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(Thema begonnen von: Nedjare am 10. Jan. 2012, 15:51 Uhr)

Titel: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 10. Jan. 2012, 15:51 Uhr
Nachdem Nêd endlich die Höhlen Dror Elymhs verlassen hat, machen sie sich an den Abstieg des Blutberges. Etwa auf halber Höhe wollten sie sich mit Cyrsad und seinem Vater treffen. Die Shebaruc sind dabei absichtlich deutlich früher losgezogen als ihre Reisegefährten. Nêdjare möchte nicht, dass es offensichtlich wird, dass sie Dror Elymh gemeinsam verlassen. Hätten sie nur Cyrsad mitgenommen und wäre ihm daran gelegen in die Höhlenreiche des Blutberges zurückzukehren, so hätten sie gemeinsam reisen können. Sein Vater ändert allerdings alles, denn wenn sie so einen erfahrenen Reisebegleiter bei sich haben, so würde man ihm den Erfolg der Mission zuschreiben und niemals ihrem Bruder.  Das durfte nicht passieren, aber wie die Seryvxen nur allzu deutlich dargelegt haben, besteht gar kein Interesse daran irgendwelche Vorteile den Ruf betreffend daraus zu ziehen. Nêdjare hatte sich schon überlegt wie sie Cyrsad als Entlohnung helfen könnte in Dror Elymh genug Verbündete zu bekommen, dass es seinem Widersacher unmöglich wäre gegen ihn vorzugehen. Aber letzten Endes ist es so am Besten, denn der gemeinsame Feind ist eine Spur zu mächtig, selbst Nêdjare hat sich daher dazu entschlossen auf eine Heimkehr zu verzichten. Zum Wohle ihrer Familie. Daher ist sie auch sehr gespannt, was die Welt außerhalb der Tiefen für sie bereit hält. Immerhin ist es schon sehr lange her, dass sie nach Mar’Varis reiste, um die Spur des Verhassten zu verfolgen.

Da die Beiden sich viel zu früh an den Abstieg gemacht haben, müssen sie eine gefühlte Ewigkeit warten, ehe es Mitternacht ist und die beiden anderen Shebaruc in ihrem Sichtfeld erscheinen. Vater und Sohn. Elegant stößt sich Nêdjare von dem Felsvorsprung, auf dem sie hockt ab und kommt federnd auf die Füße. Von Außen erweckt es den Anschein, als würde sie für Shebaruc eher untypische Kleidung tragen. Doch trägt sie ihre schwarze Assassinenkluft, in welcher sie sich perfekt und vor allem geräuschlos bewegen kann nur unter einem der Kleidung der Wüstenbewohner ähnelndem Gewand verborgen. Die Kapuze trägt sie noch zurückgelegt. Auch wenn die Länge ihrer Haare bereits streng zurückgebunden unter diesem Gewand verborgen ist. Hier muss sie nicht befürchten, menschliche Passanten zu begegnen, aber bald, wenn der Fuß des Berges näher rückt, würde sie sich den schwarzen Stoff der Kapuze tief ins Gesicht ziehen, den Kopf nach vorne neigen und niemanden einen Blick in ihr Gesicht erlauben. Der Schatten des schwarzen Stoffes wird ihr Gesicht verdunkeln, die Umarmung der Nacht soll ihr Übriges tun.

Nachdem die beiden Shebaruc bei ihnen angekommen sind und sie sich begrüßt haben, holt Nêdjare eine ihrer Karten heraus. Ihr Gepäck lehnt weiterhin an dem Fels, auf welchem sie eben noch saß. Einzig wenig Handgepäck und ihre Waffen trägt sie unter dem Stoff ihres Gewandes verborgen direkt bei sich. Sie erklärt den Beiden, dass sie zuerst nach Ashrakul reisen müssen und schon machen sich die 4 gemeinsam weiter an den Abstieg. Viel geredet wird derweil nicht. Keinem von ihnen scheint nach Plaudern und so gehen sie nacheinander den geschwungenen Bergpfad herab.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Xrecyltres am 16. Jan. 2012, 14:06 Uhr
Mit ruhigen Schritten steigen Xrecyltres, Cyrsad und die Menschensklavin den Bergpfad hinab. Er trägt wie immer nicht viel bei sich. Schwere Ausrüstung und viele unnütze Dinge die Cyrsad einpacken wollte blieben liegen und fanden nicht den weg in die engere Auswahl! Leichte Kleidung zum wechseln und eine Lederrüstung hat Xre immer dabei wenn er auf Reisen geht. Sowie seine angepassten Katas, einen Dolch, sein lang und ein kurz geschwungenes Schwert, die er unter seinem blau, grau, schwarzem weiten Mantelumhang, der nicht grade aussieht als wäre er frisch gewaschen, verbergen kann. Xre trägt darunter die bequeme Hose in den selben Farben, leichte lederstiefel und einen freien Oberkörper. Es ist schon fast ein immer wiederkerendes Ritual den ersten Tag/Nacht so die Welt und die neue Reise willkommen zu heißen! Und ja, er genießt es.

Ohne Worte geht die Gruppe den Pfad weiter. Xre nickte nur als Nedjare den Zielort nannte und setzte sich still in bewegung.
Das junge Menschenmädchen lernt schnell stellt er zufrieden fest. Schon seit die drei die Tiefen verlassen haben, nimmt sie die von Xre gewünschte neutrale Position in der Gruppe ein. Sie drängt sich nicht in denVordergrund, aber gibt auch nicht den Anschein als wäre sie eine niedriger gestellte Leibeigene. Der Shebaruc hat es ihr vor der Abreise deutlich eingebläut, dass ihr Leben davon abhängt, wie gut sie es zu verstehen weiß, nicht als Sklavin aufzufallen. >Die Menschen und andere Wesen in der fremden Welt dort draußen verstehen dein Verhalten nicht! Und du würdest als Sklavin unangenehm auffallen und dich uns in Gefahr bringen. Worte in der Öffentlichkeit wie „Herr“, „Gebieter“ oder ähnliches sind dir ab sofort untersagt. Wenn du etwas gefragt und von Leuten angesprochen wirst, hast du freundlich zu antworten. Und das auch ohne die Erlaubnis von meinem Sohn oder mir! Halte dich einfach etwas zurück, man wird vermuten, du seiest schüchtern.< Das junge Mädchen hat sehr aufmerksam seinen Worten gelauscht und auch sein Sohn hat versprochen sich den Anweisungen seines Vaters zu beugen.
Zen setzt das gehörte sogleich um und geht mit einiger Zurückhaltung mal neben, mal vor und mal hinter den beiden Shebaruc.

Xre´s Blick wandert über die in der Dunkelheit liegende Landschaft und atmet die frische Bergluft ein. All die Länder, Stadte und Dörfer, die er in seinem Leben gesehen, bereist, gestreift hat. Alles hat seine Vorzüge und Nachteile, besonders wenn man zu einer Rasse gehört, die nicht gern gesehen ist! Der Shebaruc grinst. Verständlicherweise. Er selbst kann viele seiner Rasse nicht ausstehen. Wenn er ehrlich ist, die meisten.
Wie immer, wenn er den Berg verlässt, überkommt ihn ein Gefühl des Hochgenusses, Vorfreude auf das Unbekannte, was ihn widerfahren wird. Ja und auch wenn es nicht die Wunschkonstellation ist, in der er das erste Mal mit seinem Sohn reist, so wird es doch viele interessante Gegebenheiten geben.
Der viel tätowierte Shebaruc ist was die Position Nedjares während ihrer Reise angeht, sehr gespannt wie sich alles entwickelt wird. Nedjare, sie legt viel wert auf Familie, Ruf und Ansehen, jedenfalls nimmt Xre das an. Ebenso wie er annimmt das sie mehr als nur ein paar kleinigkeiten vor ihm verschwiegen hat um sich einen Vorteil zu verschaffen und ihn einzubehalten. Shebauc eben!
Die Ungewöhnlichkeit ihrer Augen hat nicht selten die Runde gemacht und für das ein oder andere Gerücht gesorgt. Das ist eine Tatsache die Xre bisher und auch weiterhin egal ist. Egal ist ihm auch dieser Unberührbare. Der einzige Grund ihn zur Strecke zu bringen, ist der Auftrag! Ein Auftrag der nun beginnt und duch einige kleine Begebenheiten doch interessant werden könnte.
Aber zurück zu Nedjare, seine Auftraggeberin, die ungewöhnlicherweise mitkommen möchte und, so schätzt er sie ein, ihren Unberührbaren Bruder selbst niederzwingen will. Überhaupt ist sie eine Shebaruc wie es im Buche steht oder wie sich die meisten Menschen eine Blutelbe, wie sie sie oft nennen, vorstellen. Wie sollte sie auch anders sein!
Die Kontrolle bei allem was diesen Auftrag angeht. Etwas was ihr immens wichtig ist. Sie wird die Zügel nicht aus der Hand geben und nur im Notfall greift sie auf das Wissen anderer zurück. Der Notfall wäre dann wohl er. Xrecyltres Servxen. Ja, wann wohl der erste Notfall eintreten würde? Vielleicht schon bald, bei der Wahl der ersten Tagesunterkunft? Xre geht am Ende der Reisegruppe und betrachtet noch ein Mal alle Einzelnen. Ja, Xre kann sich bildlich gesprochen enspannt zurück lehnen und beobachten! Es würde noch spannend werden.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Cyrsad am 21. Jan. 2012, 11:55 Uhr
Nachdenklich sitzt Cyrsad auf einem Stein vor ihrem Unterschlupf, in dem sie die Sonnenstunden überdauern werden. Eine kleine Höhle, jedoch groß genug, um die vier Shebaruc und eine Menschensklavin aufzunehmen, auch wenn dann nicht viel Platz mehr bleibt. Ein schwerer Farnvorhang vor dem kleinen Eingang hält das lästige, für Shebaruc Augen viel zu grelle, Tageslicht ab. Ihre Führerin Nêdjare scheint den Weg schon des öfters gegangen zu sein, denn das Ziel der heutigen Etappe hat sie ohne Unsicherheiten gefunden.
Trotz des täglichen Sonnentrainings, dass Vater, Sohn und die Menschensklavin durchführen, wenn die beiden Dyth’Yîrs schlafen, um die empfindlichen Augen, des Jungens und Zens Stück für Stück an die Sonne zu gewöhnen, fällt es Cyrsad schwer das Licht und sei es durch dichtes Blattgrün und Nebel gedämpft, zu ertragen. Sein Vater sagt, er muss Geduld haben, seinen Augen Zeit geben. Trotzdem fühlen sich seine Augen immer gereizt an und tränen, was Cyrsad ziemlich nervt. Umso besser, dass die vielen Stunden des Abstiegs, die Shebaruc still und ohne viele Worte verbringen.  Gut so, so kann er all die neuen Eindrücke auf sich wirken lassen. Natürlich ist dies nicht sein erster Ausflug in die Karkaarberge, doch noch nie hat er sich mehr als zwei, drei Tagesreisen vom Berg „Mutter Dunkel“ und seinen Wachfestungen entfernt. Der Weg den die kleine Gruppe nun beschreitet, ist ihm vollkommen fremd und birgt hinter jeder Biegung, hinter jedem er riesigen Baumfarne oder der mit Lianen und Schlingpflanzen bewachsenen Mammuntbaumgiganten etwas Neues. Die Luft ist schwer, feucht und selbst nachts brütend heiß. Je mehr Höhe sie verlieren, umso schwüler und drückender wird es. Wenn es nicht gerade regnet, dann durchdringt der nasse Nebel sämtliche Kleidungsschichten und lässt den Stoff seines Umhangs schwer vor Nässe werden. So hat sich der Shebaruc mit den blutroten Haaren schon bald des schützenden Kleidungstücks entledigt und ihn über seinen Rucksack gehängt. Mit der einfachen Hose und freien Oberkörper lässt sich viel besser gehen. Die Tage und Nächte ziehen so an den Reisenden vorbei und die ersten Etappen bleiben ohne größeren Zwischenfall.

In Gedanken versunken greift Cyrsad nach einem kleinen Messer, dass an seinem Gürtel hängt und schnitzt an dem Ebenholz farbenen Holzstück, dass unterwegs gefunden hat, weiter. Mit wenigen zielsicheren Schnitten kerbt er das harte und schwere Holz aus, ohne eigentlich zu wissen, was er da mit geschickten Bewegungen formt. Er ist noch viel zu aufgedreht, um sich zu den anderen zu legen und zu schlafen. Immer wieder stellt er sich das erste Ziel ihrer Suche nach dem Unberührbaren vor: Ashrakul. Eine fremde Stadt voller fremder Rassen. Ja, er ist neugierig. So neugierig wie noch nie vorher in seinem jungen Leben. Und dieses aufregende Gefühl verdrängt die Trauer und die Wut seine Heimat, sein Ansehen und auch ein stückweit seine Zukunft in Dror Elymh verloren zu haben. Ein schmales Grinsen wandert über sein blasses Gesicht, als er sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. Ein Blick wandert nach oben, in die Kronen des grünen Dschungeldaches. Wabernder Nebel durchzieht die Moos bewachsenen Stämme. Der Himmel und gar Sterne sind in den unteren Hängen der Karkaarberge nie zu sehen. Doch Cyrsad hat darüber gelesen. Über trockene Wüsten, die so heiß sind, dass keine Pflanze dort zu wachsen vermag und über Nächte, die so klar sind, das der Himmel von tausend Lichtern beleuchtet zu sein scheint.
Das wirst du alles zu sehen bekommen, Cyr. Das und viel mehr!
Zufrieden lächelnd blickt er auf das nun fertige Werk in seiner Hand, ein eleganter schwarzer Panther, den Rücken durchgebogen, kurz vor dem Sprung, sein Opfer zu schlagen. Sein Maul ist geöffnet und mit gefährlich langen Fängen bestückt.
Und du Onkel, wirst eines Tages noch bereuen, dass du mich einfach weggeschickt hast. Ein Shebaruc, vergisst nicht einfach. Das hast du mir schließlich beigebracht!

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 25. Jan. 2012, 11:04 Uhr
Die ersten Nächte der Reise ziehen relativ ereignislos dahin. Hier auf den abgeschiedenen Pfaden des Gebirges begegnen sie niemand, nicht einmal einzelne Häuser oder gar Gasthäuser lassen sich in dieser Abgeschiedenheit finden und so müssen sie die Tage ohne den gewohnten Komfort in kleineren Höhlen oder Nischen verbringen, um sich von den Strapazen der Wanderung erholen.  Besonders das Wetter macht ihnen zu schaffen, aber auch das ständige Auf- und Ab der Wege durch das Gebirge fordern ihre Kraft. Besonders verhasst sind Nêdjare allerdings all die Nebelschwaden, welche sie umgeben und einhüllen. Sie ist es nicht gewohnt, ein so eingeschränktes Sichtfeld zu besitzen. Sie mag sich gar nicht ausmalen, wie niedere Kreaturen, wie beispielsweise Menschen oder all jene anderen Völker, welche in der Schönheit der Nacht nahezu blind sind, damit leben können, mit solch eingeschränkter Sicht bestraft zu sein. Sie schaudert kurz, als sie dem Gedanken nachhängt, für immer mit solch primitiven Augen leben zu müssen, verwischt den Gedanken jedoch augenblicklich wieder, da er nichts weiter als ein ihrem Geiste entsprungenes Hirngespinst ist. Das Problem liegt ja nicht an ihren Augen, sondern lediglich an den miserablen Wetterbedingungen. In manchen Nächten kann man einige Schritt weit sehen, in Anderen allerdings sieht man nicht einmal die eigenen Füße und somit auch nicht, wohin man tritt. In solchen Nächten, kommen sie kaum voran. Eine halbe Nacht musste sie sogar pausieren, da die Sicht zu schlecht war um einen besonders schweren Wegabschnitt beschreiten zu können. Nêdjare sind Gebirge durchaus willkommen, doch hält sie sich lieber in den stetig gleichen Bedingungen in einem Berg auf, anstatt von dem wechselnden Wetter außerhalb abhängig zu sein.

Cyrsad zieht es inzwischen vor, mit freiem Oberkörper zu reisen, so dass er nicht länger durch den klebrig nassen und vor allem auch schweren Stoff behindert wird. Auch Nêdjare hat sich von ihren schweren Gewändern befreit und reist nun in leichterer Kluft. Bei dem Wetter ist an und für sich jedes Kleidungsstück zu viel. Ein hauchdünnes Kleid aus Schleierstoff wäre alleine vom Wetter her betrachtet ideal. Aber ein solches hat Nêdjare selbstredend nicht, zudem wäre es mit einem Kleid noch mühsamer die unwegsamen Pfade zu passieren. Es ist ihr herzlich gleich, was die Shebaruc von ihr bzw. ihrer Aufmachung halten, ein einfaches ärmelloses Oberteil aus sehr dünner schwarzledernen Haut und eine ebensolche Hose erscheinen ihr am geeignetsten. Viel Auswahl hat sie auch nicht, denn sie hat sich auf das nötigste Gepäck beschränkt.

Auch wenn der Weg beschwerlich und das Wetter ihnen nicht immer wohlgesonnen ist, so rückt Ashrakul,  stetig näher. Da nun auch die Gefahr steigt, doch jemandem zu begegnen, müssen sie besonders vorsichtig sein. Shebaruc sind nirgends gern gesehen und so verbirgt Nêdjare Haar und Ohren wieder unter dem dichten Stoff der Kapuze. Die Kapuze ist groß und wirft einen dunklen Schatten über ihr Gesicht. Sollte ihr jemand begegnen, würde es völlig reichen den Kopf ein wenig nach vorn zu neigen und gen Boden zu blicken und niemand würde das Gesicht, als das einer Blutelbe erkennen. Trotzdem ist es nach wie vor drückend und der von der Nässe schwer gewordene Stoff des Kapuzenumhangs ist nicht gerade angenehm zu tragen. Der Stoff verbirgt aber sowohl ihre Waffen als auch ihr verräterisches Aussehen, so dass sie von nun an nicht mehr darauf verzichten mag.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Xrecyltres am 27. Jan. 2012, 21:25 Uhr
Seinen Begleitern macht das Weiter und auch die Umgebung spürbar zu schaffen. Aber damit hat er gerechnet und es wäre eher auffällig wenn es nicht so wäre. Xre verbrachte die vergangenen Tage/Nächte damit sich mehr im Hintergrund zu halten und die Reisegruppe genau zu beobachten. Wenig Schlaf macht ihm nichts aus, im Gegenteil er trainiert sich schon sein einiger Zeit darauf weniger Schlaf zu brauchen und mit kleineren Ruhephase auszukommen. Auch sein Sohn muss das lernen. Aber eins nach dem anderen! Zunächst ist es wichtig das er lernt mit den neuen Lichtverhältnissen klarzukommen. Jeden vergangenen Tag seit ihrer Reise, wenn ihre Begleiter Ruhten versuchen sie mehr und mehr ihre an Dunkelheit gewöhnten Augen an das Tageslicht zu gewöhnen.Nicht nur Cyrsad muss dann seinem Vater aus dem meist verdunkelten Unterschlupf ins Licht folgen auch die kleine Zen! Ihre Augen haben auch noch nie das Licht gesehen aber sie wird sie bald nötig brauchen!

Wieder ist es soweit. Xrecyltres gibt seinem Sohn das gewohnte Zeichen und wickelt sich mit einem sehr langen schwarzen Tuch eine turbanähnliche Kopfbedeckung die sowohl den Schädel und Gesicht als auch den Hals teilweise die Schultern bedeckt. Zusätzlich wird ein schwarzes Tuch durch das man sehen kann aber dennoch vor de Sonne geschützt wird vorn an dem Turban angesteckt! Auch Cyrsad macht sich daran, jetzt schon geübter als die Tage zuvor, die Kopf und Gesichtsbedeckung anzulegen. Vater und Sohn beginnen mit den Übungen erst allein bevor die Zen dazu holen! Die Sonne steht schon hoch und iher Strahlen durchdringen hier und da durch das dichte Blätterdach bis auf den Boden. Xre verläßt als erstes die Unterkunft und geht nach einigen Momenten in denen er sich an das grelle Licht gewöhnen muss ein paar schritte in den Dschungel. Auf einem Felsen lässt er sich nieder und wartet auf seinen Sohn. Cyrsad läßt nicht lange auf sich warten. Das braune Tuch straff um seinen Kopf gewickelt tritt auch sein Sohn auf die kleine Lichtung. Durch das dünne Stück Stoff, dass die Augenschlitze des Turban bedeckt erkennt Xre das sein Sohn die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen hat. Ja, Sonnenlicht ist alles andere als angenehm für Shebaruc-Augen, doch wer außerhalb Dror Eymhs bestehen will, der hat sich auch das Tageslicht zu gewöhnen! Sein Sohn lässt sich neben ihm auf dem Felsen nieder und blickt ihn an.

„Ich hasse dieses grelle Licht“, knurrt ihm Cyrsads jugendliche Stimme entgegen. „Wie lange wird es dauern, bis ich bei Tage herumlaufen, ohne dass mir andauernd Tränen die Sicht vernebeln!“
„Solange es dauert mein Sohn!“, erwähnt Xre kurz mit einem offensichtlichem lächeln auf den Lippen. „Je mehr und konzentrierter du trainierst, desto größer wird dein Erfolg sein. Deine Augen habe zuvor noch nie so eine Helligkeit erlebt, ich vermute es wird noch seine Zeit dauern.“
Das ist natürlich nicht das was Cyrsad hören wollte. Er ist ungeduldig. Ein tiefes Seufzen entfährt dem jungen Shebauc. „Und warum fällt es Zen, einer einfachen Menschensklavin, soviel leichter sich am Tag zu orientieren, als MIR?“
„Denk nach Junge! Konzentriere dich und antworte dir selbst!“, kommt die zweite unbefriedigende antwortet von seinem Vater.
Ein leises Hmpf klingt aus dem Turban.
„Weil Menschen für das Leben an der Oberfläche geschaffen sind. Ihre Augen sind an das Sonnenlicht angepasst, unsere Augen sind an Lichtverhältnisse in den Höhlen „Mutter Dunkels“  gewöhnt und nicht für DAS hier!“  
„Sieh mal einer an,“ klingt die Stimme Xre´s plötzlich scherzhaft. „Scheint als hätte da jemand doch mehr im Kopf als er anfangs glaubt!“ Der weitaus ältere und erfahrenere Shebaruc gibt seinem Sohn einen Klaps auf den Hinterkopf und steht auf. „Genug getrödelt, ab heute wird am Tage Trainiert!“
Und was Xre damit meint, ist nicht nur sich an das Sonnenlicht zu gewöhnen sondern Kampf und Waffentraining. „Such dir einen geeigneten Stock oder Stab!“, befielt er kurz und knapp und hat auch schon einen für sich selbst gefunden. Er wiegt ihn etwas hin und her, prüft ihn auf Stabilität und wartet auf Cyrsad. Zögernd blickt sich der rothaarige Junge um. Es dauert nicht lang und er bückt sich nach einem langen Ast, der nicht weit vom Felsen entfernt liegt. Von weiten sieht er perfekt aus. Doch Cyrsad kommt gar nicht dazu seine neue „Waffe“ auf Gewicht und Balance zu überprüfen. Wie von Geisterhand hat sein Vater seine Position verändert und hat sich im Rücken seines Sohnes positioniert und zwingt Cyrsad mit schnellen und präzisen Schlägen, sich zu verteidigen.

Während Vater und Sohn draußen vor der Unterkunft trainieren, ist das kleine Menschenmädchen erwacht und bereitet einen Tee für ihre beiden Herren vor. Sie hört genau, dass beide draußen sind und das sie vermutlich heute etwas später dazu gerufen wird. Deshalb macht sie sich nützlich. Die beiden anderen Shebaruc schlafen oder liegen zumindest still und regungslos auf ihren Schlafplätzen. Gerade als sie den Tee fertig hat, wird sie gerufen. Sie hat sich, während der Tee gezogen hat, schon geeignet angekleidet und den dunkelblauen Turban angelegt. Jetzt muss auch sie ins Licht hinaus, um ihre Augen zu schulen. Schnell stellt sie den Tee beiseite und bereit für ihre Herren, bevor sie nach draußen geht. Erst ist es unangenehm, aber schnell legt sich das Tränen der Augen und sie tritt Vater und Sohn lächelnd entgegen.

Und denk daran, niemals in ihrer Gegenwart, und damit meine ich natürlich unsere Begleitung und Auftraggeberin! Niemals werde ich 100% dessen Preis geben, was mein Können betrifft. Das solltest du dir einprägen und selbst auch annehmen, sendet er Cyrsad der keuchend ihm gegenübersteht während er nicht mal annähernd außer Atem zu sein scheint.
Sein Sohn nickt, als Zeichen das er verstanden hat und lässt den Stock wieder auf den Waldboden fallen. Beide warten bis Zen die beiden erreicht hat, um dann gemeinsam einen kurzen Kontrollgang der näheren Umgebung ihres Schlafplatzes bei Tageslicht durchzuführen. Ab und zu hält Xre inne, um den beiden den Namen einer Pflanze zu nennen und sie über ihren Nutzen oder auch manchmal über ihren Schaden aufzuklären.
Die Sonne hat noch nicht ihren höchsten Stand erreicht, als die drei wieder ihren Ausgangspunkt erreichen. Als Abschluss ihres „Ausfluges“  trinken Xre und Cyrsad den für sie zubereiteten Tee.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 06. Feb. 2012, 13:40 Uhr
Ein sachtes Geräusch leiser  Schritte ertönt in der Höhle, in welcher sie ihr heutiges Taglager errichtet haben, und lässt Nêdjare erwachen, ohne dass sie sich dem Geräusch, das inzwischen wieder verstummt ist, bewusst geworden wäre. Schon steht sie kurz davor, wieder in die tiefe traumlose Ruhe zu gleiten, als ein leises Rascheln ertönt, welchem ein sacht scheppernder Laut folgt. Abrupt schlägt die Shebaruc die Augen auf, ohne sich jedoch zu bewegen und so ihrerseits ein verräterisches Geräusch zu verursachen. In dem Dunklen der Höhle macht sie die Sklavin aus, welche ein metallisches Dreibein und eine dafür geschaffene Schüssel, sowie zwei Becher aus ihrem Reisegepäck nimmt und sich vorsichtig und langsam durch die Höhlengänge Richtung Ausgang bewegt. Ihre Schritte sind sehr klein, denn auch, wenn sie an das Leben in sehr dunklem Umfeld gewohnt ist, so ist und bleibt sie ein Mensch und ihre Augen sind nicht fähig die absolute Schwärze, dieser Höhle zu durchdringen. Doch das braucht sie auch nicht, denn sie muss nur dem Gang um die eine oder andere Biegung folgen und schon wird es ob des nahen Höhlenausgangs wieder heller werden. Nahezu geräuschlos schlägt Nêdjare ihre Decke zur Seite. Ihr Blick huscht über die 5 Nachtlager. Nicht nur das von Zen findet sie verlassen vor, sondern, wie hätte es auch anders sein können, auch das ihrer Herren. Einzig Jyzred schläft tief und fest und das trotz der ungewohnten Umgebung. Nêdjare kann es zwar nicht gutheißen wie vertrauensvoll tief der Schlaf ihres Bruders ist, doch verstehen kann sie es. Die ungewohnt harten Bedingungen der Reise schaffen ihn sehr. Auch sie selbst wäre beinahe wieder in den Ruhezustand zurückgeglitten und dann wäre ihr entgangen, dass nicht alle hier in der Höhle weilen. Nur gut, dass die Menschenfrau nicht fähig ist sich geräuschlos durch das Dunkle zu bewegen. Nêdjare erhebt sich und geräuschlos gleitet sie durch die Finsternis und folgt dem Weg, den Zen zuvor genommen hat. An der letzten Biegung bleibt sie im Schatten eines Felsens stehen und beobachtet wie Zen ein Feuer entfacht, das Dreibein aufklappt und um die Flammen stellt. Die Schüssel stellt sie oben auf und aus einem Wasserschlauch gießt sie ein wenig Wasser in diese um es zu erhitzen und daraus einen heißen Aufguss aufzusetzen. Nêdjare beobachtet, wie die Sklavin Kräuter aus einem kleinen Beutel in ein Sieb, welches Nêd zuvor entgangen war,  gibt, um dem heißen Wasser ein würzig herbes Aroma zu verleihen. Als sich Schritte, vermutlich die von Xrecyltres und Cyrsad, der Höhle nähern, hockt sich Nêd hinter dem Fels nieder, so dass auch die beiden Shebaruc ihre Gestalt nicht mehr ausmachen können. Sie vernimmt, wie sich die Beiden setzen, ihren Tee trinken. Kein Gespräch verrät, was die Beiden gemacht haben und in Nêdjare wächst ein Verdacht. Aus dem Verborgenen heraus beobachtet und lauscht sie, doch wenn sich die Beiden Shebaruc unterhalten, dann nicht hörbar. Nêdjare ist sich sicher, dass sie senden und irgendetwas unternommen haben, was sie und ihr Bruder nicht mitbekommen sollen. Eine Falle?
Eine Weile wartet sie ab, doch kein Wort verrät ihr, was die Beiden unternommen haben und so verlässt sie ihr Versteck und tritt zu den  Beiden heran. Das Gesicht, wie eh und je zu einer emotionslosen Maske erstarrt, der jegliches Lächeln und jede Freundlichkeit fehlt. Doch auch Kälte, Hass oder Zorn wird man vergeblich suchen. Die Shebaruc ist geübt darin, ihre Gefühle zu verbergen und zu unterdrücken. „Wie ich sehe, scheint ihr heute ebenfalls keinen Schlaf zu finden.“ Auch ihre Stimme zeigt keine Spur von Zweifel und ist so emotionslos wie auch der Rest an ihr. In Sie wirft den Beiden die Möglichkeit hin, sich tatsächlich auf eine ruhelose Nacht zu berufen, denn was immer ihr die Beiden auch sagen würden, es könnte ohnehin erlogen sein. Nêdjare hat für sich daher auch bereits beschlossen, die Beiden mehr zu beobachten, auch wenn ihr dann nötiger Tagschlaf fehlt. Was immer sie  auch im Schilde führen, Nêdjare wird sich nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Kann es sein, dass die Beiden etwas größeres im Schilde führen? Eine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen haben, um Cyrsad eine Rückkehr nach Dror Elymh zu erkaufen? Vielleicht sind all die Aussagen, dass sie nicht zurückkehren werden nichts als eine Taktik, sie in Sicherheit zu wiegen? Noch weiß die Shebaruc nicht, was sie von der Situation halten soll, doch bald wird sie es herausfinden, dessen ist sie sich sicher. Morgen wird sie ihren Bruder erst einmal wissen lassen, dass sie sich mit der Tagwache abwechseln werden und ein Auge auf Xrecyltres und seinen Sohn behalten immer und zu jeder Zeit. Doch nun wartet sie beinahe schon gespannt, was Xrecyltres oder Cyrsad zu dem Teepäuschen am helllichten Tage zu sagen haben.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Xrecyltres am 25. Feb. 2012, 20:30 Uhr
>„Wie ich sehe, scheint ihr heute ebenfalls keinen Schlaf zu finden“<, erklingt die emotionslose Stimme Nedjares in der Höhle, in der Xrecyltres mit seinem Sohn sich von der Menschensklavin einen Tee machen lassen. Der Shebaruc mit den vielen Gesichtszeichnungen beginnt zu lächeln und dreht sich mit einer einladende Geste zu ihr um. „Nedjare, wollt ihr euch nicht zu uns setzten und wenn ihr nicht schlafen könnt, einen Tee zu euch nehmen? Bedient euch!“, sagt er ruhig und geht erst danach auf ihre Frage ein. „Nun Schlaf ist eine Sache, die hier draußen ein Luxus ist, den ich mir nur selten leiste. Etwas, an das ihr auch sicher gedacht habt.“ Die Stimme von Xre ist ruhig und gelassen, ein wenig überheblich, aber nicht herausfordernd. Auch wenn er die hochnäsige Shebarucbraut am liebsten einmal ordentlich gerade machen würde, ihr bewusst machen würde und das mit eindeutiger Schülermanier, dass sie die ja unbedingt die Fäden in der Hand behalten will, bei diesem Auftrag von vielen Dingen, die er in den vielen Jahren hat lernen müssen, nicht den Hauch einer Ahnung hat, lässt er sie einfach auflaufen. Was sie dabei denkt, nun er kann es sich vorstellen. Fast alle seines Volkes denken sofort und immer in Konkurrenzbahnen oder an lächerliche Intrigen und wie man einen Nutzen daraus ziehen kann. Dem Shebaruc ist das egal, sein Anliegen ist einfach! Sie hat noch viel zu lernen, also lerne!

„Shebarucs sind, wie ihr sicher wisst, nicht gern gesehen in den Landen hier draußen. Und wir sind eine große Gruppe, die zweifellos früher oder später auffallen wird. Ich falle nicht gern auf und bin potentiellen Feinden, wenn möglich, einen Schritt voraus.“ Er schaut auf Cyrsad und dann auf Nedjare, die sich noch keinen Tee genommen hat. „Aber nehmt euch erst mal einen Tee, dabei redet es sich leichter!“ Wieder deutet er auf die Kanne ,die direkt vor der Menschensklavin steht. Diese macht keinerlei Anstalten irgendetwas zu tun. Sie trinkt ihren Tee aus und schaut zu Cyrsad und Xre. „Du kannst jetzt gehen, Zen!“ sagt er dann kurz, um dann weiter in ruhigen und gelassenen Ton weiter zu sprechen. „Wir sind zwar auf der Jagd, Nedjare, aber hier draußen sind auch wir die Gejagten, vergesst das nicht! Ihr hab mich und meinen Sohn mit diesem Auftrag betraut und ich werde alles daran setzen, ihn zu erfüllen! Aber, verzeiht mir“, er schmunzelt, „ die Antwort auf eure Frage ist nur bedingt beantwortet! Tagtraining!",es entsteht eine kleine Pause bevor er Sachlich und ruhig weiterspricht.
"Ihr habt sicher daran gedacht, auch bald damit zu beginnen!“

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 28. Feb. 2012, 14:18 Uhr
Für Nêdjare ist es ein seltener Anblick, Xrecyltres lächeln zu sehen.
Freundlichkeit? Wohl kaum… Höflichkeit? Wahrscheinlicher… Wirklich überzeugt ist die Shebaruc allerdings bei Weitem nicht. >Nedjare, wollt ihr euch nicht zu uns setzten und wenn ihr nicht schlafen könnt, einen Tee zu euch nehmen? Bedient euch!< spricht Xrecyltres nun. Nêdjare setzt sich tatsächlich zu den Beiden und lächelt zurück. Auch wenn sie nicht Recht weiß, was sie von der ganzen Situation halten soll und sehr skeptisch ist. Anzusehen ist ihr auch jetzt nichts davon. Zu oft war sie auf den größeren Veranstaltungen und Auktionen. Auch wenn sie selbst des Ränkespiels oft überdrüssig wurde, so wusste sie doch genau, worauf es bei solchen Treffen ankommt: Möglichst wenig preisgeben, selbst möglichst viele nutzbare Informationen auffangen und den Anderen immer mindestens einen Schritt voraus sein. Meist geschah dort nur sehr wenig zufällig. Intrigen bestimmen das Dasein der Shebaruc und so war auch Nêdjare stets ein Teil von all dem gewesen. Auch wenn sie selbst dergleichen nicht selten langweilig findet, sind diese Vorgehensweisen doch tief in ihr verankert, so dass es ihr im Umgang mit anderen Shebaruc kaum möglich ist, von ihrem Verhalten abzuweichen.

Auch wenn Xrecyltres Stimme überheblich wird, ist es weniger der Ton, welcher Nêdjare trifft: >Nun Schlaf ist eine Sache, die hier draußen ein Luxus ist, den ich mir nur selten leiste. Etwas, an das ihr auch sicher gedacht habt.< Nêdjare ist unklar, worauf er mit seinen Worten hinaus will und das trifft sie. Was sollten sie auch tagsüber tun? Weiterreisen? Im gleißenden Licht? Gut durch die Wälder mag kaum Licht hinabkommen, Menschen mögen es vielleicht sogar als dunkel bezeichnen, aber für die lichtempfindlichen Augen eines Shebaruc ist selbst das eine unüberwindbare Tortur. Sobald sie menschlichen Siedlungen oder dem Tempel näher kommen, würden sie sich mit der Wache abwechseln müssen. Dann würde Schlaf tatsächlich zum Luxus werden, aber noch sind sie ein Stückchen von den hiesigen Bewohnern entfernt und ihre Reise verlief bisher ohne jegliche Begegnung, darum kann es also im Grunde nicht gehen. Doch weswegen meint Xrecyltres dann sie darauf hinzuweisen, dass sie sich einem Luxus hingibt? Schon will Nêdjare Xrecyltres darauf hinweisen, wie lächerlich seine Aussage doch ist, aber da fährt der Shebaruc zum Glück fort, so dass Nêdjare die Schmach ihre Unwissenheit zuzugeben erspart bleibt: > Shebarucs sind, wie ihr sicher wisst, nicht gern gesehen in den Landen hier draußen. Und wir sind eine große Gruppe, die zweifellos früher oder später auffallen wird. Ich falle nicht gern auf und bin potentiellen Feinden, wenn möglich, einen Schritt voraus.<

Aus seinen Worten wird Nêdjare natürlich kein Stück schlauer. Was er ihr sagt ist nichts Neues und doch spielt er sich – zumindest in ihren Augen – mit diesem wirklich unbedeutenden Wissen auf, als würde ihr ihr gerade Großes offenbaren. Kommt endlich auf den Punkt, Xrecyltres!
Am Liebsten wäre sie ihm ins Wort gefallen, aber sie lässt sich nicht aus der Reserve locken und so wartet sie schweigend ab.
>Wir sind zwar auf der Jagd, Nedjare, aber hier draußen sind auch wir die Gejagten, vergesst das nicht! Ihr hab mich und meinen Sohn mit diesem Auftrag betraut und ich werde alles daran setzen, ihn zu erfüllen! Aber, verzeiht mir“, er schmunzelt, „ die Antwort auf eure Frage ist nur bedingt beantwortet!<
Was für eine Erkenntnis und warum beim Dunklen kommt ihr dann nicht endlich auf den Punkt?
>Tagtraining!<
Tagtraining? Was bitte soll das sein?
Doch dann fällt der Kupferling und auf Nêdjares Gesicht, welches die ganze Zeit emotionslos blieb, macht sich eine Art Erstaunen bemerkbar. War das wirklich möglich? Sich an das Licht zu gewöhnen? Ist es das, was die Beiden tun?

>Ihr habt sicher daran gedacht, auch bald damit zu beginnen!<
Sowohl Xrecyltres, als auch Nêdjare wissen, dass sie nicht daran gedacht hat, sonst hätte sie längst damit begonnen. Sie hat es allerdings nicht einmal für möglich gehalten. War es wirklich eine Sache des Trainings? Oder ging es gar nicht darum sich an das Licht zu gewöhnen sondern vielmehr darum, blind kämpfen zu können? Was für eine Art Training er mit seinem Sohn auch macht, sie würde dabei sein wollen. Alles was es ihr leichter macht in dieser Welt fern von Mutter Dunkel zu bestehen, würde sie dankbar annehmen. Eine Alternative gibt es für sie nicht und egal wie schwer es ihr fällt, Xrecyltres nicht in seinen überheblichen Allerwertesten zu treten, sie muss sich eingestehen, dass er im Grunde Recht hat. Daran hätte sie denken können, es zumindest ausprobieren können. Ihr Stolz verlangt von ihr, es selbst zu versuchen. Mit ihrem Bruder alleine zu trainieren. Aber die Vernunft und der Wunsch den Unberührbaren endlich dingfest zu machen, überwiegt. Sie würde Xrecyltres – auch wenn ihr die Vorstellung alleine schon zu wider ist – wohl um Hilfe bitten müssen. Bitten… Etwas, was ihr wahrlich schwer fällt. Muss es wirklich sein?
>Aber nehmt euch erst einmal einen Tee, dabei redet es sich leichter!<
Es hätte der Stimme nach eine freundliche Einladung sein können. Aber alleine die Tatsache, dass die Kanne direkt vor seiner Sklavin steht und sie sich selbst bedienen soll, ist eine Dreistigkeit an sich und so vergeht Nêdjare die Lust auf einen Kräutersud. War der Duft eben noch verlockend, so empfindet sie ihn jetzt eher als unangenehm und störend. Ja, der Appetit auf dieses Getränk ist ihr wahrlich vergangen. Wie konnte er es wagen? „Habt Dank für euer überaus … großzügiges Angebot, aber mir ist nicht nach Sud.“
Hatte Nêdjare vorhin tatsächlich ernsthaft darüber nachgedacht Xrecyltres darum zu bitten sie zu trainieren? Konnte sie ihn überhaupt um irgendetwas bitten, wenn er ihr derart überheblich und ignorant begegnet? Wie hatte sie sich überhaupt dazu hinreißen lassen können, ihn mit auf seine Reise zu nehmen? Gut – Cyrsad hat die Bedingung gestellt, dass sein Vater mitkommt, aber genau da hätte sie den Auftrag als geplatzt sehen müssen, immerhin hatte sie nur ihn beauftragt - und hätte sich jetzt nicht mit Xrecyltres rumärgern müssen.

Xrecyltres schickt die Sklavin seines  Sohnes unterdessen fort, ohne es überhaupt in Erwägung zu ziehen, Nêdjare den Sud vernünftig anzubieten. Aber angenommen hätte sie dieses Gebräu nun ohnehin nicht mehr. Dies war eine Lächerlichkeit an sich, eine Dreistigkeit sondergleichen. Einen kurzen Moment rotieren ihre Gedanken noch, doch dann hat sie einen Entschluss gefasst, wie sie das Training beginnen könnte. Wie sie selbst versuchen könnte, ob eine Gewöhnung an die Helligkeit oder aber ein Kampf in absoluter Blindheit möglich sei und wenn ja, wie man das am besten angeht. Die Hilfe von Xrecyltres würde sie jetzt natürlich weder erbitten noch ohne weiteres annehmen. Sobald sie herausgefunden hat, wie man die Übungen mit dem Licht am Besten angeht, würde sie ihren Bruder ins Training einbeziehen. Und da hatte sie auch schon eine Idee. Sie würde morgens, wenn die Anderen ihr Lager herrichten draußen bleiben. Ein Sonnenaufgang geschah ja nicht von jetzt auf gleich, es würde langsam heller werden und genau das wäre die Zeit, in welcher Nêdjare täglich trainieren würde. Vielleicht würde es ihr tatsächlich gelingen, jeden Tag ein wenig länger auszuhalten. So oder so, sie würde die Dinge alleine angehen und an einem weiteren Gespräch ist sie nach all der Unfreundlichkeit und Dreistigkeit auch nicht interessiert und so verabschiedet sie sich wieder „Entschuldigt mich. Ich werde mich wieder dem Luxus Schlaf hingeben.“ Ein Lächeln umspielt ihre Lippen „Sobald wir in bewohntere Gebiete vordringen, wird Schlaf tatsächlich ein wahrhaft seltener Luxus sein und bis dahin habe ich nicht vor, mich durch Schlafmangel unnötig zu schwächen.“ Nêdjare erhebt sich wieder. „Ich ziehe es vor den Gefahren, welche unsere Reise zweifelsohne mit sich bringt, mit wachen Augen und einem ausgeruhten Schwertarm zu begegnen.“
Wenn ihr auf den Luxus von verlässlichen Sinnen und einem brauchbaren Schwertarm verzichten könnt, nur zu! Nur ausgeruhte Sinne können aufmerksam sein und nur wache Glieder können sich ausdauernd und schnell bewegen.
Ohne ein weiteres Wort zieht sich Nêdjare wieder tiefer in die Höhle zurück und schlüpft in ihr Nachtlager.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Cyrsad am 29. Feb. 2012, 09:51 Uhr
Die Tage und Nächte vergehen. Die meiste Zeit schweigend und ohne sich gegenseitig groß Beachtung zu schenken, setzten die Shebaruc ihre Reise fort.
Cyrsad genießt die Ruhe. In seinem Kopf herrscht schon genug Chaos. All die neuen Eindrücke und alten Erinnerungen wollen sortiert und verarbeitet werden. Die meiste Zeit verbringt er mit seinem Vater, der für ihn immer noch ein Fremder und ein Buch mit sieben Siegeln ist. Eines hat Cyrsad jedoch auf ihrer gemeinsamen Reise schon gelernt, Xrecyltres ist gänzlich anders als Onkel Xyntratos. Wortgewandtheit, geschickte gedankliche Schachzüge, Verschlagenheit als das interessiert seinen Vater kein Stück. Stattdessen erwartet er von seinem Sohn Offenheit, Mut und die Bereitschaft sich auf Neues einzulassen und noch wichtiger zu Lernen. Denn zu Lernen, gibt es hier draußen viel. Der junge Shebaruc mit dem dunkelroten Haar hätte nie gedacht, dass jede Nacht, die verstreicht, eine neue Herausforderung für ihn bereit hält, von der sein Vater verlangt, dass er sie ohne zu Murren annimmt.

Zu den Herausforderungen gesellt sich aus Cyrsads Sicht ein Problem. Der junge Dyth’Yîr auf den sein Vater und er ein Auge werfen sollen und ihn wenn Gefahr droht, beschützen sollen, kann Cyrsad nur schwer einschätzen. Genauso wie Vater und Sohn die meiste Zeit gemeinsam verbringen, so pflegen es die Dyth’Yîrs es zu tun, so dass es nur selten zu Gesprächen zwischen beiden Gruppen kommt. Cyrsad meint jedoch, ab und zu den musternden Blick Jyzreds auf seinem Rücken zu spüren. Die meiste Zeit ignoriert er den um einiges älteren Shebaruc einfach. Und das ist auch gut so! Immerhin gibt es interessantere Dinge auf dieser Reise als Nêdjare jüngeren Bruder.

Der Strom der Zeit läuft weiter und ihr Weg bringt sie an einen großen reissenden Fluss, den es zu überqueren gilt. Doch die Hängebrücke, die vermutlich noch vor ein paar Jahren zwischen zwei steilen Klippen angebracht war, ist nun völlig vermodert. Das feuchte Klima hat Schnüre und Holz porös werden lassen, so dass von der Brücke nur die Streben und ein paar Holzplanken übrig geblieben sind. Dieser Weg ist unpassierbar worden! So sind die Shebaruc gezwungen, von ihrem Pfad abzuweichen und sich einen neuen Weg über das Wasser weiter flussabwärts zu suchen.
Und tatsächlich die Klippen verlieren an Höhe und die Reisegruppe erreicht einen Abschnitt, an dem eine Überquerung möglich wird. Doch noch immer fließt das Wasser schnell und tückisch. Vorsicht ist geboten! Selbst an den seichteren Stellen, wird ihnen das Wasser bis zu den Hüften gehen.
Cyrsad entledigt sich seiner Tasche und blickt mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht auf Jyzred.
„Ich hoffe, du kannst Schwimmen, ansonsten musst du wohl oder übel immer schön neben mir gehen, damit ich dich vor dem Absaufen retten kann!“
Wie selbstverständlich verwendet der junge Shebaruc das Du. Mag Jyzred auch älter sein als er, aus Cyrsads Perspektive befinden sich die Beiden auf dem selben gesellschaftlichen Rang.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 29. Feb. 2012, 13:40 Uhr
Abermals streichen die Tage dahin. Jyzred ist nach wie vor alles andere als angetan von der Tatsache nicht mit Nêdjare alleine zu reisen. Den anderen Shebaruc zeigt er es zwar nicht, aber in empathischen Gesprächen, hat er seiner Schwester gegenüber keinen Hehl daraus gemacht und wie sollte er auch anders denken? Er hatte seine Prüfung zum Assassinen erfolgreich bestanden und gelernt, dass ein Auftrag heilig ist und wenn man ihn annimmt, dass man ihn auch zu Ende zu führen hat. Seine Schwester hatte den Auftrag angenommen Cyrsad zu töten, doch statt ihn loszuwerden, hat sie sich über den Auftrag hinweggesetzt und ihn mit in eine Familienangelegenheit gezogen. All das wären schon genug Gründe, Cyrsad nicht wollwollend gegenüber zu stehen, dazu kommt aber noch die Tatsache, dass er Xrecyltres mit in einbezogen hat, etwas dass ihm ebenso sehr missfällt, wie seiner Schwester selbst. Hätte sie Cyrsad nur getötet, als sie die Chance dazu hatte, dann wären ihm seine Anwesenheit und die seines Vaters erspart geblieben.

Natürlich weiß Jyzred, dass es keine Dauerlösung geworden wäre. Es wäre darauf hinausge-laufen, dass Nêdjare einen Auftrag nach dem Anderen für Ha’ar Chyazal hätte ausführen müs-sen, denn dieser hatte sie und ihre Familie nun einmal fest in der Hand. Ob sie wieder zu alter Ehre zurückfinden könnten oder noch tiefer abstiegen, hing einzig und allein an Ha’ar Chyazal und seinen Launen. Deswegen war es ihnen ja auch so wichtig die Dinge auf eigene Weise in Ordnung zu bringen, aber dennoch hätte sich Nêdjare nicht noch mehr mit dem Ha’ar des Hau-ses Mondstein anlegen sollen, indem sie Cyrsad verschont. Und insgeheim vermutet Jyzred, dass mehr dahinter steckt. Diese Geschenke die sie auf der Auktion getauscht haben. Cyrsad hatte nichts gekauft, sondern ihr etwas Selbstgefertigtes geschenkt und sie hatte ihm eine der elbischen Sklavinnen überlassen und dass sogar mit Erlaubnis von Onkel Saxon.  Für Jyzred war es immer klar, dass Nêdjare zwar mit den Männern spielte, sich aber nie wirklich ernsthaft für diese interessierte. Ihre Familie ging ihr über alles, doch seit sie Cyrsad wider besseres Wissen verschonte, ist er sich da nicht mehr so sicher. Es gab nichts während der Reise, was seine Ver-mutung bekräftigte. Im Gegenteil Cyrsad beschäftigte sich mit seinem Vater und Nêdjare und er schienen kaum ein Wort zu wechseln. Wenn überhaupt, dann sprach Nêdjare mit Xrecyltres und das waren stets sachliche Dinge, Reiserouten und ähnliches. Über das sachliche und not-wendige hinaus, fanden keinerlei Gespräche statt und doch ist sich Jyzred sicher, dass Cyrsad nicht ohne Grund dabei ist.

Cyrsad ist ihm aber auch noch aus einem anderen Grund ein Dorn im Auge. Der Shebaruc ist jünger als er und hat gerade erst die Bluttaufe hinter sich gebracht. Hinter sich gebracht? Wohl kaum… Als Held war er daraus hervorgegangen und hat die wohl schwerste Bluttaufe aller Zei-ten gemeistert. Sein Name war in aller Munde gewesen. Hatte das Nêdjare so beeindruckt? Vielleicht… In Jyzred jedenfalls weckt es andere Gefühle. Manche mögen es als Eifersucht be-zeichnen, denn ihm war es immer um Ehre und Ruhm gegangen, auch wenn es für ihn beides kaum gab. Nêdjare selbst ist als Assassine legendär. Sie hatte sich ihren Ruf hart erkämpft und ihre tödliche Genauigkeit, als auch ihr wirklich überdurchschnittliches Aussehen, haben es ihr leicht gemacht, sich trotz des Familiennamens in oberen Kreisen zu bewegen. Für ihn war all das ohne weiteres nicht möglich. Er war nichts weiter, als ihr kleiner Bruder, welcher über-haupt nur durch seinen Onkel und seine Schwester ein wenig der Luft der oberen Kreise schnuppern kann. Er mag Assassine sein, doch ist er dabei nur einer von vielen. Cyrsad, welcher deutlich jünger ist, war jetzt schon mehr als das und dazu kommt, dass er einem verhassten Haus angehört. Jyzred könnte unzählige Gründe aufführen, weswegen er gerade diesen Shebaruc nicht mag und wieder einmal ertappt er sich dabei wie er ihm in den Rücken starrt und wendet den Blick ab.

Der Weg führt sie weiter, doch die Brücke welche sie zum Überqueren des Flusses nehmen wollten existiert nicht mehr und sie müssen einen Umweg einschlagen. Es dauert lange ehe sie eine geeignete Stelle gefunden haben. Wenn man bei diesem Gewässer überhaupt von Geeig-net sprechen kann. Die Strömungen sind stark und hier und da gibt es tückische Wasserwirbel. Dergleichen kennen sie aus Dror Elymh nicht. Auch dort gibt es natürlich Gewässer, welche sich durch die Berge schlängeln, doch meist fließen sie eher ruhig. Jyzred behagt es nicht, ein solch tückisches Gewässer zu überqueren, zumal der Fluss breit ist und der Weg zum anderen Ufer, kein kurzer sein wird. Doch Nêdjare und Xrecyltres sind sich ausnahmsweise einmal einig und beschließen, dass es bisher die beste Möglichkeit ist, die andere Seite zu erreichen. Während sich Nêdjare nach einem geeigneten Stück Holz oder Rinde umsieht, um das Gepäck darauf zu verladen und halbwegs trocken auf das andere Ufer zu bringen, macht sich Cyrsad daran sein Gepäck abzustellen. Der junge Shebaruc grinst ihn frech an und spöttelt: „Ich hoffe, du kannst Schwimmen, ansonsten musst du wohl oder übel immer schön neben mir gehen, damit ich dich vor dem Absaufen retten kann!“ Natürlich konnte er schwimmen, wie konnte dieser Cyrsad überhaupt davon ausgehen besser zu sein? Der Sieg im Rîm hat ihn wirklich arrogant gemacht. Mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen erwidert er „Pass lieber auf, dass am Ende nicht ich es bin, der dich aus den Fluten ziehen muss.“ denn es könnte passieren, dass mir gar nicht daran gelegen ist, dich zu retten.
Und schon legt er auch sein Gepäck ab.

Nêdjare hat derweil ein Stück Holz gefunden, auf das sie das Gepäck legt, schüttelt über das kindische Verhalten der beiden Jungs, nur den Kopf, wendet sich dann jedoch gleich wieder Wichtigerem zu. Ihren Umhang legt sie ab, rollt ihn zusammen und packt ihn mit in das Gepäck. Jedes zusätzliche Stück Stoff, welches sie am Körper trägt und das sich mit Wasser vollsaugen kann, wird ihr den Weg durch die Fluten erschweren. Ihr Reisegepäck ist zum Glück in einer Ledertasche eingepackt, welche außen mit einer Wachsschicht versehen ist und so zumindest vor Regen- und Spritzwasser schützt. Untergehen sollte das Gepäck aber nicht und um das zu verhindern, bindet sie es auf das Holzstück, welches sie gefunden hat und setzt dieses auf die Wasseroberfläche. Natürlich will ihr der Strom das Gepäck direkt unter den Fingern forttreiben, doch sie hält es fest und watet langsam ins Wasser. Ihre Füße prüfen den Untergrund dabei genau. Ein ganzes Stück kann sie herein waten, doch dann wird das Wasser zu tief und ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich an dem Brett mit ihrem Gepäck festzuhalten und mit kräftigen Beinschlägen das Stück schwimmend zurückzulegen. Sie macht sich dabei gar nicht erst die Mühe gegen die Strömung anzuschwimmen, es wäre ohnehin ein sinnloses Unterfangen und so versucht sie zwar die andere Seite zu erreichen, schwimmt jedoch nicht gerade hinüber, son-dern ein Stück flussabwärts. Als sie endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen spürt und sich gerade aufrichten will, spürt sie einen leichten Sog. Nicht stark genug, um sie fortzuziehen, aber doch deutlich genug um sich für einen kurzen Moment zu erschrecken, ehe sie wieder Halt findet und sich ihren Weg weiter kämpft.

Auch Cyrsad und Jyzred suchen sich ihren Weg durch die Fluten, allerdings scheinen die Beiden aus der Überquerung des Flusses mehr einen Wettkampf zu machen. Niemand der Beiden will vor dem Anderen als übervorsichtig dastehen und so stellen sie sich alle Beide nicht gerade auf die Tücken des Gewässers ein.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Xrecyltres am 15. März 2012, 13:01 Uhr
Xrecyltress bleibt als letzter gemeinsam mit dem Menschenmädchen am Rand des Flusses stehen und betrachtet kurz seinen Sohn, der mit dem Bruder Nedjares einen Wettstreit auszutragen scheint. Nedjare kommt zweifelos ohne seine Hilfe über den Fluss. Nein, er will nicht behaupten er traut Cyrsad das Unterfangen nicht zu, aber nicht nur Cyrsad ist seinem jugendlichen Konkurrenzkampf erlegen. Nedjares Bruder ebenfalls und auf den gilt es ein Auge zu werfen. Schließlich ist er Teil des Auftrages.  Kommen beide unbeschadet auf der anderen Seite an, gut. Aber kommt nur einer aus dem Geleichgewicht oder passiert etwas Unerwartetes könnte es ein Problem geben. Und Xrecyltres ist sich sicher, dass weder der eine noch der andere von seinem Konkurrenten gern gerettet werden will. Xre bleibt also ganz ruhig stehen und gibt der Sklavin einige kurze Anweisungen. Nedjare ist inzwischen am anderen Ufer angekommen. Ihre Route durchs Wasser birgt eine tiefe Stelle mit starker Störmung, soweit er es aus den Augenwinkeln beobachten konnte. Zu Xres Erstaunen berichtet Zen ihm dies unvermittelt. Xre kann sich ein Grinsen nicht verkneifen als die junge Skalvin plötzlich verschüchtert darüber einfach etwas gesagt zu haben, den Kopf senkt. Er lässt sie weiter sprechen und ist überrascht über ihre gute Auffassungsgabe. Anerkennend nickt er ihr zu. "Gut, Zen!" sagt er knapp. "Halte nur weiter deine Augen offen und scheue dich nicht, mir deine Eindrücke mitzuteilen, wenn wir allein sind!

Cyrsad und Jyzred nehmen einen Weg weiter oben am Fluss als Nedjare.
Geh nur, ich warte und geh dann zum Schluß!, sendet er seinem Sohn und entledigt sich seines Mantels. Während er die beiden jungen Shebaruc beobachtet, rollt er ihn so eng und klein wie möglich zusammen und schnürt ihn mit einem Lederband fest zu. Auch Zen macht es ihrem Herren gleich und stellt sich nicht einmal ungeschickt für einen Menschen an. Xrecyltres hat im Gegensatz zu seinen Begleitern auf viel und schwere Ausrüstung verzichtet. Zen trägt einen Reisesack auf dem Rücken, in dem sich einige brauchbare, aber nicht überlebenswichtige Dinge befinden. Luxus, aber solange sie ihn halten können, warum nicht! Der Mond glitzert auf dem tückischen und schnellen Strom und könnte einen glatt zum Träumen einladen. Der großgewachsenen, muskulöse Shebaruc seuftzt. Dafür ist keine Zeit. Nein, nicht mal Zeit einen sicheren Plan zu entwerfen, wie alle unbeschadet hinüberkommen. Jeder versucht es auf eigene Faust. Shebarucs eben.
"Zen, egal was ich tue oder passiert, du wartest bis ich dich hier abhole. Bereite unterdessen alles vor!"
"Ja, natürlich!" antwortet das Mädchen schnell und nimmt die Waffen ihres Herren entgegen.

Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Cyrsad am 26. März 2012, 09:53 Uhr
Mal schneller mal langsamer bahnt sich Cyrsad durch die reißenden Fluten. Seine Tasche hat er an einem Stock befestigt, den er locker über die Schulter gelegt hat. Das Wasser hat eine erstaunliche Kraft. Unterschiedliche Strömungen drohen den jungen Shebaruc mal an der Oberfläche des Flusses, mal an seinen Füßen das Gleichgewicht zu rauben, doch Cyrsad arbeitet sich, den Blick fest aufs andere Ufer gerichtet, vorwärts. Der Jyzred tut sich einwenig leichter und ist schon ein gutes Stück voraus.
Der Kerl rennt durchs Wasser, als hätte er ein paar giftige Hogmar-Spinnen in der Hose, stellt der rothaarige Shebaruc grinsend fest. Soll er! Ihm ist es lieber heil am anderen Ufer anzukommen, als aus Leichtsinn von seinem Vater aus dem Wasser gefischt werden zu müssen.
Cyrsad will Jyzred gerade eine kleine Stichelei zu senden, als er plötzlich unter ihm im schäumenden Wasser etwas aufblitzen sieht. Es ist nur ein kurzer Moment in dem der Mond mit seinen Strahlen das Blätterdach des Dschungels durchbricht und sein Licht etwas, das auf dem Grund des Flusses liegt, aufleuchten lässt. Ein kurzes, kaltes Flackern, dann haben die sich kräuselnden Wellen den Blick auf den Grund wieder geschlossen und nichts als Schwärze ist bleibt zurück.
Was das wohl ist?
„Hey, Jyzred“, ruft er dem jungen Dyth’Yîr entgehen. „Nimm das mal!“ Und schon hat er ihm seine eng zusammengebundene Tasche samt Stock herübergereicht, dann schenkt er ihm keine Beachtung mehr. Seine ganze Konzentration gilt der Stelle, an der er den seltsam leuchtenden Gegenstand vermutet.
Vorsicht wühlt er mit seinen Füßen im kiesigen Untergrund des Flusses, doch er kann nichts Besonderes entdecken. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als danach zu tauchen. Einen Augenblick zögert der rothaarige Shebaruc, dann atmet er tief ein und schon ist sein Kopf samt Oberkörper in den rauschenden Fluten verschwunden. Die Zeit vergeht und von dem Rotschopf ist nicht zu sehen. Erst nach einer gefühlten Unendlichkeit taucht der Cyrsad an einer völlig anderen Stelle, bestimmt 100 Schritte flussabwärts, wieder laut prustend und Wasser spuckend aus den Fluten auf. Auf seinem Gesicht liegt ein triumphvolles Lächeln. Es dauert eine Weile bis er sich durch die Fluten gekämpft hat und endlich pitschnass das andere Ufer erreicht. In seiner rechten Hand hält er etwas, was wie eine Kette aussieht.
Bevor er auf Nêdjare und ihren Bruder zugeht, dreht er sich zum anderen Ufer umdreht und nickt seinem Vater zu, dann wendet er sich den beiden Dyth’Yîrs zu.
„Was meint Ihr? Ist das wertvoll?“, fragt er in Nêdjare Richtung und überreicht ihr die massive aus vielen einzelnen Gliedern bestehende Kette. Sie leuchtet silbern im Mondlicht und an einem der Glieder hängt ein, in demselben Metall eingefasster durchsichtiger Stein.


Titel: Re: Shebaruc-Quest: Die Suche
Beitrag von Nedjare am 24. Apr. 2012, 18:46 Uhr
Jyzred kämpft sich, gefolgt von Cyrsad vorwärts durch den reißenden Fluss. Beiden war im Vorfeld nicht klar, wie viel Kraft es kosten würde den Strömungen standzuhalten und doch schlagen sie sich sehr gut. Es fällt schwer sich dem enormen Druck des Wassers entgegen zu stellen, aber die beiden Shebaruc  kämpfen sie sich weiter vorwärts. Jyzred bemerkt belustigt, wie Cyrsad ein gutes Stück zurückfällt. Grinsend dreht sich Jyzred um und will ihm schon einen höhnenden Kommentar zusenden, als er Cyrsads Blick bemerkt. Völlig von irgendetwas in den Fluten fasziniert blickt er ins Wasser und schert sich nicht mehr darum, wer das Ufer als Erstes erreicht. Jyzreds Neugier treibt ihn ein Stück zu Cyrsad zurück, um selbst zu erspähen, was der Jungspund dort gefunden hat. Doch ehe er selbst einen Blick auf das erhaschen kann, was Cyrsad in den Wassern erspäht, hat ihm der Shebaruc  auch schon sein Reisegepäck in die Hand gedrückt und taucht - nach was auch immer.
Cyrsads >Nimm das mal< hallt in Jyzreds Gedanken wieder und der Shebaruc ist alles Andere als gewillt Cyrsads Gepäck auf die andere Flussseite zu schaffen. Was denkt sich dieses Kind bodenloser Dummheit eigentlich dabei? Dass ich sein Lastesel bin? Und dennoch kämpft sich Jyzred, sein eigenes Gepäck und das Cyrsads über den Kopf hebend, weiter durch das Wasser. Als eine besonders starke Strömung nach ihm greift, ist er schon drauf und dran so zu tun, als würde er das Bündel einfach verlieren. Allerdings ist Cyrsad noch immer nicht aufgetaucht und könnte es daher ohnehin nicht sehen. Im Nachhinein würde dieser ihm kaum glauben, dass es ein Versehen war? Es sei denn, Jyzred würde auch sein eigenes Gepäck verlieren und dieses dann wieder herausziehen. Allerdings ist der Shebaruc nicht gewillt, sein eigenes Bündel zu tränken, nur um Cyrsad eins auszuwischen. Stattdessen tut er so, als wäre es ihm einerlei, kämpft sich ans andere Ufer und lässt das Bündel dort im Trockenen achtlos fallen. Nêdjare, die sich ein ganze Stück hat abtreiben lassen, schlendert am Ufer lang auf ihn zu. Den Blick hat sie dabei jedoch auf das Wasser gerichtet. Nun zieht es auch Jyzreds Aufmerksamkeit wieder ins Wasser, von Cyrsad fehlt noch immer jede Spur. Bodenlose Dummheit? Jetzt müssen wir ihn hoffentlich nicht noch in den Fluten suchen, wer weiß wie weit er getrieben ist? Doch soweit kommt es nicht, denn ein gutes Stück flussabwärts schlägt das Wasser Wellen, als der Shebaruc prustend wieder auftaucht. Kurz darauf hat auch er das Ufer erreicht und gesellt sich zu Nêdjare und ihrem Bruder. Seine Lippen umspielt noch immer dieses triumphierende Lächeln, als er ein Kleinod hochhält und sich bei der Shebaruc erkundigt, ob es wohl wertvoll sei.  Auf Jyzred wirkt der Jüngere in diesem Moment wie ein stolzes Kind. Fast beiläufig murmelt Jyzred ?Zirkon?? Doch Nêdjare schüttelt nachdenklich den Kopf. Auch sie hatte im ersten Moment gedacht, dass es wohl Zirkon sein müsse, aber beim näheren betrachten, muss sie diese erste Mutmaßung verwerfen. Die meisten Zirkone mögen zwar kristallen sein, doch haben sie nicht selten einen minimalen Farbschimmer. Diesem Stein fehlt jedoch jegliche Farbe. Das alleine ist zwar noch lange nicht ausschlaggebend, aber auch wenn es gänzlich farblose Zirkone gibt, kommt ihr Glanz bei weitem nicht an das Strahlen eines anderen Steines heran. Nêdjare ist sich ziemlich sicher, dass der Stein welcher die Kette ziert ein Diamant ist. ?Eher ein Diamant.? Jyzred erwidert: ?Wahrscheinlich eine authentische Nachbildung?. Nêdjare schüttelt abermals nachdenklich den Kopf: ?Halte sich eher für unwahrscheinlich. Ich wüsste nicht, was an das Feuer eines Diamanten heranreichen könnte um als Täuschung durchzugehen.? Vorsichtig reibt sie die Wassertropfen von dem schönen Stein und hält ihn in das Licht des Mondes. Jetzt muss sich auch Cyrsad eingestehen, dass es kaum einen Stein gibt, der so leuchtet, beinahe lebendig.

Nachdem die Frage über den Stein geklärt scheint, begutachtet Nêdjare die Kettenglieder genauer. Ein solch wertvoller Stein wird wohl kaum in einfaches Metall gefasst worden sein. Der Verdacht, dass es sich um ein edles Metall handelt wird bestärkt, denn keinerlei Rostspuren oder andere Überbleibsel des nassen Fundortes sind vorhanden. ?Makellos? murmelt sie. Wenig Metallarten glänzen so stark, dass der Schein des Mondes ausreicht um ihnen einen solch silbrigen Glanz zu verleihen. Zugegeben die Nachtsicht der Shebaruc macht es ihnen möglich Schmuck selbst bei schlechten Lichtverhältnissen in ihrer ganzen Pracht zu genießen. Nichts desto trotz ist Nêdjare sich sicher, dass kein gewöhnliches Silber imstande ist so schön zu schimmern. Mondsilber? fragt sie sich. ?Aber wie sollte es hierher kommen??. Nêdjare hat über die Elben und ihre Lande gelesen ? einfach weil es wichtig ist, seine Feinde gut zu kennen. Gerade deshalb ist sie sich sicher, dass dieses Metall nur in den verhassten Landen dieser Lichtgeschöpfe vorkommt. Aber handelt es sich wirklich um Mondsilber? Wirklich wissen tut sie es nicht. Es könnte Mondsilber sein. Es würde erklären warum der Glanz viel reiner uns silbriger ist, als es bei gewöhnlichem Silber der Fall ist, aber wie ein solches Schmuckstück seinen Weg hierher fand, ist mir ein Rätsel. Nêdjare blickt Cyrsad in die Augen, während sie ihm das sündhaft teure Schmuckstück wieder überlässt: ?Um auf deine Frage zurückzukommen, Cyrsad, der Stein ist zweifelfrei ein Diamant. Von daher ja, diese Kette ist sehr wertvoll. Was das Metall anbelangt bin ich nicht ganz sicher. Wenn es sich aber wirklich um Mondsilber handelt wird es schwer werden einen Käufer zu finden, der fähig ist den Wert dieses Schmuckstückes tatsächlich zu begleichen.



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