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Das Rollenspiel >> Die Stadt Talyra >> Der Inaritempel
(Thema begonnen von: Mottenfaenger am 04. März 2004, 19:49 Uhr)

Titel: Der Inaritempel
Beitrag von Mottenfaenger am 04. März 2004, 19:49 Uhr
Inmitten eines dichtbewachsenen Haines im Tempelbezirk der Stadt liegt der Inaritempel. Schon von weitem schimmert der anmutig gearbeitete rote Marmor, aus dem der gesamte Tempel besteht, mit den großen, in der Farbe des Sonnenunterganges gehaltenen Fenstern, zwischen dem Grün der Blätter.
Im Inneren ist der Tempel grob in zwei Bereiche aufgeteilt. Der erste Raum hat die ungefähre Größe einer kleinen Kirche und wird von einer lebensgroßen Statue Rhúlores dominiert. An ihrem Sockel brennen Hunderte von Räucherstäbchen zwischen blinkenden Kupfermünzen, Opfergaben von Besuchern, die den Herrn der Freundschaft um Beistand bitten.
An beiden Seiten erinnert der Platz unter den weitläufigen Fenstern beinahe an einen Basar, denn auf bunten Tüchern bieten hier die Priester und Priesterinnen der Inari allerlei Kräuter, Tinkturen und Kultgegenstände feil. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich hier goldene Armbändern als Zeichen Rhúlores sowie Statuetten Renayas, Archonin der Liebe und Zuneigung, die häufig als Liebes- oder Freundschaftsgeschenk anzutreffen sind. Auch die über (oder unter) vielen Betten Talyras, als Zeichen der Fruchtbarkeit, stehenden gesegneten kleinen Marmorstelen sind hier zu erstehen. Selbstverständlich aber verstehen sich die Diener Inaris nicht als Händler, sodass ein jeder, der in Liebesangelegenheiten einen Rat sucht, hier ein offenes Ohr finden wird - auf Wunsch auch fernab des Trubels in eigens dafür hergerichteten Kammern.

An diesen Raum schließt sich der weitaus größere Teil des Tempels an, der Ort an dem, wie man sagt "Inaris Herz in Talyra schlägt". Schlanke Säulen, aus dem gleichen rötlichen Marmor wie der Rest des Tempels, tragen das gewaltige Dach, eine jede von Meisterhand mit mannigfaltigen Darstellungen sich liebender Menschen, Elben und allen anderen Völkern, die Inari huldigen, versehen. Der Boden ist bedeckt mit unzähligen Kissen, Decken, Diwans und anderen Polstern. Dabei machen die Schemenspiele hinter so manchem zwischen zwei Säulen gezogenen Vorhang keinen Hehl daraus, welche Dienste die Priester und Priesterinnen der Inari ihren Gästen hier anbieten. Und in der Tat scheint hier für beinah jede Vorliebe - ob nun Mann oder Frau, Elf oder Mensch - der rechte Priester zugegen zu sein. Über alledem schwebt in der zu jeder Jahreszeit angenehm warmen Luft der süßliche Duft von exotischen Kräutern und Ölen. Wer genau hinschaut, entdeckt an den hohen Wänden zudem die Abbildungen nahezu aller Völker und Rassen, die der Inari huldigen, wie Kobolde und Zentauren, aber auch andere Wesen, die einem unbedarftem Talyrer wie aus einer Fabel entsprungen vorkommen mögen.
Am Ende dieses Raumes führt die einzige offensichtlich bewachte Tür - zwei hochgewachsene Menschen, ein Mann und eine Frau, stehen dort glänzender Rüstung - zur Obersten Priesterin der Inari und in die weiteren, den Besuchern nicht zugänglichen Räume.



Im Inaritempel

Alezane Nachtschatten
Die gebürtige Azurianerin stammt aus Kheyris am Südmeer, lebt jedoch schon seit mehr als zwei Jahrzehnten in Talyra, wo sie seit geraumer Zeit Inari als Hohepriesterin dient. Alezane ist eine Schönheit, eine schlanke, hochgewachsene Frau Anfang der Dreißig mit der geschmeidigen Anmut einer Raubkatze, bronzefarbener Haut und Augen, so dunkel wie polierter Onyx. Langes, schwarzes Haar rahmt ihr edel geschnittenes Gesicht ein. Sie strahlt Freundlichkeit, Würde und gleichsam südländisches Temperament aus, und wird weithin nicht nur wegen ihrer außerordentlichen Schönheit, sondern auch wegen ihres liebenswürdigen und humorvollen Wesens und ihres scharfen Verstandes geschätzt.    

Darthis vom Felsen
Der Novizenmeister und Inaripriester ist das absolute Gegenstück seiner Tempelvorsteherin Alezane. Eher wortkarg, immer ein wenig schroff und vor allem sehr direkt, würden ihn die meisten wohl als ungehobelt bezeichnen. Seine Novizinnen und Novizen jedoch lieben ihn trotz seiner grimmigen Strenge beinahe abgöttisch - und schließen in schöner Regelmäßigkeit und mit großem Getuschel Wetten darauf ab, ob ihn mit Alezane mehr verbindet als nur der Dienst im Tempel. Denn trotz ihres so unterschiedlichen Wesens und der immerwährenden Streitereien ist nicht zu übersehen, dass die beiden eine gewisse Sympathie füreinander hegen. Darthis ist etwas mehr als sechs Fuß groß, schlank, aber kräftig und breitschultrig, mit graublauen Augen und welligem, halblangem Haar, in dessen Braun sich erste feine graue Strähnen zeigen.  

Urian von Ribérac
Der noch junge Mann, der aus dem Dörfchen Ribérac in der Nähe Talyras stammt und schon von Kindesbeinen an im Tempel zuhause ist, dient als Scriptor und Archivar in den Hallen Inaris. Mit einer Größe von annähernd zwei Schritt, einem Gewicht von deutlich unter hundertfünfzig Pfund und einer ständig gebeugten Haltung hat er die Anmut und Eleganz eines watenden Storches. Das hagere Gesicht wird von aschblondem, schulterlangem Haar eingerahmt, und auf der schmalen, etwas zu langen Nase trägt er ein paar geschliffene Augengläser, so dick wie Flaschenböden, ohne die er praktisch blind wie ein Maulwurf ist. Er ist stolz darauf, es bereits in jungen Jahren schon zum Obersten Scriptor gebracht zu haben, und hat sein Leben ganz den Büchern und Inari geweiht - letzteres, bedingt durch seine fürchterliche Schüchternheit, allerdings nur mehr platonisch.

Vanogh Standhaft
Der Halbelf ist der jüngste unter den Priestern und hat soeben seine Zeit als Novize mit der Priesterweihe abgeschlossen. Vanogh ist ein hübscher Kerl, groß, blond, blauäugig und geradezu unverschämt gutaussehend, wirkt er wie ein strahlender Held aus alten Sagen und wird von den meisten Tempelnovizinnen in heimlicher Schwärmerei verehrt - was er natürlich auch weiß und weidlich ausnutzt.

Barvas
Wie es Barvas, den Tempeldiener, einst in die geweihten Hallen Inaris verschlagen hat, das wissen wohl nur die Götter - und selbst die könnten es inzwischen vergessen haben, so lange dient er ihnen schon als Faktotum und kümmert sich um alle praktischen Angelegenheiten des Tempels, vom Fegen der Böden bis hin zu Botengängen und dem Heranschaffen von Brennholz. Barvas ist ein Mensch, klein und schmächtig von Wuchs, mit trüben, wässrigblauen Augen und einer spiegelnden Fast-Glatze, deren drei übriggebliebenen Haare er hingebungsvoll pflegt. So klein er ist, so gewaltig ist sein Mundwerk, und er ist den lieben langen Tag damit beschäftigt, zu schimpfen, zu meckern, zu schnauben, zu krakeelen, zu poltern und zu grölen, mit dem ganzen Stolz seiner fünf Zähne gewaltige Brocken Kautabak zu zermalmen und den Priestern auf die Nerven zu gehen.

Faja Feuerschuh
Die zierliche Menschenfrau ist eine Meisterin der Tanzes und hat in Inaris Hallen die Obhut über Lalaids Töchter und Söhne - die zahllosen Schellentänzerinnen und Tänzer des Tempels. Sie ist ein wahres Energiebündel, unermüdlich, unerschöpflich, und die Kraft und Ausdauer, die sie in die Ausbildung ihrer Schützlinge steckt, scheint nie zu erlahmen. Faja ist kaum mehr als fünf Fuß groß, zierlich, schlank, und biegsam wie ein Weidenzweig. Ihr wildes rotes Haar lässt sich ebenso wenig bändigen wie ihr Temperament, und wenn sie tanzt, vermag sie damit jeden zu bezaubern.

Sissel, Aife, Joris, Wiesenschön, Illan der Blonde, Fallatah, Vogelherz und Zardin - einige Novizen  

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Aingeal am 15. Feb. 2005, 15:42 Uhr
Vor dem Tempel

Aingeal lächelt Antyr an: "Ja vielleicht gefällt Euch der Tempel, vielleicht gefällt er auch mir...Ich bin neugierig wie er denn aussieht so von innen." Wegen des singens wird ihr lächeln noch breiter. "Wisst Ihr, wenn ich beim arbeiten singe, dann unbewusst, gleich wie meine Mutter dies beim kochen tat."

Plötzlich niest Aingeal heftig. "Hoffentlich habe ich mir jetzt nicht auch noch eine Erkältung geholt...", sagt sie mehr zu sich selbst als zu den anderen. Als sie wieder aufblickt sieht sie schon den wunderbaren roten Marmor, der diesen Tempel unmissverständlich als einen von Inari kennzeichnet.

Aingeal schaut ihren Begleitern kurz in die Augen und meint dann: "Ich habe keine Ahnung was mich...uns...dort erwarten wird, aber treten wir doch einfach ein!" Kaum hat sie das ausgesprochen tritt sie durch das Tor und glaubt im ersten Moment auf einem Basar gelandet zu sein.

Im Tempel

Viele Priester und Priesterinnen sitzen auf bunten Tüchern, auf denen sie verschiedenste Gegenstände ausgebreitet haben. Sie unterhalten sich aber eher untereinander, da kaum Leute im Tempel sind. Bei dieser Kälte gehen wohl die wenigsten Menschen aus dem Haus..., denkt sich Aingeal und schaut sich weiter um, als auch schon ein Priester in einem für diese Jahreszeit sehr luftigem Gewand auf sie zukommt und sie fragt: "Kann ich Euch behilflich sein?"

Zuerst ist Aingeal etwas perplex, wie ihre beiden Begleiter, doch dann ringt sie sich durch und antwortet ihm: "Nun ja, ich würde mich gerne ein wenig in diesem Tempel umschauen...Ich war noch nie in einem Inaritempel, und nunja, da meine Mutter an diese Göttin glaubte würde ich gerne einen solchen Tempel anschauen." Der Priester nickt und deutet den dreien ihm zu folgen. Er führt sie zuerst zu einer Statue Rhúlores an dessem Sockel hunderte von Räucherstäbchen brennen. "Dies hier ist die Statue von Rhúlore. Er ist der Herr der Freundschaft und des Vertrauens...die vielen kleinen Münzen stammen von den Leuten die hier um seinen Beistand bitten..." Bevor sie auch nur irgenetwas sagen können geht er schon weiter, schräg durch die ganzen Priester und Priesterinnen, sodass sie einen Blick auf die ganzen Dinge werfen können die es hier zu bestaunen gibt.

Dann führt er sie in einen weiteren Raum. Als Aingeal sieht wozu er wohl dient ist sie leicht verstört. Meine Mutter sagte immer ein Dienst an Inari und ich glaubte ihr nicht...hier tun sie das gleiche...das kann doch nicht sein... Als der Priester ihre Verwirrung sieht, sagt er nur: "Die wunderbarste Sache der Welt ist etwas natürliches weswegen man sich nicht schämen sollte. Schaut auf die Decke, dort werdet ihr es auch sehen. Schaut nicht so verwirrt drein, es ist Recht und Gut was hier geschiet."

Aingeal nickt nur doch irgendwie wird ihr das plötzlich zuviel. Mit was hast du gerechnet? Inari ist eine Liebesgöttin du Dummkopf.. Aingeal haucht nur kurz "Entschuldigung", und geht dann schnellen Schrittes nach draußen. Draußen lehnt sie sich an die kühle Außenmauer des Tempels. Was ist bloß in mich gefahren..Ich sollte mich schämen... Sie blickt in den Himmel und natürlich fallen in diesem Moment ein paar Schneeflocken von den verschneiten Ästen eines Baumes beim Tempel. Aingeal schüttel ihre Locken und niest wieder. Na toll..ich habe mich nun wirklich verkühlt...Meine Mutter...der Tempel ist schön...doch ich weiß nicht ob ich wieder einmal hierher will...das gleiche Geschäft dem meine Mutter nachging...

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Antyr am 21. Feb. 2005, 00:15 Uhr
Schon von außen betrachtet erscheint ihm der Inaritempel beeidruckend und respekteinflößend, und fast schon zögert er ein wenig einen Fuß hineinzusetzen, doch Aingeal -ebenso fasziniert was er an ihren glänzenden Augen erkennen kann- geht voran durch die Tür, und so folgt er ihr, hinter ihnen Roana.
Kaum sind sie drinnen und die Tür schließt sich hinter ihnen, ist es etwas wärmer, und eine eigenartige stille umgibt sie, welche eigentlich keine richtige Stille in dem Sinne ist; sie ist kaum merklich erfüllt von klingenden Melodien, ähnlich von Glocken, sowie leisem Flüstern und es scheint auch als ob der rote Marmor um sie herum eine eigene uralte Sprache spricht.
Doch die Unruhe von draußen ist hier drinnen vollkommen abgeschnitten, und Antyr bleibt erst einmal staunend stehen. Dann folgt er Aingeal einfach durch den Raum, der recht groß ist. Die Luft riecht rauchig-süß und schwer, und in dem Raum sitzen einige Menschen auf Tüchern oder Decken und scheinen keine Notiz von ihnen zu nehmen. Um auf ihre Anmerkung von draußen einzugehen, denn das hatte er vor Staunen noch nicht getan, raunt er eher leise: "Ich hoffe auch, dass du nicht krank wirst..."
Ein Mann kommt auf sie zu, und begrüßt sie freundlich und bietet seine Hilfe an. Da er farbenfrohe Stoffe aus dünnem Leinen oder was auch immer es ist trägt, scheint er wohl fester Bestandteil dieses Tempels zu sein, genau wie die Leute die auf den Tüchern sitzen. Antyr hört ihm und Aingeal gar nicht so recht zu, geht eigentlich nur mit zu der Statue, und beim Anblick der hunderten Räucherstäbchen wird ihm auch klar, wieso es hier so seltsam riecht. Dann gehen sie durch die Reihen der Leute hindurch in einen viel größeren Raum. Die Wände und Decken sind bemalt und verziert, der Boden lädt mit den ganzen Kissen geradezu zum Faulenzen ein, allerdings wird Antyr nun doch etwas verlegen als ihm allmählich klar wird, worum es hier zu gehen scheint. Damit hätte er nicht unbedingt gerechnet....und Aingeal scheinbar auch nicht, denn auf einmal flüchtet sie fast schon und läßt sie dort stehen. Antyr starrt den Mann fragend an, ehe er wortlos Aingeal folgt und sie draußen findet, an der Mauer lehnend. Die ersten Schneeflocken fallen wieder vom Himmel, und Antyr seufzt etwas unsicher. "Aingeal, was hast du? Willst du wieder zur Schneiderei..?" Er weiß nicht so recht was er sagen soll, auch nicht als sich Roana zu ihnen gesellt.

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Aingeal am 21. Feb. 2005, 18:08 Uhr
Aingeal schaut geistesabwesend den Schneeflocken zu, als plötzlich Antyr und Roana aus dem Tempel kommen. Sie schreckt ein bisschen zusammen als Antyr sie plötzlich anredet, doch dann antwortet sie ihm: "Nein, es geht schon wieder…Es tut mir leid das ich da drinnen plötzlich so überreagiert habe…Ich hätte ahnen können das mich in dem Tempel so was erwartet…wenn ich damit konfrontiert werde…dann will ich manchmal einfach nur mehr laufen…ich…Weißt du Antyr, und ich duze dich jetzt einfach weil du es eben auch getan hast, eigentlich sollte ich das ganze ja lockerer sehen aufgrund der Arbeit meiner Mutter…doch irgendwie erschwert mir das alles noch…und ich habe keine Guten Erfahrungen mit dieser körperlichen Liebe…Verzeiht einfach bitte mein Benehmen…vielleicht…vielleicht kann ich es ja einmal als etwas schönes, als etwas normales ansehen…vielleicht…lasst uns doch noch ein wenig die Stadt ansehen…Madam Pileh wird sicher noch nicht zurück sein…und bevor wir vor verschlossenen Türen stehen können wir ja ein wenig in der Stadt herumlaufen…gibt es irgendwas das du gerne sehen würdest Antyr?" Schön langsam fallen wieder mehr Flocken vom Himmel, obwohl die Sonne ein wenig zwischen den Wolken hervorlugt. Plötzlich kitzelt es Aingeal wieder in der Nase und sie niest heftig. Och nein, ich will doch nicht auch noch eine Verkühlung kriegen…., denkt sie und zieht sich ihren Mantel enger um sich.

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Antyr am 24. Feb. 2005, 00:46 Uhr
Als Aingeal ihm alles erklärt, nickt er nur verständnisvoll. "Ich verstehe, aber Aingeal hab keine Sorge, du bist ja hier nicht allein, und da du dir den Tempel ja jetzt angesehen hast, wirst du sicher nicht mehr daran denken müssen."
Antyr legt sich wieder die Kapuze über den Kopf, damit sein Haar nicht nass wird vom Schnee, und schaut dann von Aingeal zu Roana. "Also eigentlich wüßte ich nicht, was ich jetzt in der Stadt ansehen wollen würde...ich kenne sie ja nicht, und ich weiß nicht was es hier zu sehen gibt. Wenn wir herumlaufen würden, dann würden wir uns vielleicht verlaufen weil wir uns ja alle nicht gut auskennen in den Straßen. Wir könnten noch etwas auf den Markt gehen, oder vielleicht doch zur Schneiderei zurück."
Er zuckt mit den Schultern, und als Aingeal wieder niest, schaut er sie besorgt an. "Aingeal du solltest wirklich nicht allzu lange in der Kälte herumlaufen, sonst bist du morgen bettlägerig." Er drängt die beiden Mädchen zum gehen, indem er einige Schritte vom Tempel weggeht, damit sie auf die Straßen der Stadt zurückgehen können.

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Tiuri am 07. Juni 2008, 22:58 Uhr
<----- Sithech Hain

Auf dem Weg zum Tempel hält sich Frey relativ gefasst. Er zuckt nur einmal erschrocken zusammen als Tiuri angesichts seines Gesichtsausdruckes sagt: „Frey mein Freund, sieh doch nicht so drein, denk doch mal an all die Frauen dort!“ Er fängt sich einen kräftigen Stoß in die Seite ein, kann aber nicht anders als den armen Seemann einfach noch ein wenig auszulachen. Natürlich wäre die ganze Sache wesentlich witziger würde sie nicht daher kommen, dass sie von einem Wahnsinnigen durch ein fliegendes Buch verflucht worden sind und damit teilweise praktisch handlungsunfähig geworden sind. Seufzend bleibt Tiuri stehen als sie endlich vor dem Inaritempel angekommen sind, es gibt eindeutig zu viele Frauen in dieser Stadt. Es hat sie einiges an Zeit gekostet, dass Tiuri bei jeder, aber auch wirklich bei jeder, egal ob jung oder alt, stehen bleiben musste um sich zu entschuldigen.
Er ist wirklich nicht zum ersten Mal im Inaritempel, aber zum ersten Mal scheut er sich ein wenig hinein zu gehen.
„Du gehst zuerst rein und holst jemanden raus der uns hilft!“ Es ist weniger als ein Vorschlag als eine Forderung der Frey allerdings keines Wegs nachzukommen gedenkt. Im Gegenteil angesichts des roten Marmortempels scheint ihn der Mut schon wieder verlassen zu haben und er macht ein paar Schritte rückwärts.
„Komm schon, wenn ich dort drinnen mal losgelegt habe, hab ich meinen Ruf für immer verloren!“
Doch Frey weigert sich beharrlich voraus zu gehen und geht auch nicht auf Tiuris „Schere, Stein, Pergament?“ Vorschlag ein um das ganze so auszumachen. Tiuri bietet ihm noch ein paar Sachen an, als sich vor ihnen die Türe öffnet und ein junger Mann mit äußerst zufriedenem Gesichtsausdruck heraus kommt.
„Hey, Mann!“ ruft Tiuri erleichtert aus und hält den Fremden auf. „Hör mal, könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun und mir Faja heraus holen?“ Faja Feuerschuh kennt Tiuri, wenn auch nicht besonders gut, schon von seinen früheren Besuchen hier und selbst wenn er lieber mit einem der Templer gesprochen hätte, er glaubt nicht, dass er von einem soviel erfahren wird wie von ihr, denn schließlich hat Faja die Obhut über die Schellentänzerinnen.
>Was? Wer?< der Fremde ist wirkt ein wenig irritiert, scheinbar hat Tiuri ihn gerade aus schmutzigen Gedanken gerissen.
„Faja Feuerschuh!“ Erklärt Tiuri deswegen noch einmal, diesmal etwas langsamer.
>Tut mir leid, die kenn ich nicht!< erwidert der Mann und will sich schon abwenden, aber Tiuri lässt nicht locker.
„Dann fragt nach Barvas, dem Tempeldiener, alter Kerl, er kennt jeden, der kann Euch bestimmt helfen!“
>Wieso geht Ihr denn nicht einfach selbst?< will der Mann, den Tiuris aufdringliches Verhalten langsam zu nerven beginnen zu scheint, wissen.
„Ich kann nicht… ähm…zu viele Frauen da drinnen!“
Dieser Satz leitet endgültig das Ende des ohnehin etwas dürftigen Gespräches ein. >Ihr seid ja verrückt!< ist das letzte was Tiuri zu hören bekommt. Säuerlich grinsend winkt er dem Fremden hinter her und brummt „Danke für nichts, Mistkerl!“ in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Na dann...“ er nickt Frey aufmunternd zu. „Warte du draußen, ich hole sie heraus, aber lauf ja nicht davon nur wenn die eine Frau begegnet!“
Er legt die Hand auf den kühlen Marmor ohne dabei stehen zu bleiben. Inari du weißt, mein Benehmen hat nichts mit dir zu tun, dich liebe ich trotzdem, ich hasse nur die anderen Frauen!
Langsam öffnet Tiuri die Türe und streckt vorsichtig den Kopf herein. Es sind nicht so viele Leute hier wie Tiuri befürchtet hat, denn scheinbar stehen alle die heute Aufregung brauchen unten am Friedhof, aber auch nicht so wenige wie der junge Mann gehofft hat. Kaum, dass er den ersten Fuß in das Tempelgebäude gesetzt hat, tragen ihn seine Beine wie automatisch in Richtung der ersten Frau. Noch lächelt sie, betrachtet Tiuri unter langen Wimpern von oben bis unten, doch der rote Kirschmund bleibt ihr offen stehen als Tiuri zu sprechen beginnt.

„Oh schönste Frau auf Rohas Rund,
Mein Dasein, das hat einen Grund.
Die Spatzen pfeifen’s schon hernieder
es tut mir leid ich tu’s nie wieder!“

Eine hübsche blond gelockte Frau in Inaritracht beginnt hinter ihm lauthals zu lachen, wirft den Kopf in den Nacken und kann sich scheinbar gar nicht mehr halten, als Tiuri sich zu ihr umdreht.

„Oh Holde, hört mir doch bitte zu,
denn so einiges hab ich zu sagen,
ich hoff ihr vergebt mir, das lässt mir keine Ruh,
an eure Brüste denk ich noch in Tagen.“

Nachdem er sich auch noch bei drei anderen Frauen ausgiebig entschuldigt hat und sich schließlich von äußerst ungläubig dreinblickenden Gesichtern umringt sieht, lächelt er, diesmal ehrlich entschuldigend und streicht sich vor Unbehagen nervös den braunen Haarschopf aus den Augen.
„Ich also, ich bin nicht immer so!“ beginnt er, unnötiger Weise. „Ihr glaubt ja gar nicht was ich heute für einen seltsamen Tag hab… aber gut, das spielt keine Rolle, ich müsste wirklich dringend mit Faja Feuerschuh sprechen und… wäre vielleicht jemand so freundlich sie nach draußen zu schicken während ich dort warte?“
Er hätte es ja eigentlich nicht gedacht, aber die kichernde blonde Frau erklärt sich tatsächlich bereit Faja für ihn zu suchen. >Du bist wirklich ein Spaßvogel!< sagt sie und kann sich immer noch nicht beruhigen, als sie mit wehenden Röcken hinter einer hübsch verzierten Holztüre verschwindet.
„Ich warte dann mal… draußen!“
Zu seinem Glück steht Frey immer noch an Ort und Stelle wo er ihn gelassen hat, was Tiuri erleichtert aufatmen lässt. Hinter einem von Panik getriebenen Seemann durch die Stadt zu rennen und das vielleicht noch Stunden lang bis der Fluch endlich vorbei ist, ist wirklich nicht sein Nachmittagsplan. Zum Glück dauert es auch nicht lange bis Faja endlich heraus kommt und es kommen auch keine anderen Frauen in dieser Zeit vorbei. Ganz unwillkürlich greift er nach Freys Hemdärmel, damit dieser auch ja nicht auf die Idee kommt vielleicht davon zu rennen.

„Glaubt mir, wenn ich Euch sage,
ich bin für wahr eine echte Plage.
Das tut mir leid, ehrlich wahr,
nie wieder will ich so sein, dies Jahr!“

Faja sieht zwar etwas verdutzt drein, aber scheinbar ist sie von den anderen Frauen im Tempel schon gewarnt worden, dass draußen ein Verrückter auf sie wartet. Überraschter ist sie wohl, dass es Tiuri ist, denn sie sind sich schon ein paar Mal begegnet, sowohl hier, als auch in der Harfe.
„Ich fürchte ich bin…wir sind“, kurz dreht er sich um und deutet auf den immer kleiner werdenden Frey. „heute nicht ganz wir selbst. Wir sind hier, weil wir etwas über eine Schellentänzerin erfahren muss, die hier seit ein paar Tagen gewohnt hat und das nicht zum ersten Mal. Ihr Name ist Marsali, sie stammt aus Ildala, kennst du sie? Ich muss wirklich alles wissen was dir über sie einfällt und besonders muss ich wissen wo sie letzte Nacht gewesen ist.“ Tiuri weiß nicht wie viel er Faja sagen darf, aber nach dem die Frau die Nachricht sowieso erfahren wird, beschließt er ihr zusagen was passiert ist, damit sie nicht denkt, dass er einfach nur hinter Marsali her ist. „Es tut mir sehr leid, aber heute Morgen wurde Marsalis Leiche gefunden und wir ermitteln in diesem Fall.“

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Erzähler... am 09. Juni 2008, 19:08 Uhr
Nicht unbedingt verärgert, aber doch ein bisschen ungehalten über die Störung, kommt Faja Feuerschuh energischen Schrittes aus dem Tempel geeilt. Sissel, eine goldhaarige junge Priesterin, war soeben in ihre Gemächer gekommen, zwei der jüngsten Novizinnen im Schlepptau, und hatte sie darüber verständigt, dass vor den Tempeltoren zwei merkwürdige Herren stehen würden und sie zu sprechen wünschen. Auf Fajas Frage, wieso die beiden denn nicht einfach hereinkommen würden, hatten die Mädchen zwar keine befriedigende Antwort geben können, aber sie hatten wissende Blicke getauscht und waren in derart albernes Gekicher ausgebrochen, dass die Meisterin der Schellentänzer nun höchstselbst den Weg nach draußen antritt, um sich die beiden wunderlichen Herren, die bei ihren Schützlingen solche Heiterkeitsausbrüche ausgelöst hatten, mit eigenen Augen anzusehen. Vor den Toren des Inaritempels findet sie tatsächlich zwei hochgewachsene junge Männer, von denen einer sie mit vor Panik geweiteten Augen mustert und dabei aussieht, als würde er sich gleich mit einem Hechtsprung über die nächste Hecke in Sicherheit bringen wollen. Der zweite der Burschen hat seinen angstschlotternden Freund fest am Hemdsärmel gepackt, offenbar um genau das zu verhindern, und schmettert ihr einen so grauenhaft unpoetischen Vierzeiler entgegen, dass Faja ihn nur völlig verdattert anstarren kann. Den kenne ich, stellt sie verblüfft fest und eine Erinnerung schießt ihr durch den Kopf, an jene Zeit, als man diesen jungen Burschen noch öfters im Inaritempel angetroffen hatte. Allerdings ist dies schon eine Weile her und sie hat Mühe, den schlaksigen Bengel von damals mit dem stattlichen, breitschultrigen und durchaus hübschen Mannsbild in Verbindung zu bringen, das vor ihr steht. Tiuri. Borgils Ziehsohn ... was will der denn hier? Und wieso kommt er mit seinem Freund nicht einfach herein?

Bevor sie auch nur den Mund auftun kann, um ihn das zu fragen, lässt Tiuri einen ganzen Schwall aufgeregten Geplappers auf sie herunterprasseln – und das im buchstäblichen Sinn des Wortes, denn er überragt die zierliche Tänzerin bestimmt um zwei Haupteslängen. >Ich fürchte ich bin…wir sind heute nicht ganz wir selbst<, beginnt er mit seiner Erklärung und bringt Faja damit zu einem verstohlenen Schmunzeln. >Wir sind hier, weil wir etwas über eine Schellentänzerin erfahren müssen, die hier seit ein paar Tagen gewohnt hat und das nicht zum ersten Mal. Ihr Name ist Marsali, sie stammt aus Ildala, kennst du sie? Ich muss wirklich alles wissen was dir über sie einfällt und besonders muss ich wissen wo sie letzte Nacht gewesen ist.< Fajas Schmunzeln wird noch ein wenig breiter, als sie die beiden mit hochgezogenen Brauen mustert. Da schau' her, Marsali hat sich wohl zwei neue Verehrer geangelt ... und was für ansehnliche Burschen. Bisschen ängstlich der eine, und der andere nicht gerade ein begnadeter Barde, aber wer weiß, vielleicht haben sie andere Qualitäten. Gerade als sie eine scherzhafte Bemerkung darüber verlieren will, fügt Tiuri seinem Wortschwall allerdings einen Satz hinzu, der Faja auf der Stelle erbleichen und ihr das Wort im Halse stecken bleiben lässt: >Es tut mir sehr leid, aber heute Morgen wurde Marsalis Leiche gefunden und wir ermitteln in diesem Fall.< Alles Blut scheint auf einmal aus dem Gesicht der Tänzerin gewichen zu sein. "Marsalis ... Marsalis Leiche?" Das kann nicht sein. Das ist unmöglich …. Allmächtige Götter, macht, dass das nicht wahr ist....

Ungläubig irrt ihr Blick zwischen Tiuri und seinem Begleiter hin und her, in der Hoffnung, das Ganze würde sich als schlechter Scherz herausstellen, doch ihrer ernsten Miene nach scheint es alles andere als ein Spaß zu sein. "Aber ... aber wie ...?" Und dann fällt es Faja wie Schuppen von den Augen. Die ganzen bestialischen Morde im letzten halben Jahr, die Leichen der Mädchen, das abgesagte Inarifest – die ganze Stadt spricht ja von nichts anderem mehr, und natürlich hatten sie auch im Inaritempel über diese Gräueltaten gesprochen. "War es dieser ... dieser ..." Faja bringt das abscheuliche Wort kaum über die Lippen. "...dieser Mädchenmörder? Dieses Ungeheuer? Götter im Himmel!" Tausend Gedanken und Gefühle brechen über die Tänzerin herein, Fassungslosigkeit, Wut, Trauer, Mitleid, und sie braucht eine ganze Weile, bis sie sich wieder so weit gefasst hat, dass sie die Fragen der beiden jungen Männer beantworten kann. "Marsali stammt aus Ildala, das wisst ihr ja bereits. Sie kommt ein- oder zweimal im Jahr herauf nach Talyra, um hier zu tanzen und Freunde zu besuchen, und in dieser Zeit wohnt sie hier im Tempel bei den Novizen. Viele Schellentänzerinnen machen das so, und wir gewähren Dienerinnen und Dienern der Göttin auch gerne Obdach, so lange sie in der Stadt zu tun haben. Marsali kam irgendwann letzte Woche mit dem Schiff aus Ildala, wollte zwei oder drei Wochen bleiben und dann wieder nach Hause fahren .... ihre Familie wohnt noch dort, die Eltern und einige Geschwister ..." Bei dem Gedanken, welches Unglück mit Marsalis Tod über diese arme Familie hereinbricht, muss sie mit den Tränen kämpfen. "Ich habe sie seit ihrer Ankunft leider nicht oft gesehen, sie war viel in der Stadt unterwegs. Ihr müsst wissen, dass die Mädchen, die zeitweise hier wohnen, im Tempel und in den Unterkünften ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt, sie sind niemandem darüber Rechenschaft schuldig, was sie tun und wie lange sie wegbleiben. Deswegen kann ich euch nicht viel darüber sagen, wo sie gewesen ist oder mit wem sie zusammen war. Aber ich kann gern die Angehörigen des Tempels fragen, vielleicht weiß eine von den Mädchen, wo sie gestern war."

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Frey am 10. Juni 2008, 23:19 Uhr
Ein wenig enttäuscht ist der Pirat tatsächlich, als die beiden Totengräber seine Frage verneinen, dass dieser steinerne Sarkopharg kein Eingang zu einer Gruft sei, sondern eben ein ganz normales Grab. Wäre auch zu schön gewesen. Natürlich sieht er ein, dass es schwierig gewesen wäre, die Leiche oben drauf zu platzieren und die massive Steinplatte von innen wieder zu verschließen, ohne dass die Dame dabei umfällt. Aber unmöglich wäre es auch nicht gewesen, wenn auch weitaus schwieriger und Hilfsmittel wären dabei auch benötigt worden. Oder eben Zauberei. Bedenke nur einmal das Buch in der Goldenen Harfe.
All diese – schrecklichen – Frauen, nähern sich dem Grab wieder und Frey ist stets darauf bedacht, einen gewissen Abstand zwischen sie und sich zu behalten. Das heisst, er weicht immer wieder zurück und zur Seite aus, während er sie dabei genaustens und ziemlich nervös im Auge behält, indes Kaney und Tiuri die Leiche inspizieren.
Dabei kann er sich auch nicht mehr so recht darauf konzentrieren, was schließlich beredet wird. Nur, dass von dunkler Magie die Rede ist. Auch wird er kurz etwas hellhörig, als Lilith etwas von 'angenehm' murmelte, als es darum geht, wie sich diese dunkle Magie anfühlt. Aha! Ich wusste es! Hexe... allesamt Hexen! Sie stehen im Bund mit Dämonen und bösen Kreaturen. Er starrt sie regelrecht an und erschaudert, um sogleich auch den Blick wieder von ihr abzuwenden, als sie wohl spürt, dass er sie ansieht und seinen Blick erwidert. Sie war es sicher auch, die Dich behext hat... mit ihren anderen Hexenschwestern... und alle anderen... Dämonenbrut... Wieder schüttelt es ihn ganz leicht als würde es ihn frieren und ihm ein eisiger Finger über die Wirbelsäule hinabfahren.
Kaney stellt schließlich fest, dass das nun vierte Opfer wahrscheinlich hinterrücks erstochen wurde. Die Tote, wohl eine inarigeweihte Schellentänzern, wie sich wohl herausstellt, wurde von der Grabplatte heruntergehoben und das Blut von dem Stein abgewaschen. Eine Frau - schon wieder eine Frau! -, die exakt einhundert Zwölfmonde am gleichen Tag zuvor gestorben war, liegt darunter begraben. Und nicht nur irgendeine, sondern eine von einem alten talyrischen Adelsgeschlecht. Woran sie wohl gestorben war? Sie war noch so jung...

Die Gruppe teilt sich schließlich auf, um verschiedene Recherchen nachzugehen und es sind gerade mal wenige Stunden vergangen, seit sie verflucht worden waren. Eindeutig zu wenige Stunden. Wenn ich das Bane erzähle, scheißt der sich vor Angst in die Hosen... wie Du selbst gerade. Er wird sich umdrehen und das Weite suchen. Irgendwie muss er diese restlichen Stunden vermeiden Bane oder anderen seiner Mannschaft zu begegnen. Gut, sein Steuermann traut sich seit jeher kaum mehr vom Schiff, obwohl es nur Frauen waren, die bislang umgebracht wurden. Aber wenn jemand anders von seinen Männern spitz kriegt, was mit ihrem Kapitän los ist, wird das dem alten Bane nicht lange vorenthalten bleiben. Wie steh' ich denn da, wenn sie mich für einen Feigling halten? Die nehmen mich doch nicht mehr ernst...
Er folgt Tiuri durch die Straßen und irgendwie schaffen sie es, erstaunlicherweise recht wenigen Frauen zu begegnen – sehr zur Erleichterung beider, da der eine sich in Reimen entschuldigen müsste und der andere diese unerklärliche Heidenangst hat.
Wenn das vorbei ist, statte ich dem Pfirsich erstmal einen Besuch ab... also vielleicht... wenn ich dann noch lebe heißt das... Das nimmt ja echt schon grausige Ausmaße an. Und damit meint er nicht nur den Fluch. Es sind schon vier Tote und sie haben noch immer keinen echten Hinweis, wer es sein könnte, bis auf dass es ein perverser, kranker Nekromantenmagier sein muss, der viel Vergnügen dabei zu haben scheint, sie immer wieder an der Nase herumzuführen und ihnen schon ein nettes, kleines Präsent in Form einiger Flüche geschickt hat. Dafür werde ich mich revanchieren... glaub mir mal, Freundchen.
Na gut, einen Verdacht haben sie zwar schon, aber sie müssen über den verrückten Hexer, der vor einiger Zeit aus Vînnar geflohen war, noch einiges herausfinden, ehe sich der Verdacht bestätigt.

Frey ist letztendlich wirklich froh, mit Tiuri den Totenacker zu verlassen und sich somit auch außerhalb der Reichweite des grausigen Weibsvolkes zu begeben, auch wenn es heißt, sich nun in die Höhle des Löwen – oder auch eben in den Inaritempel – zu gehen. Zu einer anderen Zeit hätte er nichts dagegen gehabt, zu diesem Tempel zu pilgern. Aber Tiuris Versuch der Aufmunterung, dass die achso hübschen Tempelmädchen ihm die Furcht schon austreiben würden, wie er sich so schön ausdrückte und ihn hernach auslachte, hat nicht unbedingt die gewünschte beruhigende Wirkung. Gern würde er sich mit dem Gedanken an hübsche Frauen ablenken, doch das hilft ihm gerade nicht wirklich. Ganz im Gegenteil.
Ihm behagt es wirklich nicht, dass sie nun zu diesem Inaritempel müssen. Ausgerechnet sie beide, als ob das Schicksal nicht schon genug üble Scherze mit ihnen getrieben hat. Doch es hilft nichts und noch ist er auch einigermaßen gefasst. Bis sie vor dem Tempel halt machen, wo Frey auch jetzt noch steht. Und zwar wie angewurzelt und sich immer wieder hektisch umsieht, ob nicht hinter dem nächsten Baum gleich eines der Tempelmädchen hervorspringt. Auch die Statuen, die halbnackte Frauen darstellen, die vor dem Gebäude aufgestellt wurden, sind ihm nicht gerade geheuer. Wer weiß denn schon, ob sie nicht doch Priesterinnen sind, die nur mit kalkweiß bemalt wurden und nur auf einen unbedachten Moment warten, in dem sie sich auf den Seemann stürzen können. Tiuri ist allein und wagemutig in den Tempel gegangen. Frey sollte mitgehen, hatte sich aber mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, sich schon am Eingangstor festgekrallt und die Fersen in den Boden gestemmt, um nicht mit hineinzumüssen, alle Feilschversuche von Tiuri vehement abgelehnt, bis dieser aufgegeben und ihn als 'Wache' postiert hat. Eine ziemlich undankbare Aufgabe, wenn man so paranoid wie Frey derzeit ist. Ganz ruhig bleiben, Frey... Du hast sie vor dem Buch geliebt... begehrt... „Lalala...“, summt er unruhig vor sich hin, räuspert sich und versucht sich dann mit leiser, ja zaghafter Stimme mit einem Piratenliedchen abzulenken, während er sich immer wieder umsieht.
Er erinnert sich, dass er damals als kleiner Junge schon das Lied auf den Lippen hatte, mit ähnlich dünner Stimme, obschon sie längst im Erwachsenenalter an Kraft und Tiefe gewonnen hatte. Damals hatte er sich wegen einer Mutprobe in die Kellergewölbe der uralten Festung Armagh gewagt, einzig und allein bewaffnet mit einem kleinen Dolch und einem Talglicht, das in den zugigen Gewölben ständig flackerte und unheimliche Schatten auf den grob behauenden und feucht schimmernden Wänden geworfen hatte. Die Mutprobe bestand darin, hinabzusteigen und eine ganze Stunde in den finsteren Gängen zu verbringen. Einer der Küchenjungen kam mit vollgeschissenen Hosen wieder herauf, doch Frey bestand die Probe, auch wenn die anderen Jungen ihn länger unten gelassen haben, als verabredet war. Aber das auch nur, weil sie erwischt und fortgejagt wurden, als sie da am Eingang standen und warteten. Erst einige Stunden später konnten sie zurückkehren und den Prüfling wieder hervorholen. Auch da hatte er schon das Lied gesungen um sich zu beruhigen, denn seine Bewunderung galt schon immer den Piraten auf See.  

„Yo-ho, yo-ho, Piraten haben's gut
Wir plündern und rauben und stehlen
Entführen, zerstören ohne Problem
Trinkt aus, Piraten

Yo-ho, yo-ho, Piraten haben's gut
Wir sacken kräftig Schätze ein
Betrügen und legen jeden herein
Trinkt aus, Piraten
Yo-ho, Piraten haben's gut

Wir setzen Städte und Schiffe in Brand
Brennen sie nieder, lassen nichts über
Trinkt aus, Piraten
Yo-ho, Piraten haben's gut

Ein jeder von uns ist ein schmutziger Dieb
Doch trotzdem hat uns're Mutter uns lieb
Trinkt aus, Piraten
Yo-ho, Piraten haben's gut“*

Er endet gerade mit dem Lied, als Tiuri wieder auftaucht - nachdem es ihm wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen ist, in der er auf den Burschen warten musste - und Erleichterung zeigt sich auf dem Gesicht des Piraten. „Oh gut... fertig? Können wir gehen? Du kannst mir alles unterwegs erzählen“ Nur weg von hier. Als dann auch noch eine der Frauen aus dem Tempel auftaucht, will er sich schon umdrehen und vorausstapfen, als er am Hemdsärmel festgehalten wird. Na schön, also weiter ausharren. Frey duckt sich ein wenig und hält sich ein wenig in Tiuris Hintergrund, während dieser mit der Dame spricht. Also zuersteinmal trägt er ihr natürlich eine Entschuldigung in Gedichtform vor, ehe er dann zum Punkt kommt, was der Meisterin der Schellentänzer wohl so gar nicht schmecken will. Kein Wunder. Sie ist völlig fassungslos und berichtet, dass sie letzte Woche mit dem Schiff aus Ildala angekommen und dann nicht unbedingt recht oft im Tempel zugegen war. Weiterhin 'versteckt' sich Frey hinter der nicht sehr viel größeren Gestalt des jungen Burschens und lugt immer wieder über dessen Schulter zu Faja hinüber. „Es wäre... ähm... sehr freundlich, wenn Ihr... das für uns tun würdet... also die Mädchen fragen.“, bringt er stammelnd und vor Furcht stotternd hervor, ohne sich gleich dabei vor Angst in die Hosen zu machen, weil er fürchtet, sie würde ihm gleich einen vernichtenden Blick zu werfen. „Wir... sind ein wenig... ähm... verhindert.“, fügt er schließlich ein wenig kleinlaut hinzu. Naja, Tiuri könnte versuchen, die Mädchen zu befragen, aber das würde wahrscheinlich auch noch ewig dauern, bis er bei jeder seinen Reim aufgesagt hat, ehe er auf ihre Hauptangelegenheit kommen kann. Aber Frey fühlt sich nicht imstande ein Mädchen auch nur anzusehen, ohne am liebsten dem Impuls zur Flucht folgen zu wollen, was bei einer Befragung zugegebenermaßen ziemlich hinderlich sein dürfte.




(* “Yo Ho - A Pirate's Life for Me” by The Jonas Brothers)

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Erzähler... am 13. Juni 2008, 11:19 Uhr
"Es wird aber eine Weile dauern, bis ich wiederkomme", prophezeit Faja Feuerschuh. "Im Moment sind viele Leute im Tempel und bis ich von jedem eine Antwort habe, wird wohl einige Zeit vergehen. Wollt Ihr wirklich nicht so lange hereinkommen?" Doch die beiden Besucher lassen sich nicht einmal mit Seharimzungen dazu überreden, mit in den Tempel zu kommen und dort zu warten, so zuckt Faja nur resigniert mit den Achseln und verschwindet im Inneren des Gebäudes. Sie kann sich beim besten Willen keinen Reim auf das sonderbare Verhalten der beiden machen, und mit Tiuris vor Angst zitterndem Begleiter hat sie fast so etwas wie Mitleid. So ein stattlicher Kerl, und dann so ein Hasenfuß. Ich möchte nur wissen, wovor der sich so fürchtet. Im Tempel hausen ja schließlich keine Monster Sie beschließt, den beiden die Wartezeit wenigstens so angenehm wie möglich zu machen. Nun denn, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann kommt der Prophet eben zum Berg. Ich werde ihnen ein paar Mädchen mit Erfrischungen nach draußen schicken. "Erla, Gwynefaêr, Jora, und du, Sissel, seid so gut und bringt unseren Besuchern etwas zu trinken hinaus", ruft Faya einige der Novizinnen zusammen, als sie die Halle durchquert. "Und unterhaltet sie ein bisschen, bis ich wieder zurück bin."

Als sie nach einer guten halben Stunde zurückkehrt, findet sie vor den Toren des Tempels vier haltlos kichernde und prustende Mädchen vor, einen grinsenden Tiuri und ein schlotterndes Bündel männlicher Panik, das offenbar kurz vor dem völligen Zusammenbruch steht. Vielleicht hätte Faja angesichts des skurillen Situation, die sich ihr da bietet, lachen oder zumindest lächeln sollen, aber die Nachricht von Marsalis Tod hat sie so erschüttert, dass ihr jeglicher Anflug von Heiterkeit vergangen ist. "Tut mir leid, wenn ich Euch nichts Positives berichten kann", wendet sie sich mit ernster Miene an Tiuri. "Ich habe alle Personen befragt, derer ich habhaft werden konnte, aber niemand weiß, was Marsali gestern gemacht hat oder wo sie gewesen ist. Eine der Tänzerinnen sagte, sie hätte gesehen, wie Marsali am frühen Abend den Tempel verlassen hätte, aber offenbar hat sie niemandem darüber informiert, wohin sie will. Wie gesagt, die Mädchen sind uns keine Rechenschaft über ihr Kommen und Gehen schuldig und es ist auch nichts Ungewöhnliches, wenn sie über Nacht wegbleiben. Jedenfalls hat sie seit gestern niemand mehr gesehen und es weiß auch niemand, was sie vorhatte und wo sie den Abend und die Nacht verbringen wollte. Falls irgend jemanden doch noch etwas einfällt, werde ich euch selbstverständlich sofort verständigen. Glaubt mir, wenn ich euch bei euren Nachforschungen irgendwie helfen kann, dann werde ich es tun, das bin ich Marsali schuldig. Das sind wir alle ihr schuldig." In Fajas Augen, die sonst vor Temperament und Lebensfreude nur so sprühen, liegt ein Ausdruck von Bestürzung und tiefer Trauer. "Sagt, wo ist sie jetzt? Also, ihre .... Leiche? Ich werde mich darum kümmern, dass sie ein anständiges Begräbnis bekommt, und wir müssen auch ihre Familie in Ildala verständigen.""

Titel: Re: Der Inaritempel
Beitrag von Tiuri am 14. Juni 2008, 11:31 Uhr
Faja ist sichtlich schockiert über die Nachricht von Marsalis Tod und angesichts der vorhergegangen Morde ist ihre Frage verständlich.
>War es dieser ... dieser ...dieser Mädchenmörder? Dieses Ungeheuer? Götter im Himmel!< Tiuri nickt nur, sicher können sie sich natürlich eigentlich nie sein, schließlich könnte auch ein noch verrückterer Nachahmungstäter in Talyra seinem Idol nacheifern.
Obwohl sie mit Sicherheit möchte, kann ihnen Faja aber leider auch nicht viel weiter helfen.
> Ich habe sie seit ihrer Ankunft leider nicht oft gesehen, sie war viel in der Stadt unterwegs. Ihr müsst wissen, dass die Mädchen, die zeitweise hier wohnen, im Tempel und in den Unterkünften ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt, sie sind niemandem darüber Rechenschaft schuldig, was sie tun und wie lange sie wegbleiben. Deswegen kann ich euch nicht viel darüber sagen, wo sie gewesen ist oder mit wem sie zusammen war. Aber ich kann gern die Angehörigen des Tempels fragen, vielleicht weiß eine von den Mädchen, wo sie gestern war.<
Tiuri ist recht erstaunt, dass Frey es tatsächlich schafft darauf etwas zu erwidern, denn da er ihn immer noch am Ärmel fest hält, kann Tiuri spüren wie sein Freund neben ihm vor Angst regelrecht schlottert. Kipp jetzt bloß nicht um Mann! denkt Tiuri bei sich und krallt seine Finger zur Sicherheit lieber noch fester in Freys Hemd.
„Verhindert“ findet Tiuri trifft die Sache dann schon ganz gut. Vermutlich würde er durchdrehen und die gleiche Angst wie Frey entwickeln, müsste er jetzt noch einmal in den Inaritempel gehen und dort einen ganzen Haufen Mädchen befragen. Wir sind nicht verrückt, nur ein bisschen… beeinträchtigt!
Faja verschwindet wieder hinter den Toren des Inaritempels, aber anstatt sie jetzt hier in Ruhe warten zu lassen, scheint sie Freys Furcht und seinen Wahnsinn mit noch mehr Mädchen kurieren zu wollen. Kichernd kommen vier junge Frauen aus dem Tempel, natürlich direkt auf sie zu. Jede von ihnen eine wahre Augenweide, aber leider kann sich Tiuri im Moment kein bisschen darüber freuen und er beschließt den Inaritempel in nächster Zeit nicht zu schnell wieder aufzusuchen. Die blonde Sissel hat Tiuri ja schon zu Anfang begrüßt und zum Glück muss er deswegen scheinbar nicht mehr für sie dichten. Da ist der junge Mann natürlich erleichtert, aber das ändert nichts daran, dass er immerhin noch für drei andere Mädchen den Barden spielen muss. Wenigstens muss ich dabei nicht singen! Bei diesem Gedanken muss er fast grinsen, denkt er dabei doch automatisch an die arme Aurian die dank ihrem Fluch wirklich keinen einzigen Ton trifft. Tiuri hingegen, müsste er sich im Singen versuchen, würde auch ohne Fluch keinen einzigen Ton treffen. Lyr und seine Archonen scheinen bei Tiuris Geburt wirklich nicht das geringste Interesse an ihm gehabt zu haben.
Das zeigt sich natürlich auch in Tiuris Dichtkunst, obwohl der Junge findet, auch wenn er damit vermutlich alleine dasteht, dass er von Mal zu Mal besser wird.

„Der Himmel ist blau,
so wie deine Augen,
es tut mir so leid,
das kannst du mir glauben!“

„Rote Haare, roter Mund,
die Wahrheit tu ich heute kund,
ich bitte euch entschuldigt mich,
das ist doch möglich sicherlich.“

„Ich habe so viel falsch gemacht,
einfach zu wenig nachgedacht,
drum komm ich zu sagen es tut mir leid
und hoffe, dass ihr mir dann auch verzeiht!“

>Und was ist mit mir, hast du für mich auch noch ein Gedicht?< fragt Sissel, die roten Lippen zu einem Schmollmund verzogen und blinzelt dabei aus betörenden Augen zu Tiuri hinauf.
„Nein, heute gibt es für jeden nur ein Gedicht und auch nur heute. Das ist eine einmalige Aktion, die kommt nie wieder!“

Als Faja endlich zurück kommt - wobei Tiuri die restliche Zeit mit den Mädchen durchaus hätte genießen können, wenn er nicht ständig versuchen hätte müssen sie davon abzuhalten Frey zu berühren, denn scheinbar halten die Mädchen „Fangt den Kapitän“ für ein ganz ausgezeichnetes Spiel – war die ganze Warterei leider umsonst. Zwar hat eines der Mädchen Marsali am Vorabend den Tempel verlassen sehen, aber scheinbar hat sie niemandem erzählt was sie so vorhatte. Tiuri nickt verständnisvoll als Faja noch einmal betont, dass die Mädchen ihr keine Rechenschaft schuldig sind. Natürlich ist ihm das klar, aber im Moment wäre es ihm einfach lieber wenn es doch so wäre.
Faja verspricht sie zu verständigen, falls sie doch noch jemanden findet der etwas weiß. „Danke, es muss auch nicht unbedingt sein, dass jemand weiß wohin sie gegangen ist, aber vielleicht hat sie irgendetwas erwähnt oder irgendjemand hat etwas Seltsames bemerkt. Vielleicht hat sie erwähnt, dass sie sich verfolgt fühlt, ganz egal was es ist, wie unnötig es auch vorkommen mag. D findest uns in der Goldenen Harfe und sollten wir nicht da sein, kannst du alle Nachrichten auch Borgil hinterlassen.“ Faja sieht so traurig aus, dass Tiuri sie am liebsten in den Arm genommen hätte, aber er weiß nicht ob der kleinen Tänzerin das recht wäre.
>Sagt, wo ist sie jetzt? Also, ihre .... Leiche? Ich werde mich darum kümmern, dass sie ein anständiges Begräbnis bekommt, und wir müssen auch ihre Familie in Ildala verständigen.<
„Wir wären natürlich dankbar, wenn ihr die Familie Marsalis verständigen würdet, aber die Leiche muss wohl noch einige Zeit in der Steinfaust bleiben. Ich werde dort bescheid geben, dass sofort ein Bote zu euch geschickt wird wenn die Leiche abholbereit ist.“ Er greift doch noch schnell nach Fajas Hand und drückt diese sanft zum Abschied und um ihr ein wenig Trost zu spenden. Schließlich wendet er sich zu Frey und den Mädchen um, der verängstigte Kerl hat mittlerweile seine Arme schützend über den Kopf erhoben und sieht aus als wolle er sich jeden Augenblick auf den Boden fallen lassen um sich seinem Schicksal zu ergeben.
„Jetzt geht aber endlich mal aus dem Weg!“ Tiuri versucht etwas von Borgils brummender Strenge in seine Stimme zu legen, wozu ihm natürlich der breite Brustkorb als Resonanzkörper fehlt. „So macht ihr die Sache auch nicht besser, ich verspreche euch, irgendwann wird er sich freuen euch zu sehen!“ Mit diesen Worten schiebt er sich sanft aber bestimmt zwischen Frey und die jungen Frauen, dreht sich noch einmal mit einem Nicken zu Faja um und verlässt dann den Inaritempel in Richtung Steinfaust.



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