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Das Rollenspiel >> Reisen und Quests durch die Immerlande >> Mar Varis
(Thema begonnen von: Xrecyltres am 28. Nov. 2009, 15:52 Uhr)

Titel: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 28. Nov. 2009, 15:52 Uhr
Mar'Varis, Handelsstadt am Blutfluss im Norden Azuriens

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 28. Nov. 2009, 15:59 Uhr
Es ist Nacht als er den Hafen Mar Varis erreicht.
Endlich! Mit dem Schiff wäre ich schneller vorangekommen…diese verfluchte, hochnäsige Elbe. Möge sie in Frieden am Grunde des Ildorells ruhen…sofern sich ihre Seele, Körperteile und Eingeweide zusammenfinden. ein leises rauchendes Lachen unterstreicht seine Gedanken an das was Geschehen ist.

Nachdem er Talyra mit einem normalen Handelsschiff, auf dem keiner allzu viele Fragen stellte, verlassen hatte, war er in Amarvirin von Bord gegangen. Eine Notwendigkeit die ihm eine Reise auf einem kleinen Schiff bescherte, die eine junge Elbe nach Ildala schiffen sollte. Demselben Hafen, den er vorerst ansteuern wollte. Es ließ sich nicht lang genug verheimlichen, welcher Abstammung er ist. Und er… machte keinen Geheimnis daraus, was er von den Elben denkt, so war eine Auseinandersetzung vorbestimmt und unabdingbar. Falls jemand auf diesem Schiff seinen Blutrausch überlebt hatte, so hat er sich gewiss neue „Freunde“ gemacht.

Gre´dos wird überrascht sein mich jetzt erst zu treffen. Vorausgesetzt er denk an unsere Abmachung… der alte Kauz weiß vermutlich nichts mehr davon und kriecht vor mir am Boden… ein schmales Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht, welches durch die weite Kapuze seiner dunklen Robe verdeckt ist, als er die alte Tür zum Stall öffnet.

Im Stall ist es dunkel. Ein Mensch würde nicht die Hand vor Augen sehn, nur die Geräusche der Tiere hören und über die möglicherweise achtlos herumliegenden Geräte stolpern. Möglicherweise erfüllen diese Geräte aber auch genau diesen Zweck. Dem Blutelb huscht ein Lächeln übers Gesicht als er seine Kapuze herunterzieht und sich mühelos seinen Weg durch das beabsichtigte Chaos bahnt. An der nächsten Tür angekommen lehnt er sich an die Wand und wartet.
Es dauert nicht lang da öffnet sich leise die Tür. Langsam huscht eine kleine, gebückte Gestalt aus dem Türspalt und verharrt sogleich inmitten des Raumes.

„Wer…“, krächtzt die Gestalt als die die kalte Klinge im Nacken spürt.
„Ihr solltet vorsichtiger sein…alter Mann!“, zischt Xrecyltress und zieht die Klinge zurück.
Erstaunt dreht sich der alte Mann um. Sein Rücken krumm, die Augen leer, neigt er sein Haupt. „Ihr? Ehre dem Dunklen!...Ich …ich habe Euch…!“
„…nicht erwartet!“ Der Elbenkrieger ist gelangweilt von diesen immer wiederkehrenden Gesprächen des blinden alten Mannes. „Ich habe eine lange Reise hinter mir und gedenke einige Zeit hier zu bleiben, bevor ich weiterreise …also verschont mich mit Eurem Geschwafel. Ich brauche ein Zimmer und das übliche!“
„Ja, ja natürlich Herr!“, sagt der gebeugte Mann, schaut mit seinen blinden Augen in die Richtung des Blutelben und lächelt versonnen.  „Ich, ich erinnere mich… euer Sohn…!“
„Gre`dos!“, zischt Xrecyltress.
„Ja, ja natürlich... a alles was ihr wollt. Ehre dem Dunklen! Folgt mir!“

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 29. Nov. 2009, 11:46 Uhr
<-------- Von den Sommerinseln nach Talyra

Ragna streift noch immer durch die inzwischen deutlich leerer werdenden Straßen Mar’Varis. Mittlerweile ist es spät am Abend und mit dem Verschwinden Shenrahs letzter wärmender Strahlen legt sich eine deutliche Kälte über die Stadt. Selbst die Steine der Straßen, welche vor wenigen Stunden noch sehr warm waren haben sich abgekühlt, so dass Ragna, noch immer barfuss, zu frösteln beginnt. Ihr knappes Wildlederkleid, welches auf den tropischen Inseln angenehm zu tragen war, bietet ihr hier keinerlei Wärme und die Kälte scheint immer mehr zuzunehmen.

Es war doch eben noch so warm, wundert sie sich. Selbstredend ist ihr bewusst, dass die Temperaturen nachts ohne Shenrahs Einwirken deutlich sinken aber dennoch – ein solcher Kontrast zwischen den Tag- und Nachttemperaturen ist ihr gänzlich fremd und zudem hatte sie sich zwischenzeitlich auch mehr oder weniger an das warm-feuchte Klima der Inseln gewöhnt, so dass ihr die Kälte, welche ihr in ihrer Heimat völlig normal erschien, nun viel beißender und eisiger vorkommt, als je zuvor. Gerne würde sie einfach ihre Kleider abstreifen und in den wärmenden Pelz der Wölfin schlüpfen, doch noch immer begegnet sie vereinzelten Menschen und das Risiko gesehen zu werden ist ihr einfach zu groß. Wer weiß schon wie die Leute hier auf meine Fähigkeit reagieren überlegt sie. Nein, gesehen werden kam nicht in Frage und daher schlendert sie weiter durch die Straßen, die Arme eng um ihren Körper geschlungen, um sich durch diese Haltung wenigstens ein wenig vor der Kälte zu schützen. Fröstelnd sucht sie weiter nach einem geschützten, dunklen Hinterhof, einer verlassenen Sackgasse oder einem alten verlassenen Haus, in dem sie sich wandeln könnte.

Doch die Stadt scheint auch des Abends gut belebt, denn wo immer sie einen geeigneten Ort gefunden glaubt, erscheinen doch wieder Passanten, so dass Ragna weiter suchen muss. Zudem fühlt sie sich in dieser fremden Stadt immer unwohler. Sie ist ein Kind der Natur, außerhalb der Städte und all der Kerzen, welche die Fenster erhellen, war es des nachts zwar deutlich finsterer und doch war die Dunkelheit dort anders, nicht so bedrohlich, wie an einem solch fremden Ort. Ragna kennt die Menschen hier nicht, weiß rein gar nichts über diese und deren Sitten und Gepflogenheiten, so dass ihr Unwohlsein inzwischen sogar einer Angst gleich kommt. Wann immer ihr wer begegnet, versucht sie den Blick zu meiden und möglichst zügig weiter zu eilen.

Dann als sie wieder um eine dunkle Ecke biegt, tut sich vor ihr ein Innenhof auf, welcher genau dem entspricht was sie gesucht hat. Alles scheint verwahrlost, verlassen und heruntergekommen. Ragna bleibt stehen und lässt ihren Blick über die Gebäude gleiten. Aus keinem einzigen Fenster dringt der Schein einer Kerze oder eines Feuers. Ein Lächeln der Erleichterung zeigt sich auf dem Gesicht Ragnas und sie hält nach einem geeigneten Versteck Ausschau, indem sie sich entkleiden und wandeln könnte. Doch in dem kleinen Innenhof scheint es nichts weiter zu geben, wo man sich verbergen kann. Aber die Gebäude sehen wirklich nicht bewohnt aus stellt sie noch fest und geht zögernden Schrittes auf die Tür eines Stalles zu, da sie sich trotz der Vermutung, auch die Häuser seien unbewohnt, nicht recht and diese heran wagt. An der Stalltür angelangt, hält sie inne und lauscht nach auffälligen Geräuschen, doch kein Laut dringt aus dem Innern, was ihre Vermutung bestätigt, das hier schon lange keine Tiere mehr gehalten werden. Vorsichtig zieht sie die Tür einen Spalt auf und schlüpft hinein – um sich wenige Sekundenbruchteile später in absoluter Dunkelheit wieder zu finden. Vorsichtig lehnt sie die Tür an, dabei achtet sie sorgfältig darauf, dass diese nicht gänzlich zufällt, wohl wissend, dass sie die Tür in Wolfsgestalt nur schwerlich - wenn überhaupt - wieder öffnen könnte. Nachdem sie davon überzeugt ist, die Tür auch nach der Wandlung wieder öffnen zu können, tastet sie sich vorsichtig an der Wand entlang, um sich  so ihren Weg, ein kleines Stückchen in den Raum hinein  zu bahnen – und stößt sich ihren bloßen Zeh schmerzhaft an irgendeinem Geröll, dass dort auf dem Boden liegt. „Autsch!“ entfährt es ihr und was auch immer dort gestapelt war, fällt dumpf polternd zusammen und wirbelt dabei eine kleine Staubwolke auf, welche ein penetrantes Kratzen in Ragnas Hals erzeugt und sie letzten Endes auch noch Husten lässt.

Als sich ihr Hustenanfall wieder beruhigt hat, presst sie sich mit dem Rücken an die Wand und lauscht in die Stille, obgleich kein Geräusch ertönt, zittert sie leicht und jeder Muskel in ihrem Körper ist angespannt. Sei nicht dumm schalt sie sich selbst. Dich kann niemand gehört haben, das Gebäude ist gänzlich leer. Dennoch verharrt sie noch einen Moment an der Wand und wagt es nicht sich zu bewegen.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 03. Dez. 2009, 17:35 Uhr
Die Tür vom Stall führt in einen kleinen ebenfalls dunklen Raum, der das Wohnhaus mit dem Stall verbindet. Eine Tür mit schwerem Riegel führt in den Hof, eine Tür in die unteren Räume und die staubige Holztreppe hinauf in die Oberen Gemächer. Der Raum hat wenige Fenster und da der bucklige Mann blind ist, benötigt er keine Kerzen oder Feuerschalen, die diesen oder andere Räume erhellen. Xrecyltres folgt seinem buckligen Gastgeber Richtung Treppe und hält plötzlich inne. Auch Gre´dos ist stehen geblieben und dreht sich mit verunsicherter Miene um. Jemand öffnet die Tür zum Stall. Die Augen des Blutelbes werden zu schmalen Schlitzen. Hat ihn doch jemand verfolgt oder erwartet der schwachsinnige Alte etwa noch jemanden?
Als hätte er seine Frage gehört schüttelt dieser den Kopf und will etwas sagen. Xrecyltres schnaubt verächtlich und hält ihn den Mund zu. Ich erledige das! Schnell und leise!
Mit wenigen Handgriffen streift er die schwarze Robe und sein Reisesack ab und lässt sie achtlos auf dem Boden liegen. Sie würden ihn nur behindern. Seine eng anliegende schwarze Lederrüstung, die er stets unter der Robe trägt ist für solche zwecke passgenau für ihn gemacht worden.
Wenige Herzschläge später ist der Blutelbenkrieger mit gezückten Waffen an der Stalltür und lauscht ins Innere.
Gre´dos unterdessen versucht so leise wie möglich, die Dinge des Blutelben aufzusammeln.

Wenn es wirklich Verfolger sind. Wer sind Sie…Elben? Und wenn wie viele? Geht er grade in Gedanken durch, als es im Stall laut poltert. Eine Augenbraue zieht sich nachdenklich nach oben. Ungeschickte Elben? Ja wie sehr er sich dies nur wünschen würde. In seinem ganzen langen Leben hat er noch keine getroffen…sehr zu seinem bedauern! Doch länger vertieft er diese Gedanken nicht. Schnell huscht er durch einen kleinen Spalt der Tür ins Innere des Stallgebäudes und verschmilzt dort mit der Dunkelheit. Er braucht nicht lange, um den Eindringling zu erkennen. Unsicher tritt eine junge Frau neben den umgeworfenen Geräten auf der Stellepresst sich schließlich an die Wand, hustet und versucht den aufgewirbelten Staub mit den Händen zu verscheuchen. Nu sieh sich einer das an! Ein verirrter Mensch…Pah…weiter nichts! Fast schon enttäuscht lässt er die zwei Klingen sinken und betrachtet die junge Frau. Wie ein scheues Reh…Na, hast du etwa Angst? Xrecyltres beginnt zu lächeln. Ja, du hast Angst! ich kann sie fast riechen...spühren...

Noch einen Moment beobachtet er die Menschenfrau. Diese scheint etwas vorzuhaben…hockt sich mal hin, steht wieder auf und tastet sich weiter vor. Was hast du nur vor?Warum bist du hergekommen? Xrecyltres Neugier ist geweckt. Nicht ohne Grund würde jemand, der in seinen Augen so zart und zerbrechlich wirkt ohne schützende Begleitung, in einen dunklen anscheinend verlassenen Stall gehen. Die Menschenfrau ist inzwischen weiter in das Stallinnere gegangen und steuert geradewegs auf einige alte Hühnerkäfige zu.

VVVVVoooorsiccccccht…. hört sie plötzlich ein zischen in ihrem Kopf. Woher es kommt ist nicht auszumachen. Es scheint einfach dort zu sein, dort in ihren Gedanken…in ihrem Kopf. Selten benutzt er diese Gabe und hat sie nicht oft trainiert. Er ist ein Krieger und verlässt sich mehr auf seine Kampfkunst. Dennoch, für diese kleine Warnung, dieses kleine Spiel, reicht es allemal. Er grinst hämisch als die junge Frau genau in die Käfige hinein stolpert. Diesen Moment nutzt er, um unbemerkt an ihr Vorbei zu schleichen und die Tür durch die sie gekommen ist mit dem Vorhängeschloß zu verschließen.
Anschließend hockt er sich mit dem Rücken an die Wand steckt er die zwei Klingen zurück an ihren Platz und betrachtet regungslos sein neues Spielzeug. Das wird sicher ...interessant!


Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 07. Dez. 2009, 09:00 Uhr
Obgleich Ragna-Rana als Jägerin gut geschulte Sinne hat, hört sie nicht wie sich eine Tür nahezu geräuschlos öffnet und eine Person zu ihr in den dunklen Stall schleicht. Nicht einmal der kleinste Schein irgendeiner Lichtquelle auf der anderen Seite der Tür verrät ihr, dass sie nicht mehr alleine weilt. Daher glaubt sie sich in Sicherheit und als sie sich wieder beruhigt hat, will sie sich gleich verwandeln und hockt sich nieder. Nur um kurz darauf wieder aufzustehen und es sich anders zu überlegen. Wenn sie jetzt hier ihre Kleider abstreift und offen liegen lässt – könnten diese vielleicht doch gefunden werden. Denn auch, wenn der Stall und die anliegenden Bauten verlassen schienen, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass sie es immer sind. Es würde ja schon ausreichen, wenn hier tagsüber Kinder spielen und die Kleidung fänden. Ragna weiß nicht ob sie hierher noch einmal zurückkommt und ihr Kleid holen kann, aber wenn wäre es gut, wenn ihr auftauchen unentdeckt bliebe und dem Geröll nach zu urteilen, über das sie soeben gestolpert ist, wird es hier sicher Kisten oder Fässer geben, in denen sie ihr Kleid verstecken kann.

Vorsichtig setzt sie einen Schritt vor den anderen und geht blind in die Schwärze hinein. Ohne eine Wand an der sie sich entlang tasten kann und mit nichts als Finsternis um sich herum, fühlt sie sich zwar nach wie vor unwohl, doch das Wissen, dass sie es gleich hinter sich gebracht hat und als Wolf diesen Ort wieder verlassen kann, beruhigt sie ungemein. >VVVVVoooorsiccccccht...,< zischt es plötzlich in Ragnas Kopf und lässt sie zusammenzucken. Was bei den Göttern geht hier vor? fragt sie sich erschrocken, als sie auch schon geradewegs in weiteres Zeug rennt, was in ihrem Weg gestanden hatte. Fluchend wirbelt sie herum und hört dabei nicht, wie die Tür zufällt und das Vorhängeschloss einrastet.

Irgendetwas stimmt hier nicht – diese Stimme in meinem Kopf… Ich bin doch nicht so nervös das ich mir das einbilde. Oder doch? Angespannt verharrt sie und starrt in die Dunkelheit – aber so sehr sie sich auch anstrengt, ohne die kleinste Lichtquelle können sich ihre Augen nicht an das Dunkle gewöhnen und so sieht sie nach wie vor die Hand vor Augen nicht. Die Stimme war so deutlich – es kann keine Einbildung gewesen sein. überlegt sie weiter, verwirft diesen Gedanken aber wieder, denn was sonst soll es sein? Es ist doch nur logisch, sie ist angespannt, fürchtet sich und ihre Sinne spielen ihr Streiche – nicht mehr und nicht weniger. Dennoch zieht sich eine Gänsehaut über ihren Körper und das Zittern lässt sich kaum noch verbergen. Auch wenn ihr immer noch kalt ist, kommt dies nun wahrlich nicht daher. Sie hat gehört, dass die Ahnen selten auch mal zu Stammesmitgliedern sprechen, ihnen beistehen und helfen, aber sie kann sich wirklich nicht vorstellen, warum einer der Ahnen so gefährlich zischen sollte und zudem ausgerechnet mit ihr sprechen wollte. Irgendwie klang die Stimme gar nicht freundlich – und jeder weiß doch dass Ahnen hilfsbereit sind. spinnt sie den Gedanken an die merkwürdige Stimme weiter. Ein Hirngespinst! Nichts weiter! versucht sie sich selbst zu überzeugen, doch gelingen will es ihr nicht und so beschließt sie, dass es eine sehr schlechte Idee war, überhaupt erst in einem solch dunklen Loch Zuflucht zu suchen. Vermutlich waren die Ahnen der hiesigen Bevölkerung einfach anders als jene Ahnen der Stämme Barsas. Böser? schoss ihr sogleich in den Kopf, doch konnten Ahnen überhaupt wirklich böse sein? Ragna wusste es nicht, fand es gleichzeitig aber auch sehr unfair vor ihr selbst, ob dieses Zischen gleich Bösartigkeit hinein zu interpretieren, vielleicht hatte, was immer zu ihr gesprochen hat, einfach eine solche Stimme? Hör auf, so zu tun als sei diese Stimme wirklich existent! bemüht sie sich erneut davon zu überzeugen, dass es sich um reine Einbildung gehandelt hat. Doch was immer es war – es hinterließ ein solches Unwohlsein, dass Ragna nicht länger auch nur daran denken kann, sich hier zu verwandeln, stattdessen will sie diesen Ort einfach schnellstmöglich wieder verlassen und so versucht sie vorsichtig, um nicht wieder in etwas herein zu rennen, den Rückweg einzuschlagen. Doch ob der Finsternis und der Stolperei ist sie gänzlich unsicher in welcher Richtung sich die Tür befinden müsste. Dennoch setzt sie vorsichtig weiter einen Schritt vor den Anderen, denn nichts erscheint ihr schlimmer als einfach in dieser Finsternis abzuwarten. Nach wenigen unsicheren Schritten ertasten ihre Fingerspitzen eine Wand und ein zuversichtliches Lächeln zeigt sich auf Ragnas Gesicht, hier bräuchte sie sich nur noch entlang tasten und schon würde sie zwangsläufig irgendwann die Tür finden müssen. Und so tastet sie sich Stück für Stück weiter an der Wand entlang und tatsächlich in richtiger Richtung der Tür entgegen.

Ob der Dunkelheit und da sie nicht wieder in irgendein Gerümpel hineinlaufen will, kommt sie nur langsam voran, immer wieder tastet sie vorsichtig umher und stößt mit den Füßen gegen irgendwelche Dinge, um die sie einen kleinen Bogen machen muss, ehe sie wieder mit einer Hand an der Wand, ihren Weg fortsetzen kann. Dann nach einem kleinen Stück, ertasten ihre Hände, tatsächlich das Holz der Tür, diese scheint jedoch zu. Ragna weiß noch ganz genau, wie sie diese nur angelehnt hat. Gut – sie könnte zugefallen sein, aber das hätte sie gehört, oder etwa nicht? Ohne weiter darüber nachzudenken ertastet sie die Klinke und drückt diese hinab. Doch aus unerklärlichen Gründen scheint die Tür zu klemmen. Ragna beginnt etwas fester an der Tür zu ziehen und zu rütteln, doch vergebens, die Tür bewegt sich kein Stück. Genervt tastet sie an der Tür entlang und ihre Finger ertasten eine Art Schloss. Sofort ist Ragna klar, das sie die falsche Tür erwischt haben muss, welche vielleicht in ein benachbartes Gebäude oder eine Kammer führen könnte. So tastet sich Ragna an der Tür vorbei, weiter die Wand entlang um den richtigen Ausgang zu finden und diesen dunklen Ort endlich hinter sich lassen zu können.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 03. Jan. 2010, 11:15 Uhr
Immer noch sitzt Xrecyltres in der Nähe der nun verschlossenen Tür an der Wand gelehnt und betrachtet amüsiert die junge Menschenfrau, die wie ein unsicheres Tier, ein kleiner Welpe sich in der Dunkelheit, die für ihn keine ist, an der Wand endlang tastet. Einen kurzen Moment denkt er darüber nach, was er hier eigentlich treibt. Ein Spiel? Ein kleiner Zeitvertreib?
Und dann... Soll er sie einfach gehen lassen? Unwissend, dass er sie beobachtet hat und dem Tod so nahe war? Oder soll er sie töten? Opfern seinem Gott! Schnell, blutig oder langsam, qualvoll?

Während er so nachdenkt, ist sie schon ein gutes Stück an ihn herangekommen. Langsam, aber würde er noch weiter dort hocken bleiben, wäre es nur eine Frage der Zeit, dass sie ihn bemerkt.
Seine Lippen verziehen sich zu einem kalten Lächeln, als er die Entscheidung getroffen hat und damit auch die baldige Zukunft des jungen Menschlein, das noch so im Dunkeln tappt.
Schnell schnappt er sich ein Teil, das in seiner Nähe liegt und wartet einen günstigen Moment ab. Sie ist jetzt so nahe, dass er sie ohne große Mühe an den Füßen packen könnte, um sie zu Fall zu bringen und dann zu überwältigen. Aber wo bleibt da der Spaß?

Mit eine rückartigen Bewegung schleudert er das Teil in die Nähe der anderen Tür, die ins Haus führt, trifft einen übereinander gestapelten Turm aus Schrott, der nun rappelnd und scheppernd auseinander bricht. Im selben Moment gelingt es ihm, unbemerkt sich von seinem Opfer zu entfernen. Geschickt springt er auf eine kleine Zwischenmauer der Tierställe und hockt sich dort wieder nieder. Von hier aus hat er eine gute Aussicht und kann, falls er das Spiel vorzeitig beenden möchte, schnell eingreifen. Interessiert betrachtet er die junge Menschenfrau.
Was wirst du als nächstes tun Mädchen? Los überrasch mich?

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 04. Jan. 2010, 12:14 Uhr
Nachdem Ragna die verschlossene Tür ertastet hat, bewegt sie sich weiter Schritt für Schritt an der Wand entlang, um die richtige Tür zu finden. Langsam und vorsichtig sucht sie sich ihren Weg durch die Finsternis, dabei ist sie ganz auf die Umgebung konzentriert. Obwohl ihre geschulten Ohren in die Finsternis lauschen, erkennt sie nicht, wie nahe sie einer fremden Gestalt ist. Dann zischt plötzlich irgendetwas durch die Luft, um polternd und scheppernd eine Menge Geröll zu Fall zu bringen. Der Laute Knall, welcher die Stille schlagartig bricht, lässt Ragna zusammenzucken und ein kurzer, nicht überhörbarer Schreckenslaut entflieht ihrem Mund. Den Rücken presst Ragna fest an die Wand und verharrt dort für einen Moment mit rasendem Herzen.

Ich bin hier nicht allein. schießt es der Jägerin durch den Kopf. Und schon jagt ein Gedanke den Nächsten. Soll ich vielleicht einfach etwas rufen, die Person ansprechen? Oder sollte ich mich verwandeln um die Sinne der Wölfin nutzen zu können? Vielleicht sollte ich auch einfach einen Moment abwarten? … Ich muss hier raus!Doch gleich darauf erscheinen ihr all diese Gedanken wieder töricht. Es ist absolut finster. Wenn jemand hier wäre, so hätte er eine Fackel oder Laterne dabei. Warum sollte jemand in dieser absoluten Dunkelheit umherschleichen. Es kann nur jemand sein, der sich vor etwas versteckt, der nicht auf sich aufmerksam machen will. schießt es ihr durch den Kopf. Vielleicht ein Dieb… Oder Schlimmeres. zieht sie den nächsten Schluss, während sie noch immer zitternd mit der Wand im Rücken wartet. Vielleicht war es auch einfach ein Tier. Für gewöhnlich machen diese nicht so viel Krach, aber man weiß ja nie… Ragna ist sich sehr sicher, unmittelbar vor dem Scheppern einen Luftzug gespürt zu haben, auch war da dieses leise Geräusch, als ob etwas durch die Luft flöge. Nur klang es nicht nach dem Schlagen von Flügeln. Ein Nachtvogel, eine Fledermaus oder ein Flughund kämen daher nicht in Frage. Vielleicht ist auch einfach etwas gesprungen, also doch irgendein Tier und das Geröll auf dem es landen wollte, gab unter dem Schwung einfach nach. Eine Weile überlegt sie noch, was es wohl gewesen sein könnte, rätselt hin und her und müht sich ihre Fassung wieder zu erlangen. Doch sie kann sich nicht recht entscheiden, welche der Möglichkeiten wohl die zutreffende ist und nun schleicht sich auch die Erinnerung an die Worte, jene Warnung, in ihrem Kopf wieder mit dazu und verunsichert sie zusätzlich.

Was wenn ich doch nicht alleine bin?

Nun, alles rätseln bringt nichts und so beschließt Ragna der Sache auf den Grund zu gehen. Immerhin ist sie eine stolze Jägerin der Wolfsstämme und kein verängstigtes Weib, das sich feige verkriecht. Einmal noch atmet sie tief durch und lauscht in die Stille des Stalles, ehe sie sich einen Schritt von der Wand entfernt und ein „Hallo?“ in die Stille schickt. Wenige Wimpernschläge später folgt ein: „Ist da wer?“.
Ihre Stimme klingt sicher, zu laut um als Flüstern durchzugehen und dennoch leise. Von der Unsicherheit die in ihr tobt ist nichts zu hören.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 06. Jan. 2010, 20:10 Uhr
Zunächst verhält sich die Menschenfrau so wie Xrecyltres es erwartet hat. Deutlich verängstigt und verunsichert erschrickt sie und presst sich mit dem Rücken an die nahe liegende Wand. Typisch Menschenkind…,  denkt er abfällig und zieht eine kurrige Grimasse. Halten sich für tapfer und stark…jedoch in der Dunkelheit kommt ihre wahre Natur zum Vorschein, wimmernde erbärmliche Wesen!
Grade wollte er schon dem langweiligen Spiel ein Ende bereiten, da stoppt ihn die zarte und sichere Stimme der Frau. >„Hallo? Ist da wer?“<

Der Shebaruc hält inne und betrachtet die junge Frau nochmals genauer. Ihre Kleidung, ihre Haltung. Er erinnert sich daran, dass sie als er sie das erste Mal sah, es so wirkte, als suche sie etwas. Aber was? Sie hat ihre Angst die sich sicher hat ein Stück weit unter Kontrolle. Gut!
Sein Interesse an der Frau steigt wieder und somit auch ihre Überlebenschancen!
Nur einen Herzschlag überlegt er, ihr zu antworten, doch dann verwirft er das schnell wieder. Bewegungslos hockt er dort, bereit jeden Moment zuzugreifen und sich zu nehmen was er will.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 07. Jan. 2010, 12:29 Uhr
Obgleich Ragnas Worte klar und deutlich zu vernehmen waren, bleibt ringsherum alles still. Sie macht eine kurze, aber entschlossene Nickbewegung mit dem Kopf, wie um sich selbst zu bestätigen, dass hier tatsächlich keiner sein wird. Davon abgesehen, dass niemand in solch einer Finsternis sehen kann, ist Ragna sich sicher, dass wenn hier tatsächlich jemand wäre, sich dieser zu erkennen gegeben hätte. Andernfalls hätte er vermutlich längst versucht sie zu bestehlen, oder ähnliches. Bestehlen? Ich habe ja nicht einmal etwas, dass es zu stehlen lohnt. Ein Messer mit Knochenklinge, einen Beutel mit einem Rest weniger Kräuter, eine Schleuder, einige Schleuderkugeln und das war es auch schon.

Unter dem aufmerksamen Blick des Dunkelelben bewegt sich Ragna weiter an der Wand des Raumes entlang. Eine Hand berührt dabei ständig die Wand, um die Orientierung nicht zu verlieren, während die Andere die Luft vor ihr nach möglichen Hindernissen abtastet. Und schon stoßen ihre Finger an ein Solches. Es scheint, als würde hier eine Art Mauervorsprung von der Wand ein Stück in den Raum reichen. Ragna ist sich sicher, etwas ähnliches hier bisher nicht bemerkt zu haben, als sie durch die Tür in den Stall geschlüpft war.
Also habe ich mich entweder in eine gänzlich falsche Richtung bewegt oder aber die verschlossene Tür muss die Ausgangstür gewesen sein…. Ich hatte mich auch gar  nicht weit von der Tür entfernt, sie hätte längst kommen müssen. Erneut versucht die Unsicherheit sich in ihr einzunisten, doch wild entschlossen, den Ausgang zu finden, ignoriert sie diese und tastet sie sich um den Wandvorsprung herum. Auf der andren Seite dieser Mauer kann sie die eigentliche Seitenwand gar nicht mehr ertasten, da dort Regale und hölzerne Kisten stehen. Inzwischen ist sich Ragna sehr sicher, hier gänzlich falsch zu sein, doch gleichzeitig weiß sie auch, dass sie sich nur weiter tasten muss, um letztendlich auf die richtige Tür zu stoßen. Egal wie lange es dauert, irgendwann muss sie ja wieder da sein. Ein kleines Stück arbeitet sie sich noch weiter, dann häuft sich jede Menge Geröll, welches wirr auf dem Boden herumzuliegen scheint. Die Luft ist hier besonders staubig, als wäre gerade einiges in Bewegung geraten und der Staub hätte noch keine Möglichkeit gefunden sich endgültig abzusetzen. Dies muss die Ecke sein, in der es gerade so gepoltert hat stellt die Jägerin fest. Behutsam setzt sie einen Fuß vor den Anderen, um nicht über die Gegenstände zu stolpern, welche hier überall herumliegen. Kurz darauf hat sie auch diese Hindernisse überwunden, ohne dass irgendetwas passiert ist und so beginnt Ragna sich innerlich ein wenig zu beruhigen. Sie kann zwar noch immer nichts sehen, aber alleine die Logik sagt ihr, dass die gesuchte Tür bald zu finden sein muss. Zudem ist es für sie nun völlig ausgeschlossen, dass sich jemand mit ihr in diesem Stall befindet.

Die Stimme – nichts weiter als ein Hirngespinst, dass vor lauter Furcht und Anspannung entstanden ist.
Das Poltern und Krachen – von einem Tier verursacht, welches auf einen Stapel springen wollte und diesen zu Fall gebracht hat – vielleicht etwas Katzenartiges.
Sogleich muss Ragna an Freyja denken, welche sie im Getümmel auf dem Markt verloren hat. Ob die Dschungelkatze sich hier zu Recht findet?

Während sich Ragna diese Frage stellt, ertasten ihre Hände erneut eine Tür. Gezielt tastet sie die Höhe ab, in der sie einen Griff vermutet und wird nach wenigen Augenblicken bereits fündig. Sogleich drückt sie die Klinge herunter und öffnet die Tür. Doch obgleich, die Tür sich tatsächlich öffnen lässt, dringt von der anderen Seite noch immer kein Licht zu ihr. Nicht einmal Sterne sind zu sehen.
Entweder es ist arg bewölkt oder aber, diese Tür führt nicht ins Freie.
Ragnas Hände berühren den Türrahmen und bewegen sich tastend weiter, nur um festzustellen, dass sich auf der anderen Seite der Tür eine Art Gang befindet. Enttäuscht muss sie einsehen, dass es sich tatsächlich nicht um den Ausgang handelt.

Und damit die Enttäuschung nicht zu tief wird und die Angst wieder von ihr Besitz ergreifen kann, beschließt sie weiter nach der richtigen Tür zu suchen und bewegt sich wieder durch den Stall. Zugegeben, auch hinter jener Tür, welche in den Gang führt, könnte sich nach einem Stück ein Ausgang befinden, doch Ragna weiß noch genau, dass ein solcher eben auch hier im Stall ist, weshalb dann diesen Flur entlang gehen, wo sie dort nicht einmal weiß, was sie erwartet.

Nachdem sich Ragna weiter an Regalen und Kisten vorbei ihren Weg gesucht hat, stößt sie auch schon wieder auf eine Tür. Ihre Finger fühlen erneut Holz und finden anschließend auch die Klinke. Öffnen lässt sich die Tür jedoch nicht und wieder ertastet Ragna ein Schloss, welches die Tür versperrt. Die Jägerin könnte schwören, dass es sich um die gleiche oder eine sehr ähnliche Tür handelt, wie jene, welche sie bereits versperrt vorgefunden hatte. Aber wie soll das möglich sein? Hier muss doch irgendwo noch der Ausgang sein…. Aber wenn es nur zwei Türen gibt, die eine nicht hinaus führt und die Andere abgeschlossen ist, kann es nur heißen, dass… Ragna wagt es nicht, den Gedanken zu Ende zu formulieren. Bestimmt ein weiterer Zufall, nichts weiter. Sie muss einfach etwas „übersehen“ haben, wenn man an einem solch dunklen Ort von Sehen sprechen kann. Allerdings hat sie beim Tasten die Ecken und Winkel gezählt und ist sich ganz sicher, dass sie tatsächlich einmal an der Außenwand des Stalles entlang gegangen ist. Ragna spürt wie eine Welle aus Panik sie ergreift und bemüht sich diese beiseite zu schieben. Doch so recht will es ihr nicht gelingen. Einen Moment lehnt sie sich an die Wand und kämpft um die Beherrschung, ehe sie sich nieder hockt und mit der Hand ihren Beutel durchwühlt. Sie weiß selbst, wie nutzlos es ist, denn ihre Feuersteine hat sie schon vor einer ganzen Weile verloren. Da kommt ihr plötzlich eine Idee. Fest umschließt ihre Rechte den Griff des Knochenmessers, während die Linke über dem Boden tastet. Sie ist so auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie nicht bemerkt, wie sich eine Gestalt lautlos Stück für Stück nähert und sie interessiert beobachtet.

Schnell hat Ragna gefunden was sie gesucht hat: eine Holzkiste. Vorsichtig schneidet sie mit dem Messer ein Stück Holz heraus. Immer wieder muss sie die Klinge dabei neu ansetzen, ehe sie einen schmalen Holzstreifen ihr Eigen nennt. Dann steckt sie ihr Messer zurück in den Gürtel und entfernt den Deckel von der Kiste. Diesen legt sie vor sich hin. Schnell bewegt sie nun den Holzstreifen auf einer kleinen Ecke des hölzernen Deckels hin und her um eine Reibung und somit Wärme zu erzeugen. Den Rücken hat sie dabei Richtung Raum gedreht, so dass sich auch der Fremde, welcher inzwischen noch näher gekommen ist, hinter ihr befindet. Augenblicke später, die Ragna-Rana wie kleine Ewigkeiten vorkommen, beginnt das Holz zu qualmen. Vorsichtig beugt sich Ragna vor und pustet sacht auf das qualmende Holz, auf welchem sich nun ein kleines Flämmchen bildet.

Ein breites Lächeln umspielt Ragnas Lippen. Jetzt wird es ein Leichtes sein, den richtigen Ausgang zu finden. Warum habe ich nur nicht gleich daran gedacht?

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 13. Jan. 2010, 19:38 Uhr
Interessiert ist der Shebaruc näher an der Menschenfrau herangetreten und betrachtet sie, bei dem Versuch ein kleines Feuer zu entfachen. Sie stellt sich dabei äußerst geschickt an und schon nach wenig verstrichener Zeit werden aus kleinen Funken, kleine Flammen, die hungrig nach mehr Futter lechzen. Die Freude der Frau ist deutlich für ihn zu spüren, Hoffnung…Erleichterung.
Hinter der Frau steht er ruhig da und wartet ab. Im schwachen Schein des Feuers schimmert nun sein sonst blasses von Tattowierungen geziertes Gesicht in den Farben des Feuers und in seinen Augen züngeln kleine Flammen.
Durch seine nachtschwarze enge Kleidung sieht es so auss als schwebe der Kopf des Elbenkriegers mitten in der Schwärze des Raumes.

Vorsichtig öffnet er einen Leinenbeutel, den er bei sich trägt und reibt Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger mit dem gelblichen Pulver ein. Auf diese Weise kann er gleich einmal die Droge des Kapitäns testen. Bevor er sein Leben nahm, bat er ihm diese Droge an und ihn zu verschonen. Doch hätte der Mann die Zeichen auf dem Gesicht seines Gegenübers entziffern können, hätte er gewusst das er keine Gnade zu erwarten hat. Xrecyltres nahm sein Leben und die Droge, die nach Aussagen des Käpitäns sehr wertvoll sein sollte. Nun das würde sich jetzt herausstellen, wie nützlich und wertvoll sie ist.

Schließlich ist es soweit. Die junge Menschenfrau will sich daran machen, den Raum zu erleuchten, um einen Ausweg zu finden und dreht sich um. Natürlich sieht sie nicht, dass was sie erwartet hat. Erschrocken weicht sie einen Schritt zurück. Xrecyltres Gesichtsausdruck ist kalt und zeigt keine Regung. Jetzt geht alles ganz schnell. Bevor die Frau zu einer weiteren Reaktion fähig ist, macht er einen großen Schritt auf sie zu und drückt sie so kräftig an die nächstgelegene Wand, dass ihr jegliche Atemluft entfährt. Schnell hält er ihr den Mund zu und schiebt ihr die drei Finger mit dem gelben Pulver unter die Nase.
Nichts ahnend was das alles zu bedeuten hat, spürt der Shebaruc wie die junge Frau scharf Luft durch die Nase einatmet. Gut so! Sogleich läßt er sie los und entfernt sich etwas von ihr.

Neugierig betrachtet er die junge Frau, die ihn mit weit aufgerissenen Augen betrachtet und zu husten und niesen beginnt. Xrecyltres legt den Kopf schief, es sieht so aus als wolle sie etwas sagen, doch sie schafft es nicht. Das Husten und Niesen wird stärker. Sie keucht und verschluckt sich. Immer wieder zieht sie die Nase hoch, um anschließend zu keuchen. Ihre Hände tasten fahrig nach etwas, als würde sie etwas suchen, es aber nicht finden. Schließlich nach wenigen Herzschlägen bricht sie zusammen. Noch bevor ihr Körper auf den Boden auftrifft, fängt er sie auf und nickt zufrieden als er ihren Puls fühlt. Ihre Augen sind einen schmalen Schlitz geöffnet, aus den Nase rinnt eine helle Flüssigkeit und ihr Atmen wird langsam ruhiger.

Ein schmales unheimliches Lächeln legt sich auf sein Gesicht, als er sie betrachtet. „Ab heute bin ich dein Herr und Meister!“

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 14. Jan. 2010, 08:57 Uhr
Nachdem sie das Holzstück zum Brennen gebracht hat, hebt sie es auf und dreht sich, in der Gewissheit nun endlich den Ausgang zu finden, um. Doch schon während sie sich noch umwendet, sieht sie ein Gesicht im Schein des Lichts. Durch die flackernde und züngelnde Flamme scheint es, als würden sich die merkwürdige dunkle Bemalung auf der rot aufleuchtenden Haut des Fremden winden und in wilden Bewegungen über das Antlitz huschen, was dem Mann ein sehr mystisches Aussehen verleiht und ihn im Ganzen noch Bedrohlicher wirken lässt, als es ohnehin schon der Fall ist. Aber selbst, wenn der Fremde freundlich wirken würde, hätte sich Ragna über seine plötzliche Anwesenheit nicht weniger erschrocken..

Panisch weicht die Jägerin zurück. Sie kann gerade noch so ein erschrockenes Aufkeuchen verhindern. Ihre Gedanken beginnen zu rasen und in den wenigen Sekundenbruchteilen, in denen sie den Fremden ängstlichen Blickes anstarrt, schießen ihr viel zu viele Gedanken durch den Kopf, als dass sie auch nur einen einzigen davon halten könnte. Langsam huscht irgendwo in diesen Schreckenssekunden auch die Erkenntnis durch ihre Gedanken, dass es angebracht ist, das Messer zu zücken. Doch noch ehe aus dieser Erkenntnis eine Reaktion wird, bewegt sich die Gestalt unerwartet vorwärts und presst sie so feste gegen die Wand, dass kaum Platz zum Atmen bleibt. Die Fackel fällt zu Boden, für einen Moment wird es dunkel ringsum, dann fängt sich die Flamme jedoch und lodert wieder auf.
Ragna versucht sich derweil aus seinem Griff zu befreien, doch der Kraft des Kriegers hat sie nichts entgegen zu setzen. So öffnet sie den Mund, in dem Versuch zu schreien, doch noch ehe ein Ton aus ihrer Kehle kommt, hat sich seine Hand schon fest auf ihren Mund gepresst. Die Panik lässt ihr Herz schneller pumpen und das Blut nur so durch ihren Körper rasen, während der Sauerstoffentzug ihr spürbar deutlich zu schaffen macht. Panisch atmet sie heftig durch die Nase ein und während sie Sauerstoff in ihre Lungen zieht, merkt sie, dass sie auch etwas Feines, Pulvriges mit einatmet. Augenblicklich lässt der Fremde sie los und entfernt sich ein kleines Stück.

Mit der Erkenntnis, dass sie irgendeine unbekannte Substanz, vermutlich ein Gift, eingeatmet hat, breitet sich schiere Panik auf ihrem Gesicht aus und mit angsterfüllten Augen starrt sie den Fremden an, unfähig sonst irgendetwas zu tun. Dann fängt ihre Nase zu kribbeln und jucken an und Ragna beginnt zu niesen. Dieser Versuch ihres Körpers, das unbekannte Pulver wieder aus den Atemwegen zu entfernen, bleibt jedoch erfolglos und kurz darauf beginnt auch ein Hustenreiz. Noch während die Jägerin diesem Kratzen hustend und röchelnd nachgeht, merkt sie wie ihr zunehmend schwindeliger und schummriger wird. Eben hatte sie noch die Gestalt des Fremden ausmachen können, doch nun verschwimmt diese immer mehr vor ihren Augen. Erneut will Ragna um Hilfe schreien, doch der Versuch geht kläglich in einer weiteren Hustenattacke unter. Das Messer schießt es ihr durch den Kopf, aber noch während ihre Finger nach dem Messer suchen, hat sie auch schon vergessen was sie tun wollte. Alles wirkt so verschwommen, verzerrt und dumpf, als ob nichts von alledem hier wirklich wäre. Aber da war diese Gestalt… Sie war da… Gestalt… da… Messer… Ihre Gedanken werden immer wirrer, bis es ihr nicht mehr möglich ist, überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Blickfeld wird währenddessen immer kleiner, bis nur noch Schwärze sie umgibt.

Sie spürt noch, wie ihre Beine unter ihr nachgeben und dann hat sie das Gefühl zu fallen und doch nicht zu fallen, mit nichts als Schwärze um sie herum. Eine Stimme dringt durch dieses dunkle Nichts. Es klingt, als sei die Stimme sehr weit weg und würde durch dichte Nebelwände ihren Weg zu Ragnas Gehör suchen. Obgleich sie die Worte, >Ab heute bin ich dein Herr und Meister!< noch vernimmt, kann sie ihnen keine rechte Bedeutung mehr zuordnen. Es ist, als ob sie nicht verstehen würde, was diese Worte bedeuten könnten, so sehr ist ihr Denken bereits gelähmt und dann versinkt sie auch endgültig in dieser Leere.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 26. Jan. 2010, 11:32 Uhr
Gre`dos erhebt sich sogleich von seinem Stuhl als Xreclytres den Raum betritt.
„Bring mir was du finden kannst, um sie zu fesseln!“ brummt der Shebaruc den alten blinden Mann zu, als dieser den Mund öffnet, um ihn zufragen was denn geschehen sei. „Schnell!“
„Ja…Herr…ähm…“, stammelt dieser verwirrt und will sich sogleich auf den Weg machen, als er von der rauen Stimme des Blutelben aufgehalten wird. „ Ach, Gre`dos?“, er wartet bis Gre`dos stehenleibt nd sich im zuwendet.
„Ja Herr!“, antwortet dieser schnell. „ Hattet ihr nicht mal einen Hund?“ Auf dem alten faltigen Gesicht des Mannes zeigt sich ein Lächeln ab. „Ja…Oh ja… Herr einen struppigen Hund, der lag an der Kette im Hof…und…“ Xrecyltres zieht die Augenbrauen zusammen und sogleich verstummt Gre`dos. „Ja, den meine ich. Du hast doch sicher noch sein Halsband und die Kette.“
„Jaja, ich hebe alles auf Herr,“ sagt der Mann aufgeregt und und nickt dem Blutelben zu. „Also Bring mir, wonach ich verlange!“ In seiner Stimme liegt Ungeduld und Gereiztheit. Die Dienste dieses Mannes sind gut zu gebrauchen, aber wahr ist, dass der Elbenkrieger schon immer ein Einzelgänger gewesen ist, der nur ungern auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Er braucht diesen Mann noch, sonst hätte er ihn schon längst getötet. Doch darüber will er nun keine Gedanken verschwenden. Es gibt wichtigeres zu tun.

Wenige Augenblicke später, während der blinde Mann nach geeigneten Materialien sucht, die er dem Shebaruc bringen kann, legt Xrecyltres die Menschfrau auf den kalten Boden des Kellerraums nieder. Um ihn herum ist es angenehm dunkel, kühl und es riecht nach feuchtem Mauerwerk. Das Haus des Blinden ist schon alt und an einigen Stellen recht baufällig. Er lebt allein und versucht so gut er kann, das Haus in stand zu halten.
Der Shebaruc legt keinen Wert auf eine gepflegte Behausung. Warum sein Gold und Geld für ein Stück schöneres Dach ausgeben, wenn man ein unansehnliches für weniger oder gar umsonst haben kann. Kurz denkt er daran, wie lang der blinde Mann ihm noch nützlich sein kann. Aber nur Kurz. Die Tatsache hier guten Unterschlupf zu haben, wird den Alten noch einige Zeit schenken. Außer er tötet ihn, aus einer jetzt noch nicht abschätzbaren Laune heraus, früher.

Diese Unterkunft ist einfach, unauffällig und verschlingt keine Kosten. Auch braucht seine neue Sklavin kein schickes Zimmer. Sie soll sich gleich an die Dunkelheit gewöhnen, die schon bald ihr zu Hause sein wird. Nur wenn er es ihr gestattet, wird sie in Zukunft irgendwelche Vorzüge geschweige denn Freiheiten haben. Aber von dem Wort Freiheit sollte sie sich zügig verabschieden. Weniger sacht beginnt er der Frau alles zu nehmen, was sie am Leib trägt. Nur wenig Zeit bleibt ihm ihr neues Leben klar zu machen und wenn dies nicht funktioniert, sie stur und uneinsichtig ist, wird er sie seinem Gott opfern. Zufrieden lächelt er und betrachtet die junge Frau, die immer noch benommen am Boden liegt. Ihre helle Haut hebt sich vom dunklen Steinboden ab und er ist von diesem Anblick fast schon faziniert. Achtlos wirft er ihr Hab und Gut, ihre Kleidung in Richtung Tür.
Sein Gott liebt blutige Opfer die lange Leiden, genauso wie er.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 09. Feb. 2010, 13:36 Uhr
„Wie lang ist es her...?
…fast eine Ewigkeit!“

Schon damals als er noch in der Stadt der Blutelben lebte, fing er an sich mehr und mehr anderen Dingen zuzuwenden. Ihn langweilte es mehr und mehr diese gesellschaftlichen Verpflichtungen, auch wenn diese nicht zu vergleichen mit denen der Menschen sind, einzuhalten. Den meisten Shebaruc reichte es, Gold und Reichtum anzuscheffeln oder sich vor allen anderen in den Vordergrund zu stellen, damit zu prahlen und Tag täglich zu zeigen, was man alles hat. Ihn langweilte es. Seine Familie, Frau und Kinder genießen ein hohes Ansehen, sein gefallener Vater war ein bedeutender Shadrya. Doch was nützt ihm das? Es gab es schon lange keine bedeutenden Schlachten mehr zu schlagen um genau zu sein, es passierte nichts. Nichts was seinen Hunger stillen konnte.

Munchah, seine letzte Sklavin, keine Schönheit, aber klug war sie. Klug genug, um lang genug zu leben und nicht wie die meisten dummen, heulenden, winselnden Menschen als Opfer zu enden. Sie erzählte ihm von der Stadt, in der sie aufgewachsen war. Eine Stadt, in der Menschen und viele andere Wesen lebten. Leider machte sie einen schweren Fehler, so dass er sie töten musste und ihren Geschichten nun nicht mehr lauschen konnte. Und wieder der Hunger…die gähnenden Langeweile.

Sein Sohn war gerade geboren als er die Stadt, verließ um seinen Hunger zu stillen, zu suchen was ihn neu erfüllen würde…neues, Abendteuer.
Und er hat es gefunden. Die Menschen sind wirklich ein interessantes, in seinen Augen oft primitives Volk…aber interessant genug ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.
     
Und nun ist er auf dem Weg zurück. Zurück in die Stadt seines Volkes, Dror Elymh. Sein jüngster Sohn, Cyrsad, erhält die Bluttaufe, ein wichtiges Ritual an dem er anwesend sein muss! Das letzte Mal hat er ihn gesehen da war Cyresad 15 Jahre alt. Seither ist er in der Welt umhergereist, seinen Wissensdurst und den nagenden Hunger in seinem Inneren zu befriedigen. Er braucht die Gefahr, das Kribbeln im Nacken, wenn er verfolgt wird, das wohlige Prickeln, auf der Haut das sich ausbreitet, wenn er ein Leben nimmt... natürlich ist das immer ein Risiko. Aber ein Leben ohne das gewisse Risiko ist kein, Leben für ihn. Da ist der Tod besser!

In seinen Gedanken versunken sitzt er an der Wand gelehnt auf dem Boden des Kellerraumes, in dem er seine Sklavin gut verschnürt und angekettet auf dem Boden gelegt hat. Tief atmet er durch und konzentriert sich nun auf die nächsten Schritte.

„Wie lang ist es her...?
…fast eine Ewigkeit!“

Haucht er nochmals zu sich selbst und betrachtet die junge Frau, die sich ohne seine „gnädige“ Hilfe nicht bewegen kann. Ja, das Leben würde wieder mal etwas spannender werden. Und schnell schickt er ein Stoßgebet zu seinem dunklen Gott, sie gelehrig sein zu lassen. Lass sie klug genug sein, um lang genug zu leben…um mir das Leben interessanter zu machen…meinen Hunger zu stillen…dann werde ich dir viele gute Opfer bringen! Und du weist, ich bin nie zimperlich oder würde dir jemals ein Opfer verwehren. Dankbar werde ich sein!

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 11. Feb. 2010, 10:55 Uhr
Als Ragna-Rana Anardóttir langsam wieder zu sich kommt, ist ihr noch nicht recht klar wo sie sich befindet und was genau geschehen ist. Vielmehr wirkt das Gift, was man ihr verabreicht hatte noch ein wenig nach, so dass sie erstmal einfach nur verwirrt ist. Benommen versucht sie die Augen aufzuschlagen um sich ein Bild von ihrer Umgebung zu machen und besser einschätzen zu können, wo sie sich genau befindet. Doch ihre Augen wollen sich einfach nicht öffnen lassen. Ihr ist nicht bewusst, dass der Angreifer ihr die Augen so feste mit einem dunklen Tuch verbunden hat, dass sie diese nicht einmal mehr aufschlagen kann und so will sie nicht recht begreifen, weshalb ihre Augen ihr den Dienst verweisen. Irgendetwas stimmt hier nicht… Freyja? Ardek? Wo seid ihr? Was ist mit mir? denkt sie verzweifelt und versucht um Hilfe zu schreien, doch mehr als ein sehr gedämpftes und leises „Hmpfö“ kriegt sie nicht zu Stande.

Erst jetzt, wo sie ihre eigene Stimme vernimmt geht ihr auf, dass sie geknebelt sein muss und wohl deswegen die Augen nicht öffnen kann, weil diese verbunden sind. Ragna versucht sich zu drehen, doch muss sie feststellen, dass sie gänzlich bewegungsunfähig ist. Panik vertreibt den letzten Rest Benommenheit als sie mit aller Kraft vergeblich versucht sich gegen die Fesseln aufzulehnen. Und dann fällt es ihr wieder ein. Der Stall, die Finsternis, die Stimme in ihrem Kopf, der Fremde und das Pulver. Alles rauscht an ihrem inneren Auge vorbei und endlose Panik erfüllt sie, ob ihrer hoffnungslosen Lage.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 12. Feb. 2010, 21:08 Uhr
„ Willst du Leben?“, ertönt plötzlich eine tiefe raue Stimme aus der Dunkelheit an Ragnas Ohr. Wo genau diese Stimme herkommt kann sie nicht erahnen, nur das sie in einiger Entfernung von ihr ihren Ursprung haben muss.
Still ist es in dem feuchten Kellerraum. Antworten kann sie auf seine Frage nicht. Er hat ihr ein Stück Stoff in den Mund gesteckt und es mit einem breiten Lederstreifen fixiert und fest an ihrem Hinterkopf zusammengebunden.
Starr und den Blick auf die junge Frau fixiert, die ruhig in der Ecke des Raumes liegt, hockt Xrecyltres da und beobachtet.
Eben noch hat sie sich bewegt …nun ja, sie versuchte sich zu bewegen sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnt werden. Doch die Fesseln sitzen fest und lassen ihr keinen Spielraum ihren Körper in eine andere Position zu bringen. Ihre Hände hinter dem Rücken zusammengebunden und mit den ebenso gefesselten Füßen verbunden. Eine weitere Verbindung von den Handgelenken besteht mit dem breiten alten Hundehalsband, dass mit der nahe gelegenen Wand mit eine Kette verbunden ist… Wer weiss wie beweglich sie ist? Er hat schon Menschen gesehen die weitaus geschickter waren als er es jemals vermutet hatte…und einfallsreicher. Nein Menschen sind zwar in seinen Augen eine niedere Rasse aber sie sind nicht dumm. Als Sklaven und Diener sind sie zu so manchem zu gebrauchen. In diesem Moment schleicht sich wieder die Hoffnung in sein Bewusstsein, sie möge schlau genug sein, so dass sie als Sklavin, Dienerin Verwendung hat.

Je wird die gespenstische Stille unterbrochen. Wieder dringen Worte an Ragnas Ohr, doch diesmal ist die unheimliche Stimme ganz nahe bei ihr.
„Dein Leben liegt von nun an in meinen Händen! Diene mir gut du, tue was ich dir sage und ich werde dich belohnen. Verweigerst du dich mir, bist du mir eine Last, werde ich dich töten!“
Etwas berührt, streift ihr Gesicht und löst den unangenehmen Knebel aus ihrem Mund. Nur wenig bedeutend wärmere Finger als ihr kalter Körper packen sie am Kinn und heben ihren Kopf etwas an. Die andere Hand löst ihr die Augenbinde während der Shebaruc spricht.
„Sprich, willst du leben?“ , haucht er geheimnisvoll fast verführerisch und schaut in ihre braun grauen ,die sich an die aufgeregt zwinkern und versuchen etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Erst jetzt nimmt er die Augen Ragnas wahr. Sie sind dunkel und fast gänzlich schwarz wie seine. Ein ansehnliches Detail. Xrecyltres kalte Miene hellt sich auf und er beginnt zu lächeln.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 14. Feb. 2010, 21:37 Uhr
Das Ragna beobachtet wird und nicht alleine weilt, weiß sie nicht, schließlich ist sie ihrem Augenlicht beraubt und so erschreckt sie sich sehr, als plötzlich eine Stimme ertönt: >Willst du Leben?< Ragna ist viel zu perplex um darauf zu reagieren und selbst wenn sie wollte, wäre sie mit dem Knebel in ihrem Mund wohl zu keiner Antwort fähig. Ragna versucht die Stimme zu orten, normalerweise wäre dies der Jägerin sicher auch geglückt, ihre Sinne sind durchaus geschult. Allerdings ist sie noch ein wenig benommen und zudem nicht an Geräusche in Gebäuden gewöhnt, die letzten Jahre hat sie fast ausschließlich unter freiem Himmel gelebt und so kann sie nicht recht bestimmen woher diese Stimme zu kommen scheint. Wenige Momente später ertönt die Stimme erneut, doch diesmal viel näher als zuvor: > Dein Leben liegt von nun an in meinen Händen! Diene mir gut du, tue was ich dir sage und ich werde dich belohnen. Verweigerst du dich mir, bist du mir eine Last, werde ich dich töten!<. Dann wird ihr Kinn gepackt und angehoben, die Augenbinde wird ihr entfernt und sie blickt geradewegs in die nachtschwarzen Augen des Blutelben. Doch kann sie den Elb kaum erkennen, so finster ist es in dem Raum. Auch hat sie derzeit hat gänzlich andere Sorgen. Ihre Arme sind mit einem Strick an dem Halsband verbunden und als ihr Entführer ihr Kinn anhebt, bekommt sie nur noch wenig Luft. Nicht so wenig dass sie zu ersticken droht aber wenig genug, als dass sie sich auf Anderes konzentrieren könnte. Und dennoch blinzelt sie und versucht irgendetwas zu erkennen, als könnte sie so eine Schwachstelle finden, doch so wie sie verschnürt ist, wird es ohnehin keine Fluchtmöglichkeit geben und so bleibt ihr nichts als sich ihrem Entführer zu beugen – vorerst. Und als der Fremde erneut die Frage >Sprich, willst du leben?< in ihr Ohr haucht, bleibt ihr nicht mehr als ein lautloses ja zu flüstern. Lautes Sprechen ist ihr mit dem Halsband was noch immer von dem Strick, der ihre Hände fixiert nach hinten gezogen wird , nicht möglich. Nur mit Mühe und Not bekommt sie dieses Wort überhaupt zustande. Doch kein Geräusch kommt über ihre Lippen, lediglich die Bewegung des Mundes ist zu sehen und so versucht es Ragna erneut, denn sterben will sie ganz gewiss noch nicht und beim zweiten Versuch, der ihr sichtlich mehr Anstrengung abverlangt bekommt sie ein hörbares, wenn auch leises und kratzendes „Ja“ zustande.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 20. Feb. 2010, 16:49 Uhr
Er beobachtet genau ihre Bewegungen und achtet auf die kleinsten Zeichen…etwas Unsicherheit, Angst…
Natürlich, die Ungewissheit was mit ihr in Zukunft geschehen wird ist etwas was ihr sicher Angst bereitet. Er selbst war bisher noch nie in der Situation gewesen, doch hat er schon viele angstverzerrte Gesichter gesehen. Ihre ist nicht angstverzerrt doch spricht eine deutliche Sprache.
…und dann erstaunlich gefasst… Mut, vielleicht sogar Hoffnung meint er kurz zu erkennen. Und…ja es gefällt ihm. Mit großer Mühe versucht sie ihm zu antworten, bekommt aber nur ein leises „ja“ heraus.

Er lächelt und sieht ihr genau in die Augen. „Dann wirst du mich ab heute Herr oder Gebieter nennen und nur dann sprechen wenn ich es dir gestatte!“ ,seine Worte klingen kühl und fordernd. „Je eher du begreifst, umso schneller wird es angenehmer für dich werden.“ , mit diesen Worten legt er ihren Kopf sanft auf den Steinboden. Wieder betrachtet er sie eine weile und setzt dann seine Rede fort. Diesmal sind seine Worte ruhiger und langsamer gesprochen. „Außer du möchtest lieber …etwas länger hier liegen bleiben und …austesten …wie lange ein Mensch ohne Kleidung und Nahrung in diesem kalten Raum überleben kann!“ Die Hand die eben noch ihren Kopf fixierte schiebt nun langsam eine kleine Schale mit Wasser vor sie hin. So nahe, zum Greifen nahe und doch unerreichbar fern.

"Wenn ich wiederkomme sollte kein Tropfen Wasser fehlen und kein Wort deine Kehle verlassen haben" , sagt er streng mit einem leichten zischenden unterton. Noch einmal schaut er sie an, steht dann ruckartig auf und verschwindet in der Dunkelheit.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 21. Feb. 2010, 12:57 Uhr
Nachdem Ragna bestätigt hat, dass sie überleben möchte, macht ihr der Fremde auch schon die Regeln klar: >Dann wirst du mich ab heute Herr oder Gebieter nennen und nur dann sprechen wenn ich es dir gestatte!< Im Kontrast zu seinen kühlen Worten ist seine Berührung, als er ihren Kopf vorsichtig auf den Steinboden bettet, sehr sanft und Ragna weiß nicht Recht, was sie von all dem halten soll. Herr… Gebieter schießt es ihr durch den Kopf, die Worte wirken in ihren Gedanken fremd und schrecklich fehl am Platze. Ragna ist unsicher ob sie solche Worte überhaupt je über die Lippen bringen könnte, doch welche Alternative hat sie schon? Ihr ist eindeutig klar gemacht worden, dass sie jederzeit sterben kann, wenn sie die Regeln dieses Mannes nicht befolgt. Wut, Trauer und Angst breiten sich abermals in ihr aus. >Außer du möchtest lieber …etwas länger hier liegen bleiben und …austesten …wie lange ein Mensch ohne Kleidung und Nahrung in diesem kalten Raum überleben kann!< ergänzt er noch und seine Worte versetzen ihr einen zusätzlichen Stoß. Der Steinboden ist wirklich eisig kalt und erst jetzt wird ihr richtig bewusst wie kalt ihr eigentlich ist und dass ihr Körper schon seid einer geraumen Zeit zittert und bebt. In ihrer Angst und Panik hat sie sich kaum auf die Kälte konzentriert, doch jetzt scheint es in diesem Raum nichts anderes als frostige Kälte zu geben. Wenngleich sie ob ihrer Herkunft Kälte durchaus gewohnt sein sollte, empfindet sie diese Kälte als gänzlich anders. In ihrer Heimat haben sie sich mit wärmender Kleidung geschützt und zudem ist Ragnas Leben dort so fern. Hat sie doch empfundene Ewigkeiten auf der tropischen Insel gelebt. Tatunca schießt es ihr durch den Kopf, als sie an ihren teuren Freund denken muss. Wie es ihm wohl geht? Ob er noch lebt? Und dann schleicht sich ein weiterer Gedanke hinzu: Habe ich ihn im Stich gelassen? Hätte ich noch was tun können? Ist all das hier nun die Strafe dafür?

Der Fremde stellt eine Schüssel mit Wasser direkt vor ihr auf den harten Steinboden. >Wenn ich wiederkomme sollte kein Tropfen Wasser fehlen und kein Wort deine Kehle verlassen haben.< fügt er mit einem zischenden Ton, welcher ihr eiskalte Angstschauer den Rücken hinunter jagt, hinzu. Dann verlässt er sie auch schon wieder. Seinen kaum zu hörenden Schritten nach zu urteilen, bewegt er sich sicher und gekonnt durch die Finsternis, als ob diese für ihn gar nicht einmal so dunkel wäre und er so gut sehen könnte, als sei es lediglich dämmerig oder gar heller Tag.

Er ist weg. hofft sie. Doch hat sie keine Tür ins Schloss fallen hören und seine Schritte waren so leise und die Geräusche verstummten so schnell, dass sie sich nicht 100%ig sicher sein konnte ob der Fremde sie wirklich verlassen hat. Dennoch geht sie ihre kläglichen Möglichkeiten in Gedanken durch. Ich könnte um Hilfe schreien, doch gleichzeitig weiß sie, dass sie nichts Dümmeres machen könnte. Der Innenhof erschien unbewohnt und leer. Und vielleicht war außer dem Fremden ohnehin keiner hier, der sie hören könnte und dieser hatte ihr eindeutig ein Sprechverbot erteilt, was mögliche Schreie wohl mehr als nur einschließt. Etwas eisiges, kaltes lag in seiner Stimme und Ragna ist sich sehr sicher, dass er nicht zimperlich sein würde, wenn sie sich nicht an seine Anweisung hält und so beschließt sie, wenn man hier von einem freien Beschluss reden kann, sich ihrer ohnehin ausweglosen Situation zu fügen. Nichts desto trotz steigen ihr Tränen in die Augen und rinnen über ihr Gesicht, wo sie auf dem ohnehin schon kalten Stein tropfen und dort wo ihre Wangen den Boden berühren kleine Pfützen bilden. Wie damals, als sie im Bauch des Schiffes fest gekettet war, hat sie auch jetzt absolut keine Chance der Situation zu entfliehen. Die Fesseln sitzen fest, sie kann sich nicht einmal bewegen, geschweige denn sich aus eigenen Stücken befreien. Sich unter den Umständen zu verwandeln, würde sie in der wölfischen Gestalt womöglich strangulieren. Ihr bleibt nicht mehr als zu gehorchen oder seinen Zorn auf sich zu ziehen. Beides Dinge, die sie nicht will. Doch welche Wahl hat sie schon. Vielleicht würde sich irgendwann eine Fluchtmöglichkeit bieten, doch jetzt war daran nicht zu denken und so bleibt ihr nicht mehr, als sich zu fügen.

Ragna weiß nicht wie lange sie dort auf dem eisigen Boden  lag. Die Kälte ist inzwischen richtig tief in ihre Knochen gekrochen. Es ist eisig kalt und zudem kann sie sich nicht einmal bewegen. Keine Kleider… Nicht dass ihr kurzes Wildlederkleid sie großartig gewärmt hätte, aber alleine diese Schmach hier nackt zu liegen, widert sie an. Selbst wenn sie sich wandelt, hat sie es stets hinter Büschen und Gräsern getan und niemals hat sie sich vor den Augen Anderer entkleidet. Hier wurde ihr diese Schande einfach aufgezwungen und ob dieser Dreistigkeit rinnen ihr abermals Tränen aus den Augen. Wo war sie hier nur hineingeraten und wie sollte sie dieser Situation je wieder entkommen?

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 05. März 2010, 18:09 Uhr
Allein sitzt er dort in der Kammer die Gre´dos ihm zur Verfügung stellt und merkt wie die Müdigkeit ihn zu übermannen droht. Der Tag hat schon begonnen und ihm bleibt nicht viel Zeit hier in der Stadt. Er muss zügig seine Reisevorräte wieder auffüllen und sich wieder auf den Weg machen. Er seufzt tief. War es wirklich eine so gute Idee diese Menschenfrau dort unten im Kellerraum bei einer so knappen Zeitplanung mitnehmen zu wollen? Nein, vermutlich nicht. Er hat sich dazu hinreißen lassen, die Hoffnung auf etwas was sein Leben einen Reiz gibt, die Leere füllen kann, vielleicht eine Schwäche, aber er wird die Entscheidung jetzt nicht umwerfen!
Schließlich ist es passiert. Erschöpft von der langen Reise, dem was die letzten Stunden seine Aufmerksamkeit forderte, zwingt ihn in die Knie. Mit dem Kopf auf dem Tisch in einer nicht ganz bequemen Position schläft der Shebaruc ungewollt ein.

Ruckartig steht er vom Tisch auf und schaut sich erschrocken um. Verdammter Mißt!, flucht er gedanklich. Ich bin wirklich nachlässlich…bin eingeschlafen…wie lange? Geschwind bewegt er sich zu dem verriegeltem Fenster. Kein Lichtstrahl dringt hindurch, der blinde Mann hat es gut verdeckt. Er zögert, drückt dann aber gegen den Fensterladen und kneift instinktiv die Augen zusammen. Langsam bewegt sich das Holz das mit vielen alten Stoffen und Lumpen bedeckt und zusätzlich versehen wurde, um ja kein Sonnenlicht hineinzulassen. Vorsichtig ganz vorsichtig drückt er weiter bis schließlich ein schmaler  Lichtkegel auf seine Brust fällt. Sofort unterlässt er das drücken und der Lichtkegel wird schmaler bis er fast gänzlich verschwindet.
Also ist der Tag noch nicht vorüber, schließt er daraus und reibt sich die Augen. Einige weitere Stunden Schlaf würden ihm sicher gut tun. Mürrisch verzieht er das Gesicht und entscheidet sich dagegen.

Xrecyltres betritt den Kellerraum, ohne darauf zu achten wie leise er ist. Sicher ist er umsichtiger als plumpe Menschen, aber er vermag sich leiser zu bewegen, als er es jetzt tut.
Ohne Worte und viel Umschweife geht er auf sie zu, lässt etwas Weiches vor ihr fallen und zieht sein Messer.  Er hockt sich hinter sie und hält einen Moment inne. Es geht alles sehr schnell. Die Kette, die am Halsband befestigt ist, legt er ihr einmal um den Hals, nicht zu fest aber auch nicht zu locker. Er verschließt es dort, wo auch das Halsband verschlossen ist. Die Fesseln an den Händen werden gelöst sowie auch die Fesseln an den Füßen.

„Zieh dich an. wir haben viel zu tun!“, sagt er knapp und verlässt den Raum. Doch nicht für lange. Wieder stellt er etwas vor sie hin, ohne sie anzusehen. Neben der Schale mit Wasser und dem weichen Haufen Kleidung platziert er diesmal eine Schale mit drei Früchten. „Beeil dich, wir haben nicht viel Zeit!“, fügt er an, dreht sich um und verlässt den Raum.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 07. März 2010, 15:28 Uhr
Inzwischen sind die vergossenen Tränen wieder getrocknet. Einzig ihre geröteten Augen zeugen noch davon. Bibbernd und zitternd liegt sie, noch immer auf dem eisigen Steinboden, als sich der Fremde erneut nähert. Ragna hört seine Schritte kommen, obwohl diese so leise sind, dass sie sich anfangs nicht sicher war, ob sie tatsächlich etwas gehört hat, doch dann ist der Fremde da. Wortlos lässt er irgendetwas Weiches neben ihr auf den Boden fallen, dann spürt sie eine Bewegung hinter sich. Panik steigt in ihr auf. Doch dann löst er die Kette und legt sie ihr um den Hals. Anschließend löst er auch die Arm- und Fußfesseln. Ragna spürt Erleichterung, aus der unbequemen Lage befreit worden zu sein, wenn auch die Erleichterung sogleich einer neuen Welle der Angst weicht.
Was hat er nur mit mir vor? Warum redet er nicht. Er muss doch irgendetwas sagen, irgendetwas.  Und dann richtet er tatsächlich das Wort an sie: >Zieh dich an. wir haben viel zu tun!< sogleich entfernen sich seine Schritte. Ob der Kälte lässt sich Ragna dies nicht zweimal sagen und tastet sogleich den Boden ab, um das Bündel, welches sie hat fallen hören zu finden. Als Finger den weichen Stoff spüren und danach greifen, nähern sich die Schritte des Mannes erneut. Sofort lässt sie den Stoff wieder los und zieht sich ängstlich ein Stück zurück. Sie hört wie er abermals etwas abstellt, ehe er den Raum mit den Worten: >Beeil dich, wir haben nicht viel Zeit< wieder verlässt. Sofort tatstet die Tochter Anars erneut nach dem Stoff, zieht sich zu sich und befühlt das Material. Es handelt sich nicht um ihr Lederkleid sondern ein viel größeres weicheres Stoffgewand. Ragna hatte Leute auf den Straßen etwas in der Art tragen sehen, doch selbst kannte sie es nicht. Erneut betastet sie das große Stück Stoff, erst als ihre Fingerspitzen fühlen, wo wohl das Kopfende ist,  schlüpft sie hinein. Der Stoff fällt sehr locker, ist dünn, aber dicht verarbeitet. Dennoch sitzt es irgendwie nicht richtig, aber Ragna ahnt nicht, dass sie die Rückseite vorne trägt, hat sie ein solches Kleidungsstück doch bisher nicht gekannt und im Dunklen kann sie sich auch nicht gerade einen guten Überblick über das Kleid verschaffen. Als sie endlich fertig ist, tasten ihre Hände erneut über den Boden, und ertasten die Schalen. Ragna hat wahrhaft großen Hunger und auch enormen Durst. Sofort hebt sie die Schale an und kippt das Wasser ihre Kehle hinunter. Kurz darauf nimmt sie sich eine der Früchte, vorsichtig befühlt sie das kleine Ding. Und nach dem sie überlegt hat, dass er ihr wohl kaum etwas giftiges geben wird, wo er sie doch jederzeit hätte einfacherer töten können, schiebt sie das saftige, unbekannte Obststück in ihren Mund. Der Geschmack ist süß und die Frucht ist innen noch saftiger, als sie vorher geglaubt hat, auch ist interessant, dass sie keinen großen Stein in der Mitte hat. Ragna schiebt die anderen beiden Stücke gleich hinterher, ehe sie sich aufrichtet und versucht dem Mann zu folgen. Vorsichtig tastet sie sich an der Wand entlang Stück für Stück der Tür entgegen. Mit Beeilen hat dieses Vorgehen nichts zu tun, aber andererseits, sie kann nichts sehen und was bleibt ihr übrig als sich langsam Stück für Stück vorzutasten. Sie könnte nach ihm rufen, aber hatte er nicht ausdrücklich gesagt, sie solle ihn nur ansprechen, wenn er es ihr erlaubt. Aber was war nun wichtiger, sich zu beeilen oder nicht zu sprechen? Ragna weiß es nicht und möchte auf keinen Fall einen Fehler machen, vielmehr hofft sie auf eine Möglichkeit zur Flucht, aber wie sollte sie fliehen können, wenn sie nicht einmal was sieht. Seine Schritte bewegen sich so sicher durch die Finsternis, als ob er alles sehen könnte, was ihm einen enormen Vorteil gibt. Doch dann fällt Ragna ihre einzige Chance auf. Die Sinne der Wölfin. Mit diesem Halsband würde sie sich bei der Verwandlung strangulieren, aber ihre Hände sind frei. Sie müsste nur versuchen das Halsband loszuwerden, dann könnte sie sich wandeln und ihn mit der Kraft des Tieres überwältigen. Mit ihren Sinnen wäre es sicher auch ein leichtes, einen Ausweg und eine Fluchtmöglichkeit zu finden.

Vorsichtig bemüht sie sich, weiter zu gehen, denn auch wenn sie barfuss sehr leise zu gehen vermag, weiß sie nicht wie gut er hören kann. Sollte sie plötzlich stehen bleiben, würde er noch Verdacht schöpfen. Während sie also mit einer Hand vorsichtig die Wand abtastet und sich langsam weiter vorwärts bewegt, sucht ihre andere Hand ganz behutsam, um kein Geräusch zu erzeugen, den Hals nach Halsband und Kette ab. Sie ertastet einen Verschluss und behutsam müht sie sich diesen zu lösen. Doch es handelt sich nur um den der Kette, nicht um den des Halsbandes. Diese rutscht zur Seite, und schlägt klimpernd gegen die Steinwand. Er wird mich töten schießt es ihr durch den Kopf und in einem Sekundebruchteil flackern unzählige Gedanken durch ihren Kopf. Sie könnte es als Versehen tarnen, als Unfall, sie ist gestolpert, die Kette ist von der Schulter gerutscht, aber warum sollte sich der Verschluss lösen? Er wird gleich wissen was ich versucht habe! Schnell! und panisch bemüht sie sich nun auch noch das Halsband zu lösen, um sich wandeln zu können. Erneut tasten ihre Finger über das Band und drehen es Stück für Stück, bis sie den richtigen Verschluss ertasten. Von Panik und Zeitdruck getrieben, bemüht sie sich viel zu schnell und unkoordiniert den Verschluss zu öffnen, immer wieder rutscht sie ab und Tränen der Panik steigen ihr die Augen, als ihr immer mehr klar wird, dass diese letzte Chance zu schwinden droht. Gleichzeitig spürt sie ob ihrer panischen Reaktion, wie das Tier in ihrem Innern bereits nach draußen drängt, was ihre Versuche das Band zu lösen zusätzlich erschwert. Immerhin muss sie nun gleichzeitig ihre animalische Seite zurückdrängen, als auch das Halsband loswerden. Da hört sie auch schon energische, sich rasch nähernde Schritte. Es ist eindeutig, dass der Fremde die Geräusche vernommen hat und sich zielstrebig nähert. Er wird mich töten! ist alles, was sie noch zu denken vermag, immer wieder taucht dieser Satz in ihren Gedanken auf. Das Halsband hat sie immer noch nicht offen, doch dann bekommen ihre Finger den Verschluss leicht gebogen… Sie rutscht ab und bleibt noch immer ohne Erfolg. Noch einmal spornt sie sich in Gedanken an um ihre einzige Chance nicht verstreichen zu lassen. Und abermals bekommt sie den Verschluss leicht gebogen. Noch ein winziges Stück… Dann ist es geschafft,

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 08. März 2010, 16:14 Uhr
Er verlässt den Raum um dann abrupt stehen zu bleiben, sich in eine Ecke zu drücken und mit geschärften Sinnen darauf zu warten was sie als nächsten tun wird. Immer noch zerrt die Müdigkeit an ihm. Doch dafür ist keine Zeit. Er muss sich konzentrieren, genau beobachten und dann seine Schritte überlegen. Davon hängt nun viel ab. Er schüttelt den Kopf, atmet tief durch und horcht in die Dunkelheit. Das leise Rascheln des Stoffes, des Kleides das er ausgewählt hat weil es einfach, unauffällig und schlicht ist, weist wohl darauf hin, dass sie sich ankleidet. Gleich darauf macht sie sich wie erwartet über das Wasser und die Früchte her. Und nun, fragt er sich in Gedanken und ist erstaunt wie schnell sie sich dann auf macht ihm zu folgen. Hn…gut warten wir`s ab was nun geschieht. Sogleich löst er sich aus der Ecke. Im sicheren Abstand aber nahe genug um sie im Auge zu behalten geht er voran. Ihre Schritte sind unsicher, ihre Hände tasten sich langsam an der Wand entlang. Aufmerksam bewegt er sich vor ihr her als ein Geräusch ihn seine Augenbrauen zusammen ziehen lässt. Oh…das heißt du willst es darauf anlegen? Hast du dir das auch gut überlegt? fährt es ihm durch den Kopf und er dreht sich geschwind zu ihr um. Und richtig, sie will es tatsächlich darauf ankommen lasen. Sie will die Grenzen gleich zu Anfang auf die Probe stellen!

Mit wenigen Kräftigen Schritten ist er bei ihr angekommen. Jetzt spürt er ganz intensiv ihre Hektik ihr aufgebrachtes Herz, wie es schlägt und pulsiert… Ja, sie will fliehen, Angst, Hoffnung…eine wundervolle Mischung! Ohne zu zögern verpasst er ihr einen harten aber nicht zu heftigen Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Die Wucht des Hiebes trifft sie unvorbereitet aus der Dunkelheit. Sie muss ihn kommen gehört haben aber nicht das er so schnell bei ihr ist, nein damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Und die Schwärze des Kellerns ist sein Verbündeter… während sie ihm ausgeliefert ist. Ihr Kopf fliegt zur Seite und ihr Körper gerät aus dem Gleichgewicht. Sie wankt und droht zu fallen. Doch er lässt es nicht soweit kommen. Seine kräftige Hand packt sie an den Haaren und  reißt sie herum. Wieder trifft sie ein Schlag aus der Dunkelheit. Nur schemenhaft kann sie seine Gestalt erahnen. Kein Wort kommt über seine Lippen als er sie fest an der Kehle packt und an die kalte Wand presst. Stück für Stück schiebt er ihren Körper höher vom Boden weg. Ihre Füße verlieren den Kontakt zum Untergrund. Langsam drückt er ihr die Luft ab und schaut ihr dabei kalt in die aufgerissenen Augen. Kurz bevor sie ersticken würde, der Tod sie zu sich ziehen kann lockert er seinen Griff und lässt sie fallen. Er gibt ihr nur wenige Herzschläge um ihre Lungen gierig mit der knappgewordenen Luft zu füllen. Dann zerrt er sie schon wieder an den Haaren auf die Knie. Schmerzhaft zieht er ihren Kopf nach hinten. Seine linke Hand fasst automatisiert nach einer seiner beiden Klingen, zieht sie und setzt ihr diese an die Kehle.

Eine dünne rote Linie bahnt sich ihren Weg an dem Hals der jungen Jägerin hinunter. Fasziniert schaut der Shebaruc zu wie das Blut sich wie ein feiner Faden auf ihre helle Haut legt. Nur eine kleine Wunde ist es. Nur ein zarter Strich. Nicht viel fehlt und er könnte diesem Leben ein schnelles Ende bereiten. Doch dazu wird es nicht kommen. Deswegen ist er nicht hier herunter gekommen und hat ihre Fesseln gelöst. Er ist gekommen um sie zu testen. Zu sehen wie weit sie ist. Und …nun sie hat eine starken Willen. DenWillen nach Freiheit.
Sekunden vergehen, die sich auszudehnen scheinen als er endlich die Stille bricht: „Du brauchst eine strenge Hand und keine lockere Leine, das weiß ich jetzt!“ Und schon folgen der Worte Taten. Die Klinge verstaut er wieder an seiner Seite und kleinere Zappeleinen ihrerseits werden mit festem Griff in den Haaren und weiteren Ohrfeigen belohnt. An den Haaren zerrend, schleppt er sie zurück in den Raum in dem sie gelegen hatte und drückt sie unsanft auf den Boden. Mit wenigen geschickten Handgriffen fesselt er ihre Hände fest mit den Lederriemen hinter ihrem Rücken und verbindet diese wieder mit dem Halsband, dessen Sicherung er noch mal überprüft und sich vornimmt eine bessere Lösung zu finden. Die Kette, die er zuvor dafür benutzt hatte sie an der Wand zu binden, nimmt er und verbindet sie so mit der Kette, welche er wieder an um ihren Hals legt, dass wenn er an dem langen Ende, das man durchaus als Leine bezeichnen könnte, zieht, sich die Kette um ihren Hals enger zuschnürrt und ihr die Luft nimmt. Auch den Knebel steckt er ihr wieder in den Mund und zurrt diesen nicht gerade locker an. Wieder zwingt er sie auf die Beine und rückt ihr nach einem prüfenden Blick die Kleidung zurecht. „Ich kannte mal eine Menschenfrau,“ beginnt er freundlich lächelnd zu ihr zu sprechen, „die sagte, ihr Menschen erzieht Eure Kinder mit Weißheiten wie >wer nicht hören will muss fühlen<!“

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 08. März 2010, 18:51 Uhr
Als Ragna den Verschluss fast aufgebogen hat, klatscht ihr  unvorbereitet ein Schlag ins Gesicht. Augenblicklich rutscht ihr der Verschluss wieder aus der Hand und sie taumelt zurück. Sie kann noch immer nichts sehen, ist sich inzwischen aber sehr sicher, dass es für ihren Angreifer nicht zutrifft, sonst hätte er nicht so gezielt zuschlagen können. Doch all das ist Einerlei, denn zu solchen Gedanken ist die Jägerin nicht mehr fähig. Stattdessen wird sie von einer Welle der Panik überrollt, als ihr klar wird, dass sie nun keine Chance auf eine Flucht mehr hat. Wird er mich jetzt töten? Angst ist das einzige, was in ihren Gedanken noch Platz hat und diese ist sogar so groß, dass der Schmerz, des Schlages kaum zu ihr durchdringt, während sie nach hinten kippt.  Doch bevor sie tatsächlich fallen kann, spürt sie, wie sie grob an den Haaren gepackt und zurückgerissen wird. Ein wimmernder kläglicher Laut dringt aus ihrer Kehle, als ein weiterer Schlag sie trifft. Diesmal ist der Schmerz sehr deutlich und treibt Ragna die Tränen in die Augen. Schmerzhaft wird sie an der Kehle gepackt und an die Wand gepresst. Dann schiebt er sie Stück für Stück an der Wand hoch, alleine dadurch, dass er sie nur am Hals hält, bekommt sie schon nahezu keine Luft mehr, doch das ist dem Mann nicht genug. Unaufhaltsam schließt sich sein Griff enger um ihren Hals. Obgleich Ragna keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, ist sie sich sicher, dass sie diesen Tag nicht überleben wird. Entsetzt reißt sie die Augen auf, doch kann sie nichts sehen, nur diese Schwärze und ein kaum auszumachender Schatten vor ihr. Dann schwindet das Bild und sie sieht Tatunca, den Jungel und dann Freyja wie sie durch den Urwald tobt. Ist es das? Das Ende? fragt sie sich selbst, als die Bilder immer mehr schwinden und sie droht in die Bewusstlosigkeit zu fallen. Alsdann auch noch ihr Blick beginnt immer glasiger zu werden und der Tod schon seine Klauen nach ihr ausstreckt, wird sie fallen gelassen. Zu schwach um sich vernünftig aufzufangen fällt sie hart auf den Boden und ein krächzender Schmerzlaut ertönt, als sie sich den Ellenbogen auf den steinernen Untergrund prellt. Trotz des Schmerzes schnappt sie automatisch gierig nach Luft. Wie ein Ertrinkender, der aus dem Wasser gezogen wird, atmet sie heftig mit offenem Mund.  Noch während sie ihre Atemnot mit hastigen Atemzügen bekämpft, wird sie erneut an den Haaren gepackt und auf die Knie gezogen. Der Schmerz treibt ihr abermals die Tränen in die Augen, als er ihren Kopf grob zurückreißt und so ihre Kehle entblößt. Die Wölfin im Innern der Jägerin beginnt an ihren Ketten zu zerren, doch obgleich Ragna keine Kräfte mehr hat, diese zurückzudrängen, begnügt sie sich damit unter der Oberfläche zu toben. Ganz so, als wüsste sie, dass alles Andere den unmittelbaren Tod zur Folge hätte.

Als Ragna spürt wie ihr eine eisige Klinge an den Hals gehalten wird, schließt sie innerlich mit ihrem Leben ab. Da hatte sie so viel erlebt, war den Formoren entkommen,  hatte die Wildnis der Steppen und der tropischen Inseln überlebt, ja, hatte sogar den Biss einer Giftschlange überdauert und das alles nur um jetzt hier fern der Heimat auf dem kalten Steinboden zu verbluten? Tränen rinnen ihr unaufhaltsam die Wange hinab, als sie spürt wie die Klinge schmerzhaft durch die oberen Hautschichten dringt. Momente vergehen und Ragna wartet darauf, das er die Klinge fester durch die Haut drückt und dem Ganzen ein Ende bereitet, doch nichts passiert. Diese Momente, in denen sie dort verharrt und auf den sichern Tod wartet, sind die Schlimmsten, die sie je erlebt hat. Vor einer Weile noch, war es der Verlust der Familie, dann die Gefangenschaft im Schiff der Piraten, anschließend stellte sie fest dass der Verlust Tatuncas noch schwerer wog und nun, im Angesicht des Todes, wird ihr klar, dass nichts davon so schlimm wiegt, wie die Furcht um das eigene Leben.

Während sie noch von schier endloser Angst erfüllt auf den Todesstoß wartet, ertönt das zischende Flüstern des Fremden: >Du brauchst eine strenge Hand und keine lockere Leine, das weiß ich jetzt!<. In diesem Moment vermag nicht einmal diese grausame und absolut unmenschliche Stimme ihr noch größere Angst einflößen, so groß ist die Panik in ihrem Innern bereits und es dauert einen Moment, bis seine Worte zu ihr durchdringen und sie erkennt, dass sie nicht sterben, sondern leben wird. Leben? Für was? Um dein Eigentum, zu sein? Um mich deinem Willen zu beugen? Und mit schmerzhafter Gewissheit begreift sie, dass genau das ihr neues Leben sein wird und sich ihr nach diesem verpatzten Versuch ganz gewiss so schnell keine weitere Fluchtchance bieten wird.

Nachdem der Schattenhafte seine Klinge wieder verstaut hat, macht er sich daran Ragna erneut zu fesseln, um weitere Versuche ihrerseits gleich zu unterbinden. Als er sie grob packt, zuckt sie zurück, was ihr gleich ein festes Ziehen in den Haaren und eine weitere Ohrfeige einbringt. Der Schmerz lässt sie automatisch erneut zurückweichen, was mit weiteren Schlägen belohnt wird, erst als sie tränenüberströmt gänzlich still hält und sich bemüht kaum zusammenzucken, verebben die Schläge allmählich. Dann wird sie auch schon fest verschnürt, ihre Hände werden wieder auf dem Rücken zusammen gebunden, so dass sich ihr keinerlei weitere Chance bietet, sich von dem lästigern Halsband zu befeien. Dann wird ihr auch noch der Knebel wieder in den Mund gestopft und so fest zugebunden, dass er schmerzhaft in ihre Mundwinkel schneidet.  Als der Schatten wieder zu ihr spricht, klingt seine Stimme fröhlicher als noch zuvor, ganz so, als hätte es ihn regelrecht erheitert, dass sie versucht hat zu entkommen. Und Ragna begreift, dass dem tatsächlich so ist und sie hier an keinen der gewöhnlichen Sklavenjäger geraten ist, welcher sie verkaufen mag oder aus eigenen egoistischen Gründen behalten wird, sondern dass es sich hier um ein wahrhaft grausames Wesen handelt. Die Betonung liegt hier auf Wesen, noch immer weiß sie nicht um was es sich genau handelt, ein Mensch jedoch scheint er nicht zu sein….


Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 09. März 2010, 12:00 Uhr
Ja wahrlich scheinst du ein besonders wildes Exemplar zu sein...kleiner Wildfang! geht es ihm durch den Kopf als er einige Gefühlswellen seiner Sklavin wahrnimmt. Jedoch vermag er es einfach nur als Wildheit zu deuten und glaubt nicht im Geringsten daran das wirklich ein Tier in dieser zarten Jägerin steckt. Ohne weitere Worte bringt er die Kette die zu ihrem Hals führt an seinem Gürtel an und bahnt er sich nun den Weg durch die Kellerräume und den Flur, mit ihr an der kurzen Leine, hoch in sein Gemach. Klar und deutlich weist er sie mit mal mehr und mal weniger starkem Druck an der Kette darauf hin wohin und wie schnell sie zu gehen hat. Natürlich ist diese Sache für sie nicht angenehm, dass weiß er, gerade weil er doch weiß, dass sie nicht im Geringsten etwas zu sehen vermag. So sieht er von unnötigen Schickahnen ab und tut nur das Notwendigste. Ihre Strafe wird ihr noch genug Schmerzen bereiten und ihr hoffentlich ein Lehre sein.

Oben angekommen zwingt er sie mit sanfter Gewalt auf die Knie. „Du hast flinke Finger Sharra scon!,“ sagt er ruhig und zündet eine Öllampe an „ Ich werde sie bestrafen müssen.“  Zum ersten Mal seit er dieser jungen Frau begegnet ist fallen ihm ihre Tränen auf, die aus ihren angsterfüllten Augen über ihr zartes Gesicht fließen. Sie glitzern leicht in dem flackernden Licht der Lampe. Einen Moment hält er inne. Hat er sie schon genug bestraft? Reichte das eben unten im Keller schon? Xrecyltres holt tief Luft und nimmt etwas vom Fensterbrett. Auch wenn es genug war. Er kann es nun da er es schon ausgesprochen hat nicht wieder rückgängig machen. Seine Worte wären nichts wert. Unglaubwürdig…Verachtungsvoll… Jemand, der sein Wort nicht hält. Drohungen nicht wahr machen... Nein, so jemand ist er nicht. Also muss diese Bestrafung durchgeführt werden.

In seiner Hand hält er einen dünnen Stab oder Stock, so genau kann sie es nicht sehen. Es könnte auch ein dünnes filigranes Messer sein. Dann steht er hinter ihr und rückt ihre Hände zurecht. Die Handflächen zu ihm gedreht beginnt er ohne Vorwarnung auf diese einzuschlagen.  Eigentlich sollte diese Gerte ihm bei einem Reittier nützlich sein, hier bewies sie sich als perfekte Bestrafungsmethode. Schnell folgen weitere Hiebe auf den Ersten. Vier! Es geht schnell! Auf ihren Handflächen bilden sich Striemen. Acht! Einige platzen auf und Blut quillt hervor. Zehn!

„Genug!“ sagt er mit rauer aber ruhiger Stimme und tritt vor sie hin. Langsam und ungewohnt sanft hebt er ihren Kopf an. „Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt Shara scon!“

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 09. März 2010, 13:06 Uhr
Nach ihrer Bestrafung hört sie die Kette klimpern. Sie weiß nicht, dass er diese an seinem Gürtel befestigt, viel mehr scheint es ihr, als würde er diese festhalten. Ohne mit ihr zu sprechen fühlt sie einen Ruck an ihrem Halsband, welcher ihr ein wenig die Luftzufuhr zudrückt. Einzig daran erkennt sie, in welche Richtung er sie dirigiert, denn sehen kann sie nach wie vor nahe zu nichts und so stolpert sie blind hinter ihm her und versucht ihm so zu folgen, dass der Zug der Kette ihr nicht erneut die Luft nimmt. Doch alleine aufgrund ihrer Blindheit passiert es immer wieder, dass der Ruck das Halsband kurzzeitig zuschnürt. Ragna-Rana ist noch immer voller Furcht, denn auch wenn sie nun glaubt, dass er sie nicht töten wird, ist es ihr nicht klar, wohin er sie führt und was mit ihr weiter geschehen soll. Dieses Schweigen ist ihr einfach unerträglich, doch der Shebaruc macht keine Anstalten ihr auch nur irgendetwas mitzuteilen. Stattdessen führt er sie weiter unbarmherzig durch die Finsternis und eine Treppe hinauf, welche der Jägerin besondere Schwierigkeiten bereitet.

Erst nachdem er sie mit sanftem Druck auf die Knie zwingt, wendet er das Wort an seine Gefangene: >Du hast flinke Finger Sharra scon!< Jetzt entzündet er eine Öllampe und sie kann zum ersten Mal sein Gesicht richtig sehen. Unzählige dunkle Malereien ziehen sich über die bleiche Haut und für einen völlig absurden Moment erscheinen ihr diese Muster schön. Ja, nicht nur die Muster, auch die Gesichtszüge des Mannes wirken zwar kalt und dennoch nahezu perfekt und werden von solch wilden schwarzen Haaren umrahmt, dass sie ihn für wenige Momente für einen großen Krieger hält. Dann jedoch schwindet dieses kurz aufflackernde Bild. Ehrenvolle Krieger machen so etwas nicht! schießt es ihr durch den Kopf, als sie an die Krieger und Jäger der Stämme denken muss. Piraten und Sklavenjäger wie die Formoren – ja – aber Krieger? Diese Vorstellung ist so absurd, dass das Bild eines stolzen Kriegers vor ihrem Auge immer mehr verblasst und zu einer dämonischen Fratze verkommt. Dann wendet er sich ab und nimmt etwas Langes Undefinierbares vom Fenstersims. Während er sich wendet, sieht sie kurz spitz zulaufende Ohren unter der schwarzen Haarpracht hervor blitzen. Davon hatte sie gehört und dann fällt ihr auch der Name ein, den sie damit verbindet und den sie auf ihren Reisen gehört hat: Elbe. Nie zuvor hat sie ein solches Wesen gesehen. Doch es heißt sie wären von göttlicher Anmut und Schönheit und würden ewig leben. War es das was er ist? Göttlich? Oder war er lediglich ihr ergebener Diener und Bote und war von den Göttern geschickt um sie für ihre Vergehen zu strafen? War dies die Strafe dafür, dass sie Tatunca im Stich gelassen hatte? Konnten Götter wirklich so grausam sein? Ragna-Rana weiß es nicht, doch kommt sie auch nicht mehr dazu diesen Gedanken weiterzuverfolgen, denn der Mann geht um sie herum und dreht ihre Finger… >Du hast flinke Finger Sharra schon< erinnert sie sich seiner Worte. >Ich werde sie bestrafen müssen.< Und erneut flackert Panik in ihr auf. Bestrafen? Habe ich denn der Strafe nicht genug erhalten. Ist es nicht schlimm genug hier zu sein? Ich bin eine freie Jägerin der Stämme. FREI. Doch gleichzeitig weiß sie, dass sie dies ganz gewiss war, in einem früheren Leben, dass jedoch mit ihrer Ankunft in dieser elenden Stadt endete. Oh, Anukis, habe ich dich so sehr enttäuscht, dass du dich von mir abwenden musstest. Ich flehe dich an, hilf mir aus diesem erbärmlichen Alptraum und ich werde dir deine treuste Dienerin! fleht sie im Geiste die Herrin der Wildnis um Erbarmen an. Dann trifft sie ein beißender Schmerz auf ihrer Handfläche und treibt ihr weitere Tränen die Wange hinab, welche inzwischen regelrecht vom Kinn tropfen. Dem Schlag folgen Weitere und der Schmerz in ihren Handflächen schwillt zu einem Feuer an. Bei jedem Schlag schreit sie, doch statt einem lauten Schmerzgeräusch kommen nur leise Töne aus ihrem Mund, da der Knebel alles andere unterdrückt. So hört sie die gellenden Schreie, lediglich in ihrem Kopf, doch dort wollen sie auch so schnell nicht verebben.

Nach 10 Schlägen, welche Ragna unbewusst ganz wie von selbst mitgezählt hat, ertönt seine Stimme, diesmal jedoch ist es kein schneidendes Zischen sondern sie klingt rau, ja beinahe sanft, als er ihr mitteilt dass es genug ist. Dann beugt er sich zu ihr, hebt ihren Kopf an und spricht >Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt Shara scon!<. Einen Moment verharrt sie regunglos ihre ängstlich geweiteten Augen blicken panisch in seine Nachtschwarzen. Dann nickt sie kaum merklich. Was bleibt mir auch noch als seine Regeln zu akzeptieren, wenn ich all dies überleben will? fragt sie sich resigniert.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 10. März 2010, 10:14 Uhr
Ein kleiner Windhauch weht über den von der untergehenden Sonne glutrot gefärbten Sandsteinboden und wirbelt den Staub auf. Wie ein kleiner Kreisel dreht sich der kniehohe Kegel aus Dreck, Staub und Sand im Zickzack über einer der Straßen von Mar Varis. Eine verhüllte Frau flucht etwas in einer fremden Sprache als der Wind an ihren Stoffen zerrt und droht ihren Rock zu lüften. Zornig ziehen sich über ihren Augen die Brauen zusammen und sie fasst mit ihren Händen die bunten Tücher, die ihr weites Kleid umspielen, zusammen. Fast sieht es so aus als würde der Schleier, der ihr Gesicht bis auf die Augen verbirgt, vorwehen, doch da verebbt der kleine Brummkreisel und die Frau geht fluchend um eine Hausecke.

Die Schatten der Umliegenden Gebäude werden länger. Die sonst so strahlende Sonne steht schon tief, ein sicheres Zeichen das der Tag sich dem Ende entgegen neigt. Dies ist genau die Zeit in der er es vorzieht, wenn es denn notwendig ist, die gewohnte Dunkelheit zu verlassen. Natürlich gibt es Vorhaben die ein Betreten der Straßen bei Tag voraussetzten aber gibt es eine Wahl so meidet er den Tag und seine, für ihn unangenehme Helligkeit. Wieder hat er seine, nun von der Reise sehr gebrauchte, dunkle Robe angelegt. Er wirkt so, mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze wie ein kräftiger großer Menschenmann. Seine schlanke Elbengestalt, geziert mit vielen Tätowierungen, gekleidet in eine gut verarbeitete Lederrüstung, würde so schnell niemand unter dieser Kleidung vermuten. Ebenso seine Waffen vermag er unter der weiten Robe zu verbergen. Neben ihm seine neue Sklavin. Sie trägt das schlichte dunkelblaue Gewand, das mit einigen Tüchern ähnlich der Frau die vorhin dem Kreisel entfliehen wollte, umwickelt ist. Ihr Hals und ebenso das gestammte Gesicht sind mit blickdichtem, festen, dunkelblauen Stoffs o verhüllt wie es einige Wüstenvölker tun. Nur ihre neugierigen Augen, die durch einen schmalen Schlitz in diesem Gewand zu sehen sind, lassen eine junge Frau unter diesen vielen Stoffen vermuten. Gemeinsam könnten sie als Gefährten gelten, so wie sie dort die noch gut belebte Straße Richtung Handelsplatz Seite an Seite entlang gehen. Kaum einer bemerkt, dass der Frau die Hände unter ihrem Umhang auf dem Rücken gebunden sind oder der unangenehme Knebel im Mund der sie am sprechen hindert. Nur kurz blinkt, leuchtet im Licht der Untergehenden Sonne etwas auf. Etwas das unter dem Stoff, der Ihr Gesicht und Hals verhüllt, entspringt und in dem weiten Ärmel der Robe des Shebaruc verschwindet.

Xrecyltres Aufmerksamkeit ist auf ganz bestimmte Ware gerichtet die er für seine Reise benötigt, jedoch lässt er Shara scon, wie er seine Sklavin nennt, nicht einen Augenblick aus den Augen. Jede kleinste Bewegung und Handlung die er für nicht passend erachtet lässt er sie mit einem Griff an der Kette spüren, so lang bis sie ihre Bewegung der Seinen anpasst, sich näher an ihn heranstellt oder sich seinem Wunsch fügt. Bevor er die Läden und Stände ansteuert geht er zielstrebig auf einen ganz besonderen Händler zu. Shara scon bleibt plötzlich stehen als sie erkennt wohin der Weg führt. Ihr Herr geht geradewegs auf einen Sklavenhändler zu. Wieder bringt der enorme Druck der Kette sie dazu ihm zu gehorchen. Er spürt wie widerwillig sie weitergeht. Also wird der Zweck dieses Weges erfüllt.
Als sie nahe genug herangekommen sind, zieht er sie zu sich heran und flüstert ihr ins Ohr. „Schau genau hin Shara scon!“ Sie soll sich die geschundenen und hungernden Körper genau ansehen! „Die Männer werden mit Prügel erzogen, je nachdem für was man sie braucht. Die Frauen… und besonders die jungen Mädchen, werden zum großen Teil in Häuser gebracht wo sie lüsternen Männern zu Willen sein müssen.“ Er schnaubt abfällig. „Bring mich nicht dazu dich an solche Menschen zu geben.“
Eine Weile vergeht in der er einfach dort steht und das Bild betrachtet. Der Händler ist gerade dabei eine Frau an ihren neuen Besitzer zu übergeben. Einen dicken Kerl der eine prunkvolle Robe trägt. Wie passend.

Shara scon  scheint erleichtert als sie die Szene dort verlassen. Dann hat dieser kleine Ausflug schon seine Wirkung getan!  Zielstrebig  steuert er dann einen Stand an und sucht sich seine Ware heraus. Er hat nicht viel übrig für langes Gerede und Tuschelei. Münzen wechseln den Besitzer und ein Stoffbeutel geht an Xrecyltres. Diesen verstaut er unter seiner Robe und geht zum nächsten Stand. Die Dinge die er dort kauft sind eindeutig für sie, denn dieser Stand führt einiges an Lederwahren und Sklavenutensilien. Doch auch hier ist schnell entschieden und nicht auf alle Sachen konnte sie einen eindeutigen Blick werfen. Die weiteren Dinge sind rasch erledigt. Es hat sogar den Anschein, als wenn er es eilig hätte wieder zurück zu kehren.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 10. März 2010, 12:34 Uhr
Obgleich Ragna sich so schändlich verhalten hat und einen Fluchtversuch gewagt hat, bereitet der Elb sie für einen Ausflug vor. Es scheint tatsächlich so, als sei der Strafe genug, was die geschundene Jägerin mit enormer Erleichterung erfüllt. Als sie das Gebäude verlassen, taucht irgendwo in ihrem Hinterkopf ein Hoffnungsschimmer auf, dass sie wer befreien könnte, doch gleichzeitig schleicht sich sofort ein Gefühl der Furcht ein. Was würde er mir wohl antun, wenn es wieder nicht klappt? Und so überwiegt die Angst und der kurze Hoffnungsschimmer wird zu einem ganz winzigen, in ihrem Hinterkopf schlummernden Traum. Als sie dann den Markt erreichen und ihrem neugierigen Blick weitere Sklaven auffallen, verblasst auch der Traum von Freiheit. Hier würde ihr Keiner helfen. Diese Tatsache schmerzt mehr als Gesicht und Hände, welcher der Shebaruc zerschunden hat.

Und obgleich der Schmerz in ihrem Innern so sehr tobt, dass der körperliche nahezu verblasst und sie noch immer nicht recht begreifen kann weswegen die Götter gar solch ein böses Spiel mit ihr spielen, betrachtet sie ihr Umfeld jetzt mit ganz anderen Augen. Als sie das erste Mal auf dem Markt war, haben die vielen Menschen in ihr ein Gefühl von Panik geweckt, einfach weil sie diesen ganzen Trubel nicht kannte, doch jetzt, wo sie ihr höchstes Gut, die Freiheit, verloren hat, gibt es nichts, was sie hier noch zu befürchten hat. Und kurzzeitig ertappt sie sich tatsächlich dabei, wie sie einige Szenen interessiert und neugierig beobachtet, bis ein Ruck an der Kette ihr schmerzhaft in Erinnerung ruft, wo fortan ihr Platz ist.

Dann bemerkt sie einen Sklavenhändler, welcher menschliche Ware anbietet. Entsetzt hält Ragna an, was sofort mit einem energischen Ruck an der Kette bestraft wird und sie zögernd zu ihm aufschließen lässt. Will er mich doch verkaufen? Was soll dann erst dort aus mir werden? Ich bin doch keine Ware, welche einfach den Besitzer wechselt… Aber war es nicht gleich, wem sie zu dienen hatte? Vielleicht war ein anderer Herr gar besser. Doch ein Blick auf die unterernährten in Lumpen gekleideten, verdreckten Sklaven und in die ängstlich aufgerissenen Augen genügte um diese Vermutung als Lüge zu entlarven. Mit einem nun weniger energischen, sondern fast schon sanftem Zug an der Kette zieht er sie noch näher zu sich und während ihr entsetzter Blick auf den Sklaven und dem widerlichen Menschenhändler ruht flüstert er ihr etwas zu: >Schau genau hin Shara scon! Die Männer werden mit Prügel erzogen, je nachdem für was man sie braucht. Die Frauen… und besonders die jungen Mädchen, werden zum großen Teil in Häuser gebracht wo sie lüsternen Männern zu Willen sein müssen.< Erneut steigt eine Welle aus Panik in ihr auf. Eine Welle so groß, dass sie dem empathischen Shebaruc gar nicht entgehen kann. Ein abfälliges Schnauben seinerseits ertönt, ehe er ihr rät ihn nie dazu zu bringen, sie an solche Menschen zu geben.

Und so erfährt Ragna-Rana, die stolze Jägerin, was geschehen wird, wenn sie ihren Herrn erneut enttäuscht. Dieses Wissen um eine solche Zukunft erlischt nun nicht nur jedweden Gedanken an Flucht, welcher ohnehin schon verblasst war, sondern lässt auch etwas in ihrem Innern zerbrechen. Das Loch in ihrer Seele wird nur noch von einem einzigen unendlich grausamen Gedanken gefühlt, der Gewissheit, dass es fortan für sie kein anderes Leben mehr geben würde und es für sie tatsächlich nur noch eine Möglichkeit gäbe, ihm gut zu dienen um ein schlimmeres Schicksal zu vermeiden.

Normalerweise hätte dieses Wissen ihr Tränen in die Augen getrieben, doch da ist nichts mehr. Keine einzige Träne brennt in ihrem Auge. Sie hat der Tränen schon zu viele vergossen. Und als hier auf dem Marktplatz in Mar’Varis ein Teil von Anars Tochter zerbricht, wird ihr Blick leer und kalt. Keine Emotionen, keine Regung – nur diese erdrückende Stille in ihrem Innern.  

Vielleicht ist dieses Ruhige was ihr nun anhaftet der Grund dafür, dass der Sheberac Erleichterung zu spüren glaubt. Hätte er nur in ihre Augen gesehen, hätte er bemerkt, dass in ihrem Innern kein Platz mehr für Gefühle wie Erleichterung ist und sie sich immer tiefer in sich selbst zurückzieht, um den Schmerz, die Angst und jedwede falsche Hoffnung endgültig zu verbannen, und sich dem ihr bestimmten Schicksal zu fügen.

Bevor es zurück geht steuert ihr Herr einen weiteren Stand an. Teilnahmslos nimmt ihr Blick wahr, wie Münzen den Besitzer wechseln und ihr Herr seine Ware entgegen nimmt. Selbst als sie an einem Stand für Sklavenbedarf anhalten, ist ihr Blick leer und es ist ihr sogar gleichgültig, dass sie nicht alles erkennt, was der Elb kauft. Was sollte sie sich auch noch dafür scheren. Würde es etwas ändern? Sie gehört ihm, er kann mit ihr machen was er will. Eine eigene Meinung hat sie nicht mehr. Ein freier Wille existiert nicht. Wenn sie pariert würde es schon gehen müssen, alles andere war keine Option mehr, denn die Strafe würde erbarmungslos folgen. Und selbst wenn er ihr nur so zum Spaß etwas antun wollte, könnte sie auch da nichts gegen tun. Was also sollte sie noch interessieren?

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 11. März 2010, 20:26 Uhr
Und in der Tat hat er es eilig. Bevor er sich etwas Ruhe gönnen kann muss er noch seiner Sklavin seine Zeichen geben. Das ist eine Zeremonie, die unter diesen Umständen einer guten Vorbereitung bedarf. Die dafür nötigen Utensilien hat er besorgt, jetzt gilt es ein Feuer zu schüren, die Flüssigkeit für die Farbe anzurühren und das Eisen heiß zu machen.
Im Haus von Gre´dos angekommen begrüßt der blinde Mann Xrecyltres unterwürfig und teilt ihm mit, dass er dabei ist etwas zu Kochen. Das ist dem Shebaruc nur recht, eine Stärkung kann er gut gebrauchen. Er nickt und steigt mit den Worten, ihm etwas zu bringen wenn es fertig ist, die Stufen zu dem Zimmer hinauf.

„Setz dich dort auf den Boden!“ weißt er sie streng an sobald sie das Zimmer betreten haben und deutet neben den kleinen Kamin. Geschwind entledigt er sich seiner Robe, legt sie auf das schlichte Schlaflager und entfernt die Kette von seinem Gürtel. Mit wenigen Schritten ist er am Kamin und schichtet Holz, mit Öl getränkten Stoff und etwas Pergament. Schon bald erhellt eine kleine Flamme den Raum. Als er dort, wenige Handbreit von ihr entfernt vor dem kleinen Feuer hockt, bindet er seine Haare zu einem Hohen Zopf zusammen und schließt die Augen für einen Moment. Soweit…so gut! Im Flackern des gierigen Feuers sind seine spitzen Ohren und die vielen Tätowierungen jetzt gut zu erkennen. Wieder öffnet Xrecyltress die Augen, legt einige Holzscheite oben auf die Flammen und steht dann auf. Das Feuer braucht noch bis es heiß genug ist. Also…

Langsam geht er auf die mitgebrachten Stoffbeutel zu, nimmt sich einen und wendet sich zu ihr.  Den Stoffsack legt er neben ihr auf den Boden er selbst hockt sich hinter sie. Zuerst entfernt er ihr das alte Hundehalsband und die Kette. Aber nur um ihr gleich darauf ein neues anzulegen. Es ist breiter als das alte und bedeckt ihren gesamten Hals. Im Nacken verschließt er es mit vier Schnallen, so dass es eng anliegt. Anders als das Provisorium besitzt das Halsband, dass aus grauem fast schwarzem dicken Leder gefertigt ist, robuste Schlaufen durch die eine dünne stabile Kette führt, mit der man wie bei dem alten Halsband auf den Hals des Sklaven einwirken kann. Diese Kette wird hinten oder dort wo man es gern möchte mit einem Schloss verschlossen. Dort bringt er auch die eine Kette an. Das Ende der Leine  wickelt er an einen Hacken an der Wand. Zufrieden betrachtet er sein Werk und bindet dann die Handfesseln los. Auch hier hat er etwas Besonderes erstanden. Es dauert eine Weile bis er die Technik versteht, dann beginnt er die dunkelgrauen fingerdicken Lederriemen von ihrem Elenbogen an anzulegen. Er bindet sie straff aber nicht zu eng das sie ihr etwas abschnüren. Sie kreuzen sich immer wieder und enden schließlich in einer breiten Manschette, die er eng an ihrem Handgelenk festzurrt. Als er fertig ist nickt er zufrieden und verbindet beide Handgelenke fest miteinander. Noch zu frisch ist der Fluchtversuch, als dass er ihr gestatten würde ihre Hände wieder frei zu benutzen. Zu Letzt entfernt er ihr den Knebel. Ruhig und tief atmet er ein bevor er aufsteht und sie anspricht. „Ich hoffe dir ist nun klar wer dein Herr ist!“ Nun steht er wieder vor ihr und schaut auf sie hinunter. Diese Worte sind Drohung und Prüfung zugleich und es ist klar, dass er eine Antwort erwartet!

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 14. März 2010, 12:17 Uhr
Nach ihrem Ausflug bringt der Elb sie zurück in sein Zimmer hinauf und weist sie streng an, sich auf den Boden zu setzen, was sie ohne zu zögern tut. Ihr Blick ist noch immer leer und keinerlei Regung ist in ihren Gesichtszügen zu erkennen. Ja, selbst ihre Gedanken sind nahezu verstummt, bzw. zu einer nüchternen, emotionslosen Feststellung von Tatsachen verkommen. Für Gefühle ist im Innern der Jägerin kein Platz mehr. So nimmt, sie, als ihr Gebieter nun seine Haare zurückbindet, zwar seine eindeutig elbischen Ohren wahr, gibt dem Ganzen doch über diese Feststellung hinaus keinerlei Bedeutung mehr.

Dann tritt ihr Herr mit einem Beutel, der einige seiner Einkäufe enthält zu ihr, hockt sich hinter sie und entfernt ihr Halsband, um ihr gleich darauf ein Neues anzulegen. Für Ragna ist es eindeutig, weshalb er dies tut. Er möchte sicher gehen, dass sie nicht noch einmal zu fliehen versucht. Doch da die solche Gedanken ohnehin nicht mehr hegt, ist es einerlei. Das Halsband ist nun deutlich breiter und legt sich eng um ihren ganzen Hals, so dass es noch hinderlicher ist, als das Vorige, doch auch das nimmt sie gleichgültig zur Kenntnis. Anschließend legt er eine Kette durch die Schlaufen des Halsbandes und befestigt diese an der Wand. Anschließend macht er sich an ihren Handfesseln zu schaffen und entfernt auch diese. Das was er ihr nun anlegt ist ihr gänzlich fremd, stand einer einfachen Handfessel legt er ein aufwendiges aus mehreren Riemen bestehendes Leder um die Arme, welches schon beinahe an ein Geschirr erinnert. Nachdem er ihr auch die Manschetten um die Handgelenke gelegt hat, verbindet er diese fest miteinander. Danach entfernt er ihren Knebel. Für einen winzigen Moment schleicht sich ein Gefühl ein: Erleichterung. Der Knebel war sehr unangenehm und hat schmerzhaft in die Mundwinkel geschnitten, wo sich nun auch Striemen zeigen. Auch ist einer der Mundwinkel eingerissen. Nachdem sie sich für einen kurzen Moment unachtsam einem Gefühl hingegeben hat, schiebt sie das jedoch unterbewusst wieder weg und so verblasst der kurze Glanz in ihren Augen augenblicklich und lässt erneut nichts als Leere zurück.

Mit den Worten >Ich hoffe dir ist nun klar wer dein Herr ist!< fordert der Elb nun ihre Bestätigung, dass sie die Regeln verstanden hat und sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat und obgleich Ragna-Rana innerlich bereits mit allem was ihr etwas bedeutet hat, abgeschlossen hat und ihr Wille gebrochen ist, fällt es ihr schwer, dies auch über die Lippen zu bringen. Dennoch senkt sie den Blick und flüstert: „Gebieter, ich habe meine Lektion gelernt.“

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 15. März 2010, 11:29 Uhr
„Merk dir meine Worte Shara scon!“, sagt er sogleich nachdem sie geantwortet und er dies mit einem Nicken zur Kenntnis genommen hat. „Ich bin Xrecyltess Chveer Seryvxen, dein Herr und Gebieter für alle Zeit! Dein Name ist Shara scon. Du dienst mir und niemanden sonst!“
Er lässt ihr Zeit zu antworten, ein kurzes Ja Herr oder ja mein Gebieter reicht ihm aus. Wieder nickt er zufrieden und ist diesmal zuversichtlicher, dass sie eine gute Sklavin werden wird.

Es klopft an der Tür. Beladen mit Schüsseln tritt der alte Mann nach Xrecyltress Aufforderung ein und stellt sie auf den Tisch. Sofort füllt sich der Raum mit dem Duft von gebratenem Fleisch, Gemüse und Reis. „Dank dir, Gre´dos!“, spricht der Elb und der Blinde verneigt sich mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wenn Ihr noch etwas benötigt Herr, lasst es mich wissen!“ Mit diesem Worten verlässt er auch wieder das Zimmer und lässt Xrecyltres mit seiner Sklavin allein.

„Du kannst dich etwas ausruhen, Shara scon, sammle deine Kräfte! Ich werde dir noch heute mein Zeichen und die Zeichen deiner bedingungslosen Unterwerfung geben. Das wird schmerzhaft werden. Aber es ist notwendig. Die Zeichen werden dich schützen. Du sollst mir in Zukunft dienen und nicht auf irgendeinem Opferaltar enden.“ Ihm entfährt ein kurzes Lachen als er näher darüber nachdenkt. Viele Sklaven werden nur gehalten, um sie entweder zu opfern oder sie zu quälen. Nicht das er es verachten würde oder nie selbst getan hätte. Nachdenklich setzt er sich an den Tisch und betrachtet sie. Bis wir dort angekommen sind, muss ich dich noch einiges lehren. Nein, du sollst nicht geopfert werden…und unnützen Qualen will ich dich nicht aussetzten. Bestrafungen bei Fehlverhalten, ja…aber, du wirst mich in Zukunft auf meinen Reisen begleiten und mir sehr nützlich sein. Glaube mir ich behandle dich gut, wenn du mir gut dienst!
So sagt er nun mit ruhiger Stimme: „Hab keine Angst, Shara scon,  du bist keine Opfersklavin.“

Dann wendet er sich auch schon ab und beginnt das warme gut duftende Essen zu verspeisen.
Anschließend stellt er ihr die Reste und eine Schüssel mit Wasser hin und kümmert sich um das Feuer und  die Farbmischung.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 16. März 2010, 15:20 Uhr
> Ich bin Xrecyltess Chveer Seryvxen, dein Herr und Gebieter für alle Zeit! Dein Name ist Shara scon. Du dienst mir und niemanden sonst!< verkündet ihr der Elb und Ragna müht sich, sich diesen Namen wie ihr geheißen, gut einzuprägen. Nach einem knappen „Ja, Herr“ nickt der Elb zufrieden und Ragna sagt sich in Gedanken immer wieder seinen Namen auf, um ihn ja nicht zu vergessen., während sie ihn gedanklich imemr wieder vor sich her sagt, klopft es an der Tür und sie bekommen Besuch. Ein Mann, welcher ihr schön früher aufgefallen ist, und der sich wohl um den Haushalt kümmert. Ob er auch versklavt wurde? überlegt sie, als sie ihn kurz mustert. Der Mann ist ihr bereits zuvor als sehr unterwürfig aufgefallen. Auch redet er Xrecyltress wie sie selbst stets mit Herr an, was ebenfalls dafür spricht. Allerdings hat sich der Elb für Speis und trank bedankt und die Jägerin, kann sich kaum vorstellen, dass er sich jemals bei ihr für etwas bedanken würde. Also handelt es sich vermutlich um keinen Sklaven.

Als Gre’dos sie beide wieder verlassen hat, teilt ihr Xrecyltress unvermittelt mit, dass sie sein Zeichen tragen wird, was er als notwendig erachtet, damit sie auf keinem Opferaltar landet. Opferaltar… Das Wort brennt sich tief in ihr Bewusst- und Unterbewusstsein ein, jedoch einfach nur als Erkenntnis, wirklich Angst hat sie nicht mehr. Wovor auch? Ihr ist klar gemacht worden, was passiert, wenn sie Fehler macht, also wird es keine Fehler mehr geben, nie wieder. Erneut ruft sie sich den komplizierten Namen ihres Herrn vollständig ins Gedächtnis, um auch hier nichts zu vergessen. Sich nur aufs Wesentliche konzentrierend und den Rest Ausblendend, ging es ihr schon gleich besser. Wenn man von gut oder besser überhaupt sprechen kann, es war eher alles innerlich dumpf, wie betäubt. So hat Ragna inzwischen alle Erinnerungen nach und nach verdrängt. Der Gedanke an ihr Leben jenseits der Sklaverei war zu schmerzhaft als sich auch nur eine wichtige Erinnerung daran zu gönnen, denn eine Hoffnung ein solches Leben je wieder zu sehen, hat sie längst fallen gelassen… Hoffnung ist nichts weiter als Schmerz. Derlei lässt sie nicht zu, nicht jetzt, nicht morgen und auch in vielen Jahren nicht mehr. Die Zeit #der träume und Hoffnungen ist vorbei. Ebenso wie ihr einstiges Leben, von Ragna-Rana existiert nur noch ein winziger Funke tief in ihrem Unterbewusstsein. Von heute an, war sie Shara scon. So wie ihr Herr es gesagt hat. Denn das Leben bestand nur noch aus einer einzigen Wahrheit – der ihres Herrn. Wenn er wollte das sie starb, so würde sie sterben. Wenn er wollte, dass sie leidet, so würde sie leiden. Aber wenn er wollte, dass sie lebte – und das würde er, solange sie sich nur als nützlich genug erweist – so würde sie leben. Und vielleicht nicht einmal so schlecht. Gre’dos scheint s gut zu gehen. Auch sieht man an ihm keine Spuren von Gewalt. Er trägt keine Fesseln und bewegt sich frei im Haus. Er hat seine Pflichten, gewiss, aber wer hat diese nicht? Ihr Gebieter hat ihr klar gemacht, dass sie sein bleiben würde, er hat ihr klar gemacht, was passiert, wenn sie sich widersetzt. Er hat ihr darüber hinaus aber auch gesagt, dass er nicht möchte dass sie geopfert würde. Dass er sie mit seinem Zeichen schützen will. Rgna-Rana weiß nichts über die Gepflogenheiten Hierzulande, ist sich aber sicher, dass der Elb seine Worte durchaus ernst meint. Und vermutlich hatten die Menschen Recht, ein Elb war göttlich, vielleicht galten für sie andere Rechte? Vielleicht war es tatsächlich Aufgabe einzelner Menschen ihnen zu dienen, wie sie ihren Göttern und Ahnen dienen würden? Aber all das waren Mutmaßungen. Vermutungen aber sind nicht mehr als Träume und Fantasien, sie haben weder Hand- noch Fuß. Somit drängt Ragna unbewusst auch diese Gedanken fort und gestattet sich selbst nicht auch nur einen davon weiterzuspinnen. Stattdessen tut sie das, was ihr Gebieter ihr aufgetragen hat, sich ausruhen. So macht sie es sich etwas auf dem Boden bequem, schließt kurzzeitig die Augen, nimmt den Geruch der köstlichen Mahlzeit mit einem lauten Knurren ihres Magens wahr, welches sie jedoch ignoriert, in dem sie in Gedanken weiter übt sich den Namen Xrecyltress Chveer Seryvxen einzuprägen. Nie wieder würde sie diesen Namen vergessen. Nie wieder. Als sie sich wirklich sicher ist, dass sie den Namen auswendig kann, stellt ihr Herr ihr einige der Essenreste und eine Schale mit Wasser wortlos hin. Der Worte waren aber auch nicht notwendig, um ihr zu zeigen, dass die Reste ihre wären. Leider sind ihre Hände nach wie vor so einander gefesselt, dass es ihr nicht möglich ist, auch nur einen der letzten Happen zu nehmen, oder sich das Schälchen an die Lippen zu führen. Auch scheint es nicht so, als würde Xecyltress Chveer Seryvxen ihre Hände zum Speisen lösen. Vermutlich würde er das, nach dem sie das erste Mal versucht hat zu fliehen, so schnell auch nicht machen.

So bleibt Ragna-Rana nichts mehr als sich vornüber zubeugen und einen Schluck nach dem Anderen aus dem Schälchen zu schlürfen. Mit dem Essen handhabt sie es genauso. Vornübergebeugt, nimmt sie das Essen auf um sich dann aber wieder etwas aufzurichten, damit sie es vernünftig schlucken kann. Zu jeder andren Zeit hätte sie es als sehr demütigend empfunden, so speisen zu müssen – wie ein Tier dem man Essensreste vorwirft – doch inzwischen, wo sie weiß dass das Schicksal schlimmere Möglichkeiten für sie offen hält, nimmt sie das nur als eine weitere Gepflogenheit ihres neuen Lebens hin. Nach dem Mahl, ist sie noch immer hungrig, immerhin wurden ihr nur wenige Reste überlassen. Daher hat sie auch noch die kleinsten Soßenreste vom Teller geschleckt ohne sich dabei auch nur ein wenig lächerlich vorzukommen. Ihr Magen knurrt nun zwar nicht mehr, auch fühlt sie kein schmerzhaftes Loch mehr, aber dennoch ist sie nicht satt geworden und spürt noch immer einen kleinen Rest Hunger. Ein Gefühl, an dass sie sich wohl ebenfalls zu gewöhnen hat.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 28. März 2010, 18:44 Uhr
Endlich ist alles Vorbereitet. Der Shebaruc hat sich seiner Kleidung am Oberkörper entledigt und sich einen Hocker nahe des Feuers gestellt auf dem er platz nimmt. Mit knappen Worten weckt er die Menschenfrau und beginnt, sobald sie sich richtig in Position gesetzt hat, mit der Arbeit. Zunächst sticht er in ihre Haut unterhalb ihres Halsbandes, nahe der Wirbelsäule mit einer breiten Nadel immer wieder an die selben Stellen ein bis die Wunde die gewünschte tiefe hat um sie mit der schwarzen Flüssigkeit zu benetzen. Es dauert seine Zeit ihr die zwei Zeichen ein zu tattowieren, die am Ende die Größe eines mittleren Kieselsteines haben. Shara scon  muss nun noch die letzte und weitaus schmerzhaftere Hürde nehmen. Ohne langes Redens oder einer Vorwarnung nimmt er dann das glühende Eisen aus dem Feuer und zieht knapp über dem Halsband am Haaransatz zwei dünne striche. Xrecyltres ist sich sicher, hätte er etwas Derartiges gesagt hätte sie sich unnütz bewegt und somit die Gradlinigkeit der Sklavenmahle gefährdet. So sind sie schön, sauber und sogar fast zierlich. Er lächelt. Sie passen sehr gut zu ihr. Perfekt. „Gut Shara Scon, es ist vollbracht! Du trägst jetzt meine Zeichen, mach mir keine Schande!“
Er nickt ihr mit einem warmen Lächeln zu und steht auf. Die Schale mit der Flüssigkeit, die Tücher…Er lässt es einfach liegen. Die Müdigkeit ist nun zu groß, als dass er sich um Ordnung kümmern würde.

„Ich werde mich nun etwas ausruhen und das solltest du ebenfalls tun. Morgen werden wir abreisen oder uns nach einem Schiff umsehen das in unsere Richtung segelt…mir wäre ein Schiff lieber. Ich habe Genug Strecke auf dem Land zurückgelegt und es hat mich zu viel Zeit gekostet. Ich hoffe es gibt ein Schiff das uns mitnimmt.“ sagt er leise und legt sich auf sein Nachtlager.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 29. März 2010, 21:12 Uhr
Nach dem Essen war Ragna ein wenig eingedöst. Doch kaum, hat sie in den Schlaf gefunden, wird sie auch schon wieder geweckt. Schlaftrunken folgt sie dem Shebaruc und kniet sich auf sein Geheiß hin mit dem Rücken zu ihm vor seinen Hocker auf den Boden. Der Shebaruc nimmt Ragnas langes Haar, bindet es zusammen und legt ihr den dicken Zopf über die Schulter nach vorne, dann rückt er ihren Kopf zurecht, so dass dieser nach vorne geneigt ist und der Nacken frei liegt. Ragna ahnt, was nun kommen wird, seine Worte, welche er noch vor der Mahlzeit an sie gerichtet hat, tauchen in ihren Gedanken auf: > Ich werde dir noch heute mein Zeichen und die Zeichen deiner bedingungslosen Unterwerfung geben. Das wird schmerzhaft werden. Aber es ist notwendig. Die Zeichen werden dich schützen. < und irgendwo tief in ihrem Innern glaubt sie tatsächlich daran, dass seine Zeichen sie schützen würden. Vor ihrem inneren Auge taucht das Bild der Sklaven auf dem Marktplatz auf und eine Gänsehaut zieht sich über ihre Arme. Nichts ist schlimmer, als so zu enden und wenn seine Zeichen sie davor bewahren… Und selbst wenn nicht, was macht da alles noch? Und schon schleicht sich wieder diese emotionale Leere und Gleichgültigkeit ein. Dann plötzlich spürt sie einen Stich in ihrem Nacken und zieht scharf die Luft ein, ehe sie sich fassen kann. Dem stich folgen weitere und jeden einzelnen spürt sie haargenau. Gerne würde sie sich mit ihren Fingern irgendwo reinkrallen, doch ob der Fesselung ist dies nicht möglich, so ballt sie ihre Hände lediglich zu fest zusammengepressten Fäusten. Darüber hinaus beißt sie die Zähne zusammen, hält still und zuckt nicht einmal zusammen, um den Zorn ihres Herrn nicht erneut auf sich zu ziehen. Nie wieder möchte sie ihn verärgern, denn die Schmerzen ihres missglückten Ausbruchversuchs hallen noch immer nach und außerdem weiß sie genau, dass er bei dem nächsten Fehltritt nicht mehr so nachsichtig sein wird… Nachsichtig… Vor wenigen Tagen noch hätte sie es nicht als nachsichtig empfunden, verprügelt zu werden. So schnell aber ändert sich ein Weltbild…

Als er die schwarze Farbe hinzunimmt, zieht Ragna scharf die Luft ein. Noch immer hält sie still, aber dieses Geräusch konnte sie sich ob des plötzlichen Brennens nicht verkneifen. Aber obgleich das Brennen noch eine ganze Weile nachwirkt, kommt kein weiterer Laut über ihre Lippen. Erst als er das Brandmal setzt, kann sie ein erschrockenes Wimmern nicht verkneifen. Tränen schießen ihr in die Augen, doch sie hält still, selbst als er das zweite Brandzeichen setzt. >Gut Shara Scon, es ist vollbracht! Du trägst jetzt meine Zeichen, mach mir keine Schande!< und Ragna nickt unter Tränen, unfähig auch nur eine Antwort auszusprechen. Aber er scheint sich damit zufrieden zu geben und lächelt ihr sogar freundlich zu. Dann erklärt er ihr, dass es Zeit ist auszuruhen >Ich werde mich nun etwas ausruhen und das solltest du ebenfalls tun. Morgen werden wir abreisen oder uns nach einem Schiff umsehen das in unsere Richtung segelt…mir wäre ein Schiff lieber. Ich habe Genug Strecke auf dem Land zurückgelegt und es hat mich zu viel Zeit gekostet. Ich hoffe es gibt ein Schiff das uns mitnimmt<

Ragna-Rana weiß nicht recht, wo sie sich hinbetten soll, doch da er keine Anstalten macht sie hinaus zu führen, rollt sie sich einfach dort wieder hin, wo sie schon zuvor, nahe der Wand geschlafen hat. Diesmal jedoch ist an Schlaf erstmal nicht zu denken. Der Schmerz an ihrem Nacken will nicht enden und obgleich sie längst keine Tränen mehr vergießt, kann sie sehr lange nicht einschlafen… Doch dann, letzten Endes siegt die Müdigkeit und Ragna-Rana schläft wieder ein…

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 11. Apr. 2010, 22:54 Uhr
Xrecyltres öffnet die pupillenlosen Augen und ein leises Gähnen entfährt ihm. Sein Blick ist an die Decke geheftet. Wie lange ich wohl geschlafen habe…zu lange?, fragt er sich und richtet sich auf. Shara Scon? , fällt ihm die junge Sklavin ein. Auch wenn er es ungern zugibt und es niemals jemandem gegenüber auch nur mit einer Geste verraten würde, hat er sehr tief und fest geschlafen. So fest dass er vermutlich nicht bemerkt hätte, wenn seine Sklavin einen erneuten Fluchtversuch gewagt hätte. Langsam setzt er sich weiter auf und versucht, den noch an ihm zerrenden Schlaf abzuschütteln. Seine sonst so wachsamen Augen suchen den Raum ab. Alles ist so wie er es belassen hat, bevor er sich schlafen legte. Im Kamin raucht nur noch ein kleines Fähnchen und lässt ein wenig Glut unter der Asche vermuten. Und neben dem Kamin…da liegt sie. Und er kommt nicht umhin, sie genau zu betrachten.

Ruhig und gleichmäßig hebt und senkt sich ihr Köper der zusammengerollt dort auf dem Boden liegt. Ihre helle Haut, die sich so klar und wunderschön von dem Sklavenhalsband abhebt. Es passt sich perfekt an ihren Hals an. Liegt eng an, wie ein Teil ihres Körpers. Ein wirklich guter Kauf. Etwas Besonderes für eine Besondere …, der Blutelb stutzt in seinen Gedanken, als er merkt wie sehr er sie betrachtet…anstarrt. Eine Sklavin. Wohl eine junge und recht ansehnliche. Aber nicht mehr!
Ruckartig steht er auf und ist mit ein paar Schritten beim Kamin angekommen. Schon will er ihr einen groben Stoß versetzen, als er inne hält. Sie scheint auch sehr müde gewesen zu sein. vielleicht hat sie deshalb keinen Fluchtversuch begangen…wie sähe es aber aus, wenn…  

Der tritt fällt weniger hart aus und ist mehr so etwas wie ein Schubsen mit dem Fuß gegen ihren Oberschenkel.
„Wach auf Sklavin!“ ,sagt er herrisch und lässt sogleich von ihr ab. „Sorge dafür, dass du Aufbruchbereit bist, wenn ich es sage!“  Ohne sie eines Blickes zu würdigen geht er auf die Tür zu und öffnet diese. „Wenn ich wiederkomme bist du genau dort, wo ich es erwarte!“ zischt er bevor er den Raum verlässt.

Wenige Augenblicke später steht er auf dem kleinen Hof, der zu den verfallenen Häusern gehört in denen der blinde Krüppel haust. Die Sonne steht hoch am Himmel. Nicht unbedingt von Vorteil für den sonst eher nachtaktiven Blutelb. Genervt kneift er die Augen zusammen und besinnt sich seines Plans. Ein dämonisches, schmales Lächeln legt sich auf die feinen Züge des Shebaruc. Auf das was sie wohl tun wird. Wird sie ihr Glück auf die Probe stellen? Ihren Gebieter erzürnen? Ober schickt sie sich an, gehorsam zu sein?
Mit kräftigen Bewegungen holt Xrecyltres den Eimer, den er in den Hofbrunnen geworfen hat an, die dicken Strick nach oben und beginnt sich mit dem kalten Wasser zu waschen.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 07. Mai 2010, 23:44 Uhr
In dieser Nacht schläft Ragna zum ersten Mal seit ihrer Gefangenschaft erstaunlich ruhig und traumlos. Trotz dass sie am Vortag, ob der Zeichen, welche Xrecyltres ihr verpasst hat, Schmerzen ertragen musste, hat sie dies, nachdem sie erst eingeschlafen war, nicht geweckt oder wirr träumen lassen.  Ganz im Gegenteil, sie schläft sogar ruhiger, als sie es im Urwald bei Tutunca je getan hatte. Dort gab es immer Geräusche und manche davon  konnten  von einem Raubtier stammen, welches gar über die Bäume in ihr Baumnest klettern konnte. Unter freiem Himmel musste man immer wachsam sein. Während ihrer ganzen Reise, seitdem sie ihre Heimat hinter sich gelassen hat, musste sie das. Nie durfte sie nachlässig und unvorsichtig sein, denn ein einziger Fehler konnte ihren Tod bedeuten. Doch hier und jetzt war alles anders. Es gab nichts mehr, was sie noch fürchten konnte, außer dem Zorn ihres Herrn und diesen, so hatte sie beschlossen, würde sie einfach nie wieder auf sich ziehen. Aber darüber hinaus? Sie war ihrer Freiheit beraubt und doch war sie sicher. Sie wusste auf eine merkwürdige Art und Weise, dass ihr Herr und Gebieter zwar grausam sein konnte, solange sie sich aber richtig verhielt würde er auf unnötige Grausamkeit verzichten – zumindest glaubt sie das – wenn auch nur unterbewusst, denn sie schläft nach wie vor tief und fest und ist zu keinem bewussten Gedanken fähig. Hatte er sich nicht gestern sogar beinahe dafür gerechtfertigt, dass er ihr wehtun musste, zumindest aber den Grund erklärt?  Und so kam es, das sie friedlich schlummerte und sich im Schlaf sogar ein leichtes, wenn auch alles andere als angebrachtes Lächeln auf ihre Lippen schleicht, welches im wachen Zustand und beim nüchternen Betrachten der Situation ganz sicher nicht aufgetaucht wäre. Ein leichtes Schubsen lässt sie aufwachen. Sie verzieht, säuerlich den Mund, will schon etwas Abweisendes murmeln, sich umdrehen  und einfach weiterschlafen, als ihr blitzartig klar wird, wo sie sich befindet und sich gerade noch so ein genervtes Geräusch ersparen kann. Über sich selbst erschrocken reißt sie ihre Augen auf und sieht die dunkle Gestalt vor sich aufragen und auf sie herab blicken. Ein eisiger Schauer jagt ihr den Rücken hinab und seine Worte >Wach auf Klavin< vertreiben auch den letzten Rest Müdigkeit und mit ihr das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, welches lediglich in ihrem Unterbewusstsein existiert hat. Nach den Worten >Sorge dafür, dass du Aufbruchbereit bist, wenn ich es sage!<  wendet er sich ab und verlässt den Raum. Aufbruchbereit? Ragna ist nicht ganz klar was sie um aufbruchbereit zu sein, eigentlich machen soll. Sie ist wach und angekleidet. Eine Möglichkeit sich zu waschen oder ihr zerzaustes Haar zu bändigen hat sie hier nicht, dafür müsste sie den Raum verlassen und eine Möglichkeit suchen. Da ihr dies jedoch nicht ausdrücklich erlaubt wurde, macht sie keine Anstalten diesbezüglich. Statt dessen versucht sie einige verknoteten Haare mit den Fingern zu lösen und die schwarze Mähne glatt zu streichen. Dann steht sie auf streckt sich, streift ihre Kleidung glatt und zupft sie sich wieder zurecht und dann verharrt sie und wartet.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 29. Juni 2010, 20:29 Uhr
So wie es aussieht, zieht es Ragna Rana oder Shara Scon wie ihr neuer Name nun lautet vor, ihren Gebieter nicht noch ein Mal zu erzürnen. Die Bestrafung des letzten Vergehens hat, so scheint es, ausgereicht um ihr klarzumachen, wo sie hingehört und wem sie zu gehorchen hat.

Zufrieden grinst der Blutelb unter seiner Kapuze, als er mit seiner Sklavin an der kette die Straße zu Haven entlang geht. Sie ist aufmerksam und achtet auf jede seiner Bewegungen und stillen, oft wortlosen Befehle. Und genau das erwartet er von ihr. Sie muss so schnell wie möglich lernen, ohne Worte zu wissen, was ihr Gebieter von ihr verlangt. Ja, er ist durchaus angetan von ihren Bemühungen und wirft ihr einen kurzen Blick zu und schenkt ihr ein anerkennendes Nicken. Dabei, ohne es zu planen oder zu bemerken, lächelt er. Hab ich sie gerade angelächelt?, fragt er sich und wendet seinen Blick von ihr ab. Nachdenklich legt sich seine Stirn in Falten. Nein, es ist nur ein kleines …Lob! Menschen brauchen zwar eine starke Hand, damit sie wissen wohin sie gehören, doch brauchen sie auch etwas, was sie an ihren Herren bindet. Lob, hn…Vertrauen…Zuneigung? Werd nicht albern Xre, sie ist eine Sklavin!

Der Haven ist schon in Sicht. Für die bevorstehende Reise ein geeignetes Schiff zu finden, dass ist heute sein Ziel. Er ist es gewohnt, länger nach dem zu suchen, was er benötigt und hat die Erfahrung gemacht, dass nicht immer gleich das erst Beste auch tatsächlich das Beste ist! So lässt er sich Zeit und sucht mit Ruhe nach dem, was seinen Vorstellungen entspricht. Und wie so oft findet er nach einiger Zeit was er sucht. Ein Schiff mit wenigen anderen Passagieren an Bord, nicht zu groß und nicht zu klein.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 04. Juli 2010, 10:05 Uhr
Auf dem Weg durch die Gassen und Straßen ist Shara Scon sehr bemüht und aufmerksam, damit ihr nicht die kleinste Bewegung ihres Herrn entgeht und sie sich dieser anpassen kann. Heute gelingt ihr dies weit besser als beim letzten Ausflug. So reagiert sie bereits auf die kleinsten seiner Gesten und ist sichtbar bemüht alles perfekt zu machen, was ihr heute ohne Zweifel sogar gelingt und obgleich es lächerlich ist, macht es Ragna ein wenig stolz. Sie hatte sich geschworen, ihren Gebieter nie wieder zu erzürnen und bisher sah alles danach aus, als würde ihr dies bestens gelingen.

Im Hafen angekommen, gleitet ihr Blick kurz über die dort verbliebenen Schiffe und für einen Sekundenbruchteil stockt ihr der Atem, als sie das Schiff von Ardak und einem Vater erkennt.
Warum sind sie noch hier? Hätten sie nicht längst weitergereist sein müssen?
Das sie ihretwegen zurückgeblieben haben, kann Ragna nicht recht glauben. Zu viele Tage sind verstrichen seit sie das Schiff hinter sich gelassen hatte. Vielleicht wurde sie tatsächlich gesucht, aber am nächsten Tag wären sie ganz gewiss weiter gefahren. Immerhin hatte man ihr dort klar gemacht, dass sie nur unzivilisiert und wild war, also warum die Mühe für etwas auf sich nehmen, dass in ihren Augen kaum mehr als ein Tier ist.
Und doch, war dies eindeutig das Schiff. Doch Shara Scon bleibt keine Zeit sich länger um das Schiff zu kümmern, denn Xrecyltres führt sie nun die Hafenpassage entlang und hier herrscht reges Treiben. Viele Tagelöhner helfen beim Be- und Entladen der Schiffe und überall stehen Kisten und Menschenansammlungen, so dass Ragna sich wieder voll und ganz auf den Weg konzentrieren muss, um nicht an der Kette hinter Xrecyltres herzustolpern und seinen Zorn auf sich zu ziehen. Daher entgeht ihr auch, dass sich auf dem Schiff, welches sie soeben als das von Ardaks Männern erkannt hat, eine Person über die Reling beugt und ihr nachsieht. Kurz darauf gestikuliert der Mann auf dem Schiff und es scheint als würde er etwas rufen, doch seine Worte gehen im Hafenlärm unter und erreichen die ehemalige Jägerin nicht. Auch sieht sie nicht wie die Gestalt eine Weitere zu sich winkt und wilde Gespräche geführt werden oder wie kurz darauf Ardak mit zweien seiner Männern das Schiff verlässt, um Ragna zu folgen.

So folgt Shara Scon ihrem Herrn Xrecyltres zu einem anderen Schiff, von welchem ihre Reise wohl weiter gehen soll, während 3 Männer sich ihren Weg durch die Menge gebahnt haben und in einiger Entfernung das Schiff beobachtend in der Menschenmenge verbleiben.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 06. Juli 2010, 08:40 Uhr
Es ist zum Vorteil der Männer, dass sie sich nicht auf die Fersen des Shebaruc heften, sondern nur seiner Sklavin folgen und somit am Schiff verbleiben, als Xrecyltres dieses wieder ohne seine Sklavin verlässt. Würden sie ihm weiter nachstellen, wäre es nur eine Frage der Zeit bis sie auffliegen und eine böse Überraschung erleben würden.

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„Bald wirst du die Stadt, der meinen kennen lernen“, sagt er mit ruhiger und dunkler Stimme während er sich daran macht, wieder die weite Robe anzulegen.  „Du hast schon viel gelernt Shara Scon,  doch ist dies nicht genug. Mehr noch musst du über mein Volk wissen.“ Er erstarrt erprupt in seiner Bewegung und schaut ihr direkt in die Augen. Er scheint nicht zu Atmen so still und regungslos steht er dort, blickt auf seine Sklavin hinab und horcht in die Stille. Rhythmisch klatschen die Wellen an das Schiff, in dessen Bauch er eine kleine Koje ausgehandelt hat. Shara Scon sitzt auf dem Boden in einer Ecke und lauscht den Worten ihres Gebieters!
„Du gehörst mir!“, sagt er schließlich mit durchdringender kalter Stimme und fasst sie mit einer Hand am Kinn an. „Niemals blickst du einen Anderen an ohne meine Erlaubnis. Der Blick eines Sklaven ist auf den Boden gerichtet und nur ich erlaube dir, etwas anderes zu sehen.“ Immer noch schauen seine pupillenlosen Augen in die ihren, als sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet und die Grausamkeit der folgenden Worte auf skurrileweise unterstreicht! „ Deine Augen sind zu kostbar, sie zu verlieren…und du für mich dann uninteressant wirst. Eine Blinde Sklavin braucht niemand!“ Seine Finger beginnen nun langsam den Griff am Kinn zu lockern und fahren sacht über ihre Wange, Hals bis hin zum Sklavenhalsband. Seine Augen folgen seinen Berührungen und wenden sich von ihr ab, als auch seine Hand ihre Haut verlässt.
In diesem Moment ist im ganz plötzlich bewusst, wie viel ihm daran liegt ihr Leben nicht zu verschwenden.

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Tief die Kapuze ins Gesicht gezogen, bahnt sich der Shebaruc seinen Weg durch die Tummelnde Menschenmenge am Hafen. Für die bevorstehende Reise braucht er noch einiges an Proviant. Gezielt steuert er einen Laden an, dort hatte er am Vortag eine Bestellung aufgegeben. Zu lange will er seine Sklavin nicht allein auf dem Schiff lassen. So erledigt er alles zügig und schon nach wenig vergangener Zeit ist er auf dem Rückweg.

Niemand sieht sein Lächeln, dass bei dem Gedanken an die gehorsamen Worte breiter wird.
>„Ja Gebieter!“< , sagte sie und schaute ihn an. Er meinte so etwas wie Freude auf ihrem Gesicht zu erkennen. Sie lächelte und verbeugte sich gleich darauf noch einmal vor ihm auf die Knie. Fest in ihren Händen ihr Stirnband, dass er ihr genommen hatte.
Ja, gute Menschensklaven brauchen zwar eine Starke Hand, aber etwas was sie an dich bindet.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 07. Juli 2010, 20:26 Uhr
In der Kajüte des Schiffes angekommen, wird Shara Scon eine weitere Regel erklärt. Sie hat niemandem außer ihren Herrn anzusehen. Ihr Blick gehört demütig zu Boden gerichtet und hat nicht neugierig und aufmerksam über die Gegend zu gleiten. Auch diese Regel wird, wie so manch eine zuvor mit einer Drohung dargelegt. Denn auch wenn sich die Aussage von Xrecyltres, dass es um ihre schönen Augen schade wäre, wie ein guter Rat anhört, ist klar, dass dies keinesfalls freundlich gemeint ist, sondern sich hinter seinen Worten nichts mehr als eine unbarmherzige Drohung verbirgt. Für einen Moment wird Shara schon vor Panik schier schummrig und sie hat das Gefühl, dass ihr Sichtfeld schrumpft, wie es vor einer androhenden Ohnmacht geschieht. Hat er etwa mitbekommen, dass ich Ardak gesehen habe und mich dies zögern ließ? schießt es ihr voller Angst durch den Kopf. Sie hatte sich so sehr bemüht keinen Fehler zu machen und dann hat sie einen winzigen Moment gezögert und dies wurde scheinbar bemerkt… Für einen Moment schwillt die Panik in ihr an, doch kurz darauf ebbt sie auch schon wieder ab. Wie töricht, er würde nicht drohen, sondern mich gleich für Fehltritte bestrafen und hatte er mich nicht sogar angelächelt, ganz so als sei er stolz auf mein gutes Benehmen. überlegt sie weiter und sieht ein, dass seine Drohung mehr generellen Ursprung war und sich nicht auf diese Situation bezogen haben kann.

Als er ihr dann noch ihr Stirnband zurückgibt, fällt auch der letzte Zweifel, dass er böse auf ihren Fehltritt sein könnte und die Vermutung, dass er sehr zufrieden mit ihrem Gehorsam war nimmt zu. Lächelnd schließen sich ihre Hände um das Stirnband mit dem sie so viele Erinnerungen verbindet und fast liebevoll fahren ihre zierlichen Finger über das weiche Leder, zeichnen den Verlauf des endlosen Knoten nach und berühren sanft die Wolfskralle. Sie hatte geglaubt es sei für immer verloren und ging davon aus, ihr Gebieter habe es zurückgelassen, doch dem war nicht so. Und nun, hatte er es ihr zurückgegeben. Keine Worte der Welt hätten ihre Dankbarkeit und Freude ausdrücken können. Doch ihr war ohnehin verboten das Wort unaufgefordert an ihn zu richten und so zeigt sie ihm ihre Dankbarkeit mit einem freudigen und sogar ehrlichen Lächeln. Einem solch strahlenden Lächeln, wie sie es lange niemandem mehr gezeigt hat. Auch läst sie sich auf die Knie fallen und beugt den Oberkörper zu einer unterwürfigen Verbeugung herab um ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen.

Ja, sie hatte wahrhaft den besten Weg gewählt mit dieser Situation umzugehen. Unlängst hatte sie eingesehen, dass eine Flucht nur schmerzhafte Strafen nach sich zieht. Einfacher und gesünder war es mit der Situation umzugehen und sie bestmöglich zu meistern und scheinbar gelang es ihr einigermaßen, denn ihr Herr scheint mehr als zufrieden. Vielleicht würde es doch einen Weg geben diese Zukunft irgendwie ertragbarer zu machen, auch wenn sie nach wie vor an die Zukunft, welche dort vor ihr liegt nicht denken mag. Doch daran muss sie nun auch nicht denken, alles was zählt ist der Moment und gerade jetzt hat sie etwas wundervolles, was sie verloren glaubte, zurück und hält es freudestrahlend in ihren Händen. Fast wie ein kleines Kind, das in Armut aufwuchs und zum ersten Mal in seinem Leben eine Puppe zum Spielen bekam. Shara Scon kann gerade noch so Freudentränen unterdrücken, so wichtig ist es ihr, dieses Stück wieder bei sich zu wissen. Während Ragna sich das Stirnband wieder anlegt, wartet ihr Herr noch ab, anschließend jedoch kettet er sie in dem Raum fest und verlässt sie. Er hätte sie nicht einmal anketten brauchen, denn seine Shara Scon hat inzwischen tatsächlich mehr Angst vor einer weiteren gescheiterten Flucht als vor dem Leben als seine Sklavin. Doch Xrecyltres will scheinbar sicher gehen, was nur einleuchtend ist, wenn man bedenkt dass er sich weiter entfernt, ja nicht einmal auf dem Schiff bleibt sondern den Marktplatz aufsucht.

………

Während Ragna nun dort unten in der Kajüte auf Xrecyltres Rückkehr wartet, beobachten Ardak und seine beiden Männer weiterhin unauffällig das Schiff. So sehen sie auch, wie Xrecyltres dieses verlässt. Aufmerksam beobachten sie, wie er in der Menge verschwindet und warten vorsichtshalber noch eine Weile, ehe sie sich dem Schiff nähern. Neben menschlichen Passagieren scheint das Schiff auch einiges an Fracht zu transportieren. Unzählige Kisten stehen am Steg und einige Tagelöhner tragen eine nach der anderen auf das Schiff. Ardak gibt einem seiner Leute die Anweisung dort zu bleiben und sie zu warnen, sollte der Shebaruc frühzeitig zurückkommen, während er selbst sich mit seinem anderen Mann unauffällig unter die Tagelöhner mischt, eine schwere Kiste packt und diese aufs Deck und von dort weiter in den Frachtraum, in den Bauch des Schiffes schleppt. Nun beginnt der schwierigste Teil. Sie mussten das Schiff durchkämmen und die Tochter der Stämme Barsas finden und das bestmöglich bevor die unheimliche Gestalt zurückkommt. Und so gehen sie die Gänge entlang, bis sie zu den Passagierkajüten kommen. Vorsichtig lauscht Ardak an einer Tür und Derrev, sein Kumpan, nimmt sich eine Tür schräg gegenüber vor. Ardak lässt von seiner Tür ab, die Stimmen dahinter klingen eher nach einem Paar und die Weibliche ist eindeutig nicht die von Ragna. Derrev hingegen blickt sich zu Ardak um und zuckt mit den Schultern, gleich so als könne er nichts hören, sogleich eilt Ardak an ihm vorbei, ergrifft den Griff der Tür und öffnet diese schwungvoll. Als er drinnen einem anderen jungen Mann erblickt, welcher zornig mit einem „Hey, was soll das?!“ reagiert und Ardak böse anfunkelt, taumelt dieser leicht, spielt den Besoffenen und lallt: „Das waaahar dahann wohl die falsch Tür!“ und schon taumelt er noch ein Stück zur Seite, ehe Derrev in das Spiel mit einsteigt, Ardak aus der Kajüte zieht, dem aufgebrachten Mann mit einem entschuldigen Lächeln den Wind aus den Segeln nimmt und die Tür mit den Worten: „Wir wohnen da drüben, mein Freund!“ wieder schließt.

Und so arbeiten sie sich Tür für Tür weiter. Erst wird gelauscht, und bei jenen wo Lauschen sie nicht weiterbringt spielen sie erfolgreich die Besoffenen, welche ihre eigene Kajüte suchen. Nach der Xten Tür glaubt Ardak schon gar nicht mehr daran, Ragna hier zu finden. Und so taumelt er weiter durch die nächste Tür, murmelt schon ein lallendes „Tschuldigung… Hab mich wohl in der“ *hicks* „Kajüte geirrt“ und will bereits zurück taumeln und die Tür hinter sich zuschlagen, als er in einer Ecke Ragna auf dem Boden kauern sieht. Sogleich lässt er sein Schauspiel fallen und eilt zu ihr, Derrev wartet derweil vor der Tür und späht ob jemand kommt.

„Ragna!“ Ruft Ardak eine Spur zu laut vor Freude aus. „Endlich haben wir dich gefunden!“ Doch Ragna zeigt keine Reaktion, wendet sich sogar ab, tunlichst bemüht Ardak nicht anzusehen.

….

Als Ardak in das Zimmer stürmt bekommt Ragna Panik. War dies ein weiterer Test ihres Herrn? Gewiss war er nicht weit und bekommt alles mit. Anderes war undenkbar, immer war er gleich da und nahezu jedes Fehlverhalten fiel ihm gleich auf. Was hatte er gesagt? Niemanden außer mir ansehen. Niemals! Und rasch wendet sie ihren Blick zu Boden und seitlich von Ardak weg. Nein, sie würde keinen Fehler machen und ihr Augenlicht nicht einbüßen. Sie würde es schaffen. Aber bei den Göttern und Erdgeistern, sollte er nicht besser verschwinden? Was würde ihr Herr mit ihm tun, wenn er ihn hier erwischt! Und am Liebsten hätte Ragna Ardak gewarnt, ihm gesagt, dass er gehen soll, so lange es ihm noch möglich war. Doch ohne die Erlaubnis ihres Herrn sprechen? Niemals! Er war sicher nicht weit, lauerte irgendwo, abwartend und beobachtend ob sie einen Fehler machen würde und das würde ihr nicht passieren…. Würde ihr nicht…

Ardak, der Ragnas Reaktion falsch deutet, erklärt ihr mir ruhiger Stimme, welche man nutzt um ein verängstigtes Tier zu beruhigen: „Ich bin es, Ardak, wer immer dir das angetan hat, er ist nicht hier. Ich bin es und ich befreie dich jetzt!“ Nun fährt Ragna herum, ihre Augen angstgeweitet auf Ardak gerichtet und ein schrilles, panisches: „Nein!“ entfährt ihr. „Pssscht, ganz ruhig!“ versucht Ardak sie vergeblich zu beruhigen. Aber Ragna reagiert nicht und beginnt stark zu zittern, Wellen von Panik durchfluten sie und treiben sie in den Wahnsinn. Ich habe ihn angesehen… Ich darf nicht… Habe gesprochen... Darf nicht… Hätte nicht passieren dürfen… Tränen der Verzweiflung strömen ihr über das Gesicht und das Zittern will und will nicht aufhören. Ardak zieht Ragna behutsam in seine Arme, glaubt er doch, es seien Tränen der Erleichterung, Tränen, weil sie diesen schrecklichen Ort und die Ketten endlich hinter sich lassen kann. Tränen, auch will das Vergangene hochkommt und sie noch nicht recht loslassen kann. Wie soll er auch ahnen, dass es das kommende ist, was sie fürchtet? Beruhigend streichelt er ihren Kopf und murmelt Worte des Trostes, welche sie jedoch nicht erreichen. Ihre Gedanken fokussieren sich nur um eine einzige Sache, ihren Herrn und das was er ihr als Strafe antun wird. Vorsichtig löst Ardak Ragnas Ketten, hebt sie hoch und trägt sie heraus. Ragna ist inzwischen vor Angst wie gelähmt, sie will sich wehren, losreißen, hier bleiben und auf ihren Herrn warten, wie sie es muss. Alles ist besser als das, was folgen wird. Er wird Ardak töten und sie, wer weiß was er ihr alles antun wird… Und dann fällt ihr die Situation auf dem Markt ein, die dürren ausgehungerten verschmutzten Sklaven, welche als williges Mannesspielzeug verkauft wurden. War es nicht das, was er ihr für einen weiteren Fluchtversuch angedroht hatte? Sie war so weit gekommen. Er war zufrieden mit ihr und hatte sie angelächelt, hatte ihr sogar ihr Stirnband wieder gegeben und nun machte Ardak alles kaputt. Was sollte jetzt aus ihr werden? Xrecyltres würde sie solchen Männern überlassen. Einfach so… Sie musste sich wehren, musste hier bleiben, durfte das nicht riskieren und doch, war sie unfähig etwas anderes zu tun, außer zu zittern und zu weinen. Ardak fasste sie nur fester, versuchte ihr klar zu machen, dass alles in Ordnung kommen würde. Doch wie sollte es je wieder in Ordnung kommen. Wie? Wusste er denn nicht, was er angerichtet hat. Wusste er das denn nicht?

Und so bekam Ragna, gefangen vor Angst gar nicht mit, wie sie den Weg zu Ardaks Schiff zurücklegten und fand sich irgendwann dort an Bord wieder. Auch entging ihr, dass alles zum Ablegen bereit gemacht wurde und das Schiff sich langsam in Bewegung setzt. Ardak, verzweifelt und unwissend wie er seiner Ragna nur helfen kann, hockt sich zu ihr und redet aufmunternd auf sie ein. Ohne Erfolg. Dann versucht er es anders, sanft zieht er sie auf die Beine, führt sie zur Reling und zeigt ihr vom Schiff aus den Hafen der Stadt. „Schau es dir genau an,“ murmelt er, „diesen Ort verlassen wir nun, und wer immer dir hier etwas angetan haben mag, wir lassen ihn hier zurück. Du bist jetzt frei. Wir segeln weit fort von hier.“ Doch seine Worte klangen in ihren Ohren alles andere als glaubhaft und ihr Blick war inzwischen zwar tränenleer, doch voller Angst.

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Xrecyltres am 09. Juli 2010, 19:35 Uhr
Eine leichte Verwirrtheit stellt sich bei Xrecyltres ein als er die Kajüte nicht wie erwartet wieder findet. Es fehlt nämlich etwas. Etwas das nicht fehlen dürfte! Es dauert nicht lang da verblasst das Erstaunen. Scharf atmet er die Luft zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen ein und betrachtet den Platz wo er Shara Scon zurück ließ und sicher war, dass sie genau dort sitzen würde wenn er zurückkehrt.  Ein raues Knurren entfährt seiner Kehle. Worte formen sich, die nur ein Shebaruc wie er versteht. Er flucht in seiner Sprache und schwört seiner Sklavin sollte er sie wieder finden Höllenqualen.  Gezielt suchen seine zu Schlitzen geformten Augen die Kajüte nach hinweisen ab. Auf dem Boden in der Ecke liegt nur noch ein Tuch von ihrem Gewand. Er nimmt es auf und ballt seine Hand zu einer Faust während er erneut einen Fluch ausspricht.
Dann bewegt er sich geschwind und mit fließenden Bewegungen wieder hinauf an Deck. Er kann nicht abschätzen wie lange sie schon fort ist, doch er will schnellstmöglich die Umgebung überprüfen. Viel Zeit bleibt ihm nicht. Er muss dieses Schiff nehmen um rechtzeitig bei Bluttaufe seines Sohnes anwesend zu sein. Schnell blickt er sich um und entschließ sich nach nicht langem Überlegen einen der Masten als geeignetem Aussichtspunkt zu erklimmen. Seine Kletterkünste sind allerdings durch die Robe sehr eingeschränkt. Doch nach kurzem abwägen hält er es für sinnvoller diese angelegt zu lassen und nur ein Stück am hintersten Mast hinaufzusteigen.
Nicht ganz unbeobachtet und weniger elegant als es seiner Rasse zusteht klettert er nun den Mast hinauf. Unten an Deck schauen neugierig einige Leute zu ihm rauf, belassen es aber bei neugierigen Blicken. Keiner spricht ihn auf seine in ihren Augen waghalsige Kletterpartie an.
Mit dem einen Fuß sucht er in ein paar Tauen halt während der andere sich am Mast abstößt. Ein Starkes Tau um den linken Arm gewickelt hängt er dann dort einige Meter über dem Deck, schaut nach allen Richtungen und versucht zunächst in der Menge am Haven seine Sklavin auszumachen. Vergebens. Xrecyltress schnauft gereizt. Das wäre ja auch zu einfach gewesen
Der Elbenkrieger lächelt. Auch wenn er etwas verloren hat so wird nun sein Kampfgeist wach. Die Lust und Gier der Jagd…dem Kampf. Doch er muss sich bremsen. Wenn er jetzt ein Massaker anrichtet ist es höchst unwahrscheinlich, dass er ungesehen entwischen kann. Ebenso wie er dann seine Sklavin nicht zurückbekommt. Also lauert er und beginnt seine Sinne weiter zu schärfen.
Shara Scon dein Gebieter ruft dich!  Sendet er direkt seine dunklen Gedanken an sie und lauscht in die Stille etwas von ihrer Anwesenheit zu spüren. Zeig dich deinem Herren!
Für ihn eine unendliche Ewigkeit lang, die aber nur einige Herzschläge dauert, passiert gar nichts. Er ist ungeduldig und so zornig, dass seine schwarzen Pupillen zu glühen beginnen.
Dann endlich, eine Gefühlsregung…Angst! Er kennt diese Angst…ihre Angst! Er hat sie schon einmal gespürt, als er ihr dort in dem dunklen Stall das erste Mal aufgelauert hatte.
Wissend dass er sie gefunden hat atmet er Luft durch seine Nase ein und sein Mund verzieht sich zu einem bösartigen Grinsen. Oh ja wie süßer Honig ist diese Angst.
Ruckartig wendet er sich dem Haven ab und folgt einer Intuition heraus mit genauen Blicken ein Schiff das die Segel gesetzt hat und gute Fahrt auf die hohe See nimmt. Mehr verengt er seine Augen zu schmalen Schlitzen um etwas auf diesem Schiff zu erkennen. Es ist schon weit draußen doch kann er erkennen wie sich plötzlich zwei Gestalten erheben.

Du gehörst mir Shara Scon! MIR! Ich werde dich finden, egal wo du dich versteckst! schickt er ihr die dunkle Versprechung die er auch gedenkt einzuhalten, sobald er seine Pflichten erledigt hat!

Titel: Re: Mar Varis
Beitrag von Ragna am 09. Juli 2010, 21:50 Uhr
Shara Scon und Ardak stehen an der Reling. Der Matrose hält die Jägerin fest, da diese noch immer zittert und sie alles andere als in guter Verfassung zu sein scheint. Wut macht sich in Ardak breit, Wut darüber, dass man sie, die so voller Stolz und Anmut war in diese zitternde zerstörte Gestalt verwandelt hatte. Und dann plötzlich bebt sie nicht mehr, sondern verharrt absolut regungslos. Ardak spürt, wie sich der Körper der Jägerin ruckartig anspannt und verkrampft. Er wendet sich ihr zu, und sieht in ihre vor Panik weit aufgerissenen Augen. Für einen Moment flammt Zorn in ihm auf und er will zurück und dieser Gestalt alle möglichen Schmerzen zufügen, doch stattdessen folgen seine Augen ihrem Blick und entdecken ein im Hafen angelegtes Schiff. An einer Leiter, welche zum Aussichtskorb führt hängt eine Gestalt, zu weit weg um sie eindeutig zu erkennen, aber aufgrund der im Wind flatternden Robe meint Ardak den Mann zu erkennen und Ragnas Haltung gibt ihm Recht.
Ardak kann die Stimme in dem Kopf der Jägerin nicht hören, daher schiebt er ihr Verhalten auf die Angst ihren Peiniger wieder zu sehen. Doch Ragna selbst hört die Stimme ihres Gebieters klar und deutlich und eben so deutlich erinnert sie sich, was er ihr für einen weiteren Fluchtversuch angedroht hatte. Ihre Angst schnürt ihr förmlich die Kehle zu und sie merkt am Rande, wie ihre Beine nachgeben. Hätte Ardak sie nicht gehalten, sie wäre wohl umgekippt. Geschwind hebt er sie hoch und bringt sie unter Deck in eine der Kajüten. Ardak ist sich sicher, das Ragna erstmal einfach Zeit und Ruhe bleibt und vielleicht kann ihr die junge Smaragdkatze, welche inzwischen einen leichten Bartwuchs entwickelt und damit die erste Vermutung, es würde sich um ein Weibchen handeln, Lüge straft, etwas aufmuntern. Doch als Ardak Ragna in die Koje bettet und die Katze sogleich dazu springt und sich ankuschelt, reagiert Ragna überhaupt nicht, ihr Blick ist ausdruckslos ins Leere gerichtet.

Lange Zeit weilt Ardak bei Ragna und wagt nicht, sie in diesem Zustand alleine zu lassen. Doch sie reagiert nicht auf ihn, starrt ins Leere und zuckt bei jeder tröstenden Berührung zusammen. Irgendwann beschließt Ardak schweren Herzens sie alleine zu lassen, in der Hoffnung sie würde sich dann beruhigen und so verlässt er ihre Kajüte und zieht die Tür leise hinter sich zu. Der junge Smaragdkatzenkater beginnt seiner Freundin das Gesicht zu schlecken, doch auch darauf zeigt sie keine Reaktion. Erst nach einer ganzen Weile, suchen ihre Finger nach dem weichen Fell der heranwachsenden Raubkatze und streicheln das Tier monoton. Die Katze legt sich hin, streckt sich und drückt ihren warmen Körper gegen den der Jägerin.

Gefühlte Ewigkeiten vergehen, in denen Ragna, einfach nur dort liegt und nichts weiter tut, als vor sich hin zu starren und ihren Gedanken nachzugehen. Wie ein Echo hört sie immer wieder die Worte ihres Gebieters in ihrem Kopf und alleine schon die Tatsache, dass dieses Wesen Gedanken in ihren Kopf pflanzen und stumm mit ihr reden kann, zeigt ihr wie mächtig er sein muss. Es steht für sie außer Frage, dass seinen Worten Taten folgen werden und er sie suchen und dann selbstverständlich auch finden würde. Es gab nichts was das verhindern konnte. Nichts und niemand der ihr noch helfen könnte und die Ahnen, Götter und Erdgeister hatten sie bereits auf Barsa verlassen. Auch hier hatte sie keinerlei Hilfe zu erwarten.

Immer mehr Zeit streicht dahin, ab und an schläft sie, aber nie lange, meist wacht sie schweißgebadet und schreiend auf. Jedes Mal stürmt Ardak zu ihr und versucht sie zu beruhigen, doch sie verkrampft immer unter seiner tröstenden Berührung und weigert sich ihn direkt anzusehen. Ardak macht sich große Sorgen, doch was auch immer er versucht, nichts scheint die Jägerin aufzuheitern oder sie dazu zu bringen ihr Lager zu verlassen. Immer wenn er ihr erzählt, dass sie einen weiteren Hafen ansteuern, ist ihr die Panik ins Gesicht geschrieben, als fürchtet sie, er könnte bereits vor ihr dort sein und dort auf sie warten. Die Angst vor jeder Pause und jedem Halt wird immer schlimmer und Ragnas Zustand bessert sich gar nicht. Sie isst kaum, schläft kaum und obgleich ihre Haut immer einen bronzenen Teint aufwies, wirkt sie nun sehr blass, kränklich und unter den Augen zeichnen sich tiefe Ringe ab.

Einzig der Raubkatze gegenüber zeigt sie minimale Reaktionen, streichelt sie und gibt ihr von ihrem Essen, was sie selbst ohnehin nicht recht zu sich nehmen mag. Ardaks Sorge nimmt zu und letzten Endes sucht er Rat bei seinem Vater und einigen Freunden. Wirklich weiter weiß keiner. Alle sind sich jedoch sicher, was der Mann ihr angetan haben muss und glauben, dass nur eine Frau und ein sicheres, stabiles Umfeld jenseits des Meeres helfen kann und so beschließen sie die Jägerin im nächsten Hafen der Obhut eines Tempels oder einer anderen Hilfe zu überlassen.

--->  der Perlenhafen (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1148831906;start=60#67)



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