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Das Rollenspiel >> Die Stadt Talyra >> Der Shenrahtempel
(Thema begonnen von: Niniane am 28. Mai 2006, 17:42 Uhr)

Titel: Der Shenrahtempel
Beitrag von Niniane am 28. Mai 2006, 17:42 Uhr
Der Shenrahtempel

Im Südwesten der Stadt, unmittelbar rechts neben den mächtigen Außentoren der Steinfaust, erheben sich zwischen alten Goldeichen und dichtem Smaragdgras die schneeweißen Marmormauern eines wahrhaft imposanten Bauwerks. Der Tempel Shenrahs ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und steht - neben dem Haus Sithechs -, als einziger Tempel nicht im Heiligen Bezirk im Norden Talyras. Zu einer Zeit erbaut, als die Grundfesten der Steinfaust noch nicht einmal gelegt und die Wehrmauern Talyras gerade erst im Entstehen waren, ähnelte der Tempel des Herren der Sonne viel mehr einer prächtigen Festung als einem Haus der Götter - noch heute sind im Schutz seiner Mauern, in den Gewölben tief unter Shenrahs Altar, die Schatzkammern Talyras und die Archive der Chroniken der Stadt untergebracht. Darüberhinaus leben und dienen im Tempel über vierzig Priester, doppelt soviele Novizen, ein Archivar, zwei Dutzend Schreiber und eine fünfzig Mann starke Einheit der Sonnentempler unter der Führung Gavins von Tarascon. Der Shenrahtempel von Talyra ist eines der größten und beeindruckendsten Bauwerke der gesamten Herzlande, errichtet vor fast zweitausend Jahren von den berühmteste Baumeistern ihrer Zeit auf Befehl Cobrins des Priesters, dem ersten Hochkönig des Imperiums von Ûr.

An der nach Osten gehenden Front des Tempels führt eine breite Treppe mit flachen Stufen hinauf zu einem tiefgesetzten Portal. Die schweren, bogenförmigen Torflügel aus altersdunklem Goldeichenholz sind reich mit Schnitzereien verziert, die Shenrahs Symbole oder die seiner Archonen zeigen, und werden zu beiden Seiten von je sechs Templerstatuen aus weißem Marmor flankiert. Der Rahmen des Portals ist mit Gold-, Bronze- und Kupferintarsien ausgelegt und  im Mauerwerk direkt darüber befindet sich ein Rosettenfenster in Form einer flammenden Sonne, ausgelegt mit hauchzarten Bernsteinscheiben von hellgelben bis honigdunklen Tönungen. Es gibt vier weitere Eingänge, kleiner, doch kaum weniger reich verziert und geschmückt, an allen vier Tempelseiten. Im Inneren ist vom äußeren Festungscharakter nicht mehr viel zu erkennen: den Hauptraum bildet ein Rechteck von etwa achtzig mal fünfundachtzig Schritt. Er wird durch eine fast sechzig Schritt hohe, weit gespannte Kuppeldecke beherrscht, die auf nur vier Pfeilern ruht und scheinbar schwerelos das Hauptschiff des Tempels überspannt. Hinzu kommen kleinere, etwas tiefer gelegene Halbkuppeln nach allen Himmelsrichtungen und weitere muschelförmige Kuppeln wiederum an deren Seiten. In den inneren Nahtstellen dieser himmelsstrebenden Gewölbekonstruktion schweben geflügelte Seharim aus weißem Marmor scheinbar ebenso schwerelos im Nichts wie das ganze Kuppeldach selbst. In den Halbkuppeldächern befinden sich je fünf, in den Muschelkuppeln je zwei, und ringsum im Fuß der Hauptkuppel selbst nicht weniger als vierzig Bogenfenster, welche zusammen mit dem Sonnenfenster über dem Portal eine Fülle verwirrenden Lichtspiels zu schaffen vermögen. Der Tempel kann wie mit Sonne geflutet erscheinen, oder aber von einem Dämmerlicht erfüllt sein, so golddunkel wie glühender Honig.

Das gesamte Innere des Tempels, die Kuppeldächer, die Gewölbe der Haupthalle, die Seitenschiffe und die ringsum verlaufenden Emporen auf halber Höhe der Seitenwände sind - bis auf den Boden aus goldenem und rotem Marmor - , mit prachtvollen goldgrundierten Mosaiken und gewaltigen Reliefs aus schneeweißem Stein bedeckt. Direkt gegenüber des Portals befindet sich am Ende der Haupthalle die über zwölf Schritt hohe Statue Shenrahs. Sie zeigt den Gott als Richter, im Sitzen auf einem schlafenden, goldenen Drachen thronend, in der ausgestreckten Linken eine kleine, funkelnde Sonne, das getreuliche Abbild des Tagesstirns, deren inneres Feuer glitzernde Strahlen ringsum wirft, in der rechten Hand den gewaltigen Sonnenspeer mit dem Erdrachenauge ganz aus Smaragd, Turmalin und Jade. Links und rechts der Haupthalle und hinter der mächtigen Shenrahstatue sind in kaum weniger reich geschmückten Seitenschiffen die Schreine der fünf Archonen des Sonnengottes untergebracht: linkerhand liegt zuerst der Thaylonschrein mit seinen bernsteinleuchtenden Säulengängen und der Statue des Schwertarchonen, dargestellt als hochgewachsener, breitschultriger Elb mit rein goldenen Augen und seinen Symbolen, Schild und Horn. Im nächsten Seitenschiff zur Linken ist der Schrein Relis', der Herrin der Morgenröte, vollkommen mit weißem Marmor ausgekleidet, der im rotgoldenen Licht schimmert wie ein Sonnenaufgang. Hinter der Haupthalle, nach Westen hin, befindet sich der Schrein Rhylins, des Archonen der Gerechtigkeit und Schutzheiligen aller Richter. Sein Schrein ist vollkommen leer und schmucklos, bis auf die Statue Rhylins selbst, die einen goldhäutigen Hochelb mit hellem Haar, strengen Zügen und blinden Augen zeigt, in den erhobenen Händen die Waagschale haltend. Rechts von der Haupthalle finden sich noch die Schreine Eoris' der Friedensbringerin, deren Abbild eine farbenfrohe geflügelte Fee zeigt, klein im Vergleich zu den übrigen Archonenbildern des Tempels, doch nicht weniger heilig, und von Larnis, Herrin der Hoffnung, dargestellt als Elbenkind mit Augen aus leuchtend grünen Smaragden. Bergkristalle schmücken ihren Schrein und Opfergaben in Form von Blumen zieren stets ihren Altar.

Unter dem gesamten Shenrahtempel befindet sich ein verwirrender Komplex aus unterirdischen Kammern, natürlichen Höhlen und künstlich angelegten Gewölben, in denen sich uralte Krypten, die Archive des Tempels und die  Schatzkammern der Stadt befinden sollen. Manches Gerücht besagt, es würden geheime Tunnel und Gänge von hier aus sowohl zur nahegelegenen Steinfaust, als auch zum Haus der Bücher, ja selbst bis zur Stadthalle hinauf führen - angelegt in uralter Zeit und heute nur noch einer Handvoll Auserwählter bekannt...





~ Die wichtigsten Priester im Tempel (alle NSCs) ~

Vater Vassambrin, Priester Shenrahs und Vorsteher des Tempels,
ist ein kleiner, runder Mann, der eher an einen Kampfzwerg als an einen Priester erinnert, mit hellwachen, wässriggrünen    Augen, eisgrauem Haar und einem dichten, glatten ungeheuer gepflegt aussehenden Vollbart. Trotz seiner gerade einmal fünf Fuß Größe bringt er es dennoch mühelos fertig, Autorität, Würde, Erhabenheit und sakrale Macht auszustrahlen. Wenn er predigt tut er es mit Leib und Seele und er hält strenge Ordnung in "seinem" Tempel... er ist allerdings auch ein Mann, der von sich selbst sagt, er tauge nicht zum Hohepriester.

Ubertin von Brioca, Tempelküster und Mystiker,
ein sehr langer, sehr dünner Mann, der immer aussieht, als hätte er gerade auf eine Zitrone gebissen. Ubertin kann nicht älter als vierzig Jahresläufe sein, sieht jedoch abgehärmter aus und spricht kaum mehr als drei Worte am Stück, jedenfalls nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Er ist nicht unfreundlich oder gar bösartig, es scheint nur ein schweigsames, äußerst bitteres Naturell sein eigen zu nennen.

Daernyth der Archivar
ein hochgewachsener Mann, groß und grobknochig, doch das Alter scheint ihn ausgezehrt zu haben. Unter der Kapuze seiner Robe, die er kaum jemals abnimmt, zeigt sich ein bleiches Gesicht unter hellbraunem Haar mit großen, hellen, melancholischen Augen. Sein Alter ist schwer zu bestimmen, doch tiefe Linien in seinen Zügen lassen Wehmut und Ernst erahnen.

... und viele weitere Priester und Priesterinnen im Dienste des Sonnengottes, Heerscharen von Novizen im Alter von zarten acht bis schwierigen achtzehn Sommern und Wintern und noch mehr Tempeldiener, die hier namentlich zu erwähnen jeden Rahmen sprengen würde, dazu einige freundliche Skriptoren unter Meister Daernyths strenger Hand.

~ Die Templer (alle NSCs) ~

Gavin von Tarascon,
Präzeptor der Sonnentempler der Herzlande und Führer des Templerordens von Talyra. Er zählt noch keine fünfzig Winter und sieht aus wie eine ältere, grauhaarige Ausgabe seines Sohnes Olyvars von Tarascon.

Rengard der Schöne,
Gavins Stellvertreter, noch keine vierzig, groß, stark, blond, blauäugig und fürchterlich gut aussehend, ist er stets beflissen, neben Shenrah auch Inari ihr Teil an Ehre zukommen zu lassen. Böse Zungen behaupten, man könne Rengard von Brioca bis Blurraent in jedem Dorf mindestens ein Kind zuschreiben - Rengard selbst tut das im Übrigen auch.

Raibeart von Craon,
ein herzländischer Adliger, Tressler und Münzmeister des talyrischen Templerordens.

Callmar von Verd,
ein noch junger, dunkelhaariger Mann mit leuchtend blauen Augen und einem früher gutmütigen, heute schrecklich vernarbten Gesicht, der einzige der zwei Dutzend Templer unter dem Kommando Falcon Silbersterns, der die Schlacht von Liam Cailidh überlebt hat und nach Talyra zurückgekehrt ist.

... weitere Tempelritter und ihre Knappen.



Titel: Re: Der Shenrahtempel
Beitrag von Diantha am 22. Aug. 2006, 16:55 Uhr
-----> Die Steinfaust

Diantha hat es sich noch nicht lange zwischen den eindrucksvollen Goldeichen bequem gemacht – glücklicherweise scheinen innerhalb des weißen Gebäudes, das in seinem verschwenderischen Baustil wohl ein Tempel sein muss, alle tief und fest zu schlafen oder Inari zu frönen – als Livid und die Elbe die Steinfaust verlassen. Die beiden trennen sich sehr schnell, ganz zur Freude der Diebin. Na, dann sind wir den wenigstens los!
Doch als die weißhaarige Elbe in nicht allzu weiter Entfernung an dem Tempel vorbeiläuft – Diantha achtet extra darauf sie nicht direkt anzusehen, sie weiß wie schnell Elben sich beobachtet fühlen – scheint sie nicht sonderlich gut gelaunt zu sein. Zwar ist an ihrem Gesicht, das einer starren Maske gleicht, keine Gefühlsregung zu merken doch es umgibt sie etwas wie eine „Lass mich in Ruhe oder du bist des Todes“ – Aura.
Das ist offensichtlich ganz anders gelaufen als gehofft, genau wie bei mir. Ob es wohl ratsam ist, sich ihr anzuschließen? Andererseits habe ich keinerlei Proviant und auch nicht gerade sonderlich viel Geld. So viel Ärger wie ich wegen dieser Rettungsaktion schon gehabt habe wäre es andererseits töricht, das Ganze jetzt nicht durchzuziehen. Und wenn mich der Oger noch einmal wieder trifft gibt es unter Garantie ziemlich Ärger… Am Besten folge ich ihr erst einmal und warte, bis sich ihre schlechte Laune etwas gelegt hat. Dann werde ich ja auch sehen, ob sie denn nun in irgend einer Form Unterstützung bekommen wird, ob nun Proviant, Reittiere oder Bewaffnung…
Nachdem dieser Entschluss gefasst ist verlässt Diantha ihren zugegebenermaßen recht bequemen Wartepunkt und folgt der Elbe in so weitem Abstand, das diese kaum noch zu sehen ist. Mittlerweile ist es so spät, dass fast niemand mehr auf der Straße ist, so fällt es nicht schwer die Elbe selbst in weitem Abstand zu erkennen. Diese scheint so in Gedanken versunken zu sein, dass sie sich kein einziges Mal nach Verfolgern umsieht.

-----> Der Perlenhafen



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