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(Thema begonnen von: Yasraena am 16. Mai 2008, 00:14 Uhr)

Titel: Reise von Liedberg nach Talyra
Beitrag von Yasraena am 16. Mai 2008, 00:14 Uhr
03. Grünglanz 508

Auf einem kleinen Gestüt irgendwo zwischen Liedberg und den Mondtoren:

Yasraena ale’Hanrael steht in der Küche und spült das Geschirr. Sie haben bereits zu Mittag gegessen und die Kinder spielen nun draußen auf dem Feld, so dass sie ein wenig Zeit für die Hausarbeit findet. Seit dem Tod der Bäuerin, hatte sie viele Pflichten auf dem Hof übernommen. Obgleich sie sich inzwischen von einer einfachen Magd zur ranghöchsten Bediensteten hochgearbeitet hat und den Anderen die Aufgaben auftragen konnte, machte sie das meiste doch lieber selbst.

Während Yasra den letzten der schäbigen alten Teller abgetrocknet und verstaut hat, hört sie von draußen Stimmen. Sie wischt sich die Hand an einer Schürze ab und eilt hinaus. Ein fahrender Händler steht mit seinem Karren, vor dem zwei kräftige braune Pferde gespannt sind auf dem Hof. Bei ihm steht der Bauer. Die Elbe eilt zu ihnen und grüßt ihn freundlich. Der Händler erwidert den Gruß und bittet darum hier pausieren zu dürfen um erst morgen weiter zuziehen. Die Pferde seien schon zu lang unterwegs, meint er. Eigentlich geht es ihm jedoch vielmehr darum auf einem Hof außerhalb der Stadt unterzukommen. Die Preise sind auf einem Hof einfach günstiger als jene in den Gasthäusern der Stadt. Auch weiß er um die Freundlichkeit der Landleute und dass sie stets ein einfaches Zimmer zur Verfügung haben und so darf er auf dem Hof verweilen. Vermutlich wird er morgens in die Stadt reisen, seine Waren preisgeben und vielleicht neue erwerben und dann gen Abend auf einem anderen Hof campieren um am folgenden Morgen weiter zuziehen. Das ist jedoch gleich. Er bringt Geld und zahlt für die Nacht, einzig das zählt. So ruft Yasra den Stallburschen und dieser führt die Pferde des Händlers in den Stall und gibt ihnen Futter. Der Karren wird zuvor neben der Scheune untergebracht. Dann zeigt sie dem Händler das Zimmer.

Abends sitzen sie alle gemeinsam am Essenstisch. Der Bauer, seine fünf Kinder, der Händler und Yasra. Die anderen Angestellten speisen unter sich. Der Händler betrachtet Yasra lange. Zu lange, wie Yasra findet. Sie fühlt sich unwohl und der Fremde ist ihr nicht geheuer, doch dann ergreift der Händler das Wort und erzählt von der Weltenstadt, aus der er gerade kommt. Er erzählt von einer Vielfalt an Wesen und Völkern, die dort leben. Auch berichtet er, dass er dort ähnliche Gestalten wie Yasra selbst gesehen haben mag. Yasraena ist erstaunt. Bisher war sie mit ihrer bleichen Haut und ihren Eisaugen immer anders und auffällig gewesen, aber dort soll es so viele auffällige und merkwürdige Gestalten geben, dass sie kaum mehr auffallen würde. Selbst wenn nur die Hälfte der Worte des Händlers stimmen, sie muss dorthin. Sie muss mit eigenen Augen sehen, was es mit der Weltenstadt auf sich hat. Ihr Entschluss steht fest: Sie muss nach Talyra reisen.

Längst ist das Mahl beendet, die Kinder zu Bett und auch der Händler hat sich in sein Zimmer zurückgezogen. Einzig Yasraena sitzt noch immer am Tisch vor ihrem leeren Teller. Ihr Blick geht gedankenverloren ins Leere. Als sich die große Pranke des Bauern auf ihre Schulter legt schreckt sie auf. Schon will sie aufspringen, um sich um den abendlichen Abwasch zu kümmern, doch er drückt sie zurück auf den Stuhl. Dann setzt er sich zu ihr. Sein Blick lässt sie wissen, dass er mit ihr reden möchte. „Bist länger geblieben als du ursprünglich wolltest“ brummte er mit seiner tiefen kräftigen Stimme. “Dafür danke ich dir. Hast uns in schweren Zeiten beigestanden.“ Er hält kurz inne und fährt dann fort: „Ich weiß, dass du nicht ewig hier bleiben wolltest und ich denke es wird Zeit“ Yasra schüttelt traurig den kopf „Wer kümmert sich um alles, vor allem um die Kinder, wenn ich gehe?“ Fragt sie leise. Der Bauer lacht kurz auf, dann brummt er: „Jenna wird sich gut um alles kümmern. Sie ist fleißig und emsig und wird sich sicher freuen in deine Fußtapfen treten zu können.“ Damit hat der Bauer wohl Recht, lange schon versucht Jenna sich durch erstklassige Arbeit bemerkbar zu machen um Yasras Stelle für sich zu beanspruchen. Auch mit den Kindern geht Jenna liebevoll und führsorglich um. Auch ist Yasra aufgefallen, dass Jenna sich ein wenig für den bäuerlichen Witwer zu interessieren scheint. So nickt Yasra zustimmend. Doch kurz darauf legen sich wieder Zweifel auf ihre Gesichtszüge „Es sicher weit ist bis nach Talyra, der Weg durch meins Heimat war schon ein schwerliche Fußmarsch, erneut werde ich eine solche Entfernung nicht zurücklege.“
Trauer trübt ihren Blick. Zu gern würde sie diese Stadt mit eigenen Augen sehen. Der Händler hat so viel Wundersames berichtet, dass Yasra kaum glauben kann, was sie da gehört hat. Sie muss es einfach selber sehen. Vielleicht würde sie sich dort ein dauerhaftes Leben aufbauen können. Vielleicht würde sie dort wirklich nicht der sprichwörtlich bunte Hund sein. Der Bauer reißt Yasra erneut aus ihren Gedanken „Kannst’n Pferd haben“ brummt er „nicht aus meiner Zucht. Sind Arbeitstiere, keine Reitpferde. Viel zu kräftig und groß für’n schlankes Ding wie dich. Aber das Pferd meiner Frau.“ Er stockt kurz und seine Stimme wird brüchig und traurig „Ich könnt’s dir nicht schenken. War viel zu teuer. Aber für die Arbeit hier kann ich dir n’ guten Preis machen.“ Er hatte ohnehin keine Verwendung für das edle Tier. Er züchtet Arbeitspferde und keine rassigen Reitpferde. Seine Frau jedoch, sie war eine wahre Pferdekennerin und Närrin. Sie hatte immer von einem solch edlen Feuerblutpferd geträumt. Leicht war es nicht, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Er hatte lange sparen müssen und auch Schulden hatte er aufnehmen müssen und nur 1 Jahr nachdem sie das Pferd erhielt starb sie. Überhaupt erinnert ihn das Tier immer an seine Frau. Er ist froh, wenn das Tier endlich hier weg ist. Nur ein wenig Gold konnte er immer gebrauchen, zumal er von den Schulden kommen muss. Yasra lächelt erfreut: „Würde du mir wirklich den Dunklen überlasse?“ Er nickt und nennt einen Preis. Yasra wird nachdenklich. Zugegeben, sie weiß dass es sich bei dem schwarzen Hengst um ein edles Feuerblutpferd handelt, dennoch war der Preis enorm. Sie überlegt kurz ob sie zu Fuss zur Stadt reisen soll und sich dort ein einfaches Pferd kaufen solle. Doch dann denkt sie an den Satz ihrer Mutter:
>Hier hast du ein wenig Gold, mein Kind, gib nicht gleich alles aus. Investiere es lieber in ein gutes Pferd. Das wirst du dort draußen brauchen. Die Wege sind lang und beschwerlich.<
Auch wäre ihr ein Pferd aus der Stadt fremd. Den Schwarzen aber ist sie schon einige male geritten. Sie kennt ihn ein wenig und weiß dass sie gut mit ihm zu Recht kommt.
Sie stimmt zu. Und beide besiegeln den Handel mit einem festen Händedruck. Danach planen sie noch ein wenig ihre Reise und der Bauer sagt, dass sie sich Proviant mitnehmen soll. Dann gehen beide zu Bett. Besonders für Yasraena ist der Schlaf sehr wichtig. Morgen will sie in aller Frühe aufbrechen um gen Weltenstadt zu ziehen…

Titel: Re: Reise von Liedberg nach Talyra
Beitrag von Yasraena am 16. Mai 2008, 08:30 Uhr
04. Grünglanz 508

Noch vor dem Sonnenaufgang auf dem Gestüt nahe Liedberg:

Yasraena steht heute noch etwas früher auf als sonst und dies ist wahrlich früh. Da sie auch sonst nicht lange schläft um die morgendliche Arbeit zeitig verrichten zu können. Trotz, dass es draußen noch dunkel ist, braucht sie niemand der sie weckt. Sie ist so aufgeregt, dass sie von sich aus so zeitig aufgewacht war. Yasra zieht sich nur kurz einen Überwurf über und geht dann hinaus. Hinter dem Haus steht eine Duschvorrichtung, die hinter einer Holzwand verborgen ist. Yasraena nimmt sich einen großen Krug und geht zum Brunnen. Nachdem sie den Krug gefüllt hat klettert sie auf die Leiter hinter der Duschvorrichtung und schüttet das Wasser in den Bottich. Diese Prozedur wiederholt sie einige Male. Nachdem sie genug Wasser in den Bottich gehievt hat, stellt sie sich hinter die Holzwand in eine flache Wanne. Den Überwurf, den sie sich kurz übergezogen hatte, legt sie beiseite. Dann zieht sie an einer geflochtenen Kordel und der Bottich über ihr beginnt zu schaukeln. Sie zieht ein wenig kräftiger und Schluck um Schluck schwappt das Wasser über und läuft über ihren Körper. So beginnt sie sich zu waschen. Nachdem sie damit fertig ist, schlüpft sie wieder in den Überwurf und geht zurück in ihre Kammer.

Jenna ist derweil schon in der Küche zusammen. Sie macht Frühstück und packt einige Proviantpakete.
In ihrer Kammer angekommen, lässt Yasra den Überwurf fallen und trocknet sich mit einem einfachen Leinentuch. Dann geht sie an die Truhe, in der sie die Sachen verstaut hatte, die sie hier auf dem Hof nicht trug. Sie öffnet die Truhe und nimmt ein Stück nach dem Anderen heraus. Als erstes kramt sie nach ihrer Kleidung und zieht diese auch gleich an. Sie hatte sie gewaschen, trocknen lassen und dann in der Truhe verstaunt, da sie hier auf dem Hof mit einfachen Leinenkleidern besser arbeiten konnte. Doch jetzt, wo es sie in die Fremde zieht, fühlt sie sich in ihrem vertrauten Leder schon gleich viel wohler. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht und für einen kurzen Moment leuchten ihre Augen auf. Sie freut sich schon sehr auf ihre Reise. Nachdem sie sich die Lederhose zugeschnürt hat und auch die restliche Kleidung richtig sitzt, nimmt sie ihre Waffen aus der Truhe: Zuerst das Kurzschwert. Sie hatte es in der Scheide gelassen und beides gemeinsam in der Truhe verstaut. Jetzt befestigt sie die Schwertscheide wieder an ihrem Gürtel. Dann zieht sie das Schwert aus der Scheide und betrachtet die schwarze Klinge. Prüfend lässt sie die Finger über die glatte Seite des Metalls gleiten. Die Klinge ist nach wie vor in sehr gutem Zustand. Das schwarze Metall schimmert ein wenig im Licht der Kerze. Yasra steckt die Klinge zurück. Dann nimmt sie den kleinen scharfen Dolch aus der Truhe. Auch er ist in einer Scheide, die jedoch so angefertigt wurde, dass man sie perfekt am Bein befestigen kann, so dass man den Dolch in einem Stiefel oder in einer Hose verborgen tragen kann. Yasraena befestigt die Halterung um ihr Bein, in dem Stiefel. Dann nimmt sie auch den Dolch kurz heraus, wiegt ihn in ihrer Hand und betrachtet das schwarze Metall. Nachdem sie auch diesen Dolch kurz betrachtet hat, verstaut sie ihn in ihrem Stiefel, so dass man ihn nicht mehr sehen kann. Dann schließt Yasra die leere Truhe. Und geht zum Fenster. Unter dem Sims stochert sie ein wenig an einem losen Stein herum, kurz darauf bekommt sie ihn zu packen und er löst sich aus der Mauer. Hinter dem Stein hatte Yasra ihr Gold verborgen. Sie fischt nach dem Beutel, öffnet ihn und prüft kurz den Inhalt auf seine Vollständigkeit. Dann befestigt sie den Beutel an ihrem Gürtel und schiebt den Stein wieder an seine Stelle.
Nachdem sie auch das erledigt hat streift sie ihr Cape über, löscht die Kerze und verlässt ihre Kammer um in die Küche zu gehen. Jenna strahlt ihr gleich mit einem freudigen Lächeln entgegen: „Ich habe dir einiges an Reiseproviant zusammen gepackt.“ Dann reicht sie der Elbe ein großes Bündel, das sie in ein Tuch gewickelt hat. Yasra freut sich, dass sie sich darum nicht mehr selbst kümmern muss und bedankt sich bei der Magd. Dann setzt sie sich an den Tisch und isst, was Jenna ihr vorbereitet hat. Nachdem Yasra aufgegessen hat, verabschiedet sie sich freundlich von Jenna. Dann geht sie zum Stall. Die ersten Sonnenstrahlen schleichen über das Land. Yasra betritt die Stallung. Der Bauer ist schon dort und der Dunkle bereits gesattelt und gezäumt. „Das Zeug passt auf die großen Pferde hier nicht“ sagt er anstelle der Begrüßung „Kannst es mitnehmen.“ Dann führt er das Pferd auf sie zu und reicht ihr die Zügel. Yasra kann es noch gar nicht fassen, dass dieser schöne Hengst nun wirklich ihr gehören soll. Mit einer Hand hält sie die Zügel und mit der Anderen leert sie den Inhalt ihres Lederbeutels und überlässt dem Bauer ihr kleines Vermögen. „Wir werden schon ohne das Gold zurecht kommen,“ flüstert sie dem Schwarzen in Shidar zu. „Es gibt immer Wege wieder zu neuen Münzen zu kommen.“
Misstrauen legt sich auf das Gesicht des Bauern, er wird sich nie daran gewöhnen, dass die Elbe hier und dort wieder in ihre eigene Sprache fällt. Es ist ihm unheimlich, wenn sie etwas sagt was außer ihr keiner verstehen kann. Doch so schnell dieses Misstrauen auch kam, genauso schnell verfliegt es wieder. Yasra führt Nachtschatten, so hatte die Bäuerin das Pferd einst genannt, aus dem Stall und in den Hof. Dort haben sich auch schon die Kinder des Hofes versammelt um sich von ihr zu verabschieden. Eins nach dem Anderen schließt sie die kleinen Geschöpfe in ihre Arme, drückt sie kurz an sich und flüstert jedem von ihnen etwas zu, von dem sie glaubt, dass es den Kindern später noch helfen wird. Der Bauer nickt ihr nur zu. Er ist kein Mann der vielen Worte. Aber die Geste und das traurige Lächeln auf dem Gesicht des Mannes reichen völlig. Yasra erwidert das Nicken.

Wie sie dort auf dem Hof neben ihrem Cul-Pferd steht wirkt dieses, trotz dass es mit knapp 1,65 Schritt  zu den Größten seiner Rasse gehört, recht klein, da es von der 1,80 großen Elbe noch ein ganzes Stück überragt wird. Yasra befestigt das Proviantbündel noch schnell an dem Sattel und schwingt sich dann auf den Rücken des schwarzen Hengstes. „Dann wollen wir, Shunj'anar “ spricht sie in Shidar zu dem prächtigen Tier. Dann reiten sie langsam vom Hof. Die Kinder winken ihr noch eine ganze Weile nach, doch dann werden sie reingescheucht. Sie müssen noch frühstücken. Wie eine Glucke scheucht Jenna die Kleinen zurück ins Haus und in die Küche. Doch all das bekommt Yasra nicht mehr mit. Als sie den Hof hinter sich gelassen hat, reitet Yasra weiter gen Osten. Sie hat keine Karte und weiß nicht wie sie sich anders orientieren soll. So plant sie immer gen Osten zu ziehen um irgendwann den Ildorel zu erreichen und an seinen Ufern weiter bis nach Talyra zu ziehen.

Aus dem Schritt des Pferdes wird ein zügiges Traben und so reiten sie den ganzen Vormittag, erst in der Mittagssonne machen sie ihre erste Rast, ein kleines Stück hinter Liedberg. Dann geht es für Pferd und Reiter auch gleich weiter gen Westen. Mal reiten sie im Schritt um das Pferd nicht völlig zu verausgaben, dann geht es kurzzeitig im Trab oder leichtem Galopp weiter. Stets gen Osten…

Titel: Re: Reise von Liedberg nach Talyra
Beitrag von Yasraena am 16. Mai 2008, 10:20 Uhr
04. Grünglanz 508

Am späten Abend, etwa 40 Tausendschritt hinter Liedberg:

Yasraena hat den ersten Tag ihrer Reise hinter sich gebracht. Der Hintern schmerzt und wird wohl noch einige Zeit brauchen, ehe er sich an Ganztagesritte gewöhnt hat. Um dem Pferd auch ein wenig Entspannung zu schenken, sattelt sie das Tier ab und reibt es mit einem Leinenfetzen trocken. Dann bindet sie das Tier an einen Baum. Noch traut sie sich nicht, Nachtschatten unangebunden zu lassen. Nicht, dass er sich noch erschreckt und davon prescht. Dafür war das Tier eindeutig zu teuer. Außer ihrer Kleidung, ihren Waffen und diesem stolzen Tier hatte sie nichts mehr. Nicht die kleinste Münze für ein Gasthaus oder eine Mahlzeit war ihr geblieben. Wenn sie nun auch noch das Pferd verlieren sollte, wäre es wirklich eine Katastrophe. Daher prüft sie den Knoten noch sorgfällig und breitet danach eine alte mit vielen Flicken versehene Baumwolldecke auf dem Boden aus. Sie setzt sich und öffnet das Proviantbündel. Sie fischt sich eines der Pakete aus dem Tuch und packt es aus.  Etwas Brot und ein Stück Käse ist in dem Tuch. Yasra nimmt beides heraus und verputzt es. Sie ist vom Tag so geschafft und ausgehungert, dass sie noch eine solche Mahlzeit verdrücken könnte. Da sie aber nicht weiß, wie lange sie noch genau unterwegs sein wird, lässt sie es lieber und beschließt, sparsam mit den Vorräten umzugehen. Nach dem Mahl erhebt sie sich und geht zu ihrem Pferd. Ihre Hände streichen über den Hals des Tieres. „Wir zwei werden Talyra sehen“ flüstert sie ihm in Shidar zu. Nachtschatten dreht seinen Kopf und blickt sie an. Als sie dort unter dem abendlichen Himmel in die tiefliegenden großen Augen des Hengstes blickt, raubt seine Schönheit ihr kurz den Atem. Dann als sie sich wieder gefangen hat wispert sie ihm zu „Tu îhios soriavarl, Shunj'anar“ (Du bist wunderschön, Nachtschatten) Dann streicht sie ihm noch einmal über das Fell und legt sich auf die Decke. Es wird Zeit ein wenig Schlaf zu finden. Der morgige Tag wird nicht weniger anstrengend verlaufen und so schläft sie mit einem lecihten Lächeln auf dem Gesicht in die Decke gehüllt ein…

Titel: Re: Reise von Liedberg nach Talyra
Beitrag von Yasraena am 16. Mai 2008, 11:11 Uhr
11. Grünglanz 508

Am westlichen Ufer des Ildorel, etwa 100 Tausendschritt nördlich von Surmera:

Und so vergeht Tag um Tag. Mit den ersten Strahlen der Sonne reitet Yasra weiter gen Osten und abends, wenn die letzten Strahlen der Sonne verblassen, schlägt sie ihr Nachtlager, welches lediglich aus der Flickendecke besteht, auf. So erreicht sie am Abend des 11. Grünglanz die Ufer vom Ildorel. Nachdem sie Nachtschatten abgesattelt hat führt sie ihn zum Wasser. Dort wäscht sie ihm die Stellen ab, wo zuvor der Sattel saß, denn unter dem Leder des Sattels bildet sich immer besonders viel Schweiß. So reinigt sie das schwarze glänzende Fell des Tieres, während dieses ein wenig vom Wasser trinkt. Gestern hatte sie eine gewundene Wurzel gefunden, mit der sie das Fell des Tieres abreibt.
Nachdem Yasra ihr Pferd versorgt hat, bindet sie es an einen Strauch. Dann streift sie ihre Kleidung ab und hängt diese zum Lüften über einen knorrigen Ast. Nun nimmt sie selbst ein abendliches Bad in dem Wasser. Durch die anstrengenden Tage wird dies auch höchste Zeit. Nachdem Yasra sich erfrischt und gereinigt hat, kleidet sie sich wieder an, nimmt ihr abendliches Mahl, dass heute aus einem Stück Brot und einer Specksparte besteht zu sich und macht es sich in ihrer Decke für die Nacht bequem. Die Schmerzen an ihrem Gesäß waren inzwischen durch den täglichen Ritt noch stärker geworden. Inzwischen ist sie sich nicht einmal mehr sicher, ob ein Pferd der schmerzfreiere Weg war. War es zuvor ein gewaltiger Fußmarsch und ihre Füße und Beine schmerzten des Abends enorm, so hat sie nun einen schmerzenden Hintern. Inzwischen war sie sich sicher, dass Reisen so oder so schmerzhaft waren. Vielleicht wären ein einfacher Esel und ein Karren, auf dem man sich ausruhen konnte, die bessere Alternative gewesen, überlegt sie kurz. Doch als ihr Blick auf dem schönen und edlen Geschöpf, dass sie ihr eigen nennen darf ruht, ist sie sich sicher, dass sie dieses Tier gegen nichts mehr eintauschen würde. Und so schläft sie erneut mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ein…

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