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Das Rollenspiel >> Reisen und Quests durch die Immerlande >> Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
(Thema begonnen von: Nedjare am 25. Mai 2011, 06:13 Uhr)

Titel: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 25. Mai 2011, 06:13 Uhr
Das steinerne Anwesen der Dyth’Yîr ist direkt in den Fels eingelassen, zwei anmutige Statuen, aus Knochen geschnitzt, welche sorgsam ineinander eingearbeitet wurden um die anmutigen Gestalten des Hausherren und seiner Gemahlin widerzuspiegeln, wachen an den beiden Seiten des großen zweitürigen Tores, welche den Weg durch steinernen Innenhof zu dem eigentlichen Gebäude vor den Augen neugieriger Blicke versperrt. Fenster gibt es keine – wozu auch. Sie befinden sich unter der Erde in den Felsen des Gebirges. Das einzige kleine Fenster befindet sich im Tor selbst und kann bei Bedarf von Innen geöffnet werden, so dass der Torwächter mit Besuchern sprechen und diese falls nötig hereinlassen kann.

Das Haus selbst ist ein Meisterwerk steinhauerischer Fähigkeiten:

Außenansicht Anwesen Dyth'Yîr (http://fc05.deviantart.net/fs70/f/2011/146/c/5/estate_of_dyth__yir_by_s_h_a_d-d3ha6ym.jpg)

Im Hof befindet sich zur linken Hand ein weiteres kleines, aber ebenso schweres Steingebäude, welches unten einen Stall beherbergt. Ein steinerne Trog befindet sich dort drin und ein Brunnen steht vor dem mit Säulen eingesäumten Gebäude. Schwere Ringe und Ketten an den Wänden der Steinmauern, bei deren Anblick man nur mutmaßen kann, welche Gestalt diese Ketten wohl halten sollen. In der Etage über dem Stall sind die Quartiere der Sklavenmeister, welche alle samt Shebaruc und Angestellte des Hauses Dyth'Yîr sind.
Auch nahe des Tores befinden sich Ketten und schwere Ringe, welche in die Außenmauer gelassen sind, um den Torwächter zu bändigen und an einer Flucht zu hindern.

zweites Untergeschoss
Ein in den Felseingelassenes schweres Tor führt vom Innenhof zu einer großen Treppe, welche in den zweiten Keller und die Sklavenquartiere der großen Sklaven führt, welche besonderen Schutz brauchen um an der Flucht gehindert zu werden. Was sich dort unten genau befindet, ist nicht bekannt, doch wurden von Gästen Laute gehört, welche dazu führen, dass von Riesen, Trollen, Ogern, Nargen, Sandnargen und gar Aurochmagr gemunkelt wird.

erstes Untergeschoss
Über diesen, für niemanden zugänglichen Sklavenquartieren, befindet sich der Vorratskeller sowie die Sklavenquartiere der menschlichen Sklaven. Zuchtquartiere gibt es hier keine, denn wer macht sich schon die Mühe einen Menschen großzuziehen, diese bekommt man schließlich an jeder Ecke, insbesondere wenn man einen der größten Sklavenjäger, -händler und -ausbilder in der eigenen Familie hat, da lohnt sich ein solch aufwendiges Unterfangen nicht und ist der Mühe nicht wert.

Erdgeschoss
Durchquert man den Eingang zu dem Haupthaus erreicht man eine große Halle, welche einem Empfangsaal gleich kommt und für Feste und Feierlichkeiten genutzt wird. Zwei Treppen führen an den Seiten des großen Raumes zu einem balkonartigen Bau, von welchem mehrere Türen zu weiteren Zimmern führen. Was man jedoch von außen nicht erkennen kann ist, dass sich hinter einer jeden Tür lediglich ein weiterer Gang verbirgt, welche geschwungen zu den privaten Gemächern führen.
Aus dem unteren Teil der Empfangshalle gehen ebenfalls zwei große Wege ab, diese bestehen jedoch aus gewaltigen steinernen Rundbögen. Der Bogen zur linken Hand führt zu dem Ballsaal, welcher früher, als das Haus noch großes Ansehen besaß oft genutzt wurde und von zahlreichen Kerzen in funkelnden Kronleuchtern erhellt wurde.
Der Bogen zur rechten Hand, führt zu einem riesigen Speisesaal, in welchem eine lange und schwere Rittertafel und sich unzählige massive Holzstühle befinden. Die Stühle der Hausherren gleichen hölzernen Thronnachbildungen insofern, dass sie aufwendiger geschnitzt und verziert wurden. Die Arbeit eines wahrhaft geschickten Handwerkers. Hinter dem Speisesaal befindet sich eine Tür, welche zu der Küche im 1. Keller des Hauses führt. Sollen sich die Sklaven mit der Hitze der vielen Kochstellen und dem Geruch von Essen ärgern. Als noch zahlreiche große Feste gefeiert wurden bekamen die Menschen dort unten ohnehin nur die Reste und fettdurchtränkten Stücke, welche der Adel der Shebaruc verschmähte.

1. Geschoss
Zwei Türen führen von dem Balkon in der Empfangshalle in das erste Geschoss. Die Tür ganz links und jene ganz rechts. Die linke Tür führt zu den 7 geräumigen, jedoch seit geraumer Zeit fest verriegelten und unbetretenen Kinderzimmern und am Ende des Flures befindet sich eine Wendeltreppe, welche hinaus in das höchste der Geschosse führt.
Die Tür ganz rechts hingegen führt zu einem weiteren großen Raum, der Wohnbereich und Empfangsraum miteinander zu vereinen scheint. Man findet gemütliche Sitzgelegenheiten und einige Käfige mit seltenem, Getier, welches der Bewohner dieses Raumes zu sammeln scheint. Weitere Türen führen in einen großen Baderaum, einem Schlafgemach und privaten Sklavenquartieren für das Eigentum dieses Bewohners.

2. Geschoss
Das zweite Geschoss besteht aus einem Empfangsraum, hinter dem sich durch einen Rundbogen abgetrennt ein großzügiger Wohnbereich erstreckt, welche die Größe des unteren Ballsaales hat. Mehrere Türen führen in einzelne Schlafzimmer und ein großer prunkvoller Baderaum befindet sich ebenfalls auf dieser Etage, weitere Türen führen zu den Sklavenquartieren der hiesigen Bewohner. Der Größe dieser Räume nach, haben hier einst die älteren Kinder des Hauses gelebt.

3. Geschoss
zweite Tür von links führt von dem Balkon in der ersten Etage zu einer steinernen Treppe,welche  hinauf zu der dritten Etage führt. Die dortigen Gemächer sind die Prunkvollsten im ganzen Hause, hinter einem großzügigen Empfangsraum erstrecken sich die Privatgemächer der Hausherren selbst. Ein großzügiges Kaminzimmer, die Privatbibliothek mit den Aufzeichnungen der Familie Dyth’Yir und des Hauses Carador. Das elterliche Schlafzimmer, von dem eine hinter einer geheimen Tür verborgenen Wendeltreppe zu der 1. Etage und den Kinderzimmern führt. Auch der Baderaum der Eltern ist besonders groß und die Badewanne erinnert schon beinahe an einen kleinen Teich, so groß ist diese. Sitzecken und Liegeflächen sind an deren Ränder in den Stein eingearbeitet.



Personen im Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr

Familienmitglieder: (http://fc06.deviantart.net/fs70/i/2011/148/a/3/family_dyth_yir_by_s_h_a_d-d3hf2r4.jpg)

Seldszar Nadal Dyth’Yîr (http://fc08.deviantart.net/fs70/f/2011/148/c/d/seldszar_by_s_h_a_d-d3hetxs.jpg)
Nêdjares Vater und Herr des Hauses (3. Etage)

Shûrdriia Ilvarha Dyth’Yîr (http://fc06.deviantart.net/fs70/f/2011/147/1/c/shurdriia_by_s_h_a_d-d3hcada.jpg)
Die Gemahlin Seldazars und Mutter Nêdjares (3. Etage)

Nêdjare Izdarî Dyth’Yîr (http://fc03.deviantart.net/fs71/i/2011/150/4/1/nedjare_by_s_h_a_d-d3hlc8c.jpg), 2. Etage
für nähere Informationen s. Profil & Tagebuch

Jyzred Nyath Dyth’Yîr (http://fc06.deviantart.net/fs71/f/2011/148/d/5/jyzred_by_s_h_a_d-d3hc4ns.jpg), 1. Etage
Nêdjares jüngster Bruder


Wichtige Sklaven:
Mina – Mensch - kräuterkundige Haushälterin & Heilerin. Sie ist die Chefin der Küche und der anderen menschlichen Sklaven
Doloren – Mensch - rechte Hand und Gehilfin Minas
Vergrimm & Noreg – Zwerge – Ein Schmied & ein Steinmetz. Alle beide geschult im Umgang mit Waffen sind sie als Leibwächter der Eltern tätig und auch für manch eine Waffe oder Kunstwerk im Hause Dyth’Yîr verantwortlich.
Zandess, Ryszt, Sasgrizt, Rezyrm, Skordes & Syngara – Sandnarge, welche im Wechsel Dienst am Tor haben und darüberhinaus als Wachen und Leibwächter fungieren.


Sklaven von Nêdjare

Lyanrae (http://fc02.deviantart.net/fs71/f/2011/146/a/0/lyanrae_by_s_h_a_d-d3haltr.jpg) - Hochelbe (Shida‘ya)  
Diese Elbe ist des Sprechens noch mächtig und 117 Jahre alt.
Sie ist die erste Sklavin Nêdjares.

Sylvana (http://fc05.deviantart.net/fs71/f/2011/146/1/2/sylvana_by_s_h_a_d-d3har2p.jpg) – Silberelbe (Kheleda‘ya)
Diese Elbe ist stumm und gerade mal 45 Jahre jung.

Sinafey (http://fc06.deviantart.net/fs71/f/2011/146/2/1/sinafey_by_s_h_a_d-d3hav7z.jpg) – Smaragdtelbe (Laikeda'ya)
Diese Elbe ist 67 Jahre alt und stumm.

Shundra (http://fc08.deviantart.net/fs70/f/2011/147/1/5/shundra_by_s_h_a_d-d3hbwra.jpg) – Blutelbe (Shebaruc)
Sie ist eine Unberührbare, denn sie ist die Tochter von Vyx, Nêdjares unberührbaren Bruder.
Nêdjare hat die Shebaruc, welche damals noch ein Kind war, an sich genommen, gebrochen und versklavt.
Die Sklavin ist stumm und blind, denn ihre Zunge und die Augäpfel wurden ihr herausgebrannt.

Lea und Kira (http://th00.deviantart.net/fs71/PRE/f/2011/146/b/5/lea_and_kira_by_s_h_a_d-d3haemk.jpg) (Menschen)
Diese menschlichen Zwillinge sind beide stumm und 25 Jahre alt.

Lina (http://fc03.deviantart.net/fs71/f/2011/146/f/f/lina_by_s_h_a_d-d3hai33.jpg) (Mensch)
Die einzige der menschlichen Sklaven von Nêdjare, welche des Sprechens noch mächtig ist.
Sie ist 32 Jahre alt.

Titel: Re: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 25. Mai 2011, 06:37 Uhr
31.07.510


Nêdjare Izdarî Dyth’Yîr hatte für heute eigentlich andere Pläne und doch hat ihr jüngster Bruder, Jyzred Nyath Dyth’Yîr, ihr gestern eine Nachricht zukommen lassen, nach der sie alle ihre Pläne über den Haufen werfen musste, denn er hatte wohl die ganzen letzten Monde in der Bibliothek der Schatten verbracht und alle möglichen Aufzeichnungen studiert und war auf einiges gestoßen, dass sie sich unbedingt selbst ansehen musste. Nêdjare bewundert ihren Bruder ob der Geduld, mit der er die Schriften studiert hat. Teilweise musste er sogar Übersetzungen anfordern, da er selbst der Sprachen nicht mächtig war. Obgleich es unmöglich war, diese wichtigen Aufgaben einem Sklaven zu überantworten, hätte Nêdjare sich wirklich stark zwingen müssen all diese Worte zu lesen, um am Ende Nützliches daraus zu ziehen, aber monatelang, ja selbst wochenlang keiner anderen Tätigkeit nachhängen, dass hätte sie nie fertiggebracht und so ist sie Jyzred unendlich dankbar für seine Geduld und seinen Eifer, mit dem er erfolgreich, wie es scheint, seiner Aufgabe nachging. Und so macht sich die Schönheit selbstredend sofort am nächsten Morgen auf um Jyzred in der Bibliothek der Schatten zu treffen.

Da sie sich in der Öffentlichkeit der belesenen und feinen Shebaruc bewegen wird, wählt sie eines ihrer guten Gewänder, kein so edles wie auf einer Feierlichkeit, aber gut genug, um sich dort zeigen zu können. Ihre vier Lor'Loath verbirgt sie unter dem Gewand, an den extra dafür angefertigten Beinschienen, eines davon an einer Armschiene und das letzte in ihrem Ausschnitt. Auf eine größere Waffe verzichtet sie, das wäre nicht schicklich. Stattdessen legt sie zu ihrem dunklen Gewand aus schwarz mit dunkelblauen Ornamenten passend ihren Silberschmuck mit den blau leuchtenden Wassersternen an, welche so schön zu ihren

Augen passen wollen. Um das ganze Bild noch stimmiger zu machen und ihre wunderschönen Augen noch mehr zur Geltung zu bringen zieht sie die Lider noch mit einem schwarzen Kohlestift nach, so viel Zeit muss sein. Nachdem sie ihre Haare gebürstet hat, flechtet sie sie zu vielen kleinen Zöpfen. Nach einem letzten, nun sehr zufriedenen Blick in den Spiegel, verlässt sie mit einem Lächeln auf den Lippen das Haus in Richtung Bibliothek.


---> Dror Elymh – Die Bronzetiefe (http://forum.weltenstadt.de/?board=reisen;action=display;num=1304669759)

Titel: Re: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 26. Mai 2011, 10:44 Uhr
<--- Dror Elymh – die Bronzetiefe (http://forum.weltenstadt.de/?board=reisen;action=display;num=1304669759)

31.07.510


Zuhause angekommen begibt sich Nêdjare direkt zu ihren Gemächern. Als Älteste der noch hier wohnende Kinder, nennt sie eine ganze Etage ihr Eigen. Sie öffnet die Tür zu ihrem eigenen Reich und begibt sich sogleich in die Richtung eines bestimmten der Sklavenquartiere. Die Quartiere sind so verteilt, dass ihre elbischen Sklaven weit voneinander weg untergebracht sind und die Wände sind dick, so ein telepathisches Gespräch zwischen ihnen unmöglich ist. Bei Elben muss man auf alles vorbereitet sein und Nêdajre ist sich dessen stets bewusst. Eine ihrer menschlichen Sklavinnen, die wie alle menschlichen Sklaven ihrer Familie einen kahlgeschorenen Kopf hat um die Zeichen im Nacken stets klar und deutlich zu sehen, tritt an sie heran, den Kopf demütig gesengt, „Gebieterin, darf ich euch eine Erfrischung bringen?“ erkundigt sie sich betont höflich und unterwürfig. Nêdjare winkt ab. Die Bewegung ihrer Hand wirkt eher, als würde sie ein lästiges Insekt verjagen und macht damit genau deutlich, was Menschen in ihren Augen sind. „Nein, aber ich erlaube dir, dich zu entfernen und deinen Tätigkeiten nachgehen.“ Sie würdigt ihrem Eigentum dabei keinen Blick und die Stimme klingt deutlich von oben herab, um die Stellung der Menschenfrau noch einmal zu verdeutlichen. Der Akzent mit der diese die Sprache der Shebaruc spricht ist deutlich rauszuhören und Nêdjare hasst diesen Klang. Würde sie selbst nicht auch Sklavinnen brauchen, die ihr antworten können, hätte sie ihr die Zunge herausgeschnitten, wie sie es bei den meisten Anderen zu tun pflegt. Die Stimmen dieser Unwürdigen klingen erbärmlich und schmerzen ihren Ohren, so dass sie mit den Elben auf telepathische Weise zu kommunizieren pflegt, etwas zu das niedere Wesen wie Menschen nicht einmal in der Lage sind. Aber auch Elben würden nie eine solche Perfektion erreichen, wie ihre eigene Art und Schmerz oder gar Angst auf telepathischem Wege sähen können. Diese gutgläubigen naiven Narren.

Entschlossen öffnet Nêdjare die Tür zu ihrer Shida’ya. Diese Elbe ist die einzige ihrer elbischen Sklavinnen, die ihre Zunge behalten durfte, weil sie klug genug zu sein scheint schnell zu lernen und das Shebaruc in einem einigermaßen erträglichen Dialekt zustande bringt. Zudem hat sie es nur einmal in einem Ausbruch von Angst und Schmerz gewagt die Sprache ihrer Heimat zu sprechen und seitdem davon abgesehen. Solange sie sich daran hält, darf sie ihre Zunge behalten und da sie miterlebt hat, wie ihre dumme Verwandtschaft für ihr Versagen büßen musste und was für ein Spaß es war sie zu quälen und ihrer ekligen Stimme zu berauben, hat Lyanrae es nie wieder gewagt. Was sich als wirkliches Glück herausstellte, denn nicht immer war es hilfreich nur stumme Sklaven ihr Eigen zu nennen, auch wenn sie der Telepathie fähig sind, können sie doch nicht ihre Anweisungen an die menschlichen Sklaven weitergeben und Nêdjare hasst es sich selbst mit diesem Abschaum abgeben zu müssen, dass Schlangenhals es gewagt hat, sie gerade anzusprechen, war schon beinahe zuviel des Guten und hätte ihr – wäre Nêdjare schlechterer Laune gewesen – die Zunge kosten können.
Schicke einen Boten zu meines Onkels Heim und lasse ihn wissen, dass ich mich dort heute Abend mit Cyrsad Servyxen treffen werde. Lasse ihn wissen, dass alles besser als geplant läuft und ich ein besonderes Geschenk für meinen Gast benötige. Lass ihn wissen, dass es dem edlen Servyxen in unserem Hause an nichts fehlen soll und dass ich als seine Gastgeberin für sein Gastrecht gerade stehe! Kehre anschließend zu mir zurück und helfe mir dabei mich für den heutigen, wirklich wichtigen Abend fertig zu machen. Gehe nun!
Wie ihr wünscht, Herrin. entgegnet die blonde Elbe mit den saphirblauen Augen und schwebt anmutig von dannen. Fürwahr ihre Bewegungen ähneln der von Nêdjare, was ihr nicht gerade gefällt und ihre Stimmung verdüstern lässt.Doch dann kümmert sie sich wieder ums Wesentliche und sendet ihr eine letzte Nachricht nach: Ach, und schicke mir die Zwillinge, sie sollen mir ein Bad herrichten. Eine Antwort erhält Nêdjare nicht mehr, doch da die Zwillinge kurz darauf zu ihr kommen und heiße Eimer Wasser in den Baderaum schleppen, liegt es nahe, dass Lyanrae ihre Nachricht weitergegeben hat. Interessiert beobachtet sie, wie sich die beiden schlanken Menschenfrauen mit den Eimern abmühen und empfindet ihre Wahl gut, den Männern die Putzarbeiten und den Frauen die schwereren Arbeiten zu überlassen. Sie sollen ruhig wissen, dass sie nichts wert sich und sich ihren niedrigen Aufgaben stets bewusst sein. Nachdem Lea einen weiteren schweren Eimer anschleppt, schleicht sich Nêdjare von hinten an und zischt ihr ins Ohr: „und wehe eine von euch verschüttet auch nur den kleinsten Tropfen und wagt es unser Wasser zu verschwenden.“ Vor Schreck fährt die Menschenfrau zusammen und wie erwartet fällt ihr der heiße Eimer aus der Hand. Blitzschnell greift die Shebaruc nach dem Eimer, verhindert schlimmeres und packt die Hand ihrer unfähigen Sklavin um sie hinab in das kochend heiße Wasser zu drücken, vorsichtig darauf bedacht, nicht ihre eigenen Finger zu verbrühen. Lea wimmert und beginnt lautlos zu schluchzen ob der Qual und obgleich sich auch auf dem Gesicht ihrer Schwester Schmerz ausbreitet, setzt diese wohlerzogen ihre Arbeit fort. Lea muss wahrhaft höllische Schmerzen leiden, dennoch hält diese still und zittert lediglich und so lässt Nêdjare ihre Hand wieder los. „Du darfst nun weiterarbeiten und wenn du fertig bist, gestatte ich es dir die Hand unten von Mina versorgen lassen. Vorausgesetzt du wirst jetzt vorsichtiger sein.“ Ihre Stimme klingt höhnisch und während Lea mit Tränen in den Händen mit ihrer gesunden Hand nach dem Eimer greifen will, zieht Nêdjare ihr den Eimer wieder weg, greift nach der verletzten Hand, was die Menschenfrau zu einem geräuschlosen Aufschrei zwingt und legt die Finger der verbrühten Hand um den Griff des Eimers. „Wir hat dir erlaubt es dir so leicht zu machen?“ Fragt sie zischend, „Und warum nimmst du nur einen Eimer und nicht wie deine Schwester zwei? Ich habe nicht ewig Zeit darauf zu warten, dass das Bad gefüllt ist.“ Die Wanne ist groß und Nêdjare weiß, dass Lea die Schwächere der Beiden ist und nur einen Eimer nimmt, damit sie überhaupt bis zum Ende durchhält, doch das ist ihr einerlei, sollte sie sich weiterhin so unfähig anstellen, hat sie für diese Sklavin ohnehin keine Verwendung mehr.

Tränenüberströmt setzt Lea ihre Arbeit fort, der Schmerz lässt sie zittern und schweißüberströmt nimmt sie nun, um weiterer Strafe zu entgehen auch zwei Eimer, was ihr besonders mit der verbrühten Hand einiges abverlangt. Doch die Angst vor Versagen ist zu groß, als das sie aufgeben würde und mit einem kalten Lächeln erkennt Nêdjare den wahren Wert dieser Sklavin, denn zur Unterhaltung taugt sie immerhin. Nichts ist süßer als der Schmerz und vor Allem auch der Schmerz ihrer Zwillingsschwester, welche unfähig ist zu helfen und der das Leid ihrer zierlicheren Schwester, welche sie wohl früher immer beschützt zu haben scheint, mehr weh tut als es jeder körperlicher Schmerz, den man ihr selbst antut, je könnte. Nêdjare lächelt und beschließt sich das Bad noch ein wenig versüßen.
Nachdem beide Schwestern fertig sind und heiße und kalte Wassereimer zu einer angenehmen Temperatur gemischt haben, ruft sie Lea und ihre Schwester zu sich ins Bad. Während sie selbst es sich in der Wanne gemütlich macht, wendet sie sich mit spöttischem Ton Lea zu: „Löse mir die Zöpfe und flechte das Haar auf.“ Ihre Schwester will sich schon anschicken es an Leas Stelle zu tun, doch Nêdjare zischt sie warnend an, was ein wenig an das Fauchen einer Katze erinnert, sofort bleibt Kira zitternd stehen und senkt den Blick, während Lea sich bemüht mit ihren aufs rohe Fleisch verbrühten Fingern die viel zu dünnen Zöpfe zu lösen, was ihr einfach nicht gelingen mag. Die Finger schmerzen und sie kann die Haare weder richtig greifen noch die kleinen Haarbänder lösen oder das Haar gar aufflechten. Erst als Nêdjare sie wissen lässt, dass sie an ihrer statt ihre Schwester für jeden weiteren Fehlversuch bestrafen wird, fängt Lea wieder an zu schluchzen und strengt sich nunmehr noch stärker an unter Schmerzen ihrer Herrin gerecht zu werden. Langsam und nur mühsam bekommt sie die Zöpfe auf und mit zusammengebissenen Zähnen und tränenüberströmten Gesicht quält sie sich durch die Zöpfe, bis sie einen nach dem anderen gelöst hat und nun ob der Schmerzen zusammenzubrechen droht. Inzwischen weint auch Kira, aber Nêdjare hat noch nicht genug. Nun obliegt es Lea mit ihrer verletzten Hand kräftig die Haare ihrer Herrin auszubürsten, was sie zu mehreren lautlosen Aufschreien bringt. Nêdjare kann den Schmerz und die Angst spüren und wie so oft labt sie sich an den Gefühlen ihres Eigentums. Sie hält nicht viel davon, Menschen als hochwertige Sklaven anzusehen und sie zu schonen. Dafür gab es erleseneres. Menschen dienten nur den niederen Tätigkeiten und der Bespaßung, denn sie waren so leicht zu ersetzen und sie auszubilden lohnt sich einfach nicht. Zumal Menschen viel zu kurzlebig sind und zu schnell sterben. An einer gut ausgebildeten Elbensklavin hat die Familie über Generationen ihre Freude, aber Menschen, sie zerbrechen so leicht und einzig ihr Leid ist eine wahre Freude und so genießt Nêdjare es sichtlich, wie ihr Spielzeug sich quält um ihr die Haare sorgsam auszubürsten. Nachdem sie schließlich fertig ist, scheint es, als wäre es wirklich zu viel des Guten, aber Nêdjare hat nicht vor, es dabei zu belassen. Stattdessen verlangt sie nun von ihrem Spielzeug, dass sie Nêdjares Rücken einschäumen und waschen soll und selbstredend mit der ohnehin verbrühten Hand ins warme Wasser packen und auch die Seife darf sie damit aufnehmen. Lea versucht ihr Glück, doch als die Seife das rohe Fleisch berührt wird ihr schwarz vor Augen und sie kippt tatsächlich um. Nêdjare reicht es für heute, sie wendet sich mit einem kalten Lächeln Kira zu, welche sich schockiert zurückhalten muss, um ihrer Schwester nicht zu helfen, Wut, Angst, Schmerz und Hass lodern in ihr als Nêdjares kalte Stimme sich ihr zuwendet: „Worauf wartest du noch? Schaff das elende Stück Dreck hieraus und bring es zu Mina, sie soll sich die Wunden ansehen und sie versorgen.“ Sofort eilt Kira zu ihrer Schwester, zieht sie behutsam auf die Beine und versucht sie halb stützend, halb tragend in den Keller zu Mina zu bringen. Währenddessen ist Lyanrae zurück steht anmutig und reglos in der Türschwelle mit leicht gesenktem Blick, wie es sich für eine Sklavin gehört. So lautlos wie sie zurückgekommen ist, wäre sie Nêdjare kaum aufgefallen, wenn ihre Gefühle welche voller Mitleid, Trauer und Ohnmacht sind, sie nicht verraten hätten. Lächelnd verlangt Nêdjare ein Handtuch und Lyanrae tritt zu ihr, breitet ein Handtuch neben der Wanne aus und hält ein weiteres bereit, um ihre aus der Wanne steigende Gebieterin damit einzuhüllen und sie abzutrocknen. Nachdem sie fertig ist, geht Nêdjare in ihr Schlafgemach. Wie es sich gehört, folgt ihre hochelbische Sklavin ihr in angemessenem Abstand und legt anschließend alle Kleidungsstücke bereit, welche die Shebaruc verlangt. Nachdem sie ihr auch beim Ankleiden geholfen hat, beginnt sie die Haare der Shebaruc zu einer aufwendigen Frisur zu flechten, bei der das dicke seidige Unterhaar offen bleibt und lediglich das Deckhaar zu kleinen Zöpfen geflochten wird, welche ebenfalls immer wieder mit den anderen Zöpfen verflochten werden. Nachdem sie fertig ist, kniet sie sich an die Wand auf den Boden und wartet auf weitere Anweisungen. Nêdjare legt sich ihren Schmuck an, zieht die Kohlestriche an ihren Augen nach und entfernt verwischte Stellen mit einem weichen Tuch. Nach einem letzten prüfenden Blick in einen Spiegel lächelt sie Lyanrae offen an, Zieh dein Seidenspinnenkleid an, du wirst mich begleiten. Das Seidenspinnenkleid, war ein langes hautenges Kleid aus goldig schimmernden Fäden, welche so dünn gewoben sind, dass es beinahe wie ein Spinnennetz wirkt und tatsächlich mehr enthüllend als verhüllend wirkt. Eine solche Sklavin konnte man so zeigen, denn der Körper der Elbe war wohlgeformt und makellos. Die langen, glatten, blonden Haare, wurde zu einem hohen Pferdeschwanz zurückgebunden und mit vielen Ringen so befestigt, dass der Zopf hoch von ihrem Kopf absteht und ihr nicht ganz bis zum Poansatz herabfällt, welchen man durch das halb durchsichtige Kleid, neckisch hervorblitzen sieht. Ein goldenes Sklavenhalsband mit einem schweren großen Ring, stellt der einzige Schmuck dieser Schönheit dar, welche mit ihrer honigfarbenen Haut, dem hellen Haar und den strahlenden Augen auch keines weiteren Schmucks bedarf. Nêdjare schließt das Halsband sorgsam und verlässt gefolgt von ihrer Schönheit das Haus durch eine Hintertür um den geheimen Steingassen zu dem Anwesen ihres Onkels, Saxon Verryl Dyth‘Yir, zu folgen, um vor ihrem Gast dort zu sein und einige Vorbereitungen zu treffen. Die Zeit ist knapp, denn immerhin hat sie viel ihrer Zeit bei ihrem kleinen Spiel vergeudet und die süße Bitterkeit, welche von ihrer Sklavin ausgeht, die ob ihrer elbischen Sanftheit die Qual ebenfalls kaum ertrug, ist ein so schönes Gefühl, dass Nêdjare es noch genießt und auskostet.


---> Dror Elymh – Anwesen des Saxon Verryl Dyth’Yir (http://forum.weltenstadt.de/?board=reisen;action=display;num=1306399427;start=0#0)

Titel: Re: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 24. Juni 2011, 11:39 Uhr
<--- Dror Elymh – Residenz des Saxon Verryl Dyth’Yir   (http://forum.weltenstadt.de/?board=reisen;action=display;num=1306399427)

31.07.510



Der Rest der Sklavenauktion verlief ereignislos. Viele Gäste gingen früh nur einige wenige blieben noch auf einen unwichtigen Plausch und Nêdjare blieb, wie es von ihr erwartet wurde, bis zum Schluss, auch wenn der restliche Verlauf sehr langweilig war. Endlich haben sich auch die letzten Gäste verabschiedet und auch Nêdjare und ihre Familie kehren wieder in ihr eigenes Anwesen zurück. Jyzred ist ausgesprochen still und geht seiner Schwester weitestgehend aus dem Weg. Er scheint noch immer sehr verärgert, doch dafür hat Nêdjare im Augenblick keine Zeit. Sie muss sich um die Vorbereitungen kümmern, denn in 4 Nächten schon, wird sie Cyrsad wieder treffen und je nachdem wie er sich ihr gegenüber verhält, weiteres besprechen. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn Chyazal weiß wie schnell und sorgfältig Nêdjare ihre Aufträge zu erledigen pflegt. Er wird nur allzu schnell misstrauisch werden. Wichtig ist, dass sie, sobald sein Misstrauen geweckt ist, längst fort sind. Es ist möglich dass er ihnen Schergen nachschickt, aber Nêdjare hat wichtige Verbündete, welche versuchen werden ihr Vorhaben zu unterstützen und für sie Augen und Ohren offen halten werden.

Ha’ar Chyazal ist sehr mächtig und nicht viele würden sich freiwillig gegen ihn stellen, doch hat er während seines Daseins sehr viele hochrangige Shebaruc gegen sich aufgebracht. Ja, nicht nur die Familie Dyth’Yîr, sondern das ganze Haus Carador würde Nêdjare vollstes unterstützen. Auch Haus Bernstein wird alles dafür tun, Haus Bernstein ist sehr daran gelegen, dass Haus Carador seinen Ruf wieder erlangt. Zu viele Geschäftsbeziehungen und Verbindungen liegen zwischen den beiden Häusern, als dass es Haus Bernstein gleich sein könnte, wie sich die Dinge entwickeln. Das Interesse dieser beiden Häuser an einer Lösung ohne sich bei Ha’ar Chyazal einkaufen zu müssen, ist offensichtlich und auch Cyrsad wird dies wohl schnell in Erfahrung bringen können. Das jedoch auch die Häuser Rubin und Obsidian daran interessiert sind, war weniger offensichtlich, weshalb Nêdjare ihn dies hat wissen lassen. Beide Häuser hatten dereinst einen großen Zwist mit dem Hause Mondstein, insbesondere mit des Hauses Obrigkeit und auch wenn sie offen gewiss nicht gegen den Ha’ar des Hauses Mondsteins vorgehen würden, sind sie gewillt hinterrücks bei allem zu helfen, was Chyazal verärgern könnte und eben das hat Nêdjare sich zunutze gemacht. Als Teil des Maskenrats haben sowohl Ha’ar Netayu als auch Ha’ar Nik’ua eine enge Verbindung zu Ha’ar Chyazal und vielleicht könnten sie tatsächlich irgendwie in Erfahrung bringen, wenn er ihnen Schergen an die Fersen heftet und mit etwas Glück könnten sie diese gar abfangen und verhindern, dass diese Nêdjare und ihren Helfern folgen.

Einige wichtige Termine stehen noch aus, aber sie hat vor dafür zu sorgen, dass die Mondtore beobachtet werden und mögliche Verfolger direkt kurz hinter den Toren ihr Ende finden. Der Plan ist gut durchdacht und einige Verbündete vorhanden. Bleibt nur die Frage wie Cyrsad dem Ganzen wirklich gegenüber steht. Dass er keine Wahl hat, ist offensichtlich und auch, dass ihm die Ausweglosigkeit seiner Situation alles andere als schmecken wird, leuchtet ein. Doch wird er die Größe des Plans erkennen und verstehen, dass dies tatsächlich eine Chance und keine Drohung ist? Zugegeben, wenn er nicht mitspielt, wird sie ihn töten müssen. Die Gefahr, dass er sich bei Ha’ar Chyazal mit Informationen freikauft ist einfach zu groß. Andernfalls, schätzt Nêdjare ihn nicht so ein. Er würde wohl kaum der Person helfen, die ihn tot sehen will, nur um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen? Nein, das kann Nêdjare sich beim besten Willen nicht vorstellen. Auch, dass Cyrsad außerhalb Dror Elymhs einen Hinterhalt plant und seine Familie sie und Jyzred töten wird, kann sich Nêdjare kaum vorstellen. Denn es würde ihn einfach nicht weiterbringen. Haus Carador und Haus Bernstein sind daran interessiert, dass ihre Familie die Sache bereinigt und so den Ruf der Familie und des ganzen Hauses rettet. Fremde Hilfe wird ihnen unangenehm genug sein, aber dass das verhasste Haus Mondstein die Situation ohne die Dyth’Yîr löst, wird ganz gewiss nicht den gewünschten Effekt haben. Nur wenn Nêdjare und ihr Bruder dabei sind, werden diese beiden Häuser mit dem Ausgang der Situation zufrieden sein. Und was hat Cyrsad schon davon, wenn er keine Unterstützung bekommt? Die Antwort ist einfach: Nichts… Er könnte nie wieder nach Dror’Elymh zurück und wäre das Problem mit Ha’ar Chyazal nicht los. Also ist Nêdjare zumindest in dem Punkt sicher, dass der junge Shebaruc nichts dergleichen versuchen wird. Aber das er einfach mitspielt, kann sie sich beim besten Willen auch nicht vorstellen.

Nachdenklich sitzt die Assassine in ihren Gemächern und geht kommende Ereignisse und zu erledigende Gespräche und Vereinbarungen im Kopf durch, damit auch alles perfekt geplant ist und nichts mehr schief gehen kann. Nun, außer der Tatsache dass sie Vyx Zaryn nicht finden oder er sich als zu stark erweist. Aber das ist ausgeschlossen. Selbst wenn sie die ganzen Immerlande auf den Kopf stellen muss, sie wird den Narren finden und hierher zurück schleifen.

Titel: Re: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 29. Juni 2011, 10:06 Uhr
01.08.510


Am nächsten Tag ist Nêdjare schon früh auf den Beinen, um mit ihrem Bruder noch einmal die Unterlagen durchzugehen und letzte organisatorische Dinge anzugehen. Jyzred ist kalt, distanziert, abweisend und alles andere als gesprächig. Schon an dem gestrigen Tag hat er sich ihr gegenüber nicht gerade löblich verhalten. Es ist klar, dass ihm die ganze Situation missfällt, doch dass er seine Ablehnung so offen zeigt, ist eher unüblich. „Jyzred, wir haben keine Zeit für solch ein Kindertheater.“ Weist sie ihn zurecht. Ihre Worte, welche eher nach Kälte und Abneigung, ja gar nach Tadel klingen, mögen nicht recht zu dem sanften und ruhigen Ton ihrer Stimme passen und ihr Bruder verzieht nur missmutig das Gesicht und erwidert: „Wer ist es denn wer aus all unserem Bestreben ein Kindertheater veranstaltet?“ erwidert er kalt und nun platzt Nêdjare doch der Kragen, ihre Stimme wird schneidend: „Nun, wenn dir meine Vorgehensweise missfällt, Jyzred, dann bleib doch hier! Ich jedenfalls kann auf deine Schmollerei gut verzichten!“ Jyzred hebt eine Augenbraue, steht auf und macht einen Schritt auf seine Schwester zu: „Ich schmolle nicht, Schwesterherz. Ich hasse es, das du diesen Cirzad mit in unsere Angelegenheiten ziehst. Er hat nichts damit zu tun und ich will seine Hilfe nicht. Ich hasse ihn, seine Familie und vor allem sein Haus!“ Nêdjares Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. Ihr ist klar, dass ihr Bruder den Namen der Seryvxen absichtlich falsch betont, aber darum geht es ihr nicht. Der Kleine zweifelt an ihren Plänen und kritisiert sie noch darüber hinaus offen. Ihre Stimme gleicht nun nur noch einem raubtierhaften Fauchen, als sie ihn anzischt: „Hüte deine Zunge, sonst vergesse ich, dass du mein Bruder bist. Ich wollte dir alles erklären, aber so wie du dich gebärst, sehe ich keinen Sinn darin.“ Jyzred zuckt mit den Schultern: „Erkläre es mir oder lass es bleiben, Schwester. Deine Entscheidung. Aber erwarte nicht von mir, dass ich mit einem aus dem Hause Mondstein zusammenarbeite.“  Nêdjare hat wirklich keine Zeit für diese Albernheiten. Da es jedoch nichts bringt weiter mit ihrem sturen Bruder zu streiten, giftet sie nur: „Er mag dem Hause Mondstein angehören, aber der Ha’ar seines eigenen Hauses ist sein Feind und da er auch der Unsrige ist, erscheint eine Zusammenarbeit für beide Seiten vorteilhaft und nun möchte ich nichts mehr gegen seine Mithilfe hören, Jyzred!“ Obgleich ihre Worte und auch ihre Stimme keinen Widerspruch duldet, lässt ihr Bruder es nicht darauf beruhen: „Du hättest den Auftrag gar nicht erst annehmen und ihn sich selbst überlassen sollen!“ Nun reicht es Nêdjare endgültig. Ihre Hand schnellt hervor und obgleich Jyzred schnell reagiert und versucht unter ihrem Schlag hinweg zu tauchen, ist er minimal zu langsam und ihre Hand hinterlässt einen schmerzhaften roten Abdruck auf seiner Wange. „Sage mir niemals, was ich zu tun oder zu lassen habe, Jyzred… N i e   w i e d e r ! Ich entscheide wie wir die Sache angehen und ich habe entschieden. Haben wir uns verstanden?“ Ihre Frage ist beißend und wieder ist es eindeutig, dass sie ein nein als Antwort nicht duldet.
Jyzred scheint zu verstehen und nun erinnert er sich auch daran, klug genug zu sein, den Zorn seiner Schwester nicht weiter heraufzubeschwören, also nickt er: „Verstanden habe ich dich, aber ich sage dir, er wird uns keine Hilfe sein. Er wird nicht mit uns zusammenarbeiten und uns verraten. Ganz gleich ob wir gemeinsame Feinde haben oder nicht. Er ist ein Mondstein!“
Nêdjare nickt. „Ich weiß, dass er zu einem Problem werden kann, aber Chyazal wird toben, wenn er erfährt, dass ich Cyr nicht nur nicht ausliefern werde, sondern auch, dass Cyr mit uns Dror Elymh verlassen hat und wenn wir erst erfolgreich waren und zurück sind, wird Chyazal noch mehr toben und doch werden ihm die Hände gebunden sein. Glaube mir, das wird ein süßer Sieg.“

Jyzred blickt noch immer missmutig drein und er scheint noch immer nicht von dieser Idee angetan: „Aber warum nur, musst du ihm und allen anderen so offen zeigen, dass dir an ihm liegt? Es gehört sich nicht. Er ist zu jung für dich, könnte dien Sohn sein und darüber hinaus… Er ist und bleibt ein Mondstein… Warum nur übertreibst du es so?“ Nêdjare seufzt. Daher weht also der Wind. Es geht nicht einmal darum, dass er ein Seryvxen ist. Auch dass er sogar noch etwas jünger als Jyzred ist, spielt keine Rolle. Dafür geht es vielmehr darum, dass sie offen mit ihm geredet hat, ihm ihre Anerkennung gezeigt hat und öffentlich deutlich gemacht hat, wie sie Nêdjare zu diesem jungen Emporkömmling steht. Wie in einem Buch kann sie nun in den Gefühlen ihres Bruders lesen und so erfährt sie, dass Eifersucht der wohl größte Beweggrund für Jyzreds Ablehnung ist. Es dauert nicht lange, dann hat ihr Bruder seine Gefühle wieder unter Kontrolle und hinter einer dicken Mauer verborgen. Aber Nêdjare hat ohnehin genug erfahren. Ihrem kleinen Bruder missfällt es tatsächlich, dass er nicht mehr der einzige Mann in ihrer Nähe ist. Zugegeben, er hat es sichtlich genossen, wenn seine Schwester sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht und er selbst, auch wenn er ihr Bruder ist, der einzige ist, dem sie vertraut und den sie in aller Öffentlichkeit ihre Anerkennung zeigt. Nun scheint er zu fürchten, dass sie nicht länger stolz auf ihn ist und sie ob Cyrs Sieg über Lérelion wie alle anderen auch, diesem Bastard verfallen ist. Das Wort Bastard ist so laut in seinen Gedanken, dass es schon einem senden gleich kommt und Nêdjare gar nicht umher kommt, das Wort in Jyzreds Gedanken zu lesen. „Oh,“ grinst sie „ein Bastard ist er keineswegs. Sein Vater reist nur viel und vermutlich habe ich versäumt es zu erwähnen, aber wenn jemand die Lande außerhalb wahrlich gut kennt, dann wohl Cyrsads Vater, der sich im Übrigen weder für Politik noch für seine Familie sehr zu interessieren scheint. Einziger Haken ist, dass er mächtig ist und ein wahrhaft geschickter Assassine. Ich hoffe Cyr wird einiges von seinem Vater in Erfahrung bringen, denn selbst mit ihm zu tun haben, möchte ich ehrlich gesagt nicht.“

Jyzreds Zorn wird noch größer. Also hat der Bastard auch noch die Möglichkeit Informationen zu beschaffen, welche wir bitter brauchen! Welch Ironie. Er soll sich einfach nur von Nêd und meiner Familie fernhalten!
ER sagt jedoch nichts von alle dem und nickt nur und erwidert ebenso beiläufig wie gönnerhaft: „Gut. Seis drum!“ Nêdjare hebt eine Augenbraue und mustert ihren Bruder ausgiebig. Er tut schon wieder so, als sei dass alles seine Entscheidung, dabei bin ich diejenige, welche entscheiden wird wie wir vorgehen! Sie sagt jedoch nichts, einzig ihr Blick spricht Bände und Jyzred ist klug genug das Thema nun ruhen zu lassen. Stattdessen kommt er noch einmal auf die Auktion zu sprechen: „Onkel Saxton hätte mir eine Fee schenken sollen. Er weiß wie sehr ich mir eine solche in einem der Käfige wünsche.“ Nêdjare verdreht die Augen. „Das Thema hatten wir wahrhaft schon zur Genüge. Saxton hat dir erklärt, dass es nichts bringt. Sie würde hier einfach nicht überleben und das weißt du!“ Davon ab, dass die Biester schwer zu finden und noch schwerer zu fangen sind, aber auch das Thema hatten wir wahrlich schon oft genug. Ihr Bruder reagiert trotzig: „Es gibt bestimmt einen Weg!“ Nêdjare macht eine wegwerfende Handbewegung: „Es reicht!“ Doch Jyzred kommt wieder auf den Kern seines Unbehagens zurück: „Stattdessen überlässt er eine so hochwertige und fähige Sklavin einem Feind! Ich hätte mehr mit ihr anzufangen gewusst. Der Narr weiß die Fähigkeiten und Vorzüge seiner neuen Sklavin vermutlich nicht einmal zu schätzen!“ Nêdjare ist das Gezänke nun wahrhaft überdrüssig: „Ich sagte, es reicht! Cyrsad hat bekommen was ihm zusteht und damit Ende der Diskussion! Du hättest sie ohnehin nicht haben können. Du weißt, dass du ebenso wenig weibliche Sklavinnen haben wirst, wie ich Männliche und damit genug!“ Selbstredend ist es für Jyzred noch lange nicht genug, doch er ergibt sich zumindest dem Gesagten und fragt nur: „Warum eigentlich? Alle Shebaruc haben Sklaven, auch als Gespielen. Warum wir nicht?“
Nêdjare hatte ihrem Bruder nie alles über alles, was wirklich vorgefallen war informiert. Es gab ohnehin nicht viele die davon wussten und das war auch gut so. Daher erwidert sie nur: „Nun, dass alles hast du Vyx Zaryn zu verdanken.“ Nêdjare erwähnt nichts weiter und auch ihr Bruder stellt keine weiteren Fragen mehr, er weiß wann seine Schwester ohnehin nicht mehr preisgeben wird. Aber er beschließt die Wahrheit in Erfahrung zu bringen – irgendwie. Nêdjare selbst denkt kurz an ihren verhassten Bruder Vyx. Er hatte sich nicht nur mit einer einer elbischen Sklavin eingelassen, nein er hat behauptet sie zu lieben und wollte sie gar ehelichen. Die Sklavin ist niemand anderes als Lyanrae. Eigentlich wollte Nêdjare das hochelbische Ding töten, verstümmeln und sonst wie dafür bestrafen. Doch all das hat sie sich aufgehoben. Sie würde ihre Strafe erhalten, das steht fest, aber zuerst würden sie ihren Bruder hierher zurückschleifen und dann würde er zusehen können, wie Nêdjare mit der Frau, die er glaubte zu lieben, spielen würde. Sie würde sich Zeit lassen und erst Lyanrae und anschließend Shundra ein ähnliches Schicksal zukommen lassen. Ja, vielleicht würde sie beide gar leben lassen und ihren Bruder gleichermaßen. Sie könnten Zellen nebeneinander beziehen und der Unwürdige müsste jeden Tag aufs Neue die Folter seiner Tochter und seiner Lyanrae ertragen. Das wäre ein Spaß. Es war eine Sache mit seinem Eigentum zu spielen und auch sexistische Neigungen an seinem Eigentum auszuleben, von Gefühlen, Zärtlichkeit oder gar Liebe zu sprechen, das war abscheuerregend, einfach widerlich. Wie kann man sich nur dazu hinreißen lassen, mit solch einem niederen Geschöpf den Bund eingehen zu wollen?

Und schlimmer noch, ein Glück dass es keine Beweise dafür gibt. Andernfalls wäre die Gefahr Ha’ar Yhazal herauszufordern noch weit größer. Dennoch sprechen Nêdjares Augen für sich. Sie sind anders und einzigartig und Chyazal würde sich genau das zu nutzen machen, und behaupten sie sei eine Ausgeburt einer oder eines Elben, ein Halbblut und was gab es für eine reinblütige Shebaruc wie sie, schlimmeres?
Das war der wahre Grund, weshalb es ihm ganzen Anwesen keine männlichen, sondern nur weibliche elbische Sklaven gab und die Wenigen, welche sie noch besitzen ausschließlich in Frauenhänden sind. Kein Sohn der Familie würde alsbald wieder eine weibliche Sklavin halten dürfen und daher war es schlichtweg unmöglich, dass Jyzred die Elbe selbst hätte behalten können und Nêdjare selbst hat für das Ding keinerlei Verwendung. Der Vater der Kleinen ist tot und ihre Mutter befindet sich in Nêdjares Besitz. Und diese eine Hochelbe, war alles was Nêdjare braucht um sich an ihrem verhassten Bruder zu rächen.
Nêdjare schiebt alle weiteren Gedanken fort und setzt sich nun endlich mit ihrem Bruder zusammen um die weitere Vorgehensweise abzustimmen und die Unterlagen erneut zu prüfen, um abzuwägen, welcher Fährte sie als erstes folgen sollen. Sie hatten sich ausschließlich auf Shebaruc konzentriert, welche in Begleitung von Elben reisten. Viele gab es nicht, aber einige wenige haben sie tatsächlich gefunden. Ihrem Bruder hatte sie erklärt, dass Sklaverei in vielen Landen verboten sei und ihr Bruder deshalb mit einer stummen Elbe reisen würde. Er könnte sich mental mit ihr verständigen und wenn sie auf keine anderen Elben oder sonst welche Telepathen oder Empathen treffen, könnte er es gut verbergen, dass sie seine Sklavin sei. Jyzred hatte diese Begründung erstaunlich leicht geschluckt. Dass eine Elbe Mental um Hilfe schreien und ein stummer Mensch weit einfacher zu händeln sei, ist ihm nicht in den Sinn gekommen. Was für Nêdjare umso besser war.

Titel: Re: Dror Elymh - Anwesen von Seldszar Dyth’Yîr
Beitrag von Nedjare am 25. Aug. 2011, 21:28 Uhr
---> Dror Elymh - die Bernsteintiefe (http://forum.weltenstadt.de/?board=reisen;action=display;num=1312079015;start=0#6) (zum schwarze Kelch)

Die Gespräche mit ihrem Onkel verliefen deutlich besser als geplant und so konnten fast alle Vorbereitungen abgeschlossen werden. Saxon hat ihr sogar einige durchaus wertvolle, besonders aber für Sammler interessante Objekte überlassen. Da wäre zum Beispiel der Dolch des Zarzaryn. Ein Artefakt aus längst vergangenen Zeiten. Die Geschichte des Dolches ist unter vielen Liebhabern der und Schatzsuchern gleichermaßen bekannt und Saxon besitzt nicht nur diesen einzigartigen Dolch, sondern auch die dazugehörenden Tagebücher des Zarzaryn. Uralte gebundene Pergamente und Sammlungen loser Seiten. Es gibt 4 unvollständige Abschriften. Berkannt sind allerdings nur 3. Eine dieser Abschriften befindet sich in der Bibliothek der Schatten, die anderen Beiden gelten als verschollen oder könnten Privatbesitz irgendeines unbekannten Sammlers sein. So oder so, sie sind bereits seit 2 Generationen unerreichbar. Aber sie alle sind durch die Jahrhunderte unvollständig und fehlerhaft. Die Abschriften der losen Pergamentsammlungen sind lückenhaft und von Band 3 und 7 der Tagebücher gibt es gar keine Abschrift. Diese beiden Tagebücher sind auch im Original in schlechtem Zustand und einige Stellen sind nicht mehr lesbar. Nêdjares Tante jedoch hat diese Bücher lange studiert, denn es heißt, dass dort Geheimnisse über einen ganz besonderen Schatz verborgen sind, welche ihre Neugier entfacht haben. Sie konnte das Rätsel, welches in den Büchern enthalten sein soll nicht lösen. Ja, nicht einmal finden. Nur hier und da fand sie Andeutungen, welche durchaus auf ein Rätsel schließen lassen. Sie hat selbst eine 4. Abschrift gefertigt. Diese ist die wohl vollständigste Abschrift, aber auch hier sind die Lücken, welche bereits in den Originalbänden vorhanden sind, selbstredend als Lücken übertragen worden. Diese Abschrift ist unbekannt, genauso wie es unbekannt ist, dass sich die Originale seit Generationen im Besitz der Familie Dyth’Yîr befinden. Sie gelten als ebenso verschollen, wie zwei der Abschriften.

Interessant ist diese Sammlung deshalb, weil der Dolch eigentlich keine Waffe ist, sondern von Magie durchzogen, als Schlüssel fungiert. Wo auch immer der Schatz versteckt sein mag, es heißt, dass der Dolch den Weg dorthin öffnet und Nêdjares Familie versucht seit Generationen vergeblich dieses Geheimnis zu lüften. Ihre Tante liebt solche Geheimnisse und bewahrt davon nicht wenige auf. Einige konnte sie aufdecken, aber dieses zählt nicht dazu und nun sind sie und ihr Gemahl sich bereit davon zu trennen. Saxon hat Nêd erklärt, dass er ihr nicht bei der Suche und der Jagd helfen kann und auch keiner seiner Söhne sie begleiten wird. Er aber bereit ist, den Preis der Seryvxen an ihrer statt zu zahlen und ihr selbst ebenfalls ein großzügiges Reisegeld mitzugeben, so dass ihnen für die Suche alle Mittel zur Verfügung stehen werden. Er ist sicher, dass sie Xrecyltres mit eben dieser Sammlung mehr als entschädigen kann. Die Sammlung ist unbezahlbar und zudem besteht sie aus vielen Einzelteilen, welche man ihm nach und nach für seine Dienste zukommen lassen kann, ähnlich gestaffelt, wie eben der Lohn seines Sohnes. Der Dolch stellt selbstredend die letzte Zahlung, nach Abschluss der Arbeit dar.

Wie sie diese Bezahlung angehen werden, ist noch unklar, aber Nêdjare denkt, dass es am Besten sei, wenn sie ihrem Onkel Botschaften zukommen lässt und dieser dann auf ihr Geheiß hin die Sammlung Stück für Stück an Cyrsads Mutter übergibt. Es sind schlichtweg zu viele Stücke (eine ganze Truhe voll Texten), um sie mit auf Reisen zu nehmen. Davon ab, sind die Stücke auch einfach zu wertvoll, um sie durch die Immerlande zu tragen.

Anfangs war Nêdjare wirklich erstaunt, denn die Sammlung ist zu wertvoll, um sie als Bezahlung einzusetzen. Ihr Onkel jedoch bestand ausdrücklich darauf, wohl wissend, dass sich Xrecyltres so nicht gegen seine Nichte wenden würde, sondern sie dem Auftrag entsprechend voll und ganz unterstützt. Saxon weiß selbstredend auch, wie wertvoll diese Hilfe ist, denn Xrecyltres kennt sich in den Immerlanden aus, wie kein anderer Shebaruc und genau diese Art von Reisebegleiter sei laut Saxon unbezahlbar und jedes Stück dieser Sammlung wert.

Nêdjares Bruder Jyzred ist auch während aller Vorbereitungen wenig aufgeschlossen. Er hatte davon geträumt, mit Nêdjare alleine auszuziehen und diesen erbärmlichen Verwandten selbst aufzuspüren und zu richten. Dass nun eine fremde Familie helfen soll, will nicht in seinen Kopf. Auch dann nicht, als Nêdjare ihm abermals erklärt, wie wichtig diese Unterstützung sei und wie stark und kampffähig dieser Unberührbare gewesen war und wohl noch immer sein wird. Erst als Saxon selbst Jyzred zur Seite nimmt und eine lange Unterredung mit ihm führt, ist er wieder fröhlicher gestimmt. Vermutlich hat abermals, mit sorgsam gewählten Worten erklärt, dass die Seryvxen nicht an dem Ruhm beteiligt sein wollen und ganz gleich was auf den Reisen passieren mag, er derjenige ist, der den Ruhm nach Hause bringen wird. Der Name Seryvxen würde mit keinem Wort fallen und ihre Beteiligung würde nicht einmal bekannt werden. Sie werden wohl die Stadt verlassen, was bei Xrecyltres nichts Neues ist und ob der Ereignisse der letzten Tage, wird er seinen Sohn mit sich nehmen, was niemanden verwundern dürfte. Nêdjare und Jyzred würden sich erst außerhalb der Tiefen Dror Elymhs mit den Seryvxens treffen. Nichts würde auf eine gemeinsame Reise und ein gemeinsames Vorhaben hindeuten.

Ha’ar Chyzal hat seinen Auftrag, welcher die Auslieferung Cyrsads beinhaltete ob der letzten Ereignisse zurückgezogen, so dass Nêdjare nun auch nicht unter Zeitdruck steht. Alles könnte besser nicht laufen und doch ist da eine Anspannung in ihrem Innern, die keinesfalls mit der bevorstehenden Suche zutun sondern viel mehr die gesamte Zukunft beinhaltet.
Dror Elymh für immer verlassen…

Nêdjare kann sich ein Leben oberhalb der Tiefen gar nicht vorstellen. Überhaupt stellt sie sich ein Dasein unter all den minderwertigen grässlichen Völkern absolut erbärmlich vor. Die einzige Hoffnung an sie sich klammert, ist, dass Cyrsad und sein Vater ebenfalls nicht nach Dror Elymh zurück wollen und sie von Xrecyltres lernen kann, die Vorzüge der Weiten der Immerlande zu schätzen. Er  ist schon so lange auf Reisen und irgendetwas muss es sein, dass ihn dort festhält. Irgendwelche Geheimnisse, Orte und Wesen oder aber die interessantesten Möglichkeiten welche die Fremde bietet, irgendetwas davon muss der ausschlaggebende Grund sein, dass er die Fremde einem Leben unter seines Gleichen vorzieht. Auch wenn Nêdjare diesen Grund noch nicht sehen, nicht ergreifen kann, eine Rückkehr ist ausgeschlossen. Sie bietet eine zu große Angriffsfläche und nur ihre Abwesenheit oder gar die Bekanntgabe ihres Todes könnten verhindern, dass sie ungewollt gegen ihre Familie benutzt würde. Ein Jammerspiel, aber leider nicht änderbar, denn selbst wenn sie ihre Augen durch gläserne Kugeln, die Shebaruc-Augen gleichen ersetzen würde, so würde niemand vergessen, wie sie dereinst aussah. Einzig ihr Verschwinden würde Ruhe in diese Angelegenheit bringen. Sie weiß, dass sie nicht wenigen Shebaruc ein Dorn im Auge ist. Sie selbst. Nicht ihre Eltern, ihre Geschwister oder gar die Familie ihres Onkels. Sie hatte zu viele Männer geprellt und zurückgewiesen. Der Eine oder Andere von ihnen war sogar verwandt mit den höchsten Familien Dror’Elymhs. Es liegt Nahe, dass sie sich an ihr rächen wollen würden und nicht wenige waren durchaus in der Position dazu. Sie sollten ihre Rache insofern bekommen, dass Nêdjare schon bald der Vergangenheit angehören wird, zumindest für alle Bewohner Dror Elymhs. Niemals jedoch würde sie es zulassen, dass ihre ganze Familie wegen ihr noch tiefer in den Abgrund versinkt.



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