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(Thema begonnen von: Morgana am 28. Dez. 2003, 15:55 Uhr)

Titel: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 28. Dez. 2003, 15:55 Uhr
Der Befehl Olyvars wird von einem Boten überbracht und es dauert nicht lange und die Wagen haben dank der Holzplanken wieder festen Boden unter den Rädern. Morgana sieht sich den Platz an, den Olyvar ihnen zugeteilt hat und nickt lächend und es dauert nicht lange und die Wagen werden entladen und die Zelte aufgebaut.

Die weißen Lazarettzelte, mit dem Aniras Zeichen (ein Stab, um den sich zwei weiße Schlangen mit blauen Augen winden) auf den Seiten, werden in der Nähe der Festung von Liam Cailidh aufgeschlagen, zusammen mit den Zelten für die Feldküche. Die Alte verfallenen Festung ist vielleicht zweihundert Schritte entfernt und man hat einen guten Blick auf die  Festung und die Soldaten, die sich dort aufhalten. Einige wenige Bäume stehen dort und ganz in der Nähe plätschert ein kleiner Bach, aus dem Sie Wasser schöpfen können, für die Küche und zum Wundreinigen, nachdem es abgekocht wurde. Die Zelte sind in einem Rund aufgebaut, so das in der Mitte ein großer freier Platz entsteht, auf dem sich einige abgestorbene Baumstämme befinden, die einige der Küchenburschen im nahe gelegen Wald gefunden hatten und viele Strohballen. Sie dienen als Sitzbänke, damit die Soldaten dort ihre Mahlzeit einnehmen können. Mehrere kleinere Feuer lodern in der Mitte der Zeltburg und werden mit Holz befeuert, das so wenig Rauch wie möglich entwickelt, um nicht wie ein Signal zu wirken. Hinter den kreisförmig aufgebauten Zelten, in denen Küche und Lazarett untergebracht sind, sind in einem zweiten äußeren Ring die Wagen abgestellt und bilden so einen zusätzlichen Schutzwall

Die Zelte der Heiler stehen auf der linken Seite, wenn man in die Zeltburg hinein geht und rechter Hand liegen die Küchenzelte. Jedes der Heilzelte, soll für bestimmte Verletzungen sein und die Verletzten werden erst auf dem inneren Platz untersucht und dann in die jeweiligen Zelte verlegt. In den Zelten stehen jede Menge Pritschen  und die verschiedensten Arzneien, sowie jede Menge Verbandsmaterial. Jedem Zelt sind Novizinnen zugeteilt, Morgana hat ein Zelt speziell für Schwere Wunden eingerichtet, die ausgebrannt oder genäht werden müssen, in diesem Zelt sollen auch die Amputationen gemacht werden, die wie Morgana hofft nicht nötig sein werden. In diesem Zelt wird Morgana hauptsächlich arbeiten und Hedwig wird ihr dort zur Hand gehen. Schilama kümmert sich um das Zelt mit den größeren Wunden, die sie schon eigenständig behandeln kann. Mistress bekommt das Zelt zugeteilt, in dem die leichten Verletzungen behandelt werden, die nur ausgewaschen und verbunden werden müssen.

Die Feldküche besteht aus einem großen und mehreren kleinen Zelten, die in direkter Nachbarschaft zu den Quartieren der Verwundeten und den Zelten der Heiler rund um die großen Feuer in der Mitte des Feldlagers angeordnet sind. Im größeren der Zelte - das wie die anderen aus langen, geschälten Stämmen und dichtgewebten Planen errichtet ist - sind lange Reihen Strohballen zu finden und somit genügend Sitzplätze für gut hundert oder mehr Personen, die sich dort zum essen aufhalten können. In den kleineren Zelten werden die Vorräte gelagert, die Speisen vorbereitet und das Geschirr gespült und an den unzähligen Feuerstellen, die in jedem der Zelte flackern, backen die Helfer und Küchenjungen ohne Unterlass flache Brote aus Gersten- und Hafermehl. Zwischen Säcken mit Kartoffeln, Mehl, Zwiebeln, zwischen Bierfässern und Rübenkisten, überdimensionalen kupfernen Kesseln und Töpfen wuseln die Küchenjungen und Mägde unter Aufsicht des Ogers hin und her, schleppen Teller und Pfannen, schnippeln Kohl und Rüben und schrubben schmutziges Geschirr.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 28. Dez. 2003, 21:51 Uhr
Die Wagen und die Zelte werden aufgestellt und das Lazarett sowie die Feldküche werden aufgebaut. Hedwig hilft wo sie kann, trägt Holz zusammen, baut Zelte und Pritschen auf und sucht sich, als endlich alles steht ein ruhiges Plätzchen zum schlafen. Das Mädchen ist müde von der langen Fahrt, auch wenn sie den Grioßteil davon auf einem Wagen verbracht hat. Doch ihr Magen knurrt furchtbar und sie ahnt, dass sie so nicht würde schlafen können. So stellt sie sich, wie einige der Novizinnen, an den Kesseln der Feldküche an, wartet bis sie einem der Jungen ihre Schale hinhalten kann und geht dann zu einem der kleinen Feuer in der Mitte des Platzes. Hedwig setzt sich auf einen der Strohballen und löffelt die Suppe aus ihrer Schale. Die Novizinnen setzen sich um sie herum und reden leise miteinander. Sie hält sich aus den Gesprächen heraus, hört jedoch aufmerksam zu, auch wenn viele der Gespräche sich um die jungen Soldaten drehen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 29. Dez. 2003, 20:49 Uhr
Schilama lässt ihr Pferd, Destrefin, von einem der Knechte versorgen, denn diese haben bestimmt schon mehr Routine darin, als sie, so dass sie auch schneller fertig sind. Sie geht zu Morgana um sich zu erkundigen, was es Neues gibt und wie das Ganze nun weiter gehen soll. Als sie dann hört, dass sie das Zelt mit den größeren Wunden übernehmen soll, werden ihre Augen einen Moment lang groß. Bei den Göttern! Ich?, aber die stumme Frage die in ihren Augen nur zu gut zu lesen ist, bestätigt Morgana mit einem Nicken. Die Elbin neigt den Kopf, als Zeichen, dass sie Verstanden hat und wendet sich ab, um zu dem ihr zugeteilten Zelt zu gehen. Sie bleibt einen Moment davor stehen und tritt dann ein.

Es ist ein großes Zelt, zumindest wenn man es mit den Schlafzelten vergleicht. Wieviel werden hier hereinpassen? Sie überlegt, fünfzig vielleicht, wenn man sie eng aneinanderreiht, aber in ihrem Zelt waren gerade mal zehn Pritschen, wir haben dreißig bekommen, aber das Zelt das Mistress unterstellt wurde, braucht natürlich auch noch ein paar und besonders in Morganas, wird man sie brauchen. Schilama will gar nicht daran denken, was für Leute mit was für Wunden hier eintreffen werden und deshalb wünscht sie sich diesmal auch nicht, an Morganas Seite, wo die schlimmsten Verwundeten hinkommen sollen. Wahrscheinlich verträgt es Hedwig besser, als ich es vertragen würde. Um so früher man soetwas sieht, um so weniger macht es einem aus.

Lange bleibt die Elbin nicht allein, denn Knaben und Männer tragen auch schon Strohballen herrein, die für die fehlenden Pritschen herhalten müssen. Glücklicherweise mangelt es uns wenigstens nicht daran, denn auf den kalten Boden würde ich keinen Verwundeten legen wollen. Der Gedanke bei der Verteidigung von Liam Calith dabei zu sein, ist trotz des ihr zugeteiltem Zelts, nicht ganz verflogen, auch wenn sie ihn langsam verdrängt, hier wäre sie mehr von Nutzem. Aber wenn die Verteidigung fällt, war das ganze hier sowieso umsonst, stichelt sie ein Gedanke, auch wenn sie sich nicht einbildet, soviel beitragen zu können, sie wäre nur eine Bogenschütze unter vielen. Aber immerhin ein Verteidiger mehr...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 30. Dez. 2003, 10:03 Uhr
Morgana hat ihr ein eigenes Zelt zugeteilt und etwas hilflos steht sie jetzt davor und weis nicht so recht, was sie machen soll.
Ich soll mich alleine um die Verwundeten kümmern?
Sicher, alleine ist sie nicht. Einige hilfreiche Novizinnen wuseln bereits im Zelt umher und stellen alles bereit, was man so für die Versorgung leichter Verletzungen braucht. Doch irgendwie kommt es ihr etwas seltsam vor. Noch immer hat sie die Bilder von Tiefwald vor Augen und kann sich beim Besten willen nicht vorstellen, das diese Untiere jemanden nur leicht verletzen. Aber innerlich hofft sie natürlich darauf, das sie viel Arbeit hat, denn genauso wenig kann sie sich vorstellen, was für schlimme Sachen die Narge einem Menschen antun können. Etwas bewundert sie Morgana schon.
Wie sie das alles nur aushält?

Schließlich begibt sie sich in das große Zelt und richtet sich in einer Ecke am Eingang ein kleines Lager. Erschöpft lässt sie sich darauf nieder. Lange hatte sie nicht mehr geruht und so schläft sie schnell ein um später, wenn es dann irgendwann mal so weit ist, ausgeruht zu sein und hoffentlich keine Fehler zu machen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 30. Dez. 2003, 15:55 Uhr
Schilama und auch Mistress Neun schienen nicht ganz sicher zu sein, die Aufgabe bewältigen zu können, die Morgana ihnen zugeteilt hatte. Aber beide sind noch jung und Morgana wusste, dass sie beide das schaffen würden. Man kann oft viel mehr leisten wenn man muss, als man je vorher gedacht hatte.

Da einer der Wundscher der Steibfaust mit Caewlin geritten war und sicherlich auch einer mit Olyvars Trupp reiten würde, blieben nur noch zwei Wundscher der Steinfaust übrig, die Morgana einmal Schilama und einmal Mistress zur Seite stellte. Die erfahrensten Novizinnen nahm Morgana in ihr Zelt und die anderen wies sie den anderen Zelten zu. Als dann endlich alles organisiert war, was es jetzt zu organisieren gab, setzt Morgana sich auf einen Baumstumpf in der Mitte der Zeltburg. Sie sitzt noch nicht lange da, als Achim mit einer grossen hölzernen Schüssel erscheint, aus der es nach Kohleintopf riecht. Das breite Grinsen auf dem Gesicht des Ogers, lässt auch Morgana grinsen und dankbar nimmt sie die Schüssel mit dem Eintopf entgegen.  Achim verschwindet wieder in seinem Zelt und Morgana beginnt mit Heisshunger zu essen. als die Schüssel auch bis auf den letzten Tropfen leer ist, bringt sie diese wieder in das grosse Küchenzelt in dem sich langsam die Soldaten nach getaner Arbeit sammeln, um zu Essen.

Wortfetzen dringen an ihr Ohr, doch sie nimmt sie nicht wirklich wahr. Sie ist müde, aber bevor sie sich hinlegt, will sie noch an den kleinen Bach gehen und das Wasser prüfen. Sie verläst die Wagenburg und folgt dem Gluckernden Geräusch des Baches, bis sie ihn erreicht hat. Es ist mehr ein kleines Rinnsal, als ein wirklicher Bach und eine dünne Eisschicht hat sich schon an den Rändern gebildet. Sie würde darauf achten müssen, das der Frost den Bach nicht ganz zufriert und immer ein Stück frei ist zum Wasserschöpfen.

Das Wasser des Baches ist leider durch die morastige Landschaft nicht klar und rein, so wie Morgana es befürchtet hatte. Jetzt würde es noch mehr Arbeit machen Wasser für die Verwundeten und die Küche zu bekommen. Sie wendet sich von dem Bach ab und kehrt zurück ins Lager. Die Novizinnen, sowie Mistress und Hedwig haben sich schon schafen gelegt und so begibt auch sie sich in ihr Zelt, in dem sie auch arbeiten wird und findet dort schon ein Lager für sich vor, auf dem sie es sich, ohne lange zu zögern, so bequem wie möglich macht. Unter dicken Schlaffellen recht warm liegend, grübelt sie darüber nach, wie sie das Wasser wenigstens einigermassen reinigen könnte. Irgendwann, als Faeyris schon länger ihre Bahn über dem Himmel zieht, kommt ihr der Gedanke wie sie es machen könnte. Sie würde Linnen brauchen, grosse Stücke, die man über die Kessel spannen müsste und das Wasser damit sieben könnte. Froh eine Lösung gefunden zu haben fallen ihr die Augen endgültig zu und sie fällt in einen tiefen Schlaf der Erschöpfung.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 30. Dez. 2003, 17:47 Uhr
Die ersten Morgenaktivitäten der Küchenjungen lassen sie aufwachen. Draussen ist es noch dunkel, aber die Feuer im ganzen Lager brennen hell und verursachen trotz der derzeitigen Lage eine angenehme Atmosphäre. Nachdem sie das durch den Schlaf etwas verrutsche Kleid wieder gerichtet hat, begibt sie sich in die Küchenzelte gegenüber. Noch ist nicht viel los, so nützt sie die Gelegenheit und lässt sich einen Teller Suppe geben, die noch vom Vortag übrig ist. Ihr Magen grummelt so laut, dass sie einer der Küchenjungen etwas schief anschaut. Mit einem verlegenen Lächeln setzt sie sich an eines der Feuer und löffelt hungrig die Suppe.

Sie ist noch nicht richtig fertig, da sieht sie Morgana bereits draussen zwischen den Zelten herumlaufen.
Schläft sie denn nie?
Mit einen leichten Kopfschütteln stellt sie die Schale beiseite und tritt zu Morgana hinaus. Die ersten Silberstreifen des kommenden Tages zeigen sich bereits am Horizont.

"Kann ich irgendwie helfen?"
Doch kaum das sie fertig ist, bringen bereit ein paar Küchenjungen einen großen Kessel, den sie auf den Platz vor den Heilerzelten aufstellen. Einige Novizinnen spannen direkt ein großes Linnentuch über den Kessel und befestigen es mit einem stramm gespannten Seil, das sie einmal um den Kesselrand wickeln. Während die restlichen Novizinnen mit flachen Amphoren im nahen Wald verschwinden, erklärt Morgana ihr kurz, was sie vor hat.

"Das ist wirklich eine gute Idee." Einen Moment beschaut sie sich den Kessel, genauer seine Größe. "Meint ihr, der eine Kessel reicht? Ich möchte wirklich nicht das Schwarze heraufbeschwören, aber ich denke, wir brauchen einen größeren Wasservorrat. Denn wenn es losgeht, haben wir sicher keine Zeit, das Wasser erst dann zu filtern."

Die ersten Novizinnen erscheinen wieder mit randvollen Amphoren und lassen langsam das Wasser durch das Linnen laufen. Leise plätschert das Wasser im Kessel, während die beiden Frauen daneben stehen und überlegen. Nach einer Weile kommt Morgana eine Idee, man könne das gefilterte Wasser ja in bereits leere Bier- oder Weinfässer füllen. Dann hätte man auf jeden Fall einen relativen großen Vorrat an sauberem Wasser.

Gesagt, getan, machen sich die beiden Frauen auf in die Küchenzelte und kommen auch schon bald mit leeren Fässern wieder. Die Holzfässer lassen sich leicht rollen, und so stellen sie sie direkt neben den großen Kessel und beginnen, nachdem sie die Fässer etwas gereinigt haben, das Wasser umzufüllen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 31. Dez. 2003, 10:46 Uhr
Schilama wärmt sich noch eine Weile am prasselndem Feuer auf, ehe auch sie sich zur Ruhe begibt, aber nicht in einem der Zelte. Sie geht zu einem der wenigen Bäume nahe des Lagers und legt sich darunter. Durch das Luchsfell von Kaney und dem Lagerfeuer, ist ihr tatsächlich mal wieder warm geworden und bis Morgen würde sich die Wärme schon in ihrem Körper halten, so dass sie nicht durchgefroren aufwacht, schließlich hat sie außer dem Fell noch zwei Decken.

Die Elbin erwacht mit der Morgendämmerung, ihr ist etwas kühl aber nicht kalt, für das Fell muss ich dir wirklich nochmal danken Kaney. Also komm heil zurück. Als Caewlins Truppe vom Hauptheer weggezogen ist, hatte sie noch kurz hinterhergeblickt. Sie weiß von den Soldaten, dass sich die Truppe vom Lord Commander auch bald auf den Weg machen will, sobald sich die Männer ausgeruht haben, euch wünsche ich auch Glück.

Nach einer Morgenwäsche staunt Schilama nicht schlecht, als sie sieht, dass viele schon, oder noch?, arbeiten. Aber schließlich lächelt sie darüber und hilft mit. Sie hat sich dazu durchgerungen, in allem das Gute zu sehen und ansonsten einfach so zu sein, wie sie sonst immer ist. Jeder muss auf siene Weise damit fertig werden, wenn es soweit ist und ich habe nicht vor daran zu zerbrechen oder mich deshalb zu ändern, denkt sie mit einer gewissen Sturheit.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 03. Jan. 2004, 12:17 Uhr
Richtig sauber ist das Wasser nicht, aber doch jetzt wenigstens klar, wenn es abgekocht ist, würde es zur Wundversorgung, gemischt mit ein wenig Alkohol,  durchaus brauchbar sein. Auch zum trinken und kochen, war das Wasser nun klar genug. Der Morgen zieht sich mit dem Reinigen des Wassers dahin, ab und zu wirft Morgana einen Blick auf die etwa zweihundert Schritt entfernte verfallene Festung. Ein sicherer Schutz scheint ihr diese Festung nicht zu sein, aber sie vertraut Olyvar und seinem Plan. Die Sonne hat den Frühnebel aufgelöst und nun glitzert der Schnee, der noch auf dem Boden liegt im Licht der Sonne. Überall herrscht mittlerweile geschäftiges Treiben und es wird überall diskutiert, wann man nun die ersten Narge zu Gesicht bekommt.

Morgana kann auf eine Begegnung mit den Nargen gut verzichten und sie fühlt sich in der Wagenburg recht sicher, besonders, da Achim immer irgendwo zu sehen ist. Sie schätzt den Oger zwar als einen überaus gutmütigen Kerl ein, doch ist sie sich auch sicher, das wenn sie hier angegriffen werden sollten, der Oger nicht zögern würde. Das Bild von Na'Toth erscheint ihr vor den Augen, diesem riesigen Narg, der Morgana weit zwei Köpfe überragt hatte. Sie erinnert sich auch wie der Narg zugerichtet war, als er das letzte Mal in der Kate war und sie grübelt darüber nach, wohin dieser Advokat oder was immer es auch war, den Narg gebracht hat. Da es für diese Fragen aber keine Antworten gibt, konzentriert sie sich wieder auf die Reinigung des Wasser.

Am Mittag sind gut 10 Fässer mit klarem Waser gefüllt. Das würde sicherlich nicht reichen, aber ein Anfang ist gemacht und es ist besser eine Beschäftigung zu haben, als darauf zu warten, das irgendetwas passiert. Viele Worte fallen nicht während der Arbeit und mal wirkt das Schweigen bedrückend und dann aber auch wieder ermutigend, weil alle ohne viele Worte Hand in Hand arbeiten. Das beruhigt Morgana auch ein wenig, somit braucht es nicht vieler Erklärungen, wenn es wirklich ernst wird.

Mistress Neun hat sich sehr gut in die Gemeinschaft der Heiler eingefügt und packt ordentlich mit zu, was Morgana ein Lächeln auf das Gesicht schleichen lässt. Schilama hängt auch ihren eigenen Gedanken nach, wirkt aber schon längst nicht mehr so bedrückt, wie beim Aufbruch. Die Wundscher der Steinfaust, die noch im Lager sind, kontrollieren die Arzneien, Kräuter und Kisten und überprüfen, ob nichts zu Bruch gegangen ist, bei dem holprigen Weg, den sie zurück gelegt haben.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 04. Jan. 2004, 16:22 Uhr
Plötzlich hält aber jeder in seiner Arbeit inne, als die Kriegshörner von Liam Cailidh herüberschallen. Morganas Herz setzt für einen Moment aus.Nun ist es so weit, es geht los. Ihr Herz setzt mit einem gewaltigen Hopser wieder ein und schlägt wie eine kleine Trommel in ihrer Brust. Sie blickt zu Mistress Neun und zu Schilama, auch in ihren Gesichtern scheint die Aufregung zu stehen. Dann blickt sie hinüber zu der verfallenen Festung und dort sieht es aus, als würde ein Bienenstock in der eisigen Kälte zum Leben erwachen. Von ihrem Standpunkt aus, sehen die Soldaten eher wie kleine schwarze und blaue Punkte aus, die sich nach und nach ordnen. Dann wird ihr Blick allerdings abgelenkt, als einige Blaumäntel einen in Ketten gelegten Dunkelelben in die Wagenburg bringen und ihn an einem der Vorratswagen für die Küche befestigen. Die Ketten klirren bei der kleinsten Bewegung, die der Elf macht und Morgana folgt ihm mit skeptischem Blick. Die Ketten wirken durchaus stabil und sie kann sich nicht vorstellen, das es dem Dunklen gelingt sich daraus zu befreien, trotzdem fühlt sie sich nicht wohl bei dem Gedanken, einen Dunkelelf hier direkt in dem Lager zu haben.

Die Wachen reichen dem Dunklen noch ein Schwert und verschwinden dann wieder in Richtung Liam Cailidth.Na wunderbar, jetzt lassen sie ihm auch noch ein Schwert da, ich hoffe Olyvar weiss, was er tut. Sie wirft noch einmal einen überaus skeptischen Blick auf den Dunklen, dessen eine Hälfte des Gesichtes unter seinen weissen Haaren versteckt bleibt. Dann wendet sie sich wieder an Mistress Neun und Schilama. "So wie es aussieht geht es los, wir sollten hier noch einmal alles kontrollieren und prüfen und dann können wir nur noch hoffen und beten, das wir so wenig Verletzte wie möglich hier sehen werden." Morgana weiss, das diese Hoffnung sich wahrscheinlich nicht erfüllen wird, doch sie betet zu Faeyris, das es nicht zu viele werden und das alle diejenigen, die sie kennt, es mit nur geringen Blessuren überleben werden. Bevor sie sich an die Arbeit macht wirft sie noch einen Blick auf den Dunkelelfen, doch in seinem Gesicht ist nichts zu erkennen, das darauf schliessen lässt, was in seinem Kopf gerade vorgeht. Ich würde zu gerne wissen, was er hier macht und warum Olyvar ihn hier in Ketten gelegt hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 04. Jan. 2004, 18:54 Uhr
Schilama schreckt bei dem Klang des Kriegshorns auf, sie hatte noch nicht so früh damit gerechnet. Es geht schon los... aber um so früher es los geht, um so früher ist es auch vorbei. Ich hoffe nur, dass die Schlacht zu unseren Gunsten ausfällt Die Elbin ist nicht die einzige, die durch das bevorstehende aufgeregt ist, wie sie bemerkt, als sie sich umschaut, wen lässt das schon ganz kalt? Doch dann hört sie plötzlich ein Rasseln, Ketten?, sie dreht sich zu der Quelle des Geräusches und sieht einen Dunkelelfen der an einen der Proviantwagen festgemacht wird. Sie hat noch nie einen Dunkelelfen gesehen, aber ihr ist klar das es einer ist, nach dem was sie gehört hat. Ich hoffe, das kein schlechtes Zeichen von Llaeron Schicksalsfüger ist, denkt sie, als ihm die Wachen auch noch ein Schwert in die Hand geben. Noch einen Augenblick verharrt ihr Blick bei der entstelten Gestalt, wie das mit seinem Gesicht wohl passiert ist?, ehe sie sich abwendet.

Morganas Worte lassen sie stumm nicken. Sie lächelt der Heilerin noch kurz aufmunternd zu und geht in das ihr zugeteilte Zelt. Den Wundscher, den Morgana ihr zur Seite gestellt hat, schickt sie noch zu dem Wagen, wo die restlichen Medikamente sind, während sie die schon hier im Zelt verstauten überprüft. Die Novizinnen lässt sie hauptächlich die aufgestellten Pritschen überprüfen, nicht dass eine mit einem Patienten plötzlich zusammenbricht, da sie nicht richtig aufgebaut wurde. Zwei der Novizinnen, schickt sie auch noch zu den Fässern mit Wasser, die ihrem Zelt am nächsten stehen, um zu überprüfen, ob auch wirklich kein Loch da ist, denn es wäre wirklich schlecht, wenn sie feststellen müssten, dass sich ein Teil ihres Wasservorrats wieder in Luft aufgelöst hat. Aber daran glauben tut sie eher nicht, die Fesser wirkten Stabil und undurchlässig.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 05. Jan. 2004, 13:44 Uhr
Der Klang eines Kriegshornes lässt sie aufschauen. Auch Morgana und die Anderen verharren bei ihrer Arbeit und fast alle schauen gebannt in richtung der Ruinen.
Es geht los. Oh, ihr Götter, steht uns bei.
Ihr Herz rast vor Aufregung und es dauert einen Moment, bis es sich endlich wieder etwas beruhigen will. Morgana scheint es nicht anders zu ergehen wie ihr. Nur einen kurzen Blick lässt Morgana zwischen ihren Helfern wandern, ehe die Heilerin wieder den Blick auf die Ruinen wendet. Auch sie schaut wie gebannt auf das emsige Treiben der Soldaten. Es scheint so weit weg und doch gellen die Rufe und Befehle bis zu ihnen herüber.

Erst das leise Rasseln von Ketten lässt sie den Blick von dem Treiben abwenden. Zwei Soldaten bringen einen Elf, oder sie glaubt zumindest, das es ein Elf ist. Seine Haut ist so dunkel und sein Haar im starken Gegensatz weis.

Ob das ein Dunkelelf ist? Aber was macht er dann hier, in Ketten gelegt?
Sie hat noch nie einen Dunkelelf gesehen, aber Sophie hat ihr immer viel erzählt. Und auf ihren Geschichten ist sie sicher, das der, der da vor ihr an einen der Wagen gekettet ist, ein Dunkelelf ist. Das die Soldaten ihm auch noch ein Schwert geben, verwundert sie schon gar nicht mehr. Mittlerweile rechnet sie auf diesem Kreuzzug mit allem.

So ist sie froh, als Morgana sie anspricht und ihr eine Aufgabe gibt. Sie nickt der Heilerin einmal bejaend zu und verschwindet dann in dem ihr zugewiesenen Zelt. Der Wundscher, den Morgana ihr zur Seite gestellt hat, ist bereits dabei, die Verbände zu kontrollieren und auch die Novizinnen eilen durch das Zelt und gehen ihren Aufgaben nach. Sie beginnt derweilen damit, die Pritschen zu überprüfen und über die Strohballen, die man als Ersatz für die fehlenden Pritschen hineingestellt hat, ein Paar Laken zu legen, damit kein Schmutz von den Ballen auf die Soldaten und deren Verbände übergehen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 05. Jan. 2004, 21:14 Uhr
Als die Kriegshörner erschallen, schreckt Hedwig aus einem Tagtraum auf und verschüttet dabei beinahe Suppe über ihre Hände. Sie bleibt stehen, blickt zu den Ruinen hinüber und spürt Aufregung, Angst und Bedenken in sich aufkeimen. Rufe, Stahlklirren und Pferdewiehern tönt herüber und nach einem kurzen Moment des Zögerns, in dem das ganze Heilerlager stockte, werden die letzten Vorbereitungen nur noch eiliger getroffen.
Hedwig würde später gemeinsam mit Morgana in einem der großen Lazarettzelte arbeiten und sie hofft, dass alles einigermaßen glimpflich ablaufen würde. Sie setzt sich auf einen der Strohballen, isst die heiße Suppe und bleibt noch einen kleinen Augenblick inmitten des Chaos um sie herum sitzen, ehe sie sich zu Morgana aufmacht und mit ihr gemeinsam die Wasservorräte aufstockt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 06. Jan. 2004, 13:01 Uhr
Nachdem Morgana alles in ihrem Zelt geprüft und noch einiges umgestellt hat, ist nichts mehr zu tun, doch Ruhe findet sie keine. Woran es genau liegt, kann sie nicht sagen, aber es liegt etwas in der Luft, das sich noch verstärkt, als sie ins Freie tritt. Es ist als würde ein leichter Wind Gefühle heranwehen, die von Kampf zeugen, von Blutvergiessen, Verletzten und auch Toten. Es sind jede Menge unterschiedliche Eindrücke, die auf Morgana einstürmen, manche ganz sacht andere recht stark.

Hedwig tritt zu ihr und für einen Moment kann sie sich von diesen Gefühlen losreissen Morganas Blick wandert zu Hedwig. "Einige kämpfen schon, aber ich weiss nicht wer. Hier ist ja noch alles ruhig, aber es gibt Kämpfe und es sind schlimme Kämpfe, aber mehr kann ich nicht spüren." Morgana seufzt kurz auf und blickt hinüber zu den Ruinen von Liam Cailidh, dessen Türme nun besetzt sind und welches als einziges zwischen ihnen und dem herannahenden Nargheer steht.Faeyris , Bran und alle anderen Götter, lasst sie nicht durchbrechen, denn dann haben wir keine Chance. Sie reisst sich von dem Anblick der verfallenen Feste los und wendet sich wieder Hedwig zu. "Du wirst hier wahrscheinlich einige schlime Dinge sehen, Dinge von denen du dir vielleicht wünschen wirst, sie nie gesehen zu haben, und du wirst stark sein müssen. Genau wie die Anderen auch. Wenn die Kämpfe vorbei sind, beginnt unser Kampf, der Kampf um das Leben der Verwundeten Soldaten. Im Moment können wir allerdings nur warten. Ich denke wir sollten alle versuchen ein wenig Ruhe zu finden, damit wir ausgeruht sind, wenn unsere Arbeit beginnt." Sie lächelt Hedwig zu, doch ihr Lächeln erreicht ihre Augen nicht. Die Gefühle von Kämpfen und Verletzten wehen immer noch wie Nebelschwaden durch das Lager, aber zu hören oder zu sehen ist nichts.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 07. Jan. 2004, 11:22 Uhr
Nachdem Schilama mit dem Wundscher und den Novizinnen alles erledigt hat, was zu erledigen ist, gibt sie den Leuten frei, es gab momentan nichts mehr zu tun und wozu sollten alle im Zelt rumsitzen oder stehen? Sie selbst begibt sich nicht nur außerhalb des Zeltes, sondern auch außerhalb des Wagenkreises. Sie weiß, dass sie in der Nähe des ihr unterstelten Zeltes bleiben sollte, aber momentan sieht sie dafür keinen wichtigen Grund, so dass sie dieses Gefühl des Gebundenseins zur Seite schiebt. Vorsichtig geht sie über das etwas moorige Gebiet, zu einem alleinstehenden Baum. Immer wieder schiebt sie den Schnee zur Seite, so dass sie den Boden besser einschätzen kann, aber viel bringt es nicht, so dass sie sich eher vortastet, ehe sie an dem Baum ankommt. Als sie aber erstmal dort ist, erscheint ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht. Schilama weiß erst selbst nicht wieso, aber es ist wohl das Gefühl der Unereichbarkeit, da es der Morrast nicht leicht macht zu ihr zu kommen ohne einzusacken. Sie fühlt sich einfach freier!

Ohne weiter darüber nachzudenken, klettert sie am Baum hoch, beim ersten Versuch rutscht sie aus und wäre beinahe rückwärts hinuntergefallen, kann sich aber noch halten. Schnee ist wie Regen, also pass auch wie bei einem nassen Baum auf. Ein paar Äste höher, setzt sie sich auch schon, denn der Baum ist nicht besonders hoch. Sie lauscht und beobachtet einfach nur und trotz des ganzen Lärms, der noch an ihr Ohr dringt hat sie hier das Gefühl von Ruhe. Wie als würde mich das ganze nichts angehen, denkt sie als sie zur Festung und zum Lager schaut. Sie genießt das Gefühl, aber sie weiß, spätestens wenn die ersten anzeichen von Schlacht an ihr Ohr dringen, ist es Zeit in dieses Getümpel zurückzukehren. Wie gerne sie den Leuten auch immer hilft, es ist für sie wie eine andere Welt, von so vielen Personen umgeben zu sein. Sie weiß zwar, dass sie immer wieder in solch ein Gewühl gerraten kann und wohl auch noch immer wieder gerraten wird, aber gewöhnen wird sie sich daran wohl nie. Es ist eine andere Welt und es ist nicht meine.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 07. Jan. 2004, 14:55 Uhr
Sie hat sich viel Zeit gelassen bei ihrer Arbeit, die Liegen sind alle bereit und überprüft. Und auch nach dem Verbandsmaterial hat sie noch einmal geschaut, wofür sie von dem Wundscher einige genervte Blicke erntet. Doch nun war nichts mehr zu tun und die Nervosität macht sich wieder in ihr breit. Sie nimmt eines der Felle, legt es sich um die Schulter und tritt vor das Zelt.

Einen kurzen Blick werft sie in Schilamas Zelt, doch es ist bis auf zwei Novizinnen leer. Schilama ist nicht zu sehen. Morgana dagegen steht vor ihrem Zelt und unterhaltet sich mit der jungen Frau, Hedwig wie sie inzwischen weis. Sie möchte die beiden nicht stören und so wendet sie sich wieder in richtung der Ruinen.

Von der Feste sind noch immer leise Geräusche zu hören. Genau kann sie nicht sagen, was dort drüben vor sich geht. So genau kennt sie sich nicht in der Kriegskunst aus. Aber sie vertraut Olyvar von Tarascon und den Anführern der einzelnen Kampftrupps und hofft, das alles so geschieht, wie sie es geplant haben.

Sie lässt sich an einem der Feuer vor den Küchenzelten nieder und beobachtet das Treiben der Soldaten. Schnell gesellen sich einige der Küchenhelfern zu ihr und in deren Gesichter sieht sie, das nicht nur sie aufgeregt und voller Sorge ist.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 07. Jan. 2004, 17:14 Uhr
Es muss Mittag oder schon Nachmittag sein. Morgana hat jedes Zeitgefühl verloren und da mittlerweile wieder dunkle Schneewolken über den Himmel ziehen, kann sie auch die Zeit nicht anhand der Sonnenstandes schätzen. Eine unheimliche Ruhe kehrt in das Feldlager ein. Zwar arbeiten die Küchenjungen noch, um die Heiler und die wenigen Wachposten mit Nahrung und warmem Essen zu versorgen, und auch den in der Feste ausharrenden Bogenschützen eine warme Mahlzeit zu bescheren. doch alles andere ist ruhig, zu ruhig für Morganas Geschmack.

Die Gefühle, die der Wind mitgerbacht hatte, haben sich geändert, jetzt trägt er Schmerz und auch teilweise Erleichterung mit, aber die Unruhe, die Morgana befallen hat, seitdem sie spürte, das die Kämpfe begonnen hatten, will nicht aufhören. Unruhig geht sie vor dem Zelt auf und ab, und eine Vorahnung, das es mit dieser unheimlichen Ruhe bald vorbei sein würde, kriecht in ihr hoch. Schilama hatte sich aus dem Rund entfernt und Morgana wusste auch warum, selbst wenn Schilama hier freien Himmel über sich hatte, so fühlte sie sich trotzdem eingesperrt und dies konnte die Windelbe überhaupt nicht leiden.

Mistress Neun hatte sich zu den Küchenwagen gesetzt und lauschte den Gesprächen der dort anwesenden Burschen und Mägden, aus dem grossen Kessel der über dem grösste Feuer im Wagenrund steht riecht es angenehm nach Eintopf und Morganas Magen knurrt leise vor sich hin und gemahnt sie selber auch noch etwas zu essen. Eine Heilerin, die umfallen würde vor Schwäche, weil sie nichts gegessen hatte, konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen. Sie sagt Hedwig, dass sie sich etwas zu Essen holen würde und Hedwig geht ins Zelt, wahrscheinlich um etwas zu ruhen.

Achim überragt den riesigen Kessel, in dem er rührt, um einiges und als er Morgana sich nähern sieht, erscheint ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Als Morgana ihm dann eine der Holzschalen hinhält, rührt er noch einmal im Topf und gibt ein paar mehr Fleischstücke in die Schale als sonst. Morgana lächelt ihm dankbar zu, geht aber nicht weg, sondern stellt sich neben Achim. "Wisst ihr, was es mit dem Gefangenen auf sich hat?", flüstert sie zu Achim hoch, der grade einem Wachsoldaten die Schüssel füllt. Morganas Blick wandert zu dem angeketteten Dunkelelben, der so tut als schiene ihn das alles gar nichts anzugehen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 07. Jan. 2004, 17:36 Uhr
Achim will Morgana gerade antworten, da ertönt von oben ein Ruf: "Lager ahoi! Wir bringen Verletzte!"

Als die beiden ungleichen Gesprächspartner nach oben blicken, steht über ihnen, einer hölzernen Wolke gleich, das Windschiff. Mit einem dumpfen Aufprall bohrt sich der Anker der "Windkind" in den harten Boden und einige Knechte eilen herbei, um die Leinen, die von dem fliegenden Schiff herabgelassen werden, an verkrüppelten Bäumchen und ähnlichen Befestigungsutensilien festzumachen.

Kaum liegt das gewaltige Schiff still, öffnet sich die Luke im Boden der "Windkind" und der hölzerne Aufzug gleitet herab. In ihm befinden sich die ersten von knapp zwei Dutzend Verwundeten, die medizinischer Versorgung bedürfen. Jolanthe und Alena haben ihr Bestes gegeben und dafür gesorgt, daß niemand auf dem Flug von dem Schlachtfeld am Fluß zurück nach Liam Cailidh sterben mußte. Der Rest liegt in den Händen der Heiler um Morgana. Immer wieder schaufelt der Aufzug verletzte Soldaten aus dem Schiffsbauch hinab zu den Zelten der Heiler und Heilerinnen, bis die Erde schließlich auch den letzten Patienten wieder hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 07. Jan. 2004, 19:33 Uhr
Schilama lauscht und genießt, sie hat die Augen geschlossen und lächelt schon beinahe vor sich hin, als wäre die ganze Truppe nur auf einem Spaziergang. Aber dann hört sie ein Geräusch, dass sie zwar inzwischen kennt, aber schon seit der Abfahrt der Windkind nicht mehr gehört hat, dass knarren von Holz und flattern der Segel im Wind. Sie öffnet die Augen und tatsächlich nähert sich das Windschiff. Hat es schon die Leute übergesetzt? Schilama weiß nicht wirklich, was die Aufgabe der Windkind, wann und wo ist, aber sie hatte davon gehört, dass die Windkind dafür benutzt werden sollte, Caewlins Truppe über den Fluss zu bringen. Sie überlegt erst hierzubleiben und sieht, wie das Windschiff immer näher kommt, entscheidet sich dann aber doch dagegen, wer weiß, was die Windkind für Nachrichten mit sich bringt. Also klettert die Elbin vom Baum und macht sich auf den Weg zurück zum Lager.

Schilama kommt es so vor, als würde der Rückweg über den Morrast, länger dauern als der Hinweg, aber vielleicht kommt sie sich auch nur so langsam vor, weil das Windkind sich so schnell nähert. Dann atmet sie nocheinmal tief ein, bevor sie den Wagenkreis betritt. Sie muss sich einen Moment orientieren, ehe sie den direktesten Weg zu den Heilerzelten einschlagen kann, aber dann geht sie um so schneller, irgendwie hat sie ein ungutes Gefühl, was bildest du dir jetzt schon wieder ein?. Die Elbin sieht gerade, wie der hölzerne Kasten von der Windkind heruntergelassen wird und sieht mit Schrecken, was er mit sich bringt, Verwundete, jetzt schon? Was ist passiert?

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 07. Jan. 2004, 21:11 Uhr
Lyn ist nicht sicher was seine magische Trance beendet hat, doch erwacht er aus ihr obwohl er sich noch nicht vollständig regeneriert hat. Noch ein wenig verwirrt schaut er sich um. Es sind weit mehr Verwundete an Bord als bei dem Kampf verletzt wurden. Obwohl es ihm schwer fällt Menschen voneinander zu unterscheiden ist er sich sicher die meisten der Verwundeten niemals auf der Windkind gesehen zu haben.
Noch immer etwas benommen tastet er nach seinem Sprachstein um wenigstens verstehen zu können was gesprochen wird. Offenbar hat das Luftschiff Verwundetet von dem Trupp aufgenommen mit dem sie sich treffen wollten und gerade jetzt sollen sie in das Feldlazarett überstellt werden. Im Feldlazarett tut doch Morgana Dienst schießt ihn der Gedanke durch den Kopf. Da kann ich ihr ja bescheid sagen dass es mir gut geht. Dann kann sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und braucht sich keine Sorgen um mich zu  machen.

Schon will der Vathyrn losstürmen, doch dann geht ihn auf, dass er in seinem lädierten Mantel seiner Geliebten wohl eher Grund zur Besorgnis bieten würde. Schließlich zeugt die Beschädigung ja von einer Beinaheverwundung. Nach kurzem Umschauen bemerkt er Jolanthe, welcher er den Mantel anvertraut ehe er sich mit den zweiten Korb voll Verwundeter auf den Boden begibt.

Das Feldlazarett befindet sich mittlerweile in hektischer Aktivität um all die neueingetroffenen Verwundeten zu versorgen. Auch Morgana ist schwer beschäftigt. Doch lässt sich Lyn nicht davon von seinem Vorhaben abbringen.
"Geliebte Morgana" spricht er sie an. "Ich weiß du hast viel zu tun. Und auch ich muss in gleich wieder zur Windkind zurück. Doch wollte ich dich nur kurz sprechen um dir zu sagen und zu zeigen, dass es mir gut geht und du dir keine Sorgen um mich zu machen brauchst."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 07. Jan. 2004, 21:23 Uhr
Nicht gerade zärtlich wird er an ein großes Holzrad eines Wagen gekettet. Ein schweres Band aus Eisen legt ein buckliger Schmied ihm um den Bauch und eine drei Schritt lange Kette aus dicken Kettengliedern. Zu guter letzt drückt ihm einer der Blaumäntel ein Langschwert in die Hand, eine normale Klinge mit einem lederumwickelten Griff. „ Versuche erst gar nicht die Ketten zu durchtrennen, das würde nur die Waffe schartig machen und wer weiß wozu du sie noch brauchen kannst“ Hatte der bucklige mit einem schiefen Grinsen zu ihm gesagt, kurz bevor er ihn mit seinen Gedanken alleine gelassen hatte.
Das erste mal sein seiner Gefangenschaft war Bregond nicht direkt Bewacht, was ihm nicht viel brachte angesichts der schweren Kette. Seufzend lässt er sich am Wagenrad nieder und blickt sich in dem Lager um. Frauen? So viele Frauen bei einem Feldzug, sind die Menschen verrückt? Die meisten der Frauen die er sieht haben noch nicht mal eine Waffe und wenn dann nur einen kleinen Dolch an ihren geflochtenen Gürteln die ihre Roben und Gewänder zusammenhalten.
Ein Rossknecht geht mutig an ihm vorbei und beschimpft ihn aus sicherer Entfernung. Aus einer der Kisten holt er etwas matschiges Obst um es nach dem Dunkeleben zu werfen, doch als er die drohenden Blicke einiger Küchenjungen sieht legt er es schnell wieder zurück und verschwindet mit einigen Flüchen zwischen den Wagen. Wenigstens hatten sie ihm die Möglichkeit im Kampf zu sterben auch wenn diese Möglichkeit sehr eingeschränkt ist. Missmutig fingert er an der Kette herum, doch ohne Werkzeug bekommt er das Schloss niemals auf. Der Schmied der dies angefertigt hat muss ein wahrer Meister sein, mit einem gleichgültigen Schulterzucken lässt er nach einiger Zeit davon ab.
Immer wieder bleiben einige Frauen in einiger Entfernung stehen und tuscheln zusammen. Nur ein leises Kichern dringt an Bregonds Ohr, was immer diese Frauen sagen, er kann es nicht verstehen.
Plötzlich blicken die Damen erschrocken hoch in die Luft und der Elb folgt ihren Blicken. Über dem Lager schwebt die riesige Windkind, das Wolkenschiff des Nordmannes. Wahre Zauberei geht es Bregond durch den Kopf. Gespannt verfolgt er wie ein hölzerner Käfig aus dem Bauch des Schiffes heruntergelassen wird, vorbei an den mächtigen Segeln die gleichzeitig auch unter dem Schiff angebracht sind. Im Käfig liegen mehrer Verletzte, die eilig in die Zelte der Heiler gebracht werden. Die Schlacht hatte also schon begonnen, sie wurde nicht hier ausgetragen. Vielleicht würden die Feinde gar nicht erst bis hierher durchbrechen... Bregond sei nicht solch ein Narr, soviel Glück hast du nicht

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 07. Jan. 2004, 21:25 Uhr
Der Ruf der von der Windkind heruntertönt, die sich wie ein Geist am Himmel angeschlichen hat, nimmt Achim die Möglichkeit zu antworten. Morgana wirft ihm einen kurzen Blick zu, drückt dem Oger dann die Schale mit dem Essen in die Hand und murmelt: "Haltet sie mir warm oder gebt sie jemand anderem und bereitet mehere Schalen davon vor, ich werde sie für die Verwundeten sicher später gebrauchen."

Der Anker fällt knirschend auf die mittlerweile hartgefrorene Erde und eilig wird die Windkind mit langen Seilen befestigt, so das sie nicht mehr treiben kann. Morgana wirft einen Blick nach oben, aber sie kann niemanden genau erkennen . Darüber kann sie sich aber keine Gedanken machen, denn schon wird der erste Korb mit Verwundeten hinuntergelassen. Morgana eilt zu dem Korb um die Verwundeten in Empfang zu nehmen und sie erst einmal grob zu untersuchen, damit sie weiss, wie dringend eine sofortige Behandlung ist. Im zweiten Korb ist Lyn mit einigen Verwundeten und zuerst registriert sie ihn  gar nicht, erst als sie seine Stimme in ihrem Kopf hört blickt sie von dem Verwundeten auf, ein Lächeln, das ihr nicht ganz gelingt schleicht über ihr Gesicht. "Ich freue mich, das es dir gut geht." Ihre Hände sind volle rBlut und die nächsten Verwundeten treffen schon wieder ein. Rasch steht sie auf gibt Lyn einen Kuss. "Meine Zeit ist genau so knapp wie deine. Versprich mir nur, das du heil wiederkommst." Dann wendet sie sich wieder ab um den nächsten Patienten zu untersuchen, das hatte jetzt Vorrang vor allem anderen.

Die anderen Heiler , Schilama, Mistress und Hedwig braucht sie nicht zu rufen, sie alle haben den Ruf der Windkind gehört und eilen schon herbei.Jetzt wird es ernst, die erste Feuerprobe steht uns bevor. Faeyris lass mich keinen verlieren, wenn es nicht unbedingt der Wunsch Sitechs ist ihn zu sich zu nehmen. Die ersten Verletzten erreichen den Boden, die Aufteilung die sie eigentlich für die Zelte vorgesehen hat, wirft sie schnell über den Haufen, da alle Verwundeten mehr oder weniger gleich schwer verwundet sind. Den, wie sie glaubt, am wenigsten Verletzen Blaurock leitet sie direkt an Mistress weiter, er hat eine langgezogene Wunde am rechten Oberarm, die man sicher nähen muss, aber das könnte der Wundscher in Mistress Zelt wohl machen. Der nächtste mit meheren gebrochenen Rippen, einer grossen Wunde, die quer über den ganzen Oberkörper läuft und mit einer Platzwunde an der Stirn, weist sie Schilama zu, die den Rund gerade betreten hat.

Der Korb ist schon wieder oben, ehe Morgana auch die restlichen Verwundeten untersucht hat und kurz darauf sinkt er wieder hernieder und der nächste Schwall Verwundeter ergiesst sich aus ihm. Morgana vergisst das Zählen, untersucht einen nach dem anderen und weist sie den Zelten zu. Als der letzte Korb sich niedersenkt , hat sie selber gerade mal ein dutzend Verwundete zugewiesen und von Korb zu Korb scheinen die Verletzungen schwerer zu werden. Die meisten Wunden sind zwar schon verbunden und, so gut es auf der Windkind ging, gereinigt, trotzdem gibt es noch jede Menge zu tun. Den freien Soldaten, der ein Sohn eines Edelmannes zu sein scheint und dessen Unterarm vollkommen zertrümmert ist, weist sie ihrem eigenen Zelt zu. Den Unterarm würde sie wohl nicht mehr retten können, aber vielleicht wenigstens das Leben des Mannes.

Nachdem alle Verwundeten den Boden erreicht haben und Morgana sie den Zelten zugeteilt hat, steht ihr selber der Schweiss auf der Stirn, trotz der Kälte die hier herrscht. Bevor sie in ihr Zelt geht, weist sie einige der Küchenjungen noch an, eiserne Schalen mit Glut in die Zelte zu stellen, damit sich dort eine angenehme Wärme ausbreitet, was nützt es , wenn sie die Hand oder den Arm von einem Verwundeten rettet, ihm dann aber den Fuss wegen Frostbeulen abnehmen muss.

Das Feldlager summt plötzlich wie ein Bienenkorb und von der Ruhe, die noch vor einiger Zeit hier geherrscht hat, ist nichts mehr zu spüren. Sie sieht noch aus den Augenwinkeln, wie Achim einen neuen Kessel auf die Feuerstelle setzt und damit beginnt eine wirklich Kräftige Brühe zu kochen. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, ehe sie sich in ihr Zelt begibt in dem Hedwig schon mit grossen Augen wartet. Am schwersten hat es einen Blaumantel der Stadtgarde getroffen, seine linke Gesichthälfte sieht aus, als hätte ein Riese ihn gegen eine Steinwand geschleudert, das Auge ist nicht mehr zu retten und seine linke Gesichtshälfte wird für immer verunstaltet sein, sein Bein ist gebrochen und auf dem Rücken hat er eine lange Wunde. Morgana holt einmal tief Luft, ehe sie zu dem Mohnsaft greift und ihm dem Stadtgardisten zu trinken gibt, der selber schon nicht mehr ganz bei Sinnen ist und sein Bewusstsein verliert noch während er den Mohnsaft schluckt. Leise gibt Morgana Anwiesungen an die Novizinnen, die sich um die anderen Schwerverletzten kümmern, die in Morganas Zelt liegen. Hedwig geht Morgana zur Hand und bringt ruhig aber mit zittrigen Händen die gewünschten Sachen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 08. Jan. 2004, 08:57 Uhr
Schweigend lauscht sie den Gesprächen der Küchenjungen, die sich um sie versammelt haben. Das Feuer vor ihr wärmt sie zwar, aber trotzdem geht eine unangenehme Kälte durch ihre Knochen, wie eine Vorahnung. Aber sie ignoriert es und zieht das Fell enger um ihre Schulter.

Eine Weile vergeht, in der sie ihren Gedanken nachgegangen ist, als plötzlich dieses Geräusch zu hören ist. Das Geräusch von knarrendem Holz und Segeltuch. Verwundert schaut sie in die Luft und sieht die „Windkind“ bereits über dem Lager schweben. Laute Rufe sind von dem Deck hoch oben zu hören und sofort eilen die Helfer herbei. Das ungute Gefühl in ihrem Magen wird auf einen Schlag stärker, fast unerträglich.
Es geht los. Oh Götter, bitte lasst mich nichts falsch machen.

Einen Moment steht sie reglos da, doch dann macht auch sie sich auf zu den Anderen. Morgana hat bereits damit angefangen die Verletzten den Zelten zuzuweisen, und so begibt sie sich direkt in ihres. Die Novizinnen eilen bereits herum und versorgen die noch wenigen Verwundeten, doch das Zelt füllt sich schnell. Nervös steht sie da und weis nicht wo sie anfangen soll. Was mach ich bloß? Wo fang ich an? Dann atmet sie einmal tief durch und mahnt sich selbst zur Ruhe. Sie lässt einen kurzen Blick über die Verletzten gleiten und beschließt dann, dem Wundscher zu helfen, der völlig alleine da steht. Er ist gerade dabei, einen Blaurock zu versorgen, auf dessen rechten Oberarm eine lange, aber zum Glück nicht tiefe Wunde brangt. Wortlos hilft sie die Wunde zuerst auszuwaschen und richtig zu reinigen, während eine Novizin bereits Salbe und Nadel und Faden bringt. Vorsichtig drückt sie die Wunde etwas zusammen, so das die Wundränder wieder zusammenschließen. Kaum das sie etwas mehr Druck auf die Wunde ausübt, stöhnt der Blaurock vor Schmerzen und für einen Moment ist sie verleitet, wieder los zu lassen. Doch sie weis, das es nur das Beste für den Mann ist und so macht sie weiter. Der Wundscher schenkt ihr kurz ein aufmunterndes Lächeln, ehe er damit beginnt, die Wunde mit gekonnten Stichen zu nähen. Sie sind schneller fertig als sie dachte. Der Wundscher kümmert sich bereits um den Nächsten, dessen Wunde genäht werden muss, während sie etwas Salbe auf der Naht verteilt und dann das Ganze verbindet.

Einige Küchenjungen bringen Schalen mit Glut herein und verteilen sie im Zelt. Schnell verbreitet sich die Wärme, die von den Schalen ausgeht und kurz stellt sie sich an eine dieser Schalen und hält ihre Hände darüber. Die Wärme tut gut und kriecht bis in die Arme hoch. Doch lange verweilt sie nicht, bereits der nächste Verletzte wartet auf sie.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 08. Jan. 2004, 09:31 Uhr
In Windeseile werden die Verletzten auf den Boden hinunter gebracht. Auch Lyn und der Kapitän lassen sich auf dem Boden absetzen und während der Magier mit Morgana spricht, kümmert sich Galrin darum, daß sein Besatzungsmitglied versorgt wird. Die gebrochenen Rippen werden eingerenkt und mit einem Verband gesichert. Und obwohl der Knecht heftig protestiert und wieder an Bord zurückzukehren wünscht, überläßt der Schiffsbauer seinen Matrosen den pflegenden Händen der Heilerinnen.

"Sei froh, daß Du hier bleiben kannst.", knurrt der Kapitän gutmütig, "Für Dich ist die Schlacht vorbei und außerdem kannst Du Dich von schönen Frauen verwöhnen lassen. Also sei gefälligst nicht undankbar, Du Narr."

Dann steht der Schiffsbauer auf und begibt sich wieder zurück zum Aufzugkorb. Unterwegs trifft er auf Lyn, der sich soeben mit seiner Gefährtin unterhält. Dem Kapitän gibt es einen Stich im Herzen, doch dann legt er dem Vathyrn die Hand auf die Schulter und spricht ihn an: "Verzeiht, Lyn, aber wir müssen segeln, wenn wir in der Schlacht noch von Nutzen sein wollen. Inari weiß, daß ich Euch gern bei Morgana lassen würde, doch noch ist die Zeit nicht gekommen, daß wir uns ausruhen können. Ich warte beim Aufzug auf Euch."

Mit einem Nicken und einem Lächeln verabschiedet sich der Kapitän von Morgana und kehrt zu dem großen Holzkasten zurück, der immer noch am Boden steht. Eine Gruppe von nur leicht Verwundeten Männern und Frauen tritt auf ihn zu und spricht den Schiffsbauer an:

"Kapitän, wir sind einsatzfähig. Wenn Ihr uns als Bogenschützen brauchen könnt, dann nehmt uns mit."

Ein Blick Galrins trifft den Heiler, der wohl gerade die Verbände angelegt hat. Der zuckt die Achseln als wolle er sagen: "Sie wollten sich nicht abhalten lassen."

"Nun gut.", antwortet der Nordmann mit einem Lächeln, "Dann holt Eure Bogen und hinauf mit Euch. Laßt Euch von Gunnar eine Einweisung geben und dann kämpft für die Freiheit Talyras."

Zwei Aufzugkörbe voll bewaffneter Bogenschützen werden zur Windkind hinaufgebracht. Als schließlich die letzte Fahrt mit Lyn und Galrin im Schiffsbauch verschwindet und die Segel gesetzt werden, blickt der verwundete Knecht des Schiffsbauers mit traurigen Augen der entschwindenden "Windkind" hinterher.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 08. Jan. 2004, 11:10 Uhr
Viel konnte sie für den Stadtgardisten nicht tun, sie hatte so gut es geht versucht das rohe Fleisch der linken Gesichtshälfte zu reinigen und es zu verbinden. Die Wunde am Rücken war halb so schlimm und der Soldat war in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen, die ihm zumindest die Schmerzen erleichterte, nachdem sie ihm auch das Bein geschient hatte, lagert sie ihn in Seitenlageauf der rechten Seite auf eine der Pritschen. Eine andere Lage war nicht möglich, weil er sonst auf der geschundenen Gesichtshälfte oder aber auf der Wunde auf dem Rücken liegt. Morgana lässt sich von einer Novizin Seile besorgen und fixiert den Gardisten, dessen Namen sie noch nicht einmal kennt, in dieser Lage auf der Pritsche. Er sieht aus wie ein gut verschnürtes Paket, aber anders ist es leider nicht möglich.

Dann geht sie zu dem jungen Edelmann, der vor Schmerzen stöhnt, aber ansonsten keinen Laut von sich gibt. Sie untersucht den Arm nocheinmal, aber der Knochen im Unterarm besteht nur noch aus Splittern und fühlt sich eher an wie Brei als wie festes Gewebe. Mit ruhigen Worten erklärt sie dem Edelmann, das sie den Unterarm nicht wird retten können und tröstet ihn darüber hinweg indem sie ihm erzählt, wie Caewlin seine Hand verlo,r und das dieser trotzdem ein hervorragender Kämpfer ist, wie der Soldat ja selber sehen konnte. Das beruhigt den Edelmann zwar nicht ganz, aber Morgana merkt wie sich ein leichter Hoffnungsschimmer auf dessen Gesicht breit macht. Sie gibt ihm ein betäubendes Mittel zu trinken, in das sie auch Mohnsaft mischt und als der Edelmann weggenickt ist, beginnt sie mit der blutigen und unschönen Arbeit und trennt den Unterarm unterhalb des Ellbogens ab. Der Edelmann verliert viel Blut dabei ehe Morgana die Wunde ausgebrannt hat und die Blutung damit stoppt.

Im Zelt herrscht nun nicht mehr der Geruch nach Kräutern und Arzneien vor, sondern der Geruch nach Schweiss, Blut und verbranntem Fleisch. Ein grausiger Geruch und Morgana lässt den Eingang des Zeltes weit öffnen und angenehm duftende Kräuter in den Glutschalen verbrennen, damit dieser Geruch zumindest ein wenig gemildert wird. In einer kurzen Ruhepause tritt sie vors Zelt, die schlimmsten Verwundeten sind behandelt und um die anderen kümmern sich die Novizinnen. Draussen vor dem Zelt dringen Kampfgeräusche an ihr Ohr noch nicht ganz nah, aber nah genug und die Geräusche kommen näher.Bei allen Götter stürmen sie schon auf Liam Cailith zu, das kann doch nicht sein. Lass sie nicht durchbrechen, dann ist alles verloren. Aber ehe sie sich da noch mehr Gedanken drum machen kann, wird sie von Kailin, einer der Novizinnen, wieder ins Zelt gerufen und sie kümmert sich weiter um die Verletzten, jeden Gedanken an die Schlacht verdrängend.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 08. Jan. 2004, 13:11 Uhr
Schilama hat jeglichen Gedanken beiseite geschoben und ist in das ihr zugeteilte Zelt mit Verletzen gegangen. Ein-zwei Novizinnen stehen ratlos inmitten des Zeltes und Schilama gibt Order aus, was sie zu tun haben. Mit ihrer Aufmerksamkeit in zwei Geteilt, muss sie den Novizinnen Anweisungen geben und gleichzeitig auch noch selbst Verletze versorgen, was ihr nicht gerade leicht fällt. Einer der Verletzen, hat ein paar gebrochene Rippen von einer Wunde, die den ganzen Oberkörper bedeckt und einer Platzwunde auf der Stirn. Aber er hat Glück im Unglück, von den gebrochenen Rippen wurde kein Organ verletzt. So vorsichtig es in diesem Fall geht, beginnt sie die Rippen zu richten und nachdem sie die Wunde über seinem Oberkörper ausgewaschen und mit Salbe versorgt hat, fixiert sie die Rippen mit einem dicken Verband. Das war irgend eine schwere Hiebwaffe, aber auch scharf, ein Morgenstern oder ähnliches, denkt sie dabei, schiebt den Gedanken aber gleich wiede weg, denn sie hat weder Zeit, noch ist es wichtig, was dem Mann die Wunde zugefügt hat. Die Platzwunde lässt sie von einer der Novizinnen behandelt, damit sie sich um andere Verwundeten kümmern kann.

Ihr ist durch das ganze Gewühl, anfangs gar nicht aufgefallen, dass nicht alle Patienten der Unterordnung der Zelte entsprechen, bis sie einen jungen Mann sieht, der nur leichte Verletzungen an Arm und Kopf hat, aber schreckhaft zu den anderen schaut und sich wohl fragt, was ihn jetzt erwartet. Sie holt einen der Burschen, die schon die ganze Zeit helfen, die Patienten hereinzutragen, zu verlegen und anderes und ordnet an, den jungen Mann in das Zelt zu Mistress zu tragen, sonst stirbt er noch vor Schreck, denkt sie, als sie nochmal sein Gesicht sieht. Schilama kann nur hoffen, dass es in Mistress Zelt besser aussieht, aber selbst wenn nicht, vielleicht würde es ja trotzdem etwas helfen, wenn man dem Mann sagt, dass das Zelt nur für leichte Wunden gedacht ist.

Sie weiß nicht wie lange sie schon von einem Verletzen zum nächsten hechtet, Wunden versorgt, Anweisungen durch das Zelt ruft, damit man sie auch versteht, bis auch der Letze zumindest soweit versorgt ist, dass sich einer der Novizinnen darum kümmern kann. Sie nutzt diese kleine, denn mehr wird es wohl nicht werden, Pause, um kurz hinaus an die frische Luft, wo sie einmal tief ein und ausatmet, mit dem Vesuch den Blutgeruch aus ihrer Nase zu bekommen, aber es hilft nicht viel. Dann bemerkt sie den Kampflärm, der von Richtung der Festung ihr Ohr erreicht. Ist das gut oder schlecht?, fragt sie sich nur, denn das einzige was sie über den Schlachtplan weiß, ist dass die Narge in eine Fallen laufen sollen, wo oder wie, ist ihr unbekannt. Aber wenn es ein schlechtes Zeichen ist und sie hier durchbrechen, ist alles umsonst gewesen, alles!

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 08. Jan. 2004, 21:55 Uhr
Es dauert noch eine ganze Weile, ehe alle Verwundeten versorgt sind, und diejenigen, die noch bei Bewusstsein sind eine dampfende Holzschüssel mit einer kräftigen Brühe in den Händen halten. Morgana atmet erleichtert auf, als sie die letzte Wunde versorgt hat und wischt sich mit blutverschmierten Fingern den Schweiss von der Stirn, die Finger hinterlassen rote Striemen auf ihrer nassglänzenden Haut und es sieht aus, als hätte Morgana sich eine Kriegsbemalung zugelegt. Sie selber merkt es nicht,und es wäre ihr auch wahrscheinlich egal, ihr schmerzen alle Glieder und von dem ständigen Blutgeruch wird ihr fast übel, doch sie kämpft die Übelkeit hinunter und tritt vors Zelt um ein wenig frische Luft zu schnappen. Shenrah hat sich schon fast ganz zurück gezogen und eine unheimlich rötlich leuchtende Dämmerung macht sich im Lager breit, von der Feste dringen Kampfgeräusche und Geschrei herüber, überall auf der Feste leuchten wie kleine Irrlichter die Feuerpfeile der Elben.

Kaum das Morgana gerade daran gedacht hat sich etwas zu Essen zu besorgen, ehe die nächsten Verwundeten kommen, sieht sie auch schon wie sich eine Gruppe von der Feste löst und auf das Lager zueilt, so schnell es nur geht. Als diese das Lager erreichen, erkennt Morgana, das es sich um neue Verletzte handelt. einer der Knappen kommt zu ihr und sagt ihr er wäre Jack und Crons Knappe, und das die Kämpfe in vollem Gange wäre und leider noch nichts von Olyvar und Caewlin zu sehen wäre. Morganas Herz wird einen Moment schwer, was wenn die Narge durchbrechen, Caewlin und Olyvar nicht rechtzeitig kommen , dann wäre alles verloren, nicht nur die Menschen und Wesen hier, sondern auch Talyra wäre dann in Gefahr, recht schutzlos, da alle Kämpfer in diese Schlacht gezogen sind. Doch viel weiter kann sie auch nicht denken, die Verletzten fordern nun ihre ganze Aufmerksamkeit. Sie schickt Jack zu Achim, damit er sich etwas zu essen holen soll und macht sich dann daran, die Verwundeten in die Zelte zu weisen. Auch hier sind wieder viele Schwerverletze dabei, die Narge scheinen keine halben Sachen zu mögen und leichte Verwundungen eher die Seltenheit zu sein. Von der Feste hört sie erneut Gebrüll und ein ungutes Gefühl befällt sie, irgendetwas scheint nicht in Ordnung zu sein, aber sie wird von dem Verwundeten vor ihr wieder abgelenkt, dessen Schulter wie rohes Fleisch aussieht.

Gerade hat sie den letzten Verwundeten zugeteilt, als die Wachen, die fürs Lager abgestellt sind unruhig werden, was sie so beunruhigt kann Morgana nicht sehen, aber sie spürt drohende Gefahr. Sie blickt sich suchend in der Dämmerung um, doch diese ist schon fast zu pechschwarzer Nacht geworden und sie kann nichts genaues erkennen. So geht sie in ihr Zelt, um sich um die Verwundeten zu kümmern. Als sie gerade eine Wunde eines Stadgardisten aus Crons Truppe auswäscht, werden die Stimmen im Lager plötzlich laut, sie kann im ersten Moment nicht verstehen, was sie sagen, aber es klingt nach Alarm und kaum hat sie dies gedacht, wird die Zeltwand zu ihrer linken aufgeschnitten und ein riesiger Narg stürmt ins Zelt , draussen bricht Tumult aus, Morgana selbst kann nicht sehen, was dort geschieht, gebannt schaut sie dem Nargen entgegen, der sie mit einem breiten Grinsen höhnisch ansieht. Wie die Narge sich durchgeschlagen haben, kann Morgana nur ahnen, aber es scheint ein Späher zu sein und kein Kämpfer, wahrscheinlich haben sie sich im Wald an der Feste vorbeigeschlichen.

Als der Narg auf sie zurennt, bleibt sie stehen wie eine Salzsäule, unfähig auch nur einen Handgriff oder einen Schritt zu tun. Der Narg holt mit der Keule aus um zuzuschlagen, doch noch bevor die Keule trifft wird der Arm des Nargen heruntergezogen, weil sich zwei der Faeyrisnovizinnen an ihn hängen und den Nargen mit dem Dolch traktiern. Der Schlag des Nargen wird gebremst und trifft nicht Morganas Kopf, sondern mit verminderter Kraft ihren Bauch. Trotz der geringer Kraft fliegt Morgana ein Stück durch die Luft und bleibt für einen Moment benommen liegen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 09. Jan. 2004, 09:18 Uhr
Von den Ruinen dringt immer mehr Lärm zu ihnen hinüber. Schreie, kleine Explosionen, Gestein, das beachtlich kracht. Kurz gewinnt sie Zeit und tritt vor das Zelt. Doch das was sie dort bei der Feste sieht, entzieht sich ihrer Vorstellung. Noch nie hat sie so eine riesige Schlacht gesehen und für einen Moment läuft ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Sie fühlt sich so hilflos, überflüssig, bei dem Anblick der vielen, gar hunderten Soldaten, die dort für sie und all die Menschen in Talyra kämpfen. All ihr Götter, steht den Kämpfern bei!
Einen Augenblick beobachtet sie noch die vergeblichen Versuche der Narge, die Türme zu stürmen, ehe sie wieder im Zelt verschwindet. Kaum das einige der Pritschen wieder frei werden, kommen von den Ruinen bereits die nächsten Verwundeten. Doch diesmal hat sie weniger zu tun, die meisten Männer landen bei Schilama oder Morgana im Zelt. Die wenigen die zu ihr ins Zelt gebracht werden sind schnell versorgt.

Gerade ist sie dabei dem Letzten einen Verband anzulegen, als sich vor den Zelten eine Unruhe breit macht. Zuerst bekommt sie es nicht mit, erst als laute Rufe auch aus den Zelten von Schilama und Morgana kommen, schaut sie auf. Schnell bindet sie die Linnen an dem Arm des Mannes fest und wendet sich dann Richtung Zeltausgang. So plötzlich, das sie fast vor Schreck einen Schrei losgelassen hätte, taucht im Zelteingang ein Narg auf und grinst ihr hämisch entgegen. Instinktiv greift sie zu ihrem Dolch, was ihr im nächsten Moment eher lächerlich vorkommt, bei der Größe dieses Monsters. Langsam kommt der Narg auf sie zu, und mit jedem Schritt weicht sie zurück. Einer der Soldaten erhebt sich schwerfällig von seiner Liege und versucht zwischen den Narg und sie zu treten. Doch ein Schlag des Ungetüms reicht und der Mann fliegt durch die Seitentücher des Zeltes nach draussen. Immer mehr weicht sie dem Narg, bis sie mit dem Rücken an die Tücher des Zeltes stößt. Verängstigt schaut sie sich um, aber ausser den verwundeten Soldaten, die vergebens ihre Waffen suchen, sieht sie keine Hilfe und auch keinen Ausweg.
"Nein, bitte tu mir nichts!" hört sie sich leise wimmern. Der Narg schaut sie aus seinen kleinen gelben Augen an und verharrt einen Moment, ehe er sich zu ihr herunter bückt und die Hand nach ihr ausstreckt.
In dem Moment nimmt sie all ihrem Mut zusammen, packt den Dolch fest mit beiden Händen und rammt ihn dem Narg in den Hals. Die Arbeit als Schmiedin zahlt sich aus, sie schafft es den Dolch durch die ledrige Haut bis zum Griff hineinzutreiben.
Die Zeit scheint stillzustehen, in der der Narg sie entgeistert anschaut. Damit hat er scheinbar nicht gerechnet, und es dauert einen Atemzug, bis wieder Leben in das Tier kommt. Wie wild rudert er mit den Armen und versucht sich von dem Dolch zu befreien, doch er scheint zu tief zu sitzen, als das der er ihn mit seinen klobigen Händen herausbekommt.
Sie steht nur da und schaut ihn an, anstatt die Gelegenheit zu nutzen und zu verschwinden. Im nächsten Augenblick bereut sie das auch bitter, als der Narg sie mit seiner offenen Pranke voll am Hals erwischt. Die Wucht des Schlages lässt sie durch die Luft fliegen und unsanft zwischen zwei Pritschen landen. Doch das bekommt sie nicht mal so mit, der Schmerz in ihrem Hals und das Blut, das aus den tiefen Furchen am Hals läuft, macht sie benommen. Nur am Rande bekommt sie mit, wie eine Wache und einige der verwundeten Soldaten bewaffnet ins Zelt stürmen und den Nargen gemeinsam niederstrecken.
Es scheint eine Ewigkeit zu vergehen, in der sie auf dem Boden kauert und die Hand auf die Wunde presst, damit es aufhört zu bluten. Erst als ein paar Händen nach ihr greifen und versuchen sie wieder auf die Beine zu bringen, kommt sie wieder richtig zu sich. Wehement wehrt sie sich dagegen, bis sie merkt, das es helfende Hände sind, die sich da um sie kümmern. Und so lässt sie es zu, das man ihr hochhilft und sich um ihre Wunde kümmert.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 09. Jan. 2004, 11:03 Uhr
Die Windkind kommt und bringt mehr als zwei Dutzend Verletzte, die Morgana sofort in die verschiedenen Zelte einteilt. Hedwig geht ihr zur Hand, zitternd und verängstigt ob all der schweren und grausigen Verletzungen. Besonders der Mann mit dem verletztem Gesicht tut ihr leid und sie hofft, das Morgana´s Arbeit wenigstens ein wenig nützen würde um dem Mann ein halbwegs normales Leben ermöglichen zu können. Morgana fixiert den Mann, so dass er keine seiner schweren Verletzungen belastet und dann eilen sie weiter zum nächsten Verwundeten. Es ist ein junger Adliger, der sich wohl auf diesem Feldzug Ruhm und Ehre erhofft hatte.. das er dabei eine Hand verlieren könnte, war ihm nicht in den Sinn gekommen. Die Heilfrau spricht beruhigend auf den Mann ein, erinnert ihn daran, dass auch Lord Caewlin nur noch eine Hand hatte und trotzdem ein sehr guter Krieger war und das Gesicht des jungen Mannes nimmt einen hoffnungsvollen Ausdruck an. Als Morgana damit beginnt, dem Mann den Unterarm zu amputieren, muss Hedwig sich mehrmals zusammenreißen, um nicht auf den Patienten zu speien. Die Heilfrau fragt sie leise, ob sie nicht lieber jemand anderes zur Hand gehen wolle, doch das Mädchen schüttelt mit verbissenem Gesicht den Kopf und hält durch, bis alle Verwundeten versorgt sind.
Für einige wenige Momente herrscht Ruhe, hier und dort stöhnt ein Verletzter, manch einer schreit in unruhigen Träumen, doch die Hauptarbeit ist ersteinmal vorbei.. bis zum nächsten Schub Verletzter, der auch nicht lange auf sich warten lässt. Wieder versinkt die Welt in Blut, Eiter, Kot, Urin, Angst und Schmerz und sie haben alle Hände voll zu tun, die Wunden auszuwaschen, auszubrennen und zu verbinden. Morgana überlässt ihr mehr und mehr Arbeiten und sie erledigt sie bereits mit einer gewissen Routine und sorgfältig. Der Tag vergeht und Shenrahs Auge verlässt rotglühend den Himmel als sie endlich fertig werden und sie sich das Blut von den Händen waschen kann. Der Geruch geht jedoch nicht weg.
Vor den Zelten wird es plötzlich laut und sie schaut gerade neugierig aus dem Zelt, als es hinter ihr laut wird. Sie dreht sich um und stößt einen hohen Schrei aus. Ein Narg hat die Zeltwand aufgerissen und geht langsam und mit einem grausigen Grinsen auf Morgana zu. Zwei Novizinnen hängen sich an seine ausgestreckten Arme und stechen mit ihren Dolchen auf den Narg ein und sein Schlag wird umgelenkt. Die Heilfrau fliegt wie eine Puppe in eine Ecke des Zeltes und bleibt besinnungslos liegen. Die Ereignisse überschlagen sich; viele Männer in diesem Zelt sind schwer verwundet, sie können den Frauen nicht helfen, sondern rufen stattdessen laut um Hilfe bis der Zelteingang zur Seite gerissen wird und die Wächter des Lazaretts hereinstürmen. Der Narg befreit sich wütend von den Novizinnen, schleudert sie achtlos beiseite und stellt sich den Männern zum Kampf. Diese sind zum Glück in der Überzahl und so liegt der Narg nach ein paar Minuten tot auf dem festgestampften, blutdurchtränkten Zeltboden. Hedwig war, als sie gesehen hatte dass die Wächter sich um den Narg kümmerten, zu Morgana geeilt, hatte den Kopf der Heilfrau auf ihrem Schoß gebettet und blickt besorgt auf sie hinab. Sie kann nichts erkennen, bis auf eine unnatürliche Blässe, doch ein kleiner, unruhiger Gedanke macht sich in ihrem Kopf breit. Es heißt, sie trägt ein Kind unter dem Herzen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 09. Jan. 2004, 13:49 Uhr
Schilamas Pause war kurz und sie hatte auch nichts anderes erwartet. Eine Weile behandelt sie wieder Verwundete, gibt Anweisungen und wünscht sich, sie hätte voher noch etwas von der Suppe gegessen. Als der Lärm von der Festung lauter wird, versucht sie sich voll auf ihre Arbeit zu konzentrieren, was ihr aber nicht ganz schafft, ihr müsst die Festung halten! Aber plötzlich ist der Kampf bei ihr selbst im Zelt und eine Novizinn schreit auf, ein Narg! Hätte Schilama nicht schonmal einen Narg gesehen, hätte sie wahrscheinlich auch geschrien, zumal dieser einen Säbel in einer Hand hält, den man getrost als Zweihänder bezeichnen kann und in der anderen Hand ein Schwert, dass vermutlich von einem gefallenen Soldaten stammt. Ein paar Novizinnen stehen schreckparalisiert da, die meisten schrein um Hilfe und die restlichen Drei, wissen wohl nicht, ob sie sich möglichst weit von dem Narg entfernen, oder selbst Hand anlegen sollen. Schilama ergreift schließlich die Initiative, als sie sieht, wie der Narg wohl sein erstes Opfer, die schreiende Novizinn, angreifen will. Sie nimmt ihren Bogen vom Rücken, einen Pfeil aus den Köcher, ziehlt und feuert, auf den Hals des Narges, doch stellt sie erst beim blechernen Aufprall fest, dass der Narg dort einen Schutz hatte, was sie bei all dem Dreck und Blut, dass an diesem klebt nicht gesehen hatte. Das Blech, oder was immer es war, fällt ihm zwar vom Hals, aber dann kommt er wütend auf Schilama zu und sie hat keine Zeit sich selbst zu tadeln, sondern nur noch den Bogen fallen zu lassen, ihre zwei Dolche zu ziehen und auszuweichen, als der Narg versucht sie mit dem ersten Hieb in zwei Hälften zu zerteilen.  

Der Bogen fällt recht ungünstig, so dass er zwischen der Pritsche und einer Kiste senkrecht liegt und als der Narg für den nächsten Schlag zu ihr eilen will, bricht der Kurzbogen untert dem Kilo Gewicht des Monsters entzwei. "Nein!", spricht sie ihren Gedanken laut aus und der Narg realisiert erst jetzt, dass er den Bogen entzwei getrampelt hat, grinst dafür aber um so zurfiredner und furchteinflössend. Schilama ist allerdings nicht sehr glücklich darüber und stürzt sich mit einem leeren Gefühl auf den Narg. Wieso Schilama überhaupt nah genug an den Narg herankommt, ohne zerteilt zu werden, liegt wohl daran, dass es das Vieh nicht erwartet hat, aber der Angriff bringt nicht viel. Einer von Schilamas Dolchen rammt sich in den Bauch der Narg, die blecherne alte Rüstung durchstossend und der andere nahe seines Halses, aber nicht im Hals. Der Narg nur wütend aber noch sehr lebendig, hebt seinen Säbel, doch schreit er plötzlich auf, als einer der Soldaten, ein Mann um die vierzig mit einer recht harmlosen Bauchverletzung, ihm sein Schwert, vom Rücken aus nach oben, in den Hals rammt. Zwar führt der Narg seinen Hieb noch aus, aber Schilama ist geistesgegenwärtig einen Schritt zurückgetreten und der Schlag geht ins Leere und der Narg fällt gurgelnd um, ehe er seine letzen Atemzüge tut und stirbt. Schilama geht von dem Schrecken noch einen Schritt rückwärts, ehe sie die Novizinnen schwer atment, eher keuchend wieder an die Arbeit schickt. Sie selbst bedankt sich noch bein dem älterem Soldaten und verlässt das Zelt.

Ihre Beine und überhaupt ihr ganzer Körper zittert, ob vor Anstrengung oder noch von dem Schock kann sie nicht sagen. Einen der Knaben, bewaffnet mit Suppenschüsseln für die Verwundeten, luchst sie eine Schüssel ab und setzt sich auf einen der Strohballen, in der Hoffnung, dass sie dann schnell wieder sie selbst wird, mit alter Kraft, währe passender, denkt sie, als sie ihre immernoch blutverschmierte leicht zitternden Hände betrachtet. Sie versucht alles, was nicht direkt um sie rum passiert zu ignorieren, bis sie wenigsens ihre Suppe gegessen hat und sich auch ein wenig besser fühlt. Sie sieht gerade, wie eine Nargleiche aus dem Zelt von Mistress gebracht wird, geht hinüber und tritt ein.Mit Schrecken sieht sie, dass Mistress verwundet ist, doch helfende Hände sind schon am Werk und so erkundigt sie sich nur bei dem Wundscher, wie es Mistress geht, die momentan wohl nicht ansprechbar gewesen wäre, ehe sie das Zelt wieder verlässt, hoffentlich geht es ihr bald besser. Sie kehrt in ihr Zelt zurück und es ist auch bitter nötig, denn der Wundscher ist gerade mit einem schwer Verwundeten Soldaten beschäftigt während ein anderer eine Behandlung nicht weniger nötig hätte. Aber die Novizinn die bei dem Verwundeten ist, kann nichts tun und so legt sie schnell Hand an. Nebenbei erreicht sie dann die Nachricht, dass es auch in Morganas Zelt ein Narg war, Morgana!, aber Schilama kann in diesem Augenblick unmöglich weg, wenn sie das Gefühl der Angst um ihre Freundin auch zerreist.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 11. Jan. 2004, 00:05 Uhr
Fahles Mondlicht fällt durch den Riss den der Narg in die Zeltwand geschlagen hatte und trifft auf Morganas Körper. Ihr Geist versucht sich aus der Bewusstlosigkeit zu befreien, doch es will ihr nicht gelingen, bis eine weisse, schemenhafte Gestalt in Morganas Träumen erscheint und sanft zu ihr spricht."Wach auf, jetzt ist nicht die Zeit dazu sich in dein Innerstes zu verkriechen, Arbeit, viel Arbeit wartet auf dich, ich werde dir helfen so gut es geht, aber die Schmerzen kann ich dir nicht ganz nehmen. Die Gefahr ist vorüber nun öffne die Augen. Die Gestalt verschwindet wieder und mit einem unruhigen Flattern öffnet Morgana die Augen. Eine Schmerzwelle rollt über sie hinweg und sie krümmt sich zusammen. In ihrem Bauch scheint alles zu explodieren und für einen Moment nimmt der Schmerz ihren Atem und sie glaubt ihr Herz müsste jeden Moment zerspringen, doch dann ebbt der Schmerz ab und ein dumpfes Grollen bleibt in der Magengegend, gerade so als hätte sie mindestens ein Dutzend schwerer Wackersteine im Bauch. Langsam öffnet sie wieder die Augen und blickt auf den fahlen Mond. "Danke Faeyris." Wofür Morgana Faeyris dankt ist nicht klar, dafür, das sie sie aus der Ohnmacht befreit hat oder dafür, das sie noch lebt. Mühsam versucht sie sich wieder aufzurichten, doch der Schmerz im Bauch rollt in einer erneuten Welle durch ihren Körper und sie legt sich wieder zurück.

Ganz langsam wird ihr bewusst, was wirklich geschehen ist und sie nimmt langsam auch die Umgebung wieder wahr und das ihr Kopf in Hedwigs Schoss gebettet ist. Die Worte die Morgana spricht kommen leise und gepresst aus ihrem Mund und sie ist sich erst gar nicht sicher, ob Hedwig versteht was Morgana will. "Bring mir ein wenig Mohnsaft, nicht zu viel und etwas von dem Tee, den wir den Verwundeten geben." Hedwig sieht sie einen Moment an und Morgana versucht sich erneut aufzurichten, die Schmerzen setzen sofort wieder ein und da wo vorher das dumpfe Gefühl war, scheinen wieder Messer durch ihren Bauch zu fahren, doch mit einigen Mühen schafft sie es sich an einen der Strohballen zu lehnen.Verfluchte Bestien, dreimal verflucht. Wenn meinem Kind etwas passiert ist dann sollt ihr verdammte Brut in Sitechs Hallen eingehen und keiner von euch das Morgenrot mehr sehen. Unbändige Wut packt Morgana und wenn sie hätte kämpfen können, wäre sie jetzt aufgestanden hätte sich das nächste Schwert gegriffen und würde kämpfen gehen, doch als der Schmerz wieder durch ihren Körper fährt, lässt die Wut nach, doch ihr Fluch bleibt bestehen.

Hedwig kommt mit dem Tee und dem Mohnsaft zurück und Morgana trinkt in kleinen Schlucken, das mit Honig versüsste , aber trotzdem noch greulich schmeckende, Gebräu. Es dauert noch einige Augenblicke und als sie den Tee ausgetrunken hat, merkt sie die langsam in ihr hochsteigende Gefühlslosigkeit, die der Mohnsaft mit sich bringtWenn der Narg das Kind nicht schon getötet hat, so tut dies sicherlich der Mohnsaft.Tränen steigen für einen Moment in ihre Augen und sie ist ärgerlich über sich selbst, darüber, wie sie auf die irrsinnige Idee kommen konnte in ihrem Zustand einen Feldzug zu begleiten. Doch dann wird ihr Gesicht steinern und als der Mohnsaft seine volle Wirkung entfaltet hat, steht sie auf, der Schmerz ist nunmehr nur ein dumpfes Pochen und sie sieht an sich herunter, doch noch zeigen sich auf ihrem Kleid keine frischen Blutflecken, die auf einen Abgang des Kindes hindeuten und ein Funken Hoffnung steigt in ihr auf, das vielleicht doch alles gut gehen würde.

Kurz blickt sie sich im Zelt um, längst sind neue Verwundete eingetroffen, der Narg schon aus dem Zelt entfernt und es bleibt ihr keine Zeit mehr, an sich, ihre Schmerzen und an das Kind zu denken. Mit versteinerter Miene macht sie sich daran, die Neuankömmlinge zu untersuchen, wackelig auf den Beinen und ständig von einer besorgt blickenden Hedwig verfolgt. "Du wirst mir jetzt noch mehr zur Hand gehen müssen, du musst jetzt meine Hände sein." Morgana deutet auf ihre zitternden Hände."Ich werde dir immer genau sagen, was du tun musst, folge einfach meinen Worten, dann wird es schon gehen." Nähen würde sie mit diesen zittrigen Händen nicht können, aber Hedwig hatte sich bisher so geschickt angestellt, das sie ihr dies zutraut. Nur wenn es weitere Amputationen geben müsste, dann würde sie den Wundscher aus Schilamas Zelt holen müssen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 11. Jan. 2004, 10:52 Uhr
Schilama schickt eine der Novizinnen in Morganas Zelt, damit sie ihr berichten kann, wie es dort aussieht. Sie weiß, dass sie die helfenden Hände nicht für soetwas abkommandieren sollte, es gibt genug Verwundete die Hilfe brauchen, aber sonst wäre sie selbst hinüber gegange und das wäre noch schlechter. Es gibt genug Patienten in diesem Zelt, die nur sie oder der Wundscher richtig behandeln können, auch wenn die Novizinnen ihr bestes geben und selbst im Eifer des Gefechts, mehr und mehr lernen. Ihr nächster Patient ist ein Soldat, der aus den verschiedensten Wunden zu bluten scheint, aber die einzig ernste ist die Pfeilwunde, um die sie sich auch sogleich kümmert. Sie legt dem Soldat ein Stock in den Mund und zieht den Pfeil heraus. Das Knacksen, kurz nachdem sie den Pfeil draußen hat, lässt sie aber erschreckt aufschaun und sie glaubt es kaum, aber der Mann hatte das Holstück zerbissen, "bei den Göttern, der hat ja ein Gebiss wie ein wildes Tier", versucht sie zu scherzen, da die Novizinn die das Bein des Mannes während des herausziehens notdürftig gehalten hat, verschreckt zu dessen Gesicht schaut. "Keine Sorge", sagt sie während sie das Stück Holz vorsichtig aus seinem Mund entfernt, "er hat sich nichts getan." Weil er noch früh genug bewusstlos geworden ist, ansonsten... Schilama denkt lieber nicht weiter und überlässt die restlichen Wunden der Novizinn, die geholfen hat das Bein zu halten, denn es sind keine Wunden mehr, die diese nicht behandeln könnte.    
Die Elbin begibt sich zum nächsten Verwundeten und wieder zum nächsten und die Zeit scheint zu rasen, immer mehr Verletze werden in das Zelt gebrach und sie hat das Gefühl, dass ihr langsam alles über den Kopf wächst. Sie setzt sich gerade an den Rand einer Pritsche, um sich den Mann mit einer schlimm aussehenden Schwertwunde zu widmen, als dieser auch schon seinen letzen Atemzug tut. Zwar hat Schilama inzwischen schon Patienten an Sitech übergeben müssen, aber dieser war einer zuviel, so dass sie einen Moment die Beherschung verliert. "Verdammt, wach auf! Lebe! Atme!", schreit sie beinahe, rüttelt den toten Mann und eine der Novizinnen tritt an sie heran, "Schilama... Schilama?" Schilama dreht sich um, wenn auch nur wiederwillig und schaut zur Novizinn, die auch gleich fortfährt, "wir brauchen euch dort drüben, bitte!", es ist ihr anzusehen, dass das Mädchen den Mann am liebsten auch wieder von den Toten zurückgeholt hätte. "Ich komme", entgegnet sie nur rauh und leise, wieder bei Sinnen, lässt den Mann los, wirft noch einen letzen Blick auf den Toten und beauftragt den nächst besten, die Leiche aus dem Zelt zu schaffen, sie brauchen jede Pritsche und jeden Strohballen für die Lebenden...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 11. Jan. 2004, 14:46 Uhr
Langsam kommt wieder Klarheit in ihre Gedanken, auch wenn der Schock noch recht tief sitzt. Ein Küchenjunge hat ihr eine Schale Suppe gebracht, doch ans essen kann sie im Moment nicht denken. So steht die Schale noch fast voll neben ihr auf dem Strohballen. Ein stetiges Pochen durchzieht ihren Hals, und bei jeder Bewegung brennt es stark unter dem Verband, den der Wundscher angelegt hat. Tapfer versucht sie es zu ignorieren, aber so ganz gelingt es ihr nicht.

Im Lager ist wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt und Nachrichten machen die Runde, dass noch mehr Narge ins Lager eingefallen sind. Eine der Novizinnen kommt aufgeregt ins Zelt und erzählt, was bei Schilama und Morgana vorgefallen ist und das es Morgana nicht sehr gut geht.
Morgana? Wenn sie ausfällt, sind wir verloren.
Doch lange kann sie nicht darüber nachdenken, wieder werden einige Verletzte gebracht. Als sie aufsteht um zu den Männern hinüber zu gehen, wir ihr kurz schwarz vor Augen. Einen Augenblick muss sie sich an etwas festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, aber nach einigen Atemzügen ist es auch schon wieder vorbei. Mit dem Wundscher an ihrer Seite beginnt sie sich um die Verletzten zu kümmern. Doch es ist, wie sie am Anfang vermutet hat, es sind nur wenige leicht Verletzte, die meisten landen bei Schilama oder Morgana. So sind sie schnell fertig mit der Versorgung, und glücklich, sich wieder setzen zu können, lässt sie sich auf dem gleichen Strohballen wie vorher nieder. Ganz am Rand des Ballen liegt ihr Dolch, jemand muss ihn aus dem toten Körper des Nargen gezogen, gereinigt und hierhin gelegt haben, während sie beschäftigt war. Entgeistert schaut sie den Dolch an, und kurz kommen die Bilder des Nargen wieder hoch. Und für einen Augenblick wünscht sie sich, das der Narg den Dolch mit in sein Grab genommen hätte. Andererseits war sie froh, den Dolch wieder zu haben, war er doch ein Geschenk von einem lieben Freund.
Sie schließt die Augen und seit der Begegnung mit dem Narg wünscht sie sich, das alles hier wäre schon vorbei und sie könnte sich irgendwo in Ruhe zurückziehen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 11. Jan. 2004, 19:55 Uhr
Der Strom der Verletzten und Verwundeten, der sich in Morganas und die anderen Zelte ergiesst, scheint nicht enden zu wollen, doch er fliesst nicht mehr so schlimm wie noch vor einigen Stunden. Vom Schlachtfeld ansich hören sie nicht viel, nur das wenige was die Verwundeten von Liam Cailith selber berichten und das was sie hören, ist alles andere als beruhigend, aber zumindest sind Olyvars und Caewlins Truppen angekommen und sogar von einem kleinen Heer untoter Narge wird erfürchtig erzählt, die Meister Levi herbeigeholt haben soll. Morgana weiss nun auch wie es die Narge ins Lager geschafft haben, ein Stück der Pallisaden wurde wohl von Nargen eingerissen und als sie draussen Wagenräder knarren hört, geht sie hinaus um nachzusehen. Bei jedem Schritt den sie macht fährt ein dumpfer Schmerz durch ihren Körper, aber er ist dank des Mohnblumensaftes erträglich. Draussen sieht sie wie leere Wagen in Richtung Liam Cailith geschoben werden und ein junger Blaumantel, war es Crons Knappe, sie kann es nicht sagen, erzählt ihr, das die Wagen zur Verstärkung der Pallisaden gebraucht werden. Sie nickt ihm nur zu und als sie sich wieder herumdreht sieht sie eine kleine Gruppe Blaumäntel, die an jeden Mann im Lager, der sich noch auf den Beinen hält, und die Küchenburschen Waffen verteilen.

Könnte ich doch nur kämpfen, dann hätte ich mich dem Narg besser entgegenstellen können und hätte mich zumindest zur Wehr setzen können und hätte nicht dagestanden, wie ein verschrecktes Huhn. Unwillig schüttelt sie den Kopf und tritt wieder in ihr Zelt, eine Novizin, die eigentlich Schilama zugeteilt ist, kommt ihr entgegen, sieht sie schüchtern an und fragt dann leise, ob alles in Ordnung ist, Schilama würde sich Sorgen machen. Morgana winkt mit einer Handbewegung ab. "Es ist alles in Ordnung." Mehr sagt sie nicht, die Novizin würde sicher an ihrer leicht gekrümmten Haltung und an ihrem Gesicht sehen, das dem nicht so ist, aber Morgana will Schilama nicht unnötig beunruhigen. Langsam, ganz langsam werden es weniger Verletzte und es bleibt Morgana Zeit für eine kurze Ruhepause, da es sich bei den jetzt ankommenden Verletzten meist um Streifschüsse von Pfeilen handelt, welche Schilama oder Mistress behandeln können.

Morgana verlässt das Zelt wieder und sagt Hedwig Bescheid, das sie zu Achim geht, um sich etwas zu Essen zu holen. Achim steht mit hochrotem Gesicht, das nun bei weitem nicht mehr so freundlich lächelt, an seinem Kochtopf und rührt in dem Eintopf. Morgana greift nach einer der Holzschalen und geht langsam zu Achim. Sein Grinsen, das kurz auf seinem Gesicht erscheint, verschwindet schnell, als er sieht, das es Morgana wohl nicht so gut geht."Verdammte Nargbrut, ich habe sie zu spät gesehen." Mehr sagt er nicht und das braucht er auch nicht. Er schöpft Morgana die Schale voll und grummelt noch etwas vor sich hin, das Morgana aber schon nicht mehr wirklich versteht. Sie ist froh, das sie einen der Strohballen erreicht und anstatt sich auf ihn zu setzen, setzt sie sich auf den Boden und lehnt sich an den Ballen. Es dauert eine Weile, ehe sie eine Position gefunden hat, in der der Schmerz kaum zu spüren ist. Sie sieht auf den Teller Suppe und sie weiss nicht, ob sie überhaupt einen Bissen essen kann und wie ihr Magen reagiert, wenn er Nahrung bekommt. Vorsichtig und fast schon widerwillig nimmt sie den ersten Löffel und schluckt ihn hinunter. Die Schmerzexplosion in ihrem Magen bleibt aber zum Glück aus und so isst sie nach und nach mehere Löffel, der warmen Brühe.


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 11. Jan. 2004, 21:14 Uhr
Schilama merkt nicht, dass die Novizinn die sie zu Morgana geschickt hatte, schon wieder da ist, erst als diese zu ihr tritt und berichtet. Das Mädchen richtet ihr das aus, was Morgana ihr gesagt hatte, den Göttern sei dank, die Elbin merkt dabei nicht, dass die Novizin noch etwas hinzufügen wollte, es dann aber doch gelassen hat. Die Arbeit kostet Schilama ihre ganze Aufmerksamkeit und ihre Stimme wird von den vielen Anweisungen die sie geben muss, langsam heiser, oh Armitari, lass mich das hier überstehen. Der Wundscher hatte sich auch eine Pause gegönnt, als der Ansturm nicht ganz so stark war und nun wo es noch ein wenig abnimmt übernimmt er auch wieder und Schilama gönnt sich eine Pause. Da sie von der Novizin weiß, dass es Morgana gut geht, auch wenn ihr ein Gefühl immernoch etwas anderes sagt, widmet sie sich dem, was sie schon seit des Kampfes mit dem Narg verdrängt hat, ihrem zerbrochenen Bogen. Sie sammelt das auf, was von ihrem Kurzbogen übrig geblieben ist und nimmt es mit nach draußen.

Beim erstbesten Lagerfeuer, kniet sie sich hin und versucht die Einzelteile möglichst in die Mitte der Feuers zu befördern, ohne dass sie die Bogenreste würdelos, wie ein ordinäres Stück Holz hineinwerfen muss. Das gelingt zwar, aber ein wenig verbrennt sie sich doch, glücklicherweise aber nur sehr leicht, so dass nur die Haut an einer Stelle etwas gerrötet ist. Leb wohl, denkt sie noch und muss schlucken, um sich zu beherschen. Sie erhebt sich wieder, schaut einen Moment zum Himmel, Bran ich bitte dich, lass diesen Kampf bald zu unseren Gunsten enden. Sie weiß, dass sie gleich wieder ins Zelt muss und so lässt sie ihren Blick noch kurz über das Lager schweifen, ohne wirklich hinzuschaun, denn ansonsten hätte sie wohl Morgana dort sitzen gesehen. Schilama atmet einmal tief ein, in der Hoffnung etwas frische Luft zu erhaschen, aber es kommt ihr so vor, als rieche die ganze Gegend nur noch nach Blut und Tot, und trittt dann wieder in das ihr zugewiesene Zelt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 11. Jan. 2004, 22:01 Uhr
Es hat Morgana einige Mühe gekostet die Suppe auch ganz auf zu bekommen, aber ihr Magen bleibt ruhig und die Suppe gibt ihr ein wärmendes Gefühl. Der Schmerz ist nur noch ein dumpfes Pochen und noch erträglich, aber bald würde der Mohnblumensaft nachlassen und sie würde nicht mehr viel von dem bitteren Getränk zu sich nehmen können, ohne das sie in die Welt der Träume abgleitet, was bei zu viel Mohnblumensaft immer geschieht. Aber noch gönnt sie sich ein wenig Ruhe im Schein des Feuers. Der Mond steht noch immer fahl am Himmel und noch ist nichts von einer zaghaften Morgenröte zu sehen.Es ist fast so als wolle diese Nacht gar nicht mehr enden.

Viel hätte nicht gefehlt und Morgana wäre im Licht des Mondes eingeschlafen, das sie seit jeher beruhigt. Doch plötzlich wird sie leise von der Seite angsprochen, Kailin steht neben ihr und blickt sie fragend an und als sie merkt, das Morgana ihre Worte nicht verstanden hat, wiederholt sie noch einmal." Lady Morgana, ihr müsst kommen, Lord Callmar wurde grade ins Lager gebracht, sehr wütend zwar, das man ihn von der Schlacht fernhält, aber auch schwer verletzt." Mit einem Schlag ist Morgana wach und der Schmerz, der durch ihren Körper fährt, als sie zu hastig aufsteht, lässt sie nur noch wacher werden. Der Schmerz lässt wieder nach, als sie steht und so geht sie so schnell es ihr möglich ist in ihr Zelt.

Als sie das Zelt betritt hört sie noch die letzten Worte des Templers. "Lasst mich los, ich kann alleine gehen." Doch dann lässt ihn der hohe Blutverlust zusammenbrechen, die Blaumäntel, die ihn ins Lager gebracht haben, legen ihn auf eine Pritsche und Morgana tritt an ihn heran. Ein Armbrustschaft steckt in seiner linken Seite und und leicht rötlich schimmernder Schaum steht vor seinem Mund. Ihre eigenen Schmerzen vollkommen in den Hintergrund drängend untersucht sie den Templer. Das Blut auf seinen Lippen bedeutet nichts Gutes und sollte die Lunge wirklich verletzt sein, weiss Morgana nicht, ob sie ihn retten kann, dafür reichte ihr Wissen und ihre Kräfte nicht aus.Shenrah, ich bete nicht oft zu dir, aber jetzt brauch ich deine Hilfe, lass ihn jetzt nicht unter meinen Händen sterben.

Vorsichtig untersucht  Morgana die Eintrittsstelle um dann behutsam den Pfeil zu entfernen. Dann lauscht sie eine Weile, und atmet erleichtert auf. Es sind keine Luftgeräusche zu hören und sie ist sich sicher, das die Lunge nicht durchbohrt wurde. Eine Rippe und die Rüstung hatten wohl den grössten Teil der Wucht des Geschosses genommen und so war der Schaft nicht wirklich weit in den Körper eingedrungen. Morgana reinigt die Wunde und legt einen Druckverband an. Die vielen kleinen anderen Wunden lässt sie von den Novizinnen behandeln. Als sie sich aufrichtet wird ihr schwarz vor Augen . Sie greift nach einer der Stangen, die das Zelt halten, einen nicht enden wollenden Augenblick bleibt alles schwarz um sie herum, doch dann nimmt sie die Umgebung wieder wahr.

Sie geht hinüber zu den Arzneien und schüttet sich ein wenig Mohnblumensaft in eine Schale und trinkt das bittere Gebräu.Schlachtlärm dringt wieder an ihr Ohr, da es im Zelt still wird. Die meisten Verwundeten schlafen und auch Morgana merkt die bleierne Müdigkeit, die sie befällt. Sie lässt sich auf einen der freien Strohballen nieder, wo vorher noch ein Blaumantel gelegen hatte, der an seinen Wunden gestorben war. Sie hätte nichts mehr für ihn tun können, der Blutverlust und die Wunden waren zu gross gewesen. Das Linnen, das über dem Strohballen liegt ist voll von dunklen Blutflecken, aber sie selber sieht nicht besser aus und so stört es sie nicht.Nur ein bisschen ausruhen Göttin, nur einige wenige Momente , ihre Augen fallen ihr zu und sie fällt erschöpft in einen unruhigen Schlaf.


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 12. Jan. 2004, 20:43 Uhr
OT: Leider habe ich nicht früher Zeit gefunden mit Bregond zu Posten. Dies sind die Ereignisse wie sie sich an seinem Wagen zugetragen haben, als die Narge angegriffen haben. Ich hoffe das ist ok so :ups:
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Die Geräusche der Schlacht werden durch den Wind an seine Ohren getragen. Tosende Explosionen die den Himmel grün erleuchten. Berstende Steine und zersplitterndes Holz kommt von der alten Festungsruine  und über all dem liegen die Schreie der Sterbenden. Ob Mensch oder Narg, wenn sie ihren Lebensfade durchtrennt bekommen, hören sich alle Seelen gleich an. Unruhig versucht Bregond etwas zu sehen, zu erspähen wie die Schlacht steht. Doch lässt dies die Länge der Kette nicht zu, die um seinen Bauch gebunden ist.
Zahlreiche Verletzte werden auf Bahren zu den Zelten gebracht, mehrer Männer werden von Kameraden gestützt und so mansch einer würde den morgigen Tag nicht mehr erleben, das sah der Dunkelelb auch ohne Kenntnisse in der Heilkunde. Die zahlreichen Frauen die Bregond gesehen hatte eilen ihnen Entgegen unterstützt von den jungen Burschen. Eine Frau mit langen schwarzen Haaren fällt ihm auf, die mit Hochgekrempelten Ärmeln auf die verwundeten Warten. Sie sieht erschöpft aus, ihre Finger und auch ihre Kleidung ist voll mit Blut und als sie sich über die Stirn wischt verteilt sie einen grossteil auch noch an ihrer Stirn. Trotz allem lächelt sie die Verletzten warmherzig an und hilft dabei sie ins Zeltinnere zu schaffen.
Aus einer Ecke dringen plötzlich aufgeregte Stimmen zu ihm durch. Nervöse Zugpferde die an ihren Holzpflöcken zerren um sich frei zu bekommen und dabei Wiehern als wäre der Dunkle hinter ihnen her. Wachen laufen darauf zu und rufen sich gegenseitig Warnungen zu. Und dann hört er was er vermutet hatte. Narge hatten die Linien umgangen und waren ins Lager eingefallen. Eine kleine Gruppe schlägt sich mit den Männern und Bregond kann den buckligen Schmied sehen, der ihm den Eisenring angelegt hat wie er mit einer schweren Axt auf einen dieser geschuppten Bestien einschlägt und ihm fast den Arm abtrennt. Ein zweiter Narg mit fast schwarzer Haut drängt sich an seinen verletzten Bruder vorbei, ergreift den Schmied mit der Pranke am Hals und drückt seine Klauen kräftig zusammen. Die Augen des Schmiedes werden groß, als der Narg sich zu ihm herunter bückt und ihm die Kehle zu beißen. Wie eine Strohpuppe schmeißt er den Mann in die Pferdekoppel, was die Tiere nur noch mehr nervös macht. Mit Triumphgebrüll rennt er mit einem Säbel und einem Schwert an Bregond vorbei ohne den Elb zu beachten, sein Ziel ist eine der Zelte in das er geifernd hineinrennt. Bregond zieht an seinen Ketten, versucht sich frei zu bekommen. Während er von dem Heilerzelt Frauen schreien hört. Was darin geschieht kann der Dunkelelb nur erahnen und es lässt ihn erschaudern.
Ein grunzen lässt ihn herum fahren, einer dieser Bestien hatte sich hinter seinem Wagen an ihn heran geschlichen und hatte ihn nun entdeckt. Einen schmächtigen Elb angekettet, der nur darauf wartet gefressen zu werden. Der Narg fletscht die Zähne, ein wahres Raubtiergebiss und Bregond muss schwer schlucken als er die Reihen Messerscharfer Zähne sieht. Wenn er sich nur uneingeschränkt bewegen könnte, und er Schattentod in den Händen hielt, aber so. Zweifel steigen kurz in ihm auf, doch der Narg lässt ihm keine Zeit zum Nachdenken. Mit einer Eisengespickten Keule und einem lauten Schrei springt er auf Bregond zu, und sofort reagiert er ohne Nach zu denken. Verfällt in seinen Schwerttanz, er versucht erst gar nicht die Keule zu parieren dafür ist sein Gegner viel zu kräftig. Er taucht unter dem Schlag weg und versucht sich ab zu rollen um im letzen Moment einen Hieb gegen die Kniekehlen der Bestie zu landen. Was ihm aber nicht gelingt, weil die Kette ihn plötzlich zurückreißt. Dieses Verdammte ding um seinen Bauch ist nicht lang genug. Die Luft wird aus seinen Lungen gepresst und nur schwer bekommt er Luft, aber auch der Riese über ihn hat sichtlich Schwierigkeiten. Er hat seine Keule mit solcher Wucht geführt das sie sich im Wagen verharkt hat. Mühsam richtet Bregond sich auf, gerade im rechten Moment als der Narg die Keule mit einem Schrei aus dem Holz befreien kann. Wütend dreht er sich zu Bregond um. Der diesmal nicht den Fehler macht die Kette zu vergessen. Schweigend mustert er den Narg und ein spöttisches Grinsen malt sich auf seine schwarzen Züge, was die Echse zur Weißglut bringt. Ungestüm rennt er auf den Elben zu, will ihn mit der Keule in den Boden stampfen. Doch dieser ist gar nicht mehr an seinem Platz, mit einem schnellen Ausfallschritt bringt er sich aus der Gefahrenzone und gleichzeitig die Kette zwischen sich und dem Narg. Mit einer wirbelnden Bewegung umkreißt er ihn und durchstößt eins der Kettenglieder mit seinem Schwert, so das der Knauf sich darin verharkt Als der Narg sich zu ihm umdreht um ihn zu erschlagen zieht er die Kette mit dem Schwert auf seinen Körper zu. Er ist so versessen darauf den Elben zu erwischen, ihn mit in den Tot zu ziehen das er sich die Waffe immer weiter in den Bauch stößt. Mit hochgerissenen Armen lässt er die Keule zu Boden fallen, versucht nach der Klinge zu greifen und seiner Pein ein Ende zu bereiten. Bregond steht immer noch lächelnd vor ihm, seine Hände zu beiden Seiten ausgestreckt, so als wolle er sagen das es nicht seine Schuld ist. Plötzlich wird sein Gegner ernst, seine Tobende Wut verwandelt sich in kalten Hass und kurz meint der Elb so etwas wie gefährliche Intelligenz in seinen Augen zu sehen, die ihm den Tot versprechen. Mit einer letzten Kraftanstrengung zerreißt er brüllend die Ketten und wankt auf Bregond zu. „ Verdammt sollst du sein“ entfährt es dem Waffenlosen Elben. Fast Panisch schaut er sich nach Hilfe um, doch weit und breit niemand der ihm beistehen könnte. Fast hätte er gelacht, selbst wenn einer da gewesen wäre, wer würde ihm schon helfen. Ein Prankenhieb erwischt ihn Seitlich, nachdem er dem ersten und zweiten Schlag geschickt ausgewichen ist und lässt ihn gegen die Holzplanke des Wagens krachen. Blut rinnt aus einer klaffenden Wunde an Kopf in sein Auge und macht ihn fast blind nur Schemenhaft kann er noch seine Umgebung wahr nehmen und den Kollos der sich Bedrohlich vor ihm aufbaut, dann wird es um ihn herum Schwarz. Er bekommt nicht mehr mit das der Narg tot zu Boden geht, erlegen an den Schwertwunde. Halb unter seinem Feind begraben gleitet er in eine dunkle Bewusstlosigkeit.            

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 12. Jan. 2004, 22:04 Uhr
Wieder werden Verletzte ins Zelt gebracht, meist nur oberflächliche Verletzungen durch Pfeile oder Schwerter. Aber irgendwie ist sie froh darüber, es gibt ihr etwas Hoffnung, das einige die Schlacht nur mit leichten Verletzungen überleben werden. Sie hat gesehen, wie Tote aus den anderen Zelten gebracht wurden, und einen Moment betete sie, das es wenigstens ein Soldat lebend überlebt. Doch jeder Soldat, der ihr Zelt selbstständig wieder verlässt, entrinnt ihr einen Hoffnungsschimmer.

Sie ist so vertieft mit einem Verband beschäftigt, das sie die Wache neben sich erst gar nicht bemerkt. Erst als dieser sich höflich bemerkbar macht, schaut sie von dem Verletzten auf. Er erklärt ihr, das ihre Hilfe draussen gebraucht wird und das einzige, was sie zustande bekommt, ist eine verwunderte Mine.
„Wenn es ein Verletzter ist, bringt ihn doch herein.“ Doch der Mann erklärt ihr, dass das nicht möglich sei, es würde sich um den Dunkelelb handeln. Sie winkt eine der Novizinnen herbei und bittet sie, für sie weiterzumachen. Dann nimmt sie sich ein paar saubere Linnen und eine Schale Wasser und folgt der Wache nach draussen. Der Elb ist noch immer an den Wagen gekettet, oder schon wieder, denkt sie, als sie eine zerrissene Kette neben dem bewusstlosen Elb auf dem Boden liegen sieht. Auch der Narg, der den Elb scheinbar angegriffen hat, liegt nicht unweit zwischen den Wagen und angesichts der Größe des Nargen wundert sie sich, das der Elb überhaupt noch am Leben ist. Einen Moment starrt sie den toten Narg an, ehe sie sich wieder ihrer Aufgabe besinnt. Sie kniet sich neben den Elb, stellt die Schale in Reichweite auf den Boden und beschaut sich dann vorsichtig die Wunde am Kopf. Überall ist Blut, aber die Wunde selbst, scheint nicht mehr zu bluten und so fängt sie an, um die Wunde herum das Blut abzuwischen um sich ein besseres Bild über die Verletzung zu machen.
„Er muss genäht werden. Bringt ihn ins Zelt.“ wendet sie sich an die Wache, die geduldig neben ihr stehen geblieben ist. Doch die Wache macht keine Anstalten auf sie zu hören.
„Wollt ihr, das er hier stirbt? Auch wenn er ein Gefangener ist, so hat er doch ein Recht darauf, versorgt zu werden.“ Sie spricht mit ruhiger, aber bestimmter Stimme, die keine Widerrede duldet. Nach ein paar Minuten gibt der Mann ihrem Blick nach und ruft einen Kameraden herbei. Er löst die Kette von dem Elb und zusammen mit der anderen Wache trägt er den Verletzten ins Zelt.
Sie wartet bis die Männer im Zelt verschwunden sind, ehe sie sich erschöpft an den Wagen lehnt. Mit einer Hand fährt sie vorsichtig über den Verband an ihrem Hals. Der Schmerz hat kaum nachgelassen, aber davon lässt sie sich nicht aufhalten. Sie würde keine Schwäche zeigen und ihre Aufgabe hier erledigen und wenn alles vorbei ist, hätte sie noch genug Zeit sich zu erholen. Aber das musste noch warten, das Leben der Männer hier war wichtiger.
Einmal atmet sie tief durch, dann gibt sie sich einen Ruck und folgt den dreien ins Zelt. Eine Novizin hat bereits damit begonnen, die Wunde an dem Kopf des Elben zu reinigen. Der Wundscher wartet bereits auf sie und gemeinsam kümmern sie sich um den Dunkelelb.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 13. Jan. 2004, 00:35 Uhr
Das erste was er wahrnimmt ist der penetrante Geruch nach Blut und Erbrochenem, als er wieder zu sich kommt. Er wagt erst gar nicht das Auge zu öffnen, seine Stirn schmerzt. Ein scharfes Pochen das beständig hinter seiner Schläfe auf sich aufmerksam macht. Leise Stimmen sind zu hören, Stimmen und das Stöhnen einiger Männer. Er kann nur vermuten was geschehen ist nachdem er Bewusstlos geworden ist und als er dann doch das Auge öffnet und sich vorsichtig Umschaut bestätigt sich seine Vermutung. Man hatte ihn in eins der Zelte gebracht um nach seiner Wunde zu sehen. Wenige Schritte von ihm Entfernt sitzt ein Blaumantel auf dem Boden und schaut einer blonden Novizin dabei zu wie sie einen Blutdurchtränkten Verband wechselt. Aufmerksame Wache! denkt er bei sich und hebt eine Augenbraue, was er aber sofort Bereut. Die Wunde über seinem Auge macht sich schmerzhaft Bemerkbar. Leise lässt er seinen Kopf wieder zurück auf die Pritsche fallen. Ganz langsam schließt er sein Auge, lässt sich in Trance fallen und sucht in den dunklen Silbernebeln seines Unterbewusstseins den Anker an dem er sich festhalten kann. An dem er sich auch nach dem Angriff der Feuerbestie gehalten hatte, die ihm die hälfte seines Gesichtes weggebrannt hat und ihm ein Auge geraubt hatte. Damals wäre er ums Leben gekommen wenn er nicht das magische Kleinod besessen hätte, das ihm dieser Verrückte Magier gab. Er spürt wie die Heilmagie sich langsam in seinem Körper ausbreitet und ihm neue Kraft gibt, ganz langsam aber unaufhaltsam breitet sich die Wärme aus, vertreibt den Schmerz und lässt eine betäubende und wohltuende Leere zurück.
Die verbrannte Haut in seinem Gesicht und auch das verlorene Auge vermag die Magie nicht wieder her zu stellen, doch die Wunde an seinem Kopf verheilt und zurück bleibt nur eine Narbe, ein heller Streifen über seiner Augenbraue.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 13. Jan. 2004, 11:53 Uhr
Der Schlaf von Morgana ist unruhig und von unheimlichen und grausigen Träumen begleitet. Immer wieder sieht sie den Nargen auf sich zu gehen, und genauso wie zuvor, kann sie sich auch im Traum nicht bewegen, alles was sie im Traum versucht, um von der Stelle zu kommen, misslingt. Ihre Füsse scheinen mit dem eisigen Boden des Zeltes verwachsen. Geräusche dringen an ihr Ohr und der Ruf der Wölfe, der weit über das Schlachtfeld hinaus zu hören ist, lässt sie erschrocken hochfahren und der Traum ist nur noch eine blasse Erinnerung.

Das ruckartige Aufrichten hätte sie besser sein gelassen, denn nun kommt es ihr vor, als würde jemand ein breites Schwert durch ihren Magen und ihre Gedärme ziehen, ein Stöhnen entringt ihrem Mund und es dauert einige Augenblicke eh der Schmerz nachlässt.Die Wirkung des Mohnblumensaftes hat während des Schlafes aufgehört und nachdem der stechende Schmerz verschwunden ist, bleibt das dumpfe Pochen in ihrem Bauch bestehen. Mit dem Oberkörper zur Zeltwand gedreht öffnet sie vorsichtig den oberen Teil ihres Kleides und zieht das wollene Unterhemd nach oben. Der Anblick, der sich ihr bietet, ist erschreckend. Über ihren Körper etwa in der Höhe, wo die Rippen aufhören, sieht sich ein breiter blau-rot-grünschimmernder Streifen, und wenn man genau hinsieht, hat er die Form der Keule, die der Narg in den Händen hielt. Vorsichtig sieht sie weiter, doch auf ihrem Unterleib kann sie keine Prellung entdecken und erleichtert atmet sie auf. Wenn die Göttin ihr wohlgesonnen war, so war dem Kind nichts passiert, so hofft sie zumindest.

Mühselig zieht sie sich notdürftig wieder an und steht mit Schmerzen auf, um hinüber zu den Arzneien zu gehen. Sie holt sich einen grossen Tiegel, in dem die Salbe gegen Blutergüsse und Prellungen ist, öffnet dann wieder das Kleid und beginnt damit, so vorsichtig wie möglich, die Salbe auf dem grossen Striemen zu verteilen. Es schmerzt jedesmal, wenn ihre Finger über die Haut streichen,  doch schliesslich hat sie es geschafft und  nachdem das Kleid wieder geschlossen ist, beginnt die Salbe ihe Wirkung zu verbreiten, der Schmerz lässt ein wenig nach, zumindest der Schmerz, der von der Prellung herrührt. Der Schmerz im inneren ihres Körpers bleibt aber bestehen. Sie greift nach dem Mohnblumensaft, giesst sich etwas in eine kleine hölzerne Schale und trinkt es mit einem grossen Schluck aus. Ihr Magen rebelliert sofort, doch nach wenigen Augenblicken, beginnt auch der Saft zu wirken und sie kann sich einigermassen Schmerzfrei bewegen.

Schlachtlärm , Vogelschreien, Wolfsgeheul, und wenn sie sich nicht täuscht, sogar das Brüllen eines Bären dringen an ihr Ohr. Sie hält einen Moment inne, weil sie nicht sagen kann, was diese Geräusche zu bedeuten haben, doch dann wird sie abgelenkt von einem Blaumantel, dessen Uniform und Rüstung von frischem und getrocknetem Blut nicht mehr Blau sondern braun rot ist. er berichtet ihr, das draussen neue Verwundete warten und so tritt Morgana vors Zelt um die Neuankömmlinge einzuteilen. Von dem doppelten Dutzend Verwundeter, kann sie bei Dreien nichts mehr tun,die Wunden sind zu tief und die Verwundeten haben zu viel Blut verloren, als das sie ihnen noch helfen könnte. Traurig schüttelt sie den Kopf und überlässt die Drei Sitechs Reich und der Gnade ihrer Kameraden, die ihnen einen qualvollen Tod ersparen werden. Sie selber kann dabei nicht zusehen und folgt den Verwundeten in ihr Zelt, um sich um diejenigen zu kümmern, für die noch Hoffnung besteht.

Während sie die Blaumäntel und freien Ritter behandelt, hört sie von den Vögeln, Wölfen und dem Bär, die urplötzlich aus dem Wald aufgetaucht sind und die Narge wie eine wilde Horde angegriffen haben. Zuerst will Morgana den Worten keinen Glauben schenken und hält es für Halluzinationen und Wunschdenken, der Schwerverwundeten, doch als sie immer mehr davon hört, glaubt sie es und ein Lächeln schleicht über ihr Gesicht, weil sie sich denken kann, wer dabei seine Hände im Spiel gehabt haben muss. Auch wenn die Protektorin des Larisgrün zu Hause weilt, lässt sie den Kampf nicht ohne ihre Hilfe enden.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 13. Jan. 2004, 12:11 Uhr
Eine der Novizinnen, Naya ihr Name, schneidet gerade mit dem Dolch etwas Verband von einer Rolle, als plötzlich eine Hand nach dem Handgelenkt greift. Überrascht und mit einem kurzen Schrecken, dreht sie sich zu dem Mann hinter ihr um, er sieht schlimm aus. "Tötet mich", sagt er mit einer Stimme, die keinen Zweifel lassen, dass er es ernst meint. "Nein, das kann ich nicht Herr und ihr habt bestimmt noch eine Chance", erwidert sie und versucht ihre Hand aus dem harten, schraubstockgleichen Griff zu befrein. Aber der Griff sitzt zu fest und der Mann zieht den Dolch immer näher zu seinem Hals, trotz der Bemühungen der Novizin, das zu verhindern. Schilama hat sich gerade wieder um einen Verwundeten gekümmert, als sie die Szene bemerkt, beim Archon Sarumir, nein! Sie versucht schnellst möglichst zu Naya zu kommen, schubst auch ein oder zwei andere Novizinne zur Seite und als sie bei dem Mann ankommt, ist der Abstand zwischen Dolch und Hals schon erschreckend gering geworden. Mit aller Kraft zieht die Elbin den Arm der Novizin wieder zurück, doch der Mann ist erstaunlich stark und so gelingt es erst nach ein paar Augenblicken, den Arm zurück zu ziehen und schließlich aus dem Griff freizubekommen. Dann wird der Mann bewusstlos, kein Wunder, er hatte sich bestimmt überanstrengt, bei seinem Blutverlust.

Schilama schickt den Wundscher zu dem Mann, denn sie musst erst nach Luft schnappen, genauso wie Naya. "Versorg dein Handgelenk mit Salbe, du weißt welche", meint sie ruhig, steht auf und geht festen Schrittes zu dem Zeltausgang, der zum Sumpf hin gelegen ist. Die Luft ist draußen zwar im Verhältnis zu der im Zelt besser, aber noch lange nicht gut. Oh Armitari! Wenn die Luft doch nicht so unerträglich wäre, dann könnte ich bestimmt noch die Nacht und den nächsten Tag aufbleiben, wenn es nötig wäre, aber so? Ihr ist elend, aber sie kann sich nicht erlauben, sich vom Lager zu entfernen, wirklich "frische" Luft zu schnappen und wieder zurückzukommen, oder einfach nur eine etwas längere Ruhepause einzulegen. Sie atmet noch ein paar mal tief ein und aus und tritt dann wieder in das Zelt und sie hat promt das Gefühl darin zu ersticken, kämpft es aber beiseite, bilde dir nichts ein, sondern kümmer dich um die Verletzen!, tadelt sie sich selbst und geht an die Arbeit.

Die Wärme die die vielen Leute abgeben, vermengt mit der Wärme der Feuer vor den Zelten und der aktivität bei ihrer Arbeit, lässr Schilama schwitzen, aber bevor sie sich auch noch darüber in ihren Gedanken beschweren kann und sich wünscht das es anders sei, dringen neue Geräusche der Schlacht an ihr Ohr, ganz anders als die vorherigen. Bei Anukis, das sind doch Geräusche von Tieren, denkt sie als sie noch einen Moment lauscht. Erklären kann sie sich das ganze zwar nicht, aber sie hofft einfach, dass es etwas gutes zu bedeuten hat. Aber sie hat keine Zeit sich weiter darüber Gedanken zu  machen, denn eine Flutwelle neuer Verwundeter trifft ein, Götter! Hört das den nie auf? Doch irgendwie hat sie das Gefühl, dass es noch eine Weile so weitergehen wird, ob sie will oder nicht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 13. Jan. 2004, 13:59 Uhr
Irgendwann wacht er wieder auf, langsam öffnet er sein Auge und blickt nach oben auf das schmutzig graue Zeltdach unter dem sich der Russ er Feuer sammelt. Gleich neben ihm auf eine der zahlreichen Pritschen stöhnt ein junger Mann in der Uniform der Stadtgarde. Sein Gesicht ist aufgequollen wie eine überreife Tomate und auf seiner Schulter ist ein durchnässter Verband aus feinem Linnen. Vorsichtig setzt der Dunkelelb sich auf, achtet auf Anzeichen von Übelkeit oder Schwindel. Doch nichts ist davon zu merken, die Heilkräfte des Ringes und die Kunstfertigkeit der Heiler hier im Zelt hatten ihn vor dem sicheren Tot bewahrt. Unsicher schaut er sich zu der Wache um, der Mann in dem typisch blauen Umhang lehnt an seiner Pritsche mit dem Kopf auf der Brust schläft er seelenruhig zwischen all dem Trubel und der Hektik. Erst jetzt sieht Bregond das der Mann auch einen Verband trägt, das er selber Verletzt ist. Wahrscheinlich ist er deshalb als Wache eingeteilt Zögerlich legt er ihm seine eigen Decke um die Schultern und steht dann auf. Im Zelt selber achtet im Moment keiner auf ihn, alle sind Beschäftigt. Kümmern sich um den nicht enden wollenden Strom verletzter. Er richtet sich vollends auf und zieht seine Kapuze über, er könnte fliehen und niemand würde es merken in diesem Durcheinander. Wahrscheinlich würde ihn niemand vermissen, er müsste nur diese Wache ausschalten. Er könnte an seinen Verletzungen erlegen sein, niemand würde ihn verdächtigen. Solche und ähnliche Gedanken gehen Bregond durch den Kopf, als er sich umsieht.
„ Mutter hilf mir...bitte...hilf mir es ...tut so weh!“ Ein recht junger Mann, mit kleinem Spitzbart liegt auf einer der Pritschen, sein Gesicht ist schmerzverzehrt und seine Kleidung nassgeschwitzt. Mit glasigen Augen blickt er in die ferne und sein Gestöhne kommt immer ungleichmäßiger. Bregond blickt sich hilfesuchend um, doch alle Novizinnen sind beschäftigt keine nimmt auch nur Notiz von dem Jungen Haben sie ihn aufgegeben? Bregond schaut auf den braun-roten Verband der um seinen Bauch gewickelt ist, und schüttelt leicht den Kopf. „ Dir kann hier niemand mehr helfen Junge“ flüstert er. Zaghaft legt er ihm die Hand auf die Stirn, streicht ihm eine Strähne seines blonden Haares aus der Stirn. Plötzlich blickt der Junge ihn an und seine Augen sind klar wie die Sterne am Himmel, ein Lächeln auf dem Gesicht. „ Bist du ein Diener  Sithech´s, gekommen um mich zu holen?“ Bregond lächelt sanft und kniet sich neben dem Mann hin. Aus einer Schüssel mit Wasser die neben der Pritsche steht nimmt er ein Tuch und legt es ihm auf die Stirn. „ Nein mein Junger Held! Ich bin...ach es ist egal wer ich bin. Ich bin nicht wichtig, du bist wichtig. Du hast gegen diese Bestien gekämpft und Talyra gerettet. Ruh dich aus und ich sorge dafür das du es deiner Mutter Erzählen kannst und deinen zahlreichen Verehrerinnen wenn du in die Stadt zurück kommst.“
Der Dunkelelb nimmt den Silberring von seinem Finger und steckt ihn dem jungen Mann an, kurz spürt er einen Stich in der Stirn, anscheinend ist die Wunde noch nicht ganz verheilt. Doch dieser hier braucht die Magie dringender als er. Zufrieden sieht er wie der Junge Mann sich entspannt und die Heilsamme Trance verfällt in der er noch kurz zuvor gewesen ist. Bregond blickt sich um und sieht das sein Wächter immer noch schläft und auch sonst anscheinend niemand auf ihn achtet.  Das Fieber geht zurück, trotzdem versorgt er ihn weiter, tupft ihm die Stirn ab und wechselt nach einiger Zeit sogar den Verband. Zufrieden stellt er fest das die Bauchwunde sich schließt und dem jungen Mann wahrscheinlich nur eine Hässliche Narbe zurück bleiben wird.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cedric Fitzroy am 13. Jan. 2004, 18:57 Uhr
Sich und Shyada auf dem Pferd festhaltend, hatte Cedric dem Fuchs vorerst nur die ungefähre Richtung zu den Ruinen gewiesen und ihn irgendwie in Gang gebracht. Das Tier hatte ihn tapfer und zuverlässig durch die Schlacht getragen, doch jetzt war es genauso müde wie sein Herr und so stapft es unwillig über das Schlachtfeld. Cedric bemüht sich, nicht nach unten zu blicken, nicht auf die geschundenen Körper zu achten und vor allem nicht in bekannte Gesichter zu sehen. Er muss sich zusammenreißen um nicht doch ohnmächtig zu werden und so lenkt er den Hengst immer nur in die ungefähre Richtung des Lazaretts.
Später kann er sich nicht mehr an den Weg erinnern, doch irgendwann kommt er erst an den Ruinen Liam Cailidhs an und dann endlich im Lazarett. Der Geruch von kräftiger Suppe ist seltsamerweise das erste was er wahrnimmt, an den Geruch von Blut, Urin und Kot hatte er sich in den letzten Stunden wohl schon zu sehr gewöhnt. Irgendwo ertönt die Stimme des Ogers und geschäftige Menschen eilen hin und her, tragen Verletzte, heißes Wasser, Verbandszeug und andere Vorräte zu den Zelten und beachten das müde Schlachtross mit seinen beiden Reitern zuerst gar nicht. Der Fuchs bleibt im Rund der Zelte stehen und gibt dem jungen Blaumantel die Gelegenheit, sich das Lazarett von oben herab anzusehen. Ihm fallen seltsame Details auf, wie etwa die zerschlissenen Zeltwände, eine gebrochene Kette an einem Wagenrad, ein schmales, dunkelhaariges Mädchen, das gerade eine Schüssel voll warmen Wasser, Blut und Schmutz ausschüttet, wobei Dampf von dem ausgeschütteten Wasser und ihren Händen aufsteigt. Sie schaut auf und einen Augenblick verharren sie beide, die Blicke ineinander ruhend, dann rutscht Cedric langsam vom Rücken des Hengstes, bleibt einen Augenblick stehen und sackt dann zu Boden.
Er bleibt einfach dort sitzen, starrt auf die kräftigen Beine des Fuchses, hört das Scheppern der Metallschüssel und das letzte was er im zurücksinken sieht, sind besorgt blickende braune Augen und furchtbar blasse Haut.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 13. Jan. 2004, 19:29 Uhr
Hedwig ist so froh, Morgana wieder auf den Beinen zu sehen, dass ihr die Mehrarbeit wenig ausmacht und sie bemüht sich, alles richtig zu machen. Morgana muss ihr zwar ab und zu zur Hand gehen, doch viele der Arbeiten hat sie in den letzten Stunden von Grund auf gelernt.
Schließlich ist eine weitere Welle Verletzter abgeebbt und sie hat einige Minuten Pause, die sie damit verbringt sich bei Achim eine Suppe zu holen und sie hastig hinunter zu schlingen. Morgana hat sich eine Weile hingelegt und schläft, doch Hedwig bleibt auf, setzt sich zu einem der weniger schwer Verletzten und unterhält sich einige Momente mit ihm um ihm die Angst zu nehmen. Dann ist der Mann eingeschlafen und sie wechselt Verbände, wäscht Wunden aus und versorgt einige der Patienten mit Suppe. Schließlich kommt wieder eine Welle Verletzter, ein beinahe unablässig fließender Strom von Schmerz und Angst und wieder geht sie Morgana zur Hand. Sie fühlt sich seltsamerweise nicht müde, ihre Beine und ihr Rücken schmerzen zwar vom vielen Stehen, doch das Adrenalin hält sie wach und aufrecht.
Irgendwann, sie weiß nicht mehr, wieviel Zeit vergangen ist, schickt Morgana sie eine Schüssel voll Wasser, mit Blut und Schmutz vermischt, ausschütten und neues, heißes Wasser holen. Sie ist froh, für einige Momente aus dem stickigen Zelt herauszukommen und atmet tief durch. Dann geht sie ein Stück abseits der Zelte und schüttet die Schüssel aus. Mit einem Mal ist ihr, als würde sie jemand beobachten und als sie aufblickt, schaut sie geradewegs in ein paar müde, blaue Augen, die zu einem Blut- und Schmutzverschmierten Gesicht gehören. Der Mann mit dem blonden Haar verharrt auf seinem Pferd und sie bemerkt, dass er noch eine Person vor sich auf dem Tier liegen hat, dann rutscht der Mann vom Pferd, bleibt einen Augenblick stehen und sackt dann einfach zu Boden. Sie lässt die Schüssel fallen und eilt durch den Schlamm auf das Pferd zu. Ein Schuh bleibt im Morast stecken, doch sie rennt weiter und fängt den Mann gerade noch rechtzeitig auf, ehe er mit dem Kopf im Dreck landet. Sie legt seinen Kopf in ihren Schoß, streicht das wirre Haar aus seinem Gesicht und beginnt dann vorsichtig, seine Wunden zu erkunden. Immer wieder hält sie inne, tastet nach seinem Puls und wenige Augenblicke später ist sie von Menschen umgeben. "Komm, gib mal her, Mädchen." Einer der Wachmänner legt ihr seine große Hand auf die Schulter, schiebt sie sacht zur Seite und hievt dann den jungen Mann gemeinsam mit einem zweiten Träger auf eine Bahre. Drei weitere Männer kümmern sich um die Person auf dem Pferd, heben sie, Hedwig erkennt das es eine Frau ist, herunter und ebenfalls auf eine Bahre. Einer der drei kümmert sich um den Fuchs, mehr sieht sie nicht, denn sie eilt den beiden Verwundeten nach, die in Morganas Zelt gebracht werden.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 13. Jan. 2004, 20:38 Uhr
Mit Segeln, die vom Pfeilbeschuß teilweise zerschlissen sind, taucht die "Windkind" über dem Lager der Heilerinnen und Heiler auf. Die Besatzung hat es sich nicht nehmen lassen, auf dem Schlachtfeld nach Verletzten zu suchen und diese mit Hilfe des fliegenden Schiffes in Sicherheit zu bringen. Und wieder ergießt sich, wie schon einmal, ein Strom von Verwundeten über das Lager. Achtmal muß der Aufzug des Windschiffes die Distanz zwischen dem Schiffsinneren und dem Boden zurücklegen und mit jeder Fahrt werden acht Verletzte zum Boden hinunter gebracht, die von einem Besatzungsmitglied begleitet werden.
Ein Soldat der Stadtwache, dessen blauer Mantel ihm nur noch in Fetzen von den Schultern hängt, ist bewußtlos, obwohl er nur eine relativ leichte Wunde an der Schulter davongetragen hat. Der junge Matrose, der diesen Verwundeten zu Boden eskortiert hat, hebt mit einem schüchternen Lächeln die Schultern und deutet auf den Blaumantel.

"Er hatte solche Höhenangst, daß er das halbe Schiff zusammenschrie.", erklärt er der Heilerin, die sich um die Verletzten kümmert, welche der Aufzug soeben heruntergebracht hat. "Bevor ich ihn in den Korb laden konnte, mußte ich ihn bewußtlos schlagen. Aber abgesehen von seiner Schulter ist er in guter Verfassung."

Mit der letzten Fahrt, der neunten, kommen auch Galrin und Lyn auf den Boden herunter. Der Nordmann hat darauf bestanden, den Vathyrn persönlich zu Morgana zu bringen.
"Seht zu, daß Ihr Euch zu Eurer Gefährtin begebt.", lächelt der Kapitän, "Ich weiß, wie es ist, wenn man um geliebte Menschen bangt, die in Gefahr schweben. Zeigt ihr, daß Ihr am Leben seid, Lyn."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 13. Jan. 2004, 21:03 Uhr
Der letzte Schwung Verwundeter ebbt ab und bisher waren kaum Gesichter dabei, die Morgana wirklich kannte. Hier und da glaubte sie ein Gesicht schon einmal in den Strassen Talyras gesehen zu haben, aber hier auf der Pritsche liegend und das Gesicht voller Blut, war kein Gesicht wirklich zu erkennen. Morgana nutzt die kurze Ruhepause um sich auf einen blutdurchtränkten Strohballen zu setzen. Als der Strom Verletzter erneut begonnen hatte, hatte sie ihre eigenen Schmerzen nicht mehr gespürt, doch nun kehren die dumpfen Schmerzen in ihrem Bauch zurück, sie sind nicht so schlimm wie am Anfang, aber sie sind da. Ein weiteres Mal verflucht sie leise diese verdammten Bestien und sie schwört sich nie mehr auch nur den kleinen Finger für einen Narg zu rühren, mag er auch noch so friedlich sein.

Hedwig kommt zu ihr und sie sagt ihr, das sie die Schüsseln mit Wasser erneuern soll, ehe der nächste Schwung Verletzter eintrifft. Im Lager wird es ruhig und sie glaubt auch, das der Schlachtlärm geringer geworden ist, doch das kann auch täuschen, nur weil alle Kämpfer nicht mehr laut brüllen, muss der Kampf noch nicht vorbei sein. Ein Kriegshorn ertönt, doch es antworten keine Trommeln und das ist für sie ein gutes Zeichen.Göttin, ich weiss du wachst über die Nacht, doch lass sie nun zu Ende gehen und mit ihr auch die Kämpfe. Ein metallenes Klirren lässt sie aufhorchen und es dauert nicht lange und einige leicht Verletzte Blaumäntel tragen zwei Verletzte in ihr Zelt. Morgana erhebt sich und geht hinüber zu den Bahren, doch als sie die Gesichter der Personen sieht, stockt ihr ein Moment der Atem und ihr Gesicht wird traurig, doch dann reisst sie sich zusammen, Cedric und Shyada würden ihre Hilfe jetzt dringend brauchen. Rasch untersucht sie die Beiden und entschliesst sich dann, sich zuerst um Cedric zu kümmern, an dessen Hand zwei Finger fehlen und die Fingerstumpen noch immer leicht bluten. Sie schickt Hedwig los, Heisses Wasser mit viel Alkohol zu holen und das kleine Brenneisen heiss machen. Als Hedwig verschwunden ist, ruft Morgana Kailin zu sich, damit diese sich um Shyadas Wunde an der Schulter kümmern soll.

Cedric ist bewusstlos, was es Morgana erleichtert ihre Arbeit zu machen. Hedwig ist schnell wieder da und Morgana reinigt die Stumpen der beiden Finger mit dem heissen Wasser, dadurch öffnen sich zwar wieder ein paar schon verschlossene Gefässe, aber sie will es nicht riskieren Cedric später an Wundbrand zu verlieren. Als sie alles gereinigt hat, reicht ihr Hedwig das glühende Eisen. Morgana seufzt einmal kurz und drückt das Eisen dann auf die beiden Überreste der Finger. Sofort steigt der Geruch nach verbranntem Fleisch auf und Morgana in die Nase. Diesen Geruch werde ich ein Leben lang nicht mehr vergessen. Morgana überlässt es einer der Novizinnen Cedrics Hand zu verbinden und kümmert sich jetzt um die Wunde an seiner Schulter.

Die Pfeilspitze steckt noch in der Wunde, aber der Schaft ist abgebrochen, so das es sich schwierig gestaltet die Spitze aus der Wunde zu bekommen. Morgana muss das Fleisch um die Spitze ein wenig aufschneiden, um die Spitze dann mit einem zangenähnlichen Gerät vorsichtig heraus zu holen. Kaum ist die Spitze draussen, sprudelt helles Blut aus der Wunde, eine der grösseren Adern ist verletzt. "Nein nicht noch mehr Blut verlieren, du hast schon genug verloren", murmelt sie und drückt so fest es ihr möglich ist einen Leinenlappen auf die Wunde. "Hedwig, bring mir noch einmal das Brandeisen, schnell!"

Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, ehe Hedwig wieder erscheint, doch es sind nur wenige Wimpernschläge vergangen. "Wenn ich den Lappen wegnehme, musst du das Eisen in die Wunde drücken, es muss schnell sein, also zöger nicht." Sie blickt Hedwig ernst an und sagt dann : "Los!" Hedwig zögert wirklich keinen Moment, obwohl man ihrem Gesicht ansehen kann, das es ihr nicht wirklich gefällt, was sie dort tun muss, es zischt kurz, als das nasse Blut und das glühende Eisen aufeinander treffen und dann ist es vorbei. "Gut gemacht, du kannst es jetzt wegnehmen."Sie lächelt Hedwig kurz zu "Kümmer dich um die anderen Wunden und sein Fuss ist auch geprellt. Ich muss mich jetzt um die Amazone kümmern."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 13. Jan. 2004, 22:13 Uhr
Sie eilt den Trägern ins Zelt nach und erkennt an Morganas Gesichtsausdruck, dass die Heilerin die beiden Verwundeten kennt. Das Mädchen geht der Heilfrau zur Hand, heizt das Brenneisen an und reicht es Morgana. Der Gestank, der aufsteigt, als sie das glühende Eisen auf die zwei Fingerstümpfe drückt, prägt sich ihr ein. Sie wäscht dem jungen Mann das Gesicht, um zu sehen, ob er vielleicht irgendeine Kopfverletzung hat, als Morgana sie noch einmal losschickt, das Eisen zu erhitzen. Als es endlich heiß ist, eilt sie wieder zu dem jungen Blaumantel, sein einst blauer Mantel ist zerschlissen, löcherig und voller Blut und Schlamm, und Morgana erklärt ihr, was sie jetzt zu tun hat. Ich soll die Wunde ausbrennen? Morgana! Doch sie tut wie ihr geheißen, etwas in der Stimme der Heilerin sagt ihr, dass sie den jungen Mann sonst verlieren. Sie drückt zu, Dampf und der Gestank nach verbranntem Fleisch vermischt sich mit den Gerüchen nach Kot, Urin und Blut und sie muss einen Moment tief durchatmen um sich nicht zu übergeben. Dann ist es geschehen, die Blutung ist gestillt und Morgana eilt zu der Frau weiter, während Hedwig bei dem jungen Mann bleibt. Sie verbindet seine Hand mit reinem Linnen und hält die jetzt dreifingrige Hand einen Augenblick lang fest. Ihre Gedanken schweifen ab und sie verzieht das Gesicht, als sie an ein anderes Paar blauer Augen denkt. Vorsichtig legt sie die Hand neben den Körper des Mannes und macht sich daran, ihm einen Verband um die Brust zu legen. Danach spült sie ihm mit warmen Wasser das Blut und den Schmutz von den sichtbaren Stellen seines Körpers und den vielen kleinen Kratzern.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 14. Jan. 2004, 08:35 Uhr
Wieder und wieder werden Verletzte ins Zelt gebracht, der Strom scheint kein Ende zu haben. Und immer öfter verirren sich auch schwerere Verletzungen in ihre Zelt. Sie versorgt die Männer so gut sie kann und so makaber es ihr auch scheint, sie bekam eine gewisse Routine darin. Eine der Novizinnen bringt einen Eimer mit Wasser und einem Tuch, damit sie sich die Hände waschen kann, ehe sie sich dem nächsten Verletzten zuwendet. Das kalte Wasser tut gut in der stickigen Luft, die im Zelt herrscht und einen Moment trifften ihrer Gedanken ab. Erst als sie so gedankenverloren die Geräusche im Zelt ignoriert, merkt sie, das etwas nicht stimmt. Etwas war anders, es ... fehlte ...etwas.
Es ist so ... ruhig.
Ihre Hände an dem Tuch abtrocknend, tritt sie vor das Zelt. Hier herrscht das gleiche Treiben, wie die ganze Zeit und doch war etwas anders. Ihr Blick wandert über das Lager bis hin zu den Ruinen und erst da merkt sie es.
Es ist vorbei, die Kämpfe haben aufgehört!

Kein Pfeilhagel, der von den Türmen niedergeht ist zu sehen, kein Gebrüll der Narge und keine Totesschreie sind mehr zu hören. Ruhig liegen die Ruinen vor ihr, nur einzelne Männer laufen umher und sammeln Verletzte und auch Tote ein. Es ist als würden die Ängste und die Anspannung auf einen Schlag von ihr weichen. Jetzt ging es darum, die Verletzten zu versorgen, aber es war niemand mehr da, der für noch mehr Leid und Tot sorgen würde.
Kaum, das sie noch einen Gedanken an die Verletzten verlieren kann, kreist schon die Windkind' über dem Lager. Zu schnell hebt sie ihren Kopf, um zu dem Schiff hinaufzuschauen. Ein stechender Schmerz im Hals lässt sie zusammenzucken und kurz legt sie Hand beruhigen auf den mittlerweile verschmutzen Verband. Einen Moment hatte sie die Wunde doch tatsächlich vergessen, doch jetzt hat sie sich mit einem Schlag schmerzlich wieder bemerkbar gemacht.
Wie bereits schon einmal werden Verletzte von dem Schiff heruntergelassen und als der Schmerz etwas nachlässt, eilt sie hinüber zu dem Aufzug. Die Verletzten werden bereits den Zelten zugewiesen und einige der leichter Verletzten sind bereits verbunden, aber trotzdem schickt man sie in ihr Zelt. Ein Matrose hievt einen bewusstlosen Blaumantel aus dem Korb und auf den ersten Blick scheint er nur an der Schulter verletzt zu sein und das auch nicht zu schwer. Der Matrose hebt nur entschuldigend die Schultern und erklärt ihr, das der Mann so sehr Höhenangst hatte, das er ihn bewusstlos schlagen musste, um ihn hier herunter zubekommen. Für einen Moment entlockt ihr die Geschichte ein Schmunzeln, doch es verfliegt schnell, als noch mehr Verwundete aus dem Korb geholt werden. Zwei der Helfer tragen den Bewusstlosen in ihr Zelt und sie folgt ihnen direkt.

Als sie hinter den beiden Männern das Zelt betritt, bemerkt sie, das der Dunkelelb nicht mehr auf seiner Pritsche liegt. Verwundert schaut sie sich im Zelt um und bemerkt in einer Ecke eine verhüllte Gestalt. Sie tritt neben die Gestalt und schaut ihr unter die tief ins Gesicht gezogene Kapuze. "Es geht euch scheinbar wieder besser. Dann werdet ihr mit anpacken müssen, es wird jede helfende Hand gebraucht." Ohne eine Antwort abzuwarten wendet sie sich wieder dem bewusstlosen Mann zu, dem eine Novizin schon das Hemd, oder das was davon übrig ist, ausgezogen hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 14. Jan. 2004, 10:09 Uhr
Als sie sich der Amazone zuwendet, ertönt ein lautes Wolfsgeheul, und danach herrscht Stille, im Zelt ist es ruhig nur leises Stöhnen und das klappern von kupfernen Schüsseln ist zu hören. Es scheint als würde alles für einen Moment auf das Wolfsgeheul lauschen. Durch den Riss im Zelt, der nur notdürftig geflickt wurde, dringen die ersten rotleuchtenden Strahlen Shenrahs und Morgana atmet tief durch. Als das Wolfsgeheul endet, herrscht noch einen Moment Stille und dann bricht Jubel aus, der sich von den Türmen Liam Cailiths bis hinunter ins Lager ausbreitet, jeder der noch fähig ist seine Stimme zu erheben, schreit die Erleichterung darüber, das die Schlacht vorbei ist heraus. Ein Lächeln zeichnet sich zaghaft auf Morganas Gesicht ab."Danke Faeyris, es ist vorbei."

Doch viel Zeit zum feiern und freuen bleibt ihr nicht. Shyada bewegt sich unruhig auf der Pritsche, sie scheint sich aus ihrer Bewusstlosigkeit befreien zu wollen, und Morgana macht sich schnell daran die Wunden zu untersuchen und dann zu verpflegen. Sie hatte keine Lust das jeder Handgriff von ihr von den Kommentaren der störrischen Amazone begleitet würden. Als sie die Wunde an der Schulter der Amazone untersucht und dadurch bedingt wohl wieder Schmerzen in dem Körper von Shyada auslöst, fällt sie wieder in die Bewusstlosigkeit und Morgana ist dankbar dafür. Das Blut an der Wunde ist schon getrocknet, aber mit Dreck und anderem Blut vermischt. Sie beginnt langsam damit mit warmem Wasser und Alkohol, das Blut aufzuweichen und die Wunde zu säubern. Die Amazone hatte Glück gehabt, als sie den Speer aus der Wunde gezogen hatte, der speer hatte nicht so wie bei Cedric eine wichtige Ader getroffen. Dafür hatte er ihr aber das Schlüsselbein durchbohrt. Nachdem die Schulter vom Blut gereinigt ist, ist sie immer noch grün und blau, das Schultergelenk ist herausgesprungen und es gestaltet sich schwierig wegen der Wunde das Gelenk wieder an seinen Platz zu bringen nach einigen Mühen ist es aber geschafft. Die Wunde blutet wieder erneut, doch Morgana muss wegen der Schulter und dem gebrochenen Schlüsselbein, eh einen Druckverband anlegen, der die Blutung bald stillen wird.

Die Verletzung am Bein sieht übel aus. Fast sieht es aus, als hätte ein Narg ihr ein Stück aus dem Bein gebissen. Die Wundränder sind ausgefranst und es ist Morgana nicht möglich die Wunde zu nähen, so reinigt sie diese nur, schmiert dick eine heilende und entzündunghemmende Salbe auf die offenen Wunde und legt auch hier einen Strammen Verband an, das sich die Wunde so weit wie möglich schliesst. Es wird eine hässliche Narbe bleiben, aber anders wird es nicht gehen. Die Füsse der Amazone sind von leichten Erfrierungen überzogen und Morgana kann nur den Kopf schütteln über soviel Unvernunft, doch zu ändern ist daran nichts mehr, so ordnet sie an die Füsse dick in Felle zu packen und eine  der Glutschalen ans Ende des Bettes zu stellen, damit die Amazone nicht noch mehr Erfrierungen bekommt.

Die Schlacht auf dem Feld ist getan, doch die Schlacht und der Kampf um das Leben der Verwundeten hier im Lager beginnt erst. Kaum das Morgana mit Shyada fertig ist und in die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages tritt verdunkelt sich der Himmel wieder und die Windkind geht im Lager vor Anker und ergiesst eine wahre Flut Verwunderter ins Lager. Nach den ersten zwei oder drei Körben, teilt Morgana eine Novizin dazu ein, die Verwundeten in die Zelte zu weisen, da in den ersten Körben schon genug Verwundete waren die dringend behandelt werden mussten. So verschwindet sie in ihr Zelt und merkt nicht, das im letzten Korb auch Lyn mit herunter gekommen ist. Sie verschwendet auch keinen Gedanken an ihn, da sie die Arbeit im Zelt so in Anspruch nimmt, das ihre Gedanken nur um die Verwundeten kreisen und wie sie ihnen am Besten helfen oder auch das Leben retten kann. Jedem Verwundeten sieht sie ins Gesicht und ist jedesmal ein wenig erleichtert, das es niemand ist, den sie kennt und gleichzeitig befürchtet sie aber auch, das wenn Olyvar, Caewlin und Cron hier nicht erscheinen, sie vielleicht gar nicht hierher kommen und das Schlachtfeld niemehr verlassen werden. Sie hört auf jede noch so verwirrende Erzählung,die die Verwundeten in Fieberträumen von sich geben, doch das einzige was sie hört ist, das Falcon wahrscheinlich gefallen ist. Es stimmt sie traurig, sollte dies wahr sein, doch es bleibt ihr keine Zeit sich weiter damit zu befassen. Immer mehr Verletzte werden ins Zelt getragen und sie hat die Befürchtung, das sie nicht genug Hände haben wird, um allen so schnell helfen zu können, wie es eigentlich sein sollte.

Als sie an die Pritsche eines jungen Edelmannes tritt dem eine abgebrochene Speerspitze durch die Bauchdecke ragt, kann sie nur leicht den Kopf schütteln, solche Verletzungen kann sie nicht heilen. Sie wendet sich ab und schnappt sich einen Blaumantel,der nur ein paar Kratzer abbekommen hat und hier im Lager jetzt hilft. Sie sagt ihm er solle sich eines der Vorratszelte vornehmen, sich Hilfe holen und dieses dann ausräumen, damit dort die Leichen aufgebahrt werden können. Es ist eine traurige Aufgabe, die sie ihm stellt, doch er nickt nur mit dem Kopf, denn auch er weiss das dies unumgänglich sein wird, wenn man die Toten nicht draussen aufbahren oder hier in den Zelten liegen lassen will. Morgana lächelt ihm noch einmal aufmunternd zu, ehe sie sich dem nächsten Verwundeten widmet dem der halbe Fuss durch eine Nargaxt weggerissen worden war.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 14. Jan. 2004, 11:26 Uhr
Auch Schilama war währen der ganzen restlichen Nacht nicht untätig und als der Morgen graut, die Schlachtgeräusche verstummen und Jubelschrei ausbrechen, fällt ihr ein Stein vom Herzen. Die Freude wird allerdings getrübt, als sie wieder neue Patienten in ihr Zelt gebracht werden, aber wieviele Leben hat es gekostet?, sie schiebt den Gedanken schnell beiseite, sie will es nicht wissen. Sie wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn und arbeitet weiter. Inzwischen ist es der Elbin gut anzusehen, dass es ihr nicht sonderlich gut geht, aber sie weiß auch, dass die eigendliche Arbeit erst beginnt. Oh Armitari, gib mir Kraft all die Leute zu versorgen, ich werd sie brauchen. Zwei Verwundete die in ihrem Zelt landen und von der Windkind gebracht wurden, hatten nie eine Chance und wahrscheinlich wusste es der Kapitän. Nachdem ein Soldat ihnen den Tod erleichtert hat, werden sie zu den anderen Toten gebracht.

Das Zelt wird voller und voller und Schilama weiß, dass höchstens noch ein paar hineinpassen, ich hoffe, dass es bei Morgana etwas besser aussieht.. Sie gibt sie den Novizinnen noch ein paar Anweisung und huscht in Mistress Zelt hinüber. Die Frau unterhält sich gerade mit einer Kapuzenverhüllten Gestalt und kümmert sich dabei aber um einen anderen Krieger, "entschuldigung wenn ich störe Mistress", beginnt sie, "mein Zelt quillt über und ich weiß beim besten Willen nicht mehr was ich machen soll. Meinst du, du könntest ein paar Leichtverwundete nach draußen an ein Lagerfeuer setzen, damit ich ein paar der Patienten zu dir verlegen kann? Ich weiß, es ist keine gute Lösung, aber...", sie stockt und belässt es dabei, Mistress würde schon verstehen, dass sie, wenn das soweiter geht, noch weit mehr nach draußen verlegen müssten.    

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 14. Jan. 2004, 12:08 Uhr
Immer wieder weicht das allgegenwärtige Nichts einem Schwarz, in dem nur die Amazone zu sehen ist. Ziellos irrt sie umher und versucht immer wieder einen Weg zu finden, der sie heraus aus dieser Eintönigkeit bringt und es ihr erlaubt, sich wieder frei zu bewegen. Shyada sieht sich selber, so als wenn ein Vogel über ihr schweben würde. Wie ein stummer Begleiter folgt sie jener blutverschmierten Person durch das Dunkel und weicht nicht von der Stelle. Sie will etwas sagen oder auf sich aufmerksam machen, aber sie hat keine Stimme und auch keinen Körper.  Dunkelheit weicht wieder zurück und lässt das Nichts Zutritt in Shyadas Bewusstsein.

Der Körper der Amazone zuckt nur gelegentlich, wenn ihr zweites Ich, durch die Schwärze irrt. Während das Nichts vorherrscht, liegt sie einfach still da. Auf nichts in ihrer Umgebung reagiert sie und nur der schwache Puls verrät, dass sie noch lebt.
Wieder einmal versucht sich die zweite Shyada einen Weg durch die Dunkelheit zu bahnen und so endlich aus ihr flüchten zu können. Doch vergebens. Egal wohin sie geht, egal wohin sie sieht, die Schwärze ist überall. Beharrlich folgt der Geist der Amazone ihrem Körper und lässt sie nicht aus dem Auge. Ganz plötzlich scheint sich die Dunkelheit zu etwas zu verformen. Dinge erscheinen um die Amazone herum, bekommen aber keine feste Konturen und bleiben in den Schatten zurück. Es lässt sich mehr erahnen, dass etwas geschieht, als das man es sehen kann. Doch plötzlich kommen von allen Richtungen riesige Gestalten, bedeckt von Schlamm und Blut, auf die Amazone zu. In ihren Händen halten sie Speere und Keulen und schlagen damit auf die Frau ein. Ohne sich zu wehren, gerät der Körper der Frau inmitten der Schattengestalten und wird regelrecht zerfetzt. Der Geist scheint den Schmerz zu spüren und schreit innerlich auf. Wäre der Schrei zu hören, so wäre er schrill, hoch und langgezogen. Doch so bleibt alles stumm.
Shyadas Körper, der sich irgendwo im Lazarett befindet, bäumt sich unter Schmerzen auf und versucht die Ursache des Schmerzes zu vertreiben. Als dieser aber immer stärker wird, zieht sich die Dunkelheit abermals zurück und macht dem Nichts Platz.

Mit einem Schrei erwacht die Amazone genau zu dem Zeitpunkt, als die Narge in ihrem Traum, den umherwandernden Körper ein zweites Mal durchbohren und zerstören. Keuchend will die Amazone aufspringen, aber sackt sofort zurück, als Schmerz wie ein wütendes Tier in Schulter und Bein bohrt. Mit verschlossenen Augen versucht Shyada auszumachen, woher der Schmerz genau kommt, aber er scheint überall seine Ursache zu haben. Ihre rechte Hand tastet unter der Decke nach ihrem linken Arm und der Schulter. Jede Berührung tut weh, aber fällt kaum ins Gewicht, während das Tier noch immer in ihrem Fleisch wühlt. Der Kopf der Amazone ist leer. Sie weiß nicht wo sie ist; was passiert ist, kann sie nur erahnen. Ganz langsam öffnet sie die Augen und blickt sich um. Alles vor ihrem Gesicht verschwimmt, zieht sich zusammen und dehnt sich kurz darauf wieder aus. Sie meint jemanden neben sich liegen zu sehen, kann aber nichts genaues erkennen. Alles um sie herum, scheint grau und weiß zu sein. An ihren Füßen kann sie Wärme spüren, ist sich aber nicht sicher,ob sie sich das nur einbildet. Ohne wirklich etwas in ihrer Umgebung zu registrieren blickt sie sich immer wieder um.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 14. Jan. 2004, 18:47 Uhr
Sie braucht noch einige Zeit, die vielen kleineren Wunden zu reinigen und die größeren zu verbinden. Eine muss sie sogar nähen und das Mädchen hofft, das sich die Wunde nicht entzündet. So viele Narben werden hiervon zurückbleiben.. Ihr Blick schweift im Zelt umher, verharrt bei jeder Pritsche einen Augenblick, dann wendet sie sich wieder dem jungen Mann vor sich zu. Er ist blass und das blonde Haar liegt wirr um seinen Kopf. Endlich hat sie die Wunden versorgt und so deckt sie ihn mit einer der Decken zu und wendet sich einem weiteren Verletzten zu. Allmählich lässt das Adrenalin, dass sie die letzten Stunden wach gehalten hatte, nach und sie wird müde, ihre Arme schmerzen und das Blut  hämmert gegen ihre Schläfen. Der Mann dem sie sich jetzt zuwendet ist bereits versorgt und sie prüft lediglich seine Verbände, flößt ihm etwas Wasser ein und tupft ihm den Schweiß von der Stirn. Mehr kann sie für ihn vorerst nicht tun und so wendet sie sich dem nächsten zu.. und dem nächsten, wieder und wieder.
Hedwig tritt vor den Zelteingang um etwas frische Luft zu schnappen und beobachtet die Menschen um sich herum, die Verletzte in die Zelte und Tote aus den Zelten heraus tragen. Sie verbietet sich jeden Gedanken an diese Toten, wer sie gewesen waren und wer womöglich in Talyra auf sie warten würde. Sie nickt einigen der Träger zu und wird dann unsanft aus ihren Gedanken gerissen. Zwei junge Männer, in all dem Grauen um sie herum gut gelaunt, achten nicht auf den Weg und einer von ihnen rempelt sie an. "Oh Verzeihung, ich habe Euch nicht ges.." Die Worte bleiben ihm im Hals stecken, denn er hat sie sofort erkannt. "Hedwig.. du..du hier?" Die beiden starren sich einen Moment stumm an und eine eisige Hand greift nach ihrem Herz. Es ist Richard der da vor ihr steht, beinahe unverletzt, gut gelaunt und immer noch mit den bezaubernsten blauen Augen, die sie bisher gesehen hat. Die Erinnerung daran, was er ihr versprochen hatte.. und was er ihr dann genommen hatte ist noch immer frisch und schmerzt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren dreht sie sich um und eilt zum Lagerrand.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 14. Jan. 2004, 21:43 Uhr
Morgana hört den Schrei der Amazone überdeutlich, da ihre helle Stimme sich von denen der Männerstimmen klar unterscheidet. Die Hand auf die Wunde gepresst, die sie grade näht, blickt sie zu der Amazone hinüber, die aber schon wieder in den Kissen liegt. Sie sucht im Zelt nach Kailin und ruft sie dann. Kailin kommt und Morgana erklärt ihr, das die Amazone erwacht sei und Kailin ihr etwas Wasser bringen soll und vielleicht auch etwas von der Suppe. Kailin eilt zu der Amazone füllt eine Schale mit etwas Wasser, um es der Amazone an den Mund zu halten. Morgana kann sich denken, das es der Amazone wahrscheinlich wenig zusagen wird wie ein "Baby" behandelt zu werden, und kurz huscht über Morganas Gesicht ein Schmunzeln. Doch es hält nicht lange und sie näht die Wunde weiter zu, die sich über den ganzen Oberarm des Stadtgardisten zieht.

Nachdem diese Wunde versorgt ist folgen noch viele andere, Morgana kann schon nicht mehr zählen wieviele Verwundete sie behandelt hat, und als der Strom ein wenig nachlässt und vorerst alle Schwerverletzten versorgt sind, nimmt sie sich eine kurze Auszeit und geht hinaus. Shenrah wirft heute goldene Strahlen auf die Immerlande, fast so als wollte er den Soldaten huldigen und ihnen damit sagen, das sie ihre Sache gut gemacht haben. Ihr Blick wandert durch das Zeltlager, das langsam auch einem Schlachtfeld gleicht, überall sitzen oder stehen Soldaten, die sich an einem Teller Suppe wärmen und von den Erlebnissen während der Schlacht erzählen. Es heitert Morgana ein wenig auf, das es doch einige mit nur geringen Kratzern überstanden haben. In ihrem Zelt konnte man schnell den Eindruck gewinnen, das dem nichts so sei. Sie sieht Hedwig in dem Gedränge stehen und wie sie von einem jungen Burschen angerempelt wird. Etwas stimmt an der ganzen Situation nicht, das kann Morgana durch die vielen anderen Gefühle in dem Rund deutlich merken. Es dauert auch nur einen Wimpernschlag ehe sich Hedwig herumdreht und an den Rand der Wagenburg geht. Morgana ist sich erst unsicher, ob sie ihr folgen soll, doch was nütze ihr ein verwirrtes Mädchen, das nicht arbeiten kann, wenn ihre Gedanken woanders sind. So wirft sie nur einen kurzen Blick in ihr Zelt  und da sie nicht wirklich dringend gebraucht wird, und noch keine neuen Verwundeten in Sicht sind, geht sie Hedwig nach, die mit dem Rücken zum Lager steht und den Blick starr auf Liam Cailith gerichtet hat. Sie räuspert sich ein wenig, ehe sie Hedwig anspricht.

"Wer war das, der dich angerempelt und dich so durcheinander gebracht hat, das du deine Arbeit vergisst?" Die Worte sind keinesfalls böse gemeint und Morganas Stimme ist ruhig und sanft. "Ein wenig Zeit zum Reden haben wir, wenn du möchtest. doch wenn neue Verletzte kommen, werden wir wieder in den Zelten gebraucht."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 14. Jan. 2004, 22:23 Uhr
Als Caewlin mit dem schwankenden Tronjer auf Donner neben sich die Festung passiert, werden sie dort bereits von einem kreidebleichen Jack erwartet. Der Junge scheint bis auf ein paar Kratzer und eine dicke Prellung im Gesicht unverletzt und nimmt sofort Donners Zügel. "Ich führe das Pferd, Mylord. Ihr seid schwer verwundet..." Cron scheint ihn nicht einmal mehr wahrzunehmen. Er ist im Sattel zusammengesunken und sein Gesicht ist grau vor Erschöpfung. Selbst der eselsohrige Gnom vor ihm hält seinen Mund. Caewlin reitet neben ihm ins Lager hinüber, wo mittlerweile hektische Betriebsamkeit herrscht: die Windkind hatte bereits Dutzende von Verwundeten vom Schlachtfeld hergeschafft und noch immer werden weitere Verletze hergebracht oder schleppen sich selbst zu den Zelten der Heiler. Roßknechte räumen Vorratszelte leer, um die Toten darin aufzubahren und Caewlin weist einen der Männer an, die Unterkünfte lieber für weitere Verletzte freizuhalten "Die Toten sind tot, schafft sie nach drauen und laßt sie dort liegen." Der Mann wendet ein, daß die Herrin Morgana ihn angewiesen hatte, und Caewlin nickt ungeduldig. "Ich rede mit der Heilfrowe. Wir haben hunderte von Toten und ich weiß nicht wie viele Verwundete, die brauchen das Zelt nötiger. Stellt Pechfackeln neben den Leichen auf, damit keine Aasfresser sich heranwagen. Sobald wir die Verletzten alle hergeschafft haben, verbrennen wir die Toten. Und seht zu, daß ihr noch ein paar Wägen erübrigen könnt, wir brauchen sie auf dem Schlachtfeld!" Der Mann nickt und gibt seinen Befehl weiter, und die Männer bringen die Toten wieder nach draußen.

Caewlin steigt steifbeinig aus dem Sattel und zieht dann Cron vom Pferd. Der Tronjer fällt ihm fast entgegen und kann kaum noch allein stehen.
"Kümmere dich um das Pferd," herrscht er Jack an, der mit aufgerissenen Augen neben ihm steht."Und um meines auch, mein Knappe ist verschwunden. Schirr sie vorsichtig ab, sie haben beide etwas abbekommen. Sobald sie versorgt sind, läßt du dir von einem dieser  Heilermädchen Zaubernußsalbe geben und reibst die Pferde damit ein, verstanden? Aber wasch ihre Wunden vorher aus."  Wahrscheinlich ist der arme Is längst tot. Ich hätte ihm an seinen großen Ohren irgendwo festnageln sollen, anstatt ihm zu erlauben, mit in die Schlacht zu reiten, verdammt!
Er schnappt sich einen vorbeihastenden Küchenjungen, fragt ihn nach dem Zelt von Morgana und schleppt Cron dann darauf zu. Mädchen in Novizinnenroben eilen hin und her, Küchenjungen versorgen Dutzende von Feuern, über denen an eisernen Dreifüßen Kessel mit Wasser blubbern oder in deren Glut Brandeisen bereitgemacht werden. Der Gestank nach Blut und Tod hängt wie eine Glocke über dem Lager.
Caewlin schiebt Cron, der mittlerweile torkelt und stolpert wie ein Betrunkener, in das Zelt, in dem er hofft, Morgana vorzufinden und drängt den Tronjer auf die erste freie Pritsche hinter dem Eingang . Von der Heilfrowe ist weit und breit nichts zu sehen, nur zwei verschreckte Mädchen in Grau eilen zwischen den Reihen der niedrigen Lagerbetten hin und her, verteilen Wasser, erneuern Verbände, wechseln beschmutzte Laken. "Wo ist Morgana?" Knurrt er, und noch einmal, lauter, als sie ihn nur entsetzt anstarren und keine Antwort geben. "Wo... ist... Morgana? Die Heilfrowe?! Habt Ihr keine Zungen mehr!?"
"I-i-ich weiß nicht," stammelt eine und Caewlin läßt sich mit einem Fluch selbst neben Crons Lager nieder. "Heißes Wasser, sauberes Leinen, einen Stock und zwar schnell! Und sucht Morgana!"
Die Mädchen springen wie Hühner, um seine Anweisungen zu erfüllen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 15. Jan. 2004, 06:07 Uhr
Der Dunkelelb hat sie nur schweigend unter seiner Kapuze heraus angeschaut, aber er würde helfen, da war sie sich aus irgendeinem Grund fast sicher. Wieder kümmert sie sich um den Verletzten, insbesondere um dessen Schulter, die am meisten abbekommen hat. In dem ganzen Trubel bemerkt sie Schilama erst, als sie neben ihr steht und sie anspricht.
"Natürlich, lass sie herüber bringen, so viel wie nötig sind. Wir werden das hier schon hinbekommen." Sie versucht der Elbin ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, aber sie weis nicht, ob es ihr gelingt. Schilama nickt nur dankend und wendet sich auch direkt wieder zum gehen. Einen Moment schaut sie der Elbin nachdenklich nach.
Klar, warum ist mir das nicht eingefallen. Es werden noch viel mehr Verletzte kommen, und wo sollen die dann hin?
Sie lässt kurz ihren Blick durch das volle Zelt wandern und findet eine der Novizinnen gerade beim Verbandswechsel. Es dauert bis das Mädchen sie über all den Lärm hört und zu ihr herüberkommt. Sie weist sie an, alle hier herauszubringen, die versorgt sind und keiner Überwachung bedürfen und sie an ein Feuer oder zu dem Oger ins Küchenzelt zu setzen. Die Novizin zögert keinen Moment, ruft zwei starke Männer als Helfer zu sich und beginnt sofort, das Zelt so weit es geht zu leeren.

Kurz atmet sie durch, dann wendet sie sich wieder dem Mann zu. Schnell versorgt sie die Wunde und legt einen festen Verband an, ehe noch das nächste Problem auftaucht und der Mann nie versorgt wird. Schon werden die ersten Patienten von Schilama gebracht. Kaum das eine Pritsche frei wird, übernimmt ein Patient von Schilama. Zum Glück sind die meisten von ihnen schon versorgt, so dass sie nur die Verbände kontrollieren muss.

Müde wischt sie sich mit einer Hand durch das Gesicht. Jetzt eine Tasse Tee und viel Ruhe. Doch schon ruft der Wundscher und der nächste Verletzte wartet. So schiebt sie die Gedanken beiseite und wendet sich dem wartenden Soldaten zu.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 15. Jan. 2004, 10:27 Uhr
Mit dem letzen Korb, der die Verwundeten von der Schlacht zum Lazerett heruntergebracht hat verläßt auch Lyn das fliegende Schiff. Die Kämpfe hatten ihn ziemlich ausgelaugt. Zum einen durch die nicht unbeträchtliche Magieanwendung zum anderen durch die Nutzung des Bogens, der eigentlich für jemanden mit mehr Körperkraft als er, gefertigt war.

Ein wenig unschlüssig was er tun soll und kann, hält er sich vorerst abseits, wo er niemanden im Wege ist. Um beim tragen der Verletzten zu helfen fühlt er sich zu schwach. Bevor ihm seine Seite der Bahre aus den Fingern gleitet versucht er es lieber gar nicht erst. Ein Heilzauber, selbst ein leichter würde ihn mit Sicherheit ausser Gefecht setzten und bei der Masse an Verwundeten wäre das noch nicht mal ein Tropfen auf einen heißen Stein. Aber immer noch besser als nichts und vielleicht ist es gerade eben dieser eine Zauber der jemanden das Leben retten kann überlegt er. So macht er sich also auf die Suche nach Morgana. Sie würde mit Sicherheit sehr schwer beansprucht sein, aber sie würde am besten beurteilen können wo ein Heilzauber die beste Wirkung haben würde. Und danach wüßte sie sicher auch einen Ort an dem er ruhen könnte ohne allzusehr im Weg zu sein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 15. Jan. 2004, 11:21 Uhr
Schilama nickt dankbar und geht dann aus Mistress Zelt. In ihrem eigenen angekommen, lässt sie die am leichtesten Verwundeten, die schon versorgt sind, zu Mistress Zelt tragen. Dann macht sie sich wieder an die Arbeit, obwohl sie gerne mal hinübergegangen wäre, um zu schaun, wie es ihrer Freundin geht. Aber leider weiß die Elbin, dass sie hier dringend gebraucht wird. Wenn es anders wäre, wäre Schilama auch schon längst nicht mehr hier. Weite Patienten lenken sie ab und sie macht sich daran, diese zu versorgen, versucht bei den Patienten die bei Bewusstsein sind, stehts ein Lächeln, was ihr auch meistens gelingt. Da sie bei den meisten, zumindest der Gedanke erfreun kann, dass dieser Patient die Schlacht überstanden hat und am Leben bleiben wird. Das Leben, einer der größten Geschenke der Götter, denkt sie lächelnd.

Da nun wieder Pritschen und Strohlager frei sind, geht sie nach draußen um der Novizin die die Verwundeten in die verschiedenen Zelte verweist, zu sagen, dass sie wieder ein paar Plätze frei hat. Kaum hat sie das gesagt, geht sie auch wieder hinein. Aber sie bekommt auch gleich wieder die schlechte Luft zu spüren. Ich glaube man könnte mich momentan leicht ersticken. Schilama setzt sich kurz auf einen der Strohballen, versucht sich nochmal best möglich an die Luft zu gewöhen und schluckt, mit dem Versuch das elende Gefühl zu vertreiben, was sogar halbwegs gelingt. Und weiter, immer weiter, bis alle versorgt sind...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 15. Jan. 2004, 12:47 Uhr
Überrascht dreht Bregond sich um, das hatte er nicht erwartet. Eine junge Frau bittet ihm zu Helfen. Anscheinend weiß sie ganz genau wer er ist und dennoch vertraut sie ihm ihre Verletzten an. Bevor er nur den Mund aufmachen kann um etwas zu erwidern ist sie auch schon wieder verschwunden. Ein bitteres Lächeln macht sich auf seinen dünnen Lippen breit resolute Frau
Kurz bückt er sich zu dem jungen Mann mit der Bauchwunde und lächelt ihm zu, das Fieber war zurück gegangen und Bregond ist sich sicher das er Überleben wird. Behutsam zieht er den Ring von seinem Finger und steckt ihn sich selber an. Er weiß nicht wie weit die Magie Begrenzt ist, wie oft er seine Hilfe noch in Anspruch nehmen kann. Ein letztes Mal streicht er dem Jungen die Strähne aus der Stirn, die so widerspenstig immer wieder in seine Augen zurück springt. Dann steht er auf und sieht sich um. In dem Zelt in dem er sich aufhält sind fast nur Leichtverwundete und gerade macht sich eine Novizin daran mit zwei Männern die Leichverletzten nach draußen zu bringen.
Die Luft im Zelt ist abgestanden und verbraucht, es richt nach Erbrochenem, Blut und Urin...kurz nach Tot. Überall wimmern Männer leise vor sich hin, oder rufen im Fieber nach ihren Frauen oder Müttern. Novizinnen wechselt Verbände und legen Kompressen an, oder halten nur die Hand eines Mannes und sprechen ihm Mut zu. Hier richt es wie in einem Schlachthaus Ein Junger Mann, wahrscheinlich ein Rossknecht mit einer leichten Armverletzung läuft ihm über den Weg. Er trägt einen Stapel frische Linen Tücher vor sich her. „ Hey du, warte!“ Raunt Bregond ihm zu, erschrocken dreht sich der Junge zu ihm um und blickt dann schnell zu Boden. „ Sag Junge! Führt der Heerzug irgendetwas an getrockneten Kräutern mit, oder eins dieser gutriechenden Ölen von den Rubinküsten?“ Zaghaft schüttelt der Rossknecht den Kopf „ Ich..ich weiß es nicht her“ nuschelt er. „ Dann finde es heraus, und wenn du etwas findest bringe es her. Die Verbände kannst du mir geben!“ Der Junge reicht ihm den Stapel Tücher und dreht sich weg, anscheinend dankbar von der dunklen Gestallt weg zu kommen. „ Ach ja Junge“ Fast ängstlich dreht er sich im „ Beeil dich“ grinst Bregond ihn an und der Junge läuft, als wenn eine Gruppe Narge hinter ihm her wäre.
Die Zeltplane wird zurückgeschlagen und einige schwer Verletzte werden auf Baren herein getragen, werden auf die gerade frei gewordenen Pritschen gelegt und sofort machen die Novizen sich daran die Wunden zu versorgen. Der Wundscher macht sich gleich an die Arbeit und die junge Frau hilft ihm dabei. Bregond ist kein Heiler und er weiß nicht was bei solch Wunden zu Tun ist, er geht den Frauen zur Hand, bringt ihnen neue Verbände, wechselt das Wasser und legt dem ein oder anderen einfach ein feuchtes Tuch auf die Stirn um sein Fieber zu senken. Irgendwann kommt der Rossknecht zu ihm und reicht ihm Stolz drei Bündel getrocknete Kräuter und zwei Phiolen mit der Aufschrift Katzenminze. Verwundert hebt Bregond eine Augenbraue, damit hätte er nicht gerechnet. „ Ich danke dir, das hast du gut gemacht. Jetzt helfe hier weiter im Zelt“ Lächelnd dreht der Junge sich um und fast weiter mit an, wo seine Hilfe gebraucht wird. Bregond geht zu einem der Feuer, die im Zelt brennen und träufelt etwas von der Katzenminze darüber und bröselt je ein Bündel Kräuter darüber. Knisternd und zischend werden beide Zutaten ein Opfer der Flammen, aber fast merklich breitet sich ein anderer Geruch in dem Heilerzelt aus. Ein Duft nach Holunder und Minze, nach Frühling und Erneuerung. Fast erleichtert atmet er den Duft ein, macht den Gestank vergessen, schnell geht er von Feuer zu Feuer. Von Kohlenpfanne zu Kohlenpfanne und zerreibt die Restlichen Kräuter und träufelt jeweils einige Tropfen der kostbaren Minze ins Feuer. Dann macht er sich wieder dran, bei den Verletzten zu helfen so gut er kann. So ein mancher schaut ihn argwöhnisch an, aber keiner sagt etwas. Einen der Männer scheint der Elb zu kennen, ein Blaumantel mit einer hässlichen Bisswunde am Arm. Dunkle Ränder weißen schon auf Wundbrand hin, und Bregond ist sich sicher das der Soldat nichts mehr von seiner Umgebung mitbekommt. Er ist im Fieberwahn und wandelt auf seltsamen Pfaden. Vorsichtig beginnt er die Wundränder aus zu waschen um sie danach mit einer Salbe zu behandeln die ihm einer der Rossknechte bringt die im Zelt helfen. Und die ganze Zeit redet Bregond leise auf ihn ein, erzählt im Geschichten aus fernen Ländern, in denen er selber noch wie gewesen ist. Erzählt dem Mann davon wie es sein wird wen er nach Talyra zurück kommt, als Held der Nargkriege und wie er die Gesichten der Schlacht seinen Enkeln im hohen Alter bei einem guten Wein und eine ordentlichen Pfeife erzählen kann. Heimlich und so das es keiner sieht streift er dem Blaumantel seinen Silberring über, lässt ihn Wirken während er Arbeitet. Sofort tut die Magie ihr Werk, bekämpft den Wundbrand der ihm wahrscheinlich den rechten Arm gekostet hätte. Als der Soldat die Augen öffnet, jetzt mit klarem Blick versteift er sich. Ein geflüstertes Du kommt über seine Spröden Lippen. „ Bregond lächelt ihn an und nickt sachte „ Ja ich! Ruht euch aus, damit ihr wieder fest im Sattel sitzen könnt“ Schnell zieht er ihm den Ring vom Finger und steht auf. „ Ihr werdet euren Arm nicht verlieren, schlaft jetzt die Schlacht ist geschlagen und gewonnen. Dann wendet Bregond sich von dem Blaumantel ab, eben jener Blaumantel der ihn vor Tagen gefangen genommen hatte.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 15. Jan. 2004, 14:48 Uhr
Mühsam verbeißt sich Hedwig die Tränen solange, bis sie den Rand des Lagers erreicht hat. Dann zerfällt die Fassade, der Schmerz bricht sich Bahn und die Tränen ziehen feuchte Spuren durch den Schmutz auf ihrem Gesicht. Die ersten Augenblicke schüttelt ein Weinkrampf das zarte Mädchen, doch dann hört sie Morgana hinter sich. >Wer war das, der dich angerempelt und dich so durcheinander gebracht hat, das du deine Arbeit vergisst? Ein wenig Zeit zum Reden haben wir, wenn du möchtest. doch wenn neue Verletzte kommen, werden wir wieder in den Zelten gebraucht.< Beinahe erschrocken hält sie einen Moment inne und dreht sich zu der Heilfrau um. `"Oh.." Sie wischt sich mit der Hand über die Augen, dann umschlingt sie ihren Körper mit den Armen. "Es..er.. er heißt Richard und naja.." Sie zögert und unter dem Schmutz schimmert eine feine Röte. Dann atmet sie tief durch. "Ich bin mit ihm von zu Hause fort, bis nach Verd sind wir gekommen.. dann habe ich festgestellt, das ich ein Kind unter dem Herzen trage.. trug. Er gab mir Linnesmôr, da war ich bereits im fünften Monat." Sie hört Morgana leise nach Luft schnappen, die Heilfrau wusste sehr genau was dieses Kraut in dem Stadium einer Schwangerschaft anrichtet. Wieder steigen Tränen in ihren Augen auf und ein Weinkrampf schüttelt sie kurz. "Ich habe ihn nicht hier erwartet.. ich meine, er hat mich zu einer alten Kräuterfrau gebracht und danach wieder zu meinen Eltern und ich habe geglaubt er hätte sich nach Brioca aus dem Staub gemacht. Und nun steht er vor mir, gut gelaunt, unverletzt.." Und immer noch so wundervoll. Sie versucht zu lächeln, doch es wird nur ein schiefes Grinsen. "Verzeiht, ich.. ich weiß ich sollte mich zusammen nehmen und den Verletzten helfen, sie brauchen mich." Dieser Gedanke tut gut und sie strafft die Schultern, als eine graugewandete Novizin heraneilt, erleichtert, Morgana gefunden zu haben. "Morgana, ihr werdet dringend gesucht.. im Zelt, die hohen Herren sind zurück und brauchen eure Hilfe!"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 15. Jan. 2004, 15:17 Uhr
Kaney wufft etwas und kurz wünscht sich Cleyron, er könne ihn verstehen. Als Vampir gebietet er, genau wie der Wolf, ein wenig über die Tiere, natürlich nicht ganz so viel wie dieser, aber immerhin, aber er hatte sich nie die Mühe gemacht ihre Sprache zu beherschen. Ein Fehler den er vielleicht bald ausmerzen wird.
Stolpernd und schwankend folgt er dem Wolf über das Schlachtfeld hinweg auf die ehemalige Feste zu.
Mehrmals hat er Schwierigkeiten, nicht zu fallen, da entweder seine Beine nachgeben, oder ihm kurzzeitg schwarz vor Augen wird.
Nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkommt, erreichen sie das Lager. Cleyron lässt sich inmitten aller Leute auf den Boden sinken. Im Schneidersitz schließt er für einige Momente die Augen. Ein weiteres Mal versucht er seine Wunde selbst zu heilen, doch es gelingt ihm nicht. Zuviel Blutverlust. Stockend tastet er mit der Hand nach seiner linken Wange. Auch dort kann er noch immer eine hässliche, offene Narbe spüren. Resignierend seufzt er auf und wickelt sich langsam den Umhang vom Bauch. Noch immer quillt Blut daraus hervor.
Leicht verzweifelt sucht Cleyron in der Menge nach jemandem, der Verbandsmaterial mit sich herumschleppt. Er ist sich ziemlich sicher, dass er es nicht schaffen wird aufzustehen, oder, falls doch, auch nur ein paar Schritte zu gehen, ohne umzufallen.
Als sein Blick Kaney streift, meint er in den gelben Augen einen leichten, unterdrückten Spott zu erkennen.
"Du hast's gut.", knurrt Cleyron und mustert neidisch den lediglich stark zerkratzten Körper des Wolfes.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 15. Jan. 2004, 16:02 Uhr
Für einen Momant verschlägt es Morgana wirklich den Atem und sollte ihr dieses Bürschchen in einer ruhigen Minute über den Weg laufen, dann würde sie ihm gehörig die Leviten lesen, so was Verantwortungsloses. Doch ehe sie Hedwig auch nur antworten kann, kommt eine recht verwirrt und auch verängstigt aussehende Novizin zu ihnen und sagt, das 'die hohen Herren' zurück sind und ihre Hilfe dort von Nöten ist.

Die Hohen Herren, das können nur Caewlin, Cron und Olyvar sein, wunderbar und ausgerechnet dann bin ich nicht im Zelt, eine schöne Heilerin bist du. Leichte Röte zieht sich über ihre Wangen, die noch nicht ganz verflogen ist, als sie ausser Atem und mit ziemlichen Schmerzen im Bauch das Zelt erreicht und es betritt. Caewlins Gestalt ist nicht zu übersehen, obwohl er neben der Pritsche kniet auf der sie Cron erkennt, doch Olyvar scheint nicht bei ihnen zu sein. Ihr Herz wird einen Moment schwer und sie hofft, das Olyvar noch auf dem Feld für Ordnung sorgt und nicht dort irgendwo liegt.

Sie tritt hinter Caewlin, der ihr immer noch Respekt einflösst, und wie es scheint flösst er auch allen Novizinen und Burschen, die sich im Zelt aufhalten einen hohen Respekt ein. Sie räuspert sich erst ein wenig ehe sie spricht, weil sie sich nicht sicher ist, ob sie sich für ihre Abwesenheit entschuldigen soll, doch sie lässt es. "Caewlin von Sturmende, es ist schön euch lebend hier zu sehen. Und es ist schön, das ihr schon mit der Arbeit begonnen habt, die eigentlich meine ist." Ein leichtes Schmunzeln zieht sich über Morganas Gesicht, das dann aber wieder sofort ernst wird. Sie kann den Nordmann zwar nicht zur Seite drängen, deshalb geht sie um ihn herum und beginnt damit Crons Wunden zu untersuchen. Cron sieht ziemlich übel zugerichtet aus und sie hofft, das es schlimmer aussieht, als es wirklich ist, denn sein Körper ist überall voller Blut und Dreck und ohne vorher gewaschen und von seinen Kleidern befreit zu werden, kann Morgana nichts beurteilen. Ihre Befehle an Hedwig, die ihr ins Zelt gefolgt ist, und an die Novizinnen sind kurz und knapp, dann richtet sie ihren Blick auf den Sturmender vor sich, sie sieht seine Sorge um den Freund an seinem Gesicht, aber hier kann Caewlin nichts mehr tun. Ihre Worte sind leise und ruhig. "Ihr habt genug für ihn getan, geht und lasst eure eigenen Wunden versorgen. Ich werde in nicht Sitech überlassen, das verspreche ich, ansonsten könnte ich Niniane nie mehr unter die Augen treten."

Ob der Nordmann geht oder noch eine Weile bleibt, kann sie gar nicht sagen, sie konzentriert sich jetzt ganz auf die Verletzungen von Cron. Die schlimmste Wunde ist die am Arm, dort beginnt sie mit der Reinigung und dem desinfizieren.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 15. Jan. 2004, 16:35 Uhr
Die Novizin draußen vor den Zelten eilt hin und her. Sie beordert immer wieder Männer dazu, die Verwundeten in dieses oder jenes Zelt zu bringen. Als ihr Blick auf einen blutverschmierten Mann fällt, mit einem Riesenwolf an seiner Seite. Bei allem was heilig ist, das geht ja nun wirklich nicht, denkt die Novizin. Auch wenn ihr der Wolf nicht nur riesengroß sondern auch komisch vorkommt, sehr komisch sogar und sie auch ein wenig Angst hat, so ist ihr Pflichtgefühl doch größer. Mit der Sauberkeit haben wir es hier schon schwer genug, aber auch noch ein Wolf hier, egal wie komischer er aussieht, dass ist zuviel! Sie beordert einen der Männer dazu, den verletzen Mann hineinzubringen und dafür zu sorgen, dass der Wolf draußen bleibt. Gesagt getan und der Soldat geht zu Cleyron und schaut nach, ob dieser noch ganz bei Sinnen ist, indem er mit der Hand vor den Augen des Vampiers herumfuchtelt. "Seit ihr noch da? Na egal, ich bring euch jetzt in das Zelt da, ja? Der Wolf da muss allerdings draußen bleiben, hat die Novizin gesagt." Der Mann wendet sich noch kurz zu diesem Riesenwolf, "hast du gehört, dableiben!", und hilft Cleyron dann in das Zelt, dass Schilama unterstellt ist.

Derweil schaut sich die Novizin schon wieder um und sieht plötzlich einen rothaarigen, sehr eigenartig aussehenden Mann, der nach irgendetwas ausschau zu halten scheint. "Hallo sie? Sie sind nicht verletzt, so wie es aussieht", zwar sieht der Katzenäugige müde aus, aber das trifft mindestens auf das halbe Lager zu. "Wenn sie sich noch wach halten können, können sie in dem Zelt da helfen. Aus dem Zelt komme ich nämlich und dadurch fehlt dort eine Novizin", und die junge Frau lächelt sogar kurz. Nachdem sie das gesagt hat, wendet sie sich schon wieder ab, um die nächsten Leute herumzuscheuchen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 15. Jan. 2004, 19:29 Uhr
Es dauert scheinbar unendlich lange, bis es Shyada gelingt wenigstens die groben Formen in ihrer Umgebung auszumachen. Stimmengewirr dringt von draußen zu ihr ins Zelt. Dazu kommen die Schreie der Verletzten, das Stöhnen wenn einer gerade behandelt wird und sie zahlreichen Geräusche die sonst noch im Lager entstehen. In Shyadas Kopf klingt alles hohl und weit entfernt, auch wenn einiges nur wenige Schritte von ihr passiert. Jemand tritt an ihr Bett. Wer es ist kann Shyada nicht sagen, aber ist momentan auch nicht in der Lage sich darauf zu konzentrieren wie das Mädchen genauer aussieht. Einzig das dunkle Haar und ihr Novizinnengewand registriert die Amazone. Schmerz schießt durch die Schulter der Frau, als sie angehoben wird, damit sie Wasser trinken kann. Auch wenn die Novizin es vielleicht nur gut meint, Shyada hätte sie in dem Moment am liebsten gepackt und von sich weg geschubst. Um die Schmerzen schnell hinter sich zu bringen, trinkt Shyada das was man ihr verabreicht und lässt sich dann wieder zurück fallen. Hoffentlich erwartet mein "Retter" nicht, dass ich mich hierfür bei ihm bedanke... Shyada ist sich nicht sicher, wer überhaupt einen Gedanken daran verschwenden würde, ausgerechnet sie zu retten und hierher zu bringen. Wäre das nicht der Fall gewesen, so wäre sie bereits wohl verblutet. Immer dann wenn die Schmerzen am größten sind, fragt sich Shyada ob das Letztere nicht vielleicht die bessere Variante gewesen wäre. Sie könnte noch immer zu einem Dolch oder Messer greifen und sich selbst von den Schmerzen befreien, aber würde ihr Stolz das zulassen?

Shyada dreht den Kopf von dem jungen Mädchen weg und blickt starr auf die Zeltwand. Genau wie die letzten Tage, scheint auch sie fast nur aus Schlamm und Blut zu bestehen. Schmerzen verhindern immer wieder, dass die Amazone zu lange einem Gedanken nachgeht. Stöhnend versucht sie sich zusammenzuziehen und wie ein Embryo einzurollen, aber auch diese Versuche lassen wieder Schmerzen, vorallem im rechten Bein und in der linken Schulter, entstehen. Am liebsten würde Shyada aufstehen und nach draußen gehen, aber beim trinken hatte sich bereits gezeigt, wie das enden würde und so belässt es Shyada dabei still im Bett zu liegen. Kurz driften ihre Gedanken zu der Schlacht und dem vermeidlichen Ende. Sie weiß nicht ob es wirklich schon zu Ende ist und wie lange sie überhaupt schon hier liegt oder aber draußen auf dem Schlachtfeld gelegen hatte. Das Einzige dessen sich der Amazone einigermaßen sicher sein kann, ist dass die Verteidiger die Narge entweder besiegt hatten oder die Schlacht noch im Gange ist und es ihnen gelingt sie zurück zu halten. "Ist die Schlacht zu Ende? fragt sie mit brüchiger Stimme, die nicht viel mehr als ein Flüstern ist. Als niemand antwortet, blickt Shyada zur anderen Seite. Das Mädchen hat das Zelt bereits verlassen. Shyada verzieht die Mundwinkel. Etwas mühselig versucht Shyada sich ein wenig zu drehen, um bequemer liegen zu können. Als sie den Preis dafür bezahlen muss, verflucht sie sich selber. Immer wieder ertappt sie sich dabei, wie die rechte Hand zur Schulter hochwandert. Nur im letzten Moment verhindert sie, dass sie wirklich auf der Wunde herumtastet. Verdammte Narge... Ich hätte einfach gehen sollen. Dann hätte ich jetzt nicht diesen Scheiß am Hals!
Wütend auf sich selber, auf Olyvar und den Rest der Immerlande schließt Shyada die Augen und versucht sich durch andere Gedanken abzulenken. Doch so sehr sie sich auch bemüht, immer wieder werden in ihren eigenen Gedanken Vorwürfe laut, dass es ein Fehler gewesen war, für Olyvar diesen "Gefallen" zu tun. Die Gedanken der Amazone fangen irgendwann an sich im Kreis zu drehen und bringen auch keine neuen Antworten mit sich. Stattdessen sorgen sie dafür, dass Shyada langsam einschläft.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 15. Jan. 2004, 19:47 Uhr
Schon eine ganze Weile ist Lyn in der chaotisch wirkenden Ansammlung von Wagen und Zelten welche den Verbandsplatz darstellen herumgeirrt. Alle Leute die er unterwegs getroffen hat waren in Eile und schwer beschäftigt, oder sie hatten keine Ahnung wo Morgana, nach der er Ausschau hält, stecken könnte. Die wenigen Male bei denen er doch Auskunft bekam war sie allerdings schon wieder verschwunden, als er am genannten Ort angekommen war.

Die Müdigkeit und Erschöpfung, vor allem in seinen Schultern und Armen, tritt immer deutlicher hervor. Ich werde Morgen einen furchtbaren Muskelkater haben denkt er sich, wobei ihn allerdings gleichzeitig bewusst wird, dass die übermäßige Mehrheit hier liebend gerne mit ihm tauschen würde. Zu dem Schrei seines Körpers nach Ruhe setzen ihn auch die allgegenwärtigen Gerüche dieses Ortes zu. Der Blutgeruch erinnert ihn daran, dass es eigentlich Zeit für die nächste Mahlzeit ist während die Gerüche nach Schweiß, Exkrementen, und anderen Körperflüssigkeiten über deren Umstände des Hervortreten er lieber nicht nachdenken möchte, ihn eher den Magen umdrehen.

Die unerwartete Ansprache durch eine, im Stil der hiesigen Heiler gekleidete, junge Frau lässt ihn aufhorchen. Er solle in dem Zelt hinter ihr helfen, aus dem sie käme und in dem eine Novizin fehle, fordert sie ihm auf. Lyn versucht als Zeichen resignierter Zustimmung mit den Achseln zu zucken, doch der Schmerz, der dabei durch seine überbeanspruchten Schultermuskeln zuckt lässt ihn nur gequält das Gesicht verziehen. Trotzdem begibt er sich, wie angewiesen, in das Zelt. Bereit die, sinnlos erscheinende, Suche nach Morgana aufzugeben, tritt er ein. Hier wird es gewiss einen Heiler geben den ich von meinen Fähigkeiten erzählen kann und der mir anschließend einen Platz zuweist an dem ich mich für die nächsten Stunden erholen kann. Dann kann ich immer noch nach Morgana suchen, falls sie mich bis dahin nicht schon selbst gefunden hat denkt sich als er zu seinen Erstaunen Schilama in dem Zelt entdeckt. Unbeholfen, wegen seiner überbeanspruchten Muskeln, in seinen Manteltaschen nach dem Sprachstein tastend nähert er sich der Elbin. "Seid gegrüßt Schlilama!" beginnt er. "Ich freue mich euch gefunden zu haben. Ich würde gerne helfen, doch hat mich mein Wirken während der Schlacht soweit erschöpft, dass ich nur einen, eher schwächlichen Heilzauber wirken kann, ehe ich selbst für mehrere Stunden Ruhe brauche. Eigentlich hatte ich nach Morgana Ausschau gehalten, aber ihr könnt gewiss ebenso gut beurteilen wo dies am besten eingesetzt werden kann."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 15. Jan. 2004, 20:21 Uhr
MATTIS, Knappe Olyvars, ein Junge von 12 Jahren:

Allein gelassen blickt Mattis sich hilflos um. In den Augen des Pferdes flackert Angst und noch etwas anderes - Wahnsinn vielleicht. Und sein Lord Commander liegt verblutend auf dem Boden, ein großer, schwerer  Mann, den er nie allein würde heben können. Der Junge spürt Tränen der Verzweilfung in sich aufsteigen, aber dann kämpft er sie nieder. Das sind gewiß die schrecklichsten Augenblicke dieser entsetzlichen letzten Stunden, dieser Nacht, die in einem einzigen Alptraum aus Blut und Tod vergangen war - aber niemand ist hier, nur er und die Wölfe in einem stillen, winterlichen Wald. Keiner von ihnen macht Anstalten, näher zu kommen, was Mattis ein wenig wundert, schließlich hatten die alten Priester in dem Waisenhaus, in dem er gelebt hatte, immer erzählt, wie bösartig Wölfe wären. Irgendwie empfindet er ihre Nähe dennoch als tröstlich. Wenn die Wölfe nicht gewesen wären, wären die Narge vielleicht immer noch nicht besiegt. Er weiß später nicht mehr zu sagen, wie er es geschafft hatte, Olyvar auf das Pferd zu bringen, aber irgendwie muss es ihm gelungen sein. Und irgendwie folgt ihm auch das Pferd, roten Atem ausschnaubend und eine breite Blutspur hinter sich herziehend, lahmend und entsetzlich langsam, aber es folgt ihm. Und als er die hohen, vom Moos grünen Türme passiert, weiß er, daß er irgendwann in dieser Nacht seine Kindheit verloren hat und nie wieder finden würde.
Es wird still, als er im Lager ankommt. Durch einen Schleier von Tränen vor seinen Augen kann er die Blicke der Soldaten, der Knechte und Heilerinnen auf sich spüren, die ihn, das entsetzlich zugerichtete Pferd und den leblos über dem Sattel hängenden Lord Commander anstarren. Mattis fühlt, wie seine Knie zu Sülze werden. "Ist.... ist... ist Morgana die Heilfrau hier? Bitte. Er stirbt. Sie sterben beide."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 15. Jan. 2004, 21:18 Uhr
ingame bevor Olyvar ins Lazarett gebracht wird:

Caewlin hilft der Heilfrowe, den Tronjer aus Harnsich und Kettenzeug zu befreien, doch als sie die Kacheln und Schienen von dem verwundeten Arm nehmen wollen, brüllt er vor Schmerz und schlägt blind um sich. Caewlin muss ihn festhalten, bis Morgana die Schnallen gelöst und das Kettenhemd abgestreift hat und eine Novizin drückt Cron den Stock zwischen die Zähne. Irgendwann wird er besinnungslos, so daß sie ihm wenigstens die zerschrammte, nachtschwarze Rüstung abnehmen können. Er hat mehrere Verletzungen, doch keine ist wirklich gefährlich - nur sein linker Arm ist dick angeschwollen, rot und direkt unterhalb des Ellenbogens ist ein tiefes, stark blutendes Loch. Novizinnen schwirren um die Pritsche, bringen Wasser, Verbände, und was Morgana sonst noch braucht, und Caewlins Anwesenheit wird überflüssig.  >Ihr habt genug für ihn getan, geht und lasst eure eigenen Wunden versorgen....< Wenn er nur könnte. Caewlin spürt die Erschöpfung genauso wie alle anderen, die im Tal gekämpft hatten, aber er kann sich jetzt nicht ausruhen, nicht essen oder seine Wunden versorgen lassen - noch nicht. "Noch ein Wort, Morgana." Er berichtet ihr knapp, daß er ihren Befehl, die Toten in leergeräumten Vorratszelten aufzubahren, widerrufen hat und auch, warum, und die Heilerin nickt. "Wenn Ihr irgendetwas braucht, Ihr findet mich auf dem Schlachtfeld. Wir haben hunderte von Toten und die Verwundeten sind längst nicht alle gefunden..." Noch einmal nickt er ihr zu, dann verschwindet er zurück ins Tal, nimmt ein paar Roßknechte, Küchenjungen und leergeräumte Wägen mit sich und macht sich auf die Suche nach dem verschollenen Iseac.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 15. Jan. 2004, 22:07 Uhr
Es hat eine Weile gedauert ehe Morgana mit Caewlins Hilfe die Armschiene von Crons Arm hat. Irgendwann wird der Tronjer bewusstlos, was Morgana die Arbeit erleichtert. Caewlin erklärt ihr noch kurz, ehe er auf das Schlachtfeld zurückkehrt, was er angeordnet hat. Morgana will erst noch etwas dagegen einwenden, das Caewlin ohne seine Verwundungen versorgen zu lassen, zurück kehrt, doch die Worte bleiben ihr im Mund stecken, als sie in sein Gesicht sieht. Es hätte keinen Zweck den Sturmender davon abzuhalten, das zu tun, was er sich in den Kopf gesetzt hat. So nickt sie ihm nur zu und kümmert sich dann um die Wunde an Crons Arm. Die Wunde ist nicht sehr gross, dafür aber tief und sie blutet immer noch ziemlich stark. Vorsichtig reinigt sie die Wundränder und lässt sich dann ein Brandeisen bringen, ein recht kleines, um die Adern zu verschliessen, die einfach nicht aufhören wollen zu bluten. Kurz steigt wieder der Geruch nach verbranntem Fleisch in die Luft, doch Morgana riecht ihn schon gar nicht mehr. Dann legt sie noch einen Druckverband um den Ellbogen an. In Crons linker Wade steckt noch ein abgebrochener Pfeil, den sie erst jetzt entdeckt nach dem der Tronjer auch von der restlichen verdreckten Kleidung befreit ist.

Die Pfeilspitze ist schnell entfernt und die Wunde versorgt. Die Novizinnen kümmern sich um die restlichen kleineren Kratzer und Wunden und sie weist einen der Küchenjungen an, eine Schüssel Suppe zu besorgen, die eine junge Novizin ihm einflössen soll. Erleichtert atmet sie auf. Die schlimmsten Wunden sind versorgt und nun braucht er nur noch Ruhe und viel Schlaf.
Kaum hat sie sich unter Schmerzen erhoben, als eine junge Novizin hereinstürmt und wild durcheinander redet. Aus den wirren Worten, versteht Morgana nur "Tarascon" und "schwer verwundet". Morgana eilt vors Zelt und was sie sieht macht sie unendlich wütend.

Das Pferd von Olyvar ist mehr tot als lebendig und Olyvar liegt leblos über dem Rücken des Pferdes. Ihre eigenen Schmerzen vollkommend vergessend, rennt sie auf das Pferd zu. "Bei allen guten Göttern, wieso habt ihr so lange gebraucht ihn hierher zu bringen, war keiner da der ihm oder dem Knappen hätte helfen können?" Vorsichtig legt sie die Finger auf Olyvars Hals und spürt ganz schwach den Pulsschlag der Halsschlagader. Keiner rührt sich, alle starren auf den Lord Commander und das Pferd, das sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Morganas Stimme ist laut und wütend, als sie zu reden beginnt."Steht nicht da und haltet Maulaffen feil, holt ihn von dem Pferd, ehe es ihn unter sich begräbt, und bringt ihn in mein Zelt und erlöst das Pferd endlich von seinem Leid. LOS BEWEGT EUCH! " Endlich kommt Bewegung in die Menge und zwei kräftige kaum verletzte Stadtgardisten heben Olyvar vom Pferd und bringen ihn in das Zelt. Morgana folgt ihnen, nicht ohne noch einmal einen wütenden Blick in die Menge zu werfen.

Im Zelt legen die Gardisten Olyvar auf einen Strohballen. Rötlicher Schaum steht vor Olyvars Mund und als sie ihn vorsichtig öffnet und keine Wunde innerhalb des Mundes feststellen kann, ist sie sich sicher, das seine Lunge verletzt ist. Sie beginnt damit ihn von seiner Rüstung zu befreien und einer der Gardisten muss ihr dabei helfen, da sie vollkommen verbeult ist, als die Rüstung entfernt ist, stellt Morgana fest, das mehrere Rippen  gebrochen sind und sicherlich hat eine von ihnen die Lunge durchbohrt. Morgana steigen Tränen der Wut und Verzweiflung in die Augen, solche Verletzungen kann sie nicht heilen. Verdammt Göttin warum er, das kannst du nicht zu lassen. In ihrem Kopf arbeiten die Gedanken wie wild, sie geht alles durch, was sie je über solche Verletzungen gehört hat, doch nichts fällt ihr ein, was diese wirklich heilen könnte. Eine Novizin tritt zu ihr und berichtet das Lyn im Lager ist, allerdings sehr geschwächt und Morgana verwirft den Gedanken, Lyn zu holen, um Olyvar zu heilen, wenn er jetzt schon geschwächt ist, würde er dies nicht bewerkstelligen können. Dafür kannte sie ihren Gefährten nun zu gut, dies wäre eine Aufgabe, wenn er vollkommen ausgeruht wäre.

Während ihre Gedanken wie wild rasen, gibt sie Befehle und untersucht Olyvar weiter, entfernt vorsichtig die Kleidung, wäscht die kleineren Wunden aus und entdeckt immer neue Wunden. Olyvars Bauch ist leicht aufgequollen und steinhart, was auf weitere Verletzungen innerhalb des Körpers schliessen lässt. Im Schildarm steckt ein Pfeil, den sie entfernt und die Wunde verbindet, und während sie den Verband um den Arm wickelt kommt ihr der rettende Gedanke. Sie ruft einen der Burschen zu sich."Geht und holt mir Galrin den Schiffsbauer her, so schnell wie möglich sagt, ihm es geht um Leben und Tod. Er muss nach Talyra fliegen und Loba die Wölfin holen, ansonsten ..... Lauft schon los und holt ihn." Der Bursche verschwindet so schnell als wären Sitechs Gesandte selbst hinter ihm her. "Bitte Faeyris, hilf mir, das ich ihn wenigstens noch so lange am Leben erhalten kann....", murmelt sie leise, während sie sich weiter um die Wunden von Olyvar kümmert.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 15. Jan. 2004, 22:15 Uhr
Der Ehemalige und der Wolf brauchen lange um von dem Schlachtfeld zum Lazarett zu kommen. Länger, als Kaney es vermutet hätte.
Es scheint den Vampir doch schlimmer erwischt zu haben, als Kaney es vermutet hat.
Na los, komm schon, ein bisschen noch... Ja, gut, das schaffst du. Los, nicht aufgeben! spornt Kaney den Ehemaligen in Gedanken an, und tatsächlich, nach einer kleinen Ewigkeit schaffen sie es.
Los, da vorne ist das Zelt, ja, einen Schritt noch, noch einen Schritt... NEIN, nicht hinsetzen, ihr Götter, er ist doch so nah daran. Na los, Cleyron, los, oder willst du wirklich der erste Vampir werden, der verblutet? spottet Kaney, was Cleyron sofort kommentiert.
"Du hast's gut." sagt er, und Kaney weiss, was er meint.
Es stimmt, Kaney hatte kaum Verletzungen davongetragen. Zumindest keine allzuschweren Verletzungen. Kratzer, Wunden, die schon wieder verheilen.
Es stimmt, er hat es gut.

Dann bewegt sich einer der Soldaten gezielt auf Cleyron zu, fuchtelt vor dessen Augen zu, und befiehlt dann Kaney, dort zu bleiben, wo er ist.
Was? wundert sich Kaney.
Ihm waren ja schon Befehle gegeben worden, als er seinen menschlichen Körper hatte, aber... Kaney kommt sich zum Hund herunterdegradiert..
Aber solange der Soldat sich um Cleyron kümmert...

Urplützlich wird ihm unendlich müde, und so schleicht Kaney sich irgendwo in eine ruhige Ecke der Ruinen, hinter einem Zelt, eine Ecke, wo er sicherlich so schnell nicht mehr gestört wird. Davon, dass Olyvar schwer verletzt ins Lazarett gebracht wird, bekommt er nichts mehr mit, er ist müde, so müde...

Und während Kaney einschläft, verwandelt er sich zurück... Aus der Schnauze wird ein Mund, die Pfoten werden wieder zu Händen und Füßen, dass Fell verschwindet.
Nackt schläft Kaney, und es scheint, als kann ihn nichts wecken, weder die Kälte, noch der Lärm, und auch der Geruch nach verbranntem Fleisch, dem Geruch der Feuerbestattungen der Soldaten Talyras, wecken ihn nicht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 15. Jan. 2004, 22:39 Uhr
Die "Windkind" steht, wie eine angenagelte Wolke, über dem Lager der Heiler. Obwohl die meisten Besatzungsmitglieder todmüde sind, haben sie es nicht über's Herz gebracht, das fliegende Schiff in seinem erbärmlichen Zustand zu belassen.
So haben sie begonnen, die zerfetzten Segel zu wechseln, das Blut von den Planken zu waschen und die Takelage zu richten. Es dauert nicht lange, da leuchtet das Windschiff wieder wie am Tag seiner Fertigstellung.

Galrin Ragnarsson hat sich in seine Kajüte zurückgezogen und es seiner Mannschaft überlassen, die Wache für den Aufenthalt über dem Lager auszusuchen. Getroffen hat es den jungen Haldan, der teils am Bug des Schiffes steht, teils kapitänsgleich über das Deck stolziert und es sich auch nicht nehmen läßt, das schwere Ruderrad leicht zu drehen.
Plötzlich ertönt von unten ein Ruf. Als Haldan sich lautstark erkundigt, was los sei, teilt man ihm vom Boden aus mit, die Heilfrau Morgana verlange nach seinem Herrn, es gehe um Leben und Tod.
Wie von Furien gehetzt, rennt der Junge zu Galrins Kajüte und hämmert mit den Fäusten gegen das massive Holz der Tür. Der Schiffsbauer, soeben über seine Karten gebeugt etwas eingenickt, erwacht flugs und öffnet die Tür.

Nur eine Minute später setzt der Aufzugkorb mit Galrin und Gunnar darin auf dem Boden auf und eilends begibt der Kapitän sich zu der Heilerin, die ihn mit feuchten Augen und bebender Brust empfängt.

"Morgana, was ist gesch..."

"...ehen?", wollte der Nordmann noch fragen, da entdeckt er Lord Olyvar, der mit blutigem Schaum vor dem Mund auf einer Bahre liegt und nur noch schwach atmet.
Statt seinen Satz fortzusetzen, starrt der Kapitän den Kommandanten der Steinfaust nur an, wendet sich dann aber zu Morgana um: "Was soll ich tun?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 15. Jan. 2004, 23:00 Uhr
Galrin ist so schnell da, das Morgana erst ein wenig überrumpelt ist. Doch Erklärungen braucht sie nicht viele zu geben. Der Nordmann sieht selbst, wie es um den Lord Commander steht. Noch längst sind nicht alle Wunden versorgt und Morgana tut alles was in ihren Kräften steht, um Olyvar nicht an Sitech zu verlieren.

"Fliegt nach Talyra Galrin, so schnell wie der Wind euch trägt. Ihr müsst Loba die Wölfin holen, ihr findet sie im Faeyris Tempel. Sagt ihr ich schicke nach ihr und der Lord Commander der Steinfaust braucht dringend die Hilfe der Göttin, ansonsten stirbt er..... Ich bin mit meinen Kräften am Ende, sein Schicksal liegt in den Händen der Götter." Morgana würde Galrin gerne einige der Verwundeten mitgeben, die für einen Transport geeignet sind, denn langsam platzt nicht nur ihr Zelt aus allen Nähten und der Strom der Verwundeten reisst nicht ab. Doch es ist keine Zeit dafür, das Einladen der Verwundeten würde kostbare Augenblicke verstreichen lassen. Sie nickt Galrin noch einmal zu und widmet sich dann wieder den Wunden an Olyvars Körper, die genauso wie der Strom der Verwundeten kein Ende nehmen wollen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 15. Jan. 2004, 23:40 Uhr
Mattis, Olyvars Knappe:

Als endlich jemand kommt, ist er so erleichtert, daß er wirklich losheult wie ein Mädchen. Blöde Tränen! Dumme, verräterische Tränen! Während der Schlacht hat er nicht geweint. Und er glaubt sogar, ein oder zwei Narge getroffen zu haben mit seinem Schwert. Es war einfach gewesen. Er war mit den Männern geritten und hatte nach beiden Seiten Hiebe ausgeteilt, ganz wie Vareyar es ihn und die anderen zu Hause gelehrt hatte. Dann war das Feuer explodiert und die Welt war in Schmerz versunken - und nun hat er es tatsächlich geschafft, seinen Herrn und den armen Bayvard herzubringen und jetzt heult er wie ein Kind? Wütend auf sich selbst wischt er die Tränen ab, während die Heilfrau sich um den Lord Commander kümmert. Er ist so froh, daß er die beiden Armbrustschützen, die sich ihm nähern, erst bemerkt, als sie schon fast vor ihm stehen. "Geh zur Seite, Junge."
Noch immer hält er die zerrissenen Zügel Bayvards in der Hand. Er sieht den Armbruster an, dann das Pferd und wieder den Mann und begreift. "Nein. Der Lord Commander hat mir befohlen, mich um ihn zu kümmern!"
Unter dem Hengst rötet sich der Boden. Noch immer verliert er viel Blut.
"Sei vernünftig, Mattis." Er kennt den Mann nicht, aber er ist Olyvars Knappe, sie wissen alle, wie er heißt. "Sieh ihn dir an, er überlebt den Tag nicht. Wir bringen es schnell und sauber zu Ende, und Olyvar wird uns dankbar dafür..."
"NEIN!" Der Mann spricht sanft und wahrscheinlich hat er recht, aber Mattis hört die letzten Worte seines Herrn noch immer. Kümmere dich um ihn... du musst dich um ihn kümmern....
Er weiß nicht wie oder warum, aber plötzlich hat er sein Kurzschwert in der Hand. "Niemand rührt das Pferd des Lord Commanders an, es sei denn, seine Wunden sollen verbunden werden! Er hat verboten, es zu töten. "
Die beiden Männer sehen ihn mit einer Mischung aus Unbehagen und Ärger an, aber dann zucken sie mit den Schultern. "Dann solltest du dich lieber schnell um ihn kümmern. Ich sage dir, Junge, der Gaul übersteht nicht einmal mehr den Tag. Er hat zuviel Blut verloren und diese Wunden... bei den Göttern, du hättest ihn uns erschießen lassen sollen."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 16. Jan. 2004, 00:16 Uhr
"In Ordnung.", ist alles, was Galrin zwischen den Lippen hervorpreßt. Dann dreht er sich um, schlägt die Zeltwand beiseite und verläßt das Lager.
Eiligen Schrittes begibt der Nordmann sich zu dem hölzernen Aufzugkorb und läßt sich zur "Windkind" hinauf ziehen. Kaum oben angekommen, schallen schon seine Befehle über das Deck. Die Segel des Windschiffes fallen und mit der Kraft eines angreifenden Stiers nimmt es Fahrt auf. Der roten Morgensonne entgegensegelnd, ist die "Windkind" schon bald am rötlichen Himmel verschwunden.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 16. Jan. 2004, 11:41 Uhr
Zwei junge Burschen in der Nähe des Lagers, auf dem Olyvar liegt, tuscheln miteinander und Morgana hört nur einige wenige Worte, die ihr aber zu denken geben. So ruft sie einen der Burschen zu sich, und fragt was es zu tuscheln gibt. Der Bursche berichtet, was sich draussen abgespielt hat, und dass Mattis es nicht erlaubt hat, das Pferd des Lord Commanders zu töten. Ein kurzes Lächeln huscht über Morganas Gesicht, nachdem der junge Bursche  geendet hat. "Wenn der Lord Commander so an seinem Pferd hängt, dann sollten wir dafür Sorge tragen, das er es auch sieht, wenn er wieder genesen ist." Der Bursche starrt sie mit grossen Augen an, für ihn schien es klar zu sein, dass weder das Pferd noch der Lord Commander, den Tag überleben würden. "Starr mich nicht so an, wenn man nicht dran glaubt, das Wunder geschehen, dann geschehen sie auch nicht. Geh und such eine der Naukis Novizinnen. Sie sind hier irgendwo im Lager. Sie kennen sich gut mit Tieren aus, erzähl ihr was geschehen ist und bring sie zu Mattis und dem Pferd und beeil dich."

Sie wendet den Blick von dem Burschen ab und richtet ihren Blick wieder auf das geschundene Gesicht des Lord Commanders. Leise beginnt sie zu sprechen und ihre Worte hören sich an, als folgten sie einer bestimmten Melodie. "So leicht lass ich euch nicht sterben und auch euer Pferd nicht, ihr habt nun so lange durchgehalten, jetzt werdet ihr den Rest auch noch schaffen. Ausserdem könnte ich Kizumu nicht mehr unter die Augen treten, wenn ich euch in Sitechs Reich gehen lassen würde, also ich werde mich anstrengen und ihr tut dies gefälligst auch. Kämpft dagegen an, egal wogegen ihr in euren Träumen kämpft, aber kämpft dagegen. Die Göttin steht an eurer Seite und solange ich noch auf den Beinen bin, werde ich euch nicht gehen lassen."

Sie sieht sich für einen Moment im Zelt um, schnappt sich dann einen Küchenjungen und trägt ihm auf er soll ihr etwas von der Suppe besorgen, aber nur die klare Brühe ohne jeglichen Stücke, Der Junge nickt verschüchtert und macht sich auf das gewünschte zu holen. Kurz wandert ihr Blick zu Cron, Cedric und Shyada, und den vielen anderen Verwundeten, die hier im Zelt liegen, aber keine der Auren ist so geschwächt, wie die des Lord Comanders, und so bleibt sie bei ihm sitzen. Nach einer Weile kehrt der Junge mit einer dampfenden Schale Brühe zurück und Morgana sucht nach ihrer seltsamen Tasse mit dem Schnabel. Dann füllt sie ein wenig von der Brühe hinein, mischt es mit etwas kaltem sauberem Wasser und beginnt damit, es dem Lord Commander einzuflössen.

Es scheint eine Ewigkeit zu dauern ehe die Tasse leer ist, doch irgendwie gelingt es ihr, sie Olyvar einzuflössen. Zwar ändert sich seine Aura nicht dadurch, aber sie wird auch nicht schlechter und das ist für Morgana schon ein gutes Zeichen. Dann lässt sie sich von einer der Novizinnen Wein bringe, dunkelroter kräftigen Wein, den sie dem Commander zu trinken gibt, sie hofft, das sich der Blutverlust dadurch nicht so stark auswirkt. Sie ordnet auch an, das alle anderen, die viel Blut verloren haben, den Wein trinken sollen. Dann ist erst einmal alles für Olyvar von Tarascon getan und ein neuer Schub Verwundeter kommt, um die sie sich kümmern muss. Sie wirft Olyvar noch einen kurzen Blick zu und schnappt sich einen der leichter Verletzten Blaumäntel, der bei Olyvar Wache halten und sie sofort rufen soll, wenn etwas geschieht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 16. Jan. 2004, 17:12 Uhr
Cleyron ist tasächlich merh weggetreten, als wach, als ihn der Soldat anspricht, doch er folgt ihm bereitwillig ins Zelt. Auf dem Weg dorthin wirft er ein paar desorientierte Blicke über die Schulter zurück zu Kaney.
Mittlerweile macht sich der starke kontinuierliche Blutverlust deutlich bemerkbar. Er weiß kaum noch, warum er sich den Bauch hält und weshalb ihm das Blut nur so durch die Finger quillt.
Er sieht auch kurz den Soldaten neben sich an, der ihn am Arm hinter sich herzieht. Was will der von mir?
Das Zelt erreichen sie nach Stunden. Zumindest kommt es Cleyron so vor, obwohl ihm der kleine Rest Verstand in im protestierend zu Wort meldet. Es waren doch lediglich ein paar Schritte...
In dem Zelt befinden sich wenige Novizinnen eine Frau, die offensichtlich das Kommando hat und ein seltsamer Mann.
Der Ehemalige strauchelt, als der Soldat ihn loslässt. Verbissen klammert er sich an die beiden Schwerter, als würden sie ihm ein wenig Halt geben.
Dennoch kann er sich nur noch ein paar Sekunden auf den Füßen halten. Ihm wird schwarz vor Augen. Als er nichts mehr um sich herum mitbekommt, klappt er einfach zusammen. Die beiden Schwerter hält er noch immer in der Hand.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 16. Jan. 2004, 18:09 Uhr
Immer noch werden bereits versorgte Soldaten herausgebracht und dafür neue ins Zelt hinein. Auch von Schilama werden immer weiter Soldaten zu ihr verlegt und irgendwann verliert sie die Übersicht.
Erschöpft lässt sie sich einen Moment auf einem Strohballen am Rand des Zeltes nieder und schließt kurz die Augen. Unbewusst wandert ihre Hand wieder zu ihrem Hals und ein immer noch stetiges Pochen sagt ihr, das sich noch nichts geändert hat. Ein paar Minuten vergehen, wie sie da so sitzt. Doch plötzlich meint sie frische Kräuter zu riechen und es dauert einen Wimpernschlag bis sie registriert, das es keine Einbildung ist. Verwundert lässt sie ihren Blick durchs Zelt schweifen, bis sie die Ursache dafür entdeckt hat. Der Dunkelelb verteilt in allen Feuern und Kohlebecken Kräuter und auch etwas aus einer Phiole. Überrascht zieht sie eine Braue hoch, das hätte sie jetzt nicht gedacht, das er Elb sich so angagiert. Aber sie ist froh, die Kräuter verbreiten einen angenehmen Duft und schenken sogar etwas Kraft, auch wenn es vielleicht nur kurz ist.

Gerade will sie sich den nächsten Verwundeten zuwendet, als ihr auffällt, wie zwei Männer einen Patienten hinaustragen, der eigentlich eine schwere Bauchwunde hat. Zuerst meint sie, er wurde in  Sitechs Reich geholt, doch etwas macht sie stutzig. So gebietet sie mit einem Handzeichen den beiden Männern halt und schaut sich den Mann auf der Trage an, dem es sichtlich wieder besser geht. Kurz hebt sie den Verband am Bauch an und sieht, das die Wunde angefangen hat, sich zu schließen.
Wie kann das sein? Soetwas gibt es doch nicht. Oder ist hier irgendwo ein Heiler den ich noch nicht bemerkt habe?

Einer der Männer zuckt nur kurz mit den Schultern und dann setzen sie ihren Weg vor das Zelt fort.
Erstaunt folgt ihr Blick den Beiden, bis sie eine Novizin leicht am Arm zupft, und sie fragt, ob alles in Ordnung sei. Sie nickt nur leicht und wendet sich dem wartenden Soldaten zu. Jetzt kann sie sich keinen Reim darauf machen, aber wenn alles vorbei ist, wenn sie Zeit hat, dann wird sie nachforschen, woher die plötzliche Genesung kommt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 16. Jan. 2004, 19:23 Uhr
Schilama hatte sich innerhalb der letzten Stunde, doch noch irgendwie an den Blutgeruch gewöhnt und was sonst noch so im Lager zu riechen ist. Nur das elende Gefühl, will nicht verschwinden, aber wenigstens hat es ein wenig nachgelassen. Das Lyn in das Zelt kommt, merkt sie erst, als er schon hinter ihr steht und sie mit dem Artefakt anspricht. "Das hört sich doch ganz gut an", sagt sie lächelnd und überlegt, wem sie diese Hilfe anbieten könnte, während sie sie einem bewusstlosen Mann mit einem Ruck die Schulter einrenkt.
Derweil bringt ein Soldat einen eher hageren Mann ins Zelt und lässt ihn einfach dort stehen, entweder hatte der Vampir den Mann so aus dem Konzept gebracht oder der Soldat war schon selbst nicht mehr bei Sinnen, oder übermüdet, ansonsten hätte er ihn bestimmt auf eine Pritsche gelegt. Die Elbin will schon hinübereilen, als der Verletze seinen Hände um die Griffe seiner Schwerter legt und sie stockt, will sie doch nicht in seine Klingen rennen. Was sie dort vor sich hat kann sie nur wie eine dunkle Ahnung spüren, aber dann bricht der blutverschmierte und verdreckte Vampir auch schon zusammen und weitere Gedanken wer oder was das ist, sind weggefegt.
Es gibt kaum jemanden der nicht so aussieht, nachdem er von dem Schlachtfeld gekommen ist, denkt sie ein wenig säuerlich, denn das macht die Versorgung der Verwundeten nicht viel leichter, zumal der Wasservorrat, den sie im Laufe des Tages angelegt hatten, langsam zur Neige geht.
"Hilf mir ihn darauf zulegen Naya", sagt sie zur der Novizin und zusammen hiefen sie denn Mann auf eine Pritsche und sie muss einen Moment nach Luft ringen, ehe sie sich den Patienten anschaut. Er hat viel Blut verloren und die Wunde blutet immernoch, ich muss..., ein Ruf einer Novizin, die mit einem schreienden Soldaten ringt, lässt jeglichen Gedanken abrrechen. Sie wendet sich noch schnell an Lyn: "Lyn, versuch es bei ihm, er hat viel Blut verloren und wenn...", wieder hört sie die Novizin deren Ruf schon einen Verzweifelten Schrei gleicht und sie hat keine Zeit Lyn irgendetwas auführlicher zu erklären und eillt zu der Novizin...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 16. Jan. 2004, 22:58 Uhr
Ukko merkt erst etwas von Crons schwerer Verletztung, als der Tronjer aus dem Sattel und dem anderen Nordländerhühnen in die Arme fällt.

Ukko hätte sofort einen frechen Spruch auf den Lippen gehabt, aber mit Cron schien es ernster zu sein, so schweigt der Gnom lieber , vielleicht aus Angst vor Caewlin  oder einfach nur weil er Cron schliesslich einiges verdankt. Man hatte ihn weder als Nargspitzel kastriert, noch hatten die Narge ihre Zähne in sein süsses und zartes Gnomenfleisch schlagen können.

"Heee lasst mich hier bloss nicht alleine, Croni und ich haben die ganze Schlacht Seite an Seite gefochten, nun steh ich auch an seiner Lagerstatt  bis zum Ende ......"fügt er mit einem ängstlichen Seitenblick auf Cawlin hastig hinzu: " ...das hoffentlich nicht  eintreten wird.
Wenns ihm besser geht, liegt ihm vielleicht daran das Gesicht einer bekannten Person zu sehen."

Caewlin murmelt etwas von Schocktherapie, lässt den Gnom aber gewähren, der umständlich versucht von Crons viel zu grossem Schlachtross zu klettern.
Ach und ich werde nicht runtergehoben? Pfffff

Er folgt Caewlin und Cron leicht eingeschnappt in einiger Entfernung, schaut dabei nach links und rechts und sieht mit Unbehagen die vielen Verletzten, die zum Teil still lagen, als seien sie tot und solche die ob ihren Verletzungen schrien, als würden sie bald tot sein.

Nicht jeder kann so sein wie ich, wie Ritter Ukko immun gegen Feuer Stahl und Tod denkt Ukko.

Er selber hat nicht mal eine winzige Schramme abbekommen, selbst  der Zusammenprall mit einem Nargschienbein war für ihn glimpflicher ausgegangen als für den Narg selbst, dem Cron mit zwei schnellen Streichen die Schädeldecke spaltetet und ihn so zu seinen Ahnen in Sitechs Reich schickte.

Während Cron stöhnt, als die Heilerin seinen Körper und Gliedmasse auf Verletzungen abtastet, hat es sich Ukko nicht allzu weit auf einer Kiste bequem gemacht und stopft gedankenverloren sein Pfeifchen.
Während er die siegreiche Schlacht und seine Heldentaten in Gedanken Revue passieren lässt , Cron auf einmal den Dolch in der Hand hat und nach Nargenfüssen hackt während Ukko nun so gross wie Cron  wie ein fleischgewordener Alptraum das Breitschwert schwingt, zieht er an seiner Pfeife.
Diese Version schien ihm für Shamils Ohren bestens geeignet, das musste sie ihm einfach glauben , schliesslich hatte er noch den Dolch im Gürtel stecken, als eindeutigen Beweiss. Und für ein naives aber süsses Gnomenmädel ist ein Dolch ein Schwert und ein Schwert ein Dolch und punktum.

Ob sie Lieder auf mich singen? ....Ganz bestimmt den

"Ritter Ukko und sein Knappe Cron
man kennt die beiden schon
hackten sich so ziemlich fit
durch die Nargs in Liam Cailit
der grösste aller Gnomenkrieger
war und blieb dabei stets Sieger
selbst als Cron der treue Knapp
zu Boden fiel, liess er nicht ab
er griff sich den treuen Weggefährt
und zieht ihn zurück aufs Pferd.
In einer Hand er Crons Körper hält
die andre weiter Narge fällt
Bis keiner der verreckten Brut
noch einen zarten Rülpser tut
dann bringt er den verletzten Cron
zur Heilerin, die macht das schon
und alle Blaumäntel rufen ehrfurchtsvoll im Chor


" Ukko voooor"
Der Gnom hält sich schnell eine Hand vor den Mund. Bei den Verletzten und Halbtoten  war es ja verboten zu  singen. Das kannte er noch von Grossvater Bukko, überhaupt musste sein Grossvater ständig verletzt oder halbtot gewesen sein, denn Ukko durfte nie singen, wenn Grossvater Bukko in der Nähe war.

" Dabei ist meine Stimme wie Samt und Seide " murmelt Ukko und spuckt auf den Boden

Jedenfalls eine solche oder ähnliche Ode würde man schon auf ihn komponieren, alles andere wäre auch eine Verbrechen an der Wahrheit

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 16. Jan. 2004, 23:20 Uhr
Verwirrt wacht Kaney auf.
Wo bin ich? Was ist geschehen? Wieso ist es so kalt? fragt er sich im ersten Moment, blickt sich verwirrt um, und langsam kommen die Erinnerungen zurück.
Die Schlacht... die vielen Toten... Cleyron, verletzt... und dann...
"Ich... ich habe gewandelt.." stellt er mit seltsam gefasster Stimme fest.
Immer mehr Erinnerungen kommen in Kaneys müden Geist, er erinnert sich daran, wie er als Wolf gekämpft hat, wie er gesungen hat, nachdem sie gewonnen hatten....
Sie hatten gewonnen. Hatten die Narge besiegt.
Zwar hatte es sie viele Leben gekostet, aber... sie hatten gesiegt.
Danach hatte er dafür gesorgt, dass Cleyron ins Heilerzelt kommt, und dann hatte er sich schlafen gele.....
Plötzlich bemerkt Kaney einige Dinge.
Erstens, als er zum Wolf wurde, hatte er sämtliche Kleidungsstücke zurückgelassen.
Zweitens, er ist jetzt kein Wolf mehr.
Und drittens weiss er jetzt, wieso es ihm so kalt ist.

Götter, wie kann ich mich nur völlig nackt in den Schnee legen? Die Schlacht überlebe ich, um dann an Erfrierungen zu sterben? flucht Kaney, während er sich umsieht.
Immerhin hatte er sich eine nicht einsehbare Stelle zum Schlafen ausgesucht, niemand schien diese Stelle zu beachten, alle waren sie mit dem Versorgen der Verwundeten, oder dem Wegbringen der Leichen beschäftigt.

So kannst du nicht rausgehen! spricht der Werblütige zu sich selber.
Er will nicht wissen, was die anderen Soldaten mit ihm machen würden, wenn er splitterfasernackt durch den Schnee hüpft.
Er braucht Kleidung, und das schnell.
Aber woher?

Auf die Schnelle kann Kaney nichts erkennen, woher er Kleidung bekommen könnte... gut, da waren die Toten Soldaten, die brauchen keine Hosen mehr, aber... Nein, dass würde er keinesfalls tun, die Toten berauben, die Toten, die einst an seiner Seite gekämpft haben...
Dann wären da die Verletzten, aber bei denen sträubte es sich noch mehr in Kaney, einfach so eine Hose zu besorgen... Nein, das ging auch nicht...

Und wenn er zurück zu der Stelle läuft, an der er und Cleyron gekämpft hatten? Dort müssten seine Sachen ja noch liegen...
Aber dann müsste er ohne jede Kleidung über das Schlachtfeld rennen, auf denen noch all die toten Narge liegen... all die toten, bekleideten Narge....

Kaney schüttelt sich, aber das ist eine Idee... wenn er nicht den eigenen Leuten die Kleidung wegnehmen will, dann halt von den Feinden...
Kaneys Rückenhaare sträuben sich zwar immer noch bei diesem Gedanken, aber die BEdenken sind nicht so stark wie vorher.


So läuft Kaney einige Zeit später mit einer zu großen Hose und einem erstaunlicherweise wenig blutverschmiertem Hemd herum, immer noch barfuß, aber nicht mehr nackt.
So hilft er auf dem Schlachtfeld, die Leichen zu bergen, die Waffen der Soldaten Talyras einzusammeln, und einmal findet er auch einen Überlebenden Soldaten Talyras unter einem Pferd begraben.
Ob der Soldat überleben wird... Kaney weiss es nicht.
Er macht mit der schmutzigen Aufgabe weiter, und zerrt Leichen hervor - manchmal auch nur Teile von menschlichen Leichen - und bringt sie zu einem der Wägen, die zum Transport der Leichen bereit stehen, und einmal kann er auch der Versuchung nicht wiederstehen, und nimmt einer Nargleiche eine Kette ab, die zu fein für die Arbeit eines Narg aussieht, und auch dass sie aus Gold zu bestehen scheint, macht Kaney klar, dass sie dem Narg nicht immer gehört hat.
"Du brauchst die nicht mehr!" meint Kaney trocken zu dem toten Narg, dann macht er weiter, und lädt sich die Leiche eines ihm unbekannten Elben auf die Schultern.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 17. Jan. 2004, 04:02 Uhr
Wie überall in dem Feldlazarett herrscht auch in dem Zelt, in dem Lyn Schilama getroffen hat, hektische Betriebsamkeit. So bemerkt die Elbin ihn auch erst als er sie anspricht. Doch die Zahl der Verwundeten ist groß und so ist es keine leichte Entscheidung, wer in den Genuss von Lyns Heilmagie kommen soll.

Ein Neuzugang entscheidet schließlich die Auswahl für sich. Geführt von einem Soldaten erreicht der Mann noch auf eigenen Beinen das Zelt, bricht dann aber zusammen. Schilama und eine Novizin betten ihn auf einer Pritsche. "Lyn, versuch' es bei ihm, er hat viel Blut verloren und wenn...", fordert ihn die Elbin auf ehe sie wieder zum nächsten Notfall gerufen wird.
Die klaffende Bauchwunde werde ich nicht heilen können, aber die beschädigten Blutgefäße regenerieren zu lassen, sollte mir schon gelingen überlegt der Vathyrn. Behutsam legt er seine Hände in die Nähe der Wunde. Der Verletzte fühlt sich kalt an und es scheint so als würde er nicht atmen. Er ist wohl an der Schwelle des Todes. Ich werde mich beeilen müssen denkt Lyn bei sich und beginnt seine Magie zu wirken. Zuerst um das genaue Ausmaß der Wunde zu erkennen. Doch anstatt etwas sinnvolles zu erkennen umfängt ihn der Geschmack des Todes mit übelkeitserregender Deutlichkeit. Es kommt ihn so vor, als hätte er einen tiefen Atemzug aus einer Wolke giftiger, ätzender Gase genommen.

Keuchend lässt Lyn von dem Mann ab. Seiner magischen Wahrnehmung nach war dieser Körper schon lange Zeit tot. Nein! Das kann nicht sein! Ich muss mich täuschen! Die Erschöpfung muss meinen Sinnen einen Streich spielen! Der Mann ist doch auf eigenen Beinen hier herein marschiert. Tote können nicht herumlaufen kreisen die Gedanken in seinem Kopf. Oder doch? Meister Levi hat bei unserer ersten Begegnung mit den Nargen doch auch den ersten, den er getötet hatte, auferstehen lassen. Ist dieser hier auch eine jener untoten Kreaturen des Nekromanten? grübelt der Vathyrn. Doch was auch immer jener Mann vor ihm war, er würde ihm nicht helfen können. Denn eines war er ganz sicher nicht, lebendig. Und genau das ist die Vorraussetzung für die magische Heilfähigkeit die seiner Rasse zu eigen ist. Nicht einmal die Besten seines Volkes sind in der Lage Tote wieder zu beleben oder abgestorbene Gliedmaßen zu erneuern.

Noch immer ein wenig mitgenommen von dem eben erfahrenen, begibt sich Lyn auf die Suche nach Schilama. Sie ist dabei einen weiteren Verletzen zu versorgen als der Vathyrn sie anspricht. "Es tut mir leid, aber ich kann nichts für ihn tun. Er ist schon tot." Und das schon lange Zeit bevor er hier her kam

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 17. Jan. 2004, 09:34 Uhr
Schilama muss den Soldaten anschrein damit er sich beruhigt und erst dann, scheint der Mann irgendwie zu begreifen, dass alles in Ordnung ist, zumindest wenn er sich nicht noch weiter verausgabt. Vielleicht sollte ich die Novizin anordnen ihm etwas Baldrian zu geben, nicht das er nochmal ausrastet. Dann tritt Lyn schon hinter sie und als er sagt das der Mann schon tot sei dreht sie dem Kopf zu ihm und gibt ein lautes, "was?", von sich. Die Elbin kann sich nicht vorstellen das er innerhalb so kurzer Zeit gestorben ist und so schaut Lyn noch einmal mit einem merkwürdigen Blick an und geht zu dem Vampir hinüber. Sie bemerkt wieder diese dunkle Ahnung und als sie seine Haut berrührt, weiß sie auch was Lyn mit Tot meint, sie ist kalt, aber der Mann atmet noch und sie schluckt .. u.. untot? Schilama ist ja schon den verschiedensten Lebewesen begegnet, aber wenigstens waren diese alle lebendig. Es ist egal wer oder was er ist, tadelt sie sich, er ist dein Patient also mach dich an die Arbeit!.

Lyn schickt sie zu dem Wundscher, er würde ihm bestimmt auch einen Verwundeten nennen können der eine Heilung von ihm gebrauchen könnte. Ich muss mich jetzt erst um diesen hier kümmern, sonst verblutet er noch

Die Elbin beordert eine Novizin ein Eisen zu erhitzen und es ihr zu bringen. Sie musste hier schon öffter Patienten mit diesem "Werkzeug", helfen als ihr lieb ist, anderen weh zu tun um ihnen zu helfen... das ist und bleibt für mich ein Gräul. Derweil presst sie ein Tuch auf die lange Wunde, die über ein gutes Stück des des Bauches einnimmt, wenigstens war sie nicht so tief, dass ein Organ verletzt wurde. "Ihr schafft das schon", spricht sie zu dem Bewustlosen, "schlaft nur schön weiter und sammelt Kraft." Dann kommt die Novizin mit dem glühendem Eisen wieder, sie nickt dieser zu, dass sie sich entfernen kann und sie selbst brennt die Wunde aus. Als das geschafft ist, hat sie wieder ein paar mehr Schweißtropfen an ihrer Stirn kleben. Sie beordert wieder eine Novizin zu sich die ihr hilft den Verband anzulegen, so müsste es gehen. Jetzt muss er nur noch durchalten und schön liegen bleiben.

Die Anweisung von Morgana alle Patienten mit größerem Blutverlust Wein einzuflösen, hatte auch schon ihr Zelt erreicht und deshalb nimmt sie einen Becher voll Wein um es dem Mann einzuflößen. Bei den Zähnen erschrickt sie allerdings zuerst, a.. auch noch ein Vampir, denkt sie ein wenig ängstlich, flöst ihm den Wein aber trotzdem ein. Schilama hat zwar eine hohe Toleranzgrenze, aber wohl nur bei den Lebenden, wieso ist er eigendlich noch nicht zu Staub zerfallen?, fragt sie sich, den Sonnenlicht hat er ja noch abbekommen als die Schlacht vorrüber war und er hierher kam. Sie verzichtet besser darauf dem Mann ein kaltes Tuch auf die Stirn zu legen, er ist ihr schon kalt genug...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 17. Jan. 2004, 11:00 Uhr
Mit metallischem Klang fällt der Anker der "Windkind" ein gutes Stück hinter den Zelten der Heiler zu Boden. Das Scheppern läßt einige der Heiler und Novizinnen aufblicken, doch dann kümmern sie sich wieder um ihre Patienten.

Langsam schwebt der Aufzugkorb des Windschiffes am Seil herunter und bringt Galrin und Loba, die Wölfin, zurück auf den Boden. Inzwischen ist es Mittag geworden und obwohl die Sonne hinter Wolken verborgen ist und immer noch Schnee fällt, sind die Türme von Liam Cailidh deutlich zu sehen.

Der Kapitän bringt seinen Passagier zu Morganas Zelt und ermöglicht Loba den Eintritt, indem er die Leinenplane einfach nach hinten umschlägt. Kaum ist die Priesterin im Zelt verschwunden, schließt der Nordmann den Eingang wieder, um nicht zuviel Wärme entweichen zu lassen. Zuvor wirft er Morgana noch einen Blick zu und er nickt. "Viel Glück. Seht zu, daß Ihr ihn nicht in Sithechs Reich gehen laßt. Falls Ihr mich braucht, wißt Ihr, wo Ihr mich findet."


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 17. Jan. 2004, 11:49 Uhr
Als sich der Zelteingang öffnet und Loba das Zelt betritt, spürt Morgana ihe Anwesenheit sofort, aber nicht nur sie, alle Novizinnen verharren einen Moment in der Arbeit und verneigen sich vor Loba. Auch Morgana verneigt sich, und als sie wieder nach oben blickt, spürt sie Lobas Hand an ihrem Arm und ein erleichtertes Lächeln spielt um ihren Mund. "Ich bringe euch zu ihm. Ich wusste mir keinen Rat mehr und meine Kräfte reichen nicht mehr, um die Göttin zu rufen. Er darf nicht sterben."

Morgana erreicht mit Loba die Pritsche auf der Olyvar ganz in der Nähe von Cron, Cedric und Shyada liegt. Als sie an der Pritsche steht und Loba noch kurz etwas erklären möchte, steigt ihr ein übelkeiterregender Geruch in die Nase. Es ist aber kein Blut, Urin oder Erbrochenes, an den Geruch hat sie sich gewöhnt. Morgana sieht sich im Zelt um, und entdeckt doch tatsächlich in der Nähe von Cron, einen Gnom auf einer Kiste sitzen, der in aller Seelenruhe seine Pfeife raucht und tief in Gedanken vor sich hingrinst. Dann öffnet er den Mund und ein lautes "Ukko vor" ertönt durchs Zelt. Das reicht Morgana, um auch noch den letzten Geduldsfaden durchreissen zu lassen. Ihre Nerven waren eh schon nicht die Besten. Zu wenig Schlaf, die Anspannung, seitdem die Verwundeten eintrafen, ihre eigene Verletzung und jetzt sitzt da in aller Ruhe ein Gnom und verpestet die sowieso schon schlechte Luft in dem Zelt mit seiner Pfeife.

"Entschuldigt mich, " ist das Einzige, was sie gepresst an Loba gerichtet herausbekommt. Nicht auf ihre Schmerzen im Bauchraum achtend, marschiert sie auf den Gnom zu, dessen Name, wie sie vermutet, Ukko ist. Mit zornroten Wangen und funkelnden Augen bleibt sie vor dem Gnom stehen, der gerade wieder eine der Rauchfahnen aus seinem Mund wehen lässt, und Morgana kann sich ein Husten gerade noch so verkneifen. Sie stemmt die Hände in die Hüften und spricht den Gnom in harschem Ton an. "Könnt ihr mir mal sagen, was das hier soll? Dies ist ein Krankenzelt und kein Gasthaus, ihr verpestet die Luft hier mit eurem widerlichen Kraut, raus mit euch und zwar SCHNELL ! Es sei denn ihr seid verletzt, aber davon kann ich nichts sehen, geht und macht euch nützlich und starrt nicht hier Löcher in die Luft, wirds Bald!"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 17. Jan. 2004, 14:59 Uhr
Cleyron weiß, dass er unmächtig ist. Als Vampir verfügt er nicht über die Gabe zu träumen und kennt "Schlafen" nur als einen Zustand, in dem die Zeit schneller vergeht und Erschöpfung gelindert wird. Genauso ist es jetzt, nur dass er nicht aufwachen kann, so sehr er sich auch bemüht.
In seinem Kopf geistern allerlei Gedanken herum. Die meisten davon sind äusserst wirr und auf den hohen Blutverlust zurückzuführen, aber andere sind äusserst real und erschreckend. Wie soll er an Blut herankommen, wenn er unmächtig ist? Sollte sein Durst einen gewissen Punkt überschreiten, würde er ihn kontrolieren, das weiß er. Sollte er in diesem Zustand aufwachen ist es um die Heiler, die sich in dem Zelt befinden geschehen, und um ihn auch. Menschenblut oder auch elbisches, welches dem ersten recht ähnlich ist, würden ihn für immer zu dem machen, was er am meisten auf der Welt verabscheut.
Auch um Kaney macht er sich Sorgen. Was mag mit dem Wolf wohl passiert sein, nachdem sie sich getrennt haben? Vielleicht halten Soldaten, die ihn nicht kämpfen gesehen hatten, für einen Feind und greifen ihn an.
Aus seinen Gedanken wird er gerissen, als er eine kalte süße, dickflüssige Substanz seine Kehle hinunterrinnen spürt. Doch es ist nur Wein, wie ihm dann schmerzlich bewusst wird.
Was soll er  nur tun? Hoffentlich wacht er noch rechtzeitig auf.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 17. Jan. 2004, 16:44 Uhr
Ukko sass neben Cron, schmauchte und wartete, dass es seinem neuen Freund bald besser gehen würde, schliesslich hatte ihm Cron ein Fass Bier versprochen. Und Versprechen musste man einhalten, besonders solche, die man ihm gegenüber geäussert hatte und auch wenn man halbtot war.

Jetzt sitze ich hier schon seit 3 Pfeifenstopfungen rum und Cron ist immer noch nicht wieder auf den Beinen, man sollte die Kompetenz der Heiler das nächste mal besser prüfen, mir scheint die diesmalige Auswahl etwas langsam in ihrer Heilkunst

Zuvor hatte Ukko eine kurze Schrecksekunde gehabt, denn nicht weit von Cron, lag der Lord Commander mehr tot als lebendig auf einer der Pritschen, während sich die Heiler um ihn scharrten.
Doch nachdem er merkt, dass der Lord Commander nicht bei Sinnen ist, tangiert ihn das alles nur noch peripher, denn dies konnte  nur die Rache für seine, durch Olyvar erlittene Schmähungen sein.

Das Schicksal ist eben auf meiner Seite du Steinfäustling...Soll er doch Sithech in die Arme hüpfen, vielleicht stecken sie ihn in der Unterwelt  in einen Pranger, soll er nur sehen, wie sich das anfühlt

Plötzlich türtm sich vor Ukko ein schwarzer Schatten auf.
Und als der Gnom wie ein Unschuldslamm nach oben schaut, blickt er geradewegs in zwei Augen, die selbst einen Nargenhäuptling zu Stein verwandelt hätten.
Morgana die Heilerin.

>"Könnt ihr mir mal sagen, was das hier soll? Dies ist ein Krankenzelt und kein Gasthaus, ihr verpestet die Luft hier mit eurem widerlichen Kraut, raus mit euch und zwar SCHNELL ! Es sei denn ihr seid verletzt, aber davon kann ich nichts sehen, geht und macht euch nützlich und starrt nicht hier Löcher in die Luft, wirds Bald!"<

Ukko wollte ihr gerade erklären, dass Stinkekraut einen geradezu verblüffenden Heileffekt hat und Grossvater Bukko auf nichts anderes schwor, als auf jede Menge, dieses vorzüglichen und ganz und gar nicht grausigen Geruchs, als Morgana ihn einfach aus dem Zelt zieht.
Für eine Frau ist sie tatsächlich stärker als Ukko angenommen hatte, aber im Prinzip ist jeder stärker als Ukko ausser vielleicht mit dem Mundwerk.

Doch bevor Ukko das Zelt unfreiwillig verlassen muss, gibt er noch eine letzte Kostprobe seiner Penetranz..

" Croni hat mir ein Fass Bier versprochen, wo ist es, es gehört mir...."

Morgana wirft Ukko einen Blick zu, den jeder andere, bis auf Ukko natürlich , als eindeutige Wahrnung zu verstehen wüsste, dann geht sie zurück ins Zelt und schliesst mit einem Ruck die Plane hinter sich.

" Na dann geh ich eben selber bevor du mich rausschmeisst" grummel Ukko und stapft miesgelaunt durch die anderen Lazarettzelte.

" Wasser ...bitte Wasser" eine schwache Stimme lässt den Gnom innehalten und nach links blicken.

Auf einer der Bahren liegt ein Mann, mit grauem Gesicht,  seine linke Seite ist mit weissen Tüchern völlig verbunden, trotzdem färben sich die Binden rot, denn die Blutung scheint immer noch nicht völlig gestoppt.
Sein Gesicht weißt hässliche Kartzer auf und seine Lippe ist durch einen üblen Schnitt gespalten.

" Wasser...." flüstert der Mann.


Ukko blickt sich um : " Ich? Meinst du mich? ..Ich bin kein Heiler, naja, nicht wirklich, ich könnte dir zum Beispiel einen Splitter aus dem Finger entfernen, oder ich könnte etwas singen um deine Genesung voranzutreiben..."

" Ich gebe dir auch diesen Ring dafür ...nur bring mir Wasser..." Der Mann hebt unter Stöhnen seinen rechten Arm und legt ihn auf seine Hüfte...

Ob es am Ring lag oder an der Bitte des Verletzten,  jedenfalls schiesst Ukko wie ein geölter Blitz von hinnen.

Muss Wasser suchen ....und ein Gefäss für das Wasser

Ukko greift sich ein Tonkrüglein, dass auf irgendeiner Ablage stand. Darin befindet sich eine stark riechende Flüssigkeit, von der Ukko binnen kürzester Zeit Kopfschmerzen bekommt. Er schüttet es kurzerhand auf den Boden und es versickert dampfend in der Erde.

Die Wasserfässer  sind schnell gefunden. Ukko zapft es auch ohne Probleme ab, denn  Wasserfässer und Bierfässer funktionierten alle nach dem selben Prinzip. Ein Glück für Ukko, dass er all die Jahre an den Bierfässern geübt hatte, nun machte es sich endlich bezahlt.

Ukko rennt zu dem Verwundeten zurück, dabei verschüttet er schon wieder die Hälfte des kühlen Nass.

" Dein Wasser , werter Herr und den Ring......"
Aber der Mann rührt sich nicht mehr. Mit geschlossenen Augen liegt er dort und ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. Sein Arm  war von seiner Hüfte gerutscht und baumelte über die Trage.

" Hier ist  Wasser .....Hallo , was ist los? Hier ist Wasser .....kühles, kaltes, klares Wasser ...."

Eine Stimme hinter ihm, lässt den Gnom herumfahren.
" Er ist tot....seine Verwundungen waren zu schwer , Sithechs Hand möge seine brave Seele sicher in die Unterwelt geleiten"   Eine junge Frau in der schlichten Tracht einer Krankennovizin  war hinter Ukko getreten und während sie mit einer sanften , milden Stimme zu Ukko spricht, legt sie dem Toten eine weisses Laken über Kopf und Brust.

Ukko ist den Tränen nahe .....Wasser umsonst geholt und damit kein Ring für ihn.
Die Novizin deutet seinen gequälten Gesichstausdruck falsch. Voller Mitleid kniet sie sich nieder und  fährt  dem Gnom sanft mit der Hand über den Kopf.

" Ich weiss, es schmerzt sehr ......ihr standet euch sicher nahe und dass du dich so um ihn gekümmert hast in den letzten Stunden"....Sie deutet auf den Wasserbecher den Ukko noch in den Fingern hält.. "wird dir sicher eines Tages vergolten werden..."

Sie blickt sich um und zieht dem Toten dann den Ring vom Finger.

" Hier nimm ihn , da wo er jetzt ist, wird er ihn nicht brauchen können , doch du wirst es ohne deinen Herren sicher schwer haben. Nimm  seinen Ring, damit du ihn in Zeiten der Not eintauschen oder verkaufen kannst, bis du einen neuen Herrn gefunden hast..weine nicht mehr."
Sie streichelt Ukko noch einmal über den Kopf und wendet sich wieder den Verletzten zu.

Ukkos Tränen sind so schnell versieg wie sie gekommen waren. Mit grossen Augen betrachtet der den Ring in seiner Hand. Es ist ein schwerer Sigelring und das Bild eines kreisenden Adlers ist auf seiner Oberseite eingefasst.

Der ist wertvoll.....ich bin reich....danke "mein Herr und Meister"

Ukko maschiert grinsend nach draussen, als etwas ihn plötzlich innhealten lässt . Es ist nach Olyvar von Tarascon und Borgil sein vielleicht gösster Feind ......sein Gewissen.

Unschlüssig steht der Gnom da, wiegt und dreht den Ring in seiner Hand. Von Lebenden stehlen war ja in Ordnung, von Toten auch, wenn es sich um Narge oder sonstige Strolche handelte ........aber jetzt?

Ukkos Blick wandert nervös zwischen dem Ring in seiner Hand und der Trage mit dem Toten  hin und her, der unter seinem Laken lag, dessen Hand  aber unter den weissen Tüchern immer noch hervorschaute.

Ukko seufzt
" Grossvater Bukko würde jetzt mit dem Finger auf mich zeigen und mich auslachen und mir dann eine runterhauen ...und ich hätte es auch verdient ....Shamil würde das alles wieder  toll und edel finden ...die gute, sie ist zwar süss aber viel zu weichherzig.."!

Ukko schleicht sich zurück und steckt dem Toten den Ring wieder an den Finger.

"Und jetzt will ich bloss noch ein Fass Bier finden..noch so eine warmherzige Aktion und ich stosse mir Crons Dolch selber in den Fuss ....Cron, Shamil ...alle sind schuld das ich so weich geworden bin ...die Diebesgilde würde mich rausschmeissen, wenn sie mich so sehen würde und ......wenn ich in einer Diebesgilde wäre."

Ukko stöhnt und verlässt schleunigst das Krankenzelt.
Er merkt nicht, wie die Novizin im wissend nachblickt und lächelt.  
 
 


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 17. Jan. 2004, 18:01 Uhr
Den ganzen Tag über kümmert er sich um Verletzte und hilft wo er kann, wäscht Wunden aus und kümmert sich um die leicht Verletzten. Zwischendurch drückt ihm irgendwer eine Schale Suppe in die Hand, eine Brühe mehr nicht! Als er den ersten Schluck trinkt, merkt er erst wie Hungrig er ist, hatte er doch seit Tagen nichts mehr zu Essen bekommen. Die warme Brühe breitet sich wohltuend in seinem Körper aus, gibt ihm neue Kraft und Zuversicht doch noch heil aus dieser verzwickten Angelegenheit heraus zu kommen. Ein Bursche in blau-grauer Kleidung zupft ihm am Umhang „ Herr bitte dort drüben...“ weiter kommt er nicht, den Bregond dreht sich um und der Junge blickt in ein halb verbranntes Gesicht, das darüber hinaus noch Obsidianschwarz ist. Ängstlich schaut er zu Boden, stottert eine Entschuldigung und will sich nur schnell zurück ziehen.
„ Sag was du sagen wolltest Junge“ seufzt der Elb leise „ Ich werde dir schon nicht den Kopf abbeißen.“ Wie sehr wünscht er sich die magische Maske zurück, mit der er die Illusion eines Hochelben erzeugen konnte. „ Eure Hilfe wird benötigt...dort drüben!“ zaghaft zeigt er in eine Ecke die im halbdunkel liegt. „ Bitte ihr müsst ihm helfen, die Heiler haben gesagt das er stirbt...bitte“ mit jedem Wort gewinnt er mehr an Mut, redet schneller und eindringlicher. Und wie kommst du darauf das ich daran etwas ändern könnte? Doch Bregond sagt nicht, zieht nur sichtlich Überrascht eine Augenbraue hoch. „ Bitte Herr...er wird sonst sterben...bitte ihr seit doch ein Elb...auch wenn ihr...“ Plötzlich bricht er ab, blickt wieder beschämt zu Boden „ Auch wenn ich wie ein Teufel aussehe“ beendet Bregond den Satz. „ Zeig ihn mir!“

Schnell bringt der Junge der kaum mehr als zwölf Sommer gesehen hat zu seinem Herrn, ein großer Mann mit fein gestutztem gelben Bart. Ein Verband ist um seinen Hals gelegt, der Rot von Blut ist. Unter der Pritsche liegt ein zerbeulter Schild auf dem zwei gekreuzte Schmiedehämmer abgebildet sind und ein Breitschwert hängt an einem Edelsteinbesetztem Waffengurt. „ Hol heißes Wasser Junge, und neues Verbandzeug! Und frag eine der Heilerinnen nach Mohnblumensaft“ Bregond braucht ihn nicht zur Eile zu Ermahnen, er eilt sofort davon. Bregond kniet sich an die Pritsche und blickt den Ritter einige Zeit an, er kann förmlich sehen wie er ins Totenreich übergeht. Mit spitzen Fingern löst er etwas den Verband und eine tief klaffende Wunde kommt zum Vorschein, die eindeutig Tödlich ist. „ Ich weiß nicht ob ich dir Helfen kann“ flüstert er obwohl der Mann ihn nicht hören kann. Wiedereinmal streift er sich selber den Ring vom Finger, steckt ihm das magische Kleinod an den Finger.

Schnell legt er die Hand unter die Decke, als der Knappe mit frischen Tüchern und heißem Wasser wiederkommt. Eine Frau in den Gewändern einer Heilerin beugt sich zu ihm herunter und raunt ihm ins Ohr das ihm nicht mehr zu helfen wäre. Bregond dreht sich um und blickt sie direkt an, sein Gesicht ist kaum eine Handbreit von dem der Frau entfernt. „ Wir werden sehen“ knurrt er, zwischen zusammengebissenen Zähnen. „ Wir wollen doch nicht das der Junge hier Trauern muss.“
Sichtlich nach Fassung ringend zieht sie laut Luft durch die Nase ein. „ Ich weiß nicht wer ihr seit, doch bitte ich euch ihm keine falschen Hoffnungen zu machen.“ Bregond blickt sie Eisig an, erwidert aber nichts. Er dreht sich wieder um und zeigt ihr seine kalte Schulter und kurz darauf hört er wie sie sich entfernt. Zärtlich wischt der Junge dem Ritter die Stirn mit einem Tuch ab, seine Augen sind gerötet doch scheinbar sind seine Tränen schon versiegt. Bregond legt einen neuen Verband an und es gelingt ihm sogar dem Ritter etwas Suppe ein zu flößen. „ Es wird Zeit brauchen Junge, lass ihn Ruhen und schaue dreimal Täglich nach dem Verband, es wird schon wieder werden. Plötzlich spürt er eine schwere Hand auf seiner Schulter die heftig zudrückt und ihn herum wirbelt. Zwei Blaumäntel mit grimmigen Gesichtern und die Heilerin von vorhin stehen vor ihm. „ Was machst du da? Die Ruhe der Toten stören...lass ihn in die Hallen eingehen ohne das er deine hässliche Fratze sehen muss.“ Der Wächter stößt ihn von der Pritsche weg und Bregond fällt Unsaft zu Boden. „ Du hast hier nichts zu Suchen, du gehörst nach draußen an den Wagen gekettet“ Zwar versucht der Knappe sich noch für ihn ein zu setzten, doch auf ihn hört keiner. Sie schieben ihn zur Seite und schleifen Bregond nach draußen, wo sie ihn an einen der Wagen ketten. Einer der Männer schlägt ihm hart ins Gesicht, einmal zweimal! Dann wenden sie sich lachend ab. Bregond blickt ihnen Zornig hinterher, wenn sein Blick töten könnte wären beide sofort Umgefallen und auch die Selbstgefällige Heilerin die im Zelteingang steht und höhnisch zu ihm herüber grinst. Warm läuft ihm Blut über die aufgesprungenen Lippen „ Das ist also der Dank für meine Hilfe“ angewidert spuckt er Blut aus und versucht sich zu beruhigen, während im Zelt der Ring seine Wirkung ausbreitet und sich die Wunde des Ritters langsam schließt und ihn ins Reich der Lebenden zurück holt. Ungläubig hatte der Junge den Wachen hinterher geschaut und sie angeschrieen, vergeblich! Nun sitz er weinend neben dem Ritter und befolgt gehorsam die Anweisungen des Dunkelelben um Kallorn von Blurraent, seinen Vater zu versorgen. Er bemerkt nicht den silbernen Ring an der Hand seines Vaters, der unablässig seine Magie wirkt und sich im laufe des Tages schwarz verfärbt. Stunden später schlägt Kallorn die Augen auf und neigt den Kopf vorsichtig zur Seite um zu seinem Sohn zu schauen der schlafend auf seinem Arm liegt. Die Erschöpfung hatte ihn schließlich doch Übermannt „ Mein Junge“ leise und rau ist seine Stimme „ Mein Junge, haben wir gesiegt?“

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 17. Jan. 2004, 22:46 Uhr
Schilama ist noch ein wenig bei dem Vampir geblieben und dann wieder von einem Patienten zum nächsten geeilt. Aber dann kommt plötzlich Naya, einer der Novizinnen vorbei und ruft sie erneut zu dem Mann. "Schilama es scheint so, als ginge es ihm immer schlechter", und die Elbin nickt nur wortlos und überlegt. Wieso geht es ihm nicht besser? Ja er hat viel Blut verloren, aber verflixt und zugenäht, es müsste ihn doch langsam besser gehen oder wenigstens nicht schlechter, aber es geht ihm schlechter! Ein unangenehmes Gefühl an ihren Händen macht sich bemerkbar, aber auch daran hatte sie sich schon gewöhnt und sie grinst nur kurz darüber. Es ist das Blut, dass immer wieder an ihrem Händen trocknet und sie auch immer wieder aufs Neue abwaschen muss, was durch die Versorgung der Patienten aber wie von selbst geschieht, da jeder neue Patient auch immer wieder Wunden hat, die mit Wasser und Alkohol gereinigt werden müssen. Blut! Er ist ein Vampir, was könnte er mehr brauchen als Blut, zwar läuft ihr bei der Vorstellung ein Schauer über den Rücken, aber es ist durchaus denkbar, dass es ihm deswegen nicht besser geht.

"Naysa", ruft sie die Novizin die schon wieder zu einem anderen Patienten geilt war.
"Ja Schilama?"
"Geh in das Küchenzelt und frag nach... Blut."
Die Novizin sieht sie einen Moment verdutzt an, "bitte?"
"Blut!", erwidert Schilama, "keine Fragen und keine Diskusionen ich brauche Blut und zwar schnell."
"Aber Schilama woher soll ich das denn nehmen?"
"Das habe ich dir doch eben gesagt. Geh in die Küche und frag nach und wenn sie keines haben dann sollen sie von mir aus rausgehen und ein Tier jagen damit sie welches haben und nun geh schon!" Trotz des Unverständnisses geht die Novizin los, um das nötige zu besorgen, ich hoffe, dass es helfen wird.

Sie setzt sich an den Rand der Pritsche und obwohl es ihr in die Nähe des Untoten nicht gerade gefällt, bleibt sie doch da. "Ich glaube ich hab bald etwas, was euch hilft, also haltet noch ein wenig durch", ein kleines aufmunterndes Lächeln schweift über ihr Gesicht. Sie wirft einen Blick zu Lyn, der sich noch immer mit dem Wundscher auf der anderen Seite des Zeltes unterhält. Wahrscheinlich musste er dem beschäftigtem Wundscher noch erklären, um was es geht, sie lächelt wieder, doch diesmal deshalb, weil sie das sogar etwas amüsiert. Eigendlich ist das ganze sehr ernst und auch der Einsatz von Lyns Magie, aber irgendwie kann sie immer weniger von dem Ganzen hier ernst nehmen, das ist doch gut, nicht?, denkt sie grinsend, und verrückt!, der Gedanke leitet wie wieder auf vernünftigere Wege und sie wird wieder ein wenig ernster.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 18. Jan. 2004, 09:39 Uhr
Der Wundscher, zu dem Schilama Lyn gebracht hatte ist ein wenig gereizt. Er hat alle Hände voll zu tun und nun soll er auch irgendetwas mit diesem merkwürdigen Wesen anstellen dass sich auf so höchst eigenartige Weise verständigt. So dauert es eine Weile, bis er begreift, was der Vathyrn tun möchte.

Hm, ein Heilzauber einer eher kleineren Wunde oder eine Teilheilung einer größeren? Priester wessen Gottes ist der denn, so komisch wie der aussieht? Na egal, ein bisschen magische Unterstützung können wir gut gebrauchen, auch wenn wir dann irgendwie, irgendwo Platz für ihn schaffen müssen. Der Wundscher überlegt eine Weile wo er diese Möglichkeit wohl am sinnvollsten einsetzen könnte. Da fällt ihn der junge Fähnrich ein, der schon zu den hoffnungslosen Fällen aussortiert worden war. Ein Nargbolzen hatte eine wichtige Vene verletzt. Würde man ihn ziehen würde sie wahrscheinlich aufreißen. Und selbst wenn nicht, würde die schon vorhandene Beschädigung ausreichen den Mann schnell verbluten zu lassen. Einzig die Tatsache, dass das Projektil durch seine Lage die Ader zum grossteil wieder verschloss, hatte dafür gesorgt, dass der Offiziersanwärter überhaupt noch am Leben war. Ein Ausbrennen würde die Vene vollends zerstören und ihn einen weitaus qualvollern Tod als einfaches Verbluten bescheren. Wenn aber dieser seltsame Fremde das Blutgefäß tatsächlich flicken könnte, dann könnte man den Bolzen ohne Gefahr entfernen und aus einem Todgeweihten würde, mit einem Schlag, ein wenig schwer Verletzter dessen größtes Problem dann nur noch der bereits erlittene Blutverlust wäre.
Kurz schildert der Wundscher Lyn seinen Plan und als dieser sich zuversichtlich zeigt, seine ihm dabei zugedachte Aufgabe auch zu erfüllen begibt er sich rasch zu dem Verwundeten.

In dem für die Sterbenden bestimmten, abgegrenzten Bereich liegt der Fähnrich auf einem Strohlager. Der langsame, aber beständige Blutstrom hat bereits einen Gutteil seines Lagers durchtränkt.  Der Mann selbst ist schon nicht mehr bei Bewusstsein. Seine fast durchscheinende Haut und sein schwaches Atem deuten an, dass es nur eine Frage von wenigen Stunden ist bis er nicht mehr genug Blut haben würde um seinen Körper am Leben zu erhalten.
So beeilen sich der Wundscher und Lyn ihre Plätze einzunehmen. Der Mediziner bereitet die Wunde auf das Bolzenziehen vor und vergewissert sich mit einem fragenden Blick auf den Vathyrn ob dieser bereit ist bevor er das Projektil entfernt. Im gleichen Augenblick lässt Lyn seine Magie fließen. Die Venenwand beginnt sich zu regenerieren, der anfangs noch recht heftige Blutstrom wird schwächer, bis er schließlich ganz versiegt. Doch noch ist die neuentstandene Wand schwach und verletzlich. Bei dem niedrigen Blutdruck, den der Patzient augenblicklich hat würde sie halten, doch schon ein geringer Anstieg könnte sie wieder platzen lassen. So lenkt der Vathyrn seine Kräfte auch in das umliegende Gewebe um der Ader ein wenig mehr Halt zukommen zu lassen. Doch zu mehr ist er auch schon nicht mehr in der Lage. Die Erschöpfung überkommt ihn und lässt ihn eine tiefe Ohmacht fallen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 18. Jan. 2004, 11:51 Uhr

Loba hätte den aufregenden Segelflug mit dem Windschiff sicher genossen, hätte sie sich nicht auf das vorbereiten müssen, was sie im Lager der Blaumäntel erwarten mochte und so war sie fast die ganze Zeit über in der Kabine geblieben, die der Kapitän ihr freundlich zugewiesen hatte. Sie hatte sich tief in ihr Inneres versenkt, solange ihre luftige Reise angedauert hatte, und ist noch immer schweigsam und in sich gekehrt, als sie mit einem schwankenden Korb nach unten gelassen wird. Ragnarsson selbst trägt die mit bronzenen Beschlägen versehene Ledertruhe hinter ihr her, in der sie einige Tränke und Rivilvînn bei sich hat, und dann erreicht sie wieder festen Boden unter ihren Füßen und wird zwischen die Zelte geführt. Sie hat keinen Blick für ihre Umgebung, die Türme, die Ruinen oder den winterlichen Wald ringsum, denn das, was sich ihr im Lager bietet, drängt alle anderen Bilder in den Hintergrund. Die Zelte sind in ordentlichen Gruppen aufgestellt, die Lagerfeuer werden von Küchenjungen und Roßknechten gut versorgt, ein Oger rührt in gewaltigen Kesseln unter einer nach zwei Seiten offenen Zeltplane, die Wägen sind zu einem losen Schutzring zusammengefahren worden und die Pferde sind in langen Reihen hinter den Zelten angepflockt, mit Heu versorgt und mit Decken gegen die Kälte geschützt. In einiger Entfernung am Waldrand entdeckt sie Latrinengruben und in einem schützenden Halbkreis von Birken sogar hölzerne Waschzuber und große Fässer, in denen Wasser dampft und Männer sich reinigen, kurz: dieses Lager ist so fest errichtet und so sauber geführt wie nur irgend möglich, um sich nicht binnen kürzester Zeit die rote Ruhr, Cholera und Flecktyphus einzufangen. Zwischen den Zelten jedoch, an den Feuern und überall dort, wo ein Fleckchen freier Erde war, liegen Verwundete und Sterbende manche still und steif, andere sich windend vor Schmerz. An den Feuern sitzen Männer mit Verbänden um ihre Köpfe, Arme, Beine, überall sind Bandagen, Blut, Gestöhn, gellende Flüche und Schmerzenslaute zu hören. Die Novizinnen der Tempel, in ihrem Gefolge andere Helfer, eilen hin und her, um die Männer mit Brühe und Wasser zu versorgen, wechseln Verbände, halten die Hände Sterbender oder lassen bereits Tote fortschaffen. Die Gefallenen der Schlacht hatte man entlang des Dammwegs zur Festung hinüber in langen Reihen aufgebahrt - aber noch niemand war dazu gekommen, sie zu waschen oder herzurichten. Ihre entsetzlichen Wunden, ihre steifen, blutigen, verstümmelten Leiber, ihre starren, blinden Augen, ihre Gesichter, die kaum noch an die Menschen, Elben oder Halbzwerge erinnern, die sie einmal gewesen waren...
Galrin führt Loba zu einem der größeren Zelte, öffnet ihr den Eingang und stellt ihre Truhe ab und kaum ist das geschehen, verabschiedet der Kapitän der Windkind sich auch schon.
Sie begrüßt Morgana mit dem rituellen Kuss der Priesterinnen auf die Stirn und die Heilerin führt sie sofort zu Olyvar. Daß Morgana von etwas abgelenkt von ihrer Seite weicht, bemerkt die Hohepriesterin nicht einmal mehr. Der Mann vor ihr liegt im Sterben - sie braucht ihn nicht berühren, um das zu erkennen.
Sie winkt zwei der Mädchen heran, ihr die Truhe zu bringen, dann schlägt sie die Decken zur Seite und untersucht den geschundenen Körper Olyvars von Tarascon mit ruhigen, sanften Fingern. Er ist jenseits jeder Wahrnehmung, jenseits jeder Bewußtlosigkeit und Loba fürchtet, zu spät gekommen zu sein, um noch irgendetwas für ihn tun zu können.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 18. Jan. 2004, 12:36 Uhr
Der Schlaf in den Shyada verfallen war, dauert nicht lange. Aber obwohl die Amazone wach ist, hält sie die Augen geschlossen. Noch immer muss sie sich beherrschen nicht einfach aufzustehen und loszumarschieren. Der Schmerz in ihrer Schulter ist zwar ein wenig abgeebbt, aber bestraft weiterhin jede Bewegung und sei sie noch so gering. Bevor Shyada eingeschlafen war, war es relativ ruhig in dem Zelt gewesen, nun aber scheint ein Hauptteil der Geräusche die sie wahrnimmt unmittelbar aus ihrer Nähe zu kommen. Sie meint Stimmen zu hören, die ihr irgendwie bekannt vorkommen, aber ist sich dessen nicht unbedingt sicher. Über was geredet wird entzieht sich ihrem Bewußtsein. Shyada will es eigentlich auch gar nicht wissen. Egal ob die Schlacht noch im Gange ist oder bereis geendet hat, um sie herum würden sich nur Verletzte befinden und für deren Sorge hatte sie jetzt Gewiß keine Gedanken übrig.
Mühselig versucht sich Shyada etwas zu drehen, verharrt aber als gleichzeitig in Schulter und Bein Schmerz explodiert. Automatisch zuckt sie zusammen und hätte am liebsten aufgeschrien, als ihr Körper auch das missbillligt. Unter ihrer Decke ballt Shyada die Hand zur Faust. Sie hat keine Lust hier ewig still rumliegen zu müssen, aber groß eine Wahl hat die Amazone nicht. Trotzdem wird der Gedanke mit jedem Augenblick der verstreicht unangenehmer und verhasster. Irgendwo neben ihr raschelt etwas. Vermutlich ein Kranker der sich bewegt oder eine der zahlreichen Novizinnen die ständig durch das Zelt huschen, um nach dem rechten zu sehen. Shyada öffnet nur kurz die Augen, aber sie kann niemanden sehen. Nachdem sie die Augen geschlossen hat, erscheint plötzlich das Gesicht eines Ritters vor ihr. Im ersten Moment kommt er ihr völlig unbekannt vor, aber als sie in seine Augen blickt und dort die Gleichgültigkeit, aber auch den Schrecken sieht, zieht sich der Magen der Amazone zusammen. Nur zu gut kann sie sich an das Gefühl erinnern, als der Speer sich durch ihre Schulter gebohrt hatte. Während sich Shyada an absurde Einzelheiten erinnert, die ihr während des Vorfalls nicht aufgefallen waren, kommt die Frage auf, warum der Mann einfach nur zugesehen hatte. Hätte sie es ebenfalls so getan oder hätte sie, selbst wenn es aussichtslos gewesen wäre, versucht es zu verhindern? Shyada ist sich nicht sicher, ob sie den Mann lieber tot oder lebendig wieder sehen würde. Sofern sie ihn denn überhaupt wiedersehen will...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 18. Jan. 2004, 16:29 Uhr
Da Schilama ihr Zeitgefühl in diesem Zelt verloren hat, weiß sie nicht wie lange es braucht, bis die Novizin mit einem Krug "Blut" zurückkommt, aber für sie dauert es lange. "Hier Schilama", sagt die Novizin mit einer Stimme in der immernoch Unverständnis liegt, "geh jetzt wieder den anderen helfen", erwiedet die Elbin und die Novizin entfernt sich. "So, mal schaun ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, wenn nicht...", sie will gar nicht denken wie Blut schmeckt, "habt ihr einen nutzloses Spezialgetränk bekommen", sagt sie mit einem schiefen Lächeln. Dann nimmt sie den Krug mit Blut und versucht es dem Vampir einzuflößen. Dabei zittert sie fast, da es doch etwas ganz anderes, als jemandem Suppe, Wasser oder Wein zu geben. Aber dann ist es geschaft und sie kann nur noch warten, ob es hilft oder nicht. Sie lässt ihren Blick durch das Zelt schweifen: Lyn wurde mit einer Decke eingehült und wird gerade von einem Mann nach draußen gebracht, sie werden ihn schon neben einem der Lagerfeuer einen Schlafplatz herrichten, da brauche ich mir keine Sorgen machen.

Dann steht sie auf und geht zu den nächsten Patienten. Sie ist schon so übermüdet, dass sie die Müdichkeit nicht mehr merkt, aber ihr Körper erinnert sie oft genug daran, wie lange sie schon wach ist. Nachdem wieder ein gutes Stück Zeit verstrichen ist, gönnt sich Schilama eine Pause, zwar hat sie Hunger, aber auch wenn das elende Gefühl kaum noch da ist, es würde wohl reichen, dass sie keinen Happen hinunterbekommt und so holt sie sich auch nichts. Sie setzt sich lediglich auf einen Strohballen, um ihren Körper wenigstens etwas Ruhe zu genemigen und lässt ihren Blick über die Verwundeten schweifen. Bei manch einem der Patienten, verharrt ihr Blick einen Moment, wie bei dem Vampir, bei anderen schaut sie hindurch und wiederum andere, schaut sie nur einen Moment an, ehe ihr Blick weiterwandert.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 18. Jan. 2004, 20:55 Uhr
Nachdem sie den Gnom vor das Zelt gesetzt hat, ist auch ihre Wut wieder verraucht, und sie wendet sich wieder den Verwundeten zu. Sie ordnet den Novizinnen an, noch einmal ein paar gut duftende Kräuter in den Kohleschalen zu verbrennen, damit sich der Geruch im Zelt wieder ertragen lässt. Sie geht durch die Reihen der Pritschen prüft hier und da einen Verband, als es draussen wieder lauter wird und ein neuer Schub Verletzter im Lager eintrifft. Der Platz hier im Lager wird nun wirklich eng und sie überlegt eine Weile hin und her, während sie die Verwundeten in die Zelte einweist.

Dann wird ihr klar, das sie hier nicht alle Verwundeten wird verpflegen können und irgendwann musste das Heerbanner, oder zumindest das, was von ihm übrig geblieben war, auch wieder nach Talyra zurück und dafür würde es nicht genug Wägen geben, also mussten schon jetzt Verwundete nach Talyra gechhafft werden. Sie schnappt sich einen der jungen Burschen, die hier im Lager helfen und trägt ihm auf, er solle Galrin zu ihr bringen. Der Junge nickt und verschwindet schnell in Richtung Windkind. Der Letzte der Verwundeten ist eingewiesen und sie selbst geht zurück ins Zelt, um sich um die Schwerverwundeten zu kümmern.

Als sie das Zelt betritt, wirft sie einen schnellen Blick zu Loba und Olyvar, und das, was sie im Gesicht der Wölfin sieht, macht ihr nicht gerade Mut. Aber sie darf ihren Mut nicht verlieren und auch nicht ihre Hoffnung, denn sonst würde sie sich in eine Ecke setzen und nichts mehr tun und ihren Tränen freien Lauf lassen, die schon seit einiger Zeit stetig in ihr brennen, denen sie aber nicht gestattet, sich ihren Weg in ihre Augen zu bahnen. Sie versorgt diejenigen als erstes, die am schlimmsten verwundet sind, bei mindestens drei Blaumänteln und einem freien Ritter kommt jede Hilfe zu spät, und sie kann ihnen nur noch die Schmerzen nehmen, was sie an ihre eigene Schmerzen erinnert, die sie bisher gut verdrängt hat. Als sie erneut ihre Phiole Mohnblumensaft auffüllt, stellt sie fest, dass das grosse Gefäss schon fast leer ist. Wenn sie auch keinen Mohnblumensaft mehr haben, kann sie den Sterbenden noch nicht einmal mehr die Schmerzen nehmen. Sie würde Galrin nicht nur mit Verwundeten nach Talyra schicken müssen, sondern auch mit dem Auftrag neuen Mohnblumensaft zu besorgen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 18. Jan. 2004, 21:41 Uhr
Der bewußtlose Iseac ist einer der letzten Verwundeten, die vom Schlachtfeld getragen werden und Caewlin bringt  ihn selbst ins Lager zu den Heilern, während die Wägen mit den Toten hinter ihm her auf dem Dammweg ruckeln.  Noch immer hat Caewlin keinen Augenblick Ruhe gehabt. Er ist voller Blut, das in schwarzbraunen Flecken in  seinen Überwurf getrocknet ist und aus seinen zahlreichen Schnitten und Kraztern in hellroten Rinnsalen sickert,  voller Dreck und der Gestank nach Tod haftet an ihm wie eine zweite Haut. Sein Haar ist verklebt, sein Gesicht eine  Maske aus Ruß, Schweiß und Blut und er fühlt sich hundertundneun Jahre alt. Und wenn ich nur halb so  schrecklich aussehe, wie ich mich fühle, dann komme ich noch gut weg...
Vor dem Zelt Morganas drängt sich ein Knäul von Novizinnen und Verwundeten und vor dem ihrer Gehilfin sieht es nicht besser aus, also entscheidet er sich für das nächststehende der großen Lazarettzelte, vor dem weniger Andrang herrscht, und trägt den Jungen hinein. Drinnen ist es dämmrig, warm durch zahlreiche Kohlebecken, und eine junge Frau mit hochgesteckten, rotbraunen Locken geht leise zwischen den Pritschen umher. Sie trägt keine Novizinnenrobe, aber Caewlin erkennt sie: ein paar Mal hatte er sie während des Feldzuges hierher bei Morgana gesehen. Wahrscheinlich eine der Freiwilligen... "Mein Knappe ist verwundet," er bettet Is auf die nächste freie Lagerstatt und seine Stimme ist so rauh, als sitze ihm Rost im Hals. Sie dreht sich zu ihm um, starrt ihn einen Moment lang an und nickt dann. "Sein Bein ist gebrochen und er ist ohne Besinnung. Könnt Ihr ihm helfen?"
Er will nach Cron sehen, bevor er Rüstung und Kettenhemd ablegt, ein heißes Bad nimmt und dann seinen Roßknecht sein Zelt aufstellen läßt. Und er muss in Erfahrung bringen, wie es um Olyvar steht.  Und irgendwann sollte ich mir meine eigenen Wunden vielleicht einmal ansehen...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 18. Jan. 2004, 22:30 Uhr
Der Kapitän des Windschiffes hat noch nicht einmal ganz den Aufzug erreicht, der ihn zurück zur "Windkind" bringen soll, da hält ihn ein strohblonder Junge auf.

"Auf ein Wort, Herr Galrin.", ruft der junge Mann. Langsam dreht der Nordmann sich um und blickt dem entgegen, der offenbar nach ihm verlangt hat. Während sich der Junge rasch nähert, versucht Galrin sein Gesicht einzuordnen.

Wo habe ich den nur schon gesehen? Ach ja, richtig...

Kaum hat der blonde Bengel, den der Schiffsbauer vom Lager der Heiler kennt, den Normander erreicht, als es auch schon wie ein Wasserfall aus ihm heraussprudelt:
"Ihr möchtet bitte sofort zu Lady Morgana kommen. Sie hat nach Euch geschickt."

So rasch? Nun gut, wenn sie mich braucht... ich habe es ihr ja angeboten.

Der Kapitän dreht auf dem Absatz um und kehrt zurück zum Zelt der Heilerin. Überall werden noch Verwundete versorgt, verwirrte Seelen tappen auf der Suche nach Hilfe zwischen den Zelten herum und Heilerinnen und Heiler sorgen sich um ihre Patienten.
Der Nordmann schlägt, wie schon kurz zuvor, die Plane zu Morganas provisorischer Heilerkate beiseite und betritt das Zelt. Er nickt Loba zu, lächelt dabei und wendet sich dann an Morgana.

"Ihr habt nach mir schicken lassen?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 18. Jan. 2004, 22:56 Uhr
Morgana lächelt kurz als sie Galrins Stimme hört ,sich rumdreht und sein eher ernstes Gesicht sieht."Entschuldigt, das ich euch erst weggehen liess, aber ich wurde abgelenkt, ansonsten hätte ich es euch wahrscheinlich gleich gesagt. Wie ihr selber sehen könnt, platzt das Lager hier bald aus allen Nähten und ich weiss nicht, wie viele Verwundete noch kommen. Ich muss Platz hier schaffen und dabei könnt ihr mir helfen. Ich werde gleich durch die Zelte gehen und etwa drei Dutzend Verletzte die transportfähig sind aussuchen. Bringt sie nach Talyra, am Besten in die Steinfaust, dort wird Maester Ballabar sich um die Verletzten kümmern." Fast schon will sie sich wieder dem Verwundeten zu wenden, dem sie gerade eine klaffende Wunde am Bein näht, als ihr der Mohnblumensaft wieder einfällt. "Und noch etwas brauche ich. Mohnblumensaft und zwar so viel, wie ihr bekommen könnt. Der Vorrat in meinem Zelt ist fast aufgebraucht und in den beiden anderen Zelten wird es nicht viel besser aussehen. Maester Ballabar hat vielleicht noch etwas, aber ich brauche mindestens drei grosse tönerene Krüge davon. Wenn Maester Ballabar nicht soviel hat, versucht es in der Tausendwinkelgasse, dort gibt es genug Läden, die Mohnblumensaft haben müssten." Morgana denkt gar nicht darüber nach, das Galrin Geld brauchen würde, wenn er den Mohnblumensaft in der Tausendwinkelgasse würde besorgen müssen.

"Einen kleinen Moment noch, dann fange ich an und suche die Verwundeten heraus, die ihr mitnehmen könnt." Sie nickt Galrin kurz zu und näht dann die Wunde zu Ende zu. Sie lässt dann eine Novizin den Verband anlegen und beginnt damit in ihrem Zelt, die Soldaten aus zu suchen, die nach Talyra können. In ihrem Zelt sind es nicht wirklich viele, die einen Transport überstehen würden, gerade mal fünf Mann kann sie nach draussen und in Richtung Windkind schicken lassen. Sie verlässt ihr Zelt geht dann in das von Schilama. Hier können etwa fünfzehn Mann den Heimweg antreten. Sie nickt Schilama noch kurz zu und verlässt das Zelt dann wieder um zu Mistress Zelt zu gehen. Da dort die weniger schwer verletzten sind, kann sie auch hier mindestens zehn Mann nach Hause schicken, die leichter Verletzten würde sie nicht dazu bewegen können, die Fahrt auf der Windkind mit zu machen. Sie würden es sich nicht nehmen lassen im Triumphzug nach Talyra zu marschieren. Sie erblickt Caewlin in Mistress Zelt, nickt ihm zu und geht dann zu ihm hinüber. "Caewlin, ihr solltet in mein Zelt kommen, wenn eure Wunden versorgt sind. Es geht um den Lord Commander." Mehr sagt sie nicht, denn sie will die Soldaten hier im Zelt nicht beunruhigen.  Sie nickt dem Sturmender noch einmal kurz zu und verlässt dann das Zelt. Etwa dreizig Mann werden zur Windkind gebracht und dadurch ist es ein wenig leerer geworden in den Zelten.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 18. Jan. 2004, 23:17 Uhr
Galrin denkt nicht lange nach, sondern nickt einfach nur, als Morgana ihn bittet, die Verwundeten in die Stadt und zur Steinfaust zu bringen. Die Strecke von Liam Cailidh nach Talyra und zurück kennt der Nordmann inzwischen auswendig. Würde er die Sprache der Tiere sprechen, könnte der Kapitän vermutlich jedes Lebewesen im winterlichen Larisgrün mit Namen rufen. Die Navigation, die er beim ersten Flug der "Windkind" zu der alten Festungsanlage noch mit Hilfe des Kompasses und dem Sonnenstand bewerkstelligen mußte, ist für den Schiffsbauer nach viermaligem Befahren der Strecke zur Routine geworden. Galrin ist dazu übergegangen, nach markanten Bäumen und Felsen im Wald zu navigieren, da er so schneller vorankommt und nicht den Kurs langwierig festlegen muß.

"Braucht Ihr sonst noch etwas?", fragt der Schiffsbauer mit besorgter Miene, während er die Verletzten an Bord bringen läßt, "Immerhin könnten nicht nur die Vorräte an Mohnblumensaft in absehbarer Zeit zur Neige gehen, sondern auch die an Lebensmitteln und Wasser."

Nachdem die Heilerin dem Nordmann erklärt hat, wo die Tausendwinkelgasse zu finden sei, läßt sich Galrin mit dem Aufzug wieder einmal zum Windschiff hinaufziehen. Die Männer in dem hölzernen Tretrad fallen fast um vor Müdigkeit. Schließlich haben sie fünfmal den großen Aufzugkorb hinunter und wieder herauf gezogen, um die Verwundeten und schließlich auch ihren Herrn und Kapitän an Bord zu holen. Nach getaner Arbeit legen sie sich schlafen, noch bevor die große Bodenluke unter dem Aufzugkorb geschlossen worden ist, um beim Entladen in Talyra wieder bei Kräften zu sein.

Mit geblähten Segeln treibt das Windschiff abermals durch die Lüfte, fängt den Wind ein, dem es seinen Namen verdankt, und läßt sich von ihm pfeilschnell dahin tragen. Rasch verschwindet die "Windkind" am schon wieder dunkler werdenden Himmel und nur noch die Hecklaterne blinzelt noch eine Weile durch das Dunkel und den Schnee.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 19. Jan. 2004, 09:29 Uhr
Immer wieder läuft sie zwischen den Pritschen hin und her und versorgt die Verletzten. Das der Dunkelelb von zwei Soldaten nach draussen gezerrt wird, bekommt sie nur am Rande mit, zu sehr ist sie mit ihrer Arbeit beschäftigt. Und auch als eine mehr rostig klingende Stimme sie anspricht, bemerkt sie es im ersten Moment nicht. Aber als sie sich dann zu der Stimme umdreht, starrt sie direkt ins Gesicht des Nordmannes, den sie in der Steinfaust bereits gesehen hat. Einen Moment verharrt sie mit ihrem Blick auf dem Nordmann, dann nickt sie nur stumm und wendet sich dem Jungen zu, den er bereits auf eine der Pritschen gelegt hat.
Sie untersucht den Jungen kurz und ruft dann eine der Novizinnen zu sich. Ein paar knappe Anweisungen an die Novizin und sie ist wieder verschwunden um kurz darauf mit ein paar starken Stöcken, Verbandsmaterial und Wasser zurückzukehren.
"Natürlich können wir ihm helfen." wendet sie sich mit ruhiger und zuversichtlicher Stimme an Caewlin. Zusammen mit der Novizin richtet sie das Bein und verbindet es dann. Das der Junge bewusstlos ist, kommt ihr in dem Moment sehr gut entgegen. Der Nordmann bleibt die ganze Zeit an der Seite des Jungen und für einen Moment ist sie wahrlich erstaunt darüber.

Einen Moment werden sie abgelenkt, als Morgana das Zelt betritt und gut zehn der Verletzten zum Abtransport auswählt. Kurz wechselt sie mit Caewlin noch ein paar Worte, ehe sie wieder schnellen Schrittes das Zelt verlässt. Sie ordert die Novizin an, sich auch um die anderen Verletzungen des Jungen zu kümmern, während sie sich dem Nordmann zuwendet. Mit einer Hand deutet sie auf ein freies Strohlager direkt neben ihm. "Setzt euch. Ich möchte mir auch eure Wunden ansehen." Sie weis nicht, ob er ihrer Anweisung nachkommt, weis sie doch, wie stolz Nordmänner sind und auch wie stur sie sein können.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 19. Jan. 2004, 10:36 Uhr
Während sich die Heilerinnen um Is kümmern, hält Caewlin sich im Hintergrund, ohne das Lager des Jungen wirklich zu verlassen und als Morgana hereinkommt, ist die Stimme der Heilfrowe so angespannt, daß Caewlin ihr am liebsten sofort gefolgt wäre, doch die junge Frau mit den rötlichbraunen Locken hält ihn auf. >Setzt Euch, ich will mir Eure Wunden ansehen.<
Für einen Moment will er ihr wirklich widersprechen. Er hat keine Zeit, sich hier hinzusetzen, sich aus der Rüstung zu schälen und sich versorgen zu lassen. Draußen warteten die Toten auf ihre Scheiterhaufen, die Helfer auf Anweisungen, die Botschaften, die er noch schreiben muß, die langen Listen mit den Namen der Gefallenen, die er ebenfalls nach Talyra schicken will. Er muß nach Olyvar sehen, nach Cron sehen, nach Crons Knappen und den Pferden und sein Magen knurrt inzwischen so laut, daß es im ganzen Zelt zu hören ist... Er verzieht sein Gesicht zu einem säuerlichen Grinsen, was unter all dem Dreck und Blut wahrscheinlich aussieht wie eine Dämonenfratze, als sie ihn wissend ansieht.
Ihre Worte haben fast wie ein Befehl geklungen, aber ihre Stimme ist alles andere als befehlsgewohnt, und zu seiner eigenen Überraschung, setzt er sich doch. Das Strohlager ächzt unter seinem Gewicht, als er sich einfach fallen läßt. Er hakt den Morgenstern aus und legt ihn neben sich. An den mit Eisendornen besetzten Schlagkugeln kleben immer noch Blut, Knochenreste, Hirnmasse und Hautfetzen. "Helft mir aus der Rüstung." Einhändig und zerschlagen, wie er ist, würde er es nie schaffen, sich allein von Harnsich und Kettenhemd zu befreien. Er beginnt, die Schnallen und Spangen zu öffnen, und nach einem Moment des Zögerns, tritt sie näher und geht ihm zur Hand. Es dauert seine Zeit, bis Halsberge, Brustharnisch, Arm und Beinschienen gelöst und abgenommen sind und neben dem Strohlager wächst ein Haufen aus zerschrammtem, blutverschmiertem Stahl an. Sich aus dem schweren, rauchgrauen Kettenhemd zu schälen ist schwieriger, als er erwartet hat, da sie das Gewicht nicht heben kann und er sich bewegt wie ein hundertjähriger Greis, aber irgendwann streift er es ab und es landet beim Rest seiner Rüstung. Das gehärtete Leder folgt und schließlich sitzt er im gefütterten Wams, Hemd und ledernen Hosen auf dem Stroh und atmet erleichtert auf, zum ersten Mal seit Stunden ohne das Gewicht des schützenden Stahls. Die Platzwunde über seiner Stirn ist wieder aufgerissen und blutet, er hat an Schultern, Brust und Armen und quer über den Rippen schwarzblau und violett verfärbte Prellungen, und am linken Oberschenkel hatte ihn ein Speer getroffen. Die Spitze war jedoch kaum in die Haut eingedrungen, hatte lediglich einen tiefen Kratzer hinterlassen. Mit einem belustigten Schnauben stellt er fest, daß er diesmal tatsächlich ohne größere Verletzungen davongekommen zu sein scheint, auch wenn sein Schädel dröhnt, als habe ihn jemand mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.  Sie untersucht die Wunde an seiner Stirn, läßt sich von einer Novizinn Wasser und einen weichen Lappen bringen und beginnt, die Platzwunde auszuwaschen. Die Haut über seinen Wangenknochen spannt sich, als das heiße Wasser in der Wunde brennt, doch ihre Finger sind sanft und sie bemüht sich sehr, ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. "Verratet Ihr mir Euren Namen? Ich wüßte gern, wer mich zusammenflickt."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 19. Jan. 2004, 11:54 Uhr
Vor Ehrfurcht schlägt ihr Herz einen Moment schneller, als der Nordmann sie anschaut und eine Grimasse schneidet. Auch ohne diese Gebärde ist er schon beeindruckend genug, so das sie einen Moment glaubt, er würde ihrer Bitte nicht nachkommen. Doch dann lässt er sich auf das Strohlager fallen, und man meinte fast, das Stroh wolle unter ihm nachgeben.
Vorsichtig hilft sie ihm aus der Rüstung, was stellenweise nicht sehr leicht ist. Schwer sind die einzelnen Teile und irgendwann fragt sie sich, wie man sich überhaupt mit solch einen Gewicht bewegen kann. Langsam wächst der Berg neben dem Lager und auch der Schmerz in ihrem Hals wird durch das schwere Heben wieder stärker. Aber außer einem kurzen schmerzverzerrten Lächeln lässt sie es sich nicht anmerken.
Irgendwann sitzt der Nordmann nur noch in Hemd und Hose auf dem Lager und sichtlich scheint er froh, endlich das Gewicht der schweren Rüstung abgestreift zu haben. Mit vorsichtigen Griffen hebt sie das Hemd an und beschaut sich alle Verletzungen, auch die Beine kontrolliert sie. Aber außer einem etwas tieferen Kratzer an dem einen Oberschenkel, einigen Prellungen und einer Platzwunde am Kopf kann sie nichts finden. So kümmert sie sich zuerst um die Platzwunde, da diese durch das Ausziehen der Rüstung wieder aufgegangen ist.
Sachte reinigt sie die Platzwunde mit warmem Wasser, die Blutung hat weitgehend nachgelassen und als sie so vertieft in ihre Arbeit vor ihm steht, fragt er sie plötzlich nach ihrem Namen. Schlagartig verharrt sie in ihrem Tun und schaut ihn nur verwundert an. Keiner hier hat bis jetzt nach ihrem Namen gefragt, die meisten waren froh, das man ihnen half. Aber die Frage entlockt ihr tatsächlich ein kurzes Lächeln und so antwortet sie, während sie mit ihrer Arbeit fortfährt. "Mein Name ist Mistress, Herr."
Die Platzwunde ist nicht sehr tief, so macht sie als sie fertig ist nur etwas Salbe darauf und legt einen Verband an. Eine der Novizinnen bringt ihr einen weiteren Tiegel, und sie beginnt dessen Inhalt auf die bereits blau-violetten Prellungen an Brust und Schulter aufzutragen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 19. Jan. 2004, 15:07 Uhr
Auch wenn er das Mädchen nicht kennt - nach all dem blutigen Chaos der letzten Stunden eine freundliche Stimme zu hören ist mehr, als er erwartet hat. Sie muß ihm ihren Namen wiederholen, ehe er ihn einigermaßen akzentfrei wiedergeben kann, und er antwortet mit einem verzogenen, halben Lächeln, während sie seine Wunden reinigt, und einen festen Verband um seinen Kopf anlegt. Als sie damit fertig ist, sieht er sein Spiegelbild in der Wasserschüssel. Das Wasser ist längst kalt und schmutzig rotbraun und er sieht aus, als trage er ein weißes Stirnband. Getrocknetes Blut verdeckt die alte, lange Narbe auf seiner rechten Gesichtshälfte und in diesem Licht kann er sich beinahe einreden, daß dort nur ein Schatten ist, nichts weiter. "Ihr seid keine Heilerin, nicht wahr? Ihr seid eine von den Freiwilligen." Er hat nicht viel Übung in unverbindlicher Konversation, aber er will wissen, was sie dazu gebracht hatte, sich dem hier anzuschließen.  Sie verteilt eine kühlende, scharf riechende Paste auf den Blutergüssen auf seinem Rücken und den Schultern und das dumpfe Pochen der Prellungen läßt langsam nach. Er weiß, daß er die nächsten Tage Schmerzen haben und die Arme wahrscheinlich kaum heben können wird. "Warum geht ein junges Mädchen mit auf einen Feldzug?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 19. Jan. 2004, 19:01 Uhr
In Morganas Zelt:

Loba kniet sich neben das Lager des Tarascon und sinkt beinahe augenblicklich in die tiefste Trance, die sie je erreicht hat. Der Mann ist dem Tod näher als allem anderen, das war deutlich zu spüren. Seine Verletzungen sind nicht mit herkömmlichen Methoden, nicht mit Kräutern und Tränken zu heilen, hier kann allein die Magie noch helfen - was Loba jedoch noch mehr Sorgen bereitet, als die schweren, inneren Blutungen, der Riß in der Lunge, die schweren Kopfverletzungen und die gebrochenen Rippen, ist die Tatsache, daß er schon so weit fort scheint. In seinem Geist ist nichts als dunkle Leere. Selbst wenn es ihr gelänge, seine schweren Verletzungen zu heilen - bei all ihrer Magie besaß sie doch nicht die Kraft, ihn von den Totenlichtern und den Gestaden der Purpurnen Flüsse zurückzurufen. Denk jetzt nicht an Sithechs Reich, alte Frau! Mahnt sie sich streng. Wie du es bewerkstelligen willst, ihn aus der Dunkelheit zu holen, darüber zerbrich dir den Kopf, wenn eine Chance besteht, daß er überhaupt Heilung findet!
Zwei Novizinnen treten hinzu und gehen ihr zur Hand, und auch Morgana tritt hinter sie, alle anderen hatte Loba hinausgeschickt. Blauer Dunst breitet sich wie dichter Nebel um Olyvars Lagerstatt aus, bis das ganze Zelt von indigofarbenem Dämmerlicht erfüllt ist und sich süß der Duft nach Kräutern und Ölen ausbreitet. Goldenes Öl gießt Loba in ihre Hände, verreibt es langsam und segnet dann den geschundenen Leib vor ihr damit. Sie berührt Olyvars Stirn und sein Herz,  und dann tanzen ihre Finger über seinem Körper. Ohne ihn zu berühren, weben ihre Hände anmutig an komplizierten Mustern, weben aus goldenem Licht und silbrigem Dunst ein Netz machtvoller Magie. Gewaltige Kräfte fließen und strömen, während ihre Stimme einen leisen, fast flüsternden Singsang anhebt, und der blaue Dunst empor wabert. Unter ihren streichelnden Händen und der wispernden Stimme beginnen gebrochene Knochen zusammenzuwachsen und die schlimmsten Wunden sich zu schließen, klingen innere Blutungen ab. Stunden scheinen zu vergehen, während Loba die Wölfin um den Lord Commander der Stadtgarde Talyras kämpft.... und schließlich zurücktaumelt, das Gesicht weiß wie Milch. Das schimmernde Netz flirrender Magie hüllt Olyvar noch immer ein und nach einem Moment, in dem ihr selbst schwarze Kringel vor den Augen tanzen, hilft Morgana der Hohenpriesterin auf die Füße. Loba stütz sich schwer auf ihren Herzholzstab. Das helle Holz ist bleich wie Knochen.
"Er ist zu weit fort. Er ist zu weit fort. Es gelang mir, die inneren Blutungen zu stoppen und den Riß in seiner Lunge zu schließen. Wahrscheinlich haben auch die Knochenbrüche angefangen, zu verheilen, aber ich kann nicht mehr... nicht mehr tun. Olyvar von Tarascon ist jenseits aller Heilmagie, Morgana. Sein Körper wird vielleicht gesunden, aber ich glaube nicht, daß er je wieder erwachen wird."  
Als ihr die Novizinnen auf einen Strohballen geholfen haben und sie einen Becher dampfenden Tees in der Hand hält, richten sich ihre Eulenaugen auf die Heilfrau. "Das sind keine Verletzungen, wie man sie sich in einem Kampf zuzieht, Morgana. Dieser Schädelbruch, die inneren Blutungen... was um Faeyris Liebe willen ist mit ihm geschehen? Er sieht aus wie jemand, der aus großer Höhe gestürzt ist."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 19. Jan. 2004, 19:25 Uhr
Morgana war nachdem die Verwundeten in die Windkind verladen worden waren, eiligst in ihr Zelt zurück gekehrt. Sie wollte dabei sein, wenn Loba Olyvar versuchte zu retten, und Loba, wenn möglich, mit ihren eigenen geringen Kräften zur Seite stehen. Als sie das Zelt betritt sind alle ausser zwei Faeyrisnovizinnen aus dem Zelt verschwunden. Die meisten Verwundeten schlafen oder sind bewusstlos und Morgana sieht schon das leicht bläuliche Licht, das sich im Zelt ausbreitet. Das Licht bringt Frieden und Ruhe mit sich und sie erkennt die Macht der Göttin, die sich langsam im Zelt ausbreitet. Morgana tritt hinter Loba und stimmt leise in die Worte ein, die Loba summt. Es ist lange her, das sie diese Worte vernommen und selber gesprochen hat, aber es ist als hätte sie sie täglich gesprochen und sie kommen ihr fliessend von den Lippen. Morgana weiss nicht wie lange sie so an Olyvars Lagerstatt stehen. Die Zeit hat keine Bedeutung mehr. Irgendwann vestummen Lobas Worte und Morgana hilft ihr sich aufzurichten und bringt sie zu einem Strohballen auf den sich Loba setzt. Morgana kniet vor ihr nieder und das was Loba sagt gefällt ihr nicht, aber sie hatte so etwas schon geahnt. Olyvars Aura war zu schwach gewesen, als das diese Schwäche alleine von den Verletzungen herrührte. Auf die Frage, was mit Olyvar geschehen ist, weiss sie zunächst keine Antwort, doch dann fällt ihr die Explosion ein, die sie gehört hat und die die Nacht für kurze Zeit in ein grünes Lichtermeer getaucht hatte.

"Es hat auf dem Schlachtfeld eine Explosion gegeben, was dazu geführt hat, oder wer sie ausgelöst hat, weiss ich nicht, vielleicht war Olyvar in der Nähe dieser Explosion, das ist die einzige Erklärung die ich hätte. Und ihr glaubt nicht, das es jemandem möglich sein könnte ihn von den Todeslichtern fern zu halten?" Morgana schweigt einen Moment. Sie hatte es bei Niniane erlebt, wie sie aus dem Reich der Dunkelheit zurück gekehrt ist und auch als sie selbst in sich gefangen war, war eine Person von Nöten, die einem den Weg weist und zu der man bedenkenloses Vertrauen hat.Kizumu, schiesst es Morgana durch den Kopf. "Glaubt ihr, das jemand der Olyvar liebt und den auch Olyvar liebt, es bewerkstelligen könnte ihn den Weg zurück ans Licht zu führen? Ich glaube ihr kennt Kizumu, sie ist Olyvars Gefährtin, vielleicht schafft sie es ihn zurück zu bringen, jetzt wo seine Wunden heilen und sein Körper überleben würde." Mit hoffnungsvolen Augen blickt Morgana zu Loba auf. Wenn die Windkind zurück ist, dann müsste sie sofort wieder nach Talyra fliegen um Kizumu nach hier zu holen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 19. Jan. 2004, 20:38 Uhr
Wieder muss sie leicht schmunzeln. Einer der hohen Herren dieses Kriegszuges sitzt hier und unterhält sich ausgerechnet mit ihr. Nie hätte sie das gedacht.
Sie stellt den Tiegel mit der Salbe zur Seite und reinigt ihre Hände schnell etwas in einem Wassereimer, der in der Nähe steht. Das Tuch an ihrem Gürtel ist auch schon mehr rot als weis, aber es muss genügen und so trocknet sie ihre Hände daran ab, ehe sie sich der nächsten Verletzung  zuwendet. Mit einer Handgeste deutet sie dem Nordmann an, auch die Lederhose auszuziehen, damit sie das Bein versorgen kann. Ohne zu murren kommt der Mann nach und entledigt sich auch der Hose. Mit einer Schüssel frischen Wasser und einigen Tüchern beginnt sie die Wunde auszuwaschen und mit Salbe zu bestreichen. Sie spürt seinen Blick wegen der noch immer ausstehenden Antwort und ohne von ihrer Arbeit aufzuschauen antwortet sie ihm.
"Nein, ich bin keine Heilerin. Eigentlich bin ich Goldschmiedin." Wieder schweigt sie einige Augenblicke. "Warum ich hier bin, eine gute Frage. Ich bin noch nicht lange in Talyra, aber mittlerweile ist sie schon mein Zuhause. Auch wenn ich kein Mann bin, ich wollte helfen sie zu verteidigen." Einen Moment bereut sie das gesagt zu haben. Das muss sich ja albern anhören, ich und verteigen.
Es dauert eine Weile, doch dann zieht sie mit den letzten Handgriffen den Verband stramm und befestigt ihn, damit er nicht mehr aufgeht. Mit etwas Mühe stellt sie sich wieder auf die Beine. Die Müdigkeit macht sich immer mehr bemerkbar, auch ihr Magen meldet sich langsam.
Sie schiebt die Wasserschüssel etwas mit dem Fuss zur Seite und wendet sie sich wieder dem Nordmann zu.
"Ein paar Tage Ruhe und ihr seit so gut wie neu."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 19. Jan. 2004, 21:25 Uhr
Seine Kleider sind nichts als stinkende, blutige Fetzen, die er bestimmt nicht mehr anziehen würde, also schnappt er sich einen mit heißem Wasser durch das Zelt eilenden Küchenjungen und schickt ihn zu seinem Roßknecht und Wagen, ihm aus seinem Gepäck frische Sachen zu holen. "Eine Hose, ein Hemd und saubere Stiefel. Du findest alles in der Truhe mit den Beschlägen. Mach schon, lauf!" Der Bengel schießt davon und Caewlin bleibt wieder mit der Heilergehilfin zurück. "Bessere Gründe als so manch anderer haben wird," seine letzten Worte gehen in ein zorniges Knurren über, als sie den Verband stramm zieht und die Enden des weißen Leines feststeckt, aber sie läßt sich nicht beeindrucken, sondern beendet ruhig ihre Arbeit.
Der Küchenjunge kehrt mit sauberer Kleidung zurück und Caewlin schlüpft in Hemd, Hosen und Stiefel. Er fühlt sich so zerschlagen, als hätte jemand ihn auf einem Amboß stundenlang mit einem Schmiedehammer bearbeitet. Auch wenn er noch kein Bad hatte, das Gefühl sauberer Kleidung auf der Haut ist paradiesisch. Als Mistress sich erhebt, schwankt sie und ihr Magen knurrt.  >Ein paar Tage Ruhe, und Ihr seid so gut wie neu.<  Daß ich neu war, ist zu lange her, Mädchen...
"Danke für das Zusammenflicken," ein eigenartiges Lächeln läßt seine Zähne im zwielichten Halbdunkel des Zeltes blitzen. "Ihr solltet etwas essen. Euer Magen knurrt schon so laut wie meiner. Achtet mir gut auf den Jungen. Ich sehe später noch einmal nach ihm." Er nickt ihr noch einmal zu, räumt seine Rüstungsteile zur Seite und verläßt dann das Zelt, nur um zwei Zeltklappen weiter in das von Morgana zu humpeln.
Kurz blickt er zu Cron, der den tiefen, traumlosen Schlaf völliger Erschöpfung schläft, dann sieht er sich um.
Die Heilfrowe sitzt mit einer Hohepriesterin auf einem Strohballen und ihr Gesicht ist so ernst, daß Caewlin einen Moment das Schlimmste befürchtet  - aber dann sieht er, wie Olyvars Brust sich kaum merklich hebt und senkt. Er tritt näher. "Wie steht es um ihn?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 19. Jan. 2004, 21:44 Uhr
Loba nickt langsam. Noch immer spürt sie bleierne Erschöpfung. "Eine Explosion... nun wenn er von der Wucht weggeschleudert wurde, würde das seine Wunden erklären..." murmelt sie müde. >Glaubt ihr, das jemand der Olyvar liebt und den auch Olyvar liebt, es bewerkstelligen könnte ihn den Weg zurück ans Licht zu führen?< Die Stimme Morganas klingt so voller verzweifelter Hoffnung, daß es Loba einfach nicht über sich bringt, den Kopf zu schütteln. Als die Heilfrau jedoch Kizumu erwähnt, zieht die Hohepriesterin überrascht die Stirn in Falten. Kizumu? DIE Kizumu?
"Ja.... ich kenne Kizumu." Und vor allem ihren Sohn!
Lobas große, gelbe Eulenaugen richten sich fest auf Morgana. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Manchmal ist es möglich, manchmal ist es vergebens. Ich weiß es nicht zu sagen. Ihr dürft auch nicht vergessen: Olyvar von Tarascon mag ein großartiger Mann sein, aber er ist nur ein Mensch. Nur ein Mensch, sterblich und nicht mit den empathischen Sinnen der Elben gesegnet..."
Sie blicken beide auf, als ein Mann das Zelt betritt, den Loba noch nie zuvor gesehen hat, aber sofort erkennt. Caewlin von Sturmende. Er ist riesig, noch einen Kopf größer, als der größte Mann, den sie je gesehen hat, und er hat etwas düsteres an sich, obwohl seine Augen, hell und von einem ganz eigenartigen blaugrün, sie offen ansehen. Um seine Stirn ist ein frischer, weißer Verband und er trägt saubere Kleidung, obwohl noch Blut und Schmutz an seiner Haut haften. "Nicht gut." Erwidert sie schlicht. "Ich habe für ihn getan, was in meiner Macht stand, aber das war nicht genug. Ich fürchte, wenn kein anderer Offizier der Steinfaust zur Verfügung steht, dann habt Ihr den Oberbefehl, Mylord."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 20. Jan. 2004, 11:02 Uhr
Sanft setzt die "Windkind" am Rande des Lagers auf und öffnet die Pforten in ihrer Reling, um Menschen, Tiere und Güter auf den Boden hinunter zu bringen.
Zunächst betreten zwei Frauen mit Pferden die hölzernen Rampen, die vom Deck des Windschiffes auf den Boden herabführen. Bei den beiden rothaarigen Elfen handelt es sich unzweifelhaft um Niniane und Kizumu, die sich von Galrin haben mitnehmen lassen. Der Kapitän weist mit der Hand zum Heilerlager hinüber und sagt: "Dort drüben werdet Ihr Lord von Tarascon finden. Das große Zelt in der Mitte ist das der Heilfrau Morgana. Dorthin hat man den Commander gebracht. Ich hoffe, er hat es geschafft."

Mit diesen Worten lädt sich der Schiffsbauer einen der großen Krüge mit Mohnblumensaft auf den Rücken und trägt ihn zu dem bewußten Zelt hinüber. Vier andere Besatzungsmitglieder, darunter der Schmied Beinar und der Seiler Thialfi, tragen die anderen Krüge, und hinterdrein trippeln Asa und ihre Mutter mit frischem Verbandsleinen. So begleitet der seltsame Zug die beiden Frauen hinüber zum Heilerzelt, während sich Gunnar mit dem Rest der Mannschaft darum kümmert, daß die anderen Tiere sowie die Vorräte für die Feldküche von Bord gebracht werden.

Das Gesicht von Achim, dem Oger, verbreitert sich zu einem Lächeln von Ohr zu Ohr, als ihm die Kisten und Fässer mit Essen und Trinken für die Siegesfeier überbracht werden.
Es duftet köstlich und sicherlich werden sich genug Abnehmer für die Braten, Würste, Gemüse und andere Spezereien finden, die die "Windkind" aus der Stadt herangeschafft hat.

Indes hat die kleine Karawane mit den beiden Elfen, dem Mohnblumensaft und dem Verbandszeug das Zelt der Heilerin Morgana erreicht. Der Weg zwischen den Verletzten hindurch war für die Pferde nicht eben einfach und so haben sich Niniane und Kizumu damit begnügt, die Tiere am Zügel zwischen den Zelten hindurchzuführen.
Die Zeltwand wird aufgeklappt und Galrin hält den beiden Frauen den Eingang auf. Nachdem die Gefährtin Olyvars und ihre Begleiterin im Zelt verschwunden sind, folgt der Kapitän ihnen auf dem Fuß. Während Kizumu mit bangem Blick den Lord Commander betrachtet, der mit wächsernem Gesicht und bleicher Hautfarbe auf seiner Pritsche liegt, wendet der Schiffsbauer sich an Morgana.

"Wir haben Euren Mohnblumensaft mitgebracht, Morgana. Ich hoffe, das sollte ausreichen. In der ganzen Tausendwinkelgasse dürfte es jetzt keinen Tropfen mehr davon geben.", lächelt Galrin und dreht sich dann zu Caewlin um: "Darüber hinaus habe ich mir erlaubt, Essen und Trinken für die Männer und Frauen mitzubringen. Ich hoffe, das ist so in Ordnung."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 20. Jan. 2004, 11:32 Uhr
Bis sie das Lager vor den Ruinen von Liam Cailidh erreichen, ist es Abend geworden und alle Banner über den Zelten sind schwarz.
Die Zelte erstrecken sich rechts des Dammweges zur Festung hinauf auf einer weiten Lichtung, wo der Boden eben und fest ist.  Auf ihrem Weg vom Windschiff zu Morgana kommen sie an Dutzenden von Lagerfeuern vorbei, um die man Baumstämme als Sitzbänke gelegt hatte, und Fackeln tanzen zwischen den Zelten wie taumelnde Lichter. Es ist neblig, trüb und kalt, und entlang des Weges zu den Türmen hinüber liegen in langen Reihen die Toten aufgebahrt - dennoch liegt über dem Lager die trunkene Erleichterung des Sieges. Von einem der Feuer weht ein rauhes Lied herüber und nach einem Moment erkennt sie "Der alte Bär und die Jungfrau hehr", und wo immer mehr als drei Männer zusammensitzen, spricht man über nichts anderes als die Schlacht. Galrin führt sie direkt zu Morgana - und kaum hat sie das warme, orangerote Halbdunkel ihres Zeltes betreten, spürt sie, daß der Tod zugegen ist. Direkt vor ihnen versperrt ihnen Caewlins große Gestalt die Sicht und erst, als der Nordmann, überrascht sie und Kizumu zu sehen, einen Schritt zur Seite tritt, kann sie Olyvar sehen. Sein Kopf ist dick und straff verbunden, ebenso wie sein Schildarm und sein Brustkorb - mehr kann sie unter den Decken nicht von ihm erkennen. Doch trotz der Tatsache, daß man ihm das meiste Blut abgewaschen und die schlimmsten Wunden verbunden hatte, sieht er entsetzlich zugerichtet aus. Blauschwarze Prellungen überziehen Arme, Brust und seine linke Wange, bilden harte Kontraste zu dem reinen Weiß der Verbände und er scheint kaum noch zu atmen. Sie sieht Kizumu erstarren und dann an sein Lager eilen, und wendet den Blick zu Loba, Morgana und Caewlin. Sie begrüßt die Hohepriesterin mit einem kurzen, respektvollen Nicken und Morgana mit einem warmen Lächeln. Galrin spricht leise mit Caewlin, doch aller Augen wandern immer wieder zu Olyvars Lager. "Wir sahen das Windschiff und kamen zur Steinfaust. Ragnarsson hier war so freundlich, uns mit zu nehmen. Kizumu... sie hat gespürt, daß ihm etwas geschehen war und war völlig außer sich, " flüstert sie leise zu Morgana. Die Heilerin sitzt mit Loba auf einem langen, festgepressten Strohballen und sieht mit müden Augen auf den Lord Commander. "Wo ist... Cron?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 20. Jan. 2004, 11:50 Uhr
Morgana hat zu Lobas Worten nichts hinzu zu fügen und so schweigt sie und hängt ihren eigenen Gedanken nach. Der Strom der Verletzten ist endlich versiegt, Caewlin hatte die letzten mitgebracht und so kehrt langsam Ruhe in das Lager ein. Morgana hatte die Veletzten nicht gezählt, aber wenn sie grob überschlägt mussten es mindestens zehn dutzend gewesen sein, wahrscheinlich sogar elf oder zwölf dutzend. Es tut ihr gar nicht gut so lange ruhig zu sitzen, die Müdigkeit in ihrem Körper macht sich nun bemerkbar und auch die Prellung am Bauch schmerzt wieder stark. Solange sie in ihrer Arbeit steckte, hatte sie alles andere verdrängen können.

Draussen wird es ein wenig unruhig und Morgana denkt zuerst, das doch noch neue Verletzte kommen, doch es ist nur die Ankunft der Windkind, wie sie aus den Rufen einiger Burschen draussen hört.Hoffentlich hat Galrin Mohnblumensaft bekommen, ohne ihn wird es sehr schwierig werden. Die Zeltplane wird zurückgeschlagen und Morgana blickt auf. Fast hätte sie die beiden Elbinnen für eine Halluzination gehalten, doch als sie die Augen schliesst und wieder öffnet, stehen Kizumu und Niniane schon bei ihnen. Kizumu wendet sich sofort Olyvar zu. Morgana hätte sie gerne auf diesen Anblick vorbereitet, doch nun ist es zu spät. Sie grüsst Niniane mit einem Nicken und einem leichten Lächeln auf dem Mund. Sie will Niniane noch sagen, dass es Cron gut geht und er zwar verletzt, aber nicht lebensgefährlich verletzt ist, als Galrin mit einem grossen tönerenen Gefäss zu ihr tritt und berichtet, was er ihr mitgebracht hat.

Morganas Lächeln zieht sich nun doch über ihr ganzes Gesicht. "Habt dank Galrin, das wird uns hier wirklich weiterhelfen und danke, dass ihr Kizumu hierhergebracht habt, woher wusstet ihr, das ich nach ihr schicken lassen wollte, seit ihr zu allem anderen auch noch Hellseher?" Sie nimmt dem Nordmann, das Gefäss ab und geht damit zu dem Vorratslager in ihrem Zelt. Dort füllt sie nach und nach die Gefässe der Novizinnen auf und ordnet an, das gleich die anderen Gefässe in die anderen Zelte gebracht werden. Sie selbst füllt sich ein wenig von dem bitteren Gebräu in eine kleine Schale und trinkt eine kleinen Schluck. Die Schmerzen im Bauch waren wieder sehr stark geworden, jetzt wo all die Anspannung langsam nachlässt. Sie blickt hinüber zu Olyvar und Kizumu und ihr Herz wird schwer.Was mögen die Götter mit den Beiden nur vorhaben, sie haben sich erst vor kurzem gefunden, das kann und darf noch nicht das Ende sein. Göttin bitte hilf ihnen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 20. Jan. 2004, 12:21 Uhr
Galrin zuckt unmerklich zusammen, als er von der Elfe mit den goldenen Augen wieder einmal nur mit seinem Vatersnamen angesprochen wird. Zwar ist er stolz auf seinen Vater, Ragnar Eriksson, den man auch den "Zweihandfechter" nennt. Doch nur als "der Sohn Ragnars" und nicht mit dem eigenen Namen angesprochen zu werden, betrübt ihn dennoch.
Obwohl er diese Verhaltensweise überhaupt nicht leiden kann, verbeißt sich der Kapitän jeden Kommentar. Er ist von den "edlen Herrschaften" nichts anderes gewohnt und erwartet auch nicht, daß sie einem einfachen Mann wie ihm gegenüber so etwas wie ein gewisses Mindestmaß an Respekt entgegen bringen.

Stattdessen wendet er sich Morgana zu, die ihn fragt, ob er ein Hellseher sei, weil er Kizumu mitgebracht habe. Mit einem Lächeln schüttelt der Schiffsbauer den Kopf und antwortet: "Mitnichten, Morgana. Lady Kizumu sah das Schiff und hat sich mit Lady Niniane auf den Weg zur Steinfaust gemacht. Und da ich selbst weiß, wie sehr ein liebendes Herz die Genesung beschleunigen kann, gab es kein langes Überlegen."

Die anderen vier Tonkrüge mit Mohnblumensaft werden in eine Ecke des Zeltes gestellt, wo sie niemanden behindern, das Verbandsmaterial verschwindet in einer Truhe, wo es vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt ist. Kaum ist die Arbeit erledigt, entläßt der Schiffsbauer seine Leute mit den Worten: "Ich danke Euch. Macht bitte den Kielraum sauber. Raus mit dem Stroh und den Pferdeäpfeln. Danach ein Mann in den Ausguck, die anderen Leute in die Kojen. Ich komme gleich nach."

Nachdem die vier Männer und die beiden Frauen aus dem Zelt verschwunden sind, blickt Galrin wieder zu Olyvar hinüber.
Mögen ihm die Götter beistehen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 20. Jan. 2004, 14:32 Uhr
Mattis, Olyvars Knappe, draußen vor den Zelten:

Als die jungen Frauen in ihren grüngrauen Roben zu ihm gekommen waren, um sich des Pferdes anzunehmen, hatte er immer noch vor Wut und Angst gezittert, aber sie waren freundlich und hatten ihm versprochen, alles zu versuchen, den Hengst zu retten. Irgendwann hatte er sein Schwert weggesteckt, und sich mit Schrecken gefragt, ob er wirklich die Männer damit angegriffen hätte, hätten sie versucht, Bayvard zu erschießen. Ich hätte... flüstert eine leise Stimme in seinem Kopf. Er zieht sich zurück, überläßt das geschundene Pferd den Anukisnovizinnen, und setzt sich wo er steht einfach in den Schnee. Es ist kalt, aber das spürt er nicht einmal. Unfähig noch einen Schritt mehr zu machen, aufzustehen oder auch nur irgendetwas zu tun, sieht er zu, wie sich die jungen Frauen um Bayvard bemühen. Sie hatten ihm irgendetwas eingeflößt, und nicht lange darauf waren dem Hengst die Vorderbeine eingesackt und er war in die Knie gegangen. Jetzt liegt er in einer riesigen Blutlache, und die Novzinnen knien um ihn und versuchen, die Blutung zu stillen. Eine greift sogar tief in die dampfende Brustwunde und ihr Arm ist bald bis zum Ellenbogen mit Blut verschmiert - dennoch gelingt es ihr irgendwie das rote Spritzen zu stoppen. Noch immer rinnt Blut aus hundert zerrissenen Venen, doch wenigstens wird der rote See unter Bayvard nicht mehr größer. Zwei der jungen Frauen machen sich daran, die Wunde zu schließen - ob hier Magie im Spiel ist oder nicht, kann Mattis nicht sehen, aber später sieht er sie Fleisch, Muskeln und Haut nähen, als flickten sie zerrissenen Stoff zusammen. Ihre schönen Roben sind längst über und über rot. Nachdem er über hundert Stiche mitgezählt hat, gibt er auf, aber das Loch in Bayvards Brust wird tatsächlich kleiner und verschwindet schließlich ganz unter dicken Nähten, die wie komplizierte Stickmuster kreuz und quer durch das blutverklebte Fell laufen.
Die anderen beiden kümmern sich um das gebrochene Nasenbein, richten es wieder und schienen es dann, was das arme Pferd aussehen läßt, als trage es ein seltsames Gestell am Kopf. Als sie mit ihm fertig sind, ist es Nacht geworden und Bayvard sieht aus, als wäre er von Kopf bis Fuß in blutige Binden gehüllt. Noch immer liegt er auf dem Boden, doch jetzt auf einem dicken Strohlager. Männer hatten ihn mit Gurten daraufgezogen, ächzend und fluchend vor Anstrengung, und dann hatten sie ihn zusätzlich in viele Decken packen müssen. Kohlebecken waren herangeschafft worden, um mehr Wärme zu geben, und eine ganze Weile war Mattis wie ein Derwisch von Feuer zu Feuer um Glut gerannt. Jetzt sitzt er auf dem Stroh neben dem Pferd in einem Kreis schwelender Hitze und hört es immer noch atmen. Als die Anukisfrauen gegangen waren, hatten sie ihm gesagt, daß Bayvard immer noch sterben könne, daß er wahrscheinlich sogar eher sterben, als die Nacht durchstehen würde, aber noch atmet er und sein Atem ist auch nicht länger rot.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 20. Jan. 2004, 14:44 Uhr
Die Harfenklänge, die über das Schiff wogten verklingen und die Windkind senkt sich zum Feldlager herab. Zwei Knechte führen die Pferde wieder auf festen Boden und reichen den beiden Elben die Zügel. Der Normander erklärt ihnen, wo sie Olyvar finden würden und geht ihnen dann voran. Ihr Weg führt sie an den vielen aufgebahrten Toten vorbei, doch sie hält den Blick starr nach vorne auf das Zelt gerichtet. Prins folgt ihr dichtauf, ohne das sie ihn am Zügel führen muss und  schmiegt seinen Kopf an ihre Schulter.
Sie betreten das Zelt, die Pferde bleiben beide einfach davor stehen und zuerst sieht sie kaum mehr, als den breiten Rücken eines Mannes. Kizumu erkennt Caewlin und ein Stückchen Sorge fällt von ihr ab. Er scheint beinahe unverletzt zu sein. Als er sich ihnen zuwendet, wirkt er einen Moment irritiert, doch sie drängt sich bereits an ihm vorbei und zu Olyvars Lager. Was sie dort sieht verschlägt ihr einen Augenblick den Atem, er ist schwer verwundet, doch noch mehr als die diversen Prellungen, Quetschungen und die von weißen Verbänden verdeckten offenen Wunden, erschreckt sie das Gefühl der äußerst schwachen Lebensflamme in ihm. Sie schaut kurz zu Morgana, Loba und Niniane auf, sieht die Erschöpfung in den Gesichtern der Heilerin und der Priesterin und muss hart schlucken um die Tränen zurück zu halten. Sei jetzt stark.. für ihn Vorsichtig setzt die Elbin sich auf den kleinen Rand der Pritsche und nimmt Olyvars Hand. Sie weiß, dass es wenig Sinn hat zu versuchen, ihn mittels Empathie zu erreichen, dennoch konzentriert sie sich völlig auf ihren Gefährten, versucht ihn irgendwo in diesem großen Körper wiederzufinden. Olyvar... Sie sendet offen, konzentriert und so laut und stark wie noch nie zuvor in ihrem Leben, legt alle Hoffnung, Angst und Stärke hinein, die sie finden kann.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 20. Jan. 2004, 18:42 Uhr
Die Zeit vergeht und während sie verschiedene Verletzte behandelt, beruhigt sie sich schließlich wieder und drängt den Gedanken an Richard und die Müdigkeit in ihren Gliedern beiseite. Der Lord Commander wird gebracht und er sieht erschreckend krank aus. Die Heilerin bemüht sich um den Mann, doch anscheinend kann sie nicht all zu viel für ihn tun. Sie versorgt seine Wunden und dann bleibt ihnen nichts weiter übrig, als zu warten. Die Stille die sich im Zelt ausbreitet ist bedrückend, nur hier und da stöhnt ein Verletzter vor Schmerzen. Für einige Zeit findet das junge Mädchen Ruhe, lässt sich am Lager des jungen, blonden Mannes auf einen Strohballen nieder und schließt die Augen.
Dann erscheint eine große, weißhaarige Frau, die Morgana ehrfürchtig begrüßt und sie kümmert sich sofort um Olyvar von Tarascon. Vorher scheucht die Heilfrau beinahe alle Helferinnen aus dem Zelt, nur zwei Novizinnen und sie selbst bleiben zurück.
Hedwig macht sich auf den Weg zur Feldküche, langsam macht sich ihr Magen wieder bemerkbar. Einer der Küchenjungen reicht ihr eine große Schale, die sie bis auf den letzten Tropfen leert. Die Wärme die sich durch die Suppe in ihrem Bauch ausbreitet wirkt einschläfernd und so sucht sie das erste Mal seit beinahe zwei Tagen und einer Nacht ihr Nachtlager auf und ist eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf die Decke die ihr als Kissen dient berührt hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 20. Jan. 2004, 19:02 Uhr
Auch das noch...
"Vareyar ist noch da, der Waffenmeister," erwidert Caewlin. Im Augenblick war Vareyar mit einigen Knappen, die lesen und schreiben konnten, damit beschäftigt, die Verlustlisten aufzustellen. Caewlin hatte ihn gesehen, als er zu Morganas Zelt gegangen war. Er war mit den Jungen die Reihen der Toten abgeschritten und die beiden hatten Namen um Namen auf Wachstäfelchen gekritzelt. Was Loba über den Lord Commander zu sagen hat, stößt ihn bitter auf. Er kennt den Tarascon vielleicht nicht gut, aber er hat seine direkte Art gemocht - und manche Dinge kann man nicht gemeinsam tun, ohne dabei eine Art Freundschaft zu schließen. Eine solche Schlacht zu schlagen gehört mit Sicherheit dazu.
Er dreht sich um, als er hinter sich eine Bewegung spürt und sieht überrascht in Ninianes Gesicht. Hinter ihr folgt Kizumu, die sofort an Olyvars Lager eilt und nach ihnen schließlich Galrin, der Kapitän der Windschiff, einige seiner Leute hinter sich. Caewlin tritt beiseite, um sie alle hindurchzulassen und kurzzeitig entsteht am Zelteingang Gedränge. Tonkrüge werden Morgana übergeben und im Zelt abgeladen, ebenso wie Körbe mit reinem, weißen Linnen für Verbände. Als alles hereingeschafft und verteilt ist, scheucht Galrin seine Leute freundlich, aber bestimmt hinaus und wendet sich dann erst an Morgana und schließlich an ihn selbst. Caewlin nickt und lächelt sein verzogenes, halbes Lächeln, das immer ein wenig spöttisch wirkt. Seine Stimme ist immer noch so rauh, als kratze eine Säge über Holz und heiser von der Schlacht dazu, aber seine Worte klingen aufrichtig. "Natürlich ist das in Ordnung. Und...danke. Ich weiß nicht, was wir hier im Lager täten, wenn wir dich und dein fliegendes Schiff nicht hätten. Obwohl...doch, ich weiß es: Hungern und aus allen Nähten platzen."  
Der Schiffsbauer blickt noch einmal zum Lord Commander hinüber, dann verabschiedet er sich mit einem Nicken, um auf sein Schiff zurückzukehren.
Niniane fragt nach Cron, doch Morgana ist so beschäftigt mit Galrin und den Krügen mit Mohnblumensaft, daß er die Halbelbin kurzerhand am Arm nimmt und von den anderen weg an das Lager des Tronjers führt. Cron liegt nicht weit vom Eingang in einer Ecke des Zeltes, in der es warm und düster ist. Sein Gesicht ist in den langen Schatten kaum zu erkennen. "Er ist am Arm getroffen worden, aber weiter fehlt ihm nichts, außer daß er vollkommen erschöpft war," meint er leise, als sich Niniane zu ihm kniet. "Niniane... da ist noch etwas. Falcon ist tot."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 20. Jan. 2004, 19:19 Uhr
Der stechende Schmerz des Eisens, mit dem seine Wunde ausgebrannt worden war, hatte nicht genügt, ihn erwachen zu lassen, so sehr er sich auch daran geklammert hatte.
Mittlerweile hat er die Hoffnung aufgegeben, noch rechtzeitig zu erwachen. Er hofft jetzt darauf, einfach zu sterben.

Als ihm der süßliche Geschmack im Mund auffällt, glaubt er erst zu fantasieren, doch als das Blut seinen Magen erreicht, weiß er, dass er gerettet íst.
Es dauert seine Zeit, bis der Ehemalige spürt, wie seine Sinne zurückkerhren. Der stickige, mit verschiedenen Kräuterdüften angereicherte Zeltgeruch fällt ihm als erstes auf. Das Blut überriecht er. Es ist menschlich und ausserdem ist seine Nase höchstwahrscheinlich für die nächsten Tage abgestumpft gegen jeglichen süßen Geruch.
Er lässt sich Zeit, ehe er die Augen aufschlägt und sich aufsetzt. Die Frau, welche am anderen Ende des Raumes auf einem Stuhl sitzt, fällt ihm auf. Wahrscheinlich war sie es, die das mit dem Blut arrangiert hat. Er grinst und blickt dann verstört auf seinen Bauch. Eine riesige Narbe zieht sich von dem einen bis zum anderen Ende. Als er mit der Hand an die Backe fährt, spürt er auch dort noch eine haarfeine Unebenheit. Entweder dieser Kampf ist einer der härtesten gewesen, die er je gefochten hat, oder er ist alt geworden über die Jahrhunderte. Cleyron schluckt. Schreckliche Vorstellung, sich auf einmal vorsehen zu müssen und jedem Spass aus dem Weg zu gehen. Hoffentlich ist es einfach nur eine harte Schlacht gewesen.
Cleyron steht auf, nickt der Frowe noch einmal mit seinem üblichen Grinsen zu und verlässt dann das Zelt mit der Absicht, sich erst einen Vogel zu fangen und dann Kaney zu suchen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 20. Jan. 2004, 20:41 Uhr
Bevor Morgana ihr antworten kann, erscheint Galrin und beansprucht die ganze Aufmerksamkeit der Heilerin für sich, so daß es schließlich Caewlin ist, der ihren Arm nimmt und sie zu Cron bringt. Er sieht abgekämpft und erschöpft aus und schläft tief, vermutlich, weil er Mohnblumensaft erhalten hatte. Sie entdeckt zahllose Kratzer und Schürfwunden, häßliche Prellungen und tiefe Schnitte - doch außer am Arm ist keine seiner Wunden so tief oder gefährlich, daß sie eines Verbandes bedürfe. Trotzdem glaubt sie einen Moment lang den Boden unter den Füßen zu verlieren. "Du dummer Nordmann," zu ihrem eigenen Entsetzen schwimmen ihre Augen plötzlich in Tränen und ihre Stimme zittert merklich, aber es schert sie einen Dreck, ob Caewlin oder irgendjemand anderes im Zelt sie jetzt so hören und sehen kann. Sie berührt Crons Stirn, als sie sich neben die schmale Pritsche ins Stroh kniet, doch zu ihrer Erleichterung ist sie kühl - bis jetzt jedenfalls.
"Wenn du Wundfieber bekommst, bringe ich dich um, hörst du mich?" Sein Atem geht so ruhig und tief, daß sie weiß, es wird noch eine Weile dauern, ehe er wieder erwacht, dennoch nimmt sie seine Hand. Sie ist soviel dunkler und größer als ihre eigene, ihre Finger verschwinden völlig unter seinen. Sie hört, daß Caewlin etwas zu ihr sagt, aber er muss es dreimal wiederholen, ehe sie es begreift. Alles Gold weicht aus ihren Augen und läßt nur Bernstein zurück. "Was?"
Er nickt nur.
Niniane starrt in sein Gesicht, sieht auf Cron, starrt hinüber zu Loba und Morgana, dann zu Kizumu die an Olyvars Lager kniet und deren verzweifeltes, offenes Senden sie trifft wie Sturmwind und schüttelt dann langsam den Kopf. Hin und Hergerissen zwischen dem Wunsch, bei Cron zu bleiben, Kizumu beizustehen, irgendetwas Nützliches angesichts all des Leides um sie her zu tun, Loba oder  Morgana oder beiden ihre Hilfe anzubieten, überbringt Caewlin ihr diese Nachricht.
Arwen.... oh nein. Falcon, du Narr! Du dummer dummer dummer Narr! Caewlin kann ihr nicht erklären, wie es dazu hatte kommen können, aber er sagt ihr, daß Cron es wüßte und sie nickt. "Bring mich zu Falcon."  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 20. Jan. 2004, 21:18 Uhr
Schilama hatte ihren Blick bei einen der anderen Verwundeten, als der Vampir aufgestanden ist und sie bemerkt ihn erst, als er plötzlich mitten im Zelt steht, quicklebendig! Sofern man bei einem Untoten das Wort lebendig gebrauchen kann. Er nickt ihr zu, mit einem Grinsen das ihr einen Schauer über den Rücken jagt und dann verlässt er das Zelt, als hätte er nie eine Bauchwunde gehabt. Die Elbin will dagegen protestieren oder sonst etwas tun, da sie nicht glaubt das der Vampir wirklich schon wieder so gesund ist, aber das einzige was sie hinbekommt, ist aufzustehen und mit halb offenen Mund dazustehen, weil sie etwas sagen "wollte". Erst nach einer Weile bemerkt sie, dass der Vampir das Zelt schon längst verlassen hat, ich glaubs das alles nicht!, denkt sie, kichert und schüttelt den Kopf. Die Abendsonne, die nur schwach durch die Decke des Zeltes dringt, holt sie schließlich aus ihrem ungläubigen Gedanken und sie hilft die letzen Verletzen zu Versorgen. Als endlich die Nacht herreinbricht, ist es tatsächlich ruhig im Lager. Schilama glaubt erst, ihr Gehör hat sich durch den vielen Lärm verschlechtert, aber ist tatsächlich ruhig oder zumindest um einiges ruhiger und einmal seit langem, zumindest kommt es ihr wie eine Ewigkeit vor, hört sie sogar leise den Wind, oh ihr Götter ich danke euch für alles!

Sie geht aus ihrem Zelt und schaut als erstes zum Himmel, doch die Wolken verdecken die Sicht auf die Sterne und den Mond. Schilama überlegt, ob sie sich nicht einfach zur Ruhe begeben soll um in ihre erholsame Trance zu gleiten, aber dann überkommen sie die Gedanken um die vielen Toten, die sie wegen der ganzen Arbeit verdrängt hat, oder musste, damit sie weiterarbeiten konnte und an das Leid, dass sie hier gesehen hat und noch sieht. Ich kann mich jetzt nicht zur Ruhe legen, es ist kein nicht wollen, sie weiß nur, dass es nicht kann, zu viele Gedanken kreisen noch in ihrem Kopf herum. Sie hatte ihre Gedanken, Bilder und sogar die meisten Gefühle, wie Wasser hinter einem Damm zurückgehalten. Aber wenn sie dies alles nicht langsam hinauslässt, würden der Damm brechen ihr Geist würde mit Gedanken überflutet, die sie alle gar nicht so schnell verarbeiten kann und sie wäre wohl dem Wahnsinn nahe, deshalb bleibt sie wach und holt sich nur einen warmen Tee, ehe sie zu ihrem Zelt zurückkehrt.

Sie zieht einen Strohballen vor ihr Zelt und setzt sich, so dass ihr Körper wieder etwas Ruhe bekommt. Ihr Körper erholt sich langsam von den Strapatzen, sehr langsam, so dass ihr Herz nicht mehr wild an ihre Brust schlägt und ihr Atem nicht mehr dem eines galopierendem Pferdes gleicht. Ob Kaney wohl noch lebt?, ist einer ihrer zahlreichen Gedanken, aber eine Antwort auf die Frage findet sie nicht. Aber jedesmal wenn sie eine Antwort auf eine ihre Fragen findet, lächelt sie, ob es die Freude ist diesen Gedanken ausgemerzt, eine Antwort gefundenn zu haben oder noch etwas anderes, könnte sie selbst nicht sagen. Ihr Gesicht ist von der vielen Arbeit rot, aber dafür spürt sie die Kälte kaum, da sie nicht nur das Luchsfell von Kaney hat, sonder auch noch ein Kohlebecken ganz in ihrer Nähe neben sich. Sie spricht ihre Gedanken laut aus, aber im Flüsterton und in Elbisch, selbst wenn sie jemand hören würe, er würde es nicht verstehn, aber das macht sie auch unbewusst und es stört auch niemanden. Es ist als rede sie sich das ganze von der Seele und ihr Zuhörer ist das Nichts.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 20. Jan. 2004, 22:18 Uhr
Kaney kann  den Sieg nicht feiern, konnte nicht zur Ruhe kommen.
Obwohl sie gewonnen hatten, obwohl man sich ausruhte und einige Männer schon anfingen, Lieder zu singen... Kaney konnte nichts von all dem tun.
Ihm war nicht nach feiern zumute, er grübelte, und dass sehr intensiv.
Er hatte schon getötet, hatte einen Menschen und unzählige Tiere getötet... aber jetzt?
Wieviele Narge hatte er dahingeschlachtet, wieviele der eigenen Männer hatte er geholfen, ohne allzugroße Schmerzen in die Hallen Sithech`s zu gelangen?
Wieviel Blut hatte er heute vergossen?

Der Werblütige wusste, er hatte das alles nur getan, um das Larisgrün und Talyra zu verteidigen.
Und nach den Untaten der Narge hatten diese es nicht anders verdient.
Trotzdem nagte sein Gewissen sehr stark an Kaney.

Um sich auch weiterhin abzulenken, beschäftigt sich Kaney weiterhin mit den Toten der Schlacht.
Er steht bei den endlos scheinenden Reihen von Leichen, wartet auf die Anweisungen eines Mannes, Vareyar, der zwei Jungen Burschen Namen sagt, die diese dann auf eine Liste schreiben.
Wie Vareyar herausfand, welcher der vielen Leichen welcher Name zustand, weiss Kaney nicht. Und eigentlich interessiert es ihn auch nicht.
Er wartet nur darauf, dass Vareyar ihn und einige wenige andere Helfer anspricht, und sagt, welche der Toten zu den Sithech-Novizinnen gebracht werden sollen, wo die Toten gewaschen werden, und dann werden die Leichen zu dem Ort gebracht, wo sie dann später verbrannt werden sollen.
Eigentlich nur wenig interessiert betrachtet Kaney die ganzen Waschrituale, er schaut zu, wie die Novizinnen die persönlichen Gegenstände, die jeder Soldat bei sich hat, und wie diese Gegenstände, soweit Kaney es erkennen kann, dann in kleine Beutel gesteckt werden.

Kaney vermutet, dass diese Beutel dann irgendwie mit dem Namen der Verstorbenen beschriftet wird, und dass diese Beutelchen dann den Frauen, Eltern, Kindern der Verstorbenen übergeben wird...
"Der hier kann auch fortgebracht werden!" weckt die Stimme von Vareyar Kaney aus seinen Gedanken.
Ein weiterer Leichnam, ein weiterer Name... Kaney seufzt.
Es liegen hier noch soviele unbenannte Tote... und das Schlachtfeld wird immer noch gesäubert....

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 21. Jan. 2004, 14:29 Uhr
Caewlin führt Niniane fort von den Zelten und dem Feuerschein des Lagers durch die beginnende Nacht und den kalten, grauen Nebel hinauf zu den Türmen von Liam Cailidh. Sie kommen an den Reihen der Toten vorbei, wo Vareyar und seine beiden Schreiber die Verlustlisten fertigstellen und er nickt dem Waffenmeister kurz zu.
Falcons Leichnam war in die Halle unter dem Torturm gebracht worden und liegt jetzt aufgebahrt auf einem schwarzen Basaltblock, der einst als Ratstisch gedient haben mochte. Noch niemand war dazugekommen, ihn zu waschen oder herzurichten, er ist noch so, wie Cron ihn auf dem Schlachtfeld gefunden hatte... und kaum als Falcon zu erkennen. Nur das Blut ist inzwischen in seinen Überwurf und seinem Haar zu rotbraunen Lachen getrocknet, seine Schwerthand fehlt. Irgendjemand hatte gnädigerweise einen blauen Umhang der Stadtgarde über ihn gebreitet, der ihn bis zur Brust verhüllt und die schlimmsten Wunden verdeckt.

Ninianes Gesicht ist eine unbewegte Maske, aber ihre Augen sind nicht länger hell, sondern dunkel, alles Licht scheint herausgebrannt, als sie näher tritt. Caewlin folgt ihr und eine lange Weile stehen sie beide schweigend vor ihm. "Cron hat es mir erzählt, Niniane," meint er schließlich leise, seine Stimme nicht mehr als ein heiseres Raspeln. Sie wissen beide, was er meint. "Ich glaube nicht, daß er hätte sterben müssen, wenn er es nicht gewollt hätte."
Er sieht auf das geschundene Gesicht des Elben hinab und seine Gedanken wandern zurück in die Vergangenheit. Zu der Reise nach Liedberg.... Falcon, der Templer, der heilige Krieger, der stolz wie ein Pfau auf seine Ritterwürde gewesen war. Was hatte er ihm damals über Ritter gesagt....? >Kommt mir nicht mit Euren Einhornschwüren und Euren Seidenbändern und Eurem verlogenen Paladingesülze! Ein Ritter ist ein Schwert mit einem Pferd.  Eure heiligen Schwüre und Salben, die Öle der Priester und Seidenschleier der Hochgeborenen - das sind alles nur Ausreden, die um die Schwerter gebunden werden. Ein Schwert ist bestimmt hübscher, wenn es mit Seide umwunden ist, es tötet jedoch genauso. Ihr seid nichts besseres wie ich. Der einzige Unterschied besteht darin, daß ich nicht verleugne, was ich bin.  Bringt mich um, aber nennt mich nicht einen Mörder, während ihr euch gegenseitig einredet, daß eure Scheisse nicht stinkt!< Dennoch war Falcon Monde später in sein Haus gekommen und hatte ihn um Hilfe gegen die Wurmdämonen gebeten und gleichzeitig seine angeboten. Das hatte sie zusammengebracht und gemeinsam waren sie in die Kanäle hinabgestiegen - sie hatten gelernt, sich aufeinander zu verlassen. Sie waren durch Feuer, Blut und Tod gegangen und hatten überlebt. Das hat alles verändert, nicht wahr? Ich habe dich immer für einen unerträglichen Templer gehalten und du mich immer für ein Ungeheuer. Du bist ein elbisches Spitzohr gewesen, Falcon und ich ein Nordmann. Dennoch hätte ich dich jederzeit einen Freund genannt. Verrückte Welt. Warum bis du aus Wegesend geflohen? Warum mußtest du manchmal ein so götterverdammter Narr sein?  

Als er Niniane fragt, ob sie die Totenwache halten will, nickt sie nur und bittet ihn, ihr drei der Anukisnovizinnen zu schicken, die ihr zur Hand gehen sollen. Er nickt schweigend und läßt sie allein. Auf dem Rückweg ins Lager begegnet er Vareyar, der ihm schweigend Dutzende von Wachstafeln mit den Namen der Gefallenen überreicht und ihn dann begleitet. Caewlin schickt drei Priesteranwärterinnen zu Niniane und zieht sich dann mit Vareyar in das Zelt zurück, daß sein Roknecht mittlerweile hatte aufstellen lassen. In Kohlebecken glost rote Glut, sein Lager ist bereit, sein Gepäck hergeschafft und ein Zuber für ein Bad erwartet ihn. Er schickt den Knecht in Mistress' Zelt, seine Rüstung zu holen und zu reinigen und dann selbst zur Ruhe zu gehen, läßt sich Pergament, Löschsand, Federkiel und Tinte bringen und setzt dann mit Vareyar eine Botschaft an Rhordri, den Kastellan der Steinfaust,  und die Stadträte von Talyra auf. Caewlin berichtet von der Schlacht, von ihrem Sieg und von Falcons Tod - und schließlich auch, daß der Lord Commander mit dem Tod ringt. Vareyar fügt in langen Listen die Namen der Toten an, während Caewlin ein Bad nimmt, sich Schmutz, Schweiß und Blut endlich abwaschen und umkleiden kann. Es wird Mitternacht, bis Vareyar sich einen Raben bringen läßt und Caewlin die Nachrichten unterzeichnet. Sie teilen sich einen Kelch Wein und schicken den Botenvogel nach Talyra, blicken ihm nach, bis sein Schatten mit dem nächtlichen Himmel verschmolzen und nicht mehr zu sehen ist. Caewlins Kopf schmerzt. Er ist seit mehr als achtundvierzig Stunden ununterbrochen auf den Beinen. Er schickt Vareyar zur Ruhe und läßt sich dann auf sein eigenes Feldbett fallen. Zu kurz... verdammt. Is hätte daran gedacht und mir Stroh aufgeschüttet... Und das ist der letzte klare Gedanke, den er hat, bevor ihn der Schlaf in seine schwarze Tiefe zieht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 21. Jan. 2004, 17:16 Uhr
Er entdeckt Kaney bei Vareyar und ein paar anderen, die die Leiche verladen, oder den Sithechnovizinnen übergeben. Den letzteren nickt er freundlich zu.
Eine von ihnen, die gerade aufschaut, starrt ihn an. Ihre Augen sind auf seinen Hals gerichtet. Als Cleyron an sich heruntersieht, bemerkt er, dass seine Kleider so zerrissen sind, dass das Amulett, welches ihn als ein Günstling Sithech's kennzeichnet, gut zu sehen ist.
Er grinst entschuldigend, verbeugt sich in Richtung der Novizin und tritt endgültig zu Kaney, welcher sich ein wenig zu langweilen scheint.
Cleyron kann das ziemlich gut nachempfinden. Er hat seinen Blutdurst gestillt und die Schlacht mit all ihrer Aufregung, scheint in weite ferne gerückt zu sein.
Die wenigen noch bestehenden Beweise ihrer Existens sind, zumindest in Cleyron's Augen, nichts weiter als lästig. Sein ganzer Körper ist mit Schweiß bedeckt, seine Haare triefen sogar von dem Zeug. Natürlich ist es nicht sein Schweiß, natürlich nicht, sondern Narg- und Menschenschweiß, aber er fühlt sich dennoch äusserst eklig und er hat, was ihm am meisten wundert, das Bedürfniss nach einem kalten Bad. Und das, obwohl er normalerweise, höchstens dann badet, wenn er einen Fisch fangen will. (Was natürlich auch nur sehr selten vorkommt, da Fische ja kein Blut haben und ihr Geschmack auch ihn auch nicht gerade begeistert.)

Kaney ist wieder in Menschengestalt. Seine Kleidung hat er sich eindeutig von irgendwelchen Nargen zusammengetragen. Sie schlabbert reichlich an seinem dünnen Körper.
"Tag.", begrüßt Cleyron den Freund. "Wie geht's dir?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 21. Jan. 2004, 20:34 Uhr
Das offene Senden Kizumus erreicht auch Morgana. Morgana selbst kann nicht senden, aber wenn ein Elf offen sendet, dann kann auch sie es vernehmen. In dem Ruf liegt Schmerz, Trauer , ein wenig Hoffnung und auch viel Stärke, und Morgana hätte von Kizumu auch nichts anderes erwartet. Einen Moment blickt sie von ihrer Arbeit auf  und sieht zu Kizumu und Olyvar. Wenn sie doch nur etwas für die Beiden tun könnte, aber sie kann nichts tun. Loba hatte schon ihr möglichstes getan und Morgana kennt keine Heilerin, die mehr Wissen besitzt als Loba. Was nun mit Olyvar geschieht liegt allein in den Händen der Götter und vielleicht auch in denen von Kizumu. Morgana wendet sich wieder ihrer Arbeit zu, um die teils düsteren und teils hoffnungsvollen Gedanken zu vertreiben.  Mit leicht zittrigen Händen, die sie aufgrund der Überanstrengung und Übermüdung kaum noch unter Kontrolle halten kann, verteilt sie Mohnblumensaft in kleine Schalen, reicht sie an Novizinnen weiter und zeigt ihnen welcher der Verletzten die Schale erhalten soll.

Nach dem alle mit Mohnblumensaft versorgt sind, verschliesst sie das tönerne Gefäss und geht hinüber zu Kizumu. Sanft legt sie eine Hand auf die Schulter der Elbin, die ihren Blick nicht von Olyvar wendet. "Redet mit ihm Kizumu, erzählt ihm Geschichten, Geschichten von euch und von ihm, erzählt so viel ihr könnt. Ihr müsst nun seine Erinnerung sein, seine Erinnerung an diese Welt, vielleicht findet er dann den Weg zurück." Morgana weiss, wie schwer es ist nun nicht in Kummer und Trauer zu versinken, sondern Stärke zu haben und die muss Kizumu nun für zwei haben.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 21. Jan. 2004, 20:40 Uhr
Weiter grübelnd wartet Kaney darauf, das Vareyar ihn anweist, den nächsten Leichnam zu den Sithech-Novizinnen zu bringen, als er unerwarteterweise Cleyron auf sich zukommen sieht.

Kaney ist überrascht.
Er hat nicht damit gerechnet, dass der Ehemalige so schnell aus dem Lazarett herauskommt.
Und vorallem nicht, dass der Ehemalige ihn so fröhlich begrüßt.

"Wie es mir geht..." wiederholt Kaney die Frage von Cleyron.
Ja, wie geht es ihm denn überhaupt?
Alle Wunden hatten sich inzwischen geschlossen, viele der kleineren Kratzer waren gar nicht mehr zu sehen, und bei den größeren Wunden die er abbekommen hatte zeigten nur noch rote Striemen an, dass er verletzt worden war.
Und sonst? Kaney hatte einigermassen gut geschlafen, das meiste von seiner Erschöpfung war verschwunden, aber jetzt machte sich langsam sein Magen bemerkbar, der Werblütige spürte ein leises Grummeln, das er aber ohne Probleme ignorieren konnte.
Das einzig negative, dass Kaney momentan bemerkte, waren seine Gedanken.
Er dachte immer noch über den Tod und den Sinn dieser Schlacht nach, darüber, was geschehen war, und was dieser Sieg gekostet hatte.
Er hatte die Gerüchte gehört, die durch das Lager gingen, Gerüchte, die verschiedenes sagten.
Einige Männer erzählten, dass alle Offiziere der Steinfaust gestorben seien, dass nur noch Vareyar übrig geblieben ist, andere Gerüchte besagten, dass die meisten Offiziere überlebt hatten, wenn auch schwer verletzt.
Kaney glaubte aber eher den letzteren Gerüchten, er glaubte daran, dass Olyvar, Cron und Caewlin lebten, wenn auch teilweise sehr schwer verletzt...

Wie geht es Kaney also momentan?

"Hmm... geht so..." erklärt er, während er einige Schritte von den aufgereihten Leichen weggeht.
"Ich fühle mich... hmm... ich weiss nicht wie es mir geht... ich fühle mich so... seltsam..."
Besser kann Kaney es wirklich nicht beschreiben.
Er zuckt mit den Schultern.

"Dir scheint es ja sehr viel besser zu gehen... Sehr viel besser..."
Erst jetzt geht Kaney auf, dass er Cleyron eigentlich bei den Heilern alleine gelassen hatte... dass er Cleyron vielleicht zum Sterben zu dem Lazarett gebracht haben könnte...
Ein toller Freund bist du...

Seufzend atmet Kaney aus, schaut dann wieder zu Cleyron.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 21. Jan. 2004, 20:50 Uhr
Das kurzzeitige Gedränge, das mit dem Einbruch der Nacht, der Ankunft der Protektorin, Kizumus und dem Schiffsbauer geherrscht hatte, ist längst wieder vorüber. Das Zelt Morganas der Heiflrau ist warm, düster und still und gegen Mitternacht erhebt sich Loba die Wölfin wieder von den Strohballen, die ihr als Sitzplatz gedient hatten. Sie hatte sich nach der erschöpfenden Heilung Olyvars ein wenig ausgeruht und hätte liebend gern etwas Schlaf gefunden - doch obwohl ihre empathischen Kräfte bei weitem nicht an die der Elben heranreichen, das seit Stunden ununterbrochenen Senden der Feuerelbin rüttelt sie durch wie ein Sturm. Sie hätte niemals Schlaf gefunden. Olyvars Geist jedoch bleibt stumm. Entweder er ist jenseits der Totenlichter, oder er hört sie schlicht nicht...
"Kizumu!" Sie geht zu der rothaarigen Elbin hinüber, die verbissen an  Olyvars Lager kniet, die Augen rauchiggrau und so fest auf sein Gesicht geheftet, als wolle sie ihn allein mit ihrem Blick zwingen, zu erwachen, und die ihr Senden kein einziges Mal unterbricht. "Kizumu!"
Sie muss die Elbin an den Schultern packen und schütteln, ehe sie auch nur reagiert. Einen Moment ruht Lobas Blick streng und forschend auf dem erschöpften Gesicht Kizumus, doch dann werden ihre Augen weich. "Er kann Euch nicht hören," erklärt sie sehr sanft. "Er ist ein Mensch, Kizumu. Ihr könnt ihn nicht mit Euren Gedanken erreichen." Sie nimmt die Hände der Elbin und zieht sie sanft auf das leere Feldbett neben dem Lager des Tarascon. "Hört mir zu. Olyvar wurde sehr schwer verwundet. Nein, seht mich an, es ist wichtig, daß Ihr das wißt. Er hatte gebrochene Rippen, einen Riß in der Lunge, schwere innere Blutungen und einen Schädelbruch. Ich habe für ihn getan, was ich konnte. Sein Körper hat die Magie angenommen, aber seine Wunden waren so schwer, daß ich ihn nicht vollkommen heilen konnte.... ich habe die Blutungen gestoppt und den Riß in der Lunge geschlossen und sicher haben auch die gebrochenen Knochen begonnen, zu verheilen, aber ich vermochte nicht, seine Seele aus der Leere zu holen. Ich weiß nicht, wo er ist.  Wenn er die Nacht übersteht, dann besteht eine Möglichkeit, daß er überlebt. Hört mir jetzt gut zu, auch wenn es schmerzt. Ich sagte, es besteht eine Möglichkeit, nicht, daß es wahrscheinlich ist. Doch selbst, wenn das Wunder geschieht und sein Körper gesundet - ich kann nicht sagen, was mit seinem Geist geschehen wird. Wenn er in den nächsten Tagen erwacht, besteht Hoffnung, daß er nicht nur überlebt, sondern auch keine Schäden zurückbehält. Wenn er nicht erwacht... " sie sieht der Elbin aus großen Augen fest in die ihren. "Wenn er nicht erwacht, dann kann es sein, daß er Jahre in diesem Zustand dämmern wird, bis er irgendwann stirbt."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 21. Jan. 2004, 20:55 Uhr
Ukkos Suche nach Bier war und blieb erfolglos.

Und sowas schimpft sich Lazarett! Kein Bier hier ..und da soll man genesen können tzzzzzzz

Eine bauchige Flasche  auf einem Tisch  weckt dann doch sein Interesse. Er sieht wie ab und an eine der Krankennovizen  die Flache entkorkt , und den Inhalt auf ein Stück Stoff oder einen Lappen  giesst, den Korken  in den Flaschenhals zurückschiebt und geschäftig wieder von dannen eilt.

Die kurze Zeit, die die Flasche offensteht genügt dem Gnom um einen  sehr bekannen und beliebten Geruch in die viel zu grosse Nase geweht zu bekommen.

Ukko drückt sich pfeifend um den Tisch herum, macht übertrieben Platz wenn einer der Heilerinnen vorbeikommt und tut überhaupt sehr harmlos.

Kaum fühlt er sich unbeobachtet schnappt er sich die Pulle, zieht den Korken mit den Zähnen heraus und spuckt ihn unter den Tisch.....

" Das riecht wie...wie.... wie ...."

riech nicht dran, sondern kipps weg du Dussel treibt sich Ukko in Gedanken an. Und hatte er sich nicht einen guten Schluck verdient ?

" ...Und die Sorge um Croni ..die halte ich nüchtern auch nicht aus.."

Ukko nimmt einen tiefen Zug.  Stellt die Flasche auf den Tisch zurück und wartet ...

" Hmmmm....doch stärker als lals lalalalalal.."

Plötzlich hat Ukko das Gefühl, als  hätte ihn jemand an den Ohren gepackt und zog ihn nun  nach links und rechts auseinander.

Was hatte Grossvater Bukko immer über die Verwendung von Flaschen gesagt, dessen Inhalt unbekannt war?
Aber jetzt ist es zu spät.  Ukko lehnt sich an  das Tischbein,  wird gelb und rutscht langsam auf seinen Hintern.
Vor seinen Augen tanzt das Zelt , wird unscharf und dann steht es auf einmal Kopf.  

Ukko liegt auf dem Rücken, rülpst und liegt plötzlich  still.    


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 21. Jan. 2004, 21:10 Uhr
Sie schaut dem Nordmann eine Weile nach. Jetzt hat er sich noch nicht mal vorgestellt. Leicht schüttelt sie den Kopf über sich selbst. Sicher weis sie, wer er ist und welche Namen man ihm gibt, schon kurz nach Aufbruch aus Talyra hat sie Soldaten reden hören. Aber trotzdem sind es solche Gedanken, die ihr zur Zeit durch den Kopf gehen. Eigentlich total unbedeutende Sachen, aber sie lenken ab von der Müdigkeit.

Langsam wird es ruhig im Zelt, nur noch vereinzelt kommen Verwundete rein, und meist sind es bereits versorgte Männer, die nur ihren Verband wechseln lassen. Der Tag neigt sich zum Ende und rote Strahlen suchen sich ihren Weg ins Zelt. Erschöpft tritt sie hinaus in die Dämmerung, leicht weht ein flauer Wind und hebt ihre Kleidung etwas an. Vor dem Küchenzelt ist bereits reges Getränke, Küchenjungen eilen hin und her und über allem sieht man den Oger in seinem Kessel rühren. Würde ihr Magen nicht schon so laut knurren, das bereits schon einige Leute ihr seltsame Blicke zuwerfen, sie hätte sich niemals hinter die Schlange Wartender gestellt. Doch was tut man nicht alles für eine Schale warmer Suppe, damit der Magen ruhe gibt. So steht sie nicht lange in der Schlange, einige Männer lassen sie höflich vor und so holt sie sich bei Achim eine reichlich gefüllte Schale und begibt sich zum nächsten Feuer. Sie lässt sich auf dem erstbesten freien Platz nieder und beginnt sofort zu essen. Eine wohlige Wärme macht sich in ihrem Magen breit und schnell ist die Suppe bis auf den letzten Tropfen verschwunden.
Eine Weile bleibt sie aber noch sitzen und beobachtet das Treiben um sie herum. Männer sitzen in Gruppen zusammen und unterhalten sich über die Schlacht, andere prahlen mit ihren Verletzungen und mit der Anzahl an Nargen, die sie angeblich getötet haben. Doch dann rafft sie sich wieder auf und geht erneut zu dem Oger. Wieder lässt sie sich eine Schale klarer Suppe geben, aber diesmal nicht für sich, sondern für den Jungen, den Caewlin gebracht hat. Vorsichtig balanciert sie die Schale durch die Menge zurück zu dem Zelt und lässt sich neben dem Jungen auf einem Strohballen nieder. Langsam, Löffel für Löffel flößt sie dem Jungen die warme Suppe ein und geduldig schlugt er sie auch. Sie hört erst auf, als die Schale halb leer ist. Zufrieden stellt sie den Rest auf den Boden neben das Lager des Jungen und streicht ihm einmal sacht über die Stirn.
Eine Novizin bringt eine Decke, als könne sie ihre Gedanken lesen. Müde wickelt sie sich hinein und legt sich auf den Strohballen, auf dem sie eben noch gesessen hat. Es dauert einen Moment bis sie eine Lage gefunden hat, in der ihr Hals nicht schmerzt. Und kaum, das sie die richtige Lage gefunden hat, schläft sie auch schon ein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 21. Jan. 2004, 21:24 Uhr
Schilama weiß nicht wie lange sie so vor dem Zelt sitzt, hin und wieder an ihrem Tee nippt, der inzwischen schon kalt geworden ist und ihren Gedanken nachgeht, sie weiß nur, dass es Nacht ist, eine schwarze Nacht. Als sie kurz davor ist, in ihre Trance zu gleiten, steht sie schnell auf, um nicht gleich hier und jetzt einzuschlafen. Sie geht in ihr Zelt und schaut sich dort um: Der Wundscher hatte sich schlafen gelegt, aber dafür kümmern sich zwei ausgeruhte Novizinnen um die Verletzten, gut. Ihre Gedankengänge haben sich inzwischen normalisiert, sofern man nach einer solchen Schlacht von normalen Gedankengängen sprechen kann. Die Windelbin klappert noch ein letzes mal das Zelt ab, um sicher zu gehen, dass ihre Hilfe auch wirklich nirgends dringend gebraucht wird und sie sich zurückziehen kann. Die Novizinnen können den Wundscher rufen, wenn ich nacher weg bin, also ist es kein Problem. Sie geht langsam an den Pritschen vorbei und spendet Soldaten und Kämpfern trost, wenn sie die passenden Worte dazu findet. Dann schaut sie sich noch die Verletzen an, die es schlimmer erwischt hat. Zwei Männer, bei denen es aber trotz der Medikamente und der Versorgung unsicher ist, ob sie am Blutverlust sterben oder nicht, kann sie nicht weiter helfen, hoffentlich schafen es die Zwei, und die anderen Patienten, sind alle in einem Zustand, dass sie von den Novizinnen versorgt werden können, sofern es nicht schlimmer wird.

Ein wenig später, verlässt Schilama das Zelt, das Lager, den Ringkreis aus Wagen und geht wieder zu dem einsamen Baum im Morrast. Sie hat zwei Decken auf den Rücken geschnallt und ein paar glühende Kohlen mit einem Eisen in eine dazu geignete Schale geschoben, die sie jetzt mit Hilfe zweier nasser Tücher trägt. Der Weg zum Baum, ist für sie trotz der Dunkelheit nicht schwer zu finden, zumal sie ihn schon kennt. Sie muss lediglich aufpassen, dass sich nichts gelockert hatte, denn einsacken will sie nicht, auch wenn es hier noch nicht gefährlich wäre. Als sie am Baum ankommt, fühlt sie sich beinahe wieder so frei, wie sonst auch, herrlich!, und trotz der moorigen Luft, kommt es ihr vor als atme sie ein Lebenselexier ein. Nachdem sie die Schale abgestellt und die Decke von ihrem Rücken genommen hat, legt sie sich auch schon gemütlich auf die Erde. Es ist ein wenig kühl, aber da sie mit dem genannten vorgesorgt hat, würde sie zumindest nicht frieren, hauptsache ich bin nicht mehr in diesem Lager. Dann übermannt sie entgültig die Müdigkeit und sie gleitet in eine tiefe Trance.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 21. Jan. 2004, 21:57 Uhr
>Redet mit ihm Kizumu, erzählt ihm Geschichten, Geschichten von euch und von ihm, erzählt so viel ihr könnt. Ihr müsst nun seine Erinnerung sein, seine Erinnerung an diese Welt, vielleicht findet er dann den Weg zurück.< Sie spürt Morganas Hand auf ihrer Schulter und zieht Kraft aus dieser Berührung. Die Elbin lächelt ohne aufzublicken, doch schnell wird ihr Gesichtsausdruck wieder ernst und sie sendet weiter und weiter, aus Angst, ihre Stimme könnte versagen.
Dann tritt Loba zu ihr, zieht sie auf die Beine und auf die Pritsche neben Olyvars. Sie erklärt Kizumu die Verletzungen und wie es um ihn steht. >Wenn er nicht erwacht, dann kann es sein, daß er Jahre in diesem Zustand dämmern wird, bis er irgendwann stirbt.< Die Hohepriesterin blickt sie aus ihren großen, gelben Augen an, sucht und hält ihren Blick, auch wenn Kizumu sich am liebsten losreißen und zu ihm stürzen will. Einen Moment verharren die beiden Frauen, Kizumu´s Senden ist verstummt und dumpfer Kopfschmerz macht sich bemerkbar. "Er wird wiederkommen." Ihre Stimme klingt kratzig und es ist kaum mehr als ein Flüstern. Ich werde ihn nicht gehen lassen.. er darf mich nicht allein lassen... Loba blickt sie einen Augenblick beinahe ausdruckslos an, dann lässt sie die Hände der Elbin los und nickt sacht. Kizumu reißt sich von den eulenartigen Augen los, steht auf und lässt sich wieder an der Seite ihres Gefährten nieder. Vorsichtig greift sie nach seiner Hand, streicht gedankenverloren über den Seelenstein den er noch immer um den Hals trägt und beginnt zu sprechen. Sie erzählt ihm von dem Tag, an dem er beinahe in ihren Garten gestürzt war, mit kaputten Stiefeln und einem Lächeln in den Augen, dass ihr riesige Schmetterlingsschwärme durch den Bauch gejagt hatte. Sie erzählt ihm, wie es war, das erste Mal seit Wochen ein paar Worte zu sprechen, ihn und ihren Sohn gemeinsam Mist schleppen zu sehen. "Weißt du, ich hatte Angst, dass Ierás und du, das ihr euch nicht versteht..seltsam, so etwas zu denken, wenn man sich die ersten fünf Minuten kennt, oder?" Sie lächelt und Tränen schwimmen in ihren Augen. "Dann machte ich deine Stiefel und hatte dabei stets dein Lächeln vor Augen und als ich dich am Tor der Steinfaust traf...Ich habe mich vorher nie so bei den Göttern bedankt." Sie lächelt müde, dann fährt sie fort. "Erinnerst du dich an die Sternguckerpastete im Grünen Aal? Wenn du wieder gesund bist, müssen wir nochmal dorthin gehen. Ich denke manchmal an deinen Gesichtsausdruck als ich dir meine Geschichte erzählt habe und daran, wie du mich auf der Straße gehalten hast." Die Elbin kann die Tränen nun nicht mehr zurückhalten und sie suchen sich ihre Bahn über die Wangen, tropfen vom Kinn oder rollen den Hals hinab. Die Umgebung hat sie vollkommen vergessen, die Welt besteht nur noch aus ihr und dem verletzten, vetrautem Körpder dort vor ihr. "Ich habe immer gehofft, unsere gemeinsame Zeit würde lang sein und ich könnte irgendwann darauf zurückblicken."
Es vergeht einige Zeit, in der um sie herum der normale Betrieb des Lazaretts weiter läuft, sie spürt die verstohlenen Blicke nicht, die einige der Novizinnen ihnen zuwerfen und sie erzählt ihm, wie es war, sich für das Inarifest zurecht zu machen, ihn dort zu sehen und ihn das erste Mal zu spüren.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 22. Jan. 2004, 09:59 Uhr
Als Kizumu damit beginnt Olyvar von ihrer ersten Begegnung mit ihm zu erzählen, drückt Morgana noch einmal kurz die Schulter der Elbin und zieht sich dann zurück. Das was Kizumu nun erzählt ist nicht für ihre Ohren bestimmt und auch nicht für andere Ohren, so gibt sie Anweisung, das die beiden nicht gestört werden und lässt zwei provisorische Paravents um die beiden stellen, so dass sie vom Rest des Zeltes abgesondert sind. Kizumu scheint von all dem nichts mitzubekommen und als Morganas Arbeit erledigt ist und sie noch einmal nach alle Verletzten im Zelt gesehen hat, wird es auch schon dämmrig im Zelt. Die meisten Verwundeten schlafen einen tiefen Schlaf, oft unterbrochen von Albträumen, aber sie schlafen und auch Morgana spürt die Müdigkeit in ihren Knochen und die Schmerzen im Bauch beginnen auch wieder stärker zu werden. Sie hatte für Loba nach einem Zelt gefragt, und da einige der Zelte für die Heerführer frei sind, hat sie für Loba in einem dieser Zelte ein Lager herrichten lassen. Loba war durch die Heilung des Lord Commander genauso erschöpft, wie alle anderen auch. Morgana selbst weiss gar nicht, wie lange sie nicht geschlafen hat, ausser der kurze unruhige Schlaf zwischendurch, der aber keine wirkliche Erholung gebracht hatte.

Sie tritt vors Zelt in die Abendämmerung und Shenrah überzieht die weisse Fläche ausserhalb des Zeltes mit blutroten Strahlen. So ähnlich wird es auch auf dem Schlachtfeld ausehen, alles blutrot. Sie will gerade zu Achim gehen und sich etwas zu essen holen, als sie stehen bleibt. An einem der kleineren Tische, die draussen vor dem Zelt stehen und auf dem die Arzneien stehen, die kühl gelagert werden müssen und für die es im Zelt zu warm gewesen wäre, liegt der Gnom. Sie merkt sofort, dass irgendetwas ganz und gar nicht mit ihm in Ordnung ist und so geht sie zu ihm. Die Augen sind geöffnet blicken aber starr auf einen Punkt, sein Atem geht schnell und als sie seinen Puls fühlt rast dieser.

Neben dem Gnom liegt ein bauchiges Gefäss und Morgana hebt es auf und riecht kurz daran und dann riecht sie auch , das der selbe Geruch von dem Gnom aus geht.Bei allen guten Göttern, er wird doch wohl nicht davon getrunken haben? In dem Gefäss befindet sich Alkohol, gemischt mit Bilsenkraut, Morgana benutzt dieses Gebräu dazu Wunden zu desinfizieren und zu reinigen, das Bilsenkraut betäubt die Wundränder und so wird ihr das nähen erleichtert, allerdings ist das Bilsenkraut stark giftig, wenn es getrunken wird und löst Halluzinationen aus. Morgana schüttelt mit dem Kopf, diese Gnome trinken doch wirklich alles, was nur im entferntesten nach Alkohol riecht. Sie ruft einen der leicht verwundeten Stadtgardisten und lässt Ukko in das Zelt bringen. Sie weiss nicht wie lange es her ist, dass der Gnom das Zeug getrunken hat, aber die einzige Möglichkeit es aus ihm heraus zu bekommen ist, ihm ein Mittel zu geben, damit er sich übergibt. Sie sucht nach dem Gefäss mit dem Brechwurzsaft, und als sie es findet, gibt sie einige Tropfen davon in etwas Wein und dies dann dem Gnom zu trinken, gierig schluckt er den Wein, um kurz darauf grün anzulaufen. Morgana überlässt ihn einer der Novizinnen, die ihm eine grosse Schüssel hinhält. Ein sich übergebender Gnom wäre für Morganas Nerven jetzt wirklich zu viel. Sie geht wieder vors Zelt, atmet die kühle Nachtluft tief ein und geht dann zu Achim, der wie ein Fels in der Brandung, noch immer an dem Kessel steht und unermüdlich Suppe verteilt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 22. Jan. 2004, 12:27 Uhr
Am Morgen, mit den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, geht Galrin leise durch das Lager der Heiler. An einem langen Seil, das er an einem Ende zu einer Schlinge gebunden hat, hält er einen großen, struppigen Hund. Dieser schnuppert ab und zu mit der Nase am Boden und versucht, im Schnee eine Witterung aufzunehmen, was ihm nur teilweise gelingt.
Immer wieder bleibt der Schiffsbauer stehen und sieht sich nach allen Seiten um. Die meisten Personen, die sich hier aufhalten, schlafen noch. Eingerollt in ihre Mäntel und doch teilweise von Schnee bedeckt, hat es sich eine Gruppe von Blaumänteln am Überrest eines Lagerfeuers gemütlich gemacht. Andere haben im Windschatten eines Baumes Schutz gefunden oder sich halb unter eine der Zeltplanen der Heilerzelte zurückgezogen. Doch nirgends ist die Person zu entdecken, die Galrin sucht.

Aus einem Zelt sind Würgegeräusche zu vernehmen und als der Schiffsbauer verwundert nachsieht, entdeckt er einen Gnom, der soeben dabei ist, der Welt seinen Mageninhalt zu präsentieren. Die neben ihm stehende Novizin der Anukis, die eine große Schüssel hält um das Erbrochene aufzufangen, wendet sich immer wieder angewidert ab, lächelt aber tapfer, als sie den Kapitän erblickt. Dieser erwidert das Lächeln, bevor er den Kopf schüttelt und sagt: "Manch einer säuft eben mehr, als gut für ihn ist." Dann schließt er die Zeltplane wieder.

Plötzlich bellt Garok freudig und zerrt an seiner Leine. Und da entdeckt Galrin den Mann, nach dem er geforscht hat. Kaney steht neben dem Vampir Cleyron und unterhält sich leise mit ihm, dreht sich aber nun um, als er das Hundegebell vernimmt. Als er Garok erblickt, hellt sich seine Miene deutlich auf und er breitet die Arme aus. Der Schiffsbauer löst das Seil und der Hund jagt, wie vom Bogen geschossen, auf seinen Herrn zu und springt freudig an ihm hoch.
Galrin rollt sein Seil wieder zusammen, nickt den beiden Personen noch einmal freundlich zu und geht dann langsam zurück zur "Windkind", während er murmelt: "Und noch eine Familie glücklich vereint."

Während der Nordmann zwischen den Zelten hindurch geht, summt er eine Melodie, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Nach einer Weile singt er leise einen Text, den er immer besser findet. Mit breitem Grinsen betritt der Kapitän sein Schiff und beschließt, dieses Lied seiner Mannschaft vorzusingen, wenn sie etwas Zeit haben und er noch einige Strophen gedichtet hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 22. Jan. 2004, 13:13 Uhr
Vor Ukkos Augen  schlängeln sich die tollsten Farben des Regenbogens . Er selber hat das Gefühl, auf einem Wasserbett zu liegen, dass sich hebt und senkt , sich dreht und er Kopf über in der Luft hängt.  
Plötzlich schiebt sich ein Nargkopf in sein Sichtfeld. Es zieht sich wie ein Kaugummi in die Länge  oder wird zusammen gepresst wie eine Ziehharmonika. Aber besonders erstaunlich findet Ukko die Stimme des Narg. Sie klingt weiblich und nach der Heilerin Morgana, die ihn unlängst oder auch vor Äonen -Ukko hat jegliches Zeitgefühl verloren- aus dem Krankenzelt gejagt hatte.

Der Narg hebt ihn hoch und trägt ihn durch die Farben hindurch , irgendwohin,  aber Ukko ist einfach zu high um  sich zu beschweren, er  lässt alles bereitwillig mit sich machen.

Die Nargfrauheilerin legt ihm einen Kelch an die Lippen  und Ukko schluckt die Flüssigkeit. Es erscheint ihm wie ein kurzer Wink aus der Realität hinein in sein Traumwelt , in der er sich befindet.

Eine Wärme macht sich in seinem Magen breit, wird stärker, heiss, brennend, glühnend

"Uaaaaaaaaaaaaaaa"  Ukko kotzt wie ein Wasserspeier.  Er schlägt die Augen auf und macht sie gleich wieder zu.  Das Licht brennt sich wie glühendes Eisen auf seiner Netzhaut ein .

Als Ukko den Mund wieder frei hat  murmelt er leise stöhnend :
:" Ohhhhhh meine Ohren.."
Im Gegensatz zu Menschen und Elben spürten Gnome ihren Kater hauptsächlich in den Ohren, waren sie doch bei  Ukko  nach seiner Klappe , die grösste Organe an ihm ..auch wenn Ukko bei jeder Gelegenheit darauf hinweisst, dass sich aber sein mächtigstes  Organ unterhalb des Gürteläquators befindet .

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 22. Jan. 2004, 18:11 Uhr
"Yep.", sagt Cleyron mit einem fröhlichen Grinsen, das beweist, wie wenig er an die Vergangenheit denkt, in der er fast vollkommen gestorben wäre. "Eine der Heilerinnen hatte die richtige Idee. Hat mir etwas Blut eibgeflößt, sodass ich genug Kraft hatte mir eigenes zu beschaffen. Die Wunde hat sie auch ausgebrannt."

Cleyron's Augen werden ernst, als er Kaney's Gesichtsausdruck bemerkt. Er ahnt, woran der Junge denkt und legt ihm eineHand auf die Schulter.

"Man sollte das Leben genießen, solange es geht, da es nicht wiederkommt, aber das bedeutet nicht, dass der Tod auch nur annähernd so grausam ist wie sich die Leute das manchmal vorstellen. Der Schmerz des Todes ist eine Erfindung, die den Hinterbliebenen, welche Schmerz über den Verlust der Verstorbenen empfinden, die Illusion vermitteln soll, das sie nicht die Leidtragenden sind. Es sind vielleicht viele Menschen gestorben, aber dafür können jetzt andere in Frieden leben."

Der Ehemalige grinst wieder. "Übrigens, diese Klamotten stehen dir echt wahnsinnig gut. Die Farben bringen deine Augen zur Geltung."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 22. Jan. 2004, 19:00 Uhr
Als Caewlin am nächsten Morgen erwacht, ist die Welt strahlend weiß und die Luft von jener Klarheit, die nur Schnee mit sich bringt. Er hat nicht viel mehr als fünf Stunden geschlafen, dennoch fühlt er sich  wach - und so ausgeruht, wie man es nach einer solchen Schlacht sein kann. Er steht auf, wäscht sich, wirft seinen Roßknecht aus dem Stroh und kleidet sich an, dann tritt er vor sein Zelt. Über Nacht war  Schnee gefallen - nicht viel für nordische Verhältnisse vielleicht, aber immerhin sind das Lager, die Türme der Festungsruine, der Wald ringsum und selbst die Sümpfe jenseits des Dammweges weißbemützt.  Die Sonne schiebt sich über die Baumwipfel, weckt das Lager und taucht alles in goldenes Licht.
Caewlin holt sich seinen Umhang und Waffengurt und macht einen Rundgang durch die Zelte. Obwohl er bis auf ein paar Kratzer, Prellungen und Stiche unverletzt geblieben war, fühlt er sich vollkommen  zerschlagen. Seine Beine schmerzen, seine Arme fühlen bleischwer an und er spürt jede Bewegung wie tausend Nadelstiche am ganzen Körper. Ich werde allmählich zu alt für so etwas...
Das Lager erwacht. Männer stolpern aus den Zelten zu den Latrinen hinüber, Küchenjungen schüren die Feuer neu, Roßknechte versorgen die Pferde und in den Küchenzelten erwacht das Klappern von  Geschirr und ein tiefer Ogerbaß, der närrische Lieder über Schmalz, Pfannen und Salz zum Besten gibt. Caewlin geht von Feuer zu Feuer und bemerkt mit grimmiger Genugtuung, daß sich die anderen auch  nicht anders bewegten, als er: als seien sie alle alte Männer, die versuchten, rohe Eier barfuß über ein Eisfeld zu bringen. Die Anstrengung sitzt uns allen in den Knochen... auch denen, die das Glück hatten, mit  ein paar Schrammen davongekommen zu sein...

Er vergewissert sich, daß es den Männern den Umständen entsprechend gut geht, sie alle versorgt sind und nimmt sich an jedem Feuer Zeit für ein paar Worte oder Scherze... oder Flüche. Vareyar kommt ihm entgegen, Haar und Bart noch feucht von einem Bad, lederne Handtücher um den Nacken geschlungen und schrecklich fröhlich. "Olyvar hat die Nacht überstanden," informiert ihn der ergraute Waffenmeister der Steinfaust, während er sich das Wasser aus den Ohren schüttelt.  "Hab es eben gehört. Noch lebt er, zäher Junge. Wird das schon machen. Hab gehört, seine Elbin ist hier, habt Ihr sie gesehen? Ich esse etwas, Mylord, und dann sollten wir beginnen, die Toten verbrennen. Was für eine Prügelei! Was für ein Spektakel! Sagenhafter Kampf!" Caewlin hört sich den ungewohnt redseligen Ausbruch des sonst so schweigsamen Mannes an und nickt. "Ja, Kizumu ist hier." Daß Olyvar noch lebte war zweifellos eine gute Nachricht, aber Caewlin kann die Hoffnung Vareyars, der Lord Commander würde genesen, noch nicht wirklich teilen. Er hatte gesehen, wie schwer der Tarascon verwundet worden war... und für gewöhnlich starben Männer mit solchen Verletzungen. "Wir beginnen mit dem Verbrennen der Toten, sobald wir alle etwas gegessen haben." Sein eigener Magen meldet sich und erinnert ihn daran, daß er gestern Nacht auch nur eine Schale voll Brühe hatte - und in den Tagen davor so gut wie nichts. Wann habe ich zuletzt etwas gegessen? Auf dem Schiff... und das war auch nur Suppe.
Er schickt Vareyar zu den Küchenzelten und beendet dann seinen Rundgang durchs Lager, bevor er sich selbst etwas zu Essen holt. Er verschlingt drei Schalen voll dampfenden Gemüseeintopfs und einen halben Laib Brot, gewürzt mit gutgemeinten Ratschlägen des Ogers, wie Kartoffeln, Rüben und Speck am besten zu kochen wären, und sieht Achim zum ersten Mal aus der Nähe. Es ist eigentümlich, einem Mann gegenüberzustehen, der größer ist, als er selbst - der Oger überragt selbst ihn um zwei Kopflängen. Seine Brust ist breit wie die eines Preisochsen, seine Arme sehen aus, als hätten es Oberschenkel werden sollen und seine Beine gehen getrost als Baumstämme durch. Einen Moment fragt Caewlin sich, warum der Oger nicht mitgekämpft hatte... er hätte Dutzende von Nargen in den Tod schicken können. Aber dann bemerkt er die Sanftheit in den großen, braunen Augen und die Gutmütigkeit in dem breiten Gesicht. Nein, hätte er nicht... nicht, wenn die Narge nicht vorher zehnmal seinen Eintopf beleidigt hätten...
Kopfschüttelnd verläßt er die Küchenzelte, sucht Vareyar und zwei Dutzend Männer, die unverletzt geblieben oder nur leicht verwundet worden waren - und dann beginnt ihre traurige Arbeit, die Toten zu verbrennen. Als es Mittag wird, ist der Himmel nördlich des Lagers bereits schwarz von Rauch und die Luft riecht nach verbranntem Fleisch. Die Scheiterhaufen aus trockenem Holz und Reisig waren mit Öl übergossen worden, doch sie würden noch lange brennen, bis auch der letzte Gefallene in ihren Flammen zu grauer Asche geworden war.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 22. Jan. 2004, 22:50 Uhr
Ausgebrannt?
Kaney zuckt allein bei dem Wort zusammen, er kann irgendwie nicht glauben, dass es Cleyron so gut geht, wenn ihm die Bauchwunde ausgebrannt wurde.
Aber anscheinend war es so, denn der Vampir steht ja breit grinsend vor ihm, philosophiert über den Tod, und neckt ihn dann wegen seiner zusammengeklauten Kleidung.
Gerade will Kaney irgendetwas antworten, so vonwegen, dass der Ehemalige mit der blutverschmierten Kleidung ja auch nicht besser aussieht, als er ein Bellen hört, dass ihm eindeutig bekannt vorkommt.
Garok?

Er dreht sich um, sieht seinen vierbeinigen Freund, und breitet die Arme aus, und tatsächlich, obwohl er immer noch humpelt fliegt der Hund nur so auf ihn zu, springt hoch, schleckt dem Werblütigen das Gesicht, wedelt mit dem Schwanz, so schnell es nur geht, winselt, schleckt, und versucht dabei das verletzte Bein so wenig wie möglich zu belasten.
"Ist ja gut, alter Freund, ist gut, ich bin ja wieder da, ja, mir geht es gut, ist ja gut alter Freund!" spricht Kaney mit seinem Hund, krault ihn hinter den Ohren, am Hals, auf den Rücken, überall.

"Ich werde jetzt erstmal Garok genauer untersuchen, und uns beiden etwas zu Essen besorgen..." erklärt Kaney Cleyron, während er weiter Garok's Fell zerzaust.
Dann hält er inne, denn ihm fällt noch etwas ein, etwas, dass er vergessen hatte...

"Achja... ich wollte mich noch bedanken... dass du zusammen mit mir gekämpft hast, was du mir versucht hast zu erklären..." Kaney stockt, schweigt dann.
Ihm fällt dieses sich bedanken schwer. Aber es muss getan werden, und Kaney will sich nicht drücken.
Verlegen schaut er zu Cleyron, während Garok sich lang hinlegt, die verletzte Hinterpfote angewinkelt, ansonsten aber glücklich hineinschauend.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 22. Jan. 2004, 23:54 Uhr
Schilama erwacht gegen Mittag aus ihrer Trance, als der penetrante Geruch von verbranntem Fleisch in ihre Nase steigt. Sie hat die Augen noch geschlossen und in einer kurzeitiger morgendlicher Verwirrung, meint sie, sie wäre noch im Lager und der Oger hätte nur irgendendeine Fleischspeise verkohlen lassen. Als sie dann aber die Augen öffnet, sieht sie die schwarzen Rauchwolken und sie begreift, was sie da richt, die Toten werden verbrannt... Sie schiebt die Decke zur Seite, die teils mit Schnee bedeckt ist, genauso wie ihre Haare, aber es ist nur oberflächlich und nach wenigen Handgriffen, sieht sie nicht mehr wie ein Schneemann aus. Die beständige Kälte bleibt erhalten, aber seit sie von Kaney das Fell bekommen hat, friert sie nicht mehr. Dann setzt sie sich in der Decke eingehült an den Baum, von hier aus sieht das alles so harmlos aus. Wieso finde ich das alles nur so fürchterlich wenn ich im Lager bin?

Schilama überlegt und überlegt aber eine Antwort findet sie nicht und dann fällt ihr Blick auf das Windschiff. Hmm durch den Rauch werden wohl bald die Segel schwarz, ein Grinsen kann sie sich bei dem Gedanken nicht verkneifen, aber es ist sowieso egal, wer sieht sie hier schon? Die Elbin grübelt, wie es wohl wäre, auf so einem Schiff zu sein. Auf einem richtig großen war sie noch nie, geschweige denn, auf einem fliegenden. Sie stellt sich vor wie das Schiff fahrt aufnimmt, die Segel sich im Wind aufblähen und sie oben auf dem Ausguck steht. Wie sehr müsste der Wind dort an ihr vorbeirauschen und sie an ihm? "Wenn ich nicht an die vielen Bäume denken müsste, aus denen es gemacht ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass es dort oben wunderschön ist. Vielleicht wäre es dann sogar das schönste Gefährt das es gibt", spricht sie leise zu sich selbst.

Dann zuckt ihr plötzlich ein Wort durch den Kopf, Gefährt, und sie weiß erst gar nicht woran sie das erinnert, bis die Erleichtung kommt, Destrefin! Sie hatte ihren Hengst ganz und gar vergessen und so packt sie schon beinahe panisch ihre hier herumliegenden Sachen und rennt eher, als das sie geht, zum Lager zurück. Schilama macht sich sorgen, sie hat sich seit zwei Tage nicht mehr um ihr Pferd gekümmert. Es ist zwar sehr wahrscheinlicher, dass es noch da steht wo es voher auch stand und sich einer der Knechte darum gekümmert hat, aber trotzdem... Oh Armitari, was ist wenn irgendwas passiert ist, nur weil ich mich nicht um ihn gekümmert habe?

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 23. Jan. 2004, 12:11 Uhr
Shenrah hatte sich schon längst zurückgezogen, als Morgana sich mit einem Teller Suppe an eins der Feuer setzt. Gierig ist sie die Suppe und holt sich auch bald noch einen zweiten Teller. Im Lager wird es wieder ruhig und die meisten Soldaten legen sich in die Nähe der Feuer zum schlafen hin, zumindest die, denen kein eigenes Zelt zusteht. Nach dem zweiten Teller Suppe fühlt sich Morgana viel wohler und Müdigkeit breitet sich in ihr aus, gefördert durch das gute Essen und das wärmende Lagerfeuer. Als sie gähnt, hält sie sich rasch die Hand vor den Mund, drückt dann einem vorbeilaufenden Küchenjungen den leeren Teller in die Hand und begibt sich in ihr Zelt. Kizumu ist an Olyvars Bett mit dem Kopf auf seinem Bauch eingeschlafen, vorsichtig breitet Morgana eine Decke über Kizumu und teilt dann die Novizinnen für die Nachtschicht ein. Es war nicht mehr nötig, das alle aufblieben, es kamen keine neuen Verwundeten, und die meisten in Morganas Zelt schliefen die meiste Zeit auf Grund ihrer schweren Verletzungen. Sie selbst legt sich alsbald auf ihr Lager und schläft auch fast augenblicklich ein. Ihr Schlaf wird von wirren Träumen begleitet, die aber nicht so schlimm sind, dass sie Morgana wecken.

Erst am nächsten Morgen, als Brandgeruch in ihre Nase steigt, erwacht sie einigermassen ausgeschlafen. Sie richtet sich hastig auf und bereut es auf der Stelle, als ein stechender Schmerz durch ihren Bauch geht. Ein leises 'verdammt' kommt über ihre Lippen, dann erhebt sie sich weitaus vorsichtiger, um zu ihrer Truhe zu gehen. Sie muss dringend ihre Kleidung wechseln, die vor Blut und anderen Wundflüssigkeiten schon fast starr ist und eine Wäsche täte ihr auch gut. Ihre Prellung muss auch neue Salbe bekommen und so schnappt sie sich ein neues weites Gewand, um den kleinen Bauch, den man mittlerweile sehen könnte zu verstecken. Dann geht sie hinaus zu den Waschzubern und wäscht sich so gut es geht mit dem eiskalten Wasser. Allerdings stört sie die Kälte nicht wirklich, Kälte war sie aus ihrer Heimat hoch im Norden gewohnt und das Wasser erfrischt sie und lässt ihre Haut bald krebsrot schimmern. dann reibt sie ihre Prellung noch mit einer Salbe ein. So erfrischt und mit neuer Kleidung geht sie zu Achim, um sich etwas Brot und Schinken zu holen. Am liebsten hätte sie noch einige sauer eingelegte Gurken dazu und viel Honig, aber sie unterdrückt ihren Drang danach, sie wollte die Gerüchte nicht noch mehr schüren.

An ihrem Brot kauend, betritt sie wieder ihr Zelt und als der letzte Bissen verschwunden ist, macht sie sich daran die Verbände zu kontrollieren und auch den Zustand der Verletzten. Etwa 55 Mann gehören zu ihrem Zelt, nicht alle liegen in diesem sondern einige auch in einem der ursprünglichen Vorratszelte. Als ihr Morgenrundgang beendet ist und sie wieder vors Zelt tritt, blickt sie auf den sich schwarz färbenden Himmel. Der Rauch steigt schnell in die klare Luft und auf dem neugefallenen Schnee bildet sich rasch eine gräuliche Decke, die den Schnee schmutzig aussehen lässt, selbst dort, wo noch keiner gegangen ist. Der Geruch nach verbranntem Fleisch liegt wie eine Glocke über dem ganzen Lager. Morgana spricht leise ein Gebet für die Toten und auch für die Trauernden Angehörigen in Talyra. Dann kehrt sie in ihr Zelt zurück.

Dort beginnt sie damit die Vorräte an Arzneimitteln zu kontrollieren, während der Arbeit fällt ihr ein, dass sie Lyn noch gar nicht gesehen hat und ein ungutes Gefühl macht sich in ihrer Seele breit, was wenn er gefallen ist und es ihr keiner gesagt hat, weil sie befürchteten sie könnte dann nichts mehr tun. Unwillig schüttelt sie den Kopf, sobald sie die Vorräte kontrolliert hat, würde sie sich auf die Suche machen, falls man sie hier nicht braucht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 23. Jan. 2004, 12:36 Uhr
Als das Feuer der Scheiterhaufen grau und düster den Himmel verdunkelt, kehrt Niniane aus der Festungsruine ins Lager zurück. Sie hatte die ganze Nacht Totenwache bei Falcon gehalten und fühlt sich erschöpft, körperlich wie geistig. Ihre Gedanken waren unablässig um Wegesend gekreist, aber so sehr sie auch nach Schuld bei sich selbst und den anderen gesucht hatte... sie hatte keine finden können. Will ich mich nur schuldig fühlen, damit es mir besser geht? Falcon hatte Arwen und sie alle in Wegesend verlassen... was immer letztlich seine wahren Gründe gewesen sein mochten. Caewlins Worte kommen ihr in den Sinn: > Er hätte nicht sterben müssen, wenn er es nicht gewollt hätte...< und sie weiß, daß der Sturmender recht hat. Falcon wußte vermutlich sehr genau, was er tat und wo es enden würde, als er sich Olyvar für diesen Feldzug anbot. Ich werde es Arwen beibringen müssen.... und ich muss die Botschaft zu Khelenar, So'tar Blaufalke und nach Lomirion schicken...
Sie spürt eine Bewegung in sich, die nur von ihrem Kind stammen kann, und lächelt versonnen, wenn auch müde. Als sie das Lager erreicht, das längst zum Leben erwacht war, ist etwas anders und sie kann nicht gleich sagen was, bis ihr auffällt, daß Kizumus eindringliches Senden verstummt war. Sie betritt Morganas Zelt und findet Olyvars Lager abgeschirmt. Im ersten Augenblick glaubt sie, er sei tot und eine eiskalte Hand streicht über ihren Nacken, aber dann hört sie Kizumus leise, erschöpfte und doch merkwürdig zärtliche Stimme. Nein... er lebt. Morgensonne dringt durch die Zeltklappen und malt helle Streifen in die Gänge zwischen den Feldbetten. Hier im Inneren spürt man noch nichts von dem Rauch der Totenfeuer, es riecht nach Kräutern, Heiltränken und leicht süßlich nach Blut. Sie sucht Crons Lager und setzt sich neben ihn. Er schläft, doch nicht mehr den tiefen Schlaf des Mohnblumensaftes oder Traumweins, und sie lächelt, bei dem Gedanken daran, was er für ein Gesicht machen würde, wenn er sie an seinem Lager sitzend vorfände.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 23. Jan. 2004, 14:37 Uhr
Im Lager angekommen legt Schilama schnell die Decken zum Zelt, stellt die schon kalte Schale zurück und rennt wie eine Irre durch das Lager, bis sie schließlich Destrefin findet. Er sieht gut aus und das er versorgt wurde, steht außer Frage, denn unter anderem liegt Heu auf dem Boden und sie atmet erleichtert auf. "Es tut mir wirklich Leid", flüstert sie ihrem Pferd zu und streichelt es, "ich bin dir keine gute Herrin was?", aber Destrifin stubst sie als Antwort nur mit seinem Kopf, was ihr ein Lächln entlockt. "Und ich dachte ich versteh mich nicht mit Pferden. Vielleicht muss ich es ja auch einfach erst lernen, was meinst du?", sagt sie in einem amüsierterem Ton und das Pferd schnauft kurz durch die Nüstern und stubst sie nochmal an. "Ist ja gut. Wenn es zurück nach Talyra geht, bekommst du auch wieder ein wenig auslauf Destrefin. Nun muss ich aber wieder los", sie streichelt ihn noch ein wenig und lässt ihn dann dort stehen wo er ist, während sie zu ihrem Zelt zurückgeht.
Der Wundscher scheint noch zu schlafen, denn im Zelt ist er nicht. Die zwei Novizinnen die sie in der Nacht noch gesehen hatte, wurden schon abgelöst und außer dieser Ablösung, sind auch noch ein paar weitere Novizinnen wieder im Zelt vorzufinden. Alles in allem, gibt es für sie plötzlich gar nichts wirklich dringendes zu tun, irgendwie seltsam, nachdem man zwei Tage lang immer irgendwo gebraucht wurde, oder es kommt ihr nur gerade so vor. Sie verlässt ihr Zelt schau kurz in Mistress Zelt vorbei, aber Mistress selbst sieht sie nirgens, wahrscheinlich schläft sie noch mit der Halzwunde wäre das kein Wunder. Dann geht sie hinüber, zu Morganas Zelt und erst jetzt wird ihr bewusst, dass sie kein einziges mal während der letzen zwei Tage, dort vorbeigeschaut hat, ich hoffe Morgana geht es auch wirklich gut.

Entgegen ihrer Erwartungen, riecht es in dem Zelt angenehm nach Kräutern, zwar war dies auch bei Mistress Zelt so, aber dort hatte sie es auf etwas anderes geschoben, nanu? Sie geht kurz zu einer der Kohlenschalen und endeckt auch gleich die verbliebene Asche von dem Kraut und sie hält sich kurz eine Hand vor die Augen. Wieso bin ich nicht darauf gekommen? Schilama erinnert sich zwar, dass ein Kraut in eines der Kohlebecken geworfen hatte, aber es war nicht das richtige, um all die Gerüche zu überbieten. Ich hätte lediglich dieses Kraut hineinwerfen müssen und hätte mir und dem ganzen Zelt einen Gefallen getan.
Die Windelbin geht wieder in ihr Zelt und holt das nach, was sie versäumt hatte und das Kraut überbietet auch hier die Gerüche von Blut und anderem unangenehmen Dingen.
Nachdem das nun getan ist, kehrt sie in Morganas Zelt zurück und erst jetzt schaut sie sich richtig um, mit einem entschuldigendem Lächeln auf dem Gesicht, falls sie vorhin jemand gesehen hatte. Niniane sitzt neben einem ihr unbekannten Nordmann und sie neigt kurz den Kopf in ihre Richtung, weiß aber nicht, ob die Elbin es auch gesehen hat. Als nächstes schweift ihr Blick zu Kizumu und dem Lord Commander. Letzterer sieht gar nicht gut aus, dazu muss Schilama nicht mal näher herantreten, was immer er auch hat, ich hoffe er überlebt es, ihr Gesicht verdüstert sich bei dem Gedanken. In ihrem Zelt ringen zwei der Männer auch noch mit dem Leben, aber helfen kann sie ihnen leider nicht.

Dann erspäht sie auch Morgana, die gerade mit etwas rumhantiert und erst auf den zweiten Blick erkennt sie, dass es Arznein sind, sie überprüft wohl die Vorräte. Schilama geht zu Morgana hinüber und muster die Heilerin, ehe sie ganz an sie herantritt. "Morgana", sagt sie nur knapp und ihr Ton ist leicht fragend, denn es sieht nicht so aus, als ob es der Heilerin wirklich gut geht. Ich sehe bestimmt auch nicht gut aus, zumal Schilama noch ihre Blutverschmierten Sachen anhat und einen Tag lang nichts gegeseen hat, dass muss ich beides vor dem Aufbruch noch ändern. Trotzdem, sie bleibt dabei, Morgana sieht nicht gut aus, ich hoffe, dass ist wirklich nur von der vielen Arbeit, und der Blick den sie der Heilerin zuwirft ist etwas besorgt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 23. Jan. 2004, 17:57 Uhr
Als Kaney Garok bemerkt, wird er auf der Stelle fröhlicher. Cleyron überlegt kurz, wie der Hund wohl aus dem Windschiff hier her gekommen ist, doch er vergisst es im nächsten Moment bereits wieder. Sobald er sich auf irgendetwas konzentrieren will, brummt sein Schädel. Vermutlich ist ihm das viele Nargblut nicht besonders gut bekommen.

"Nicht der Rede wert.", murmelt Cleyron, als Kaney sich bedankt. "Wenn, dann sollte ich mich bedanken. Ohne dich wäre ich mittlerweile wahrscheinlich einen Kopf kürzer und das wäre selbst mir nicht besonders gut bekommen." Er lächelt nachdenklich. Was wohl mit ihm geschehen wäre, wenn er gestorben wäre? "Du solltest dich jetzt besser um deinen Hund kümmern.  Ich schau mich mal um, ob ich mich irgendwo nützlich machen kann, bis wir abreisen. Notfalls helf ich den Heilern."

Als er sich umblickt, wird ihm bewusst, dass das nicht nötig sein wird. Von irgendwoher zieht Qualm auf. Sie haben angefangen die Leichen zu verbrennen. Da gibt es bestimmt nicht viele Freiwillige.
Er verabschiedet sich von Kaney und folgt dem Qualm, wobei er still auf das viele Blut schimpft, welches seine Nase kurzzeitig taub gemacht hat. Er kann nicht mal den beißenden Geruch der verschmorenden Körper wahr nehmen, weshalb er auch völlig unerwartet plötzlich vor den Scheiterhaufen.
Caewlin sichtet er nur wenige Meter von sich entfernt.

Cleyron hat sich seines, mittlerweile eh nur noch aus Fetzen und Blut bestehenden, Hemdes auf dem Weg durch das Lager entledigt. Der Qualm beißt unangenehm in die noch nicht ganz verheilte Wunde.
"Chef.", ruft Cleyron und hebt die Hand, während er sich auf Caewlin zubewegt. "Alles gut überstanden?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 23. Jan. 2004, 17:59 Uhr
In Morganas Zelt, irgendwo auf einem Feldbett...


Seine Welt besteht aus dunklem Grau und riecht nach Tod, Blut, Feuer und Rauch. Er hat keinen Körper, keinen Namen und keine Seele, er weiß nicht wer er ist oder was er war - er treibt durch die Düsternis ohne Gedanken und Erinnerung und nichts ist in ihm außer brennendem Schmerz. Es ist kalt in all dem Grau. Es gibt kein Licht und keine Wärme, keinen Pfad und kein Ziel... nur eine dunkle Endgültigkeit, die hier irgendwo auf ihn wartet.
Er träumt von einem Ball aus grünem Feuer in dunkler Nacht und dann wird er durch einen Himmel voller Sterne geschleudert. Er fällt und fällt. Er träumt von Blut und Klauenhänden, die nach ihm greifen. Er träumt von einem riesigen grauen Mann auf einem grauen Pferd, der wild Befehle brüllt, doch er kann keinen einzigen Laut hören - seine Welt ist stumm. Er träumt von einem Pferd, das nur noch Fleisch und bleiche Knochen ist und sein Blut tropft dampfend in den Schnee und dann lange, lange Zeit nichts mehr.

Irgendwann taucht aus der Dunkelheit ein Feld von Leichen auf. Schwärme von Aaskrähen kreisen darüber, und er mit ihnen. Noch immer hat seine Welt keine Farben und keine Stimme. Männer in grauen Umhängen tragen die Toten davon und Wölfe befreien die Knochen seltsamer Wesen vom Fleisch. Ringsum liegt ein weißer Wald voller Schatten und Nebel, die nackten Äste der Bäume wie bettelnde Hände zu einem bleiernen Himmel gereckt. Quälend langsam zieht der Schatten geisterhafter Türme an ihm vorüber, und dichte weiße Schleier von Feenhaar wehen von ihren Mauern. Mein Werk... all diese Toten sind mein Werk... Er braucht endlos lange, bis er begreift, daß er es ist, der diesen Gedanken hat - und daß es sein erster Gedanke überhaupt ist. Ich kann denken... ich muss jemand sein... irgendjemand... Bevor er sich daran festhalten kann, sind die grauen Bilder fortgezogen und zurück bleibt nichts als Kälte, Schwärze und Schmerz.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 23. Jan. 2004, 18:20 Uhr
Che...was? Was soll das denn heißen? Caewlin braucht einen Augenblick, bis er merkt, daß der Untote ihn mit dieser seltsamen Anrede meint. Durch schwarzen Rauch komm Cleyron mit trotz der Kälte bloßem Oberkörper auf ihn zu. Er ist ein Vampir und im Tod ist es immer kalt... wahrscheinlich fühlt er nichts... Die Haut des Vampirs ist bleich wie ein Fischbauch und verunziert von einer langen, gezackten Narbe mit noch schwärzlichroten Wundrändern. Beinahe hätte er gesagt, Cleyron solle sich mit einer solchen Verletzung wieder hinlegen, ehe er sich noch den Tod hole, doch ihm fällt gerade noch rechtzeitig ein, daß es dafür wohl ein paar hundert Jahre zu spät ist. Sein Mund verzieht sich zu einem halben Lächeln. "Wenn Ihr mich fragt, meine Frau, ein Bett und ein Faß Met wären mir recht." Er mustert den Vampir von Kopf bis Fuß und aus seinem Lächeln wird ein düsteres Grinsen. "Ihr seht schrecklich aus. Könnt Ihr mit anpacken? Es sind nicht mehr viele."
Den Toten werden Waffen, Kettenhemden und ihre Habe abgenommen, dann werden sie in die blauen Umhänge der Stadtgarde gehüllt und zu den Feuern gebracht. Ihre Ausrüstung landet auf einem der Wägen, der von zwei stoischen Pferden gezogen langsam die lange Reihe der Gefallenen entlangruckelt. Manche der Toten sind schrecklich zugerichtet, kaum mehr als zerhackte Bündel in blauen Mänteln, manchen fehlen Arme, Beine... oder Köpfe, was es Vareyar zweifellos schwer gemacht hatte, sie zu identifizieren. Die Roßknechte und Blaumäntel, die Caewlin und dem Waffenmeister zur Hand gehen arbeiten schweigend und rasch - jeder von ihnen will diese Aufgabe so schnell wie möglich hinter sich bringen - und drei der fünf großen Scheiterhaufen, die sie aufgeschichtet hatten, brennen bereits lichterloh. Caewlin bückt sich nach dem nächsten Toten, den die Männer in seinen ehemals blauen, vom getrockneten Blut jedoch mit rostbraunen Flecken überzogenen Umhang gewickelt hatten, und sieht dann, wie Cleyron es ihm gleich tut. "Dort hinüber."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 23. Jan. 2004, 21:51 Uhr
Lange hat sie geschlafen, traumlos, aber erholsam. Als sie wach wird, ist das erste das sie merkt, der immer noch pulsierende Schmerz im Hals. Langsam setzt sie sich auf und es dauert einen Moment, bis der Schlaf auch aus ihren Augen gewichen ist. Erst als eine Novizin ins Zelt tritt und kurz Licht durch die Öffnung fällt, merkt sie, das es bereits helligster Tag ist.
Schöne Hilfe bist du, verschläfst die halbe Zeit. schimpft sie sich selbst. Mit ein paar Handgriffen richtet sie ihr Kleid erst da spürt sie den Blick, der anscheinend nicht von ihr weichen will. Verwundert schaut sie auf, und sieht, das der Junge wach da liegt.
"Na, wie fühlst du dich? Hast du Hunger?" doch ausser zwei Augen, die sie immer noch starr anschauen bekommt sie keine Antwort.
Der Wundscher tritt an sie heran und reist sie aus ihren Gedanken. Er hat alles dabei um einen Verband zu wechseln und seine Bitte ihren Verband wechseln zu dürfen ist schon eher ein Befehl. Wortlos macht sie ihm Platz neben sich auf dem Strohballen, das er sich setzen kann und kaum hat er alles griffbereit abgestellt, beginnt er auch schon, den alten Verband zu lösen. Nur kurz verzieht sie das Gesicht, als er der Verband sachte von der Wunde hebt. Sein Blick verharrt kurz auf den langen tiefen Schriemen, eher zu Lappen und Wasser greift und alles etwas reinigt. Nebenbei erklärt er ihr, das sich die Wunde leicht entzündet hat, was aber nicht verwunderlich wäre, da der Verband bis jetzt noch nie gewechselt worden sei. Vorsichtig trägt er eine Salbe auf und verbindet das ganze wieder neu. Er mahnt sie noch, öfters danach zu schauen, eher die Sachen nimmt und wieder verschwindet. Mit einem schiefen Lächeln schaut sie ihm hinterher. Dann erhebt sie sich und geht in eine Ecke, wo ihr Kleiderbündel liegt. Sie löst eins der Kleider daraus und wechselt die Kleider schnell. Auch ihr Haar löst sie, geht ein paar Mal mit den Fingern durch und steckt es neu hoch.
Einmal macht sie die Runde durch das Zelt und schaut nach allen Patienten, die hier liegen. Aber gebraucht wird sie im Moment nicht. So beschließt sie etwas an die frische Luft zu gehen und sich vielleicht auch etwas zu essen zu holen. Doch als sie vor das Zelt tritt, kommt ihr alles andere als frische Luft entgegen. Hat es im Zelt noch nach frischen Kräutern gerochen, so steigt ihr hier draussen der penetrante Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase. Naserümpfend schaut sie nach oben in den rauchschwarzen Himmel. Anscheinend verbrennen sie die Toten bereits.
Gerade will sie sich auf den Weg zu den Küchenzelte und zu Achims köstlicher Suppe machen, als sie schon von weitem das Gedränge vor dem Zelt sieht. Einen Augenblick bleibt sie stehen und überlegt, beschließt dann, später hinzugehen, wenn nicht mehr so viel los ist. Sie mag es nicht, wenn sich so viele Leute so dicht aneinander drängen. So macht sie auf dem Absatz kehrt und begibt sich wieder in ihr Zelt. Leise, um die Schlafenden im Zelt nicht zu stören, beginnt sie damit, etwas aufzuräumen und den Vorrat zu sortieren.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 23. Jan. 2004, 21:56 Uhr
Das zurückgleiten aus Schlaf und Regenerationstrance gestaltet sich für Lyn schmerzhaft. Neben dem heftigen Muskelkater gesellt sich die Kälte die während der Nacht in seine Knochen gefahren war sowie Rückenschmerzen vom ungewohnten liegen auf dem Boden. So ist er erst versucht wieder zurück in das Reich der Träume zu flüchten. Doch das lassen die nun immer deutlicher hervortretenden schmerzhaften Empfindungen nicht mehr zu.
Mühselig rappelt Lyn sich auf. Er versucht seine schmerzenden Muskeln ein wenig zu lockern und, nachdem dies misslingt, wenigstens am Feuer ein wenig zu wärmen.

Nachdem er so gut es ihm möglich war, Erleichterung verschafft hat, macht sich Lyn auf die Suche nach Morgana. In dem Feldlager ist es im Vergleich zum Vortag deutlich ruhiger geworden. Offenbar sind wohl inzwischen alle Verletzten irgendwie versorgt. So findet er schließlich jemanden der ihn erzählt wo er seine Gefährtin finden kann. Und, auch im Gegensatz zum Vortag, ist sie auch tatsächlich dort als er am besagten Ort ankommt. "Hallo Morgana! Ich freue mich dich zu sehen" begrüßt er sie, als er sie, Arzneimittel sortierend in einem der Zelte antrifft. Auch Schilama steht bei ihr, doch Lyns Hauptaugenmerk gilt seiner Gefährtin, so dass er der Elbin nur ein knappes Zunicken als Gruß gönnt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 23. Jan. 2004, 22:20 Uhr
Verlegen nickt der Werblblütige, als Cleyron sich auch bei ihm bedankt.
Es stimmte... sie beide hatten sich wohl gegenseitig das Leben gerettet, und das vermutlich mehrere Male während dieser Schlacht.

Dann geht Cleyron, und Kaney schaut ihm einen Moment hinterher.
Doch dann merkt Kaney den beißenden Qualm, den schwarzen Rauch, und er schließt einen Moment die Augen
Sithech, nimm sie in deine Hallen auf, es waren tapfere Männer und Frauen. Garr, beschütze sie auf ihren Weg, dass sie wohlbehalten in den Hallen ankommen. betet Kaney zu Sithech und zu Garr, dem Wolfsgott, seinem Schutzgott.
"Komm, alter Junge!" meint er dann laut zu Garok, hebt den Hund auf seine Schultern, und trägt ihn zu einem der Strohballen, die um die Feldküche herum platziert worden sind, und untersucht seinen Hund genau, bei jedem Kratzer, jeder kleinen Verwundung, rasiert er mit seiner immer noch scharfen Klinge das Fell drumherum weg, vielleicht könnte er aus dem Heilerzelt auch soetwas wie eine Salbe bekommen, die Wunden schneller heilen lässt - obwohl er das eher nicht glaubt, immerhin waren viele Menschen verletzt, und Garok ja nur ein Hund.
Die Hinterpfote, die sich Garok während der Schlacht in den südlichen Verdwäldern verletzt hat, schmerzt dem Hund noch immer, das merkt Kaney sofort, als der Hund zusammenzuckt und winselt.
"Tut mir leid, Garok, aber das muss jetzt sein!" murmelt er, während er den Hinterlauf weiter vorsichtig abtastet, und auch ein wenig bewegt.

"Dann fragen wir gleich mal bei den Heilerinnen nach etwas Salbe für dich nach... aber vorher waschen wir uns erstmal, alter Freund, nicht dass die Damen uns noch mit einem Narg verwechseln" meint Kaney nach der Untersuchung mit einem schiefen Grinsen, und so machen sich Hund und Herr auf in die Richtung des Baches, der hier ganz in der Nähe fließt, weg von dem schwarzen Rauch, der Kaney die Tränen in die Augen treibt, weg von dem Gewusel, dass jetzt bei den Zelten herrscht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 23. Jan. 2004, 22:27 Uhr
Die Arzneimittel sind zwar schon teilweise geleert, aber keines so weit, das dringend etwas benötigt würde. Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als Schilama sie anspricht, für einen Moment dreht sie sich zu der Elbin um und kann deutlich die Besorgnis in ihren Augen sehen. Zuerst weiss Morgana gar nicht, was sie Schilama sagen soll, sie würde es merken, wenn Morgana ihr nicht die Wahrheit sagen würde, dafür kennen sich die beiden schon zu lange. "Ich weiss welche Frage du stellen möchtest, es geht mir soweit gut, zwar hat einer der Narge, die bis hier gekommen sind, mir einen kräftigen Hieb mit einer Keule in den Leib versetzt, aber die Schmerzen sind erträglich und sonst fehlt mir nichts." Das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, denn Morgana ist sich immer noch nicht sicher, ob dem Kind, das sie unter dem Herzen trägt, nichts geschehen ist.

Ehe Schilama antworten kann, zieht sich ein Strahlen über Morganas Gesicht, denn hinter Schilama erscheint Lyn im Zelt und Morgana fällt nicht ein Stein, sondern ein ganzer Fels vom Herzen. Doch irgendetwas stört sie gewaltig, Lyn kommt nicht direkt auf sie zu und umarmt sie, so wie sie es eigentlich erwartet hätte, aber vielleicht liegt es auch daran, das sie nicht alleine sind, oder es ist wieder einer der komischen Bräuche , die Lyns Volk hat. Langsam geht sie auf ihn zu, und umarmt ihn dann vorsichtig, immer darauf bedacht, das die Prellung an ihrem Bauch nicht zu sehr schmerzt. Für eine Weile lässt sie ihren Kopf an seiner Brust ruhen und hört seinen Herzschlag. Ein leichtes Flattern in ihrem Bauch lässt sie aufblicken und lächen. Sie ist sich nicht ganz sicher, ob das Flattern nur die Freude über Lyn ist oder es das Kind war, aber sie glaubt, dass es das Kind war und nimmt dies als Zeichen, dass ihm nichts geschehen ist. Sie blickt Lyn lange in die Augen und dann finden ihre Lippen seine, allerdings nicht für so lange, wie sie es gerne gehabt hätte. Die Novizinnen blicken verstohlen zu den Beiden hinüber, beginnen zu tuscheln und zu kichern und auch Morgana muss ein wenig lachen. "Es ist schön dich so wohlbehalten wieder zu sehen, ich hatte schon gedacht, dir wäre etwas geschehen, weil du nicht bei den Verwundeten warst und ich dich auch nirgendwo anders gesehen hab. Ist dir auch wirklich nichts passiert?" Das Schilama noch neben ihnen steht, hat Morgana vor lauter Aufregung und Freude vollkommen vergessen. Erst als sie sich von Lyn löst und einige Schritte zurück geht, um ihn sich genauer anzusehen und dabei fast in Schilama gelaufen wäre, bemerkt sie diese wieder. Und nun kann sie ein Lachen nicht mehr zurückhalten. Es kommt ihr vollkommen fehl am Platz vor, doch sie kann nicht anders. Es ist befreiend nach den ganzen Anstrengungen, doch noch Lachen zu können, doch dann unterdrückt sie das Lachen wieder.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 23. Jan. 2004, 22:32 Uhr
Die junge Novizin wischt sich den Schweiss von der Stirn.
Seit ihr Morgana aufgetragen hatte, sich um diesen Gnom zu kümmern ging alles drunter und drüber .
Sie hatte ihm die Schüssel gehalten, während sich der Gnom übergab. Unglaublich, wieviel aus so einem kleinen Körper entweichen konnte...und wie sehr es stank, als sie die Schüssel in die Latrinen entleerte.
Als der Gnom endlich eingeschlafen war, schnarchte er so laut, dass  die anderen Verletzten im Zelt zu rebellieren begannen und erst ein paar ernstgemeinte Schubser von ihr den Schnarchsack  endlich zur Ruhe brachten.
Als er endlich wieder wach war, brabbelte er ständig von irgendwelchen Grossvätern und  von einem Kerl namens Croni, mit dem er angeblich die gesamte Narghorde von Liam Cailidh aufgemischt hätte.
Dann musste sie ihm Unmengen von Wasser bringen  nachdem sie seinen Wunsch nach Bier als Heilungstrank aus Rücksicht auf die übrigen Verwundeten energisch ablehnen musste.. dies war hier schlisslich immer noch ein Krankenzelt.
Sie versuchte den Gnom danach so gut es ging zu ignorieren und sich um die anderen, wichtigeren Fälle zu kümmern , aber als sie wieder einmal an seiner Lagerstatt vorbei musste , wedelte ihr der Gnom mit einer Hand zu, während er seine andere auf die Brust nahe des Herzens presste.
Sie verspürte Mitleid als der Gnom sie aus müden Augen anblickte und mit einer leisen Fistelstimme verkündete, dass ihn das Narggift wahrscheinlich doch bald sterben lassen würde.  

"  Man sollte einem Totgeweihten nie eine Bitte ausschlagen, das wisst ihr doch mein Kind?"
röchelt Ukko melodramatisch und rollt dabei mit seinen Augen wie ein Chamäleon.

"Ja, ich habe davon gehört .." antwortet die Novizin und ihr Blick wirkt plötzlich unsicher.

" Dann habt ihr auch nichts dagegen, wenn .."

und während Ukko ihr  ins Ohr flüstert, werden die Augen der Novizin immer grösser und ihre Wangen röten sich auffällig.
Plötzlich versteift sie sich, richtet sich ruckartig auf und macht einen Schritt nach hinten.

" Mein lieber Herr Gnom, ihr seid weder totgeweiht noch sonst in irgendeiner Form einer Weihung würdig, wenn diese Sachen die ihr mir gesagt habt wirklich euer letzter Wunsch auf Erden sein soll, aber wenn ihr nicht in 5 Minuten dieses Zelt verlassen habt, dann stecke ich, und das schwöre ich euch bei den Zwölfen, euren Kopf in die dreckigste aller Latrinen  und keine Grossväter und Cronis dieser Welt werden mich davon abhalten können."

Sprachs, drehte sich auf dem Absatz und stürmte entgültig entnervt von dannen.

"Ein Versuch wars wert" grinst Ukko, leckt sich die Lippen und schwingt seinen Agnomis-Körper aus dem Bett .



Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 23. Jan. 2004, 22:50 Uhr
Lyn freut sich über Morganas liebevolle Begrüßung. Erst als er versucht die Umarmung zu erwidern tritt sein Muskelkater wieder überdeutlich in Erscheinung. So bemerkt er Morgans Vorsichtigkeit bezüglich ihres Bauches nicht, da er selbst seine ganze Konzentration aufwenden muss um entgegen all er Schmerzen seine Arme um sie zu legen und sie an sich zu drücken. Beim Blick in ihre Augen und den daraufhin folgenden Kuss sind sie schon fast wieder vergessen.

"Nein, mir ist nichts passiert. Ich war auf der Windkind, dort gab es kaum Verluste" antwortet Lyn auf Morganas Nachfrage. Ihr Lachen beantwortet er mit einem beinahe schüchternen Lächeln. "Ich habe vom Bogenschießen einen grässlichen Muskelkater" versucht er zu erklären, da er sich nicht ganz sicher ist ob ihr Lachen nur ein Zeichen der Erleichterung ist oder auf seine etwas steifen und unbeholfenen Bewegungen gemünzt ist. "Der Kapitän hat mir für den Kampf seinen eigenen Bogen geliehen. Eine sehr gute Waffen, nur leider für jemanden mit deutlich größerer Kraft als die, über die ich verfüge."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 24. Jan. 2004, 00:14 Uhr
Schilama muss die Frage, wie vermutet, erst gar nicht ausprechen, denn Morgana merkt es auch so. Aber der Elbin verschlägt es beinahe den Atem, als sie von ihrer Freundin hört, dass ein Narg sie mit einer Keule erwischt hat, bei allen Göttern und das erfahre ich erst jetzt?. Sie wusste ja, dass ein Narg in Morganas Zelt gewesen ist, aber nicht, dass dieser Morgana getroffen hatte. Die Novizinn die ich zu Morgana geschickt hatte, wollte mir noch etwas sagen, aber ich hatte nicht zugehört, sonst hätte ich das hier schon früher gewusst, schießt es ihr plötzlich durch den Kopf. Schilama will gerade etwas erwidern, als sie Morganas Gesicht sieht, dass mit einem Mal so heiter wie ein Sonnenstrahl wirkt und als sie sich umdreht, erkennt sie auch den Grund dafür: Lyn! Er nickt ihr kurz zu, wendet sich dann aber gleich zu Morgana und die Widersehnsszene der Beiden, lässt die Elbin Lächeln. Aber Beide wirken nicht nur glücklich, sondern auch irgendwie... verkrampft. Trotzdem ist der Rest der Welt für die Zwei vergessen und das merkt Schilama auch nochmal deutlich, als Morgana sie beim zurücktreten beinahe anrempelt und auch sie kann sich ein kleines Lachen nicht mehr verkneifen. "Entschuldige wenn ich euch störe", mischt sie sich kurzeitig ins Gespräch der Beiden und zwar mit einem Grinsen im Gesicht, "aber ich muss mich noch um", sie schaut sich einen Moment selbst an, ich sehe wirklich fürchterlich aus, "einiges Kümmern."

Sie entschuldigt sich bei Lyn nochmals mit einer Geste und geht mit Morgana etwas zur Seite. Da sie nicht weiß, wie sehr Lyn mit dem Artefakt mithören kann oder automatisch tun würde, sendet sie, anstatt zu sprechen. Das letze mal als sie das getan hat, hatte er sie nicht verstanden und sie vermutet, dass sich das nicht geändert hat. Eigendlich verrät Schilamas besorgter Blick schon alles, was es zu sagen gibt, aber da sie Morgana kennt, will sie es lieber klarstellen. Morgana, bitte ruh dich hin und wieder ein wenig aus. Du weißt am besten, dass Schmerzen sogut wie immer von irgendetwas kommen, besonders wenn man von einer Nargkeule erwischt wird. Und ich will dich nicht als Patient in der Kräuterkate sehen, wenn wir zurück sind, sie lächelt, aber die Besorgnis in ihren Augen weicht nicht. Dann wechselt sie wieder zum normalen Sprechen. Sie wollte nur nicht, dass Lyn das hört, weil es Morganas Entscheidung ist, wie viel sie ihm sagt oder nicht. "Weißt du wann es wieder zurück geht? Ich habe noch zwei Männer bei mir im Zelt, deren Leben auch ohne Transport auf des Messers Schneide steht." Während sie das sagt, geht sie mit Morgana wieder zu Lyn zurück.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 24. Jan. 2004, 15:15 Uhr
Cleyron packt mit an, so gut es geht. Er hat sich zwar darauf gefreut, etwas tun zu können, aber auch seine Energiereserven gehen irgendwann zuende. Stirnrunzelnd blickt er auf seine Bauchverletzung, deren Ränder an einigen Stellen noch zu schmoren scheinen.
Kana wird sich kaputt lachen. Bestimmt wird sie das.
Zwischen zwei Leichen streicht er unruhig mit den Fingern über sein Amulett. Als er das bemerkt, zuckt er zusammen und wirft hastig ein Kettenhemd auf den Wagen. Wahrscheinlich war es doch schlimmer um ihn bestellt gewesen, als er glauben will. Ohne Kaney und die Heilerin, wäre er mittlerweile wahrscheinlich bereits von einem Boten Sithech's abgeholt worden.
Die nächste Leiche. Ihr Kopf fehlt. Der Ehemalige wirft auf den Wagen, was sie bei sich trägt und deckt sie dann mit einem Blaumantel zu, ehe er sie zu den Feuern trägt.
Irgendwann schaut er kurz auf. Der Himmel hat sich dem Boden angepasst. Ruhig und schwer drückt er von oben und hängt um einiges tiefer als sonst, wie es Cleyron vorkommt.
Wahrscheinlich liegt es nicht am Himmel, sondern an ihm. Wäre der Himmel strahlendblau und ohne jede Wolke, würde er auch nicht glücklicher auf den Ehemaligen wirken. Es ist lange her, dass er sich so mies gefühlt hat.
Vielleicht sollte er um die nächsten Schlachten lieber einen kleinen Bogen machen. Das würde ihm eine Menge Narben und diesen Beigeschmack ersparen. Der Beigeschmack des Sieges. Er hat noch nie ein Heer gesehen, das jubelnd von dannen gezogen ist, wenn es gewonnen hatte. Erst kommt immer diese Arbeit, wo Verletzte versorgt und Tote beseitigt werden müssen.
Als Cleyron die letzte Leiche in das prasselnde Feuer wirft, sind seine Arme lahm geworden. Caewlin hatte Recht gehabt, es sind nicht mehr viele gewesen, doch Cleyron ist seit mehr als zwei Tagen ohne Schlaf auf den Beinen, wenn man mal diese kleine Ohnmacht von vorhin nicht mitrechnet.
Erschöpft lehnt er sich an ein Fass und zieht das linke Knie an. Nachdem er seine Augen geschlossen hat, muss er dagegen ankämpfen, nicht einzudösen. Am Ende verpasst er noch die Abreise.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 24. Jan. 2004, 16:34 Uhr
Morgana nickt nur zu dem Gesendeten von Schilama und ein leichtes Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab. Da sie selber nicht senden kann und Lyn auch nicht unbedingt etwas von der Verletzung erzählen möchte, sagt sie auch nichts weiter dazu, aber sie ist sich sicher, das Schilama sie auch so versteht. Während die Beiden wieder zu Lyn gehen, fragt Schilama danach, wie lange sie wohl noch hier bleiben würden und Morgana überlegt eine Weile.

"Ich habe noch keine Anweisungen von Caewlin bekommen, der nun den Oberbefehl über das restliche Heer hat. Aber in meinem Zelt sieht es nicht viel anders aus als in deinem, eher sogar noch schlimmer, von den ca. 55 Verletzten unter meiner Obhut, ist keiner mehr transportfähig, zumal nicht für so eine lange Strecke, die Windkind kann vielleicht noch zehn mitnehmen, die den Flug überstehen würden, aber der Rest muss hier bleiben, solange es möglich ist. Ich werde mit Caewlin darüber reden müssen." Sie schweigt wieder eine Weile und lässt ihren Blick zu den Zelltplanen gleiten hinter denen Olyvar und Kizumu sind. Ihr Blick fällt auch kurz auf die Amazone, die sich wohl in wirren Träumen unruhig auf ihrem Lager hin und herwälzt. Niniane ist zurückgekehrt und wenn Morgana es richtig verstanden hat, hatte sie die Totenwache für Falcon gehalten. Sie kann den Templer nicht wirklich verstehen, nach den Berichten, die ihr zu Ohr gekommen sind, ist er absichtlich in den Tod geritten, zumindest hat er gewusst, dass er dort nicht lebend hinauskommen würde. Wie wird Arwen das auffassen, sie bekommt doch ein Kind von ihm, erst läuft er vor ihr weg und jetzt geht er noch absichtlich in den Tod und lässt sie mit dem Kind alleine. Templer sind seltsame Leute.

Cron scheint noch zu schlafen und solange Niniane bei Cron und Kizumu bei Olyvar ist, braucht sie sich um die Beiden nicht zu kümmern. Bei Lyn angekommen, lächelt sie ihm zu. "Ich bin wirklich froh, das du ausser einem Muskelkater keinen Schaden davon getragen hast. Hast du schon etwas gegessen?"Die letzte Frage stellt sie sehr leise. "Ich glaube die Windkind hat sogar lebendige Tiere mitgebracht, die erst hier geschlachtet werden, du solltest einmal mit Achim, dem Oger, reden, vielleicht hat er ja etwas für dich." Ein leichtes Schmunzeln zeigt sich auf ihrem Gesicht. Ein Soldat erwacht schreiend aus seinen Fieberträumen und Morganaeilt zu ihm. Seine Wunde, die sich fast über den ganzen Oberschenkel zieht und sehr tief ist, hat trotz des Reinigens angefangen zu eitern und muss ihm höllische Schmerzen bereiten. Vorsichtig löst sie den Verband und wäscht die Wunde erneut aus. Die Adern sind durch das Ausbrennen zwar verschlossen, aber das Fleisch rund herum hat sich entzündet. Nach dem Reinigen schmiert sie eine Salbe, die ein wenig Bilsenkraut enthält und auch etwas, gegen die Entzündung auf die Wunde und verbindet den Soldaten dann neu. Da sie nun schon die ganze Zeit ohne Lyns Heilmagie gearbeitet hat, kommt sie gar nicht auf den Gedanken ihn zu bitten, vieleicht zumindest einige der Verletzten zu heilen. Immer mehr Soldaten wachen auf und im Zelt wird es etwas lauter, viele stöhnen, verlangen nach Wasser und die, denen es etwas besser geht, sogar nach etwas zu Essen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 24. Jan. 2004, 18:22 Uhr
So sehr Lyn sich auch über das Wiedersehen mit Morgana freut, so ist ihm doch unangenehm, dass sich Schilama offenbar von ihm verdrängt fühlt. Die beiden Frauen entfernen sich ein Stück weit von ihm, offenbar um etwas privates zu bereden. Um dies zu respektieren lässt er seinen Sprachstein wieder in die Manteltasche gleiten, wobei ihm diese Bewegung den Muskelkater wieder deutlich vor Augen führt.

Erst als die beiden wieder zu ihm zurückkehren greift er wieder zu dem Artefakt, wobei er, durch die dadurch entstehenden Schmerzen ein wenig zusammenzuckt. "Ich wollte euch nicht vertreiben, bleibt wenn ihr nicht wirklich gehen müsst" wendet er sich an Schilama ehe er Morganas Lächeln erwidert. "Und wie ist es dir so ergangen meine Liebste" wendet er sich seiner Gefährtin zu. "Du siehst überarbeitet aus. Ich will dir gerne mit meinen Kräften helfen so gut ich kann. Sag mir nur wo ich sie am sinnvollsten einsetzen kann" Bei den Worten rückt er ein näher an sie heran und legt ein wenig steif einen Arm um sie. Am liebsten hätte er sich noch mal geküsst, aber er lässt es lieber um Schilama nicht doch noch zu vertreiben, falls sie seine Worte zum bleiben animiert hätten.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 24. Jan. 2004, 19:54 Uhr
Die Nacht senkt sich endgültig auf das Feldlager herab und vergeht, während Kizumu spricht. Sie erzählt ihm von der Inarinacht und dem Sommerfest, begleitet von vielen "Weißt du noch?" und als der Morgen graut, ist sie, den Kopf auf seiner Brust gebettet eingeschlafen. Die Elbin hatte seit zwei Tagen nicht geruht, was ihr normalerweise wenig ausmachen würde, doch die Furcht um Olyvar und das minutenlange, starke Senden hatten sie geschwächt und es ist heller Morgen, als sie aus ihrer Trance erwacht.
Mit leichter Verwirrung bemerkt sie die Decke über ihren Schultern, erinnert sich dann aber wage an Morgana, die bei ihrer Ankunft anwesend gewesen war. Sie seufzt leise, den Blick auf den Stoff der Paravents gerichtet, während sie überlegt, was sie Olyvar als nächstes erzählen könnte. Doch bevor sie ansetzt, steht sie auf und tritt aus der provisorischen Kammer der Paravents hinaus. Sie hält eine junge Novizin an und bittet sie um einen Krug Wasser. Die Novizin nickt und macht sich auf den Weg, das Wasser zu holen. Wenig später kehrt sie mit einem Krug Wasser und einer Schale Suppe zurück. "Vielen Dank." Kizumu schaut lächelnd auf, doch ihre Augen blicken dunkel, als sie den beinahe mitleidigen Blick der Novizin bemerkt.
Als sie wieder mit Olyvar alleine ist, setzt die Elbin sich wieder auf den Rand des Feldbettes, gießt etwas Wasser in einen Becher und beginnt damit, Olyvar etwas davon einzuflößen. Sie braucht lange, ehe sie ihm ein wenig Wasser eingeflößt hat, dann trinkt sie den Rest und verfährt mit der Suppe genauso. Schließlich stellt sie die leere Suppenschale auf den Boden neben Becher und Krug, ergreift Olyvars Hand und beginnt ihm von ihrer Kindheit zu erzählen. Kizumu spricht von ihrer Mutter, die ihr das Gerben, Nähen und Stícken beigebracht hatte und immer versucht hatte, Verständnis für ihre eigenwillige Tochter aufzubringen. Sie spricht von dem schwierigen und von Streit und Missverständnis geprägten Verhältnis zu ihrem Vater. "Er hatte immer Angst um mich, wollte mich beschützen. Ich war sein zweites Kind, ein seltenes Geschenk der Götter, doch er merkte nicht, dass sein Schutz mich einengte, mir alle Luft zum Atmen nahm und wütend machte. Er wollte nur das beste, wie es wohl alle Eltern für ihre Kinder wollen, doch das verstand ich erst viel später, wahrscheinlich erst so richtig, als Ierás auf die Welt kam, ich selber Mutter wurde." Sie blickt Olyvar ins Gesicht, auf jedes kleines Zucken achtend, dann fährt sie fort. "Als ich fortging, sah er mich nicht an, war vermutlich nur gekommen, mich zu verabschieden, weil meine Mutter ihn dazu genötigt hatte. Er hatte kein gutes Abschiedswort für mich, weinte nicht wie meine Mutter, sondern blickte starr auf das Stückchen blauen Himmels, das durch die Spalte im Fels durchschimmerte. Es tat weh, hatte meine Mutter mir doch mein ganzes Leben erzählt, wie viel ich ihm bedeute und jetzt schien es ihm kaum mehr als eine leidige Pflicht, sein Kind in die Ungewissheit zu verabschieden." Tatsächlich schmerzte die Erinnerung an diesen und die vorhergehenden Tage noch immer. "Sefra und meine Mutter weinten, umarmten mich und ließen mich nur ungern gehen. Doch ich wollte..musste. Ich wusste, dass ich ansonsten ersticken würde in diesem Berg." Sie schweigt, streicht ihm eine Strähne aus dem Gesicht und haucht ihm einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 24. Jan. 2004, 20:09 Uhr
Schilama ist über die stille Bestätigung von Morgana froh, dass diese versuchen wird, sich wenigstens mehr Pausen zu gönnen, und es ist gut, dass ich es nicht laut gesagt habe, denn wenn es Morgana egal gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich nicht nur mit einem Nicken geantwortet, aber sie versteht die Heilerin ja glücklicherweise auch so. Als ihr Morgana sagt, dass sie nicht weiß wann es zurück geht und dass sie noch mit Caewlin reden müsste, ist Schilama es, die nickt. "Um so länger wir bleiben, um so besser für die Verwundeten", sie will sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn jemand mit einer angeknacksten Rippe auf einen Wagen in ein dickes Holperloch gefahren wird. Ein grauenhafter Gedanke, denn schlimmsten Falls könnte die schon angeknackste Rippe, ganz brechen und ein lebenswichtiges Organ verletzen, was den Tot desjenigen bedeuten könnte. Als sie bei Lyn angekommen sind und selbiger sie kurz anspricht, erwidert sie lächelnd: "Ich danke dir für das Angebot Lyn, aber ich hab wirklich noch ein paar Sachen zu erledigen." Sie hofft das es Lyn nicht stört, wenn sie die förmliche Anrede weglässt, aber ihr ist es so lieber. Die Elbin dreht sich noch einen Moment zu Morgana, sie will eigendlich noch sagen, dass sie in der Nähe bleibt und das sie sie jederzeit rufen könnte, wenn sie Hilfe braucht, aber sie lässt es, denn sie weiß nicht, ob sie das einhalten könnte. Ich war die letzen Tage schon länger im Gedränge als mir lieb ist. Deshalb sagt sie beim gehen lediglich, sowohl zu Morgana als auch zu Lyn, "wir sehen uns", und verlässt das Zelt der Heilerin, um sich erstmal um sich selbst zu kümmern. Wenn ich mich nicht waschen und diese blutverschmierten Sachen nicht langsam los werde, stinke ich am Ende noch wie ein Narg, und das will Schilama natürlich vermeiden. Außerdem muss ich langsam wirklich etwas essen, denkt sie mit einem schiefen Lächeln, denn ihr Magen macht sich für sie schon mehr als bemerkbar.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 24. Jan. 2004, 21:12 Uhr
Nachdem sie den Soldaten versorgt hatte ist zu zu Lyn und Schilama zurückgekehrt. Da Lyn auf Morganas Frage nach etwas zu essen für ihn nicht reagiert, spricht sie das Thema auch nicht mehr an, vielleicht hatte er ja schon etwas gegessen. Schilama verabschiedet sich und Morgana nickt ihr noch einmal zu, wohl wissend, das die Elbin sich hier nicht wirklich wohl fühlt. Lyn bietet seine Magie an, um bei den Kranken zu helfen. Morgana blickt sich im Zelt um, seufzt dann als Lyn ihr etwas steif den Arm um die Schulter legt und beginnt leise zu sprechen.

"Sie bräuchten alle dringend Hilfe, ich weiss gar nicht mit welchem der vielen Verletzten du anfangen solltest. Viele sind so schwer verletzt, das ich nicht weiss, ob sie die nächste Nacht überstehen werden. Ich denke du kannst deine Kräfte selbst am Besten einschätzen, und weisst wem du am Besten helfen kannst und wie weit deine Kraft reicht, es würde nicht viel nützen, wenn du eine Verletzung nur zur Hälfte heilen könntest." Morgana weiss auch nicht wie sehr der Muskelkater, der wirklich sehr schlimm zu sein scheint, sich auf die magischen Kräfte Lyns auswirkt und wie schnell es ihn schwächt, wenn er Verletzte heilt und möglicherweise noch nichts gegessen hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 24. Jan. 2004, 21:53 Uhr
Über Morganas Worte zu den vielen Verletzen denkt Lyn erst einmal nach. Nach so einer Schlacht ist es wohl nur natürlich, dass es viele Verletzte, die alle gleichermaßen der Hilfe bedürfen, gibt überlegt er. Bei seinem Volk hatte er, wie die meisten, eine militärische Grundausbildung erhalten, aber richtige Schlachten hatte es schon seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben. Ein paar Seegefechte, bei denen kaum mehr als zwei, drei Schiffe beteilig waren, mit ungebetenen Besuchern, war schon alles was sich zu seinen Lebzeiten ereignet hatte. Aber eine Schlacht mit solchen Ausmaßen, das ist für ihn neu.

"Hm, vielleicht zeigst du einfach ein paar Fälle, von denen du meinst, dass ich hilfreich sein könnte" Vielleicht aus solche, die dir am Herzen liegen "und ich schaue was ich tun kann. Ich habe auch noch ein paar Dinge dabei, die mir helfen könnten schwerere Verletzungen zu heilen als ich es normalerweise könnte" antwortet er schließlich. Kaum gesprochen erinnert er sich an Morganas Angebot wegen dem Essen, zumal sein Magen sich auch wieder zu Wort meldet. "Noch habe ich etwas. Aber das wird nicht mehr sein als eine kleine Mahlzeit und wenn es eine Möglichkeit für Nachschub gäbe, wäre das schon gut." fügt er noch hinzu.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 25. Jan. 2004, 21:02 Uhr
Ihre Träume sind wirr und voller Blut und Schmerz. Sie hat kaum zwei Stunden geschlafen, als sie mit einem Aufschrei aus ihrem Schlaf aufschreckt. Müde und verwirrt reibt sie sich mit dem Handrücken über die Augen und bemerkt das Blut das daran noch klebt, erst als sie die Hand wieder in ihren Schoß sinken lässt. In den ersten Augenblicken nach dem aufwachen, hatte sie nicht mehr genau gewußt, wo sie sich befindet, doch jetzt wird es ihr wieder vollends bewusst.
Rauch steigt über dem Lager auf und es riecht nach verbranntem Fleisch und Haaren. Sie sieht gerade noch wie einige Männer die letzten Habseligkeiten der Toten auf große Wägen werfen, während sie die Abtritte aufsucht. Auch hier stinkt es, doch dieser Geruch ist leichter zu ertragen als der nach brennenden Körpern. Nachdem sie sich mit etwas klarem Wasser Hände und Gesicht wenigstens halbwegs gesäubert hat, geht Hedwig in Richtung Küchenzelte, ein seltsam unruhiges Gefühl im Bauch. Sie holt sich von einem der großen Kessel Suppe und etwas Brot, setzt sich auf einen Strohballen nahe eines Feuers und isst hastig. Ich sollte bald wieder ins Zelt gehen, vielleicht braucht Morgana ja meine Hilfe. Sie erinnert sich mit Schrecken an den Moment als der Narg bei ihnen im Zelt stand und die Heilerin wie ein Handtuch gegen die Zeltwand schleuderte.
Hedwig bringt die leere Schüssel zurück in die Küchenzelte und begibt sich dann auf schnellem Weg in Morganas Zelt.

Sie schlägt die Zeltbahne am Eingang zurück und sofort umfängt sie der zwar gute, aber aufdringliche Geruch der Kräuter aus den Kohlebecken. Dort, wo sie den Lord Commander der Steinfaust weiß, wurden zwei Paravents aufgestellt und als sie daran vorbeigeht erhascht sie einen Blick auf herbstrotes Haar. Sie sucht Morgana und findet diese schließlich ins Gespräch mit einem seltsam anmutenden Mann. Das Mädchen bleibt einen Augenblick stehen, dann wendet sie sich ab und sucht sich etwas zu tun, sie wollte die Heilerin nicht stören.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cedric Fitzroy am 25. Jan. 2004, 22:01 Uhr
Die gnädige Dunkelheit, die sich über ihn gesenkt hatte, lässt kein Gefühl und keinen Gedanken hindurch und so treibt er hierhin und dorthin, ohne zu merken was um ihn herum geschieht.
Lange Zeit scheint zu vergehen ehe er das erste Mal einen halbwegs klaren Gedanken fassen kann und dieser Gedanke missfällt ihm so sehr, dass er sich lieber wieder der Dunkelheit überlässt. Doch irgendwann wird die Dunkelheit immer bedrückender, enger und feindlicher und so kämpft er sich freiwillig daraus hervor. Doch anstatt inmitten des Feldlagers zu erwachen, findet er sich in einer düsteren, beinahe leeren Einöde wieder. Ein Stück voran kann er Bewegungen erahnen und so begibt er sich mit furchtbarer Langsamkeit dorthin. Der Weg schien nicht all zu weit, doch jetzt merkt er wie er mit jedem Schritt müder und müder wird. Bald schon reicht seine Kraft nicht mehr und er bricht keuchend zusammen und bleibt schwer atmend im kalten Sand liegen. Cedric War das mein Name...? fühlt sich unglaublich schwach und will sich gerade wieder der Düsternis in sich zuwenden, als er einen rüden Tritt in seiner Seite spürt. "He da! Auf die Beine, ausruhen kannst du auch später." Die Stimme hallt durch die Öde um sie herum und er ist zu schwach um sich die Ohren zu zuhalten. "Lass mich.. nur etwas Ruhe..komme nach...versprochen." Auch seine eigene Stimme hallt und klingt seltsam fremd. Wie klang meine Stimme? Seinen Worten folgt Gelächter und er fühlt sich von starken Händen emporgezerrt und auf die Beine gestellt. Ihm ist schwindlig und er merkt selbst, dass er schwankt wie ein Betrunkener und so braucht er einige Zeit um die Augen zu öffnen und seine Begleiter anzusehen. Als er sie schließlich wahrnimmt, läuft ihm ein eisiger Schauder über den Rücken. Die Männer die um ihn herum stehen sehen furchtbar aus, einigen fehlen Gliedmaßen, anderen wurden die Schultern gespalten und wieder andere sind dermaßen verstümmelt, dass man sie kaum noch als Menschen erkennen mag. Doch auf jedem ihrer geschundenen Gesichter liegt ein Hauch Trauer, Angst aber auch eine, bei ihrem Aussehen, seltsam wirkende Freude. "Kannst du laufen? Dann komm, die Schiffe werden nicht warten." Wieder hallt die Stimme durch die Einöde und er fühlt sich vorwärtsgeschoben. Als er nach vorne blickt, erkennt er auch, wohin ihr Marsch führen soll. Kaum einen Tausendschritt vor ihnen schimmert ein Fluss im fahlen Licht. Während er sich umblickt, erkennt er immer mehr von den übel zugerichteten Menschen und alle strömen auf den Fluss zu. Auch ihn erfasst jetzt ein unbestimmtes Gefühl der Freude und er spürt wie die Schritte leichter fallen und bald hält er mit den Männern Schritt.
Der Marsch dauert nicht lang, doch sie gehen schweigend und er hat Muße, die Männer und Frauen um sich herum zu mustern. Einige von ihnen kommen ihm seltsam bekannt vor, doch er kann sie einfach nicht einordnen. Vermutlich kenne ich sie aus meinem Leben. Ihm ist längst klar geworden, wo er sich hier befindet und hatte diese Vorstellung ihm im ersten Moment Angst und Schrecken eingejagt, so löst sie nun nur noch eine stille Vorfreude aus. Mit all den anderen Toten zieht er zum Fluss, fühlt eine seltsame Kraft in sich erstarken und überholt schon bald ein paar der Männer.
Schließlich erreichen sie die Ufer und die Schritte der Männer beschleunigen sich, jeder will möglichst schnell auf die Schiffe die dort vor Anker liegen. Auch er, Cedric Der Name...er kommt mir so bekannt vor.. beeilt sich zu einer der großen Laufplanken zu gelangen, als ein unbestimmtes Gefühl ihn sich umwenden lässt. Sein Blick schweift zurück, über die ankommenden Männer und Frauen hinweg, über die Ebene zurück aus der er kam bis zum Horizont, der in fahlem Licht schimmert. Dort meint er eine schmale Gestalt zu erkennen, deren langes Haar im Wind weht und er meint, eine Mädchenstimme zu hören die diesen seltsam bekannt scheinenden Namen ruft. Doch aus dieser Richtung dringt eine Welle des Schmerzes und der Trauer herüber, Gefühle und Gedanken und die Gewissheit, dass nichts mehr so sein würde wie zuvor. Und so dreht er sich um und will den Fuß auf die Laufplanke setzen.
Aber da ist keine Laufplanke mehr, nur noch purpurn schimmerndes Wasser und als er erstaunt aufblickt merkt er, das die Schiffe bereits ein gutes Stück des Weges zurückgelegt haben. Des Weges, der ihm nun versperrt  ist und die Freude die er eben noch empfand, als er auf das Schiff zueilte, wandelt sich in starres Entsetzen. Er will schreien, will seine Wut, seine Furcht und sein Entsetzen darüber, dass sie ihn hier allein zurückgelassen hatten hinausbrüllen, als eine der hallenden Stimmen vom Schiff zu ihm hinüberdringt. "Du hättest nicht zurückschauen sollen..schau nie zurück, wenn du an den purpurnen Gestaden stehst. Du bist noch lange nicht bereit uns zu folgen." Er sinkt auf die Knie, schlägt die Hände vor sein Gesicht und weint. Salzige Tränen tropfen auf den Sand und auf seine Kleidung, benetzen seine Hände und lindern die plötzlich auf ihn eindringenden Schmerzen kaum.
Irgendwann, eine Ewigkeit muss verstrichen sein, richtet er sich auf und starrt auf das Wasser des Flusses. Dann steht er vollends auf, wirft einen letzten Blick auf die entschwindenden Schiffe vor sich und dreht sich zu der Einöde aus der er mit so viel Hoffnung in sich gekommen war um. Seine Beine fühlen sich bleischwer an und er muss sich jeden Schritt abringen, doch irgendwann vergeht diese Müdigkeit und die Schritte fallen leichter. Er dreht sich nicht noch einmal zu dem Fluss um, blickt keinen der Männer an, die ihm immer noch entgegenkommen und an der Stelle, an der er vor Äonen zu Boden gegangen war, sackt er auf die Knie, stützt sich mit den Händen ab und schließt die Augen.
"Agnes."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 25. Jan. 2004, 22:28 Uhr
Morgana blickt auf die vielen Strohballen und Pritschen, die hier im Zelt stehen, dann blickt sie zu Lyn."Alle hier können deine Hilfe gebrauchen, und ich wüsste nicht wer sie nötiger brauchen würde als ein anderer. Die Verletzungen sind zwar unterschiedlich, aber alle fast gleich schwer." Morgana würde am liebsten jeden von ihnen auf der Stelle heilen, alle die hier sind haben für Talyra gekämpft und ihr Leben eingesetzt, damit Talyra nicht von dieser Horde Bestien angegriffen wird. Jeder von ihnen hat es verdient noch ein langes Leben zu führen und seinen Enkeln von der grossen Schlacht von Liam Cailidh zu erzählen.

<Agnes>ruft eine Stimme durch das stille Zelt und Morgana dreht sich um, um zu sehen von wem der Ruf kam. Ihr Blick trifft Cedric, der mühsam die Augen aufhält und recht verwirrt aussieht. "Entschuldige mich Lyn, die Arbeit ruft." Dann wendet sie sich von Lyn ab und geht hinüber zu dem jungen Blaumantel.

Als sie bei Cedric ankommt, nimmt sie sich ein weiches Leinentuch, tränkt es mit etwas kaltem Wasser und wischt Cedric den Schweiss aus dem Gesicht. Leise und sanft ist ihre Stimme, als sie zu reden beginnt. "Der Kampf ist vorbei und ihr habt überlebt. Ihr seid im Feldlazarett nun schon seit fast zwei Tagen. Ihr seid schwer verwundet worden, aber nun seid ihr über den Berg." Ein weiches Lächeln zieht sich über Morganas Gesicht, als sie Cedric einige Strähnen des noch immer blutverkrusteten Haares aus der Stirn streicht. Sie und die Novizinnen waren noch nicht dazu gekommen, die Verwundeten gründlich zu waschen, das auswaschen der Wunden war wichtiger gewesen, als blutverkrustete Haare.

"Wollt ihr etwas trinken oder habt ihr Hunger? Oder möchtet ihr sonst etwas haben?" Für einen Moment fällt Morganas Blick auf Shyada, die nun ruhiger schlafend auf der Pritsche neben Cedric liegt. Wie es scheint arbeiten die Beiden viel zusammen, denn das letzte Mal, als sie in der Kate waren, waren sie auch zusammen dort erschienen. Ob sich da zwischen den Beiden etwas entwickelt, obwohl da wird Cedric noch ein schweres Stück Arbeit vor sich haben. Dann schüttelt sie den Kopf, es war keine Zeit für solche  Gedanken, erst einmal mussten die Beiden wieder auf die Beine kommen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 25. Jan. 2004, 22:34 Uhr
Als er erwacht, summen seine Ohren als dröhne in seinem Kopf ein aufgebrachter Wespenschwarm, doch als er die Augen öffnet, sieht er Ninianes lächelndes Gesicht vor sich. Ich träume, das kann nicht sein. Er blinzelt, doch sie ist immer noch da, beugt sich vor und im nächsten Moment hört er ihre dunkle, rauchige Stimme. "Cron?" Kann ein Traum so echt sein?
Er will sich aufrichten, läßt sich jedoch sofort mit einem schmerzhaften Keuchen wieder zurückfallen. Sein Kopf summt, vor seinen Augen tanzen Sterne, in seinem linken Arm sitzen glühende Schürhaken und sein ganzer Körper besteht aus dumpfem Schmerz. "Cariad?" Seine Stimme ist so rauh, daß er sie im ersten Moment nicht einmal selbst erkennt.
Sie lächelt, doch er hält sie immer noch für ein Ergebnis seiner Phantasie, die sich bestimmt einen faulen Witz mit ihm erlaubt. Seine Einbildung und zuviel Traumwein... noch immer kann er das weiße, bittere Echo von Mohnblumensaft auf seiner Zunge schmecken... das muss es sein. Er schließt die Augen, zählt lautlos bis zehn und öffnet sie wieder. Sie sitzt immer noch an seinem Lager und schüttelt den Kopf mit jenem Katzengrinsen, das er so an ihr liebt. "Nan... bist du das...?"
Vorsichtig und ohne seinen verletzten Arm zu belasten richtet er sich auf. Schwarze Kreise wirbeln vor seinen Augen und seine überanstrengten Muskeln protestieren mit stechendem Schmerz, aber irgendwann sitzt er tatsächlich auf dem schmalen Feldbett und sieht in ein Paar Augen so golden und klar wie dunkler Honig. Weiche Hände streichen über seine von Bartstoppeln rauhen Wangen wie Federn, aber sie sieht ihn an, als wolle sie ihn ausschelten. Er will lachen, aber auch so hämmert sein Atem schon unerträglich gegen seine geprellten Rippen, also wird daraus nicht mehr als ein unterdrücktes Schnauben.  Zu seinem allergrößten Erstaunen schwimmen ihre Augen plötzlich in Tränen. "Was bei allen Göttern tust du hier? Du bist mir doch nicht etwa nachgeritten? Nan! Ich habe die Vögel und die Wölfe in der Schlacht gesehen. Bei Brans Fäusten, da war sogar ein Bär! Wenn du irgendeinen Unsinn angestellt hast, dann..."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 25. Jan. 2004, 23:17 Uhr
Sie verschließt  seinen Mund mit einem Kuß, ehe er noch mehr sagen kann und umarmt ihn heftig -  und kann nicht verhindern, daß sie trotzdem fast in Tränen ausbricht. Es ist ein harter, verzweifelter Kuß, und als sie ihn freigibt, ringt er mühsam nach Atem. Seine Rippen, sein ganzer Oberkörper ist von riesigen, blauschwarzen Prellungen verunziert, sein Arm dick eingebunden und mit einer Schlinge ruhig gestellt. Obwohl er Schmerzen haben muß, drückt er sie einen endlosen Moment lang fest an sich, dann läßt er sie mit einem unterdrückten Schmerzlaut los.
"Nein, nein. Sieh mich nicht so an, ich mache nie Unsinn!" Erwidert sie, noch immer mit Tränen in den Augen, aber einem Lächeln in ihrer Stimme. "Der Nordmann hat mich und Kizumu auf seinem fliegenden Schiff hergebracht, Galrin meine ich. Er hat einige der Verwundeten in die Steinfaust geflogen und uns mit zurück hierher genommen. Kizumu, weißt du... sie hat gespürt als Olyvar... als er verwundet wurde." Sie wischt sich die Tränen aus den Augen und bemerkt seinen Blick. "Daran ist nur deine Tochter schuld," erklärt sie mit soviel Würde, wie sie zusammenraffen kann. "Seit ich schwanger bin, bin ich empfindlicher als eine azurianische Prinzessin auf ihrem Diwan! Lach nicht, das ist nicht komisch." Sie sieht ihn an und legt ihre Hand an seine Wange, rauh und kratzig von tagealten Bartstoppeln. "Kannst du aufstehen? Du mußt etwas essen und du brauchst ein Bad... und jemanden, der dir dieses Gestrüpp aus dem Gesicht entfernt." Er nickt und sein Blick wandert durch das Zelt. An dem Paravent, das Olyvars Lager abschirmt, bleibt er hängen. "Olyvar," erwidert sie auf die stumme Frage in seinen Augen und dann erzählt sie ihm, was sie weiß. "Loba ist hier. Sie hat ihn mit Magie geheilt...oder es zumindest versucht, aber er ist noch nicht wieder erwacht. Caewlin und der Waffenmeister der Steinfaust verbrennen die Toten. Und ich... ich habe die Totenwache für Falcon gehalten. Caewlin hat mir gesagt, du hast ihn gefunden...?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 26. Jan. 2004, 09:55 Uhr
"Alle hier können deine Hilfe gebrauchen, und ich wüsste nicht wer sie nötiger brauchen würde als ein anderer" antwortet Morgana auf Lyns Angebot. Hm, dann müssen wir wohl das Los entscheiden lassen, wenn alle gleich bedürftig sind überlegt der Vathryn. Die Heilerin wendet sich während dieser Gedanken wieder einem ihrer Patienten zu. Lyn folgt ihr.

Sanft redet sie auf den Verletzten ein. Sie sagt ihm er sei über den Berg und fragt ihn ob er etwas essen wolle. Für Lyns Begriffe sieht er nicht sehr gesund aus und wirkt auch nicht in der Verfassung etwas essen zu können. Aber er ist kein Heiler und so enthält er sich jeden Kommentars dazu. "Wie wäre es, wenn ich versuche ihm zu helfen?" bietet er stattdessen an. "Oder vielleicht ihr?" fügt er mit einem Kopfnicken in Richtung der Frau, zu der Morgana kurz geblickt hatte, hinzu.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 26. Jan. 2004, 09:58 Uhr
Im Lager:

Loba hatte nach der erschöpfenden Heilung Olyvars ein eigenes Zelt von Morgana zugewiesen bekommen und lange geruht. Als sie nun am nächsten Tag - und die Sonne ist schon weit gewandert - im Lager erscheint, erinnert kaum etwas an ihr an eine Hohe Priesterin. Sie hat ihre kostbaren Roben gegen eine dunkle Hose, ein weites Hemd aus grobem Leinen und klobige Stiefel vertauscht, die Ärmel hochgekrempelt, das Hemd in die Hosen gestopft und zieht nun mit einem Geschwader von Novizinnen von Zelt zu Zelt, von Verwundetem zu Verwundetem. Sie  heilt jene, denen sie mit ihrer Magie zu helfen vermag, richtet gebrochene Knochen, legt Birkenrindenschienen an, gibt Anweisungen für Heiltränke, lindert Schmerzen, muß einen Mann zu den Purpurnen Flüssen ziehen lassen, dem keine Heilmagie Rohas mehr nützen kann und gibt während dessen unermüdlich Ratschläge an die Mädchen, die ihr folgen.
Als am Nachmittag endlich alle Scheiterhaufen brennen und die Gefallenen ihre letzte Ruhe gefunden haben, erreicht sie das Zelt Morganas und tritt ein. Die Mädchen schickt sie an ihre Arbeiten zurück: "Haltet die Verwundeten vor allem sauber. Alle, die gehen können und keine Wunden haben, die nicht mit Wasser in Berührung kommen dürfen, schickt ihr zu den Badezelten. Sie müssen sich waschen. Helft ihnen beim Rasieren und achtet darauf, daß sie sich kein Ungeziefer einfangen. Notfalls schert ihnen die Köpfe. Pudert ihnen die Füße oder laßt sie es selbst tun! Das letzte, was wir jetzt brauchen können, ist Fußfäule. Alle alten Verbände verbrennt ihr, sie dürfen nicht vergraben werden, und achtet darauf, daß niemand den Rauch einatmet. Und schärft den Männern ein, daß sie nur abgekochtes Wasser trinken dürfen. Hier... diese Kräuter verbrennt ihr in den Kohlepfannen von jedem Zelt. Und jetzt Abmarsch, hier könnt ihr mir nicht mehr zur Hand gehen."

Ihr Hemd und auch die Hosen sind längst voller Blut und Wundflüssigkeit, aber daran kann sie jetzt nichts ändern. Sie sieht, daß Morgana sich eben um einen ihrer Schützlinge bemüht, sieht Niniane bei dem inzwischen erwachten Tronjer und ein junges Mädchen mit dunklem Haar und Rehaugen, das zwischen den Verletzten umhergeht und eben Verbände wechselt. Ein Mann mit dunkler Haut und rotem Haar kniet weiter hinten an einer Pritsche und bemüht sich offenbar um das gebrochene Bein eines Blaumantels. Loba kann sein Gesicht nicht sehen, aber sie weiß sofort, um wen es sich handelt - und die Magie, die er benutzt, ist wie ein warmer, goldener Storm unter seinen Händen.
Sie tritt leise zu Morgana. "Habt Ihr noch Verwendung für eine alte Priesterin in Eurem Zelt?" Fragt sie leise und ihre Eulenaugen lächeln, als der junge Mann auf dem Feldbett nicht sogleich antwortet. "Ich möchte nachher noch einmal nach Olyvar sehen... es vielleicht nocheinmal mit Magie versuchen, wenigstens an seiner Schädelverletzung. "

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 26. Jan. 2004, 11:01 Uhr
Im Lager:


"Nan... ich kann nicht lachen, selbst wenn ich wollte. Meine Rippen bringen mich um. Hilf mir. Hilf mir aufzustehen." Sie steht auf und streckt ihm die Hand entgegen, doch sein Blick fällt auf ihren Bauch. Als sie an seinem Lager gesessen hatte, war es ihm nicht aufgefallen, aber jetzt, da sie steht, ist ihr sanft gewölbter Leib deutlich zu sehen. "Nan..." Er streckt den unverletzten Arm aus und legt die Hand auf ihren Bauch. Selbst durch die Schichten ihrer Kleidung kann er ihre Wärme spüren. Eine Weile sieht er sie nur an, dann nimmt er ihre Hand und kommt schwankend auf die Füße. Obwohl sich die ganze Welt um ihn dreht, er kann stehen und macht probeweise ein, zwei Schritt. Ihm ist noch schwindlig und jeder einzelne Muskel foltert ihn mit Schmerz, aber er steht und er kann laufen. "Falcon... komm, geh ein Stück mit mir. Ich muss an die Luft und ich will in mein eigenes Zelt. Morgana wird heilfroh sein, ein Sorgenkind weniger zu haben." Er sieht sich um, doch die Heilfrowe steht mit Loba und ihrem seltsamen Gefährten am Lager eines jungen, blonden Mannes. Cedric? Der ist mit Caewlin geritten... Neben dem Verder entdeckt er die Amazone auf einer Pritsche und noch ein Dutzend weiterer bekannter Gesichter. Dann fällt ihm der Gnom ein. "Nan, hast du Ukko gesehen?" Sie sieht ihn fragend an. "Ukko... er ist mitten in der Schlacht aufgetaucht, frag mich nicht, woher oder wie. Ich habe ihm einen Dolch in die Hand gedrückt und ihn bei mir behalten..." Crons Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen, das halb erstaunt und halb Grimasse ist. "Jeder sollte einen Gnom mit in die Schlacht nehmen. Ich hab es allein seinem Großmaul zu verdanken, daß ich in all dem Chaos nicht den Verstand verloren habe. Sieh mich nicht so an, es ist wahr. Ich muss ihn finden, Nan. Ich hab ihm ein Faß Bier versprochen, und wissen die Götter, das hat er sich auch verdient."
Er nimmt ihre Hand und humpelt aus dem Zelt. Draußen ist die Welt weiß, verschneit und so hell, daß er einen Augenblick mit schmerzenden Augen in den Schnee blinzelt. Hundert Feuer brennen zwischen den Zelten, der Geruch von Eintopf läß ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen, Novizinnen, Roßknechte und Küchenjungen eilen hin und her, die Windkind schwebt über der Festung und dahinter verdunkelt schwarzer Rauch den Himmel. Sie gehen langsam durch die langen Reihen der Zelte, halten sich abseits der Feuer und er erzählt ihr von Falcon. "Wir haben... einen Ausfall gemacht und er hat die Templer angeführt. Ich hatte nur noch zwanzig Mann, kaum mehr und der Dammweg war frei. Die Narge hatten sich auf der rechten Talseite zusammengerottet, bildeten stahlstarrende Igel nach allen Seiten und die Spießkämpfer rückten vor. Die Tiere griffen an, überall war grünes Feuer und schwarzer Rauch, wir konnten kaum etwas sehen. Ich wollte einen Bogen schlagen, und zu Caewlin gelangen. Mit meinen zwei Dutzend Reitern hätte ich es kaum geschafft, den Schildwall der Narge zu durchbrechen, aber Falcon...." er schüttelt den Kopf und holt tief Luft. "Falcon hat die Standarte ihres Häuptlings ausgemacht. Ich weiß nicht, welcher Dämon ihn geritten hat, aber auf einmal hat er alle Templer, die er noch hatte, zu sich gerufen und ist mitten hineingeprescht. Ich hab mich nach ihm heiser gebrüllt, aber selbst wenn er mich durch den Lärm der Schlacht gehört hat, er hat nicht angehalten." Er starrt mit dunklen Augen in den Schnee vor seinen Stiefeln. "Uns blieb nichts übrig, als ihm nachzureiten, aber wir kamen für jeden Templer zu spät. Ihr Angriff war so wütend, daß er die Reihen der Narge um die Standarte gesprengt hat, und ich glaube, Falcon hat ihren Anführer erschlagen, aber sie haben alle mit ihrem Leben dafür bezahlt. Als ich ihn schließlich fand, war er so übel zugerichtet, daß ich ihn zuerst nicht einmal erkannte. Sie haben ihn buchstäblich in Stücke gehackt, Nan. Sein Pferd ist tot. Er hatte Silver als Knappen bei sich. Ich habe den Jungen einmal auf unserem Marsch hierher gesehen, es kann nur Silver gewesen sein. Aber er ist nicht mit ihm geritten und seitdem verschwunden, ich habe keine Ahnung, was aus ihm geworden ist." Eine lange Weile schweigen sie beide, wandern durch den Schnee abseits des Lagers und dann langsam durch die hinteren Zeltreihen wieder zurück. Die kalte Luft tut ihm gut, füllt seine Lungen mit ihrer Schärfe und besänftigt das dumpfe Pochen hinter seinen Schläfen. "Das Schwert, das du ihm gegeben hast... Eismond. Ich habe es mitgenommen. Götter, ich glaube, es hängt immer noch an meinem Sattel. Ich muss Jack finden, Nan, meinen Knappen. Und Ukko. Und ich muss nach Donner sehen und Caewlin suchen." Und etwas essen, ruhen und dich neben mir spüren. "Und ein Bad nehmen." Fügt er nach einem Augenblick hinzu und rümpft die Nase, doch dann wird er wieder ernst. "Du mußt Arwen eine Nachricht schicken... sie sollte es von dir erfahren."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 26. Jan. 2004, 11:20 Uhr
In Morganas Zelt:

Nach einer Weile, nach einer langen Weile, hört er die die Toten in der Dunkelheit. Sie rufen nach ihm, sie rufen mit einem Chor geisterhafter Stimmen, und er will ihnen antworten, aber er hat keinen Mund. Ihre schrecklichen, dünnen Stimmen jammern und weinen. Sie ächzen, stöhnen, fluchen, schreien und betteln. Manche nach Wasser, manche nach ihren Müttern, manche nach dem Tod. Ihr seid schon tot... wir sind alle tot, was wollt ihr noch? Er kann ihnen nicht antworten. Er hat keinen Mund und keine Stimme. Er ist tot, er braucht kein Wasser und seine Mutter hatte er nie gekannt. Er will zu einer jungen Frau mit merkwürdig spitzen Ohren, herbstrotem Haar und graublauen Augen. Wenn sie lächelte, zeigten sich in ihren Wangen Grübchen, groß wie Kupferlinge. Wer ist das? Warum kenne ich ihr Gesicht? Er spürt, daß es wichtig ist, sich zu erinnern, aber es gelingt ihm einfach nicht. Immer, wenn er versucht, einen Gedanken an sich zu erhaschen, löscht grünes Feuer alles in Schmerz aus und nichts bleibt zurück, als das leere Grau um ihn her und das entsetzliche Flüstern.
Er klammert sich an das Gesicht, hält es fest nimmt es mit durch das grüne Feuer und läßt seine Gedanken darum kreisen. Es ist alles, was er hat hier in der Dunkelheit. Schattenkind.

Es ist dunkel. Warum ist diese Dunkelheit anders? Er treibt endlos lange darin, bis ihm auffällt, daß die Toten verschwunden sind. Hier sind keine grauen Schatten, kein kaltes Nichts und kein hohles Flüstern. Irgendetwas ist anders. Er braucht lange, bis er vage Umrisse um sich her erkennen kann. Wände aus geflochtener Weide umschließen ihn und über ihm ist der verschwommene Rand eines Rauchabzugs in einer Zeltplane, darin ein Rechteck grauen Himmels. Unter sich spürt er weiche Decken, glattes Leinen. Ich liege in einem Bett... Mit den Schatten ist auch die Kälte verschwunden und unter den Decken ist es entsetzlich heiß. Fieber. Er fühlt sich schwächer als ein neugeborenes Kätzchen, seltsam benommen, und als er versucht, sich zu bewegen, schickt ihn stechender Schmerz beinahe zurück in die Finsternis. Sein Kopf fühlt sich riesig an, zu schwer, um ihn auch nur zu heben und den Rest seines Körpers kann er nicht einmal spüren. Noch immer hat er keinen Mund und keine Stimme. Wasser, ist der nächste Gedanke, den er hat. Er will darum bitten, aber er weiß nicht wie. Niemand kommt, niemand sieht nach ihm. Allein in der Dunkelheit versucht er sich daran zu erinnern, wer er ist und gleitet mit dem Geruch nach grünen Äpfeln in der Nase zurück in die Schwärze.

Er träumt, die Frau mit dem Feuerhaar säße vor seinem Bett und weine. Er will sie berühren, ihre Tränen fortwischen und sie festhalten, aber er kann nichts von alldem tun. Eine dunkelhaarige Frau gesellt sich zu ihr, und schließlich eine mit weißem Haar und einem beunruhigenden Raubvogelgesicht. Er kann hören, wie sie miteinander sprechen, aber er versteht kein einziges Wort. Ihre Stimmen sind nichts als tonloses Gemurmel. Als  sie verklingen, weiß er nicht zu sagen, ob er sie wirklich gesehen oder nur von ihnen geträumt oder sich gerade an sie erinnert hat. Er will etwas wissen. Er muss etwas wissen. Es ist wichtig, also hält er mit aller Kraft an diesem Gedanken fest. Wenn ihm nur einfallen wollte, was. Er will fragen... fragen.... nach etwas...
Dann fällt es ihm ein. Er will fragen, ob sie die Schlacht gewonnen hatten. Das müssen wir wohl, sonst würde mein Kopf in Teer getaucht von einem Narggürtel baumeln... Die Schlacht. Die Narge.... eine Flut von Bildern zieht wirr durch seinen Kopf, doch er spürt, daß er ganz nahe daran ist. So nahe. So wichtig. Ich bin... ich bin... Grünes Feuer.

Als er wieder zu sich kommt, sind die Weidenwände immer noch um ihn, doch der Himmel hinter dem Rauchabzug über ihm ist hell und ohne Sterne. Wie bin ich hierhergekommen? Er versucht, den Kopf zu drehen, aber alles, was er erreicht, ist, daß er schreien möchte vor Schmerz. Wie soll ich schreien, wenn ich nicht einmal eine Stimme habe?  Alles, was er hört ist ein ersticktes Wimmern, so leise, daß man es für Einbildung halten könnte, und es kommt aus ihm.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 26. Jan. 2004, 11:43 Uhr
Der Schlaf in dem Shyada am späten Abend fällt, ist wenig erholsam. Immer wieder wird die Dunkelheit um sie herum sie der grauen wabbernden Masse, aus welche Klauen nach ihr greifen. Fäulnisgeruch scheint überall zu sein und lässt sich nicht vertreiben. Shyada bekommt nur halb mit um was es in ihrem wirren Traum geht. Wieder wandert sie durch eine öde Landschaft, aber diesmal scheint es wirklich eine zu sein und nicht einfach nur das Nichts. Der feste Boden unter ihren Füßen wird irgendwann weich und gibt unter jedem ihrer Schritte nach, bis sie schließlich im kalten Morast versinkt, der sie immer wieder festhält und nicht mehr loslassen will. Ihre Schritte werden immer langsamer bis sie endlich zum stehen kommt und sich umsieht. Überall um sie herum sind Bäume von denen Lianen herunterhängen. Äste deren Hände nach Klauen aussehen, greifen nach der Amazone und wollen sie festhalten, nicht mehr loslassen und in das kalte, feuchte Grab unter ihr ziehen. Shyada versucht sich zu wehren, aber obwohl sie nichts an sich erkennen kann, tut ihr jede Bewegung weh. Auch scheint ihr linkerArm nicht ihren Befehlen folgen zu wollen. Shyada kann spüren wie sie immer weiter versinkt und Bewegungen noch schwieriger werden. Mit der rechten Hand versucht sie sich irgendwo festzuhalten, aber die unsichtbare Kraft die nach ihr greift ist stärker und läßt sich nicht aufhalten. Panisch sieht sich die Amazone um, aber es ist niemand der ihr helfen kann und nichts was ihr helfen könnte. Ihre Beine sind vollständig bewegungsunfähig und der kalte Schlamm befindet sich mittlerweile schon auf Brusthöhe. Shyada weiß nun, dass sie hier nicht mehr rauskommt und gibt jede Gegenwehr auf.
In dem Moment wo auch der letzte sichtbare Rest der Frau im Schlamm versinkt, erwacht Shyada. Es kommt kein Schrei über ihre Lippen und auch sonst macht sich die Amazone nicht bemerkbar. Stumm liegt sie auf ihrem Bett. Von irgendwoher kommt Kälte und kriecht langsam an ihren Beinen empor. Ganz langsam fängt die Amazone an zu zittern. Obwohl die Bewegung nur gering sind, so bedeuten sich doch neue Schmerzen. Mit jedem Augenblick der vergeht, scheint Shyada mehr von der Kälte um sich herum zu spüren. Sie versucht ihre Arme um sich zu legen und sich wie ein Embryo zusammenzukauern, aber es geht nicht. Ihr linker Arm läßt sich immer noch nicht bewegen und auch sonst scheint keines ihrer Körperteile ihrem Willen folgen zu wollen. Einzig mit ihrem rechten Arm kann sie sich selber festhalten und winkelt ihre Beine nur ein wenig an. Ihr Körper zittert immer heftiger, aber Shyada bemerkt davon nichts. Einzig die Schmerzen und die eingebildete Kälte sind für sie real.  Nicht aber ihre Umgebung, die Wärme am Bettende, die Geräusche, die Gerüche und die Personen um sie herum.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 26. Jan. 2004, 11:53 Uhr
Da Lyn trotz ihrer Worte immer noch ein wenig unschlüssig da steht, weist sie ihm einen Blaumantel zu, der ein gebrochenes Bein hat. Dann wendet sie sich wieder Cedric zu, der sie mit halb geöffneten Augen ansieht. Vorsichtig versucht sie sein Haar zu reinigen und von Dreck und Blut zu befreien. Plötzlich breitet sich ein angenehmer Duft in dem Zelt aus und kurz darauf hört sie Lobas Stimme hinter sich und ein wohlbekanntes Gefühl der Geborgenheit breitet sich in ihr aus, das sie jedesmal bekommt, wenn Loba in ihrer Nähe ist. Sie richtet sich lächelnd auf und dreht sich zu Loba um, doch die Worte bleiben ihr für einen Moment im Hals stecken, als sie Loba ansieht.

In ledernen Hosen , mit derben Stiefeln und einem Hemd sieht Loba gar nicht mehr wie eine Hohe Priesterin aus, doch trotzdem verströmt sie eine Aura von Würde. Morgana findet ihre Sprache wieder und ihr lächeln ist breit, als sie Loba antwortet. "Eine alternde Priesterin ist mir jederzeit willkommen, besonders wenn es sich um die beste Heilerin Rohas handelt." Das Lächeln wird noch ein wenig wärmer, als sie weiterspricht. "Olyvar ist noch nicht aufgewacht, aber sein Zustand hat sich auch nicht verschlechtert. Kizumu ist bei ihm und erzählt ihm unermüdlich Geschichten."

Lyn kommt zu ihnen und fragt ob er Cedric helfen kann, doch Morgana schüttelt erst nur den Kopf. "Ich glaube nicht das du neue Gliedmassen erschaffen kannst, die Wunde von dem Pfeil heilt gut, dort drüben der Blaumantel mit dem Verband um den Kopf und dem Brustkorb, er hat eine sehr lange Wunde, die sich quer über den Brustkorb zieht und die ich nicht nähen kann, da sie zu tief ist, vielleicht kannst du da helfen." Dann wendet sie sich wieder Loba zu und will gerade anfangen zu sprechen, als sie innehält, weil ein Wimmern wie von einem kleinen Kätzchen, das seine Mutter verloren hat, hinter dem Paravent von Olyvar zu hören ist. Sie wirft Loba nur einen kurzen Blick zu und fast gleichzeitig gehen die Beiden los und hin zu den Paravents. Bevor sie ihn erreichen winkt Morgana noch Hedwig zu, damit sie sich um Cedric kümert und ihm etwas Wasser und ein wenig Suppe besorgt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 26. Jan. 2004, 12:21 Uhr
Plötzlich ist eine  laute und ziemlich schräge Stimme hinter Niniane und Cron zu hören.

" Ich störe diese rührende Szenerie äusserst ungern , aber kümmert sich vielleicht einer mal wieder um den ruhmreichen Gnom" ?

Ukko steht  neben einer Schneewehe, und hält einen Teller mit etwas Brei in der Hand, den er aus irgendeinem Krankenzelt  gemopst hatte und schaut grosspurig in die  Runde.

" Wääh, wie kann man einem Verletzten so einen Frass andrehen  ..... Brei , igitt .."
Ukko leert angwiedert seine  Schüssel in den Schnee aus und bereut es im nächsten Moment wieder  ....
" Der gute Brei...."  

Er blickt von Cron zu Niniane bevor er gebieterisch fortfährt

" Keine Angst, ich habe deinen Schatz vor dem schlimmsten bewahrt , dass du ihn  in einem Stück wiederfindest hast du nicht nur meiner Verschlagenheit und sprühenden Intelligenz zu verdanken, sondern auch meinem starken Schwertarm."

Ukko klopft zum Beweiss auf den Dolch der immer noch in seinem Gürtel hängt .
Mit Unbehagen nimmt Cron war, dass die  Spitze des Dolchs über den Boden scharrt, denn selbst ein Dolch von Cron war Ukko immer noch eine Spur zu gross, und er musste sich wegen der Länge der Waffe  ständig bewegen, als hätte er eine verwachsene Hüfte.

Ukko betrachtet beide  voller Erwartung.

Fragt mich doch endlich  wie ich die Narge zu Kleinholz verarbeitet habe ..wenn ihr nicht fragt, erzähl ichs eben von mir aus ..zu Schade dass kein Schreiber in der Nähe ist, der meine Worte in gebührendem Respekt  zu Pergament bringt

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 26. Jan. 2004, 12:58 Uhr
Nachdem sich Schilama frisch gemacht und etwas neues an hat, fühlt sie sich schon um einiges wohler, aber ihr Magen rebeliert noch und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich etwas Essen zu holen. Immer wieder kommen Leute zum Küchenzelt um sich Suppe zu holen, denn irgendwann muss ja jeder mal essen und hier im Lager gibt es viele Leute. Als sie ihren Teller mit Suppe gefüllt in der Hand hat, zögert sie etwas, trotz ihres Hungers, aber dann isst sie und es tut gut. Die Elbin holt sich später sogar noch einmal einen Nachschlag, ehe sie erstmal von dannen zieht, fast wie neu geboren, denkt sie und schmunzelt. Soe entfernt sie sich vom Lager zu der ersten größeren Baumgruppe und als sie da ist, bleibt sie erstmal stehen, herrlich, herrlich! Es sind nur ganz ordinäre Bäume und hier riecht man auch gerade mal wieder frische Luft, es ist ein ganz normaler Platz, nicht mehr und nicht weniger, aber für sie ist es momentan und nach dem vielen Aufenthalt im Lager, ein wahres Paradies. Das einzige was ihr noch fehlt, ist das übliche Gefühl einen Bogen auf dem Rücken zu haben, wie immer wenn sie im Wald ist, aber damit werd ich wohl noch eine Weile leben müssen. Der Gedanke ist schnell beiseite geschoben und statdessen tollt sie mit hellen Lachen wie ein Kind herum. Sie meint das Rauschen eines Baches in der Nähe zu hören, aber stören tut sie das nicht, im Gegenteil, sie findet es nur noch schöner. Sie weiß, dass sie auch bald wieder zu ihrem Zelt zurück muss, aber nicht jetzt...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 26. Jan. 2004, 14:27 Uhr
Sie wandern am Waldrand entlang durch den Schnee und sie lauscht schweigend seiner Erzählung von Falcons Ende. Caewlin hatte Recht. Er hätte nicht sterben müssen, wenn er es nicht gewollt hätte... Crons Stiefel hinterlassen tiefe Abdrücke im Schnee, ihre eigenen daneben sind kaum zu sehen, selbst für ihre geübten Augen. Neben ihm zu stehen, in seinem unverletzten Arm neben ihm zu gehen, ihn lebendig und warm an ihrer Seite zu wissen und zu sehen, daß ihm außer der Wunde am Arm und dem Dutzend kleinerer Verletzungen wirklich nichts fehlt, macht sie fast schwindlig. Am liebsten würde sie ihn überhaupt nicht mehr loslassen. Lass dir das ja nicht anmerken...!
"Ja... ich werde Arwen schreiben, sobald wir dein Zelt gefunden haben." Sie pfeift einen hohen, trillernden Ton, einmal, dann zweimal und nach einer Weile schwebt Shugorn aus dem fahlen, grauen Winterhimmel zu ihnen nieder. Der Rubinrabe landet weich auf ihrer Schulter und seine Schwingen berühren ihr Gesicht. "Min Ijo." Sie krault seinen Kopf und gibt ihm einen Klaps auf den Schnabel - und gerade, als sie sich umwenden wollen, um wieder ins Lager zurückzukehren, tönt es hinter ihnen los: Ich störe diese rührende Szenerie nur ungern, aber...
Sie drehen sich um, und Ukko in seiner ganzen Gnomenpracht steht vor ihnen, am Gürtel einen von Crons Jagddolchen, der ihm durch sein Gewicht fast die Hosen herunterzieht und dessen Spitze durch den Schnee harkt. Niniane zieht fragend eine Augenbraue hoch, als Ukko großspurig erklärt, sie habe es allein ihm zu verdanken, daß Cron noch lebe, aber sie kann sich ein Lächeln kaum verkneifen. Irgendwie wirkt Ukko trotz seiner wilden Rede ein wenig blaß um die Nase - aber ob das die letzten Nachwirkungen der Kämpfe sind oder an etwas anderem liegt, kann sie unmöglich sagen. "Sieh da, der Held Ukko. Ich habe von deinen Taten schon gehört." Sie tauscht einen Blick mit Cron, der drauf und dran scheint, Ukko einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter zu versetzen, der den Gnom wer weiß wohin befördert hätte und aus ihrem unterdrückten Lächeln wird ein Katzengrinsen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cedric Fitzroy am 26. Jan. 2004, 16:13 Uhr
"Agnes.." Es ist hell und er hält die Augen halbgeschlossen, als eine leise Stimme ihn anspricht. Für einen Moment glaubt er, seine Schwester zu hören, doch dann erinnert er sich an die letzten Tage. Er kennt die Stimme die dort zu ihm spricht, doch er wagt es nicht, die Augen weiter zu öffnen denn die Helligkeit um ihn herum schmerzt. Er spürt Wasser und warme, weiche Hände und die Stimme klingt beruhigend und er versucht sich daran zu erinnern, woher er sie kennt.
Während er noch in seine Überlegungen verstrickt ist; sein Kopf fühlt sich an als schwämme sein Hirn in zähflüssigem Honig; wendet sich die Frau von ihm ab und eilt fort. Nicht.. lass mich nicht allein. Er will etwas sagen, doch seine Zunge klebt an seinem Gaumen. Cedric hebt müde den rechten Arm und sein Blick fällt ungläubig auf seine Hand. Er ist sich sicher, das er, bevor er in die Schlacht ritt, fünf Finger an dieser Hand hatte, doch dort sind lediglich Daumen, Zeige- und Mittelfinger, blau-schwarz aber vollständig, und zwei Stummel vorhanden. Für einige Augenblicke kann er nichts anderes tun als auf seine Hand zu starren, während seine Augen sich mit Tränen füllen. Durch den Tränenschleier hindurch erkennt er plötzlich das Mädchen, das er kurz bevor er in die Dunkelheit hinübergeglitten war gesehen hatte. Ihre braunen Augen schauen ihn besorgt an und sie deckt die Hand gnädig mit der Decke zu und hält ihm einen Becher an die Lippen. Nachdem er getrunken hat, fühlt er sich etwas besser und schließt die Augen. Als er sie wieder öffnet sitzt das Mädchen immer noch bei ihm und erinnert ihn wage an die Gestalt nach der er sich an den Purpurnen Flüssen umgedreht hat.. oder an Agnes. Seltsam, wie ähnlich sie einander sind. Das was ein Lächeln sein soll wird zu einer grinsenden Grimasse und so lässt er es schnell wieder. "Fehlt noch mehr?" Cedric kann die Angst in seiner Stimme selbst hören und atmet erleichtert auf, als sie den Kopf schüttelt. Er legt den Kopf zur Seite und während er das junge Mädchen betrachtet, die ihm mit einem sehr feuchten Lappen das Gesicht und die Hände wäscht, schläft er wieder ein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 26. Jan. 2004, 16:46 Uhr
Anstelle der beiden die Lyn für eine Heilanwendung vorgeschlagen hat weist ihm Morgana einen anderen Patienten, einen Mann mit einem Beinbruch, zu. Der Knochen ist bereits gerichtet, und das Körperteil geschient. So kann der Vathyrn seine Magie wirken ohne befürchten zu müssen, dass etwas falsch zusammenwächst. Seine magischen Sinne fühlen in das Gewebe hinein um die Energien zu lenken und zu formen, so dass sie mit dem größtmöglichen Effekt wirken kann. Minutenlang dauert der Prozess bis er schließlich mit seinem Werk zufrieden ist. Das Knochengewebe an der Bruchstelle ist noch weich, aber das würde sich in den nächsten Tagen geben. Bis dahin sollte der Mann noch die Schienen tragen aber immerhin könnte er sich aus eigener Kraft, wenn auch mit Krücken, oder zumindest einem Stab, fortbewegen. Das Abebben der magischen Energien lässt, wie immer, ein Gefühl der Schwäche und Ausgezehrtheit zurück, das im Vergleich zu dem geradezu exstatischen Empfinden während der Anwendung, um so deutlicher in sein Bewusstsein dringt. Keuchend schwankt er etwas, doch gleich darauf fängt er sich wieder, noch ist seine Kraft nicht völlig verbraucht.

Eine Frau in Hemd und Hosen ist dazu gekommen und unterhält sich mit Morgana. Irgendwie scheint diese Aufmachung nicht so recht zu ihr zu passen. Roben und edle Kleider würden ihr eher stehen, doch selbst in dieser eher Derben Gewandung strahlt sie dennoch eine gewisse Würde und Erhabenheit aus. Vielleicht eine mächtige Magierin oder ... Lyn denkt den Gedanken lieber nicht zu ende. Stattdessen, nutzt er die Ablenkung und fingert eine Nadel heraus. Der kristalline Kopf strahlt eine leichte Wärme aus, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie geladen ist. Verstohlen, darauf achtend von den beiden Frauen nicht gesehen zu werden setzt er die Spitze an und drückt sie sich ins Fleisch. Er spürt den Schmerz, aber auch gleich das Zuströmen neuer Energien. So könnte er sich an die nächste Heilung machen.

Morgana weist ihn auch gleich einen neuen Patienten zu. Der Mann hat einen langen, tiefen Schnitt quer über den Brustkorb erlitten. Zu tief um genäht werden zu können. "Ich werde es versuchen" versichert Lyn seiner Gefährtin. "Aber danach werde ich für einige Stunden Ruhe brauchen" Sie nickt ihm nur kurz zu, um sich wieder mit der Frau zu unterhalten, bevor auch dieses Gespräch durch klägliche Laute voller Leiden unterbrochen wird.
Lyn hört dieses Geräusch schon nicht mehr. Er hat seine Sinne schon wieder voll auf die zu heilende Verletzung konzentriert. Der Schnitt liegt genau zwischen zwei Rippen, das Rippenfell ist verletzt, aber die Lunge hat nichts abbekommen. So gut er kann drückt der Vathyrn die Haut zusammen bevor er die magischen Energien so formt, dass sich das Gewebe anfängt zu regenerieren. Stück für Stück, Fingerbreit um Fingerbreit arbeitet er sich an der Wunde vorran. Schließlich ist es vollbracht. Der Mann sollte die nächsten Tage nichts heben und heftige Atembewegungen vermeiden aber ansonsten würde nur eine schwache Narbe zurückbleiben. Beim Abebben der magischen Energien merkt Lyn aber auch den Preis dieser Tat. Unfähig sich zu halten sackt er zusammen. Es gelingt ihm gerade noch den Arm vorzustrecken, so das er nicht mit dem Kopf auf dem Boden aufkommt. Er spürt den Muskelkaterschmerz bei dieser Bewegung. Doch auch diese Empfindung kann ihn nicht aus der Ohnmacht reißen, die ihn nun umfängt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 26. Jan. 2004, 16:52 Uhr
Kaney hatte Glück gehabt, nur wenige Schritte von dem Bach entfernt, hatte er so etwas wie ein Wasserloch gefunden.
Trinken würde er aus diesem Tümpel auf keinen Fall, verschiedene Verletzungen an Bäumen zeigten an, dass Wildschweine dieses Wasserloch auch als Suhle benutzen, aber das Wasser ist sauber genug, um sich damit zu waschen.
Auch Garok wird kräftig mit dem Wasser gescheuert, so dass das eingetrocknete Blut aus dem Fell endlich herauskommt.
Am liebsten würde Kaney sich auch die Kleidungsstücke die er anhat waschen, damit auch dort das Blut herauskommt, aber es ist kalt, und er will keine Grippe riskieren.
So geht er zurück ins Lager, holt für sich und auch Garok etwas zu Essen, und schaufelt den Eintopf hungrig in sich hinein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 26. Jan. 2004, 21:10 Uhr
Die Zeit vergeht für ihn schleppend. Angekettet an dem Wagen kann er nicht mehr tun als dem treiben im Lager zu zuschauen. Irgendwann hatte ihm jemand eine Suppe gebracht und eine Decke, dennoch ist der Boden kalt und die wärmenden Feuer sind zu weit weg als das sie ihn erreichen könnten. Kurz sieht er eine große Frau die anscheinend das sagen hier hatte, sie ordert wie eine Offizierin die Novizen herum. Eine Sache die ihn nicht sonderlich interessiert, das einzige was ihm momentan Gedanken macht, ist wie es jetzt wohl weiter gehen würde. Er hatte einige Soldaten belauscht die sich über den Zustand des Lord Commanderes unterhalten hatten. Anscheinend geht es ihm schlecht, so schlecht das er wohl nie wieder sein Amt ausüben kann. Was ist wenn er stirbt, was wird dann aus mir? Wird ein neuer Offizier über mich richten, werden sie mich vergessen?
Aus einem der Zelte tritt einer der Ritter, begleitet von einer Frau...nein einer Elbin. Ein Wesen das so seltsam ist das er nicht weiß was es ist, folgt den Beiden in einigem Abstand durch das Lager.  Auch dies stört ihn nicht weiter, ruhig und auf sein Schicksal wartend sitzt er an dem Wagenrad gelehnt. Schließt kurze Zeit sein Auge.
Wie lange er Geschlafen hat weiß er nicht, aber das Tageslicht hat sich verändert und er fühlt sich wie gerädert, der Schlaf hat ihm nicht gut getan und erst jetzt merkt er wie abhängig er von dem Magischen Ring gewesen ist. Erschöpft reibt er sich durchs Gesicht und traut seinen Sinnen nicht, als er etwas entfernt tatsächlich ein Gesicht sieht, von dem er Gedacht hätte es niemals wieder zu sehen. Da stolziert dieser Junge mit seinem Hund und einer Schale quer durchs Lager. Er hat also überlebt! Was mag aus dem mächtigen Wolfmensch und seinem Löwenfreund geworden sein?
Vorsichtig richtet er sich etwas auf „ Kaney“ ruft er, und erschrickt selber über seine laute Stimme. „ Kaney hier drüben!“  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 26. Jan. 2004, 21:34 Uhr
Cron beläßt es fürs erste dabei, dem Gnom mit breitem Grinsen seinen Dolch wieder abzunehmen, was Ukko mit einem Protestquäken quittiert, und lauthals nach seinem "Nargtöter" verlangt. Sein Gezeter endet jedoch schnell, als er unvermutet auf Crons unverletzter Schulter landet. "Hoch mit dir. Wir suchen dir jetzt dein Faß Bier." Mit Ukko in der luftigen Höhe von mehr als sechseinhalb Fuß, steuert Cron, gefolgt von einer lachenden Niniane, auf die Küchenzelte zu. Zu seinem Erstaunen findet er neben den Wägen mit dem Pökelfleisch und den Säcken mit Reis und Getreide einen grobgezimmerten Pferch mit Schweinen und ein paar fetten Hammeln. Das Schlachtvieh hatte Galrin mitgebracht, wie er von Niniane erfährt - schließlich weiß keiner, wie lange sie hier mit den Verwundeten im Lager noch festsitzen würden. Schon von weitem ist Achims Ogerbariton zu vernehmen, der unbeirrt etwas von heißem Wasser als Hochgenuß und Bier als bessere Gabe für trockene Kehlen singt, und um die mächtigen Dreifüße, wo in gußeisernen Kesseln der Eintopf schmort, drängen sich lange Schlangen. Cron schiebt sich durch die wartenden Blaumäntel, den krakelenden Ukko noch immer auf der Schulter wie ein seltsames Maskottchen, bis er zu den Vorratszelten kommt, wo ein mürrischer, einarmiger Blaumantel mit einem wild wuchernden Bartgestrüpp das Sagen hat. Bis auf die Tatsache, daß der Kerl gerade fünf Fuß groß sein kann, sieht er mehr wie ein Oger aus, als der Oger selbst. Als Cron nach einem ganzen Faß Bier verlangt, wirft Ogerbart ihm - genauer gesagt Ukko - einen seltsamen Blick zu, aber er fügt sich ohne jede Widerworte. Einem der Lords etwas abzuschlagen, hieße womöglich sich einen Feind machen, und das Risiko würde er als Verwalter der Vorratszelte ganz gewiß nicht eingehen. Ukko derweil ist eifrig damit beschäftigt, jedem einzelnen Blaumantel, an dem sie vorüberkommen, seine Heldentaten aufs Ohr zu drücken, ob der sie gerade hören will oder nicht. Die meisten Männer grinsen, winken ab, tauschen einen vielsagenden Blick mit Cron und lassen den Gnom seine haarsträubenden Angebereien zum Besten geben. Viele von ihnen waren selbst hinter den Palisaden der Ruinen gewesen und hatten mit eigenen Augen gesehen, daß der Gnom gekämpft hatte. Zwar wie ein Gnom, aber nun ja, das war er ja schließlich auch. Mag Ukko keinen der Narge ernsthaft verletzt haben, mag er ein großmäuliger nichtsnutziger Prahlhans sein - er hatte kein Fersengeld gegeben. Kaum wird er des Fasses ansichtig, das der Lagermeister ihnen heranrollt, jauchzt Ukko wie ein Kind - doch bevor dem närrischen Gnom einfallen kann, ihm noch einen feuchten Schmatz auf die Backe zu drücken, hat Cron ihn eilig von seinem luftigen Sitz entfernt und wieder auf den Boden gestellt. "Komm schon, wir rollen das Ding an ein Feuer, und du kannst dich vollaufen lassen, bis dir die Brühe zu den Ohren wieder rauskommt."
Gesagt getan - und so etwas läßt sich Ukko nicht zweimal sagen. Und wer an diesem denkwürdigen Tag einen Blick auf die sehr große und die sehr kleine (und irgendwie grüne) Gestalt wirft, die gemeinsam ein Faß Bier durch ein verschneites Heerlager rollen, der sieht etwas wahrhaft seltenes und seltsames: einen Gnom, der freiwillig und im Schweiße seines Angesichts arbeitet.
Irgendwann landet das Faß, und mit ihm Ukko - der förmlich daran klebt - , an einem Feuer zwischen vier Zelten. Cron stellt es ihm auf, sticht es an und läßt den Gnom dann Gnom sein. Für heute hat er genug Ukko ertragen - und wenn er die Quäkstimme noch einmal "Croni" sagen hören müsste, würde er Ukko wahrscheinlich glattweg im Verder Dunkel ersäufen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 26. Jan. 2004, 22:16 Uhr
Kaney hätte nie gedacht, dass ein Eintopf SO gut schmecken kann. Eigentlich mag er ja lieber Fleisch, Reh, Hase, oder auch mal etwas vom Wildschwein, aber diese Mischung aus Gemüse, Fleisch und anderen Nahrungsmitteln, es schmeckt vorzüglich.
Hunger ist halt immer noch der beste Koch, und da Kaney seit dem Ende der Schlacht nicht wirklich etwas gegessen hatte, und zwischenzeitlich auch hart mit angefasst hatte, hatte er Hunger.
So schaufelt er schon die zweite Schüssel Eintopf in sich hinein, als er einen Ruf hört.
„ Kaney! Kaney hier drüben!“  
Kaney schaufelt weiter das Essen in sich herein.
Wer es auch war, ob Cleyron, Schilama oder Caewlin, Kaney hatte Hunger, und man würde ihn unter keinen Umständen davon abhalten können, diese Schale leer zu essen.
Suchend blickt er sich in die Richtung um, aus der der Ruf kommt. Hmm... dort bei dem Wagen? Ja, da irgendwo musste die Person sein, die nach ihm schrie.
Kaney mustert die Personen in der Nähe des Wagens, keiner von denen schien ihn angesprochen zu haben, also sucht Kaney weiter, bis ein erneuter Ruf seinen Blick auf den Boden vor den Wagen lenkt.
Da sitzt jemand teilweise in einer Decke eingehüllt... Kaneys Augen weiten sich.
Das kann doch nicht.... nein, das kann doch nicht....

Der Werblütige schaut einmal, zweimal, dreimal hin, er glaubt, das ihm seine Augen einen Streich spielen.
Dann fällt ihm die Schüssel mit dem Eintopf buchstäblich aus der Hand, er rennt beinahe in die Richtung des Drow.
Nie hätte er damit gerechnet, hier auf Bregond zu treffen, nein, eigentlich hat er überhaupt nicht damit gerechnet, Bregond jemals wieder zu sehen....
"Bregond! Du... du lebst?" Stottert Kaney vor sich hin, während Garok hinter Kaney bleibt, und den Drow misstrauisch anschaut.
Auch der Hund erinnert sich an Bregond.
"Was tust du hier?" fragt Kaney aufgeregt; dass Bregond angekettet war, hat er bis jetzt noch nciht bemerkt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 27. Jan. 2004, 10:00 Uhr
Für Schilama ist die Zeit hier an dieser Baumgruppe viel zu kurz, aber sie merkt am Rande, wie die Zeit der Welt nur so dahinfliegt und auch sie muss sich dieser beugen, auch wenn ihre innere Uhr einen anderen Takt schlägt. Sie geht zu den Wagen zurück, ins Lager und schließlich auch in ihr Zelt. Es duftet stark nach Kräutern, aber für die Elbin ist das keineswegs unangenehm, auch wenn der Duft ein wenig stark ist.
Die Novizinnen leisten gute Arbeit aber sie kann trotzdem noch genug tun. Schilama geht zu einem der Verwundeten, der zwar keinen Wundbrand hat, aber Fieber, weil er sich erkältet hat, ansonsten hat er noch eine schwere Beinwunde. "Was ist mit der Schlacht?", flüstert er. Man hat ihm die Frage bestimmt schon mehrmals beantwortet, aber er vergisst es immer wieder. "Talyra hat gesiegt, die Narge sind tot", antwortet sie ihm leise. Dann schließt der Mann wieder die Augen und schläft ein. Die Elbin erneuert den Lappen auf seiner Stirn, so dass er wieder schön kühl ist und legt ihn dann wieder auf die Stirn des Mannes, sein Fieber ist schon etwas zurückgegangen, denkt sie lächelnd  

Dann geht sie zu einem der zwei Männer, die dem Tod sehr nahe stehen, wegen ihrem Blutverlust. Zwar wurde alles getan, aber es gibt eben Grenzen. Sie setzt sich zu einem und dieser ist sogar bei Bewusstsein. In seinem Gesicht steht Angst und eine Frage. "Eure Wunden sind vernäht und ihr werdet nach einer gewissen Zeit genesen, wenn ihr jetzt durchaltet. Ihr habt viel Blut verloren aber ihr könnt es schaffen, hört ihr?" Der Mann schluckt kurz, deutet dann mit dem Kopf an, dass er es verstanden hat und schließt wieder die Augen

Als sie zu dem anderen der zwei Männer geht, atmet dieser nur sehr schwach, aber hustet dafür immer wieder. Er wurde nahe bei der Explosion gefunden und als er reingebracht wurde, roch er nur so nach Rauch. Sie hat schon Gestern eine der Novizinnen dazu beordert, dem Mann ein kleines Blatt Minze, so wie ein anderes Kraut unter die Nase zu reiben, aber gebracht hat es nicht sehr viel, er hustete lediglich nicht mehr ganz so oft, für ihn bestimmt schon eine Wohltat. Ich wünschte ich könnte es ihm ganz nehmen. Das Husten hindert den Mann nämlich immer wieder, trotz Erschöpfung und Wunde, am einschlafen und das merkt man auch, denn er schläft sehr wenig. Er muss wirklich viel von dem Rauch abbekommen haben. Schon am Morgen des Tages hat sich sein Zustand etwas verschlechtert und sie kann geradezu spüren, wie es bei ihm immer mehr bergab geht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 27. Jan. 2004, 11:25 Uhr
Cron macht zwei Schritte auf Ukko zu  und nimmt ihn mit leichtem Stirnrunzeln den Dolch ab,  er prüft die Schneide  mit zwei Fingern und seufzt. Am liebsten würde er dem Gnom einen Wetzstein vor die Nase knallen und ihm klar machen, wie man sich einer Schneide gegenüber zu verhalten hatte und eine Schneide deswegen Schneide hiess, weil man damit schneiden sollte und nicht  quetschen und drücken, bis der Gegenstand  den man zerlegen wollte in zwei Teilen vor einem lag.

Ukko protestiert lauthals, aber dann meint er grosskotzig, dass seine Fäuste stark genug seien, jeden Narg zu plätten und seine Zunge spitzer als die schärfste Klinge  undd das Wort sei eh die stärkste Waffe, obwohl er natürlich körperliche Gewalt ebenso ..... an dieser Stelle hebt Cron Ukko auf die Schulter um  ihn auf der einen Seite  zum schweigen zu bringen, auf der anderen  um sich und ihm das versprochene Fass Bier zu suchen.

"Platz ihr Bauerntölpel und Möchtergernhelden, macht Platz für Croni und Ukko ...die  Nargschlächter  selbsthin,  oder es gibt einen Tritt in den Allerwertesten ..."

jodelt Ukko von Crons Schulter hinab als würde er wie ein König auf einer Art Thron sitzten und seine Untergebenen traktieren. Die Blaumäntel werfen ihm irritierte Blicke zu , aber Crons  Anwesenheit lässt sie lieber schweigen, wohingegen Cron peinlich berührt ob der Grossmäuligkeit des Gnoms verlegen zur Seite schaut.

Er ist froh, als sie endlich der Feldküche gewahr werden und der Gnom  anfängt über die Vorzüge des Bieres zu schwadronieren als weiter  Olyvar von Tarascons Mannen zu beleidigen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 27. Jan. 2004, 20:33 Uhr
Überrascht schaut der Dunkelelb den Jungen an Natürlich auch du hast gedacht ich wäre umgekommen in den Feuerhöhlen. Du kannst nicht ahnen das ich nach dem Kampf mit dem verrückten Zauberer entkommen konnte
„ Ich freue mich auch dich lebend Wieder zu sehen, auch wenn die Umstände nicht die besten sind. Aber bitte setzt dich doch zu mir und Berichte mir von dir, wie ist es dir ergangen und wie konntest du dem Steinschlag entkommen...bitte setzt dich. Ich habe zu Zeit nur wenig Unterhaltung hier.“ Bregond zieht die Decke etwas enger um sich, damit der Junge die Ketten nicht sieht. Fragend schaut er ihn an, und der Elb kann sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. „ Ich merke schon ich kann dich mit meinen Fragen nicht von deiner Abbringen. Es ist aber eine wirklich lange Geschichte, die mich hierher führte. Möchtest du sie wirklich hören?“
Oder willst du lieber wieder an das warme Feuer zurück, ich könnte es dir wirklich nicht verübeln. Die Kälte dringt in jeden Teil meines Körpers und wenn ich nicht Aufpasse sterbe ich an einer Lungenentzündung bevor der Henker mich bekommt

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 27. Jan. 2004, 22:42 Uhr
Sorgfältig mustert Kaney den Dunkelelb, betrachtet das Gesicht, oder besser gesagt den Rest des Gesichtes.
Als Kaney Bregond kennengelernt hatte, war die Wunde noch frisch, jetzt jedoch war sie verheilt.
Einen Moment lang schüttelt sich Kaney, der Freund sah doch unheimlich aus durch seine Verletzung.

Doch er setzt sich, immerhin hat er Bregond als einen Freund kennengelernt, auch wenn sich der Werblütige wundert, wieso sich Bregond auf den doch eher kalten Boden setzt, anstatt auf einen der Strohballen, die doch in nicht allzuweit entfernt stehen.
Aber gut, wenn Bregond hier am Wagen sitzen will, wieso nicht.
Sitzenderweise erzählt Kaney von der Flucht aus dem Berg, wie Dekar ihn einfach mit rausgetragen hatte, wie sie auf die untoten Wolfwere und Killraven gestoßen waren, und wie sie schließlich siegreich wieder zurückgezogen sind.
Dass sie sich ernsthaft gestritten hatten, und dass er panische Angst vor den toten Wolfweren gehabt hatte, verschweigt er,  dass waren Dinge, die er für sich behalten wollte.
Dann erzählt er noch, dass es Werwolfwer und Dekar gut geht, zumindest als er beide das letzte Mal gesehen hatte.
Dann erzählt der Werblütige noch, wie er in die Schlacht gezogen ist, dass ihm nicht wirklich etwas geschehen ist, außer einigen Kratzern, die nicht weiter stören.

"Ich bin bei Caewlins Männern mitmarschiert, habe dort vorallem den Weg mit ausgekundschaftet... und du? Unter wem dienst du hier? Um ehrlich zu sein, selbst wenn ich gewusst hätte, dass du noch lebst, ich hätte keinesfalls mit dir hier gerechnet" Fragend blickt Kaney zu Bregond, auf eine Antwort wartend..

Dass hinter ihm mehrere Soldaten flüsterten, immer wieder auf ihn und den Dunkelelben zeigt, ignoriert Kaney.
Oft war über ihn getuschelt worden, und seit der Schlacht in den Verdwäldern wurde auch unter den Soldaten vermehrt über ihn gesprochen.
So vermutet er auch jetzt, dass über ihn gesprochen wird, und nicht darüber, dass er bei einem Verräter sitzt, der hingerichtet werden soll, sobald der nötige Befehl dazu gegeben wird.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 28. Jan. 2004, 17:48 Uhr
Cleyron schlägt nach einiger Zeit irritiert die Augen auf. Er ist doch tatsächlich eingeschlafen! Auch wenn es nur für einen kurzen Moment war, dass er sich nicht einmal mehr soweit unter Kontrolle hat erschreckt ihn. Vielleicht ist er doch noch menschlicher, als er selbst denkt?
Hastig steht er auf, wobei ihm unangenehme Schmerzen in der Magengegend auffallen. Sobald er wieder in Talyra ist, sollte er sich etwas Zeit nehmen, um die Wunde endgültig zu heilen.

Er geht ein paar Schritte durch das Lager, wobei er jeden Vogel, der es wagt in seiner Nähe auch nur den Versuch zu singen abgibt, mit einem Blick zum Schweigen bringt.
Seine Schuhe sind so zerfressen, dass er sie auszieht. Der Staub und Dreck des Platzes klebt ihm, vermischt mit Nargschweiß und Blut am Körper. Allzu viel Blut ist es jedoch nicht mehr. Vermutlich hat ihn eine Novizin kurz abgewaschen. Nur in seinen schwarzen Haaren klebt es noch und verpestet das bischen Atemluft, das er benötigt.
Vielleicht sollte ich sie mir abschneiden., überlegt der Ehemalige angewiedert, während er mit gespreizten Fingern durch die verbappten Strähnen fährt und so versucht, sie zu entwirren. Zu dämlich, dass der Zopf während des Kampfes geöffnet wurde. Irgendein Narg muss das Band versehentlich aufgeschlitzt haben.

Als er dem Hauptplatz nicht mehr fern ist, spitzen sich seine Ohren. "Der Warg und der Verräter....Ja....Tun sich zusammen...."
Überrascht schnuppert Cleyron über den Blutgeruch, den er wie eine Wolke um sich her trägt, hinweg und entdeckt schließlich tatsächlich eine Spur von Wolf in der Luft.
Irritiert folgt er ihr, bis er Kaney erkennen kann, der bei einem Wagen auf dem kalten Boden hockt. Bei ihm sitzt ein Dunkelelf, den Cleyron nicht kennt. Der Verräter? Wen er wohl verraten hat.
Vorsichtig tritt der Ehemalige näher.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 28. Jan. 2004, 20:46 Uhr
Schweigend hört Bregond dem Jungen zu, wie er von dem Kampf gegen Killraven und seiner Gespensterbrut erzählt. Er erzählt es mit Stolz in der Stimme und der Dunkelelf nickt anerkennend bei den Worten. „ Ihr habt ihn also besiegt...und habt es obendrein auch noch alle drei Überlebt. Das freut mich zu hören, ja es freut mich wirklich.“ Zaghaft zieht er die Decke etwas höher um sich gegen den schneidenden Wind zu schützen. Kaney berichtet von der Schlacht von seiner Aufgabe unter einem gewissen Caewlin von dem Bregond noch nie etwas gehört hatte. Ein Offizier in der Truppe wahrscheinlich Nachdenklich schaut Bregond an dem Jungen vorbei und beobachtet aufmerksam die Blaumäntel die ihre Köpfe zusammen stecken. Leise fast zu leise als das es Kaney gehört hätte flüstert er. „ Ich diene niemandem Junger Mann. Und warum ich hier bin...?“ Der Dunkelelb schiebt sich eine weiße Strähne aus dem Gesicht, dabei werden deutlich die Handfesseln sichtbar. „ Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort, und irgendein übereifriger Soldat ist über mich gestolpert. Und nun warte ich auf“ plötzlich bricht er ab. Eine eisige Kälte durchdringt seinen Körper so plötzlich, als hätte ihm jemand einen Eiszapfen durchs Herz getrieben. Ein schwarzhaariger Mann kommt auf die beiden zu, seine Haut ist so bleich wie der Mond in der Nacht. Bregonds ganzer Körper strafft sich, macht sich Bereit auf zu springen und gegen dieses Wesen zu Kämpfen. Doch sein Geist hält ihn zurück, der Mann spaziert unbehelligt durch ein Feldlager und trägt sogar eine Waffe an der Seite. Er ist also kein Feind, zumindest keiner der Menschen. Was nicht heißt das er nicht gekommen ist um Bregond zu holen. Deutlich malt sich ein für Bregond nur allzu deutliches Zeichen unter seinem Hemd ab. Ein Zeichen das sich auch auf Schattentod befindet. Langsam beruhigt sich Bregond wieder, zieht die Decke wieder enger zusammen. Und zwingt sich Kaney anzuschauen.
„ Es ist viel geschehen seit dem wir uns das letzte mal gesehen haben. Ich habe lange, sehr lange gebraucht um aus der Wildnis zurück nach Talyra zu finden. Den mein Weg führte mich immer weiter in die Erde, oder besser gesagt unter die Erde. Das scheint sowie so mein Reich zu sein, immer wieder führt mich mein weg dorthin. Doch letztendlich habe ich es geschafft, und eine Zeitlang habe ich sogar fast friedlich in der Tausendwinkelgasse gelebt. Habe dort mit einer Freundin einen Laden für Kräuter und seltene Teesorten.“ Bregond lächelt, als er an Dixie denk. Allerdings verzieht sich sein verbranntes Gesicht dabei zu einer Grimasse. Nach Wochen der Ruhe hat es mich dann mit einigen anderen in die Unterstadt getrieben, ein Magier hat Aufzeichnungen von einem alten Tempel unter der Stadt gefunden und wir wollten diese Ruinen erforschen. Die Expedition wäre um ein Haar gescheitert und nur durch die Macht und Magie des Magiers konnten wir fliehen. Er beschwor ein Portal und wir landeten irgendwo im Larisgrün, durch ein Missgeschick verlor ich die anderen aus den Augen und seitdem irre ich umher. Verfolgte die Spuren dieser Bestien und stolperte mehr oder weniger über euer Heer. Das ist meine Geschichte, wie ich schon sagte, sie ist etwas länger.“

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 28. Jan. 2004, 21:03 Uhr
Man hatte Kizumu ein übriges Feldbett und ein paar Decken neben Olyvars Lager geschoben, wo die Elbin nun völlig erschöpft von ihrer langen Wache an seinem Lager ausruht - doch weder Loba noch Morgana achten auf sie. Sie schieben eines der Weidenparavents zur Seite und ihre ganze Sorge und Aufmerksamkeit gilt allein dem Mann vor ihnen. "Holt eine Kerze, rasch," bittet Loba, als sie sich an die Pritsche kniet, die Decken zurückschlägt und mit einem schmalen, hölzernen Hörrohr auf den Herzschlag des Tarascon lauscht. Morgana eilt, um ihr das gewünschte zu bringen, ist aber fast augenblicklich wieder an ihrer Seite. Olyvar liegt noch so reglos wie das letzte Mal, als Loba ihn gesehen hatte, aber sie hatten sich nicht getäuscht - der Laut war von ihm gekommen. Morgana hatte ihn ebenso gehört, wie sie selbst. Als sie ihn mit ihrer Magie - soweit sie es eben vermochte - geheilt hatte, hatte sie auch seinen Puls gefühlt und lange auf das langsame Klopfen in seiner Brust gelauscht - und lautlos mitgezählt. Sein Herzschlag war quälend langsam gewesen, vielleicht fünfundsechzig Schläge in der Minute - wenn überhaupt - und sie vermutet, daß es seither kaum besser gewesen war. Jetzt scheint sein Herz schneller zu schlagen. Fünfundsiebzig... achzig... neunzig. Atemlos hört sie seine Brust ab, fühlt den Puls. War er vorher kaum wahrzunehmen, scheint sein Herzschlag jetzt verrückt zu spielen. Hundert... hundertzwanzig... hundertvierzig... er rast, dumpf und laut. Als Morgana mit der Kerze zu ihr tritt, beugt sie sich über ihn und öffnet eines seiner Augen. "Sehen wir, ob er bereit ist, zu kämpfen." Sie nimmt Morgana die Kerze ab und bewegt die Flamme vor seinen Augen. "Olyvar? Olyvar? Mylord! Hört Ihr mich? Es ist Zeit, aufzuwachen.... mas e bhur thoil e."
"Seht, Morgana!" Sie bewegt immer noch die Kerze vor seinen Augen - doch diesmal ist ein Flackern in ihnen deutlich zu erkennen. "Oh gé mhath! ro mhath!" Sie reicht der Heilfrau die Kerze zurück und bedeutet ihr, seine Augen zu beobachten, während sie noch einmal seine Brust abhört und den Puls kontrolliert. Sein Herzschlag hat sich wieder etwas beruhigt - und sie wertet das als gutes Zeichen. "Olyvar, hört Ihr mich?" Seine Augen flackern erneut. "Er reagiert. Weckt diese Elbin auf, Morgana. Wenn sie ihn der Klang ihrer Stimme jetzt nicht zurückholt, dann weiß ich auch nicht weiter..."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 28. Jan. 2004, 21:40 Uhr
Der Morgen war heraufgezogen und es geht bereits auf Mittag zu, als die Müdigkeit entgültig ihren Tribut fordert. Die knapp zwei Stunden die sie in der Nacht Ruhe gefunden hatte, scheinen gar keine Wirkung zu zeigen. Sie hatte ihm von ihren Reisen erzählt, über die Weite Arduns, den kalten Winter in Normand, als sie und ihre Freunde kaum mehr etwas zu essen hatten und schließlich auch, leise und mit nach Innen gekehrtem Blick von den zwei Monaten im übelsten Viertel Cap Arduns. Sie bereut die Zeit dort nicht, hatte sie doch gelernt, mit wenig auszukommen aber sie ist sich nicht sicher, ob er es verstehen könnte.
Irgendwann hatten zwei Novizinnen ein Feldbett hereingetragen und sie hatte es ganz nah an Olyvars herangeschoben. Seine Hand noch immer in ihrer haltend gleitet sie schließlich in eine unruhige Trance.
Kizumu weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, als sie Morgana´s sanfte Stimme zu hören vermeint. Gleichzeitig spürt sie ein Rütteln an ihrer Schulter und irritiert schlägt sie die Augen auf. Was sie sieht verschlägt ihr den Atem, Loba hockt an Olyvars Seite und horcht nach seinem Herzschlag und für einen furchtbaren Moment hat sie die Befürchtung, sein Zustand könnte sich verschlechtert haben. Doch dann spürt sie Loba´s Blick auf sich ruhen und etwas darin sagt ihr, das sich etwas verändert hatte, und zwar nicht unbedingt zum Schlechten.
Rasch springt die Elbin auf und kniet sich zu Olyvar. "Olyvar.. Liebster? Wach auf, komm zu mir zurück." Ihre Stimme ist belegt und ihre Augen füllen sich wieder mit Tränen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 28. Jan. 2004, 22:12 Uhr
Verwirrt schaut Kaney auf die Handfesseln an den Gelenken des Dunkelelb.
Und langsam beginnt er zu verstehen, wieso Bregond auf dem kalten Boden mit einer zu dünnen Decke sitzt, und weshalb die Soldaten ihn ihre Richtung blicken und tuscheln.
Aber fragt sich Kaney wieso sitzt Bregond hier?Wäre er einfach nur ein Ärgernis gewesen, als der Soldat über ihn gestolpert ist, man hätte ihn wohl einfach fortgejagt, oder schlimmstenfalls die Kehle durchgeschnitten.
Aber Bregond war weder fortgeschickt, noch getötet worden, nein, er sitzt hier bei den Ruinen von Liam Cailidh, angekettet, auf irgendetwas wartend.
Worauf nur? Was hat er angestellt, dass er während eines Heereszug in Ketten gelegt wird, obwohl er nicht zu den Soldaten gehört.
Aber will ich es überhaupt wissen?

Kurz bemerkt Kaney, dass Cleyron in der Nähe ist, dass der Dunkelelb irgendwie erschrocken zu sein scheint.
Ja, Cleyron kann einen schon erschrecken... immerhin ist er ein Vampir, der während des Tageslichtes herumlaufen kann.... aber wieso kann er das eigentlich? Das muss ich ihn mal unbedingt fragen. Aber nicht jetzt... jetzt müssen andere Geschichten erzählt werden.
So nickt Kaney nur Cleyron kurz zu, wendet sich dann wieder zu Bregond, der seine Geschichte erzählt.

So erfährt er, dass der Dunkelelb einen Tee- und Kräuterladen eröffnet hat, dass verwundert Kaney ein wenig, doch er schweigt, hört weiter zu, was sonst noch geschehen ist.
"Und dann bist du über unser Heer... gestolpert..." wiederholt der Werblütige den letzten Satz von Bregond. Eine interessante Formulierung.

Bedrückt blickt er wieder zu Bregond.
"Kann... hmm.. kann ich dir irgendwie helfen? Ich meine... etwas...hmmm... helfen halt" Und zwar so, dass ich nicht irgendwann zu späterer Zeit in der Steinfaust in Fesseln sitze, weil ich dich befreit habe
Fragend blickt Kaney zu Bregond, und hofft, dass der Dunkelelb nichts verlangt, was ihn selbst in Schwierigkeiten bringen könnte...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 28. Jan. 2004, 23:22 Uhr
Nachdem die letzten Toten den Flammen übergeben worden waren und der Rauch großer Scheiterhaufen schwarz in den Himmel steigt, war Caewlin in sein Zelt zurückgekehrt. Sein Roßknecht ist ein alter und schweigsamer Mann, aber gewissenhaft und rasch damit, seine Anordnungen zu befolgen.  Ein heißes Bad und frische Kleider erwarten ihn, sowie der knappe Bericht, daß sein Pferd gut versorgt worden war. Der Graue habe große Brandblasen auf der Hinterhand, aber er gehe nicht lahm und sie würden gut verheilen. Caewlin hatte in Bad genommen, sich umgekleidet und dann auf den Waffenmeister gewartet, mit dem er ein reichlich verspätetes Mittagsmahl eingenommen hatte. Die Schlacht war geschlagen und siegreich, dennoch scheint es einen elenden Haufen Angelegenheiten zu geben, die geregelt werden mussten. Als erstes hatten sie zwei Dutzend Männer zurück zur Furt und über den Fluß geschickt, jene Wägen zu holen, die Caewlins Männer auf ihrem Marsch dort hatten zurücklassen müssen. Sie hatten nicht nur zuviele Tote, sondern auch einen ziemlichen Verlust an Pferden - nicht jeder, der auf diesen Feldzug geritten war, würde auch hoch zu Roß von ihm zurückkehren. Viele hatten sich auf dem Schlachtfeld so verdient gemacht, daß sie zum Ritter geschlagen werden sollten - doch hier winkt Caewlin ab. "Damit müsst Ihr Euch an einen anderen wenden, Vareyar. Fragt Cron oder wartet damit, bis wir wieder in der Stadt sind." Dann war da dieser Dunkelelb, über den Olyvar zu Gericht hatte sitzen wollen. Caewlin hatte keine Ahnung, welche Beweise gegen ihn vorlagen, er wußte nur, daß er einen Mann getötet haben sollte. Es gab es wildes Gerede unter den Männern über den Nekromanten, den Vampir und den Warg - und obwohl die meisten von ihnen inzwischen, vor allem durch die Schlacht, eine recht hohe Meinung von allen dreien hatten, es gab auch andere Stimmen. Und dann ist da schließlich noch die Sache mit den Novizinnen - und hierbei rutscht Vareyar mehr als unbehaglich hin und her. "Die Männer, nun ja Mylord. Sie reden. Bisher nur. Die Schlacht ist vorbei und wir wissen beide, das Blut ist in Wallung. Alles schreit nach einer kleinen Siegesfeier und wenn erst einmal Bier und Met fließen... und all diese Mädchen hier... nun ja."
Caewlin zieht eine Augenbraue hoch. Diese Mädchen waren halbe Kinder! Kaum jünger, als deine eigene Frau! Mahnt eine Stimme in seinem Inneren. Vareyar sieht kreuzunglücklich aus, und langsam nickt er. Das Leben eines Soldaten war für gewöhnlich nicht ohne gewisse Annehmlichkeiten, selbst im Krieg. Wenn es irgendwo ein Lager gab, fand sich meist auch Lagervolk ein, allen voran die Huren. Hier war das einzige Lagervolk Galrins Mannschaft, ein Oger, ein paar Küchenjungen, die Roßknechte - und eine Horde junger, hübscher Novizinnen.
"Diese Mädchen haben sie alle zusammengeflickt. Sie haben sie gewaschen, gefüttert, ihre Wunden verbunden, ihre Kotze aufgewischt und ihre Laken gewechselt. Sie haben ihnen Wasser, Wärme und Trost gegeben," erwidert er kalt. "Warnt die Männer, Vareyar. Egal ob Söldner, Ritter oder Blaumantel - den ersten, der eines dieser Mädchen anrührt, knüpfe ich eigenhändig im nächsten Baum auf. Und jetzt schickt die Männer los. Jemand soll den Dunkelelben vom Wagen ketten und hierher bringen." Er steht auf und Vareyar eilt hinaus, um seine Befehle zu befolgen, während sein Roßknecht die Kohlepfannen füllt und ihm ein Lager aus Stroh und duftendem Heu aufschichtet, das im Gegensatz zu diesen entsetzlichen Feldbetten groß genug für ihn war. Sein Gepäck war von seinem Wagen hergeschafft und das Zelt bei aller Schlichtheit so behaglich wie möglich eingerichtet worden. Er steht im Eingang, beobachtet das Lager und wünscht sich nichts sehnlicher, als nach Hause zu können. Cal...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 29. Jan. 2004, 10:33 Uhr
Schon als sie die Paravents zur Seite schieben, ist sich Morgana sicher, dass Olyvar die Geräusche von sich gegeben hat, seine Aura flackert in den verschiedensten Tönen und längst nicht mehr so grau, wie die letzten beiden Tage. Die Kerze nach der Loba verlangt ist schnell geholt und auch an den Augen Olyvars kann man sehen, das er zumindest versucht den Weg in das Hier und Jetzt zu finden. Mit leiser Stimme weckt sie Kizumu, die sich sofort mit Tränen in den Augen Olyvar zu wendet.

Wenn sie ihn nicht dazu bringt aufzuwachen, dann wird er wohl in diesem Dämmerzustand bleiben. Doch seine Aura beruhigt sich langsam und nimmt den Ton von einem zarten Rot an, das ohne jegliches Grau ist, schwach ist sie noch, aber der graue Schleier von Sitech hat sich verzogen. Leise atmet Morgana auf, wirft Loba einen raschen Blick zu und verschwindet dann für eine kurze Zeit. Sie kehrt mit frischem, kühlem Wasser zurück und auch eine Schale dampfende Suppe hält sie in den Händen. Falls Olyvar aufwachen würde, würde er genauso wie die anderen sicher Durst und auch Hunger verspüren. Und selbst wenn er die Augen nicht aufschlagen sollte, muss er trinken und essen, ansonsten wäre alle Mühe umsonst gewesen.

Mit bangem Erwarten beobachtet Morgana Olyvars Aura, die Worte die Kizumu spricht hört sie gar nicht. Ohne zu sprechen, bewegt sie die Lippen und spricht eines der uralten Gebete ihres Volkes in der alten Sprache.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Eliphas am 29. Jan. 2004, 11:28 Uhr
Der Weg von den Ruinen zu den Lazarettzelten ist nicht weit.
Eliphas fühlt sich frisch und ausgeruht, aber es quälen ihn die Gewissensbisse , dass er sich der Lebensenergie eines anderen bedienen musste und es war nicht das erstemal.
Doch eine weiterer Effekt des Zaubers ist auch der, dass sich das Mitgefühl letztendlich in Grenzen hält.
Solange ihm keiner sein dunkles Geheimniss beweisen konnte,  war er lediglich sich selbst Rechenschaft schuldig.

Er läuft ohne bestimmtes Ziel die Zelte ab. Vielleicht gibt es neue Erkenntnisse über den Zustand des Lord Commanders zu erfahren, auf er anderen Seite kommt Eliphas wieder in den Sinn, dass Olyvar ihn vor der Schlacht nach seiner Meinung über einen seltsamen Gefangenen gebeten hatte. Was wohl aus diesem geworden war?  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 29. Jan. 2004, 12:55 Uhr
Mir helfen? Aber natürlich kannst du mir helfen überzeuge diese Leute von meiner Unschuld und besorge mir ein Pferd und meine Sachen Bregond mustert den Jungen einige Zeit, scheinbar gereift durch seine Abenteuer sitzt er eher gelassen da und wartet auf eine Antwort. Sein Nicken zu dem schwarzhaarigen läßt darauf schließen das sich die beiden kennen. " Ich danke dir für dein Angebot Kaney, ich weiß das es ehrlich gemeint ist, aber du würdest wahrscheinlich nur Ärger bekommen wenn du mir helfen würdest. Auf mich wartet das Richtschwert, das beste für dich wird sein wenn du dich von mir fernhälst!"
Bregond will noch etwas  hinzu fügen, als er drei Blaumäntel sieht die geradewegs auf ihn zukommen. Zwei Soldaten mit Speeren und einer mit einem Langschwert an der Seite. Der älteste von den dreien baut sich vor ihm auf und wirft einen flüchtigen Blick auf den Warg, bevor er spricht. " Wir werden dich ins Zelt des Lagercommandaten bringen, es gibt zwei Möglichkeiten, entweder wir schleifen dich dorthin. Oder, was mir persönlich lieber wäre ihr kommt ohne Widerstand mit. Ich weiß das ihr hättet fliehen können, als ihr im Heilerzelt geholfen habt, ich bitte euch seit jetzt auch so vernünftig.
Bregond nickt langsam, er hätte wirklich fliehen können. Doch was hätte er wohl machen können außer elendig zugrunde gehen in der Wildnis. Er würde sich hier und jetzt seinem Richter stellen. " Bringt mich zu eurem Commandanten"
Die Wächter lösen die Fesseln, lassen ihn aber keinen Augenblick aus den Augen. Der Dunkelelb blinzelt Kaney noch einmal zu. " Auf bald junger Held der Nargkriege" Dann wird er von den Soldaten zu Caewlin gebracht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 29. Jan. 2004, 17:37 Uhr
Bregrond-so heißt der Dunkelelb, wie aus seinem Gespräch mit Kaney ersichtlich geworden ist-wird von drei Blaumänteln abgeführt.
Lagerkommandant....vermutlich Caewlin.
Der Dunkelelb war nicht ganz bei der Wahrheit geblieben. Die Männer hatten ihn Verräter genannt. Ein Titel den man nicht erhält, wenn man lediglich über ein Heer stolpert.
Andererseits ist er sehr erschrocken, als er Cleyron gesehen hat. Und er führt einen Teeladen, an dem ihm offensichtlich fiel liegt. Oder an der Freundin, mit der er ihn führt. Was für einen Grund soll er haben, jemanden zu verraten? Seiner Erzählung nach zu urteilen gar keinen.
Resignierend seufzt der Ehemalige. Wenn er das jetzt nicht herausbekommt, frisst es ihn höchstwahrscheinlich so lange auf, bis er durchdreht. Neugier ist so ziemlich die Eigenschaft, die er am wenigsten an sich ausstehen kann.
Er wird jetzt noch mehr angestarrt, als normal. Seine weiße Haut ist nun noch deutlicher zu sehen, wo er weder Schuhe noch Hemd trägt. Er sollte sich neue Klamotten besorgen... Caewlin kann ihm bestimmt sagen, wo er welche herbekommt. Schließlich will er es Kaney nicht gleich tun und in viel zu weiten Nargsachen herumlaufen. Das sähe einfach nur albern aus...
"Was ist?", fragt er Kaney, ohne seinen Blick von den marschierenden Soldaten zu wenden. "Gehen wir mit?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 29. Jan. 2004, 21:05 Uhr
Kaney kann nicht verstehen, wie Bregond so ruhig bleiben kann, während er davon spricht, dass er bald bekanntschaft mit dem Richtschwert machen würde, dass sich der Werblütige lieber von ihm fern halten soll, dass er ja sowieso nichts für den Dunkelelben tun kann.

Kaney will protestieren, obwohl es eigentlich stimmt, er kann nichts für Bregond tun, aber noch bevor Kaney irgendetwas sagen kann, treten drei Blaumäntel auf ihn und Bregond zu.
"... Ich weiß das ihr hättet fliehen können, als ihr im Heilerzelt geholfen habt, ich bitte euch seit jetzt auch so vernünftig..." sagt einer der Soldaten, und Kaney stutzt.

Bregond hatte geholfen? Aber.... wieso? Und würde diese Tatsache den Dunkelelben vielleicht vor dem Richtschwert bewahren?

" Auf bald junger Held der Nargkriege" verabschiedet sich der Freund, der nach Kaney`s Meinung von den Toten auferstanden war, um nun wieder zu den Toten zu gehen. Stotternd, um Worte ringend, schaut Kaney dem Dunkelelb hinterher.
Kaney fühlt sich gar nicht wie ein Held. Nein, eher klein und allein gelassen.

Doch dann steht plötzlich Cleyron neben ihm, der Ehemalige hatte sich nicht von dem Wagen entfernt, hatte wohl mitbekommen, was sie gesprochen haben.
"Was ist?Gehen wir mit?" fragt Cleyron, und Kaney nickt, geht hinter den Soldaten her, in Richtung Zelt.
Zwar würden sie bestimmt nicht mit reinkommen dürfen, und mit dabeisein, wie über Bregond gerichtet wird, aber bestimmt konnten sie einige Worte hören, die gesprochen wurden, und auf diese Art und Weise mitbekommen, was mit dem Dunkelelb geschehen wird.

Und seltsamerweise fühlt sich Kaney mit Cleyron an seiner Seite auch nicht mehr so klein und verlassen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 29. Jan. 2004, 21:25 Uhr
Kizumu hatte sich an Olyvars Seite gekniet, hält seine Hand in ihrer und spricht so sanft zu ihm, als rede sie zu einem Kind. Loba betrachtet die Elbin einen Augenblick lang nachdenklich, dann nimmt sie die andere Hand des Tarascon und kontrolliert dabei unverwandt seine Augen, vor denen Morgana langsam die Kerzenflamme bewegt. "Er reagiert, das ist ein gutes Zeichen. Wollen wir doch sehen, ob wir ihn nicht wachbekommen. Coiledh bin!" Schimpft sie leise in Tamar. Sie holt tief Luft und als sie weiterspricht ist ihre Stimme leise, eindringlich und fast beschwörend. "Olyvar, ich drücke jetzt Eure Hand und ich möchte, daß Ihr mir antwortet, wenn Ihr könnt. Drückt  zurück, so fest Ihr könnt."
Sie drückt die großen, vom jahrelangen Gebrauch eines Schwertgriffes schwieligen Hände des Mannes und beobachtet unablässig seine Augen. Ein endloser Moment verstreicht und dann erhellt ein seltenes Lächeln das Gesicht Lobas der Wölfin. "Na bitte!" Sie legt die Hand zurück neben den geschundenen Körper. Olyvars Antwort war wie das erste, schwache Zucken eines Fisches an der Angel, aber unleugbar hatte er sie verstanden: dort unten in den stillen, dunklen Wassern schimmert etwas und will an die Oberfläche.
Für lange Zeit ist nichts zu hören, als das erleichterte Aufatmen Morganas, das Weinen der Elbin und Lobas eigener Atem - dann kommt Bewegung in die Hohepriesterin. "Ich werde es noch einmal mit meiner Magie versuchen und zwar gleich, bevor wir ihn am Ende doch noch verlieren. Ich weiß, es ist gefährlich, einen Körper zweimal hintereinander in so kurzem Abstand mit Magie zu konfrontieren... aber uns bleibt kaum eine Wahl. Er hat immer noch lebensgefährliche Wunden, und ich will zumindest die Kopfverletzung und inneren Blutungen vollkommen heilen." Dann sollte er zumindest wieder bei Verstand sein und sprechen können...
"Morgana, bringt bitte Kizumu hinaus," sie schenkt der Elbin ein schwaches Lächeln, doch die sieht sie nicht einmal an: ihr Blick ist unverwandt auf Olyvars Gesicht gerichtet. Noch immer klebt eingetrocknetes Blut im Haar des Lord Commanders, seine Haut ist wächsern und bleich und sein Körper ein einziges blauviolettes Feld. Wenn sich jemand für den Tod interessiert, dann hätte er etwas davon, wenn er ihn jetzt so sehen könnte... "Und dann kommt zu mir, bitte. Ich möchte Euch hier bei mir wissen."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 29. Jan. 2004, 21:43 Uhr
Morgana nickt Loba zu und legt Kizumu dann eine Hand auf die Schulter. "Kommt Kizumu, ihr solltet etwas essen und trinken. Ihr habt seinen Geist hier gehalten und nun müssen wir seinen Körper heilen, da könnt ihr leider nicht helfen." Morganas Stimme ist leise aber auch eindringlich, erst will Kizumu nicht gehen, und blickt unverwandt auf Olyvars Gesicht. Morgana drückt sanft die Schulter der Elbin und langsam und zögerlich erhebt sich diese. Morgana begleitet sie noch bis zum Ausgang des Zeltes.

" Geht zu Achim und esst etwas, es nützt Olyvar nichts, wenn ihr an seinem Lager vor Erschöpfung zusammenbrecht. Ihr braucht eure Karft, wenn er wirklich wieder wach ist und seine schlimmsten Wunden geheilt sind." Morgana lächelt der Elbin noch einmal zu und schliesst dann die Plane des Zeltes. Sie kann den Schmerz in den Augen der Elbin immer noch spüren, als sie zu Loba zurück kehrt.

Loba kniet noch neben Olyvar und seine Aura beginnt wieder zu flackern, aber die grauen Nebel in der Aura kehren nicht zurück. "Ich glaube er hat Sitechs Reich hinter sich gelassen, aber sein Weg ist noch weit. Wie kann ich euch helfen?" Morgana versucht sich an die Zeit zu erinnern als sie selbst noch als Priesterin geheilt hat. Es ist alles noch da, aber tief in ihrem Inneren, doch sie vertraut darauf, das die Göttin sie leiten wird und ihr alles wieder einfällt, wenn es nötig ist.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 29. Jan. 2004, 22:21 Uhr
Nachdem sie Ukko dem Bierfaß überlassen hatten, hatten sie sich auf die Suche nach Crons Knappen gemacht, und ihn bei den Pferden gefunden. Die Tiere waren in langen Reihen unter nach allen Seiten offenen Lederplanen und Bäumen angepflockt worden, und sie hatte zu ihrer Erleichterung auch Nachtwind und Prins mitten unter ihnen gefunden. Irgendein Roßknecht oder Blaumantel musste sich ihrer erbarmt und sie hergebracht haben, vielleicht auch einer von Galrins Männern, sie kann es nicht sagen. Jack ist ein Junge von vierzehn Jahren, lang und schlaksig, aber von jener Art, die große Zähigkeit verrät, und bringt ihr gegenüber kein einziges Wort außer ein gestammeltes "Mylady" heraus. Er starrt sie an, als könne er sich nicht entscheiden, ob er sich verbeugen oder davonlaufen sollte und flüchtet sich schließlich zu Crons Roßknecht, der das Zelt seines Herren nahe bei denen Caewlins und Vareyars aufbaut. Während Cron noch einen Moment bei den Pferden zurückbleibt, kehrt Niniane ins Lager zurück. Sie will nach Kizumu sehen und Morgana fragen, ob sie sich irgendwo nützlich machen könnte, doch auf dem Weg zu dem Zelt der Heilerin, fällt ihr zum ersten Mal seit gestern das Pferd auf. Im ersten Augenblick hält sie es für tot - doch warum sollte man ein totes Pferd auf dicke Strohmatten und unter wärmende Decken legen? Sie tritt näher heran und auf einmal taucht ein Junge neben ihr auf, der einen Eimer Wasser schleppt. Mattis, Olyvars Knappe, hat sie schon einige Male gesehen - wenn sie in der Steinfaust gewesen war, um irgendetwas mit dem Lord Commander dort zu besprechen, und bei anderen Anlässen. Er kennt sie und weiß, wen er vor sich hat - und falls ihn ihre Augen beunruhigen, läßt er sich nichts davon anmerken. Nach einem Moment des Zögerns hört sie von ihm die ganze, traurige Geschichte - die des Pferdes und des Lord Commanders, was in der Schlacht geschehen war und wie sie verwundet worden waren, wie er seinen Herrn gesucht und ihn schließlich gefunden hatte - und wie Olyvar von Tarascon verboten hatte, daß das Pferd getötet wurde. "Die Anukisnovizinnen haben ihn versorgt, Mylady, aber er steht nicht auf. Er säuft nicht und er will nichts fressen. Er hat nicht einmal versucht, aufzustehen."
Niniane nickt langsam und widersteht der Versuchung, dem Jungen über den Kopf zu streichen, als er den Eimer abstellt. "Laß es mich versuchen. Ich bin eine Waldläuferin, wir haben ein... gutes Händchen für Tiere."

Mattis zögert einen Moment, doch dann nickt er und hilft ihr, den Hengst aus den Decken zu packen. Der Hengst hebt kein einziges Mal auch nur den Kopf, und als sie ihn von allen wärmenden Schichten befreit haben, stockt Niniane für einen Augenblick der Atem: sie kann nicht glauben, was sie sieht, daß ein Pferd mit solchen Verletzungen überlebt hatte - und noch immer am Leben war. Auf der breiten Brust klafft ein tiefer gezackter Riss, der mit hunderten von Stichen genäht wurde. Das Nasenbein war gebrochen und gerichtet worden und jetzt geschient. Die Flanken sind aufgerissen und mit heilender Wundpaste bestrichen, so daß es aussieht, als wäre das Tier zur Hälfte eines der gestreiften Pferde Azuriens.  "Diese Anukisnovizinnen, die sich um ihn gekümmert haben," fragt sie leise, als sie sich zu dem Hengst kniet. "Haben sie ihm etwas gegeben, das ihn ruhig stellt?" Mattis nickt. Er erinnert sich noch, daß eine der jungen Frauen gesagt hatte, Bayvard hätte jetzt soviel davon bekommen, daß es einen Elefanten umwerfen würde. Er hatte noch nie einen Elefanten gesehen, aber er weiß aus Geschichten, daß sie zehnmal so groß wie ein Pferd sein sollten. Als sie die goldäugige Frau zu dem Pferd seines Herrn kniet, fragt er sich zum ersten Mal, was sie eigentlich tun wollte. Er kann nicht sehen, daß sie überhaupt irgendetwas macht - außer ihre Hand auf den Hals des Hengstes zu legen. Aber er kann spüren, daß irgendetwas vorgeht. Irgendwann hebt Bayvard den Kopf und schnaubt leise - ob vor Schmerz oder Anstrengung kann Mattis nicht sagen. Er rollt herum, fällt zurück, bleibt schweratmend liegen und versucht es wieder. Lady Niniane steht auf, tritt einen Schritt zurück und lockt den Hengst mit einer Stimme, die Mattis fast die Haare zu Berge stehen läßt: dunkel, weich wie Samt und sehr warm, aber gleichzeitig unerbittlich wie winterlicher Nachtwind. Noch einmal strengt Bayvard sich an, strauchelt und... kommt dann mit einem Ruck auf die Füße.
Niniane hält selbst den Atem an. Sie hatte gehofft, der Hengst würde sich aufrappeln, aber gleichzeitig stumm gebetet, daß seine Brustwunde nicht aufreißen würde, doch nun steht er. Seine Flanken zittern und er knickt immer wieder mit der linken Hinterhand ein, aber er steht - und er sieht aus, als könne er es selbst kaum glauben. Sie legt ihm zwei der Decken wieder über und lächelt, als Mattis seinen Dank hervorstammelt. "Gib ihm Wasser und mach ihm Haferschleim. Bring ihm süßes Heu und alles, was er sonst gern frißt. Halte ihn warm. Ich sehe heute Abend noch einmal nach ihm und bringe dir etwas mit, was du unter sein Wasser mischt - und wenn sich irgendeine seiner Wunden entzündet, kommst du sofort zu mir."
Der Junge verspricht, alles zu tun, was sie ihm aufträgt und nach einem letzten prüfenden Blick auf den Hengst macht sie sich schließlich auf den Weg zu Crons Zelt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 29. Jan. 2004, 22:36 Uhr
Caewlin steht noch immer unter der zurückgeschlagenen Eingangsplane seines Zeltes, als man den Dunkelelben zu ihm bringt. In vielleicht zehn Schritt Entfernung hinter ihm und seinen Wächtern drücken sich Kaney und Cleyron herum, als wollten sie unbedingt wissen, was hier vor sich geht und Caewlin verläßt sein Zelt und tritt ans Feuer, das zwischen seinem, dem Vareyars und dem eben errichteten Zelt Crons in einer runden Grube brennt. Man hatte sie mit Flußsteinen umlegt und einen eisernen Dreifuß aufgestellt, doch im Kessel blubbert nur Wasser.  Drei Baumstämme um die Grube dienen als Sitzplätze. Man hatte sie mit Schafpelzen und Decken belegt und überall zwischen den Zelten war der Schnee weggefegt worden. Ihm Gegenüber schleppen Crons Roßknecht und Jack Gepäck und Ausrüstung des Tronjers ins Zelt, und aus Vareyars Unterkunft hört man das Fluchen seines Knappen, der das Kettenhemd des Waffenmeisters mit Sand scheuert. Die Männer bringen ihm den Dunkelelben und nehmen dann vor seinem Zelteingang Aufstellung, Kaney und Cleyron treten nicht näher. Caewlin setzt sich ans Feuer, sieht an Bregond vorbei auf seine beiden Späher, sieht wieder Bregond an und schüttelt den Kopf. "Bevor ihr dort hinten vor Neugier sterbt, setzt euch zu mir ans Feuer. Und verratet mir, warum ihr diesem Weißhaar nachschleicht. Und du, Spitzohr, setz dich."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 30. Jan. 2004, 13:36 Uhr
Cleyron ist kurz davor gegen das Wort "nachschleichen" zu protestieren, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Caewlin ihn und Kaney freiwillig dabei sein lässt, sieht er großmütig über diese Beleidigung hinweg.
Er setzt sich, zusammen mit Kaney, auf den Baumstamm, der gegenüber dem des Kommanders liegt.
Das Feuer, welches unangenehm warm ist, zumindest in seinen Augen, bedenkt er mit einem missbilligenden Blick.
Das Amulett Sithechs erwärmt sich von dem Feuer ein wenig. Vielleicht hätte er sein Hemd doch anbehalten sollen. Auch wenn es zerrissen und eigentlich unbrauchbar gewesen ist, könnte es die Wärme jetzt jedoch zumindest ein bisschen davon abhalten, seine Haut zu erreichen. Der Ehemalige hat nichts gegen Wärme an sich, aber er kann Feuer nicht leiden...vor allem nicht, wenn es so nah ist wie jetzt.
"Der Elb ist ein Freund von Kaney, soweit ich das mitbekommen habe. Er hat ihm vorhin eine Geschichte erzählt, die nicht so ganz zu dem Vorwurf des Verrates passt.", beginnt Cleyron. " Ihm wird doch Verrat vorgeworfen, oder?"
Er sieht Caewlin fragend an. Das Fluchen Vareyar's, das störend an sein Ohr dringt versucht er zu ignorieren.
Ein Käfer läuft ihm über die nackten Füße. Soabld er wieder in Talyra ist, muss er Kana bitten, ihm neue Schuhe zu machen. Wenn sie überhaupt noch dort ist. Oder überhaupt mit ihm spricht...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 30. Jan. 2004, 14:51 Uhr
Kaney zuckt zusammen, als Caewlin ihn wegen Bregond anspricht, und ihm und Cleyron erlaubt, bei dieser Anhörung dabei zu sein.
Der Werblütige weiss nicht, ob das gut, oder schlecht ist, auf jeden Fall will er die Chance nutzen, dabei zu sein, und vielleicht auch für Bregond sprechen zu können.
Er hat zwar keine Ahnung, was er positives für den Dunkelelben sagen könnte, aber er wollte den Freund, den er seit so langer Zeit erst wieder getroffen hat, nicht wieder alleine lassen.

Also nimmt er all seinen Mut zusammen, und antwortet Caewlin: "Ich kenne Bregond, das stimmt. Er hat mir und zwei anderen Freunden geholfen, bei...hmm... einem Problem, das wir hatten.
Wir waren ihm für seine Hilfe sehr dankbar, und ich bin es immer noch.
Leider haben wir uns dann... aus den Augen verloren, und ich habe ihn jetzt erst wiedergetroffen.
Und ich möchte einfach wissen, was mit meinem Freund geschieht, deshalb schleiche ich um das Zelt herum!"
Kaney ist selber von sich überrascht, dass er das ganze ohne großes Stottern zustande bekommen hat.
Und dass er die Geschichte von sich und Bregond so erzählen konnte, dass sie stimmt, ohne weiter auf unschöne Tatsachen weiter einzugehen.
Langsam setzt Kaney sich hin, blickt nochmal zu Bregond
So schnell wirst du mich nicht los! und wartet darauf, was nun geschehen wird.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 30. Jan. 2004, 18:44 Uhr
Lange ist sie zwischen den Pritschen und den Strohballen hin und her gelaufen und hat für Ordnung gesorgt. Nun sitzt sie auf einem freien Ballen nahe dem Zelteingang und schaut sich um. Der immer noch etwas wirre Blick des Jungen ist ihr nicht entgangen. Eine Novizin hat ihm bereits wieder etwas zu essen gebracht, was er auch mit Zufriedenheit aufgegessen hat. Doch so recht lebendig schaut er trotzdem nicht aus, eher traurig und sehr mit seinen Gedanken beschäftigt.
Es ist sicher das erste Mal gewesen, das er soetwas erlebt hat.
Eine Weile beobachtet sie ihn von weitem, ehe ihr eine Idee kommt. Sie weis zwar nicht, ob es helfen wird, schließlich ist er ein Junge, aber ein Versuch ist es wert. In der Ecke, in der auch ihr Bündel liegt, verbirgt sich auch ihr kleines Säckchen. Vorsichtig öffnet sie es und sucht etwas darin herum, ehe sie ein Armband herauszieht. Einen Moment schaut sie darauf und dann versteckt sie das Säckchen wieder. Mit einem Schmunzelt geht sie zu dem Jungen hinüber und setzt sich auf die Kante seiner Pritsche.
„Ich habe etwas für dich.“ sagt sie leise zu dem Jungen. Doch bevor sie das Armband preisgibt, schließt sie die Hände darum und lässt ihre Energie fließen. Als sie die Hände wieder öffnet, scheinen die Steine regelrecht zu leuchten. Mit einem immer breiter werdenden Grinsen hält sie ihm das Armband hin.
"Na, gefällt dir das?"
Das erste Mal seit er wach ist, kommt Glanz in die Augen des Jungen. Mit verwunderten Augen schaut er zuerst sie, dann das Armband an. Vorsichtig, als würde es kaputt gehen, wenn er es berührt, streckt er eine Hand danach aus. Sachte nimmt er ihr das Armband aus der Hand und dreht es hin und her und ein Lächeln stehlt sich auf sein junges Gesicht. Auch als das Strahlen schnell wieder nachlässt, scheinen die Steine durch das wenige Licht im Zelt zu glitzern und zu strahlen.

Eine ganze Weile sitzen sie so da, reden kein Wort, bis der Junge das Schweigen bricht. Er erzählt ihr, das sein Name Iseac ist, und das er der Knappe Lord Caewlins sei. Sie nickt nur stumm.
"Ich weis, er hat dich persönlich hierher gebracht." Iseac schaut sie wie entgeistert an, damit hat er wohl nicht gerechnet, das sein Herr sich selbst um ihn kümmert. Doch der Augenblick der Verwunderung vergeht schnell und plötzlich sprudelt der Junge nur so vor Worten. Er beginnt zu erzählen, von sich und von der Schlacht und davon was er alles gesehen und erlebt hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Loba die Wölfin am 30. Jan. 2004, 19:58 Uhr
In Morganas Zelt, an Olyvars Lager:

"Stellt Euch ans Kopfende seines Lager, ja genau so. Ihr habt ein besseres Gespür für Auren, als ich. Um meine empathischen Fähigkeiten auch nur halbwegs auszubilden, mußte ich mich schon schinden wie ein Pferd. Ich möchte, daß Ihr seine Aura beobachtet, solange ich ihn heile - aber ihr müßt mir sofort sagen, wenn sie beginnt zu flackern, sie schwächer wird oder Euch sonst irgendetwas daran beunruhigt. Es ist nicht ungefährlich, einen so verletzten Körper innerhalb so kurzer Zeit zweimal hintereinander mit Magie anzufüllen."
Morgana nickt nur stumm und Loba nimmt ihren Platz gegenüber der Heilerin zu Olyvars Füßen ein. Sie hebt die Hände, die Handflächen nach oben, atmet tief ein und aus und als sie die Arme wieder sinken läßt, erfüllt blaues Licht in nebligen Schwaden das Zelt. Wie schon das erste Mal, als sie ihn heilte, verreibt sie goldenes Öl in ihren Händen und segnet damit Kopf und Herz.
Ihre Finger beginnen zu tanzen und zeichnen flirrende Spuren in den blauen Dunst. Es ist als webe sie - und ihr Garn und Webrahmen sind Fleisch, Sehnen, Muskeln und Knochen.  Ihr leiser Singsang erfüllt das Zelt und das Netz ihrer Magie hüllt Olyvar in flirrend blaue Stränge wie winzige, gleißende Blitze.
Sie weiß nicht, wieviel Zeit vergeht, während sie am Muster seines Körpers webt, gebrochenes heilt, Schmerzen verklingen läßt, Wahnsinn und Schwärze vertreibt und von ihrer eigenen Kraft soviel gibt, wie sie es wagen kann ohne sich selbst dabei den Tod zu bringen. Nur mit dem Tod kann man für das Leben bezahlen... Lange vergessene Worte einer alten Schamanin kommen ihr in den Sinn, während sie unermüdlich den Strom aufrechterhält und heilt. Gute Mutter! Faeyris, vergib mir, es ist Sünde auch nur an die Blutzauber zu denken! Irgendwann gewahrt sie eine Bewegung Morganas hinter Olyvars Kopf und sieht die Heilerin aus riesenhaften Eulenaugen an. Langsam verebbt der Strom der Heilkraft und mit ihm verflüchtigt sich auch der blaue Dunst. Die Fäden des Netzes um Olyvar verblassen, die Blitze verstummen - zurück bleibt nichts als ein silbriges Schimmern... und in der plötzlichen Stille klingt der Atem des Lord Commanders plötzlich laut.
Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn und merkt zu ihrem eigenen Entsetzen, daß ihre Beine zittern wie Espenlaub. Du wirst alt, Mädchen! Als sie auf Olyvar von Tarascon niedersieht, weiß sie, daß sich die Anstrengung gelohnt hat. Die Prellungen und Quetschungen, die seinen Körper verunstaltet hatten, sind zurückgegangen. Noch sind sie zu sehen, violett und grün schimmernde Blutergüsse, aber sie würden von selbst abklingen. Seine Brust jedoch hebt und senkt sich regelmäßig, seine Haut hat fast wieder ihre gewohnte Farbe und nach einem weiteren, atemlosen Moment schlägt er die Augen auf.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 30. Jan. 2004, 20:36 Uhr
Sie hört Lobas Worten aufmerksam zu und ein leichtes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, als Loba von ihren empatischen Fähigkeiten spricht. Morgana stellt sich an die angewiesene Stelle und beobachtet Olyvars Aura. Es sieht leichter aus, als das was Loba tut, doch ganz so leicht ist es nicht. Die Aura eines Lebewesens unterliegt immer leichten Fluktuationen und diese von den ungewöhnlichen zu unterscheiden, ist oft sehr schwer, besonders wenn die Aura so geschwächt ist, wie die von Olyvar und nur ganz schwach in ihrer ursprünglichen Farbe leuchtet.

Der Blaue Nebel, der aufsteigt, als Loba ihre Magie wirken lässt, lässt Morgana aber alle Zweifel in den Hintergrund drängen und sie konzentriert sich auf die Aura von Olyvar. Ihre Lider schliessen sich so gut wie gar nicht, damit ihr auch nicht das kleinste mögliche Flackern entgeht, denn dies könnte schon zu viel sein. Langsam beginnen ihre Augen zu tränen , doch sie wischt die Tränen nicht weg, sondern lässt sie laufen. Die Aura von Olyvar wechselt ganz langsam von zartem Rot in ein Rot von jungen Blüten, und wird dann immer kräftiger, Schritt für Schritt und überaus langsam, so das es einem ungeübten Auge sicherlich entgangen wäre. Aber sie flackert nicht und driftet auch nicht ab in die grauen Schleier, die in einer Aura erscheinen, wenn sich der Körper in Richtung der Hallen Sitechs bewegt.

Morgana weiss nicht wie lange sie dort schon steht und die Aura betrachtet, doch irgendwann hebt sie die Hand und sagt ganz leise: "Loba, es ist genug." Olyvars Aura hat nun einen kräftigen Rotton, der nur noch von einzelnen schwachen rosa schimmernden Stellen unterbrochen wird, und zwar dort, wo die schlimmsten Wunden waren, die auch trotz Lobas Heilmagie noch weiterer Pflege bedürfen, aber sie sind nicht mehr lebensgefährlich. Morgana schliesst die Augen und zwei weitere Tränen fliessen aus ihnen. Dann schlägt sie die Augen wieder auf und blickt zu Loba, der man die Anstrengung ansehen kann und dann fällt ihr verschwommener Blick auf Olyvar und sie muss mehrmals blinzeln, ehe sie sieht, dass der Lord Commander die Augen geöffnet hat. Morgana ist ein wenig hin und her gerissen, ob sie Loba helfen soll, sich zu setzen oder erst den fragenden Blick des Lord Commanders beantworten soll. Doch Loba lässt sich schon auf den Rand der Pritsche nieder und auch Morgana setzt sich auf den gegenüberliegenden Rand und ein sanftes Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht.

"Es ist schön euch wieder unter den Lebenden zu wissen Olyvar von Tarascon." Mehr bringt sie nicht heraus, sie weiss auch nicht ob der Lord Commander überhaupt versteht und begreift, was sie sagt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 30. Jan. 2004, 21:03 Uhr
Einige Söldner hatten  neben den Zelten ein Feuer entfacht, lachten  oder spielten Karten und zapften sich hie und da von einem grossen bauchigen dunkelbraunen Fass ebensolchen dunklen und würzigen Gerstensaft ab.

Hier liess Cron Ukko von seiner Schulter krabbeln.

" Dieser Gnom darf soviel Bier zu sich nehmen, wie er mag  oder vertragen kann  , es darf ihm kein Limit gesetzt werden, ausser er fügt sich selbst Schaden zu ...doch  dass überlasse ich dem Auge des Betrachters..."  Den letzten Satz   sagt er nicht ohne ironischen Hintergedanken. Sollte er den Kempen  zu stark auf die Nerven gehen, hatten diese wenigstens noch eine Möglichkeit Ukko  Paroli zu bieten .
Uneingeschränktes Verhalten ohne jegliche Kontrolle würde Ukko letztendlich  selbst schaden , der stets zuerst handelte und dann dachte oder  glaubte vorher gedacht zu haben , sofern er sich nicht wieder auf die hahnebüchenden Regeln von Grossvater Bukko berief.

Ukko klopft Cron dankbar auf den Oberschenkel, als Ersatz für ein Schulterklopfen, und nähert sich gierig dem Fass und einem der Kämpfer, der unverzüglich nach Crons Anweisung einen Krug gefüllt hatte und ihn nicht ohne Erstaunen, Ukko reichte.
Die Verwunderung ist den Soldaten anzumerken, doch keiner  wird es wagen einen Einwand gegen Crons Befehl zu stellen , der Nordländer war einer der Helden dieser Schlacht ihm zu widersprechen ist ganz und gar unmöglich, und verachtunswürdig.

Cron und Niniane verabschieden sich von Ukko, der  sie lediglich mit einem Handwedeln  und einem unverständlichen Gemurmel bedenkt, da er schon seinen Krug an die Lippen gelegt hat und nicht so aussieht, als würde  er diese sobald wieder vom Krugrand abziehen, man hat fast den Eindruck  sie seien zusammengewachsen,  der Gnom und der Krug.

Ninianes  und Crons Blick den sie sich zuwerfen  sprechen  Bände, doch sie überlassen den Gnom lieber komentarlos seinem Laster.


eine halbe Stunde später:

" Uuuu...uund dann hab ich gesacht...Croni  hab ich gesacht ...hassu Schiss? Dann mach ich das nämlich allein und  ha ha hau diesem Narg  das Schwert in den Arsch ..."

An dieser Stelle  unterbricht Ukko seine Geschichte, nimmt einen tiefen Schluck und zelebriert den anschliessenden Rülpser wie einen sakralen Akt , der sich wirklich so anhört, als ob man jemanden ein Schwert in den Arsch rammen würde.

Die Söldner lachen  vergnügt.
Sie halten Ukko für einen von Crons Narren.
Jeder grosse Kämpfer  hielt sich ein oder mehrere Narren, denn es ging seit jeher der Aberglaube um, dass ein Narr stets Glück hatte. Wenn der Held also einen Narren schlug, so ging das Glück der Narren auf den Helden über.
Also was konnte  Ukko in ihren Augen anderes sein als einer von Crons Hofnarren und  so wie er sich gebärdetete war er gewiss der Lieblingsnarr von Cron, viellleicht nicht weil er soviel Glück brachte, sondern weil es wohl mehr befriedigte diesem Grossmaul eine runterzuhauen zu können

" Ha ha ha ... kannst du uns auch ein Lied singen, du halbe Portion ...sing uns eins deiner Narrenlieder...komm schon!" ruft einer der Recken

Ukkos böser Blick  verwandelt den Mann weder in Stein, noch bemerkt dieser die beleidigten Gesichtszüge von Ukko

Halbe Portion? Narrenlied ?..wenn ich nicht ein Bier in der Hand hätte würde ich meinen Dolch ziehen und ihn dir  ins Gemächt jagen, dass du dem Talyrer Eunuchenchor beitreten könntest

Aber da Ukko merkt, dass er nicht nur ein Bier in der Hand hält, sondern auch  keinen Dolch mehr hatte,  weil Cron ihm diesen in  pingeliger Weise wiederabgenommen hatte, belässt er es bei einem verächtlichen Schniefen... nochmal Glück für den Kerl.

" Ich kann sehr wohl ein Lied...und gut, dass ihr mich jetzt fragt ..denn oft bin ich nicht  in der Stimmung zu singen..."

"Wir danken euch werter Herr .." johlen ihm die  Söldner  lachend zu .

Ukko macht eine Geste um die Meute zur Ruhe zu bringen , streicht sich über sein beflecktes Hemd und  fängt an zu singen ...........keiner der Blaumäntel rührt sich, nur in ihrem Gesicht ist zu lesen was sie von Ukkos Gesang und seinen Texten halten  

" Ich bin Ukko, Ukko der Held
Ich stehe für Ehre für Mut und auf Geld
Ich mache die Reichen arm
und die Armen nicht reich
und gehen sie drauf dann ist es mir gleich
viele Frauen hab ich beglückt
denn ich bin bestens bestückt
die eine ritt ich bis'ns Nebeltal
sie hatte eine riesiges Muttermal
die andere ritt ich bis  Eichelstatt
die hatte danach meine Eichel satt
die nächste Ritt ich bis Dunkelstein
sie wollte für immer mein Liebchen sein
die nächste ritt ich zum Ildorell
ich muss gestehn ich kam zu schnell
die nächste ritt ich bis Brioca
dort war ich dem siebten Himmel nah
die nächste ritt ich bis Verd am See
danach tat mir das Becken weh
die nächste ritt ich bis  nach Liedberg
überliess sie dort einem Bergwerkszwerg
die letzte bis nach  Ta-lyra
das war die Braut von Olyva(r)
so bin ich und so seh ich die Welt
denn ich bin Ukko, Ukko der Held"

Ukko  verstummt, zieht sich die  Kappe vom Kopf und wischt sich den Schweiss von der Stirn . Er war ins Schwitzen gekommen da er  jeden Ritt lebhaft   vorgemacht hatte ....wobei die Söldner  ein Gesicht zogen, als würden sie sich beim Anblick eines hüftschwingenden Gnoms gleich übergeben müssen .

Der Beifall........ fiel zuerst  gar nicht aus, da die Kämpfer überlegten, wie  ein so kleiner Wicht, solche Lieder mit anstössigen Texten so laut gröhlen konnte  ohne sich  auch nur im geringsten etwa um die Novizinnen und Heilerinen zu kümmern, die jede einzelne Silbe wahrscheinlich bis ins hinterste Zelt vernommen haben mussten und überdies hinaus anscheinend keinen Funken Respekt vor dem Lord Commander hatte

doch dann applaudieren sie ihm lautstark , lachen, gröhlen und loben seine schmutzigen Fantasien

" Ha ha....ich hätte auch Lust auf so nen Ritt ..Herr Gnom  ..ihr solltet mir die Stelle zeigen an der ihr all die Frauen aufgegabelt habt ...dort bau ich mein Haus...

Alles brüllt vor Lachen  und das Bier fliesst noch eine Spur stärker


   

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 30. Jan. 2004, 21:26 Uhr
Bregond folgt den Wachen und ihnen folgt Kaney und der bleiche Kerl. Der Weg ist nicht sonderlich weit, doch zwischen all den Zelten und Wagen sitzen zahlreiche Männer und Frauen. So ungeschützt ihren Blicken ausgesetzt fühlt sich der Dunkelelb verletzlicher als jemals zuvor in seinem Leben. Gerüchte kursierten im Lager schon genug über den seltsamen Gefangenen, die meisten hatten ihn aber noch nicht gesehen den Elben mit der schwarzen Haut. Bregond zieht seinen Kopf so weit wie möglich zwischen seinen Schultern und geht den Wachen hinterher.
Kurze Zeit später schon kommen sie an einen Platz der von Schnee und Eis geräumt ist und einen sauberen und ordentlichen Eindruck macht. Über einen Dreifuss kocht Wasser in einem Kessel lustig vor sich hin. Plötzlich stockt Bregond, so schnell hatte er nicht mit dem Henker gerechnet. Ein Mann über sieben Fuß groß in Rabenschwarzer Kleidung und einer gezackten Narbe im Gesicht tritt aus einem der Zelte. Seine rechte Hand fehlt und der Stumpf wird nur von einer Lederkappe bedeckt. Bregond schluckt sichtlich, dieser Mann könnte ihn wahrscheinlich in der Mitte zerbrechen ohne sich großartig anstrengen zu müssen. Caewlin beachtet aber den Dunkelelben erst gar nicht, sondern blickt an ihm vorbei während er sich auf einem der Baumstämme am Lagerfeuer niederlässt Kurz streift er mit seinem Blick Bregond, dann schüttelt er den Kopf und fordert Kaney und den bleichen Kerl auf sich dazu zu setzten.
Bregond setzt sich auch nach der Aufforderung des Nordmannes, die Wärme des Feuers prickelt angenehm und seine Haut spannt sich, doch hütet er sich die Hände nach dem Feuer aus zu strecken. Ganz vorsichtig schiebt er seine Füße etwas näher an die Flusssteine.
Cleyron, der bleiche Kerl mit dem Amulett Sithechs auf der Brust redet als erstes. Er redet darüber das Kaney und er Freunde wären. Bei der Erwähnung das ihm Verrat vorgeworfen wird hebt Bregond eine Augenbraue und mustert den großen Nordmann eingehend Bist du der neue Kommandant hier im Lager, hast du über mich zu Urteilen? Verrat! Viel kann mir vorgeworfen werden aber sicher niemals Verrat. Caewlin schweigt und hört dem Ehemaligen ruhig zu. Plötzlich und ruckartig blickt Bregond zu Cleyron, sein letzter Satz war eine Frage. Er weiß gar nichts genaues, anscheinend hat er nur Gerüchte gehört.
Dann beginnt Kaney mit einem wahren Wortschwall auf Caewlin ein zu reden. Er berichtet von seiner Bekanntschaft mit dem Dunkelelben von seinen gemeinsamen Abenteuern in den Sümpfen und den Feuerhöhlen und nennt ihn sogar seinen Freund. Beschämt senkt Bregond den Kopf, er hatte damals noch nicht einmal versucht sie zu finden. Er war einfach davon ausgegangen das sie bei dem Einsturz der Höhlen um Leben gekommen waren. Durch die Worte der Beiden ermutigt spricht er leise, es ist fast nur ein Flüstern, doch als er langsam den Blick hebt und Caewlin ansieht mit seinem einem Auge wird sie lauter.
„ Welcher Verbrechnen werde ich Beschuldigt Herr das ich hier festgehalten werde? Gerne hätte ich geholfen die fürchterlichen Bestien zu bekämpfen und meinem Wert zu Beweisen. Zwar bin ich nicht der geborene Soldat doch vermag ich gewiss mit der Waffe umzugehen. Sagt warum mir dieses Recht verweigert wurde.“

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 30. Jan. 2004, 21:54 Uhr
Sein Gesicht sieht noch schlimmer aus als meines. Aus dem ebenholzfarbenen Gesicht unter dem schneeweißen Haar blickt Caewlin nur ein Auge entgegen - dort, wo das andere sein sollte, ist nichts als eine zerklüftete Ruine narbigen Fleisches. Er kommt nicht dazu, dem Vampir zu antworten, da sich Cleyrons Frage sofort Kaney anschließt und sich dann der Dunkelelb selbst zu Wort meldet. Caewlin mustert alle drei mit unbewegtem Gesicht, doch bei den letzten Worten des Dunkelelben, hebt sich eine seiner Brauen. "Schweigt," schneidet er dem Gefangenen schließlich das Wort ab. "Wenn ihr endlich aufhören würdet, mir Fragen an den Kopf zu werfen, wie Erbsen aus einem Blasrohr, dann könnte ich euch vielleicht antworten." Er nimmt den Blick von Bregond und sieht Cleyron an. "Verrat? Nein." Seine Augen suchen die Kaneys und scheinen so grün wie die einer Katze, als wäre alles Blau aus ihnen gewichen. Sein Gesicht ist immer noch so ausdruckslos wie das einer Steinfigur, aber seine Stimme wird eine Spur weicher. "Soviel ich weiß, wird dein Freund hier wegen Mordes gesucht. Er hat einen Händler in Talyra erschlagen und auf seinen Kopf sind 1000 Silberling Belohnung ausgesetzt." Caewlin streckt die Beine zum Feuer aus, aber seine Haltung ist nur scheinbar entspannt und er beobachtet Kaneys Gesicht, der aussieht, als könne er nicht so recht glauben, was er da hört. "Und du," wendet Caewlin sich wieder an den Dunkelelben, und diesmal ist die unterschwellige Warnung in seiner Stimme nicht mehr zu überhören, "hör auf, so zu tun, als wüßtest du  nicht, was man dir vorwirft. Ich war dabei, als sie dich vor den Lord Commander brachten. Ich bin nicht leicht zu reizen, Weißhaar, aber auch du wirst mich nicht für dumm verkaufen.  Der Tarascon hat dir keine Waffe gegeben, er wird seine Gründe gehabt haben.... und ein paar weise Worte über Wiesel."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 30. Jan. 2004, 22:30 Uhr
In Morganas Zelt:


Olyvar irrt durch endlose Hallen und Gänge. Sie erinnern ihn an die Gänge der Steinfaust, aber sie wirken viel größer... und kälter. Sie sind alle mit Blut geflutet und er watet hindurch. Das Blut  ist kälter wie Eis, aber seltsamerweise fühlt es sich nicht wirklich flüssig an, sondern dick und zäh - als wäre es längst zerklumpt und geronnen. In der Ferne, unendlich weit, schimmert ein Lichtkreis, und irgendwie weiß er, daß er sich entscheiden muß: will er darauf zugehen oder sich umdrehen und die andere Richtung einschlagen.... zurück zu jener Endgültigkeit und einer Ahnung von Purpur irgendwo in der Schwärze.  Das Licht ist schwach, wenig einladend und so weit...

Sie wird nicht warten an den Purpurnen Flüssen. Er weiß nicht, woher dieser Gedanke kommt, aber er ist in ihm und er erfüllt ihn mit einer Unruhe, die keine Endgültigkeit auslöschen kann.
Und plötzlich hört er Stimmen. Zuerst glaubt er, die Toten und ihr irres Flüstern seien zurückgekehrt, doch dann erkennt er den Unterschied. Die Stimmen kommen aus der Richtung, in der das Licht leuchtet. Er kann nicht sehen, wer dort draußen ist, aber er weiß, daß er eine von ihnen zumindest kennt. Er versucht, ihnen durch die schier endlosen Tunnel entgegen zu gehen, aber das Blut ist jetzt so dick und zäh wie Sirup. Es ist wie Leim. Er schwimmt durch Leim und es gelingt ihm nicht, auch nur einen Schritt voranzukommen. Er versucht, um Hilfe zu rufen, aber seine Stimme will ihm einfach nicht gehorchen. Ich habe keinen Mund!

Sie scheinen nicht zu wissen, daß er da ist. Wieso können sie ihn nicht sehen? Ihre Stimmen klingen so fern und panische Angst erfaßt ihn, sie würden gehen und ihn hier in diesen labyrinthischen Hallen allein lassen. Er beginnt zu laufen, stolpert, fällt, schwimmt, kommt wieder auf die Beine und rennt weiter.
Als er die Augen aufschlägt, beugt sich das lächelnde Gesicht einer Frau über ihn. Sie hat dunkles Haar, in dem ein paar rote Strähnen leuchten, dunkle Augen und sieht erschöpft aus, aber in ihren Augen liest er nur Erleichterung.  Einen langen Augenblick sehen sie sich nur an, die dunkle Frau und er. Er fährt sich mit der Zunge über rissige, blutige Lippen, atmet, stockt und versucht es noch einmal. Als er schließlich spricht, ist seine Stimme nicht mehr als ein heiseres Flüstern, aber die Worte sind klar zu verstehen. "Ich kenne Euer Gesicht."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 31. Jan. 2004, 08:31 Uhr
Das Lächeln von Morgana wird um einiges breiter und Erleichterung breitet sich in ihr aus. Sie hatte befürchtet, das der Lord Commander möglicherweise sein Gedächtnis verloren hätte, aufgrund der schweren Kopfverletzungen, aber an dem ist es wohl nicht, wenn er ihr Gesicht erkennt. Ihre stimme ist leise, sanft und ruhig, als sie beginnt zu sprechen. "Sch, sch, ihr müsst nichts sagen, Ihr seid schwer verwundet worden und die purpurnen Flüsse waren euch oft näher ,als das hier und jetzt, aber jetzt habt ihr es geschafft. Ruht euch nun aus.". Olyvar schliesst die Augen wieder und Morgana erhebt sich und schiebt einen der Paravents zur Seite, um eine der Novizinnen zu rufen.Als Kailin kommt, trägt sie ihr auf nach Kizumu zu suchen und sie so schnell es geht hierher zu bringen, weil der Lord Commander erwacht ist. Kailin nickt nur und verschwindet dann eiligen Schrittes.

Morgana kehrt an das Lager von Olyvar zurück, an dem Loba noch sitzt. Ihr Blick wandert zu der Priesterin. "Wollt ihr nicht auch ein wenig ruhen? Ich weiss noch gut, wie anstrengend so eine Heilung sein kann und ich habe nicht die Kräfte, die ihr habt." Dann wandert ihr Blick wieder zu dem Mann auf der Pritsche und ihr fällt ein, wann sie dem Lord Commander das erste Mal begenet ist. Es war in ihrer Kate, als er gekommen war um Elanor zu verhaften, die ein Buch aus dem Haus der Bücher entwendet hatte. Morgana hatte die ruhige aber bestimmte Art des Lord Commanders gefallen. Danach war sie ihm noch mehrmals begegnet, immer dann, wenn sie die Hilfe der Stadtwache brauchte.

Sie setzt sich wieder neben Olyvar, der imer wieder die Augen aufschlägt und sie dann wieder für einige Zeit schliesst. Morgana nimmt die Tasse mit dem Schnabel von ihrem Gürtel, füllt sie mit klarem Wasser und setzt sie dem Lord Commander an die Lippen. Ganz vorsichtig und langsam, lässt sie das Wasser fliessen nicht zuviel auf einmal, damit der Magen Olyvars nicht rebelliert. Mit ihrem Arm stützt sie seinen Kopf und als die Tasse leer ist, lässt sie ihn wieder auf das Fell nieder, das am Kopfende der Pritsche liegt.Dann nimmt sie ein kleines Tiegelchen aus einem der Beutel in dem eine fetthaltige Creme mit Arnika, Kamille und Minzöl ist und streicht es vorsichtg auf die aufgesprungenen Lippen des Commanders, damit er gleich besser sprechen kann, wenn Kizumu kommt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 31. Jan. 2004, 12:50 Uhr
Verrat also nicht. Hätte ich mir allerdings gleich denken können. Cleyron seufzt und starrt wieder ins Feuer. Oh, wie er es hasst! Kann nicht es nicht mal irgendwer ausmachen?
Bei Caewlin's letzten Worten blickt er auf. Dass der Dunkelelb hat wirklich mitkämpfen wollen, daran hat er ja ebenfalls gezweifelt, aber dass er ein Mörder sein soll?
Sein Blick sucht den Kaney's, doch der starrt lediglich den Dunkelelben an.
"Gibt es Zeugen für diesen Mord?", fragt der Ehemalige an Caewlin gewandt. "Allein in den letzten hundert Jahren, bin ich mindestens 60 mal für einen Mörder gehalten worden. Dunkeleleben sind vielleicht nicht ganz so verschrien, wie Vampire, aber es gibt sicherlich eine ganze Menge Leute, die Stein und Bein darauf schwören würden, er hätte jemanden umgebracht, ohne dass auch nur der geringste Beweis vorliegt."
Der Ehemalige versucht ein halbes Lächeln, dass jedoch etwas misslingt. Er nimmt es mittlerweile nicht mehr so schwer, wenn er des Mordes beschuldigt wird, aber der Elb sieht nicht so aus, als hätte er bereits genug Erfahrung in so was.
Allerdings zweifelt Cleyron nicht daran, dass er ein Mörder sein könnte. Er kennt Bregrond schließlich nicht gut genug und Kaney ist ihm ein bischen zu naiv, um ihm diese Beurteilung zu überlassen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Bregond am 31. Jan. 2004, 16:43 Uhr
Bregond schweigt eine zeitlang, das Caewlin im Zelt des Lord Commanders gewesen war wusste er natürlich nicht hätte aber damit Rechnen sollen. Über die Worte des bleichen Kerls kann er selber nur Staunen, er war noch nie einem dieser Blutsauger begegnet hatte aber schon die wildesten Gerüchte und Legenden gehört. Wie konnte dieser hier sich in der Sonne bewegen ohne das er vor Schmerz verging, und wieso wurde nicht er in Ketten gelegt? Das soll nicht dein Problem sein, dieser Krieger hier vor dir ist dein Hauptproblem

Der Dunkelelb richtet sich etwas auf und fährt sich mit der Hand durch das ungewaschene Haar, das verknotet und verklebt an seinem Kopf haftet. „ Verzeiht Herr“ er macht eine kurze Pause, weil er den Namen seines Gegenüber nicht weiß. „ Natürlich weiß ich was mir vorgeworfen wird. Der Tot von Coborel aus der Tausendwinkelgasse!“ Er hört wie Kaney neben ihm die Luft scharf einzieht, wohl aus Überraschung. Er wartet kurz, wartet das jemand etwas darauf erwidert, als niemand spricht fährt er fort. „ Doch bisher hat sich niemand auch nur die Mühe gemacht mich zu fragen, was dort geschehen ist. Ja ich war dort, und ja ich habe ihn getötet.“ Bregond hebt die Hand in Richtung des Wehrblütigen „ Lasst mich bitte ausreden“ Die Worte sind sowohl an Kaney wie auch den Nordmann vor ihm gerichtet. Caewlin mustert ihn scharf, nickt dann aber leicht und deutet Bregond an fort zu fahren. „ Damals vor einigen Monden betrat ich tatsächlich den Laden von Coborel. Ich kam in friedlicher Absicht und wollte nur eine Information, für die ich auch gezahlt hätte. Doch durch einen unglücklichen Zufall fiel etwas Licht unter meine Kapuze, und genau wie er eben sagte.“ Bregond deutet auf den Ehemaligen „ Der Händler, wenn man den von einem Händler sprechen konnte, bekam es wohl mit der Angst zu tun, als er meine Hautfarbe sah und wollte mich mit einer Armbrust die er unter seinem Tisch versteckt hatte, fragt mich nicht für welchen Zweck, ohne Warnung erschießen. Was blieb mir anderes übrig, sollte ich mich erschießen lassen nur weil ihm meine schwarze Haut nicht gefiel? Ich tat das, was mir in diesem Augenblick am Sinnvollsten erschien. Ich verteidigte mich, zog mein Schwert und erstach Coborel.“ Bregond blickt Caewlin an und mustert ihn „ Natürlich hätte ich es der Stadtwache melden müssen, aber ihr müsst das verstehen. Wer glaubt schon einem Dunkelelben das er in Notwehr gehandelt hat...wer? Also tat ich das was mich in all den Jahren am Leben gehalten hat in einer Welt der hellhäutigen Elben. Ich versteckte mich in den Schatten.
Und ob ihr mir glaubt oder nicht, das ist die Wahrheit!“

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 31. Jan. 2004, 21:25 Uhr
Sorgfältig hört Kaney sich an, was Bregond vorgeworfen wird... und er antwortet auf die Aussage, dass es sich um Mord handelt, kein Wort, er wird jetzt bestimmt zu aufgebracht irgendetwas antworten, sich verhaspeln, versprechen, und dann vielleicht etwas sagen, was Bregond noch mehr in Schwierigkeiten bringen würde.
Wie war das nochmal in den Feuerhöhlen gewesen, mit diesem seltsamen Magier?
Kurz meint Kaney ein Kribbeln an seiner Brust zu spüren, dort, wo ihn der Magier auf diese seltsame Art und magische Weise verbrannt hatte, doch die Wunde ist längst verheilt.
Kaney erinnert sich, dass es einen Kampf gegeben hatte, einen Kampf, in dem Bregond und der Magier verwickelt waren... ein Kampf, der damit endete, dass die Höhle zusammen stürzte und alle glaubten, dass der jeweils andere tot sei.
Bregond hatte gekämpft, ja, aber der Magier hatte doch zuerst etwas getan, nämlich ihn zu verbrennen...
Innerlich seufzt Kaney, er kann sich nicht mehr gut an das alles Erinnern, immerhin hatte er Schmerzen gehabt, und Bregond und Dekar waren weiter in den Höhlen verschwunden gewesen und alles ging so schnell...
Nein, der Vorfall in den Feuerhöhlen war keine Situation gewesen, nachder man Bregond beurteilen konnte...

Weiter schweigend lauscht Kaney den Worten von Cleyron, er fragt sich, ob der Ehemalige auch für Bregond gesprochen hätte, wenn Kaney nicht dabei gewesen wäre, aber Kaney hat keine Lust, weiter über diese Frage nachzudenken, Cleyron spricht, und das war momentan das einzig wichtige.
Dann spricht der Dunkelelb Details aus, die er nicht sagen sollte, wenn er denn wirklich unschuldig ist.
Und dann gesteht er auch noch, den Mann um den es geht, umgebracht zu haben. Mühsam zieht Kaney Luft ein, verbietet sich selbst, irgendwas zu sagen, und tatsächlich liegen ihm tausend Fragen auf der Zunge, als Bregond ihn bittet, weiterreden zu dürfen.

Kaney lauscht, und das, was der Dunkelelb erzählt, klingt richtig. Und Kaney weiss, dass man manche Tote unentdeckt lassen will, immerhin hat er auch schonmal in Notwehr jemanden getötet, lange bevor er Talyra erreicht hatte.
Aber erzählt Bregond auch die Wahrheit? Er kann lügen, um weiterzuleben!
Nein, dass glaube ich nicht. antwortet Kaney den Zweifeln, die in ihm aufsteigen.
Aber so gut kennst du ihn auch wieder nicht! breiten sich die Zweifel an Bregond weiter aus.

Grimmig schaut Kaney von Bregond zu Caewlin, und schweigt weiter.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 31. Jan. 2004, 22:24 Uhr
Caewlin blickt von Bregond zu Kaney, weiter zu Cleyron und wieder zu dem Dunkelelben und seine Augen nehmen langsam wieder ihre blaugrüne Färbung an. Glaubten die drei etwa, sie stünden hier vor Gericht?
"Es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich dir glaube oder nicht, Elb," knurrt er schließlich, "denn ich werde nicht über dich richten." Als er in das schwarze Gesicht blickt, weiß er, daß der Dunkelelb genau das angenommen hatte. "Du wirst entweder vor den Stadtrat Talyras gebracht oder vor den Lord Commander , also heb dir deine Geschichte für ihre Ohren auf... und du solltest vielleicht zu deinen Göttern beten, wenn du welche hast, daß das Wunder geschieht, und Olyvar von Tarascon überlebt. Ich kenne dich nicht, aber inzwischen kenne ich ihn. Er verurteilt niemanden aufgrund von Gerüchten, weil ihm seine Nase gerade nicht passt oder..." Caewlins Blick streift das weiße Haar seines Gegenübers  "... weil er ein Dunkelelb ist." Und das ist mehr als man über manch anderen Lord Commander einer Stadtgarde sagen könnte...
Er wirft mehr Holz ins Feuer, und die Flammen knistern funkentanzend in den Himmel. Götter, ich wünschte, das hier wäre vorbei und ich könnte nach Hause. Nach Hause zu Cal, zu meinem Sohn...
Weiter vorne entsteht plötzlich Unruhe vor dem Zelt Morganas. Er sieht Novizinnen hin und her hasten, meint einen Blick auf Kizumus roten Haarschopf zu erhaschen, sieht Blaumäntel wachsam aufstehen und erhebt sich selbst.
"Du bist hier, weil ich dich von den Wägen weghaben wollte," beantwortet er schließlich die unausgesprochene Frage in den Augen des Gefangenen. "Wenn ich dich öffentlich anprangern wollte, hätte ich dich in einen Vogelkäfig gesteckt und in den nächsten Baum gehängt." Dann wendet er sich an die Blaumäntel hinter ihm. "Bringt ihn in mein Zelt. Wascht ihn, besorgt ihm saubere Kleidung und etwas zu essen. Die Ketten behält er an. Und behandelt ihn anständig." Sein Blick saugt sich wieder am Zelt der Heilfrowe fest. Irgendetwas geschah dort... und er weiß, um wen es geht. Blaumäntel drängen sich vor dem Eingang, wagen sich aber nicht näher, und auch an anderen Feuern ringsum hat man bemerkt, daß dort offenbar irgendetwas vor sich geht. "Kaney, Cleyron. Ich muss zu Morgana. Ihr haltet Euch von dem Dunkelelben fern, solange ich nicht da bin. Verstanden? Kaney? Keine Fluchthilfe. Du würdest dir nur Schwierigkeiten einhandeln - und ihn kostet es mit Sicherheit den Kopf."
Er sieht den Wargjungen noch einmal eindringlich an - was er tun würde, war seine Entscheidung, aber Caewlin kann nicht glauben, daß Kaney so dumm sein würde  - dann geht er zu Morganas Zelt hinüber. Er drängt sich durch die wartenden Männer, und noch bevor er den Eingang erreicht hat, hört er sie flüstern und raunen, daß der Lord Commander erwacht sei. Er fragt einen der Männer, was hier vor sich gehe, und der junge Blaumantel berichtet ihm, daß Loba und Morgana den Tarascon noch einmal geheilt hätten - und jetzt sei er aufgewacht, hieße es. "Geh und hol Vareyar. Sofort." Caewlin befiehlt den Männern, Abstand zu halten und das Zelt nicht zu bedrängen und geht dann leise hinein.
Im Inneren ist es dämmrig, und seine Augen brauchen nach der Schneehelle draußen einen Moment, bis er mehr erkennen kann - aber dann sieht er Loba und auch Morgana an Olyvars Lager sitzen. Und wenn er auch nicht hören kann, daß der Tarascon irgendetwas sagt, seine Augen sind offen, und er sieht auch nicht länger aus, als stünde er mit eineinhalb Füßen bereits im Grab. Caewlin schüttelt den Kopf, während ein seltenes, offenes Lächeln sein Gesicht verändert und pfeift leise durch die Zähne. "Das nenne ich eine Überraschung. Willkommen in der Welt der Lebenden, Tarascon."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 01. Feb. 2004, 01:51 Uhr
Als Lyn wieder erwacht findet er sich auf einen Strohlager wieder. Sein Muskelkater ist noch spürbar, aber lange nicht mehr so schlimm, als noch vor seiner Ohnmacht. Halbwegs erholt rappelt er sich mühsam auf. In seiner Umgebung ist niemand den er kennt, also spricht er auf&#8217;s Geradewohl eine Novizin an. Diese ist zwar im ersten Moment ein wenig befangen fängt sich dann aber wieder und führt ihn in das Zelt in dem er zuletzt gewesen war. Ein wenig unschlüssig wirkt sie noch bis sie schließlich auf die Frau deutet, die neben dem Mann liegt, vor dessen Bett er zuletzt Morgana gesehen hat.
"Der Arm dieser Frau sollte geheilt werden" meint die Novizin. Der Verletzung ist zwar nicht lebensbedrohlich, aber irgendwo hatte sie aufgeschnappt, das eben jene Patientin mit den Aufenthalt im Lazarett nicht so gut zurecht kommen soll. "Wenn ihr für ihr Bein auch etwas machen könntet wäre das auch fein" fügt sie noch hinzu. "Wenn ihr danach noch Energie habt, dann könnt ihr euch ja noch mal an mich oder irgendjemanden anderen wenden."

Lyn nickt nur zu den Worten und wendet sich dann der Genannten zu. So wie es aussieht scheint sie in tiefen Schlummer zu liegen. Das macht es bei der hier wohl recht verbreiteten Skepsis gegen Magie wohl einfacher, zumal ich dann auch keine Erklärungen abgeben muss überlegt sich der Vathyrn. So legt er sachte seine Hände in die Nähe der Armwunde der Amazone. Seine Magie beginnt zu wirken. Zuerst fühlt er sich in das Gewebe vor wobei der die Verletzungen analysiert. Die Bänder und Muskeln an der Schulter sind ein wenig gedehnt, wahrscheinlich war das Gelenk ausgekugelt. Doch das würde von alleine wieder heilen. Viel schlimmer ist aber die Verletzung am Arm. Ein tiefer Schnitt, wie durch einen Speer oder Dolchstoß, hat Muskeln, Sehnen und Nerven in Mitleidenschaft gezogen. Zwar ist die Wunde soweit genäht, aber ohne Behandlung würde eine Narbe, die nicht nur hässlich wäre, sondern auch die Beweglichkeit beeinträchtigen würde, bleiben. So lässt Lyn seine magischen Energien wirken. Langsam, aber stetig fügen sich Sehnen, Muskelfasern und Nerven wieder  zusammen. Stück für Stück regeneriert sich alles wieder. Das Gewebe an der ehemaligen Wunde ist noch schwach, doch ist er nun wieder voll  beweglich, wenn auch unter Schmerzen. Aber lange nicht so sehr, wie es vor seiner Behandlung der Fall gewesen war. Nach dem Arm wendet sich Lyn, den Bein zu. Doch dort ist wohl ein Stück Fleisch, wie durch eine Biß, herausgerissen worden. Hier kann er nichts tun, er kann zwar Gewebe wieder zusammenwachsen und sich regenerieren lassen, aber was gänzlich fehlt, kann der Vathyrn, auch durch seine Magie nicht neu entstehen lassen.

Geschwächt und leicht schwankend begibt sich Lyn wieder auf die Suche nach der Novizin oder sonst jemanden, der ihn einen neuen Kandidaten für seine Heilmagie nennen kann.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 01. Feb. 2004, 07:51 Uhr
Er wird NICHT über Bregond richten?
Kaney ist darüber überrascht, immerhin hat Bregond gemeint, dass er nur noch auf das Richtbeil wartet, aber anscheinend hat er sich da geirrt.
Irgendwie kann Kaney aber Caewlins Worten glauben, dass dieser ihn nur von draußen wegbekommen wollte.
Kaney hält einiges von Caewlin, immerhin hat er ihm Aufgaben gegeben, die wohl ansonsten niemand einem Bengel mit gelben Augen gegeben hätte, der Bluthund hat ihm auch nicht den Hintern versohlt, nein, Kaney hält einiges von Caewlin, und er glaubt ihm, dass Bregond nichts geschehen wird, zumindest nicht von ihm aus.
"Ihr haltet Euch von dem Dunkelelben fern, solange ich nicht da bin. Verstanden? Kaney? Keine Fluchthilfe. Du würdest dir nur Schwierigkeiten einhandeln - und ihn kostet es mit Sicherheit den Kopf." spricht Caewlin weiter zu den beiden seltsamen Freunden, und einen Moment lang reckt Kaney trotzig das Kinn vor, will schon auf die Sache mit der Fluchthilfe antworten, aber dann klappt er den Mund wieder zu, sagt nichts.
Vermutlich hat Caewlin recht, und wenn Bregond irgendetwas gesagt hätte, das mit "Hilf mir hier wegzukommen" zu tun gehabt hätte, und er lange genug auf den Werblütigen eingeredet hätte, Kaney hätte ihm bestimmt geholfen zu fliehen.
Und dass er dann Ärger bekommt, und jegliche Chance vertan hätte, jemals für die Steinfaust zu arbeiten... dass weiss Kaney sehr gut.
So nickt er nur grimmig, schaut zu Bregond und blickt ihn entschuldigend an, und sagt dann noch zu dem Dunkelelben: "Wir sehen uns irgendwann wieder!"

Dann steht er auf, wartet dass der Bluthund das Zelt verlassen hat, und folgt ihm dann nach draußen, bevor die Soldaten dafür sorgen, dass er abstand zu dem Dunkelelben hält.

Nachdenkend geht er zurück zu dem Wagen, wo er seine Essensschale hat liegenlassen, und wartet dort auf Cleyron

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 01. Feb. 2004, 10:35 Uhr
Cleyron kann gar nicht schnell genug vom Feuer wegkommen. Er springt auf und weicht rasch noch ein paar Schritte zurück.
Er beobachtet, wie Caewlin zu einem Zelt geht, bei dem ziemlich viel Tumult herscht. Wie die Worte, die an sein Ohr dringen, verraten, ist der Lord Commander erwacht.
Dann kommt Bregond wohl mit einem blauen Auge davon., denkt der Ehemalige. Gegen den Dunkelelben liegen keinerlei Beweise vor. Er hätte nur etwas zu befürchten, wenn er vor ein Gericht müsste, wo er allein für seine Rasse verurteilt wird.

Gemessenen Schrittes schlendert er Kaney hinterher.
Sithechseidank, scheint niemand bemerkt zu haben, wie er quasi vor dem Feuer geflohen ist. Mit einem Schaudern denkt er daran, wie Caewlin zuwischendurch sogar noch Holz nachgelegt hat! Musste das denn sein?
Kaney sitzt neben seinen Essensresten auf dem Boden.
Cleyron schüttelt kurz den Kopf und lässt sich dann neben ihm nieder.
Eine Weile sagt er gar nichts, sondern schaut mit verklärtem Blick zu den Sternen empor, welche fats vollständig hinter den Wolken verschwunden sind.
"Deinem Freund passiert nichts. Olyvar ist in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann. Ob dein Freund in Notwehr gehandelt hat, ist egal, solang keine Beweise für das Gegenteil vorliegen."
Seine Augen zucken nach links, wo ein Soldat mit einer Fackel herumgeht.
"Bring mich nie wieder dazu, so nah an ein Feuer heranzugehen."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 01. Feb. 2004, 13:12 Uhr
Schilama ist lange in dem Zelt und achtet auf die zwei Männer. Der eine scheint duchzukommen, denn nachdem eine Novizin ihm die Suppe eingeflöst hat, hat er nach einer Weile auch wieder etwas Farbe ins Gesicht bekommen, dass voher eher dem dieses Vampirs glich. Wen sie an den Vampir denkt, gruselt es sie irgendwie immernoch, Talyra hat eben wirklich alles zu bieten, scherzt sie gedanklich ein wenig darüber. Aber der Mann, der den Rauch abbekommen hat, geht es immer schlechter und ihre Hoffnung für ihn, schwindet mit jedem seiner Atemzüge und jedem Hustenanfall mehr und mehr. Trotzdem will sie es nicht wahr haben und bleibt da, Stundenlang, doch es ist vergebens, denn nach etlicher Zeit schläft er wieder ein und diesmal entgültig. Die Elbin bleibt noch eine Weile da, ehe sie ihm die Augen schließt, die Decke über den Kopf zieht und eine der Novizinnen anweist, den Toten vom nächst besten herausbringen zu lassen. Gesagt getan und sie folgt den Beiden Männer die den Toten wegtragen, bis sie aus den Wagenreihen verschwinden und sie stehenbleibt und hinterherschaut. Werden sie ein kleines Feuer für ihn anzünden oder wird er begraben?, sie kann nur raten.  
Erst auf dem Weg zurück, sieht sie erst, dass sich vor Morganas zelt Menschen angesammelt haben und als sie näher kommt hört sie, dass der Lord Commander wohl erwacht ist. Da hatte er aber Glück, so wie er aussah, und ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht. Dann verschwindet sie aber wieder in ihrem Zelt und kümmert sich mit den Novizinnen um die Patienten.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 01. Feb. 2004, 19:08 Uhr
Nein... geht nicht weg! Bitte!  Das Gesicht der dunkelhaarigen Frau verschwindet aus seinem Blickfeld und er will nach ihr rufen, aber ihr Name fällt ihm nicht ein. Sein Kopf fühlt sich riesig an, zu breit, für das Bett und bei jedem Atemzug brennen seine Lungen, als atme er Feuer.  Das Atemholen scheint nicht einmal das schlimmste - seine ganze rechte Seite besteht nur aus Schmerz und das gleiche gilt für seine Brust. Die Purpurnen Flüsse waren mir näher, als das hier und jetzt? Er hatte keine Purpurnen Flüsse gesehen. Da war nur Kälte gewesen. Und die Toten. Und das Blut. Und grünes Feuer. Graue Schattenwelten ohne Ausweg, in denen er umhergeirrt war. War ich so schwer verwundet? Er kann sich vage daran erinnern, daß er aufgestanden war und gekämpft hatte, nachdem er durch die Luft geschleudert worden war. Daß er...
Vor seinem inneren Augen taucht die Schlacht in einzelnen Bilderfetzen auf. Die Gefechte um die Türme, Schildwälle von Nargen, sterbende Pferde, Blutregen von einem sternenübersäten Himmel...der Schatten eines Schiffes, von dem es Steine hagelte...die Feuerwand, die aus dem Nichts vor ihm aufgelodert war. Sie haben Petyr neben mir zerhackt und ich konnte nicht einmal mehr mein Schwert heben. Plötzlich will er sich an gar nichts mehr erinnern, aber dann taucht die dunkelhaarige Frau wieder bei ihm auf. Sie gibt ihm Wasser und bestreicht seinen aufgerissenen Mund sanft mit etwas, das kühlt und lindert. Es fällt ihm immer noch nicht leicht, zu sprechen. Seine Kehle scheint so aufgerissen, als habe er Eisendornen geschluckt. "Mehr Wasser," flüstert er und hat das Gefühl, völlig ausgetrocknet zu sein. Noch einmal hält sie das trichterartige Gefäß an seinen Mund und gibt ihm zu trinken, bis er auch den letzten Tropfen geleert hat. "Wie... wie... wie. Sieht. Es. Aus?" Fragt er schließlich. Das Sprechen schmerzt entsetzlich, immer wenn er seinen Kiefer bewegt, hat er das Gefühl, glühende Schürhaken harkten durch seinen Kopf, aber er muß es wissen. Er muß alles wissen. "Draußen. Die Verluste. Verwundete. Wie viele. Wo... wo... wo ist... Shya? Ced? Mattis. Mein Knappe. Muß wissen. Mein Pferd." Tausend Fragen liegen in seinen Augen und er hört das leise, erschöpfte Lachen der Frau mit den Eulenaugen neben sich, die etwas von "verrückter Lord Commander" murmelt.
Dann tönt eine dunkle, rauhe Stimme durchs Zelt: >Das nenne ich eine Überraschung. Willkommen in der Welt der Lebenden, Tarascon.< Olyvar kann den Kopf nicht drehen - als er es versucht, ist der Schmerz so heftig, daß er geschrieen hätte, hätte er das gekonnt - aber es dauert nicht lange, bis ein sehr großer Mann mit sehr hellen Augen, sehr langen Haaren und einer fürchterlichen Narbe im Gesicht in seinem Blickfeld auftaucht. Der graue Mann. Er braucht Ewigkeiten, bis ihm sein Name einfällt. "Caewlin," krächzt er. Tarascon. Das ist mein Name. Ich bin... ich bin... Olyvar. So ist das also. Seine Gedanken schlingern so verwirrend hin und her, daß er sie kaum erhaschen kann - und wenn, dann rinnen sie wie Sand durch seine Finger.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 01. Feb. 2004, 21:40 Uhr
Als der Lord Commander erneut nach Wasser verlangt, hilft sie ihm wieder dabei sich leicht aufzurichten, und gibt ihm langsam Schluck für Schluck noch einmal eine ganze Tasse Wasser. Kaum liegt sein Kopf wieder auf dem Fell, versucht er zu sprechen. Seine Stimme ist leise und klingt wie eine schlecht geölte Tür, aber die Worte sind zu verstehen. Morgana will ihm schon verbieten weiter zu sprechen, lässt es aber, denn sie ist sich sicher, dass dies den Lord Commander nicht am sprechen hindern würde. Und so sprudeln die Fragen nur so aus ihm heraus und jede scheint ein Stück Erinnerung mit sich zu bringen. Man sieht ihm an, dass er Schmerzen hat, aber die Fragen scheinen ihm nicht nur auf der Zunge sondern auch in der Seele zu brennen.

Loba lacht kurz zwischendurch und schüttelt leicht den Kopf und auch Morgana kann sich ein breites Schmunzeln nicht mehr verkneifen. Als Olyvar endet, antwortet Morgana mit leiser Stimme. "Ich kann euch nicht alle eure Fragen beantworten, aber die Schlacht ist aus und die Narge sind vernichtet worden...." Eine rauhe, heisere Stimme ertönt hinter ihr und sie braucht sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer ins Zelt gekommen ist. Ein Lächeln umspielt ihren Mund. "Ich denke, da ist grade jemand gekommen, der euch alle Fragen beantworten kann." Sie erhebt sich von der Pritsche um Caewlin Platz zu machen und zieht sich dann zurück. Ihre Augen tränen immer noch leicht und sie ist sich nicht sicher, ob es noch die Anstrengung ist oder die Freude, dass der Lord Commander überleben wird. Als sie gerade die Paravents wieder zu ziehen will, kommt Kizumu eilig in das Zelt, Morgana lächelt ihr zu, lässt sie noch in den abgetrennten Raum und zieht dann hinter ihr die Paravents zusammen.

Morgana setzt sich dann auf einen der Strohballen in der Nähe und schliesst für einen Moment die Augen. Die Prellung am Bauch schmerzt wieder, jetzt wo die Anspannung nachlässt und auch das Flattern im Unterleib ist nun wieder zu spüren, und jetzt ist sie sich sicher, dass dieses Flattern, wie von kleinen Flügeln, von dem Kind kommen muss. Für eine Weile nimmt Morgana nicht wahr, was um sie herum geschieht und lauscht in ihr Inneres, ob das Flattern noch einmal zu spüren ist.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 01. Feb. 2004, 22:08 Uhr
Nachdem die Kälte Shyada nicht mehr losgelassen hatte, war irgendwann der Schlaf gekommen und hatte die Amazone so davor bewahrt, sich zusehr in ihre Einbildung hinein zu steigern. Wie auch schon die unzähligen Male zuvor, besteht die Welt in ihren Träumen nur aus Schatten, Schmerzen, Sumpf und Nebel. Einzig ein leises Stöhnen kommt gelegentlich über Shyadas Lippen. Das jemand an ihr Krankenbett tritt, bemerkt die Amazone nicht. Die Veränderungen in ihrem Körper allerdings schon. Auch wenn sich die Shyada in Sheilairs Reich nicht erklären kann woher, scheint plötzlich jemand in ihrer Nähe zu sein. Egal wohin sie blickt, nirgens ist eine Gestalt auszumachen und doch ist sich die Amazone sicher, dass jemand ganz nah sein muss.
"Wer und wo bist du?" will sie fragen, doch hat sie noch immer keine Stimme in ihrem Traum. Angst breitet sich in ihr aus. Solange man Feinde sehen konnte, würde man etwas gegen sie ausrichten können. Nicht aber wenn sie unsichtbar sind. Plötzlicher Schmerz explodiert in ihrer Schulter und rast ihren Arm, sowie den Rest des Körpers hinab. Stumm nach Atem ringend geht Shyada in die Knie und sieht zu ihrer Schulter. Irgendetwas bewegt sich unter ihrer Haut und scheint im ganzen Schulterbereich hin und her zu kriechen.  Angewidert blickt Shyada auf die seltsamen Formen, die sich bilden wollen, aber kurz vor dem Erkennen wieder zerfließen. Shyada will nach einem ihrer Dolche greifen und das, was auch immer sich unter ihrer Haut befindet herausschneiden, aber ihre Dolche sind weg. Imemr wieder schießen neue Schmerzwellen durch die Schuler, verstummen dann aber so abrupt wie sie entstanden sind.
Nicht sicher, ob es wirklich zu Ende ist, sieht Shyada weiter auf ihre Schulter. Nichts passiert. Sichtlich beruhigt setzt sich Shyada auf den Boden. Mit jedem Augenblick der vergeht und sie sich sicher ist, dass nichts weiter mit ihrem Körper geschehen wird, verschwimmt der Sumpf und macht allmählich wieder undurchdringlicher Schwärze Platz. Shyada versucht sich zu wehren, doch die Stimmen die darin zu hören sind, versprechen ihr Ruhe und Erholung, so dass sie ihre Gegenwehr aufgibt.

Unruhig wühlt Shyada für eine Weile in ihrem Bett, ehe sie in einen traumlosen Schlaf hinübergleitet. Ihr Atem geht ruhig und ihre Gesichtszüge verraten, dass sie diesmal keine Traumgestalten zu befürchten hat.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 01. Feb. 2004, 22:17 Uhr
Ihre Augen scheinen überzulaufen und die Tränen ziehen silberne Spuren durch Staub und Blut auf ihrer Wange. Sie hatte sich so nah an Olyvar geschmiegt, das der Schmutz der noch immer in seinem Haar, an seinem Körper und den Resten seiner Kleidung klebt, nun auch an ihr klebt. "Komm zurück, bitte. Komm zurück." Sie murmelt diese fünf Worte immer wieder, wie ein Gebet, doch dann schickt Loba sie hinaus. Zuerst reagiert die Elbin nicht, doch Morgana schiebt sie sanft auf die Beine und aus dem Zelt hinaus und gibt ihr den Rat, sich etwas zu Essen zu holen. Als die Heilfrau die Plane zurückfallen lässt bleibt Kizumu einfach dort stehen, wo Morgana sie hingeschoben hatte. Es dauert mehrere Augenblicke, ehe die Elbin begreift, was dort drin geschieht und wo sie sich befindet. Zuerst will sie wieder hineingehen, doch der plötzlich aufsteigende bläuliche Nebel hält sie zurück. Schließlich wendet sie sich ab. Morgana hatte recht... sie konnte ihn nicht heilen.
Sie findet den Weg zu den Feldküchen ohne zu fragen und lässt sich von einem betrübt dreinblickenden Oger eine Schale heißer Suppe geben. Er versucht ein aufmunterndes Lächeln, das sie kaum wahrnimmt. Die Hitze dringt durch das Holz der Schale und wärmt ihre Hände. Erst jetzt fällt ihr auf, dass sie friert und so hockt sie sich auf einen der Baumstämme um ein Feuer. Die Blicke die viele der Blaumäntel ihr zuwerfen bemerkt sie nicht. Die Flammen ziehen sie in ihren Bann und sie fällt in eine leichte Trance, bis eine Hand sie sanft an der Schulter berührt. Als sie aufblickt erkennt sie eine der Novizinnen aus Morganas Zelt. Für einen Augenblick wird ihr so übel, das sie befürchtet, das wenige was sie gegessen hatte wieder von sich zu geben, doch irgendetwas im Blick der Novizin lässt Hoffnung in ihr aufkeimen und so folgt sie dem jungen Mädchen in das Heilerzelt.
Der blaue Dunst ist verschwunden, Loba sitzt erschöpft auf einem Ballen Stroh, Morgana auf dem Feldbett neben Olyvar und Caewlin steht wieder einmal im Mittelgang.. und ihr im Weg. Sie schiebt sich an dem großen Nordlord, der gerade näher an das Bett des Verletzten treten will, vorbei und erkennt sofort, was sich hier verändert hatte. Olyvar liegt mit offenen Augen da, scheint bei Bewusstsein zu sein und ihr Herz macht einen kleinen, hoffnungsvollen Sprung. Sie kniet sich zu ihm, nimmt seine Hand und streicht ihm sanft über das Haar. Er blickt sie einen Moment fragend und irritiert an, was ihr einen Stich versetzt, doch dann scheint er sie zu erkennen und sie lächelt. Wieder rollen die Tränen ihre Wangen herunter, doch diesmal sind es Tränen der Freude. "Olyvar.. oh den Göttern sei Dank." Sie will ihn umarmen, ihn küssen und an sich drücken, ihn nie mehr loslassen, doch er sieht noch immer schwach aus und so drückt sie nur zart seine Hand.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 02. Feb. 2004, 00:15 Uhr
Morgana zieht sich von seiner Lagerstatt zurück, doch statt einer Antwort des Nordmannes erscheint plötzlich und scheinbar wie aus dem Nichts die rothaarige Elbin an seinem Lager. Olyvar starrt sie an und hat das Gefühl, zu fallen - tief  zu fallen. Bodenlos zu fallen. Sie nimmt seine Hand und gleich darauf spürt er auch ihre Finger in seinem Haar - und seltsamerweise bleibt die halb erwartete Explosion von Schmerz aus. Sie lächelt, obwohl ihre blaugrauen Augen in Tränen schwimmen und er sieht die Grübchen auf ihren Wangen. Dann erkennt er sie.
"Kiz? Kizumu?!" Er schließt die Augen, zählt lautlos bis zehn, öffnet sie wieder und sie kniet immer noch bei ihm. Können Träume so wirklich sein?  An ihrer Stirn klebt getrocknetes Blut und sie hat einen Rußfleck auf der linken Wange. Sie nickt und er hört sie seinen Namen flüstern, halb erstickt von ihrem Weinen. "Kiz... was.... tust du hier?" Er kann nicht fassen, daß sie hier ist, hier bei ihm, daß sie seine Hand in ihrer hält und Tränen in den Augen hat, daß sie kein Fiebertraum und kein Trugbild ist. Er hebt die Hand an ihr Gesicht und spürt die vertraute Weichheit ihrer Haut unter seinen Fingerspitzen. Noch immer fühlt er sich benommen, als seien alle seine Sinne in Watte gepackt. Bruchstücke und verschwommene Fetzen seltsamer Ereignisse haften an seinem Gedächtnis, aber eines weiß er plötzlich: der Geruch nach grünen Äpfeln in dem grauen Nichts, in dem er so lange getrieben war, war kein Traum gewesen, sondern sie. Sie war hier bei ihm gewesen und er hatte es nicht einmal gewußt.
Ihr Erscheinen hat alle seine Fragen in den Hintergrund gedrängt und dabei ein Dutzend neue aufgeworfen. Wie war sie hierher gekommen? Morganas Worte fallen ihm ein. >Ihr seid schwer verwundet worden und die purpurnen Flüsse waren euch oft näher, als das hier und jetzt.< Hatte man sie holen lassen, weil man mit seinem Tod gerechnet hatte? Aber woher kam das Blut auf ihrem Gesicht? "Kiz..." flüstert er heiser. Er hätte nichts lieber getan, als sie in die Arme zu schließen, aber er kann sich nicht einmal aufrichten, und jede Bewegung ist so schwer, so götterverdammt schwer, also hält er nur ihre Hand in seiner. "Bist.... bist du verletzt?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 02. Feb. 2004, 13:14 Uhr
Sie nickt lächelnd und beißt sich auf die Unterlippe, als er fragend ihren Namen nennt. Er kennt meinen Namen noch. Kizumu hatte die schweren Verwundungen an seinem Kopf bemerkt und befürchtet, dass er Schaden davongetragen haben könnte, doch jetzt fällt diese Sorge von ihr ab. >Kiz... was.... tust du hier?< Die Elbin muss sich ein beinahe hysterisches Lachen unterdrücken und grinst Olyvar an. "Deine Hand halten, Liebster. Galrin Ragnarsson hat Niniane und mich auf der Windkind mitgenommen." Sie schaut ihm in die Augen, drückt seine Hand und knabbert immer noch an ihrer Unterlippe herum. "Verzeih, ich weiß du wolltest, dass ich in Talyra bleibe... aber ich spürte, das etwas nicht in Ordnung war und.." Kizumu stockt, ein dicker Kloß steigt in ihrem Hals auf, als sie an die Nacht in Ninianes Baum zurückdenkt. "Ich konnte es nicht, verzeih." Sie muss sich vorbeugen um seine Worte verstehen zu können und kann bei Olyvars Frage ob sie verletzt sei, das Lachen nicht mehr unterdrücken. "Verletzt? Nein wie kommst du darauf." Sie streicht sich über die Wangen und bemerkt erst jetzt Blut und Ruß. "Oh." Sie schüttelt lächelnd den Kopf. "Nein. Ich bin nicht verletzt. Es ist dein Blut." Immer wieder streichen ihre Finger über seine Hand und für einige Momente verlieren sich ihre Blicke ineinander. Doch der Zauber des Moments verfliegt und Loba, Morgana und Caewlin kommen der Elbin wieder in den Sinn.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 02. Feb. 2004, 18:35 Uhr
In Crons Zelt:

Der Tag ist bereits weit fortgeschritten, als Nan endlich zu ihm in das Zelt kommt, daß der arme Jack und sein Roßknecht unter lauten Flüchen und im Schweiße ihres Angesichts neben dem des Waffenmeisters Vareyar errichtet hatten. Er hatte sich ein Bad richten lassen und die beiden dann hinausgeschickt, sich um seine Rüstung und Waffen zu kümmern, und liegt jetzt bis zum Kinn in dampfend heißem Wasser. Leise sind die Stimmen Caewlins und noch anderer, die er nicht kennt, von draußen am Feuer zu hören, aber er kann nicht verstehen, was sie reden und es interessiert ihn im Moment auch nicht. Morgana hatte ihm eingeschärft, daß der Verband nicht nass werden dürfe, also hat er den verletzten Arm auf einem Schemel neben dem Wannenrand liegen, aber nichts hätte ihn jetzt noch von einem Bad abgehalten - er will all den Schmutz, das getrocknete Blut und den Gestank des Schlachtfelds endlich loszuwerden. Die Hitze des Wassers läßt Flammen aus seinen diversen Prellungen und Blutergüssen schlagen, dennoch bleibt er liegen und taucht darin unter soweit es mit dem Arm geht .... und irgendwann verschwindet alles, bis nur noch eine matte Wärme bleibt. Als sie hereinkommt, bewegt sie sich so lautlos, daß er nicht einmal die Zeltklappe rascheln hört, aber er weiß trotzdem, daß sie hier ist und öffnet die Augen. Er kann ihre Gegenwart immer spüren - wenn sie in seine Nähe kommt, ist es ist, als scheine die Sonne plötzlich durch die Wolken. Sein Blut beginnt zu summen, und Hitze überflutet seine Haut, die nicht vom Badewasser kommt. "Cariad."
Sie tritt hinter ihn, wäscht das Blut und aus seinem Haar und spült es aus. Als er sich seufzend ausstreckt und den Kopf zurücklegt, seift sie ihre Hände ein und er spürt ihre Finger auf seiner Haut. Unter ihren reibenden Händen lösen sich das getrocknete Blut und die Schmutzschichten der vergangenen Tage und färben das Wasser rötlichgrau, während sie die Konturen seines Körpers nachfährt. Irgendwann packt er mit der Linken ihre Hände und schiebt sie schnaubend von sich. Sie grinst ihr Katzengrinsen, während er vernehmlich Luft holt. "Hör auf damit oder du landest in dieser Dreckbrühe," warnt er, aber dann lachen sie beide. "Nan? Tu mir einen Gefallen und nimm mir diesen Bart ab. Er juckt." Er reckt den Hals und fährt sich mit der Hand über die Stoppeln unter dem Kinn. Er hätte sich selbst rasiert, aber mit einer Hand würde er das kaum schaffen. Wie immer Caewlin das anstellt, ich kann es bestimmt nicht.... Sie lacht noch mehr, aber dann steht sie auf und holt aus seinen Satteltaschen Rasierzeug. Ihre Röcke bewegen sich anmutig im Rhythmus ihrer Bewegungen, während sie mit einem kurzen Pinsel die Seife in einem Holzschälchen zu dickem Schaum rührt, aber ihr Lächeln hat immer noch etwas katzenartiges an sich. Cron sieht auf ihren Mund, dann mit gespielter Besorgnis auf ihre Hände. "Ich konnte es noch nie leiden, wenn du das tust. Wenn du lächelst, als wüßtest du etwas, das ich nicht weiß. Cariad... du bist doch nicht ahm... verärgert...?"
Sie läßt den Pinsel noch schneller kreisen und ihr Katzenlächeln bekommt etwas entschieden raubtierhaftes. "Ich meine nur... meiner Erfahrung nach ist es sehr unklug einer wütenden Frau etwas scharfes in die Hand zu geben." Er lächelt herausfordernd. "Du kennst doch das Sprichwort. Ein Mann, der einmal von einer Schlange gebissen wurde, hat Angst vor dem Seil."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 02. Feb. 2004, 19:03 Uhr
In Crons Zelt:

"Ich habe keine allzugroße Erfahrung mit Schlangen, Nordmann." Sie stellt die Schüssel auf dem Schemel neben der Wanne  und breitet die Rasiersachen aus. Sie zieht das Messer langsam an dem  glatten Lederriemen ab, prüft die Schärfe am Daumenballen und fügt sich selbst absichtlich einen kleinen Schnitt zu. "Bedauerlich für dich, daß ich möglicherweise wütend bin und dabei ein Messer in der Hand halte, daß scharf genug ist, ein Haar zu spalten." Sie verzieht das Gesicht, lutscht am Daumen und sieht ihn schlucken. Scheinbar unbeeindruckt von seinen Befürchtungen verteilt sie gleichmäßig Schaum auf seinem Gesicht und dem rabenschwarzen Bart. Sie weiß, daß es angenehm ist, denn die Dachsborsten des Pinsels sind weich wie Babyhaare. Die Seife duftet angenehm herb nach Kräutern, und der warme, heiße Dampf hat seine Haut geschmeidig gemacht. Sie wartet, bis er die Augen schließt und sich in sein Schicksal ergibt. "Keine Angst, Cron," bemerkt sie nicht ohne eine gewisse Bosheit in der Stimme, "wenn ich sehe, daß Blut spritzt, weiß ich, daß ich zu viel abgeschnitten habe."
Er reißt die Augen auf und sie lacht. Ihr Lachen steigt dunkel und rostig mit den Dampfschwaden des heißen Wassers auf und sie kann nicht mehr aufhören. Jedesmal, wenn sie ihn ansieht, klopft König Lachen von neuem bei ihr an. Als sie sich wieder beruhigt hat, versucht er, den Beleidigten zu spielen, aber es gelingt ihm nicht: seine Augen verraten ihn. Er verlangt, zu sehen, wie sie das Messer hält - nur damit er wisse, ob ihre Hände ruhig seien. Sie hält die Klinge hoch und läßt sie so sehr zittern, daß der Feuerschein aus den Kohlepfannen darauf tanzt. Das bringt sie von neuem zum Lachen - und ihn ebenfalls.
Das Rasiermesser entfernt den Schaum und mit ihm die dunklen Bartstoppeln fast geräuschlos. Es gefällt ihr zu sehen, wie die Klinge Abschnitt um Abschnitt die gemeißelten Züge und die glatte Haut seines Gesichtes zum Vorschein bringt. Sie hat ganz vergessen, wie jung er ist. Als sie fertig ist, wäscht sie ihm das Gesicht mit sauberem Wasser und wischt die letzten Spuren Seifenschaum von seinen Ohrläppchen. "Komm aus dem Wasser, bevor dir Schwimmhäute wachsen," murmelt sie, küßt ihn und erstarrt dann. Im Lager sind laute Stimmen zu vernehmen, Aufregung, schwere Stiefeltritte. "Ich sehe nach." Sie löst sich von ihm, erwägt kurz, sein Schwert zu nehmen, muss sich aber eingestehen, daß sie den Bihänder nicht einmal halten, geschweige denn als Waffe würde führen können, und greift nach Eismond. Das fahle Schwert in seiner bestickten Scheide war mit seinen und ihren Sachen hereingebracht worden. Sie verläßt sein Zelt, findet das Feuer davor, an dem vorhin noch Caewlin gesessen war, ebenfalls leer, und vor Morganas Zelt einen Auflauf von Menschen. Als sie dort anlangt, stellt sie fest, daß es keinen Grund gegeben hatte, eine Waffe mitzunehmen, doch als sie hört, was der Auslöser all dieser Aufregung ist, lächelt sie vor Erleichterung. Zurück in seinem Zelt, findet sie Cron mit nassem Haar und dampfender Haut, aber angespannt wachsam und bereits halb angekleidet. "Es ist nichts geschehen..." beruhigt sie ihn. "Der Tarascon ist aufgewacht, das ist alles. Kein Überfall, keine weiteren Narge, kein Feuer."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 02. Feb. 2004, 20:50 Uhr
In Morganas Zelt:

Als Kizumu sich ungeduldig an ihm vorbeischiebt, für nichts anderes Augen, als für Olyvar, klappt Caewlin den Mund wieder zu, den er schon geöffnet hatte, um dem Tarascon seine Fragen zu beantworten und tritt einen Schritt beiseite. Morgana schließt die Weidenparavents um das Lager des Lord Commanders mit einem nachsichtigen kleinen Lächeln und landet neben ihm, als sie sich auf einen der Strohballen fallen läßt. Die Heilfrowe sieht erschöpft aus und schließt die Augen. Einem plötzlichen Impuls folgend legt er ihr die Hand auf die Schulter. Diese Frau hatte Cal geholfen, seinen Sohn zur Welt zu bringen und ihn selbst schon so oft wieder zusammengeflickt: seine Hand, sein Bein, seine Schulter...  

Er sagt kein Wort, aber er spürt, wie sie sich einen Moment an ihn lehnt. Als Olyvars völlig entgeisterte Stimme zu hören ist, die fragt, was Kizumu hier tue, lächeln sie beide. "Ihr solltet Euch ausruhen, Morgana."  Er ist nicht blind. Die weiten Gewänder, der unmerklich veränderte Gesichtsausdruck, weil Mund und Nase voller waren, ihre Art manchmal die Hand auf ihren Leib zu legen, wenn sie meinte keiner sähe es. Sie ist schwanger und trotzdem mit auf diesen Feldzug gekommen...

Er setzt sich neben sie und streckt die Beine aus. "Die Männer schreien nach einer Siegesfeier, wenigstens einer kleinen - jedenfalls die, die schreien können," fügt er mit einem spöttischen Lächeln hinzu. "Und jetzt, wo der Lord Commander erwacht ist, haben wir auch einen Grund. Ich schätze, wir werden morgen abend ein wenig feiern. Ich habe Männer über den Fluß geschickt, die bis dahin wieder hier sein sollten und Galrin hat die Biervorräte halb Talyras angeschleppt und Schlachtvieh obendrein... aber wenn das vorbei ist, sollten wir das Lager abbrechen und uns auf den Heimweg machen. Wir sitzen hier schon viel zu lange fest, wenn Ihr mich fragt. Meint Ihr, die Schwerverwundeten sind soweit, daß sie eine Reise auf einem Windschiff überstehen würden?"  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 02. Feb. 2004, 21:08 Uhr
Morgana bemerkt Caewlin erst, als er ihr seine Hand auf die Schulter legt und ein müdes Lächeln zieht über ihr Gesicht. Caewlin war ihr erster Patient in Talyra gewesen und damals hatte sie mächtig Respekt vor diesem Hünen von Mann gehabt, der Respekt ist zwar nicht ganz verflogen, aber durch das, was sie alle schon miteinander erlebt haben, ist er ihr auch sehr vertraut geworden.  Die Hand gibt ihr einiges an Kraft zurück und als sie ihn anblickt, kann sie in seinen Augen sehen, dass er weiss, dass sie ein Kind unter dem Herzen trägt, aber er sagt nichts darüber und so schweigt auch sie.

Als Caewlin von einer Siegesfeier spricht muss sie schmunzeln, eine Feier würde allen hier gut tun, besonders weil es Olyvar nun auch geschafft hat. " Ein bisschen feiern täte allen hier gut, die Stimmung war hier wirklich hin und her gerissen, weil man sich nicht sicher sein konnte, ob man trauern sollte um die Gefallenen oder den Sieg feiern sollte." Morgana schweigt wieder einen Moment und denkt über Caewlins letzte Frage nach. Olyvar, war eigentlich in ihrem Zelt der letzte gewesen, wo sie nicht sicher war, ob Sitech ihn nicht doch zu sich holt. Die anderen, waren inzwischen entweder gestorben oder hatten sich soweit erholt, das man nicht mehr um ihr Leben fürchten musste.

"Ich denke, sie dürften alle einen Transport überstehen. Ob sie nun hier in einem Zelt liegen, mit eher mangelhafter Wärme und Sauberkeit oder in einem Schiff hoch über den Wolken, das dürfte nicht viel ausmachen und die Verwundeten wären in der Steinfaust oder den Tempeln sicherlich besser aufgehoben als hier. Wenn die Feier vorbei ist, solltet ihr den Aufbruch befehlen, damit wir alle endlich nach Hause kommen." Endlich nach Hause klingt es in ihr nach, ein warmes Bett und unendlich viel Schlaf, das ist es was sie sich wünscht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 02. Feb. 2004, 22:01 Uhr
In Morganas Zelt:

Kizumu sieht aus, als könne sie sie nicht entscheiden, ob sie Lachen oder Weinen soll. In ihren Augen glänzt es noch immer verräterisch, aber auf ihren Wangen zeigen sich die Grübchen, die er so liebt. Deine Hand halten, Liebster.
Sie beißt sich mit perlenweißen Zähnen auf die Unterlippe. Er will ihr tausend Fragen stellen - alles, was er von ihr hört, verwirrt ihn nur noch mehr. Immerhin begreift er, daß sie sicher hier angekommen war, als die Schlacht schon geschlagen gewesen sein mußte - auf Galrins Windschiff. Sie war ihm also nicht hunderte von Meilen allein durch das winterliche Larisgrün nachgeritten, wo ihr, wußten die Götter allein was, alles hätte geschehen können, und einen Moment lang ist er so erleichtert, daß er nur schwach lächeln kann. "Gibt... nichts zu verzeihen," flüstert er. "Kiz, ich weiß, du kannst... lesen. Meine Gedanken. Bitte. Ich kann nicht sprechen." Immer wenn er den Mund öffnet, um ein Wort zu sagen, atmet er Feuer. Er sieht in ihre Augen, riesengroß und so blaugrau wie der Ildorel, sieht ihren lächelnden Mund und hält ihre Finger so fest, daß er sie bestimmt quetscht. Er kann eine Berührung ihres Geistes nicht spüren, aber er kann in ihren Augen sehen, daß sie tut, worum er sie gebeten hat.  Ich liebe dich. Ich sollte dich übers Knie legen, weil du hier bist, aber bei den Göttern, es ist so schön dein Gesicht zu sehen. Du hast gespürt, daß etwas nicht in Ordnung war? Wie... warum?  Wie lange war ich fort? Wo und wie... was habe ich für Verletzungen? Mein Kopf fühlt sich so schwer an, ich kann ihn nicht bewegen. Ich kann kaum atmen, es sticht, als ramme mir jemand unablässig ein Messer zwischen die Rippen. Mein Pferd...Kiz... Bayvard. Du mußt nach ihm sehen, bitte. Das Bild des blutigen Knochenpferdes taucht vor seinem Inneren Auge auf,  der winterliche Wald,  die Wölfe, der Schatten grüner Türme. Krähen, die durch grauen Morgennebel fliegen. Alle Fragen über seine Männer, den Ausgang der Kämpfe und die Namen der Gefallenen, die ihm eben noch so wichtig gewesen waren, verblassen vor den Bildern der Schlacht. Sie ziehen durch seinen Kopf wie flüchtige Schatten, aber er teilt seine Erinnerungen an jene Nacht im Tal von Liam Cailidh mit ihr. Der Ritt durch die Sümpfe, der Angriff der Reiter, das grüne Feuer, seinen Schmerz, seinen Wahnsinn und seine Angst und das namenlose Entsetzen der letzten Stunden, als sich der Dammweg und das Tal vor den Türmen in ein Schlachthaus verwandelt hatten. Petyr. Der kleine Petyr ist tot, Kiz. Sie haben ihn neben mir geschlachtet. Da sind so viele gefallen. Ich weiß noch, daß Mattis mich fortbringen wollte, aber ich wollte Bayvard suchen. Verrückt nicht? Ich hab mein verdammtes Pferd gesucht... und ich habe keine Ahnung, wie ich vom Schlachtfeld hierher gekommen bin...
"Kiz," raspelt seine heisere Stimme schließlich leise und er schließt die Augen. "Wirst du... da sein... wenn ich... aufwache?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 03. Feb. 2004, 11:59 Uhr
Er bittet sie, seine Gedanken zu lesen und so sucht sie die Verbindung zu seinem Geist und hält sie auch noch aufrecht, als er die Erinnerungen an die Schlacht mit ihr teilt. Die Bilder lassen eine leichte Übelkeit in ihr aufsteigen, doch sie nimmt sie in sich auf, hält seine Hand und schaut ihm fest in die Augen, weiß sie doch, wie wichtig es ist, solche Dinge zu erzählen. "Ich weiß nicht, wieso ich es gespürt habe.. vielleicht ist es der Stein." Ihr Blick gleitet vielsagend zu dem fahlschimmerndem Anhänger um seinen Hals, dann sucht sie wieder den Blickkontakt zu ihm. "Ich weiß nicht genau, was für Verletzungen du hast, aber Loba hat dich zwei mal mit Magie heilen müssen, um dir," Sie stockt, atmet tief durch und verliert das Lächeln. "Damit du nicht stirbst." Ich habe schon lange nicht mehr so gebetet, Olyvar. Sie findet das Lächeln wieder, streicht mit dem Daumen vorsichtig über seinen Handrücken und fährt fort. "Ich werde nach Bayvard sehen und Niniane mitnehmen. Sie kann besser mit Tieren umgehen als ich. Mach dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut." Sie spürt, das er müde wird und obwohl sie weiß, das er jetzt nur schlafen würde, greift wieder eine kalte Hand nach ihrem Herzen. "Ich werde nach Mattis suchen, ich bin sicher er kann dir sagen, wie du hergekommen bist. Aber später, nicht jetzt. Du brauchst Ruhe, Liebster." Er schließt die Augen und als er noch einmal spricht, ist seine Stimme so leise, dass sie sich weit zu ihm herabbeugen muss. >Kiz, Wirst du... da sein... wenn ich... aufwache?< "Jeden verdammten Tag deines Lebens." Sie ist sich nicht sicher, ob er sie noch hört, sein Atem geht ruhig und gleichmäßig doch ein kleines, halbes Lächeln liegt auf seinem geschundenem Gesicht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 03. Feb. 2004, 21:52 Uhr
Verwundert blickt Kaney zu Cleyron.
Der Vampir hatte Angst vor dem Feuer? Aber wieso hatte er sich dann freiwillig gemeldet, die Leichen mitzuverbrennen?
Hmmm... vielleicht, weil dort ein Zugang zu den Hallen von Sithech war... immerhin, er ist tot, also muss er ja etwas mit Sithech zu tun haben....Kaney merkt, dass er eigentlich nichts über Cleyron weiß.
Weder, wo er herkommt, wer er ... vorher gewesen ist, wieso er sich der Schlacht mit angeschlossen hat....
Aber Kaney will momentan keine Fragen stellen, ihm schwirren selber genügend Gedanken im Kopf, und so nickt er Cleyron nur mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck zu, als dieser mit einem leicht fluchenden Ton: Bring mich nie wieder dazu, so nah an ein Feuer heranzugehen." sagt.

Kaney setzt sich auf einen der Strohballen, bei denen sich auch Garok niedergelassen hat, und er schaut zu den Heilerzelten.
"Olyvar soll es besser gehen... gut... ich denke, es geht bald zurück... zurück nach Hause..." murmelt er vor sich hin, kaum hörbar für normale Menschen, wohl aber für Cleyron, der sich neben den Werblütigen setzt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 04. Feb. 2004, 15:14 Uhr
Die Worte des Werblütigen tun Cleyron etwas weh.
Nach Hause... Die Weltenstadt ist nicht sein Zuhause, das einzigste, was er bisher von ihr gesehen hatte, sind das Haus Morganas und die Steinfaust.
Seit drei Jahren folgte er Kana nun durch die Immerlande. Doch auch davor hatte er noch nie ein wirkliches Zuhause gehabt. Seit er den Ort verlassen hatte, an dem er als Mensch gelebt hatte, war er eigentlich immer nur von dem einen Flecken Erde zum anderen gewandert. An seine Zeit als Mensch erinnert er sich nicht mehr. Selbst wenn er den Ort, an dem er aufgewachsen war, wiederfinden würde, hätte er kein Zuhause. Schließlich sind alle, die ihn je gekannt hatten längst verschieden.
Selbst in den Hallen Sithechs, hatte der Ehemalige sich nie...richtig gefühlt. Er ist immer und überall fehl am Platz.
Ein Regenwurm durchbricht die trockene Erde und bewegt sich auf Cleyron's Zehen zu.
Der Ehemalige läßt ihn gewähren und noch lange nachdem der Wurm wieder im Erdreich verschwunden war, folgt er ihm mit Nase und Ohren.
"Wie lange lebst du bereits in Talyra?", fragt Cleyron.
Er sieht Kaney nicht an, sondern starrt weiter zu Boden.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 04. Feb. 2004, 19:21 Uhr
In Morganas Zelt, an Olyvars Lager:

"Mo cridhe, du weißt so gut wie ich, daß es nicht der Stein war," krächzt er leise. Ein wissendes, kleines Lächeln vertieft seine Mundwinkel, aber seine Augen wollen ihm einfach nicht länger gehorchen. Irgendwann gibt er nach und schließt sie, obwohl er nichts lieber getan hätte, als sie noch eine Weile anzusehen... nun ja, fast nichts, aber dazu wäre er ohnehin nicht in der Lage. Sie verspricht ihm, nach seinem Knappen und nach seinem verdammten Pferd zu sehen und er nickt schwach, was er jedoch sofort bereut, denn es bringt ihm die Schürhaken durch seinen Schädel wieder zurück. Als sie sagt, er bräuchte jetzt Ruhe, weiß er, daß sie Recht hat, dennoch erwidert er: "Chan eil," und merkt gar nicht, daß er Tamar mit ihr spricht, doch die Worte kommen ihm schon halb im Schlaf über die Lippen. Als er sich der Schwärze anvertraut, die ihn in ihre warmen Tiefen voll Ruhe und Vergessen zieht,  hält er ihre Hand noch immer fest in seiner. Diesmal landet er nicht in dem kalten, grauen Nichts, nicht in den labyrinthischen Bluttunneln und auch nicht an den Ufern der Purpurnen Flüsse. Er hatte gedacht, er würde träumen - grauenvolle Träume voller Blut, Tod, grünem Feuer und Angst, aber er träumt nichts. Diesmal gleitet er schwerelos und ohne Schmerzen über eine stilles, schwarzes Meer, tief und traumlos bis weit in den nächsten Tag hinein und irgendwo dort hinter dem Horizont würde sie sein und auf ihn warten. Sie hatte es versprochen. Jeden verdammten Tag seines Lebens.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 04. Feb. 2004, 21:52 Uhr
In Crons Zelt:

Als sie ins Zelt kommt, kann er an ihren Augen sehen, daß nichts Schlimmes vorgefallen war - noch ehe sie den Tumult erklärt, der draußen immer noch anhält - und stößt erleichtert den Atem aus. Er hatte gar nicht gemerkt, daß er ihn angehalten hatte. Kein Überfall, keine weiteren Narge, kein Feuer... aber Olyvar von Tarascon ist erwacht, den Göttern sei Dank. Sein verwundeter Arm pocht wild - es war verflucht schwierig gewesen, mit nur einem Arm und nass wie er war, in die Hosen zu kommen; er trägt noch kein Hemd und keine Stiefel, das Haar klebt ihm feucht am Rücken und er hatte den verletzten Arm mehr bewegt, als gut für ihn gewesen war.
Mittlerweile war sein Zelt vollends eingerichtet: ein zusätzliches Feldbett für Niniane war hergeschafft worden, in den Kohlebecken brennt rote Glut, ein kleiner Tisch und zwei Hocker stehen zur Verfügung, die Öllampen brennen, seine Truhen sind aufgestellt und von draußen dringt das Fluchen des Roßknechtes herein, der sich mit Jack einen Weinschlauch am Feuer teilt und damit beschäftigt ist, Donners Sattel und Zaumzeug zu reinigen und einzufetten. Sie tauschen ein Lächeln und Niniane legt ihm eine Wolldecke um. Ein Hemd könnte er mit dem in der Schlinge ruhiggestellten Arm ohnehin nicht anziehen. Jack bringt ihnen etwas zu Essen und schleicht dann still wieder hinaus: den unvermeidlichen Ogereintopf, Brot, Zwiebeln, ein paar verschrumpelte Winteräpfel und einen Weinschlauch - ihm scheint es dennoch wie ein Festmahl. Während sie essen, schreibt Niniane eine lange Botschaft an Arwen, drückt dann ihren Siegelring in das rostrote Wachs darunter, rollt das Pergament zusammen und pfeift nach Shugorn. Der Rabe hatte die ganze Zeit irgendwo in den Zeltstangen zu ihren Köpfen gesessen, und sie schickt ihn mit dem schmalen Lederröhrchen am Fuß nach Talyra, seine traurige Nachricht zu überbringen. Als er alles bis auf den letzten Brotkrümel aufgegessen und den Weinschlauch zur Hälfte geleert hat, fühlt er sich halbwegs wieder wie ein Mensch. Sie steht immer noch am Zelteinang und sieht dem Raben nach, während im Westen langsam die Sonne untergeht. Ihre letzten Strahlen überziehen den Himmel mit Feuer und fangen sich in ihrem Haar. "Komm her."
Sie geht zu ihm und er zieht sie auf seinen Schoß, legt seine große, warme Hand auf ihren Leib und lacht leise. "Wann ist das Kind so gewachsen? Ich komme mir vor, als wäre ich mondelang fort gewesen und nicht diese wenigen Wochen..." Er spürt eine wellenartige Bewegung unter seinen Fingern und hält den Atem an. "Nan..." ist alles, was er herausbringt. Er weiß nicht, wieviel Zeit vergeht, während sie einfach nur aneinandergeschmiegt dasitzen und er den Bewegungen seines Kindes unter ihrer Haut nachspürt, aber irgendwann hebt er ihr Gesicht an, um sie zu küssen. Sein Mund ist rauh, sein Kuß gierig, und er glaubt nie genug zu bekommen von ihrem Geschmack. Der wacklige Hocker, auf dem sie beide sitzen, ist einer solchen Leidenschaft allerdings nicht gewachsen und kippt nach hinten, bis sie in einem Knäuel von Armen, Beinen und Holzstücken auf dem Boden landen. Obwohl ihm der Schmerz in seinem Arm und den Rippen den Atem nimmt, muß er schallend lachen und hört sie einen Herzschlag später einfallen. Er liebt ihr Lachen, ihr dunkles, heiseres Lachen, das ihn immer mitten ins Herz trifft. Er bleibt liegen, wo er ist und hält sie fest. Sie liegen Nase an Nase auf den frischen Binsen, und sehen sich an. Irgendwann stößt er mit den Füßen an die Überreste des Hockers. "Ich habe noch nie erlebt, daß mich ein Schemel zu schlecht behandelt hat," erklärt er erbost, aber immer noch grinsend. "Wir sollten uns ein Bett suchen, Cariad. Der Boden ist kalt und hart noch dazu."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 05. Feb. 2004, 14:37 Uhr
"Wie lange?" wiederholt der Werblütige die Frage, überlegt einen Moment.
Kaney war sich sicher, dass in den Wochen in denen sie unterwegs waren, der Jahreswechsel schon stattgefunden hatte... dann war das also...
"Ich bin im Herbst vor zwei Jahreswechsel nach Talyra gekommen... Eigentlich komme ich aus Normand, aber von dort... ich musste weg von dort."
Schmerz und Erinnerungen kommen in Kaney hoch, das Bild von dem niedergebrannten Haus seiner Mutter, dem Hass seiner Nachbarn.
Kaney schüttelt den Kopf, damit diese Bilder verschwinden.
"Ich zog auf jeden Fall ungefähr ein Jahr lang durch Immerland, zusammen mit Garok, bis ich hier irgendwann angekommen bin...
Und ja, inzwischen nenn ich Talyra und das Larisgrün meine Heimat..." Kaney grinst schief.
"Kaum zu glauben, aber ich fühle mich wirklich wohl in Talyra..."
Kaney grinst immer noch verlegen, und schaut dann auf die Stelle, auf die der Ehemalige schaut, und versucht zu erkennen, was Cleyron dort wohl zu beobachten scheint.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 06. Feb. 2004, 00:45 Uhr
In Crons Zelt:

In seinem Kuß liegt eine Wildheit, eine Gier und Gewalt, die sie zugleich beunruhigt und ihr Herz schneller schlagen läßt - trotz ihrer eigenen Erschöpfung. Wenn sie sich nach einem Tag im Lager und der Anstrengung, ein Pferd wieder auf die Beine zu bringen, schon so fühlt, wie muß er sich dann fühlen? Sie fährt mit den Fingern die Linien seines Mundes nach. "Beschwer dich nicht," erwidert sie. "Du hast ihn schlecht behandelt." Sein Atem trifft ihre Haut doch bei seinen letzten Worten muß sie leise und erheitert lachen. "Ein Bett?" Echot sie. "Das glaube ich einfach nicht! Du mußt halbtot sein, Cron."  Sein Lachen vibriert an ihrer Wange, als er erklärt er sei nicht nur halb, sondern mausetot, anscheinend habe das nur noch nicht jeder Teil von ihm begriffen. Dennoch bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch sie auf die Füße - und zu seinem Feldbett. Irgendwo auf dem Weg dorthin verlieren sie beide ihre Kleider.

Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne lassen die Zeltwände glühen, als seien sie aus Feuer und füllen das dämmrige Innere mit lachsrotem Dunst. Sie fühlt sich matt, schwerelos, als hätte sie überhaupt keinen Körper mehr, und die Erschöpfung wirkt wie eine seltsam geschliffene Linse, welche die seltsamsten Details hervorhebt: die Form eines Kratzer auf seiner Schulter, bedeckt mit braunem Schorf, rot auf seiner braunen Haut. Das Sonnenuntergangslicht, das ihre Körper, ihr Haar, die Felle, jeden Gegenstand im Zelt mit rotem Gold rändert. Die merkwürdige Stille, die trotz der Geräusche eines Heerlagers von über zweihundert Männern, Pferden, fluchender Küchenjungen, schwitzender Roßknechte und eines ständig singenden Ogers, um sie her herrscht - nur das Flüstern der Wälder rings um das Lager ist noch zu hören. Sie kann spüren, wie der Schrecken, der Lärm und das Grauen der letzten Tage allmählich verblassen und ihn freigeben - und dann sind nur noch sie übrig und sonst nichts.

Die Pritsche ist schmal, kaum breit genug für einen Mann seiner Größe, doch die darauf ausgebreiteten Felle sind weich und warm und sie schmiegen sich so eng aneinander, ihre Arme und Beine verschlungen, als wären sie beide Teil eines einzigen Wesens, daß niemand, nicht einmal sie selbst sagen könnte, wo ihr Körper endet und seiner beginnt.
"Weck mich," murmelt sie mit schläfriger Zufriedenheit, als ihr die Augen zufallen, ihr Rücken mit seiner Brust verschmolzen, im Schutz seines unverletzten Armes geborgen, seine Hand warm auf ihrem Leib, "wenn du dir die Hosen anziehst. Ich will sehen, wie du das mit einer Hand schaffst."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 06. Feb. 2004, 10:37 Uhr
"Cariad, die Möglichkeit, daß ich vor dir aufwache ist so unwahrscheinlich wie das Überleben eines Fisches auf dem Trockenen," murmelt er in ihr Haar, als er die Augen schließt. "Meinetwegen reißt mir noch einmal ein Narg mit einer Keule den Arm ab, ich rühre mich nicht mehr," er gähnt so sehr, daß seine Kiefer knacken. "Wenn mein Leben davon abhinge, könnte ich vielleicht den Kopf heben. Aber aufstehen? Niemals." Sie hatten sich auf dem wackligen Feldbett geliebt, ein Balanceakt zwischen seiner Schwäche und seinem Verlangen, aber er hatte sie gebraucht, so sehr wie er die Luft zum Atmen brauchte, und sie hatte sich ihm gegeben. Dafür hatte es ihn fast umgebracht, und wenn er nicht sein Herz gegen ihre Haut hätte schlagen spüren, hätte er geglaubt, wirklich tot zu sein. Die Erschöpfung lähmt sein Denken und seine Erinnerung, bis alles verblaßt außer dem Bewußtsein ihrer Nähe. Er hält sie fest, spürt sie atmen und wie sie in den Schlaf gleitet, in menschlichen Schlaf, keine elbische Ruhe. "Cariad," murmelt er noch einmal, zieht die Pelzdecken fest um sie beide und läßt sich dann selbst in die Dunkelheit gleiten.

Er erwacht von lautem Fluchen und als er die Augen öffnet, sticht schmerzhaft Sonnenhelle hinein.
"Verflucht sollen alle Pferde sein, Jack, Junge, hilf mir mit dem Brustgeschirr, das hier ist schwer. Und hol einen zweiten Weinschlauch, der hier schmeckt wie Eselspisse." Das erste, das er hört, ist der tiefe Baß seines Roßknechtes. Das zweite Jacks Lachen. Er hört das Lachen des Jungen, hört ihn und den Roßknecht unter dem Gewicht der bronzebeschlagenen Riemen von Donners Schabracken ächzen und schimpfen, und dann ein Plumpsen, als wäre etwas Schweres zu Boden gefallen. "Wie willst du das wissen, Alter," gibt der Knappe frech zurück, "nach dem dritten Schluck schmeckt doch ohnehin alles gleich." Das nächste, das er hört, ist Nans dunkle, rauchige Stimme, die beiden Ruhe gebietet. er, ihr Herr, schlafe noch und das solle auch so bleiben. Vor dem Zelt wird es so still, daß man eine Nadel hätte fallen hören können und er schließt grinsend wieder die Augen. Cariad... Wahrscheinlich fürchteten sowohl sein Knappe, als auch sein Roßknecht, als Kröte zu enden, wenn sie das Wort M'ladies nicht haargenau befolgten.

Als er das nächste Mal erwacht, steht die Sonne schon hoch am Himmel und das Licht ist weich. Hell, aber im Inneren seines Zeltes gedämpft und zu ertragen. Langsam dringen die Lagergeräusche an sein Ohr: das Prasseln vieler Feuer, das gedämpfte Summen und Gewirr hunderter von Stimmen, hin und wieder das Wiehern eines Pferdes, Lachen und Fluchen, ein halblauter Befehl oder ab und an ein gerufener Scherz. Er steht auf, kleidet sich mühsam mit einer Hand an und lacht bei der Erinnerung an Ninianes Worte am gestrigen Abend - doch als er sein Spiegelbild im Wasser der Waschschüssel sieht, vergeht ihm jedes Grinsen. Seine Augen sind nicht mehr blutunterlaufen und sein Gesicht wirkt bis auf eine schwarzviolette Prellung am linken Unterkiefer ziemlich unversehrt - dafür ist er vom Schlüsselbein abwärts vollkommen blau und grün, sein Körper scheint ein einziger Bluterguss zu sein. Wie nett...ich werde allmählich zu alt, für solche Abenteuer. Er putzt sich die Zähne mit einem geschälten Weidenzweig, spült sich den Mund und flucht, weil er sich einarmig weder das lange Haar zusammenbinden, noch in ein Hemd schlüpfen kann - und Niniane ist nirgends zu sehen oder zu hören. "Hmmpf..."

Er ruft nach Jack und es dauert eine Weile, bis der Junge auftaucht - nass bis zu den Knien. Er murmelt eine Entschuldigung, er wäre mit der Herrin beim Fischen am Bach gewesen und hilft ihm dann Hosen, Stiefel und Hemd zu verschnüren. "Wie am Bach?"
"Nun ja, für das Festmahl heute abend, Mylord. Im ganzen Lager wird geschlachtet und vorbereitet. Es soll eine kleine Feier geben. Und dann geht es nach Hause - einige Männer beladen schon die Wägen für den Aufbruch. Die Herrin hat Forellen gefangen. Und ich habe geholfen!" Verkündet er stolz. Offenbar hatte die Aussicht, im eiskalten Wasser zu planschen das Unbehagen vor goldenen Augen vorübergehend außer Kraft gesetzt. "Hmmpf." Macht Cron noch einmal. "Und wo ist die Herrin jetzt?"
"D-die?" Stottert Jack. "Die hat die Fische zu Achim gebracht und wollte dann nach dem Pferd des Lord Commanders sehen, Mylord." Cron nickt, scheucht den Jungen wieder hinaus, doch als er selbst vor das Zelt tritt, findet er Niniane bereits wieder an der Feuergrube.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 06. Feb. 2004, 15:04 Uhr
Irgendwann ist der Regenwurm selbst für Cleyrons Sinne verschwunden, aber er starrt dennoch weiter auf die Erde. Kaney fühlt sich wohl in Talyra. Er hat eine neue Heimat gefunden.
Kaney ist auch noch am Leben., denkt der Ehemalige bitter und seufzt auf. Er hastt diese Anfälle an sich. Er hat nichts dagegen, tot zu sein. Gegen seine Existenz hat er nichts, rein gar nichts. Normalerweise. Selten, ganz ganz selten kommt es vor, dass es ihm nicht gelingt sein gewöhntes Grinsen aufzusetzten und allem eine amüsante Seite abzugewinnen. Ganz ganz selten kommt es vor, dass er sich wünscht am Leben zu sein.
Kana scheint sich hier auch wohl zu fühlen.
Der Gedanke muntert ihn etwas auf. Zwar ist seine Blutsschwester ebenfalls lebendig, aber dennoch ist sie eigentlich genauso andersartig und nirgendszugehörig, wie er. Wenn eine Halbdämonin, sich in Talyra wohl fühlen kann, dann vielleicht auch ein Vampir.

Cleyron sieht auf und grinst seinen Freund an. "Was meinst du, wie lange es noch dauert, bis wir wieder südwarts ziehen?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 06. Feb. 2004, 17:03 Uhr
"Keine Sorge, Morgana. Sobald sie ihre verdammte Feier hatten, werde ich sie alle auf den Weg scheuchen - ob verkatert oder nicht." Er sieht auf den dunklen Haarschopf der Heilerin neben sich hinunter. "Ihr solltet Euch wirklich hinlegen. Und das," er steht auf, "werde ich jetzt auch tun. Die Sonne sinkt bald und ich muß mich noch mit dem Oger besprechen und nach meinem Knappen sehen." Er nickt Morgana noch einmal zu, wirft einen letzten Blick auf die abschirmenden Weidenwände um Olyvars Lager und verläßt dann die Heilerzelte. Er holt sich bei Achim ein Nachtmahl, bespricht mit ihm alles für ein Festmahl am morgigen Abend, sieht in Mistress' Zelt noch einmal nach Is, der jedoch bereits in tiefem Schlaf ist, wechselt ein paar leise Worte mit der Heilergehilfin und kehrt in der Abenddämmerung zu seinem eigenen Lager zurück. Auf dem Weg dorthin kommt er an Cleyron und Kaney vorbei und hört die Frage des Vampirs. "In zwei Tagen," beantwortet er sie mit einem Nicken. "Morgen abend gibt es Bier, Wein und Met für die Männer und was die Küche des Ogers hergibt - und am nächsten Tag will ich hier verschwunden sein."

Im Zelt liegt der Dunkelelb, angekettet an einen der Stützpfosten auf einem Bett aus Stroh und Kissen. Caewlin sieht in der Dunkelheit nur das weiße Haar, aber der Atem des Gefangenen geht flach und schnell - er schläft nicht. "Was immer du angestellt hast, Elb," knurrt er nicht einmal unfreundlich. "Aber wenn du schnarchst, kannst du in der Kälte schlafen." Er läßt sich auf das Feldbett fallen, Dolch und Morgenstern griffbereit neben sich, doch selbst wenn der Dunkelelb Arien wie der Oger geschmettert hätte - Caewlin hätte es nicht gehört. Er schläft wie ein Stein, bis er am nächsten Morgen unsanft und hastig von Vareyar geweckt wird. Über Nacht waren die Männer zurückgekehrt, die er über den Fluß geschickt hatte, und das Lager scheint längst zum Leben erwacht. Der Dunkelelb sitzt an seinen Pfosten gelehnt im Stroh und schaufelt hungrig eine Schüssel Haferbrei in sich hinein.Haferbrei... aye. Ich weiß, warum ich nicht auf diesen Feldzug wollte...

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 06. Feb. 2004, 20:01 Uhr
Sein Atem geht ruhig, tief und gleichmäßig und nachdem sie sicher ist, das er die nächste Zeit nicht aufwachen würde, erhebt sie sich. Loba scheint im sitzen eingenickt zu sein, was Kizumu ein kleines, dankbares Lächeln entlockt. Schon wieder bin ich ihr zu Dank verpflichtet. Ein wenig wehmütig denkt sie an Malakai, die Dinge die sie gemeinsam erlebt hatten und wie alles zu Ende gegangen war. Doch dann richtet sie ihre Gedanken nach vorn und auf die Aufgabe, Mattis zu finden. Sie verlässt das Zelt Morganas und begibt sich erst einmal zu den Feuern, die im Rund der Zelte und Wagen brennen. Viele der leichter Verletzten haben sich um die Feuergruben vesammelt und tauschen Erfahrungen und Erlebnisse aus. Aus vielen Mündern hört sie, was sie in Olyvars Erinnerungen gelesen hatte und die Elbin ist erleichtert, dass die Schlacht gewonnen und Talyra verteidigt wurde.
Mit wenigen Fragen findet sie schließlich Mattis, der noch immer bei Bayvard wacht. Das Pferd ist auf den Beinen, doch sein Anblick verschlägt ihr für einige Momente den Atem. Die Brust des Hengstes ziert ein riesiger, genähter Riss, ebenso die Flanken und den Hals, das Fell ist blutverkrustet und er lässt den Kopf mit den müden, verschleierten Augen hängen. "Bei den Zwölfen." Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie bleibt wie angewurzelt stehen. Mattis, der auf Decken und Fellen neben dem Strohlager gesessen hatte, springt auf und neigt höflich den Kopf. "Lady Niniane war hier, sie hat ihn auf die Beine gebracht, aber er frisst nicht, säuft nur wenig." Die Angst und die Sorgen des Jungen dringen zu ihr herüber und sie versucht ihm aufmunternd zu zulächeln. Vorsichtig tritt sie näher, streckt die Hand nach dem geschundenen Kopf des Pferdes aus und fährt federleicht über ein winziges, unverletztes Stück Pferdenase. Bayvard steht stockstill, schenkt der Elbin und dem Menschenjungen keine Beachtung und Kizumu drängt die schlimmen Befürchtungen beiseite. "Mattis, der Lord Commander ist aufgewacht und es geht ihm besser." Er wird nicht sterben. Sie freut sich über die offene und erleichterte Freude des Knappen. "Er schläft jetzt, aber er hat viele Fragen. Wie er vom Schlachtfeld hierhergekommen ist und solche Dinge. Ich weiß nicht, ob wir ihm sagen sollten, wie es um Bayvard genau steht." Sie blickt den Jungen fragend an, sie ist sich wirklich nicht sicher, ob die Wahrheit Olyvar eher schaden als helfen könnte. Mattis nickt nachdenklich und lässt den Hengst nicht aus den Augen. "Ich lasse dich rufen, sobald er wieder aufgewacht ist, aber ich wollte, dass du weißt, das es ihm besser geht." Die beiden tauschen ein kleines Verschwörerlächeln, dann legt sie dem Jungen die Rechte auf die Schulter. "Lady Niniane wird sicherlich noch einmal nach ihm schauen, aber ich weiß nicht genau wann. Wenn du möchtest, achte ich kurz auf ihn und du holst dir etwas zu essen und zu trinken." Sie hatte das leise Knurren aus Mattis Bauch gehört und nickt ihm jetzt aufmunternd zu. Der Knappe grinst, reibt sich den Bauch und läuft, nachdem er noch einen langen Blick auf Bayvard geworfen hat, in Richtung Küchenzelte davon.
Kizumu tritt noch einen Schritt näher an das Pferd heran und legt die Hand wieder auf das samtige Stückchen Nase. Der Hengst zeigt durch keine Regung, dass er etwas von dieser Berührung bemerkt und die Elbin schluckt schwer. "Bitte, Bayvard, lass ihn nicht alleine." Sie hat nicht die Kraft über die Niniane verfügt und es scheint auch nicht so, als hätte das Tier sie verstanden, doch sie hofft. Mehr bleibt uns auch nicht.
Mattis kehrt zurück, eine Schale Eintopf, ein riesiges Stück Brot und einen Krug frischen Trinkwasser in den Händen. Sie lächelt dem Jungen zu und wendet sich von dem geschundenen Tier ab um zu seinem ebenso geschundenem Herrn zurück zu kehren.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 06. Feb. 2004, 21:19 Uhr
Lange hat sie mit Iseac gesprochen, es müssen Stunden gewesen sein. Doch irgendwann überkommt den Jungen die Müdigkeit und er schläft noch mit dem Armband in der Hand ein. Vorsichtig deckt sie ihn zu und streicht ihm noch eine Strähne aus dem Gesicht. "Schlaf schön." flüstert sie ihm leise zu und wendet sich dann den anderen Pazienten im Zelt zu. Bei ein paar wechselt sie die Verbände und einem hilft sie etwas zu essen, da er beide Arme dick verbunden hat.

Draussen dämmert es bereits, als die Zeltplane zurückgeschlagen wird und Caewlin das Zelt betritt. Er schaut kurz nach dem Jungen und wechselt dann einige leise Worte mit ihr. Doch so schnell er gekommen ist, ist er auch wieder verschwunden. Einen Moment schaut sie ihm nach und schmunzelt. Er sorgt sich wirklich um den Jungen.

Sie räumt noch etwas im Zelt rum, ehe sie sich zu den Küchenzelten ausmacht und sich etwas zu essen holt. Mit einer Schale dampfender Suppe kehrt sie ins Zelt zurück und macht es sich auf dem Strohballen neben Iseacs Lager bequem. Einige der Novizinnen haben sich auch bereits hingelegt, nur noch ein oder zwei wuseln durch das Zelt und kümmern sich um die Männer. Mit den Gedanken ganz wo anders, löffelt sie ihre Suppe. Doch das warme Essen macht nicht nur satt, sondern auch müde. So stellt sie die mittlerweile leere Schale beiseite und es sich auf dem Strohlager gemütlich, so gut es halt mit ihrem Hals geht. Irgendwann schläft sie ein und träumt wirres Zeug von den vergangenen Tagen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 06. Feb. 2004, 22:07 Uhr
Morgana nickt nur als Caewlin sich erhebt und sie noch einmal freundlich ermahnt auch etwas zu ruhen, den Blick, den er dabei auf ihren gut versteckten Bauch wirft spricht Bände und ein leichtes Lächeln spielt um ihre Mundwinkel. Im Zelt wird es dämmerig und die Novizinnen beginnen damit die Kohlepfannen erneut zu füllen und die dicken Kerzen und Öllampen anzuzünden, die überall im Zelt verteilt stehen oder hängen.

Lyn steht weiter hinten im Zelt bei einem der Verwundeten und Morgana ist einfach zu müde um sich zu erheben und zu ihm zu gehen. Die Wirkung des Mohnblumensaftes hat mittlerweile ganz nachgelassen und in ihrem Bauch spürt sie einen ständigen dumpfen Schmerz und bei jeder Bewegung scheint ein Messer durch ihren Bauch gestossen zu werden. Ihre Lagerstatt ist nur einige Schritte entfernt, doch Morgana bleibt auf dem Strohballen sitzen, auf dem sie mit Caewlin gesessen hat. Immer wieder fallen ihr die Augen zu und das dämmrige Licht und die Wärme , die die Kohlepfannen im Zelt ausbreiten, lassen sie noch schläfriger werden. Irgendwann rollt sie sich auf dem Strohballen so gut es geht zusammen und ist bald darauf in einen unruhigen Schlaf gefallen, der von wirren Träumen unterbrochen wird.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 07. Feb. 2004, 13:07 Uhr
Schilama sitzt auf einen Strohballen, neben einen der Verwundeten, als der Normann kurz bei ihr hereinschaut, ein paar leise Worte mit ihr wechselte und dann auch wieder verschwindet. Sie wusste jetzt, das es morgen Abend ein Fest geben sollte, auch wenn ihr nicht nach feiern zumute ist, findet sie die Idee doch ganz gut. Sie bleibt noch lange in dem Zelt, um auf den Mann aufzupassen, der ebenfalls viel Blut verloren hatte, denn auch wenn dieser auf dem Weg der Besserung war, so wollte sie ihn nicht durch irgend einen dummen Zufall verlieren. Aber die Nacht wird später und ihr fallen langsam die Augen zu, so dass sie einer Novizin die Aufgabe überlasst. Die Elbin schaut noch kurz in Morganas Zelt vorbei, aber sie findet die Heilerin schon schlafend vor, für eine Decke hatte einer der Novizinnen schon gesorgt und so verlässt sie das Zelt auch wieder, hoffentlich schläft sie sich aus und überanstrengt sich nicht. Schilama holt sich noch etwas zu Essen, bevor sie sich dann, wie schon letztes mal, außerhalb des Wagenkreises zur Ruhe begibt, wieder mit einer kleinen Schale mit glühenden Kohlen und einer Decke beladen.

Am nächsten Morgen, wacht sie schon früh auf, trotz dessen, dass sie erst so spät zur Ruhe gekommen ist, aber die Geräusche des Lagers dringen zu ihr herüber und lassen sie keine Ruhe mehr finden. So bringt sie wieder alles an den Platz zurück, informiert sich bei den Novizinnen über den Zustand der Patienten und setzt sich wieder zu dem Mann mit dem hohen Blutverlust, der nun wirklich über dem Berg ist, danke das du ihn nicht zu dir geholt hast, Sithech. Erst dann begibt sie sich zum Küchenzelt um sich ihr Frühstück zu holen um dem Tag mit neuer Kraft zu begegnen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 09. Feb. 2004, 13:19 Uhr
Der Vormittag vergeht mit den Vorbereitungen für die abendliche Feier und den Aufbruch am nächsten Tag: alles, was nicht mehr gebraucht wurde, wird zusammengepackt und auf die Wägen verladen: überzählige Zelte und Lagergerät, Vorräte, Fässer, die Waffen und Ausrüstung der Gefallenen und so fort. Achim und schwitzende Küchenjungen schlachten das Vieh, das Galrin hergebracht hatte,  und unweit von Morganas Zelt wird eine große Feuergrube ausgehoben und mit Baumstämmen umlegt. "Ich hoffe, wir können den Lord Commander auf seinem Feldbett wenigstens ans Feuer tragen oder etwas in der Art... die Männer sollten ihn sehen, Mylord," hatte Vareyar gesagt, es aber wohlweislich ihm überlassen, das dann mit Morgana zu besprechen. Er sieht nach dem Grauen, dem sein Roßknecht Umschläge aus Wickenblättern und Honig um die gezerrten Fesseln und kühlenden Brei zerstossener Klettenblätter auf die mit Brandblasen versehrte Hinterhand aufgetragen hatte, und überzeugt sich mit eigenen Augen davon, daß der große, graue, übellaunige Hengst gut versorgt ist. Wie er von den lauthals über dieses verdammte Streitroß fluchenden Pferdejungen der Steinfaust erfährt, hatte er bereits vier andere Pferde gebissen, einen Stützpfosten des Pferdeunterstandes zu Splittern pulverisiert und frißt sich, gerade als Caewlin nach ihm sieht, durch eine Ration Hafer die für drei normale Pferde ausgereicht hätte. Caewlin nimmt es Zeichen, daß es dem Grauen wieder gut ging und macht sich dann auf in Richtung der Heilerzelte. Am Morgen hatte er Niniane kurz getroffen, die mit Crons Knappen zum Bach gegangen war um zu fischen und ein paar Worte mit ihr über Cron gewechselt, er hatte Vareyar gesehen und gesprochen und im Augenblick wünscht er sich nichts, als in der Masse der Namenlosen Blaumäntel im Lager unterzutauchen, zu verschwinden, ein Niemand zu werden und allein sein zu können mit seinen Gedanken. Es gelingt ihm nicht. Erstens fällt er überall auf und zweitens kennt ihn jedermann. Er gönnt den Männern ihre kleine Feier, Met, Wein und Bier und die Festbraten, die mit dem Sonnenuntergang auf sie warteten, aber er wäre lieber jetzt als erst morgen nach Hause aufgebrochen. Wann immer er die Augen schließt, sieht er das lachende Gesicht seiner Frau vor sich und fragt sich, wie groß Brynden inzwischen geworden sein mag, ob er sich sehr verändert hätte, ob sein Lachen sich noch so anhörte, wie er es in Erinnerung hatte und ob er schon laufen und sprechen konnte...
Und Cal. Sie war so wütend gewesen, als er zu diesem Feldzug aufgebrochen war. Was würde ihn erwarten, wenn er nach Hause kam?
Die Mittagszeit ist nahe und von der Feldküche dringt der Duft von Kräuter- und Knoblauchsaucen - und dem unvermeidlichen Eintopf  - herüber - dick und würzig und so verführerisch, daß ihm der leere Magen knurrt. Von ein paar weiter entfernten Zelten der freien Ritter und der wenigen Söldner, die dem Lord Commander gefolgt waren, hört er Stimmen, die ein unflätiges Lied singen. Eine Gruppe leicht verwundeter Blaumäntel fachsimpelt an einem Feuer über die beste Methode, Läuse loszuwerden, während ihren Kameraden und deren Ungeziefer ein paar kichernde Anukisnovizinnen schon mit heißem Wasser und Schafgarbensud zu Leibe rücken. Weiter hinten üben zwei Lanzenträger mit bloßem Oberkörper in der schwachen Wintersonne und das hölzerne Aufeinanderkrachen der Waffenschäfte hallt laut von den Bäumen wider. Caewlin sieht sich um und lenkt seine Schritte entschlossen auf die Zelte vor ihm zu. Alles in allem... ja, alles in allem sind wir verdammt gut weggekommen.

Er sieht bei Iseac vorbei und findet den Jungen diesmal zwar wach vor, doch wegen seines gebrochenen Beines mit Mohnblumensaft benebelt, doch er bittet Mistress gleich mit ihm zu kommen, ebenso wie Schilama, in dessen Zelt er ebenfalls vorbeisieht. "Holt alle Anukisnovizinnen und die anderen Mädchen zusammen und bringt sie zu Morganas Zelt. Jetzt gleich. Es wird nicht lange dauern, ein paar Augenblicke überstehen eure Schützlinge auch ohne euch." Er findet die Oberste Heilfrowe wesentlich ausgeruhter als gestern vor, auch wenn ihr die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben steht. "Morgana. Ich habe eure Gehilfinnen zusammengerufen, wundert euch also nicht, wenn sie hier gleich alle auftauchen." Er läßt sich auf einen der Baumstämme fallen, die als Sitzplatz für die abendliche Feier gedacht sind und streckt die Beine aus. Noch immer tat ihm jeder einzelne Muskel seines Körpers weh, aber wenigstens ist der Schmerz mittlerweile zu ertragen. "Geht um die Feier heute abend, wißt Ihr? Wäre vielleicht nicht das Klügste, zweihundert betrunkenen Männern all diese Mädchen vor die Nase zu setzen." Er sieht in Morganas dunklen Augen die unausgesprochene Frage und nickt leicht unwillig. "Aye. Ich weiß. Kizumu und Niniane sind auch hier und Ihr selbst und die Frauen haben ein ebenso großes Recht auf einen Festabend wie die Männer, aber..." Er zuckt mit den Schultern. "Ich will zumindest diese halben Kinder heute abend nirgendwo hier im Lager sehen, ich kann nicht die ganze Nacht hinter jeder einzelnen herrennen und sie vor einem Dutzend Betrunkener beschützen und Ihr könnt das auch nicht."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 09. Feb. 2004, 14:24 Uhr
Während der Nacht hat die "Windkind" wieder den Boden verlassen und schwebt nun in gut vierzig Meter Höhe über dem Lager. Im Morgenlicht schimmert das Holz des Schiffes wie ein goldener Edelstein.
Galrin hat sich auf den Vordersteven des Windschiffes gesetzt, spielt auf seiner Harfe und singt dazu ein fröhliches Lied, das er offenbar zur Melodie einer bekannten Volksweise gedichtet hat:

"Heyho, ein Feuerlein brennt...
Und vorbei ist die Schlacht für die Narge.
"

Als der Nordmann drunten auf dem Boden den Sturmlord Caewlin von Sturmende vorbeigehen sieht, unterbricht er sein Lied und späht hinunter. Zwar kann der Kapitän nicht verstehen, was Caewlin mit Morgana bespricht, doch die Gestik des Kriegers spricht Bände. Offensichtlich beschäftigen den Lord aus dem Norden dieselben Überlegungen, wie sie auch Galrin schon seit einiger Zeit plagen: Was wird mit den Novizinnen bei der anstehenden Siegesfeier?

Kurzerhand läßt Galrin sich von zwei Matrosen im Aufzug auf den Boden hinunter schaffen und folgt Caewlin zu den Heilerzelten. Von weitem hört er, wie der Sturmlord mit Morgana spricht:
"Ich will zumindest diese halben Kinder heute abend nirgendwo hier im Lager sehen, ich kann nicht die ganze Nacht hinter jeder einzelnen herrennen und sie vor einem Dutzend Betrunkener beschützen und Ihr könnt das auch nicht."

Der Schiffsbauer nähert sich langsam und spricht die Beiden an: "Guten Morgen, Morgana, guten Morgen, Lord Caewlin. Verzeiht mir, wenn ich mich in Euer Gespräch einmische, aber ich habe es mitangehört und mir über diese Dinge ebenfalls Gedanken gemacht.
Ihr habt recht, Mylord: Die Novizinnen gänzlich vor einer Horde Betrunkener zu schützen, vermag niemand. Allerdings gäbe es einen Ort, an dem sich die Mädchen aufhalten könnten, bis der Rausch des Sieges... und der des Bieres... sich wieder verflüchtigt haben."

Bei diesen Worten deutet Galrin nach oben, wo die "Windkind" an ihrem Ankertau brav wie ein treuer Hund wartet.

"Würde man die Mädchen auf das Windschiff bringen, das Ankertau aufholen und in ausreichender Höhe warten, wäre den Tempeldienerinnen eine gemeinsame Feier problemlos möglich. Allerdings könnte kein Mann auf dem Boden, dem der Alkohol zu sehr geschmeckt hat, sie erreichen. Das betrifft selbstverständlich auch die Mitglieder meiner Besatzung, die sich selbst an Bier und Met gütlich tun wollen, mich selbst eingeschlossen.
Das ist nur ein Vorschlag, Mylord."

Um Galrins Lippen spielt ein feines Lächeln, während er auf die Antwort des Sturmlords wartet.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Eliphas am 09. Feb. 2004, 16:10 Uhr
Nirgendwoanders ist der Wechsel zwischen ausgelassener Freude und banger Hoffung so stark zu fühlen wie in diesem Heerlager .
Während  die einen auf neue Nachricht aus dem Zelt des Lord Commanders warten, sind andere dabei die Gedanken an die Tage der Schlacht durch närrischen Übermut zu verdrängen.
Eine Gruppe von abgerissenen Kämpfern hat sich um ein Fass Bier gescharrt und lässt  sich von einem kleinen verwachsenen Geschöpf mit grossen Ohren und Knollennase durch anstössige Sauflieder unterhalten.

Der ganze Tross atmet auf als endlich die Meldung kommt, der Lord Commander sei erwacht. Zwar ist sein Zustand noch immer kritisch, doch er scheint das schwerste überwunden zu haben.
Im ganzen Lager macht sich nun doch eine losgelöste Stimmung breit. Der Sieg gehörte ihnen schon länger, doch es wäre ein bitterer Geschmack dabei gewesen, wenn der Lord Commander seinen eigenen Triumph nicht hätte erleben dürfen.

Kaum hat sich die gute Nachricht verbreitet, wird in allen Winkeln und Ecken des Lagers  auf die grosse Siegesfeier hingearbeitet.
" Die Windkind " hatte  aus dem fernen Talyra, Schweine, Rinder und anderes Schlachtvieh herangekarrt  und natürlich eine nicht geringe Menge an Fassbier.
Die Blaumäntel wurden angewiesen ihre Schwerter in der Scheide zu lassen und stattdessen Feuerholz zu sammeln   und ihre Klingen nur zu ziehen um die einen oder anderen Äste zu kappen.
Wieder andere funktionierten ihre Schneiden zu Schlachtmessern um und zerlegten auf Anweisung der Köche die Säue und Rinder in handliche Hälften um sie später auf Spiesse zu binden und über dem Feuer zu braten.

Eliphas schlägt einen dargebotenen Krug  mit frischem Dunkelbier lächelnd aus, mit dem Hinweiss erst am Abend kräftig zuzulangen, da er nicht viel trinkt und deswegen sehr schnell zu einem Rausch neigt.
Das daraufhin gutmütige Gelächter der Blaumäntel  nimmt er seinerseits schmunzelnd auf, als er weiter durch das Lazarett schreitet und sich umblickt      

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 09. Feb. 2004, 17:58 Uhr
Als Shyada erwacht, fühlt sie sich wesentlich besser als die unzähligen Male zuvor. Doch schon die kleinste Bewegung warnt sie davor, sich zu sehr anzustrengen. Shyada öffnet die Augen, aber braucht einen Moment um zu registrieren ob Tag oder Nacht ist. Mühsam hebt sie den Kopf und versucht sich ein Stück aufzurichten. In Gedanken hat sie bereits damit gerechnet, durch ihre Schmerzen abgehalten zu werden, doch ist dies nicht der Fall. Zwar sind die Schmerzen die sie spürt alles andere als gering, doch im Vergleich zu den vorherigen eher nichtig. Irritiert blickt Shyada zu ihrer linken Schulter. Der Verband befindet sich noch immer an der gleichen Stelle und auch sonst scheint nichts verändert zu sein. Während sich ihr Blick von der Schulter löst und über einige der Kranken um sie herum streift, fällt ihr wieder der seltsame Traum ein und das Etwas was sich durch unter ihrer Haut bewegt hatte.
Shyada unterdrückt ein Schaudern und zwingt sich zumindest für diesen Moment nicht weiter darüber nachzudenken. Ganz langsam und sehr vorsichtig setzt sich die Amazone auf ihrem Feldbett auf. Unzählige Stellen beginnen zu Pochen und überall scheint Feuer zu explodieren. Mit zusammengebissenen Zähnen schlägt die Amazone ihre Decke zurück und hebt ihre Beine aus dem Bett. Als sie einen weiteren Verband am Bein bemerkt, hat sie schlagartig das Bild vom Schlachtfeld wieder vor sich. Der gräuliche Stoff verhindert, dass Shyada die Wunde sehen kann, aber sie kann sich nich vorstellen, dass sie viel anders aussehen wird, als vor einigen Tagen. Nur sauberer. Ihr Gesicht scheint völlig regungslos während sich Shyada weitere verwundete Stellen an sich besieht.

Für Shyada erweckt es für einen Moment den Eindruck, dass das Treiben im Lager hektischer aber gleichzeitig auch entspannter ist. Es scheint, als wenn alle eilen, weil sie etwas erwarten oder herbeisehnen. Shyada versucht einzelne Worte aus dem Stimmengewirr herauszufiltern, aber ihr Kopf weigert sich dagegen. Alles was sie wahrnimmt ist nur undeutliches Gemurmel. Schwindelgefühle lassen Shyada innehalten, als diese versucht aufzustehen. Jemand rennt an der Amazone vorbei. Shyada will die Person ansprechen, doch ihre Stimme versagt und es kommt nur ein heiseres Krächzen über ihre Lippen. Erschrocken hält Shyada inne und läßt die Person weitergehen. Abermals blickt Shyada zu ihrem Arm und der Schulter. Eine Weile vergeht in der sich Shyada bewußt wird, dass sie den Arm in der Zeit, wo sie im Bett gelegen hat nicht bewegt hat und auch nicht einmal daran gedacht hat. Ob...
Sie verbietet sich selber, auch nur an irgendetwas zu denken, was mit dem Arm und der Schlacht selber zu tun hat. Im Moment ist ihr eigentlich auch irgendwie alles egal und sie wünscht sie an einen anderen Ort. Weit weg von hier, wo es ruhig ist.
Shyada die am Bettrand sitzt bemerkt, dass ihre Beine plötzlich heftig zu zittern beginnen. Mit der rechten Hand, versucht sie die Beine runterzudrücken und diese somit vom Zittern abzuhalten, doch scheinen sie mehr Kraft zu haben. Ohne das die Amazone es merkt, rutscht sie langsam von der Bettkante. Erst als es zu spät ist, ihre Beine wegknicken und Shyada mit den Knien schmerzhaft auf dem Boden aufschlägt wird sie dessen gewahr. Keuchend bleibt sie auf dem Boden sitzen und versucht ihre verdrehten Beine unter ihr herauszuziehen. Mit der rechten Seite gegen das Feldbett gelehnt wartet sie bis der Schmerz langsam nachlässt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 09. Feb. 2004, 18:20 Uhr
Sein erster klarer Gedanke ist: Es schneit. Es muß Winter sein. Als nächstes denkt er, daß diese Beobachtung nicht viel besser ist, als die wirren Bilder, die in seinem Kopf herumspuken. Er blinzelt, was nicht ganz einfach ist, da seine Lider verklebt sind. Sein Gesicht fühlt sich heiß und aufgedunsen an. Das lange Hemd, in das man ihn gesteckt hatte, sein einziges Kleidungsstück, wie er bemerkt, ist völlig durchnäßt.
Als er endlich die Augen aufbekommt, stellt er fest, daß er sich getäuscht hatte. Es schneite nicht, aber irgendjemand kehrte mit einem langen Reisigbesen Schnee vom Zeltdach und den Seitenwänden. Weiße Flocken schweben aufgewirbelt durch das Rauchloch direkt über seinem Lager herab. Als er sich auf die Ellenbogen stützt und aufrappelt, fühlt er sich wie ein Büffel, der versucht, sich aus dem Sumpf zu erheben und fällt prompt wieder in die Kissen zurück. Mit angehaltenem Atem wartet er auf die glühenden Schürhaken und den Schmerz - aber alles, was sich nach bangen Augenblicken einstellt, ist ein schwaches Summen in seinem Kopf und ein Reißen in seiner Brust. Schmerzhaft, zweifellos, aber erträglich und kein Vergleich zu den Martern des letzten Mals, als er versucht hatte, sich zu bewegen. Blinzelnd schließt er die Augen wieder, um sie vor der unangenehmen Helligkeit eines grauen Winterhimmels und den herabrieselnden Flocken zu schützen und spürt den Schnee auf seiner fieberheißen Haut schmelzen. Es dauert, bis ihm dämmert, wer er ist, wo er sich befindet - und warum. Einen Augenblick fragt er sich mit Schrecken, ob er von nun an jedesmal, wenn er erwachte, erst einmal um das Wissen seiner Selbst würde bangen müssen - aber dann sagt er sich, daß das albern sei. Du bist gerade noch einmal Sithech von der Schippe gesprungen. Wahrscheinlich ist es völlig normal, daß du noch eine Zeitlang nicht so ganz der Alte bist... Er hört leise Stimmen hinter den Weidenparavents, die sein Lager abschirmen und wünscht sich, irgendjemand würde diese verdammten Dinger endlich wegnehmen. Er kommt sich abgeschnitten und ausgeschlossen vor. Weggesperrt, obwohl die windigen Wände aus dünnem Korbgeflecht waren. Wollen sie nicht, daß ich etwas sehe oder können sie meinen Anblick nicht ertragen? Er fährt sich langsam über seine stoppelbärtigen Wangen und spürt zahllose Kratzer auf schmerzenden Schwellungen. Zwischen seinen Fingern und unter den Nägeln klebt altes Blut und Schmutz und seine Haare fühlen sich so hart an wie die Stacheln eines Igels. Götter im Himmel, wahrscheinlich biete ich wirklich nicht gerade einen guten Anblick! Über seine Brust und seine Rippen zieht sich ein straffer Verband, so eng, daß er nicht wirklich tief atmen kann - aber das kann er ohnehin nicht, ohne grausamen Schmerz zu riskieren. Auch um seine Stirn ist ein fester Verband und er hat das Gefühl, allein die Leinenbinden hielten seinen Schädel zusammen. Die Überraschung, seine Beine zu spüren - und sie sogar bewegen zu können - ist so groß, daß er einen Moment braucht, um das Ausmaß dieser Entdeckung wirklich zu begreifen. "Ha!" Vorsichtig und langsam setzt er sich auf und schiebt die Füße über den Rand des Feldbettes. Es schwankt bedenklich und die Welt um ihn her kreiselt, als habe er zuviel Wein getrunken, aber sie kippt nicht aus den Angeln. Als er schwankend und zittrig und glühend vor Fieber auf die Füße kommt, hätte er am liebsten einen Triumphschrei ausgestoßen - hätte er nur gekonnt und nicht jedes Quentchen Atemluft gebraucht, um sich auch nur aufrecht zu halten. Kizumu. Plötzlich taucht ihr Gesicht vor ihm auf und er stöhnt, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. Sie hatte versprochen, hier zu sein, wenn er erwachte. Sie hatte es versprochen. Wo war sie?
Als wolle sie seine stummen Fragen beantworten, hört er plötzlich ihre Stimme. Irgendwo im Zelt, ganz nahe, aber wegen der verfluchten Weidenwände kann er sie nicht sehen. Und sie spricht nicht zu ihm. "Nein, nein, nein, Pferd! Geh, raus hier, du kannst hier nicht herein!" Er hört das Schnauben eines großen Tieres und kann sich keinen Reim darauf machen, bis er torkelnd einen der Paravents erwischt und danach greift - nicht, um ihn wegzuschieben, sondern um nicht zu fallen. Die dünnen Wände verschieben sich wackelnd und geben den Blick ins Zelt frei: jeder Quadratzentimeter scheint mit Verwundeten belegt: manche wach, manche dösend, manche im tiefen Mohnblumenrausch. Er sieht Shyada, die merkwürdigerweise vor ihrer leeren Pritsche auf dem Boden sitzt und die Augen geschlossen hat, als wolle sie sich auf etwas konzentrieren. Hat es sie auch erwischt... oh nein... Überall stehen Feldbetten, dazwischen nur schmale Gänge und Strohballen und alle sind belegt. Im Mittelgang, ihm direkt gegenüber, steht Kizumu und ringt verzweifelt mit dem blutigen Knochenpferd aus seinen Träumen. Es steht hinter ihr, halb im Zelt, halb draußen und ist ihr offensichtlich gefolgt. Noch offensichtlicher ist, daß es ihr auch weiterhin folgen will. Olyvar braucht lange, bis er Bayvard erkennt - oder das, was von dem einst so stolzen und schönen kastanienbraunen Hengst übrig geblieben war. "Nein." Er setzt sich, wo er steht. Seine Beine zittern wie Espenlaub und Schüttelfrost erfaßt ihn, während das Fieber ihn verbrennt und er den Blick nicht von dem nehmen kann, was einmal sein Pferd gewesen war.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 09. Feb. 2004, 20:09 Uhr
Als die ersten Sonnenstrahlen die Zeltwände rötlich färben, erwacht Morgana, zwar nicht gänzlich ausgeruht, aber nicht mehr so gerädert, wie noch am Tag zuvor. Caewlin hatte den Befehl gegeben, alles was nicht mehr von Nöten sei, schon zu verladen und so vergeht der Vormittag damit, alles einzupacken und zu verstauen, was nicht mehr unbedingt gebraucht wird. Die gebrauchten Verbände lässt Morgana nahe bei dem Bach verbrennen, denn selbst wenn sie ausgekocht würden, wäre es ihr zu gefährlich sie noch einmal zu benutzen.

Shenrah hat seinen höchsten Stand erreicht und im ganzen Lager summt es wie in einem Bienenstock. Die Stimmung der Soldaten ist umgeschlagen und hin und wieder erklingt ein fröhliches Lied. Caelwlin erscheint in ihrem Zelt und sie geht mit ihm nach draussen, dahin, wo man für den Abend eine grosse Feuergrube ausgehoben hat. Erst ist Morgana ein wenig erstaunt über das, was Caewlin sagt, doch dann begreift sie, warum er es so haben will.Dann tritt Galrin zu ihnen und bietet an die Mädchen auf der Windkind unterzubringen, während der Feier. Morgana hält dies für eine Gute Idee und blickt Caewlin dann fragend an.

Morgana will noch etwas sagen, als sie die laute Stimme Kizumus hört und sich nach ihr umsieht. Kizumu steht mit Olyvars Hengst am Eingang zu ihrem Zelt und versucht ihn mit aller Gewalt, die ihr zur Verfügung steht, davon abzuhalten, in das Zelt zu gelangen. Morgana wirft Caewlin einen kurzen Blick zu und muss dann anfangen zu lachen. Der Hengst sieht zwar eher so aus, als könnte er keinen Schritt mehr machen , doch trotz allem ist die ganze Situation herzerfrischend. Gerade weil sie auch beweist, wie sehr Pferd und Reiter zusammengehören. Morgana steht auf und geht hinüber zu ihrem Zelt, immer noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen. So gerne sie es dem Pferd auch zugestehen würde, zu seinem Herrn zu gehen, aber in dem Zelt war jetzt schon viel zu wenig Platz, geschweige denn, wenn nun auch noch ein ausgewachsenes Pferd hinzukommen würde. Immer mehr Novizinnen kommen zu ihrem Zelt, da sie Caewlins Anweisung folgen und mit vereinten Kräften versuchen die Anukisnovizinnen das Pferd davon abzuhalten, doch noch in das Zelt zu gelangen. Morgana schiebt sich an ihnen vorbei. Sie hat kein besonders gutes Händchen für so grosse Tiere und deshalb überlässt sie das den Anukisnovizinnen.

Als sie das Zelt betritt, bleibt sie allerdings einen Moment stehen und schüttelt den Kopf.Kann ich keinen Moment das Zelt verlassen, ohne das alles direkt drunter und drüber geht. Olyvar sitzt an einen Paravent gelehnt auf dem kalten Boden und blickt zu seinem Pferd herüber, sein ganzer Körper scheint zu zittern und kalter Schweiss steht auf seiner Stirn. Auch Shyada sitzt am Boden und auch sie zittert leicht vor Überanstrengung. Rasch gibt Morgana einigen Novizinnen die Anweisung sich um Shyada zu kümmern und sie wieder auf die Pritsche zu legen. Sie selbst geht mit Kailin hinüber zu Olyvar, Kizumu ist schon längst an seiner Seite und versucht Olyvar zu überreden, wieder ins Bett zu gehen. Doch sein Blick bleibt starr auf das Pferd gerichtet. Ihre Stimme ist gutmütig, aber trotzdem hört man den leichten Vorwurf aus ihrer Stimme heraus. "Was habt ihr euch dabei gedacht einfach so aufzustehen, wollt ihr alle Anstrengungen, die wir gemacht haben euch hier in dieser Welt zu halten, auf einen Schlag zu nichte machen?" Ein leichtes Lächeln umspielt ihren Mund, was ihren Worten die Schärfe nimmt. Zusammen mit Kailin und Kizumu hilft sie Olyvar zurück auf sein Lager. Dann kontrolliert sie die Verbände und atmet erleichtert auf, als sie bemerkt, das ihm nichts ernstliches passiert ist.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 09. Feb. 2004, 20:23 Uhr
Sie ist schon auf halbem Weg zum Zelt als Mattis entsetzte Stimme sie herumfahren lässt. Wieder steigt der riesige Kloß in ihrem Hals auf, als sie erkennt was passiert. Bayvard hat ein paar schwankende Schritte nach vorn gemacht, steht nicht mehr auf der dicken Strohmatte und macht keine Anstalten stehen zu bleiben, sondern folgt ihr. Man braucht sich nicht mit Pferden auszukennen um zu sehen wieviel Kraft und Mühe es ihn kostet und für einen Augenblick verschlägt der Wille des Tieres ihr die Sprache. "Nein, bleib stehen." Als sie ihre Stimme wiederfindet ist es nicht mehr als ein heiseres Krächzen und Bayvard reagiert nicht einmal mit einem Ohrenzucken, sondern setzt weiter unbeirrt einen Fuß vor den nächsten. "Bayvard!" Die Elbin läuft zu dem Hengst, will sich ihm in den Weg stellen, doch anstatt stehen zu bleiben schiebt er sie in Richtung Morganas Zelt. "Du kannst da nicht rein! Nein." Kizumu weiß nicht genau, wie sie den Hengst zum Rükwärtstreten bringen soll, wagt sie es doch nicht, die Brust des Tieres zu berühren und so versucht sie, ihn ohne ihn zu berühren zurückzudrängen. "Pferd, nein. Ab, geh wieder zurück, los!" Doch wieder ignoriert das Tier sie völlig und auch Mattis, der neben ihr steht hat keinen Erfolg mit seinen Bemühungen. Bayvard stapft weiter, setzt die zitternden Beine immer wieder ein Stück weiter vorne auf und schiebt sie und den Jungen einfach vor sich her. Das kann er doch nicht durchhalten!
Es dauert einige Momente ehe sie begreift, dass sie bereits halb im Inneren des Zeltes stehen. Sie holt tief Luft und versucht dann noch einmal, das Pferd am weiteren Eindringen in das Heilerzelt zu hindern. "Nein, nein, nein, Pferd! Geh, raus hier, du kannst hier nicht herein!" Bayvards einzigste Antwort ist ein leises Schnauben und er macht einen weiteren Schritt in das Zelt hinein. Einen Moment später hört sie ein Scharren und dann ein ersticktes "Nein!" Kizumu dreht sich um und ist einen Herzschlag später bereits an Olyvars Seite. "Schsch." Sie legt seinen Kopf an ihre Brust, streicht ihm durch das blutverkrustete Haar und versucht ihm den Blick auf das Tier zu verwehren. Die Elbin weiß nicht, was sie zu ihm sagen soll und so hält sie ihn nur fest, bis er sich sacht von ihr löst und sein Blick den des Hengstes findet. Bayvard ist die letzten Schritte beinahe getaumelt und Kizumu befürchtet, er würde ihnen hier im Zelt zusammenbrechen. Nun senkt er den großen Schädel zu seinem Herrn herunter und schnobert ihm beinahe zärtlich übers Gesicht. Kizumu muss heftig schlucken um nicht sofort in Tränen und schallendes, ein wenig hysterisches Gelächter auszubrechen. Das Pferd ignoriert sie und auch Olyvar scheint sie nicht mehr zu bemerken und so gönnt sie ihnen diesen Augenblick des Wiedersehens, während sie Mattis und den herbeigeeilten Novizinnen mit einem Nicken bedeutet, stehen zu bleiben und nicht näher zu treten. Die Zeit scheint still zu stehen, während Mann und Pferd einander nur stumm anblicken, doch irgendwann schüttelt Bayvard den Kopf, als wolle er nicken. Die Elbin kämpft immer noch mit dem Kloß in ihrem Hals, als sie spürt wie die Kälte des Bodens langsam durch ihre wärmenden Hosen dringt. Gleichzeitig wird ihr bewusst, dass ihr Gefährte nur im Hemd neben ihr hockt und noch vor wenigen Stunden dem Tode näher als dem Leben war. Er muss wieder ins Bett und dieses Pferd zurück auf sein Stroh! "Olyvar." In ihrer Stimme klingen das Mitgefühl und die unterdrückten Tränen mit und sie muss Olyvar zweimal ansprechen, ehe er reagiert. "Du musst zurück ins Bett, jetzt!" Er will wiedersprechen, das sieht sie ihm an doch sie schüttelt den Kopf. "Nein, du gehörst ins Bett, wer etwas will, wird zu dir kommen. Mattis ist da, er wird dir sagen, wie du hierhergekommen bist und Caewlin treibt sich auch noch hier herum und Vareyar auch und nachher gibt es eine Feier und da sollst du wach und halbwegs gesund sein." Er zittert, doch noch immer ist sein Blick auf das Pferd vor ihnen geheftet. "Er lebt und ich glaube, er wird wieder gesund, doch es nützt nichts, wenn du Fieber bekommst und mir wieder davongleitest. Bitte!" Sie greift unter seinen Armen hindurch und versucht ihn auf die Beine zu ziehen. Die Elbin ist zäh und drahtig und besitzt für ihre Gestalt erstaunliche Kraft, doch einen großen, schweren und im Moment kraftlosen Mann schafft auch sie nicht. Morgana tritt zu ihr und mit vereinten Kräften schaffen sie es, ihn auf die Beine zu stellen und die wenigen Schritte zu seinem Lager zurück zu führen. Sie kann spüren, das Olyvar von dieser Behandlung keineswegs begeistert ist, doch sie ignoriert seine schwachen Einwände, legt ihn hin und deckt ihn bis obenhin mit den schweren Wolldecken zu. "Bleib liegen, du Sturkopf! Mattis, bleib hier, beantworte seine Fragen aber sorg dafür dass er im Bett bleibt." Der Junge der etwas abseits steht, nickt beklommen, tut aber wie ihm geheißen und die Elbin geht auf das Pferd zu, das noch immer mitten im Mittelgang des Zeltes steht. "Komm, Bayvard, komm. Das hast du gut gemacht, aber jetzt lass uns zu deinem Lager zurück gehen." Nach kurzem Zögern und einem letzten Blick auf Olyvar, tritt das Pferd rückwärts aus dem Zelt heraus.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 09. Feb. 2004, 21:15 Uhr
Caewlin sieht den Schiffbauer näher kommen und begrüßt ihn mit einem Nicken und ein paar leisen Worten ihrer beider Muttersprache, doch dann kommt er kaum dazu, die Angelegenheit all dieser Mädchen und den spontanen Vorschlag Galrins mit der Heilfrowe wirklich zu besprechen. Kizumu geht an ihnen vorüber, hat kaum einen Blick für die schnatternden Novizinnen und erst Recht nicht für ihn, aber ihr folgt langsam und schliddernd und dennoch wie ein Schoßhündchen das übel zugerichtete Pferd des Lord Commanders - und zwar schnurstracks bis ins Zelt hinein. Sie können Kizumus schwache Proteste von drinnen hören und starren ihr einen Moment lang nur erheitert und verwirrt zugleich hinterher. Der Zwischenfall ruft jedoch nicht nur sofort Morgana auf den Plan, die ihr Heilerzelt nicht in einen Stall verwandelt sehen will, sondern auch eine Handvoll der Anukisnovizinnen, die auf einmal durcheinanderlaufen wie aufgescheuchte Hühner. Caewlin bleibt mit Galrin inmitten der restlichen Heilergehilfinnen zurück, tauscht ein unfrohes Grinsen mit dem Fjarländer und meint dann: "Der Vorschlag ist gut. Sie können dort oben feiern, wir hier unten." Er starrt immer noch auf das Zelt, indem das Pferd verschwunden ist, hört Morgana und Kizumu schimpfen und schüttelt mit einem verzogenen halben Lächeln den Kopf. "Ich glaube kaum, daß Lady Niniane oder Kizumu sich dort hinauf verfrachten lassen würden," murmelt er, "aber die können, wissen die Götter, selbst auf sich aufpassen..." Und den Mann, der sich - ob metberauscht oder nicht - an Niniane oder die Geliebte des Lord Commanders heranwagen würde, wollte er sehen. Dennoch bleibt ein unbehagliches Gefühl. Sein Blick streift Schilama und Mistress und ein junges, hübsches dunkelhaariges Mädchen mit großen, furchtsamen Augen, die in der Nähe stehen und er steht seufzend auf. War das Mädel nicht bei Morgana, im Turm Maester Ballabars in der Steinfaust? "Aye,Mädchen, ihr habt Galrins Vorschlag gehört. Noch bevor die Sonne untergeht, findet ihr euch alle hier ein und begebt euch auf das Windschiff. Dort seid ihr sicher und könnt unter euch feiern, wie euch der Sinn steht." Er blickt in die Gesichter die sich ihm zuwenden. "Alle, habt ihr mich verstanden?"
Kizumu bugsiert das Pferd Olyvars irgendwie wieder aus dem Zelt und zurück zu seinem Lager aus aufgeschichtetem Stroh, dann kehrt sie kopfschüttelnd und lächelnd ins Zelt zurück. Er tauscht einen Blick mit Galrin. "Scheint, es gehe Olyvar wirklich wieder besser."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 09. Feb. 2004, 21:36 Uhr
Schilama war nach dem Frühstück wieder in ihr Zelt gegangen und der Tag schleicht nur so dahin, zumindest für sie. Die Stimmung hat sich doch um einiges verbessert, seit der Lord Commander erwacht ist und auch das bevorstehende Fest, hat die Laune gehoben, auch wenn diese immernoch durch die vielen Toten und Verletzen der Schlacht getrübt wird. Als Caewlin anordnet, mit allen Anukisnovizinnen und den anderen Mädchen in das Zelt von Morgana zu kommen ist sie ein wenig verwundert und fragt sich schon, ob etwas schlimmes vorgefallen ist. Sie lässt die Patienten nur ungern allein, aber der Wundscher zählt glücklicherweise nicht zu denen, die mitkommen sollen, also ist es ja doch nicht so schlimm. So verlässt sie, ein wenig beruhigter, das Zelt mit den anderen Frauen und Mädchen, wenn auch ungern und geht mit ihnen in Morganas Zelt. Dort findet sie sowohl die Heilerin, als auch Caewlin und Galrin vor und hinter ihr kommt gerade Mistress in das Zelt. Letzterer wirft sie ein Lächeln zu, ehe sie etwas zu den Anwesenden vortritt und eine klare Miene von, "wozu sind wir hier", aufsetzt.

Aber Caewlin setzt schon zur Antwort an und sie hört zu. Und was ist mit Morgana? Und den Patienten? Wer kümmert sich um die? Selbst wenn die Wundscher nicht mitfeiern und Morgana hierbleibt, die können sich nicht um alles alleine kümmern! Es ist nicht so wie das die Aussicht auf das Windschiff zu gehen sie erschrecken würde, oder sie gar Höhenangst hat, im Gegenteil, sie würde sich freun, mal auf diesem Luftgiganten sein zu dürfen, aber die Pflichten will sie auch nicht einfach vergessen. Allerdings gefällt es ihr nicht viel besser, hierzubleiben, bei dem Gedanken, zu was die Männer im Stande sind, wenn sie betrunken sind. Auf das >"Alle, habt ihr mich verstanden?"< hat sie trotzdem genickt, verstanden hat sie es, aber sie ist unentschlossen. Ich werde noch mit Morgana reden, wenn es hier etwas ruhiger ist. Die Novizinnen verlassen nach und nach wieder das Zelt, während sie sich auf einen der Strohballen setzt und wartet, bis diese Ansammlung wieder in die anderen Zelte zurückgekehrt ist.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 09. Feb. 2004, 21:38 Uhr
Früh ist sie aufgewacht, aber trotzdem ist schon leises Treiben im Lager zu hören. Die Küchenjungen und auch einige der Soldaten sind bereits damit beschäftigt, alles für die Feier am Abend vorzubereiten. Auch werden schon einige Sachen, die nicht mehr gebraucht werden, in die Wagen verladen. Sie hat sich mit sauberen Kleidern auf den Weg zu den Waschzubern gemacht und die frühe Stunde ausgenützt. Viele der Soldaten schlafen noch oder stehen bereits an den Küchenzelten um sich etwas zu essen zu holen, als sie wieder zurück zu dem Zelt geht. Im Zelt verstaut sie ihre Sachen in der Ecke wo auch der Rest ihres Bündels liegt. Eine der Novizinnen hilft ihr schnell den Verband an ihrem Hals zu wechseln und dann macht sie sich mit den anderen Mädchen wieder an die Arbeit. Die Zeit vergeht schnell mit Verbandswechseln und es ist schon fast Mittag, als Caewlin im Zelt erscheint. Nur kurz schaut er nach dem Jungen und wendet sich fast direkt an sie. Er bittet sie mitzukommen und auch die Novizinnen mitzubringen. Einen Moment schaut sie ihn verwirrend an, nickt dann aber und sagt ihm, das sie sofort mit den Anderen folgen wird. Sie ruft die Mädchen zusammen und in einer Zug, einer Schulklasse gleich verlassen sie ihr Zelt und begeben sich zu Morganas.

Es dauert nicht lange und auch Schilama und deren Novizinnen stossen dazu. Nur das leise Flüstern der Novizinnen ist zu hören, doch es verstummt sofort, als der Nordmann anfängt zu sprechen. Gespannt hören sie ihm zu und als er geendet hat, wechseln die Mädchen traurige Blicke untereinander.
Ganz alleine da oben? Aber er hat recht, gegen so viele angeheiterte Männer werden wir uns nicht wehren können.
Sie schaut zu Schilama und sieht auch ihren wundersamen und weniger begeisterten Gesichtsausdruck.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 09. Feb. 2004, 21:59 Uhr
Die Zeit vergeht rasend schnell und wieder hat sie die Nacht kaum Schlaf gefunden, da es immer irgendwo an helfenden Händen zu mangeln schien. Wann immer sie einen Moment Zeit findet, setzt sie sich an das Bett des jungen, blonden Mannes, beobachtet seinen Schlaf und reicht ihm zu trinken und zu essen, wenn er wach ist. Manchmal spricht er einige Worte, doch bis auf Agnes, Caedmon, Russell, Guthric und Edith kann sie keines davon verstehen. Sie weiß nicht, wer die Personen sind, die er dort scheinbar ruft, doch einmal kann sie es nicht lassen ihm über die Stirn zu streichen und leise mit ihm zu reden. "Sch, alles wird gut. Es ist alles gut." Das Lächeln das sich auf seinem Gesicht zeigt entringt ihr selbst ein Lächeln.
Gegen Mittag kommt Marian, eine der jungen Novizinnen zu ihr und gemeinsam gehen die beiden vor das Zelt. Hedwig hatte nicht mitbekommen, das der Sturmlord alle Mädchen zu sich hatte rufen lassen, doch Marian war immer gut informiert und schien ihre Ohren überall zu haben. Caewlin und der Kapitän der Windschiff Ragnarsson heißt er wohl.. besprechen noch etwas, doch dann wendet sich der große Nordmann an die wartenden Mädchen. Als er geendet hat herrscht einen Moment Schweigen unter den Mädchen doch gleich darauf beginnen sie aufgeregt zu schnattern. Hedwig blickt ängstlich zu dem großen Schiff über ihnen hinauf und versucht nicht daran zu denken, wovor die beiden Nordmänner sie bewahren wollen. So bemerkt sie auch nicht den Aufruhr der um das Pferd in Morganas Zelt entsteht, sondern kehrt erst dorthin zurück, als die rothaarige Elbin sich bereits wieder am Lager des Lord Commanders befindet.
Für den Moment ist nichts weiter zu tun und so nimmt sie sich einen Becher mit Wasser und setzt sich an das Feldbett des blonden Blaumantels. Er schläft noch immer, doch er hat kein Fieber und wie es scheint auch keine Alpträume.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 09. Feb. 2004, 22:18 Uhr
Er sitzt auf dem Boden und spürt wie die warmen, weichen Nüstern Bayvards über seine Haut schnuppern - aber er kann nicht einmal die Hand heben, um das Pferd zu berühren. Kizumu hatte erfolglos versucht, den Hengst aus dem Zelt zu bringen, aber sie war an seine Seite geeilt, als sie ihn hinter sich gehört hatte. Der hintere Paravent ergibt sich der Schwerkraft und Olyvar sieht ihn zur Seite kippen, langsam, als falle er durch zähflüssigen Sirup. Er hört Kizumus Stimme dicht an seinem Ohr, leise und beruhigend, und schüttelt schwach den Kopf. "Laß mich, mo ruadh. Ich will ihn ansehen..." Sie tut, worum er sie gebeten hat, aber als das Fieber ihn erneut schüttelt, ist es vorbei mit ihrem Entgegenkommen.  >Du musst zurück ins Bett, jetzt!< Unnachgiebig versucht sie, ihm aufzuhelfen.
Plötzlich ist auch Morgana da, noch eine junge Frau, die er noch nie gesehen hatte und Mattis - und zusammen mit Kizumu schleifen ihn alle vier auf sein Lager zurück. Er will protestieren, obwohl er am ganzen Leib zittert wie ein Bovist im Herbstwind und es aus eigener Kraft nie zurück auf das schmale Feldbett geschafft hätte. Morgana schimpft leise mit ihm, während sie mit fliegenden Fingern alle seine Verbände kontrolliert und ihre Gehilfin zieht sich zurück. Götter, ich sehe aus wie eine Mumie, die die Einbalsamierer halbfertig zurückgelassen haben! Kaum ist Morgana fertig, all die Leinenbinden an seinem Körper wieder straff zu ziehen, als Kizumu ihn in warme, weiche Decken hüllt. Er sieht die Sorge in ihren Augen und hätte sie am liebsten geküßt. Als sie ihn jedoch ausschilt und seinen Knappen anweist, dafür zu sorgen, daß er auch liegen bliebt, nickt er nur lammfromm. Kizumu geht und er hört, wie sie Bayvard aus dem Zelt lockt, dafür taucht Mattis in seinem Blickfeld auf, bleich, verängstigt und so schmutzig, daß er seit der Schlacht kein Wasser gesehen haben konnte - jedenfalls keines in einer Waschschüssel oder Wanne. "Geh baden," krächzt er und fühlt angesichts seines eigenen Gestankes nach Blut, Fieberhitze, Erbrochenem und Schweiß ein wildes Lachen in seiner Kehle aufsteigen. Mattis schüttelt den Kopf und presst die Lippen aufeinander. Anscheinend hatte er sich entschlossen, wenigstens vorübergehend nur Befehle von Kizumu anzunehmen. Morganas dunkle Augen blicken streng auf ihn herab und auch wenn ein Schmunzeln um ihren Mund läuft, auch die Heilerin schilt ihn aus: >Was habt ihr euch dabei gedacht einfach so aufzustehen, wollt ihr alle Anstrengungen, die wir gemacht haben euch hier in dieser Welt zu halten, auf einen Schlag zu nichte machen?<
"Malachaite bhas! Himmel, Morgana, ich bin bis zu den Ohren mit Magie angefüllt," brummt er unwillig und schmollend wie ein Achtjähriger mit Masern, dem man verboten hatte, das Bett zu verlassen. "Erstens hatte ich Hunger, zweitens habe ich meine Frau gesucht und drittens mußte ich auf den Abtritt... das muß ich immer noch, also wenn Ihr so freundlich wärt..."
Die Heilerin sieht ihn immer noch so streng an wie eine ungehaltene Amme, aber dann dreht sie sich doch höflich um. Mit Mattis Hilfe schafft er es sogar von seiner Lagerstatt herunter, die wenigen Schritte zu einem Nachttopf, wo er sich erleichtern kann und wieder zurück unter die wärmenden Decken. Ihm ist so kalt, daß er ständig mit den Zähnen klappern könnte, obwohl seine Haut brennt. Die Heilfrau kehrt an sein Bett zurück und flößt ihm Weidenrindentee ein. Er leert die ganze Schale, obwohl der bittere Geschmack ihn sauer aufstößt. "Morgana... ich muss etwas essen. Mein Magen knurrt so laut, daß er bestimmt im ganzen Lager zu hören ist. Könntet Ihr mir vielleicht etwas Brot und Fleisch bringen?" In den Augen der Heilerin sieht er so etwas wie Haferschleimsuppe und in Milch eingeweichtes Brot auftauchen und schnaubt leise.  Alles, nur das nicht!

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 09. Feb. 2004, 22:19 Uhr
In zwei Tagen also... nachdenklich nimmt Kaney die Worte von Caewlin zur Kenntnis, in zwei Tagen geht es zurück, und vorher soll noch gefeiert werden.
Wieso nicht... Vorher noch ordentlich futtern, dann endlich zurück...
Kaney nickt, ohne ein Wort zu sagen, und streckt sich dann.
"Es ist spät, ich werde mich hinlegen, ich bin müde!" erklärt Kaney zu Cleyron, lächelt diesem nocheinmal zu, und sucht sich dann einen Platz zum Schlafen.

Mit einer Decke und Garok an seiner Seite schläft Kaney in der Nähe eines der Lagerfeuer. Er wälzt sich hin und her, stöhnt ab und an, murmelt etwas von Nargen und Blut...
Bilder von Nargen, die auf ihn zurennen, die Schwerter schwingen, kommen in seinen Träumen vor.
Er steht alleine vor der heranrasenden Meute, nur mit einem Dolch bewaffnet, hinter ihm Talyra... Die Narge überrennen ihn, metzeln ihn nieder, rennen weiter auf Talyra zu...
Dieses Bild verschwindet... Kaney sieht sich,  als eine Bestie, die aus Gedärmen und Blut zu bestehen scheint, eine Bestie die durch ein Meer von Nargen springt, und die Narge in Fetzen reißt.
Überall ist Blut, soviel Blut und Tod und Leid, und er mittendrin.
Er tötet, es fließt Blut, er tötet weiter.

Schreiend wacht Kaney auf. Diese Alpträume waren so realistisch. Er kann das Blut beinahe riechen, es spüren, wie es an seinen Händen herunterfließt.
Garok gähnt, schaut seinen Herren fragend an.
"Es ist gut, Garok... es ist gut..." murmelt er, vorallem um sich selber zu beruhigen.
Er legt einen Arm um Garok, und schläft so ein.
Der Werblütige träumt noch weitere Träume, die in er Schlacht bei Liam Cailidh, aber wenigstens wacht er in dieser Nacht nicht mehr auf.

Am nächsten Morgen hat er Glück... inmitten der Wägen, die schon für den Abmarsch beladet werden, findet er seinen Packen, und so beginnt der Tag des festes mit frischer Wäsche und Stiefeln an den Füßen.

Sehr erfreut hilft der Werblütige Feuerholz für die große Feier zu sammeln, während Garok um ihn herumstreunt, seinen Herrn aber genau im Auge behält, damit dieser nicht wieder verschwindet, wie er es einfach auf dem seltsamen Holzgefährt über den Wolken getan hatte.

Kaney wechselt einige Worte mit anderen Soldaten, und langsam bekommt sogar er Lust auf das Fest.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 09. Feb. 2004, 22:59 Uhr
Schweigend hat Galrin dem Hengst nachgesehen, der hinter der Gefährtin des Lord Commander im Heilerzelt Morganas verschwunden war. Eine solch windige Unterkunft wie dieses Heilerzelt ist ganz sicher nicht der passende Aufenthaltsort für ein Schlachtroß und sei es auch noch so sehr verletzt. Aber Galrin läßt das Tier gewähren, weiß er doch zu gut, welche Heilkräfte vertraute Gesichter haben können, ganz gleich ob von Mensch oder Tier.
Als sein Landsmann davon spricht, daß Niniane und Kizumu sicherlich auf sich selbst aufpassen könnten, nickt der Kapitän. Mit ernstem Gesichtsausdruck sieht er Caewlin an und sagt sehr leise: "Ich werde sicher niemanden der Anwesenden zwingen, das Windschiff zu betreten. Besonders eine ganz bestimmte Heilerin...", dabei wirft der Schiffsbauer einen Blick zum Zelt von Morgana hinüber, "...wird den Erdboden den Planken des Schiffes vorziehen."

Galrin macht eine kleine Pause, bevor er mit besorgter Stimme mehr flüstert als spricht: "Aber diejenigen, die am Boden bleiben, müssen sich darüber im Klaren sein, daß ihnen der Weg auf die "Windkind" mindestens bis zum Morgengrauen verwehrt bleibt. Ebenso, wie es für die, die an Bord feiern möchten, keine Möglichkeit geben wird, den Boden zu betreten... zumindest nicht, bis der neue Tag anbricht."

Bei der Rede Caewlins an die Priesterinnen und Novizinnen hat der Schiffsbauer still zugehört und dabei die Gesichter der Mädchen beobachtet. Manch eine der jungen Frauen blickt mit kaum verholener Angst zu dem fliegenden Schiff empor, andere wiederum scheinen sich auf den Ausflug in die Lüfte sogar zu freuen.

>Scheint, es gehe Olyvar wirklich wieder besser.<, läßt sich der Sturmlord vernehmen und blickt mit einem schiefen Grinsen den Schiffsbauer an. Dieser nickt nachdenklich und streicht sich mit seiner Rechten über die unrasierte Wange: "Hoffen wir, daß er wieder auf die Beine kommt und sich nicht durch seinen Tatendrang selbst Schaden zufügt."

Schließlich sieht Galrin sich noch einmal im Lager um und wendet sich an Caewlin: "Was haltet Ihr davon, wenn wir  die Schwerverletzten ebenfalls auf das Windschiff bringen ließen? Vielleicht schon vor, allerspätestens jedoch nach den Festivitäten.
Die Fahrt durch Eis und Schnee auf Heilerkarren und Leiterwagen wäre sicher weitaus holperiger als der Flug durch die Lüfte. Und ohne auf Verletzte Rücksicht nehmen zu müssen, käme auch der Heerzug am Boden schneller voran und wir wären früher wieder zuhause."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 09. Feb. 2004, 23:42 Uhr
"Hmm..." brummt Caewlin. "Aber ich werde jedes halsstarrige Weib notfalls zwingen, das Windschiff zu betreten, Galrin," meint er schließlich ebenso leise. "Zumindest die Novizinnen. Die freiwilligen Helferinnen sind freie Frauen, die tun und lassen können, was sie wollen, ich kann ihnen nichts befehlen. Aber das heißt nicht, daß ich sie nicht fesseln über die Schulter werfen und auf das Schiff bringen kann. Ich will wegen einer von ihnen keinen Mann hängen müssen, der sich im Rausch vergessen hat, Galrin. Götter im Himmel, das hier ist ein Heerlager! Sollte es zu einer Vergewaltigung kommen, wird mir nichts anderes übrig bleiben und das will ich mir gern ersparen," fügt er trocken hinzu. Er bemerkt den Blick des Windschiffkapitäns in Richtung Heilerzelt und hört seine Worte. "Auf Morgana kann ich zur Not aufpassen. Ihr seltsamer Gefährte liegt wie ein Stein auf einem Strohsack und rührt sich nicht - ich habe keine Ahnung, ob er zur Feier überhaupt erwacht. Cron wird Niniane nicht aus den Augen lassen und Kizumu wird kaum von Olyvars Seite weichen. Morgana hat mich schon so oft wieder zusammengeflickt..." aus seinem halben Lächeln wird ein ganzes, "da bin ich ihr etwas Ritterlichkeit schuldig." Er gibt ein leises Geräusch zwischen einem Schnauben und einem Lachen von sich, während das dunkelhaarige Mädchen wieder an seine Arbeit eilt, die Novizinnen sich, rot bis unter die Haarwurzeln, zu ihren Zelten zurückziehen, und Morganas Gehilfin Schilama so aussieht, als sei sich alles andere als schlüssig, was sie tun sollte. Mistress dagegen wirkt ruhig und blickt gefasst zum Windschiff empor.
Die Frage Galrins wegen der Schwerverletzten läßt ihn nicken. "Ich glaube, Morgana hatte ohnehin so etwas in der Art vor. Ich weiß nicht genau, wie viele Schwerverletzte sie hat, aber zwei Dutzend mindestens würden eine Fahrt auf einem Karren ganz sicher nicht überleben, und für die anderen Männer mit den schweren Wunden wäre das Schiff ein wahrer Segen - allen voran der Lord Commander selbst. Und sein störrischer Gaul." Er nickt lächelnd zu Bayvard hinüber, den Kizumu vorsichtig aus dem Zelt heraus und wieder zu seinem Platz auf dem Stroh führt. Die Elbin bringt ihm frisches Wasser und einen Armvoll Heu und im Licht kann Caewlin sehen, daß der braune Jagdhengst Olyvars wirklich furchtbar aussieht. Von den Ohren bis zur Schweifwurzel ist er mit Narben, Nähten, Kratzern und Prellungen übersät. "Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, daß so übel aussah und noch steht..." er schüttelt den Kopf, aber in seiner Stimme schwingt so etwas wie leise Achtung mit. Er wendet den Blick von dem geschundenen Tier ab und wieder Galrin zu. "Schaffen wir die wirklich Schwerverwundeten heute abend mit den Mädchen hinauf, und den Rest dann morgen. Vareyar will Olyvar heute abend wenigstens für eine Stunde ans Festfeuer bringen, damit die Männer ihn sehen. Ich glaube ihn und sein Pferd bringen wir auch besser morgen auf die Windkind."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 10. Feb. 2004, 07:11 Uhr
Galrin nickt leicht und grinst dabei.
"Nun... wenn Ihr es mit Eurem Gewissen vereinbaren könnt, die geweihten Damen und die anderen Helferinnen zur Not in Ketten zum Aufzug zu schleifen, will ich dem sicher nicht im Weg stehen. Zählt auf meine Unterstützung."

Mit diesen Worten streckt er dem Sturmlord die Hand hin. Doch danach wird der Schiffsbauer wieder ernst.

"Nahrungsmittel sind noch in ausreichender Menge an Bord, damit von den Damen niemand darben muß. Und wenn ich recht informiert bin, müßte auch noch für frisches Verbandsmaterial und anderes Zubehör gesorgt sein, das man zur Versorgung der Verletzten braucht."

Erneut streicht sich Galrin mit seiner Hand über den sprießenden Bart am Kinn. Dann lächelt er wieder.

"Lagerstätten werde ich noch vorbereiten lassen, damit einerseits die Schwerverletzten zur Ruhe kommen dürfen, und überdies die Mädchen nach ihrer eigenen Feier an Bord einen Platz zum Schlafen vorfinden. Die Götter mögen es bezeugen, daß ich sicher keiner bin, der bei einer Feier früh in seinem Bett liegt. Aber auch Met und Lieder vermögen einen Menschen nur für gewisse Zeit wach zu halten. Früher oder später seht sich jeder nach einem weichen Strohsack und einer warmen Decke."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 10. Feb. 2004, 08:54 Uhr
Noch immer steht sie da und schaut zu dem Luftschiff hinauf. Die Anderen haben sich wieder an die Arbeit gemacht, nur Caewlin und der andere Nordmann, der Kapitän dieses Schiffes, stehen noch da und unterhalten sich. Sicher, sie würde seiner Bitte, oder eher Befehl, nachkommen und heute abend noch vor der Feier mit den Mädchen da oben in dem Schiff verschwinden. Aber glücklich ist sie nicht, so von der Feier ausgeschlossen zu werden.
Doch sie könnte nichts dran ändern und so macht sie sich auf den Weg zu ihrem Zelt. Dort sind der Wundscher und ein paar der Novizinnen bereits dran, alles was nicht mehr benötigt wird wieder in Kisten zu verpacken und nach draussen zu den Wagen zu bringen. Derweil schaut sie nach Iseac, der wieder eingeschlafen ist. Sie kontrolliert den Verband am Bein und auch die Schiene, die das Ganze hält. Auch nach den Anderen Patienten schaut sie noch einmal. Viele sind es nicht mehr, die meisten Leichtverwundeten haben sich zu ihren Kameraden nach draussen an die Lagerfeuer gesellt. Noch zwei Verletzte aus Schilamas Zelt liegen hier, aber auch die sind bereits auf dem Weg der Besserung. So wirklich gebraucht scheint sie also nicht mehr zu werden.

Die Zeit vergeht schnell und die Sonne ist schon ein gutes Stück gewandert, als endlich wieder etwas Ruhe ins Zelt kommt. Draussen hört sie leise Pferde wiehern und schlagartig fällt ihr Binky wieder ein. Sie gibt einer der Novizinnen Bescheid und verlässt das Zelt wieder Richtung Pferdestand. Es dauert etwas bis sie unter all den Pferden den Hengst findet. Doch der ist so mit den Stuten um ihn herum beschäftigt, das er sie erst gar nicht bemerkt. Erst als sie dem großen Tier über den Hals streicht, schenkt er ihr Beachtung.
"Na du, dir scheint es hier ja sehr gut zu gehen." stellt sie mit einem Schmunzeln fest. Eine Weile bleibt sie noch bei ihm, erzählt ihm das ein oder andere, was die letzten Tage geschehen ist und als würde er verstehen, schnuppert er an ihrem Hals und streicht ganz vorsichtig mit seinem weichen Maul darüber. Ein Pferdeknecht kommt vorbei und schenkt den beiden nur ein verwunderten Blick, eher er sich an seine Arbeit macht.
Irgendwann löst sie sich von dem Hengst, weis sie jetzt, das es ihm gut geht und begibt sich zurück ins Zelt. Es hat sich nichts geändert, als sie das Zelt betritt, ausser das Iseac wach ist, und eine Novizin vergebens versucht ihm etwas Suppe einzuflösen. Sie nimmt dem Mädchen die Schale aus der Hand, worauf sich die Novizin mit einem dankbaren Lächeln abwendet und einer anderen Arbeit zu. Auch bei ihr dauert es eine Ewigkeit, bis der Junge etwas Suppe zu sich nimmt. Doch sie bleibt stur, und so leert sich die Schale allmählich.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 10. Feb. 2004, 12:32 Uhr
"Aye," nickt Caewlin, "noch nie von meiner rabenschwarzen Seele gehört, Galrin? Das bißchen Frischfleisch auf das Schiff zu schleifen, damit es so frisch bleibt, wie es jetzt ist, kann ich gerade noch mit meinem Gewissen vereinbaren." Das Lächeln auf seinem Gesicht bekommt etwas hintergründiges, doch als Galrin ihm die Hand hinstreckt, nimmt er sie nach Nordmannart und umfaßt den Unterarm des Schiffbauers - allerdings mit seiner Linken, da er keine Rechte mehr hat, die er hernehmen könnte. Galrins Hände sind schwielig von jahrelanger Arbeit, groß, breit und hart wie altes Leder, sein Druck fest. Die Vorstellung, diese quietschenden Mädchen und Gehilfinnen Morganas verschnürt wie Mehlsäcke zur Not mit sanfter Gewalt auf die Windkind zu bringen, hat trotz allem etwas Erheiterndes an sich.
"Met? Gut. Saftige Braten? Noch besser. Ein tanzendes Feuer in der Nacht und ein paar Scherze? Hervorragend. Aber Lieder? Wer soll die singen? Schande, Galrin, wenn dieser Oger heute Nacht noch ein Lied über Rüben singt, brauche ich Wachs, um meine Ohren zu verstopfen!" Er schnaubt belustigt. Und wenn ich noch einmal "Sieben Maiden in einem Quell" hören muss, dann vergesse ich mich!. "Gebt nichts auf meine Worte - sollen die Männer singen, was sie wollen, wenn es sie auf andere Gedanken bringt."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 10. Feb. 2004, 12:47 Uhr
Olyvar ist genauso störrisch wie sein Pferd und hat auf jede von Morganas Anweisungen eine passende Antwort parat. Ihr Gesicht bleibt ernst, aber ihre Augen funkeln belustigt. Als Olyvar sagt, dass er auf den Abtritt wollte, hätte sie ihm am liebsten den Nachttopf, auf der Lagerstatt, unter seinen Allerwertesten geschoben, aber sie lässt es, weil sie weiss, dass er sich strikt weigern würde. Als sie sich herumdreht, zeigt sich ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht. Sie wartet bis Olyvar wieder in seinem Bett ist und dreht sich dann wieder herum. Das Grinsen ist aus ihrem Gesicht verschwunden. Olyvar zittert noch immer wie Espenlaub und als sie nach seinem Handgelenk greift um seinen Herzschlag zu fühlen, rast dieser wie ein wild gewordener Stier und die Haut des Lord Commanders scheint zu glühen. Sie gibt ihm Weidenrindentee zu trinken und es ist an Olyvars Gesicht abzulesen, dass er im überhaupt nicht schmeckt. "Medizin ist leider meist nicht süß, daran soltet ihr euch gewöhnen." Ein leichtes Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht, doch man merkt wie ernst ihre Worte gemeint sind. Als Olyvar davon spricht, dass er Hunger hat, ist sie erfreut darüber, weil dies ein gutes Zeichen ist. Allerdings wird sie ihm kaum den Wunsch nach Fleisch erfüllen. Das würde sein Magen nicht vertragen, nachdem er so lange Zeit keine Nahrung zu sich genommen hat. Sie sieht ihm an, dass sie ihm nicht mit irgendeinem Haferschleim zu kommen braucht. "Ich werde sehen, was sich machen lässt, aber das Fleisch schlagt euch aus dem Kopf, das würde euer Magen euch nicht gönnen. " Dann erhebt sie sich und blickt zu Mattis, der immer noch recht schüchtern an einer der Paravents steht." Geb mir acht, dass der Lord Commander nicht wieder einen Ausflug versucht, wenn ich zurück komme, will ich ihn noch immer auf dem Bett liegen sehen." Dann verlässt sie das Zelt um in Richtung Feldküche zu gehen.

Draussen stehen Caewlin und Galrin noch zusammen und besprechen etwas, die Novizinnen sind aber schon wieder an ihre Arbeit zurück gekehrt. Ihr fällt wieder ein, dass alle Frauen auf die Windschiff sollen und mit Entsetzen stellt sie fest, das wohl auch sie damit gemeint ist.Da bringen mich keine zehn Pferde hoch und auch kein Nordmann, selbst wenn er Caewlin heisst . Sie würde sich mit Händen und Füssen wehren, sollte man sie auf die Windkind bringen wollen, ehe sie das Schiff noch ein einziges Mal betritt, würde sie lieber die ganze Zeit mit gezogenem Dolch hier im Lager bleiben.

Bei Achim angekommen, lässt sie sich eine Schüssel Brühe geben, aus der sie so gut es geht die Fettaugen herausholt und auch alles Gemüse, was nicht ganz zerkocht ist, dann lässt sie sich von Achim noch einen Kanten altbackenes Brot geben und kehrt damit beladen in ihr Zelt zurück. Der Lord Commander liegt noch auf der Pritsche und Morgana reicht ihm den Kanten Brot." Soll ich euch beim Essen helfen oder schafft ihr das alleine?" Morgana weiss, wie schwer es ist mit zittrigen Händen eine Suppenschale an den Mund zu führen, aber sie fragt lieber ehe Olyvar auf den Gedanken kommt, ihr die Schale aus der Hand zu reissen ,weil er nicht wie ein Kind gefüttert werden will, und dann wahrscheinlich die halbe Suppe auf sich und dem Bett verteilen würde.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 10. Feb. 2004, 14:53 Uhr
Nachdem Kaney sich verabschiedet hat, bleibt Cleyron einen Moment stehen und überlegt, was er nun tun soll. Vielleicht wäre es ja ganz amüsant, mit den anderen Soldaten zu feiern?
Er lässt seinen Blick über das Lager schweifen, bis seine Augen sich an den riesigen Holzstapeln festkleben. Die Männer scheinen bereits wieder Lagerfeuer für das Fest vorzubreieten.
Cleyron schüttelt sich auf dem Weg in den Wald. Wie können Menschen nur ständig an Feuern feiern?

Im Wald ist es kühl und angenehm. Er vernimmt noch immer die Laute des Lagers, was ihn einigermaßen beruhigt. Sobald er hört, dass sie aufbrechen, wird er zurückkehren und bis dahin kann er sich im Wald etwas von dem vielen Feuer erholen.
Was wohl aus dem Dunkelelf geworden ist? Bregrond oder so ähnlich.
Der Ehemalige kratzt sich nachdenklich am Kopf. Anscheinend versagt sein Gedächtniss so langsam. In Tausend Jahren, wird er sich kaum noch an diesen Feldzug erinnern können.

Die Zeit vergeht im Wald so langsam und so schnell wie fließendes Wasser. Einige Momente halten sich ewig in einer hohlen Hand, einige rinnen einem nur so durch die Finger. Er jagt und schläft und meditiert, wofür er lange keine Zeit mehr gehabt hat.
Irgendwann vernimmt er Aufbruchsgeräusche. Seufzend setzt er sich auf und wandert langsam wieder gen Lager.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 10. Feb. 2004, 15:32 Uhr
Shyada hat die Augen geschlossen und versucht sich darauf zu konzentrieren den Schmerz in und um sie herum zu verdrängen. Der Tumult der wegen eines Pferdes entgeht ihr allerdings trotzdem nicht. Wem es gehört und was das Tier hier innerhalb eines Zeltes macht wird für Shyada nicht deutlich, aber sie meint ihr bekannte Stimmen zu hören.
In Gedanken versunken schreckt Shyada zurück, als jemand nach ihr greift und sanft aber bestimmt auf sie einredet. Ohne die Augen zu öffnen, will sie die Personen, welche sich plötzlich in ihrer Nähe befinden wegscheuchen. Der rechte Arm ist aber eingeschlafen und folgt keinem ihrer Wünsche und der linke Arm befindet ist weiterhin fest an ihren Körper gebunden. Da ihre Stimme ihr auch noch immer nicht gehorcht, lässt Shyada es schließlich einfach über sich ergehen, als zwei junge Frauen sie auf das Bett hieven. In dem Moment wo, die Bodenkälte nachlässt und die restliche Bettwärme zu spüren ist, ist Shyada sogar froh, dass sie die Novizinnen nicht hatte hindern können.
Trotzdem weigert sich die Amazone, sich komplett hinzulegen und bleibt aufrecht in ihrem Bett sitzen. Besorgt blicken die zwei Frauen auf die Amazone, die nun ihrerseits die Augen wieder geöffnet hat und fast starr nach vorne blickt. Ihr Blick hat einen blonden Schopf unweit von ihr ausgemacht, dessen Gesicht ihr irgendwie bekannt vorkommt, obwohl sie es nicht zur Gänze sehen kann. Jemand mit dunklen Haaren sitzt bei der Person.
"Wer..." Shyada schluckt, als ihr Hals unangenehm zu kratzen anfängt, "...hergebracht?" ist alles was über ihre Lippen kommt. Die Stimme geht im Lärm und Stimmengewirr fast unter, trotzdem hören es die beiden Novizinnen. Vielleicht erahnen sie die Worte auch eher. Doch als Shyada sie beide anblickt, sieht sie ihnen, ohne das eine von beiden etwas sagen muß, an, dass sie es nicht wissen. Abermals schließt Shyada die Augen für einen Moment. Ihr Körper verlangt noch immer nach Schlaf, doch will Shyada einfach nicht mehr schlafen. Als sie die Augen wieder öffnet, sind die beiden Frauen wieder weg.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 10. Feb. 2004, 20:53 Uhr
Olyvar nickt ergeben und bleibt folgsam liegen - und zwar genau so lange, bis Morgana das Zelt verlassen hat. Kaum ist die Heilerin nach draußen verschwunden, setzt er sich auf, zähneklappernd und schlotternd, aber immerhin, er sitzt. "Mattis, komm her." Der Junge drückt sich herum wie ein Wiesel im Hühnerstall, aber er tritt näher und kommt an sein Lager. Er setzt sich so vorsichtig auf den Rand des Feldbettes, als fürchte er, sein Herr sei aus alayzer Rauchglas und könne bei der allerkleinsten Bewegung in tausend Scherben zerspringen. "Ihr sollt liegen bleiben, Mylord. Das hat Morgana gesagt und die Lady Kizumu ebenfalls!"
"Ich weiß selber, was sie gesagt haben, du Naseweis. Jetzt erzähl mir alles, was geschehen ist, nachdem ich Wahnsinniger in die Schlacht zurückgetorkelt bin - und laß ja nichts aus!" Götter, ich verhungere hier... ich wette, Morgana bringt mir eingebrocktes Brot und ungesalzene Hühnerbrühe... lieber stehend sterben. Prompt zieht sich sein Magen schmerzhaft zusammen und ihm tanzen bunte Kringel vor den Augen, die ihn zu verspotten scheinen. Ob er will oder nicht, er muß sich hinlegen - und das bessert seine Laune keineswegs. Mattis schluckt ein paarmal und wird unter all dem Dreck auf seinem Gesicht noch blasser, bis er weiß ist wie ein Teller Kutteln. Seine dunklen Augen huschen hin und her, als suche er einen Fluchtweg. Olyvar sieht ihn an und plötzlich tut es ihm leid, seinen Knappen so angeherrscht zu haben. Mattis sieht aus, als sei er den Tränen nahe - dennoch, er nimmt seine Worte nicht zurück und schließlich beginnt der Junge zu sprechen. Seine Worte kommen zögernd, langsam und stockend. Seine Nase läuft und er wischt sich mit dem Handrücken übers Gesicht, während er schniefend beginnt, zu berichten. Und so erfährt Olyvar schließlich, was sich zugetragen hat aus dem Mund seines Knappen, eines zwölfjährigen Jungen, der irgendwo auf dem Feld von Liam Cailidh seine Kindheit verloren hatte. Er hält tapfer durch, selbst als er stammelnd vom Tod des kleinen Petyr und Sire Colevars berichtet - und von den Toten Maester Levis, die wie ein Herbststurm durch Gras durch die Reihen der Narge gefegt waren, kalt wie Eis und entsetzlich anzusehen. Erst als er erzählt, wie Olyvar halbtot über das Schlachtfeld getorkelt war, um sein Pferd zu finden, wie grauenhaft Bayvard ausgesehen hatte und wie er, Mattis,  ihn irgendwie in den Sattel des blutenden Pferdes, wie weiß er selbst nicht, und dann ins Lager und zu Morgana gebracht hatte, bricht er in Tränen aus.
Olyvar streckt den Arm aus und drückt den Kopf des Jungen an seine Schulter. Sein schmaler Rücken und die mageren Schultern fühlen sich unter seinen Händen so zerbrechlich an wie die Flügel eines Vogels. "Sag nichts mehr. Sprich nicht weiter. Schon gut, Mattis. Ich hätte nicht verlangen sollen, daß du davon erzählst. Sag jetzt nichts mehr."
Doch nach den Tagen der Angst und des Schreckens und nach Nächten voller Träumen aus Blut und Grauen kann der Junge nicht mehr aufhören, zu erzählen. "D-d-die Soldaten wollten Bayvard erschießen, Mylord. Sie sagten, es sei barmherzig, aber Ihr hattet es verboten. Ihr hattet es verboten. U-u-u-nd da hab ich mein Schwert genommen, Herr und ich... ich..." der Rest geht in Schluchzen unter und Olyvar tätschelt ihm beruhigend den Rücken. "Du warst sehr tapfer. Ich sage dir, was du jetzt tust. Du gehst, nimmst ein langes, heißes Bad und ziehst dir saubere Kleidung an. Und dann kommst du wieder und legst dich hier irgendwo schlafen." Bei dem Gedanken, daß der Junge, der ihm anvertraut worden war, seit der Schlacht bei seinem Pferd gewacht, wahrscheinlich kaum Essen und Schlaf bekommen und noch nicht einmal ein Bad gesehen hatte, wird ihm schlecht.
Der Junge protestiert und windet sich wie ein Kaninchen in der Schlinge, aber Olyvar schickt ihn hinaus. "Ich verspreche, ich bleibe liegen. Und jetzt ab mit dir."
Nachdem Mattis verschwunden ist, kommt Morgana zurück, in der einen Hand einen Kanten Brot, in der anderen eine dampfende Schale mit Brühe. Sie drückt ihm das Brot in die Hand und er setzt sich - unter Morganas wachsamen Blicken - langsam auf. "Ah... nein, danke. Ich schaffe das."
Sie stopft ihm mitfühlend ein paar Kissen und Decken in den Rücken und gibt ihm die Schale. Es duftet verführerisch, ist jedoch so klar und dünn, daß es nicht viel mehr sein kann, als Wasser. Er versucht einen Schluck und hätte ihn fast wieder ausgespuckt. Kein Fett, kein Salz, kein Gemüse, von Fleisch ganz zu schweigen. "Morgana..." stöhnt er. "Das ist Wasser, keine Brühe. Ich brauche etwas zwischen die Zähne! Was ist mit all der Mühe, die ihr hattet, mich hier zu halten? Wollt Ihr mich jetzt verhungern lassen?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 10. Feb. 2004, 21:14 Uhr
Bayvard lässt sich jetzt, im Gegenteil zu vorhin, wie ein lammfrommes Füllen zu seinem Lager zurückführen. Sie bringt ihm frisches Wasser, Heu, schüttelt das Stroh auf und legt dem Hengst wieder die wärmenden Decken um. "Es ist gut, Bayvard. Alles wird gut. Aber jetzt bleib hier und ruh dich aus. Du hast es verdient." Sie streicht dem Tier über die Nase, versichert sich noch einmal dass er alles hat und wendet sich dann um.
Kizumu kommt an Caewlin, Galrin und vielen Novizinnen vorbei und bekommt mit halbem Ohr mit, was die Männer für die Feier planen. Sie lächelt und sieht Morgana vor sich in das Zelt treten. Bevor sie selbst das Zelt betritt, bleibt sie noch etwas stehen und atmet tief ein. Dabei hört sie die letzten Worte Olyvars und kann sich das Lachen nicht verkneifen. "Vielleicht solltest du deinen Magen trotzdem erstmal mit dem Wasser testen, Liebster." Die Elbin betritt das Zelt und lächelt Morgana und Olyvar zu.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 10. Feb. 2004, 21:38 Uhr
Olyvars letzte Worte lassen sie leise kichern, doch dann wird sie wieder ernst und will ihm gerade antworten, als Kizumu erscheint, diesmal ohne das Pferd. Ihre Worte lassen Morgana lächeln und sie nickt Kizumu kurz zu. "Ihr solltet auf sie hören Olyvar. Wenn ihr etwas zwischen die Zähne braucht, dann nehmt das Brot. Glaubt mir ich würde euch gerne Fleisch geben oder ein ganzen Tisch voll mit talyrischen Köstlichkeiten, glaubt mir ich würde es euch gönnen, aber euer Magen mit Sicherheit nicht. Ihr habt seit Tagen nichts mehr gegessen und wenn ihr jetzt feste, fettige und gewürzte Nahrung zu euch nehmt, würde das euren Magen sofort umkrempeln und ihr müsstet das schöne Essen wieder von euch geben. Heute abend gibt es eine kleine Siegesfeier und wenn ihr jetzt die Brühe und das Brot esst und beides bei euch behaltet, dann könnt ihr heute Abend vielleicht, aber nur vielleicht, ein wenig ungewürztes Hühnchen haben."

Sie kann sehen, dass die Worte Olyvar überhaupt nicht gefallen und sie befürchtet fast, dass die Schale Suppe auf dem hartgefrorenen Boden landen wird, wenn sie noch ein weiteres Wort sagt. Nach aussen hin bleibt ihr Gesicht unbewegt doch innerlich kann sie ein Lachen kaum noch zurückhalten. Olyvar wirkt zum Teil wie ein trotziges Kind, dem man gar nichts erlauben will, egal um was es bittet, und dass mit sich und der ganzen Welt hadert, weil alles und jeder gegen ihn zu sein scheint. Auf der anderen Seite sitzt dort der Mann, der das Heerbanner in die Schlacht geführt hat und mit seinem Mut und Kampfgeist das Heer zum Sieg geführt hat und gerade diesen Kampfgeist scheint er als erstes zurück zu gewinnen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 10. Feb. 2004, 22:06 Uhr
Mit Wasser testen?! Er glaubt, sich verhört zu haben und schnaubt vor Empörung.  Enerviert blickt er von Kizumu, die ihn lächelnd ansieht, zu Morgana, die mit einem Lächeln zu kämpfen scheint, aber genauso unnachgiebig bleibt, und wieder zurück zu Kizumu. "Na schön," faucht er. "Na schön. Ich bin dünn wie ein Strich und ihr wollt mich hungern lassen. Bitte. Dann hungere ich eben."  Er leert die Schale farbloser Flüssigkeit, die ihm Morgana gebracht hatte, auf einen Zug und kaut dann knirschend auf dem altbackenen Brot herum. Obwohl es schmeckt wie Bücherleim und sein noch immer wunder Hals sich anfühlt, als würde er mit rostigen Nägeln aufgerissen, vertilgt er es bis auf den letzten Krümel - und hätte sich beinahe auf Morganas Rock übergeben. Viel zu schnell mit Nahrung konfrontiert foltert ihn sein Magen mit Krämpfen und er lehnt sich tief atmend und leicht grün im Gesicht zurück. Er will verdammt sein, wenn er das bißchen Essen wieder von sich gäbe - noch dazu, wo er lauthals nach Fleisch verlangt hatte.  Irgendwann, während Morgana etwas von Siegesfeiern und Hühnchen erzählt,  kann er Kizumu nur noch mit schwacher Stimme bitten. "Komm her, mo cridh."
Sie setzt sich zu ihm und er bettet den Kopf auf ihren Schoß. Der Geruch nach Apfelblüten und Frühling umfängt ihn und er lächelt. "Ich weiß, ich bin ekelhaft. Wenn ich kotze," murmelt er, "sei so nett und dreh mich auf die Seite."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 10. Feb. 2004, 22:45 Uhr
Morgana will Olyvar noch warnen, dass er die Suppe nicht so schnell trinken soll, sondern Schluck für Schluck, doch es ist schon zu spät und Olyvar hat die Schale fast auf einen Zug geleert. Ich hätte ihn doch besser füttern sollen oder besser noch Kizumu hätte es tun sollen, aber auf sie scheint er im Moment ebenso wenig zu hören, wie auf mich. Aber aus Schaden wird man klug und vielleicht hält er sich das nächste Mal an meine Anweisungen. Es ist schon ein bisschen Schadenfreude in Morganas Gesicht zu sehen, als Olyvar, nachdem er auch noch den Kanten Brot gegessen hat, zurück in die Kissen sinkt und sein Gesicht eine leichte grünliche Färbung animmt. Doch dann wird ihr Gesicht wieder ernst, als sie seine leisen Worte an Kizumu hört.

Sie steht auf und geht eine grössere Schale holen und reicht sie Kizumu. Da sie weiss, wie unangenehm es dem Lord Commander sein muss, geht sie wieder aus der abgetrennten Kammer heraus, bleibt aber in der Nähe. Sie hat Angst, das eine von Olyvars Wunden durch das Würgen aufgehen könnte, und sie spricht ein kurzes Stossgebet an die Göttin, dass sie dies nicht zulassen solle. Auch wenn er nicht brechen würde, so müsste sie ihn nachher auf jeden Fall waschen müssen, wenn nicht sogar baden. Olyvars Haut war immer noch nicht richtig sauber, auch wenn Morgana vorsichtig versucht hatte ihn zu waschen. Auch seine Haare waren noch verklebt und wenn er wirklich, auch nur eine kurze Zeit, an der Feier teilnehmen sollte, dann konnte sie ihn nicht in diesem Zustand lassen.

Sie ruft Kailin zu sich und sagt ihr, sie solle zu Achim gehen und ihm auftragen, das er einen grossen Zuber in ihr Heilerzelt bringen, und das er Wasser warm machen soll, damit der Lord Commander sich waschen könne. Kailin nickt nur und ist gleich darauf aus dem Zelt verschwunden. Von irgendwoher dringt ein recht anzügliches Lied an ihr Ohr und sie ist froh, dass die Novizinnen die Feier oben auf der Windkind erleben werden. An sich selbst denkt sie gar nicht und das auch sie gefährdet sein könnte.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 11. Feb. 2004, 06:28 Uhr
Kizumu schwankt zwischen herzzerreißendem Mitgefühl und wohlverborgener Schadenfreude, doch als er sie zu sich bittet und seinen Kopf in ihrem Schoß bettet siegt das Mitgefühl und sie streicht ihm die verkrusteten Haare aus dem Gesicht. Morgana entfernt sich rücksichtsvoll und sie lächelt ihn an. Sie ist so froh, dass er wieder halbwegs auf dem Weg der Besserung ist, das sie ihm sein trotziges Verhalten schon längst wieder verziehen hat.
"Die Männer werden froh sein, dich auf den Beinen zu sehen." Sie hört Morganas leise Anweisungen und aus irgendeinem Grund fällt ihr ihr Gespräch mit Niniane in ihren heißen Quellen wieder ein. "Hm, Olyvar? Ehe du es von irgendwelchen Klatschweibern erfährst muss ich dir glaube ich etwas sagen." Gut dass der Junge weit, weit weg ist. "In der Stadt geht das Gerücht dass Ierás.. das er und Kea, die kleine Schmiedin, du erinnerst dich? Naja es geht das Gerücht sie ist schwanger..von ihm. Ich weiß nicht, ob es stimmt, ich hatte noch nicht die Gelegenheit mit ihm darüber zu sprechen, er ist ja den ganzen Tag bei ihr." Sie spürt wie er sich anspannt und für einen Moment scheint seine Übelkeit vergessen zu sein. "Und ehe du jetzt anfängst über die Gefahren für ihn, das Mädchen und das mögliche Kind zu sprechen, lass dir gesagt sein, ich habe mir diese Gedanken bereits gemacht."
Der tiefe Ogerbass ertönt, kommt näher und ist wenig später bei ihnen im Zelt. Achim wirft einen freundlichen, aber dennoch besorgten Blick auf Olyvar, stellt den Zuber ab und eine Horde Stalljungen schleppt Wasser heran.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 11. Feb. 2004, 07:38 Uhr
Nach Caewlins Aussage über Oger und ihre Lieder bezüglich gewisser Grundnahrungsmittel kann sich der Schiffsbauer ein Lachen nicht verbeißen.

"Lord Caewlin, Ihr seid wohl schon zu lange aus Normand fort, um die Lieder Eurer Heimat noch zu erkennen, wenn Ihr sie hört. Überdies habe ich mehr als genug Lieder in meinem Repertoire, um zur Not den ganzen Abend zu singen, bevor ich heiser werde. Die Harfe werde ich aber sicherheitshalber auf dem Schiff lassen."

Bei den letzten Worten zwinkert Galrin dem Sturmlord noch einmal zu und setzt sich dann in Bewegung, um auf der "Windkind" alles für die Ankunft der Heilerinnen und der Schwerverletzten vorbereiten zu lassen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 11. Feb. 2004, 16:11 Uhr
Er kann nicht glauben, was er da hört. Er kann nicht glauben, daß sie ihm das jetzt erzählt. Die ganze Situation hat etwas so unwirkliches an sich, daß er ein hysterisches Lachen in seiner Kehle aufsteigen spürt - aber er flüchtet sich lieber in eine ganze Reihe zorniger Flüche in Tamar. Sie hält ihn trotzdem fest. "Ich... Kizumu! Ich kann nicht glauben... oh, bei allen Göttern... ich weiß, warum du mir das jetzt erzählt hast. Ich bin zu schwach, um aufzustehen und Ieras ist hunderte von Meilen fort und außer Reichweite! Wenn ich den Jungen erwische... wenn das wahr ist... wenn... Götter! Er wird eine ganze Woche lang nicht mehr sitzen können, das verspreche ich dir! Ieras...oh..." Er zittert vor Wut und Schrecken und kann eine ganze Weile lang gar nichts anderes tun, als vom Fieber geschüttelt, den Kopf auf ihren Beinen, dazuliegen und wieder zu Atem zu kommen. "Gib mir die Schüssel," fordert er irgendwann, obwohl er schlagartig seinen revoltierenden Magen vergessen hatte. "Jetzt ist mir wirklich übel." Er hört, wie sie scharf ausatmet, aber ihre Finger streichen nach wie vor beruhigend über sein Haar und seinen Nacken, sanft so sanft. Sie schweigen lange, und er muß sich kein einziges Mal übergeben. Daß der Oger mit ein paar Jungen einen großen Holzzuber hereingeschafft hat und ihn eifrig mit heißem Wasser füllt, bekommt er kaum mit. Seine Gedanken rasen in tausend Richtungen davon. Iereas, Kea - an das arme Mädchen erinnert er sich nicht einmal wirklich. Mißgebildete Kinder. Drachenflügel über seiner Stadt. Noch schlimmer: wunderschöne Kinder, die Abbilder der Drachenkönige von einst, aber Wahnsinn in den Augen und Mord im Sinn. Die Ostlande, die in den Wirren eines Thronkrieges, in Rauch, Feuer, Blut und Tod untergehen. Assassinen und Gesichtslose Männer zahlloser geheimer Bünde aus Alayz, Cardossa, Ambar oder Laer Draconis selbst, die in Scharen nach Talyra strömen und nichts anderes im Sinn haben, als ihren Jungen und dessen Kind und am besten die Mutter noch dazu, umzubringen. Er kann nicht glauben... er kann einfach nicht glauben, daß der Junge das alles in Kauf genommen hat für ein paar Küsse und das kurze Vergnügen zwischen weißen Schenkeln. Und wenn, fragt er sich mit plötzlichem Schrecken, völlig benommen von seiner grauenhaften Schwäche und den Fieberschauern, wenn es zwischen Ieras und diesem Mädchen so ist, wie zwischen Kizumu und mir? Wenn er sie liebt und wenn... wenn... Er wagt es nicht, diesen Gedanken zu ende zu denken. Es ist, als müsse er sich selbst etwas eingestehen, das er sich nicht eingestehen kann. "Ieras," meint er schließlich leise und die Wut ist aus seiner Stimme gewichen. "Ieras hat keine Ahnung, was er da möglicherweise angerichtet hat, oder? Er hat keine Ahnung, was er oder seine Kinder heraufbeschwören könnten, nicht wahr?"
Sie sagt nichts, aber er kann spüren, wie sie den Kopf schüttelt und sich auf die Unterlippe beißt. "Kiz, mo cridh. Ieras hatte nie einen Vater, der ihm beizeiten erklärt hat, daß ein Mann die Verantwortung für sein Tun übernehmen muß, oder? Und daß das für seinen Samen ebenso gilt." Der kurze, wilde Gedanke, das Mädchen zu zwingen, Rainfarnsud zu trinken, zuckt durch seinen Kopf, wird aber sofort wieder von ihm verworfen. Was ist ein Leben gegen das der Hunderttausende, die sterben würden? Nein! Ich werde das nicht tun, auf gar keinen Fall! Ich sollte das nicht einmal denken! Wieder folgt langes Schweigen. Irgend jemand tritt zu ihnen und murmelt Kizumu etwas zu, die nickt, aber sie sagt nichts und er dämmert vor sich, versucht, seine wirren Gedanken zu ordnen und die Schmerzen in seinem Körper zu ignorieren. Sie wartet auf eine Antwort und schließlich meint er leise. "So wie es aussieht, ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen... ich meine, falls dieses Mädchen wirklich schwanger ist." Und plötzlich muß er lachen. Es klingt rauh und alles andere als glücklich, aber dennoch erheitert. Er dreht den Kopf, so daß er in ihr Gesicht sehen kann. "Ich mußte nur daran denken," beantwortet er die stumme Frage in ihren Augen, "daß - falls es tatsächlich wahr ist und geben die Götter, daß es nicht so ist - du bestimmt die schönste Großmutter bist, die ich je gesehen habe." Er sieht sie lächeln und lächelt ebenfalls, läßt sie wissen, daß alles gut werden würde. Oder zumindest so gut, wie sie es eben machen konnten. Er war wütend und erschrocken - das ist er immer noch, mehr als er sagen kann, und wenn er Ieras' habhaft würde, würde er ihn vermutlich Grün und Blau prügeln - aber er würde sich weder von ihm, noch von ihr, noch von dem Ungeborenen abwenden. Und sollte das arme Ding mißgebildet oder wahnsinnig oder - was die Götter verhüten mögen! - ein zweiter Ruan Dracayren werden... denk nicht einmal daran. Denk nicht daran. Es ist nur ein Gerücht, es ist nicht wahr! Nun, ob wahr oder nicht, sobald er zurück in Talyra war, würde er als erstes ein ernstes Wort mit Ieras reden müssen.
"Komm, Großmutter, hilf mir ins Bad. Ich nehme an, das heiße Wasser, das dort hinten kalt wird, ist für mich gedacht..."
Er weiß selbst, wie seine Worte klingen, aber wenn er keine Scherze darüber machen würde, würde er den Verstand verlieren. Sein Humor war bisher in allen Lebenslagen unerschütterlich gewesen, er will nicht damit anfangen, ihn jetzt bröckeln zu lassen.
Sie nimmt ihm die Verbände ab und streift ihm vorsichtig das Hemd über die Schultern, dann hilft sie ihm, in die hölzerne Wanne zu steigen. Er streckt sich in der Hitze aus und fühlt sich knochenlos leicht. Das heiße Wasser schmerzt fast unerträglich auf den Quetschungen und in den tiefen Wunden, läßt glühende Lava seinen Rücken hinabkriechen und verursacht stechendes Pochen in seiner Brust, aber um nichts in der Welt wäre er jetzt wieder aus dem Zuber gekrochen. Zum ersten Mal, seitdem er erwacht war, ist ihm wirklich warm und sein Zittern hört auf. In seinem Kopf dreht sich alles. "Kiz... Mattis. Er war hier, hab ihn Baden geschickt, aber er hat... er hat mir alles erzählt. Der Junge war unglaublich tapfer." Seine Finger tasten nach ihrer Hand. "Ich weiß nicht, ob du schon etwas gehört hast, von der Schlacht. Von den Männern oder vielleicht von Lady Niniane oder Caewlin oder Cron." Er öffnet die Augen, dreht den Kopf und sieht sie an. "Falcon ist gefallen, mo cridhe."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 11. Feb. 2004, 17:24 Uhr
Sie muss sich ein Grinsen verkneifen, als er bemerkt, warum sie ihm das alles jetzt erzählt. Vorsichtig streicht sie ihm immer wieder über den Kopf und durch das schmutzige Haar. "Nein, er hatte niemanden, der ihm solche Dinge erklärt hat. Malakai.. nun er kannte ihn nicht in dem Alter, in dem dies notwendig geworden wäre und ich selbst habe auch nicht darüber nachgedacht." Wie über so vieles nicht. Er lacht heiser und sie blickt ihn fragend an. >Ich mußte nur daran denken, daß - falls es tatsächlich wahr ist und geben die Götter, daß es nicht so ist - du bestimmt die schönste Großmutter bist, die ich je gesehen habe.< Sie lächelt ihn an und möchte ihn am liebsten küssen, doch sie wagt es noch immer nicht. Als er sie dann jedoch mit Großmutter anspricht streckt sie ihm die Zunge heraus, wäre er gesund hätte er einen kräftigen Stoß in die Rippen bekommen. Vorsichtig hilft sie ihm aus den Kleidern und in den Zuber hinein und noch viel vorsichtiger beginnt sie damit, den angekrusteten Schmutz, das Blut und den Ruß von seinem Körper zu reiben. >Kiz... Mattis. Er war hier, hab ihn Baden geschickt, aber er hat... er hat mir alles erzählt. Der Junge war unglaublich tapfer.< Ihr alle wart furchtbar tapfer. will sie erwidern, doch er greift nach ihrer Hand und fährt fort. >ch weiß nicht, ob du schon etwas gehört hast, von der Schlacht. Von den Männern oder vielleicht von Lady Niniane oder Caewlin oder Cron. Falcon ist gefallen, mo cridhe.< Er blickt sie aus seinen grauen Augen an, doch sie senkt den Blick. Falcon... Ihre Gedanken wandern zu den verschiedenen Gelegenheiten, an denen sie mit Falcon zusammengetroffen war und nicht zuletzt zu dem, was Niniane ihr vor kurzem erzählt hatte. "Gefallen..." Ihre Stimme ist nur ein Flüstern und sie kann nichts gegen die Tränen tun, die ihr jetzt in die Augen treten. Hunderte Männer und Frauen waren gefallen und sie fühlt mit all den Hinterbliebenen, doch jetzt von einem Freund, mit dem man vieles erlebt hatte, zu hören ist etwas ganz anderes. Sie drückt seine Hand sanft, schluckt den Kloß in ihrem Hals herunter und wischt sich mit einer fahrigen Geste die Tränen von den Wangen. "Er.. Arwen hat die Ehe vorher aufheben lassen. Ich weiß nicht wie es gewesen wäre, wäre er zurückgekehrt und hätte das erfahren." Ihr Mund ist trocken und Olyvars Körper sieht noch immer so geschunden aus, dass sie ihn am liebsten sofort wieder ins Bett stecken möchte. Doch da ist noch die Feier am Abend.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 11. Feb. 2004, 21:15 Uhr
Sie wäscht ihn mit weichem Leder und einem noch weicherem Schwamm, tupft unendlich vorsichtig über seine Verletzungen und entfernt langsam getrocknetes Blut und Schmutz, während sie sich leise unterhalten. Als er sie "Großmutter" genannt hatte, hatte sie ihm die Zunge herausgestreckt und er hatte ihr mit gleicher Münze geantwortet - aber jetzt ruht sein Blick fast nachdenklich auf ihrem Mund. Vorhin hatte sie gelächelt und ausgesehen, als wolle sie ihn küssen, es aber nicht getan. Warum nicht...? Sie weint um Falcon und er hätte sie am liebsten in die Arme genommen - aber da er das nicht kann, legt er nur seine Hand, naß und warm, an ihr Gesicht. "Lady Arwen hat die Ehe auflösen lassen? Geht so etwas nach elbischem Recht? Warum?" Sie zögert einen Augenblick, aber dann erzählt sie ihm von Wegesend, während sie sein Haar auswäscht. Die Prozedur ist langwierig und schmerzhaft und als sie fertig und sein Haar ausgespült ist, ist sein Kopf nur noch tönendes Blech und wummernde Trommeln. Mattis hatte ihm nicht nur vom Tod des Elben erzählt, sondern von seinem ganzen Himmelfahrtskommando - und daß bis auf Lord Calmar, der verwundet irgendwo hier im Lager lag, alle Templer mit Falcon gefallen waren, aber er kann jetzt nicht über den Anukistempler und Elben nachdenken, er kann an überhaupt nichts mehr denken und will nur noch schlafen. Schlafen und alles vergessen. Noch immer ist er schwach, hat Fieber und das heiße Wasser hat sein übriges getan. Hätte Kizumu ihn nicht geweckt und mit sanfter Gewalt gezwungen, aufzustehen, wäre er in der Wanne eingeschlafen. Alle seine Wunden werden mit heilenden Kräutern und zähen Pasten bestrichen und mit frischen Verbänden versorgt, er bekommt saubere Kleidung, eine weitere Schale Weidenrindentee, noch bitterere Tränke und - als Gipfel der Fürsorge - sogar eine Rasur, doch davon bekommt er nichts mehr mit, weil er bereits schläft. Als er zwei Stunden später wieder erwacht, ist er hungrig wie ein Wolf und seine Stirn fühlt sich schon merklich kühler an. Kizumu hatte sich auf der Pritsche neben seiner ausgestreckt und einen Moment lang betrachtet er sie. Ihr feingeschnittenes Gesicht, den Schwung der Brauen, die von tiefem Weinrot und dunkler als ihr Haar sind. Die langen Wimpern sind dagegen fast schwarz am Ansatz und werden dann langsam heller bis sie in kastanienbraunen Spitzen enden. Ihre Wangen sind hoch, rund und groß wie eine Männerfaust, die Nase schmal und ganz leicht stupsig und der Mund voll, breit und wunderschön. Er dreht sich ächzend auf die Seite und bemerkt, daß Mattis sich auf ein paar zusammengeschobenen Strohballen zusammengerollt hatte wie eine Katze und tief schläft. Sein leises Schnarchen dringt an sein Ohr, und Olyvar unterdrückt ein Lächeln. Im Zelt sind noch andere Geräusche zu hören: das Rascheln der Novizinnengewänder, leise Stimmen, ab und an das Stöhnen und Flüstern anderer Verwundeter, hin und wieder die Stimme Morganas, die leise Anweisungen gibt. Im Lager hinter den grauen Zeltwänden aus festem Öltuch scheint reges Treiben zu herrschen: Männer eilen hin und her, die Arme voller Brennholz, Küchenjungen schleppen Kessel, gebellte Befehle hallen zwischen den Zelten wieder. Die Stimmung scheint ausgelassen und arbeitsam und er erinnert sich daran, irgendetwas von Feier gehört zu haben. War das heute abend? Noch hat er, bis auf einmal nach seinem ersten Erwachen ganz kurz Caewlin, keinen seiner Männer gesehen. Er weiß von Mattis, daß Cedric und Shyada ebenfalls verwundet worden waren, aber hier von Morgana gut versorgt wurden, und er fragt sich, wie es den anderen wohl geht. Cron. Galrin. Eliphas Levi. Vareyar und Sire Odo. Ob der seltsame Vampir, der unbedingt der Stadtwache beitreten wollte, die Schlacht über...äh... lebt hatte? Und der Wargjunge? Er weiß es nicht, aber trotz seiner gemischten Gefühle freut er sich, die Gesichter seiner Blaumäntel heute abend um ein Feuer versammelt zu sehen - jedenfalls die Gesichter derer, welche Liam Cailidh überlebt hatten. Und nicht zuletzt freut er sich auf Essen, auch wenn es, wie er befürchtet, tatsächlich nur ungewürztes Hühnchen für ihn geben würde. Er streckt den Arm aus, nimmt ihre Hand in seine und zieht sie dicht an sich heran. Sie lächelt leicht ohne zu erwachen und er küßt jeden ihrer kleinen, weißschimmernden Fingerknöchel einzeln.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 12. Feb. 2004, 14:27 Uhr
Um sie herum vergeht die Zeit doch zwischen den beiden Weidenparavents scheint alles stillzustehen, sie sind die beiden einzigsten Lebewesen die es in ihrer kleinen Welt gibt. Olyvar liegt seit kurzem wieder auf seinem Bett und war bereits eingeschlafen, ehe sie auch nur halb mit der Rasur fertig war. Sie hatte ihn lächelnd zu Ende rasiert, immer vorsichtig um die diversen Kratzer und Prellungen herum und sitzt jetzt still neben ihm auf der Pritsche. Die letzte halbe Stunde geht ihr noch einmal durch den Kopf.
Die Elbin hatte ihm das erzählt, was sie von Niniane über Wegesend erfahren hatte und was zwischen Falcon und Arwen geschehen war. Er hat sie allein gelassen mit ihrem Kummer, hat sich von ihr abgewandt als sie ihn am meisten gebraucht hätte. Sie hatte leise und mit gesenktem Kopf gesprochen und er hatte die ganze Zeit ihre Hand gehalten. Doch irgendwann hatten die vielen halbwegs verheilten Wunden und das Fieber ihren Tribut gefordert und ihm waren die Augen zu gefallen. Nur mit viel energischer Überredungskunst hatte sie ihn dazu bewegen können, aus der Wanne zu steigen.
Irgendwann legt sie sich auf die Pritsche, beobachtet sein im Schlaf völlig entspanntes Gesicht und das dunkle Haar, das jetzt wieder weich und sauber um sein Gesicht liegt. Die leisen Geräusche um sie herum schläfern sie ein und obwohl sie sich mehrmals erfolgreich dagegen gewehrt hat, übermannt sie nun doch die Müdigkeit. Langsam gleitet sie hinüber in die Stille.

Als sie wieder erwacht dämmert es bereits. Vor dem Zelt wurden Fackeln und Feuer entzündet und Stimmengewirr deutet an, dass bereits alle in der letzten Phase der Vorbereitungen stecken. Sie schaut zu Olyvar hinüber, doch er scheint zu dösen und so streicht sie nur sacht mit dem Daumen über seine Hand, die ihre festhält. Das orangrote Licht, das die Kohlebecken im Zelt werfen, schimmert durch die Paravents und wirft einen goldenen Schimmer auf seine Haut. Ihr Götter, ich danke euch. Sie kann ihre Gefühle in dem Moment nicht in Worte fassen, doch sie glaubt, dass ein Gott, wenn er schon als so mächtig angesehen wird, einen Dank auch ohne Worte versteht.
Olyvar neben ihr bewegt sich und als er die Augen öffnet, sieht er in ihr lächelndes Gesicht. "Es ist spät geworden, die Feier wird wohl bald beginnen." Er nickt vorsichtig und sie braucht seinen Geist nicht zu berühren um zu merken, das es ihm zwar besser, aber eben noch nicht wieder ganz gut geht.
Kizumu hilft ihm sich aufzurichten, reicht ihm den Wasserkrug und trinkt dann selbst einen Schluck. Sie hört seinen Magen knurren und streicht ihm mitfühlend übers Haar. "Ich bin mir sicher, Morgana ist zufrieden, du hast dich nicht übergeben, also gibt es nachher sicherlich etwas einigermaßen vernünftiges zu essen." Er schneidet eine Grimasse und grummelt leise etwas, was sie nicht versteht. "Ich werde dir erstmal etwas Brot holen, einverstanden?" Er nickt vorsichtig und mit einem Lächeln tritt sie aus dem Schutz des Paravents ins Zelt und schließlich auch aus diesem heraus.

Die Männer die es noch können, eilen im Lager hin und her, tragen Fässer, Baumstämme zum sitzen, Krüge und jede Menge Speisen von den Küchenzelten zu den Feuern herüber und viele der Blaumäntel kennt sie vom sehen. Sie grüßt hier und dort einen, wechselt mit einem jungen Mann ein paar kurze Worte und blickt ihm dann lächelnd hinterher, als er davoneilt um seinen Kumpanen zu erzählen, das der Lord Commander an der Feier teilnehmen würde.
Lächelnd geht die Elbin weiter zu den Küchenzelten und lässt sich eine Schale Suppe und einen Kanten Brot geben. Wie Morgana es schon getan hatte, schöpft sie alle Fettaugen und das Fleisch heraus, wobei sie letzteres selber isst. Vorsichtig balanciert sie die Schale vor sich her und erreicht das Zelt Morganas ohne einen Tropfen zu verschütten. Entschuldigend lächelnd reicht sie Olyvar die Suppe und das Brot und setzt sich neben ihn, während er isst. Als er fertig ist, ist es beinahe dunkel geworden und sie kann die ersten Männer hören, die sich an den Feuern versammeln. Sie erzählt Olyvar, das sie die Novizinnen hatte auf die Windschiff gehen sehen und kann sich denken, warum die jungen Mädchen die Nacht besser da verbringen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 12. Feb. 2004, 20:09 Uhr
Vor Crons Zelt:

Es ist bereits später Nachmittag, als Niniane endlich an das Feuer zwischen den Zelten Caewlins, Vareyars und Crons zurückkommt und einen Kessel mit Fleisch in dicker, dunkler Sauce an den eisernen Dreifuß hängt. Sie ist erledigt - in einem Heerlager voller Verwundeter Männer und siegestaumelnder Soldaten, von denen sich die eine Hälfte für den morgigen Aufbruch rüstete und die andere eine Feier vorbereitete, gab es für jeden, der nicht von irgendwelchen Verletzungen auf einem Feldbett festgehalten wurde irgendetwas zu tun. Sie war mit der Sonne aufgestanden, hatte ein eiliges Frühstück aus Haferkeksen und Wasser zu sich genommen und dann versucht, sich mit Crons Knappen anzufreunden. Sie hatte den Jungen mit zum Fischen an den Bach genommen, der nordöstlich des Lagers durch den Wald floß, aber außer "ja, Mylady", "nein, Mylady" und "ich weiß nicht, Mylady" hatte er kaum etwas zu ihr gesagt - aber Forellen mit den bloßen Händen zu fangen hatte ihn schwer beeindruckt. Das Wasser war eiskalt gewesen, aber ihren geschwollenen Füßen hatte es gut getan und sie waren erst ins Lager zurückgekehrt, als Jack so laut mit den Zähnen geklappert hatte, daß an weitere Forellenpirsch nicht mehr zu denken gewesen war. Dafür war die für den Abend geplante Festtafel nun um zwei Dutzend frische Fische reicher - was immer der Oger mit ihnen anstellen mag. Nach dem Fischen war sie den Anukisnovizinnen in den Zelten zur Hand gegangen wo immer man sie hatte brauchen können, hatte Leinenbinden aufgewickelt, Nachttöpfe geleert, Männer gewaschen, Schafgarbensud gegen Läuse und anderes Ungeziefer aufgesetzt, alte Wundverbände verbrannt und geholfen all das, was nicht mehr benötigt wurde, in Kisten und Körbe zu verpacken. Nach dem Mittagsmahl hatte sie nach den Pferden gesehen, erst nach Donner, dessen aufgerissene Flanke sie mit Weißmoos und Beinwell behandelt hatte, zum Glück nur eine Fleischwunde. Dann hatte sie nach ihrem eigenen Pferd und Prins gesehen, die gut versorgt waren und schließlich nach Bayvard. Mattis, noch immer so schmutzig und müde, wie sie ihn in Erinnerung hatte, hatte ihr zähneknirschend berichtet, der Hengst habe immer noch nichts gefressen. Ihr war nichts geblieben, als den Jungen zu beruhigen und darauf zu hoffen, daß sich dieses störrische Pferd es anders überlegen würde. Wenn er nichts fraß, würde er sterben. Ihr Tag war bis jetzt vergangen, ohne daß sie ein einziges Mal zum Luft holen gekommen war und das machte sich bemerkbar. Ihr Rücken schmerzt und ihr geschwollener Leib macht ihr zum ersten Mal in dieser seltsamen, überraschenden Schwangerschaft zu schaffen. Überall ist ihr ihre Tochter im Weg und sie hat das Gefühl, so plump und schwerfällig geworden zu sein wie ein fettes azurianisches Dreihorn. Sie rührt heftig in dem Kessel über dem Feuer, als Rabenschwingen den Himmel verdunkeln und Shugorn zu ihr zurückkehrt. Die Krallen des Raben graben sich schmerzhaft durch den dicken Wollstoff ihres Umhangs und ihr Kleid in ihre Haut, seine Flügel wirbeln ihr Haar durcheinander und streifen Hals und Gesicht und einen Augenblick später hat er wippend sein Gleichgewicht gefunden. An seiner rechten Klaue findet sie das Lederröhrchen mit Arwens Antwortschreiben und nestelt es ab, während der Rabe seinen Kopf an ihrem Gesicht reibt wie eine liebestolle Katze. "Ich sollte dir beibringen, zu schnurren." Sie fischt ein Stück Fleisch aus dem Kessel, pustet es in ihrer hohlen Hand und reicht es ihm dann. Es wird gierig verschlungen und gleich darauf krächzt es an ihrem Ohr nach Korn? "Oh, du verfressenes Biest. Gleich. Warte, ich will das nur lesen." Sie rollt das dünne Pergament auf und sieht Arwens feine Schrift vor sich. Sie ist ein wenig eckiger als ihre, wirkt aber sehr viel eleganter.  Min Ija...
Arwens Antwort ist allgemein gehalten, spricht in ruhigen Worten von den Angelegenheiten der Bestattung Falcons, davon, daß Silver ihr das Testament und die Nachricht von seinem Tod bereits gebracht hatte und mit Falcons Schlachtroß Nôro auf und davon war. Sie erzählt von der Versorgung der Dörfler von Tiefwald im Anukistempel, sie schreibt ein wenig von der angespannten und hoffnungsvollen Lage in der Stadt nun, da die ersten Nachrichten vom Feldzug dort eingetroffen sind und die Verlustlisten aushängen und wünscht ihnen eine sichere und schnelle Rückkehr und schließlich noch, daß ihr Bruder Gildin in die Elbenlande zurückgekehrt war. Kein Wort von Nadir Shunjalir, kein Wort über ihre Gefühle zu Falcons Tod außer ein paar recht schlichten Worten, daß sie ihm das nicht gewünscht hätte und gehofft hätte, er würde irgendwo wieder heil und ganz  - und glücklich - werden können. Irgendetwas stört sie an diesem Brief, auch wenn sie es nicht zu fassen bekommt. Sie hätte schwören können, Arwen würde wenigstens eine Bemerkung über ihren Leibwächter fallen lassen, aber der Name des Silberelben taucht kein einziges Mal auf.  Heil und ganz werden... und glücklich... wollen wir das nicht alle, Arwen? Sie wirft den Brief ins Feuer und holt dann etwas Korn für den Raben, das sie ihm hinstreut. Shugorn hüpft von ihrer Schulter auf den Boden, während sie sich ans Feuer setzt, die Beine ausstreckt und die Hand auf ihren Leib legt. Ihre Tochter scheint Purzelbäume zu schlagen und vorwitzige Füße oder Hände knuffen vernehmlich gegen ihre Haut. Shugorn pickt nach dem Korn, legt dann den Kopf schräg und mustert sie keck. "Was?" Sie lächelt den Raben an und hat das Gefühl, in den glühenden roten Augen ein freches Funkeln zu entdecken. "Shugorn, raus mit der Sprache. War etwas mit Arwen?"
Hmhm...krächzt der Rabe. Sie nimmt ihn hoch und gibt ihm einen Klaps auf den Schnabel. "Sag mir sofort, was du gesehen hast!"  Rubinrote Augen bohren sich in goldene und dann tritt Cron aus dem Zelt hinter ihr. Sie wendet sich um und sieht ihn an - und vergißt für einen Moment sämtliche Raben Rohas. Er ist so groß. Manchmal vergißt sie das, nur um in unbedachten Momenten wie diesem wieder daran erinnert zu werden. Sie geht ihm nicht einmal bis zur Schulter und wenn sie vor ihm steht kann er bequem sein Kinn auf ihren Kopf legen. Sein Gesicht ist hart, aber ohne den brutalen Ausdruck, den man so oft auf den Gesichtern sehr großer Männer findet. Die Wangenknochen sind hoch und breit wie auch Caewlins oder Galrins, typisch nordisch. Seine Nase ist weder schmal noch breit und sehr gerade, das Kinn und die Kieferlinien sind ausgeprägt, der Mund empfindsam. Seine pechschwarzen Brauen sind lang und feingeschwungen, ebenso die Wimpern und die Augen sind leicht schräg wie die einer Katze. Sie hat überhaupt noch nie Augen von einem solchen Blau gesehen. Jetzt liegt ein fast spöttisches Funkeln darin, das sie gerade noch rechtzeitig daran hindert, etwas fürchterlich Dummes wie "Ich liebe dich" oder ähnliches von sich zu geben. "Aufgewacht, Siebenschläfer?" Bringt sie schließlich heraus und läßt Shugorn fliegen, der prompt zu ihm hinüberflattert und auf seiner Schulter landet.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cedric Fitzroy am 12. Feb. 2004, 20:28 Uhr
Als er das erste Mal bewusst erwacht ist es dunkel, von irgendwoher dringen Stimmen zu ihm herüber und das junge Mädchen von.. vom letzten Mal sitzt wieder, oder immer noch, an seinem Lager. Sie sieht müde aus, das lange, braune Haar das sie sonst zu einem Zopf geflochten hatte fällt ihr bis weit über die Schultern herab und umrahmt ihr feines, zierliches Gesicht. Sie ist das erste, was er sieht und woran er denkt, als er aus seinem Schlaf erwacht, doch bald drängen sich andere, unangenehmere Gedanken in seinen Geist. Meine Hand. Er wagt es nicht, den Kopf zu heben und nachzusehen und so bleibt er still liegen und betrachtet das Gesicht des Mädchens. "Wie heißt du?" Er hat nicht mitbekommen, ob viel Zeit vergangen ist, bis sein Mund sich endlich bewegt und seine Stimme ist rauh und leise. "Ich heiße Hedwig." Ihr Lächeln wirkt wie ein kleiner Sonnenstrahl in dieser Dunkelheit und er versucht es zu erwidern, ist sich jedoch nicht sicher, ob es nicht doch eher eine Grimasse wird.
Hedwig steht auf, holt ihm einen Krug mit Wasser und hilft ihm, sich etwas aufzurichten damit er trinken kann. Das Wasser ist kühl und er muss sich bemühen, nicht zu hastig zu trinken. Als er absetzt fühlt er sich schon wesentlich besser und so wagt er einen Blick auf seine in Leinen eingewickelte Hand. "Es hat sich nicht entzündet, oder?" Das Mädchen schüttelt den Kopf. Jemand von weiter hinten ruft nach ihr und sie steht, sich entschuldigend auf und eilt fort.
Wie es wohl Olyvar ergangen ist? Und Shyada.. Er erinnert sich an ihr blasses Gesicht draußen auf dem Schlachtfeld und daran, wie er sie mitten in der Schlacht gesehen hatte. Und er erinnert sich daran, was die Gedanken an sie ihn gekostet haben. Das Gesicht zu einem unfrohen Grinsen verzogen legt er sich wieder richtig hin und schließt die Augen.
Es dauert nicht lange, bis er eingeschlafen ist und als er wieder erwacht ist es heller Tag. Hedwig ist nicht an seinem Bett, aber diesmal schafft er es alleine, sich aufzurichten und nach dem Nachttopf zu angeln. Nachdem er sich erleichtert hat, bleibt er erschöpft auf dem Rand der Pritsche sitzen und lässt seinen Blick über die Männer und Frauen auf den Pritschen neben ihm schweifen. Er erkennt einige bekannte Gesichter und unter die Freude sie noch halbwegs am Leben zu sehen mischt sich mit der Trauer über all die getöteten. Zwei Pritschen weiter erkennt er die Amazone und sein Blick bleibt an der blassen, in Verbände gewickelten Gestalt hängen. Das sie hier ist erleichtert ihn, beweist es doch das sie noch am Leben ist. Eine der jungen Novizinnen stört ihn in seinen Gedankengängen indem sie ihm eine Schale mit heißer Suppe reicht und ihn lächelnd ermahnt, nicht zu hastig zu essen. Er nickt nur und wärmt sich eine ganze Weile nur die Hände an der Schüssel. schließlich beginnt er langsam zu essen. In der Suppe ist kein Fleisch und irgendwer hatte sich die Mühe gemacht beinahe alle Fettaugen herauszufischen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 12. Feb. 2004, 20:55 Uhr
Morgana hatte sich diskret aus dem abgetrennten Raum Olyvars zurück gezogen, als Achim keuchend den Zuber gebracht hatte. Der Commander war bei Kizumu in guten Händen und so blieb ein wenig Zeit für sie, sich auch eine Mahlzeit zu gönnen und sich von dem sehr stressigen Patienten zu erholen. Während sie gegessen hatte musste sie immer wieder grinsen über die Sturheit des Commanders, wäre sie sich nicht sicher, das er kein Nordmann ist, so könnte man ihn glatt für einen halten, er stand in seiner Sturheit Caewlin in nichts nach. Nachdem Essen hatte sie sich daran gamacht schon einige Patienten darauf vorzubereiten , damit sie auf die Windkind gebracht werden könnten. Anderen legte sie leichtere Verbände an, so das sie wenigstens für einige Zeit an der Feier würden teilnehmen können. Sie wollte so vielen es ging die Möglichkeit geben den Feierlichkeiten beizuwohnen. Der Nachmittag verfliegt regelrecht durch die Arbeit und draussen dämmert es schon, als sie den letzten Patienten versorgt hat. Sie geht hinüber zu Cedric, der gerade erwacht ist und spricht leise mit ihm. Sie sagt ihm, das wenn er sich kräftig genug fühlt, er gerne an der Feier teilnehmen kann, nur wenn er müde würde, solle er wieder ins Zelt gehen. Sie geht auch weiter zu Shyada, ihr sagt sie das gleiche.

Shenrah färbt die Zeltplanen in glühendes Rot und draussen werden die Geräusche und auch die Gesänge immer lauter, es kann nicht mehr lange dauern und das Fest würde beginnen. Noch einmal geht sie an allen Pritschen vorbei und überprüft alles, schliesslich würden die Novizinnen bald nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei dem Gedanken fällt ihr siedend heiss ein, dass sie noch nicht mit Caewlin gesprochen hat, und ihm erklärt hat, dass sie unter keinen Umständen auf dieses Schiff geht, lieber würde sie sterben. Das Kind in ihr macht sich wieder bemerkbar, immer dann wenn sie ruhig steht, kann sie seine Bewegungen spüren. Verstohlen wandert ihre Hand an ihren Bauch und ganz vorsichtig berührt sie ihn. Die Prellung, die sie durch den Narg erlitten hat, schmerzt zwar immer noch, doch die Schmerzen sind auf ein erträgliches Niveau gesunken, und bei der Arbeit hatte sie die Schmerzen fast ganz vergessen.

In ihrem Zelt ist nun alles erledigt und die Verwundeten, denen sie erlaubt hat an der Feier teilzunehmen, reden aufgeregt darüber. Da es im Moment für sie hier nichts mehr zu tun gibt, verlässt sie das Zelt um sich auf die Suche nach Caewlin zu machen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 12. Feb. 2004, 21:13 Uhr
Der Tag vergeht warm, fast frühlingshaft und viel des Schnees ist getaut. Der Boden am Dammweg und rund um das Lager ist feucht und matschig, der Wind läßt den Wald ringsum singen und selbst die Luft schmeckt nach erwärmter Erde und Sonne.  Dennoch - heute nacht würde es kalt werden unter den Sternen, und die Männer haben neben der gewaltigen Grube vor Morganas Zelt in der Mitte des Lagers einen Kreis von Feuern geschlossen. So können mit dem Sonnenuntergang alle in einem losen, weiten Rund zusammenkommen und würden nicht frieren müssen. Die Wagen sind beladen, die überzähligen Zelte bereits abgebaut und verstaut, ebenso wie alles Lagergerät und alle Vorräte, die nicht mehr benötigt wurden, sowie Brennholzvorräte, Pferdefutter, Ausrüstung und Waffen. Caewlin hatte die Türme der Festungsruine räumen, die Banner abnehmen und auch Falcons Leichnam aus der Festung holen lassen. Er hatte ihn selbst auf einem Karren aufgebahrt, den er dafür vorbereiten hatte lassen, und in Ermangelung eines Wappens von Falcons Haus hatte er ihn mit dem Banner Talyras bedeckt - schließlich hatte er für diese Stadt gefochten und war in ihrem Namen gefallen. Niniane hatte den toten Elben mit heiligen Ölen gesalbt und sein Körper wirkt trotz der grauenhaften Wunden unversehrt - nur die Haut ist grünlich-bleich und wächsern. Vom Schlachtfeld im Tal von Liam Cailidh steigen immer noch Schwärme von Krähen auf und auch Wölfe sind hin und wieder im Tal zu hören, wie sie heulen und den Toten das Fleisch von den Knochen lösen. Auch für die Aasfresser ist die Festtafel gedeckt...

Die Festvorbereitungen neigen sich dem Ende zu, als der Nachmittag vergeht: die letzten Baumstämme, die als Sitzbänke dienen würden, werden herbeigerollt, und über der Glut drehen sich bereits die ganzen Hammel am Spieß, von grinsenden Küchenjungen gedreht und fleißig mit Kräutersaucen begossen. Der Oger hatte die Bier, Wein und Metfässer ein wenig abseits aufgebockt, fern der Feuer, aber dennoch leicht zu erreichen und in tischgroßen Bratreinen schmoren fette Spanferkel im eigenen Saft - so wie es ausieht, ist alles mehr oder weniger bereit. Die Baumstämme werden mit Schafpelzen und Decken belegt und für Olyvars Feldbett wird ein leicht erhöhter Platz vor Morganas Zelt vorbereitet. Irgendwann bleibt nichts mehr zu tun, als zu Morgana zu gehen, und sie zu bitten, die Schwerverletzten herausbringen zu lassen, die auf das Windschiff gebracht werden sollten, und ihre Mädchen zusammenzurufen.  Er macht sich gerade auf, zu ihrem Zelt zu gehen, als sie ihm bereits entgegenkommt. "Ich war gerade auf der Suche nach Euch. Es ist Zeit, die Verletzten auf die Windkind zu bringen. Und sobald sie oben sind, solltet Ihr Eure Gehilfinnen zusammenrufen und ebenfalls auf das Schiff gehen, Morgana."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 12. Feb. 2004, 21:44 Uhr
Als sie vor das Zelt tritt, strömt ihr ein angenehmer Geruch von Gebratenem Fleisch entgegen, der sich stark von dem Geruch unterscheidet, der immr noch in ihrem Zelt herrscht. Für einen Moment bleibt sie stehen und atmet tief ein und am liebsten wäre sie sofort losgegangen, und hätte sich ein grosses Stück Fleisch abschneiden lassen, eine Salzgurke dazu und ein Brot mit HonigBei allen Göttern, was für eine zusammenstellung. Kind du hast seltsame Gelüste. Für einen Moment richtet sie ihren Blick auf den Bauch und ihre Hand wandert wieder in diese Richtung. doch sie hält inne und lässt dann ihren Blick kurz über die grosse Feuerstelle gleiten. Gerade als sie losgehen will, um nach Caewlin zu suchen, kommt der Hüne ihr schon entgegen. Als er vor ihr Stehen bleibt grüsst sie ihn kurz mit einem Nicken und legt dann den Kopf ein wenig in den Nacken um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. Er spricht von den Verwundeten, die man jetzt schon auf die Windkind bringen soll und auch davon das die Novizinnen und sie danach auf das Windschiff gehen sollen. Eine Gänsehaut kriecht ihr bei dem Gedanken über den Rücken, das Caewlin sie möglicherweise zwingen würde auf dieses Schiff zu gehen. Sie sucht einen Moment nach Worten, weil es ihr doch ein wenig peinlich ist, zuzugeben, dass sie so unter Höhenangst leidet. Doch dann fast sie sich ein Herz und redet erst einmal von den Verwundeten.

"Die Verwundeten sind fertig und sie können auf die Windkind verlegt werden. Ich habe allen, denen es soweit gut geht, erlaubt wenigstens für kurze Zeit an der Feier teil zu haben." Dann schweigt sie einen Moment und richtet ihren Blick auf den Boden vor ihren Füssen. Doch dann richtet sie ihn wieder auf und in ihrem Gesicht ist eine eiserene Entschlossenheit zu sehen als sie Caewlin wieder anblickt. "Allerdings werde ich auf gar keinen Fall auf dieses Schiff gehen. Das kann ich nicht und auch ihr werdet mich nicht dazu bringen....... ich habe fürchterliche Höhenangst." Die letzten Worte murmelt sie nur und sie ist sich nicht sicher ob der Nordmann sie überhaupt verstanden hat. Aber das ist eigentlich auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass er verstanden hat, dass sie unter keinen Umständen auch nur eine kleine Zehe auf das fliegende Schiff setzen wird. Alleine bei dem Gedanken daran wird ihr schon übel.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 12. Feb. 2004, 21:44 Uhr
Während des ganzen Tages hat Kaney sich mal hier, mal dort, nützlich gemacht.
Er hat Holz gesammelt und gehackt, hat geholfen, das Feuerholz zu verteilen, auch beim Packen der Dinge, die man wieder zurück nach Talyra nehmen will, hilft der Werblütige mit.
Dieses arbeiten tut ihm gut, er hat etwas zu tun, hat nicht wirklich Zeit, zu grübeln und zu überlegen, hat kaum Zeit, sich an die Schlacht und das Niedermetzeln zu Erinnern.
Was geschehen wird, wenn er Zeit hat, wenn er später keine Arbeit mehr hat, um sich abzulenken, daran will Kaney nicht denken.
Er macht sich weiter an die Arbeit, und wo andere eine kurze Pause machen, um zu verschnaufen, arbeitet Kaney für zwei.
Er hilft beim Schlachten und Zerteilen des Schlachtviehs, und nachdem er von Achim mit einem freundlichen Grinsen von der Feldküche weggejagt wurde, hilft er noch die Baumstämme näher an die Feuer heranzurollen.
Und dann gibt es plötzlich nichts mehr zu tun.

Die Männer kommen an die Feuer, viele haben schon Krüge in den Händen, gefüllt mit Met, Wein oder Bier, man setzt sich an die Feuer, und schon werden die ersten Lieder gesungen, Geschichten erzählt, gelacht.

Unschlüssig steht Kaney zwischen Feldküche und Feuerstelle.
Soll er sich wirklich dazu setzen?
Er hat vorher noch nie richtig gefeiert, und vorallem nicht mit sovielen Menschen.
Und selbst wenn er sich dazu setzt... was dann? Er kann weder Singen, noch Geschichten erzählen...
Andererseits will er bei den Männern sein, will den Sieg feiern, den Sieg, den sie so hart erkämpft hatten.
Unschlüssig schaut Kaney von der Feuerstelle zu dem Schlachtfeld, wo einige Wölfe ebenfalls ihr Mahl hielten.

Was soll er jetzt tun?

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 12. Feb. 2004, 22:28 Uhr
Als er vor das Zelt tritt, flattert Shugorn auf seine Schulter. Noch immer ist er ein wenig wacklig auf den Beinen, aber das liegt vor allem daran, daß er zuviel Blut verloren und zu wenig seitdem gegessen hatte. Seine Muskeln sind überanstrengt und haben sich noch nicht wirklich von den Strapazen der Schlacht erholt, aber alles in allem geht es ihm wirklich gut. Er krault den Raben am Kopf und streicht über das seidig-glatte, kühle Gefieder. "Na, wieder hier? Hast du deine Nachricht überbracht?" Shugorns einzige Antwort ist ein hoffnungsvolles: Korn?
"Hmmpf," macht er. "Du hättest mich nicht den ganzen Tag..." Er sieht in ihre Augen und vergißt, was er hatte sagen wollen. Etwas schimmert darin auf und ist sofort wieder verschwunden - aber er hat sich nicht getäuscht, es war da. Sie murmelt etwas von "muss mich umziehen" und verschwindet im Zelt, und er tritt grinsend ans Feuer. Er nimmt sich etwas von dem brodelnden Eintopf, während sich auch Jack, sein Roßknecht, Vareyars Knappe und dessen Leibdiener am Feuer versammeln, und sieht dann den letzten Festvorbereitungen zu: die Schwerverwundeten werden aus den Zelten getragen und zum Aufzugkorb der Windkind hinübergebracht. Er sieht Caewlin mit Morgana vor dem Zelt der Heilfrowe reden und die Mädchen und Novizinnen sich am großen Feuer versammeln wie eine kleine Herde zusammengetriebener Schafe. Der grauhaarige Waffenmeister der Stadtgarde kommt aus seinem  Zelt, geht an ihm vorüber, begrüßt ihn grinsend wieder unter den Lebenden und macht sich dann auf zu seinem Lord Commander - und er wartet auf Niniane.
Als sie endlich herauskommt, bleibt ihm der Mund offen stehen. Irgendetwas hat sie mit ihren Haaren angestellt, denn sie sind aufgesteckt und nur ein paar lose Strähnen ringeln sich an ihrer Wange entlang. Sie trägt keinerlei Schmuck außer ein paar Silberringen an ihren schlanken Fingern und auch ihr Kleid ist eigentlich schlicht. Aus dunkelgrünem Samt mit goldstickereien an den Säumen und Ärmeln und hoher Taille um ihrem wachsenden Bauch Platz zu bieten. Allerdings klebt es bis zu den Hüften an ihrem Körper, bevor es in weiten Falten zu Boden fällt. Es ist schulterfrei und der Ausschnitt ist einfach unglaublich. "Das wirst du auf gar keinen Fall anziehen!" Krächzt er, als er endlich seine Sprache wiederfindet. Sie sieht ihn an und dann an sich herab, als sei ihr Kleid ganz und gar gewöhnlich und als wisse sie überhaupt nicht, was daran auszusetzen sei und er schüttelt vehement den Kopf. Auf der anderen Seite des Feuers schließt Vareyars Leibdiener dem Knappen neben sich mit einem vernehmlichen Klatschen den offenstehenden Mund. "Starrt etwas anderes an," faucht Cron, und die Männer und Jungen haben plötzlich keinen Hunger mehr, dafür jede Menge noch zu erledigende Aufgaben sehr weit weg von diesem Feuer.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 12. Feb. 2004, 22:52 Uhr
"Höhenangst? Wie Höhenangst?" Er hat wirklich keine Ahnung, was die Heilfrowe damit eigentlich meinen mag, aber daß sie sich seiner Anordnung widersetzt und um keinen Preis auf das Windschiff gehen will, damit hatte er nach Galrins Worten schon gerechnet. Er war bereit, auf sie aufzupassen, wenn es denn unbedingt sein mußte, aber er sähe sie wirklich lieber dort oben in Sicherheit - also versucht er, ihr dennoch klarzumachen, warum er sie und die anderen Mädchen dort oben haben will, aber sie schüttelt nur entschlossen den Kopf. Er nimmt sie am Arm, führt sie ein Stück fort von den wartenden Mädchen und den Verwundeten, die aus dem Zelt herausgebracht wurden, um zum Windschiff getragen zu werden, und erklärt ihr inmitten eines Stroms zu den Feuern eilender Männer geduldig, daß es nur zu ihrem Besten sei und daß ihr Gefährte schließlich nicht in der Lage war, sie zu schützen. Sie presst die Lippen aufeinander und weigert sich energisch. Lieber wolle sie mit einem Dolch irgendwo warten, wo niemand sie fände, sich ihretwegen sogar verstecken, aber auf keinen Fall würde sie den festen Boden unter ihren Füßen verlassen, auf gar keinen Fall. Er schmeichelt, argumentiert und droht und alles will nichts nützen. Als sie kampflustig das Kinn vorstreckt und zornfunkelnd erklärt, wenn er in Zukunft wieder ordentlich zusammengeflickt werden wolle, solle er sie bloß hier unten lassen und ja nicht versuchen, sie mit Gewalt auf dieses Schiff zu befördern, gibt er auf. "In Ordnung, in Ordnung, Ihr habt gewonnen," er hebt die Hand, ein universelles Zeichen des Friedens und schnaubt belustigt über ihre Entschlossenheit, aber seine Augen bleiben ernst. "Dann müßt Ihr eben mit mir als Wachhund vorlieb nehmen - und nur damit wir uns verstehen, Morgana: Ihr bewegt Euch keinen Schritt von meiner Seite, ist das klar? Wenn Ich Euch irgendwo anders als in Reichweite erwische, dann landet Ihr wirklich auf diesem Schiff!"
Vareyar und einige Männer kommen an ihnen vorüber und fragen vorsichtig nach, ob der Lord Commander bereit sei, ans Feuer gebracht zu werden und Caewlin schickt sie mit den Worten, das wisse er auch nicht, ins Zelt der Heilfrowe, während er und Morgana die Mädchen zur Windkind bringen und darauf warten, daß sie und die restlichen Verwundeten, die ihre Heimreise morgen auf dem fliegenden Schiff antreten würden, hinaufgeschafft werden.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 13. Feb. 2004, 09:02 Uhr
Nachdem Schilama und drei weitere Heilerinnen sich bereits zuvor auf das Windschiff begeben haben, um dort nach dem Rechten zu sehen, werden nun die ersten Verwundeten gemeinsam mit zwei Heilerinnen nach oben gebracht. Der Aufzug setzt sich mit sanftem Schaukeln in Bewegung und entschwindet mit seiner lebenden Fracht in den Lüften. Eine der Novizinnen namens Julietta, die das fliegende Schiff schon vorher mit einigem Unbehagen betrachtet hat, steht nun, da es ernst werden soll, mit schreckgeweiteten Augen auf dem Boden und bebt am ganzen Körper.
Eine ihrer Freundinnen umarmt das zitternde Mädchen, drückt sie an sich und redet beruhigend auf sie ein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 13. Feb. 2004, 09:14 Uhr
Sie versteht den Aufstand wirklich nicht - gut, das Kleid ist schulterfrei, aber im Vergleich zu einigen anderen von ihren Kleidern -  nicht zuletzt dem goldenen, das sie getragen hatte, als er sie zum ersten Mal sah - ist der Ausschnitt geradezu sittsam. Abgesehen davon hatte sie kein anderes, das sie hätte anziehen können und dieses hatte sie überhaupt nur mitgenommen, weil der Samt warm war. Ihr einfaches Wollkleid ist nach zwei Tagen im Lager voller Flecken und stinkt nach Pferd, und die zwei anderen Kleider, die sie hastig in ihre Tasche gestopft hatte, sind für Kizumu gedacht und ihr zu eng. Als die Knechte und Knappen eilig flüchten, hätte sie beinahe gekichert. Dennoch gefällt ihr Crons Gesichtsausdruck überhaupt nicht und seine Augen sagen deutlich, daß das kein Scherz ist. "Ich habe aber kein anderes, das ich anziehen könnte," schnappt sie. "Zwei sind mir zu eng und das andere ist schmutzig. Ich werde nicht in einem schmutzigen Wollkleid voller Flecken und Ruß, das zudem nach Pferd und Rauch riecht, zu diesem Fest gehen. Und an diesem Kleid ist überhaupt nichts auszusetzen. Außerdem bin ich im siebten Mond schwanger, bei allen Göttern, und das sieht man mir auch an!"  Sie blickt an sich hinab und gibt sich recht: das Kleid enthüllt gerade mal den Ansatz ihrer Brust, und da sie weder Mieder noch Korsett trägt, kann man wirklich nicht behaupten, sie wolle ihr Dekolletè irgendwie hervorheben. Gut, ihre Brüste sind sehr viel voller geworden, als sie es ohnehin schon waren, schließlich ist sie schwanger - aber das könnte sie auch mit einem anderen Kleid nicht ändern. Er brummt etwas unverständliches, das frappierende Ähnlichkeit mit dem Knurren eines großen Hundes hat, holt seinen Umhang und reicht ihr ihren. Sie versucht ein Schmunzeln zu unterdrücken, als sie die Schnalle am Hals schließt, sich in den weichen, warmen pelzgefütterten Stoff kuschelt und er sie plötzlich sehr viel zufriedener mustert. "Können wir gehen? Ich verhungere und die Männer sammeln sich bereits alle am Feuer."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 13. Feb. 2004, 11:59 Uhr
Schon wieder wässrige Brühe ohne Fleisch, Gemüse und ohne jedes Fettauge - und dazu Brot, aber wenigstens ist das nicht altbacken. Er trinkt die Brühe aus der Schale, die nach nicht viel mehr als Wasser schmeckt, tunkt das Brot hinein und ißt es - und zu seinem eigenen Erstaunen fühlt er sich danach wirklich besser. Sein Magen knurrt immerhin nicht mehr so laut wie ein Bär und auch die halb erwartete Übelkeit bleibt aus. "Ha!" Meint er zufrieden, als er die Schale von sich schiebt. "Mir ist kein Bißchen schlecht, also müßt ihr mir etwas Richtiges zu essen geben!" Als er ihren zweifelnden Blick bemerkt, schnaubt er: "Ihr könnt mich nicht ewig hungern lassen." Er sieht sie an, sieht, wie sie sich möglichst diplomatische Widerworte zurechtlegt und dabei hinreißend unschlüssig an ihrer Unterlippe kaut. Dem hat er noch nie widerstehen können. Er streckt die Arme aus und zieht sie an sich. Sie sieht überrascht aus, aber ihr Körper schmiegt sich federleicht an seinen und die plötzliche Nähe nach all den Wochen der Trennung läßt ihn fast schwindlig werden. "Kizumu, Liebling, ich falle vom Fleisch..." er legt seine Stirn an ihre und küßt ihre Nasenspitze. "Ich will Hühnchen." Seine Hände streichen über ihren Rücken. "Aber nicht ungewürzt." Er küßt ihren Hals und schmeckt ihre warme, weiche Haut. "Gebraten." Seine Finger finden ihren Nacken und graben sich in ihr Haar. "Und vielleicht ein paar Kartoffeln, gebacken."  Ihre Wange liegt an seiner, als er sie festhält und er spürt ihren Atem dicht an seinem Ohr. "Du bist fürchterlich, Frau," beschwert er sich, aber seine Stimme ist voller Zärtlichkeit. "Gibst mir nichts zu essen. Bist nicht da, wenn ich aufwache. Schleppst mir Pferde ans Krankenlager - und noch kein einziges Mal, kein einziges Mal seitdem ich wieder wach bin, hast du mir einen Kuß gegeben." Trotz seiner Schwäche, trotz des Fiebers, das er immer noch hat, wenn auch nicht mehr so hoch, trotz der Schmerzen in seinen Rippen, der zahllosen Wunden auf seinem Körper und trotz seines dröhnenden Schädels fühlt er sich wie ein halb Verungerter, der plötzlich vor einer reich gedeckten Tafel steht - nur daß das Festmahl jetzt in seinen Armen liegt. Er nimmt ihr Gesicht in beide Hände. "Und hmmmm..."  Als er endlich ihren Mund findet, weiß er, daß er der Versuchung bis an den Rand des Erträglichen widerstanden hat. Sie schmeckt so süß, so warm und weich und nach Hingabe, wie er sie in Erinnerung hat und zum Teufel mit seiner jämmerlichen Verfassung. "Speck und Eier...ein Omelett," wispert er in ihren geöffneten Mund. "Fleisch...oh!" Er läßt sie so unvermittelt los, daß sie ihn verwirrt ansieht. "Du hast das Fleisch aus meiner Suppe gegessen, du Diebin!" Er küßt sie noch einmal. "Ich kann es jetzt noch auf deiner Zunge schmecken, das glaube ich einfach nicht..."
Ein vernehmliches Räuspern hinter ihnen läßt sie zusammenfahren, aber Olyvar läßt sie nicht los, als er den Kopf wendet, und in Vareyars amüsierte Augen blickt. Der alte Waffenmeister unterdrückt nur mit Mühe ein feixendes Grinsen und meint mit sichtlicher Anstrengung in der Stimme: "Es tut gut, Euch wach und so...ah... so offensichtlich wohlauf zu sehen, Mylord. Seid Ihr äh... bereit? Dann bringen wir euch hinaus zu den Männern."
Olyvar erwidert das Grinsen des alten Soldaten, und erklärt, oh, bereit sei er schon, aber wohl kaum in der  Lage. Er weigert sich, Kizumu loszulassen, als sie vorsichtig eine Bewegung in die Richtung unternimmt und Vareyar in rauhes Lachen ausbricht. "Du bleibst hier, mo mhùirnìn. Wenn sie mir schon keinen Augenblick allein mit dir gönnen," er bedenkt Vareyar mit einem bösen Blick, doch der Waffenmeister der Steinfaust lacht nur noch mehr, "und mich diesen Löwen dort draußen zum Fraß vorwerfen müssen, dann nur mit dir an meiner Seite."
Vareyar fackelt nicht lange und Erbarmen kennt er auch keines: auf einen Wink von ihm treten sechs Männer herein, nehmen die Paravents fort, das gesamte Feldbett hoch so wie es ist  und tragen es grinsend hinaus - samt ihrem Lord Commander und Kizumu darauf.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 13. Feb. 2004, 12:00 Uhr
Shyada ist den halben Tag so gut wie orientierungslos. Noch immer weiß sie nicht wieviel Zeit vergangen ist. Ebensowenig hat sie eine Ahnung, wo genau sie sich nun befindet- sie weiß nur, dass sie in einem Zelt ist, vermutlich noch bei Liam Cailidh- und welche Tageszeit sie haben.

Erst durch die Gespräche um sie herum, die nun immer verständlicher für das Bewußtsein der Amazone werden, bekommt Shyada über Fetzen etwas über die gegenwärtige Situation mit. Auch glaubt die etwas von einem Fest zu Ehren der Männer herauszuhören, ist sich dessen aber nicht sicher. Doch als Morgana an ihr Bett tritt und bekommt sie von der Heilerin eine Bestätigung dessen. Aber Shyada verspürt wenig Lust sich auf ein Fest zu begeben. Zum einen da sie es für falsch hält zu feiern, während andere trauern und zum anderen, da ihr Körper lieber einen ruhigeren Ort aufsuchen würde, als einen Platz voller Männer die ihren Sieg mit Alkohol feiern.

Trotzdem versucht die Amazone aufzustehen. Es dauert seine Zeit, aber sie schafft es diesmal ohne umzukippen oder das ihre Beine zu zittern anfangen. Mit wankenden Schritten geht sie aus dem Zelt. Sie versucht gar nicht erst, irgendjemand in dem chaotischem Gewühl vor sich zu erkennen und geht auf den Rand des Heilerzeltes zu um sich etwas abgelegen auf einen Strohballen zu setzen. Dort besieht sie sich die Personen etwas genauer, aber vorallem ihre Umgebung etwas genauer.
Also doch noch bei Liam Cailidh.
Die winterliche Kälte lässt die Amazone frösteln, doch ist ihr die Kälte im Augenblick ganz angenehm, da es von Schmerzen und die Gedanken an einen bestimmten Ritter verdrängt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Hedwig am 13. Feb. 2004, 15:46 Uhr
Der Abend kommt und die ersten Verwundeten werden auf die Windschiff gebracht. Hedwig hatte den ganzen Nachmittag geholfen die Männer, Frauen und das benötigte Versorgungsmaterial aus den Zelten zu schaffen und jetzt schmerzt ihr Rücken, ihr Kopf und die Hände. Schließlich als alles da ist tritt sie zu den anderen Mädchen an das große Feuer . Die meisten der Novizinnen reden aufgeregt durcheinandern aber es gibt auch ein paar, die keineswegs sicher sind, ob sie wirklich auf dieses fliegende Schiff hinauf wollen. Hedwig fühlt sich nicht wohl bei dem Gedanken dort hinauf zu müssen, doch es ist ihr wesentlich lieber als hier unten bei der bertunkenen Horde Männer zu sein. Und Richard Ihr Herz will bei dem Gedanken an den jungen Mann noch immer einen kleinen Sprung machen, doch sie braucht nur an die Wochen ihrer Krankheit zu denken, um das Herzklopfen zu unterdrücken.
Die letzten Verwundeten sind bereits auf die Windschiff gebracht worden und die ersten, mutigeren Mädchen besteigen kichernd den hölzernen Aufzugskorb. Hedwig bleibt etwas abseits stehen, beobachtet die trotz all des Grauens fröhlichen Menschen um sich herum und fährt erschrocken zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legt. "Hedwig, meine Liebe..Schsch, ich bins doch nur." Sie braucht sich nicht umzudrehen um zu wissen, wer dort mit ihr spricht, oder um den Alkohol zu riechen. "Geh weg." Mehr bringt das Mädchen nicht heraus, blickt den jungen Mann hinter sich nicht an sondern starrt in die Mädchenmenge vor ihnen. "Ach komm, sei nicht so. Warst du doch früher auch nicht." Er lacht leise, dreckig und sie spürt den Brechreiz in sich aufsteigen. "Geh, verschwinde..." Sie verbeißt sich das Bitte, ahnt sie doch, dass sie so bei ihm nicht weiterkommt. Das Mädchen macht einen Schritt nach vorn, doch die Hand ist von ihrer Schulter heruntergerutscht und hält jetzt ihren Oberarm fest umklammert. "Bleib doch, mein Liebling. Lass uns doch unser Wiedersehen feiern, bleib hier unten und bei mir." Mit einem leisen Aufschrei dreht sie sich zu ihm um und ehe sie es sich versieht, hat er sie an sich gezogen und drückt seinen Mund auf ihren. Ein kleiner Teil ihrer Selbst zögert für einen Moment, will sich den ehemals geliebten Lippen hingeben, doch dann siegt der Abscheu und die Furcht und sie stößt dem Mann ihr Knie in den Unterleib, die Hand an dem Dolch den Morgana vor ihrem Aufbruch verteilt hatte. Richard krümmt sich und sie dreht sich um, den Brechreiz immer noch unterdrückend und läuft zu den anderen Mädchen zurück. Ihr ist schlecht von der Begegnung, von ihrer Angst und von dem Alkoholgeruch den Richard ausströmte. Das Gedränge um sie herum hatte verhindert das jemand von weiter her die Situation hat einsehen können und so wird sie mit fragendem Blick von Marian begrüßt. Hedwig schüttelt den Kopf, nimmt die Hand ihrer Freundin und zieht sie in die Schlange und zu dem Aufzugskorb. "Warum hast du´s plötzlich so eilig dort rauf zu kommen?" Ohne zu antworten zieht Hedwig das Mädchen hinter sich her und drängt sich und sie noch in den Korb. Als dieser sich schließlich in die Luft erhebt, lässt der Brechreiz nach, auch ihr Herzschlag beruhigt sich wieder und sie kann Marian sogar, wenn auch ein wenig schief, anlächeln.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 13. Feb. 2004, 16:37 Uhr
Caewlin hatte mit allen Tricks gearbeitet um Morgana doch noch dazu zu bewegen, dass sie sich auf die Windkind begibt. Doch sie war stur geblieben und hatte schliesslich ihren Willen durchgesetzt, aber nur unter der Bedingung, dass sie keinen Schritt von seiner Seite weichen durfte. Innerlich muss sie grinsen, doch nach Aussen bleibt ihr Gesicht ernst, nur in ihren Augen kann man sehen, dass sie froh ist nicht auf dieses fliegende Ungetüm zu müssen. So nickt sie nur zum Einverständnis und nachdem Vareyar in ihrem Zelt verschwunden ist , um nach Olyvar zu sehen, geht sie zusammen mit Caewlin los , um die Verwundeten und die Novizinnen auf das Schiff zu bringen. Als auch der letzte Korb nach oben gleitet, atmet sie erleichter auf, blickt rasch zu Caewlin und dann an sich selbst herunter. Ihr Kleid starrt nur so vor Dreck und auch wenn sie dieses dreckige Kleid sicher unattraktiver machen würde, will sie so nicht auf dem Fest erscheinen. Sie bittet Caewlin sich wenigstens noch umziehen zu dürfen, ehe sie nicht mehr von seiner Seite weichen darf. Er grummelt ein wenig, stimmt dann aber zu und lässt sie gehen.

Sie geht rasch in das Zelt und kramt in ihrem Gepäck nach einem sauberen Kleid. Sie wählt ein schlichtes, weisses, hochgeschlossenes Kleid, das mit feinen silbernen Stickereien verziert ist. Es ist weit geschnitten, wie so viele ihrer Gewänder, die sie damals als Priesterin getragen hat. Mit einem Krug klaren Wassers, der ihr zum Waschen dient, richtet sie sich schnell her und wirft sich dann zu guter Letzt noch ihren warmen, schwarzen Umhang über, der auch die letzte Rundung ihres Bauches versteckt. Als sie so fertig dasteht, erscheint ihr plötzlich irgendetwas falsch und es dauert erst eine Weile ehe sie begreift, was sie so stört. Eigentlich hätte sie in Begleitung von Lyn zu diesem Fest erscheinen sollen, schliesslich war er ihr Gefährte. Doch nun würde sie Caewlin als Begleitung haben und Lyn würde wohl hier im Zelt bleiben. Sie hatte sowieso das Gefühl, dass irgendetwas in ihrer Beziehung nicht mehr stimmt. Wenn sie bedenkt wie herzlich Olyvar und Kizumu oder Niniane und Cron miteinander umgegangen sind und wie froh sie waren einander wieder zu haben. Dieses Gefühl war bei Lyn nicht vorhanden gewesen und hätte sie ihn nicht in den Arm genommen, er hätte es nicht getan. Ihre Stimmung ist auf einem Tiefpunkt angelangt und sie wünscht sich weit weg von hier, den fröhlichen Soldaten draussen und den beiden Päarchen, die ihr nur zu deutlich vor Augen führen, dass etwas in ihrer eigenen Beziehung ganz und gar nicht stimmt.

Doch dann reisst sie sich zusammen. Caewlin würde sicher schon warten und wenn sich ihre Ohren nicht getäuscht haben, dann hatte man den Lord Commander auch schon nach draussen gebracht. Sie geht nicht zu Lyn um zu sehen, ob er noch schläft, das könnte sie im Moment nicht ertragen. So tritt sie vor das Zelt und sieht sich nach dem Nordmann um. Obwohl das Gedränge um das Feuer schon gross ist, kann man Caewlin nicht übersehen, der die meisten der Soldaten um einiges überragt. Mit eiligen Schritten geht sie in seine Richtung, einige der jungen Soldaten pfeiffen ihr hinterher, aber sie achtet nicht darauf und bleibt erst stehen, als sie bei Caewlin angekommen ist. "Da bin ich und noch einmal Danke, dass ihr heute auf mich achten wollt." Sie schlägt den Blick hinunter zum Boden und setzt sich dann auf einen der Baumstämme, die man ans Feuer gerollt hatte. Olyvar hatte man samt Bett an das Feuer getragen, und wie es scheint nicht nur ihn. Ein Lächeln,  das ihre eher traurigen Augen nicht erreicht, verschwindet so schnell wieder wie es gekommen ist und sie blickt in den Feuerschein und die im Wind wild flackernden Flammen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 13. Feb. 2004, 20:07 Uhr
Der Lord Commander wird samt seinem Feldbett und Kizumu in seinen Armen unter dem Gejohle und dem Jubel der sich versammelnden Männer nach draußen getragen, und gibt, noch ein wenig blaß um die Nase, aber unverkennbar wach und gut gelaunt, die derben Scherzworte zurück, die ihm angesichts dieses Auftritts um die Ohren fliegen. Caewlin schüttelt den Kopf, kann aber ein halbes Grinsen nicht unterdrücken, als er sieht, wie der Tarascon auf dem Platz abgesetzt wird, den man für ihn vorbereitet hatte. Vareyar hält sich in seiner Nähe, ebenso einige andere höhere Offiziere und jene der freien Ritter, die die Schlacht überlebt hatten und wieder auf den Beinen sind, ebenso sein Knappe, Mattis, der über beide Ohren strahlt als gelte das alles ihm allein. Caewlin wartet vor dem Zelt auf Morgana. Mit der Heilfrowe hatte er den Transport der Schwerverletzten auf die Windkind überwacht und dann gewartet, bis auch die letzte Anukisnovizin nach oben befördert worden war. Selbst Loba war mit ihnen gegangen und hatte resolut erklärt, sie würden sich dort oben schon einen netten Abend machen - ohne all diese haarigen, bezechten Ungetüme, die sich Männer schimpften.
"Haarige bezechte Ungetüme... soso..." murmelt er, während er sich an den Stamm einer jungen Birke lehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Die Männer strömen in Scharen zum Feuer und im ersten Gedränge entsteht eine mittlere Rauferei vor den Spanferkeln, die jedoch von Achim sehr schnell beendet wird, indem der Oger drohend eine Schöpfkelle von den Ausmaßen einer Hellebarde schwenkt. Derart an gesitteteres Benehmen erinnert, bilden sich lange Schlangen um die Küchenjungen, die Fleisch und Eintopf, Gebratenes und Gesottenes, Gemüse, Kartoffeln und Fisch verteilen und weiter hinten herrscht Tumult vor den aufgebockten Fässern - es würde seine Zeit dauern, bis alle ihren Platz gefunden hatten. Als Morgana schließlich neben ihm auftaucht, ist sie sauber, aber zugeknöpft wie ein Sack Hafermehl und ihr Gesicht sieht aus, als sei sie den Tränen nahe, obwohl sie sich sichtlich um Fassung bemüht. Caewlin hat keine Ahnung, was der Heilfrowe so aufs Gemüt geschlagen war, aber er kann es nur auf sich beziehen und stellt leicht verlegen fest, daß er keine Ahnung hat, was nun dagegen tun sollte. Sie steuert zielstrebig einen Baumstamm unterhalb von Olyvars Lagerstatt an und er folgt ihr. Kaum daß sie sitzen, eilen ein paar Küchenjungen herbei, die man kurzerhand als Pagen eingeteilt hatte und die nun beladen mit Tabletts und Humpen hin und her eilen. Caewlin läßt sich Met und Fleisch bringen und sieht dann Morgana an, die in die Flammen starrt, als wäre das Feuer inmitten des lauten Stimmengewirrs von zweihundert Männern, die alle wild durcheinander reden, das einzige Geräusch auf der Welt. "Als erstes könntet Ihr mich endlich duzen, Morgana. Wie oft habt Ihr mich nun genäht, meine Wunden ausgebrannt, verbunden, und davor bewahrt im Wundfieber zu verglühen? Reicht ein halbes Dutzend Mal?" Ein kaum merkliches Lächeln macht sein ansonsten unbewegtes Gesicht ein wenig weicher. "Zweitens: wenn Ihr Euch noch einmal bedankt, werfe ich Euch wie einen Sack Mehl über die Schulter und bringe Euch wirklich auf das Schiff. Drittens: denkt an Punkt Zwei. Und viertens: wenn Ihr lieber nicht hier sitzen, essen, trinken und feiern wollt, wenn Euch der Sinn nicht nach Gesellschaft steht, dann gehen wir. Wir könnten... ein paar Wagen beladen, Wache schieben, die Latrinen zuschütten, die übrigen Verbände zählen oder meinetwegen auch Würfeln. Ihr könnt Euch auch zurückziehen und schlafen, ich passe auf, daß niemand sich Eurem Zelt nähert. Aber meine Gegenwart müßt Ihr wohl oder übel für heute abend ertragen, es sei denn, Vareyar oder einer der anderen bietet sich an, auf Euch zu achten. Wäre Euch das lieber?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 13. Feb. 2004, 21:34 Uhr
Morgana wird von Caewlins Stimme aus ihren Gedanken gerissen und sie wendet endlich den Blick vom Feuer ab. Sie hört den Worten genau zu, und je länger Caewlin spricht, um so mehr steigt in ihr ein Lachen auf. Als er endet muss sie wirklich kurz auflachen, reisst sich dann aber wieder zusammen und beginnt mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu sprechen. "Nein es liegt ganz gewiss nicht an euch.....ähm... dir. Es liegt an, ....das würde eu..dich eh nicht interessieren, das ist Frauenkram." Ihr Lächeln wird um einiges breiter und ihre gute Laune kehrt so langsam zurück. "Ich würde gerne hier bleiben und mich so gut es geht amüsieren, gearbeitet haben wir die letzten Tage genug. Ach und noch was, wenn ich dich schon duzen soll, dann solltest du es genauso tun und auch mich duzen."

Einer der Küchenjungen kommt mit einem schwer beladenen Tablett vorbei und Morgana hält ihn an, um sich einen Teller mit Braten und eine Krug Wein zu greifen. Heute würde sie feiern und ihr schlafender Gefährte würde ihr egal sein. Sie hatte den Entschluss gefasst sich davon die Stimmung nicht vermiesen zu lassen. Sie giesst sich von dem Wein in einen hölzernen Becher, verdünnt ihn stark mit Wasser und nimmt einen langen Zug und spült damit die restlichen betrübten Gedanken hinunter. Dann gibt sie dem Küchenjungen noch die Anweisung etwas leichtes für den Lord Commander zusammenzustellen, ein wenig Hühnchen, etwas leicht gesalzene Kartoffeln und ein paar gegarte Möhren mit ganz wenig Butter. Weiterhin sagt sie ihm, dass selbst wenn der Commander brüllt wie ein Stier, er  ihm nichts anderes geben soll. Der Küchenjunge guckt sie verdutzt an und sie muss wegen seinem Gesicht lachen."Guckt mich nicht so an, tut einfach, was ich euch aufgetragen habe und wenn der Lord Commander schimpft, sagt ihm er solle sich bei mir beschweren." Der Junge sperrt einen Moment den Mund auf und klappt ihn dann wieder zu, und geht dann los, umden Rest des Tabletts zu verteilen, und sich dann daran zu machen ein Essen für den Lord Commander zusammen zu stellen. Morgana wirft einen kurzen Blick zu Caewlin und beginnt dann zu essen. Der Braten schmeckt herrlich und es ist ihr, als hätte sie vor Ewigkeiten so etwas köstliches das letzte Mal gegessen.

Die Soldaten füllen ihre Bäuche und Wein, Met und Bier fliessen in rauhen Mengen. Schon jetzt wanken einige, wenn sie sich erheben, um sich Nachschub für ihre Krüge zu holen. Die Lieder die gesungen werden, werden immer lauter und es herrscht wirklich ein buntes Treiben. Morgana ist eigentlich ein wenig überrascht, dass sich noch keine Marketenderinnen eingefunden haben. Normalerweise wissen sie als erstes, wann ein Feldzug vorbei ist und lassen sich so ein Geschäft nur selten entgehen. Das es keine Marketenderinnen aus Talyra gewesen wären, das war ihr klar, aber zumindest aus den umliegenden Dörfern hätte sie vermutet, dass einige den Weg hierhin gefunden hätten.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 13. Feb. 2004, 23:07 Uhr
Sie macht keine Anstalten, seiner Aufforderung, sich umzuziehen, nachzukommen und irgendwann gesteht er sich zähneknirschend ein, daß sie wohl oder übel dieses Gewand anlassen würde müssen. Ein schmutziges, nach Pferd riechendes Kleid wollte er ihr wirklich nicht zumuten, und eines, das ihr zu eng war auf gar keinen Fall. Dann lieber dieses. Das erinnert ihn an jenes Kleid, das sie getragen hatte, als sie so wütend und so wunderschön die Bratpfannen am Morgen nach dem Sommerfest vor zwei Jahren geschrubbt hatte - und daran wo es ihr zu eng gewesen war. Er schluckt jede weitere Bemerkung zu ihrer Gewandung hinunter, reißt seinen Blick von der goldenen Haut über dem Ausschnitt los und reicht ihr ihren Umhang. Als sie und mit ihr ihre runden, blaßgoldenen Schultern unter seinen weiten Falten und dem Pelz verschwinden, ist ihm wohler. Er nimmt ihre Hand. "Tu mir einen Gefallen, Cariad. Lass den Umhang an," flüstert er dicht an ihrem Ohr, als sie das kleine Feuer zwischen den drei Zelten verlassen und zu dem großen in der Lagermitte hinübergehen. Er weiß, daß das auf Dauer kaum wahrscheinlich sein würde, denn rund um das riesige Lagerfeuer und den Festplatz war ein ganzer Feuerkreis gezogen worden, der bereits lichterloh brennt und im Lauf der Nacht eine Menge Wärme abgeben würde - es war jetzt schon warm genug, um in Hemdsärmeln herumzulaufen.

"Und noch etwas," er läßt ihre Hand los und legt ihr den Arm besitzergreifend um die Taille. "Wag es ja nicht," warnt er und meint das todernst, "dich weiter als einen Zentimeter von meiner Seite fort zu bewegen." Sie sieht ihn nur aus schrägen Katzenaugen an und lächelt, als hätte sie gerade einen Sahnetopf ausgeschleckt. Sein Mund verzieht sich widerstrebend zu einem Grinsen. "Du weißt ganz genau, wie du in diesem Kleid aussiehst," zischt er leise. "Und bei den Göttern, falls das deine Absicht war, ist es dir gelungen..."
Sie finden Morgana und Caewlin auf einem Baumstamm nahe am Feuer und Olyvar samt Kizumu auf einem Feldbett dahinter, das man kurzerhand so hergetragen hatte, wie es war, umringt von einer Schar johlender Blaumäntel, die halb zotige, halb warmherzige Bemerkungen zur Genesung ihres Lord Commanders zum Besten geben. Niniane setzt sich neben die Heilfrowe und er zu ihrer Rechten. Um das große Feuer herrscht unglaubliches Gedränge und überall wuseln Küchenjungen herum. Von Galrin und seiner Mannschaft ist noch nirgends etwas zu sehen, doch er entdeckt den Narrenkönig im Gewühl vor einem der Hammel am Spieß, in jeder Hand einen Bierhumpen statt einer Axt, und hebt grinsend die Hand zum Gruß. Irgendjemand entdeckt ihn und es gibt laute Rufe und Getuschel unter den Blaumänteln - und kurze Zeit später wird ihm ein Faß zugerollt. Er hat keine Ahnung, was das soll, aber aus dem Faß dringen eindeutige Geräusche - die er kennt -  und als er es dreht, bricht er in Lachen aus: das Faß ist leer, aber es stinkt noch nach Bier, und darinnen, eingerollt wie eine Katze, schläft Ukko - und schnarcht dabei so laut, daß es dröhnt. "Um aller Götter Liebe Willen! Schlafende Gnome soll man nicht wecken!"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 14. Feb. 2004, 16:23 Uhr
Aber es war schon zu spät. Denn obwohl Ukko den  festen Schlaf eines Toten hatte, liess sich seine Nase  selbst im tiefsten Traum nicht täuschen. Auch wenn die Ohren für sämtliche lautstarke Weckmanöver taub blieben, so reagierte Ukko empfindlich auf Gerüche jeglicher Art und je weiter der Abend fortgeschritten war  , desto mehr breitete sich der Geruch vom gebratenem Fleisch , Bier und  Leuten die Bier und Braten assen, über das Lager aus.

Ukko öffnet langsam zuerst ein Auge , schnieft  und saugt die mit Gerüchen vollgepackte Luft ein um wach zu werden.

"Mir scheint das Fest geht weiter " näselt er  verschlafen, kratzt sich am Bauch, wo ihm das Hemd über den Nabel gerutscht war und erkennt nach fachmännischen Kniff, dass wieder ein Plätzchen für Braten und Bier freigeworden ist.

Als Cron Ukko am frühen Morgen bei den Kämpfern  und ihrem  Fass Bier abgeliefert hatte und diese mit Ukko  einige Krüge gehoben hatte, machten sich am Nachmittag die Söldner auf um dem Befehl für die Vorbereitung der Siegesfeier nachzukommen.
Da Ukko der Ansicht war, dass dieser Befehl für ihn nicht galt, da er weder dem Lord Commander noch sonst irgend jemand hier unterstellt war, ausser vielleicht "Croni"
der aber eigentlich ihm unterstellt werden sollte, da Ukko ihm ja dutzendfach das Leben gerettet hatte und als Gegenleistung....
All diese Überlegungen liess sich Ukko durch den Kopf gehen, trank nebenbei  von dem Bier weiter, bis das Fass leer war und Ukko, zwar versoffen , aber zu faul sich auf die Suche nach Nachschub zu machen, zog es vor, ersteinmal ein Schönheitsschläfchenpause  einzulegen. Er war  wie der Hase in den Bau , in das leere Fass gekrabbelt und eingeschlafen .....bis  zu diesem Zeitpunkt.

Ukko lässt sich von Cron aus dem Fass helfen, dann stellt er sich einfach wieder an , allerdings nicht am Ende der Schlange sondern ganz vorne und fordert für sich lautstark   Bier und Fleisch in üppiger Menge.
Das Missfallen der Pagen wegen diesem  ungebührlichen Verhalten, beschränkt sich auf finstere Blicke, denn der Gnom, so wusste nun jedermann war im Gefolge des Tronjers gezogen und stand wohl unter dessen besonderen Schutz...ein Glück für den vorlauten Vordrängler.

Hinten am Feuer sieht Ukko den Lord Commander auf einer Trage liegen, dass er mehr tot als lebendig wirkt, entlockt Ukko ein genugtuendes Grinsen.

Grossvater Bukko sagt immer, dass alles irgendwie zusammen hängt  und das Eine immer das Andere beeinflusst. Hättest du mich also damals nicht  gemeinerweise an den Pranger gekettet für ...öhhh ..3 Monate, dann könntest du jetzt aufrecht sitzen  und müsstest nicht zur Latrine getragen werden, wie ein schreiender Gnomenbalg ...ich hoffe das wird dir in Zukunft eine Lehre sein.
Das ist Ukkos Art dem Tarascon zu verzeihen und der Gedanke, wie dem Lord Commander am Abort der Hintern gewischt werden musste, macht ihm soviel Laune, dass er sich voller Eifer zurück ins Getümmel der inzwischen ebenfalls stark angetrunkenen Blaumäntel und Söldner wirft.




Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 14. Feb. 2004, 20:06 Uhr
Erst als er sie küsst, bemerkt sie, wie sehr sie seine Berührungen in den letzten Wochen vermisst hatte. Als er sie plötzlich von sich schiebt ist sie doch sehr irritiert, doch dann schimpft er sie mit einem entrüsteten Gesichtsausdruck Diebin und sie kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie schmiegt sich an ihn, als er sie noch einmal küsst, doch ein Räuspern hinter ihr stört die traute Zweisamkeit. Es ist Vareyar, der mit einem gut verborgenem Grinsen, darauf aufmerksam macht, dass die Männer sich bereits für die Feier sammeln. Kizumu will schon von der Pritsche steigen, als Olyvar sie, etwas von Löwengrube und nicht alleine murmelnd, wieder an sich zieht. Kurzerhand heben sechs Blaumäntel die Pritsche hoch und sie hält sich lachend und so vorsichtig wie möglich an Olyvar fest um nicht herunter zu fallen.
Sie werden von vielen Jubelrufen empfangen und plötzlich wird Kizumu sich ihres Aufzuges bewusst. Sie hatte seit bestimmt zwei Tagen das Kleid nicht gewechselt und so sieht das einfache, hellbeige Leinenkleid auch aus. Doch die Männer um sie herum scheint das keineswegs zu stören und ob einiger der zotigen Sprüche kriecht leichte Röte auf ihre Wangen. Nicht weit von ihnen entfernt erkennt sie Caewlin und Morgana und wenig später gesellen sich auch Niniane und Cron dazu. Sie ist froh, die beiden Männer relativ unverletzt wieder zu sehen und nickt Morgana lächelnd zu, als diese einmal den Blick herüber schweifen lässt. Sie wird darauf achten, was ihr Gefährte heute Abend isst, soll dieses Nicken bedeuten und sie grinst, als sie den doch erleichterten Blick der Heilfrau auffängt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 15. Feb. 2004, 10:31 Uhr
Seine Worte, sein Befehl ärgern sie. Ihr Befehle zu erteilen war gleichbedeutend damit, sie in die Ecke zu treiben und das hat sie noch nie vertragen, von ihm schon gar nicht - aber sein Blick dabei reizt sie auch zum Lachen. "Nein," erwidert sie. "Oh nein, kommt überhaupt nicht in Frage. Und jetzt hör auf, dich wegen ein Bißchen Stoff so aufzuführen. Ich hatte überhaupt keine anderen Absichten, als sauber und einigermaßen vorzeigbar auszusehen. Und jetzt laß uns endlich gehen, die anderen warten schon!" Sie zieht ihn entschlossen weiter und wenn er seine Drohung, nicht von ihrer Seite zu weichen, wahrmachen will, bleibt ihm nichts, als ihr zu folgen. "Himmel, an diesem Kleid ist absolut nichts Ungewöhnliches, außer daß es schulterfrei ist und ich  weiß beim besten Willen nicht, was es daran denn auszusetzen gibt. Bestimmt haben die hier anwesenden Männer alle schon einmal eine Schulter gesehen!"
Als sie am Feuer ankommen, tauscht sie einen kurzen Blick mit Kizumu, die in Olyvars Armen auf dem Feldbett sitzt, das Gesicht wegen all der gutgemeinten, anzüglichen Bemerkungen seitens der Männer um sie her gerötet und doch so aussehend, als wäre sie an keinem Ort der Welt lieber als hier und lächelt. Ich habe Kleider für dich eingepackt, min Ija, wenn du dich umkleiden willst. Sie sind in Crons Zelt in meiner Satteltasche. Da ist ein sehr schönes in hellgrau mit einem bestickten Mieder.... tut mir leid, daß ich nicht daran gedacht habe, es dir mitzubringen. Sie setzt sich neben Morgana, die bereits mit einem Stück Fleisch auf ihrem Teller beschäftigt ist, nickt Caewlin zu und winkt einem Küchenjungen. Beim Anblick all der fröhlich zechenden und mindestens vier verschiedene Lieder durcheinandersingenden Männer breitet sich ein nachsichtiges Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Sie essen und trinken als hätten sie Angst, den Morgen nicht mehr zu erleben."
Kaum ist Cron durch den schnarchenden Ukko im leeren Bierfaß abgelenkt, schlägt sie ihren Umhang zurück. Sie hätte ihn gern ganz abgelegt, denn zwischen all den Feuern ist es warm, und trotz der teils zotigen Liedfetzen, die von allen Seiten herüberwehen, hätte sie Lust zu tanzen - beim Gedanken an die Wirkung, die es auf Cron hätte, wenn sie hier nicht nur ohne Umhang, sondern auch noch mit wirbelnden Röcken herumhüpfte, weiß sie allerdings nicht, ob sie lachen oder schreien soll. Also schön... eben erst essen. Und dann sehen wir weiter, Nordmanne.
Sie entdeckt Kaney im Gewühl, neben sich seinen Hund und winkt ihm, ist sich aber nicht sicher, ob er sie sieht. Der Wargjunge mußte sich den Blaumänteln angeschlossen haben... vielleicht als Späher.
Die Küchenjungen verteilen Brot, Fleisch, Fisch und sie läßt sich noch einen Becher Apfelmost bringen, während sie Fleischstücke auf ihren Dolch spießt, und Cron Ukko aus dem Faß befördert. Der Gnom, offenbar ganz und gar ungeschädigt von seinem Saufgelage, drängt krakeelend sofort mitten ins größte Gewühl zurück. Sie sieht ihm nach und legt Cron die Hand auf den Arm, ihren Teller auf den Knien balancierend. "Sag mir nicht, daß wir jetzt Ukko wieder haben..."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 15. Feb. 2004, 11:07 Uhr
Cron und Niniane setzen sich zu ihnen, doch Caewlin kommt nicht dazu, mit ihnen ein Wort zu wechseln, da der Gnom im Faß fürs Erste ihre Aufmerksamkeit beansprucht. Er schüttelt nur den Kopf und fragt sich, warum Cron die kleine grüne Ratte noch nicht irgendwo ersäuft hatte. Schön, der Gnom hatte ihm in der Schlacht wohl mit seinem Geplapper beigestanden, aber wenn er es nicht getan hätte, wäre er zweifellos von irgendeinem Narg als Zwischenmahlzeit verputzt worden - das eselsohrige Ding sollte lieber dankbar sein. Den Göttern sei Dank bleibt er nicht bei ihnen, sondern stolpert in Richtung Bierfässer und Bratenspieße davon.
"Frauenkram... hmmm?" Er wirft Morgana einen halb belustigten, halb neckenden Blick zu und nickt dann. "Aye, dann sind wir jetzt also beim 'Du'."
Ihren Anweisungen an den armen Küchenjungen lauscht er mit halbem Ohr, während er sich selbst Brot und knuspriges Schweinefleisch nimmt und ein Horn mit Met füllen läßt, muß dann aber lachen. "Du läßt den armen Mann hungern? Schäm dich, Morgana, wie soll er dann da wieder zu... Kräften kommen?" Sein Blick streift Kizumu, die sich an den Tarascon lehnt, ihren Kopf an seine Schulter gebettet hat und Morgana verschwörerisch zublinzelt. "Was für ein Glück, daß ich diesmal nicht zu deinen Schutzbefohlenen zähle und essen kann, was ich will." Er kaut auf einem Stück knackender Kruste, spült alles mit honigduftendem, bittersüßem Met hinunter und weicht Morganas Hand aus, die sie beiläufig gehoben hatte, wohl um ihm anzudeuten, sie würde ihm gleich die Löffel langziehen.
Sie essen, teilen Fleisch und Met - und wasserverdünnten Wein - und unterhalten sich, soweit das mit all den lärmenden Männern um sie her möglich ist. Ein Dutzend Blaumänteln ein Stück weiter unten am Feuer stimmt mit Dudelsäcken und Flöten prompt "Sieben Maiden in einem Quell" an, während auf der anderen Seite der höher schlagenden Flammen irgendjemand "Blut, Blut, räuber saufen Blut..." singt, was zu den Maiden leider so gut passt wie Honigkugeln zu einer Schüssel Schlachtsuppe. Er tauscht einen Blick mit Morgana, die angesichts dieses Durcheinanders lächelnd den Kopf schüttelt und sieht sich um. "Jemand sollte die Sänger miteinander bekannt machen. Vielleicht käme dann etwas dabei heraus, das man sich auch anhören kann."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 15. Feb. 2004, 16:44 Uhr
Morgana nickt Niniane und Cron kurz zu, als sich diese zu Caewlin und sie auf den Baumstamm setzen. Doch ehe sie noch ein Gespräch anfangen können, werden sie durch den Gnom abgelenkt, der aus einem Bierfass krabbelt. Morgana rümpft kurz die Nase und ist froh, als sich das grüne Etwas rasch zu den nächsten Bierfässern verzieht. Der Gestank seiner Pfeife wäre wirklich nicht zu ertragen gewesen.

Ihre schlechte Laune ist vollends verflogen und als sie kurz zu Kizumu und Olyvar blickt, blinzelt sie der Elbe verschwörerisch zu. Caewlins Worte daraufhin lassen sie laut lachen. "Ich will dem Tarascon nichts Böses und verhungern werde ich ihn sicher auch nicht lassen, dafür hat er mich zuviel Anstrengungen und Nerven gekostet bis jetzt. Er ist ein schlimmerer Patient, als du es jemals gewesen bist und sehr uneinsichtig." Das breite Lächeln auf ihrem Gesicht und die zum Scherz erhobene Hand, lassen keinen Zweifel daran, das ihre Worte nicht wirklich ernst gemeint sind. Sie trinkt noch ein wenig von dem verdünnten Wein und ißt den letzten Bissen Fleisch, das Achim mit einer Honigkruste versehen hatte. Ihre Finger kleben und so leckt sie sich diese,  an Ermangelung von Wasser, rasch sauber. Die Musik gerät vollkommen aus den Fugen und jede Gruppe scheint ihr eigenes Lied zu singen. Sie weiss nicht woher, aber plötzlich sind jede Menge Instrument aufgetaucht, Pfeiffen, Dudelsäcke und Trommeln, die den Rhythmus angeben, und mit jedem Lied das gesungen wird, wird der Rhythmus fröhlicher und ausgelassener. "Du hast recht Caewlin man sollte sie dazu bringen zusammen zu spielen, weil dieses Durcheinander werden meine Ohren nicht mehr lange mitmachen."

Aber ehe sie oder Caewlin etwas dagegen unternehmen können, haben sich die Soldaten mit den Instrumenten schon zusammengefunden und nun singen und spielen sie alle gemeinsam ein Lied, das von einer ausgelassenen Siegesfeier, nach einer überstandenen Schlacht erzählt. Der Rhythmus des Liedes ist mitreissend und als sie einen raschen Blick auf Niniane wirft, merkt Morgana, dass es auch dieser schwer fällt noch still sitzen zu bleiben. Morgana muss sich auch anstrengen nicht aufzustehen und sich mit dem Rhytthmus zu bewegen. Ein rascher Blick auf Caewlin lässt sie den Gedanken ans Tanzen aber schnell wieder vergessen. Bei den ersten Schritten würde der Nordmann sie sicherlich über die Schulter werfen und eigenhändig auf das Windschiff befördern. So begnügt sie sich damit ihre Füsse im Takt zu bewegen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 15. Feb. 2004, 21:06 Uhr
Vorsichtig hatte Kaney sich irgendwann doch zu den Soldaten gesetzt, er zieht momentan die menschliche Gesellschaft doch der Gesellschaft von Wölfen vor.
Mit einem noch immer unangenehmen Gefühl setzt er sich, steht dann aber doch nochmal auf, um seinen Krug zu füllen.
Hmm.. Wein... freut sich Kaney, als er die Auswahl bei den Fässern sieht, bisher hat er sich immer nur Dünnbier geleistet, einerseits weil ihm das Geld für bessere Getränke fehlte, andererseits weil er in Talyra nicht betrunken umherlaufen wollte.
Aber jetzt... Kaney leckt sich über die Lippen, füllt den Krug mit Wein, und geht dann zurück zu den Männern, die angefangen haben verschiedenste Lieder zu singen.
Und das, ohne Rücksicht auf die anderen Lieder zu nehmen, anfangs wird quer durcheinander gesungen, so dass Kaney Probleme hat, sich auf ein Lied zu konzentrieren.
Doch dann scheinen sie sich zu einigen, und Kaney hört breit grinsend zu, leert seinen Krug, holt sich zwischenzeitlich etwas zu Essen, sowohl für sich, als auch für Garok, und trinkt weiter.
Irgendwann blickt Kaney sich um, versucht sich ein Bild von der gesamten Stimmung bei den Männern zu machen, als ihm ein wohlbekanntes Gesicht auffällt... Niniane, die Protektorin!
Sie winkt ihm zu, und Kaney grinst breit, winkt zurück.
Seht, ich habe euren Vorschlag befolgt, bei den Spähern anzufangen! denkt er ein wenig stolz, dann widmet er sich auch wieder seinem Krug, der erstaunlich schnell leer geworden ist.

Während die Feier weiter voranschreitet, trinkt Kaney sich genug Mut an, um irgendwann auch mitzusingen, zumindest bei dem Refrain, der ihm schnell ins Blut übergegangen ist.
Erst leise, dann lauter. Doch, ja, es macht ihm Spass zu feiern, zu Essen und zu trinken.
Der Werblütige merkt nicht, dass der Alkohol einiges dazu bei tut, dass es ihm so gut geht, aber selbst wenn Kaney bemerken würde, dass er langsam betrunken wird, ihm ist es egal, er fühlt sich nur gut, und er möchte weiterfeiern.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 15. Feb. 2004, 21:34 Uhr
Nachdem Galrin und der Großteil seiner Besatzung von der "Windkind" herunter gekommen sind, setzen sie sich zu den anderen Feiernden ans Feuer, lassen sich das Essen schmecken und die Krüge kreisen.
Als die Soldaten, die ihre Musikinstrumente mitgebracht haben, zu spielen beginnen, stiehlt sich ein Lächeln auf die Züge des Schiffsbauers. Er holt die mitgebrachte Harfe hervor, geht zu den anderen Musikanten hinüber und fällt in ihr Spiel ein. Mit Muße und Eifer ergeht sich der Nordmann eine Weile in Fingerläufen, Zweitstimmen und anderen musikalischen Kunstfertigkeiten, bis er selbst ein Lied anstimmt. Die Melodie kennen viele der Soldaten, handelt es sich doch dabei um ein scherzhaftes Lied auf die Stadtwache Talyras. Doch der Text ist ein anderer, lautet er doch nicht mehr "Zu kalt ist die Nacht für Gendarme", sondern "Vorbei ist die Schlacht für die Narge."

"Vor Liam Cailidh, während der Schlacht,
hat der Ukko den Tronjer fast irre gemacht.
Der zieht das Schwert, und er kämpft wie ein Bär
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Der Sturmlord brüllt und der Morgenstern kreist,
wer getroffen wird, weiß, warum das Ding so heißt,
der sieht nur noch Sterne, den Morgen nicht mehr
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Der Wargenknirps wandelt zum Wolf sich mit Fell,
jeder Narg, der das sieht, dreht gleich um auf der Stell'.
Sie rennen und flüchten, doch nützt das nichts mehr,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Der Templer stürmt gegen Narge sogleich
daß ein jeder sich fragt: "Ist die Birne dem weich?"
Sie schlachten ihn ab, und er fällt wie ein Stein
und das war ein Sieg für die Narge...

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!


Die Amazone wirft sich ins Gefecht,
so ein nargischer Macho kommt ihr grade recht
ganz ohne Ross ficht sie dennoch famos
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Olyvar fliegt durch die Luft in der Nacht
denn das hat ihm Lyns Zauberei eingebracht,
der Schamane ist weg, doch der Lord liegt im Dreck,
und auch das war ein Sieg für die Narge..."


Beim folgenden Refrain verändert der Nordmann den Text etwas. Das schelmenhafte Grinsen und das Zwinkern in Richtung Olyvar von Tarascons bleibt von kaum einem, der Galrin zusieht und zuhört, unbemerkt.

Heyho, der Commander brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!
Heyho, der Commander brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!


Galrin am Ruder kreuzt über dem Heer,
doch Jolanthe, die macht ihm das Segeln so schwer,
Liebe und Krieg, welche Mischung ist das?
Und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Eliphas Levi im schwarzen Gewand,
der verdingt sich im Heerbann gleich als Nekromant,
beschwört tote Feinde und schickt sie ins Feld,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge...

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Ein armer Mann ist der Cedric aus Verd,
der verlor in der Schlacht gleich als erstes sein Pferd,
er läßt sich nicht lumpen und schlägt furchtbar drein
und er rettet dabei Amazonen...

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Cleyron, der Vampir, blutet selbst wie ein Schwein,
aber trotzdem kriegt keiner der Narge ihn klein,
das Nargenblut schmeckte ihm gar nicht so gut,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Bregond in Eisen kriegt auch ein's aufs Dach,
hält die Narge sogar noch einhändig in Schach,
er sprengt seine Ketten, zurück bleibt nur Mus
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Achim, der Oger, am Suppentopf steht,
wo den Nargen sogleich ihre Kampflust vergeht,
doch ist er friedlich und sucht keinen Streit
und das war ein Glück für die Narge!

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist die Schlacht für die Narge!


Schilama, Morgana, Mistress und Rest,
auch die Hedwig, die hält ihre Brandeisen fest.
Sie flicken zusammen, was morgens noch steht,
und vorbei ist das Lied von den Nargen....

Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist das Lied von den Nargen.
Heyho, ein Feuerlein brennt,
und vorbei ist das Lied von den Nargen.


Nach der zweiten Strophe haben die Soldaten beim Refrain begeistert mitgesungen und als das Lied schließlich verklingt, bricht einmal mehr befreiendes Gelächter los.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 15. Feb. 2004, 22:18 Uhr
Ukko hatte sich beladen mit Fleisch und einem Humpen Bier in ein stilles Eckchen zurückgezogen, aber natürlich nicht allzuweit, da er die Gesellschaft von zechenden Personen, auch wenn es Menschen sind, seit jeher geschätzt hatte, aber auch nicht so nah, als dass ihn jemand beim Essen stören  oder ihm unabsichtlich den Bierkrug umwerfen konnte.

" Na endliff" schmatzt Ukko nachdem er in einen herzhaften Hühnchenschenkel gebissen hat, auf dass der Bratensaft llinks und rechts nur so wegspritzt.

" ...wird auch Zeit, dass die Feier mit etwas Musik versüsst wird.

Er leckt seine Finger ab, klemmt sich noch ein Stück Braten unter die Kappe , greift nach seinem Humpen und bahnt sich einen Weg zurück zum Feuer, denn dort hatten die Musikanten Aufstellung bezogen und stimmten ihre Instrumente.
Ukko hatte von Musik ungefähr soviel Ahnung wie ein Fisch vom fliegen, da er meisst nur selber  schräge Töne herausbrachte die mit mehr oder weniger schmutzigen Texten unterlegt wurden, aber wenn er viel getrunken hatte, war es stets ein Bedürfniss für ihn gewesen, zu singen, zu gröhlen und zu tanzen auch wenn es gegen den Takt und erst recht gegen jede Moral des guten Geschmacks ging.

Als der Kapitän der Windkind  das "Lied der Schlacht" anstimmt und Ukko seinen Namen fallen hört, gibt es für ihn kein halten mehr. Er gröhlt und schwingt seinen Bierhumpen, dass mehr auf sein Hemd als auf den Boden kleckert und wirft mehr als ein dutzend "bravooos" in die Menge.

Nach dem Ende des Liedes torkelt er auf Cron zu  und hält ihm eine längere Rede. Dabei ist sein Gesicht von Bier so aufgedunsen und vom Bratenfett so ölig, dass er mehr an eine kleine grüne Made als an einen Gnom erinnert.
" Hast du gehört. ICH bin in der ersten Strophe vorgekommen ....ich ..Ukko  U-K-K-K-O...U-K-K-OOOO " Der Gnom buchstabiert dem Tronjer so ausführlich  seinen Namen als sei dieser ein Vorschuljunge.
..." Ich bin sogar noch vor dir und die erste Strophe ist immer die wichtigste , dass weiss doch jeder ..oder nicht ..oder nicht? Sag doch mal ...oder etwa nicht ? Sag doch mal ...."
Dabei stösst er  Cron jedesmal mit dem Ellenbogen an. Und nicht nur der Tronjer zieht deswegen ein saures Gesicht, auch Niniane ist wohl alles andere als begeistert.

" Jaaaaa.....Jaaaa.... ich und Troni der Cronjer..äääh Croni der Tronjer ....wir habens den Nargen gezeigt, oder ? Haben wir? Haben wir? Haben wir? "

Ukko ist stockblau, aber er visiert schon das grosse Bierfass am hinteren Ende des Feuers an.
Dies ist wahrlich eine Nacht der Helden. Grossväterchen Bukko wird stolz auf mich sein, denn ich halte den Famliennamen hoch der da heisst....

An dieser Stelle unterbricht Ukko seinen Gedankengang, denn Grossvater Bukko hatte vor Jahren den Familiennamen als Wetteinsatz eingesetzt und ihn verloren, oder ihn einfach nur versoffen....bei Gnomen war dies ganz üblich, doch waren solche Gnome ohne Zweitnamen  dem Spott ihres Volkes ausgesetzt, da selbst bei lasterhaften Gnomen jedes Laster noch ein Maß haben sollte.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Eliphas am 15. Feb. 2004, 22:49 Uhr
Auch Eliphas hat zu Beginn der Feier am Feuer Platz genommen, allerdings zieht auch er den Rand vor.
Einer der Pagen drückt ihm einen Krug in die Hand, ein anderer reicht ihm ein Brett mit  gebratenem Hammel frisch vom Spiess dessen deftiger Geruch gerade zu betörend wirken muss.

Eliphas hat das Gefühl, dass die Mitglieder der Steinfaust ihm seit dem Ende der Schlacht viel wohlgesonnener geworden sind, begegneten sie ihm zuvor eher mit Furcht, so konnte er in ihren Gesichtern nun mehr Achtung und Respekt entdecken als früher. Umso mehr quält ihn deswegen der Gedanke an den toten und zu Staub zerfallenen Soldaten, dem er die Lebenskraft entzogen hatte um sich selbst zu heilen.

Als der Lord Commander mitsamt seinem Feldbett zum Feuer getragen wird, lenkt dies Eliphas kurz von seinen düsteren Gedanken ab.  Der Lord Commander wirkt wie  ein Schatten seiner selbst, er ist blass und seine Wangenknochen zeichen sich deutlich unter der bleichen Haut  ab.  Aber er lächelt tapfer in die Runde. Als sein Blick auf Eliphas fällt hebt dieser kurz seine Hand zu einem respektvollen Gruss.
Jeder andere Mann wäre wahrscheinlich wegen diesen Verlezungen auf dem Schlachtfeld gestorben, doch Olyvar hatte einen eisernen Willen und sein Wille war es gewesen weiter zu leben.
Eliphas spürt, dass sich Sithechs Faust nicht um das Herz des Lord Commanders schliessen würde, wie gegen die Narge würde Olyvar auch in diesem Duell der Sieger bleiben.

Als die Feier ihren Höhepunkt erreicht und das Lied der erfolgreichen Schlacht von Kapitän Galrin Ragnarsson höchstselbst dargeboten wird, der seine Harfe eben so sicher zu führen vermag, wie das Steuer seines Windschiffes, dass über ihren Köpfen mit geblähten Segeln im Nachthimmel  trohnt,  kann sich auch Eliphas der Ausgelassenheit der Runde nicht mehr entziehen.
Und als Eliphas ebenfalls in einer der Strophen Erwähnung findet und man ihm darauf hin jubelnd zuprostet, stiehlt sich endlich ein Lächeln in die Augen des sonst so schweigsamen und ernsten schwarzen Mannes.  

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 16. Feb. 2004, 00:18 Uhr
"Ein schlimmerer Patient als ich es je war? Das glaube ich kaum." Caewlins Lächeln verblaßt zu einer kaum wahrnehmbaren Andeutung in den Mundwinkeln und seine Augen wirken im flackernden Feuerschein sehr dunkel. "Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir damals gedroht, daß du mir, wenn du mir auch nur einen Zentimeter meines handlosen Armes mehr abnimmst, die zweite Hand auch gleich abhacken könntest, weil ich dich sonst damit erwürgen würde. Ich glaube, Olyvar beschwert sich nur über das Essen." Sein Lächeln kehrt zurück, als Morgana ihn einen Moment lang unergründlich ansieht, als wollte sie fragen: Hättest du? Die Antwort hätte ihr nicht gefallen. Cal... Götter... einen Augenblick lang vermißt er seine Frau so sehr, daß es schmerzt und leert sein Methorn mit einem einzigen Zug - das hilft nur nicht viel.
Irgendwann zwischen dem fünften und sechsten Horn Met, wenn Caewlin sich nicht verzählt hatte, taucht Galrin mit seiner Mannschaft auf, und nachdem die Besatzung der Windkind samt ihrem Kapitän, Fleisch, Bier, Met und Wein zugesprochen hat, übernimmt der Schiffbauer kurzerhand den Befehl über die zusammengewürfelten Spielleute. Unter seinem Kommando beginnt die Musik sich langsam doch noch in etwas zu verwandeln, was man tatsächlich als Lied bezeichnen kann. Kaum beginnt Galrin jedoch zu singen - eine altbekannte Söldnermelodie - hängen ihm die Blaumäntel an den Lippen, ob bezecht oder nicht, und singen und summen schon bald begeistert den Refrain mit. Der Schiffbauer hatte nicht übertrieben: er hat wirklich die Stimme eines Skalden. Die erste Strophe handelt von Cron und Ukko, und wird von den Männern mit Gelächter und frenetischem Beifall quittiert - die zweite jedoch dreht sich um ihn und einen Moment lang ist er völlig perplex.

Der Sturmlord brüllt und der Morgenstern kreist,
wer getroffen wird, weiß, warum das Ding so heißt...


Morgana grinst ihn an und ihre Füße wippen im Takt, während sie lachend den Refrain mitsummt und er etwas brummt von "Aye... Skalden!", sich ein wölfisches Grinsen aber trotzdem nicht verkneifen kann . Dann geht es weiter, diesmal um Kaney und er sucht die andächtig lauschende Menge mit den Augen ab, ob der Wargjunge irgendwo zu entdecken wäre. Galrins Lied nimmt seinen Lauf und nach jeder Strophe brüllen zweihundert Mann aus vollem Hals "...und vorbei ist die Schlacht für die Narge!" stoßen dabei auf den Sieg an und fühlen sich, wie man sich nach einer gewonnenen Schlacht fühlt: euphorisch und unbesiegbar.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 16. Feb. 2004, 20:29 Uhr
Sie bringen ihn und Kizumu mitsamt dem Feldbett hinaus und stellen sein Lager auf einen aufgeschichteten Erdhügel, von wo aus er einen guten Überblick über das Feuer und die Baumstämme darum hat. Ihr Erscheinen wird mit dem lauten Jubel der Blaumäntel begrüßt, die sich um die Flammen versammelt haben, essen, zechen und gröhlend ihren Sieg und ihr Überleben feiern. Irgendjemand stopft ihm hilfreich ein paar Kissen in den Rücken und Vareyar höchstselbst breitet fürsorglich eine Pelzdecke über ihn und Kizumu. Er hat keine Zeit für Erleichterung oder irgendwelche Dankesreden, denn angesichts der Frau in seinen Armen empfangen ihn anzügliche Spötteleien, derber Beifall und schamloses Foppen. Vareyar bleibt gutmütig grinsend an seiner Seite, flankiert von einigen freien Rittern und zwei Dutzend Männer versammeln sich mit ihren Methumpen, Bierkrügen und Tellern um seine Lagerstatt. Er sieht Kupfer-Jarmen, den Eisernen Ermin, den Narrenkönig und andere seiner Hauptleute und Offiziere: den roten und den schwarzen Ryun (so genannt wegen ihrer Bärte, das Haupthaar der beiden war gleich braun), den melancholischen Morten, Dygal Einauge, Steinschleuder-Gren und den Großen Petyr. Im Gegensatz zu seinem Namensvetter, dem Kleinen Petyr, der in der Schlacht gefallen war, ist der Große Petyr nur knapp einsechzig groß und erfreut sich bester Gesundheit - und einer scharfen Zunge obendrein, denn er schwenkt eine angenagte Rehkeule und gröhlt Kizumu zu, falls sie zur Abwechslung und bis der Lord Commander wieder soweit hergestellt sei, einen echten Mann wolle, solle sie sich ruhig so lange an ihn wenden, er würde gewiß sein Bestes geben. Das fängt ja hervorragend an... "Und was hätte sie von deinem Besten, Petyr?" Gibt er zurück und drückt Kizumu leicht an sich. "Genauso kurz wie der Rest von dir, also halt dich an deine Rehkeule, die ist sowieso das einzige, was du noch zum Quietschen bringst!" Seine Antwort wird mit brüllendem Gelächter belohnt und der Große Petyr macht einen ziemlich erheiternden kleinen Kratzfuß vor Kizumu - "Nichts für ungut, Mylady." - bevor er sich wieder seiner Keule widmet. Caewlin, Morgana, Niniane und Cron sitzen unterhalb seines Platzes am Feuer und essen - und allein der Anblick läßt seinen Magen vernehmlich knurren. Als sich endlich ein paar Küchenjungen zu ihm und Kizumu durchgekämpft haben, bestellt er sich in einem Anfall von Begeisterung Spanferkel, Met, gebackene Kartoffeln und Eintopf, egal was, Hauptsache mit viel Fleisch - was er jedoch bekommt, ist in Wasser gedünstetes Gemüse, gegartes Hühnchen und mit Wasser verdünnter Wein. Er starrt sprachlos auf das, was ihm der stammelnde und hochrot verlegene Küchenjunge da mit den besten Grüßen von Lady Morgana bringt: die Mohrrüben liegen auf's Allertraurigste in ihrem eigenen Saft. Die Kartoffeln sehen ganz und gar mager aus - kein Quentchen Butter ist daran. Das Hühnchen nicht minder, und noch dazu weiß und trocken. Der Wein ist die reine Ausrede: Wasser mit einem leicht komischen Beigeschmack. Sein Blick hebt sich und er starrt mit Mordlust in den Augen auf den dunklen Haarschopf der Heilerin, die neben dem riesigen Sturmender am Feuer sitzt und sich offensichtlich prächtig amüsiert. Vareyar sieht mitleidig auf seinen Teller, hütet sich jedoch nach einem Blick auf Kizumu irgendetwas zur Rettung seines Lord Commanders zu unternehmen. Desgleichen Petyr, der es sich nicht verkneifen kann, übertrieben grinsend mit seiner Rehkeule zu quietschen. Olyvar wirft die Kartoffeln nach ihm, verfehlt den kleinen Stadtgardisten jedoch um zwei Handbreit, und der lacht nur. "Oh, das ist eine Verschwörung," brummt er. Er wirft Kizumu einen wütenden Blick zu und nimmt mit spitzen Fingern ein Stück Hühnchenfleisch. "Du solltest dir Petyrs Angebot noch einmal überlegen, mo cridhe," bemerkt er spitz und ergibt sich dann seufzend in sein Schicksal. Nie wieder, schwört er sich, nie wieder lasse ich mich so verwunden! Seufzend kaut er auf seinem Hühnchen herum. Es schmeckt so saft- und kraftlos, wie es aussieht. Seufzend nimmt er einen Schluck von seinem Wasser mit Weingeschmack. Seufzend schiebt er die traurigen Karotten von sich. DAS würde er sich nicht antun. Die Männer machen sich einen Spaß daraus, ihn auf den Arm zu nehmen, bis er sein Schonkostmahl beendet hat. Wenigstens läßt sich Vareyar von diesem Leid erweichen und schmuggelt ihm heimlich Met in seinen Becher - das versöhnt ihn halbwegs wieder, wenn es auch seinen knurrenden Magen nicht füllt. Als Galrin mit der Mannschaft der Windkind auftaucht, will er den Schiffbauer zu sich winken, um ihm für seinen Einsatz und nicht zuletzt sein Leben zu danken - schließlich hatte er Loba die Wölfin hergebracht - aber er kommt nicht dazu. Galrin taucht auf und verschwindet sofort wieder in der Menge der feiernden Blaumäntel, bis er irgendwann die wild durcheinander spielenden Musiker und Sänger vereint.  Eine Melodie erklingt, die er kennt, aber der Text dazu ist neu - und als er erkennt, was Galrin da zum Besten gibt, nämlich ein fröhliches Spott- und Siegeslied auf die Schlacht, ist das grauenhafte Hühnchen vergessen. Der Met tut sein Übriges. Während Galrin singt - und die Männer jedesmal wild in den Refrain einfallen - wandert er langsam mit seiner Harfe um das Feuer herum und bringt Verse, gemünzt auf einzelne, zum Klingen: auf Caewlin, Cron, Ukko, den Wargjungen, Falcon und Shyada... als er selbst an der Reihe ist, muß Olyvar so sehr lachen, daß er schon befürchtet, seine Wunden würden aufreißen.  

Heyho, der Commander brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!
Heyho, der Commander brennt,
und das war ein Sieg für die Narge!


"Jetzt weiß ich auch endlich, was mir das eigentlich eingebrockt hat!" Flüstert  er, als er Kizumu immer noch kichernd unter der Pelzdecke an sich zieht und seine Nase in ihrem Haar vergräbt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 16. Feb. 2004, 21:42 Uhr
Als Caewlin sie an ihre erste Begegnung in den Badehäusern erinnert, muss sie zuerst ein wenig Lächeln und er hatte recht, sie glaubt ihm, dass er ihr den Hals umgedreht hätte. Er war ihr erster Patient gewesen, den sie in Talyra behandelt hat und er hatte ihr selbst in dem lädierten Zustand mächtigen Respekt eingeflösst. Danach hatte Morgana ihn noch viele Male zusammengeflickt. Die Angst vor ihm war verflogen, besonders nachdem sie gesehen hatte, wie zärtlich er mit seinem Sohn umgehen konnte. Ein Sohn! Schlagartig wird ihr klar, dass das Kind in ihr auch ein Sohn sein wird, woher sie das weiss, ist egal, aber sie ist sich hundertprozentig sicher, dass es so ist.

Galrins Manschaft und der Nordmann selbst erscheinen auf dem Festplatz und es dauert nicht lange und der Schiffsbauer hat die Musikanten zum Zusammenspiel gebracht. Erst ertönen ein paar Siegslieder und dann setzt Galrin zu einem besonderen Lied an. Die Melodie ist Morgana bekannt und gespannt lauscht sie dem Text. Als Caewlin in einer Strophe bedacht wird, grinst sie ihn breit an und hört dann weiter gespannt zu, was der Nordmann von sich gibt. Durch das Lied erfährt sie mehr von der Schlacht, als sie es im Lager erfahren hat. Als Galrin die letzte Strophe beginnt, wird aus dem Grinsen ein eher stolzes Lächeln und sie sucht im Himmel nach der Windkind wo ihre Helferinnen nun sitzen und ihre eigene Feier feiern. Sie hofft, dass auch sie das Lied hören und stolz darauf sind, dass auch ihnen eine Strophe des Liedes gewidmet ist. Als der letzte Refrain endet, den sie laut mitgesungen hatte, bricht Jubel los und man lässt den Nordmann hochleben.

Ihre Wangen sind leicht gerötet durch die Nähe des Feuers und auch ein wenig durch den Wein, auch wenn sie diesen immer stark verdünnt hat. Die Blicke, die Olyvar ihr zugeworfen hatte, hat sie nicht bemerkt und als sie nun zu ihm und Kizumu blickt sieht sie ihn in bester Laune an Kizumu gelehnt auf seinem Lager thronen. Entweder hatte er es geschafft, dass ihm doch jemand ein Stück Reh, Schwein oder Hammel gegeben hatte oder er hatte sich in sein Schicksal gefügt. Letzteres glaubt Morgana allerdings nicht wirklich. Das Vareyar dem Commander heimlich Met in sein Trinkhorn gefüllt hat, hat sie zum Glück nicht gesehen, ansonsten hätte sie es ihm wahrscheinlich verboten oder vielleicht auch nicht. Der Commander sah inmitten seiner Männer zwar immer noch blass aus, aber bei weitem nicht mehr so schlimm, wie vorher. Die Nähe zu seinen Männer, Kizumu an seiner Seite und die zotigen Sprüche schienen mehr Heilkraft zu haben, als alle ihre Kräuter.

Als Olyvar sein Gesicht in Kizumus Haar vergräbt schaut Morgana wieder weg, ein kleiner feiner Nadelstich geht durch ihr Herz und sie denkt daran, dass sie hier alleine mit Caewlin sitzt und sich ihr Gefährte trotz des ganzen Lärms, der ihn eigentlich hätte wecken müssen, nicht blicken lässt. Ein neues heiteres und recht anzügliches Lied wird angestimmt, und Morgana schüttelt kurz den Kopf um die trübsinnigen Gedanken zu verscheuchen. Sie lässt ihre Füsse wieder den Rhythmus des Liedes stampfen und konzentriert sich ganz auf den doch sehr anrüchigen Text des Liedes und bald schon spiegelt sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht. "Man sollte gar nicht glauben über was in solchen Liedern alles gesungen wird und das dies wirklich Schlachtlieder sein sollen." Ein weiteres rinsen erscheint auf ihrem GEsicht und bei der nächsten strophe des Liedes glühen ihe Wngen noch ein wenig mehr, weil diese Strophe doch schon sehr ins Detail geht.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Shyada am 16. Feb. 2004, 21:43 Uhr
Von ihrem Sitzplatz am Rande betrachtet Shyada die Menge der Feiernden misstrauisch. Ihr selber ist es gänzlich unbekannt nach einem Sieg sofort zu feiern. In Sarnamar hatte man zuerst für die Toten zu den Göttern und besonders zu Amitari Gebete gesandt und nach einer gewissen Zeit der Trauer sich einem fröhlichem Fest hingegeben. Trotzdem lenkt der Trubel die Amazone davon ab, sich immer noch zusehr in ihre Gedanken reinzusteigern. Das was sie Männer Lieder nennen, missfällt ihr mit jedem Augenblick mehr, aber es liegt nicht an ihr, die Musik zu beenden. Für einen Moment wünscht Shyada sich schon fast, dass die Männer stumm und nur die Instrumente zu hören wären. Ihr Blick geht vorbei an den Männern die unmittelbar neben ihr sitzen und schon leicht angetrunken ihre Versionen der Schlachten zum besten geben. Am Hauptfeuer sind zahlreiche Baumstämme als Sitzplätze aufgereiht und Shyada meint mehr als eine Gestalt zu kennen.
Eine rothaarige Frau kommt ihr bekannt vor, aber kann sie im ersten Moment nicht sorecht zuordnen. Erst als ihr Blick auf die Person, welche auf einem Feldbett liegt, fällt, weiß sie wer das ist. Den Namen der Frau hat sie allerdings vergessen. Den Lord Commander dort liegen zu sehen hinterlässt ein eigenartiges Gefühl von Beklemmung in Shyada, da er noch mit zu den Besten der Stadtgarde Talyras zählt. Allerdings weiß die Amazone auch nur zu gut, dass nicht nur das eigene Können, sondern auch eine ganze Portion Glück und Wohlwollen der Götter eine Rolle spielt.
Die Nordmänner, Morgana und eine weitere rothaarige Frau zählen ebenfalls zu den Personen die Shyada dort am Feuer erkennt. Ein jüngere Knabe erregt für einen Moment ebenfalls Shyadas Aufmerksamkeit. Irgendetwas an der Person scheint etwas in Shyada anzusprechen, aber es ist zu schwach um großartig darauf zu reagieren.

Jemand torkelt an Shyada vorbei und spricht auch in ihre Richtung, allerdings ignoriert Shyada den Mann, da sein Geruch genug verrät. Bis jetzt hatte es noch niemand gewagt, sich der Amazone unsittlich zu nähern, aber sie ist sich mehr als sicher, dass es nicht dabei bleiben wird. Wind frischt auf und lässt die Amazone frösteln, doch will sie noch nicht zurück in das Zelt, da es ihr im Moment draußen besser gefällt.
Galrin erregt plötzlich allgemeine Aufmerksamkeit, als er mitsamt den anderen anwesenden Musikern ein Lied zum besten gibt und dabei die Ereignisse der Schlacht kurz anreißt. Bei einigen Reimen muss sogar Shyada lächeln. Dass allerdings auch ihr ein Vers gewidmet ist, verwundert sie. Als sie dann noch einmal erwähnt wird, hat sich die Frage nach ihrem Retter beantwortet. Shyada sucht den Platz nach dem ihr bekannten blonden Schopf ab, kann ihn aber in dem Gewühl nicht entdecken. Ein Stich in der Schulter, lässt Shyada zusammenzucken, aber so schnell wie der Schmerz gekommen ist, verschwindet er auch wieder.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 16. Feb. 2004, 23:05 Uhr
Nie hätte Kaney gedacht, dass es soviel Spass machen könnte, wenn man mit sovielen Leuten zusammensitzt, dass es soviel Freude bereitet, irgendwelche Lieder zu gröhlen ( mehr bringt der Werblütige dank seines Alkoholkonsums nicht mehr zustande).
Dazu kommt dann noch ein großzügig gefüllter Teller mit den unterschiedlichsten Arten von Fleisch, und der gefüllte Krug.
Kaney fühlt sich wirklich wohl.

So lacht er auch nur laut auf, als er die Strophe des Liedes über sich hört, wie er zum Wolf wurde, er macht sich keine Sorgen, dass nun jeder anwesende Soldat erfahren hatte, dass er sich verwandelt hatte.

Am liebsten hätte Kaney jetzt auch noch das Tanzbein geschwungen. Er konnte zwar nicht tanzen, weder alleine, noch mit irgendwelchen Begleitern, aber eigentlich würde er gerne.
Den Göttern sei dank ist Kaneys Ehrgefühl da doch laut genug, um den Werblütigen daran zu hindern aufzustehen.
Denn WENN er jetzt tanzen würde - und das weiß Kaney trotz der Unmengen Alkohols, die er schon intus hat - würde er jetzt wirklich aufstehen und tanzen... er würde sich wohl nicht trauen, irgendjemandem von diesen Soldaten je wieder unter die Augen zu treten.

So blieb Kaney sitzen, gröhlt mit geröteter Nasenspitze die Refrains der Lieder mit, und amüsiert sich königlich weiter.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 17. Feb. 2004, 14:18 Uhr
Nach der letzten Strophe des Liedes bleibt Galrin stehen, lächelt und verneigt sich in Richtung des Lord Commander, in Richtung des Sturmlords und Crons, der ebenfalls in der Nähe Caewlins Platz genommen hat. Die Männer lachen ausgelassen, prosten dem Nordmann zu und immer wieder werden die verschiedenen Strophen diskutiert und ausgeschmückt.
Als die Musiker anschließend ein anderes Lied anstimmen, das von den langen Beinen der schönen Hildegard, ihrem roten Mund und ihren anderen körperlichen Vorteilen handelt, legt Galrin die Harfe weg. Er nickt den Soldaten, die gemeinsam mit ihm musiziert haben zu und begibt sich anschließend hinüber zur Bahre, auf der Lord Olyvar ruht und sich, von Morgana unbemerkt, seinen Met genehmigt.
Mit einem Augenzwinkern läßt der Kapitän seinen Tonkrug gegen den Becher des Commander stoßen und lächelt dabei.

"Nun, was sagt Ihr zu Eurem Fest, Mylord?", fragt der Nordmann leise.
Als Olyvar ihn fragend ansieht, weist Galrin mit der Linken (in der Rechten hat er immer noch seinen Metkrug) auf die umsitzenden Feiernden. "Das ist Euer Fest, Mylord Commander. Ich glaube kaum, daß ohne Euch und den Plan, die Narge in einen Hinterhalt zu locken, auch nur einer der anwesenden Männer und Frauen die Schlacht überlebt hätte. Und in wenigen Tagen wäre, egal was dieser Narr Tallard von sich gegeben hat, Talyra von Nargen förmlich überrannt worden."

Olyvar schaut den Schiffsbauer an, dann nickt er langsam. Als er den Dank ausbringen möchte, der ihm zuvor aufgrund von Galrins Gesangseinlage verwehrt wurde, winkt der Nordmann ab.

"Ich konnte ja Lady Kizumu schlecht ohne ihren Beschützer auskommen lassen.", antwortet Galrin mit einem Grinsen. Nach einem mißtrauischen Blick auf Petyr fährt er leiser und mit deutlich kühlerer Stimme fort: "Denn wer weiß, auf welche Ideen gewisse Soldaten, die ich jetzt nicht anführen will, sonst noch gekommen wären."
Doch schnell verfliegt die kalte Aura des Kapitäns wieder und er lächelt Olyvar wieder offen an: "Das zuzulassen lag nicht in meinem Interesse. Insofern... es war mir eine Freude, Euch helfen zu können."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 17. Feb. 2004, 16:15 Uhr
"Nein, Cariad, ich hoffe nicht." Er küßt sie, schmeckt den Apfelwein auf ihrem Mund und zieht den zurückgeschlagenen Umhang wieder zusammen. "So ist es besser," grinst er. Ukko mit seinem angeborenen Sinn für falsche Augenblicke bleibt allerdings wirklich nicht lange aus: kaum hat der Gnom sich irgendwo den Wanst vollgeschlagen und seine Nüchternheit (falls er das nach dem ganzen Faß Bier überhaupt war) wieder behoben, kehrt er zurück, gerade als Galrin sein Siegeslied beendet. Selbst Cron kann sich angesichts dieses kleinen, krakeelenden grünen Dings mit den lächerlichen Ohren ein Grinsen nicht verkneifen, beeilt sich aber sehr schnell ein säuerliches Gesicht aufzusetzen, als er den Ausdruck in Ninianes Augen sieht.  Bei "Troni der Cronjer..äääh Croni der Tronjer..." kann er sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Er versetzt Ukko einen Rippenstoß, der den Gnom fast ins Feuer befördert hätte, hält ihn aber noch rechtzeitig an seiner verschmierten Weste fest und setzt ihn mit einem vernehmlichen Plumps auf den Boden. Höchstens die Ohren sind angekokelt. "Da, stoßen wir an. Auf Ukko, den Schrecken aller Nargenzehen. Los, trink, ich bin noch viel zu nüchtern, um dich zu ertragen." Niniane wirft ihm einen wissenden Blick zu, bedenkt Ukko mit einem Grinsen, das ihn frappierend an einen hungrigen Hai erinnert und wendet sich dann zu Morgana um - sie beide sind für's erste dem Feuer, dem Met und sich selbst überlassen. Er leert sein Methorn, läßt es sich aber von einem der Jungen sofort wieder füllen und die nächste halbe Stunde rennt der arme Knirps nur für ihn allein.
Die Feier nimmt ihren Lauf, die Trommeln dröhnen, Hornpfeifen und Dudelsäcke quietschen und jammern und um das lange Feuer und auf den Bänken dahinter ist das Gedränge so groß, daß jeder, der seinen Becher hebt, dem Nebenmann in die Rippen stößt. Keinen stört es, niemand schert sich darum. Die Sterne glitzern an einem tintenschwarzen Himmel, Met, Bier und Wein fließen in Strömen, die Feuer lodern hell, und sie alle sind warm und lebendig hier, während hinter dem Schatten der verfallenen Türme hunderte von Nargen im kalten Schnee vermodern. Irgendeiner der Sänger, die Galrin abgelöst haben, stimmt "Vierundfünfzig Fässer" an und der Rest der bezechten Meute fällt stimmgewaltig mit ein:

Trink, trink, Brüderlein trink,
so rot fließt der Wein nur am Feuer
trink, trink Brüderlein trink,
so rot fließt der Wein nur am Feuer

Ein Gasthaus steht allein im Wald,
des Wirtes Weib ist krötenalt,
ganz gleich wie schlimm auch ist sein Fraß
laß dir nicht nehmen ein wenig Spaß!

Trink, trink, Brüderlein trink,
so gut schmeckt der Met nur am Feuer
Trink, trink Brüderlein trink,
so gut schmeckt der Met nur am Feuer

Die Fässer randhoch gefüllt mit Met
und ein Krug nach dem and'ren geht
und bist du dann endlich betrunken genug
schmeckt dir auch des Wirtes Weibe gut!

Trink, trink, Brüderlein trink,
so stark ist das Bier nur am Feuer
trink, trink, Brüderlein trink
so stark ist das Bier nur am Feuer...


Die restlichen einundfünfzig Strophen über Feuerwein, Rum, Rubinwein, Elfentau, Feengold und Drachenblut und wissen die Götter was noch alles für alkoholische Spezereien geht im Gröhlen der Männer unter, doch als das Lied endlich sein Ende findet, ist auch der arme Sänger vollkommen hinüber. Schließlich ist es verdammt lang, und bei jedem Refrain hatte ihm irgendjemand anderes einen Humpen, Kelch oder Becher in die Hand gedrückt. Cron hat Horn um Horn mit Ukko mitgehalten, war irgendwann mit dem Zählen durcheinander gekommen und fühlt sich mittlerweile leicht benebelt - andererseits hatte er gut gegessen, er würde es also überleben. Neben sich sieht er Ninianes Füße sich im Takt bewegen und als "Der alte Bär und die Jungfrau hehr" angestimmt wird, hält es sie endgültig nicht mehr auf ihrem Platz. Götter im Himmel! Er will ihr gerade sagen, daß sie das ja sein lassen und bloß nicht auf die Idee kommen solle, den Umhang abzulegen, als etwas weiches, dunkles, duftendes vor seinem Gesicht landet. Der Umhang, natürlich. Das nächste, was er sieht, sind wirbelnde grüne Röcke und schlanke, blaßgoldene Beine, da hat sie auch schon Morgana an den Händen gepackt und ist mit der lachenden Heilfrowe auf und davon. "Weiber!" Grollt er und nimmt einen weiteren Schluck Met. "Da siehst du Ukko. Hört nicht auf mich." Er dreht den Kopf. "Caew, tu etwas."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 17. Feb. 2004, 16:49 Uhr
Ukko hat sich bis jetzt so ziemlich vor allem gedrückt, aber noch nie vor einem Wettsaufen, schon gar nicht gegen Cron, der war vielleicht etwas stärker und grösser, aber "die Leber eines Gnoms ist unbesiegbar", ein alter Spruch von Grossväterchen Bukko und das zu recht.

" Höhöhö " lallt Ukko, und man merkt, dass er nicht mehr viel braucht um umzufallen.." da sag ich doch nicht nein, aber ich sags dir gleich, ich hab Tempo drauf, wenn du nicht mitkommst, deine Schuld....

Zur Bestätigung stösst Ukko mit aller Kraft seinen Krug gegen den von Cron, ein richtiges "Männeranstossen" sollte es werden, aber es bleibt bei einem müden Geploppe. Ukko hat wirklich mehr Kraft im Mundwerk als in allen anderen Körperteilen zusammen.
Dafür ist das gutmütige Schulterklopfen von Cron wie ein Steinschlag für den schwächlichen Gnom. Ukko grinst, wenn auch verkniffen, aber er will sich nichts anmerken lassen.

Als Niniane mitgerissen von der überschwankenden Stimmung ihr Cape zur Seite wirft und sich mit Morgana im Trubel aus tanzenden Leibern verliert, sind er und Cron für einen Augenblick allein.

>"Weiber!"  "Da siehst du Ukko. Hört nicht auf mich."<

Ukko winkt ab: "Und erst die Ohren, ja, wenn sie Ohren hätte wie meine Shamil, dann hättest du jetzt ernsthafte Konkurrenz mein Lieber...und zwar von mir ...aber sooo ...kann doch nix passieren...!"  

Ukko patscht Cron beruhigend aufs Knie, ungefähr so, wie man ein Gnomenkind trösten und aufmuntern würde

" Aber mal was anderes...wird es nicht Zeit, dass du mich etwas frägst?"

Cron  blickt ihn überrscht und misstrauisch an, doch bevor  er sich einen Gedanken machen kann, hat Ukko schon wieder das Wort ergriffen...

" Nein, du brauchst nichts sagen ....natürlich komme ich mit , wird Zeit mal wieder den alten Baum  zu betreten.. Eure Speisekammer ist immer noch dort wie beim letzten mal? ...Na ich werd sie schon finden!
Allerdings kann ich euch nicht versprechen, dass meine Anwesenheit euch tag aus tag ein beglücken wird, manchmal brauche ich auch meine Freiheit. Doch ich werde mein möglichstes versuchen soviel Zeit mit euchzu verbringen wie ich kann ......ist doch fein, oder?"

Und bevor Cron noch etwas sagen kann, ist für Ukko das Gespräch beendet.  Er pfeift einem Pagen und lässt sich noch eine Portion gebratenen Schweinebauch bringen, die er genüsslich verzehrt  während Cron langsam aber sicher alle Gesichtszüge entgleisen, ist es der Met oder Ukkos Ankündigung wieder bei ihm und Niniane einzuziehen, bleibt im Auge des Betrachters

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 17. Feb. 2004, 20:06 Uhr
Sie riecht den Met in dem Krug den Vareyar seinem Lord Commander reicht und wirft dem Waffenmeister der Steinfaust einen warnenden Blick zu. Schließlich beschließt sie zwar, Olyvar den einen Krug zu gönnen, doch sie nimmt sich vor, jeden weiteren Met- Bier oder was auch immer Schmuggelversucht strikt zu unterbinden. Vielleicht wird er dadurch ja etwas umgänglicher. Ninianes Senden erreicht sie und mit einem lächelnden Blick antwortet sie der Halbelbin. Ich fürchte, er wird mich gerade nicht aus seinen Armen lassen, um mich umzuziehen. Das Lächeln wird zu einem Grinsen und die Elbin ist froh, seine Arme um sich zu spüren. Als Galrin sein Lied anstimmt stimmt sie, wenn auch etwas wehmütig ob all der unbesungenen Toten, in das Gelächter ein und schmiegt sich in Olyvars Umarmung. Während des Liedes lässt Kizumu ihren Blick über die um sie versammelten Menschen schweifen. Sie sieht Niniane und Cron, zu ihren Füßen Ukko und neben ihnen Caewlin und Morgana. Ein paar Männer die sich um das Feuerholz kümmern, werfen gerade einige große Äste in die Flammen, so dass ein Funkenstoß aufsteigt und goldrote Reflexe auf Haare und Gesichter der fünf malt. Für einen Moment hat sie das Gefühl, neben jeder der beiden Frauen eine kleine Gestalt zu sehen, doch der Augenblick vergeht und sie schüttelt über sich selbst den Kopf. Doch dann kommt ihr ein Gedanke und nachdem sie noch einmal einen prüfenden Blick auf Morgana geworfen hat schleicht sich ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht. So ist das also.. Ein Hauch Wehmut macht sich in ihrem Herzen breit, als sie daran denkt, die beiden und Arwen auch.. bald mit Kindern zu sehen. Sie liebt Ierás und ist froh über den Jungen, stolz auf ihn und all das, dennoch nagt manchmal der Gedanke an ihr, dass sie vielleicht nie wieder ein Kind, ihr Kind in den Armen halten wird.
Galrin reißt sie aus ihren trüben Gedanken als er Olyvar anspricht. Die Elbin hört nur mit halbem Ohr zu, grinst schief als der Nordmann sie als Lady bezeichnet und verkneift sich die Antwort, dass das Beschützerverhältnis momentan wohl doch etwas verdreht sein müsste, stattdessen gibt sie Olyvar nur einen leichten Klapps auf die Hand, die nach einem weiteren Metkrug greift. Dieser verzieht das Gesicht und antwortet Ragnarsson, während ihre Gedanken sich schon wieder in eine andere Richtung aufmachen.
Sie hat nichts getrunken, hat halbwegs gegessen und geruht und dennoch hat sie das seltsame Gefühl, alles viel schärfer wahrzunehmen als noch vor wenigen Momenten. Die Männer um sie herum, trunken voller Sieges- und Lebensfreude, von dem Alkohol der in Strömen fließt ganz abgesehen, selbstvergessen und sich gleichzeitig wie selten zuvor bewusst und sie spürt noch einen Nachhall dessen, was während der Schlacht ergriffen hatte, den bittersüßen Gesang des Blutes in ihren Adern, das ewig gleiche Töten oder getötet werden, den Willen ersteres zu tun und die Verbissenheit, mit der viele sich an ihr Leben im Hier und Jetzt festgehalten haben. Ein eisiger Schauer läuft über ihren Rücken und sie reißt sich von den Schemen um das Feuer herum los und flieht beinahe zurück in Olyvars tröstende Arme. Sie schließt die Augen, birgt das Gesicht an seiner Brust und atmet nur durch den Mund, um den üblen Geruch den sie plötzlich wahrnimmt nicht riechen zu müssen. Erst lautes und eindeutig anzügliches Gejohle lässt sie wieder aufsehen und sie kann Niniane und Morgana erkennen, die die Röcke gerafft haben und zur nicht mehr ganz taktklar gespielten Musik tanzen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 18. Feb. 2004, 10:52 Uhr
"Setzt Euch einen Moment zu mir, Galrin." Der Schiffbauer rollt sich einen Holzklotz heran und läßt sich darauf nieder, während Olyvar sich in den Kissen höher schiebt und sich ein wenig aufsetzt. "Das ist nicht nur mein Fest - es gebührt jedem hier. Mag es mein Plan gewesen sein, aber ohne Euch... und jeden einzelnen von ihnen," er macht mit seinem Krug in der Hand eine Geste, die das gesamte Lager einschließt,  "hätte er nie funktioniert. Und ich muß Euch danken. Ohne Euer Schiff und Euren Einsatz, und Ihr habt weit mehr getan, als nur zu helfen, das weiß ich, lägen vermutlich jetzt wir statt der Narge dort draußen unter dem kalten Schnee." Und ich wäre nicht mehr am Leben. Er tauscht ein schiefes Lächeln echter Zuneigung mit dem Schiffbauer und stößt noch einmal mit ihm an. "Auf die Gefallenen. Sollen sie nie vergessen werden," murmelt er und schließt mit einem alten Spruch der Ostlande: "Ar dheis Dés go raibh a anam - mögen ihre Seelen an der Seite der Götter sein." Galrin schließt sich mit etwas ähnlichem in der Sprache Normands an und einen Moment herrscht Schweigen, bevor die zwei Dutzend Männer um sein Feldbett, die ihre Worte gehört hatten, ihre Krüge, Hörner und Becher heben, auf die Toten anstoßen und sich Vareyars ein wenig rauhem: "Sie waren würdig." mit belegten Stimmen anschließen. Als er jedoch nach einem weiteren Metkrug greifen will, erntet er dafür einen kräftigen Klaps auf die Finger. "Au!" Kizumu spitzt die Lippen und schnalzt warnend mit der Zunge. "Mußt du alles sehen?" Er fügt sich brummend in sein Schicksal und schneidet ihr eine Grimasse, aber in seinen Augen blitzt es belustigt und unter der Felldecke verschlingt er seine Finger mit ihren. Sie beobachtet eine Weile schweigend ihre Freunde am Feuer und er meint fast, so etwas wie Wehmut in ihren Augen zu sehen, doch bevor er sie fragen kann, ob sie eine Weile zu ihnen gehen will, drückt sie sich plötzlich fest an ihn - als hätte sie etwas erschreckt. Er streicht über ihr Haar und ihren Nacken, findet die weiche Haut an ihrem Hals und hinter ihren Ohren, spürt, daß sie nur durch den Mund atmet und hält sie fest.
Unten am Feuer findet "Vierundfünfzig Fässer" ein Ende und die Melodie von "Der Bär und die Jungfrau hehr*" erklingt mit schlagenden Trommeln, schnellen Hornpfeifen und einem neuen Sänger. Die "Vierundfünfzig Fässer" hatten dem vorherigen Laienbarden den Garaus gemacht. Nach einem Moment erkennt Olyvar Sire Colevars Stimme, ein angenehmer Bariton, auch wenn er bereits ein wenig lallt. Niniane und Morgana tanzen wirbelnd ums Feuer, sehr zur Freude der mitklatschenden und stampfenden Männer um sie her, und der Flammenschein krönt rabendunkles wie weinrotes Haar mit Gold.
"...Es lebte eins ein Bär, ein Bär, ein Bär! Ganz schwarz und braun und voll Fell war er!"
Er sieht Ukko am Feuer - von der Anwesenheit des Gnoms hatte er schon gehört und von seinen "Taten" in der Schlacht auch - der bereits sturztrunken wirkt, doch der Tronjer hält Becher um Becher mit ihm mit. Caewlin von Sturmende dagegen sieht trotz des Methornes in seiner Hand so nüchtern und so düster aus wie eh und je, und er fragt sich, wie oft er den Mann eigentlich hatte Lächeln sehen. Dreimal vielleicht?
Colevars kräftige Stimme übertönt Instrumente, Stimmengewirr und das Prasseln der Flammen mühelos: "... der Bär! Oh komm doch her, rief jemand, zum Jahrmarkt her! Zum Jahrmarkt her, fragt er, aber ich bin ein Bär! Ganz schwarz und braun, so sagte er!"
Als sie wieder aufblickt und zum Feuer sieht, hebt er ihr Gesicht leicht an und fragt leise. "Was ist los, mo mhùirnìn?"

*aus: Das Lied von Eis und Feuer

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 18. Feb. 2004, 14:41 Uhr
Ar dheis Dés go raibh a anam - mögen ihre Seelen an der Seite der Götter sein., sagt Olyvar leise und hebt seinen Becher in stillem Gedenken an die Toten. Galrin nickt langsam und hebt ebenfalls seinen Krug:

"Deyr fé, deyja frændur, deyr sjálfur ið sama. Eg veit einn að aldrei deyr: dómur um dauðan hvern."*, rezitiert der Schiffsbauer einen Sagatext aus seiner Heimat. Dann trinkt er einen Schluck des in der Kälte dampfenden Mets und gießt schweigend den Rest des heißen Getränks auf den immer noch gefrorenen Boden. Während auch die anderen in Hörweite befindlichen Soldaten ihrer Kameraden gedenken, sieht der Nordmann den Lord Commander an und versucht, dessen Gedanken an den unergründlichen Augen des Mannes abzulesen.
Als Kizumu ihrem Gefährten einen schmerzhaften Klaps auf die Finger verpaßt, hellt sich der ernste Gesichtsausdruck des Kapitäns jedoch auf und er kann sich ein Lachen nicht verkneifen:

"Nun, Mylord, mir scheint fast, das dort ist nicht Eure Gefährtin." Der Lord Commander sieht Galrin für einen Moment fragend an, doch als dieser mit seinem Satz fortfährt, muß Olyvar doch ein wenig lachen: "Vielmehr muß sie wohl eine fremde Zauberin sein, die einem geschwächten Manne den stärkenden Trunk nicht gönnt."
Mit einem Seitenblick auf den betrunken durch die Gegend torkelnden Ukko runzelt der Schiffsbauer die Stirn, doch dann grinst er: "Wobei man über die stärkende Wirkung des Mets geteilter Ansicht sein kann."

Als Olyvar sich wieder Kizumu zuwendet, nickt Galrin den beiden Liebenden noch einmal zu, erhebt sich und geht wieder zu seinen Leuten hinüber, um noch den ein oder anderen Krug mit ihnen zu leeren. In seinen Mantel gehüllt setzt sich der Kapitän zu den Matrosen seines Schiffes und beobachtet lachend Niniane und Morgana, die zu "Der Bär und die Jungfrau hehr'" tanzen.


* "Vieh stirbt, Gefolge stirbt, jeder Mensch ist sterblich. Doch weiß ich eins, das ewig lebt: Des Toten Tatenruhm."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 18. Feb. 2004, 20:55 Uhr
Als Cron den Umhang über ihrer Brust wieder zugezogen hatte, hätte sie schreien mögen. Sie wollte tanzen! Die Ausgelassenheit und wilde Überlebensfreude des Abends haben sie aufgewühlt und ihre Augen schillern lebenshungrig. Schon bei allen vorhergegangenen Liedern hatten ihre Füße den Takt geklopft, als dann jedoch die ausgelassene Melodie des "Bären und der Jungfer hehr" ertönt, hält nichts mehr sie auf ihrem Platz.  Der Umhang landet  vor Crons Gesicht, als sie aufsteht und die Heilfrau mit sich zieht. Morgana war ebenso zappelig wie sie selbst - und sie läßt sich erst recht nicht zweimal bitten. Sollte Cron doch mit Ukko im Met ersaufen und Caewlin nach seiner Calyra schmachten - sie will tanzen! Sie stößt sich nicht an derben Späßen und zweideutigen Bemerkungen - sollten die schmausenden und zechenden Blaumäntel sich doch an ihren Beinen die Augen ausstarren. Sie faßt Morgana an den Händen und dreht sich mit ihr in wilden Kreisen ums Feuer.
"...die Straß' entlang, in die Kreuz und in die Quer - in die Kreuz und in die Quer! Drei Jungs, eine Ziege und ein tanzender Bär!"
DER BÄR! donnert der Sänger, irgendein Blaumantel mit einer kräftigen Stimme und die Dudelsäcke jammern und ächzen, während ihre Füße sich im Rhythmus der Trommeln bewegen und ihre Röcke fliegen.
"...tanzten und drehten sich  auf dem Weg zum Jahrmarkt her! Zum Jahrmarkt her!"
Als Galrin an ihnen vorüberkommt, auf dem Weg zu seinen Männern, die mitten unter den Blaumänteln sitzen, muß der Schiffbauer daran glauben und sich einen lachenden, atemlosen Kreis lang mit ihnen ums Feuer drehen, bis sie ihn wieder gehen lassen.
"...Oh, süß war sie, rein, blond und hehr! Und ihr Haar duftete nach Honig sehr!" Sie will nicht nachdenken, nicht über das Gestern und nicht über das Morgen. Das einzige, was zählt ist der Augenblick und das Gefühl, das er enthält, die Musik, das Singen, das Trommeln und Tanzen. Sie kann in Morganas Augen sehen, daß es der Heilerin nicht anders ergeht und so tanzen sie, bis sie atemlos aufhören müssen, mit geröteten Gesichtern, gelösten Haaren und völlig außer Puste, aber hochzufrieden, wieder an ihrem Baumstamm anlangen, wo Ukko immer noch versucht, Cron im Trinken zu schlagen und Caewlin sie mit einem kopfschüttelnden Grinsen erwartet.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 18. Feb. 2004, 21:24 Uhr
Morgana hatte sich gerade noch gedacht, das sie nicht mehr lange still sitzen bleiben könnte, als Niniane ihren Umhang zur Seite wirft, aufsteht und sie an den Händen fasst und mit sich zieht. Allerdings wirklich ziehen muss Niniane nicht, denn Morgana ist froh nicht mehr sitzen zu müssen, erstens war der Baumstamm doch recht hart und zweitens juckte es sie schon seit geraumer Zeit  in den Füssen. Das Lied hatte sie zwar schon irgendwann einmal gehört, doch an den Text erinnerte sie sich nicht mehr und so schnell wie sie mit Niniane, mit gerafften Röcken, um das Feuer tantze blieb ihr auch wenig Luft zum singen.

Ganz bewusst vermeidet Morgana es in Richtung von Caewlin zu schauen, und sie ist sich sicher, dass wenn sie mit dem tanzen aufgehört hat, eine ellenlange Strafpredigt auf sie wartet. Doch rasch schiebt sie den Gedanken beiseite und lässt sich von dem eingehenden Rhythmus des Liedes dahintreiben. Auf das Gröllen, Pfeifen und Johlen der Blaumäntel hört sie nicht, der Tanz wirkt wie eine Befreiung auf sie und sie tanzt sich alle trübsinigen Gedanken von der Seele. Als Galrin an ihnen vorbei kommt, lassen Niniane und Morgana es sich nicht nehmen, ihn eine Runde um das Feuer mitzuziehen und entlassen ihn dann lachend wieder aus ihren Fängen. Als das Lied endet rast ihr Herz wie wild und sie kriegt kaum noch Luft, doch das Lachen auf ihrem Gesicht macht deutlich, dass es ihr fürchterlich egal ist und auch die Strafprdigt, die nun sicherlich auf sie wartet. Einige Strähnen Haar haben sich aus ihrem Zopf gelöst und als sie sich wieder neben Caewlin auf den Baumstamm fallen lässt, pustet sie diese mit fast der letzten Luft, aus ihrem Gesicht. Ihre Wangen sind nun hochrot und erst jetzt hört sie den Applaus und die Rufe nach einer Zugabe. Ihr Blick wandert zu Niniane und sie beide lachen gleichzeitig los. In ihrer beider Zustand war ein so ein wilder Tanz erst einmal ausreichend um ihnen die Luft zu nehmen. Vielleicht später noch einmal, aber nun musste sie erst einmal wieder zu Atem kommen. Noch immer hatte Morgana es vermieden den Nordmann anzusehen, man musste eine Standpauke ja nicht sofort herausfodern.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 19. Feb. 2004, 09:50 Uhr
Als Galrin mit den beiden Frauen eine Runde um das Feuer drehen muß, lacht der Kapitän und wehrt sich auch nicht dagegen, bevor er schließlich seine "Freiheit" zurückgewinnt und sich zu seinen Leuten setzt. Die Matrosen grinsen und der drahtige Josko bemerkt, der Kapitän bewege sich so elegant wie ein Immerfroster Tanzbär bei der "Ildorella", ein wirbelnder Paartanz, der vor allem im südlichen und östlichen Ildorien beliebt ist.
Galrin lächelt und weist Josko darauf hin, daß die Protektorin immerhin guter Hoffnung sei und in diesem Zustand vermutlich die "Feinheiten" der nordländischen Tänze, so zum Beispiel die "Immerfroster Hasenjagd" oder der "Normander Drachentanz", nicht zu schätzen wüßte. Außerdem, so führt der Schiffsbauer weiter aus, hindere niemand Josko daran, sich endlich eine Braut zu suchen, einen Stammhalter zu zeugen und dann mit der hochschwangeren Frau die eigenen Fähigkeiten im "Schiffeschieben" unter Beweis zu stellen.

Der Abend nimmt mit viel Gelächter und Spaß seinen Lauf und irgendwann werden dem Nordmann sowohl die Zunge als auch die Augenlider schwer. Kurzerhand sucht sich Galrin eine geschützte, halbwegs vom Schnee frei gebliebene Stelle am Rand des Lagers, wickelt sich in seinen riesigen Rechteckumhang und schließt die Augen. Der Met und das Singen tun ihr Übriges und bald gleitet der Schiffsbauer ins Reich der Träume hinüber.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 19. Feb. 2004, 09:59 Uhr
"Ohren wie wer? Ach, auch egal." Er leert den Rest seines Methorns und läßt sich nachfüllen. Das Zählen hat er inzwischen aufgegeben. Was immer Ukko mit den Ohren gemeint haben mag, er weiß nur, daß Ninianes Ohren wunderschön sind, von den kleinen, runden Ohrläppchen über die filigranen Knöchelchen bis hinauf zu den feingeschwungenen Spitzen - kleiner als die einer reinblütigen Elbin, aber spitzer als Menschenohren allemal.
Caewlin macht keine Anstalten irgendetwas zu unternehmen, als Morgana und Niniane sich wie die Derwische unter dem Jubel der Männer und den Klängen des "Alten Bär und der Jungfrau hehr" ums Feuer drehen.

"...roch den Duft, der in der Sommerluft lag schwer. Der Bär! Der Bär! Ganz schwarz und braun und voll Fell war er!"

Sie erwischen Galrin, den Schiffbauer, der gerade noch seinen Metkrug abstellen kann, bevor es mit ihm, in einem Arm Niniane, im anderen Morgana um die Flammen geht. Cron wird allein vom Zusehen schwindlig.

"...Den Duft in der Sommerluft roch er! Er schnüffelte und brüllte und roch's der Bär! Den Duft von Honig in der Luft roch er!"

Ukko derweil tätschelt ihm mitfühlend das Knie, was dann jedoch kommt, verschlägt Cron für einen Moment die Sprache.
"WAS?!" Er hätte seinen Met beinahe ins Feuer gespuckt und würgt den Schluck gerade noch hinunter. "Oh nein, Ukko, nicht für Gold und gute Worte! Nein, schlag dir das aus dem Kopf. Niniane vierteilt dich! Ach was, sie vierteilt uns beide. Du hast keine Ahnung, wie sie wird, wenn sie richtig wütend ist, dagegen sind sechshundert Narge gar nichts! Damit werde ich ihr ganz bestimmt nicht kommen, ich will weiterleben, Ukko. Wenn du meinst, sie läßt dich wieder in ihrem Baum wohnen, nach allem, was du angestellt hast, dann frag sie das selber, aber laß mich aus dem Spiel!" Er schüttelt vehement den Kopf. "Auf gar keinen Fall!"  Caewlin neben ihm schnaubt und sieht aus, als wolle er sich jeden Moment ausschütten vor Lachen und Cron wirft ihm über den Rand seines Methorns einen bösen Blick zu.

"Oh ich bin eine Maid, rein, blond und hehr! Nie tanz ich mit dem haarigen Bär! Einem Bär! Einem Bär! Nie tanz ich mit dem haarigen Bär!"

Ukko zieht eine beleidgte Grimasse, streckt ihm die Zunge heraus in der Überzeugung, er würde es nicht sehen, verkündet dann jedoch im Brustton der Überzeugung, daß er Niniane eben selber fragen würde, ER, Ukko, der Nargenschlächter, sei schließlich kein solch jämmerlicher Feigling! Cron grinst nur, zuckt mit den Schultern und prostet ihm zu. "Schaufel dir dein Grab..."

"...und hob sie hoch in die Höh, der Bär! Der Bär! Der Bär!"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 19. Feb. 2004, 19:29 Uhr
Crons ängstlichen Einwurf gegen eine Widerkehr von Ukko , quitiert der Gnom mit  einem Gesichtsausdruck als würden weder Crons Sätze, noch  Worte,  noch Laute für ihn irgendeinen  Sinn machen .  Fast scheint es, als würde die Rede des Tronjers sichtbar  bei einem  Riesenohr hinein  und ohne auf nennenswerten Widerstand zu stossen beim anderen wieder hinaus schweben.

Ukkos plötzliches grundloses Gekicher zeigt dann aber ganz klar was er von Crons  Meinung hält.
Als sich der Tronjer  kurz Caewlin zuwendet macht Ukko hinter Crons Rücken Faxen indem er seine Arme anlegt, und wie ein ängstliches Huhn gackert.

Dann trötet er mit biergestählter Stimme, dass einer, der in einer Nacht  mehr Narge zum Krüppel gepiekt hat, als  ein  Wespenschwarm in einem ganzen Sommer schaffen würde, sich von einer einzelnen Elbin überdies noch Frau und überallediestem noch mit winzigen Ohren, ihm, verdammt noch mal niemals nicht irgendetwas ausschlagen könnte schon gar nicht die Gesellschaft eines Helden der in einem Lied die erste Strophe eingenommen hat

" Ich hab ihr überdiess meinen Lieblingscroni vor Schaden bewahrt ...sag ihr das mal! "  mokiert sich Ukko und stupst Cron mit seinem fettigen Finger an, dessen Abdruck auf Crons Leinenhemd  selbst beim flackernden Feuerschein  noch gut zu sehen ist.

" Bei uns ist das ganz einfach" quasselt er darauf los " wenn  unsere Weiber nicht parieren, dann gibts was auf den Hintern, denn bei uns Gnomen ist der Mann der Herr im Haus."

Er lehnt sich zurück ud fühlt sich gerade unheimlich in seiner Männlichkeit bestätigt. Aber es stimmte gar nicht , diese fixe Idee hatte sich in Ukkos biergeschwängertem Hirn festgesetzt und wollte ihn einfach nicht mehr loslassen. Denn es war ganz anders, meisst waren es die Gnomenfrauen, die ihren Männern öfter mal die Ohren langziehen mussten.

" Aber wenn du willst, dann nehm ich das in die Hand...ich  rette dich eben nicht nur vor den Nargen sondern auch vor deiner Frau .....".

Ukko hatte sich schon einen tollen Plan zurecht gelegt, aber nach dem nächsten Schluck Bier ist er schon wieder vergessen, aus diesem Grund beschliesst Ukko zu improvisieren, das kann er am besten, doch zu vor wird noch gefeiert bis sich eine günstige Gelegenheit  ergibt.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 19. Feb. 2004, 23:08 Uhr
>Caew, tu etwas!<
Er denkt gar nicht daran, Crons Bitte nachzukommen, sondern schnaubt in sein eigenes Methorn. Ein höchst "normandisches Geräusch", wie Cal es gelegentlich nennt. Abgesehen davon: Morgana und Niniane, ihren fliegenden Röcken und nackten Beinen zuzusehen, ist ein weitaus erfreulicherer Anblick, als zweihundert Männern beim Zechen zuzusehen, und so wartet er nur grinsend, bis die übersprudelnde Begeisterung der beiden für gewisse Bären und Jungfern von selbst nachläßt. In Anbetracht ihrer beider Zustand dürfte das nicht allzu lang dauern. Cron besteht auch nicht weiter auf einem Eingreifen seinerseits - dafür ist er zusehr damit beschäftigt, den Gnom unter den nicht vorhandenen Tisch zu trinken und Ukko gibt nicht klein bei - obwohl er bereits bedenklich schwankt. Was erwartet der Grünling? Er reicht dem Tronjer gerade bis ans Knie. Cron schafft das Fünffache von dem, was in seinen Magen passen kann... Caewlin hat nicht sonderlich viel Erfahrung mit Gnomen. Genaugenommen weiß er eigentlich nur, daß es sie gibt - sonst hätte er Ukkos Trinkvermögen auch nicht so gnadenlos unterschätzt. Die Unterhaltung jedoch, die sich die beiden bezechten Metschlucker liefern, ist amüsant. Ukko will offenbar unbedingt in Ninianes Baum zurück - und Cron ist davon alles andere als begeistert. >Du hast keine Ahnung, wie sie wird, wenn sie richtig wütend ist, dagegen sind sechshundert Narge gar nichts!< Auf seiner Wange zuckt ein Muskel, als er sich vergeblich bemüht, ein Lachen zu unterdrücken. Oh ja, wie wahr! Wenn er die Wahl hätte, einem wütenden Narg mit einem Krummsäbel oder einer wütenden Niniane gegenüberzustehen, würde er sich in jedem Fall für den Narg entscheiden - die Chance, das zu überleben war größer. Als der Gnom jedoch das alles ignoriert und großmäulig erklärt, er werde das in die Hand nehmen und Cron nicht nur vor den Nargen, sondern auch noch vor seiner Frau retten, prustet er los und muß so sehr lachen, daß ihm die Augen tränen. Er fängt einen vernichtenden Blick des Tronjers und einen unverständigen des Gnoms auf, wischt sich die Augen und winkt noch immer lachend einem Küchenjungen, sein Methorn nachzufüllen. Morgana rettet ihn schließlich vor einer Antwort, die wer weiß wie ausgefallen wäre, als das Lied langsam ein Ende findet und sie sich wieder auf den Baumstamm neben ihm fallen läßt - und es dabei sorgsam vermeidet, ihn anzusehen. "Bleib bloß sitzen," er grinst noch immer. "Sonst mußt du mit mir tanzen und ich warne dich - ich wiege zweihundertsechzig Pfund. Die willst du nicht auf deinen Füßen haben."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 19. Feb. 2004, 23:38 Uhr
Irgendetwas scheint Caewlin sehr belustigt zu haben, wie Morgana feststellt, als sie doch einen verstohlenen Blick zu ihm wirft. Innerlich atmet sie auf, anscheinend ist er nicht böse auf sie und wird Morgana nicht auf dieses unsägliche Schiff schleifen. Als er beginnt zu sprechen, hält sie doch für einen Moment die Luft an, um dann vor Lachen loszuprusten, als er geendet hat. Es dauert einen Moment bis sie sich gefangen hat und immer noch leicht lachend antwortet." Keine Angst für einen erneuten Tanz fehlt mir die Luft, ich glaube für heute abend hab ich genug davon."

Dieser Gnom steht immer noch bei Cron und blickt zwischendurch immer wieder zu Niniane, so als wollte er etwas sagen, aber ihm noch die richtigen Worte fehlten. Ein neues Lied erklingt und die Stimme des Sängers klingt recht heiser und auch nicht mehr ganz nüchtern. Einige der Blaumäntel haben sich schon zurückgezogen, besonders die, die noch an ihren Verletzungen litten. Wieder andere scheinen einfach dank des übermässigen Alkoholgenusses, einfach dort eingeschlafen zu sein, wo sie sitzen. Diejenigen, die noch nicht genug getrunken haben, singen oder besser grölen die Lieder mit. Die Nacht ist mittlerweile weit fortgeschritten und ein blasser Mond zieht seine Bahn über den dunkelblauen Nachthimmel. Funken stieben aus dem Feuer und treiben in die Nacht.

Ihr Blick wandert hinüber zu Olyvar von Tarascon und sie betrachtet ihn skeptisch, aber dem Lord Commander scheint es gut zu gehen und sie wird den Teufel tun ihnm jetzt zu sagen, er solle besser ins Bett gehen, denn darauf liegt er ja schon und sie würde von ihm nur die gleiche Antwort erhalten. Das Lachen in seinem Gesicht sagt ihr, dass es ihm nicht schlecht geht und so dreht sie sich wieder um und sieht den Blaumänteln zu, die sich an einem Tanz versuchen, natürlich längst nicht so elegant, wie Niniane und sie.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 20. Feb. 2004, 12:39 Uhr
Sein Daumen streicht beruhigend über ihren Handrücken und gleichzeitig drückt er sanft ihre Hand. "Nichts, ich sehe nur schon Gespenster." Sie lächelt schwach, den Blick noch immer auf die beiden Tänzerinnen gerichtet. Galrin entkommt ihren Fängen nicht und muss eine ganze Runde mit ihnen um das Feuer drehen, ehe sie ihn zu seinen Männern zurückkehren lassen. Die Stimmung brandet ihrem Höhepunkt entgegen, die Männer werden immer lauter und die Dinge die sie Niniane und Morgana zurufen  immer anzüglicher. Schließlich halten sie, schwertatmend und erschöpft, aber augenscheinlich glücklich in ihrem Tanz inne und gehen unter dem Applaus und Gejohle der Männer zu ihren Plätzen zurück. Einen Augenblick verweilt Kizumus Blick noch auf dem erhitzten Gesicht der Heilfrau, dann wendet sie sich Olyvar zu. Ihre Hände sind noch immer ineinander verschlungen und lächelnd blickt die Elbin darauf hinab. "Es ist spät geworden, meinst du nicht?" Sie schaut auf, direkt in seine Augen und das leise Lächeln, das auf ihren Lippen liegt setzt sich in ihren Augen fort. Sie meint eine Antwort auf dieses Lächeln in seinem Blick zu erkennen, ist sich jedoch nicht wirklich sicher und blickt wieder auf ihre ineinander verschlungenen Hände herab.
Einige Momente vergehen in Schweigen und ineinander versunkener Blicke, dann setzt ein neuer Sänger ein. Seine Stimme klingt sanft und weich wie Honig und die Gespräche und das Jubeln der Männer verstummen beinahe, während er, begleitet von Harfe und Fidel die "Lilien von Laigin" singt.

Die Winterrosen von Normand
so schön wie Eis und Schnee
lass ungepflückt am Wegesrand
nach anderen ich seh'...

Am Narthak dort blüht rot der Mohn,
so warm und rot wie Blut -
laß ihn nur blühn, was macht es schon
begehr' nicht seine Glut...


Die Männer, durch Alkohol und Siegestaumel in einer Stimmung, die Kizumu so noch nicht erlebt hat, seufzen leise und bis auf zwei Männer die in die Ballade einstimmen wird es fast völlig still um das riesige Feuer. Wieder treffen sich ihre Blicke, verharren ineinander verschlungen und für die Dauer des Liedes sind da nur sie beide, das Feuer und die samtigen Stimmen der drei Sänger. Ein wohliger Schauer läuft über ihren Körper und sie meint, jede einzelne Faser ihrer Kleidung, der Decken und jeden Millimeter seiner Haut genau zu spüren.

Ihr Bild, ich trag es in mir stet,  
wie fern ich ihr auch bin,
denn meine Liebe allein gilt
Den Lilien von Laigin... *


Die Sänger ziehen die letzten Worte in die Länge und Harfe und Fidel lassen die Melodie langsam, beinahe gleitend enden. Viele der Männer starren ins Feuer und Kizumu spürt eine seltsam anmutende Trauer in ihr aufsteigen, die sie sich nicht erklären kann. Ein leises Seufzen entringt sich ihrer Kehle und Olyvar zieht sie sanft in seine Arme und sie birgt wieder ihr Gesicht an seiner Brust.
Da der junge Mann, der eben das Lied anstimmte nicht wie die anderen gegen eine gröhlende Masse ansingen musste und anscheinend auch nicht allzuviel getrunken zu haben scheint, fühlt er sich in der Lage, ein weiteres Lied anzustimmen.

Rhuduor der letzte Drache einst,
er saß im Throngemach.  
vom hohen blauen Drachenstein,
uralt, schwer krank und schwach!


Ihr Lächeln gefriert und die Elbin holt tief Luft. Für einen Moment hat sie das Gefühl zu fallen, doch Olyvars Nähe hält sie schließlich. Die Ballade ist alt, wurde kurz nach dem Fall der Brüder geschrieben und obwohl sie sie noch nie gehört hat, mag sie es schon jetzt nicht, doch der Barde lässt sich davon nicht beirren und fährt mit immer noch weicher Stimme fort.

"Führt meine Söhne vor mich hin,
es kommt die Zeit zu scheiden!
Ich fühl es fest in meinem Sinn,
bald ist vorbei mein Leiden..."

Zwei stolze Ritter groß und stark
die Drachensöhne waren.
Ruan und Rhagad, Prinzen beid,  
mit stolzen Ritterscharen. *


Sie spürt wie auch Olyvar sich versteift, vergräbt das Gesicht in seinem Hemd und den Decken und wäre am liebsten weit, weit fort. So ahnt sie die Geste die er macht lediglich, doch nach wenigen Takten verklingt die Melodie und Stille senkt sich über die Männer. Um die Situation zu retten stimmt Vareyar ein Lied an. Kizumu bekommt von dem Text nicht mehr mit, als dass es darin um stolze Recken, prächtige Pferde und den Ruhm des Kriegers geht, der siegreich zu seiner Liebsten heimkehrt.
"Können wir gehen?" Ihre Stimme ist kaum mehr ein Flüstern und sie ist sich im ersten Moment nicht sicher, ob er sie verstanden hat.



*Die Lilien von Laigin sowie Die Ballade vom Bruderkrieg von Niniane

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 20. Feb. 2004, 12:49 Uhr
Lachend und gröhlend begleitet Kaney die "Gesänge" der Soldaten. Er fühlt sich wirklich gut und hat sich deshalb auch dreimal durch die gesamten Alkoholvorräte der Feldküche gesoffen - immerhin muß er diese Chance nutzen, wann wird er denn sonst nochmal sovieles - ohne dafür bezahlen zu müssen - trinken können, und dann sind da noch sooo leckere Sachen bei. Met, Bier, Wein, dann wieder anders schmeckenden Wein... dazu noch hervorragendes Essen... Ja, der Werblütige fühlt sich wirklich pudelwohl.
Dass das ganze Trinkgelage am nächsten Tag Konsequenzen haben würde, das interessiert den Jüngling momentan genauso wenig wie viele andere Soldaten.

Irgendwann nach unendlich langem Feiern, nach vielen Stunden, während die Lieder langsam wirklich nur noch als Gegröhle bezeichnet werden kann, muss Kaney einmal austreten.
"Komm, alll... all... alter Junge!" stottert der Werblütige vor sich hin, steht auf... und alles dreht sich...
"Wass?" fragt er, torkelt einige Schritte in Richtung Wald. Dabei läuft er Kurven, wie er sie vorher noch nie gelaufen ist.
"Wa.. wasch ist los?" fragt Kaney zu Garok, der auch seltsam wackelt.
"Ach, au... au... ach, egal" stottert Kaney weiter, hält sich an einem der Bäume fest, während er den bereits getrunkenen Alkohol wegbringt.
Dann fühlt er sich nur noch müde. Glücklich und müde.
So torkelt Kaney nur noch einige Schritte weiter an einen anderen Baum, lässt sich auf den Boden plumpsen, und schläft dann schon schnarchend ein.

In dieser Nacht hat er keine Alpträume.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 20. Feb. 2004, 15:00 Uhr
Cron strahlt sie aus metgeschwängerten Augen an und sie unterdrückt ein belustigtes Schniefen. So wie es aussieht, steht es zwischen ihm und dem Gnom eindeutig unentschieden. Hinter ihr am Feuer verklingt die letzte schon mehr als zweideutige Strophe des "Alten Bär und der Jungfer hehr" und Ukko wackelt selig mit den langen Ohren.
"...ein Ritter, rief ich, doch du bist ein Bär! Ein Bär! Ein Bär! Ein schwarzer und brauner und haariger Bär! Sie setzte sich zur Wehr, die Jungfrau hehr, aber den Honig aus dem Haar leckte der Bär."
Sie nimmt ihren Krug Apfelmost auf und die Hacken ihrer weichen Stiefel trommeln immer noch den Takt, als sie sich schweratmend zwischen Morgana und Cron auf ihren Umhang setzt. Um nichts auf der Welt würde sie jetzt das warme, pelzgefütterte Ding anziehen.
"Dann seufzt sie und juchzt und setzt nimmermehr sich zur Wehr. Mein Bär! singt sie, mein Bär so hehr! Und fort gehn sie, in die Kreuz und die Quer! Der Bär, der Bär und die Jungfrau so hehr!" Unter dem johlenden Gelächter der Männer tritt Colevar als Sänger ab und macht einem anderen Platz, und einige Blaumäntel tanzen auch ohne Frauen, wirbeln allein oder zu zweit ums Feuer und sind schier unermüdlich. Sie wirft dem Narrenkönig, der eben torkelnd auf seinem Platz ankommt, eine Kußhand zu und der tättowierte Soldat tut so, als werfe ihn das um, kippt nach hinten und bleibt - sehr zur Belustigung seiner Kameraden - reglos liegen. Colevars Nachfolger als Aushilfsbarde zupft eine Laute und stimmt eine nach dem ganzen Trubel erholsam langsame Weise an, während sie den zweiten Becher Apfelmost leert und nach einer Weile erkennt sie die "Lilien von Laigin". Caewlin unterhält sich leise mit Morgana und sie streckt die Beine ans Feuer. Das Tanzen hatte Spaß gemacht, aber es hatte sie auch erschöpft und wenn die Männer so weitermachten, dann würden sie hier noch bei Sonnenaufgang gröhlen und feiern.... sofern dann noch Alkohol da wäre. Soweit sie sehen kann, haben die zweihundert Blaumäntel, anwesenden Ritter, Gnome und sonstige Mitstreiter schon ordentliche Breschen in die von Galrin hergebrachten Wein,- Bier und Metvorräte geschlagen. Von den Hammeln am Spieß ist nicht ein Fetzen Fleisch übrig geblieben und die Küchenjungen hinten in der Feldküche waren schon seit einer Stunde damit beschäftigt, die letzten Geschirrberge in riesigen Wannen zu schrubben. Sie berührt Cron kurz an der Schulter und er blickt auf, als versuche er, sich an etwas zu erinnern. "Laß uns schlafen gehen, ich bin müde und du bist völlig hinüber." Er nickt langsam und steht dann ebenso langsam wie hoheitsvoll auf. Sie erwartet, daß er schwankt, aber er steht sehr still, beinahe reglos - nur zu mehr scheint er nicht mehr fähig. "Du liebe Zeit. Bist du so betrunken, wie ich glaube, daß du bist?" Er nickt noch einmal, langsam, aber mit einem seligen Grinsen und sie steht ebenfalls auf. "Dann gehen wir, solange du das noch kannst. Aber ich warne dich. Wenn du umfällst, lasse ich dich liegen!" Sie schätzt ihn auf gute zweihundertvierzig Pfund - allein bekäme sie ihn niemals ins Zelt und auf das schwankende Feldbett schon gar nicht. Er nuschelt etwas von "falle nicht um" und "bin nicht betrunken" und im Geiste stimmt sie ihm zu. Heiliges Shenrahfeuer, du bist nicht betrunken, du bist jenseits von Gut und Böse!
Sie wünscht Morgana und Caewlin eine gute Nacht, tauscht einen vielsagenden Blick mit der Heilerin und beobachtet dann amüsiert, wie Cron zum Zelt hinüberstakst - auf Beinen so steif wie Stelzen und äußerst würdevoll. Er schafft es tatsächlich bis ins Innere ohne auch nur einmal vom Kurs abzukommen. Drinnen läßt er sich vorsichtig und sehr genau auf dem Rand seiner Lagerstatt nieder, streift seufzend die Stiefel ab. Sie hilft ihm aus dem Hemd und bugsiert seinen dick verbundenen Arm trotz seiner schwachen Proteste wieder in die Schlinge, während er sie dabei so genau mustert, als habe er sie zu lange nicht mehr gesehen. Von draußen dringt leiser das Singen und Feiern der Männer und das Prasseln der Feuer an ihr Ohr, aber ihr Zelt scheint nach all der lärmenden Fröhlichkeit dennoch wie eine Insel der Ruhe.  "Nicht betrunken, hm? Soso."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 20. Feb. 2004, 16:29 Uhr
Immer mehr Blaumäntel und freie Ritter ziehen sich zurück und die letzten beiden Lieder, die der Barde angeschlagen hat, waren eher ruhiger gewesen, so dass sich die Gemüter der meisten Männer langsam beruhigen und die Stimmung nicht mehr ganz so ausgelassen ist. Morgana unterdrückt ein Gähnen und blickt in das ziemlich herunter gebrannte Feuer. Einige unermüdliche feiern noch immer und vom anderen Ende des Feuers dringt ein lustiges Trinklied zu ihnen herüber. Niniane und Cron erheben sich, der Nordmann wankt zwar nicht, aber man sieht ihm den Metgenuss im Gesicht deutlich an. Als Niniane ihr einen vielsagenden Blick zuwirft, grinst Morgana breit, verabschiedet sich von den beiden und  dann wankt Cron auch schon in Richtung seines Zeltes und Niniane folgt ihm.

Sie wirft einen kurzen Blick zum Lord Commander und wie es scheint, sind Kizumu und er, auch im Aufbruch begriffen. Die Nacht ist auch schon weit fortgeschritten und sie selbst merkt die Müdigkeit nun in ihren Knochen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und jetzt wo langsam Ruhe einkehrt und die überschäumende Stimmung nachlässt, macht es sich stark bemerkbar. Ihre Prellung schmerzt auch wieder, da die Wirkung des Schmerzmittels, das sie vor dem Fest genommen hatte, nachlässt. Kurz blickt sie wieder ins Feuer und dann zu dem Nordmann an ihrer Seite.

"Die Reihen lichten sich langsam und ich werde langsam müde. Wie hattest du dir das denn jetzt weiter vorgestellt, willst du auch über meinen Schlaf wachen?" Ein schelmisches Lächeln zeigt sich kurz auf ihrem Gesicht. "Allerdings glaube ich nicht, das dies nötig sein wird, wenn ich mir die Männer hier so ansehe, dürfte keiner mehr in einem Zustand sein, der mir gefährlich werden könnte, und die meisten sind zu mehr als torkeln und lallen nicht mehr fähig." Sie blickt in die Runde der noch am Feuer versammelten Männer und sie erkennt keinen, mit dem sie jetzt nicht selber fertig werden würde. Den meisten würde ein leichter Stoss genügen um sie auf - im wahrsten Sinne des Wortes- den Boden zu befördern, da sie alle wanken wie ein Grashalm bei kräftigem Wind.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 20. Feb. 2004, 19:50 Uhr
"Nein," hickst er. "Nicht betrunken. Ich bin sternhagelvoll, Cariad. Gesch... geschieht mir auch recht. Was muß ich mit dem blöden Gnom saufen." Er hickst noch einmal. "Cariad." Er legt den gesunden Arm fest um ihre Mitte und zieht sie eng an sich. "Cariad." Er will ihr etwas sagen, mehr sagen als nur das, aber es ist das einzige Wort, das ihm noch einfallen will. Auch gut. Dann eben das. Sie löst sich sanft, aber nachdrücklich von ihm und fährt fort, ihn auszuziehen. Seine Augen folgen ihr, wandern an sich herab, über den hartgefrorenen, festgetretenen Zeltboden aus kurzem Gras und dunkler Erde und an ihr wieder hoch. Er bewegt sich kaum, was es bestimmt nicht eben einfacher macht, ihn aus den Hosen zu schälen, und er rührt sich immer noch nicht, als sie sich selbst entkleidet und wegen Platzmangels und seines Zustandes auf das zweite Feldbett kriecht, daß man für sie aufgestellt hatte. "Götter im Himmel, Cariad, du bist wunderschön." Irgendwann kippt er auf der Pritsche nach hinten und regt sich gar nicht mehr.
Als er Stunden später mit einem Geschmack wie von getrockneten Gras im Mund zu sich kommt, registriert er überrascht, daß er neben ihr liegt. Auf ihrem Feldbett. Wie um alles in der Welt war er da hingekommen?  Er torkelt aus dem Zelt, um sich zu erleichtern, trinkt bestimmt ein halbes Faß Wasser leer und kriecht dann fröstelnd wieder zu ihr unter die warmen Pelze. Sie gibt einen unwilligen, kleinen Laut von sich, als er ihre Wärme sucht, aber dann schmiegt sie sich im Schlaf an ihn. Ohne zu erwachen murmelt sie leise etwas auf elbisch, das er nicht versteht und legt ein warmes Bein quer über seine Oberschenkel. Ihre Haut ist immer warm, viel wärmer als die jeder anderen Frau, die er je berührt hat, als liege ihre Körpertemperatur stets im Bereich leichten Fiebers. Er drückt ihren Kopf und die zerwühlten, weinroten Locken an seine Brust und einen Kuß auf ihre Stirn und spürt, wie ihre Wärme ihn durchdringt. "Schlaf weiter, Cariad. Der Morgen dämmert noch lange nicht. Schlaf, meine Schöne, und wenn du träumst, dann träum von mir."  Die Morgendämmerung ist noch weit entfernt, obwohl der Himmel im Osten bereits nicht mehr so samtig und dunkel wirkt, wie der Rest der Nacht und die Sterne langsam verblassen. Er spürt ihren Leib an seiner Seite und das Baby, das sich unter ihrer Haut bewegt und dreht sich, um mehr davon fühlen zu können. Einen Arm um ihren Nacken geschlungen, die andere Hand auf ihrem Bauch schläft er wieder ein, während seine Tochter eifrig damit beschäftigt ist, gegen seine Finger zu pochen. Es fühlt sich an, als halte er einen flatternden Schmetterling in der Hand.

Er erwacht von einem ohrenbetäubenden Scheppern irgendwo vor dem Zelt und setzt sich ruckartig auf. Die Welt kippt aus den Angeln und belehrt ihn sehr schnell, das besser sein zu lassen. Mit einem leisen Stöhnen und äußerster Vorsicht läßt er sich zurück auf die rauhen Decken sinken und schließt die Augen. Sein Kopf ist nichts als schepperndes Eisen und bimmelnde Zimbeln und er hält ihn ächzend fest, weil er befürchtet, er würde ihm sonst von den Schultern rollen. Probeweise öffnet er ein Auge, klappt es jedoch sofort wieder zu. "Autsch." In seinem Mund ist der modrige Geschmack verrottenden Laubs und er stinkt nach Met, als hätte ihn jemand darin mariniert. Ihm wird allein vom Geruch nach Honig und Hopfen schlecht. Vor dem Zelt scheppert es erneut, diesmal noch lauter und er zieht sich gurgelnd die Decken über den Kopf. Die Eingangsklappe raschelt und einen Moment später spürt er, daß jemand an seinem Lager steht und auf ihn herabsieht. Als er vorsichtig nachsieht, erkennt er Niniane, die sich zu ihm setzt und ihm lächelnd einen Guten Morgen wünscht. "Weißnichtwasandemmorgengutseinsoll," nuschelt er und dreht sich vorsichtig zur Seite. Hinter seiner Stirn sind zwei Zwergenschmiede mit ihren Hämmern damit zu Gange, sein Gehirn auf einem feurigen Amboß zu pulverisieren. "Götter, Nan, hättest du mich nicht davon abhalten können, mit Ukko zu trinken?" Er lugt im Zelt umher, kann den Gnom aber nirgends entdecken. "Wo ist der überhaupt?"
Sie fragt spöttelnd nach, ob sie ihn denn hätte abhalten können und er schüttelt den Kopf, läßt das aber sofort wieder sein, da es die Zwergenschmiede zu Höchstleistungen anstachelt. "Nein, vermutlich nicht. Wie hast du mich überhaupt auf dein Feldbett bekommen?"
Sie erzählt ihm, daß er das irgendwann mitten in der Nacht ganz allein bewerkstelligt hatte - und was dann geschehen war. Er kann sie nur ungläubig anstarren. "Oh. Das kann nicht sein." Sie grinst nur und er sieht sie skeptisch aus einem Auge an. "Es kann doch sein? Bist du sicher? Himmel, war ich hinüber. Ich kann mich an nichts mehr erinnern, nachdem wir das Feuer verlassen haben. Cariad, ich habe doch nichts ähm... Dummes gesagt oder?" Unangenehme Hitze breitet sich über seinen Wangen aus - und die kommt nicht vom Restalkohol in seinem Blut. "Und falls... ahm doch, dann äh... war es ein Unfall. Das zählt nicht."
Erneutes Krachen ertönt von Draußen. Es klingt, als reisse ein Riese die halbe Welt entzwei. "Ooohoh... sag ihnen, sie sollen damit aufhören! Was um Himmels willen treiben die dort draußen? Wie spät ist es eigentlich... schon heller Tag, oder?" Er blinzelt die Zeltwände an, hinter denen es verdächtig nach Sonne schimmert.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 20. Feb. 2004, 20:17 Uhr
"Siiiiiiiiiiiiiiiiieg, gewonnen,gewonnen, gewonnen" plärrt Ukko schwankend und versucht nebenbei verzweifelt sich irgendwo festzuhalten. Die beiden Cronis vor ihm sind aufgestanden und verschwinden mit zwei Ninianes zu den Zelten.

Kann das sein ?  Ukko kneift die Augen zusammen und konzentriert sich so, dass ihm dabei fast übel wird, aber er schafft es nicht ganz die zwei Bilder vor seinen Augen zur Deckung zu bringen.

Elbenmagie, da will mir wohl einer einen Streich spielen?

Der Gnom gibt  entnervt auf und schielt für den Rest des Abends eben weiter.

Beide rechten Hände von Ukko greifen zu seinen beiden Bierhumpen.  Fast rammt er sich den Krug gegen die Stirn. In dem Zustand ist es selbst für Ukko schwer seinen doch recht breiten Mund zu finden. Selbige Probleme gibt es jetzt auch beim Schlucken, so dass Ukko die Hälfte des Bieres in seinen ohnehin schon recht  feuchten Hemdkragen tropft.

" Du weisst was ich gewonnen habe ,Croni, du wa-wa-weissst es.." ruft er den beiden noch hinterher und grinst blöd.
Kaum sind die Elbin und der Nordmann verschwunden, verdreht Ukko die Augen entgültig und plumpst nach hinten, dass er auf feuchtem Gras liegt ist ihm ebenso egal, wie der Bierkrug, der ihm beim Fallen den letzten Rest des Gerstensaftes aufs Hemd schüttet.

Ein Page räumt Ukko wie ein weiteres Stück Geschirr vom Boden auf und legt ihn in sein leeres Fass zurück, dass er dann schleunigst  weit vom Festplatz wegrollt, denn Ukko schnarcht so laut, dass sich selbst ein Narg respektvoll verneigt hätte.


Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 20. Feb. 2004, 20:46 Uhr

>Ich sehe nur schon Gespenster...< Er atmet tief durch und spürt eine Traurigkeit in ihr, die er nicht einordnen kann - aber was bleibt ihm, als sie festzuhalten und ihr seine Nähe anzubieten, wenn sie nicht darüber sprechen will? Sie lächelt und sie kuschelt sich an ihn, aber er hat dennoch das Gefühl, sie verberge etwas vor ihm, tief in ihrem Inneren. Vielleicht verbirgt sie es dort sogar vor sich selbst. Die "Lilien von Laigin" erklingen und er sieht sie solange an, bis sie ihren Blick wieder hebt. Was er in ihren Augen sehen kann, läßt ihn Lächeln und vibriert in seiner Magengrube - aber gleichzeitig erfüllt es ihn mit einer seltsamen Wehmut. Ist das alles, was wir haben? Unser Begehren. Lust? Bist du deshalb bei mir, mo ruadh? Und im selben Augenblick weiß er, daß ihm das nicht genügt.
Als die Sänger mit dem Drachentanz anfangen, holt er vernehmlich Luft. Sie lauscht den ersten Strophen mit einer Art entsetztem Unglauben, dann schließt sie an seiner Schulter die Augen, als könne sie es nicht länger ertragen und er sorgt dafür, daß die Sänger nicht auch noch von Ruans unrühmlichem Ende singen. >Können wir gehen?<
Vareyar stimmt ein anderes Lied an und ein paar ganz unermüdliche schließen sich ihm mit lallenden Chören an. Die Zahl der Männer um das Feuer hat sich merklich gelichtet inzwischen, der Wein ist alle, der Met auch, aber die letzten Biervorräte werden noch pflichtschuldigst vernichtet. Er schnappt sich den Großen Petyr, flüstert ihm ein paar leise Worte zu, und auf ein Zeichen des Stadtgardisten, werden er und Kizumu in ein leeres Zelt getragen - ebenso wie sie herausgebracht wurden, samt Feldbett, Decken und allem. Mattis taucht von irgendwo her auf und bringt verschlafen ein paar Kohlepfannen, um wenigstens etwas Wärme in ihre eisige Unterkunft zu bringen. Der Junge hatte längst geschlafen und Olyvar schickt ihn wieder auf sein Lager zurück, sobald die Zeltwände nicht mehr steifgefroren sind.
Ruan. Immer wieder Ruan. Er nimmt den Stein von seinem Hals und legt ihn in ihre Hand, schließt ihre Finger darum, so sanft er kann und fühlt einen Schmerz in seiner Brust, der ihm für einen Moment sogar den Atem nimmt. "Kizumu," er schüttelt den Kopf und weiß nicht, wie er beginnen soll. Vielleicht sollte er gar nichts sagen - vielleicht hätte er schon längst etwas sagen sollen. Er hatte sich einmal geschworen, nicht auf einen toten Mann eifersüchtig zu sein, aber gerade jetzt fühlt er den Schatten dieses Toten so schwer und kalt zwischen ihnen wie eine blanke Klinge. "Kizumu," fängt er noch einmal an und wünscht sich, sie würde seine Gedanken lesen, wie sie es schon einmal getan hatte. Sie hat ihn geliebt, du Narr. Wie soll sie sich da unbeteiligt Balladen über ihn anhören, noch dazu welche, die von seiner Schande erzählen? Trotzdem kann er es nicht ertragen. "Kiz. Es ist Ruan, nicht wahr? Er ist tot, ich weiß und... " er fährt sich verzweifelt mit den Fingern durchs Haar und wünscht sich, die richtigen Worte zu finden. "Und ich will nicht auf ihn eifersüchtig sein, verstehst du? Er ist Ieras' Vater und er ist tot. Aber ich bin es, verdammt. Und ich manchmal... in letzter Zeit... habe ich manchmal das Gefühl, du wünscht ihn dir zurück. Du vermißt ihn noch immer und du gehörst immer noch ihm. Mehr als du mir je gehören wirst und das.. das ertrage ich nicht. Sei ehrlich. Bei allen Göttern, mo cridhe, sei ehrlich zu mir und lüg mich nicht an. Ist es das? Steht sein Schatten zwischen uns?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Niniane am 20. Feb. 2004, 22:37 Uhr
"Etwas Dummes? Oh, du meinst wie 'Ich liebe dich'?" fragt sie beiläufig und beobachtet dabei aus den Augenwinkeln amüsiert, wie er sich windet. "Hm..." Sie sieht grübelnd zur Zeltdecke, als müsse sie nachdenken. "Es war sogar das einzige, das du gesagt hast. Das und 'Cariad'. Ungefähr siebenundzwanzig Mal. Hintereinander." Er zieht die Decken wieder über das Gesicht, als wolle er sich darunter verstecken. "Oh nein!" Kommt es dumpf darunter hervor. Sie zieht den rauhen Stoff von seinem Gesicht und sieht ihm in die Augen. "Oh doch. Aber natürlich war das ein Unfall und zählt nicht," versichert sie gewissenhaft und steht dann auf. "Und jetzt raus mit dir, das halbe Lager ist schon auf den Beinen. Wir brechen auf, falls du das noch nicht gemerkt hast. Und ich glaube nicht, daß Caewlin auf dich wartet. Wo Ukko ist weiß ich nicht, aber das ist mir, ehrlich gesagt, auch egal und ja, es ist heller Tag."
Sie läßt ihn allein und tritt wieder vor das Zelt, wo Jack und Crons Roßknecht damit beschäftigt sind, den eisernen Dreifuß samt Kessel von der Feuerstelle zu nehmen und zu reinigen. Überall im Lager herrscht hektische Betriebsamkeit. Nach der gestrigen Nacht hätte man meinen können, an diesem Morgen nichts als Bierleichen und Metopfer vorzufinden, die sich weder bewegen, noch ein lautes Geräusch ertragen können, aber die Blaumäntel sind hart im Nehmen. Die allermeisten von ihnen sind seit Sonnenaufgang auf den Beinen, bauen ihre Zelte ab, verladen Ausrüstung und Waffen, verstauen die Gerätschaften der Heiler und der Feldküche oder beladen Galrins Schiff mit den restlichen Verwundeten, die nicht auf Karren transportiert werden konnten, kurz: im ganzen Lager geht es seit Tagesanbruch zu wie in einem summenden Bienenstock - laute Stimmen brüllen zwischen den Zelten Befehle, alles rüstet zum Aufbruch, Feuergruben werden zugeschüttet, die Wagen beladen, die Pferde gesattelt, die letzten noch Schlafenden Blaumäntel geweckt und die ersten Zugtiere eingespannt - und überall herrscht lärmende Aufregung.  
Sie hatte sich nützlich gemacht und Crons Sachen sowie ihre eigene, wenige Habe zusammengepackt, hatte Jack und den Roßknechten geholfen, Gepäck, Waffen und Rüstungsteile auf Crons Wagen zu laden und alles festzuzurren, und frische Kleidung für ihn herausgelegt. Das einzige, was jetzt noch fehlte, war das Zelt, das Feldbett und die Waschschüssel...
Sie schenkt sich aus einem dampfenden Kessel einen Becher voll heißen Tees ein und wartet fröstelnd im kalten Morgenwind auf Cron, während sich weiter hinten bereits die ersten Wagenkolonnen formieren und Roßknechte die Pferde mit angewärmtem Wasser tränken.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 21. Feb. 2004, 13:50 Uhr
Einige Blaumäntel tragen sie schwankend in ein leeres Zelt und Kizumu muss sich mehrmals an Olyvar festhalten um nicht unrühmlich von der Liege zu purzeln. Ihnen folgen einige anzügliche Bemerkungen, doch schließlich setzen die Männer die Pritsche ab und verlassen das Zelt. Kizumu setzt sich auf den Rand der Pritsche, um ihm nicht auf den restlichen Prellungen zu liegen. Mattis erscheint gähnend und schleppt mehrere Kohlepfannen heran, die ein sanftes Licht aussenden. Schließlich schickt Olyvar ihn wieder schlafen und sie sind alleine. Er nimmt ihre Hand, legt den kalten Seelenstein hinein und auf seinem Gesicht liegt ein Ausdruck, den sie nicht richtig deuten kann. Doch dann setzt er an zu sprechen und sie braucht sich nicht zum bemühen um einen Nachhall seiner Gefühle zu spüren. >Kiz. Es ist Ruan, nicht wahr? Er ist tot, ich weiß und... Und ich will nicht auf ihn eifersüchtig sein, verstehst du? Er ist Ieras' Vater und er ist tot. Aber ich bin es, verdammt. Und ich manchmal... in letzter Zeit... habe ich manchmal das Gefühl, du wünscht ihn dir zurück. Du vermißt ihn noch immer und du gehörst immer noch ihm. Mehr als du mir je gehören wirst und das.. das ertrage ich nicht. Sei ehrlich. Bei allen Göttern, mo cridhe, sei ehrlich zu mir und lüg mich nicht an. Ist es das? Steht sein Schatten zwischen uns?< Sie atmet tief durch, den Blick gesenkt und weiß einen Moment nicht, was sie sagen soll. Er ist eifersüchtig.. Unsicher, ob sie sich über diese Tatsache freuen oder aufregen soll, schaut sie schließlich zu ihm auf. "Ich..Er.." Sie bricht ab und bedauert wohl zum hundertsten Mal, das sie in entscheidenden Momenten anscheinend nie die richtigen Worte findet und das sie ihm nicht einfach ihren Geist öffnen kann. Die Elbin atmet noch einmal tief durch, löst den Blick nicht von seinem Gesicht und beginnt mit leiser Stimme zu sprechen. "Ruan.. ich habe ihn beinahe mein ganzes Leben lang geliebt, über 150 Jahre Olyvar und im letzten Jahr musste ich feststellen wen ich liebe und was er getan hat. Und trotzdem fehlt er mir, ja er fehlt mir und ich bin traurig, über das, was geschehen ist, aber jetzt ist er tot, endgültig und ich hoffe, das er einen Platz in Sithechs Hallen gefunden hat.. und Rhagad wiedersehen kann." Kizumu schluckt schwer, atmet tief durch und nimmt seine Hände. Den Seelenstein hält sie noch immer in der Hand und ihrer beider Körperwärme wärmt ihn auf. "Ich war untröstlich, als er mich bat, ihn von seinem Versprechen freizugeben und wäre Ierás nicht gewesen, wäre ich ihm vermutlich gefolgt, aber dann kamst du mit deinen schlechten Stiefeln und hast mir klargemacht, das es vielleicht doch noch etwas gibt, was ich nicht kenne. Sternguckerpastete zum Beispiel." Ein leichtes Lächeln schleicht über ihr Gesicht und ist kurz darauf wieder verschwunden. "Oder den Trost, die Wärme und die Zuversicht die eine Umarmung bedeuten kann. Die Sehnsucht, die Angst die einem manchmal das Herz zusammenpresst, so dass man meint, gleich eingehen zu müssen, die Sorge um jemanden, den man einfach nicht beschützen kann obwohl man ihn am liebsten Tag und Nacht nicht aus den Augen lassen will." Sie bricht ab, sucht seinen Blick und fährt einen Augenblick später fort. "Ehe ich mir dessen wirklich bewusst war, vermisste ich dich, wenn du durch die Haustür gegangen bist und konnte, kann es immer noch nicht erwarten bis du wieder da und bei mir bist. Dieser Feldzug hier hat es mir deutlich gezeigt, Olyvar.. ich liebe dich und ich würde dir ohne zu zögern überall hin folgen. Ich habe dir meinen Körper und mein Herz, meine Seele gegeben und ich will dir alles von mir geben, doch mehr habe ich einfach nicht, ich besitze nichts weiter als mich und das nicht einmal vollständig, da du einen Teil davon bereits in deinen Händen hältst." Wie um dies zu verdeutlichen lässt sie seine Hände kurz los und zurück bleibt der Seelenstein. "Er ist ein Teil meiner Seele, genau wie du ein Teil davon bist, aber er steht nicht zwischen uns. Er ist tot und das seit dem Tag, an dem er seinen Bruder tötete, doch wir sind am Leben und ich möchte meines, solange wie möglich mit dir teilen." Sie ergreift wieder seine Hände und lächelt doch in ihren Augen liegt wieder die Wehmut, die er vorhin am Feuer gespürt haben musste. "Ich habe Niniane gesehen und Morgana.. und ihre Kinder und ich musste an Arwen denken, sie trägt auch ein Kind unter dem Herzen und ich habe daran gedacht, das es mir vermutlich nie wieder vergönnt sein wird, ein Kind, mein.. vielleicht auch unser Kind zu halten und das hat mich traurig gemacht. Das und der Gedanke an all die Männer, die gestorben sind in den letzten Tagen, nicht das Wissen, das Ruan nie wieder da sein wird."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 22. Feb. 2004, 09:02 Uhr
Am Morgen nach der Siegesfeier landet ein vorwitziger Sperling auf dem Baum hinter Morganas Heilerzelt. Der Vogel wippt mit dem Schwanz und zwitschert vergnügt, weiß er doch, daß in Kürze wieder die wärmende Scheibe Shenrahs ihre Strahlen über das Land senden wird. Doch plötzlich flattert das Tier auf und flieht in Panik. Eine weiße Kugel zerplatzt genau an der Stelle, an der vor wenigen Sekunden noch der Vogel gesessen hat, und zerstiebt in feine Schneeflocken.

"Verschwinde, Du Untier. Man wird doch wohl noch ausschlafen dürfen.", kommt eine mürrische Stimme von unten. Galrin, durch das Gezwitscher geweckt, klopft sich die vom Formen des Schneeballes kalten Hände warm und blickt sich um. Zwar ist das Lager noch relativ ruhig, aber einige Blaumäntel sind bereits wieder unterwegs. Mit einem Seufzen erhebt sich der Nordmann, streckt sich ausgiebig und läßt die Gelenke in seinen klammen Fingern knacken. Dann schlingt er seinen Mantel fester um sich und begibt sich mit schlurfendem Schritt zu seinen Leuten hinüber, die es sich größtenteils in der Nähe des noch glimmenden Feuers bequem gemacht haben.

"He, Gunnar. Aufstehen."
Mit einem Rütteln an der Schulter weckt der Schiffsbauer seinen ersten Knecht. Dieser erkundigt sich mit verschlafener Stimme, was denn los sei.
"Wir brechen auf, das ist los. Weck die Anderen, wir machen die "Windkind" klar. Sorg dafür, daß die restlichen Verletzten an Bord kommen, nehmt mit, was an sperrigem Gut nicht auf die Wagen paßt und dann weg hier. Ich sehne mich nach meinem Langhaus."

Die Aussicht, nach Hause zurückzukehren, beflügelt die Schritte des Knechtes. Im Nu hat er die Gefährten des Kapitäns aus den Träumen gerissen und kümmert sich darum, die Verletzten zum Aufzug transportieren zu lassen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 22. Feb. 2004, 14:51 Uhr
Er weiß nicht, was er erwartet hat - solche Offenbarungen auf keinen Fall - und eine ganze Weile weiß er auch nicht einmal, was er sagen soll. Die hundertfünfzig Jahre haben ihm gründlich die Sprache verschlagen. Hundertfünfzig Jahre! Allmächtige Götter! Er weiß, daß sie älter ist, als er, das wußte er von Anfang an - unsterbliche Elbin. Auch das weiß er, ebenso wie er weiß, daß sie ein Kind hat, einen erwachsenen Sohn. Auch wenn es Ieras magisches Erbe war, das irgendwie dafür gesorgt hatte, daß er so rasch gewachsen war - sonst wäre er jetzt noch keine zwei Jahre alt - er ist erwachsen und Olyvar hatte ihn als jungen Mann kennengelernt. Trotz all dieses Wissens hatte sie immer jung auf ihn gewirkt, jung, und oft  mehr wie ein Mädchen als wie eine Frau. Hundertfünfzig Jahre, verdammt ich muß ihr vorkommen wie ein Baby! Er versucht noch immer, sich eine unsterbliche Lebensspanne vorzustellen, als sie weiterspricht. >Und trotzdem fehlt er mir, ja er fehlt mir...< Ihre Worte rumoren gallenbitter in seinen Eingeweiden - eine Bestätigung dessen, was er lange geahnt und doch nie hatte wahrhaben wollen. Und was immer er gehofft hatte, von ihr zu hören - das bestimmt nicht. "Du mußt diesen blöden Drachenprinzen endlich vergessen."

Als sie die Sternguckerpastete erwähnt, muß er dennoch lächeln und erinnert sich an jenen Abend im Grünen Aal. Sie war so traurig gewesen, so verletzlich und so schön... Als sie dann weiterspricht, ist ihre Stimme leise, kaum mehr als ein Flüstern, aber sehr fest - und kann er nur noch ihre Hände halten und sie entgeistert ansehen. Der Seelenstein liegt warm und milchig zwischen seinen und ihren verschränkten Fingern. >Ich liebe dich. Ich würde dir ohne zu zögern überall hin folgen. Ich habe dir meinen Körper und mein Herz, meine Seele gegeben. Ich will dir alles von mir geben.< Ihre Worte hallen in seinen Gedanken nach wie ein geisterhaftes Echo. Ich will dir alles von mir  geben. Alles von mir. Alles. Alles...
"Is tu fuil ‘o mo chuislean, is tu cnaimh de mo chnaimh..." flüstert er, aber als sie ihn fragend ansieht, schüttelt er nur sacht den Kopf. "Kizumu," er setzt sich in den Kissen auf, obwohl seine Rippen schmerzhaft prostestieren und ignoriert auch das dumpfe Dröhnen hinter seiner Stirn. "Ich wußte, daß du unfruchtbar bist. Du hast so etwas angedeutet, als du mir von Ieras erzählt hast und davon, daß du dachtest, du würdest nie ein Kind haben. Ich würde lügen, wenn ich sagte, daß ich das nicht bedauere, aber..." er zuckt hilflos mit den Schultern. Sein Fieber steigt wieder und er fühlt sich elend - er war eindeutig noch nicht in der Verfassung für irgendwelche Feiern und die letzten Stunden haben ihn mehr erschöpft, als er sich eingestehen will. Aber noch elender wird ihm bei dem Gedanken daran, was er ihr sagen will, was er ihr jetzt sagen muß.

"Kiz, du bist eine Elbin." Er hält ihre Hände jetzt so fest in seinen, als ginge es um das liebe Leben, als fürchte er, sie würde verschwinden, wenn er sie losließe. "Du bist unsterblich. Du wirst ewig leben." Seine Stimme ist heiser und er kann die Bitterkeit darin nicht wirklich unterdrücken. "Du wirst immer jung und schön bleiben... und ich, ich bin nur ein Mensch. Ich muß altern und sterben. Und wir können nicht länger so tun, als würde das keine Rolle spielen." Er holt tief Luft und spürt einen Schmerz in seiner Brust, der nicht von seinen Verletzungen herrührt. "Du darfst mir dein Leben nicht schenken, mo cridhe. Götter, du weißt, ich liebe dich und ich wünsche mir nichts mehr, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen, aber... Ich würde dich... ich würde dich mit jedem Tag mehr lieben und ich weiß nicht, ob ich es ertragen würde. Mo mhùirnìn, ich werde sterben. Irgendwann werde ich sterben und zu den Purpurnen Flüssen gehen... aber du nicht. Ich werde altern und mich verändern, aber du nicht. Diesen Weg kannst du nicht mit mir gehen. Und unsere Trennung wäre für immer und über alle Kreise der Welt hinaus."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 22. Feb. 2004, 22:17 Uhr
Caewlin braucht lange für seine Antwort und Morgana starrt währenddessen ins Feuer, das nunmehr nur noch ein Häufchen Glut ist. Immer wieder fallen ihr die Augen zu und für einen kurzen Moment ist sie versucht sich einfach an den Nordmann zu lehnen und auf der Stelle einzuschlafen. Doch dann reisst sie sich zusammen und steht auf. "Ich gehe jetzt ins Bett, ansonsten musst du mich dorthin tragen." Ein kurzes doch recht müdes Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht und sie geht in Richtung ihres Zeltes.

Als sie die Plane zur Seite schlägt, weht ihr der Geruch nach Krankheit entgegen, der noch immer innerhalb des Zeltes herrscht und auch von den verbrannten Kräutern nicht vertrieben werden konnte, kurz dreht sich ihr der Magen um, doch sie hat sich schnell wieder im Griff. Müde sucht sie den Weg an ihr Lager, es ist still im Zelt, da nur noch wenige Patienten hier sind, die meisten sind schon auf der Windkind. Sie ist zu müde, um sich noch umzuziehen oder sonst irgendetwas zu machen, und so legt sie sich auf ihre Lagerstatt und hüllt sich in wärmende Felle, und ist auch schon eingeschlafen. Ob Caewlin ihr gefolgt ist oder nicht bekommt sie nicht mehr mit.

Morgana wird von Geräuschen geweckt, die in das Zelt dringen, alle klingen nach Aufbruch. Im Zelt ist es schon hell und Shenrah muss schon eine Weile seinen Tageslauf begonnen haben. Eilig schwingt sie sich aus dem Bett und krümmt sich danach erst einmal, als ihr Bauch sich anfühlt als hätte man ihr ein Messer hineingestochen. Ihre Lagerstatt ist mit Paravents vom Rest des Zeltes getrennt und so öffnet sie vorsichtig ihr Kleid und betrachtet sich die Prellung. Direkt unterhalb der unteren Rippenbögen schimmert ihre Haut in den unterschiedlichsten Blautönen und ist leicht geschwollen. Sie holt sich einen Salbentiegel und cremt sich vorsichtig damit ein, dann zieht sie sich um und begibt sich auf die Suche nach Lyn.

Auf der Pritsche , wo Lyn gestern noch gelegen hat, ist er nicht mehrdann ist er wohl endlich aufgewacht und sicherlich draussen im Lager. Morgana tritt vor das Zelt, wo schon alles auf den Beinen ist, um die Wagen zu beladen und die Zelte abzubauen. Sie durchstreift das ganze Lager und fragt auch einige der Blaumäntel, ob sie den Vathyrn gesehen hätten. Zu übersehen war er bei seinem Aussehen schlecht, doch überall erhält sie die gleiche Antwort, das niemand Lyn gesehen hat. Wo mag er nur sein, ob er versucht im Wald ein Tier zu faneg, damit er esen kann? Ich kann mir sonst nicht vorstellen wohin er gegangen sein sollte Sie wird abgelenkt von einem der Wundscher, der sie fragt, wann die Novizinnen das Windschiff verlassen würden um mitzuarbeiten. Daran hatte Morgana noch gar nicht gedacht und so geht sie erst einmal zur Windkind, vielleicht war Lyn ja auch dort, um sich seine Sachen von dort zu holen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Caewlin am 23. Feb. 2004, 09:25 Uhr
Er sieht dem davonstaksenden Cron und der ihm folgenden Niniane nach, schüttelt den Kopf und leert sein letztes Methorn. Irgendwo auf der anderen Seite des Feuers hält ein letzter Sängerchor lallend und ziemlich unverständlich, aber dafür mit ungebrochenem Enthusiasmus an einer endlosen Fortsetzung der "Vierundfünfzig Fässer" fest, doch die meisten verlassen Festfeuer und Saufgelage, weil sie einfach nicht mehr können. Sie fallen um, wo sie gesessen oder gestanden hatten und der unermüdliche Chor jenseits der heruntergebrannten Flammen wird bald von lautem Schnarchen unterstützt. Er sieht sich um und bemerkt, daß auch Olyvar und Kizumu bereits fortgebracht worden waren und tauscht einen Blick mit Vareyar. Der Waffenmeister hatte ebenfalls getrunken, doch anscheinend in Maßen, denn er wirkt so nüchtern wie Caewlin selbst - von den paar Methörnern, die er sich genehmigt hatte, merkt er nicht viel. Ukko verliert mit einem Plumpsen den Kampf gegen die Schwerkraft und der Page, der ihn aufsammelt und in sein Faß zurücklegt, macht dabei ein Gesicht, als stinke der Gnom wie bierdurchtränkte Schmutzwäsche, was er vermutlich wirklich tut. Morganas Worte reißen ihn aus seinen Beobachtungen. "Müde?" Er selbst ist wach, erschreckend wach, wenn er bedenkt, daß er seit dem Morgengrauen auf den Beinen war. Die Aussicht, morgen aufzubrechen und endlich nach Hause zu kommen, erfüllt ihn mit größerer Unruhe und Aufregung als jedes Siegesfest das könnte. Er kann nicht erwarten, daß die Nacht zu Ende geht und sie endlich von diesen verfluchten Ruinen fortkämen. Ihr Weg war so lang... Sie nickt, doch als sie  fragt, ob er auch über ihren Schlaf wachen wolle, kann er nicht widerstehen, sie damit aufzuziehen. "Ist das etwa ein zweideutiges Angebot, Morgana?" erkundigt er sich im Plauderton. Er schwenkt warnend sein leeres Methorn. "Ich warne dich. Du weißt noch, wie viel ich wiege." Sie kichert und er stellt fest, daß es wirklich Spaß macht, ohne jeden Hintergedanken und ohne alle Verbindlichkeiten mit einer Frau zu scherzen - sie wissen beide, daß sie sich nie anrühren würden. Als sie jedoch versichert, das wäre gar nicht nötig, weil ihr ohnehin ja niemand mehr gefährlich werden könnte, schüttelt er den Kopf. "Ich finde ohnehin keinen Schlaf. Geh du nur, ich bleibe wach."
Morgana zieht sich zurück und er bezieht Posten auf einem leeren Baumstamm vor ihrem Zelt - und dort bleibt er, bis die Sterne am Himmel verblassen und eine fahle Morgendämmerung heraufzieht. Er ist der erste im Lager, der wach ist, dicht gefolgt von den Roßknechten und Küchenjungen. Dann erwacht ein singender Oger und nach und nach auch die Männer, die gestern einfach um das Feuer herum eingeschlafen waren.
Als die Sonne aufgeht, herrscht im Lager schon hektische Betriebsamkeit. Galrin und seine Männer machen die Windkind klar, die Blaumäntel bauen die Zelte ab, die Roßknechte spannen die Pferde ein und stellen die Wägen auf. Caewlin frühstückt mit Vareyar an seinem Feuer und schickt den Waffenmeister dann, die Marschordnung auszugeben. Zwei Blaumäntel bringen den Gefangenen Dunkelelben auf Caewlins Wagen, wo er neben dem Roßknecht auf dem Fuhrbock wieder festgekettet wird und er weist sie an, neben dem Wagen herzureiten... nur für den Fall. Hinten auf dem Wagen ist ein Nest aus weichem Heu aufgeschüttet worden, auf das Caewlin Is legt. Er hat den Jungen selbst aus Mistress Zelt geholt, damit er auf seinem Wagen fahren und nicht mit den anderen, weniger schwer Verwundeten, in den ruckelnden Ochsenkarren landen sollte.

Das Lager wird so rasch abgebrochen, wie es errichtet worden war, und noch vor dem Mittag sind die einzigen Zelte, die noch stehen, jene, in denen die letzten Verwundeten noch auf ihren Transport zum Windschiff warten. Das Pferd des Lord Commanders war bereits an Bord gebracht worden, ebenso wie einige Fässer mit Waffen und Rüstungen der gefallenen Blaumäntel, für die man auf den Wägen keinen Platz mehr gefunden hatte. Caewlin hatte einen Botenraben nach Talyra geschickt, der ihren Aufbruch und ihre Rückkehr melden würde, hatte überall mit Hand angelegt und die letzten Befehle ausgegeben. Die leichter Verwundeten sind bereits in weichem Heu und Stroh sitzend und gegen den kalten Wind in ihre Umhänge gewickelt auf den Wägen der Heilerinnen, die sich nach und nach in den Zug einreihen, und Caewlin wartet nur noch auf Morgana und ihre Mädchen von der Windkind. Er findet Kaney, der noch ein wenig müde, aber ohne zu Klagen, wie jeder andere durchs Lager stolpert und sich nützlich macht und fragt ihn nach dem Vampir - den er bei den Feiern überhaupt nicht zu Gesicht bekommen hatte - und schickt den Wargjungen dann zu seinem Wagen. "Du kannst mit mir fahren und ein Auge auf deinen Freund den Dunkelelben haben, wenn du möchtest."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cleyron am 23. Feb. 2004, 11:26 Uhr
Die Zeit im Wald hat ihm sehr gut getan, auch wenn seine Hose (das einzigste Kleidungsstück das er noch besitz, sieht man mal von seinem Amulet ab, sehr darunter gelitten hat. Auch sie ist nun voller Risse und eigentlich kaum noch zu verwenden.
Die vielen Menschen die er sieht erfüllen ihn mit einem leichten unangenehmen Prickeln, wie er es immer verspürt, wenn nach einiger Zeit in der Wildnis wieder zurück in die "Zivilisation" kommt.
Als er Kaney und Caewlin entdeckt, ändert sich dieses Gefühl jedoch.

Er bemerkt, dass ihm noch etwas Blut von seinem Abendessen im Mundwinkel hängt und wischt es sorgfältig mit der Daumenkuppe ab.
Hoffentlich ist an seinen Zähnen nichts hängen geblieben. In Verbindung mit seiner Kleidung, würde er dann ja vollends wie ein ungepflegter Barbar wirken.

Lachend und grinsend kommt er auf die beiden zu und hebt die Hand zum Gruß. Als er bemerkt, wie müde Kaney aussieht hebt er tadelnd die Augenbrauen.
"Sieht aus, als hättest du um einiges zu lang gefeiert, mein Freund."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 23. Feb. 2004, 12:08 Uhr
Bei dem Aufzug der "Windkind", wo bereits die letzten Verwundeten auf das Schiff gebracht werden, trifft die Morgana auf Galrin. Dieser kümmert sich gemeinsam mit seinen Besatzungsmitgliedern um einen möglichst schonenden Transport der Verletzten und läßt ein ums andere Mal den hölzernen Aufzugkorb auf und ab schnurren.  
Auf die Frage der Heilerin, ob die Novizinnen nicht bald von dem "fliegenden Monster" herab kämen, muß der Nordmann lächeln. Er weiß genau, was Morgana von seinem Fahrzeug hält und versteht auch, daß sie schlicht und ergreifend panische Angst davor hat, nichts als einige Fingerbreit Holz zwischen sich und einer schier endlosen Luftmasse zu haben.  
Der Kapitän nickt darum, gibt jedoch zu bedenken, daß einige der Schwerverletzten noch Hilfe bräuchten und daher nicht auf alle helfenden Hände verzichtet werden könne. Seine Verlobte Jolanthe, sowie die Magd Alwine und die Segelmacherin Asa würden sich zwar nach besten Kräften um die medizinisch Bedürftigen kümmern, hätten jedoch in summa nur sechs Arme und sechs Beine. Dies sei für die Versorgung der Schwerverletzten zuwenig. Mehr Leute zur Versorgung abzustellen sei weder möglich noch ratsam, da die übrige Besatzung zum Segeln des Schiffes benötigt werde und außerdem auch medizinisch recht ungebildet sei. Zum Abbruch des Lagers könne man sicher die Mädchen auf den Boden herunter schicken. Die Rückreise jedoch nähme sicher wieder einige Tage in Anspruch. Und für diese Zeit bräuchte das "fliegende Feldlazarett", wie Galrin das Windschiff scherzhaft nennt, noch helfende Hände, was die Versorgung der Verwundeten angehe.

Als Morgana sich nach Lyn erkundigt, zuckt Galrin bedauernd die Achseln. Seit der Vathyrn nach der Schlacht von Bord gegangen ist, hat der Kapitän ihn nicht mehr gesehen. Die Habseligkeiten, die Lyn nicht von Bord mitgenommen habe, befänden sich nach Galrins Aussage immer noch im Schrank der Kabine, in der Morganas Gefährte geschlafen hat.  
Der Nordmann schließt seinen Bericht an Morgana mit den Worten: "Es tut mir leid, Euch keine bessere Auskunft geben zu können, Morgana. Wenn Ihr wollt, lasse ich Euch seine Besitztümer sofort bringen. Wenn nicht, erhaltet Ihr sie spätestens nach unserer Rückkehr in Talyra."

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 23. Feb. 2004, 12:30 Uhr
Morgana überlegt einen kurzen Moment und blickt sich im Lager um."Ich glaube das meiste ist schon verstaut und viel Hilfe werde ich nicht mehr brauchen, ich denke wenn fünf der Novizinnen im Zug mitfahren würden, reicht dies zur Versorgung derjenigen aus, die nicht auf der Windkind nach Talyra fahren." Sie blickt kurz zu dem Schiff hoch und alleine bei dem Gedanken daran wird ihr schwindelig und rasch senkt sie ihren Blick wieder. Das verstehende Lächeln Galrins erwidert sie mit einem etwas schiefen Lächeln.

Als sie nach Lyn fragt, muss der Nordmann verneinen, doch Lyns Sachen sind noch auf dem Schiff, wie er ihr erklärtbei allen Göttern würde mir mal jemand erklären, was das soll und wo er hin ist? Wut, Trauer  und viele andere Gefühle streiten sich in Morganas Innerem bis die Wut und die Enttäuschung siegen. "Lasst seine Sachen auf dem Schiff, ich wüsste nicht wo ich sie unterbringen sollte, die Wagen sind schon fast überladen, da sie nun auch die Leichtverletzten aufnehmen mussten." Zorn über das Verhalten ihres Gefährten spiegelt sich deutlich in ihrem Gesicht, stolz hebt sie ihren Kopf und murmelt: "soll er bleiben wo der Pfeffer wächst, wenn er so ohne Abschied verschwindet." Dann blickt sie zu Galrin und sie versucht den Zorn aus ihrem Gesicht zu verdrängen."Schickt die Mädchen einfach zu den Wagen, damit wir so schnell wie möglich aufbrechen können." Wütend stapft sie dann durch den Schnee zu ihrem Wagen, kontrolliert noch einmal alles und gibt dann den Befehl, das sich der Wagen in der Reihe einordnen soll. Sie will nur noch weg hier, weg von diesem Ort, nach Hause in ihr Heim und dann in Ruhe über alles nachdenken. Die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit von gestern ist ganz verschwunden und immer wieder kehren ihre Gedanken zu ihrem Gefährten zurück, der so sang und klanglos verschwunden zu sein scheint.

Morgana versucht sich mit Arbeit abzulenken, doch bald ist alles verstaut und sie warten nur noch auf den Befehl zum Abmarsch. Sie setzt sich wieder auf den Kutschbock und blickt starr gerade aus. Langsam steigen Tränen in ihre Augen, die sie mit einer wütenden Handbewegung wegwischt. Bild dir bloss nicht ein, das ich dir eine Träne nachweine, du hättest wenigstens sagen können, das und warum du gehst, und nicht einfach klammheimlich in der Nacht verschwinden sollen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Galrin am 23. Feb. 2004, 14:07 Uhr
Während Morgana mit Galrin spricht, taucht plötzlich ein breitschultriger Mann auf, den die Heilerin als einen der Matrosen identifiziert, die sie bei ihrem mehr oder weniger unfreiwilligen Aufenthalt auf dem Windschiff gesehen hat. Der Schmied Beinar begrüßt die Heilerin mit einem freundlichen Kopfnicken und berichtet seinem Kapitän, daß die "Windkind" bereit zum Aufbruch sei.

"Wir warten nur noch auf Euch, Herr.", läßt sich der Schmied vernehmen, "Was ist mit Lord Olyvar? Er wird doch sicher nicht auf einem Ochsenkarren die Heimreise antreten wollen?"
Galrin denkt kurz nach, dann blickt er seinen Matrosen an: "Ich werde mich darum kümmern. Richtet die Kabine für Lord Olyvar her." Dann scheucht er den Gefolgsmann mit einer Handbewegung wieder auf die "Windkind" zurück. Dem Kapitän ist der unzweifelhaft wütende, nichtsdestoweniger jedoch stolze Gesichtsausdruck nicht entgangen, den Morgana bei der Erwähnung ihres Gefährten gezeigt hat. So nickt er nur und legt der Heilerin kurz die Hand auf die Schulter, bevor er sich zu Olyvars Zelt aufmacht.

Der Lord Commander gehört, obwohl er verletzt ist, wohl doch zu den Frühaufstehern. Als der Schiffsbauer sich vor der Lagerstatt Olyvars vernehmlich räuspert, um auf sich aufmerksam zu machen, wird er von der Stimme Olyvars herein gerufen. Galrin verneigt sich vor dem Lord Commander, dann vor Kizumu, bevor er sich wieder an den großen Mann auf dem Feldbett wendet: "Mylord, ich habe gestern mit Lord Caewlin gesprochen. Er meinte, es sei wohl das Beste, Ihr würdet an Bord der "Windkind" nach Talyra zurückkehren. Eure Dame und die Pferde kämen selbstverständlich ebenfalls mit."

Galrin nickt bei diesen Worten lächelnd Kizumu zu, doch dann fährt er fort:

"Ich bin in Hinsicht auf die gesundheitliche Abträglichkeit einer Reise auf dem Heilerkarren durchaus derselben Meinung wie der Lord von Sturmende, kann Euch aber schwerlich befehlen, mir an Bord zu folgen. Aber die Einladung auszusprechen, gemeinsam mit Lady Kizumu mein Gast auf dem Windschiff zu sein, ist mir gegeben."

Mit einer weiteren Verbeugung bleibt Galrin stehen und wartet auf Olyvars Antwort.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 23. Feb. 2004, 17:26 Uhr
Als Schilama von dem Windschiff kommt, grinst sie, es war ein schönes Gefühl da oben zu sein, aber nun hat sie der Boden wieder. Die Novizinen die mit ihr hintuntergekommen sind, verstreun sich in alle Himmelsrichtungen und sie kann nur raten, wer wo etwas will. Sie selbst geht zu ihrem Hengst Destrefin und macht ihn für den Rückweg nach Talyra fertig. Wieder Gepäck aufzutreiben, dass ihr Pferd tragen kann, ist nicht schwer, werden doch ein paar Wagen für die Verletzen gebraucht. Danach hat sie auch schon gar keine Zeit mehr für etwas anderes, denn die Wagen reihen sich schon hinteinander auf und sie hat Mühe die vom Feldlazarett zu finden.
Aber ein wenig später findet sie dann doch den Wagen im Gewühl, auf dem auch Morgana sitzt, vorne auf dem Kutschbock. Der Elbin stockt allerdings der Atem, als sie ihre Freundin sieht und sie fragt sich ernsthaft, ob in der Nacht etwas passiert ist. Schilama wird auch erst gar nicht bemerkt, obwohl sie mit ihrem Pferd direkt neben dem Wagen steht. "Was ist los, Morgana?", spricht sie die Heilrin an, in dem ganzen Gewühl, sind ihre Worte aber nicht mehr als ein Geflüster.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 23. Feb. 2004, 17:37 Uhr
Noch am Abend der Siegesfeier:

>Ich wußte, daß du unfruchtbar bist. Du hast so etwas angedeutet, als du mir von Ieras erzählt hast und davon, daß du dachtest, du würdest nie ein Kind haben. Ich würde lügen, wenn ich sagte, daß ich das nicht bedauere, aber..< Er zuckt mit den Schultern und sie nickt nur. Sie hält noch immer seine Hände und spürt das Glühen des Fiebers wieder erstarken, dennoch setzt er sich auf und hält ihre Hand fest. >Kiz, du bist eine Elbin. Du wirst immer jung und schön bleiben... und ich, ich bin nur ein Mensch. Ich muß altern und sterben. Und wir können nicht länger so tun, als würde das keine Rolle spielen. Du darfst mir dein Leben nicht schenken, mo cridhe. Götter, du weißt, ich liebe dich und ich wünsche mir nichts mehr, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen, aber... Ich würde dich... ich würde dich mit jedem Tag mehr lieben und ich weiß nicht, ob ich es ertragen würde. Mo mhùirnìn, ich werde sterben. Irgendwann werde ich sterben und zu den Purpurnen Flüssen gehen... aber du nicht. Ich werde altern und mich verändern, aber du nicht. Diesen Weg kannst du nicht mit mir gehen. Und unsere Trennung wäre für immer und über alle Kreise der Welt hinaus.< Kizumu blinzelt die Tränen die in ihren Augen aufsteigen, fort und schluckt den Kloß in ihrem Hals herunter. Sie weiß, dass er Recht hat, sie selbst hatte auch schon oft daran gedacht und diese Gedanken dann weit von sich geschoben. "Meinst du, das weiß ich nicht?" Ihre Stimme kippt bei den letzten Worten und sie verstummt. Sacht löst sie ihre Hände aus seinen und steht auf, um einen nervösen Marsch durch das Zelt zu beginnen. "Ich habe darüber nachgedacht, oft genug. Meinst du, ich fürchte mich nicht vor dem Tag an dem du mich verlässt? Aber ich will bei dir sein." Sie senkt die Stimme, tritt wieder zu ihm an die Pritsche und kniet sich vor ihm hin. "Ich will dir folgen, egal wohin und wenn es schon nicht bis zu den Purpurnen Flüssen sein kann, so lass mich dir auf allen anderen Wegen folgen." Wieder verstummt die Elbin, greift sich mit einer müden Geste an den Kopf; sie war zu lange wach und diese Unterhaltung jagt ihr furchtbare Angst ein.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 23. Feb. 2004, 19:09 Uhr
Am Abend vor der Siegesfeier:

Er legt den Kopf in die Kissen zurück und starrt an die dunkle Zeltdecke, die sich sacht im kalten Nachtwind bewegt. Das düstere Glimmen der Kohlepfannen ist das einzige Licht im Raum und doch nicht mehr als dunkle, orangerote Schatten. Er kann Kizumu vor ihrem Schein hin und herlaufen sehen, eine schlanke, schwarze Shilouhette mit kupfernen Funken in den Spitzen ihres Haars. "Und dann?" Fragt er leise. "Was ist, wenn ich sterbe?" Silvers Worte fallen ihm wieder ein: >Sie ist unsterblich. Ihr seid nicht mehr als ein Moment in ihrem Leben.< "Wirst du um mich trauern, mich beweinen und dann dein Leben weiterleben, so wie du um Ruan getrauert und dann weitergelebt hast? Wird dann wieder jemand kommen mit schlechten Stiefeln, der dir zeigt, daß es noch etwas gibt, für das es sich zu Leben lohnt?" Er weiß genau, wie ungeheuer ungerecht seine Worte sind, aber er spricht sie nicht aus, um ihr weh zu tun - und ihn selbst schmerzen sie nicht weniger. "Ich will... ich kann... dich nicht verlassen mit der Gewißheit, daß du weiterleben wirst und zwar für immer weiterleben wirst, sofern dir nichts geschieht!" Verzweifelt angesichts dieses makraben Gedankens ballt er die Rechte zur Faust und öffnet sie langsam wieder. "Götter, ich sollte mich schämen, solche Gedanken auch nur zu haben, aber ich habe sie und ich kann nichts daran ändern - und ich will dich nicht belügen. Verstehst du nicht, Kiz? Es liegt nicht an dir, mo cridhe. Ich bin es. Ich weiß, ich sollte dir wünschen, daß du dann jemanden fändest, der... der... damit du nicht allein bist in einem unsterblichen Leben. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du unglücklich wärst, wenn du trauern würdest... wenn du auch nur im Ansatz das für mich empfindest, was ich für dich fühle, dann wäre das die Hölle auf Erden." Er hebt den Kopf und sieht sie an und seine sonst hellgrauen Augen sind so dunkel wie Ruß. Als er weiterspricht ist seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern. "Aber noch weniger ertrage ich den Gedanken, daß vielleicht eines Tages ein anderer meinen Platz einnimmt, selbst wenn ich nicht mehr bin. Vermessen, nicht wahr? Und ungerecht dazu." Er sieht auf seine Hände und kann sie in dieser Dunkelheit kaum erkennen, aber er weiß auch so, was sie für einen Anblick bieten: groß und rauh, mit unzähligen kleinen Narben und harten Schwielen. "Ich verstehe mich selbst nicht."
Eine Weile schweigen sie beide. Sie hat aufgehört, umherzulaufen und er kann ihren Umriß kaum noch ausmachen, aber er kann sie in den Schatten spüren, wachsam und angespannt. Mit ihren elbischen Sinnen würde sie ihn vermutlich sehr genau sehen. "Du weißt, ich will dich haben. Ich habe es dir einmal gesagt und es hat sich nichts daran geändert. Aber mein Leben mit dir zu verbringen und dich dann... dann gehen lassen, dich freigeben zu müssen und keine Hoffnung auf ein Wiedersehen jenseits der Purpurufer zu haben... das ist...das ist..." Unerträglich. Er spricht es nicht aus. Unerträglich ist ein endgültiges Wort. Es hätte genügt, sie von seiner Seite zu reißen. Wenn das wirklich der Preis war, dann würde er ihn bezahlen. Er würde ihn bezahlen und einsam sterben und nach seinem Tod für immer allein in den Schatten dämmern. "Was sollen wir bloß tun?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 23. Feb. 2004, 22:07 Uhr
Eine ganze Weile hatte Morgana auf dem Kutschbock gesessen, ihren Umhang fest um sich gezogen um dem kalten Wind, der weht zu entgehen. Shenrah steht zwar hoch am Himmel, doch seine Strahlen wärmen nicht wirklich. Der klare Himmel ist blau, doch das Blau sieht mehr nach Eis aus, als nach einem warmen Sommerhimmelblau. Dort wo Shenrahs Strahlen den ganzen Tag den Boden erreichen schmiltzt der Schnee und verwandelt sich durch die Füsse der Soldaten in einen braunen Schlamm. Doch das Alles bekommt Morgana nur am Rande mit, ihre Gedanken hängen bei Lyn und wo er hingegangen ist und was in ihn gefahren ist, dass er ohne ein Wort verschwunden ist. Erst Schilamas Worte reissen sie aus ihren Gedanken und etwas verwirrt blickt sie zu der Elbin hin und es dauert eine Weile ehe sie den Sinn der Frage versteht.

Morgana wirft einen kurzen Blick zu dem Kutscher, der neben ihr sitzt und sie braucht kein Wort zu sagen, er versteht auch so. Er erhebt sich und geht nach den Pferden sehen, die unruhig hin und her tänzeln und es kaum erwarten können, dass es losgeht. "Setz dich zu mir Schilama." Morgana rückt ein Stück auf dem Kutschbock zur Seite und klopft dann mit der Hand einladend auf die frei gewordene Stelle. Als Schilama sitzt dauert es noch eine Weile ehe Morgana die richtigen Worte findet.

"Ich weiss nicht wo Lyn ist, ich habe das ganze Lager nach ihm abgesucht, aber er ist verschwunden, niemand hat ihn gesehen und eigentlich ist er doch nicht zu übersehen. Seine Sachen sind auch noch auf der Windkind, doch von ihm fehlt jede Spur. Kein Wort von ihm, das er gehen wollte oder warum er geht und wohin...." Ihre Worte brechen ab und die Tränen, die sie eben noch erfolgreich bekämpft hat, finden nun doch ihren Weg. Wütend auf sich selber wischt sie diese eilig ab und atmet tief durch und setzt sich aufrecht hin. "Aber wenn er so geht ohne ein Wort ist er keine Träne wert. Ich bin auch ohne ihn klar gekommen und ich werde es auch jetzt wieder können. Auch wenn ich sein Kind in mir trage." Langsam aber sicher nimmt die Wut wieder Oberhand und verdrängt die Trauer und die Enttäuschung. Morgana hat schon viel erlebt und so etwas wirft sie nicht aus der Bahn, dafür ist ihr Stolz zu gross und auch ihr Wille.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kaney am 23. Feb. 2004, 22:57 Uhr
Kaney wacht auf und die Welt dreht sich.
Ist mir schlecht... ist der erste Gedanke, kurz danach flucht er über die Sonne Wer hat die denn auf einmal soviel heller gemacht und dann flucht er auch noch innerlich über den Lärm, der aus dem Lager kommt.

Kurz versucht Kaney sich zu erheben, doch sein Magen rebelliert, und würgend übergibt sich Kaney neben dem Baum, bei dem er geschlafen hatte.
Wieso ist mir so schlecht? wundert sich Kaney, während er weiter würgt, und ein Gemisch aus den verschiedenen Alkoholischen Getränken die er vergangene Nacht getrunken hatte, ausspeit.
Nachdem er damit aufgehört hat, geht es ihm besser, und am liebsten möchte er nur die Augen schließen und weiterschlafen, aber einmal ist es aus dem Lager wirklich viel zu laut, und andererseits hat der Werblütige zuviel Stolz, um sich in seine eigene Kotze zu legen.
So steht er doch auf, zwar SEHR langsam, damit die Welt um ihn herum aufhören kann sich zu drehen, und geht, immer noch sehr langsam und vorsichtig, zurück ins Lager.
Dabei brummt sein Schädel, und es kommt Kaney vor, als würde Werwolfwer direkt neben ihm liegen, und schnarchen, LAUT schnarchen.
Und das schlimmste ist, dieses seltsame Geräusch, das Brummen, oder wie immer man es auch bezeichnen soll, geht nicht weg!

Kaney findet Garok in der Nähe der Feldküche, er hat den Oberschenkelknochen eines Rindes in der Schnauze, und kaut genüßlich darauf herum, und Kaney spürt, wie sein Magen erneut rebelliert, als er den Essensgeruch nur bemerkt.

"Kannst du hier mal mit anfassen?" reißt ihn die Stimme eines Soldaten aus seinen Gedanken, und mit dem immer noch anhaltenden Brummen in seinem Schädel hilft Kaney, wo er nur kann.
Besser helfen, als dass ich noch mehr Essen... rieche...denkt sich der Werblütige, während er sich darauf konzentriert, seinen Magen ruhig zu halten.
Irgendwann scheint das ganze Lager fertig zum Abmarsch zu sein, mit seinen Gepäck vor den Beinen wartet Kaney darauf, dass der Befehl zum Abmarsch gegeben wird, als Caewlin den Werblütigen anspricht, ob er nicht auf seinem Wagen mitfahren möchte - um so einen Blick auf Bregond zu werfen.
Kaney nickt, und wirft seinen Packen mit auf den Wagen rauf.
Ihm ist immer noch flau im Magen - Jetzt weiß ich, wieso man nicht soviel trinken soll... Nie wieder tue ich sowas dummes, nie wieder - und so ist er froh, nicht sofort die ganze Strecke mitlaufen zu müssen.
Caewlin fragt, ob er wüsste, wo sich denn Cleyron aufhält, doch Kaney kann nur den Kopf schütteln - natürlich nur sehr vorsichtig, denn mit jeder Bewegung wird das Brummen, das immer noch anhält, lauter - aber genau in dem Moment taucht Cleyron auf, breit grinsend, fröhlich wie immer.

"Sieht aus, als hättest du um einiges zu lang gefeiert, mein Freund." meint der Ehemalige, mit einem Grinsen auf den Lippen, und einen Moment lang hat Kaney das Gefühl, dass er Cleyron als Antwort vor die Füße kotzen könnte...
Aber zum Glück hat sich sein Magen inzwischen doch schon beruhigt, es wäre auch zu unpassend, dem Bluthund und Cleyron seinen Mageninhalt zu präsentieren, so zuckt er nur mit den Schultern.
"Nach dieser Schlacht", erklärt Kaney vorsichtig, damit das Schädelbrummen nicht noch lauter wird "war das Feiern einfach mal nötig!"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 23. Feb. 2004, 23:20 Uhr
Schilama ist kurz überrascht, setzt sich dann aber zu Morgana auf den Kutschbock. Destrefin ist ruhig genug, damit sie ihn dort alleine lassen kann ohne ihn irgendwo anbinden zu müssen, aber sie wirft hin und wieder einen Blick zu dem Hengst, nur zur Sicherheit. Als sie auf dem Kutschbock sitzt, fängt Morgana an zu erzählen, was los ist und um so mehr Schilama hört, um so mehr versteht sie. Einfach so sitzen gelassen..., als sich bei der Heilerin Tränen zeigen, ist sie versucht Morgana in den Arm zu nehmen, belässt es dann aber dabei, ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. Die Heilerin wischt sich schnell wieder die Tränen weg, die kaum ihren Weg nach draußen gefunden hatten, es herauszulassen wäre besser, als es zu schlucken Morgana, aber die Elbin kann es verstehen, dass Morgana eben das nicht tun will, bei den vielen Leuten und so spricht sie den Gedanken auch nicht aus.

Die nächsten Worten lassen Schilama beinahe vom Kutschbock fallen, auch wenn man es ihr nicht groß ansieht. Mag sie noch so viel Erfahrungen mit Verwundeten und Kranken gesammelt hat, so hat sie doch nicht bemerkt, das Morgana schwanger ist. Die Elbin strahlt beinahe und das ist angesichts der Tatsachen nicht gerade passend, aber sie freut sich für die Heilerin und der Rest ist nahezu unwichtig geworden, sie trägt ein Kind in ihrem Leib. "Natürlich wirst du es auch ohne ihn schaffen!", sagt sie überschwinglich freudig und nimmt die Hände der Heilerin in ihre, "und bei den Göttern, hättest du mir das nicht früher sagen können?" Das sie damit zugibt die ganze Zeit nichts davon gewusst zu haben, ist für sie genauso nebensächlich wie von wem das Kind kommt. Aber wenn Morgana ihr das gesagt hätte, hätte sie ihr wahrscheinlich nur dauernd vorgeworfen, wie sie bloß mit einem Kind auf den Feldzug gehen kann!

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Kizumu am 23. Feb. 2004, 23:26 Uhr
Seine Worte hallen dumpf in ihr nach und tragen nicht gerade dazu bei, den bitteren Geschmack in ihrem Mund und die große, fest zupackende Faust in ihrem Magen zu vertreiben. Sie kniet noch immer vor ihm, sieht jeden seiner Gesichtszüge und streckt schon die Hand aus, um jeden einzelnen nachzuzeichnen. >Was sollen wir bloß tun?< Sein Mund bewegt sich und sie spürt deutlich seine Lippen auf ihren, schmeckt ihn und weiß, das er ihr vermutlich nie ferner war. Ihre Hand findet den Weg an seine Wange, streicht federleicht darüber und verweilt einen Augenblick an seinem leicht geöffneten Mund. Sie ahnt nur, dass Tränen goldglänzend im Schein der Kohlebecken, ihre Wangen herablaufen, denn alles was sie wahrnimmt, ist das Pochen ihres Herzens, die würgende Angst in ihrem Bauch und das Glühen ein Stück darunter. Unerträglich. Ihre Bewegungen sind langsam und erscheinen ihr unwirklich im Gegensatz zu ihm, als sie sich aufrichtet und seinen Kopf in ihre Hände nimmt. "Was sollen wir tun." Ihre Lippen finden seine und nach einem Augenblick erwidert er ihren Kuss. Sie spürt seine Hände die auf ihrer Hüfte liegen und sein Haar unter ihren Fingern. Es ist weich und duftet nach Seife und Rauch und sie zieht seinen Kopf nach hinten, um ihren Kuss zu lösen. "Olyvar.. ich liebe dich und du liebst mich. Bitte, lass das für diesen Moment genügen und wir reden, wenn wir beide in der Verfassung sind uns vor möglichen Wurfgeschossen in Sicherheit zu bringen." Sie lächelt, als sie seine fester zufassenden Hände spürt und lässt sich auf seinen Schoß nieder. Sein Körper beginnt zu glühen und obwohl sie nicht sicher ist, ob es am Fieber, an ihr oder an allem beiden liegt, genießt sie den Kontrast zwischen ihm und der kühlen Nachtluft auf ihrer Haut.
Er ist immer noch völlig erschöpft, fiebrig und zerschlagen, doch seine Berührungen sind sanft und drängend zugleich. Kizumu ist sich nicht sicher, ob das, was sie tun nicht nur eine Flucht ist, eine Flucht vor dem unausweichlichen Morgen, dem Rückflug und dem was folgen wird, doch sie weiß, würde sie nicht mit ihm vor dem Grau des neuen Tages fliehen, hätten sie ihre Schlacht an den Ruinen von Liam Cailidh verloren.
Olyvar ist erschöpft eingeschlafen, sie liegen Stirn an Stirn und der nächste Morgen findet die Elbin wach, mit rot-geschwollenen Augen und die Augen auf sein Gesicht gerichtet. Unerträglich?

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 23. Feb. 2004, 23:33 Uhr
Schilamas Reaktion auf Morganas Äusserung, das sie schwanger ist, lässt sie nun doch Lächeln, und es ist sogar ein verschmitztes Lächeln. "Ich habe es kaum einem gesagt, Lyn wusste es auch nicht, nur wenige haben es mir angesehen. Ich war mir ja selber eine ganze Zeit lang nicht sicher, ob ich dieses Kind will." Der entgeisterte  Ausdruck auf Schilamas Gesicht lässt sie abermals lächeln." "Guck mich nicht so an, ich wusste von Anfang an, das die Beziehung zu Lyn nicht leicht sein würde, er kommt aus einer ganz anderen Kultur und sieht viele Dinge anders als ich, und auch ohne das Kind war unsere Beziehung kompliziert genug. Aber ich habe mich ja entschieden das Kind zu bekommen, also kannst du ds entsetzte Gesicht wieder fallen lassen....... Aber es ist so gekommen, wie ich es im Inneren immer gewusst habe. Er ist hier nicht wirklich zurecht gekommen, seine Kultur ist so viel anders als unsere und ich hätte es besser wissen müssen, aber wie sagt man so schön, Liebe macht blind...... Obwohl ich mich langsam frage, ob es überhaupt Liebe war?" Morgana verstummt und denkt über ihre letzten worte nach. War das Alles nicht wirklich nur eine Schwärmerei gewesen, der Reiz jemanden zur Treue zu bekehren, der eigentlich nicht treu sein konnte, der Reiz des Neuen und Unbekannten. Es ist müssig darüber nachzudenken, aber es hilft zumindest über den Schmerz hinweg, der sich doch immer wie feine Nadeln in ihr Herz schleichen will.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Olyvar von Tarascon am 24. Feb. 2004, 00:05 Uhr
Als er die Augen aufschlägt, muß er sich zum ersten Mal seit Tagen nicht fragen, wie sein Name ist, wer er eigentlich ist und was er hier zu suchen hat. Er sieht in ihr Gesicht, übernächtigt und mit verweinten Augen, und legt eine Hand an ihre Wange, während draußen die ersten Lagergeräusche an ihr Ohr dringen: halblaute Befehle, wiehernde Pferde, knarrende und ratternde Wägen, das übliche Waffenklirren und Säbelrasseln und die Tritte schwerer Stiefel. Sie hatten sich geliebt und sich dabei kaum bewegt. Abgesehen davon, daß er ohnehin vom Fieber geschwächt war und kaum zu irgendwelchen Ringkämpfen auf weichen Fellen fähig, es hatte ihnen beiden genügt, einfach nur verbunden zu sein, eins zu sein und nicht mehr zu wissen, wo die eigene Haut endete und die des anderen begann. Ihr Kuß war ihre Antwort auf seine Frage gewesen und sie hatte ihm die einzig richtige gegeben: als ihnen Worte nur im Weg gestanden waren, hatte sie sich selbst angeboten - und ihn erreicht. Ihre Körper sprechen eine ganz eigene Sprache miteinander und dort gibt es weder Mißverständnisse, noch Zweifel, noch Angst. "Mo cridhe," ist alles was er sagt, bevor er ihren Kopf an seine Brust zieht  und seine Nase in ihrem Haar vergräbt. Unerträglich, kein Zweifel.
Er weiß nicht, wie lange sie so nebeneinander liegen, ihr Körper dicht an seinem, ihr Gesicht an seinem Hals vergraben, aber Galrins Stimme reißt sie schließlich aus ihren Gedanken. Der Schiffbauer betritt das Zelt, während Kizumu ein wenig von ihm abrückt, so weit es das schmale Feldbett eben erlaubt, verneigt sich kurz und bringt dann sein Anliegen vor:  >Mylord, ich habe gestern mit Lord Caewlin gesprochen. Er meinte, es sei wohl das Beste, Ihr würdet an Bord der "Windkind" nach Talyra zurückkehren. Eure Dame und die Pferde kämen selbstverständlich ebenfalls mit.<
Er weiß zwar nicht, von welchen "Pferden" Galrin spricht, aber er kann sich auch nicht wirklich auf die Worte des Kapitäns konzentrieren. Nicht jetzt und nicht mit diesem Schmerz in seinem Inneren. Er nickt nur. "Ja, wird das beste sein. Ich glaube nicht, daß ich reiten kann, aber eine Fahrt in einem ruckelnden Ochsenkarren wäre wohl fast ebenso schlimm." Er sieht Kizumu an, die kaum merklich nickt, und wendet sich dann wieder an Galrin. Er sagt dem Schiffbauer, was alles an Bord müsse - Kizumus Habe, Prins, ihr arduner Pony, sein Knappe und natürlich Bayvard, falls der Hengst nicht schon auf der Windkind war - und Galrin verspricht, sich sogleich um alles zu kümmern. Keine halbe Stunde später erscheinen sechs Blaumäntel, die ihn und Kizumu zum Aufzugskorb des Windschiffes bringen, so wie sie zum Festmahl am gestrigen Abend gebracht worden waren: sie tragen sie schlicht beide auf dem Feldbett hinaus und der Förderkorb schafft sie schwankend und ächzend nach oben.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Mistress Neun am 24. Feb. 2004, 11:59 Uhr
Viele der Novizinnen haben sich freiwillig gemeldet, den Rückweg auf der "Windkind" zu verbringen, genug für die vielen Verletzten an Bord. So verlässt sie als eine der Letzten das Schiff. Viel im Lager zu helfen ist nicht mehr, das meiste ist bereits abgebaut und auf den Wagen verstaut. Sie hilft noch schnell den Rest zu verladen und schon bald stehen die Wagen wieder in einer Reihe, wie bereits auf dem Hinweg. Irgendwann ist einer der befehlshabenden Soldaten an sie herangetreten und hat sie gefragt, ob sie den Weg unbedingt reiten möchte oder ob sie den Hengst vielleicht entbehren könnte. Dadurch, das viele der verletzten Männer nun in den Wagen fahren müssten, fehlen ihnen Pferde zum Wechseln. Ohne groß nachdenken zu müssen, stimmt sie dem Vorschlag zu. Schließlich kann sie laufen, was ihr auch sicher gut tun wird.

Sie schaut noch einmal bei ihrem Pferd vorbei und erklärt ihm alles. Binky gehört zu den Sorten Pferd, die sehr stur sein können, wenn sie nicht wollen. Aber nachdem sie ihn gesagt hat, das alles in Ordnung ist, nickt der Hengst fast zustimmend und schlappert ihr mit seinem feuchten Maul durchs Gesicht. Doch schnell verabschiedet sie sich von dem Tier, streicht ihm noch einmal über die Nüstern und macht sich dann wieder auf den Weg zu den Heilerwagen, schließlich will sie den Abmarsch nicht verpassen.

Schnellen Schrittes bahnt sie sich einen Weg durch die Masse von hin und her eilenden Männern. Plötzlich bleibt sie stehen, meint sie doch einen Moment ein bekanntes Gesicht in der Menge gesehen zu haben. Sie schaut wieder und tatsächlich, zwischen all den Soldaten findet ihr Blick Kaney, der Junge aus dem Wald, der damals ihr, bzw. Uuma geholfen hat. Kaney? ... Aber was macht der denn hier? Das ich den jetzt erst gesehen habe ... Einen Moment bleibt sie inmitten dem Trubel stehen und schaut überrascht zu dem Wargjungen rüber. Doch der bemerkt sie nicht bei seiner Arbeit. So schmunzelt sie nur kurz in sich hinein und setzt ihren Weg zu den Wagen fort.
Dort findet sie Morgana und Schilama im Gespräch auf dem Kutschbock einer der Wagen sitzen. Morgana scheint es sichtlich nicht gut zu gehen, sie kämpft stark mit den Tränen. Doch sie sagt nichts, schließlich will sie nicht unhöflich sein und sich einmischen, sondern nickt den Beiden nur stumm zu und gesellt sich zu den Novizinnen auf den nächsten Wagen.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Lyn am 24. Feb. 2004, 14:16 Uhr
An einem Ort weit entfernt von den Immerlanden

Langsam, wie ein hartnäckiger Morgennebel vor dem jungen Tageslicht zurückweicht, kehrt Lyns Bewusstsein zu ihm zurück. Eine vertraute Stimme spricht seinen Namen, doch noch kann er sie ihrer Eigentümerin nicht zuordnen. Er öffnet die Augen und kneift sie sofort vor dem mit schmerzender Intensität wahrgenommenen Licht wieder zusammen.

„Was machst du nur für Sachen? Bruderherz“ klingt die Stimme nun deutlicher. Das Erkennen erreicht seinen Geist und auch das zuerst verschwommene Bild wird klarer. „Tysyriella“ ruft Lyn erstaunt den Namen seiner Schwester aus. Allmählich kehren auch seine Erinnerungen wieder. Zuletzt war er in dem Feldlazarett und damit beschäftigt wenigsten einige der zahlreichen Verwundeten der Schlacht zu heilen. „Mach‘ dir keine Sorgen, du bist wieder zu hause“ antwortet seine Verwandte auf seinen verwirrten Gesichtsausdruck hin. „Zu- zu hause?“  stammelt er verwirrt. „Aber wie ...?“ „Du lagst im sterben, da mussten wir dich zurück holen“ antwortet sie sanft. „Im st- sterben?“ „Ja, du hattest dich nicht ausreichend genährt und deine Kräfte völlig verausgabt. Oh Lyn! Wie konntest du dich nur für diese Kreaturen opfern? Mutter ist ziemlich sauer. Wie du dir denken kannst war es nicht gerade einfach dich zurück zu holen. Nur gut, dass du dein Amulett getragen hast.“

Es dauert eine Weile bis Lyn das eben gehörte begreift. Zu matt und fiebrig fühlt er sich noch. „A-Aber was ist mit Morgana. Ich muss ihr doch bescheid sagen“ stammelt er. „Morgana?“ forscht Tysyriella nach. „Ah deine Gespielin? Mutter ist nicht besonders gut auf sie zu sprechen. Wolltest du wirklich einen Bastard mit ihr zeugen? Lyn! Lyn! Lyn! Was machst du nur für Sachen? Aber wenn es dir besser geht wirst du mir alles über sie erzählen müssen. Doch jetzt musst du dich erst mal ausruhen! Schließlich willst du ja wieder gesund werden.“

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 24. Feb. 2004, 14:29 Uhr
Die ersten Worte beruhigen Schilama doch ein wenig, dass sie nicht die einzige ist, die das nicht gesehen hat, denn ein wenig duselig fühlte sie sich dabei schon, es nicht bemerkt zu haben. Als Morgana sagt, dass sie sich eine Weile gar nicht sicher war, ob sie das Kind überhaupt wollte, wäre der Elbin beinahe der Mund aufgeklappt, wie konnte man ein Kind nicht wollen? Aber die Heilerin erzählt weiter und sagt dann noch, dass sie ihren entgeisterten Gesichtsausdruck wieder fallen lassen kann, schließlich hat sie sich für das Kind entschieden. Schilama nickt und lächelt wieder, was bei den daraufolgenden Worten von Morgana aber nach und nach wieder verschwindet. Als die Heilerin endet und so stumm neben ihr sitzt, schaut die Elbin sie nur eine Weile an und lässt sie ihren Gedanken nachgehen, denn sie kann nur ahnen wie Morgana sich fühlt, aber wissen tut sie es nicht.

Schilama sieht wie Mistress kurz neben den Kutschbock auftaucht, aber nach einem Zunicken verschwindet diese auch schon wieder. "Morgana", beginnt sie etwas zögerlich, "ich kann nicht sagen, dass ich weiß, was du durchmachst, aber... Es ist gut sich über Vergangenes gedanken zu machen, um sich Fragen zu beantworten, solang man nicht in ihr zu leben beginnt." Sie hatte Morgana dabei die Hand wieder auf die Schulter gelegt und will schon gerade gehen, damit die Heilerin wieder ihren Gedanken nachgehen kann, wenn sie will, als ihr noch etwas einfällt: Eine Frage, die ihr schon seit den luftigen Höhen des Windschiffs auf der Zunge brennt und die sie sich jetzt einfach nicht mehr verkneifen kann.

"Wie war bei euch da unten das Fest?", fragt sie leicht grinsend, weiß sie doch inzwischen was Morgana von so hohen Höhen hällt. Als sie an das Lied von Galrin denkt, muss sie beinehe lachen, nicht nur wegen dem Inhalt des Liedes, sondern auch bei dem Gedanken, wie sie alle gelauscht hatten.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 24. Feb. 2004, 16:14 Uhr
Die Tränen, die geade wieder ihren Weg finden wollen, lassen sich durch Schilamas Worte leichter zurück halten. Das Fest, denkt Morgana und sacht muss sie lachen, als sie an die Wortwechsel denkt, die sie mit Caewlin geführt hat, und an den Tanz, den sie mit Niniane getanzt hat.

"Das Fest war sehr schön, ich habe mich sehr gut amüsiert, auch ohne Lyn. " Ihr Lächeln verschwindet für einen kurzen Moment und kehrt dann aber wieder zurück. "Wir haben getanzt und uns gut unterhalten, es war als wären alle alten Freunde wieder da, Caewlin, Niniane, Cron und Kizumu, all jene, die ich schon lange kenne und nur einer hat gefehlt...." ihre Mine wird wieder dunkel, ehe sie weiter spricht. " Falcon hat gefehlt, ich weiss nicht, du hast den Elbenlord doch auch gekannt, er ist....gefallen... ich weiss nicht viel darüber,....aber die Soldaten haben erzählt, er wäre freiwillig in den Tod gegangen.... ich weiss nicht ob es stimmt, aber auch er hinterlässt ein Kind ohne Vater......."

Morgana schweigt wieder eine Weile und die Hand auf ihrer Schulter scheint Tonnen zu wiegen. Sie ist froh mit jemandem über alles reden zu können, vielleicht hätte sie auch mit Caewlin oder Niniane darüber reden können, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt scheint er gekommen zu sein und ihr Blick richtet sich Schilamas Gesicht zu.

"Ich weiss, dass du einige der Dinge , die ich dir erzähle nicht nachvollziehen kannst, aber danke , dass du mir zu hörst, manchmal hilft reden mehr, als alles andere. Ich will nur hoffen, dass es nicht an mir lag , dass er mich verlassen hat..." Morgana wischt sich verstohlen, die Träne weg, die sich doch noch ihre Bahn gebrochen hat, doch dann wird ihr Blick wieder stolz.

Ihr Wagen steht in der Nähe der Windkind und so sieht sie, das Olyvar mit Kizumu auf die Windkind gebracht wird. Éin wenig mulmig ist ihr schon dabei, sie hätte den Lord Commander gerne unter ihrer Obhut gewusst, war er doch einer derjenigen, die am schlimmsten verletzt worden waren. Aber sie vertraut auf Kizumu und Galrin, dass wenn es dem Lord Commander schlechter ging, jemand Morgana verständigen würde, und wenn es sein müsste, würde sie dann auch auf dieses fürchterliche Schiff gehen, auch wenn sie dabei tausend Tode sterben würde. Aber sie und Loba hatten nicht so viele Anstrengungen gemacht, damit der Lord Commander auf dem Rückweg noch die purpurnen Flüsse erreichen würde. Eine leichte Gänsehaut zieht über ihren Rücken, bei dem Gedanken, die Windkind zu betreten, doch er verschwindet rasch wieder und sie blickt wieder zu Schilama."Hattet ihr denn auch eine schöne Feier?"

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Cron am 24. Feb. 2004, 19:58 Uhr
Als er sein Zelt verläßt, wackeln die Wände bereits verdächtig - irgendjemand hatte die Halteseile wohl schon losgebunden, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob er noch drinnen war oder nicht. Kaum ist er zu Niniane ans Feuer getreten, huschen sein Roßknecht und Jack fast augenblicklich hinein, um seine letzte Habe zusammenzuraffen und zu seinem Wagen zu schaffen. Als sie ihm eine Schale Tee in die Hand drückt und seinen Arm mit einem warnenden Funkeln in den Augen und einem ergebenen Seufzen wieder in die Schlinge legt - um sich anzukleiden hatte er ihn gebrauchen müssen und es hatte ihm nicht gut getan - wird seine Unterkunft hinter ihm auch schon abgebaut. "Jack, such den Gnom," weist er seinen Knappen an, als der unter sich bauschender Zeltleinwand und Dutzenden von Schnüren rotgesichtig und schnaubend wieder zum Vorschein kommt. "Den Gnom, Mylord?"
"Ja, den Gnom. Es ist das Faß, das schnarcht, du kannst es nicht verfehlen. Such das Faß und sorg dafür, daß es auf meinen Wagen kommt." Er sieht Niniane an, die ihn fragend mustert und zuckt mit den Schultern. "Ich will nur nicht, daß er hier in der Wildnis zurückbleibt, Nan. Wir nehmen ihn nur mit nach Talyra, versprochen."  Ihr Blick sagt deutlich, daß sie Ukko nicht im Baum haben will, als sie ihm hilft, den Schwertgurt anzulegen. Eine Rüstung kann er mit dem verwundeten Arm beim besten Willen nicht tragen, nicht einmal ein Kettenhemd - nun, es würde so gehen müssen und es steht auch nicht zu erwarten, daß sie auf ihrem Rückweg nach Talyra noch irgendwelchen Feinden begegnen würden.

Einen Moment hält er sie fest und drückt ihr einen Kuß auf die bronzebraune Stirn - selbst im Winter wird ihre stets sanft gebräunte Haut kaum heller. "Ich weiß, Cariad."  Siebenundzwanzig Mal hintereinander? Götterimhimmelnochmal, warum hatte er sich nur so betrunken? Noch immer hat er ihre spöttelnde Stimme im Ohr: >Aber natürlich war es ein Unfall und zählt nicht.<  Natürlich zählt es nicht! Auch wenn alle siebenundzwanzig Mal todernst gemeint waren. Das will ich zuerst von dir hören, meine Schöne. Und zwar wenn du nüchtern bist.
"Also dann... sehen wir zu, daß wir von hier fortkommen." Er leert den Becher und sieht sich um. Überall um sie her werden die Feuergruben bereits mit Schnee und Erde bedeckt, Caewlins Zelt steht nicht mehr, ebensowenig wie das Vareyars und im Lager geht es zu wie in einem Ameisenhaufen: Blaumäntel wimmeln durcheinander, Befehle werden gebrüllt, Roßknechte und Küchenjungen hasten hin und her und auf dem Dammweg formiert sich bereits der Anfang des Trosses. Was auf den ersten Blick aussieht wie heilloses Durcheinander, ist in Wahrheit nichts anderes als die gewöhnliche Betriebsamkeit eines raschen Aufbruchs: alle scheinen so rasch wie möglich von hier fort und wieder nach Hause zu wollen und Cron kann es ihnen nachfühlen - auch er hat vom Lagern in verschneiten Wäldern, Schlachtfeldern und Nargen fürs Erste mehr als genug.

Ein Kriegshorn hallt mit dumpfem, hohlem Klang über die Lichtung und einen Moment scheinen alle kurz innezuhalten - dann geht die lärmende Hektik weiter und das Kriegshorn klagt erneut mit dem unüberhörbaren Appell zum Sammeln. "Jack, die Pferde. Scheint, als hätte Caewlin es auch eilig, heimzukommen."
Sein Knappe bringt ihm Donner und Ninianes Jagdstute, und er erfährt, daß Kizumu mit Olyvar von Tarascon samt ihren Pferden auf dem Windschiff zurück nach Talyra reisen würde. "Besser so," brummt er, als er in den Sattel steigt. Von Donners Verletzung war nichts geblieben als ein verkrusteter braunroter Strich im samtigen, schwarzen Fell, der ihn in keiner Weise zu beeinträchtigen scheint - den Göttern sei Dank. "Ich hab noch nie einem Mann mit solchen Verletzungen gesehen, der das überlebt hat, Nan." Sie reiten nebeneinander zum Dammweg hinab, dicht gefolgt von Jack, und schließen durch ein Gewühl sich zum Marsch aufstellender Blaumäntel zu Caewlin auf. Die Reiterei und die Hälfte der Lanzenträger formiert sich zur Spitze, dann folgen die Wägen der Heiler mit den Verwundeten, hernach die der Schmiede und die Küchenwägen, und schließlich die Versorgungskarren. Vareyar führt mit fünfzig Berittenen und den restlichen Fußsoldaten die Nachhut.
Vier Stunden nach Anbruch der Morgendämmerung ist das Lager abgebrochen, die Ruinen Liam Cailidhs geräumt und die Überlebenden des talyrianischen Heerzuges haben sich auf dem Dammweg versammelt, um in ihre Stadt zurückzukehren. Ein letztes Mal hallt das Hornsignal über sie hinweg und verklingt im Wald ringsum. Die langsam höher kletternde Wintersonne verbrennt die letzten wogenden Nebelbänke, während Caewlin mit lauter Stimme den Abmarsch befiehlt. Ruckelnd und ratternd und zuerst langsam wie eine kriechende Schildkröte setzt sich der Feldzug in Richtung Osten in Bewegung. Über ihnen bläht das Windschiff seine Segel und dreht sich in den Wind und vier halbverfallene Türme, glitschig vom Moos und mit dichten Schleiern fahler Feenschleier behangen, bleiben hinter ihnen zurück.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Ukko der Gnom am 24. Feb. 2004, 20:20 Uhr
Ukko wird duch unsanftes Geschaukel geweckt.
Er öffnet ungehalten ein Auge und sofort merkt er, wie sein Magen zu rebellieren beginnt.
das liegt wohl am Fleisch von gestern, man sollte den Smutje kielholen er hatte gerade vom Segeln geträumt.

Der Gnom schiebt seine Nase über den Rand und sieht einen Kappen, der ihn und das Fass durch die Gegen rollt. Ukko fühlt sich wie in einem Strudel gefangen.

"Heeeeeeeeeeeeeeeee du, vielleicht gibt es noch Herrschaften die schlafen wollen...."

"Und es gibt Leute, die arbeiten müssen, ob es gewissen Herrschaften passt oder nicht" antwortet ihm der Page schlagfertig zurück.


" Wo rollst du mich überhaupt hin?"

" Im Auftrag von Sir Cron von Tronje, der dieses Fass auf seinen Wagen geladen haben will rolle ich dich zu eben diesem Wagen"!

" Croni, er heisst Croni..." gähnt Ukko befriedigt, lässt sich ins Fass und in die sanften Arme des Schlafes zurückgleiten

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Morgana am 24. Feb. 2004, 21:22 Uhr
Noch ehe Schilama wirklich antworten kann, ertönt ein Horn, das weit über das ganze Lager schallt. Morganas Herz beginnt schneller zu schlagen und eine Unruhe ergreift sie.Es geht nach Hause, es geht endlich nach Hause und ich hoffe ich werde diesen Ort nie mehr wieder sehen, auch wenn es ein Erfolg war, so hat er doch genug Opfer gefordert und nicht zuletzt bleibt die Erinnerung, dass ich alleine von hier fort gehe.

Die Hörner erschallen noch einmal, der Kutscher kommt zurück und Morgana rückt näher zu Schilama, damit der Kutscher Platz hat. Die Pferde tänzeln unruhig vor dem Wagen und ein letztes Mal herrscht Aufruhr im Lager, bis auch der letzte seinen Platz gefunden hat. Als alle ihren Platz gefunden haben, erschallen die Hörner ein letztes Mal und der Lindwurm der Wagen, Reiter und Fußsoldaten setzt sich langsam in Bewegung. Der Zug ist um einiges geschrumpft, einige der Wagen sind durch die Kämpfe so stark beschädigt worden, das sie nunmehr als stumme Zeugen des Geschehens langsam hier an Liam Cailith verotten werden. Auch die Truppe an sich ist stark ausgedünnt , doch jedem der Soldaten ist anzusehen, wie froh er ist nun endlich nach Hause zu kommen.

Die Pferde stemmen sich schwer in die Riemen um den Wagen von Morgana aus dem Schlamm zu ziehen und mit einem Ruck und einem lauten schmatzenden Geräusch lösen sich die Räder endlich und der Wagen beginnt zu rollen. Es liegt noch ein weiter Weg vor ihnen und die Pferde sowie auch das Fussvolk schreiten schnell aus. Diesmal braucht sie niemand zur Eile anzutreiben, sie gehen von selber so schnell sie nur können, damit sie so schnell es geht wieder nach Talyra kommen. Auch Morgana kann es kaum noch erwarten endlich die Mauern von Talyra wieder zu sehen und all das Leid und den Schmerz, der wie eine Glocke über dem Lager gehangen hat, zu vergessen. Kurz sieht sie Caewlin und nickt ihm zu, auch Cron und Niniane sieht sie kurz und auch ihnen steht ins Gesicht geschrieben, das sie froh über den Aufbruch sind.

Titel: Re: Das Feldlazarett und die Feldküche
Beitrag von Schilama am 24. Feb. 2004, 21:30 Uhr
Schilama hört lächelnd zu, was Morgana über das Fest zu berichten hat, aber als sie dazu kommt, dass Falcon tot sei, wird ihre Miene traugig. Sie ist ihm nur zweimal begegnet, das eine Mal, als er mit den anderen aus der Kanalisation gekommen ist und dann noch einmal, als sie die kleine Natie versorgt hat und sie in Vinyamar für die Nacht eines der Gästequartiere beziehen durfte. Mylady?, sie lächelt kurz, als sie sich an die Einladung, zum Abendessen zu kommen, erinnert. Freiwillig in den Tod? Götter was kann jemanden zu so etwas bringen? Sie ist sprachlos und da kommt ihr die kleine Pause nur ganz recht, die Morgana einlegt, ehe selbige sie anschaut und weiterspricht.
"Oh nein Morgana, an dir lag es bestimmt nicht", sagt Schilama aufmunternd und plötzlich wieder mit einem Lächeln im Gesicht, aber ihre Laune war schon immer recht Sprunghaft, da ist das kein Wunder. "Wer dich sitzen lässt, hat dich schlicht und einfach nicht verdient", fügt sie noch hinzu. Das würde ja noch fehlen, wenn Morgana denkt, dass es ihre Schuld ist, dass Lyn einfach davongerannt ist.

Als Morgana den Blick zur Windkind wendet, schaut sie ebenfalls hinauf, aber sie ist weniger am Inhalt des Aufzugs intressiert, der gerade hochfährt, als an dem Windschiff selbst, ich hätte dem Ausguck doch mal einen besuch abstatten sollen. Schilama wäre nur zu gern mal dort hinaufgegangen, aber irgendwie hat sie sich nicht getraut, ob es für den Anfang zu viel der Höhe war, sie Angst hatte, dass dieses tote Holz bei ihrem Aufstieg zur Spitze brechen könnte oder ob es noch etwas anderes war, weiß sie nicht.
Sie wird aus den erträumten Höhen gerissen, als Morgana sie fragt wie ihre Feier war. "Oh weißt du, wir hatten vielleicht weniger Gesangseinlagen als ihr, aber dafür haben wir bestimmt mehr geredet als das ganze Lager unter uns", sagt sie grinsend. "Aber bei Galrins Lied wurde selbst bei uns alles totenstill, damit wir es hören konnten", und beinahe hätte Schilama gekichert: der Lord Commander brennt und das war ein Sieg für die Narge, fällt ihr nämlich gerade wieder ein Teil des Liedes ein.

Die Elbin bemerkt, dass das Lager um sie herum immer mehr aufbruchfertig ist und das es wohl gleich losgehen würde und da ertöhnt auch schon das Horn. Sie schaut noch kurz zu Morgana, ehe sie vom Kutschbock, damit der Kutscher wieder Platz hat. "Mach dir nicht zu viele Gedanken", sagt sie noch und nimmt dann die Zügel von Destrefin in die Hand. Sie würde neben dem Wagen hergehen, wie sie es schon auf dem Hinweg gemacht hatte, nagut, ich war nicht immer neben dem Wagen, manchmal auch davor dahinter oder sonst wo, denkt sie grinsend, als sich das Heer auch schon in Bewegung setzt.



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