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(Thema begonnen von: AeYolscaer am 27. März 2002, 00:30 Uhr)

Titel: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von AeYolscaer am 27. März 2002, 00:30 Uhr
Von einer trutzigen Mauer umgeben, liegt der Totenacker im Süden der Weltenstadt, direkt an der Stadtmauer. Der einzige Eingang ist ein schwarzes, gusseisernes  Tor, das mit verschlungenen Mustern verziert ist. In der Mitte des Tores prangt die Darstellung eines Raben, Symbol Sithechs.

Schon wenn man vor dem Tor steht, spürt man die Kälte, die von diesem ausgeht, und das Gefühl von Endgültigkeit breitet sich in einem aus. Die Lebenden, die den Totenacker betreten, wagen dies normalerweise nur bei Tageslicht - denn wer weiß, ob Sithech, der alles sieht, einen Grund findet, sie bei sich zu behalten.
In der Nacht ist es meist neblig auf dem Acker, unheimliche Schatten bewegen sich zwischen den Kreuzen und Grabsteinen umher, und bleich scheint das Mondlicht auf Gestalten aus Stein, die zum Andenken an die Toten hier aufgestellt wurden. Meist sind es Menschen, in heldischer Pose, die Respekt vor den Verstorbenen fordern. Stille herrscht hier, und unverdorben ist der geweihte Boden. Auf diesem Acker finden die Seelen der Verstorbenen ihre ewige Ruhe.

Titel: Re: Sithechs Acker
Beitrag von AeYolscaer am 27. März 2002, 01:03 Uhr
Liya und Aeyolscaer erreichen Sithechs Acker. Ohne zu zögern lehnt der Dämon sich mit der Schulter gegen das Tor, um es aufzudrücken, doch es öffnet sich wie von selbst, wenn auch mit einem unheimlichen Quietschen. Kälte schlägt den beiden wie ein Todeshauch entgegen, als sie den Acker betreten.
Aeyolscaer blickt sich suchend um. "Was meinst Du, wo wollen wir sie begraben?" Ob es hier so etwas wie einen Priester gibt, der die Toten segnet? Ich habe von diesen menschlichen Gebräuchen gehört, aber ob sie auch hier in dieser Weise betrieben werden?

Titel: Re: Sithechs Acker
Beitrag von Liya am 27. März 2002, 01:20 Uhr
"Zurück in den Staub aus dem alles kommt.. lass sie uns verbrennen."

Ein steinerner Altar von der Größe eines menschlichen Körpers steht einsam auf einer kleinen Anhöhe und Andariel legt die Leiche behutsam darauf. Dann treten beide zurück und blicken die tote Hülle einen Moment lang an.

"Ialos an Ayares, Ribbedan
Tes Lyres ialores ti ... moyr an Firây"

Kleine Flammen züngeln aus dem Nichts um den Körper, dann finden sie Nahrung, werden größer, verschlingen den Leib.

Titel: Re: Sithechs Acker
Beitrag von AeYolscaer am 27. März 2002, 01:30 Uhr
"Mögest Du Deine Ruhe finden, Fremde. Ich wünschte Dir weder Leid noch Tod, doch konnte ich nicht verhindern, was geschah." der Dämon bedient sich der allgemeinen Sprache, da in ihrer eigenen Sprache derlei Worte des Mitleids nicht existieren.

Das Schweigen gewinnt wieder die Überhand, die Macht dieses Ortes, und nur das Flackern des Feuers ist zu hören. Aeyolscaer kniet nieder und neigt zum Abschied den Kopf. Sie erlebt dies hier ganz bewusst, da es der erste Tod ist, über den sie trauert, den sie überhaupt richtig wahrnimmt. Doch Kälte dringt ihr in die Glieder, und sie erhebt sich wieder, schlingt ihren Umhang fest um sich und flüstert Liya leise zu:"Sag mir bitte... meinst Du, wir konnten ihre Seele damit retten? Oder ist sie verloren?" Was achte ich mehr als die Seele... sie ist das höchste, das wertvollste Gut der Menschen und all der Wesen, denen sie geschenkt wurde. Dunkel sind ihre Augen, nicht einmal das Mondeslicht spiegelt sich in ihnen wieder.

Titel: Re: Sithechs Acker
Beitrag von Liya am 27. März 2002, 01:37 Uhr
"Die Seele hat diesen Leib schon lange verlassen. Nichts umgibt diesen Körper mehr, was das Leben normalerweise hinterlässt. Tröste dich, denn wir haben den Leib würdig bestattet. Das Feuer reinigt... "

Sie starrt in das Feuer, als gäbe es nichts anderes um sie herum. Und Andariel vermeint in den Flammen kleine Gestalten tanzen zu sehen, die Hand in Hand einen Veitstanz auf dem verschmorten Leib aufführen.

"Feuer... reinigt."


Titel: Re: Sithechs Acker
Beitrag von AeYolscaer am 27. März 2002, 01:58 Uhr
Sie hat nicht wahrgenommen, wie lange sie nun schon dort standen, denn Zeit ist ihr kein Begriff. Aber das Feuer ist heruntergebrannt, seine Lebendigkeit mit einem leichten Glühen verklungen, die letzten Flammen verschwunden im Nichts. Der steinerne Altar ist leer, kein einziges Staubkorn ließen die alles verschlingenden Flammen zurück, das Vermächtnis des Wurms ist getilgt.
Nun kriechen die nächtlichen Nebel wieder hervor, und klirrende Kälte beißt den beiden Lebenden in Augen und in die Haut, als wären sie nicht erwünscht. So verabschieden sie sich im Geiste und suchen sich ihren Weg auf den verschlungenen Pfaden des Angers und verlassen ihn. Das Tor schließt sich mit einem Quietschen hinter ihnen und sperrt Kälte und Nebel wieder dort ein.
"Gute Nacht, Liya, Freundin. Ich bin froh, Dir noch begegnet zu sein. Mögen Schatten und Wurm Dir fernbleiben und die Kraft der Flammen in Dir stets stark sein." Aeyolscaer verabschiedet sich mit einem wissenden Nicken und entfernt sich dann mit leisen Schritten.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Knartz am 10. Juni 2002, 20:46 Uhr
Knartz schlendert eine Weile grübelnd umher. Nicht ohne Ziel. Er geht Richtung Süden bis an die Stadtmauer. bis er schließlich vor einem alten Eisentor halt macht.
Eine merkwürdige Stille liegt über Sithechs Acker.
Sein Blick schweift neugierig über die vielen Gräber..
Material kommt es ihm sofort in den Sinn
Aber ich brauch möglichst frisches..
Knartz durchschreitet das Tor und streift zwischen den Gräbern umher. Grabinschriften verschiedener Sprachen zieren Grabsteine. Vor manchen bleibt er stehen und studiert sie genau..
Arme Töpel, ich werd niemals so enden, von Würmern und Maden zerfressen...

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Bregond de Bress am 15. Juni 2002, 19:29 Uhr
Lauthals fluchen die beiden Menschen vor ihm über das Wetter, welsches sich so schlagartig geändert hatte. Sie verschwanden in einer Dornenhecke und Bregond folgte ihnen durch das Gestrüpp, dahinter befand sich ein Wasser Ablauf durch den man hindurch krischen konnte. Der Drow wartete bis die Freier hindurch waren, dann schleicht er vorsichtig hinterher. Auf der anderen Seite schaute er sich schnell um und verbarg sich hinter einem Busch. Doch wie sich herausstellte war das nicht nötig, denn er befand sich auf einem großen Friedhof. Niemand würde bei diesem Wetter die Gräber pflegen.

„ Na das passt ja“ sagt er zu sich selber.

Er überquert den Friedhof um sich etwas in dieser höchst netten Stadt um zu sehen.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Aeyolscaer am 02. Sept. 2002, 22:30 Uhr
Als Shi und Aeyolscaer den Friedhof erreichen, ist es tatsächlich schon dunkel geworden. Auch Aeyolscaer hatte, während sie hierher unterwegs waren, die ganze Zeit gegrübelt. Über den Fluch, über den Magier, wie er sie erkannt hatte... Aber da sie Magiern eh misstraute, vermutete sie dahinter wieder irgendwelche hinterhältigen Tricks... was auch immer, sie würde es wohl nicht herausfinden, so sehr sie sich auch den Kopf zerbrach.
Und dann antwortet sie doch noch auf Shis Frage, auch wenn diese wohl gar keine Antwort erwaret hätte. Doch auch ihre Worte sind nicht mehr als ein ausgesprochener Gedanke. "Hm.... ja, warum so plötzlich. Ich verstehe es auch nicht... ob der Fluchsprecher noch am Leben ist? Ob er uns irgendwie beobachtet, und uns gerade Zeit für andere gefährliche Abenteuer ließ... nein... ich weiß es nicht. Aber irgend etwas... irgendetwas veranlasste mich und wohl auch Dich, die Suche nicht aufzugeben... jetzt wieder anzufangen, nach Antworten zu suchen. Vielleicht ist es auch jemand... jemand von der anderen Seite... ein Gegner des Fluchsprechers, wer weiß. Aber das ist nicht wichtig, solange wir es nur schaffen, den Fluch zu brechen, nicht wahr? Ich hoffe es zumindest."
Die beiden sind vor dem eisernen Tor zu Sithechs Acker stehengeblieben und schauen sich um. Aeyolscaer rüttelt am Tor, aber es ist verschlossen. Die Hütte ist wohl außerhalb des Friedhofs zu suchen, also gehen die beiden an der Mauer entlang, die den Friedhof umschließt, und stoßen dann tatsächlich auf eine hölzerne Kate, aus einem kleinen Fenster dringt schwacher Kerzenschein. Ohne zu zögern treten die beiden darauf zu und klopfen an die Tür. Das Geräusch scheint in der Gasse wiederzuhallen, und plötzlich bemerken sie, wie still es um sie ist. Um diese Nachtzeit scheinen sich die Weltenstadtbewohner vom Friedhof fernzuhalten...

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von TianShi am 02. Sept. 2002, 22:45 Uhr
Seit dem verschwinden der Sonne war es merklich kühler geworden. Eine Gänsehaut ziert die Arme von TianShi. Sie kann sie jedoch mehr fühlen als sehen.
Außer dem flüsternden Wind scheint es für die Momente, die die beiden wartend vor der Tür verbringen, keine weiteren Geräusche zu geben. Nur mit Mühe gelingt es Shi ein Schaudern zu unterdrücken.
Tod war sicherlich natürlich, aber hier.. so nahe am Friedhof... war es doch etwas anderes. Wieviele Geschichten mochte es wohl zu den zahlreichen Gräbern jenseits der Mauer geben.

Ein Scharren ist von drinnen zu hören. Automatisch drehen sich Aeyolscaer und TianShi zur Tür und warten darauf, das diese geöffnet wird. Es dauert noch eine ganze Weile, ehe diese sie langsam öffnet. Der Lichtschein dringt bis kurz über die Türschwelle und stoppt dann vor den beiden Frauen, fast so als wolle er sie draußen im Dunkeln lassen.
Irgendwo in der Ferne bellt ein Hund.
Genau DAS hatte jetzt noch gefehlt. dachte TianShi etwas abfällig. Zeitweise hatte sie das Gefühl als wenn alles zu berechenbar war- zumindest in gewisser Weise, aber sie ging dem nicht weiter nach.

Die Stimme des Mannes der vor ihnen stand, war rauh und sprach für sein Alter. Wie er aussah konnte TianShi im kaum vorhandenen Licht mehr erahnen als wissen.
"Kommt herein, draußen ist es kalt." durchbrach der Mann die Stille und wies die beiden mit einen Handbewegung an, nach rechts zu gehen und sich zu setzen. Er fragte nach keinem Grund oder wollte wissen mit wem er es zu tun hatte.

Vermutlich ist es Besuch nicht gewöhnt und freut sich über jeden der hierher kommt...
Aufmerksam blickt sich TianShi um. Es war nur eine spärlich eingerichtete Hütte, aber an Gemütlichkeit fehlte es dennoch nicht. Wahrscheinlich war diese Unterkunft für den Mann auch schon mehr als Luxus.
Wie Kinder die Geschenke oder Schelte erwarten, sitzen TianShi und Aeyolscaer auf den Stühlen. Beide warten auf die nächsten Worte des Mannes und wissen nicht sorecht was sie tun sollen.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Aeyolscaer am 02. Sept. 2002, 23:20 Uhr
Noch immer können die beiden das Gesicht oder Einzelheiten der Person, die ihnen nun gegenübersitzt, nicht genau erkennen. Irgendwie hat er es vollbracht, so vor dem Kaminfeuer zu sitzen, dass sein Gesicht komplett in Schatten liegt und man nicht einmal seine Gesichtszüge ausmachen kann. Nur das Funkeln seiner Augen ist zu erkennen. Äußerst suspekt. Schließlich beginnt der Mann, es muss Elmorn der Torwächter sein, zu sprechen. "Ich habe Euch schon erwartet..." setzt er an, als er ein verärgertes Funkeln in Aeyolscaers Augen sieht. Was soll das... ja, wir sind hier, um ihn um etwas zu bitten, aber so langsam geht es mir gelinde gesagt auf den Geist, dass alle, die wir nach unserem Fluch befragen, irgendwelche mysteriösen Schatten oder sonstiges um sich versammeln müssen... Doch nicht mehr als ein leises widerwilliges Knurren dringt aus ihrer Kehle. Der Dämon blickt zu Shi, der dieses Geheimnisvoll-Tuerei ebenfalls auf die Nerven zu gehen scheint, und beide wenden sich wieder dem Geheimnisvollen zu, um einstimmig zu sagen. "Ach. Wie erstaunlich." Ironie trieft geradezu aus ihren Worten. Shi schafft es eher, sich zusammenzureißen, doch nach ein paar in gegenseitigem Unverständnis knisternden Augenblicken und einem enttäuscht-missbilligenden Blick Elmorns schweigen beide, um dem Mann zuzuhören. "Ihr seid gekommen, um mich um etwas zu bitten. Nicht wahr?"
Erst reden seine Besucher durcheinander, weil sie einfach zu aufgeregt sind, doch Aeyolscaer ergreift das Wort. "Ja, wir möchten Euch um etwas bitten. Ihr seid Elmorn, nicht wahr? Der Torwächter, der mehr von der Andernwelt weiß, als die meisten anderen Menschen?" Der Mann nickt bestätigend. "Wir suchen einen Ort... einen Ort, an dem die Grenze zur Andernwelt so dünn ist, dass man mit den Wesen dort sprechen kann. Es ist wichtig, wir haben... ich weiß nicht, wieviel Zeit wir noch haben, wir erhofften uns, dies von Euch zu erfahren... und wo wir diesen Ort finden können." Elmorn nickt bedächtig, was Aeyolscaer sagte, schien keine überraschende Aufstockung für seine Ansammlung von Wissen zu sein, wenn denn überhaupt eine neue Information. "Nun ja... natürlich habe ich... von Eurem Fall gelesen. Möglicherweise habt auch Ihr im Haus der Bücher schon etwas darüber gefunden, oder von anderen gehört. Aber ich weiß mehr, als in den Büchern dort geschrieben steht, denn ich nahm einige Seiten an mich." Den überraschten Blick von TianShi und Aeyolscaer nicht beachtend, erhebt er sich und geht in einen abgeteilten Raum, seine Besucher hören nur ein Klicken, ein leises Knarren und ein Schaben... dann kehrt er mit ein paar ausgerissenen Buchseiten und Pergamenten zurück, um sie vor ihnen auf dem niedrigen Tisch auszubreiten. Dann nimmt er einen schweren Kerzenleuchter von einer Ablage über den Kamin, entzündet die Kerzen am Kaminfeuer und beschwert damit die Pergamente auf dem Tisch. Unter anderem liegt dort auch eine Karte der Immerlande mit einigen rot eingezeichneten Markierungen an Stellen, die eindeutig keine Städte kennzeichnen.
Shi und Aeyolscaer lehnen sich nach vorn und begutachten neugierig und interessiert die Karte. Aeyolscaer deutet mit dem Finger auf eines der roten Kreuze, das der Weltenstadt am nächsten liegt. "Ist das einer dieser Orte?"
Elmorn setzt sich wieder zu ihnen, und nun können sie im Kerzenschein auch sein Gesicht erkennen. Es ist seltsam alt und zugleich jung... seine Haut ist faltig und seine Augen weise, aber irgendetwas sagt ihnen, dass er eigentlich nicht so alt ist, wie er aussieht.
"Ihr fragt Euch vielleicht, warum ich... nunja, so seltsam aussehe." Er hatte ihre Blicke durchaus bemerkt. "All diese Orte... ja, sie sind nah an Andernwelts Grenzen... sie alle habe ich gesucht und besucht... um zu sehen, ob die Informationen wahr sind, die ich aus den Büchern herausgefunden hatte. Einmal bin ich zu weit vorgedrungen... ich war dort. In der anderen Welt." Sein Blick ist wehmütig. "Aber nun, es gibt jetzt eiligere Dinge. Also ja, der Ort, auf den Du zeigst, ist der Ort, an den Ihr Euch begeben müsst. Er beugt sich vor, um TianShis Stirn genauer zu betrachten. Tatsächlich, er scheint alles über uns zu wissen! Aeyolscaer erschauert, es ist ihr nicht wohl dabei, jemandem gegenüberzusitzen, der mehr über sie und ihre Freundin zu wissen scheint, als die beiden selbst.
"Ihr habt noch... etwa sechzehn Tage... sechzehn Tage, acht Stunden und 8 Minuten, um genau zu sein. Welch seltsamer Zufall..." Die beiden ihren Gedanken überlassend, nimmt er eine Feder und zeichnet einen Weg von der Weltenstadt zu dem ihr nächstgelegenen Grenzort ein, rollt sie zusammen und legt sie vor TianShi. "Sucht Euch jemanden, der Euch begleitet. Die Gegend dort ist gefährlich, glaubt mir. Selbst für Wesen wie Euch... denn wollt Ihr den Fluch brechen, so dürft Ihr selbst auf dem Weg kein Blut vergießen, selbst wenn Ihr angegriffen werdet." Der Blick seiner Augen ist sehr eindringlich, beinah flehend. Ob er irgendetwas wiedergutzumachen hat?

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von TianShi am 03. Sept. 2002, 12:18 Uhr
Irgentetwas Unheimliches strahlte der Mann aus. Weder TianShi noch Aeyolscaer hatten etwas sagen müssen. Der Mann wußte trotzdem alles, weswegen die beiden hier waren. Er hatte gesagt das er über sie gelesen habe. Was bedeutet das? Gab es etwas wovon die beiden nicht wußten.
TianShi fühlte sich ein wenig hilflos angesichts der Tatsache, dass sie innerhalb eines Tages auf zwei Personen getroffen waren, die beide mehr wußten als normal war.

Er war in meiner Welt? Ist er denn kein Normalsterblicher? Ich dachte anderen wäre es vergönnt? TianShi fühlte sich seltsam, angesichts der Tatsache, dass jemand vor ihr saß, der es geschafft hatte ihre Heimat zu betreten wo es ihr doch mittlerweile vergönnt war.
Während TianShi mit zitternden Fingern nach der Rolle greift, gehen ihre Gedanken in alle Richtungen. Abermals wurde ihnen gesagt das ihre Reise gefährlich ist. Wieder war da das unebstimmte Gefühl, dass es weit mehr als nur gefährlich sein könnte.
Und woher konnte jener Mann eine so genau Angabe machen? Es konnte doch kein Zufall sein, das sie gerade jetzt hier bei ihm saßen und mit ihm redeten.

"Ich danke euch." spricht TianShi leise. Ehrfurcht vor
diesem Mann schwingt in ihrer Stimme mit. Müde fährt sie sich mit einer Hand durchs Gesicht.
"Wir sollten jetzt besser gehen. Es ist schon spät und es war sicherlich nciht nett von uns, sie um diese Zeit zu stören." TianShi wußte selber dass es nur sagte um überhaupt etwas zu sagen. Sie blickte zu Aeolscaer und sah ihr an, dass ihr der Verlauf des Ganzen auch nicht unbedingt behagte. Fast zeitgleich standen die beiden auf. Elmorn blieb sitzen.
"Es würde mich freuen, wenn sie mich nochmals aufsuchen würden unter der Vorraussetzung, dass sie ihr Ziel erreicht haben!"
"Ja, wenn es uns gelingt... vieleicht." gab TianShi zurück. Sie wollte einfach nur noch weg von hier und wieder bei Leuten sein, die nicht mehr über sie wußten, als sie preisgab. Sie konnte auch Aeyolscaers Unruhe spüren. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, verließen beide das Haus. Es wirkte fast schon fluchtartig.

Sie gingen einige Schritte und ließen sich dann auf einer Bank am Straßenrand nieder. Für einen Moment sagte keiner was von beiden. Jeder starrte zum Himmel hinauf und hing seinen eigenen Gedanken nach. TianShi hielt die Pergamentrolle fest umschlossen.
"Was meinst du, wie gefährlich es wirklich werden wird?" fragt sie plötzlich in die Stille hinein.
Keine Antwort. Nur ein Achselzucken der Dämonin. Wieder Stille. Innerhalb eines Tages hatten beide soviel über diesen Fluch herausgefungen, das es weitaus mehr als unheimlich war.

"Ich frage mich, wass es bedeutet, dass weder du noch ich Blut vergießen dürfen..."
TianShi drehte den Kopf und sah zu ihrer Freundin. Sie wußte keine Antwort darauf.
"Warum darfst du es nicht? Meinen Volk ist es nicht bestimmt soetwas zu tun- zudem bin ich es die dort zu ihrem Volk sprechen muß- warum aber du?"
Keine wußte eine Antwort darauf.
Nachdem sie noch knapp eine halbe Stunde dort auf der Bank gesessen hatten und das ausprachen was sie gerade dachten, gingen sie weiter.
"Laß uns morgen abend in der Harfe treffen udn alles weitere besprechen! Vielleicht finden wir dort jemand, der uns begleiten würde... Außerdem sollten wir jetzt erstmal schlafen. Immerhin sind wir nun schon seit zwei Tagen wach."
Die Dämonin und der Engel umarmen sich und gehen dann getrennte Wege, aber erst nachdem sie den Marktplatz hinter sich gelassen haben.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Flothemil am 11. Nov. 2002, 15:46 Uhr
Auf der anderen Seite der Stadt liegt der Friedhof. Es ist kühl, doch die Sonne scheint, und lässt einen vergessen, dass der Winter vor der Haustüre steht.

"Ich war noch nie hier, Asrai... Doch. Einmal, als der alte Bäckereibesitzer starb. Und du?"

Die Wind weht heftiger und Flothemil zieht seinen Mantel enger, darunter liegt das kostbare Schwert.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 14. Nov. 2002, 21:26 Uhr
"Nein, hier war ich noch nie. Aber man verliert ja auch nicht so oft einen geliebten Freund." Traurig nimmt sie Flothemils Hand. "Wie sollen wir sein Grab hier finden?"

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Flothemil am 15. Nov. 2002, 12:04 Uhr
Flothemil zuckt reisigniert mit den Schlutern. Es ist trostlos an diesem Ort.

"Vieleicht wacht ein Friedhoswärter über diese Stätte? Irgendjemand muss doch die Gräber ausheben. Wir sollten zum Haupteingang gehen, dort steht, wenn ich mich richtig erinnere, ein kleines Häuschen."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 15. Nov. 2002, 17:01 Uhr
"Dann versuchen wir es halt dort. Irgendjemand muss ja bescheid wissen." Man hätte ja natürlich auch seine Schwester fragen können, aber an sowas denke ich ja nicht.
Als sie vor dem kleinen Häuschen stehen, klopft Asrai vorsichtig an die Tür. Kurze Zeit später öffnet ein kleiner, ein wenig grimmig aussehender Mann die Tür. "Tut mir leid, ich hoffe wir stören sie nicht.", entschuldigt sich Asrai, als sie in das finstere Gesicht blickt. "Wir...wir suchen ein Grab. Ein Freund von uns ist kürzlich verstorben." Wieder drückt sie Flothemils Hand als müsse sie sich an ihm festhalten.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Flothemil am 16. Nov. 2002, 11:10 Uhr
"Ja... ein Freund." wiederholt Flothemil. Der Mann behagt ihm ganz und gar nicht, aber dies war eine menschliche Eigenschaft: Selbst auf einem Friedhof, einem heiligen Ort, an welchem man den Trauernden Trost spenden sollte, schauten sie grimmig und verbissen.

"Ich soll euch helfen, ja wisst ihr wieviel Gräber hier täglich ausgeschaufelt werden und wieviel verdorbenes Leichenfleisch den Boden beschmutzt.? Mhm..." Er hustete und gab ein paar grummelnde Geräusche von sich. "Folgt mir... Heut ist eine Ausnahme... Mhm... Freunde... Tz..."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 16. Nov. 2002, 20:23 Uhr
Asrai und Flothemil folgen dem Friedhofwärter zu einem Teil des Friedhofs, der nicht ganz so trostlos aussieht wie der Rest. Hier schmücken Blumen und Kränze die frischen Graber. "Hier habt ihr die neuen Gräber. In welchen allerdings euer Freund liegt, müsst ihr selbst herausfinden." Mit diesen Worten verschwindet der Wärter wieder. Langsam geht Asrai von einem Grab zum anderen und ließt die Inschriften der verschiedenen Kreuze. Schließlich bleibt sie vor einem stehen. "Das ist es.", flüstert sie. Sie kniet vor dem Grab wieder, legt eine Rose auf das Grab und senkt den Kopf. Es tut mir leid, dass ich so selten für dich da war, Kalin.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Flothemil am 21. Nov. 2002, 18:59 Uhr
"Nun, dann werden auch wir von dir Abschied nehmen. Möge deine Seele in Frieden ruhen und den Platz finden, den ich nie finden kann." Flothemil senkt den Kopf und aus seinem Mantel kramt er eine kleine Dose. Er kniet nieder, öffnet die Dose, in der sich viele kleine Kerne  befinden. Einen nimmt er, bettet den Samen in ein kleines Loch, schüttet es zu und steht wieder auf. "Möge der Frühling eine Pflanze hervor bringen, welche nur in weit entfernten Ländern wächst, und die in dieser Stadt noch nie gesehen wurde."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 22. Nov. 2002, 19:39 Uhr
Neugierig beobachtet Asrai Flothemil. Dann steht sie auf und fragt: "Wollen wir wieder gehen? Mir ist nicht wohl an diesem Ort. Und ich muss noch in die Bäckerei."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Flothemil am 23. Nov. 2002, 12:59 Uhr
Er nickt. Mit langsamen Schritten verlassen sie den Friedhof, den Acker Sithechs, des Herrn über Tote. Es ist still, das blumengeschmückte Grab war nicht mehr als eine Insel inmitten düstrer Orte. Alte Steine, mit kaum  identifizierbaren Inschriften säumen den Weg.

"Die Orte, an denen wir bestattet werden, sollte einer von uns dem Tode erliegen, werden mehr in Ehren gehalten. Nun kenne ich die Menschen so lange, viele habe ich erlebt, ich selbst bin unelbischer, wenn ich das so sagen darf, als ich sein müsste, doch dies mag ich nicht verstehen. Die Toten werden hier abgeladen, wie Müll..."

Sie ereichen das Nordtor und verlassen den Friedhof...

"Ich komme mit zur Bäckerei."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 19. Jan. 2003, 17:33 Uhr
Eliphas öffnet das gusseiserne Tor. Alles kommt ihm seltsam vertraut vor. Doch das ist normal. Alle Plätze auf denen die Lebenden ihre Toten zurücklassen ähneln sich in grundlegenden Punkten. Eliphas muss sich über sich selbst wundern. Nach so einer langen Wanderung, die er zurückgelegt hat, fällt ihm nichts besseres ein, als sich auf einen trostlosen Friedhof zu begeben, anstatt in einer der hiesigen Tavernen, zu speisen, zu trinken und  den Staub der Strasse von Gewand und Körper zu entfernen. Doch seiner Bestimmung kann man eben nicht entkommen. Für andere Leute war ein Friedhof ein Ort der Stille....doch für Eliphas waren die Stimmen der Toten all gegenwärtig.  Es war schwer sich auf eine einzelne Stimme zu konzentrieren, geschweige denn den Sinn der Wörter zu verstehen. Es war ein einzige geschlossenen Geräuschkaskade. Eliphas weiss um das Schicksal, dass jeden Necromanten irgendwann ereilen wird. Wenn die Stimmen zu laut werden ist seine Zeit unter den Lebenden vorbei: " Schweigt " donnert Eliphas. doch die Stimmen werden nur geringfügig leiser. Eliphas seufzt. die Macht die er hat, mach ihn nicht zum Meister....nur zum Sklaven.
Es war keine kluge Idee gewesen den Troll ziehen zu lassen. Eliphas muss seine schwere Kiste nun selbst tragen. Doch auf der anderen Seite musste er ihm Die Freiheit schenken , denn seine Aufgabe war erfüllt gewesen. Eliphas wuchtet die Tür einer der kleinen Katakomben auf. Drinnen ist es still und kühl. Eliphas schiebt die eisenbeschlagene Truhe hinter  den steinernen Sarg....hier soll sie erst einmal lagern...das ist ein guter Platz
Als Eliphas das Grab verlässt sind die Stimmen der Toten leiser geworden. Ein gutes Zeichen: Noch ist es nicht soweit. Das gibt Eliphas die Gelegenheit sich auf einem der Bänke niederzulassen und über seinen weiteren Verbleib in der Stadt nachzusinnen.  

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 20. Jan. 2003, 14:31 Uhr
Als die Gruppe am Friedhof angelang bleibt Asrai plötzlich stehen. Sehai wäre fast über sie gestolpert. Ihrer Haut wirkt nun bleicher als gewöhnlich.

Ich war viel zu lange nicht hier. Nun geht es mir genauso wie den Menschen. Irgendwann vergisst man seine Liebsten einfach. Oh Kalin, verzeih mir!

"Bitte verzeiht mir.", bringt Asrai traurig hervor. "Hier wurde vor gar nicht so langer Zeit ein lieber Freund von mir beigesetzt. Ich würde eben schnell gern sein Grab besuchen."
Sie drückt noch einmal zärtlich Sethais Hand und verschwindet auf den Friedhof.

Vor Kalins Grab bleibt sie stehen. Die Blumen, die sie einst hier niedergelegt hatte waren unter der tiefen Schneedecke begraben. Kurz kniet Asrai nieder und faltet die Hände.

"Verzeih mir Kalin, lieber Freund, dass ich dich nicht eher aufgesucht habe. Ich hoffe, dass es dir dort, wo du jetzt sein magst, gut geht. In der Bäckerei ist soweit alles in Ordnung. Du fehlst uns allen sehr. Besonders Thram. Weißt du, er hat einen Kranz für ich in der Bäckerei aufgehängt." Kurz lächelt Asrai unter Tränen. "Du warst wie ein Bruder für ihn."

Asrai verweilt noch einen Moment an seinem Grab. "Ich verspreche dir, ich werde wiederkommen." Dann wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht und begibt sie sich langsam zu ihrer Gruppe zurück.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Sethai am 20. Jan. 2003, 15:30 Uhr
Sethai schaut sich auf dem Friedhof um. Es ist ein trauriger Ort. Dir Gefühle all jener die hier Ihre Lieben zu Grabe getragen haben schwängern stetig den Geistraum und einige verlorene Seelen schweben hier und dort, ohne Erinnerung an Ihr vergangenes Leben, in stiller Pein ziellos umher.

Asrai verlässt kurz die Gruppe um etwas persönliches zu erledigen - den Besuch bei einem verblichenen der Ihr sehr am Herzen lag. Alsi wieder zur Gruppe stößt nimmt Sethai Ihre Hand und drückt sie kurz sanft.

Gräme Dich nicht. Du wirst Ihn nie vergessen und er hätte sicher nicht gewollt das Du über die Trauer vergisst Dein Leben weiterzuführen.
In den Worten liegt dieselbe sanfte Wärme die sein Händedruck vermittelt.Erzähl mir bei Zeiten von Ihm. Er war sicher ein besonderer Mensch wenn Du so trauerst.

Dann wendet er sich an alle. "Wir sind nah... ich kann sie spüren, die Aura die sich zu verbergen sucht..."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 30. Jan. 2003, 18:16 Uhr
Und wieder einmal steht Asrai vor Kalins Grab und ihre Tränen tropfen in den Schnee. Ohne die Kälte wahrzunehmen, kniet sich Asrai hin und faltet die Hände. Eine Weile starrt sie einfach nur auf den Stein.

Oh Kalin... Asrai seufzt tief. Und in Gedanken erzählt sie ihm von ihren Sorgen.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Sethai am 30. Jan. 2003, 21:38 Uhr
...Asrai ... ... Ich liebe Dich!... ... Asrai...

Der Gedanke erreicht Asrai auf dem fernen Friedhof. Es ist Sethai. Er scheint große Schmerzen zu leiden.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 30. Jan. 2003, 21:46 Uhr
Erschrocken zuckt Asrai zusammen, als sie Sethais Stimme in ihrem Kopf hört. Es ist soweit. Es ist alles wieder wie vorher. Erst jetzt spürt sie die Kälte auf einen Schlag. Ihr Umhang ist nass und gefroren und ihr ganzer Körper schmerzt. Oh Sethai, was habe ich getan? Ich wollte dir doch nicht weh tun. Nur allein sein... Das Aufstehen fällt ihr schwer. Zu lange hat sie im kalten Schnee gekniet. Doch letztendlich gelingt es ihr.
Es hat wieder zu schneien begonnen und Asrai kämpft sich durch die Kälte an den Rand des Friedhofs.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Hopkins am 07. Feb. 2003, 10:53 Uhr
Jasper betritt den Friedhof. Langsam spaziert er durch die Reihen der Gräber. Sein Gang spiegelt die Ruhe und den Frieden der an diesem Ort herscht. In Gedanken betet er zu seinem Herr Sithech.
Als er seinen spaziergang beendet hat, lässt er seinen Blick noch einmal über die Anlage schweifen.
"Du hast recht Herr." flüstert er "Es wird Zeit mir Arbeit zu suchen."
Er versucht das schwere Eisentor so leise wie möglich zu schließen, als er den Friedhof wieder verlässt.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Anyjen am 04. März 2003, 16:20 Uhr
Schweigend sind Anyjen und Sajir der Wegbeschreibung gefolgt, dann bleibt Sahir stehen. Vor ihnen ragt ein schwarzes mit verschlungenen Mustern verziertes gusseisernes Tor empor, auf ihrer Mitte prangt die Darstellung eines Raben, dessen wahre Bedeutung beiden nicht bekannt ist. Das Tor ist von trutzigen Mauern umgeben.

Sie öffnen das Tor und treten auf die andere Seite. Anyjen kann die Anwesenheit dessen spüren, der ihr Leben fordert, der fordert, was ihm gehört. Bevor sie das Tor wieder schließt, wirft sie noch einen letzten Blick auf die Welt der Sterblichen. Lächelnd muss sie feststellen, es war schön gelebt zu haben.

Gemeinsam gehen sie umherblickend an den Gräbern vorbei. Es scheint sich ansonsten niemand auf dem Friedhof dieser Stadt aufzuhalten und durch die Frühe des Morgens liegt noch leichter Tau. Ein leichtes Flüstern des Windes ist zu vernehmen, beinahe so als könnte man den Eindruck bekommen, es käme von unter der Erde, als sei das Flüstern ein mumeln der wehklagenden Toten..

Dann bleiben sie stehen. Sie befinden sich inmitten eines Kreises von Kreuzen und Grabsteinen. Sajir wendet sich Anyjen zu und sie beide wissen, dass auch eine dritte Person zugegen ist. Anyjen tastet unter ihr Gewand, nimmt ihren von Fläschchen besetzten Gürtel ab und gibt ihn Sajir.

"Vielleicht wird er dir noch nützlich sein, du weißt, du bist nun dabei mein Amt zu übernehmen, wie ich einst jemandes Amt übernahm."

Dann nimmt sie auch ihr in Eis gefasstes Schwert  und fährt mit der Hand ein letztes Mal über die Klinge. Nun ist es an der Zeit sich von ihrem treusten Begleiter und Freund zu trennen. Sie umfasst das Ende der Klinge und überreicht das Schwert dem Jungen, den Knauf ihm zugewandt und Spürt einen kalten festen Stich in ihrem Körper, welcher in der Brustgegend am stärksten zu spüren ist, als Sajirs Hände den Knauf, dessen Verzierung ein in Flügeln gehüllter Engel ausmacht, umgreifen.

"Du weißt was zu tun ist?"
Auf ein Nicken des Jungen fährt sie fort, " Dann gebe ich dir noch einen letzten Rat: Dein Führer wird dich niemals anlügen, den Lügen ist ihm nicht gegönnt, dennoch kann er dich durch seine Redekunst dazu bewegen etwas zu tun, das ihm nutzt und nicht deinem Willen entspricht, er kann dir seinen Willen aufzwingen und er wird es versuchen, immer und immer wieder. Also achte darauf was er dir mitteilt, bevor du nach seinen Richtanweisungen handelst.
Ich hoffe, du erreichst dein Ziel."

Anyjen lächelt ihm noch ein letztes Mal aufmunternd zu, dann kniet sie sich hin und senkt ihr Haupt. Erst als sie einen Stoß in ihrem Herz spürt, hebt sie diesen wieder und blickt einem Gesicht entgegen, welches ihr vertauter ist, als je etwas zuvor. Das Gesicht des Todes trägt ein Lächeln...

Nachdem sich die Frau vor ihm niedergekniete und er das Schwert, das kalte Schwert in ihren Leib borrte, fühlt er eine plötzliche Kraftlosigkeit und das Schwert entgleitet seinen Händen, welche zusätzlich zu zittern beginnen. Nun wirft auch er sich zu Boden und umklammert Anyjens Körper. Tränen fließen aus seinen Augen und versperren ihm die Sicht. Dann lässt ihn etwas zurückschrecken, er lässt den leblosen Körper los und sieht erschrocken durch den Tränenschleier auf ihn nieder, da dieser sich aufzulösen beginnt. Langsam zerfällt er zu Staub, Schicht für Schicht, und wird vom Wind fortgetragen...

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Anyjen am 04. März 2003, 21:51 Uhr
Nichts dringt mehr zu ihm, die wenigen Leute, die bemitleidend zu dem in die Leere starenden Jungen herüberblicken, es aber nicht wagen ihn weiter zu belästigen und sich ihren eigenen verstorbenen Angehörigen zuwenden, den Lauf der Sonne, das einkehrende Leben. Sein glasiger Blick ist auf den Standort des leblose Körpers gerichtet, welcher sich inzwischen vollständig aufgelöst hat. Nur noch das Eisschwert liegt auf dem kahlen Boden.

Erst als es schon zu Dämmern beginnt, kommt Sajir wieder zu sich. Noch immer fühlt er eine dumpfe Leere in ihm, dennoch schafft er es sich dazu zu bewegen aufzustehen und das kalte Schwert aufzuheben, welches anscheinend wirklich aus Eis zu bestehen scheint. Er wiegt es in der Hand ab ohne es wirklich wahrzunehmen, dann befestigt er es an dem Gürtel, welcher bereits seine Hüften ziert.

Langsam, Schritt auf Schritt beginnt er zum Tor zu schwanken, als er es erreicht, wagt er nicht zurückzublicken, drückt es mit größter Mühe auf und geht hindurch, selbst als er dessen Zufallen hinter sich hört, blickt er nicht zurück, sondern setzt seinen Weg fort.
Nun war es daran, die Stadt zu verlassen..

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von NaToth am 18. März 2003, 12:21 Uhr
Na'Toth hat den Zugang durch das südliche Stadttor vermieden. Dort stand sie noch im Walde, als sie das Treiben auf dem Platz der Händler bemerkte. Auch waren ihr die Stadtwachen aufgefallen, von welchen sie nicht wußte, ob diese ob des Unglück am Baum benachrichtigt waren und nun auf der Suche nach der Narg.

So hat sie sich entschieden, nach einem anderen Ausgang Ausschau zu halten, wo sie relativ unbemerkt in die Stadt kommen konnte.

So hat sie sich an der südlichen Stadtmauer entlang bewegt, immer im Schutze der Mauer. Die Farbe ihrer Kutte, abgesehen von dem großen Blutfleck, war ähnlich der der Mauer, sodaß sie relativ unbeobachtet davonschleichen kann.

In der Nähe der Pavillons wird Na'Toth fündig. Nicht sehr groß, und etwas näher dem Boden, tut sich ein unscheinbares Loch an der Stadtmauer auf. Diese wird von der Narg begutachtet, wobei sie auch immer wieder vorsichtig nach allen Seiten schaut, um hier nicht gesehen zu werden.

Doch ist um diese frühe Tageszeit noch niemand unterwegs zu den Pavillonen, auch hört sie von dort nicht das geringste Zeichen einer Menschenseele. So bemerkt die Narg, das das Loch ihrer Größe gewahr ist und sie somit einen guten Zugang zur Stadt gefunden hat.

Von einiger Entfernung aus sieht das Loch gar nicht so groß und passend für die Hünin aus, doch kann man das Lcoh von weiterer Entfernung aus gar nicht mal überblicken. Ein grund, warum es sicher noch nicht geflickt worden ist.

Ein letztes mal schaut sich Na'Toth um, bevor ihr Körper in dem Loch verschwindet.

Auf der anderen Seite kommt sie wieder hervor und bemerkt, das sie sich auf einer Fläche befindet, welche mit großen, flachen Steinen in unregelmäßiger Anordnung vollgestellt ist. Niemand ist zur Zeit hier, und es herrscht eine seltsame Atmosphäre an diesem Ort.

Na'Toth schnüffelt ein wenig herum, da sie einen eigenartigen, erdigen Geruch erkennt. Ganz klar ist ihr der Grund für diesen Geruch nicht, doch denkt sie bei sich:

Dies ist sicher so etwas wie ein Aufbewahrungsort für die Toten der Nordlinge. Seltsame Geschöpfe sind das, die ihre Toten nich aufzufressen gedenken, ich sage es ja immer wieder.

Von dem Brauch der Menschen und anderen Einwohner, das sie ihre Toten zu Grabe tragen, hat sie zwar schon gehört, jedoch solche Plätze immer gemieden.

Die Geister der Toten laufen um an diesem Platze. Ich kann ihre Präsenz spüren, wenn ich mich bemühe. Doch mag ich ihren kalten Schleier des Todes nicht an meiner Haut.

Sie steht rasch auf, stützt sich weiter auf ihren Stab, der ihr nun eine großartige Hilfe ist, und humpelt, so schnell es irgend geht, über die Gräber hinweg auf das Tor zu. Diese Anlage gilt es als so schnell wie möglich zu verlassen, da ihr unwohl ist in all dem Tod.

Als sie vor der geöffneten Pforte des Friedhofs steht, schaut sie erleichtert zurück, atmet kurz tief durch und begibt sich dann Richtung Nord zu ihrem nicht weit entfernten Grundstück.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 14. Mai 2003, 16:12 Uhr
Es dauert eine Weile, bis Asrai und Sethai zusammen am Friedhof ankommen. "Mir kommt es schon wieder so vor, als wäre ich Jahre nicht wieder hier gewesen.", meint sie leise. Sie findet das Grab recht schnell und mit enttäuschtem Blick stellt sie fest, dass Flothemil nicht wieder hier gewesen ist. Noch immer liegen die Blumen vom letzten Mal als sie hier war, auf dem Grab. Halb verrottet. Nur das kleine Bäumchen, welches Flothemil vor langer Zeit hier gepflanzt hatte, blüht vor sich hin.
Schnell sucht Asrai die verdorbenen Blumen vom Grab und legt dann die frischen darauf. Dann kniet sie sich nieder und sieht auf den Grabstein.
Jedes Mal wenn sie hier ist, kommen wieder die Erinnerungen an ihren lieben Freund in ihr auf. Wie sie zusammen in der Bäckerei gebacken hatten und auch, wie sie sich damals kennenlernten.
Wo immer du auch sein magst, ich hoffe es geht dir gut. Dann sieht sie Sethai an und lächelt. Dieses Mal vergießt sie keine Tränen an Kalins Grab.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Sethai am 14. Mai 2003, 16:24 Uhr
Sethai hilft Asrai dabei das Grab wieder ansehnlich her zu richten. Zwar kann er nicht beurteilen was schön ist für die Sehenden, aber er kann genau erkennen welche Pflanzen auf dem Grab tot sind und welche nicht. So geht er Ihr hilfreich zur Hand.
Er spürt Ihre Trauer darüber das niemand sich um das Grab gekümmert hat und auch die Gefühle die Asrais Erinnerungen  in Ihr auslösen. Als sie zu ihm hoch schaut, legt er ihr die Hand auf die Hand auf die Schulter und drückt sie sanft.

"Wir können gerne regelmäßig hier vorbeischauen."

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Asrai am 14. Mai 2003, 16:52 Uhr
Asrai ist sehr dankbar, für Sethais Hilfe und als sie mit dem Grab fertig sind, lächelt sie zufrieden.
"Es wäre schön, wenn wir hier regelmäßig vorbei schauen könnten. Kalin hat es nicht verdient, dass sein Grab so verwahrlost aussieht." Dann steht sie wieder auf, leht ihren Kopf an Sethais Schulter und bleibt noch ein wenig vor dem Grab stehen.

"Wollen wir nun in die Kräuterkate und Deliah besuchen?", fragt sie dann nach ein paar Minuten des Schweigens.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Sethai am 14. Mai 2003, 17:01 Uhr
"Ja, lass uns gehen. Ich möchte sehr gerne nach Ihr schauen. Und auch Morgana und Schilama vermisse ich schon. Sie sind mir doch schon ans Herz gewachsen."

Langsam machen sie sich auf den Weg Richtung Kräuterkate. Sie lassen den Freidhof hintersich, mit seiner trostlosen Athmossphäre, die nur hier und da von etwas farbe unterbrochen wird, so wie jetzt auch wieder an Kalins Grab.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Thram am 22. Mai 2003, 22:59 Uhr
Es dauert seine Zeit, bis sich Thram durch die belebten Straßen bis zum Friedhof durchgeschlagen hat. Hier am Stadtrand ist es um einies ruhiger und Thram atmet tief durch. Die nächsten Tage würde wohl in der Stadt große Aufräumaktion herrschen. Thram hatte das auf dem Weg hierher schon sehen können.

Langsam begibt er sich mit suchendem Blick auf den Friedhof. Nur selten kommt er hierher und es fällt ihm jedes Mal wieder schwer, das Grab zu finden. Dieses Mal ist es jedoch ein wenig einfacher. Er kann das Pflänzchen schon von Weitem blühen sehen. Von Asrai weiß er, dass Flothemil es damals, kurz nach der Beerdigung gepflanzt hat. Vor dem Grab bleibt Thram stehen. Daran, dass es so aufgeräumt und schön aussieht, erkennt er, dass Asrai wirklich vor kurzem erst wieder hier war.

"Schade, dass du dieses Fest nicht miterleben kannst, mein alter Freund.", spricht er vor dem Grab. "Sicherlich hättest du dir ein hübsches junges Mädel aufgegabelt und eine Menge Spaß gehabt." Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Du fehlst sehr in der Bäckerei. Asrai meint zwar, sie wäre sehr stolz auf mich, weil alles so gut läuft, aber du fehlst doch sehr, das merke ich. Viel zu oft bräuchte ich noch deinen Rat. Ich hoffe nur, es geht dir gut, wo immer du nun auch sein magst."

Eine Weile bleibt Thram noch beim Grab stehen. Dann verabschiedet er sich wieder und verlässt den Friedhof. Es ist wohl an der Zeit, wieder einmal in der Harfe vorbeizuschauen. Vor allem an so einem Tag wie heute.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 29. Mai 2003, 00:24 Uhr
Eliphas war nach seiner Rückkehr in der Stadt geblieben. Hatte sich zuerst in der "goldenen Harfe" einquartiert und dann in eine billigere Pansion gewechselt. Er tat dieses und jenes, nur um sich abzulenken und sein eigentliches Problem zu verdrängen. Doch er weiss, das er handeln muss, bevor es zu spät ist.

Er nähert sich dem Friedhof. Selbst ohne Kenntnis von dessen geographischer Lage wäre es nicht schwer gewesen ihn zu finden... das Wispern der toten Seelen ist für ihn allgegenwärtig spürbar. Die Lautstärke begann stests anzusteigen, sobald er sich einem Ort wie diesem näherte, einem Ort an dem viele Verstorbene lagen, oder einem Ort an dem viele gestorben waren. Die Toten sind den Lebenden oftmals näher als man denkt, nur dass sie nicht von jederman gehört werden können, macht das Leben für uns nicht zu einem steten Alptraum.

In einer Krypta eines der Gräber hatte er seine eisenbeschlagene Kiste gelassen, zu dieser wollte er, ja musste er sogar.
Er blickt sich um, aber es war kein Besucher in der Nähe.

Vorsichtig krempelt Eliphas den Ärmel seines Gewandes hoch. Die Stelle an seinem Arm, die der Magierleichnam damals berührt hatte, war grösser geworden. Am Anfang war sie nicht zu sehen gewesen.....nur ein dumpfes Gefühl auf der Haut. Nun hatte sich eine daumengroßer schwarzer Fleck gebildet. Eliphas Magie und seinen Fähigkeiten war es zu verdanken gewesen, dass es so langsam ging, aber er merkt, dass er es nicht schaffen kann.
Zu gut weiss Eliphas, das alleine die Berührung eines Magierleichnams einen Menschen töten kann, doch bei  einem Necromanten wie er würde es weit schlimmeres bewirken.

Hört er die toten Stimmen um sich herum hönisch lachen?
Ich gebiete euch noch immer.......schweigt

Er verhüllt seinen Arm, und steigt zu seiner Kiste.
Mit einer mystischen Bewegung öffnet er das magische Siegel.

Er zieht ein altes Pergament hervor.  Er liest es aufmerksam durch , nickt und brummelt zustimmend. Er rollt es zusammen und lässt es in einer Tasche seines langen schwarzen Rocks verschwinden.

Es wäre töricht, den Versuch nicht zu wagen.

Eliphas verschliesst die Kiste sorgfältig mit dem magischen Bann und greift wieder nach seinem Schädelstab , dann verlässt er die Krypta und den Friedhof, auf der Suche nach einem Heilkundigen.  

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Venus am 29. Mai 2003, 13:58 Uhr
Ohne den Weg zu wissen oder auch nur von der Existenz dieses Ortes gehört zu haben, hat sie doch etwas nahezu magisch hingezogen. Sie bleibt ehrfürchtig vor dem Tor stehen und verneigt sich vor dem Raben Sithechs, der dort angebracht ist. Danke für die Führung, ich hatte Euch schon vermisst ...

Seitdem Venus sich Sithech zugewandt hatte, holte er sie immer öfter in seine Nähe und erklärte ihr, wie sie ihn finden konnte. Sie fühlte Respekt, aber auch eine gewisse Nähe zu ihm. Tod und Leben - Leben und Tod. Beide gehören zusammen, beide sind Teil er Existenz. Aber warum spürt sie immer noch diesen stechenden Schmerz in ihrem Herzen? Warum vermisst sie ihn immer noch und kann nicht akzeptieren, dass er gegangen ist?

Sie wartet immer noch auf die Antwort, wartet auf eine Erklärung oder ein Verstehen. In sehnsüchtige Gedanken versunken, berührt sie sanft das Kettenhemd und das Schwert. Ich vermisse dich, aber du wirst immer bei mir sein ... Sie macht das Tor auf und fühlt sich willkommen. Venus versteht nicht, warum manche Menschen Angst vor den Hallen der Toten haben.

Mit nahezu schwebenden, leisen Schritten betritt sie den Totenacker und geht in Gedanken versunken durch die Reihen der Gräber. Einige einzelne Tränen glitzern auf ihren Wangen und spiegeln das Licht der Abendsonne in sich. Die Gräber und Statuen um sich herum bemerkt sie kaum.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Väinämöinen am 31. Mai 2003, 17:21 Uhr
Als Väinämöinen zu dieser frühabendlichen Stunde den Friedhof betritt, bemerkt er keine einzige Seele, welche sich hierher verirrt zu haben scheint. Die Menschen scheinen diesen Ort selbst in der Dämmerung zu meiden. Für Serkku ist die Zeit egal, wann er hierher an solchen Ort kommt, da seine oberste Gottheit ihn vor Widrigkeiten beschützen wird.

Als sich Serkku aufmerksam umschaut, kann er einen kleinen Schrein in einer entfernteren Ecke erkennen, wlcher teils sehr zugewuchert ist. Doch erkennt er daran Symbole für Sithech, seinen Gott. Ziemlich stark verwahrlost dieser Schrein. Ich werde wohl einiges investieren dürfen, damit es sich wieder zu sichten lohnt.

Er zerrt einiges von dem Gestrüpp zur Seite und bereinigt Sithechs Symbole, so gut es geht, bevor er inständig zu beten beginnt. Vorhin, in Anukis Tempel, war es nur ein kurzer Dialog mit der Göttin der Tiere, hier jedoch, bei seinem Hausgott, verbringt Serkku alle Zeit der Welt, um sich in die richtige Lage zu bringen, Sithech davon zu überzeugen, die Nargin noch nicht zu sich zu holen. Viele Minuten des stillen Gebetes verrinnen, die Umgebung wird immer dunkler und stiller, und als Väinämöinen ganz fertig ist, hat sich die Sonne bereits verzogen und dem Mond Platz geschaffen.

Dann steht er auf, bedankt sich bei Sithech mit einer ehrfürchtigen Verneigung und verläßt das Gelände wieder, um sich für den heutigen Abend zurückzuziehen.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 09. Juni 2003, 01:44 Uhr
Eliphas ist zum Friedhof zurückgekehrt. Zuvor hatte er sich auf dem Markt einen schwarzen Hahn besorgt. Es war nicht leicht gewesen, einen zu finden und der Bauer der ihm das Tier verkauft hatte, beäugte ihn misstrauisch. Das abergläubische Landvolk hatte seine ganz eigene Ansicht von schwarzen Hähnen und Leuten in schwarzen Gewändern, die diese kauften.

Auf dem Totenacker verlässt sich Eliphas auf sein Gefühl und auf seine Fähigkeiten, während er langsam und konzentriert die Grabreihen abläuft, während der Hahn nervös in seinem Käfig auf und niederflattert.
Doch er spürt nicht das , was er sucht.
Er verlässt den Friedhof und geht an dessen äusserer Ummauerung entlang. Oft genug wurden Tote, denen es aus welchen Gründen auch immer nicht vergönnt sein sollte, in geweihter Erde zu ruhen, in der Nähe des Friefhofs beigesetzt, als Strafe, immer mit dem Blick auf die heilige Erde gerichtet, die zu betreten sie niemals die Möglichhkeit haben würden.

Eliphas bleibt stehen, in einem Winkel der äusseren Friefhofsmauer , hat er etwas erkannt. Er geht auf die Stelle zu und bückt sich. Er hebt etwas Erde auf und prüft sie indem er sie genau betrachtet und daran riecht. Jeder andere hätte nur normale Erde erkannt, doch Eliphas fühlt etwas.........ihr ist eines dieser unheiligen Gräber.
Die Macht die von ihm ausgeht ist stark, doch Eliphas ist sich seiner Fähigkeiten bewusst und er hat nicht die Zeit ein anderes Medium zu lokalisieren, denn er muss wissen was das "schwarze Tropin" ist.
Eliphas stellt den Käfig mit dem Hahn ab . Jetzt muss er nur noch auf den Einbruch der Nacht warten.  

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 15. Juni 2003, 13:33 Uhr
Als es die Nacht heraufzieht und schon voranschreitet, nähert sich Eliphas der Nische an der Friedhofsmauer. Er nimmt den schwarzen Hahn aus dem Käfig, der ängstlich mit den Flügeln schlägt und nach Eliphas Hand pickt. Doch der eiserne Griff des dunkel gewandeten Mannes lässt jede Gegenwehr sinnlos erscheinen.

Eliphas zieht einen schlanken schmalen Dolch unter seinem Gewand hervor. Die Klinge strahlt eine seltsame kalte Aura aus. Der Griff ist kunstvoll bearbeitet und zeigt eine sitzenden Dämonen, der den Gott des Todes darstellen soll und den Abbildern entspricht, wie sie in Eliphas Glaubenskreis üblich sind.

Ein schneller Schnitt durch die Kehle des Tieres beendet jeden weiteren Widerstand.
Eliphas besprengt die Erde vor der Mauer  mit dem Blut des Tieres und legt es dann ebenfalls auf dem Erdboden ab. Er geht drei Schritte zurück und ergreift seinen Stab fester, während er ein geheimnisvolles Mantra in einer fremden Sprache murmelt.

Als er geendet hat, erhebt er seine Stimme :“ Fahre aus deinem Grab, Geist! Ein Lebender wünscht dich zu sehen.“ Offenbare dich und folge meiner Stimme aus der Anderswelt, die dich ins Diesseits leiten soll.“
Langsam quillt eine weißgrauer Nebel begleitet von einem Gemurmel vieler Stimmen aus dem Erdboden hervor.  Doch nur die eine verlorene Seele will Eliphas  heraufbeschwören: „ Kehrt zurück, euch andere habe ich nicht gerufen.  Das Flüstern verstummt bis auf eines augenblicklich.
Die Luft um ihn herum wird kälter. Eliphas spürt die Veränderung nicht nur körperlich. Jede Beschwörung zerrt auch an seinem Geist.  Langsam nimmt Etwas Gestalt an. Fein wie Fäden aus Spinnenseide, die sich zusammenlagern formt sich wie aus dem Nichts ein Gesicht weiß und kalt mit leeren Augenhölen und einem  Mund welchen ein Grinsen des Todes umspielt und auch ein Körper erscheint, ein langes weisses Gewand zerfetzt , zerfallen  und  verrottet. Das schillernde Blut des Hahns war eingetrocknet und schwarz geworden und auch dessen Leib war in sich zusammengeschrumpft, so als wäre der rote Lebenssaft aus ihm herausgesaugt worden
Schnell zieht Eliphas mit seinem Stab einen Kreis um den Boden herum auf dem er steht. :“ Die Barriere kannst du nicht durchdringen“.
Die geisterhafte Erscheinung nähert sich Eliphas in Augenhöhe und verharrt Zentimeter vor seinem Gesicht. :“ Die Barriere kannst du nicht durchdringen“ wiederholt Eliphas leise , während er fest in die leeren Augenhöhlen seines geisterhaften Gegenübers starrt .
Eliphas vernimmt eine hohle Stimme, sie schien von weit weg zu kommen und doch kam sie aus jenem grinsenden Mund des Geistes unmittelbar vor ihm :“ Forderungen, Forderungen!“
Aber Eliphas lässt sich nicht beirren. Er verzieht sein Gesicht zu einem hönischen Lachen.
„ Du hast nichts zu fordern. Du hast mein Opfer angenommen, und die Regel besagt, dass du mir nun eine Antwort schuldig bist .....doch zuerst musst du mir deinen Namen nennen ....du kennst die Gesetzte.“
Eliphas hat das Gefühl, plötzlich die Wut und den Hass zu spüren, die von dem Geist ausgeht,   der ihn lautlos verflucht, doch er muss ihm gehorchen : „ Zanara die Hexe...Zanara die Hexe“ klingt es verzerrt an Eliphas Ohr. Dieser nickt  zur Bestätigung.
„ Es interessiert mich nicht, was du in deinem irdischen Leben  verbrochen hast, dass dir der Platz in geweihter Erde versagt geblieben ist. Ich habe dich nicht gerufen um über dich zu richten, denn dein Urteil ist die Verdammung die ich nicht zu ändern vermag, doch da du mein Opfer angenommen hast, stehst du in meiner Schuld so beantworte mir die Frage.“ WAS IST SCHWARZES TROPIN“
Es dauert einige Zeit bis die hohle Stimme Eliphas  wispernd antwortet und der Geistermund verzieht sich dabei zu einer hämischen Fratze : „ Es ist nicht Schwarz sondern Rot  und doch schillert es in tiefstem Schwarz ....aber es ist das Zentrum des Roten , nachdem du suchen musst. Und nur wer genug Schwarzes in seinem roten Zentrum besitzt, der ist des schwarzen Tropins würdig.“
Die Worte lassen Eliphas die Stirn runzeln: „ Was soll dieses Gerede in Rätseln, Geist. Was meinst du damit?“
Die Geisterstimme antwortet ihm abermals, aber es schwingt etwas Böses in deren Worten mit : „ Forderungen .....ich habe dir eine Frage beantwortet, stellst du weitere, erfülle mir Forderungen, so will es das Gesetzt oder der Fluch fällt auf dich zurück!“
„Schweig Geist“ donnert Eliphas Stimme durch die Nacht: „ Du drohst mir? Denkst du ich kenne die ehernen Gesetzte nicht? Selbst in deiner bemitleidenswerten Situation versuchst du deine Ränke auszuspielen. Doch ich bin der Falsche dafür, kehre zurück an den einsamen Ort an den du verbannt wurdest, ich kann das Rätsel auch ohne deine Hilfe lösen .....vergehe Geist, vergehe.“
Diesmal spürt Eliphas die Wut der toten Hexe noch intensiver, die versucht die unsichtbare Barriere zwischen sich und dem Necromanten zu durchbrechen, aber Eliphas Zauber ist stärker,  der Geist sinkt langsam zu Boden  und löst sich dabei ins Nichts auf.

Der Schatten der einen Teil der Friedhofsmauer  bedeckte und dessen Zentrum das unheilige Grab war ist verschwunden,  die geisterhafte Kälte ist vergangen und auch der Mond scheint wieder gewohnt hell, es ist wieder eine ganz normale Nacht.

Eliphas atmet einmal tief durch. Es ist nicht ungefährlich, im Gegensatz zu normalen Verstorbenen, ein magisches Wesen wie diese Hexe aus dem Totenreich zu rufen.
Ein falsches Wort, eine falsche Geste, eine Missachtung der Beschwörungsregeln und Eliphas  könnte in arge Bedrängnis geraten. Denn die Gesetzte der dies- und jenseitigen Welt sind auch für einen mächtigen Totenbeschwörer wie Eliphas absolut bindend. Er ist in der Tat ein machtvoller Necromant, keine Frage, selbst Malik Pasha, wenn er noch leben würde, hätte Mühe gehabt sich mit ihm zu messen, doch ein Geist in der Bedrängnis wie diese Hexe, voller  Wut und Hass auf ihre ewige Bestrafung in der Anderswelt hatte nur auf einen Fehler seinerseits gewartet und dann hätte sie ein gefährlicher Gegner werden können und sich mit aller Macht in den Körper  und den Geist Eliphas gedrängt und dann wäre er verloren gewesen, für immer......deswegen ist Eliphas doch erleichtert, dass die Beschwörung nun beendet ist, auch wenn er sich durch die rätselhaften Worte der Hexe keinen Deut schlauer wähnt.  


Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 16. Juni 2003, 13:41 Uhr
Grübelnd über die rätselhaften Worte des in die Verdammung gebannten Geistes, verlässt Eliphas den Friedhof, sobald es geht, wird er zu Morganas Kräuterkate gehen , denn die Woche ist abgelaufen  und er hofft das die Heilerin wenigstens die anderen Agenzien zusammentragen konnte....vielleicht könnte sie etwas mit dem Rätsel anfangen.

Eliphas hat ebenfalls das Bedürfnis, mehr über diese Hexe Zanara herauszufinden. Was hatte sie getan  um in alle Ewigkeit in einem unheiligen Grab zu liegen ? Er würde sich später ihrer Geschichte widmen um mehr über sie zu erfahren.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Jakob am 17. Juni 2003, 23:44 Uhr
Der Trauerzug aus etwa 40 Männern und Frauen erreicht den Acker, und selbst hier hört der monotone Singsang nicht auf. Die Stadt hatte ihnen genehmigt, die alte Lena hier zu bestatten, am äußersten Rand, weit weg von den Gräbern der Bürger und Adeligen.
Ein Loch war schon gegraben worden, und nun tragen die vier Männer den Sarg an das Grab und legen ihn auf zwei dicken Binden ab. Dann heben sie ihn an und lassen ihn in das Grab sinken.
Eine junge Frau schluchzt laut auf und presst ein Tuch an ihr Gesicht.
Dann verstummt der Singsang und jeder tritt einzeln heran und wirft seine Blumen in das Grab. Auch einige persönliche Gegenstände legen sie hinein. Andere hatten sie schon dem Sarg beigegeben.
Schließlich spricht jeder ein paar nette Worte, der eine mehr, der andere weniger. Dann machen sich zwei Männer daran, das Grab zuzuschaufeln, und die Menge pilgert wieder nach Hause zurück, bis auf die Bauern mit den Schaufeln und zwei Frauen, die das Grab noch bepflanzen wollen. Über und über mit roten Blumen, denn rot war Lenas Lieblingsfarbe.
Auf eine Grabtafel haben die Bauern kein Anrecht.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 09. Aug. 2003, 23:03 Uhr
Eliphas erreicht das Mausoleum, in dem er seine Kiste aufbewahrt.

Er entschärft seine Schädelfalle, in dem er den Totenkopf langsam zum Boden schweben lässt und ihn dann durch ein magisches Zeichen wieder in Staub verwandelt. Denn sollte er wieder einen brauchen würde er sich einfach einen neuen erschaffen.

Er zieht den Sack mit dem Herz darin unter seine Robe hervor und lässt ihn auf den Boden fallen. Die aufgeweichten Leinen verursachen ein schmatzendes Geräusch auf dem Stein.
Eliphas entledigt sich beider Handschuhe. Seine Arme sind komplett schwarz. Er zieht sein Gewand aus.  Seine Beine sind es ebenfalls.Als wäre er in Morast gewatet ist bis zur Brust alles dunkel an ihm...

Es ist höchste Zeit
Mit zitternden Fingern öffnet Eliphas seine Eisentruhe. Er weiss nicht wieviel Zeit ihm noch bleibt, aber es dürfte ihm nicht mehr viel Spielraum bleiben.

Die Kräuter von Morgana breitet er sorgfältig und nach ihrer Art getrennt auf dem Steinsarg aus.  
Leise vor sich hinmurmelnd liesst er sich das uralte Pergament durch, welches die Heilung von der Berührung eines Magierleichnam beschreibt.

Dann greift Eliphas in den Leinensack und zieht das Herz der Abnormität, die er erschlagen hatte,  hervor.

Es stinkt und es hat eine wiederliche blassrote Farbe angenommen. Blut läuft Eliphas zwischen die Finger als er es hält und betrachtet.

Er hebt es über die Kräuter und presst es mit aller Kraft zusammen, dass ihm nach kurzer Zeit der Schweiss auf der Stirn steht. Es ist ein ekliges Gefühl ein solch gallertartiges, schleimiges Ding festzuhalten. Dann tropft eine schwarze Flüssigkeit heraus. Es stinkt schlimmer als jede faulende Leiche die Eliphas gesehen hatte.  Er beträufelt alle Kräuter damit. Zeitweise muss er dabei die Augen schliessen, da ihm der Gestank fast die Sinne raubt.
Dann schleudert er das  zerquetschte Herz angewiedert von sich .

Nun beginnt Eliphas damit, sich mit der  stinkenden Masse aus Kräutern und Tropin einzureiben. Der Kotzreiz ist fast übermächtigt. Eliphas hustet und würgt, aber er macht notgedrungen weiter.

Bei allen Göttern. Möge es helfen oder ich ersticke

Eliphas sinkt nach vorne und klammert sich an dem Sarg fest, doch er rutscht ab und verliert das Bewusstsein....

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 14. Aug. 2003, 15:00 Uhr
Als er die Augen öffnet, dauert es eine Weile, bis das verschwommene Bild der Umgebung wieder scharfe Gestalt animmt.

Eliphas zieht sich am Sarg hoch und bleibt stehen, obwohl sich kurzzeitig alles um ihn herum dreht.
Als er an sich herabblickt, sieht er, dass seine Haut nicht mehr schwarz ist. Aber noch ist er zu erschöpft um in Euphorie auszubrechen.

Die Träume während seiner Ohnmacht schienen ihm zu real, als nur als Traumbild gelten zu können.
Er sah den Magierleichnam, der noch einmal seine Hand nach ihm ausstreckte, und sich dann langsam unter unheiligem Geschrei ins Nichts verflüchtigte, als der Fluch von Eliphas genommen wurde.
Er war frei. Frei von dem Fluch des Magierleichnams, den er so leichtsinnig auf sich genommen hatte. Es war vorbei.

Unter grosser Anstrengung legt sich Eliphas sein schwarzes Gewand  um.

Er würde noch etwas ausruhen und dann könnte er sich auf den Weg zurück in die Stadt machen.
Vielleicht würde er bei der Stadtwache nachfragen, ob man für ihn Verwendung hätte. Denn jetzt war alles vorbei.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Jason am 16. Aug. 2003, 23:14 Uhr
Als das alte Tor hinter ihm knarzend einfällt und er sich allein inmitten der Gräber befindet überkommt ihn ein Gefühl, das er nicht so recht einzuordnen weiß. Sogleich setzten sich seine Füße wieder in Bewegung und tragen ihn zum nächststehenden Grabstein. Seine Augen mustern genaustens den darauf stehenden Namen, bis er sich wieder abwendet und zum nächsten Grab schreitet. Zwar ist ihm klar, dass das Grab, das er sucht nicht so nahe am Tor zu finden ist, doch möchte er keinen Grab auslassen.
An manchen Grabsteinen bleiben seine Augen länger haften, wenn er Schwierigkeiten mit dem Lesen hat, oder der Stein schon so alt ist, dass der daraufstehende Namen nicht mehr zu lesen ist, doch jedes Mal wendet er sich noch enttäuschter als zuvor von Stein ab und wendet sich dem nächsten zu. Den rechten Namen findet er nicht.
Schließlich gelangt er zu Gräbern, die keinerlei Grabsteine aufzuweisen haben, manche sind hübsch und frisch bepflanzt, andere hingegen mit verrotteten und überwuchernden Pflanzen bedeckt.
An anderen Tagen hat er noch Frauen, meist älteren Alters auf dem Freidhof gesehen, als er durch die Gitterstäbe der Tür gespäht hat, doch heute kann er keine weitere Person auf diesem Platz erkennen.
Bald folgen wieder Gräber mit Grabsteinen, doch bei der weiteren Suche kann er den ersehnten Namen nicht finden, mit der Zeit lässt seine Aufmerksamkeit nach und er blickt nur noch über die einzelnen Namen drüber.
Beinahe wäre er an dem Grab einfach vorbeigegangen, in der Annahme, dass es zu jenen gehört, die keinerlei Stein bei sich tragen. Doch dann sieht er doch den mikrigen Stein, mit einem hässlich eingekerbten Namen, den Jason zuerst kaum lesen kann, dann aber für den Richigen identifiziert. Auch das Grab selbst ist erbärmlich gehalten. Seit Jahren hat sich niemand mehr darum gekümmert und es vor sich hinsichen lassen, abgelegen von den anderen Gräbern.
Jason blickt erfurchtig auf es hinab, faltet seine Hände und beginnt leise zu beten, für das kleine Wesen, dass hier in diesem Boden liegt und auch für sich selbst. Sobald er fertig ist enschuldigt er sich und tretet langsam Zurück. Erst als er einige Schritte von Grab entfernt ist, wagt er sich abzuwenden und sich wieder dem Ausgang zuzuwenden.

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Eliphas am 20. Aug. 2003, 18:22 Uhr
Eliphas öffnet knarrend die Tür des Mausoleums und tritt hinaus.

" Hee, ihr da ? Was habt ihr hier zu schaffen? Wer hat euch erlaubt  das Grabmahl zu betreten? Habt ihr keine Achtung vor der Totenruhe?"

Eliphas hebt überrascht eine Augenbraue und sieht sich einem untersetzten stämmigen Mann Mitte 50 gegenüber, der wütend mit seinem Schlüsselbund voller rostiger  und zum Teil riesiger Schlüssel rasselt.

" Verzeiht guter Mann, aber ich ...."

" Papperlapp" unterbricht ihn der Mann "...ich verzeih hier gar nichts, ich bin der Friedhofswächter. Es ist nicht erlaubt die Mausoleen zu betreten, nicht mal wenn ihr ein Angehöriger seid, das ist doch barbarisch...Sithechs Acker ist kein Ort zum rumlungern..."

" Ich bin Eliphas Levi" entegnet ihm Eliphas höflich. Freundlich versucht er, den Friedhofswärter zu beruhigen.

" Es ist nicht meine Absicht irgendjemands Ruhe zu stören...Ich bin ein Necromant...Friedhöfe sind die Umgebung, in der ich mich aufhalten muss, zumindest von Zeit zu Zeit...."

"Ich bin Jesaja der Friedhofswächter , ich sorge hier dafür, dass der Frieden dieses Ortes nicht gestört wird...und ihr mein Herr Eliphas wie auch immer...ihr stört diese Ruhe. Da könnt ihr sein wer ihr wollt...."

" Ich will keinen Ärger, deswegen komme ich eurem Wunsch entgegen und  werde den Friedhof verlassen, dass hatte ich ohnehin vor...ich hole meine Kiste und werde gehen...."

" Oh nein, so leicht geht das nicht..." Jesaja hebt warnend die Hand....in letzter Zeit gabs schon öfter Unruhe, da wurden Gräber des nachts geöffnet, wenn das mal nicht  auf eure Kappe geht...."

" Sicher ein paar Narge, die bei den Frischbestatteten nach Wertsachen gesucht haben..."

"Schon möglich, aber bewiesen ist nichts....ich glaube ich werde euch der Stadtwache übergeben, die sollen das dann prüfen.....und glaubt ja nicht, dass mir euer Aussehen und euer Totenschädel auf dem Stab Angst einjagt, ich mache diese Arbeit seit 35 Jahren und habe Dinge gesehen die  nicht einmal ihr mir glauben würdet....also los los los.."

Der Friedhofswächter greift Eliphas am Arm, sein Griff ist stark, nicht verwunderlich für einen Mann, der so viele Jahre Erde geschaufelt und Särge geschleppt hat.

" Ihr macht einen Fehler" versucht es Eliphas  noch einmal in aller Freundlichkeit...doch Jesaia lässt ihn nicht ausreden sondern zerrt ihn unter ärgerlichem Grunzen hinter sich her.

Dann bleibt mir keine andere Wahl, als ihn zu überzeugen

Eliphas bleibt unvermittelt stehen. Überrascht und ärgerlich blickt sich Jesaja um...

" Ach ihr wollt Ärger machen..ich warne euch, wenn ich zulange, dann...."

"Davon bin ich überzeugt..." entgegnet Eliphas. Mit einem energischen Ruck entwindet er sich aus Jesajas Griff .  Bevor dieser weiss wie ihm geschieht hat ihm Eliphas eine Hand auf die Schulter gelegt, die andere auf die Stirn

" Höre was ich höre, fühle was ich fühle...."  Der Wächter will sich aus Eliphas Griff lösen, doch dann stockt er und seine Augen weiten sich angsterfüllt.  Wispern, Flüstern, schreien , stöhnen heulen, weinen, jammern...... Die Eindrücke lassen Jesaja aufstöhnen. Er hat das Gefühl, dass er berührt wird, irgendetwas zieht und zerrt an seinem Gewand. Er spürt die Kälte im Nacken.....

" Nein nicht, hört auf ...Hilfe, was ist das?  WAS IST DAS? lasst mich...ich flehe euch an.....!"

Eliphas nimmt  schnell seine Hand von Jesajas Stirn. Er will   ihm keinen Schaden zufügen.  Er will nicht, dass ihn die Angst verrückt werden lässt.

Jesaja taumelt zurück. Seine Augen sind immer noch angsterfüllt und er schüttelt sich, als wäre seine Kleidung und er selbst von Ungeziefer befallen.

Eliphas lässt ihm einige Minuten Zeit sich zu beruhigen..

" Versteht ihr nun! Totenruhe?....die Toten ruhen nicht...niemals !"

Jesaias Blick ist angsterfüllt. Er weicht zurück, als Eliphas einen Schritt auf ihn zu macht.

" Tut mir nichts, ich habe Familie...."

Eliphas hebt beruhigend die Hand.

" Keine Sorge, guter Mann, das habe ich gewiss nicht vor. Es gab für mich nur diese Möglichkeit zu zeigen,  dass ich keine Grabschänder bin. Ich bin ein Necromant. Friedhöfe sind  der Bereich, in dem ich mich oft aufhalte, denn nirgendwo ist der Tod näher als hier.

" Das ist verrückt,  ich ...ich ...ich hörte Stimmen, dass es mir eiskalt den Rücken runterlief...und dann  ...dann berührte mich etwas....."

" Das waren sie...die Toten... Ich liess euch  fühlen, wie ich alles um mich herum erlebe....während wir hier sprechen..höre und fühle ich alles....das wispern..das flüstern..."

Eliphas bricht ab und blickt den Mann aufmunternd an.

"Ich verspreche euch  nichts zu tuen um diesen Ort zu entweihen. Lasst mich hierbleiben, solange ich muss.  Auch nachts, wenn es sein muss. Ich verpreche euch auch, die Augen aufzuhalten, falls ich jemanden sehe, der sich hier nachts unerlaubt zu schaffen macht, kann ich euch helfen den oder diejenigen dingfest zu machen...was meint ihr...?"

Jesaja schaut immer noch ängstlich und kratzt sich wohl mehr aus Nervosität lange und ausgiebig den Arm.

" Na..na gut.......aber lasst mich das nicht noch einmal erleben...ich konnte ja nicht wissen..ihr versteht, dass ist doch meine Aufgabe....."

" Ihr macht eure Aufgabe gut.  Ihr seid sehr überzeugend. Ich trage euch nichts nach ..." Eliphas lächelt noch einmal freundlich. Es tut ihm leid, den Mann so errschreckt zu haben..

Dann kann ich jetzt gehen? ..Denn ich muss...weil...!

Der Friedhofswächter dreht sich schnell um und läuft eiliger als sonst dem Friedhofsgatter entegen,auf den Schrecken braucht er dringen einen  Schluck im Wirtshaus

" Dem will ich nicht im dunklen begegnen.." hört man ihn noch nuscheln.

Eliphas bleibt zurück und sieht ihm nach.

 Er wird sich wieder einkriegen, es waren nur einige Momente bei ihm , bei mir ist es schon so lange...so viele Jahre..

Titel: Re: Sithechs Acker (Friedhof)
Beitrag von Henry am 29. Aug. 2003, 16:32 Uhr
Langsam setzt sich der Pferdekarren in Bewegung und Henry lenkt ihn Richtung Osten. In leichtem Trab rumpeln sie am Shenratempel vorbei, überqueren die Straße, die zum Platz der Händler führt, was sich als gar nicht so leicht dastellt, denn trotz der Mittagshitze ist hier viel Volks unterwegs und bis zu Sithechs Acker ist es dann nicht mehr weit. Kurze Zeit später erreichen sie die trutzigen Mauern des Totenackers und Henry bringt den Wagen vor dem eisernen Tor zum Stehen und steigt ab. Er geht geradewegs auf das Tor zu und nimmt den eisernen Ring, der sich unter dem Rabensymbol befindet und klopft kräftig damit auf das Eisen. Sie müssen nicht lange warten, bis eine Gruppe der Schweigenden Schwestern sich bedächtigen Schrittes nähert, das Tor öffnet und schweigend die Leiche vom Wagen nimmt. Henry legt der Schweigenden Schwester, die ihn mit einem leichten Nicken begrüßt einige Münzen in die Hand und bedankt sich stumm mit einer Verbeugung. Während die Schweigenden Schwestern das Tor wieder schließen wendet Henry den Wagen und in leichtem Trab lenkt er ihn wieder Richtung Steinfaust. Die ganze Zeit haben er und Sol geschwiegen, ob es die Hitze des Mittags war oder Sithechs Acker, auf den sie zufuhren, aber nun auf der Rückfahrt hellte sich ihre Stimmung merklich auf.



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