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(Thema begonnen von: Arglin am 28. Feb. 2007, 18:48 Uhr)

Titel: Der Riatyr
Beitrag von Arglin am 28. Feb. 2007, 18:48 Uhr
Im südwestlichen Riatyr liegt in einem tiefen Tal gelegen die Stadt Edola mit seinen Bewohnern. Arglin mochte zwar keine großen Städte wie diese, jedoch lies sich hier der leichteste Profit machen. Die mächtigen dunklen Granitmauern verunsicherten ihn, so dass Arglin nur soviel Zeit wie unbedingt nötig in der Stadt verbringen wollte. Doch Zeitdruck schwächt die eigene Verhandlungsposition. Und so hatte Arglin die letzten Tage damit verbracht allerlei Erz an die hiesige Schmiede zu verkaufen.
Der Schmied stellte sich als wesentlich hartnäckigerer Verhandlungspartner raus, als Arglin es vermutet hatte. Doch nach etlichen Tagen schwierigen Verhandelns war es ihm immerhin gelungen, sämtliches Erz zu verkaufen, auch wenn er dafür alle Edelsteine dazugeben musste die er besaß.

Immerhin kann er sich über den erzielten Preis von 1 Silberling und 6 Kupferlingen nicht beschweren. Sogar ein Feilenset hatte er heraushandeln können. Darin waren Feilen in den verschiedensten Größen und Rauhheitsstufen enthalten.
Endlich kann er Edelsteine mit ordentlichem Werkzeug bearbeiten, und muss nicht ständig auf irgendwelche rauhen Steine zurückgreifen die einige hässliche Kratzer auf den Edelsteinen hinterlassen.

Das klimpern des Geldes in einem seiner vielen Beutel klang wie Musik für ihn und er muss bei dem Gedanken daran unwillkürlich lächeln. Die warmen Sonnenstrahlen verstärken seine gute Laune noch zusätzlich, so dass die dunklen Mauern jetzt kaum noch bedrohlich scheinen. Doch Arglin ist nunmal darauf aus Gewinn zu machen und das erreicht man nicht indem man untätig der Schönheit der Natur fröhnt.
So beschliest er nicht mehr länger untätig in der Stadt zu verweilen, sondern sich noch heute wieder auf den Weg in die Berge zu begeben um dort wieder nach Edelsteinen und Erzvorkommen zu suchen.
Bisher hatte er sich immer an die niedrigeren Gefilde gehalten, da diese einfacher zu bewandern waren.
Doch Arglin weiß genau, wenn er wirklich besondere und wertvolle Steine finden wollte, müsste er höher klettern als er es bisher getan hatte. In den hoch gelegenen Gebieten in der Lavagestein die Umgebung prägten, herrschten die richtigen Verhältnisse allerlei Edelsteine und Kristalle, die sich gut verkaufen lassen, hervorzubringen.
Dort oben vermutet Arglin Bergkristalle, Quarzablagerungen und vielleicht sogar den ein oder anderen Mondstein oder gar Wertvolleres?

Also schnallt er sich seinen großen Weidenkorb auf den Rücken, nimmt den Wanderstab zur Hand und verlässt die Stadt gut gelaunt und hoch motiviert in westliche Richtung, dem Gebirge entgegen.

Titel: Re: Der Riatyr
Beitrag von Arglin am 02. März 2007, 08:14 Uhr
Er war jetzt schon 2 Tage in der unwirtlichen Welt der Vulkanlandschaft unterwegs ohne auch nur einen Edelstein oder wenigstens eine Erzader zu finden. Doch immerhin war die letzten Tage das Wetter schön gewesen, so dass die Suche nicht übermäßig erschwert wurde.
Heute ist alles anders. Dichte Wolken hängen an den Berggipfeln und leichter Nieselregen senkt sich über die Landschaft, nur hier und da lugte der ein oder andere Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. Alles in allem ein ungemütliches Wetter. Doch er trug nicht umsonst den Faunennamen Heragon Faor, was übersetzt soviel wie donnernder Berg heist. Also setzt er seinen Marsch fort und erklimmt den Hang Schritt um Schritt.
Immer wieder bröckelt das poröse Gestein unter seinen Hufen, und manchmal hat er das Gleichgewicht gerade noch rechtzeitig wiedergefunden, um nicht den Abhang hinunter zu stürzen.
Erleichtert erreicht Arglin gerade flacheres Gebiet, als sich ein neues Problem vor ihm auftut. Eine gut 6-7 Fuß hohe Wand aus Lavagestein versperrt hier den Weg. Scheinbar war hier vor ziemlich vielen Jahren ein Magmarfluss zum stehen gekommen und erkaltet.
Leise vor sich hin schimpfend will Arglin gerade umdrehen als ihm eine annomalie an der Wand auffällt.
Täuscht er sich nur oder ist die eine Stelle dort drüben tatsächlich glatt?
Langsam nähert er sich der Stelle und streicht vorsichtig mit den Fingern darüber und riecht an ihnen. Es war Kohle. Schulterzuckend legt Arglin seine Sachen ab und beginnt mit seiner kleinen Spitzhacke, große Brocken aus dem Kohleklumpen zu brechen. Auch Kohle lässt sich gut verkaufen. Und es ist allemal besser als mit leeren Händen zurück kommen zu müssen.
Sein Weidenkorb ist gerade zu einem viertel gefüllt, als Arglin wie vom Schlag getroffen innehält. Das was seine Augen da erblicken, konnte doch unmöglich wahr sein. Genau an der Stelle, wo er zuvor mit der Hacke ein großes Stück Kohle herausgebrochen hatte, brennt nun ein kleines helles Feuer. Doch irgendwie kommt es ihm seltsam vor. Vorsichtig greift Arglin nach dem vermeindlichen Feuer und macht sich innerlich darauf gefasst, sich zu verbrennen doch als er es berührt, und es keinerlei Hitze verstrahlt, erkennt er was er hier vor sich hat.

Bernstein! Noch dazu ein stattliches Exemplar von der Größe einer Männerfaust. Die vereinzelt durch die Wolken brechenden Sonnenstrahlen hatten ihn glänzen lassen wie Feuer. Scheinbar war vor etlichen Jahren hier ein Baum von dem Magmarstrom erfasst worden. Der Bernstein musste sich in einer Baumhöhle befunden haben, und war so der Vernichtung durch die Hitze entgangen.
Arglins Gedanken überschlagen sich vor Freude als er den Stein vorsichtig aus seiner uralten natürlichen Fassung löste. Was mochte so ein wunderbares Exemplar nur Wert sein? Garantiert sogar das ein oder andere Goldstück.
Doch bevor er seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte, schreckt ihn ein ungewöhnliches Geräusch auf. Er erkannte es sofort. Hufe! Dem Tempo zu folgern ein Pferd. Aber was macht ein Pferd hier oben in dieser Gegend?
Arglin kommt zu dem Entschluss, dass dieses Pferd nicht alleine war sondern es von jemandem geführt werden musste. Da er sich den Stein nicht abnehmen lassen wollte, steckte er blitzschnell seinen wertvollen Fund in einen seiner Beutel und beginnt wieder Kohle abzubauen, bis er sieht wer da auf ihn zukommt.
Es war ein junger Knabe auf einem herrlichen kastanienbraunen Hengst, der da auf ihn zugeritten kam.

"Seid ihr Arglin der Mineralienhändler?" Schrie ihm der Junge entgegen, noch bevor er Arglin erreicht hatte.

"Kommt darauf an wer es wissen will, was wollt Ihr?" Antwortete er vorsichtig. Seine Stimme klingt unhöflicher als es beabsichtigt war.

Inzwischen ist der Knabe bei Arglin angekommen und das Wappen auf seiner Satteltasche gab ihn als Bote aus Talyra zu erkennen.

"Meister Dirmad schickt mich. Er lässt euch ausrichten, dass ihr baldmöglichst in Talyra erwartet werdet. Er sagte es sei dringend." Berichtet der Bote ohne auch nur den Blick von ihm zu wenden.

Arglin überlegt angestrengt. Meister Dirmad war ein Juwelenschleifer aus Talyra. Er hatte ihm so manchen Stein abgekauft und dafür immer gut bezahlt. Ein Mann zwar ein Mensch, aber ehrvoll war. Wenn es etwas gab warum er Arglin sehen wollte, musste es wohl wirklich dringend sein.

"Meister Dirmad sagt ihr? Nun wenn der alte Herr sogar einen berittenen Boten nach mir sendet um mich in dieser Wildnis hier aufzuspüren, muss es wohl wahrlich wichtig sein. Reitet so schnell ihr könnt zurück und überbringt ihm die Nachricht das ich mich unverzüglich auf den Weg nach Talyra machen werde um ihn aufzusuchen!"

"Sehrwohl Herr." Antwortete der Bote betont höflich und sprang noch im selben Augenblick in den Sattel und ritt los.

Arglin sah im verwundert nach. Was konnte der alte Mann nur von ihm wollen? In Gedanken versunken, verstaut er seine Spitzhacke wieder am Gürtel, schultert den Weidenkorb der inzwischen fast mit Kohle gefüllt war, und machte sich an den Abstieg. Er muss so schnell wie möglich nach Talyra kommen, denn es liegt nicht in seiner Natur jemanden warten zu lassen der ihn so offenkundig braucht.

---> Das Larisgrün



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