuhause sein und ich bitte dich, das zu verstehen. Doch was immer auch weiter geschehen wird, ich könnte jetzt nicht mehr von hier fortbleiben, nicht für immer." Er lächelt leicht, auch wenn er nicht weiß, ob sie das im Dunkeln sehen kann, während er selbst sie so gut erkennt als würde es gerade erst dämmern. "Ich möchte nicht, dass dieser Abend etwas Endgültiges bedeutet, sondern vielmehr den Anfang von etwas... Neuem." Während er spricht, nimmt er ihre Hände in seine und er kann spüren, dass sie leise zittert. Er streichelt sie vorsichtig, als wolle er sie beruhigen, doch dann grinst er breit. "Wenigstens haben die Leute jetzt allen Grund zu reden. Und an jedem Gerücht ist doch meist ohnehin etwas Wahres."

Er versucht sich vorzustellen, wie es sein würde, wenn sie erst diesen dunklen Ort verlassen hätte, wie es morgen wäre und in der Zeit danach. Und er ahnt, dass sie ihm die Zeit geben würde, die er bräuchte um die Situation so hinzunehmen, wie er sie sich selbst ausgesucht hatte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 27. Mai 2004, 12:56 Uhr
Der Tanz ihrer Körper ist bei weitem das Beste, was Varin erlebt hat und er hatte mehr als genug erlebt. Aber auch dieser Reigen vergeht irgendwann und lässt eine angenehme Leere in seinem Inneren zurück. Langsam nimmt er auch die Umgebung um ihn herum wieder wahr und er spührt den kühlen Wind auf seiner noch warmen Haut. Als er merkt das Shyada fröstelt und sich ihre Kleidung nehmen will, hält er sie davon ab und zieht sie eng an sich, um sie zu wärmen. Sich selbst legt er sein Hemd um die Schultern. Er kann ihren Duft riechen, den Duft ihrer Haare und den ihrer Haut, sanft streicht er über ihre Arme, immer dort, wo sich eine Gänsehaut bilden will. Er pflückt einige lose Äste aus ihren Haaren, die sich irgendwann wieder gelöst hatten, und merkt wie sie langsam aber sicher in den Schlaf sinkt und als er ihre ruhigen Atemzüge vernimmt, weiss er dass sie schläft. Eine wohlige Müdigkeit überfällt auch ihn, aber er will noch nicht schlafen. Er blickt hinaus auf den Ildorel und lauscht den Geräuschen, die vom Strand her zu ihm dringen, und einige davon lassen ihn schmunzeln und erinnern ihn an das gerade erlebte.

Ein wohliger Schauer läuft über seinen Rücken, als er sich an einige Dinge erinnert, die sie mit ihm gemacht hat und die keine Frau vor ihr mit so einer Wildheit getan hat. Er weiss, dass er sie noch lange nicht sein nennen würde können, aber er weiss genau, dass es nach ihr keine Frau mehr geben würde, die ihm das geben könnte, was sie ihm gegeben hat. Seine Gedanken schweifen in die nahe Zukunft nicht sehr weit nur bis zum nächsten Morgen, dann würde sich zeigen, wie sie sich weiter verhalten würde. Irgendwie kann er sich nicht vorstellen, dass sie ihn am nächsten Morgen genauso behandeln würde wie in dieser Nacht. Wenn er richtig liegt, würde sie ihn wohl hier am Strand stehen lassen oder leise verschwinden, wenn er eingeschlafen ist. Was würde sein, wenn sie sich dann in der Steinfaust sehen, was nur allzu wahrscheinlich ist. Würde sie über ihn hinwegsehen, so als hätte diese Nacht nicht existiert? Fragen, die unbeantwortet bleiben und rigendwann ist auch er so müde, dass er sich in den noch warmen Sand fallen lässt und Shyada vorsichtig mit sich zieht. Er breitet den Umhang der Blaumäntel vorsichtig über sie beide aus, so dass sie nicht erwacht, legt sich dann dicht gedrängt an ihren Rücken und legt seinen Arm über ihren Oberkörper, um sie so zusätzlich zu wärmen. Er weiss nicht, ob sie noch in seinen Armen sein wird, wenn er aufwacht, aber er hofft es zumindest.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 27. Mai 2004, 13:38 Uhr
Als er ein Stück von ihr wegrückt, fährt ein brennender Stich durch ihr Herzhättest du doch nicht gefragt und es einfach dabei belassen. Du weisst, dass er ehrlich ist und dir die Wahrheit sagen wird und den Traum, den Inari dir eingeredet hat, platzen lassen wird wie eine Seifenblase. Obwohl sie die Worte nicht hören will, die er nun sicher sagen wird, kann sie nicht anders und lauscht ihnen still. Ihre Hände liegen in ihrem Schoss und wissen nicht so recht, was sie tun sollen, sie fühlen sich leer an ohne seine Hand in der ihren. Die ersten Worte, die er spricht scheinen das zu bestättigen, was sie eben gedacht hat, dass er trotzdem gehen wird, egal was zwischen ihnen beiden gerade erst zu beginnen scheint.

> Doch was immer auch weiter geschehen wird, ich könnte jetzt nicht mehr von hier fortbleiben, nicht für immer< Endlich wagt sie es in sein Gesicht zu blicken, denn die Worte lassen sie hoffen und als sie zu ihm blickt glaubt sie ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Sein Gesicht liegt im Dunklen und nur das Weiss in seinen ansonsten dunklen Augen ist zu sehen. Er spricht weiter leise aber doch für sie gut zu verstehen. Ihre Hände liegen wieder in seinen und das leichte Zittern, das durch ihre innere Anspannung hervorgerufen wurde, legt sich wieder.

>Wenigstens haben die Leute jetzt allen Grund zu reden. Und an jedem Gerücht ist doch meist ohnehin etwas Wahres.< Der Satz lässt sie schmunzeln und der letzte Rest Anspannung fällt von ihr ab. Und doch dauert es noch eine Weile, in der die Beiden auf dem Stamm sitzen und er ihre Hände hält, bis sie sprechen kann." Ich weiss, dass du Verpflichtungen hast, denen du nicht einfach fern bleiben kannst. Genauso wie ich meine Pflichten hier habe, die es mir nicht möglich machen, von hier weg zu gehen. Aber solange ich weiss, dass du nicht für immer gehst, ist mir alles andere egal." Morgana weiss, dass sie ihm Zeit lassen muss und sie wird es auch tun. Die Erfahrung mit Lyn hatte ihr gezeigt, dass etwas zu überstürzen in einem Desaster enden konnte und das wollte sie nicht, nicht mit diesem Mann. Sie selbst würde auch Zeit brauchen und es würden sicher Probleme auf sie zukommen, die nicht so leicht zu lösen sein würden. Ihr fällt Ian ein und dass es nicht Phelans Kind ist, wie würde es sein, würde er sich seiner annehmen oder würde er ihn wie ein fremdes Kind behandeln. Sie blickt kurz zum Himmel, an dem mittlerweile Faeyris in voller Pracht steht und den Ildorel silbern leuchten lässt. Es würde bald Mitternacht sein Ob Shenrah seine Braut auch diese Nacht besuchen wird, so wie letztes Jahr, als wir einen Krähenmond hatten?

Ihr wird schlagartig bewusst, wie spät es wirklich schon ist und das sie nun schon den ganzen Nachmittag und fast die halbe Nacht weg waren und Niniane mit den beiden Kindern und der Trauer alleine gelassen hatten, während sie sich vergnügt haben. Wie würde Niniane darauf reagieren, wenn sie sieht was zwischen ihr und Phelan ist, würde dass ihre eigene Trauer nicht nur verstärken? Sie blickt wieder von dem Mond zu Phelan und kann sein Gesicht nur vage erahnen. Sie möchte diesen Moment eigentlich nicht zerstören, doch die Sehnsucht nach ihrem Kind und der Gedanke daran, was für eine schlechte Mutter sie ist, ihr Kind so lange alleine zu lassen, lässt sie nicht mehr in Ruhe. Ihr fehlen die richtigen Worte um ihm zu sagen was sie denkt, doch schliesslich beginnt sie doch zu sprechen. "Am liebsten würde ich diesen Ort nicht mehr verlassen wollen, und einfach hier mit dir sitzen bleiben, aber Ian wartet sicher schon sehnsüchtig auf mich und hat Niniane sicherlich schon den letzten Nerv geraubt. " Ein Schmunzeln zieht über ihr Gesicht, das einen liebevollen Hauch hat, als sie an das doch recht aufdringliche Schreien ihres Sohnes denkt. Sie steht auf, aber Phelan lässt ihre Hände nicht los und mit einem Lächeln im Gesicht gibt sie ihm einen zarten Kuss. Sobald sie seine Lippen berührt hat, beginnen die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder zu tanzen und sie verflucht für einen Moment die Geburt, und dass es ihr versagt bleiben würde Inari gebührend zu ehern. Doch als sie ihn wieder ansieht, lächelt sie."Komm lass uns nach Hause gehen."


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 27. Mai 2004, 17:29 Uhr
Es ist nicht der übliche Lärm der Steinfaust der Shyada an diesem Morgen aus dem Schlaf holt. Das dumpfe Pochen eines Herzes dringt langsam in ihr Bewußtsein und lässt Shyada gleichzeitig die Wärme eines anderen Körpers spüren. Ohne die Augen zu öffnen streckt Shyada ihre Beine aus und genießt für einen Moment die Wärme und das Wellenrauschen, ebenso wie die vereinzelten Schreie der Möwen die ihre Runden über den Ildorel drehen.
Als Shyada jedoch Sand in ihrem Mund spürt verfliegt die Lust ewig hier liegen zu bleiben. Blinzelnd öffnet sie ihre Augen und sieht als erstes ihre Hand, welche zusammen mit ihrem Kopf auf Varins Brust liegt. Vereinzelte Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch Bäume und lassen helle Punkte über sie und Varin tanzen. Shyada ist nah dran einfach liegen zu bleiben, weil es ein durchaus angenehmes Gefühl ist, nicht umringt von Mauern aufzuwachen und zusätzlich noch einen Mann neben sich zu haben, der ein zufriedenes Lächeln in ihr Gesicht zaubert, als die Amazone an die Inarinacht denkt. Etwas träge hebt sie ihren Kopf und sieht auf den schlafenden Varin. Ihre Lippen berühren kurz die seinen, um ihn ein letztes Mal zu schmecken. Varins Arm, welche um ihre Taille liegt, drückt sie dabei unwillkürlich näher an sich heran, doch wacht der Blaumantel nicht auf.
Vorsichtig und immer darauf bedacht den Blaumantel nicht aufzuwecken, schiebt Shyada seinen Arm weg und sucht ihre Sachen im Sand zusammen. Einige sind fast komplett im Sand verschwunden und so dauert es eine Weile, bis Shyada so vom gröbsten Sand befreit und angezogen hat. Mit leicht wirr abstehenden Haaren und überall Sand am Körper sieht sie zu Varin, der sich, nun da er nichts mehr umklammern kann, im Schlaf auf eine Seite rollt und dann wieder ganz ruhig im Sand liegt.

Ich muss diesen Sand loswerden!dringt ihr durchs Bewußtsein, als abermals Sand in ihrem Mund knirscht. Shyada wirft einen Blick zum Ildorel doch scheint ihr der See nicht passend genug. Wer kann schon sagen, wieviele Pärchen sich irgendwo versteckt in den Büschen halten und jeden Moment herauskommen könnten. Wenn sie schon in freier Natur baden würde, dann zumindest irgendwo wo es abgelegen ist. Varin murmelt leise etwas, doch versteht Shyada kein einziges Wort. Da Dekar seit ewigen zeiten nicht mehr zu sehen war und sie von Zeit zu Zeit etwas Spaß gebrauchen könnte, beschließt Shyada heimlich, dass sie sich den Blaumantel warm halten würde. Auch wenn sie es nicht hunderprozentig weiß, so ist sie sich dennoch sicher, dass ihr dies nicht schwerfallen dürfte. Mit langsamen Schritten verlässt sie den kleinen, hinter Dünen versteckten Platz und lässt Varin dort alleine zurück. Da sie beide zur Steinfaust gehören würde er nicht weglaufen und in nächster Zeit erreichbar sein.
Die Schuhe in den Händen geht Shyada unmittelbar am Wasser entlang, so dass das kalte Wasser ihre Füße umspült. Die Badehäuser aufzusuchen scheint ihr mit einem Mal sehr verlockend und so lenkt sie ihre Schritte ein Stück weiter südlich in die Stadt und in Richtung Marktplatz.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 27. Mai 2004, 17:59 Uhr
"Ich liebe dich." Sie hat sich fest an ihn geschmiegt und er atmet ihren Geruch tief in sich hinein. Er hört sie leise und gleichmäßig atmen und lässt die letzten Stunden mit einem leisen Lächeln Revue passieren. Sie hatten sich unter den Ästen der Weide geliebt, sich leise Worte zugeflüstert und später kichernd bemerkt, das sie nicht die einzigsten waren, die Sand und Kühle trotzten.
Ierás zupft vorsichtig sein Hemd über ihr zurecht und beschließt, sie doch zu wecken. Das Risiko einer Erkältung will er dann, aller Romantik zum Trotz nicht riskieren. Außerdem juckt dieser vermaledeite Sand! Er kann sich nur mühsam davon abhalten, sich an delikaten Stellen zu kratzen. "Neyá. Komm, wach auf, lass uns nach Hause gehen, es wird langsam kühl und dieser Sand." Sie murmelt etwas, was er nicht versteht, doch schließlich rappelt sie sich auf und sieht so bezaubernd aus, dass er Kälte und Sand für einige Zeit vergisst.

Schließlich, das große Feuer ist schon fast heruntergebrannt, rappeln sie sich endlich auf, suchen ihre Kleidung zusammen und machen sich, händchen haltend und kichern auf den Weg zur Hufschmiede zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 27. Mai 2004, 18:10 Uhr
Zum Glück lässt sich Aurian tatsächlich etwas durch das Inarifest ablenken und Cleyron kommt sogar um die Erklärung des Festes herum. Irgendwie wäre es schon peinlich, wenn er ihr erklären müsste, dass sich das Fest hauptsächlich um die fleischliche Lust dreht.
Auf dem Marktplatz entdecken ihn ein paar Blaumäntel, die sich ziemlich eindeutige Blicke zuwerfen, was der Ehemalige ihnen ausnahmsweise und lediglich aus einem Überschuss an Großmut heraus durchgehen lässt. Sobald jedoch einer von ihnen den Mund öffnet, fletscht Cleyron hinter Aurian's Rücken die Zähne und bringt so dazu, möglichst schnell aus seiner unmittelbaren Umgebung zu verschwinden.
Von diesen kleinen Aktionen etwas euphorisch gestimmt, steckt er Aurian irgendwann eine Blume ins Haar. Als ihm ein paar Minuten später bewusst wird, was er da eigentlich getan hat, ist er ein weiteres Male innerhalb sehr kurzer Zeit unendlich froh, dass kein Blut in seinen Adern zirkuliert und er so vor Schamesröte weitesgehend gefreit ist. Offensichtlich sollte er aufpassen, sich von der allgemeinen Inari-anbeterei nicht anstecken zu lassen, sonst könnte das durchaus peinlich für ihn enden.
Ach?, meldet sich die Stimme auch mal wieder zu Wort, nachdem sie das bisherige Fest wunderbarerweise geschwiegen hat. Bekommt der Herr auch langsam mit, dass er auf eine Katastrophe zusteuert? Du benimmst dich wie ein siebzehnjähriger!!!

Gegen Abend betrachten sie das Inarifeuer aus sicherer Entfernung. Es ist nicht einmal so, dass Cleyron sich nicht näher herantrauen würde, aber der Duft von Kana liegt ihm förmlich auf der Zunge und soweit er sich erinnert, verfügt sie durchaus über die Ehrfahrung, bei diesem Spektakel die Verantwortliche zu sein. Er weiß nicht wirklich warum, aber bei dem Gedanken Kana und Aurian einander vorstellen zu müssen, stellt sich ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend ein. Wär ja auch schlimm, wenn nicht! Immerhin ist die eine deine Freundin und die andere deine Verlobte! Bei dem Wort "Freundin", zuckt Cleyron kurz zusammen, was Aurian deren Kopf auf seiner Schulter ruht, zum Glück nicht bemerkt. "Blödsinn.", nuschelt er leise in Gedanken. "Kana ist meine Schwester, auch wenn ihr Vater da anderer Ambitionen hat und Aurian ist...Aurian ist..." Wenn er ehrlich sein soll, kann er nicht wirklich einordnen, unter welche Kategorie Aurian nun fällt. Freundin, würde es vielleicht wirklich am besten treffen.
Er wird in seinen Gedanken unterbrochen, als Aurian aufgrund eines lauten Knallens zusammenzuckt. Er selbst ist bereits vorher durch den Geruch nach den strengen Substanzen gewarnt gewesen. Weniger wegen des Feuerwerks, als viel mehr Aurian zu Liebe, schaut er mit einem geheuchelt interessierten Blick gen Himmel. Nach einigen Sekunden wendet er den Blick wieder ab. Keine Frage, es ist ein sehr schönes Feuerwerk, aber er hat bereits gigantischere gesehen und auch denen konnte er noch nie irgendetwas abgewinnen. Stattdessen betrachtet er Aurian. Das schwarze Haar, dass ihr Gesicht mit den strahlenden Augen umrahmt und in dem noch immer die hellblaue Orchidee befestigt ist. "Schön.", denkt der Ehemalige ein wenig verzückt und wundert sich kurz darauf über sich selbst. Es ist lange, sehr lange her, dass er etwas als schön empfunden hat. Die Stimme in seinem Inneren ist vom blosen Klang dieses Wortes für einige Minuten erschlagen. Cleyron kann förmlich spüren, wie ihre Hoffnung schwindet...

Plötzlich dreht Aurian sich um und spricht Cleyrons Gedanken-wenn auch in einem vollkommen anderen Zusammenhang-aus, ehe sie ihm einen Kuss auf die Wange gibt und sich wieder an seine Schulter lehnt.
Der Ehemalige sitzt erst einmal ein paar Momente stocksteif da, ohne zu wissen, was man in so einer Situation eigentlich tut. Dann, irgendwann, legt er schüchtern seinen Arn um sie und schließt die Augen. Mittlerweile ist es vollkommene Nacht geworden, eine Zeit, zu der ihn jeder Atemzug mit Leben zu füllen scheint. Mag er am Tage auf der Erde wandeln können, lebendig ist er in der Nacht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 27. Mai 2004, 18:36 Uhr
Er erwacht, weil ihm kalt ist. Sein Schädel summt leicht, wie ein gerade erwachender Bienenstock.Verdammter Wein Er braucht eine Weile ehe er wirklich wach ist und ihm bewusst wird, wo er sich befindet und warum er dort ist. Ein breites Grinsen zieht über sein Gesicht, das aber erstirbt, als er feststellt, dass Shyada nirgends zu sehen ist. Er zuckt leicht mit den SchulternGenau das hatte ich erwartet, also was solls , es war eine tolle Nacht, die ich nicht so schnell vergessen werde und das war es. Er zuckt noch einmal mit den Schultern und sieht sich nach seinen Kleidern um. Die Wirkung der Inarinacht  hat vollkommen nachgelassen und auch die Wirkung des Alkohols und so findet er schnell zurück zu dem, was er normalerweise über solche Nächte denkt. Ehe er sich anzieht versucht er sich soweit es geht von dem Sand zu befreien, der überall zu finden ist. Er wirft einen Blick hinunter zum Wasser, noch ist niemand zu sehen und wenn wäre es ihm auch egal. Er nimmt sich seine Kleidung und geht zum Ufer hinunter, legt sie dort ab und taucht dann in den Ildorel. Das kalte Wasser nimmt ihm für einen Moment den Atem und spült augenblicklich den leichten Kopfschmerz hinweg. Er schwimmt einige kräftiige Züge und kehrt dann zum Ufer zurück. Er schüttelt seine Kleidung aus und zieht sich dann an. Er wirft einen Blick den Strand hinunter, aber ausser einigen Paaren, die engumschlungen schlafend im Sand liegen ist nichts zu sehen. Kaltes Wasser tropft in seinen Nacken und er shcütelt sich wie ein Hund um das Wasser aus seinem Haar zu bekommen. Dann geht er ein Lied von gestern Abend pfeifend den Strand entlang.

Seine Gedanken kehren noch einmal kurz zu Shyada zurück und zu dem was diese Nacht geschehen ist, als er vom Strand auf die Strassen der Stadt tritt. Es wird wohl eine schöne Erinnerung bleiben, aber andere Mütter haben auch schöne Töchter. Ein Grinsen zieht über sein Gesicht und er nimmt sich vor heute Abend in den Pfirsich zu gehen, um zu sehen, wer von den Pfirsichen noch dort arbeitet. Er fragt sich, warum er gestern Abend so ganz anders war als sonst, warum er sich hat so behandeln lassen und er schiebt es auf den Inariwein und das Fest im allgemeinen. Er schüttelt noch einmal den Kopf über sich selber und nimmt sich fest vor, sollte sie dennoch einmal etwas von ihm wollen, dass er ihr nicht hinterher laufen würde, wie ein Hund einem leckeren Knochen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 27. Mai 2004, 21:09 Uhr
Shehera lässt sich von Thalareth von der Terasse an den Strand führen und lässt dann seine Hand wieder los. Sie geht ein paar Minuten schweigend neben ihm am Strand entlang, wo das Feuerwerk nun vorbei ist und die Feuer nicht mehr ganz so hoch brennen wie sie es noch vor eben diesen Minuten getan haben. Die meisten Bürger haben sich bereits nach Hause oder in irgendwelche Gasthäuser begeben, um das Inari-Fest ausklingen zu lassen und lediglich ein paar Pärchen sitzen eng umschlungen und verträumt auf den See blickend im kühlen Sand. Seufzend widmet Shehera nach einer scheinbar endlosen Zeit ihren Blick doch noch Thalareth zu und zuckt mit den Schultern.

"Ich glaube nicht, dass ich im Moment viele Leute und noch mehr Krach vertragen würde. Nun... eigentlich vertrage ich das nie." Ein sehr kleines Grinsen geht kurz über ihre Züge, bevor sie ihn fragend ansieht. "Was verschlägt Euch überhaupt nach Talyra? Und Eure Tätowierung... hat die eine bestimmte Bedeutung? Und... nun... Eure Verletzungen. Eine davon scheint heute früh doch frisch gewesen zu sein." Anscheinend will Shehera nicht direkter nachfragen und tut dies deshalb auch nicht. Sie sucht sich einen Platz, der soweit wie möglich von den nächsten Pärchen entfernt ist und setzt sich in den Sand, welcher die Wärme, die Shenrah ihm den Tag hindurch geschenkt hat, schon fast verloren hat. Ihr Kopf ist in den Nacken gelegt, um den Elben weiterhin ansehen zu können in der Hoffnung, dass sie von ihm die erwünschten Antworten erhält.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 27. Mai 2004, 21:57 Uhr
Als Cleyron seinen Arm um ihre Schulter legt, läuft ein sanfter Schauer über Aurians Haut und das Schmetterlingsgewimmel in ihrem Magen geht von neuem los. Eine sanfte Brise streicht über die Düne und das Mädchen schmiegt sich an den Vampir. Inzwischen sind die Inarifeuer am Strand beinahe zur Gänze heruntergebrannt und eine sanfte Dunkelheit umfängt die beiden. Der Mond ist im Abnehmen und nur mehr als schmale Sichel am Himmel zu sehen. Zwar ist die Luft schon etwas lauer, aber noch ist nicht Sommer und ein erneuter Windhauch jagt Aurian einen kleinen Schauer über die Haut. Für einen kurzen Moment denkt sie, dass sie eigentlich zur Steinfaust zurückkehren sollten, aber schleunigst schiebt sie ihn zur Seite. Der Zauber dieser Nacht, sie will ihn nicht zerstören. Vielmehr wünscht sie sich, dass diese Momente an Cleyrons Seite nie enden mögen.

Bei ihrem ersten Schauer hat der Ehemalige sie noch etwas fester an sich gedrückt und gleichzeitig den Umhang um ihre Schultern gezogen. Wie an dem Abend im Inneren Zwinger! kommt es ihr in den Sinn. Kurz blickt sie auf und betrachtet sein Gesicht. Da es schon ziemlich dunkel ist, kann sie seine Züge trotz ihrer geschärften elbischen Sinne nur mehr wage erkennen, aber doch deutlicher als andere Leute sie wahrgenommen hätten. Das schwarze Haar, das wie immer leicht zerstrubelt aussieht, die blasse Haut, die Züge seinen Gesichts...ein erneuter wohliger Schauer rinnt über ihren Rücken. Es ist doch schon kühl! In ihrem Inneren weiß das Mädchen aber, das es nicht mit der Nachtbrise zu tun hat, das sie schaudert. Du bist albern! Immerhin ist er nicht der erste junge Mann der sich für dich interessiert. Früher, vor deiner Flucht... Aber das war etwas anderes gewesen: Nie war etwas über einen einfachen Flirt hinausgegangen. In Cleyrons Nähe aber hat sie ein tiefes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Ist das Liebe? fragt sie sich.

Die Aufregungen des heutigen Tages machen sich nun bemerkbar und Aurian verspürt eine schwere Müdigkeit. Dennoch hat sie keine Lust, zur Kaserne zurückzukehren und so kuschelt sie sich an Cleyron und in den Umhang. Ihre Augen fallen ihr zu und nach wenigen Augenblicken ist sie in seinem Arm eingeschlafen.

Die Strahlen der Morgensonne kitzeln sie einige Stunden später und noch im Halbschlaf rümpft sie die Nase. Unwillig maunzt sie vor sich hin und öffnet schließlich verschlafen die Augen. Ihr Kopf liegt noch immer an Cleyrons Schulter, nur mit dem Unterschied, dass der Ehemalige sich im Laufe der Nacht in den Sand hat sinken lassen und sie nun liegt, anstatt im Sitzen an ihm zu lehnen. Das Mädchen streckt sich wie eine Katze und blickt blinzelnd in die Augen des Vampirs, der sie mit einem leicht belustigtem Lächeln ansieht. „Morgen!“ haucht sie mit leiser, noch reichlich verschlafener Stimme. „Bin ich etwa nach dem Feuerwerk eingeschlafen?“ Ihre Hand berührt bei diesen Worten  die Blüte die sonderbarer Weise noch immer an der selben Stelle in ihrem Haar sitzt wie am Vorabend. Über dem Ildoriel sind einige Möwen zu sehen und ihr Schreien dringt zu den Dünen hinauf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 28. Mai 2004, 08:20 Uhr
Máel gibt Sheheras Hand mit einer leichten Verbeugung frei, als sie sich seiner entzieht. Das Schweigen zwischen den Beiden hat nichts unangenehmes, sie genießen die Stille, die sie umgibt. Die letzten Feuer lassen sie ebenso ein Stück hinter sich, wie die vereinzelten Pärchen, die das Inari-Fest auf ihre Art ausklingen lassen. Der Großteil der Menschen, die eben noch den Strand bevölkert haben, haben ihn auch bereits wieder verlassen, als das Feuerwerk sein Lichtspiel beendet hatte.

Sheheras Schulterzucken kommt ein wenig spät, um ihre Entscheidung für einen Spaziergang am Strand noch in Frage zu stellen und der Elb kann sich eines Schmunzelns nicht erwehren. Aufmerksam lauscht er ihren Worten, und erwidert ihr Lächeln, als ihn  unvermittelt Sheheras Fragen mit der Präzision eines Schmiedehammers treffen, der glühenden Stahl bearbeitet. Máel hat das Gefühl einer Stahlklammer, die seinen Brustkorb zusammen drückt und ihm die Luft aus den Lungen treibt.

Shehera geht noch zwei Schritte weiter, bevor sie sich in den Sand setzt und ihn mit ihren dunklen Augen ansieht. Die Gedanken des Elben rasen. Ein Mordplan! Ein Diebeszeichen! Verletzungen von einem verzweifelten, gescheiterten Versuch, ein Mädchen zu beschützen! Nein, das konnte er so nicht sagen. Etwas steif setzt er sich neben Shehera und schaut ihr in die Augen.

„Ich folgte der Spur eines Mannes, dem ich einen Großteil meiner Verwundungen verdanke. Ich werde ihn seiner gerechten Strafe zu führen! So kam ich hierher.“ seine Worte sind ungewohnt hart und Kälte liegt in seiner Stimme. Was er unter „gerechter Strafe“ versteht, wird nicht ganz klar. Er sammelt sich kurz, bevor seine Stimme wieder freundlich und sanft klingt, so wie Shehera sie bisher kennengelernt hat: „Die Tätowierung ist nur das Zeichen einer Gilde, der ich einmal angehörte, doch eigentlich war ich nie besonders an ihr interessiert. Meine Liebe galt schon immer der Musik und Kindern, aber man kann sich seine Verpflichtungen nicht immer aussuchen.“

Sein Blick wandert auf’s Wasser hinaus, das still wie ein schwarzer Spiegel vor ihnen liegt. Einige Sekunden des Schweigens verrinnen, bevor er mit schief gelegtem Kopf Shehera anlächelt: „Ich danke Euch für die vielen Dinge, die Ihr mir schon habt zu teil werden lassen. Ihr habt in den letzten Stunden mehr für mich getan, als ich seit einigen Jahren an Freundlichkeit gewohnt war. Wie kommt es, dass eine so schöne, freundliche Frau wie ihr diesen Abend mit einem beinahe Fremden verbringt, der diesen glücklichen Umstand mit Freude akzeptiert?“

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 28. Mai 2004, 08:48 Uhr
Thalareth erzählt ihr etwas von einer Gilde, der er angehörte, allerdings sagt er nicht, was diese Gilde war. Ausserdem erzählt er etwas von gerechter Strafe, erwähnt allerdings mit keinem Wort, was er darunter versteht. Dass er ihre Frage nach seinen Wunden einfach übergeht, nimmt Shehera seufzend zur Kenntnis und dreht sich nach einem kichernden Mädchen um, welches scheinbar doch beschlossen hat, die Inari-Nacht mit ihrem Liebhaber woanders als am Strand ausklingen zu lassen, denn sie verlässt diesen ziemlich schnell mit dem Mann im Schlepptau. Shehera lächelt kurz aufgrund dieses Umstandes und wendet ihren Blick dann wieder den grünen Augen des Elben zu.

>Ich danke Euch für die vielen Dinge, die Ihr mir schon habt zu teil werden lassen. Ihr habt in den letzten Stunden mehr für mich getan, als ich seit einigen Jahren an Freundlichkeit gewohnt war. Wie kommt es, dass eine so schöne, freundliche Frau wie ihr diesen Abend mit einem beinahe Fremden verbringt, der diesen glücklichen Umstand mit Freude akzeptiert?<

Shehera zuckt innerlich zusammen, als er die Frage stellt, die sie sich selbst die ganze Zeit in Gedanken stellt und wendet ihren Blick von ihm ab, um auf den See hinaus zu blicken. Da die Feuer fast erloschen sind, kann man den schmalen Mond und die tausend Sterne darin erblicken und automatisch kommt die Geschichtenerzählerin ins Träumen und fast vergisst sie, die Frage zu beantworten. Als sie anfängt zu sprechen ist ihre Stimme lediglich ein Flüstern, das zu versuchen scheint, gegen den sanften Nachtwind anzukommen und ihre Augen blicken halb verträumt und halb traurig auf den Ildorel.

"Nun... wie soll ich sagen? Ihr wisst ja, dass ich verreisen will. Diese Reise ist mit Nibrir, dem Schneider dieser Stadt geplant. Ich hatte gehofft, dass er zum Inari-Fest vorbeikommt, doch seine Reisevorbereitungen scheinen seine ganze Zeit einzunehmen." ...oder scheinen ihm wichtiger zu sein. denkt sie und sieht nicht so aus, als wolle sie das Thema vertiefen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Galrin am 28. Mai 2004, 08:58 Uhr
Am nächsten Morgen, als die Halbelfe und der Schiffsbauer erwachen, blinzelt die Sonne bereits über die glitzernden Wasser des Ildorel. Mehr denn je sieht der große See einem funkelnden Edelstein ähnlich, in dem sich Shenrahs Auge spiegelt.

Nach dem leidenschaftlichen Liebesspiel der letzten Nacht sind Jolanthe und Galrin, eng aneinander gekuschelt, eingeschlafen. Als es nachts kühler wurde, hat der Nordmann seine Gefährtin und sich selbst mit seinem großen, weichen Mantel zugedeckt und Jolanthe wieder in den Arm genommen, damit sie es warm habe und sich nicht erkälten solle.
Doch nun, da die Morgensonne aus dem See empor steigt, regt sich der Schiffsbauer wieder, blinzelt in Richtung des glühenden Feuerballes und erhebt sich. Das Ankleiden ist schnell geschehen und während er auf die noch immer selig schlafende Jolanthe blickt, überzieht ein Lächeln das Gesicht des Normanders.

Das Boot ist schnell zu Wasser gelassen, Jolanthes Kleider werden unter der Sitzbank verstaut. Dann wickelt der Schiffsbauer seine Liebste in seinen Mantel ein, als wolle er ein Kleinkind vor der Kälte schützen. Dergestalt verpackt wird die zierliche Frau hinüber zu dem Boot getragen und vorsichtig auf den Boden des Kahns gelegt. Anschließend rudert Galrin das Schifflein und seine kostbare Fracht vorsichtig und mit beinahe behutsamen Ruderschlägen zur Werft zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 28. Mai 2004, 10:55 Uhr
Máel beißt sich unbewusst auf die Unterlippe, als im die Indiskretion seiner Frage bewusst wird und er dem Flüstern ihrer Stimme lauscht. Haben Deine Eltern Dir keine Manieren beigebracht!, scheltet er sich selbst in Gedanken. „Verzeiht mir meine Frage! Sollte sie doch eigentlich meine Freude zum Ausdruck bringen, diesen besonderen Abend in Eurer Gesellschaft verbringen zu dürfen.“ Seine Stimme beinhaltet eine Spur Traurigkeit, als sie leise an Sheheras Ohr dringt.

Stumm sitzen sie eine Weile am Wasser und die einzigen Geräusche sind das gelegentliche Knacken des Feuerholzes der langsam verlöschenden Strandfeuer, deren schwächer werdendes Licht einen tröstenden Mantel des Vergessens über die Welt deckt.

Sie hat mehr verdient, als die ausweichenden Worte, die ich ihr gegeben habe.

Die Stimme des Elben ist leise wie das Raunen der Blätter der Bäume im sachten Wind.

„Einst traf ich ein Mädchen aus dem Geschlecht der Menschen. Ein junges Ding, deren Temperament ebenso feurig war, wie die Farbe ihres Haars.“ Ein Lächeln umspielt flüchtig die Lippen des Elben bei diesem Gedanken, doch erreicht es seine Augen nicht, die feucht im Licht der aufziehenden Sterne funkeln.

„Sie war in Schwierigkeiten, stand sie doch im Frondienst einer Gilde von Halsabschneidern und Langfingern. Ich kaufte sie frei…….indem ich mich an diese Menschen verkaufte, um ihren Sold zu erfüllen und auch meine Schulden zu begleichen, die ich in meinem vergangenen Leben angehäuft hatte. Das brachte mir die Tätowierung ein, das Zeichen für den Stiefel, den ich im Nacken spürte.“

„Ich hielt alle Sorgen von ihr fern. 10 Jahre vergingen in ihrer Gesellschaft wie im Flug und ich liebte sie wie meine eigene Tochter. Sie erblühte zu einer Schönheit und schmeichelte damit ungewollt den Augen, die unseren Untergang besiegeln sollten. Gierig betrachtete der Nachtmeisters der Gilde jede Bewegung von ihr und eines Tages wollte er mehr als nur sehen. Ich ließ es nicht zu…aber ich tötete ihn nicht.“, ein Schlucken unterbricht die tonlose Rede, „Ich hätte es tun sollen! In seinem Kopf reifte der Plan, mich aus dem Weg zu schaffen. Verschlagen wie er war, behielt er einen Teil der Beute, die ich zur Erfüllung meiner erkauften Freiheit für Lola stehlen musste. Natürlich schob er mir die Schuld unter und seine Position ermöglichte ihm dies ohne großen Aufwand. So geschah es, dass ich in eine Gasse bestellt wurde, unter dem Vorwand meinen nächsten Auftrag zu erhalten, als mir ein Schlag auf den Kopf das Bewusstsein raubte. Ich erwachte im harten Griff zweier Schläger, mein Körper gepeinigt von Tritten und Schlägen, Ben, der sich zu dieser Zeit noch nicht lange in meiner Gesellschaft befand, mit einem Seil um den Hals an einen Pfahl gefesselt.“

Tränen rinnen über seine Wangen, hinterlassen eine salzige Spur, als der Nachtwind sie versucht zu trocknen, doch will der Fluß nicht versiegen. Seine Hand ist vergraben im Fell des großen Hundes, der an seiner Seite liegt.

„Vor meinen Augen tat der Nachmeister Lola Dinge an, die ich Euch lieber erspare, aber ein Teil von mir starb in jener Nacht. Ich wand mich, versuchte meine Freiheit zu erringen, um dem Treiben ein Ende zu bereiten, als plötzlich Ben zur Stelle war. Tief gruben sich seine Zähne in den Hals eines Schlägers, der mich hielt. Das zerrissene Tau hing noch um seinen Hals, als wir alle zusammen zu Boden gingen unter der Wucht seines mächtigen Körpers. Ich war frei und dieser Dolch…“, er zieht geräuschlos die Klinge, deren Metall im Licht silbrig leuchtet, „…fand wie von selbst den Weg in meine Hände. Es kam zum Kampf in dessen Verlauf ich den tiefen Schnitt erhielt, den ihr gestern gesehen habt. Doch ich konnte meinen Gegner bezwingen. Als ich Lola ereichte, war es zu spät. Rot, so rot wie ihr Haar, rann der Lebenssaft aus einer Wunde, die ich nicht stillen konnte, färbte ihre Kleidung und meine Hände, die ich im verzweifelten Versuch auf den nicht versiegenden Fluss presste. Sie sah mich nur an und lächelte, als sie die Tränen von meiner Wange wischte „Danke für alles„ waren ihre letzten Worte bevor das Leben aus ihren Augen wich.“

Unfähig weiter zu sprechen, bricht Máel ab. Schweigt einen Moment.

„Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, trug ich sie zu ihrer letzten Ruhe. Kalter Zorn brannte in meinem Herzen, verzehrte die Trauer und ich schwor Rache für diese Tat. Ich suchte den feigen Mörder, doch er war geflüchtet, und so stahl ich viel von dem, was ich der Gilde als Blutgeld eingebracht hatte, um die zahllosen Bestechungsgelder entrichten zu können, die mir seine Spur bis hier her enthüllten.“

Seine Augen richten sich auf Sheheras Gesicht: „Hier jedoch fand ich etwas anderes. Ein freundliches Willkommen, eine Aufgabe, die es zu ergreifen lohnt, die Aussicht auf ein Leben, wie ich es mir immer gewünscht habe,…“, das Gold seiner Augen scheint zu funkeln, als seien es die Sterne des Himmels,  „…eine Gesellschaft, die ich sehr genieße, aber wohl bald wieder verlieren werde.“

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 28. Mai 2004, 11:33 Uhr
Shehera hört Thalareth aufmerksam zu, auch wenn seine Worte nur sanft an ihr Ohr dringen und es auch nur knapp schaffen, überhaupt ihr Bewusstsein zu erreichen. Blutgeld, Bestechung, Mord, Rache... geht ihr durch den Kopf und es scheint das Einzige zu sein, was ihr Hirn wirklich erreicht hat. Sie seufzt und richtet ihre Augen wieder in die Richtung des Elben, im Moment unfähig, etwas zu dem allem zu sagen. Als er dann weiterspricht, hört sie seine Worte doch sie versteht sie nicht. >„…eine Gesellschaft, die ich sehr genieße, aber wohl bald wieder verlieren werde.“< was soll das bloss heissen? Hat er bloss Angst, dass er die Stelle nicht bekommt oder ist da etwas anderes?

Einen Moment schweigt Shehera und sieht den Mann, welcher nun unsicher und nicht mehr sehr gut gelaunt scheint, ernst an. Ihr Gesicht zeigt harte Züge und von ihrer Freundlichkeit ist im Moment nicht viel übrig geblieben. Aber er hat alles wegen einem Mädchen getan... hört sie eine kleine, feine Stimme in ihrem Inneren, welche es jedoch nicht schafft, sie wirklich zu beruhigen. "Und was..." sie stockt kurz "...Thalareth, meint Ihr wird passieren, wenn sie Euch finden? Wenn Ihr hier arbeitet und Kinder hier sind?" Es wird nun deutlich, dass sie sein Stocken sehr wohl bemerkt hat, als er sich vorgestellt hat und dass sie jetzt wohl den Zusammenhang zwischen seinem Zögern und seinem Namen sieht. Einen Moment sieht sie ihn lediglich streng an, bevor sich ihre Züge wieder erhellen und ihn freundlich anstrahlen. "Nun... ihr wart sehr ehrlich zu mir und habt mir sicherlich mehr von Euch preisgegeben, als es hätte sein müssen, um eine Stelle zu bekommen. Ich würde es mir nicht verzeihen, sie Euch wegen Eurer Vergangenheit nicht gegeben zu haben."

Erneut richtet sie ihren Blick auf das ruhige Wasser des Ildorel und tief zieht sie die Nachtluft ihn ihre Lungen, während der sanfte Nachtwind mit ihren Haaren spielt. "Ihr werdet also meine bescheidene Gesellschaft nicht mehr lange geniessen können, denn nach dem heutigen Abend habe ich Vertrauen zu Euch. Ich werde ruhigen Gewissens abreisen können. Ausser Ihr würdet Euch sicherer fühlen, wenn ich noch etwas bleiben würde." Ihre letzten Worte schwingen nur leise an Thalareths Ohren und in ihrem Gesicht spiegelt sich deutlich Unsicherheit und Zweifel wieder. Aber ein aufmerksamer Menschenkenner kann noch etwas Anderes erkennen; etwas wie Hoffnung scheint ihre Wote zu begleiten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thram am 28. Mai 2004, 14:45 Uhr
Thram ist ziemlich erleichtert, als Elia ihm erzählt, dass sie auch Bedienung im Pfirsich ist und nicht nur ständig mit den Männern auf ihr Zimmer verschwindet. Letztendlich ist es ihre Arbeit und ich kann sie ihr kaum verbieten, denkt Thram trotzdem traurig. Als Elia aufsteht und zum Ufer des Ildorel möchte, merkt er, wie er leicht schwank und auch sein Kopf beginnt wieder leicht zu schmerzen. Bei einer vorbeikommenden Bedienung zahlt er die Rechnung, die wieder viel zu hoch ist und geht dann Hand in Hand mit Elia zum Strand.
Dieser ist schon recht gut gefüllt, mit den verschiedensten Päärchen und kleine Feuer brennen überall. Thram fühlt sich ein wenig unwohl. Noch immer spürt er den Kuss auf seiner Wange, den Elia ihm gab. Ihre Hand zu halten, lässt sein Herz um einiges schneller schlagen als sonst. Wenn es so weiter geht, dann breche ich noch irgendwann zusammen.
Nach einer Weile setzen sie sich in den Sand und blicken auf das Meer. Am liebsten würde Thram Elia nun küssen, doch dieses Mal fällt es ihm noch schwerer als letzte Nacht. Dieses Mal ist alles etwas anders. Elia ist keine Fremde mehr. Und dieses Mal ist er verliebt. Und doch nimmt er seinen ganzen Mut zusammen: "Darf ich dich küssen?", fragt er sie schüchtern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Cleyron am 28. Mai 2004, 17:31 Uhr
Aurian's Atem wird um eine Nuance ruhiger und verrät dem geschulten Ohr des Ehemaligen so, dass sie eingeschlafen ist. Leicht belustigt sieht er sie an und streicht ihr eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht. Immer noch sieht sie schön aus und der Gedanke an die Traurigkeit, die sie noch vor wenigen Stunden erfüllt hat, lässt in Cleyron einen leichten, nagenden Zorn entstehen. Eins ist sicher: Sollte er jemals einen dieser Unmenschen aus ihrem Dorf treffen, würde er ihm mit Vergnügen die Kehle durchschneiden...
Das klingt doch schon mal ganz gut. Die Stimme klingt wieder etwas hoffnungsvoller. [i]Ich hatte ja schon befürchtet, das Mädchen würde dich zu sanft machen, aber offensichtlich brauch ich mir da keine allzu großen Sorgen zu machen.[i]
Cleyron lacht leise in sich hinein, ehe er sich vorsichtig zu Boden sinken lässt. "Ich denke, ich liebe sie. Die Liebe macht in den seltensten Fällen sanft."

Er betrachtet versonnen die Sterne und die Wanderung des Mondes am Nachthimmel, ehe die Sonne aufgeht und schließlich beginnt Aurian zu kitzeln, die darauf mit einem leicht entrüsteten Maunzen reagiert. Passend dazu streckt sie sich wie eine Katze und entlockt Cleyron so ein amüsiertes Lächeln.
"Ja, bist du.", antwortet er und zerzaust ihr in einer spielerischen Geste die Haare, ehe er aufsteht und sie selbst sanft auf die Beine zieht. "Ich denke, es ist besser, dich langsam wieder zur Steinfaust zurückzubringen.", meint er mit einem leichten Grinsen. "Meister Rhodri wird mir sonst noch böse." Oder unterstellt mir, dass ich Inari in der geläufigen Art gehuldigt habe. Sein Blick wandert kurz zu den Möwen hinauf, die ihre Kreise am morgendlichen Himmel  ziehen. Vielleicht sollte er, nachdem er Aurian abgeliefert hat, noch einmal zurückkommen, um sein Frühstück zu fangen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Tysyrella am 28. Mai 2004, 17:53 Uhr
Allmählich merkt Tysyrella wie die Tanzerei ihren Tribut fordert und so klettert sie zu Uuma auf MoMs Rücken um ihre Beine ausruhen zu lassen. Auf den Rücken des Tieres lassen sich die beiden Frauen mit der Menge treiben und folgen damit der Priesterin und ihrer Begleitung zu den riesigen See.

Uuma wird dabei immer ausgelassener. Offensichtlich zeigt die goldfarbene Flüssigkeit, welche sie reichlich getrunken hatte ihre Wirkung. Immer öfters kichert sie, doch scheint sie dazwischen immer wieder in nachdenkliche Phasen zu verfallen.

So beschließt die Vathyrnin bei ihrer Freundin zu bleiben. Auch als sie den See mit den Feuern um den sich die Leute ausgelassen, in Tanz, Unterhaltung oder zärtlicher Zweisamkeit tummeln bleibt sie bei ihren Entschluss. Immer mal wieder kommen Männer vorbei, die sie auffordern sich ihnen anzuschließen, doch jedes Mal lehnt Tysyrella freundlich dankend ab. Stattdessen bleibt sie bei Uuma und hält ihr Hand oder legt ihr einen Arm um. Sie weiß, das ihre Freundin berauscht ist und das man in so einem Zustand leicht Dummheiten begeht. Da sie sich zudem vor den Freuden der körperlichen Liebe zu fürchten scheint möchte die Vathyrnin die Menschenfrau davor bewahren jetzt etwas zu tun, was sie später bereuen würde.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 28. Mai 2004, 19:36 Uhr
Nachdem Cleyron sie auf die Beine gezogen hat, klopft Aurian sich den Sand von den Kleidern. Anschließend fährt sie sich mit den Fingern durch die Haare, zum einen um auch sie vom Sand zu befreien und zum anderen um sie wieder etwas zu ordnen, den der Vampir hat ihre schwarze Mähne wieder kräftigst zerwuschelt. >Ich denke, es ist besser, dich langsam wieder zur Steinfaust zurückzubringen.< Aurian ist nicht gerade begeistert davon. Zu schön ist noch die Erinnerung an die Ruhe und den Frieden an Cleyrons Seite. Als der Gardist aber eine etwaige Reaktion Rhordris anspricht, muss sie ihm recht geben. Zwar hatte der alte Kastellar ihr am Vortag zu verstehen gegeben, dass sie gehen könne, Aurian ist sich aber keineswegs sicher, das damit auch ein nächtliches Ausbleiben gemeint war. Unwillkürlich muss sie kichern, als sie sich das Gesicht des Alten vorstellt, wenn er erfahren sollte, in wessen Gesellschaft sie die Inarinacht verbracht hat. Gleichzeitig überzieht aber auch eine feine Röte ihre Wangen, als ihr mit einem Mal bewusst wird, zu wessen Ehren das Fest eigentlich stattgefunden hat: Inari, die Göttin der Liebe ... und der Lust! Was stellst du dich so an? Es ist rein gar nichts passiert! Schelmisch grinst sie Cleyron zu, in ihren Augen blitzt aber auch ein Funken der Zuneigung auf, als die beiden Hand in Hand den Strand verlassen.

[Post geht in der Steinfaust weiter]

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 28. Mai 2004, 21:19 Uhr
Ihre Worte schnüren seine Kehle zusammen. "Máel, mein Name ist Máel!" ist das erste, das er sagen kann mit dem mißglückten Versuch eines Lächelns. "Ich verstehe mich außerordentlich gut darauf, meine Spuren zu verwischen. Ich kann Eure dahingehende Sorge also beruhigen, und erneut bin ich Eurer Großzügigkeit zu Dank verpflichtet!" Die Erleichterung sich ihr anvertraut zu haben und nicht abgewiesen worden zu sein spricht deutlich aus seinem Gesicht.

<Ich werde ruhigen Gewissens abreisen können.> Diese Worte jedoch zerbrechen seine Erleichterung wie einen Spiegel, der zu Boden fällt. Kaum nimmt er die weiteren Worte wahr, als dieser Satz wie die Klinge des Dolches in seine Herz fährt, den er noch immer in der Hand hält. War es tatsächlich sein Schicksal, immer von allen verlassen zu werden, die sein Herz berühren?  <Außer Ihr würdet Euch sicherer fühlen, wenn ich noch etwas bleiben würde.> War da ein Hauch von Aufforderung in Sheheras Stimme sie aufzuhalten? In ihrem Gesicht ist außer Unsicherheit nichts zu lesen. Was sollte er darauf antworten, ohne entweder unentschlossen oder schlimmer noch, töricht zu klingen? Der Elb beschließt, alles auf eine Karte zusetzen, denn wie konnte er schon verlieren, was er bis jetzt nicht einmal wirklich besaß?

"Ich...", seine Schultern straffen sich, und mit Entschlossenheit sieht er Shehera an, "Ich nutze die Gunst dieser Stunde und möchte Euch bitten, noch nicht so bald aufzubrechen. Ich kenne den Grund Eurer Reisepläne nicht, ich weiß nicht wie ihr zu dem Mann steht, den ihr Nibrir nennt, aber vielleicht gewährt Ihr mir die Möglichkeit Euch mehr von mir zu zeigen, als ich es bisher vermochte, und vielleicht gefällt Euch, was ihr dann seht. Die Zeit scheint mich zu drängen, offener zu sprechen, als ich es wollte. Doch was bleibt mir, um Euch dazu zu bewegen, nicht aufzubrechen, wenn nicht die Wahrheit."

"Mein bisheriges Leben hat mich gelehrt zu erkennen und zu schätzen, was ich gefunden habe, auch ohne erst den Verlust darüber zu erfahren. Ich bitte Euch um wenig und doch viel zu gleich, um Zeit. Zeit die ich mit Euch verbringen möchte, es liegt an Euch darüber zu entscheiden."

Er legt den Kopf schief und Hoffnung mischt sich mit Zuversicht in seinen Augen: "Und es ist nicht der Inari-Wein, der aus mir spricht. Tatsächlich habe ich trotz des Festes nicht einen Tropfen davon kosten können." Erwartungsvoll lächelnd, versucht er so etwas die Spannung von ihnen zu nehmen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shehera Rhishade am 28. Mai 2004, 22:45 Uhr
Schlagartig überkommen Shehera Erinnerungen. Erinnerungen daran, wie sie Nibrir kennengelernt hat und Erinnerungen darüber, wie sich alles entwickelt hat. Máels Worte dringen wie in Zeitlupe an ihr Ohr, während die Bilder vor ihrem geistigen Auge zu rasen scheinen. Das letzte, was ihre Erinnerungen ihr zeigen ist ihr Versprechen an Nibrir, ihn auf der Reise zu begleiten. Noch immer ruhen ihre Augen auf dem See, der so still und friedvoll vor ihnen liegt und ihre linke Hand zeichnet kleine Figuren in den Sand, während die Rechte anscheinend versucht, Sandburgen zu bauen.

Ein paar Minuten sitzt sie einfach nur so da und sagt gar nichts, ihr Geist scheint weit weg von dem Strand zu sein und ihre Augen scheinen ins Leere zu blicken. Als sie aufsteht und sich den Sand aus den Kleidern klopft, sieht sie ihm bedauernd in die grünen Augen. Wie gern würde ich auf die Idee eingehen. legt sie sich die Worte im Geiste zurecht, während sie ihn lediglich ansieht. Und das werde ich auch, doch erst nach der Reise. Sie wird nicht lange dauern, nur ein paar Tage, vielleicht eine Woche, dann werde ich wieder hier sein. Als sie allerdings den Mund öffnet um die Worte auszusprechen, bekommt sie keinen Ton heraus. Ihr Hals scheint wie verschlossen und ihre Zunge weigert sich gemeinsam mit ihren Lippen, die so sorgfältig zurechtgelegten Worte auszusprechen.

"Máel ist ein sehr schöner Name, viel schöner als der, den Ihr sonst nennt." sagt sie schliesslich mit einem schiefen Lächeln. "Ich werde übermorgen abreisen." fügt sie bestimmt an. "Es tut mir leid. Ich habe es Nibrir versprochen." Mit diesen Worten geht sie langsam in Richtung ihres Hauses, wobei sie zurück sieht um sicherzugehen, dass er ihr folgt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Liselle am 28. Mai 2004, 23:13 Uhr
Dror und Liselle kommen an den Strand, als schon beinnahe alle Feuer erlöscht sind und setzen sich noch für einige Momente in den Sand, um den Mond auf den Wellen zu beobachten und sich miteinander zu unterhalten. Beide haben sich mittlerweile auf das "Du" geeinigt, auch wenn es anfangs gewöhnungsbedürftig war. Nach einer Stunde frischt der Wind merklich auf und auch einige Pärchen flüchten fröstelnd vom Strand.
"Lass uns gehen", schlägt Liselle vor."Es war ein schöner Tag, aber ich bin schrecklich müde..."
Dror nickt und so gehen beide erschöpft zurück zum Faranden Daryie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Tysyrella am 28. Mai 2004, 23:28 Uhr
Mit der Zeit war Uuma immer ruhiger geworden und schließlich eingeschlafen. Noch immer hält Tysyrella bei ihr Wache, da sie nicht weiß wie sie ihr Tier zuverlässig dazu bringen kann zurück nach hause zu kehren.
Na, da werde ich wohl warten müssen bis sie wieder aufwacht denkt die Vathyrnin bei sich und stellt sich schon einmal auf eine lange Nachtwache ein. Der Betrieb ist wesentlich ruhiger geworden, aus der Ferne hört man noch das Stöhnen und Jauchzen der Liebenden. Nur gelegentlich kommen Männer vorbei, die sie begehrlich ansehen und ansprechen, doch Tysyrella schickt sie alle fort, hat sie einerseits nicht allzu viel Interesse an den Männern und will sie doch auch ihr Freundin nicht so schmählich im Stich lassen.

Doch dann nähert sich ihr schließlich eine ganz andere Person. Seine Haut ist dunkel wie die ihre, auch wenn seine Haare fast so weiß wie Schnee sind und seine Augen auch nicht der Art ihres Volkes entsprechen. Er ist muskulöser als die Männer ihrer Art doch bewegt er sich graziler und anmutiger als sie es bei der hier vorherrschenden Spezies namens Mensch erlebt hat. Seine ersten Worte sind in einer Sprache die ihr Amulett nicht übersetzen kann, doch schnell wechselt er auf  jene, auf die ihr Artefakt geeicht ist.
Trotz seines Charmes ist sie noch nicht bereit ihre Freundin zu verlassen, doch lässt sie sich auf Küssen und anndere harmlose Zärtlichkeiten ein.
Seine Küsse schmecken so, wie das goldfarbene Getränk gerochen hat. Mehr und mehr schlägt sie der Fremde in seinen Bann. Ob es an seiner Ähnlichkeit mit ihrer eigenen Rasse, seiner charmanten Art oder der Magie des goldfarbenen Getränkes, welche über seine Küsse auf sie wirkt, oder eine Kombination von alldem, vermag sie nicht zu sagen, doch findet sie sich schließlich dazu bereit Uuma zu verlassen und sich mit ihm in sichtgeschütztere Bereiche zu begeben, wo sie sich ihrer Kleidung entledigen um ihre Körper gegenseitig erforschen zu können.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Uuma am 29. Mai 2004, 01:29 Uhr
Uuma erwacht und hört das Rauschen von Wellen ganz nah und schlägt die Augen auf; sie liegt mit Tysyrella unter ihrer Felldecke im weichen Sand und Tysyrella lächelt sie schelmisch an. Plötzlich erinnert sich Uuma.

Die vergangene Nacht

Die Nacht ist lau und eine besondere Atmosphäre liegt über dem Strand. Uuma hört wie durch einen seeligen Schleier das gelegentliche Lachen der Pärchen, die an ihnen vorbei ziehen, spürt Tysyrellas Nähe, doch dann schläft sie auf MoMs Rücken ein, denn der Tag war lang und die Wirkung des Getränkes, das überall gereicht wurde läßt sie seelig träumen.
Uuma will im Halbschlaf das wegscheuchen, was sie sanft am Hals berührt und trifft dabei etwas, was sich wie ein Gesicht mit lockigen Haaren anfühlt.  "Ich bin keine Fliege," hört sie eine angenehme männliche Stimme  und dreht sich nach der Stimme um und erblickt im Licht der Sterne und des Mondes, der sich auf dem Wasser in unzähligen glitzernden Wellen wiederspiegelt, ein Gesicht, aus dem sie zwei dunkelbraune Augen anlächeln. Uuma ist so wohlig müde und auch trunken und die Stimme so sanft, daß sie sicher ist, daß sie nur träumt und kuschelt sich in MoMs Fell und will weiter ruhen, als sie ein belustigtes Lachen hört, nur leise, aber wieder von dieser sanften Stimme.
Langsam öffnet Uuma abermals  ihre  Augen und schaut im Halbschlaf wieder in das Gesicht, dem sie kein Alter wirklich zuordnen kann. "Mann haben spitze Ohren?" fragt sie noch vom Wein berauscht und er nickt sowas wie ein ja und gleichzeitig nein und Uuma seuftzt nur.
Das Gesicht ihres Retters, der sie auf dem Weg nach Talyra von dem Karren befreit hat und mit ihr in seinen Armen zu einem Gasthaus geritten war und sie wie ein Kind gepflegt hat, steht plötzlich vor ihr, auch wenn das Gesicht neben ihr jünger wirkt, und wieder kommt nur ein wohliges Seuftzen über ihre Lippen. Seine Hand streichelt plötzlich sanft über ihr Haar, seine Lippen berühren wieder ihren Hals und sie spürt etwas, das sie bisher nicht kannte, sie wird schwach, wohlig schwach, noch schwächer, als sie sich ohnehin schon fühlt und genießt seine zärtlichen Hände und läßt es geschehen, daß er sie von MoMs Rücken hebt, der nur leise schnaubt, aber ruhig stehen bleibt, daß Uuma sich in ihrem Zustand zwischen Wachen, Schlafen und trunkener Seeligkeit wundert.
Immer wohliger empfindet Uuma das zärtliche Schreicheln seiner Hände, während er neben ihr im Sand liegt und wenn sie die Augen öffnet blicken sie diese tiefen braunen Augen an, sanfte lächelnde Augen, die wissen, was sie tun, doch sie kann und will sich nicht dagegen wehren und genießt es.
"Laß uns baden gehen," hört sie wieder seine Stimme und läßt es geschehen, daß er ihre Echsenlederkleidung von ihrem Körper streift und sie zum See trägt.
Uuma träumen, geht es ihr durch den Kopf, wie schon am Morgen, als das fliegende Schiff über ihren Köpfen dahingeschwebt ist und Uuma kichert leise, während sie sich an den warmen Körper kuschelt, zu dem diese schönen tiefbraunen Augen gehören.
Langsam umspült sie das kühle Naß und Uuma wird etwas wacher, aber nicht wach genug, um sich dem Zauber entziehen zu können, der mit ihr geschieht.
Irgendwann trägt er Uuma wieder aus dem See und Uuma versteht das Geschenk der Göttin der Liebe, das ihr in den wogenden Wellen des Sees zuteil wurde.
Genauso behutsam, wie er ihr die Echsenlederkleidung abgestreift hat, so streift er sie wieder über sie, während sie auf MoMs Rücken sitzt, wo sie schwankt wie eine junge Weide im Wind.

Uuma weiss nicht wann sie in seinen Armen eingeschlafen ist, aber den angenehmen Geruch seines Körpers und seine tiefe warme Stimme und seine tiefbraunen  Augen würde sie niemals vergessen.

Uuma kichert, als Tysyrella sie so schelmisch anschaut und ihr wird schlagartig bewußt, daß Tysyrella es gesehen haben muß. Röte steigt Uuma ins Gesicht, doch sie kichert nur leise vor sich hin.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 29. Mai 2004, 02:35 Uhr
Geistesabwesend sitzt Shehera neben Máel, nachdem der Elb offen gesagt hat, was er möchte. Ihre Hände spielen mit dem feuchten Sand, während ihr Blick auf einem fernen Punkt ruht.

Äußerlich geduldig wartet Máel die Entscheidung ab, doch mit jeder Sekunde die verstreicht, sinkt seine Hoffnung bis sie eine schwarze, bodenlose Tiefe erreicht. Der Dolch in seiner Hand fährt mehr automatisiert zurück in die Scheide, als dass er eine Bewusste Handlung wäre.

Habe ich etwas Falsches gesagt? Hat sie vielleicht mehr erwartet? Oder weniger? Sicher habe ich den Unterton in ihrer Stimme missverstanden!

Nach endlosen Minuten für Máel verzerrtes Zeitgefühl, steht Shehera unvermittelt auf, und als er seinen Kopf zu ihr dreht, sieht er direkt in ihre Augen. Flink wie eine Katze ist er auf den Füßen, und die schnelle Bewegung veranlasst auch Ben dazu aufzustehen und sich zu schütteln.

Der Blick von Sheheras Augen ist geprägt von Bedauern und es ist einer der wenigen Momente, in denen der Elb lieber auf seine scharfen Augen verzichtet hätte. Sie enthüllen ihm jedes Detail ihres Gesichts, und er erkennt bereits, dass sie sich gegen einen längeren Aufschub der Reise entschlossen hat.

Sheheras Stimme versagt, als sie einen Versuch unternimmt, ihm ihre Entscheidung mitzuteilen.  Beim zweiten Versuch hört er die Worte, die er erwartet hatte. Bei der Erwähnung seines Namens lächelt er zurück und als sie mit den Worten <Es tut mir leid. Ich habe es Nibrir versprochen.> endet, verbeugt er sich höflich.

„Ich konnte kaum erwarten, Euch umzustimmen!“

Seinen Augen ist für einen flüchtigen Moment das Bedauern über diese Entscheidung anzusehen, bevor er geübt in die Rolle des heiteren Barden zurückschlüpft.

Als sie sich auf den Rückweg macht zögert er nur kurz, bevor er sie mit zwei großen Schritten eingeholt hat, um neben ihr zu gehen. Der Strand ist mittlerweile fast wieder menschenleer und die Glut der Feuer verzehrt sich bereits selbst. Schweigend gehen sie bis zum Haus der Geschichten zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 29. Mai 2004, 09:52 Uhr
Wie in jedem Morgengrauen prescht Amrún mit ihrem grossen Rappen dem Strand entlang, gerade so nah am Wasser, dass seine Hufe dies aufspritzen, als würde sich Gischt bilden. Amrún hetzt das Pferd über den von der Nacht noch kühlen Sand und lehnt sich so weit nach vorne, dass ihre Haare sich mit der Mähne des Pferdes mischen und man fast keinen Unterschied mehr sehen kann. Wie immer reitet sie ohne Sattel und schafft es dennoch so elegant zu reiten wie man es sonst nur im Sattel schafft. Der Atem des Pferdes geht schnell und seine Nüstern sind aufgebläht, während Amrúns Atem sich dem ihres Pferdes anpasst. Als sie sich fast am Norden des Strandes befindet, zügelt sie die Geschwindigkeit ihres Pferdes mit ein paar Worten, bevor der riesenhafte Hengst stehen bleibt. "Brav mein Guter." spricht sie auf elbisch zu ihm und lässt sich von seinem Rücken gleiten.

Erst jetzt blickt sie auf den ruhig vor ihr liegenden Ildorel hinaus, wo sich Faeyris und Shenrah gerade ihrem morgendlichen Liebesspiel hingeben und die Sonne rot glühend aufgeht, um langsam aber sicher den strahlenden Glanz des Mondes und der Sterne zu vertreiben. Der Anblick erfüllt Amrún immer wieder mit etwas Traurigkeit, wenn sie daran denkt dass sie sich nur zweimal am Tag so kurz berühren dürfen. Als sie sich am Strand umsieht kann sie noch ein paar schlafende Pärchen entdecken und ein oder zwei Feuer glühen noch vor sich hin, als wollten sie die letzte Nacht nicht ausklingen lassen.

Der Sand unter Amrúns nackten Füssen ist kühl und feucht und sie geht ein paar Schritte zurück um sich zu setzen, während der Rappe seinen Durst im Ildorel stillt und dann scheinbar auch den Blick auf die Morgenröte geniesst. Vater war ja doch einmal stolz auf mich. denkt Amrún, als sie an den Tag des Festes zurück denkt. Doch versteht er nun erst recht nicht, warum ich den Beruf nicht ausüben will. Sie seufzt und fängt erneut an, Sand in die linke Hand zu nehmen und ihn langsam zwischen den Fingern hindurchsickern zu lassen. Ihr Blick ist auf den Ildorel gerichtet und wie jeden Morgen geniesst sie nun den Anblick und die Ruhe, die Shenrah bietet und scheinbar die meisten Wesen gar nicht mehr sehen. Ihre Gedanken sind verstummt und wie in Trance nimmt sie nur noch den Geruch des Wassers, die Stimmen der Möven und das Plätschern, das sich bildet wenn das Wasser den Sand trifft, wahr. Ein laues Lüftchen fährt durch ihr Gesicht, und den Kopf hat sie etwas in den Nacken gelegt, um ihren Lungen so viel von der wundervoll duftenden Luft zuzuführen, wie sie es nur irgendwie vermag.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 29. Mai 2004, 14:00 Uhr
Kopfüber taucht Máel in die Wasser des Ildorel und taucht ein paar Züge. Noch ist das Wasser kühl, doch schon bald wird die erwachende Sonne die oberste Wasserschicht erwärmt haben. Prustend taucht er auf und in kräftigen Zügen schwimmte er hinaus auf den See.

Ein Blick über die Schulter bestätigt seine Vermutung. Ben nähert sich ihm, trotz seiner eigenen Anstrengungen den Abstand zu vergrößern. Schon immer hat es Máel überrascht mit welches Kraft das Tier dem Wasser jeden Meter abringt. Etwa 150 Schritte vom Strand entfernt ist das Wettschwimmen beendet. Ben zieht einen engen Kreis um den Körper des Elben und obwohl sein Kopf untertauchen muß, ergreift er geschickt Zeige- und Mittelfinger. Die Finger rutschen in die Lücke hinter Bens großem Fangzahn und werden mit dosierter Stärke eingeklemmt, ohne Schmerzen zu erzeugen. Immer noch lachend, lässt Máel sich bis zum Strand ziehen, und erst als er ganz aus dem Wasser ist, öffnen sich die Kiefer wieder.

Fast vorwurfsvoll schaut der Hund ihn an, als er dessen dichtes Fell wuschelt. Máels Augen wandern über den Strand und erstaunt entdeckt er vereinzelte Pärchen, die sich langsam erwachend im ersten Licht des Tages räkeln. Sein Blick bleibt an einer einsamen Frau hängen neben der ein großer Rappe seinen Durst stillt. Seine Augen verengen sich, um mehr erkennen zu können. Tatsächlich, es ist Amrun die dort verträumt wieder Sand durch ihre Finger rieseln lässt. Sie sagte ja, dass sie in den Morgenstunden hier anzutreffen ist! Gerade als er beschließt sie zu begrüßen, fällt ihm die unpassende Garderobe ein, die er im Moment noch trägt.

Schnell kehrt er zurück zum Haus, streift die ledernen Beinkleider über und greift sich sein Hemd. Shehera ist immer noch nicht erwacht und so schleicht er leise, um sie nicht zu stören, wieder über das Holz der Terrasse.

Der Sand ist noch kühl unter seinen Füßen und massiert seine nackten Fußsohlen, als er sich mit Ben im Schlepptau der Halb-Elbin nähert. Sein Hemd hängt locker über seinen Schultern und nur wenige Knöpfe sind geschlossen.

Als sie ihn selbst dann nicht bemerkt, als er schon einige Minuten neben ihr steht, legt sich ein neckisches Grinsen auf sein Gesicht, das seine grünen Augen leuchten lässt: „Inari meint es selbst am Tage nach dem Fest noch gut mit mir, wenn ich mit einem so schönen Anblick den Tag beginnen darf.“ Wenn sie aufsieht, verbeugt er sich leicht vor ihr: „Ich grüße Euch, Amrun. Ihr liebt den Augenblick des Sonnenaufgangs genauso wie ich scheint es mir.“

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 29. Mai 2004, 17:35 Uhr
Aufgeschreckt durch die Worte, die eine männliche Stimme neben ihr spricht, zuckt Amrún gut sichtbar zusammen. Ihr Atem stockt einen Moment und sie verflucht ihre Schreckhaftigkeit während ihr Gesicht den Ausdruck von Ärger annimmt. So einen schönen Moment zu stören... denkt sie, doch als sie noch einmal darüber nachdenkt, was die Stimme gesagt hat, kommt ein Lächeln auf ihre Lippen. >Inari meint es selbst am Tage nach dem Fest noch gut mit mir< hört sie erneut im Geiste und dreht ihr Gesicht zu der Gestalt, welche neben ihr steht. Als sie Thalareth erkennt, legt sie ihren Kopf etwas schief. "Darf ich Euren Worten entnehmen, dass es Inari auch an dem Fest selbst gut mit Euch gemeint hat?" fragt sie ihn mit einem neckischen Grinsen, wobei  deutlich wird, dass sie die Frage nicht wirklich ernst meint. "Min Ljar, Talareth." fügt sie schliesslich mit einem leichten Nicken an, wobei sie aber nicht aufsteht.

Seine leichte Verbeugung nimmt sie grinsend zur Kenntnis und deutet mit ihrer Hand eine ausladende Bewegung an als Zeichen, er möge sich doch zu ihr setzen. "Es gibt nichts schöneres auf der Welt als zuzusehen, wie Shenrah jeden Morgen seine Gemahling umarmt." antwortet sie schliesslich, den Blick auf den durch die Sonne glutrot verfärbten See gerichtet. Sie scheint noch etwas abwesend und sie ist noch nicht vollkommen aus ihrer Trance erwacht. Noch immer zieht sie den lieblich duftenden Morgenwind tief durch ihre Nase ein und lässt ihn durch den Mund entweichen, um auf keinen Fall etwas davon zu vergeuden.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Euron am 29. Mai 2004, 20:13 Uhr
Euron erwacht, als ihn jemand vorsichtig an der Schulter rüttelt. Langsam öffnet der Kobold die Augen und spürt einen ziehenden Schmerz in seinem Nacken. Ich muss kurz eingeschlafen sein, denkt er sich und reibt sich mit den Händen über die verspannten Muskeln, als er Simons Stimme hört, die etwas besorgt flüstert: "Meister Euron, seid ihr jetzt wach? Es ist schon heller Tag."

Mit einem Mal ist der Wirt des Kupferkessels richtig munter und springt auf. Tatsächlich, die Sonne steht schon wieder am Himmel, dabei war es doch höchtens Mitternacht, als ich.... "Die ganze Nacht verschlafen", platzt der Ärger aus dem Kobold heraus, "als gäbe es nichts wichtigeres." Mit geballten Fäusten beginnt er auf und ab zu laufen. "Die ganzen Gäste werden schon wieder auf und davon sein, wenn ich in den Kupferkessel zurückkehre. Dabei habe ich Theron, den alten Geheimniskrämer, endlich dazu gebracht, dass er mit seinen Erlebnissen bei den Zentauren rausrückt. Und Gyriakor habe ich wohl auch verpasst, dabei klang seine letzte Taubenpost so, als würde er mir etwas Interessantes vom Südmeer mitbringen wollen. Und ich ... ." Für einem Moment bleibt Euron, sich wütend umblickend, stehen und tritt dann gegen den Sandhügel, auf dem er die halbe Nacht verbracht hat, so dass der Sand in alle Richtungen davonspritzt. "Mir fällt nichts besseres ein, als hier am Strand ein Schläfchen zu genießen."

Für einen Moment atmet er tief durch, keine Worte für seine Verärgerung findend. Dann nimmt er seine Schuhe in die Hand, ruft dem Jungen ein herrisches "Gehen wir!" zu und stapft in Richtung Stadt davon, nun in der Sprache der Kobolde vor sich hinschimpfend.
Als sein Meister einige Schritte vorausgeeilt ist, packt Simon mit einem Seufzer die Holme des Wagens an und folgt ihm mit deutlichem Abstand zurück zum Gasthaus bei der Tausendwinkelgasse.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 30. Mai 2004, 08:40 Uhr
Amrun erschreckt sich heftiger  als Máel beabsichtigt hat, und er zeigt einen Ausdruck von Bedauern, jedoch leuchten seine Augen immer noch eine wenig in kindlichen Schalk.

„Min Ljar, Amrun, Inari gewährte mir gestern angenehme Gesellschaft, aber ich wagte es, ihr nicht zu huldigen. Hoffentlich nimmt Inari mir dies nicht allzu übel!“ Das Grinsen des Elbs ist immer noch breit, als er Amruns Einladung annimmt, sich neben sie zu setzen. Máel überlegt kurz, ob er den Moment der Stille stören soll, den die Halb-Elbin sichtlich genießt. „Sagt, kennt ihr nicht einen guten Pferdehändler in dieser Stadt? Euer Rappe ist ein wirklich schönes Tier! Ich bin ein guter Reiter, aber meine Kenntnisse über die Qualitäten eines Pferdes beschränken sich mit  der Beurteilung über dessen Aussehen.“ Er schweigt einen kurzen Moment, bevor er sein Gesicht zu ihr dreht auf dem immer noch ein freches Grinsen liegt „Vielleicht zieht Ihr es ja in Erwägung einen Ausritt mit mir zu wagen, falls ich ein passendes Tier finde. Seid versichert, dass meine Eltern mich mit tadellosen Manieren ausgestattet haben, so dass es schicklich ist, sich mit mir sehen zu lassen. Und ich bin Euch noch eine Verabredung schuldig. Eine Schuld, die ich gerne begleichen würde.“

Seine Laune ist besser, als er es selbst nach dem gestrigen Fehlschlag vermutet hätte, wundert er sich kurz über sich selbst. Doch schon dieser Gedanke verdunkelt sein Gemüt ein wenig und so drängt er ihn für heute weit zu den andern dunklen Dingen, die am Rande seines Bewusstseins lauern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 30. Mai 2004, 09:06 Uhr
>Inari gewährte mir gestern angenehme Gesellschaft, aber ich wagte es, ihr nicht zu huldigen.< hört Amrún ihn sagen. Er wagte es? Wie soll man das denn verstehen? fragt sie sich und ihrem Gesicht sind ihre Gedanken deutlich anzusehen. Doch sie verkneift sich die Frage, auch wenn's schwer fällt und hört ihm weiter zu. Mit mir ausreiten? Ich war noch nie in Begleitung zum Reiten, vielleicht würde es mal Spass machen, woanders zu reiten als am Strand. Mit diesen Gedanken nickt sie und sieht Thalareth begeistert an. "Ich weiss zwar nicht, wo sich ein Pferdehändler befindet, aber wir werden sicherlich einen finden können." sagt sie schliesslich mit einem Lächeln.

Sie blickt Himmel auf, wo sich Faeyris nun endgültig von ihrem Gemahl getrennt und verabschiedet hat, während Shenrah sein Licht von dem traurigen Rot in ein fröhliches Weiss gewechselt hat und den Ildorel zum Leuchten bringt, als bestünde er aus flüssigem Silber. "Wollt Ihr sofort gehen oder habt Ihr noch etwas zu tun?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 30. Mai 2004, 09:28 Uhr
„Heute ist meine erster Arbeitstag, den ich nicht direkt mit Freizeit beginnen sollte!“ antwortet Máel mit einem Zwinkern, “Und wir sind sicher noch etwas früh, um einen Händler nach dem rauschenden Fest aus dem Bett zu scheuchen. Das würde sich sicher nicht allzu gut auf den Preis auswirken, befürchte ich.“

Er dreht sich vollends zu ihr um, da sie sich nun scheinbar vom Anblick des Naturschauspiels losreißen kann. „Würden es Eure Pläne diesen Mittag gestatten? Vielleicht leistet Ihr mir ja vorher beim Essen Gesellschaft.“ Er schaut zum Himmel hinauf, an dem keine Wolke das tiefe Blau verdeckt. „Der Harfengarten sollte heute ein angenehmer Ort sein….“, sein Grinsen wird erneut breiter, „…und vielleicht werde ich ja dieses Mal nicht versetzt!“ Seine Augen sind beim zweiten Teil des Satzes wieder auf das Wasser gerichtet, aber die Fehlende Ernsthaftigkeit dieses Vorwurfs ist deutlich an seinem unterdrückten Lachen zu erkennen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 30. Mai 2004, 18:04 Uhr
>Heute ist meine erster Arbeitstag, den ich nicht direkt mit Freizeit beginnen sollte< Amrún fragt sich kurz, wo er wohl arbeitet, unterbricht ihn aber nicht in dem, was er sagen will. Während er spricht, nähert sich der grosse Rappe und neigt seinen Kopf zu Amrún, um sie mit den Nüstern anzustupsen. "Ja mein Grosser, wir gehen gleich." sagt sie grinsend in elfischer Sprache zu ihm und sieht Talareth dann entschuldigend an. "Verzeiht, aber er ist es gewohnt, dass wir aufbrechen, sobald Shenrah seine fröhliche rote Farbe durch ein trostloses Weiss austauscht." sagt sie, während sie aufsteht. "Also im Harfengarten, heute wenn Shenrah hoch am Himmel steht."

Mit Schwung befördert sie sich auf das riesige Pferd, wobei man sich automatisch fragen muss, wie sie mit ihrer Grösse überhaupt das Rist des Hengstes erklimmen kann. "Ayares t'isdiores, Thalareth" wirft sie noch über ihre Schulter zurück, bevor sie diesmal gemässigt in Richtung Süden reitet, bis zum Ende des Strandes und dann zurück in die Stadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 01. Juni 2004, 06:42 Uhr
Als Amrun aufsteht, erhebt sich Máel ebenfalls und klopft sich den Sand von der Hose. „Es gibt nichts zu verzeihen, denn ich habe eben den Ausblick auf einen schönen Tag in Eurer Gesellschaft erhalten.“,  antwortet Máel mit einem charmanten Lächeln und einer Verbeugung.

Te Dar ôr ti, sendet er der Halb-Elbe, Bis heute Mittag!, Er sieht ihr noch einen Moment hinterher während er Ben breiten Rücken klopft. Aus seinem Haarkleid rieselt dabei feiner Sand zurück auf den Strand. „Meine Wirkung auf Frauen scheint sich in diesen Tagen darauf zu beschränken, sie zum Gehen anzuregen, sobald ich einen Schritt auf sie zu mache!“, spricht er scherzhaft und leise zu seinem Gefährten, der mit einem Bellen seine spöttische Zustimmung mitzuteilen scheint.

Der Elb wendet sich zum Haus der Geschichten und lenkt seine Schritte Richtung Terrasse. Ich werde uns mal ein Frühstück zubereiten. Mit diesem Gedanken schlendert er mit den Händen in den Taschen zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Tysyrella am 01. Juni 2004, 19:09 Uhr

on 05/29/04 um 01:29:19, Uuma wrote:
...
Uuma kichert, als Tysyrella sie so schelmisch anschaut und ihr wird schlagartig bewußt, daß Tysyrella es gesehen haben muß. Röte steigt Uuma ins Gesicht, doch sie kichert nur leise vor sich hin.

Tysyrella kam gerade von ihrem eigenen Amourösen Inarieabenteuer zurück als sie sieht, dass Uuma gerade dabei ist ihres zu erleben. Zuerst ist sie versucht einzugreifen hatte sie doch erlebt wie empfindlich sie am Abend zuvor auf zu forsche Annäherung reagiert hatte. Doch scheint es der Menschenfrau zu gefallen und so hält sich die Vathyrnin zurück und betrachtet von ihrer verborgenen Position aus das Geschehen. Erst als der Mann Uuma verlassen hat kommt sie zu ihrer Freundin und schlüpft zu ihr unter die Decke.

Unter den ersten Sonnenstrahlen des  jungen Tages erwachen die beiden Frauen nahezu gleichzeitig. "Hattest du eine schöne Nacht?" fragt Tysyrella mit einem schelmischen Grinsen ihre Freundin.



Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elia am 02. Juni 2004, 09:23 Uhr
Nachdem Thram die Rechnung in der Harfe bezahlt hat, machen sich die beiden Hand in Hand auf zum Ufer des Ildorel.
Dort angekommen suchen sie sich ein halbwegs ruhiges Plätzchen, und setzen sich in den noch von der Sonne angewärmten Sand.
Wie mache ich nun weiter? Ich denke Thram ist so schüchtern.. er wird kaum den ersten Schritt machen..
Liebevoll streicht sie mit einem Finger über seinen Handrücken und schaut still hinaus aus den See.
Um sie herrum erblickt sie überall kleine Feuer und Pärchen die um diese herum sitzen.
Gerade als sie Thram ansprechen will, weil ihr etwas eingefallen ist, fragt er sie ob er sie küssen darf. Elia nickt leicht mit dem Kopf und beugt sich zu Thram hinüber und gibt sich seinem langen, zärtlichen Kuss hin. Währenddessen beginnt am anderen Seeufer das große Feuerwerk und über den beiden steigen wundervolle Farbenfrohe Feuerwerkskörper in den Himmel.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thram am 02. Juni 2004, 21:12 Uhr
Dieses Mal errötet Thram nicht noch mehr, als er Elia endlich küssen darf. Und dieser Kuss nimmt auch die Schüchternheit von ihm. Vom Feuerwerk bekommen die beiden nicht mehr viel mit. Liebevoll und leidenschaftlich verbringen die beiden die Nacht geschützt am Strand und dieses Mal ist es Thram am nächsten Morgen nicht peinlich. Dieses Mal muss er auch nicht dafür bezahlen. Doch die gewohnte Schüchternheit tritt wieder ein.

Beide liegen im Sand und Elia in Thrams Armen. Noch schläft Elia und Thram schaut sie nur liebevoll und doch irgendwie leicht verlegen an. Gern würde er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, doch er befürchtet, sie so vielleicht zu wecken und er weiß jetzt schon, dass er bestimmt keinen Ton heraus bekommt, wenn sie wieder erwacht. Anziehen kann er sich so allerdings auch nicht wirklich. Doch Angst haben, dass sie jemand sieht, braucht er nicht. Der Platz am Strand scheint ihm sehr geschützt und still. Letzte Nacht war es hier um einiges lauter. Thram lächelt bei dem Gedanken daran.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lebo am 04. Juni 2004, 18:13 Uhr
Nachdem Lebo am Marktplatz für das Mieder bezahlt hat, steckt er es in seinen Beutel, und er und Kitty gehen weiter, hinunter zum Seeufer.
Eine Weile laufen sie durch den kühlen Sand, bis sie ein ruhiges Plätzchen hinter einer Reihe niedriger Sträucher gefunden haben.
Gerade will Lebo sich setzen, als ihm einfällt das er doch auch ein kleines Feuerchen für sich und Kitty holen könnte. So steht er also wieder auf und läuft auf ein anderes Pärchen zu, um dort einen Ast an deren Feuer zu entzünden, den er dann an dem Platz den Kitty und er sich ausgesucht haben in den Sand steckt.

Als er dann Platz nimmt, blickt er zu Kitty hoch, die immer noch neben ihm steht und auf den See hinaus blickt.
"Magst du dich nicht zu mir setzen?" sagt er und macht eine einladende Handbewegung in ihre Richtung.
"Dir ist doch sicher etwas kalt, komm, lass dich doch von mir wärmen." fügt er lächelnd hinzu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kitty am 04. Juni 2004, 20:51 Uhr
Nachdem Kitty und Lebo einen schönen Platz am Seeufer gefunden, und Lebo noch ein kleines Feuer für sie gemacht hat, steht Kitty nun ein wenig ratlos in der Gegend und ist sich immer noch nicht sicher ob das, was sie da gerade tut, das ist was sie will.
Gut, immerhin ist es das Fest der Göttin Inari und ich hätte beim besten Willen keine Lust dazu gehabt an diesem Abend alleine nach Hause zu gehen, aber ist es der beste Weg jetzt mit Lebo hier am Ufer des Sees zu sitzen? denkt sich Kitty als sie nun neben den kleinen Büschen steht und auf den See blickt.
Als Lebo sie bittet sich zu ihm zu setzen, nimmt sie neben ihm Platz, aber immer noch mit etwas distanz.
Still sitzt Kitty neben ihm und lauscht dem Wasser und den Stimmen der anderen Menschen in ihrer Nähe.
Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken, als der doch etwas kühle Wind sie erfasst, und ihre Haare zerzaust.
Was habe ich denn eigentlich zu verlieren? denkt sie sich lächelnd und bettet ihren Kopf dann auf Lebos Schoß um besser in den Himmel blicken zu können.
Eine ganze Weile liegen sie so da und schweigen sich an, bis dann die ersten Lichter der Feuerwerks am Himmel auftauen.
Rasch hebt sie den Kopf ein Stück um Lebo besser in die Augen sehen zu können und beginnt dann leise ein altes Lied zu singen, dass ihr ihre Mutter vor vielen vielen Jahren einmal in der Inarinacht beigebracht hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kana am 07. Juni 2004, 18:07 Uhr
Es wird immer später und später. Längst sind die meisten Kinder verschwunden, das Feuer brennt bei weitem nicht mehr so hoch wie zuvor. Die Sterne blinken am Himmel, der Rauch, von verbennendem Holz und dem Feuerwerk hängt in der Luft und macht ihr das Atmen schwer.
Dennoch geht sie noch immer nicht. Kana's Hände sind voller Ruß, ebenso wie ihr Haar, ihr Gesicht, das zerissene Kleid. Mit einem Seufzer tappst sie von dem, mittlerweile mehr glimmenden als wirklich brennenden, Feuer weg und wäscht sich mit dem Wasser des Ildorel, der ihrer Meinung nach immer noch eine höchst winterliche Temperatur hat.
Nachdem sie fertig ist, ist ihre Haut gerötet und ihr Kleid klatschnass. Ein Nieser endringt sich ihrer Kehle und lässt sie müde und zurück, nachdem er in der Nacht verklungen ist. In ihrer Nähe kann sie das erschöpfte, meist zufriedene Atmen schlafender Paare ausamachen und auch in ihr selbst arbeitet sich der Wunsch nach Ruhe empor. Ihr ganzer Körper schreit bereits danach, zittert sogar vor Kälte und sich ausbreitender Erschöpfung und Schwäche.
Dennoch hält sie etwas davon ab, sich auf den Weg nach Hause zu machen. Auf den Weg in ihre Werkstatt, wo ihr Bett steht und wo der Falke sie erwartet.
Dabei wird sie morgen ihre Kraft brauchen, um den letzten Rest der Soldatenstiefel fertig zu stellen und vielleicht auch schon ein paar leichter Sommerstiefel für das Fenster zu machen, ausgeschlagen mit dem grünen Stoff, den sie gestern diesem Händler abgekauft hat.
Kana seufzt. Das Gesicht von Kaid taucht vor ihrem inneren Auge auf. Das Gesicht ihres...Halbbruders. Wenn es nach ihrem Vater geht, der Erzeuger ihres Kindes. Allerdings sollte Kaid keine Probleme damit haben, sie auch hier aufzuspüren. Diesen Gedanken verfolfgend, zwingt sie sich, ihre schlurfenden Schritte Richtung Handwerkerviertel zu lenken.
Hass arbeitet sich in ihr hoch, während das Klackern ihrer Eisensohlen auf dem Kopfsteinpflaster in ihren Ohren dröhnt und einen tiefen Schmerz hinter ihrer Schläfe heraufbeschwöert und beständig vergrößert.
Allein für die Angst, die für diese Müdigkeit verantwortlich ist und ihr auch in Zukunft vermutlich noch so einige Augenringe bescheren wird, möchte sie ihn am liebsten in Stücke reißen, ihm die arrogant nach oben verzogenen Lippen herausschneiden.
Sie spürt, wie die Hitze in ihr aufwallt, ihre Augen erreicht und sie heller als eine Laterne, rötlich wie Blut durch die Nacht strahlen lässt. Schnell versucht sie sich zu beruhigen, doch der Gedanke an ihre Augen schürt ihre Wut mehr, als irgendetwas anderes. Nur sie sind schuld. Wenn sie nicht wären, könnte sie in Frieden leben, unbehelligt von ihrem Vater und ihrem Halbbruder Kaid.
Endlich erreicht sie ihre Werkstatt und öffnet mit einem Seufzer die Tür.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lebo am 07. Juni 2004, 19:15 Uhr
Als Kitty ihren Kopf in Lebos Schoß legt, atmet er erleichtert auf.
Hat sie sich also doch getraut... sie ist um einiges schwerer zu beeindrucken als ich gedacht habe... so schöne Frauen wie sie haben scheinbar doch noch ihren stolz... grübelt Lebo.
Plötzlich reißen ihn die ersten aufflammenden Feuerwerkskörper aus den Träumen.
Wie gebannt starrt auch er in den Himmel und erfreut sich an diesem seltenen Lichtspektakel.
Kitty beginnt leise ein Lied zu singen das ihm unbekannt ist.
"Was singst du da schönes, Kitty?" sagt er freundlich und blickt ihr tief in die Augen die in der dunkelheit sogar zu leuchten scheinen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elia am 07. Juni 2004, 19:19 Uhr
Als Elia erwacht, wird es schon langsam hell. Immernoch liegt sie in Thrams Armen, und er blickt ihr mitten ins Gesicht als sie die Augen aufschlägt.
"Guten Morgen!" sagt sie lächelnd und küsst ihn liebevoll auf den Mund.
"Ich hoffe du hast auch so wunderbar geschlafen wie ich Thram? Ich fühle mich so gut wie fast noch nie!" sagt sie und setzt sich dann auf, um ihn besser in den Arm nehmen zu können.
"Thram? Weist du was, ich finde es wunderbar das du da bist, wirklich."
dann blickt sie kurz hinauf auf das Meer.
"Hast du lust noch mit mir Frühstücken zu gehen? Also ich meine, nachdem wir uns wieder angezogen haben.." kiechert sie.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 07. Juni 2004, 22:37 Uhr
Die Ruhe und Abgeschiedenheit des Seeufers tut gut und wirkt beinahe erfrischend, und auch ohne all den Zauber wirkt der Ort in einer ganz eigenen Schönheit. Es ist eine klare Nacht und das Mondlicht ist hell genug um die Umgebung in ein silbernes Licht zu tauchen, so dass sie trotz der späten Stunde problemlos erkennen können, wohin sie ihre Schritte lenken. Es tut gut, sich zu bewegen nach der langen Sitzerei und dem Essen. Die Luft ist mild und schmeckt nach See und dem sanften Wind, der über den Ildorel herüberweht.

"Was ich wissen möchte..." Seine Stimme kommt ihm unnatürlich laut vor in der nächtlichen Stille, die sonst von nichts unterbrochen wird als ihren Schritten auf dem Sand und den Steinen des Strands. "Nun, ich möchte alles wissen, was du jemals getan hast, wo du gelebt hast, wie du gelebt hast... wir wissen so wenig von einander und noch weniger als du von mir weiß ich von dir. Und das würde ich gerne ändern." Phelan senkt die Stimme, um die nächtliche Ruhe nicht unnötig zu unterbrechen und vielleicht auch deswegen, weil das Gespräch sehr vertraulich ist. Das Mondlicht lässt ihre Haut beinahe blau wirken, so dass sie seltsam zerbrechlich erscheint. Der feste Griff, mit dem sie seine Hand hält, straft diesen Eindruck jedoch Lügen und es tut gut, ihre Wärme zu spüren, so dass er den Druck unwillkürlich erwidert.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 07. Juni 2004, 22:58 Uhr
Seine Hand liegt warm in ihrer als sie den Strand entlang gehen. Sie muss schmunzeln als er ihr erklärt er würde gerne alles von ihr wissen. "Ich werde versuchen soviel zu erzählen wie mir möglich ist, aber das könnte eine durchaus lange Nacht werden." Morgana ist nicht überrascht, als sie nach wenigen Schritten den Baumstamm erreichen, auf dem sie schon in der Inarinacht gesessen hatten und er sie zum ersten Mal geküsst hatte. Die Schmettrelinge kehren in ihren Bauch zurück und mit einem warmen Lächeln lässt sie sich auf den Stamm nieder und blickt auf den Ildorel hinaus. Mit leisen Worten beginnt sie von Barsa zu erzählen, von ihrem Priesterinnengeschlecht, das noch von den wilden Stämmen herrührt und dessen Blut in ihren Adern fliesst, wenn auch stark verdünnt.

"Barsa ist eine rauhe Insel mit Geisiren und warmen Quellen, teils zerklüftet und von Vulkanen beherrscht, aber es ist eine rauhe Schönheit." Sie erzählt von den Formoraig, die Barsa und die Meere um die Insel herum mit rauher Wildheit beherrschen, von ihrer Ausbildung zur Priesterin und wie sie in ihrem Dorf in den Bergen abgelegen von jeglichen anderen Siedlungen gegen die Formoraig gekämpft haben, im Untergrund, bis schliesslich der Oberste Formoraig herausgefunden hatte, wo das Dorf lag, das meist in Nebeln verborgen war. Wie sie fliehen musste und bei der Flucht Ian und ihre beiden Kinder aus den Augen verloren hatte, und dass sie sie bis jetzt nicht mehr wieder gesehen hat. "Oft wolllte ich auf der Flucht aufgeben, weil der Oberste mir seine Häscher hinterher geschickt hatte, die mich fangen sollten, ähnlich denen, die mich in der Unterstadt festgehalten haben." Ihr Gesicht verdunkelt sich für einen Moment, bevor sie weiter erzählt, ihm von der Prophezeiung erzählt, dass nur jemand mit dem Blut der Alten in sich den Obersten würde stürzen können, und dass sie mittlerweile der Überzeugung ist, dass der Oberste in ihr die Person sieht, die die Prophezeiung wahr werden lassen könnte. "Schliesslich bin ich vor zwei Zwölfmonden etwa in Talyra angekommen und hier habe ich Freunde gefunden und ein neues Leben. Ich vermisse meine Heimat, so wie du die deine, aber meine liegt zu weit weg, um das ich noch einmal zu ihr zurück kehren würde. Mein Leben ist nun hier, hier habe ich alles was ich mir wünschen könnte und mehr brauch ich nicht."

Faeyris ist ein gutes Stück am Himmel weiter gewandert und während sie erzählt hat, hatte sie Ian gestillt, der sich leise bemerkbar gemacht hatte, fast so als wolle auch er die Ruhe nicht zerstören, die hier am Strand herrscht. Nun ruht Ian wieder friedlich in seinem Tuch vor ihrem Körper und sie betrachtet ihn lächelnd.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 07. Juni 2004, 23:13 Uhr
Phelan lauscht ihren Erklärungen schweigend und ohne sie zu unterbrechen. Ihre Schilderungen sind so bildhaft, dass er die Inseln und die raue See beinahe vor sich sehen kann. Lächelnd beobachtet er, wie Ian sich gierig an ihre Brust drängt. Selbst als sie ihre Kinder erwähnt lässt er sie weitersprechen, auch wenn ihm seine Fragen auf der Zunge brennen.

"Du hast zwei Kinder verloren?" Eine Gänsehaut zieht sich über seinen Rücken. "Hast du nie mit dem Gedanken gespielt zurückzukehren und nach ihnen zu suchen?" Und was wäre, wenn Ian nach ihr suchen und sie schließlich finden würde? Dass eine solche Entscheidung womöglich die Rückkehr in ihr altes Leben und zu ihrer alten Liebe bedeuten könnte schiebt er lieber weit von sich. ...alles, was ich mir wünschen könnte.. "Ich würde alles dafür geben, wenn ich rückgängig machen könnte, was letztes Jahr geschah." Nachdenklich betrachtet er den Waldrand, der sich wie eine dunkle Wand ein gutes Stück weit weg von ihnen erhebt und dann schweift sein Blick über die scheinbare Unendlichkeit des Ildorel, den das Mondlicht zu einem Meer aus Silber und Dunkelheit macht. Es ist kühl geworden, so dass Phelan seinen Umhang löst und ihn Morgana über die Schultern legt.

"Es war sehr mutig von dir alleine so weit zu gehen, selbst wenn du es mußtest. Und auch hier scheint es keine Sicherheit zu geben. Auch, wenn Seagull seiner gerechten Strafe zugeführt wird, sie werden sich fragen, wo er bleibt. Selbst ein Mann wie er kann nicht allein und ohne Absicherung handeln und die Piraten werden organisiert genug sein, um bald herauszufinden, was geschehen ist." Bei seinen Worten wird ihm klar, wieviel mehr Mut es erfordert zu bleiben und abzuwarten als weiterzuziehen und erneut davonzulaufen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 07. Juni 2004, 23:26 Uhr
>Du hast zwei Kinder verloren? Hast du nie mit dem Gedanken gespielt zurückzukehren und nach ihnen zu suchen?< Sie schüttelt nur leicht den Kopf und ihre Stimme ist noch eine Spur leiser, als eben, wo sie ihm von ihrem Leben erzählt hat. "Weisst du, ich kann Dinge fühlen, Auren von Geschöpfen erkennen und manchmal noch ein bisschen mehr, es ist eine Gabe des Blutes aus meinem Volk und sooft ich mich an meine Kinder und Ian erinnere, sagt mir etwas ganz tief in mir drin, dass sie nicht mehr leben. Vielleicht hätte ich nach ihnen gesucht, wenn ich nur einen Funken gespührt hätte, dass sie noch leben würden." Sie fröstelt leicht und das nicht nur wegen dem Wind, der nun kühl über den Strand weht. Phelan legt ihr seinen Umhang um und sie schmiegt sich an seine Seite und ist froh seine Nähe und seine Wärme zu spühren.

>Ich würde alles dafür geben, wenn ich rückgängig machen könnte, was letztes Jahr geschah< Sie richtet sich ein wenig auf und blickt ihm ins Gesicht und streicht sanft eine Strähne seines Haares auf Seite und lässt dann ihre Hand auf seiner Wange ruhen. "Ich habe mir auch oft gewünscht, dass ich es rückgängig machen könnte, aber ich kann es genauso wenig wie du. Deine Wunden sind noch frischer als meine und die Zeit heilt viele Wunden auch wenn man sie nicht vergessen kann und Narben bleiben werden für den Rest des Lebens. Aber wir leben im Hier und Jetzt und ich könnte mir im Moment nichts Schöners vorstellen, als hier mit dir zu sitzen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 07. Juni 2004, 23:38 Uhr
Als sie von ihrer Gabe erzählt zuckt Phelan leicht zusammen. "Wir haben scheinbar mehr gemein, als wir annehmen. Auch, wenn ich kein Heiler bin so wie du, so vermag ich gewisse Dinge ebenso zu spüren und zu sehen. Das Schicksal geht seltsame Wege." Er schmunzelt leicht und zieht sie dann an sich, vorsichtig und nur das Kind ist zwischen ihnen. Sanft streicht er über ihren Rücken und zieht ihr Gesicht dann mit beiden Händen heran um sie zu küssen, so wie er es an dem Abend des Inarifests getan hatte. Sie zittert leicht, doch er kann nicht sagen, ob es an der Kühle der Nacht liegt.

"Vielleicht hast du recht.. die Zeit heilt alle Wunden, manche schneller, andere langsamer. Und womöglich hängt man allzu leicht einer Vergangenheit hinterher, die man nicht mehr zurückholen kann." Ihre Nähe lässt den Moment noch wirklicher werden und alles Vergangene scheint mit einem Mal sehr weit weg zu sein und hinter ihnen zu liegen. "Vielleicht sollten wir nach hause zurückkehren, es ist spät." Zu hause.. Er fühlt sich wirklich zuhause bei ihr und dem Kind in der Kate am Stadtrand, auch wenn ihm das nicht bewußt war bislang. Irgendwo in der Ferne glaubt er noch immer den Gesang der Feen zu hören.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 08. Juni 2004, 00:03 Uhr
Der Kuss kommt nicht ganz unerwartet und trotzdem beginnen die Schmetterlinge in ihrem Bauch erneut ihren Reigen. Ian protestiert leise, als er zwischen den beiden ist, aber das ist auch alles. Sie schliesst die Augen und kann an nichts anderes denken als an den Mann, der sie in den Armen hält und sie fühlt seine Lippen auf ihren, so sanft und liebevoll und sie wünscht sich das dieser Augenblick ewig dauern könnte. Als Ian ein weiteres Mal quäkt, weil es ihm wohl doch zu eng wird zwischen den beiden, lösen sie sich zögernd voneinander und Morgana wirft ihrem Sohn einen bösen Blick zu, aber das Lächeln, das ihre Mundwinkel nach oben zieht, straft den Blick lügen.

>Vielleicht sollten wir nach hause zurückkehren, es ist spät.< Nach Hause, er sieht die Kate als sein zu Hause an Morgana blickt ihm in die Augen und sie kann fühlen, dass es so gemeint ist, wie er es gesagt hat. "Du hast recht, es war ein langer Tag und die Nacht wird kühl, lass uns nach Hause gehen. Ian wird sicher auch froh sein aus dem Tuch zu kommen, in dass er die ganze Zeit gezwängt ist und indem er sich kaum bewegen kann." Aber ehe sie aufsteht küsst sie ihn noch einmal und sofort kehrt das Kribbeln in ihren Bauch zurück. "Lass uns gehen , minn Elskan." Das sie ihre Muttersprache benutzt, merkt sie gar nicht und auch nicht seinen fragenden Blick. Sei erhebt sich und richtet Ians Tuch, das leicht verrutscht ist. Ihr Blick wandert noch einmal über den Ildorel, während auch Phelan sich erhebt, und dann hoch zu Faeyris, dem Sinnbild ihrer Göttin. Danke Faeyris, dass du ihn zu mir gebracht hast, als er wegen der Faunin in die Kate kam und so alles seinen Anfang nahm.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Phelan am 08. Juni 2004, 08:39 Uhr
Es klingt fremd, als Morgana ihre Muttersprache verwendet, doch wenn sie einen Akzent sprechen sollte, so ist das Phelan nicht aufgefallen. Die Welt scheint so groß und doch ist sie im Grunde so klein. Sie machen sich auf den Rückweg, doch trotz der späten Stunde haben sie es nicht eilig. In Richtung der Stadt kommen sie noch einmal nahe am Platz der Hochzeit vorbei und noch immer dringt leise Musik durch die Bäume zu ihnen herüber, während sie dem See den Rücken kehren und durch den nächtlichen Wald zurück zur Stadt gehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kitty am 16. Juni 2004, 17:55 Uhr
"Ich singe ein altes Lied meiner Mutter... Sie hat es mir vor vielen Jahren einmal beigebracht... Ich weiß garnicht wie ich jetzt darauf komme, entschuldigung..." stammelt Kitty, als Lebo sie nach dem Lied fragt.

Entspannt betrachten beide das Feuerwerk am Himmel, dann wird es wieder ganz still. Einige Pärchen in der Nähe scheinen jetzt schon aufzubrechen, doch Kitty möchte noch ein wenig hier bleiben.
"Lebo?" fragt sie ihn. "Was machst du eigentlich beruflich? Ich meine, du hast doch sicher noch nichts hier in der Stadt gefunden wo du bleiben kannst... und ... und von irgenetwas musst du doch auch dein Geld verdienen, um hier wohnen zu können. Ich will jedenfalls nicht das du wieder weg gehst Lebo."
"Du kannst ja auch erstmal wieder bei mir wohnen!" fügt sie noch schnell hinzu.
Dann schweigt sie wieder und wartet auf Lebos Antwort.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lebo am 17. Juni 2004, 10:42 Uhr
"Was ich beruflich mache? Nun, also ich bin Zeidler, dass heißt, ich stelle Met und Honig her. Ich suche in den Wäldern nach Bienenstöcken um von dort den Honig zu holen den ich dann verarbeite. Das ist manchmal gar nicht so einfach... ich habe schon darüber nachgedacht, einfach einmal zu versuchen die Bienen umzusiedeln um sie dann immer an einem Ort zu haben... leider konnte ich das in meinem Dorf nicht mehr machen... du weißt, der Angriff..." traurig blickt Lebo auf das Meer hinaus und erzählt dann weiter.
"Ich denke, ich werde hier in Talyra schnell Fuß fassen können mit der Herstellung von Met und Honig. Wenn ich so durch die Straßen schlendere, habe ich noch nie irgendwo ein Geschäft entdeckt, das Honig verkauft und ich meine, die Bürger Talyras wären sicher begeistert, wenn ich ihnen den süßesten Honig und den besten Met für nur ein paar Taler verkaufen könnte,meist du nicht auch?
Als ich vor einigen Tagen am Stadtrand entlanglief, entdeckte ich in einer Gasse ein schönes altes Haus mit einem großen Garten, ich denke, dass wäre der ideale Standort um einen Laden zu eröffnen und im Hinterhof könnte ich die Bienen ansiedeln."
Freudig streicht er Kitty über den Kopf.
"Ich denke also, dass ich bald dort einziehen werde und mir einige Mitarbeiter suchen muss. Du brauchst dein Häusschen doch für deine Medizin und deine Patienten, da passe ich nicht auch noch dazu. Aber wir können uns natürlich sehen wann immer wir möchten, Kitty."
fügt er noch ein wenig kleinlaut hinzu.
"Ich habe mit dem Besitzer des Hauses einen guten Preis ausgehandelt und muss das ganze jetzt nur noch in der Stadthalle anmelden gehen. Es ist alles viel einfacher gewesen als ich Gedacht hätte. Vielleicht hast du ja Lust es dir morgen anzusehen?."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kitty am 18. Juni 2004, 17:03 Uhr
Lange lauscht Kitty Lebo´s Worten aufmerksam, dann beginnt sie selbst weder zu sprechen.
"Nun das ist ein wirklich schöner Beruf denke ich, du must mir dann unbedingt einmal zeigen, wie das alles von statten geht. Hier in Talyra wirst du sicher Leute finden die zu dir kommen um Met und Honig zu kaufen und der Standpunkt den du dir für dein Geschäft ausgesucht hast, scheint wirklich ein sehr guter zu sein. Gern würde ich morgen mit dir mitkommen, aber ich fürchte wohl, dass werde ich nicht schaffen... ich muss wieder zurück ind die goldende Harfe um nach Azra zu sehen, aber vielleicht komme ich danach bei dir vorbei."
Langsam wird es später und immer mehr Feuer erlischen am Ufer.
"Lebo, vielleicht sollten wir jetzt lieber wieder nach Hause gehen, langsam wird es wirklich sehr kühl hier. Du kannst mit zu mir kommen, wenn du magst?"
sagt sie und erhebt sich aus dem Sand, in dem sie gesessen hat.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thram am 19. Juni 2004, 08:38 Uhr
Thram erwiedert Elias Kuss sanft. Einerseits fühlt es sich wohl, andererseits auch wieder nicht. Er weiß nicht so recht, was er denken soll. Als Elia ihn dann auch noch fragt, ob er mit ihr frühstücken gehen möchte, fällt ihm etwas ein: "Ich...ich...kann nicht mit dir frühstücken gehen. Ich habe vollkommen vergessen, dass ich heute wieder in die Bäckerei muss. Es tut mir leid Elia, aber die Arbeit ist sehr wichtig und gerade jetzt, wo es so viel zu tun gibt...", versucht er zu erklären. Als Elia dann ein wenig traurig guckt, schlägt er vor: "Du kannst mitkommen und dann frühstücken wir eben in der Bäckerei. Essen muss ich vor der Arbeit auf jeden Fall noch etwas." Er beginnt sich anzukleiden.

"Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich die Arbeit nicht einen Tag vergessen kann. Ich habe auch noch eine neue Angestellte anzulernen. Und...." Doch er will nicht länger von der Arbeit reden, sondern gibt Elia noch einen sanften Kuss.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Elia am 19. Juni 2004, 09:25 Uhr
Ein wenig traurig schaut Elia Thram an, als dieser meint, nicht mit ihr frühstücken gehen zu könnne.
Als er ihr dann aber anbietet, mit in die Bäckerei zu kommen, freut sie sich sichtlich.
"Oh, dass ist auch eine sehr schöne Idee Thram! Ich komme sehr gerne mit!"
Nachdem Thram sich angekleidet hat, gibt er Elia einen sanften Kuss.
"Du, ich verstehe doch dass du viel zu tun hast in der Bäckerei, ich muss auch wieder an die Arbeit, es gibt auch für mich viel zu tun. Der ganze Schmuck muss wieder abgehängt werden und sicher ist noch viel aufzuräumen, aber für ein Frühstück mit dir habe ich immer Zeit!"
sagt sie liebevoll und umarmt ihn freudig.
"Ich ziehe mich nur noch rasch an, dann können wir gerne los, Thram."
Eilig streift sie sich das lange Kleid über den Körper und nimmt ihre Schuhe in die Hand, denn der Sand unter ihren Füßen ist warm von der Sonne und sie möchte lieber ohne Schuhe hindurchlaufen.
"Gut, dann lass uns losgehen, aber du musst mich führen, ich weiß nicht wo deine Bäckerei ist, Thram."
sagt Elia lächelnd und nimmt seine Hand.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lebo am 19. Juni 2004, 10:24 Uhr
"Ja du hast recht, es ist wirklich kühl geworde."
sagt Lebo und greift nach Kittys Hand.
"Sehr gerne komme ich mit zu dir Kitty, ich werde dich doch heute Ncht nicht alleine schlafen lassen und außerdem möchte ich doch dieses schöne Kleidungsstück hier noch an dir sehen!"
sagt er und lächelt ihr zu.
"Dann lass uns gehen Kitty, komm!"
Er nimmt sie an die Hand und gemeinsam laufen sie wieder hinauf über die Dünen in Richtung Innenstadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Yori am 27. Juni 2004, 11:53 Uhr
Yuna rennt immer einige Schritte voraus und schnüffelt überall herum. Wie ein neugieriges Kleindkind erforscht die Mondwölfin alles, was sich in ihrer Nähe befindet, da sie die Stadt oder den Bereich innerhalb der Mauern nur selten betritt. Yori folgt ihrmit einem Lächeln im Gesicht und schließt hin und wieder ihre Augen, um die warmen Sonnenstrahlen und den Wind auf der Haut zu genießen. Als es Yuna etwas zu lange dauert, bis Yori zu ihr aufgeschlossen hat, bellt diese kurz auf und holt Yori damit in die Gegenwart zurück.

"Ich komme ja schon. Hetz mich doch nicht so."
Immer wenn Yori wieder zu Yuna aufgeschlossen hat, rennt die Wölfin erneut ein Stück voraus und wartet dann wieder. Bis zum Hafen bewegen sich die beiden in diesem Rhythmus, doch je näher die dem belebten Platz kommen, desto mehr Leute laufen ihnen über den Weg und nicht selten werden misstrauische, wenn nicht sogar ängstliche Blicke auf Yuna gerichtet. "Yuna! Komm her. Ich glaube wir sollten besser umdrehen."
Die weiße Wölfin hebt ihren Kopf und blickt unentschlossen zu Yori zurück, ehe sie doch zu der jungen Frau trottet und mit hechelnder Zunge vor ihr stehen bleibt, damit sie gekrault wird.
Yori sitzt in der Hocke vor der Wölfin und während sie ihr durchs Fell streicht, geht Yoris Blick zu den ganzen Fremden. "Ich glaube du machst ihnen Angst, auch wenn du eine ganz liebe bist. Aber das können sie ja nicht wissen." Yori verzieht ihr Gesicht, steht dann auf und diesmal ist sie es, die vorraus läuft. Doch Yuna hat sie schnell wieder eingeholt und springt sie von hinten an, so dass beide im Sand landen. Yori kommt noch ein "Huch." über die Lippen, ehe sie von Yuna im Gesicht abgeleckt wird.
"Iiiiih, lass das." Mit einem Lachen schiebt Yori Yuna von sich runter und wischt sich das Gesicht trocken. "Das ist doch eklig. Ich mach sowas bei die schließlich auch nicht!" Versöhnlich legt die Wölfin Yori eine Pfote auf das Bein und bettet ihren Kopf darauf.
"Hmpf. Das machst du immer." Yori umarmt die Wölfin einmal und steht dann wieder auf, um zurück zum Haus zu gehen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Bianca am 01. Juli 2004, 11:26 Uhr
Jolanthe lässt die Werft und das Schiff hinter sich, und läuft und läuft und läuft, sie scheint fast nicht aus der Puste zu kommen.

Schließlich lässt sie auch den Strand hinter sich.
Das Gefühl der Freiheit berauscht sie und darüber vergisst sie alles andere.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 05. Juli 2004, 10:57 Uhr
Zusammen mit Ben läuft Lorne über den Strand in Richtung des Ildorelufers und versucht Màel einzuholen, der vor ihr herstürmt. Doch natürlich hat sie, im Gegensatz zu Ben, der den Elben spielerisch einzuholen scheint, keinerlei Chance, sind ihre Beine, aufgrund ihrer geringen Körpergröße, merklich kleiner als die des hochgewachsenen Elben.

Aber das stört das Mädchen nicht, ist es doch viel zu unbefangen und geradezu euphorisch in diesem Augenblick. Voller Begeisterung stürzt sich die Kleine in die Fluten des Ildorel.

Trotz des schönen Wetters ist das Wasser doch recht kühl, aber auch das stört Lorne nicht im mindesten. Ist sie es doch von Kindesbeinen an gewöhnt, in kaltem Wasser zu baden. Wasser ist für ein Straßenkind reinster Luxus, ein Bad etwas, was es nur höchst selten gibt - und warmes Wasser? Warmes Wasser ist ein Traum, weshalb Lorne den vergangenen Besuch in den Badehäusern ungemein genossen hat.

Doch daran denkt sie in diesem Augenblick nicht, stattdessen taucht sie tief in das Wasser, bevor sie prustend wieder durch die Wasseroberfläche bricht und lachend um Atem ringt. Ihr schwarzes Haar umrahmt ihr schmales Gesicht in nassen Strähnen und das Leinenhemd klebt ihr dicht am Leib.

Der Stoff hat sich voller Wasser gesogen und die Tätowierung auf dem Mädchenrücken ist nun dennoch zu sehen. Etwas undeutlich schimmern ihre Konturen durch den nassen Stoff hindurch.

Erst als Lorne wieder zu Atem gekommen ist, sieht sie sich nach Ben und Màel um. Sie winkt dem Elben lachend zu, dann taucht sie wieder unter Wasser und schwimmt mit überraschend kräftigen Zügen ein kleinwenig weiter auf den Ildorel hinaus. Erst als sie keine Luft mehr hat, kommt sie wieder an die Wasseroberfläche zurück.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 05. Juli 2004, 15:56 Uhr
Màel läuft gerade so schnell, dass Lorne zeitgleich mit ihm das Wasser erreicht. Ben ist schon nicht mehr zu halten und schwimmt schon seine ersten Züge, als der Elb und das Mädchen beide ins Wasser eintauchen. Der große, tätowierte Engel auf dem Schulterblatt des Elben fällt Lorne sofort ins Auge, als sie seinen blanken Rücken vor sich hat. Ihre kräftigen Züge tragen sie unter Wasser an Màel vorbei und als sie prustend vor im aus den Fluten auftaucht, kommt er nicht umhin, auch ihre Tätowierung zu sehen, die sich in fast jeder Einzelheit durch den nassen Stoff ihres Hemdes abzeichnet.

Als Kind der Straße vermutet er natürlich, einen ähnlichen Hintergrund für dieses Zeichen, wie bei ihm selbst, aber er beschließt, noch eine Weile darüber zu schweigen und will stattdessen heute einen schönen Tag mit der Kleinen verbringen.

Er taucht unter und schwimmt mit ein paar Zügen hinter Lorne her, und stellt sich vor ihr ins Wasser. Seine Handflächen bilden mit verschränkten Fingern eine Räuberleiter und mit einem breiten Grinsen fordert er Lorne auf, einen Fuß darauf zu stellen und ihr Bein kräftig zu strecken. Als sie seiner Aufforderung nachkommt, gibt er ihr einen weiteren Schwung, in dem er seine Arme anzieht Im hohen Bogen fliegt das leichte Mädchen in die Luft, bevor es wieder im Wasser verschwindet.

Ben ist sofort besorgt und schwimmt um die Stelle, an der Lorne wieder ins Wasser getaucht ist. Gerade als sie wieder auftauchen will, spürt sie den festen, geübten Griff des großen Rüden, der sie mit der Lücke hinter seinen Fangzähnen an den Finger ergreift, ohne sie zu verletzen. Eine Befreiung ist kaum möglich, denn seine schnellen Schwimmbewegungen ziehen sie mit dem Kopf über Wasser durch das kühle Nass an Land. Wo sie lachend wie ein Fisch auf dem Trockenen liegen bleibt, und verzweifelt versucht, ihr Gesicht vor Bens Zunge zu schützen, der sie sorgenvoll ansieht.

Die Drei tollen noch eine ganze Zeit im Wasser, bevor Màel bemerkt, dass Shehera zurückgekehrt ist. „Spiel ruhig noch mit Ben, der hat lange noch nicht genug. Wenn Du einen Stock ins Wasser wirfst, kannst du ihm mit Steinchen zeigen, wo er schwimmt. Ben wird ihn dann holen.“, gibt er ihr noch lächelnd einen Tipp, „Ich werde mal nach Shehera sehen.“ Dabei deutet er auf sie Terrasse, wo man die schöne Frau erkennen kann, die in einem der Stühle sitzt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 05. Juli 2004, 18:00 Uhr
Màels Tätowierung ist dem Mädchen nicht entgangen, doch denkt es sich nicht sonderlich viel dabei, sondern bewundert einfach nur die schöne Gestalt des dargestellten Engels. Lornes eigene Tätowierung begleitet sie schon ihr ganzes Leben lang und während ihrer Zeit auf der Straße hat sie etliche weitere zu Gesicht bekommen, vor allem bei Seefahrern, doch waren diese weit weniger kunstvoll, denn für gewöhnlich zierten die starken Oberarme der Männer eher dralle Damen, Nixen oder grobe Schiffsanker.

Doch daran denkt sie nicht, während sie mit Ben und dem Elben im Wasser der Ildorel ausgelassen herum tollt. Màel ist ein ausgezeichneter Unterhalter und Lorne hat so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Sie genießt den Ausflug zum Ildorel daher in vollen Zügen, denn es ist schon einige Zeit her, seit sie das letzte Mal so ausgelassen sein konnte.

Als Màel sie auf Sheheras Rückkehr aufmerksam macht, blickt sie zur Terrasse des Hauses hinüber, erst in diesem Augenblick, wird sie gewahr, dass die Frau offenbar von ihrem Ausflug in die Stadt zurückgekehrt ist. Für einen kurzen Augenblick ist sie hin und her gerissen zwischen dem Wunsch den Elben zurück zum Haus zu begleiten und weiter mit Ben im Wasser zu spielen, denn das Mädchen ist schon ein wenig neugierig darauf zu erfahren, was Shehera so lange in der Stadt gemacht haben könnte.

Doch schließlich nickt sie Màel zu. „Ist gut, wir spielen hier am Strand“, erklärt sie ihm, Bens bettelnder Blick und sein wedelnder Schwanz haben sie überzeugt, dass es noch etwas Zeit hat, zum Haus zurückzukehren und während der Elb in Richtung Terrasse davon geht, läuft das Mädchen mit dem Hund an der Seite in die entgegengesetzte Richtung davon.

Lorne und der große, schwarze Hund, welcher ihr nicht von der Seite weicht, entfernen sich immer weiter vom Haus der Geschichten. Das Mädchen hat kräftigen Stock gefunden, welchen es nun immer wieder so weit es geht wirft und den Ben mit äußerster Begeisterung immer wieder zu ihr zurück bringt. Auf diese Weise entfernen sie sich weiter und weiter vom Haus der Geschichten und laufen den Strand in Richtung Hafenviertel hinunter.

Längst kann man die beiden nicht mehr von der Terrasse des Hauses sehen und noch immer laufen der Hund und das Mädchen weiter und weiter am Ufer des Ildorel hinab. Lorne stört es nicht, dass ihr der Sand allmählich an Füßen und Beinen klebt, langsam trocknet und dann zu Boden rieselt. Auch ihr Leinenhemd trocknet im Wind und dank Shenrahs sommerlicher Wärme, so dass das Mädchen nicht friert.

Als sie an Vinyamar Alalminore vorrüber kommen, bleibt das Mädchen kurz stehen und betrachtet das Anwesen vom Ufer des Ildorel her, während ihre Füße immer wieder von seichten Wellen umspült werden. /Ob das kleine Mädchen noch dort wohnt?/, überlegt sie und streicht sich ihr halbtrockenes Haar aus dem Gesicht, welches von Wind und Wasser ziemlich zerzaust ist. /Natie, hieß sie, glaube ich. Ist schon ganz schön lange her. Ein Jahr?/ Sie lächelt, als Ben sie mit der Schnauze anstupst und zum Weitergehen auffordert.  

„Schon gut“, meint sie grinsend. „Ich gehe ja schon weiter. Soll ich den Stock noch einmal werfen?“ Das fröhliche Schwanzwedeln des Hundes ist ihr Antwort genug. Schwungvoll wirft Lorne den Stock und er fliegt in hohem Bogen durch die Luft, während Ben bereits wie ein Blitz über den Strand läuft, um ihn zu fangen. Lachend folgt ihm das Mädchen auf den Fuß.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 05. Juli 2004, 18:41 Uhr
Lorne hat gänzlich die Zeit vergessen, während sie mit Ben herumtollt. Mittlerweile ist es bereits spät am Nachmittag und die beiden sind so weit vom Haus der Geschichten entfernt wie es der Stand am Ufer des Ildorel zulässt. Nun steht sie mit Ben am südlichen Rand des Strandes und sieht zum Perlenhafen hinüber, der sich in unmittelbarer Nähe befindet.  

Geschäftiger Lärm dringt an ihr Ohr und die vertrauten Geräusche und Gerüche lassen sie verträumt blicken. Ganz langsam atmet sie den Geruch von Fisch und Tang ein, welchen eine leichte Sommerbrise zu ihr herüber trägt. „Komm Ben, lass uns zum Hafen laufen“, murmelt sie und streichelt dem Hund ganz gedankenverloren über den Kopf.

Seit sie vor rund einem Jahr in Talyra angekommen ist, hat sie es vermieden, dem Hafenviertel zu nahe zu kommen, doch nun zieht es sie geradezu magisch an. Von ganz alleine tragen sie ihre Schritte den letzten Rest des Weges immer weiter und weiter, den Schiffen und Fischernetzen entgegen.

Immer schneller und schneller werden ihre Schritte, bis sie schließlich zu laufen beginnt. Obwohl sie bereits den ganzen Tag auf den Beinen ist, ist sie immer noch nicht müde und die Aufregung beflügelt ihre Schritte noch. Ein merkwürdiges Gefühl treibt sie voran. Irgendwie fühlt sie sich, als würde sie nach Hause kommen, als wäre gar nicht der Hafen von Talyra ihr Ziel, sondern ein ferner, ferner Ort in einem ganz anderen Teil der Immerlande.

Sie beginnt noch schneller zu laufen, so dass sie ihre Umgebung nur noch am Rande wahrnimmt. Immer mehr vergisst sie, wo sie sich befindet. Die Straßen Talyras werden zu jenen von Yashior. Ben folgt ihr, aber das Mädchen hat ihn beinahe vollkommen vergessen, so sehr ist sie in Gedanken bereits im Hafen. Daher merkt sie auch nicht, dass der Hund offenbar immer unruhiger wird, gerade so als mache er sich sorgen um die Kleine.

Immer wieder bleibt er stehen und bellt, um sie zur Umkehr zu bewegen. Doch die einzigen, die ihn beachten, sind die Leute, an denen sie auf ihrem Weg zum Hafen vorüber kommen. Lorne hingegen scheint alles andere um sich herum vollkommen vergessen zu haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 05. Juli 2004, 22:27 Uhr
Shenrah steht bereits recht tief am Himmel, als der schwarze Hund und das zierliche Mädchen den Strand wieder erreicht haben und nun in Richtung Norden zum Haus der Geschichten aufbrechen.

Mittlerweile ist es etwas aufgefrischt und Lorne spürt ganz allmählich wie ihr nun doch etwas kalt wird, immerhin hat sie nur das etwas zu große Leinenhemd an, welches Shehera ihr tags zuvor überlassen hat. Außerdem ist das Hemd noch nicht wieder vollkommen getrocknet und die nassen Stellen des Stoffes kleben ihr unangenehm am Körper.

Zu allem Überfluss merkt sie nun auch, dass sie immer müder wird und ihre Beine zu schmerzen beginnen. Zwar ist sie es gewohnt, den ganzen Tag auf den Beinen zu seien, doch hat sie schon lange nicht mehr so herumgetollt wie an diesem Tag und diese Anstrengung macht sich nun doch bemerkbar. Immer weiter bleibt sie hinter Ben zurück, der stets ein paar Schritte vor ihr hertrabt, dann und wann stehen bleibt, und sich wartend nach ihr umsieht.

Tapfer setzt sie einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt wandert sie ihrem Ziel entgegen. Die Müdigkeit und der Sand erschweren ihr nun das Gehen ein wenig, aber trotzdem bleibt sie nicht stehen.

/Amazonen geben niemals auf/, wiederholt sie in Gedanken immer wieder diese geradezu lächerliche Formel ihrer Mutter. Doch diese und andere Formeln sind die einzigen richtigen Erinnerungen, die ihr noch von ihrer Mutter geblieben sind und sie erfüllen nicht nur ihren Zweck, sondern spenden Lorne auch Trost und etwas Zuversicht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 06. Juli 2004, 01:01 Uhr
Die Spuren sind leicht zu verfolgen, denn der feuchte Sand hat die Spuren des großen Hundes gut konserviert. Der Elb weiß, wo Lorne ist, da wird auch Ben sein. Niemals würde der Hund ein ihm anvertrautes Kind alleine lassen. Die Abdrücke führen zum südlichen Rand des Strandes und Màel bleibt stehen, um sich umzusehen. Es ist sicher schon nach sieben, als er die Umgebung mustert, um zu erkennen, was die Aufmerksamkeit eines Kindes fesseln könnte.

Sein Blick wandert Richtung Hafen. Ja, dort würde es ihr sicher gefallen. Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Der Elb beschließt, dort nach ihr zu suchen. Ein junges Mädchen mit einem riesigen, schwarzen Hund hat sicher Aufmerksamkeit erregt. Das war schon immer so! denkt er schmerzerfüllt und reibt unbewusst über seinen Unterarm.

Als Màel vom Hafen zurückkommt, steht die Sonne bereits tief am Himmel. Seine scharfen Augen untersuchen erneut den Strand und zu frieden macht er frische Spuren von Lorne und Ben aus, die in Richtung des Hauses der Geschichten führen. Er hatte sie eingeholt. Er kneift die Augen zusammen und späht den Strand hinunter und tatsächlich kann er in wenig Entfernung das ungleiche Duo ausmachen. Als er die müden Bewegungen von Lorne sieht, muß er bei aller Sorge die Shehera verspüren wird schmunzeln.

Es war ihm leicht gefallen, einem Bettler an Hafen einen Hinweis zu entlocken, ob er ein Mädchen mit einem großen schwarzen Hund gesehen hätte. Seine Informationen führten Màel zu einem Hafenarbeiter, der sich gut daran erinnerte, von einem Mädchen mit einem Hund angesprochen worden zu sein. >Sie schien mich zu verwechseln, denn sie sprach mich mit dem Namen „Brak“ an.> „Brak“…was das wohl zu bedeuten hat? Es ist wohl viel an ihr, was wir noch nicht wissen., geht es ihm erneut durch den Kopf.

Er war der Richtung gefolgt, die ihm der Hafenarbeiter nennen konnte, und so auf eine Frau gestoßen, die ihrer Freundin davon erzählte, wie ihr Sohn mit einem Mädchen zusammengestoßen ist. Der große Hund, den sie dabei hatte, gefiel ihrem Sohn besonders gut, denn er wollte den ganzen Tag keine Ruhe mehr geben, weil er ebenfalls einen solchen Hund wollte. Von dieser Frau erfragte Màel die Richtung, in die sich Lorne entfernt hatte und so führte sie ihn im Kreis an den Strand zurück.

Màel beschleunigt seine Schritte, bis er hinter Lorne ist, die sich müde durch den Sand schleppt. Ben ist wieder stehen geblieben und dreht sich um. Als er den Elben erkennt, will er auf ihn losstürmen, doch dieser legt die Finger an die Lippen, worauf hin der große Hund einfach stehen bleibt, bis sie ihn erreichen. „So spät noch unterwegs?“, spricht er Lorne von der Seite an. Sein schiefes Lächeln drückt keinerlei Vorwurf aus, als Lorne ihn überrascht ansieht. Seine lautlosen Schritte hat sie nicht bemerkt.

Màel streckt ihr eine Hand entgegen und fordert sie wortlos auf sie zu ergreifen. „Oder hast Du Lust ein wenig auf meinen Schultern zu reiten?“, fragt er mit einem breiten Grinsen, um ihr zu ersparen zuzugeben, wie müde sie tatsächlich schon ist.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 07. Juli 2004, 12:38 Uhr
Müde und abgeschlagen wandert Lorne über den Strand in Richtung Haus der Geschichten. Dabei ist sie bereits so erschöpft, dass sie gar nicht wahrnimmt wie sich Màel ihr von hinten nähert. Vollkommen überrascht dreht sie sich zu dem Elben um und für einen kurzen Augenblick ist all ihre Müdigkeit wie fortgeweht.

Erleichtert atmet sie auf, als sie feststellt, dass sein Gesicht keinerlei Spuren eines Vorwurfs oder Tadels aufweist, sondern ihr stattdessen nur ein aufmunterndes Lächeln schenkt. Und als er ihr vorschlägt, ein wenig auf seinen Schultern zu reiten, braucht sie nicht lange, um sich zu entscheiden. Den Gedanken, dass sie für so etwas doch eigentlich schon viel zu alt ist, schiebt sie bei einem leichten Gähnen eiligst beiseite.

Sie nickt bloß und als Màel ein wenig in die Knie geht, um ihr das aufsteigen zu erleichtern, klettert sie flugs auf seinen breiten Rücken. Anstatt sich auf jedoch auf seine Schultern zu setzen, schlingt sie lieber ihre Beine um seine Hüften und die Arme um seine Schultern.

Während sie weiter zum Haus der Geschichten zurückgehen, beobachtet das Mädchen zunächst noch recht interessiert die Leute am Strand. Sie mustert die verschiedenen Gesichter und genießt es ein ganz kleinwenig, wenn der eine oder andere neidische Blick eines fremden Kindes, das an der Hand seiner Eltern an ihnen vorüberkommt, den ihren streift.

Aber schließlich ist Lornes Müdigkeit so groß, dass ihr die Lider immer wieder zufallen und sie ihren Kopf gähnend gegen Máels Rücken lehnt und sich nur noch halbherzig festhält, um nicht zu Boden zu gleiten. Dass das Haus der Geschichten immer näher rückt und sie schließlich den Weg zur Terrasse einschlagen, bekommt sie kaum noch mit. Der hinter ihr liegende Tag war auch für ihre Verhältnisse sehr anstrengend.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Lorne am 13. Juli 2004, 19:56 Uhr
Vollkommen durcheinander läuft Lorne den Strand am Ufer des Ildorel entlang. Dass sie die wenigen Leute, die zu dieser frühen Morgenstunde bereits dort entlanggehen, völlig irritiert und teilweise auch verärgert mustern, bemerkt sie gar nicht. Das Mädchen läuft einfach immer nur weiter und weiter, bis es schließlich nicht mehr kann und nach Atem ringend stehen bleibt.

Erschöpft lässt sich die Kleine in den weichen Sand fallen und blickt verstört zum Himmel hinauf. Shenrah hat die Wolken in ein morgendliches Rosarot mit einem zarten Spritzer Orange getaucht und steigt allmählich immer weiter hinter dem Horizont empor. Mechanisch streicht sich Lorne ein paar wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht, wobei sie auch gleich die Tränen fortwischt, die nun unaufhaltsam zu fließen beginnen, den beißenden Worte ihrer Mutter, die sofort in ihrer Erinnerung auftauchen, zum Trotz.

Ich bin so dumm, dumm, dumm, schilt sie sich selber immer wieder in Gedanken, doch den Tränenstrom bringt sie damit nicht zum versiegen. Verdammt! Langsam steht sie auf, die Tränen beginnen allmählich zu versiegen. Und dabei ist doch alles meine Schuld. Es ist immer meine Schuld. Sie seufzt leise. Yalaila hat es immer gesagt, ich bringe nur Unglück. Neue Tränen schießen ihr in die Augen.

Sie wischt sich abermals einige Tränen aus dem Gesicht, dann sieht sie sich um. Wenn ich weggehe, dann wird sicher alles wieder gut, ich darf nur nicht zurück. Entschlossenheit bemächtigt sich ihrer und sie strafft die Schultern. Es ist etwas ärgerlich, dass ihr Rucksack noch im Haus der Geschichten ist, aber zurück kann sie nun nicht mehr. Ihr Blick gleitet vom Strand zu den Häusern an seinem Rand hinüber. Ganz in der Nähe befindet sich ein Weg, der direkt in die Stadt zu führen scheint. Entschieden marschiert Lorne direkt darauf zu.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 13. Juli 2004, 21:52 Uhr
Da Morgana in ihrer Kate nicht anzutreffen war, hatte Shyada es damit abgetan und darauf gehofft, dass der Rest der Schmerzen in ihrem Hals von ganz alleine verschwindet. Immerhin hatte sie früher als kleines Kind so auch das ein oder andere ausgestanden, da es nicht gern gesehen war, wegen irgendwelchen Kleinigkeiten zur Schamanin zu gehen. Dazu kommt, dass sie Maester Ballabars Kräutermischungen durchaus zutraut, dass sie auch nachhaltig wirken und nicht nur für den Moment, wo sie sich unmittelbar auf der Haut befinden.

Die Tage in Talyra nutzt Shyada nicht wirklich sinnvoll. Sie hat keine Ahnung, ob Olyvar die drei Männer bereits entlassen hat und auch wenn ihre Wut noch immer groß ist, so verspürt sie nur geringfügig den Drang ihnen schon jetzt wieder zu begegnen.
Aber mit jedem Tag der vergeht heilt ihre Lippe und auch die unschönen Verfärbungen am Hals nehmen wieder den Ton ihrer normalen Hautfarbe an. Das Zimmer welches Shyada in Borgils Harfe gemietet hat, nutzt sie nur für die Nacht, da sie sich tagsüber in den Strassen der Stadt oder aber im Larisgrün aufhält.
Auch zum Essen lässt sich Shyada nur selten in der Goldenen Harfe oder einen anderen Taverne Talyras sehen. Oftmals lässt sie Mahlzeiten komplett wegfallen oder kauft sich etwas am Markt von den zahlreichen Ständen, was sie dann unterwegs isst. Die wenigen Tage an denen sie nur Suppe oder Brei zu sich nehmen konnte, haben dazu geführt, dass sie sich an das wenige Essen gewöhnt hat und so isst Shyada auch weiterhin nur recht wenig. Doch auch wenn die drei Männer immer weniger in ihren Gedanken herumspuken, so sind sie noch lange nicht vergessen.

Zwei Tage und Nächte bleibt Shyada Talyra sogar komplett fern und wieder ist der Gedanke nach Sarnamar zurück zu kehren allzu präsent. Auch wenn das Larisgrün kein Vergleich zum undurchdringlichen Grün des Dunkelwaldes stand hält, so fühlt sich Shyada dort dennoch wohler als in der Stadt. Und auch wenn sie sich schon viel zu sehr an die Bequemlichkeiten einer Stadt gewöhnt hat, erwägt Shyada den Gedanken einer Rückkehr ernsthaft und malt sich aus, wie es wäre wieder durch Sarnamar zu gehen, sofern sie dort jemals wieder aufgenommen werden würde. Ihrer Meinung nach wäre das wohl eher unwahrscheinlicher, aber wenn sie sich geschickt anstellen würde, könnte sie sich an einem versteckten Platz im Dunkelwald niederlassen, ohne dass jemals eine andere Amazone sie zu Gesicht bekommt.

Abends befindet sich Shyada oft am Ufer des Ildorel und sieht, versteckt hinter Dünen, dem Glanz der untergehenden Sonne auf dem Wasser zu. Erst wenn die Sonnenstrahlen komplett hinter Talyra verschwunden sind und nur noch die Sterne und der Mond ihr blasses Licht auf den riesigen See werfen, kehrt Shyada zur Harfe zurück.
An diesem Abend bleibt die Amazone jedoch länger und betrachtet still schweigend das leise rauschende Wasser. Jeder Stein der am Strand liegt und auch all jenes, was von weit her angeschwemmt wurde, verursacht kaum hörbares Platschen, welches der kühle Abendwind davonträgt, so dass es nur selten bis ins Ohr dringt. Vereinzelt laufen dunkle schemenhafte Gestalten am Ufer entlang und flüstern leise, damit niemand ihren Worten lauschen kann.
Völlig regungslos sitzt Shyada mit unterschlagenen Beinen unter einer Weide und sieht auf den Ildorel hinaus. In weiter Ferne sind bei genauerem Hingucken Schiffe zu erkennen, die sich verspätet haben und nun noch zu später Stunde den Hafen Talyras ansteuern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 13. Juli 2004, 22:32 Uhr
Wie auch in den vergangenen Tagen ist Aurian den ganzen Tag in Talyra unterwegs gewesen. Fast scheint es ihr, als wäre sie das einzige Botenmädchen in der Steinfaust, so wird sie mit einem Mal mit Arbeit eingedeckt. Auffällig ist aber, dass sie nie in das Umland, das Seeviertel oder in die Nähe der Ratshalle kommt, im Gegenteil: Alle Wege scheinen sie von diesen Bereichen der Stadt geradezu fernhalten zu wollen.

Nun bricht der Abend über Talyra herein und es verspricht, eine laue Sommernacht zu werden. Aurian hat nun nach getaner Arbeit keinerlei Lust, schon in die Kaserne zurück zu kehren und so schlendert sie über den Strand. Die sanfte Brise spielt mit ihrem Haar und mit leichter Wehmut denkt sie an den Abend des Inarifestes. Wenn doch Cleyron hier wäre! Wie schön wäre es, den Abend mit ihm zu genießen! So in Gedanken versunken, bemerkt sie nicht die Gestalt, die ihr im Schutz der Nacht hinter her schleicht. Erst als es schon fast zu spät ist, spürt sie das Gefühl der Wut und des Hasses, das gegen sie gerichtet ist. Mit einem Aufschrei wirbelt sie herum und wirft sich gleichzeitig auf die Seite. Aber nicht schnell genug: Die Klinge des Messers schrammt ihre rechte Seite und hinterlässt in der Gegend der Hüfe einen tiefen Schnitt. Erschrocken blickt das Mädchen in die Augen eines bärtigen Riesen, der sie aus hasserfüllten, irren Augen anstarrt, das Messer zu einem neuerlichen Angriff drohend erhoben und immer wieder zwischen den Zähnen hervorstößt: „Stirb kleine Hexe, stirb!“ Wie in einer Flutwelle hat Aurian das Gefühl zu ertrinken in der Übermacht der negativen Empfindungen die ihr der Mann entgegen bringt und wie erstarrt kauert sie im Sand, die Hand auf die Wunde gepresst, die ihre Kleider rot färbt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 14. Juli 2004, 14:36 Uhr
Da sie hier niemand auf den ersten Blick sehen würde, schließt Shyada die Augen und lässt sich ganz von den Geräuschen der anbrechenden Nacht treiben. Für einen trügerischen Moment kommt es ihr so vor, als wenn die Stadt wie ausgestorben wäre und sie als einzige Person anwesend ist. Doch schon im nächsten Moment reißt sie eine Stimme aus ihrem dämmrigen Zustand. Eine Stimme die sie wohl nicht so schnell vergessen würde.
Ruckartig richtet sich Shyada auf und versucht zu erkennen, von wo die tiefe Männerstimme gekommen ist. In ihrem näherem Umfeld ist niemand zu sehen, so dass Shyada ruhigen Gewissens ausschließen kann, dass sie mit Hexe, die sterben soll, gemeint ist. Doch wenn nicht sie, wer dann?

Ihre grünen Augen irren über den Strand aber in der Dunkelheit fällt es Shyada schwer sich zu orientieren. Einzig der spiegelglatte See, der zahlreiche kleine Sternenlichter und den Mond wiederspiegelt kommt ihr dabei zur Hilfe und lässt wage Schemen gegen seine helle oberfläche erkennen. Nicht weit von ihr scheint jemand im Sand zu hocken und davor steht eine Person, dessen Haltung eine eindeutige Sprache spricht. Ebenso das kurze metallische Aufblitzen.
Es geht dich nichts an! versucht sich Shyada einzureden, aber spürt auch, wie sie sich schon in Bewegung setzt. Die Amazone weiß wer dieser Mann ist und das führt dazu, dass sie gar nicht anders handeln kann. Während sich Shyada vorsichtig den beiden nähert, fällt ihr auf, dass ihr auch die andere Stimme, die kurz aufgeschrien hatte, wage bekannt vorkommt, doch fällt es Shyada schwer sie zu zu ordnen.

Lautlos gleiten ihre zwei Dolche aus den Halterungen und finden wie von alleine den Weg in ihre Hände. Immer darauf bedacht, dass sich kein Mondlich in den Klingen spiegelt, nähert sich Shyada immer weiter. Der Mann hat seine ganze Konzentration auf die Person vor sich gerichtet und so bemerkt er nicht, wie sich Shyada langsam von hinten anschleicht. Durch den Sand unter ihren Füßen braucht sich die Amazone keine Sorgen darum zu machen, dass Äste oder Laub verräterische Geräusche machen würden.
Verwundert darüber, dass der Mann alleine ist, blickt sich Shyada mehrmals um, während sie sich nähert, doch ist niemand weiteres außer ihnen auszumachen. Je näher Shyada der großen Gestalt kommt, umso besser kann sie Details an ihm erkennen. Die schwarze Gestalt nimmt immer feinere Konturen an und so entgeht ihren grünen Augen auch nicht, dass der Mann bei jeder Bewegung Schmerzen leiden muss, da er immer wieder unkontrolliert zusammenzuckt. Nachwirkungen einer Auspeitschung.
"Laßt sie in Ruhe!" ihre Stimme ist nur ein leises Zischen, aber in der Nacht deutlich zu hören.

Nur einen Schritt Abstand hält Shyada zu dem Mann, der sich betont langsam zu ihr umdreht. Auch wenn Shyada sein Gesicht nicht sehen kann, da er den Mond, den die Wolken nach einer ganzen Weile wieder frei geben, im Rücken hat und ihres so deutlich zu sehen ist, vermutet Shyada, dass sein Gesicht hassverzerrt sein muss, da sie die Ursache für seine Auspeitschung ist. Ebenso für den Aufenhalt in den Kerkern der Steinfaust. Doch Shyada hat keine Zeit darüber nachzudenken, denn der Mann versucht sofort nach ihr zu stechen. Im Gegensatz zu seinen, sind Shyadas Schmerzen jedoch vollständig abgeklungen und nur noch eine wage Erinnerung, so dass es ihr ein Leichtes ist auszuweichen und entsprechend zu reagieren.
Seltsamerweise verspürt Shyada nicht mehr die Wut, die sie anfangs in sich getragen hatte. Jetzt ging es auch nicht mehr nur um sie, sondern um eine zitternde Person, die ein Stück weiter im Sand hockt. Als Shyada erneut der Waffe des großen Mannes ausweicht, kann sie erkennen wer dort sitzt. Aurian!
Shyada weiß noch genau unter welchen Umständen sie sich kennengelernt hatten und auch in der Steinfaust waren sie sich oft begegnet. Doch auch wenn Shyada sie nicht wirklich in ihr Herz geschlossen hat, so regt sich nun doch wieder Wut in ihr. Wie krank muss der Mann sein, der nur kurze Zeit nach einer Auspeitschung sich erneut an einer Frau vergehen will?

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 14. Juli 2004, 16:02 Uhr
Lornes Spur im Sand des Strandes zu folgen stellt sich wieder als einfach heraus. Zu dieser Tageszeit sind noch wenig Menschen unterwegs, deren Fußtritte die von Lorne zertrampeln könnten. Sicher habe ich Amrun nur knapp verpasst., denkt er betrübt, als er den Stand er Sonne betrachtet. Ich werde mich heute mal bei ihr blicken lassen müssen. Seine Hand umklammert die beiden Ohrringe, als er an die Tochter des stadtbekannten Edelsteinhändlers denkt: Aber ich werde sie sicher nicht mit gestohlenem Schmuck belästigen!

Lornes Spur führt ihn fort vom Strand und beinahe hätte er sie verloren, als der Sand im oberen Bereich lockerer und weniger feucht wird. Er hockt sich hin um den Boden genauer zu untersuchen und entdeckt, dass sie zu einem kleinen Weg in das Zentrum der Stadt führt. Verdammt, Ben wäre doch eine Hilfe gewesen. scheltet er sich selbst, obwohl er froh ist, dass Ben, sein großer Hund, auf Shehera Acht gibt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 14. Juli 2004, 20:28 Uhr
Wie von Sinnen starren die dunklen Augen Aurian an, voller Hass. Und mit einem Mal weiß sie wieder woher sie die Augen, den Mann kennt: Er war es, der sie damals in der Taverne bedrängt hat, er, den sie hat erstarren lassen, wegen dem sie das Dorf hat verlassen müssen. Das Mädchen spürt nichts von dem Schmerz der Stichwunde. Kurz schießt ihr durch den Kopf, dass sie es ja schon mal getan hat, ihn erstarren lassen. Doch irgendwie werden ihre eigenen Empfindungen überdeckt von dem Hass und den Emotionen, die der Mann ihr entgegen bringt. Sie hat noch nie gelernt, sich gegen die Gefühle anderer abzuschotten und die Kraft des Hasses droht sie zu ersticken.

Dennoch versucht Aurian die rechte Hand zu heben und hofft, dass ihre magischen Kräfte auch diesmal zum Vorschein treten. Doch sie kommt nicht weit, den mit wütendem Gebrüll stürmt der Mann erneut auf sie zu und als sie sich im letzten Moment auf die Seite rollt, fährt ein brennender Schmerz durch die Gegend über ihrer Hüfte. Sie krümmt sich zusammen und kann ihr Gegenüber nur mehr anstarren, gelähmt von der erneuten Woge des Hasses. Aus der Dunkelheit hört sie wage Stimmen: „Hey, lass uns noch unseren Spaß mit der Kleinen! Abstechen kannst du sie später!“  Begleitet wird das Gejohle von betrunkenem Gelächter. Er ist nicht allein! schießt es dem Mädchen durch den Kopf und das reißt sie aus ihrer Lähmung. Auf das Auftreten der Magie in ihr kann sie sich nicht verlassen und so sieht sie sich nach einem Fluchtweg um , während sie verzweifelt versucht, gegen die Haß- und Wutwellen anzukommen. Und mit einem Mal werden sie schwächer. Den etwas anderes hat die Aufmerksamkeit des Kerles auf sich gezogen: Eine Gestalt ist lautlos aus der Nacht aufgetaucht. >Laß sie in Ruhe!< die drohende Stimme einer Frau klingt durch die Nacht. Aurian erkennt sie fast sofort: Shyada, die Amazone aus der Steinfaust. Beinahe augenblicklich stürzt sich der große Mann auf die Frau, die ihm aber geschickt ausweicht. Für einen Moment treffen sich die Blicke der beiden Frauen. Dann weicht die Kriegerin einer erneuten Attacke des wütenden Kerles aus, der sich nun noch toller gebärdet als vorhin.

mit einem Mal stürmen aber auch seine beiden Gefährten aus dem Nichts heraus und nun spürt Aurian jenes seltsame Brennen in ihrem Arm, das sie diesmal, zum ersten Mal in ihrem Leben herbeigesehnt hat: Während ihre linke Hand noch immer auf ihre Verletzung gepresst ist, hebt sich ihr rechter Arm wie von selbst und eine blaue Salve trifft einen der beiden, der augenblicklich in der Bewegung erstarrt. Wie sein Kumpane. Der allerdings vor Schreck. Aurian selbst wird von der Wucht nach hinten geschleudert und landet ziemlich unsanft im Sand. Aus den Augenwinkeln sieht sie, wie Shyada dem ersten der Angreifer gerade gekonnt ausweicht und ihrerseits zum Angriff übergeht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 14. Juli 2004, 22:23 Uhr
Shyada muss sich voll und ganz auf den Mann vor sich und den Sand konzentrieren. Bei ihrer ersten Begegnung war sie überrascht worden, doch dieses Mal hatte er nicht diesen Vorteil. Allerdings ist er dieses Mal nicht nüchtern und einzig der Sand behindert ihn, aber auch die Amazone.
Immer wieder weicht Shyada den Angriffen des Mannes aus, da sie sich erst an den Sand unter ihren Füßen und seine Bewegungen gewöhnen muss, um daraus einen Vorteil für sich zu gewinnen.

Aus den Augenwinkeln sieht Shyada im blassen Mondlicht zwei weitere Gestalten. Sie kann nicht sagen, ob es die anderen beiden Helfer des Mannes vor ihr sind oder irgendwelche Fremden, die zur Hilfe eilen wollen. Ihr Gegner lässt ihr auch keine Chance den Blick von ihm abzuwenden. Erst als ein blauer Blitz unmittelbar neben ihnen aufleuchtet, halten beide für einen winzigen Augenblick inne und sehen sich verblüfft zu der Quelle um. Doch dort wo Aurian vorher gesessen hatte ist der Sand leer. Statt dessen liegt die junge Frau ein Stück weiter von ihnen entfernt im Sand und scheint sich unter Schmerzen zu krümmen.
Der Blick den Shyada auf die anderen beiden Männer, wie sie jetzt an der Statur erkennen kann, hätte ihr fast eine schmerzhafte Begegnung mit der Klinge ihres Gegners eingebracht. Im buchstäblich letzten Moment lässt sich Shyada einfach in den Sand fallen und tritt mit voller Wucht gegen die Schienbeine des Mannes. Dieser geht keuchend in die Knie, versucht aber noch während seines Falles nach Shyada zu stechen, die sich augenblicklich zur Seite rollt. Die Zeit die Shyada zum Aufstehen braucht, nutzt sie auch, um zu den anderen Männern zu gucken. "Wer auch sonst." murmelt sie leise, den Mund voller Sand.
Es erscheint ihr unwirklich, dass der eine Mann sich nicht berührt, während der andere sich zwar leicht bewegt, aber dennoch auf der Stelle stehen bleibt und keinen Versuch unternimmt, sich ihr zu nähern. Shyada wirft einen Blick über die Schulter zu Aurian, die immerhin aus unmittelbarer Gefahr ist, wendet sich dann aber wieder dem bärtigen Mann zu, der ebenfalls aufgestanden ist und wieder auf Shyada zustürmt.

Doch statt dieses Mal erneut komplett auszuweichen, nimmt Shyada einen schmerzhaften Schnitt am Oberarm hin, da sie sich nur etwas aus der Linie der Klinge bewegt und nutzt den Schwung des Mannes um ihn damit zu Fall zu bringen und gleichzeitig eine ihrer Klingen in seinen Oberschenkel zu rammen. Alles in ihr schreit danach, die Klinge woanders zu versenken und damit einen weiteren Übergriff auf eine Frau zu verhindern, doch würde es hier mindestens einen Zeugen geben. Und das ist ein Zeuge zuviel. Zudem möchte Shyada es Aurian nicht zumuten, zusehen zu müssen, wie jemand vor ihren Augen getötet wird. Auch wenn die schwarzhaarige junge Frau nicht viel älter als Shyada selber sein kann, so leben sie völlig unterschiedliche Leben und nicht jeder kann mit dem gewaltsamen Tod anderer umgehen. Vorallem nicht dann, wenn dies unmittelbar vor einem geschieht.
Shyada hat sich für einen Moment von ihren Gedanken ablenken lassen und erst eine Hand um ihren Knöchel und ein ruckartiges Ziehen, welches sie zu Fall bringen, lassen die Amazone sich wieder voll auf den Mann konzentrieren.

Der riesige Kerl ist sofort über ihr und versucht mit dem Dolch an ihre Kehle zukommen. So gut es geht, versucht Shyada mit gekreuzten Waffen den Mann davon abzuhalten. Ohne das der Mann es bemerkt schiebt Shyada einen Bein unter seinem massigen Körper weg und rammt, so gut es in dieser Position eben möglich ist, ihr Knie in seine Seite. Die Kraft die dahintersteckt ist nicht groß genug, um viel zu erreichen, doch reicht diese Ablenkung aus, um den Mann von sich zu drücken.
Wie zwei sich balgende Kinder, rollen Shyada und der Mann durch den Sand und jeder versucht den anderen irgendwie zur Strecke zu bringen. Shyada weiß, dass sie auf kurz oder lang dem Mann unterlegen wäre und es auch noch zwei weitere gibt, auf die sie im Moment absolut nicht achten kann, so dass sie sich etwas einfallen lassen muss, ihren Gegner so schnell wie möglich und ohne ihn zu töten unschädlich zu machen.
In einem Moment der Unachtsamkeit reißt sich ihren Dolch hoch, dreht ihn noch während die ausholt um und haut den Schaft mit voller Wucht gegen die Schläfe des Mannes. Im ersten Moment scheint es, dass es keine Wirkung zeigt, doch dann kommt ein Seufzer über seine Lippen und er fällt schwer auf die Amazone.

Schwer atmend rollt Shyada den Mann von sich runter und sieht nach Aurian und den anderen Männern.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 15. Juli 2004, 06:36 Uhr
Während der eine der beiden mitten in der Bewegung erstarrt, als die Blitze ihn treffen braucht der anderen einen Augenblick länger, um zu realisieren. Mit einem Mal scheint er wieder etwas nüchtener zu sein und starrt Aurian an. Auf seinem Gesicht spiegeln sich Entsetzen, Unglauben und...dann ganz langsam aufsteigende Wut. "Wahhh! Was hast du mit meinem Bruder gemacht, kleine Hexe?! Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, nicht geboren worden zu sein!" Gehetzt blickt sich das Mädchen um. In einiger Entfernung ringt Shyada den ersten der Angreifer nieder. Doch schon stürtzt sich ihr Gegenüber, ein untersetzter, eher dicklicher Mann, auf sie. Mit einer Schnelligkeit, die man dem plumpen Körper nicht zugetraut hätte.

Aurian ist ziemlich am Ende ihrer Kräfte: Die Nutzuung der magischen Kräfte, auch wenn nicht kontrolliert, hat sie ausgelaugt und wie jedes Mal brennt ihr rechter Arm wie Feuer. Und auch die Wunde an ihrer Seite ist nicht gerade förderlich, was ihrer Wendigkeit angeht. Doch irgendwoher kann sie noch letzte Reserven mobilisieren, springt auf und versucht, einfach los zurennen. Weit kommt sie aber nicht, da sie von ihrem Verfolger an der Schulter gepackt und herumgewirbelt wird: Erneut schlägt ihr eine gegen sie gerichtete Woge des Hasses entgegen und nun vermeint sie tatsächlich, ihre letzte Stunde hätte geschlagen. Ihr Götter, nein, ich will noch nicht sterben!

Und mit einem letzten Aufbäumen versucht sie sich los zureißen, was ihr aber nicht wirklich gelingt. "Lass los !" bringt sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als sie hinter dem Mann einen Schatten auftauchen sieht, der sich lautlos näherd: Shyada. Ihren ersten Gegner hat die Amazone mittlerweile ausgeschaltet. Von den Dünen her dringen leise Stimmen auf den Strand, Aurian vernimmt sie auch nur dank ihres Elbengehörs, aber sie kommen näher.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Shyada am 15. Juli 2004, 10:00 Uhr
Das erste was Shyada sieht, ist wie der eine Mann sich aus seiner vermeintlichen Starre löst und auf Aurian laut brüllend zuläuft. Shyada vermutet, dass es jener der drei Männer ist, der sie als erstes belästigt hatte. Kaum dass der dicke Mann losgerannt ist, versucht Shyada sich so schnell wie möglich aufzurichten. Doch das Gerangel mit dem anderen hatte mehr Kraft gekostet als angenommen und so rutscht sie mehrmals auf dem Sand weg.
Unweit von ihr sieht Shyada, wie Aurian versucht wegzurennen, doch der Mann hat sie schnell eingeholt und reißt sie herum und anschließend zu Boden, als sich die junge Frau zu wehren versucht.

Der Mann ist ganz auf Aurian konzentriert, so dass es nicht mitbekommt wie Shyada sich ihm nähert. Ein Fehler, denn ihn kann sie so mit Leichtigkeit kampfunfähig machen, ohne dass es sie weitere Kraft kostet. Doch scheinbar guckt Aurian ein wenig zu lange in ihre Richtung, denn der Mann dreht sich zu ihr um, murmelt etwas unverständliches und versucht dann Shyada anzugreifen. Auch vorhin während des Kampfes hatte Shyada sich gefragt, wie diese Männer sie im betrunkenen Zustand überhaupt hatten überwältigen konnen. Auch wenn der Sand es nicht leichter macht, so ist es dennoch keine Kunst den Männern auszuweichen und ihrerseits anzugreifen.
Doch vor dem Umfang des Mannes hat Shyada Respekt, würde er, genau wie sein Kumpane kurz zuvor, auch auf sie fallen, dann wäre sie wohl eine ganze Weile unfähig sich auch nur ansatzweise zu bewegen.
Während der Dicke ununterbrochen Shyada beleidigt, rumflucht und sich irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelt, bleibt Shyada vollkommen ruhig und konzentriert sich auf den Kampf. Sie braucht sich bei dem Mann überhaupt nicht anstrengen, denn Sand und seine Leibesfülle würden ihn schnell genug ermüden.
Tatsächlich dauert es länger als Shyada gehofft hat. Doch da plötzlich Stimmen in ihrer Nähe laut werden, hat sie keine Zeit mehr zu verlieren. Mit einer ruckartigen Bewegung, die Shyada fast zu Fall gebracht hätte, dreht sich Shyada von dem Mann weg, umrundet ihn und steht dann plötzlich hinter seinem Rücken. Noch ehe der Mann irgendwie reagieren kann, bringt Shyada ihn mit einem wohlgezielten Tritt in die Kniekehlen zu Fall. Wie ein plumper Sack fällt der Mann in den Sand und versucht sich mühselig aufzurappeln. Doch Shyada lässt ihm dazu keine Zeit, sondern macht ihn auf die gleiche Weise unschädlich wie seinen Freund kurz zuvor. Nicht aber ohne vorher noch einmal schmerzhaft an den Haaren gezogen zu werden und den Stiefel des Mannes am Schienbein zu spüren.
"Mistkerl!" zischt Shyada und sieht auf. Die schattenhaften Gestalten sind näher gekommen und ihre Konturen heben sich immer mehr gegen die dunkle Nacht ab.

Mit raschen Schritten nähert sich Shyada Aurian und legt ihr behutsam eine Hand auf die Schulter. "Wie gehts dir?" Ihre Worte klingen gehetzt, denn sie hat nicht mehr viel Zeit. Aurian scheint Schmerzen zu haben und zittert am ganzen Körper, doch scheint sie sonst noch in recht guter Verfassung. Shyada vermutet, dass sie Blut verliert, da sich ab und zu Mondlicht auf etwas flüssigem verirrt und der Geruch des Lebenssaftes ist unverkennbar.
Scheinbar nimmt Aurian sie erst ganz langsam wahr und realisiert viel zu langsam, dass nun alles vorbei ist. Shyada jedenfalls kann nicht länger bei ihr bleiben. Schon werden die ersten Rufe laut, was hier passiert ist und ob man helfen kann.
"Machs gut Kleines. Am besten gehst du zu Morgana, sie wird dir schon helfen."
Shyada streicht der verwirrten jungen Frau die Haare aus dem Gesicht und läuft dann los. Eine männliche Stimme ruft ihr hinterher, dass sie stehen bleiben soll und dass man sie schon noch finden wird, doch fällt der Mann schon bald hinter Shyada zurück. Wenn sie erstmal im Larisgrün ist, würde er sie ohnehin nicht mehr finden.

Als Shyada sich der Stadtmauer nähert, fällt ihr ein, dass ihre Sachen noch bei Borgil im Zimmer liegen, doch kann sie jetzt nicht zurück. Wer weiß, ob es Blaumäntel sind und ein Weg zurück, würde bedeuten die Stadt in ihrem Mittelpunkt aufzusuchen. Jeder mit ein wenig Verstand würde sofort Shyada vermuten, was Aurian bestätigen wird. Shyada weiß, dass sie eigentlich nichts zu befürchten hat, aber Gerüchte wurden allzu schnell zu Wahrheiten, wenn man sie lang und glaubhaft genug erzählt.
Bevor sie die Stadt am Ildorelufer verlässtund in das nördliche Larisgrün eintaucht, blickt Shyada noch einmal kurz zurück, kann aber bis auf ihren Verfolger nur verschwommene kleine Gestalten weit weg ausmachen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aurian am 15. Juli 2004, 23:32 Uhr
Wie durch einen Schleier nimmt Aurian ihre Umgebung wahr: Der bullige Kerl, der mit einem Mal von ihr ablässt und von der Amazone niedergeschlagen wird. Keinen Augenblick zu früh: Die Beine des Mädchens geben unter ihr nach und erneut sinkt sie in den Sand, voll im Bewusstsein, dass sie bei einer erneuten Attacke zu keinerlei Gegenwehr mehr fähig wäre. Die Stimmen von den Dünen kommen immer näher und dann ist mit einem Mal Shyada neben ihr und sieht sie prüfend an. >Machs gut Kleines!< ist alles was sie noch zu ihr sagt, bevor sie lautlos in der Nacht verschwindet, so wie sie gekommen ist. Mühsam hebt Aurian den Blick: Einige Blaumäntel stürmen den Küstenweg hinunter und während einer der Amazone folgt und drei weitere die benommenen Kerle einsammeln, beugt sich ein weiterer zu ihr. „Was war los? Kannst du mich verstehen?“  Aber alles um sie herum ist dumpf und sie hat nicht mehr die Kraft zu antworten. Alles was sie will, ist sich der tiefen Schwärze hinzugeben, die begierig ihre Fühler nach ihr ausstreckt. Von weit her vermeint sie die Worte „Verletzt, schnell, Steinfaust,fast zu weit“ zu vernehmen. Dann spürt sie noch, wie sie von starken Armen sanft emporgehoben wird. Doch nicht sanft genug: Ein stechender Schmerz fährt durch ihre Seite und holt sie für einen Moment aus dem Dämmerzustand. Ihr Blick fällt auf ihr Hemd, doch im Dunkel der Nacht kann sie nur wage erkennen, was los ist. Aber sie ahnt es: Sie muss wohl eine Stichverletzung davongetragen haben. Als sie leise aufstöhnt, dringt eine beruhigende Stimme an ihr Ohr: „Schsch nicht bewegen, wir bringen dich in die Steinfaust!“ Und erneut versinkt sie in einem Zustand zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Faraday am 18. Juli 2004, 17:34 Uhr
Den Trubel des Marktplatzes hinter sich lassend dringt Faraday raschen Schrittes tiefer in das Gewirr der Straßen und Gassen nordöstlich des Stadtzentrums vor. Sie würde wirklich gerne herausfinden welchen Aufrur das schrille Gezeter nach Dieben und Räubern hervorgerufen hat, aber sie kann es sich auch so vorstellen und ein schmales Lächeln umspielt ihre Mundwinkel. Sollten sie doch suchen. Keiner kennt sie und keiner weiß von ihr und unter dem Umhang drückt sie die Geldkatze eng wie einen Schatz an sich. Schnell wie eine Katze und lautlos wie ein Schatten, denkt sie und ist überzeugt davon, dass sie das wirklich ist. Jedenfalls hat ihr bislang nichts und niemand das Gegenteil bewiesen.

Mit einem Mal schnuppert sie Seeluft, ganz klar und deutlich und nach der nächsten Biegung der Gasse kann sie erkennen, dass die Häuser in einiger Entfernung einfach aufhören und den Blick auf Buschwerk freigeben. Und dahinter glänzt der Ildorel im Schein der untergehenden Sonne. Hinter den Sträuchern fällt der Weg steil ab und windet sich um kleinere, helle Felsen herum bis hinunter zum Strand aus feinem, weißen Sand und Kies. Soweit Faraday erkennen kann ist sie hier allein, dennoch sieht sie sich aufmerksam um, ehe sie den Schutz der Felsen verlässt und ins Freie tritt. Der Ildorel erstreckt sich mit kaum zu fassender Endlosigkeit vor ihr aus, aber dieser Anblick beeindruckt sie nicht. Sie hat ihn schon zu oft genossen. Der offene See vor ihr bedeutet trotz seiner Weite Schutz. Sie schlägt den Weg nach Norden ein, überquert einen Steg und hält erst inne, als zu ihrer Rechten eine mannshohe Mauer einige Ellen über ihr den Blick zur Stadt hin versperrt. Niedriges Buschwerk und hohe Gräser wachsen hier um einige niedrige Felsen herum und im Schatten eines solchen setzt sie sich auf den weichen Sand. Vom Ildorel weht ein stetiges Lüftchen, das ihr das Haar zerzaust, aber der Wind ist angenehm warm, so dass sie das Gesicht mit geschlossenen Augen einige Momente lang genießerisch dagegen hält und sich von der Luft Geschichten über tollkühne Seefahrer und die Geheimnisse des Ildorels erzählen lässt. Hoch über ihr rufen Möwen und die Augen mit der Hand gegen die untergehende Sonne abgeschirmt blickt sie nach oben, wo der Wind alle Wolken vertrieben hat und das Firmament sich unendlich über ihr erstreckt.

Zufrieden mit sich und der Welt zieht sie dann die gestohlene Geldkatze hervor. Sie ist aus dunkelrot gefärbtem Leder und mit einem winzigen Glöckchen verziert, eine sorgfältige und teure Arbeit. Mit den Fingern befühlt sich Faraday durch das Leder den Inhalt. Sie spürt die Härte der darin befindlichen Münzen und schließlich zieht sie das Band auf, welches den Beutel verschließt und leert den Inhalt in den Umhang, den sie sich über den Schoß gezogen hat. Einige Kupfermünzen, noch weniger Silberstücke und sonst... nichts. Enttäuscht verzieht sie den Mund. Besser als nichts. Wenigstens sollte ihr das über die nächsten Tage helfen. Ihr Magen knurrt noch immer und sie hat noch immer nichts gegessen. Seit dem Vortag schon nicht mehr, und da nur ein Paar Blaubeeren aus dem Larisgrün und ein altes Stück Brot. Morgen, denkt sie, füllt die Münzen wieder in die Geldkatze und rollt sich dann auf dem weichen Boden in die weiche Wolle des Umhangs gekuschelt zusammen, den Blick auf den Ildorel gerichtet, dem die tiefstehende Sonne blitzende Lichter aus Purpur und Gold aufsetzt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Faraday am 19. Juli 2004, 11:12 Uhr
Die Kühle des Morgens weckt Faraday kurz nach Sonnenaufgang. Dunst hängt über dem Ildorel und dem Strand, während die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in ein wässriges Gemälde aus Rosa, Gold und Grau verwandelt. Faraday streckt sich und Tau tropft ihr ins Gesicht, als sie an das Dünengras stößt. Noch eine Weile bleibt sie in die warme Wolle des Umhangs gekuschelt, während sie schläfrig den See betrachtet und die frische Luft genießt. In der Ferne kann sie die Silhoutten von Fischerbooten entdecken und der Tag verspricht schon jetzt heiß zu werden. Schließlich steht sie langsam auf und streckt sich genüßlich und ausgiebig. Wie am Abend zuvor ist der Strand menschenleer und sie macht eine kurze Katzenwäsche am Wasser des Ufers und stillt ihren Durst. Mit missmutigem Ausdruck im Gesicht fährt sie sich mit den Fingern durch die langen Wellen ihres Haares, die mangels Pflege in dicken, unschön glänzenden Strähnen bis zur Taille fallen. Sie möchte ein Bad nehmen und den Schmutz der Reise und der letzten Tage abwaschen, aber sie wagt es nicht, sich in unmittelbarer Nähe der Stadt zu entkleiden. Kurzerhand kniet sie also nieder und hängt die Haare kopfüber ins Wasser, wobei sich nicht vermeiden lässt, dass sie nasse Knie bekommt. Das ist ihr aber einerlei. Die Sonne würde die Flecken in kürzester Zeit getrocknet haben und die nasse Haarflut bändigt sie mit einem Lederriemen zu einem losen  Zopf.

Einige Zeit später hat sie ihre wenigen Habseligkeiten eingesammelt und betrachtet sich die graue Mauer über sich, hinter der sich sicherlich ein großes Anwesen verbirgt. Sie ist an vielen Stellen mit Wein überwuchert, der kräftig genug ist, um dem geringen Gewicht Faradays Halt zu bieten. Kurzerhand klettert sie die Böschung hinauf und blickt dann am Mauerwerk nach oben, das gut doppelt so hoch ist wie sie selbst. Mit geübten Fingern prüft sie die Festigkeit der Weinranken und sucht dann mit dem linken Fuß in der Mauer halt und zieht sich nach oben. Auf halber Höhe scheinen die Ranken kurz nachgeben zu wollen, Faraday jedoch kann sich geistesgegenwärtig an einem hervorstehenden Stein festhalten. Endlich erreicht sie die Mauerkante und lugt vorsichtig darüber, den Kopf in einem Wald aus Weinlaub verborgen. Auf der anderen Seite kann sie eine weite, blühende Wiese erkennen, die sich sehr weit hinzieht. Rechts erkennt sie einen Hain aus Obstbäumen und einige kleinere Gebäude. Und direkt vor sich erkennt sie zwischen einigen Bäumen das Anwesen an sich. Es handelt sich um ein immens großes Grundstück und das hat Faraday innerhalb der Stadtmauern nicht erwartet. Ihre Neugier ist geweckt und obendrein wirkt hier alles so friedlich und perfekt, wie sie sich immer gewünscht hat einmal leben zu können. Außer der Wiese und den darüber kreisenden Insekten kann sie nichts Lebendiges ausmachen und so arbeitet sie sich weiter nach oben, bis sie sich ganz auf die Mauer ziehen kann. Sie weiß, dass der Moment gefährlich ist. Wenn sie jetzt entdeckt würde, dann könnte sie sich aufgrund der Höhe der Mauer unmöglich mit einem schnellen Sprung in Sicherheit bringen. Der Wein wuchert jedoch auf der anderen Seite genauso wie zum Strand hin und deshalb macht sie sich an den Abstieg. Wenige Minuten später kommt sie mit beiden Füssen auf dem weichen Wiesenboden des fremden Grundstücks auf.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Schilama am 20. Juli 2004, 12:56 Uhr
Als Schilama am Strand ankommt, gibt sie die Zügel frei und ihr Hengst gallopiert auch gleich los, was wirklich kein Wunder ist, nach der langen Zeit im Stall. Sie muss dabei nur aufpassen, nicht aus dem Sattel zu fallen, was hier am Strand zwar nicht so schlimm wäre, aber ausprobieren will sie es dann lieber doch nicht. Ihr Hengst tobt sich unbekümmert aus, schlägt auch hin und wieder mal ein paar Kurven und manchmal fürchtet sie schon, ein Bad im Ildorel zu nehmen, so nah wie er daran vorbeiprescht. Trocken bleibt die Elbin aber auch so nicht, denn jedes Mal, wenn Destrefin durch das Wasser gallopiert, spritzt es zu ihr hinauf.
Erst sitzt sie etwas verkrampft im Sattel und es dauert eine Weile bis sie sich entspannt, aber letztendlich ist sie so vergnügt wie ihr Pferd. Sie genießt den Wind, der ihr entgegenweht, die Sonne am Himmel und die Abkühlung durch das Wasser, herrlich!

Die Elbin weiß nicht wie oft sie den Strand auf und ab geritten ist, aber als ihr Hengst langsamer wird, ergreift sie schnell wieder die Zügel und beendet den wilden Ritt - nicht, ohne bei dem Versuch, beinahe vom Pferd zu fallen - Als sie dann endlich zum stehen kommen, muss Schilama vor Freude lachen, es war das erste Mal, dass sie ohne die Kontrolle der Zügel geritten ist. Ja es war wirklich schön. Beim Absteigen merkt sie, dass sie es ein wenig übertrieben hat, aber außer dass sich ihre Beine ein wenig komisch anfühlen, geht es ihr gut.
Wie lange bin ich denn rumgeritten? Als sie zur Sonne schaut, sieht sie, dass diese schon am Untergehen ist. Ich glaubs nicht! Aber nichts ist unmöglich... Hmm am besten ich geh jetzt noch auf den Markt und besuche erst morgen Morgana, sonst komme ich heute nicht mehr Heim. Sie nimmt die Zügel, geht los und zieht einen zufriedenen Destrefin hinter sich her zum Marktplatz.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kizumu am 21. Juli 2004, 09:11 Uhr
Das Ufer bringt endlich eine kühle Brise und trocknet den Schweiß, der sich unter der dichten Mähne des Ponys gebildet hat. Auch Kizumu ist erleichtert, aus der drückenden Wärme der Stadt zu entkommen und ein Blick auf Grau macht deutlich, was er von solch einem Wetter hält. Kein Wunder, in Ardun wird es nie so drückend warm. "Du wirst dich daran gewöhnen, ich hab es auch geschafft." Sie lächelt und lässt Prins nahe der Uferlinie anhalten. Grau tobt heran, bremst kurz vor ihr und wirbelt Sand auf. "Na los du Ungeheuer, ab ins Wasser mit dir." Kizumu greift nach dem Welpen, bekommt ihn zu fassen und trägt das zappelnde, nach Bier und Unrat stinkende Hundekind zum Wasser. Dort wird er langsam in den Ildorel getunkt, was ihm jammernde Klagelaute entlockt. Doch Kizumu kennt keine Gnade, taucht den Welpen noch mehrere Male in das kalte Wasser, während sie mit einer Hand versucht, den Schmutz aus seinem grauen Fell zu spülen. "Nein, halt still. Wenn du dich in Unrat herumwälzt muss ich dich doch sauber machen. SO lasse ich dich ganz bestimmt nicht mal in die Nähe meines Bettes."
Endlich ist es geschafft und der Welpe ist sauber. Dafür ist er aber auch mehr als enttäuscht und trollt sich, kaum hat Kizumu ihn losgelassen den Strand hinauf. "Och." Sie lacht leise und geht zu Prins hinüber, der sich am harten Strandgras gütlich tut. Das Pony hebt den Kopf als sie näher tritt und sie hebt die Hand um ihn hinter den Ohren zu kraulen. Die Elbin kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie sich nach Grau umschaut. Doch als sie ihn sieht, vergeht ihr das Lächeln. Der Welpe, ungewollt sauber hat sich die erstbeste Stelle im Sand gesucht und wälzt sich gerade mit Genuss darin. "Ooooh du...!" Prins Kopf zuckt zurück als die Elbin an ihm vorbeistürmt. "Aus! Grau, nein, aus!" Grau kann nicht schnell genug aufspringen und so hat Kizumu ihn schon wieder am Kragen. Sie wirft einen raschen Blick auf die Stelle und erkennt nichts auffälliges. Vorsichtig hebt sie den Welpen an ihr Gesicht und schnuppert an ihm. Hund, Sand und..ich komm nicht drauf. Grau nutzt die Gelegenheit, ihr einmal übers Gesicht zu lecken. "Bäh. Aus." sie setzt den Welpen wieder auf den Boden und als sie aufblickt fällt ihr Blick auf den sich zuziehenden Himmel. Schwarze Wolkenberge schieben sich über den Himmel und die Luft wird auch hier unten am Wasser drückend.
Kizumu pfeift nach dem Welpen, der diesmal tatsächlich gehorcht und greift nach Prins Zügeln. Sie wirft Grau noch einen strengen Blick zu, bevor sie sich auf den Rücken des Ponys schwingt und ihn zur Stadt hinauflenkt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Faraday am 23. Juli 2004, 08:46 Uhr
Ungesehen überwindet Faraday die Mauer des Anwesens und kommt auf der anderen Seite auf weichem Boden auf. Sofort blickt sie sich um, aber sie kann niemanden sehen, der sie bei ihrer Aktion beobachtet haben könnte. Zufrieden klopft sie Staub und Blätter von der Kleidung und zieht sich die Hose glatt. Die Sonne steht bereits über Talyra und es wird merklich wärmer, so dass Faraday unter dem Umhang zu schwitzen beginnt, obwohl das bei ihr immer lange dauert, weil sie so dünn ist. Langsam schlendert sie am Strand entlang, bis sie den Steg erreicht, den sie vortags überquert hat und weil niemand weit und breit zu sehen ist läuft sie auf den Holzplanken bis ganz hinaus, wo sie sich hinsetzt und die Beine nach unten baumeln lässt. Das Wasser unter ihr schimmert in einem ungewöhnlichen Grün und auf dem Grund - es mag hier vielleicht vier oder fünf Schritt tief sein - erkennt sie einen Schwarm kleiner Fische über dem sandigen, hellen Boden. Eine Weile betrachtet sie die Tiere und möchte am liebsten selbst hineinspringen, aber eigentlich hat sie Angst vor tiefem Wasser und das hier ist schon nah an der Grenze. Also bleibt sie, wo sie ist, zieht die Beine an, bis sie das Kinn auf die Knie legen kann und schaut hinaus auf den Ildorel.

Eine ganze lange Weile vergeht während Faraday abermals in ihre Tagträume versinkt; eine Eigenart, die sie eigentlich ablegen möchte, vor allem an solch öffentlichen Orten wie diesem hier, aber ihre Traumwelt ist so schön, viel schöner als die Wirklichkeit und deswegen nimmt sie es in diesem Moment einfach hin. In der Ferne kann sie Fischerboote und größere Handelsschiffe beobachten, die im Talyrer Hafen ein- und auslaufen. Sie bemerkt nicht einmal, dass die Sonne sich irgendwann hinter dicken Wolken versteckt. Erst Hufgetrappel lässt sie hochschrecken und sofort blickt sie sich um, bis sie in einiger Entfernung ein eine Reiterin den Strand entlang kommen sieht, die schließlich ihr Pferd anhält und ein kleines graues Tier - es muß ein Hund sein - am Kragen nimmt und in den Ildorel taucht, als wolle sie ihn ersäufen. Im ersten Moment will Faraday aufspringen und sich bereit machen, sobald sich eine Möglichkeit bietet, dem kleinen Tier zu Hilfe eilen, dessen klägliches Gewinsel von Wind direkt herüber getragen wird, dann aber glaubt sie zu erkennen, dass der kleine Hund lediglich gewaschen wird. Doch kaum ist er dieser Folter entkommen sprintet er im Hundegalopp über den Strand und wälzt sich genüßlich im feinen Sand. Faraday lacht laut vor Entzücken und verfolgt, wie die Frau dem kleinen Hund pfeift, nachdem sie wieder auf ihr Pferd gestiegen ist und am Strand entlang weiter reitet, weg von dem Steg, auf dem Faraday sitzt.

Der Wind zerrt mittlerweile an Kleidung und Haaren und die Luft hängt dick und schwer und feucht über dem Strand. Die Fische auf dem Grund des Sees sind schon lange nicht mehr zu sehen durch die kleinen Wellen, welche die Wasseroberfläche kräuseln. Mit einer mühelos wirkenden Bewegung kommt Faraday auf die Füsse und schaut sich unschlüssig um. Wohin soll sie nun gehen? Auf jeden Fall hat sie keine Lust direkt in das sich anbahnende Gewitter zu geraten und so schlägt sie den Weg in die Stadt hinein ein. Irgendwo würde sich schon ein Unterschlupf finden lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Selket am 08. Aug. 2004, 17:56 Uhr
Herbstnebel und seine Herrin reiten geradewegs die Straße vom Harfengarten zum Ufer des Ildorel entlang. Gemächlich bewegen sie sich vorwärts, haben sie es doch nicht sonderlich eilig.

Der Abend ist warm, Shenrahs Auge senkt sich langsam immer tiefer und verströmt ein rotgoldenes Licht, welches das rotbraune, lange Haar der Elbe, das sie ausnahmsweise einmal offen trägt, wie tanzende Flammenzungen erscheinen lässt.

An der Uferpromenade angekommen, lässt Selket ihren Grauschimmel kurz zum Stehen kommen und sieht sich um. Die Promenade, ein schmaler Weg, der von Oleander und Bougainvilleen gesäumt wird, erstreckt sie vor ihrem Auge und führt direkt an den Mauern und Hecken der Villen des Seeviertels vorbei. Die Elbe lächelt und lenkt ihren Hengst mit sanftem Schenkeldruck zum Strand hinunter.

Im Süden befindet sich der Perlenhafen und die Schiffslende, aber die Elbe will nach Norden, hinauf zum Smaragdstrand, von dessen atemberaubender Schönheit sie schon bei ihrem ersten Aufenthalt in Talyra vollkommen verzauberte.

Gut gelaunt reiten Pferd und Reiterin gen Norden. Selket lässt Herbstnebel dicht am Wasser laufen, und so reitet er immer wieder durchs Wasser, wobei seine kräftigen Hufe Sand und Wasser aufwirbeln. Noch immer sind einige Leute unterwegs und die Heilerin achtet darauf, dass das Tier unter ihr nicht zu schnell läuft, damit sich niemand gestört fühlt.

Je weiter sie sich allerdings dem nördlichen Stadtrand kommen, um so leerer wird es und die Elbe gestattet Herbstnebel eine schnellere Gangart. Freudig prescht der Hengst davon und das Wasser des Ildorel wird heftig unter seinen Bewegungen aufgewirbelt.

Die Elbe lehnt sich vor, schmiegt sich sanft an den Hals des schönen Tieres und genießt den wilden Ritt. Ihr Haar weht wie ein leuchtend rotes Banner im Wind und sie vergisst alles um sich herum.

Erst als sie sich dem Smaragdstrand nähern, setzt sie sich wieder hoch auf und lässt Herbstnebel langsamer werden. Ein zartes Lächeln legt sich auf ihr Gesicht und lässt sie sanft und heiter erscheinen. Der Ernst, der ihre Züge sonst beherrscht, wird vom Zauber des Smaragdstrandes davon getragen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Mael Duinc am 17. Aug. 2004, 08:34 Uhr
Die letzten Nebelschwaden trotzen hartnäckig der zunehmenden Kraft der Morgensonne. Der gleiche Wind, der Lornes wilde Haarpracht zerzaust, treibt die weißen Wölkchen über den Strand. Ben spielt ausgelassen mit der jungen Frau, die sich auffallend unauffällig von dem großen Vierbeiner fernhält, den Máel am Zügel führt.

Immer wieder kribbelt es den Elben in den Fingern, und nur zu gerne würde er sich in den Sattel schwingen und dem prachtvollen Tier die Sporen geben. Seine grünen Augen suchen immer wieder den Strand ab, um eine Spur von Amrun zu entdecken, denn eigentlich ist das genau ihre Zeit für einen morgendlichen Ausritt. Hoffentlich ist ihr nichts geschehen. Ich habe sie jetzt schon ein paar Tage nicht am Strand gesehen. Ich muss mir endlich die Zeit nehmen, sie aufzusuchen!

Der feuchte Sand knirscht bei jedem Schritt, den die Vier in Richtung des Perlenhafens lenken. In der Ferne kann man schon gut die hohen Masten der Schiffe erkennen, die sich dicht an dicht an die Mauern der Kais drängen. Die leichte Brise, die über den spiegelglatten See weht, treibt schon viele Segler vor sich über das Wasser, deren Anblick Lornes Augen leuchten lassen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 18. Aug. 2004, 11:58 Uhr
Kea hatte der Idee, an den Strand zu reiten begeistert zugestimmt und so waren sie kaum zehn Minuten später zum Strand unterwegs. In den Straßen ist es etwas ruhiger geworden, die Leute ziehen sich über Mittag vor der Hitze zurück und so kommen die beiden mit ihren Pferden rasch voran.
Vom See her weit eine kühle Brise und Kea seufzt als der Wind den Schweiß auf ihrer Haut trocknet. Ihr schwarzes Haar glänzt in der Sonne und der Wind verfängt sich darin. Sie reckt ihr Gesicht trotz der Wärme der Sonne entgegen und ein leichtes Lächeln liegt auf ihren Lippen. Sie ist so schön.  Noch ehe er weiter in seinen Gedanken versinken kann, treibt sie Edanwen mit einem Lachen in einen weit ausgreifenden Galopp. "Hey!" Sie dreht sich halb auf dem Rücken des Pferdes um, lacht ihm ins Gesicht und ruft etwas, was der Wind jedoch verweht. "Na warte, los Nigrés." Ierás gibt der Stute die Fersen und die Stute greift prustend aus.

Sie kommen nicht weit, denn der Strand ist im Gegensatz zu den Straßen voll und überall sitzen die Menschen in Grüppchen oder allein im Sand und genießen das Wetter. Immer noch lachend zügelt Kea ihren Hengst und er trabt das letzte Stück zu ihr heran. Vorsichtig treibt er die Stute an Edanwen heran und beugt sich zu seiner Gefährtin hinüber. "Du bist unmöglich." Er lächelt, nimmt ihr Gesicht in beide Hände und haucht ihr einen Kuss auf die Lippen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 18. Aug. 2004, 12:54 Uhr
"Manchmal", antwortet Kea grinsend auf Ierás Worte und will seinen Kuss eigentlich erwidern, doch Edanwen hat keine Lust ruhig stehen zu bleiben und wandert schon wieder los, so dass Kea in ihrer Bewegung fast seitlich vom Pferd rutscht. Sie knurrt irgendetwas nicht einmal halb ernst gemeintes, dass schwer nach: "Abendwind du altes Monster!" klingt. Der Hengst überhört ihre Worte und gibt der Stute neben ihm einen Nasenstüber, so dass diese den Hals reckt um den Rotbraunen in den Hals zu beißen. Edanwen versteht das sofort als Aufforderung zum Spiel und macht einen schnellen Satz nach vorne, wobei er ein gutes Stück in Nigrés Richtung driftet.
Es sind zu viele Leute am Strand um schneller zu reiten und auch im Schritt wäre der Ritt einer Schlangenlinie gleich gekommen und sie begeben sich Kea und Ierás mit den Pferden ein Stück ins Wasser. Die Pferde genießen das kühle Nass um die Beine und schlagen die Hufe ins Wasser, dass sogar ihre beiden Reiter noch einiges davon abbekommen. Sie lassen die Pferde im seichten Teil des Sees noch ein Stück nach Norden traben und suchen sich dann ein etwas ruhigeres Plätzchen, etwas abseits der anderen Strandbesucher.
Die Pferde stehen neben ihnen und dösen, ein Bein gemütlich entlastet.
"Das Sommerfest, jetzt dauerts nicht mehr lange!" sagt Kea und lächelt. "Wir kennen uns dann genau ein Jahr. Letztes Jahr hatte ich wenig Zeit und wenig Nerven für das Sommerfest, außer dem Pferderennen und dem Abend am See hab ich praktisch nichts davon mitbekommen, dieses Jahr soll das aber anders sein!" Sie sitzt im Sand, den Rücken zurück gelehnt und stützt sich auf ihre Unterarme. Die lange offene Mähne hat sie sich aus dem Gesicht gestrichen und hält die Nase in die Sonne. Die Augen hält sie geschlossen, weil die Sonne sie sonst blendet und ein zufriedenes Lächeln liegt auf ihren Lippen. Der Wind hier am Strand ist angenehm und kühlt die erhitzte Haut, trocknet die nasse Kleidung.
"Ob wieder gefeiert wird am Marktplatz? So wie bei der Inarifeier? Wir könnten wieder tanzen gehen!" Bei ihrem letzten Satz öffnet Kea die Augen und dreht sich zur Seite, so dass ihre Schulter an der des Jungen lehnt und sie ihn gut ansehen kann. "Da sind ohnehin alle so betrunken, dass keiner merkt wenn wir nicht tanzen können!"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Ieras am 18. Aug. 2004, 14:21 Uhr
Sein Blick wandert einen Moment lang über den See, zu den Pferden hinüber und bleibt schließlich an ihren Augen hängen. "Ja, schon ein ganzes Jahr." Er grinst, hebt die Hand und stubst ihre Nasenspitze mit dem Zeigefinger an. "Wie hab ich das nur so lange ausgehalten." Sie streckt ihm spielerisch beleidigt die Zunge heraus und er lacht leise. Doch er wird rasch wieder ernst, auch wenn das Lächeln noch immer in seinen Augen glimmt. "Die Zeit ist ganz schön schnell vergangen, nicht wahr? Weißt du noch, diese wundervolle Stute beim Shenrahrennen, die dann irgendwann gestürzt ist? Was wohl aus ihr geworden ist?" Seine Gedanken wandern träge in der Mittagshitze umher und der warme Atem Keas auf seiner Haut trägt nicht gerade zu einer besseren Konzentration bei. "Hmm, ich glaube dies Jahr wird es vermutlich nicht allzuviel Prunk geben, wegen dem Nargfeldzug.. aber auf die Nyzemia müssen wir ganz unbedingt, uns die Karawane ansehen." Ierás streicht ihr sacht eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn. "Herrlich, dieses faule Leben. Aber was mir gerade durch den Kopf gegangen ist.." Er bricht kurz ab, im Zweifel, ob es eine gute Idee ist, das Thema jetzt anzusprechen. "Da liegt noch ein ungelesener Brief in der Schmiede und wir wollten uns auch mal umhorchen, ob dir wer das lesen beibringen könnte."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Kea am 19. Aug. 2004, 01:06 Uhr
Sie philosophieren über eine Stute beim Rennen und auch über ein paar andere Pferde, denn in einer Hufschmiede sieht man so einige Pferde und lernt gute von weniger guten zu unterscheiden.
Ierás will unbedingt die Karawane am Platz der Händler sehen und Kea kann das nur zu gut verstehen, sie hat bisher nur gehört was für ein buntes Treiben das dort ist um diese Jahreszeit.
Als Ierás jedoch das Thema des Briefes anspricht, wendet sich Kea wieder dem Wasser zu. Der Brief lässt ihr seit Kenor ihr die Truhe gebracht hat keine Ruhe und sie hat ihn beinahe jeden Tag heraus geholt und angesehen. Es juckt die Schmiedin in den Fingern und sie ist immer nur eine Haaresbreite davon entfernt das Siegel zu zerbrechen, doch sie weiß auch, dass sie den Brief vermutlich gar nicht lesen können wird. Besonders bei langen Worten steigt sie regelmäßig aus und die paar Worte die sie gut lesen kann, sind die Worte die nicht viel zum Sinn des Briefes beitragen. Also hat Kea den Brief jedes Mal wieder fein säuberlich verstaut, das Siegel ungebrochen an seinem Platz. Kea wüsste zu gerne was das für ein Zeichen in dem harten Wachsfleck ist, aber das Symbol sagt ihr nichts.
"Ich würde das Lesen so gerne lernen", ein bisschen unglücklich sieht sie zu Ierás hinüber und er kann aus ihrem Blick lesen, dass sie einfach nicht weiß, wie sie diesen Traum verwirklichen soll. "Weißt du denn jemanden der es mir lernen kann? Wer hat es dir beigebracht?" Ierás verspricht ihr, dass er jemanden finden wird, der ihr die Kunst der Buchstaben beibringen würde und Kea will seinen Worten nur zu gerne Glauben schenken, aber es fällt ihr schwer nicht mutlos zu sein wenn es um das Thema lesen geht.
Als die Sonne langsam im Westen verschwindet beschließen die beiden zurück zu gehen und dem Strand den Rücken zu kehren.
Endlich brennt die Sonne nicht mehr ganz so heiß vom Himmel und Kea fällt ein, dass sie noch etwas zu erledigen hat. Sie bittet Ierás alleine heim zu reiten und schlägt dann mit Edanwen eine andere Richtung ein, zum Süden der Stadt.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Garrett am 27. Aug. 2004, 12:31 Uhr
>Nicht so schnell, sonst verliere ich Euch noch.<, ruft die Elbe Garrett nach. Dieser blickt sich verwundert um, hatte er doch nicht geglaubt, besonders schnell zu laufen. Doch dann verlangsamt der Halbelb seine Schritte, bis Aileika ihm problemlos folgen kann.

"Bitte vergebt mir, Aileika. Ich bin es noch nicht gewohnt, in Begleitung durch die Stadt zu gehen. Darum habe ich nicht gewußt, daß ich Euch beinahe davon gelaufen wäre."

Das Wörtchen "noch" betont Garrett ein wenig, so daß man daraus alles Mögliche lesen kann, doch nicht so sehr, daß seine Symphatie für die Elbe allzu deutlich wird. Gemeinsam schlendern die Elbe und der Dieb zum Ildorel hinunter. Als sie sein Ufer erreicht haben, blicken die beiden auf den endlos scheinenden See hinaus und genießen den frischen Wind, das Rauschen der Wellen und das Glitzern des Wassers.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aileika am 27. Aug. 2004, 12:49 Uhr
Am Strand angekommen, zeiht Aileika sofort ihre Sandalen aus und lacht vergnügt. "Der Sand ist ja so fein und schön warm, ich glaube es gefällt mir sehr." Sie schaut sich um und atmet den Duft von See und frischem Wind tief in sich hinein. Die Wellen geben einen rythmischen Takt durch ihr Rauschen an und die Elbe hüpft herum wie ein kleines Kind. "Ich habe nicht gewusst das es so schön ist hier." ruft sie Garrett zu, der schon etwas näher am Ufer ist. Schnell geht sie auf ihn zu und lächelt ihn glücklich an.

Vorsichtig streckt sie einen Zeh ins Wasser und zieht ihn dann wieder zurück. "Es ist gar nicht mal so kalt, wie ich mir das vorgestellt habe." Aileika setzt sich in den warmen Sand und lässt das Wasser ihre Füsse umspühlen. "Kommt Garrett, setzt Euch zu mir und erzählt mir etwas." Ihre Augen funkeln mit dem blauen See um die Wette, als sie zu ihm hinauf schaut und mit der Hand neben sich auf den Sand klopft.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Garrett am 27. Aug. 2004, 14:25 Uhr
Als sie durch das Wasser tanzt, wirkt Aileika so unbeschwert und fröhlich wie ein kleines Mädchen und Garrett freut sich, sie so glücklich zu sehen. Schließlich setzt Aileika sich in den Sand und winkt ihm, es ihr gleichzutun. Folgsam setzt sich der Halbelb neben die schöne Elbe, die zu ihm aufblickt und deren strahlenden Augen mit dem großen See um die Wette glänzen.

Während sie beide dort sitzen, und die milde Luft der letzten Sommertage genießen, bittet Aileika ihren Begleiter, etwas zu erzählen. Garrett ist von diesem Wunsch zunächst etwas überrascht, doch dann beginnt er, ihr mit Worten Bilder zu malen, sie im Geiste mit an ferne Orte zu nehmen und ihr die Dinge zu beschreiben, die er in seinem bisherigen Leben gesehen hat. Der Dieb spricht von den Hochmooren in Laigin, die er als Kind oftmals durchstreift hat. Auch die mächtige Stadt Temair beschreibt er für Aileika. Er erzählt von der Weite Thunderlands, die er auf seinem Weg zum Ildorel durchwandert hat und vom Zauber der Nacht, die über den grünen Ebenen und Hügeln Laigins hereinbrach.

Bei all diesen Erzählungen wirkt die Stimme des Halbelben immer dunkel und vertraut, flüstert wie der Wind in den Steppen, grollt wie der Höhlenbär im Wolkenthron, plätschert dahin wie ein Bächlein im Erlenhain und fliegt dahin wie der Adler im Gebirge.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Aileika am 27. Aug. 2004, 15:00 Uhr
Aufmerksam hört sich Aileika die Geschichten an, die Garrett mit so vielen Detaills ausschmück, dass sie das Gefühlt hat, diese Orte schon selbst einmal gesehen zu haben. Ihre Augen schweifen zwischen dem See, der jetzt ruhig, wie ein blauer Teppich daliegt und dem Gesicht des Halbelben hin und her. Ab und an muss sie ab seinen lustigen Geschichten lachen, um dann im selben Augenblick wieder ernst zu sein und seinen Erzählungen zu lauschen.

Nach dem Garrett eine Zeit lang geschwiegen hat und die beiden gegen, den sich langsam rotfärbenden Horizongt geblickt haben, schaut Aileika ihn offen an und ein Lächeln gleitet über ihre Lippen. "Ihr erzählt wunderbar Garrett. Es war eine Freude Euch zu zuhören." Mit einem Seufzer steht sie auf und schüttelt den Sand aus ihrem Kleid und ihren Schuhen. "Ich denke, ich sollte langsam aufbrechen. Ich bin müde und nach diesem ereignisreichen Tag fühle ich mich etwas erschöpft." Die Elbe will sich schon von Garrett verabschieden, als ihr in den Sinn kommt, dass er noch seinen Bogen bei ihr hat. "Oh, Ihr müsst noch mit zu mir kommen, sonst werdet ihr morgen Euren Bogen vermissen."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Garrett am 27. Aug. 2004, 15:08 Uhr
Garrett nickt langsam, erhebt sich dann selbst und schüttelt seinen Mantel aus. Das lange Kleidungsstück hat ihn davor bewahrt, den feinen Sand an Hose oder Schuhen zu haben, den der Ildorel im Laufe der Jahre hier immer wieder anschwemmt und mitnimmt.

Als Aileika ihn darauf aufmerksam macht, daß er seinen Bogen noch bei ihr zur Aufbewahrung hinterlassen habe, lächelt der Dieb. "Auch wenn der Bogen nicht bei Euch wäre, wäre es mir doch eine Freude und Ehre gewesen, Euch noch bis nach Hause zu bringen. Wer weiß, welches Gesindel sich nachts in den Straßen herum treibt."

So verlassen die beiden Elben den Strand und gehen hinauf zum Seeviertel, wo Aileikas Haus steht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 31. Aug. 2004, 20:51 Uhr
Der Nachtwind frischt auf und trägt den Geruch vom Ildorel zu ihr hinauf als Morgana den Strand betritt. Die Tränen sind getrocknet, aber ihre geröteten Augen verraten, dass sie geweint hat. Sie geht den Strand entlang und Lupin läuft ihr immer ein Stück vorraus und wieder zurück. Er bringt ihr einen alten Ast, den der Ildorel angeschwemmt hat, doch Morgana sieht ihn nicht und Lupin bleibt enttäuscht neben dem Stock stehen, bis er merkt, dass seine Herrin ihn nicht aufheben würde, um mit ihm zu spielen. Erst als sie den alten Baumstamm erreicht, dessen Rinde längst vom Wasser abgespült wurde, weiss sie warum sie hierhin gekommen ist. Hier hatte alles seinen Anfang genommen. Sie geht die wenigen Schritte hin bis zu dem Baumstamm, streicht kurz über den glatte Fläche die silbern im Mondlicht glänzt als wäre sie poliert worden, und setzt sich dann in den Sand und lehnt ihren Rücken gegen den Stamm.

Das Plätschern der Wellen und auch Faeyris, die heute mit vollem Antlitz am Himmel steht, lassen sie langsam zur Ruhe kommen. Ian schläft noch friedlich in dem Tuch und schmatzt leise im Traum. Zärtlich streicht sie ihm über das Haar und ein ganz leichtes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, aber es verschwindet sofort wieder. "Was mach ich nur falsch Ian, womit hab ich Inari so verärgert, dass sie mir kein Glück in Liebesdingen schenkt? Erst dein Namensgeber, den ich nicht haben konnte, weil es nicht den Sitten entsprach und den ich verlor auf der Flucht. Dann dein Vater, der ohne ein Wort verschwand, und jetzt Phelan. Was hat er gesagt? Er würde nicht sang und klanglos verschwinden. Nein so ist er wirklich nicht gegangen, nicht sang und klanglos, sondern mit Pauken und Trompeten. Und jetzt min karasti, jetzt sind wir beide wieder alleine." Bittere Tränen steigen wieder in ihr hoch, aber sie will nicht mehr weinen und ihr fehlt auch die Kraft dazu.

Sie lässt ihren Blick über den Ildorel schweifen und denkt zurück an die Inarinacht, an die Schmetterlinge im Bauch, die sich auch heute Abend nicht haben vertreiben lassen, egal wie weh er ihr getan hat und die auch jetzt wieder in ihren Bauch zurück kehren. Verdammt nochmal Phelan, war dieser Streit wirklich so schlimm, das du gehen musstest, wir hätten darüber reden können, wir haben viel zu wenig geredet und ich hab zu vieles als selbstverständlich hingenommen, weil ich es nicht anders kenne und weil ich Angst hatte dich zu verlieren. Aber gerade das habe ich wohl damit erreicht und nun scheint es zu spät zu sein.

Der Wind frischt auf und spielt in ihrem Haar und sie zieht den Umhang enger um sich und Ian. Sie fühlt sich ausgelaugt und leer und es scheint so als hätte sie noch nicht einmal mehr die Kraft jetzt aufzustehen und wieder zurück zu gehen. Wohin zurück? In ein leeres Haus in dem mich alles an ihn erinnert. Nein das kann ich heute nich. Nicht heute und auch morgen nicht und vielleicht auch nie mehr. Vielleicht sollte ich zurück nach Barsa gehen und mich dem stellen was dort auf mich wartet. Denn wenn sie mich nicht bekommen, dann werden sie eines Tages Ian verfolgen, denn auch er trägt das Blut des alten Volkes in sich und könnte die Prophezeiung erfüllen Lange noch denkt sie über die Möglichkeit nach in ihre Heimat zurück zu kehren bis ihr irgendwann die Augen zufallen und sie- Ian fest an sich gedrückt-, den Baumstamm im Rücken, einschläft.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Morgana am 01. Sept. 2004, 13:07 Uhr
Shenrah streckt gerade seine ersten Strahlen über den Ildorel als Ian sich unruhig in seinem Tuch bewegt und zu jammern anfängt. Nur langsam kann Morgana sich aus ihrem Schlaf reissen. Alle ihre Glieder sind steif, und ihre Kleidung ist feucht vom leichten Morgendunst, der über dem Ildorel steht. Als sie ihre Augen öffnet fühlt es sich an als hätte jemand Sand in sie gestreut und ihr Blick wird erst nach und nach klar. Langsam kommen die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück und der Kloss in ihrem Hals ist wieder da und ein Gefühl im Bauch, dass es ihr übel wird. Aber Ian lässt ihr keine Zeit länger nach zu denken, sein Geheul wird drängender und mit zittrigen Fingern löst sie ihn aus dem Tuch, drückt ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und spricht leise mit ihm.

"Sch, sch, ist schon gut Ian, ich beeile mich. Ich bin dumm gewesen, wie konnte ich nur hier mit dir einschlafen, du wirst dir den Tod holen. Ich bin wohl keine besonders gute Mutter was? Und auch keine besonders gute Gefährtin." Bittere Galle über diese Selbsterkenntnis steigt in ihr hoch und sie muss dreimal schlucken damit nicht wieder Tränen in ihre Augen schiessen. Vorsichtig wickelt sie Ian, dessen Kleider genau so feucht sind wie ihre, und legt ihn dann an. Während Ian still trinkt gehen ihre Gedanken wieder auf die Wanderschaft, und sie kann immer noch nicht glauben, was gestern geschehen ist. Der Ildorel schimmert in den verschiedensten Rottönen und liegt flach und still vor ihr, aber die beruhigende Wirkung, die das Wasser sonst auf sie hat, will sich heute nicht einstellen.

Vielleicht ist er ja zurück gekehrt und ich sitze hier am Strand herum. ein kleiner Funken Hoffnung macht sich in ihr breit und voller Ungeduld wartet sie, dass Ian endlich genug getrunken hat. Als Ian endlich schmatzend und zufrieden ihre Brust loslässt schliesst sie mit fliegenden Fingern ihr Kleid, lässt Ian schnell noch aufstossen, und bindet ihn dann wieder mit dem Tuch vor ihre Brust. Ihr Blick fällt auf den Baumstamm, der sicher schon mehr gesehen hat als sie selbe,r und der nun hier am Strand liegt, und sicher schon vielen Liebespaaren als Platz gediehnt hat. Sanft streicht sie noch einmal über die glatte Oberfläche des Baumes und verlässt dann den Ort um eiligen Schrittes zurück zur Kate zu gehen. Lupin kommt aus dem Larisgrün geschossen und begrüsst sie stürmisch, als sie den Waldrand erreicht. Sie streicht dem Wolf kurz durchs Fell und geht dann eilig weiter.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Yori am 06. Sept. 2004, 22:10 Uhr
Auch wenn der Weg nicht wirklich kürzer ist, so entscheidet sich Yori für diesen Tag am Strand entlang zu gehen. Auch wenn die Sonne schon am Himmel steht, so besitzt sie dennoch erst einen Bruchteil ihrer ganzen wärmenden Kraft. Kühle Seeluft streicht über den Ildorel und fährt Yori durch die Haare. Mit verträumten Blick folgt Yori den Wellen und den Möwen, die hoch am Himmel kreischend ihre Kreise ziehen.
Ein Lächeln schleicht sich in ihr junges Gesicht, als sie durch diesen Anblick plötzlich daran denken muss, wie sie früher durch die Immerlande gezogen war. Bisher hat es nur Talyra geschafft sie für längere Zeit zu halten und das aus einem Grund, der nun nur noch teilweise Platz in ihrem Leben hat.
Jener Grund mit feuerroten Haaren ist verschwunden, vielleicht für immer. Vielleicht aber auch nur für eine kurze Zeit, die Yori im Augenblick unendlich vorkommt.
Aber du hast ja noch Yuna und Ludd... versucht Yori sich zu trösten. Doch gleichzeitig stellt sich der jungen Frau die Frage, ob diese beiden sie wirklich daran hindern würde, wenn ihr Herz danach verlangt weiter zu reisen. Yuna würde ihr sicherlich folgen. Und Ludd? Freiwillig würde das Tier wohl nicht mitkommen, aber verkaufen könnte Yori ihn sicher auch nicht so ohne weiteres.
Und dann ist da auch noch Gorvin Lembrandt. Ein alter, einsamer Mann, den Yori nicht einfach übergehen könnte.

Mit Abwenden des Blickes vom blauen See in Richtung Stadt sind diese Gedanken wieder verschwunden und drehen sich um den heutigen Tag und dessen Ablauf. Einige reiche Frauen hatten während des Sommerfestes Bestellungen abgegeben, die es nun zu erledigen gilt und so würde der Tag voll von Arbeit sein, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
Yori selber würde dabei nicht die Hauptaufgaben übernehmen, aber dafür viel zu schleppen haben. Doch scheint Yori daran nichts zu stören, da sie ihre Arbeit gerne tut, da sie sich so mit dem verdienten Geld hin und wieder etwas leisten kann.
Mit dem Kleid sollte ich auch bald anfangen, sonst wird das wohl nie was werden.
Die Stirn in Falten gelegt und weiter darüber nachdenkend, was noch alles dafür erfordlich sei, verlässt Yori das sandige Ufer der Ildorel, durchquert das Handwerkerviertel und betritt wenig später mit einem Lächeln im Gesicht die Töpferei.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Eade am 08. Sept. 2004, 23:28 Uhr
Die Nacht umschlintg ihn, kaum das er einen Fuss vor die Türe setzt. Der steinerne Boden unter seinen Füssen scheint ihn wie von selbst von dem Haus fortzutragen, in welchem die Einzige Person zurückbleibt, welche ihm jemals die Wahrheit sagen konnte.
Doch er fühlt trotzdem nichts dabei, er verschwindet aus dem Haus, ohne Schmerzen zu fühlen, ohne zu glauben etwas zu verlieren wenn er diesen Schritt wagt.
Die Frau hat ihm viel erzählt, die Worte sind ungelogen, doch sie dringen nicht bis zu seinem Innersten vor. Nein, sie scheinen sie Kraft, die Wirkung dazu nicht zu haben, obwohl er sich sicher ist das es stimmt.
Sein Name, sein Volk, die Frau... Alles ist ihm ferner als jemals zuvor, so weit entfernt wie der Mond. Sie sind da, doch er kann sie nicht fassen oder gar begreifen, sie sind wie Nebelschwaden im Wind, vergänglich.
Seine Schritte sind zielstrebig und doch wandert er orientierungslos in den Gassen umher, die Schatten in denen dunkle Gestalten kauern, ignorierend. Sein blick richtet sich stumpf auf die Den Weg vor seinen Füssen, jedoch ohne ihn wirklich zu sehen. Vielleicht vermag er Schemen zu erkennen, doch nicht mehr ist ihm erlaubt, zu fest wird seine Sicht durch die Tatsache vernebelt, gefunden zu haben um es im gleichen Moment wieder zu verlieren.
Schliesslich stockt er, der Weg vor ihm trennt sich, spaltet sich wieder auf, wie auch schon unzählige Male zuvor, ohne das er es bemerkt hätte. Sein Atem geht nicht schneller, sein Puls ist ruhig, als wäre er nicht zügig gelaufen um dem zu entkommen, was ihn Jahre verfolgt hat.
Ein Schaudern läuft über seinen Rücken und für einen Moment, in welchem von oben ein Schatten auf ihn fällt, hat er das Gefühl der Boden unter seinen Füssen würde wanken, als wäre er auf einem Schiff und nicht auf dem festen Lande.
Wie ein Betrunkener torkelt er zu der nächsten Mauer, stützt sich keuchend daran ab, versucht sich irgendwo festzuklammern, als würde er sonst im Boden versinken.

Ein leichte Wind kommt auf, trägt Nebelfetzteen vor sich her und umstreicht sachte seine Beine, welche noch immer leicht zittern. Seine Mundwinkel zucken leicht, doch innerlich hält ihn etwas ab darüber zu lachen wie er sich gerade benimmt. Irgendetwas scheint ihn daran hindern zu wollen, diesen Moment nicht mit vollem Bewusstein zu erleben und er gibt sich diesem Hindernis hin, ohne weiter darüber nachzudenken.
Doch dann spürt er mit einem Male etwas anderes.. etwas Dringenderes... es ruft still nach ihm, mit unbändiger Kraft und sogleich setzt er sich wieder in Bewegung, folgt diesem Ruf, der ihm beinahe die Luft raubt.
Die Strasse vor seinen Augen verschwimmt wieder, sein Verstand eilt ihm voraus, lässt ihn unvorsichtig werden, doch diese Nacht ist ihm das Glück hold. Kein Dieb oder gar Mörder läuft ihm über den Weg, welcher der Faeyris, welche silberhell am Firmament erstrahlt, ihm
weist. Sie lockt ihn mit hellen Klängen, nein, ein leises Rauschen, welche sein Inneres beinahe zum Bersten bringt.
Er läuft flink durch einige Baumreihen hindurch, kann bereits das schimmern des Mondes auf der schwarzen ebenen Fläche erkennen, das Rauschen der Wellen hören, welche sich am Strand kräuseln... Wasser ist hier, ruft nach ihm, schreit in seiner Seele und er folgt willenlos.
Gebannt durch den wunderschönen Anblick, welcher sich ihm bietet, bleibt er mit verklärtem Blick stehen und plötzlich, unwillentlich, er bemerkt es nicht einmal... läuft eine einzelne Träne über seine weisse Wange hinab, glänzt auf wie ein Diamant, für einen Augenblick alle seine Gefühle in einem stummen Schrei ausdrückend.
Der Sand unter seinen Füssen ist fein und dringt ihm zwischen die Zehen, da er keine Schuhe trägt. Seine Schritte sind deutlich im hellen Licht erkennbar und sie führen geradewegs zum Wasser, wo er erst wieder verharrt. Er kann fühlen wie sich das Wasser in sanften Wellen an seinen Beinen schlägt, über seine Haut hinwegrauscht, ihr all das geben was ihm Niemand sonst geben kann in dieser Zeit, in welcher er bloss Schatten zu sehen vermag. Langsam wandelt er weiter in die Fluten hinein, jeden Zentimeter, welcher er tiefer in dem dunkeln Gewässer versinkt aufs Neue geniessend. Die Sanftheit des Wassers lässt seine Nackenhaare aufstehen, ein Schaudern läuft über seinen Rücken, doch es ist wohlig und warm.
Als er bis zum Bauch im Wasser steht, verharrt er still und regungslos, sich den Bewegungen des Wassers anpassend, auf die Stimme der schwarzen Fläche lauschend, welche zu ihm spricht, in stillem Einklang mit seinem Gefühl. Kurzerhand taucht er einmal unter und sogleich wieder auf, und bleibt dann regungslos stehen wie eine Statue, die eisblauen Augen auf die kleinen Bläschen gerichtet, welche das Wasser beim Auftreten an seinen Körper bildet. Sein langes weissblondes Haar schimmert silbern in Faeyris Angesicht, hängt ihm in Strähnen in sein Gesicht, wie ein Wasserfall über seinen Rücken.
Das dunkle Blau des Elements erinnert ihn vage an etwas, doch er kommt nicht darauf auf was.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thay-Lee am 08. Sept. 2004, 23:49 Uhr
Lee's Schritte haben sie zügig, jedoch ohne Eile durch die Stadt geführt.
Obwohl sie seit Tagen kaum mit jemanden ein Wort gewechselt hat, sehnt sie sich nach Stille und Einsamkeit. Nach Ruhe.
Das Sommerfest hätte sie normalerweise über alle Maßen hinaus erfreut, wäre eine phantstische Abwechselung gewesen und doch fühlt sie sich unheimlich gestört davon und macht einen weiten Bogen um die Feiernden.
Nachdem sie entdeckt hatte, das es in der Nähe der Stadt einen Fluß gibt, wurde ihr bewusst, wie sehr sie das Element Wasser anzieht. Nicht nur gewöhnliches Wasser, Regentropfen oder das Wasser, mit dem sie sich wäscht, sondern die Stille einer weiten, offenen Wasserfläche. Tiefe, dunkle Abgründe, die auf den ersten Blick so warm und weich erscheinen und doch tödlich sein können. Das ist es, was sie fasziniert und wohin sie sich unweigerlich wieder hingezogen fühlt, nachdem sie das das erste Mal gesehen hat. Wie bedauerlich, das sie nicht schwimmen kann.
Es ist Nacht, es ist still, endlich still und ruhig. Jetzt kann Lee nachdenken. Langsam aber sicher muss sie sich dem stellen. Ihr Ankunft in Talyra ist nicht mehr neu genug, als das sie weiterhin in den Tag hineinleben kann. Allmählich muss sie sich darüber klar werden, was als nächstes geschehen soll.
Irgendetwas ist da.
Lee spürt es mehr, als das sie etwas sieht aber sie ist sicher. Ich bin nicht allein!
Sie stockt mitten im Schritt, verharrt, lauscht. Sie versucht, mit Blicken die Dunkelheit zu durchdringen und als sie länger auf das Wasser hinausschaut, erkennt sie, das da jemand steht. Reglos.
Thay-Lee durchfährt ein Schreck. Was um alles in der Welt macht da jemand im Wasser, vollkommen ruhig? Angespannt geht Lee in die Hocke um die Person zu beobachten.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 11. Sept. 2004, 11:29 Uhr
An einer anderen Stelle am Strand


Als Varin den Strand erreicht, atmet er ersteinmal tief die kühle Luft ein, die hier noch leichte Nebelschwaden aufweist, die vom Ildorel herüberziehen. Einige Möwen kreischen und streiten ich um einen toten Fisch, was ihn belustigt grinsen lässt. Er lässt dem Pferd die Zügel und reitet langsam ein Stück den Strand entlang, bis das Pferd stehen bleibt und Varin langsam aus dem Sattel gleitet. Der Strand ist leer und ausser den Möwen und einigen anderen Vögeln ist nichts zu sehen. Varin macht das Pferd an einem alten Baumstamm fest, der angeschwemmt wurde und entledigt sich seiner Kleidung. Die Wunde am Arm schmerzt, als er die Leinenstreifen löst, und Umhang und Hemd auszieht. Vorsichtig betrachtet er sich die Wunde, sie ist nicht tief, dafür aber lang, aber ein Kratzer ist es auch nicht, ausserdem nässt sie, da der Stoff zu lange an ihr gerieben hat. Ich hoffe bloss, das sich das nicht entzündet, und ich wegen so einem Kratzer Schwierigkeiten bekomme.

Doch dann denkt er nicht weiter darüber nach, rasch zieht er Hose und Unterwäsche aus und läuft die wenigen Schritte hinunter zum Wasser und lässt sich trotz seiner Müdigkeit elegant ins Wasser gleiten. Das Wasser ist erfrischend kalt und lässt ihn für kurze Zeit seine Müdigkeit vergessen. Mit durchaus kräftigen Zügen schwimmt Varin ein Stück in den Idorel hinein, dreht sich dann um und betrachtet sich Talyra, während er sich von den sanften Wellen treiben lässt. Varin liebt diese Stadt, sie ist sein Zu Hause und er liebt auch den Dienst bei den Blaumänteln, auch wenn manche Tage so wie der Gestrige aussehen, und er nichts von den Feierlichkeiten gehabt hat. Er lässt sich noch eine Weile im Wasser treiben, ehe er mit kräftigen Zügen zurück schwimmt, die Wunde am Arm schmerzt zwar dabei, aber das stört ihn nicht, das Wasser kühlt seine anderen Wunden und Kratzer und auch die blauen Flecken, die er unweigerlich abbekommen hat.

Als er wieder Sand unter seinen Füssen spürt, richtet er sich auf und schüttelt sich das Wasser aus dem Haar, das in kleinen Tropfen, die regenbogenfarben in der Sonne glitzern und rund um ihn herum flirren. Er geht hinüber zu seinen Sachen und setzt sich ersteinmal so wie die Götter ihn geschaffen haben in den Sand und lässt sich von dem leichten Wind die Haut trocknen. Als seine Haut trocken ist und nur noch seine Haare wirr und feucht von seinem Kopf abstehen, zieht er seine frische Hose an, die er mitgenommen hat und verstaut die dreckige Kleidung in den Satteltaschen. Nur mit der Hose bekleidet, legt er sich in den Sand, den gesunden Arm in seinen Nacken gelegt und betrachtet sich die Schleierwolken, die über den ansonsten blauen Himmel ziehen und sich im Laufe des Tages sicher auflösen würden. Varin merkt gar nicht, wie ihm die Augen zufallen und er in einen tiefen erschöpften Schlaf hinüber gleitet.


Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 12:35 Uhr
Nachdem Amrún den Morgen über gearbeitet hat, hat sie sich entschieden, ihren Mittag am Ildorel zu geniessen. So hat sie sich auf dem Marktplatz etwas Brot und Trockenfleisch gekauft und bei einem Weinhändler noch eine Flasche Sommerwein erstanden. Mit dem Korb am Arm geht sie langsam über den Strand, bis sie eine Stelle findet, wo keine Leute zu sein scheinen. Trotz des feinen Nebels, der vom Ildorel herüberzieht, hat sie Lust auf ein Bad, bevor der Herbst endgültig über Talyra hereinbricht und solche Dinge unmöglich macht.

Da sie sowieso nur ein Leinenkleid trägt, legt sie dieses vorsichtig in den Sand direkt am Wasser und geht langsam in den kühlen See, bis das Wasser tief genug ist um zu schwimmen. Eine Weile geniesst die Halbelbe einfach das kühle Gefühl an ihrem Körper, bis ihr doch zu kalt wird und der Herbst sie aus den Fluten zwingt. Zitternd zieht sie sich ihr blaues Leinenkleid über und geht etwas vom Wasser weg, um zu essen. Ihre Haare hängen nass über das Kleid und färben die nassen Stellen dunkler.

Als sie sich gerade hinsetzen will, sieht sie in etwas Entfernung eine Gestalt im Sand liegen. Zuerst will sie diese einfach ignorieren doch dann strengt sie ihre Augen an und als ihr klar wird, wer dort nur mit seiner Hose bekleidet im Sand liegt, zieht sie überrascht die Augenbraue nach oben. Langsamen Schrittes, um keine Geräusche zu machen, geht sie auf den Mann zu und lediglich das leise Knirschen des Sandes ist zu hören, als sie neben ihm stehen bleibt. Sie sieht ihn einen Moment nur an und ein Lächeln ziert ihr Gesicht, doch da entdeckt sie eine Wunde an seinem Arm. Ihr Lächeln verschwindet und sie fragt sich, woher er die wohl haben könnte.

Als sie sich etwas nach vorne beugt, um die Wunde genauer sehen zu können - allerdings steht sie noch immer auf ihren Füssen - fallen ein paar Tropfen des kühlen Wassers aus ihrem Haar auf seinen Oberkörper, was Amrún dazu veranlasst zusammenzuzucken und etwas schuldbewusst das Gesicht zu verziehen. Allerdings kann die Schuld ihr Lächeln nicht überdecken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 12. Sept. 2004, 13:09 Uhr
Varin träumt, und es ist ein schöner Traum. Ein Traum wo er im Pfirsich ist, ein nettes Mädchen im Arm hat und Dancy ihm ein wissendes Grinsen zuwirft, er fühlt sich gut und hat keine Schmerzen, und die Frau in seinem Arm fühlt sich weich und gut an. Ein breites Grinsen steht ihm auf dem Gesicht....doch plötzlich macht die Frau in seinem Arm eine unbedachte Bewegung und wirft den Humpen Bier vor Varin um und das Bier ergiesst sich über seinen Bauch und dieses Gefühl ist so real, das er erschrocken die augen aufreisst und geradewegs in ein paar wunderbare blaue Augen sieht und er glaubt immer noch zu träumen. Aber der Schmerz in seinem Arm, beim unbewussten aufrichten aus dem Schlaf, verrät ihm, das ser keineswegs mehr träumt, sondern die Frau vor ihm durchaus real ist. Nachdem er die Augen noch einmal geschlossen und wieder geöffnet hat, erkennt er auch wer dort vor ihm steht. "Amrun? ....Ähm...oh... ich muss wohl eingeschlafen sein." Seine Stimme hört sich seltsam an und auch seine Lippen fühlen sich an, als würde etwas ganz und gar nicht stimmen.

Nur langsam und zäh wie Honig kämpft sich Varin aus seinem Halbschlaf heraus, er hat zwar geschlafen aber nachdem er einen Tag und eine Nacht wach gewesen ist und nach allem was passiert ist -was ihm so ganz langsam wiederzu Bewusstsein kommt - hat er noch längst nicht genug geschlafen. Sein Kopf wird klarer als er einmal tief Luft holt, und als ihm auch das Schmerzen bereitet, sieht er an sich herunter,  und sieht ersteinmal die blauen Flecken auf seinen Rippen , und dann bemerkter, dass er nur mit seiner Hose bekleidet ist. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, was seine Lippe sofort mit einem stechenden Schmerz quittiert. Na wunderbar, ich sehe sicherlich aus, wie ein Vagabund, ein geprügelter Vagabund, und dann steht auch noch Amrun vor mir. Aber was solls, auf jeden Fall eine nette Abwechslung nach dem letzten Tag und eine Entschädigung für das verpasste Sommerfest. Varin bemerkt den Korb, den Amrun bei sich trägt, und irgendetwas riecht verdammt gut daraus und sein Magen beginnt laut zu knurren, als wolle er ihn daran erinnern, dass auch er seit über einem Tag nichts mehr vernünftiges zu Essen bekommen hat. Varin lacht kurz auf und blickt Amrun an.

"Entschuldigt bitte oder waren wir schon beim du, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, mein Kopf fühlt sich an, als hätte ein Schmied ihn als Amboss benutzt aber da riecht etwas recht verführerisch aus eurem Korb." Er grinst die Halbelbe an, und seine Lippe fühlt sich dabei an, als hätte jemand eine Schweinsblase darin aufgepustet. "Was macht ihr so alleine am Strand hier, ein einsames Picknick?"

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 13:31 Uhr
>"Amrun? ....Ähm...oh... ich muss wohl eingeschlafen sein."< Die Halbelbe kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, auch wenn Varins Stimme sich in ihren Ohren sehr seltsam anhört und er scheinbar Schmerzen hat. Amrún folgt seinem Blick nach unten und ihre Augen wandern über seinen nackten Oberkörper, welcher ziemlich geschunden aussieht. Ihr Grinsen erstirbt und wird durch ein Lächeln abgelöst, wobei sie weiter nichts sagt sondern erst einmal darauf wartet, dass der Mann vor ihr richtig aufwacht.

Als er den Inhalt ihres Korbes anspricht, gleitet ihr Blick einen Moment genau dahin, bevor sie sich neben ihn kniet und ihn einen Moment nur mit schräg gelegtem Kopf betrachtet. Allerdings beschränkt sie sich diesmal auf sein Gesicht und stellt gleichzeitig den Korb in den Sand. >"Was macht ihr so alleine am Strand hier, ein einsames Picknick?"< Amrún muss einen Moment über die Frage nachdenken, wobei ihr Blick auf seinem Gesicht ruhen bleibt und auch ihr Lächeln nicht verschwindet. "Ja, ich glaube, das hätte es werden sollen. Ein stilles, ruhiges Picknick am Strand, ungestört und somit genau richtig zum Nachdenken."

Auch wenn ihre Worte so klingen, als hätte sie die Zeit lieber allein verbracht, zeigt ihr Grinsen - welches erneut auftaucht, als ihr Blick nur einen Augenblick über seinen Oberkörper wandert - dass dies nicht der Fall ist.  "Aber es würde mich sehr freuen, meine Mittagspause mit Varin von der Stadtgarde zu teilen." Gespielt nickt sie schief mit dem Kopf, wie man es tut, wenn man jemandem von hohem Geschlecht grüsst und ihre Augenbraue wandert erheitert nach oben. "Ich habe nur Brot und Trockenfleisch gekauft, wenn Dir das reicht? Und eine Flasche Sommerwein, wenn Du möchtest."

Ohne auf eine Antwort zu warten, nimmt sie das Tuch von dem Korb runter und legt es in den Sand, um das Brot und zwei Becher darauf zu stellen. Sie setzt sich schräg neben Varin und versucht erfolglos, die Flasche zu öffnen, weshalb sie diese ihm entgegenstreckt. "Was ist mit Dir passiert? Ich meine... woher die ganzen Verletzungen? Sieht ja schrecklich aus." Als sie merkt, dass das wohl kaum ein Kompliment war, grinst sie ihn allerdings nur frech an und packt nun auch das Trockenfleisch noch auf die Decke.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 12. Sept. 2004, 14:02 Uhr
Varin entgeht der Blick Amruns auf seinen Oberkörper nicht und für einen Moment verflucht er diesen verdammten Südländer dafür und auch die Schellentänzerin, das er mehr blaugrün ist, als alles andere. Doch dann überlegt er, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass er ein paar blaue Flecken hat und vielleicht würde Amrun sich ja gerne darum kümmern, zumindest glaubt er, dass aus ihrem Grinsen heraus zu lesen. Und auch wenn ihm sein Grinsen erneut weh tut, erscheint es wieder auf seinem Gesicht.

>Ich habe nur Brot und Trockenfleisch gekauft, wenn Dir das reicht? Und eine Flasche Sommerwein, wenn Du möchtest< Wir waren also doch schon beim Du "Ich glaube meinem Magen wäre sogar ein Kanten trockenes Brot recht, damit er endlich Ruhe gibt und selbstverständlich leiste ich dir gerne Gesellschaft, falls du nicht doch lieber alleine sein möchtest." Aber Amrun hat schon die kleine Decke von dem Korb genommen und sie im Sand ausgebreitet und zwei Becher darauf gestellt. Wieso zwei Becher, wenn sie alleine essen wollte, oder hat sie jemand erwartet? Amrun reicht ihm die Flasche Wein, die sie selber nicht aufbekommt und auch Varin bereitet es einige Mühe die Flasche zu entkorken, da bei jeder Anspannung seines linken Armes der Schnitt schmerzt. Aber schliesslich schafft er es doch und stellt die geöffnet Flasche Wein zu dem Brot und dem Trockenfleisch das mittlerweile auch auf der Decke seinen Platz gefunden hat.

"Soso, du wolltest alleine Mittag machen, hast aber zwei Becher in deinem Korb, oder wartet irgendwo in den Büschen versteckt doch jemand auf dich?" Ein belustigtes Funkeln liegt in seinen Augen und ein schelmisches Lächeln entblösst seine Zähne. "Du musst nicht mit mir essen, nur aus Mitleid weil mein Magen so geknurrt hat und ich will dich sicher nicht von irgendeinem Rendesvouz abhalten, dass du vieleicht hast. " Der Blick in ihr Gesicht, hätte ihn fast zum Lachen gebracht, aber das hätte seine Lippe wohl nicht mitgemacht und so hält er es zurück und wartet drauf, dass Amrun den Wein einschenkt, denn Durst hat er auch und den reichlich, seine Kehle scheint so staubtrocken zu sein, wie eine Strasse nach drei Monden Sonne.

Auf ihre Frage, was mit ihm geschehen sei, antwortet er ausweichend, da er einer Halbelbe mit Sicherheit nichts von einem Blutelbenmischling erzählen würde, und er ausserdem weiss, dass er es überhaupt nicht erwähnen darf. "Ein Auftrag des Lord Commanders war ein wenig schwieriger als ich und meine Männer es erwartet hatten . aber es ist nicht besonders schlimm, nur reden werde ich wohl nicht viel, weil sich meine Lippe anfühlt als hätte ich einen Ballon dort drinnen. Ich werde also keine gute Gesellschaft sein , es sei denn du hättest was anderes vor als reden, Amrun en Elin" Die letzten Worte schluckt er gerade noch so hinunter, aber das Funkeln in seinen Augen und sein Lächeln, das er nicht zruückhalten kann, sagen das Gleiche.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 14:43 Uhr
>"Soso, du wolltest alleine Mittag machen, hast aber zwei Becher in deinem Korb, oder wartet irgendwo in den Büschen versteckt doch jemand auf dich?"< Amrún zieht auf diese Bemerkung lediglich die Augenbraue hoch und zuckt mit den Schultern, was zu sagen scheint, dass man so etwas wohl nie wissen kann. Scheinbar will sie ihm nicht sagen, warum sie zwei Becher bei sich hat. Wozu auch? Soll er doch denken, was er will. Ihre Gedanken amüsieren sie und mit der rechten Hand greift sie nach der Weinflasche, um einzuschenken. Es wird deutlich, dass sie mit dieser Hand etwas ungeschickt ist, denn etwas von dem süsslichen Getränk landet auf der Decke und Amrún seufzt leise.

Ein Blick auf ihre noch immer in Leinen eingewickelte linke Haupthand lässt sie grinsen und die Erinnerung an den Morgen dieses Tages noch mehr. "Wie's scheint, habe ich mir die richtige Gesellschaft ausgesucht für heute Mittag, wir scheinen beide etwas gelitten zu haben." Sie streckt Varin den Becher entgegen und lässt ihren dabei noch stehen, während ihr Blick erneut über seinen Oberkörper wandert um auf der Wunde an seinem Arm Halt zu machen. Die Geschichte, wie er zu den Verletzungen kommt, hört sie zwar doch entscheidet sie, dass es besser ist nicht nachzufragen.

>"nur reden werde ich wohl nicht viel, weil sich meine Lippe anfühlt als hätte ich einen Ballon dort drinnen. Ich werde also keine gute Gesellschaft sein"< Die Halbelbe blickt Varin in die Augen und ihr Lächeln zeigt deutlich, dass sie ihn für eine mehr als gute Gesellschaft hält, selbst wenn er nicht viel sprechen sollte. "Ich habe heute morgen eine Salbe von der Heilerin bekommen. Soll ich mich um Deine Wunde am Arm kümmern?" Ihr Gesicht zeigt zwar nicht gerade Sorge, doch sieht man deutlich, dass sie ihr Angebot ernst meint. Das Funkeln in seinen Augen entgeht ihr genausowenig wie sein vielsagendes Lächeln, was sie erneut zu einem Grinsen veranlasst. Ein ebenso vielsagendes Zucken mit den Augenbrauen - gepaart mit einem Lächeln - dürfte dem Mann vor ihr klar machen, was sie von dem, was sie in seinen Augen liest, hält.

Aber Du hast ja Angst, Varin von der Stadtgarde. Ich bin zu alt für Dich und aus zu gutem Hause. Fast hätte sie nicht widerstehen können, die Worte laut auszusprechen, doch kann sie sich gerade noch zusammenreissen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 12. Sept. 2004, 21:30 Uhr
>Wie's scheint, habe ich mir die richtige Gesellschaft ausgesucht für heute Mittag, wir scheinen beide etwas gelitten zu haben.< Erst jetzt bemerkt Varin, dass ihre linke Hand verbunden ist und da sie sich mit der Rechten sehr ungeschickt anstellt, zieht er den Schluss, dass sie Linkshänderin sein dürfte. "Was hast du gemacht, dass deine Hand verbunden ist, sieht aus als wäre es nicht nur ein kleiner Kratzer?" Während er die Frage gestellt hat, reicht sie ihm den Becher Wein und er nimmt einen tiefen Zug. Der Wein rinnt weich und warm seine Kehle herunter und breitet sich dann wohlig in seinem Magen aus und hinterlässt einen fruchtig, leichten Geschmack auf der Zunge. Als er wieder zu Amrun sieht, sieht er wie sie ihn wieder mustert, was ihm nicht unangenehm ist.> Ich habe heute morgen eine Salbe von der Heilerin bekommen. Soll ich mich um Deine Wunde am Arm kümmern?<

"Hmmm, wenn es dir nichts ausmacht und du etwas Ahnung davon hast, gerne. Ich habe sie nicht direkt verbinden können und der Stoff hat an der Wunde gescheuert, es sieht wahrscheinlich schlimmer aus als es in Wirklichkeit ist." Varin betrachtet sich den Schnitt selber noch einmal, ein wenig Sand klebt an der Wunde, aber sie nässt nicht mehr, allerdings ist der Schnitt doch recht lang und zieht sich fast quer über seinen Oberarm. Vorsichtig wischt er etwas von dem Sand weg, aber alles lässt sich nicht entfernen, da der Sand sich mit der nässenden und nun getrockneten Flüssigkeit verbunden hat. Du bist ein Trottel, du hättest die Wunde besser sofort wieder verbinden sollen als sie vom Wasser sauber war, jetzt werden die Sandkörnern wohl drin bleiben müssen..

Varin blickt wieder auf und in direkt in die leuchtenden Augen der Halbelbin. Bei den Göttern, wenn ich nicht wüsste und sie mir es selbst gesagt hätte, dass sie schon fünfzig Sommer gesehen hat, dann würde ich sagen, sie hat gerade mal zwanzig gesehen, wenn überhaupt. Sein Blick wandert über die fein geschwungene Nase und hin zu ihrem Mund, der besonders aus dem fast blassen Gesicht der Halbelbin hervorsticht. Verdammt hübsch, bei den Göttern, sie hat viel von dem elbischen Erbe abbekommen. Er sucht wieder ihre Augen, die nun wieder über seinen Oberkörper wandern. "Ähm ,die Wunde ist hier," mit der Hand weisst er auf die Stelle am Oberarm und ein neckendes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht," auf der rechten Seite wirst du sie nicht finden, da ist ausser ein paar blauen Flecken nichts."

Er sieht wieder in sein Gesicht und er fragt sich warum damals unter der Trauerweide nicht mehr gewesen ist als ein nettes Gespräch. Aber da geisterte Shyada noch ständig in seinem Kopf herum und er hatte Ausflüchte gesucht, die ihn sonst nicht im geringsten gestört hätten. Aber diesen Zustand könnte man ändern, nicht hier am Strand zur Mittagszeit, aber da würde sich auch eine Lösung finden lassen. Seit Shyada nicht mehr in der Stadt ist, hatte Varin Frauen wenig Beachtung geschenkt und er fragt sich warum, wenn er eine solch hübsches Wesen vor sich sieht. Na mal sehen was der Tag noch alles bringt. Ein leichtes Strahlen schleicht sich in seine Augen und er betrachtet sich die Halbelbin vor ihm noch einmal genau.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 21:56 Uhr
>"Was hast du gemacht, dass deine Hand verbunden ist, sieht aus als wäre es nicht nur ein kleiner Kratzer?"< Amrún zuckt mit den Schultern und nimmt selbst einen Schluck des fruchtigen Sommerweines und da sie normalerweise keinen Alkohol trinkt, fühlt sie ein leichtes Brennen in der Kehle, welches ihr im Moment allerdings nicht unangenehm ist. "Einer Muschel hat meine Hand wohl zu gut gefallen." meint sie mit einem Grinsen, wobei sie die Hand kurz hochhält und dann lediglich den Kopf schüttelt. Als er sie darauf hinweist, dass ihre Augen deutlich den falschen Körperteil mustern, erreicht eine leichte Röte ihr Gesicht, doch grinst sie ihn trotzdem frech an und geht zur andern Seite um sich die Wunde erst einmal anzusehen. Sand hat sich darin gesammelt und selbst wenn sie nicht allzuviel davon versteht und ihr Wissen nur aus Büchern zusammengetragen hat, weiss sie, dass der Sand da weg muss. "Moment." sagt sie leise und schenkt ihm noch ein Lächeln, bevor sie erneut aufsteht und ihren Becher mit Wein in einem Zug leert. Dieses mal ist das Brennen stärker durch die erhöhte Menge und sie muss ein paarmal schlucken, um den Speichel in ihrem Mund in den Griff zu bekommen.

Kurz verzieht sich ihr Gesicht etwas und sie hebt die linke Hand als Zeichen, dass er warten soll, als sie auch schon auf dem Weg zum Ildorel ist. Sie füllt ihren Becher mit Wasser und kehrt zurück, um sich erneut neben seinen verletzten Arm zu knien. Ohne Vorwarnung giesst sie erst etwas von dem Wasser über die Wunde, doch merkt sie, dass sie den Sand so nicht herausbekommt. Amrún reisst ohne zu überlegen ein Stück von ihrem Rocksaum weg und benetzt den Stoff, während sie Varin lächelnd ansieht. "Ich glaube, das wird weh tun."

Vorsichtig versucht sie, mit dem nassen Stoff den Sand aus der Wunde zu bekommen, doch kann sie ihn nicht rückstandslos entfernen, da sie nicht in der Wunde wühlen will. Aus ihrer Tasche holt sie die Salbe, die sie am Morgen von der Heilerin bekommen hat und trägt diese sanft auf, bevor sie das Stück Stoff auswringt und damit seinen Arm verbindet.

Erst als sie alles erledigt hat, wandert ihr Blick an seinem Arm hoch bis zu seinem Gesicht, wo sie seine Augen sucht und einen Moment dort hängen bleibt. Ein leichtes Glitzern befindet sich darin und sie fragt sich, was wohl hinter dem wunderschönen Blau vor sich gehen mag, doch kann sie es sich eigentlich schon fast denken. Erneut wandert ihr Blick weiter nach unten und über die blauen Flecken, wobei sich ihre Augenbraue nach oben zieht. "Möchtest Du da auch noch?" Ihre Finger wandern zu seinen Lippen, welche sichtlich aufgesprungen sind, doch sie zieht sie zurück, kurz bevor ihre Fingerspitzen diese berühren würden. "Und für Deine Lippen sollten wir wohl auch was tun." Beim letzten Satz geht erneut ein Grinsen über ihr Gesicht, doch dieses Mal ohne dass sie ihn ansehen würde, vielmehr schlägt sie die Augen einen Moment zum Boden, um dann doch wieder seinen Blick zu suchen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 12. Sept. 2004, 23:13 Uhr
Es brennt als Amrun versucht die Wunde vom Sand zu befreien und er atmet einmal heftiger ein und aus, als normalerweise, aber dann hört sie auf und streicht vorsichtig die Salbe auf die Wunde. Ihre Finger sind kühl von dem Wasser und fühlen sich gut an auf der unverletzten Haut, doch sie zieht ihre Finger wieder weg, verbindet die Wunde und deutet dann auf seine blauen Flecken.>Möchtest Du da auch noch?< Ein breites Grinsen erscheint auf Varins Gesicht und das Glitzern in seinen Augen wird noch etwas stärker. >Und für Deine Lippen sollten wir wohl auch was tun< Da wüsste ich was und ein mehr als nur anzügliches Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, aber er spricht nichts von seinen Gedanken aus, ihm gefällt das Spiel, das Amrun gerade beginnt und so antwortet er nur mit leiser Stimme. "Gerne , wenn es dir nichts ausmacht."

Er greift nach seinem Becher Wein trinkt noch einen Schluck und stützt sich dann mit den Unterarmen in den Sand, damit Amrun besser an die blauen Flecken heran kann. Mittlerweile ist es ihm überhaupt nicht mehr unangenehm nur mit der Hose bekleidet zu sein und er beobachtet ihr Gesicht, während sie die Finger erneut in den Tiegel mit der Salbe steckt. Als sie seine Haut berührt, kann er und will es nicht vermeiden, dass sich eine leichte Gänshaut bildet, dort wo gerade ihr Finger ist, aber auch das stört ihn weniger. Es ist sogar überaus angenehm. Er schliesst die Augen für einen Moment öffnet sie dann aber wieder und blickt in den Blauen Himmel über ihm, auf dem nur vereinzelte kleine Wolken im seichten Wind dahin treiben, wie Schiffe in einem endlosen Meer.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 23:30 Uhr
>"Gerne , wenn es dir nichts ausmacht."< Varins Grinsen zeigt dieses Mal deutlich, was für Gedanken er hegt und Amrún grinst ihn ihrerseits an, bevor sie darauf wartet, dass er sich auf die Ellenbogen stützt, damit sie an seine blauen Flecken rankommt. Langsam nimmt sie erneut etwas von Kittys Salbe auf ihre Finger, welche sie schliesslich sanft auf einen seiner blauen Flecken gibt und die Salbe mit vier Fingern langsam verteilt. Als sie seine Gänsehaut bemerkt, nimmt sie ihre Finger von ihm und blickt ihn an. "Ist Dir kalt?"

Ihr Lächeln zeigt überdeutlich, dass sie sehr wohl weiss, das dies nicht der Fall ist und ohne weiterzufragen, fährt sie fort damit, seine Flecken zu behandeln. Sanft und ohne jeglichen Druck fahren ihre Finger über seinen Oberkörper, wobei sie schon fast Probleme hat, sich auf die geschundene Haut zu beschränken. Doch sie schafft es und als sie auch die kleinste und letzte Blessur behandelt hat, kniet sie sich wieder gerade neben ihn und blickt ihn an. "Brauchst Du sonst noch irgendwo meine Hilfe?"

Erneut erhellt ein breites Grinsen ihr Gesicht und ihre Augen leuchten regelrecht bei ihren Worten. Sie sieht auf ihre Finger und bemerkt, dass noch etwas von der Salbe daran klebt, woraufhin sich ihre Finger erneut seinen aufgesprungenen Lippen nähern. Mit der Sanftheit eines Luftzuges fährt sie mit Zeige- und Mittelfinger über die Sprünge und während sie ihn mit schräg gelegtem Kopf mustert, bleibt sogar etwas von der Salbe da hängen, wo sie sollte. Langsam zieht sie ihre Hand wieder ein kleines Stück weg, wo sie in der Luft hängen bleibt, während Amrún ihn fragend ansieht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 12. Sept. 2004, 23:47 Uhr
>Ist Dir kalt?< Varin richtet seinen Blick erstaunt auf Amrun, von einer Frau die fünfzig Sommer alt ist, hatte er erwartet sie wüsste, was seine Gänsehaut zu bedeuten hat, aber als er dann in ihr Gesicht blickt und ihr Grinsen sieht, weiss er was ihre Worte sollten und er antwortet nicht auf sie. Vielmehr schliesst er erneut die Augen und lässt Amrun weiter seine blauen Flecken versorgen. Ihre Finger gehen sanft vor und auch wenn es ab und zu schmerzt ist es nicht unangenehm. Irgendwann zieht sie ihre Finger wieder zurück und er öffnet die Augen.

>Brauchst Du sonst noch irgendwo meine Hilfe?< ja die könnte ich gebrauchen, aber nicht hier und jetzt, dafür ist dieser Ort nicht geeignet er kann sich ein leises Lachen nicht verkneifen, doch ehe er etwas sagen kann, berührt sie sanft mit ihren Fingern seine Lippen, kaum das er es spüren kann und zieht sie auch recht schnell wieder weg, aber ohne das sie ihre Hand fallen lässt. Er richtet sich leicht auf und stützt sich auf seinen verletzten Arm, was dieser mit einem stechenden Schmerz quittiert, den Varin aber ignoriert. Varin greift nach ihrer Hand und hält sie sanft fest. " Also hier tut es immer noch weh." Vorsichtig führt er ihre Hand an seine Lippen und blickt ihr in die Augen." Allerdings weiss ich nicht ob die Salbe die Schmerzen wirklich lindern wird."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 12. Sept. 2004, 23:59 Uhr
Sein leises Lachen führt Amrún auf Varins Gedanken zurück und käme nicht einmal einen Augenblick darauf, dieses mit ihren Worten in Verbindung zu bringen. Als er ihre Finger erneut an seine Lippen führt und ihr sagt, dass diese noch immer schmerzen, schliesst sie einen Moment ihre Augen um seinem Blick nicht standhalten zu müssen und fährt erneut sanft darüber, wobei sie die Sprünge dieses Mal bewusster wahr nimmt.

>" Allerdings weiss ich nicht ob die Salbe die Schmerzen wirklich lindern wird."< Mit einem schiefen Grinsen zieht die Halbelbe ihre Hand zurück und zieht die Augenbraue hoch, während sie sein Gesicht mustert. Einen Moment überlegt sie, ob sie wirklich tun sollte, wonach ihr gerade ist und entscheidet für sich, dass dies sicher niemandem schaden kann. Langsam beugt sie sich etwas vor und während sich ihr Gesicht seinem nähert, fixiert sie mit ihren Augen die seinen.

Sanft und leicht wie eine Sommerblüte legt sie ihre Lippen auf die seinen, bevor sie seine Unterlippe leicht zwischen ihre Lippen nimmt, um gleich danach von ihm wieder abzulassen. Es ist nicht mal ein richtiger Kuss, eher eine Liebkosung, welche auch nur sehr kurz währt, und Amrún blickt Varin tief in die Augen, während ihr Gesicht nur eine Handbreit von seinem entfernt ist. "Meinst Du, das würde gegen die Schmerzen helfen?" Vielsagend zucken ihre Augenbraue bei ihren Worten und ein zuckersüsses Lächeln umspielt die Lippen, welche gerade noch seine berührt haben.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 13. Sept. 2004, 09:23 Uhr
Ihre Augen leuchten eisblau, als sie mit ihnen seinen Blick einfängt, der gerade über ihren Körper wandert. Sie hält ihn fest und er versucht herauszufinden was in ihrem Kopf vorgeht, doch die Augen verraten nichts. Dann neigt sie aber ihren Kopf und kommt seinem Gesicht immer näher. Wie ein leichter Flügelschlag berühren ihre Lippen seine und er will schon die Augen schliessen um sich einem langen Kuss hinzugeben, aber er wird enttäuscht, denn kaum hat sie seine Lippen berührt, zieht sie sich schon wieder zurück. Ihr Gesicht verharrt nur wenig entfernt von seinem. Ihr Atem streicht wie eine sanfte Brise über sein Gesicht und riecht angenehm nach dem fruchtigen Sommerwein.

>Meinst Du, das würde gegen die Schmerzen helfen?< Er blickt ihr weiter tief in die Augen und fährt mit seiner Zunge langsam über seine Lippen, sie schmecken nach der Salbe aber auch süss und fruchtig nach dem Wein. "Hmmm, vielleicht,.... aber um das sagen zu können, war es viel zu kurz." Mit seiner rechten Hand streicht Varin sacht ihren Oberarm hinauf und lässt dann seine Hand in ihren Nacken gleiten. Mit sanftem Druck zieht er ihr Gesicht näher an seins heran und findet schiesslich ihre Lippen, zuerst vorsichtig und behutsam, dann immer fordernder und nicht mehr darauf achtend, dass seine Lippe schmerzt. Ihr Atem vermischt sich mit seinem und Varin merkt, wie sein linker Arm, mit der Wunde leicht zu zittern anfängt, weil er nun nicht mehr nur sein Gewicht, sondern einen Teil des Gewichtes von Amrun auch zu tragen hat. Langsam lässt er seinen Oberkörper in den Sand sinken und zieht sie mit sich hinunter, ohne auch nur einen Moment die Berührung ihrer Lippen zu unterbrechen. Er hat keine Ahnung wie lange dieser Kuss dauert. Und für ihn könnte er noch länger dauern. Er ist schier ausgehungert danach, das letzte Mal als er mit einer Frau zusammenlag, war es mit Shyada, und das ist schon mindestens einen Mond her und so lange hatte Varin in seinem ganzen Leben noch nicht auf die angenehmste Sache der Welt verzichtet, seitdem er wusste, was man mit Mädchen so alles erleben kann. Die Gedanken an Shyada vertreibt er schnell wieder aus seinem Kopf, das hatte jetzt und hier keinen Platz, und warum sollte er sich überhaupt darüber Gedanken machen, sie war schliesslich gegangen und wollte nichts von ihm, also warum sollte er in irgendeiner Weise Rücksicht nehmen.

Irgendwann beendet Amrun den Kuss und Varins Lippe fühlt sich taub an und der Schmerz ist verschwunden, er öffnet seine Augen und blickt ihr ins Gesicht, ein Schmunzeln lässt seine Augen erstrahlen. "Das war schon viel besser, ich habe kaum noch Schmerzen." Er bleibt im Sand liegen und lässt seine rechte Hand von ihrem Nacken aus langsam den Rücken hinunter wandern. Er hat noch überhaupt keine Ahnung was nun folgen würde, als sein Magen zu knurren beginnt, da er immer noch nichts gegessen hatte, er lacht kurz auf, bleibt aber liegen." Wie mir scheint, hat der Kuss meinen Hunger nicht gestillt."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 13. Sept. 2004, 10:07 Uhr
>"Hmmm, vielleicht,.... aber um das sagen zu können, war es viel zu kurz."< Das Grinsen, das ob seiner Worte auf ihrem Gesicht liegt, erstirbt zu einem Lächeln, als seine Hand sanft über ihren Arm wandert und dort eine angenehme Gänsehaut hinterlässt. Einen Moment wandern ihre Gedanken zu dem Abend des Sommerfestes, doch dann ist sie auch mit den Gedanken schon wieder am Strand bei Varin mit den schönen, blauen Augen, in welche sie gerade blickt. Seine Hand bleibt in ihrem Nacken liegen, was eine Gänsehaut über ihren ganzen Rücken heraufbeschwört und als er sie mit sanftem Druck an sich zieht, ist keinerlei Gegenwehr von ihr zu spüren.

Sein Kuss schmeckt nach mehr und die kleinen Risse fühlen sich seltsam und gut zugleich an. Amrún schliesst geniessend ihre Augen, während er sie mit sich nach unten zieht, ohne die Liebkosung auch nur einen Moment zu unterbrechen. Scheinbar ewig und doch zu kurz währt die fordernde Berührung, als Amrún diese beendet, lediglich um ihm in die Augen zu sehen. >"Das war schon viel besser, ich habe kaum noch Schmerzen."< Die Halbelbe kann sich bei seinen Worten ein breites Grinsen nicht verkneifen, hat sie doch nichts anderes erwartet als genau diese Worte.

Varins Hand wandert langsam über ihren Rücken und ausser seiner zarten Berührung kann sie den feinen Leinenstoff ihres Kleides fühlen, welcher sich an ihre erneut entstehende Gänsehaut schmiegt. Als sein Magen sich zu Wort meldet, entfährt Amrún ein leises Kichern und sie fährt mit ihrem rechten Zeigefinger langsam von seinem Halsansatz bis zu seinem Bauch, wo sie die Hand leicht ruhen lässt. "Vielleicht sollten wir mal das tun, was wir vor hatten." Die Zweideutigkeit ihrer Worte ist nicht zu überhören, doch rollt sie sich über seinen Körper hinweg, wobei sie sich mit Händen und Beinen abstützt, um ihm nicht weh zu tun.

Auf der andern Seite angekommen setzt sie sich wieder hin und trinkt erneut etwas von dem köstlichen Wein, während sie ihm nachschenkt und ihm das Essen mit einer Handbewegung anbietet. "Bitte... ich habe irgendwie keinen Hunger mehr. Bedien Dich." Erneut geht ein Grinsen über ihr Gesicht, welches ihre Lachfältchen um die Augen herum zur Geltung bringt - das einzige Zeichen dafür, dass sie älter ist, als sie scheint, auch wenn man noch immer nicht auf fünfzig Sommer kommen dürfte.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Varin am 13. Sept. 2004, 11:15 Uhr
Amruns Finger hinterlässt eine angenehm kribbelnde Spur, als er von Varins Hals über seine Brust zu seinem Bauch wandert, und er hätte bei Weitem nichts dagegen gehabt, wenn der Finger noch weiter gewandert wäre. Aber Amrun lässt ihre Hand leicht auch seinem Bauch liegen und eine wohlige Wärme breitet sich von dort aus. Ihr Kichern hat er mit einem breiten Lächeln quittiert. >Vielleicht sollten wir mal das tun, was wir vor hatten.< Was hatten wir denn vor Amrun? Ein breites Grinsen ziert sein Gesicht und in Varins Augen funkelt es, er hat die Zweideutigkeit ihrer Worte durchaus verstanden. Als sie dann über ihn hinweg zur Decke will, hätte er sie fast wieder in seine Arme gezogen, denn danach steht ihm eigentlich mehr der Sinn, als danach jetzt etwas zu essen. Aber sein Magen knurrt erneut und er verdreht belustigt die Augen und gibt sich für den Moment geschlagen.

Er setzt sich wieder aufrecht hin und nimmt den, erneut gefüllten, Becher von Amrun entgegen. Kurz legt er dabei seine Hand um ihre, die den Becher hält, ehe er sie los lässt damit sie etwas von dem Brot abbrechen kann und ihm von dem Trockenfleisch reicht. Während er vorsichtig kauend isst, betrachtet er sich die Frau vor ihm noch einmal, eine gute Figur und ein bildhübsches Gesicht und alle Bedenken, die er bei ihrem ersten Treffen geäussert hatte, kommen ihm nun lächerlich vor. Du bist ein Idiot gewesen, hast dir was entgehen lassen und alles nur wegen einem sturen Weibsbild, das nichts von dir wissen wollte. Doch er schiebt die erneuten Gedanken an die Amazone wieder zur Seite. Sie hatte Talyra verlassen, und ob sie zurückkommen würde, wussten nur die Götter, und er würde nicht darauf warten.

Auch wenn er nur vorsichtig essen kann, wegen seiner Lippe, hat er bald die Hälfte des Brotes und einen guten Teil des Fleisches gegessen und sein Magen hat keinen Ton mehr von sich gegeben. Er trinkt seinen Becher Wein aus und stellt ihn zurück auf die Decke. Amrun hat ihm die ganze Zeit schweigend zugesehen und er ist sich ihrer Blicke überdeutlich bewusst, aber sie stören ihn nicht im geringsten. Nachdem er seine Hände wieder frei hat und sich die Finger an seiner Hose gereinigt hat, zieht er Amrun zu sich, so dass ihr Rücken gegen seine Brust lehnt und verschränkt seine Arme vor ihrem Bauch. Varin pustet eine Strähne ihres Haares zur Seite, die sich aan ihrer Schulter kringelt, und gibt ihr einen Kuss in die Halsbeuge. Sein Blick wandert über die Häuser des Seeviertels, deren Blick auf den Ildorel geht, und ihm wird bewusst, dass ihr Elternhaus nicht allzuweit von der Stelle entfernt ist , wo sie gerade sitzen und dieser Gedanke mag ihm so gar nicht gefallen. Ausserdem, sind Shenrahs Strahlen trotz der späteren Jahreszeit noch sehr warm und wenn er sich richtig erinnert, mochte Amrun die Sonne nicht besonders gerne. Er beugt seinen Kopf leicht vor, so dass sein Mund ganz nahe an ihrem Ohr ist."Was hälst du davon , wenn wir woanders hingehen, wo es etwas Schatten gibt und nicht jeder sehen kann was wir machen. Mein Pferd steht oben am Strand, wir könnten irgendwo hinreiten wenn du magst."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Amrun am 13. Sept. 2004, 13:11 Uhr
Als Varins Hand sich einen Moment um ihre legt, geht ein Kribbeln durch Amrúns ganzen Körper. Ewig langsam - scheint es ihr - zieht sie ihre Hand von dem Becher zurück, um ihm etwas Brot und Fleisch zu reichen. Während er isst, kann man erkennen, dass ihn seine Lippen wohl doch noch schmerzen und schon will sie eine Bemerkung machen, doch verkneift sie sich diese gerade noch. Lediglich ein Lächeln zeugt noch davon, dass sie gerade etwas sagen wollte, während sie den Mann vor sich aufmerksam beobachtet.

Keine seiner Bewegungen entgeht ihr und sie zieht förmlich jede Kleinigkeit seines Gesichtes in sich auf, während sie sich erneut fragt, warum er damals im Larisgrün abweisend war, wenn er heute genau das Gegenteil tut. Allerdings schiebt sie den Gedanken weit weg, während sie ihn weiter beobachtet. Langsam gewöhnt sie sich sogar daran, in der Sonne zu sitzen, auch wenn es ihr nicht wirklich angenehm ist, doch Shenrah ist nicht mehr so stark wie im Hochsommer, weshalb wenigstens die Kopfschmerzen ausbleiben.

Varin zieht Amrún zu sich, nachdem sein Magen scheinbar zufrieden ist und sie legt ihre Hände auf seine, welche sich auf ihrem Bauch verschränken. Ihre Finger fahren leicht über seine linke Hand und wandern nach oben bis zum Ellenbogen und wieder zurück und mit Zufriedenheit stellt sie fest, dass eine Gänsehaut ihren Weg begleitet. Kurz zuckt sie zusammen, als sein Atem sie im Nacken streift, um sich von einer vorwitzigen Strähe zu entledigen und sein Kuss auf ihrem Hals löst eine Wärme in ihrem Körper aus, welche sie schon lange nicht mehr gefühlt hat.

>"Was hälst du davon , wenn wir woanders hingehen, wo es etwas Schatten gibt und nicht jeder sehen kann was wir machen. Mein Pferd steht oben am Strand, wir könnten irgendwo hinreiten wenn du magst."< Amrún weiss nicht, ob die Gänsehaut auf ihrem Rücken von seinen Worten herrührt oder von seinem Atem, welcher in ihrem Ohr leicht kitzelt, doch ziehen sich automatisch ihre Schulterblätter leicht zusammen, bevor sie ihren Kopf soweit dreht, dass sie ihm in die Augen sehen kann. Noch immer streicht ihr linker Zeigefiger über seinen Unterarm, während sie ihm einen sanften Kuss auf seine Lippen drückt, auf welchen sich nun der Geschmack des Trockenfleisches zum Sommerwein gesellt hat. "Schatten klingt gut." meint sie mit einem leichten Grinsen. "Doch ein Ort, wo nicht jeder sehen kann, was wir machen klingt noch besser."

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Arwen am 14. Sept. 2004, 22:02 Uhr
Für einen Moment drängt Arwen sich enger an ihn heran, als er von seiner Begegnung mit dem Wildschwein erzählt. Sie löst sich nicht aus seinem Arm, wendet sich nur etwas zur Seite, damit sie ihm in die Augen sehen kann. Dass er das Ende der Begegnung nur anreißt ohne es genauer zu beschreiben, dessen ist sie nicht böse, sie kann es sich auch so besser vorstellen, als ihr lieb ist. Die Bilder wie er mit zerrissenem und blutigem Hemd auf der Terrasse erschienen war, tauchen ungefragt wieder vor ihrem innern Auge auf, von den schlammverkrusteten Hunden, dem lahmenden Laon, und wie Nadirs Stute ausgesehen hat, kann sie nur vermuten. Es war nicht sein Blut... versucht sie sich selber zu beruhigen, als die ängstliche Sorge wieder erwacht. Sacht streichen die spitzen ihrer Finger über die Schramme auf seiner Stirn, auf der sich schon feiner Schorf gebildet hat, und von der in wenigen Tagen nichts mehr als vielleicht ein dünner roter Striemen zu sehen sein würde. "Wenn man dich so hört, könnte man meinen, es sei alles gar nicht so schlimm gewesen... So sehr ich mich auch über die Blumen gefreut hätte, aber ich habe jetzt noch Angst um dich, Nadir...." Sie versucht ein Lächeln, doch es gerät ihr reichlich schief und gequält. Sie ist in ihrer Jugend oft genug mit ihrem Vater auf die Jagd geritten, sie weiß sehr gut, was es heißt, einem wütenden Keiler gegenüber zu stehen. Und Nadir hatte nur seinen Dolch bei sich gehabt und seine Hunde.

Eine angenehm vertraute Stille liegt zwischen ihnen, die nur vom leisen Plätschern des Ildorel unterbrochen wird, wenn Laon japsend durch das Wasser tobt und versucht Nuba zum Spielen zu überreden. Doch die Hündin scheint nicht vorzuhaben, länger als unbedingt nötig im Wasser zu bleiben. Aber bei beiden Hunden tut das Wasser seine Wirkung und wenn sie auch nicht ganz sauber werden, so löst sich doch ein großer Teil von Schlamm und Dreck aus ihrem Fell und man kann zumindest wieder erahnen, dass Nuba eigentlich nicht graubraun gefärbt ist, sondern weiß.

"Ich muss dich etwas fragen, Nadir, etwas, das ich dich schon längst hätte fragen sollen." Plötzlicher Ernst liegt in ihrer Stimme und vermischt sich mit einem unsicheren Zittern. "Willst du zurück nach Logren, nach Talaberyn? Ich meine, willst du jetzt zurück und nicht erst irgendwann in unbestimmter Zeit?" Jetzt ist es heraus, die Frage, die ihr schon seit Tagen, eigentlich schon seit Rialinns Geburt auf der Seele liegt, und erstrecht seit dem Brief seines Bruders. Sie sieht seinen fragenden Blick, und kann ihm für eine Wimpernschlag nicht standhalten, muss den Blick senken, ehe sie ihn wieder ansehen kann. "Der Brief deines Bruders, ich..." Unsicherheit lässt ihre Stimme schwanken, als sie versucht zu erklären, warum sie diese Frage stellt. "Am Morgen nach der Sithechnacht, als... als du sagtest, du würdest auf unbestimmte Zeit hier bei mir bleiben, da... da habe ich es einfach hingenommen, da hatte ich selber auch keine andere Wahl, der Fluch bestand noch ungebrochen und mein Schwur hatte Bestand, dass ich nicht in die Elbenlande zurückkehren würde, ehe er nicht gebrochen sei. Aber später dann, als ich schon längst deine Frau war und der Fluch gebrochen, da... da... "
Sie stottert, als würde ihre Zunge ihr nicht gehorchen wollen bei den Worten, die ihr doch so wichtig sind. Doch mit jedem Wort, das über ihre Lippen kommt, kommen die Worte schneller und fließender. "Spätestens da hätte ich dich fragen müssen, ob du zurück willst in deine Heimat. Ich hätte es nicht einfach so stillschweigend als gegeben hinnehmen dürfen, was du alles aufgegeben hast. Vielleicht war es mir bis zum Brief von Branderon auch nicht wirklich bewusst, was du alles zurückgelassen hast, was du um meinetwillen aufgegeben hast, alles, was dein bisheriges Leben ausgemacht hat... Und hier in Talyra ist alles für dich neu und fremd, nicht wirklich deine Heimat... nur noch nicht, hoffe ich. Aber wenn du... wenn du zurück willst, dann würde ich Niniane bitten, mich von meinem Versprechen zu entbinden und mit dir gehen. Auch die Pflichten, die hier im Tempel auf mich warten, sind nicht unabänderlich. Ich würde dich nie vor die Wahl stellen zwischen Logren, deiner Familie und Rialinn und mir hier in Talyra. Ich ginge mit dir zurück, sollte es das sein, was du willst."

Rialinn hat sich unterdessen in ihrem Tragetuch weggedöst und strampelt nur sacht im ihrer traumlosen Trance. Kurz rückt Arwen die kleine Haube aus durchbrochenem Batist zurecht und streicht die wirr hervorstehenden Haare glatt. Das Herz schlägt ihr im Hals, schnell und unruhig wie ein Schwarm aufgescheuchter Hummeln. Und auch wenn sie es nicht ausgesprochen hat, so ist es für ihren Mann unschwer in ihren Augen zu sehen, dass sie entgegen ihrer Worte durchaus Angst vor seiner Antwort hat, hat sie doch hier in Talyra, auf Vinyamar nach vielen Jahrhunderten der Wanderung endlich einen Ort gefunden um zur Ruhe zu kommen, eine Heimat... und Freunde.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Eade am 17. Sept. 2004, 22:07 Uhr
Das Gleiten des Wasser ist angenehm, doch noch ist es ihm zu fern. Mit einer raschen Bewegung zieht er sich kurzerhand das weisse Hemd über den Kopf, welches er von der Wirtin bekommen hatte und lässt es achtlos auf die nun unruhig gewordene, glänzende Oberfläche fallen. Die Wellen werden es in Richtung Strand treiben, es ist also auch nicht schlimm wenn es untertauche, in die leichte Tiefe sinkt.
Tief saugt er die Luft in seine Lungen ein, geniesst die Feuchtigkeit der See, welche darin liegt und die das Kribbeln in seinem Magen verursacht.
Seine beinahe durchscheinende Haut schimmert durch die einzelnen Tropfen, welche sich gemächlich ihre Bahnen über seinen Oberköper suchen, in einem hellen Blau, wie der Himmel an einem sonnigen Tag. Für einen kurzen Moment verweilt er so in dieser reglosen Art. Eine weisse, schlanke Statue im Lichte der schmalen Mondsichel, welche sich auf der obsidiangleichen Wasseroberfläche wiederspiegelt.
Es ist lediglich ein leises Gurgeln zu vernehmen als Eade geschmeidig nach vorne in die Flut hineintaucht und das schwarze Wasser über seinem Kopf zusammenschlägt.
Es ist für ihn, als wäre er an einen Ort zurückgekehrt, welchen er schon immer als sein zu Hause betrachtete hat, dort wo für ihn das wirkliche Leben beginnt. Langsam und in eleganten Bewegungen schwimmt er knapp unter der Erdoberfläche durch, dass das milchig weisse Licht des Mondes sachte über seinen dahingleitenden Körper gleitet, die langen Haare wie Nebel hinterherschwebend.
Er vermag die Freiheit, welche ihn umgibt, regelrecht mit den Händen greifen, mit jedem neuen Zucken seiner Muskeln, welche ihn weiter in die Tiefe der See bringt.
Bereits ist er nicht mehr zu erblicken, sieht man von oben auf die nun ruhige Oberfläche.
Sanfte Dunkelheit umfängt ihn, hüllt seinen Körper in seine zärtliche Umarmung ohne durch die Düsternis bedrückend zu wirken. Zumindest nicht für ihn. Das Wasser, welches er einatmet, beruhigt ihn.

Schliesslich lässt er sich einfach sinken, bis auf den weichen Grund hinab, wo sein Aufkommen kleine Wolken auf silbernem Sand aufwirbelt. Hie und da blitzt eine Muschel auf.
Ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen, sanft, unscheinbar und doch so voll Zufriedenheit. Er hält seine Augen geschlossen, auch wenn er trotz des Wasser gut würde sehen können.
Es dauert eine ganze Weile, bis er sich schliesslich entscheidet aufzutauchen und zum Pfirsich zurückzukehren. Immerhin hat er bereits sein Versprechen gebrochen und ist nicht zum Spielen aufgetaucht. Er will sich entschuldigen, denn er hasst es selbst wenn Leute Angelegenheiten einfach vergessen.
Doch zuviel ist geschehen und sieht man es ihm auch nicht an, tobt doch ein riesiger Sturm in seinem Innern. Immerhin hat diese Frau ihn Bruder genannt. Trotzdem fühlt er nichts wenn er daran zurückdenkt. Er sieht ihr Gesicht, die Tränen, die Verzweiflung.... Und doch ist da nur Leere, wenn er versucht ein Gefühl von Verbundenheit zu ihren Worten herzustellen.
Mit einem Seufzen taucht er wieder an der schimmernden Oberfläche auf und sofort begrüsst ihn ein kühler Nachtwind, welcher einen Schauer über seinen Rücken ziehen lässt.
Rasch, wie ein Fisch, schwimmt er wieder an den Strand zurück, unterwegs noch das Hemd wieder an sich nehmend. Es ist lediglich leicht abgetrieben, nicht weit, was bedeutet das er noch nicht so lange in den Tiefen verweilt hat.
Bereits spürt er wieder festen Boden unter den Füssen, als eine vertrautes Gefühl durch seine Glieder fährt. Leicht doch eindeutig ist es, lässt sich nicht mehr abwimmeln, auch wenn er nicht weiss wem es gehört. Es ist ihm, als würde nicht er sondern Jemand anders so fühlen, das es nicht seine Gefühle wären.
Mit leichter Verwunderung sieht er sich um, immer noch bis zu den Knien im Wasser stehend und das triefend nasse Hemd in der Hand. Hier ist Jemand, Jemand der ihn beobachtet, aus welchem Grund auch immer.
Gleichgültigkeit in den hell schimmernden Augen blickt er sich um, durchforstet die Dunkelheit und entdeckt schliesslich eine zusammengekauerte Gestalt nicht sehr weit von ihm. Einen vollen Moment lang sieht er ihr direkt in die Augen und dann begreift er plötzlich woher dieses unvermittelte Gefühl von Dejà-vu kommt. Ist es auch dunkel, so ist das Zittern welches über seine Haut fährt die Gleiche. Mit gemächlichen Schritten bewegt er sich schliesslich bis auf trockenen Grund, seinen Blick nicht von der jungen Frau abwenden, beinahe durch sie hindurchsehend. Grüne Augen... Das war es, ihre grünen Augen haben ihn so fasziniert, weil man ihn ihnen eine ganze Geschichte hatte lesen können. Ihr ganzes Leben steht darin niedergeschrieben, denn Augen erzählen... Auch wenn sie tot und leer sind, erzählen sie über alles was sie bereits gesehen haben.

Schliesslich setzt er sich kurzerhand in den Sand, wendet kurz den blick von ihr ab um einen sehnsüchtigen Blick in Richtung des Wasser zu werfen, bevor er schliesslich behutsam seine Sitar zur Hand nimmt und sie aus seinem Umhang auspackt, vorsichtig, zärtlich.
Bereits zupft er sachte an einigen Seiten, so das silberne Klänge die Luft erfüllen und übers Wasser tanzen, bevor er sich schliesslich noch einmal zu der jungen Frau umwendet und währendem das er ein langsames, melancholisches Lied spielt, scheint es, als würde er nicht einmal mit der Wimper zucken.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thay-Lee am 18. Sept. 2004, 16:07 Uhr
Lange kann Lee so nicht sitzen bleiben, in der Hocke, es geht zu sehr auf Knie und Füsse. Leise ächzend richtet sie sich wieder auf, den Blick immer noch gespannt und leicht irritiert auf die Person im Wasser gerichtet. Diese ist nicht länger reglos, sondern kommt dem Ufer immer näher. Thay-Lee fragt sich, ob sie das wirklich sieht oder ob es eine Halluzination ist. Und dann spielt wieder ein unwillkürliches Lächeln um ihre Mundwinkel. Sie weiss plötzlich, wer da langsam aus dem Wasser steigt. Unheimlich fast, das er den Blick scheinbar keine Sekunde von ihr abwendet, dabei aber vollkommen ruhig und fast abwesend wirkt.
Das ist dieser Jüngling, den sie in der Bäckerei gesehen hat. Der schönste Mann, den Lee sich vorstellen kann, dabei würde sie ihn niemals als wirklich "schön" bezeichnen.
Dieser hat sich inzwischen von ihr abgewandt und eine Sitar hervorgeholt und begonnen zu spielen. Lee   lauscht den Tönen, melancholisch klingt das, aber schön. Ihn ansprechen? Aber wie? Was hätte Lee schon sagen können. Ausserdem wünscht er sicherlich seine Ruhe. Schon schlimm genug, das sie am Strand sitzt und den Anschein erweckt, auf der Lauer zu liegen, um Männer beim schwimmen zu beobachten...
Also lieber nicht ansprechen, davonstehlen ist sicherlich die bessere Alternative. Im gleichen Moment dreht er sich um und schaut sie an. Die Gesichtszüge und der Blick sind für Lee nicht erkennbar, dafür ist es zu dunkel und die Entfernung zu weit. Aber da sonst niemand hier ist, weiss Lee, er schaut sie an. Jetzt einfach davonzugehen wäre nicht richtig, hat Lee das Gefühl, also lässt sie sich darauf ein und geht vorsichtig, langsam, zögerlich in seine Richtung. Jederzeit bereit, die Flucht nach hinten anzutreten, jederzeit allerdings auch bereit, dieses Mysterium kennenzulernen.
Sie beschliesst, zu warten, bis er sein Spiel beendet und dann will sie ihn ansprechen.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Eade am 18. Sept. 2004, 17:39 Uhr
Seine langen, gelenken Finger finden wie von selbst den Weg von Saite zu Seite, erzeugen die Schwingungen welche für die Klänge notwenig sind um sie in die kühle, Nacht hinauszutragen. Sie spielen ein Lied, welches er selbst nicht kennt. Er hat etliche Zeit damit verbracht zu erkunden, warum seine Dinger ihm unbekannte Melodien spielen können, doch es gelingt ihm nicht… Vielleicht sind es Erinnerungen aus alter Zeit, welche sich in seinem Körper eingebrannt haben, genauso wie seine Fähigkeiten.
Manches was er tut, denkt oder vollbringt, scheint ihm fern zu liegen, sein Körper manchmal ein eigenes Leben zu besitzen, als wäre der Geist davon getrennt. Lange Stunde hat er damit verbracht an einem stillen Ort, voller Ruhe und  Anmut, die Seiten seiner Sitar zu erkunden, oder aber das Können, welche in seinem Körper eingespeichert ist.
Seine Hände spielen, formen und seine Stimme singt, sein Geist ist nicht schwach und ihm liegt Magie nahe… Doch all das ist momentan nur ein Schatten seiner Gestalt, Andenken an eine Vergangenheit, welche ihn nicht berührt.

Die Leere in seinen Augen ist weiterhin auf die Frau gerichtet, welche im blassen Mondschein näher zu ihm tritt, federartige Abdrücke im Sand hinterlassend, als wöge sie nicht mehr als ein Windhauch. Ihr Haar zeichnet sich in der Dunkelheit silbern ab, mit einer flüchtigen goldenen Nuance, welche nur für den Bruchteil einer Sekunde erscheint.
Ihre Bewegungen sind zögerlich, sie scheint sich ich nicht sicher zu sein, ob sie wirklich näher kommen soll, zu dem Mann, welcher sie noch immer anblickt, weiterhin stumm sein Lied spielend.
Über Eades volle Lippen kommt nicht ein Ton, geschweige denn ein Wort, er lauscht dem Scharren des Sandes, welches sie durch ihre Schritte verursacht, vermischt mit dem feinen Rauschen der Wellen, welche ihn beinahe noch erreichen.
Seine wirkliche Aufmerksamkeit jedoch ist auf das helle Funkeln in ihren grünen Augen gerichtet, welche nun schwarz erscheinen und als wären die Sterne selbst in ihnen zu finden.
Schliesslich steht sie kaum noch drei Meter entfernt, eine Strähne, wird durch eine laue Nachtbriese in ihr Gesicht geweht, welches zum Teil in dunklen Schatten liegt. Das Stirnband scheint nichts dagegen ausrichten zu können, gegen den Willen der Natur, welcher zärtlich mit ihrem Haar spielt.
Beide verharren sie still, als würde der Moment hier und jetzt es so gebieten. Nur die vibrierenden Klänge der Sitar erklingen weiterhin in weissem Mondschein.

Mit einem Male verstummt das Instrument und Eades Hände sinken herab, gemächlich, ohne jegliche Hast.
Das nasse Hemd liegt neben ihm, und seine nassen Haare kleben auf seiner Haut, fallen über seinen rücken wie ein Wasserfall, wobei die Spitzen gerade noch die ersten kleinen Sandkörnchen berühren. Es scheint ihm nichts auszumachen, das er halb entblösst vor einer jungen Frau steht, beinahe so als hätte er es selbst vergessen und würde auch die Kälte auf seiner Haut nicht spüren.
Was er auch nicht tu, nicht solange er die Feuchtigkeit des Wassers spürt, welche ihm mehr Wärme gibt, mehr als jedes Kleidungsstück dies vermag.
Sein Blick stets starr auf sie gerichtet, jedoch nicht stechend… Er hält sich plötzlich zurück, ihre den gleichen nichtigen Anblick in seinen eisigen Augen zu bieten, sondern legt eine gewisse Ruhe hinein, welche nicht mehr so distanziert wirkt.
Es ist ihm selbst fremd, doch die Stille welche von ihr ausgeht, diese Zurückhaltung… Er möchte sie nicht verschrecken, möchte sie weiterhin im Lichte des Mondes betrachten können, das Glitzern in ihren Augen, gleich einer Träne…

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thay-Lee am 18. Sept. 2004, 18:31 Uhr
Er spielt und singt. Beides klingt... gleichzeitig nah und fern. Er schaut Lee ununterbrochen an, lässt nicht für einen winzigen Moment den Blick von ihr, nicht, um seine Hände die richtigen Töne spielen zu lassen, nicht um nicht unhöflich zu wirken, nicht um das Wasser anzusehen. Und Lee schaut zurück. Jedoch nicht so intensiv. Sie lässt vielmehr ihre Augen unstet wandern, kehrt jedoch immer wieder schnell zu seinen zurück, einfach weil es so fremd ist, das jemand sie auf diese Art ansieht. Und sie es zulässt.
Das Lied muss er schon unzählige Male gespielt haben, er spielt es so intensiv, jedoch auch so gleichgültig, wie man es sicher nur kann, wenn man etwas schon mehr als nur gut vermag.
Hat sicher eine Bedeutung, das Lied.

Dann, eigentlich viel zu schnell, verklingen die letzten Töne und er lässt seine Hände sinken. Und guckt weiterhin, sagt nichts, rührt sich nicht.
Lee empfindet 1000 Dinge gleichzeitig: Scham, Unsicherheit, Sicherheit, tiefe Vertrautheit, seltsame, momentane Fremdheit, Fröhlichkeit, Traurigkeit, Zuneigung, Ablehnung... Aus einem Mix all dieser Emotionen nickt sie ihn an, mit einer Bewegung des Kopfes, die gleichzeitig ein Nicken oder ein Kopfschütteln sein könnte, holt tief und hörbar Luft, als wolle sie zu einer theatralischen Rede ansetzen aber sagt nur, während sie die Luft wieder ausstößt: "Hallo. Ich heisse Thay-Lee."
Der nächtliche leichte, nicht unangenehme Wind weht ihr Haarsträhnen ins Gesicht, die sie mit einer beiläufigen Bewegung, ohne es überhaupt bewusst wahrzunehmen, mit der Hand wegstreicht. Dabei sieht sie bewundernd seine hellen, langen Haare an.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Eade am 18. Sept. 2004, 20:48 Uhr
Die winzigen Lichtreflexe in den smaragdenen Flächen ihrer Augen huschen umher, sie scheint ihn nicht stetig anzublicken, doch es stört ihn nicht, verunsichert ihn auch nicht, warum auch… Sie wirkt nicht angstvoll, nicht streitlustig, eher neugierig, auf eine weichmütige Art und Weise, welche er selten erblickte. Stets scheint sie darauf gefasst zurückzuweichen, in den Schutz der Schatten, welche von den Bäumen entlang des Ufers stammen. Die schwarzen Flecken bewegen sich im Takte des Luftzugs, welcher die dunkelgrünen Blätter auf und ab tanzen lässt.

Plötzlich, ein Unterbruch der Ruhe, die zwischen ihnen geherrscht hatte, nickt sie flüchtig mit dem Kopf. Eine seltsame Geste, welche Eade aus seiner Starre reisst und ein schwaches Beben durch seine Muskeln fahren lässt, was sich als unmerkliches Zittern auf seiner Haut offenbart. Er hört wie sie tief Luft holt, als müsse sie gleich allen Mut welcher in der Luft liegt, auch mit einziehen, bevor sie darauf hin lediglich vier leise Worte flüstert: "Hallo. Ich heisse Thay-Lee."
Ein Name ist es, was sie ihm nennt. Ihren Eigenen, lieblich klingend und doch steht Stärke darin geschrieben. „Thay-Lee…“, wiederholt er mit beinahe lautloser Stimme, lässt die Worte in seinem Mund umherwandern, als wolle er spüren wie es sich anfühlt sie auszusprechen. Wie der Beginn eines Liedes…
Dieser Gedanke kommt ihm so plötzlich, das er selbst nicht weiss, was er davon halten soll. Eine seiner Augebrauen wandert leicht fragend nach oben, wenn sich auch sonst nichts auf seinen Zügen verändert, der ganze Ausdruck ruht reglos wie zuvor auf seinem Gesicht.
Unbemerkt von ihm, haben seine Hände begonnen die Sitar wieder liebevoll in dem Flickenumhang ein zu wickeln, behutsam darauf bedacht ihr keinen Schaden zuzufügen und auch keine der Seiten mehr zum Erklingen zu bringen.

Schliesslich lässt er das Packet sanft neben sich auf den weichen Grund gleiten und lehnt sich ein wenig zurück, die Hände in den Sand vergrabend. Noch immer steht sie da, der Mondschein verleiht ihrer Gestalt etwas Erhabenes, als wäre sie nur eine flüchtige, zauberhafte Halluzination, welche sich sogleich in jedem Atemzug in dem blassen, silbernen Schein auflösen könnte.
Es ist nur eine unscheinbares Zucken in seinen Mundwinkeln, kein Lächeln, doch seine Miene verändert sich schlagartig, als seine Augen nun kurz über ihre gesamte Figur huschen, von ihren Zehenspitzen bis wieder zurück zu ihrem seidenen Haar nichts auslassend. Galant hebt er seine Hand, und deutet mit einer fliehenden Geste auf den Platzt neben sich, dazu ruhig seine Stimme erhebend, die tiefen Vibrationen hallen trotz der Weite leise nach: „Ihr habt nichts zu befürchten…“
Ob er sie damit beruhigen will, oder aber es mehr sagt, damit sie nicht glaubt die Situation müsse ihr peinlich sein, ist nicht klar ersichtlich. Denn trotz der Höhen und Tiefen seiner Worte, spricht er nicht wirklich mit Betonung.
Er beobachtet ihren Körper, als sie sich niederlässt, jede ihrer Bewegungen findet Platz in einer Sicht. Obwohl es ihm widerstrebt seine Augen, welche durch das Licht, das zuvor noch durch ihren Schatten abgehalten worden war, gefühllos funkeln, von ihr abzuwenden, lässt er seinen Blick  sinken und guckt auf einen nicht existenten Punkt, direkt neben ihrer Hand. Er registriert, wie filigran ihre Finger sind, die Nägel heben sich durch ihre leicht blasse Farbe von dem Rest ab, schimmern wie flache Perlen. Es sind schöne Hände.
„Da erscheine ein silberner Schimmer, gleich einer Gestalt im Nebel, zu durchbrechen das Dunkel der Finsternis.“
Sogleich huschen seine Augen wieder zu Ihren zurück, versuchen in ihnen eine Antwort zu finden, warum ihm diese Zeile in seinem Verstand begegnet.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thay-Lee am 18. Sept. 2004, 21:15 Uhr
Und plötzlich sitzt sie neben ihm...
Eindringlicher als alles andere ist für Lee seine Stimme. Unerwartet tief. Hätte sie nie gedacht, eigentlich war sie mehr auf eine höhere Stimme gefasst gewesen. Eine männliche Stimme, wobei sein Aussehen eher feminin wirkt. Ein toller Kontrast!
Als nächstes wird Lee etwas anderes bewusst, etwas was ihr ein wenig Unbehagen einflösst. Noch bevor er einen Namen preisgibt, lädt er sie ein, sich neben ihn zu setzen, nun, da sie neben ihm sitzt, schaut er wieder. Anders als vorher, da hingen seine Augen quasi an ihren fest, jetzt mustert er sie von oben bis unten, vollkommen ungeniert. Lee weiss nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sie fühlt sich provoziert. Vielleicht glaubt er, mich so kleinzukriegen... nein, das wird nicht geschehen. Ich hab das Spiel begonnen, ich werde es nicht abbrechen... Während dieser Gedanken schüttelt Lee ein wenig den Kopf, kaum wahrzunehmen und blickt unter ihren Augenlidern hinauf in sein Gesicht.
Offensichtlich ist dieser mysteriöse Fremde kein Freund vieler Worte.
Er hat sich etwas zurückgelehnt, spielt mit dem Sand unter seinen Händen. Gleichzeitig scheint seine Aufmerksamkeit nachzulassen.
Lee blickt in noch einen Moment lang forschend an, dann wendet sie die Augen von ihm ab und blickt auf das Wasser hinaus.
Er wird schon etwas sagen, wenn die Zeit dafür reif ist. Und wenn nicht, soll es mir auch recht sein.   ....  wirkt in seiner Nähe ruhig .... friedlich..... Wie schön Wasser aussieht, wenn sich Mondlicht darauf spiegelt. ...

So sitzt Lee neben ihm und wartet müßig darauf, ob er zu sprechen beginnen wird oder nicht.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Eade am 19. Sept. 2004, 21:43 Uhr
Kein Wort kommt über ihre Lippen, und sie blickt ihn auch nicht mehr an.. Auf die schwarz glänzende Wasseroberfläche gleitet ihr Blick, und bleibt auch dort hängen. Er bemerkt, dass sich die winzigen glitzernden Punkte auf dem Wasser in ihren Augen und auf ihrem Gesicht widerspiegeln und vermag sich kaum mehr von diesem Anblick loszureissen.
Der Wind frischt auf, die morgendliche Kühle gesellt sich dazu und dies offenbart ihm, das er bereits wieder viel zu lange hier gesessen hat, sie betrachtet hat im fahlen Mondlicht.
Sie spricht nicht, vielleicht wartet sie darauf, dass er beginnt oder sie will  einfach den wundervollen Anblick auf den See geniessen. Das Wasser mag viele Wesen in seiner Anmut zu bannen, sie in seinen Wellen zu fesseln und möglicherweise ist dies bei ihr auch der Fall.
Schliesslich lässt auch er seine Augen auf die schimmernde Oberfläche wandern, bis zu dem Punkt wo ein schmaler silberner Streifen den Mond auf der glatten Ebene darstellt.

„Blaues Wasser ist eine reine Illusion.“ Seine Stimme durchringt die Kälte klar und deutlich, hinterlässt ein leichtes Vibrieren in der Luft.
Er hütet sich davor sie anzusehen, in seinem Innern hält ihn etwas davon ab, da er es nicht gewohnt ist zu sprechen, bevor man ihn fragt. Aber die Situation hier und jetzt birgt eine Sicherheit die ihn dazu bringt aus seiner gewohnten Kühle auszubrechen. Der Duft des Wasser, der federweiche Sand unter seinen Händen, und die Luft, welche langsam beginnt seine Haut zu trocknen.
„Das Wasser an sich besitzt keine Farbe, nein, es ist der Himmel, der dieses Phänomen hervorruft, ansonsten würde es völlig klar sein, wie ein Kristall, und man würde bis auf den Grund blicken können. So wie man bei manchen Wesen auf den Grund der Seelen blicken könnte, wären da nicht die Nebel ihrer Gedanken, welche alles verschleiern.“
In diesem Moment erscheint es ihm wichtig dies gesagt zu haben, bevor er wieder in Schweigen versinkt und weiterhin auf die weisse Gischt starrt, den dünnen Film von Schaum auf den Wogen, welchen den Strand erreichen.

Eine seiner Hände nimmt ein wenig des Sandes auf, hebt es in die Lüfte und lässt es dann zwischen den Fingern hindurchrieseln, langsam, als könnte damit die Zeit gezählt werden... Doch was geschieht wenn das letzte Korn durch den lauen Wind davongetragen wird?
Nichts. Seine Hand ist nun leer, doch nichts hat sich verändert, beinahe eine Enttäuschung und Ausdruckslosigkeit schleicht sich wieder auf sein Gesicht, bevor er die Augen schliesst und den Kopf in den Nacken legt, locker, doch nicht nur zur Entspannung sondern auch weil die Müdigkeit es ihm so gebietet. Die Anstrengungen des Tages waren gross, für Körper und Geist und allmählich spürt er dies auch.

Titel: Re: Das Ufer des Ildorel
Beitrag von Thay-Lee am 20. Sept. 2004, 00:35 Uhr
Minutenlang herrscht vollkommene Stille und Lee vergisst fast Zeit und Raum. Das Wasser wirkt hypnotisch auf sie und der Mann neben ihr erscheint ihr so selbstverständlich und vertraut, wie er den Anblick des Wassers teilt, als säße sie jede Nacht neben einem Fremden in absoluter Einigkeit.

Erst als sie zu frösteln beginnt, wird ihr bewusst, das schon viel mehr Zeit vergangen sein muss, als ihr Gefühl es ihr weiszumachen versucht. Lee lauscht auf die Atemzüge des Mannes neben ihr und beschäftigt sich gedanklich mit ihrer Gänsehaut. In die Stadt zurückkehren wäre vielleicht eine gute Alternative, zur Abwechselung mal wieder in einem Bett übernachten. Allerdings neigt sich die Nacht ihrem Ende entgegen, der Morgen kündigt sich an.
Kann es wirklich sein? Hat sie die ganze Nacht hier verbracht oder doch zumindest einen Großteil davon?
Gerade als Thay-Lee verscucht, den Fremden neben ihr aus den Augenwinkeln anzusehen und nicht den Eindruck zu erwecken, ihn anzustarren, spricht er.

"Blaues Wasser ist eine reine Illusion."

Lee's Kopf fliegt zu ihm herum und sie starrt ihn an. Bevor sie etwas erwiedern kann, spricht er weit