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(Thema begonnen von: Mael Duinc am 27. Jan. 2005, 13:02 Uhr)

Titel: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Mael Duinc am 27. Jan. 2005, 13:02 Uhr
Erklärungen

Hier geht's zur Vorgeschichte am Haus der Geschichten... (http://forum.weltenstadt.de/?board=stadtrpg;action=display;num=1060096066;start=765)

Die Ereignisse dieses Threads liegen zeitlich im Anschluss an das Hafenfest. Lorne und ich wollten das gern ausspielen, doch aus Zeitgründen mussten wir das auf 2005 verschieben.

Am Tag nach dem Hafenfest und der ersten von einer ganzen Reihe von Nächten unter Dancys Dach, kehrt Máel zum Haus der Geschichten zurück. Es ist noch früh, und der gefrorene Schnee bedeckt den Strand des Ildorels wie ein frisch gebleichtes Leinentuch eine lange Tafel. Einige Möwen kreisen mit ihrem typischen meckernd Lachen über Máels Kopf und ernten dafür einen argwöhnischen Blick von ihm. Ja, lacht nur über mich. Auf dem Weg vom Pfirsich bis hier hatte er sich sorgfältig die Worte zurecht gelegt, mit denen er Lorne erklären wollte, was er sich selbst kaum erklären kann, doch mit jedem Schritt, den er dem Haus der Geschichten näher kommt, verschwindet ein Bruchteil seiner sorgfältig ausgewählten Worte aus seinem Kopf.

Ben läuft wie gewohnt an seiner Seite. Nein, nicht wie gewohnt, denn die letzten Wochen und Monaten war er nicht von Lornes Seite gewichen, hatte sie wie ein verspielter Beschützer auf ihren Streifzügen durch die Stadt begleitet, oder sie mal mit und mal gegen ihren Willen aus dem Wasser des Ildorels „gerettet“. Als das Haus der Geschichten bereits zum greifen nahe vor Máel liegt, vernimmt sein feines Gehör Geräusche und lassen ihn inne halten, während Ben sich voller Vorfreude in Bewegung setzt, und mit seinen Bärentatzen den Schnee aufwühlt, als er zur Veranda sprintet. >>Ben! Wo ist Máel?<< Lornes fröhliche Stimme dringt wie ein Messer in die Brust des Elfen, und er hasst sich selbst dafür, dass er ihre ausgelassene Stimmung gleich zerstören wird, und die einzige Hoffnung die bleibt ist, dass sie ihm irgendwann vergibt.

Schweren Herzens geht er weiter, um die Kleine nicht zu lange warten zu lassen, und wie durch einen Zauber vertreibt ihr freudiges Winken jeden Gedanken daran warum Máel eigentlich hier ist. Sein Lächeln ist echt und herzlich, als er sie in die Arme schließt und kurz und kräftig an sich drückt. Dann legt er seine Hände auf ihre zierlichen Schultern, sieht die Lust zu leben wie ein unauslöschliches Feuer in ihren moosgrünen Augen brennen, und auch ihre blanken Füße. Er muss schmunzeln. Ich bekomme ein Kind von der Strasse, aber die Strasse nicht aus dem Kind., denkt er wieder flüchtig, wobei ihm Lola in den Sinn kommt, die sich bis zu letzt unbewusst gegen alle Zivilisierungsversuche gewehrt hatte, und sich so, genau wie Lorne, eine ganz eigene Persönlichkeit erhalten hatte.

„Du bist natürlich wieder als Erste wach!“ Er strubbelt ihr durch die dunkle Lockenpracht, die ihr kindliches Gesicht umrahmt, das sie jünger wirken lässt, als sie eigentlich schon ist. „Und fleißig bist Du auch schon gewesen!“ Neugierig umrundet er ihr begonnenes Kunstwerk, während sich Ben daran macht, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen, in dem er ihr sie kühlen Hände leckt. „Darf ich Dir helfen?“ der Elf deutet auf den Schneemann und kindliche Freude glitzert in den Goldsprenkeln seiner Mandelaugen.

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Lorne am 28. Jan. 2005, 13:15 Uhr
„Klar kannst du mir helfen“, meint Lorne und sieht den Elben gut gelaunt an. „Milo schläft noch und Shehera ist schon fort, sie hat gesagt, sie ist erst so gegen Mittag zurück.“ Das Mädchen sieht Máel von der Seite her an und macht sich dann daran eine weitere Schneekugel zu formen. „Wirst du solange hier auf sie warten?“, fragt sie unschuldig. „Sie hat gesagt, du bist gestern nicht gekommen, weil du noch etwas zu erledigen hattest. Aber das ist doch jetzt vorbei, oder?“ Abrupt dreht sie sich um und wirft die kleine Schneekugel in ihrer Hand, bevor sie lachend davon stürmt, wobei ihr Ben laut bellend folgt.

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Mael Duinc am 31. Jan. 2005, 10:17 Uhr
Grinsend beginnt Máel damit, ohne Argwohn Schnee für eine große Kugel auf einen Haufen zu schieben, um dem Schneemann damit die nötige Form zu verleihen. Ihre Frage, ob er auf She warten wird, erwischt ihn in seiner aufkeimenden guten Laune völlig unvorbereitet, und gedankenverloren bemerkt er Lornes Vorbereitungen für ihren kleinen Hinterhalt nicht. Als er sich dem Mädchen zuwendet, und seinen Mund schweren Herzens schon zu einem „Weißt Du…“ geöffnet hat, trifft ihn ihr Schneeball mitten ins Gesicht. Prustend wischt er sich den Schnee aus Mund und Augen, um mit einem diebischen Grinsen dem Mädchen hinterher zu blicken, das mit Ben im Schlepptau ihr glockeklares Lachen über den Strand klingen lässt.

„Na warte, Du kleines Ass! Das bekommst Du zurück!“ Schalk funkelt in seinen grünen Augen, und Lorne kann sie blitzen sehen, als sie ihm einen schnellen Blick über die Schulter zu wirt. Wieselflink kommt der Elf auf die Beine, sein Sieltrieb gewinnt die Oberhand, und mit beiden Händen schaufelt er eine riesige, luftige Schneekugel und nimmt die Verfolgung auf. Seine langen Schritte verkürzen die Distanz zwischen ihm und er jungen Frau, die sich quiekend und Haken schlagend zu retten versucht. Vergebens! Mit einem langen Hechtsprung, bei dem er mindestens ebenso viel des kalten Schnees in seine Kleidung bekommt wie Lorne, erreicht er sie, und gemeinsam Kugeln sie durch das unschuldige Weiß. Ben hüpft wie ein junger Welpe um sie herum, und sein Bellen klingt ungewohnt hell, wie immer wenn er Unsinn im Kopf hat.

Máel kommt auf Lorne zu sitzen und hält ihre Arme fest. Siegessicher lächelt er sie an. „Ich glaube, Du hast Dich heute noch nicht richtig gewaschen, oder?“ Doch bevor er dazu kommt, seinen Plan in die Tat umzusetzen, springt ein schwarzes Ungetüm für Lorne in die Bresche und begräbt den Elfen unter sich, der sich gegen das Team Lorne/Ben nur noch lachend mit den Händen vor dem Gesicht retten kann, während er verzweifelt rückwärts krabbelt.

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Lorne am 01. Feb. 2005, 08:31 Uhr
Die wilde Verfolgungsjagd hinab zum Strand macht dem Mädchen sichtlich Spaß und flink versucht sie dem Elben immer wieder zu entwischen, auch wenn dieser deutlich schneller ist als sie selbst. Schneebälle fliegen hin und her und dazwischen tollt Ben umher. Klein hätte daran bestimmt auch seine Freude, denkt Lorne einen Augenblick, aber der junger, grauer Hund befindet sich noch im Haus der Geschichten und schläft vermutlich tief und fest auf Lornes warmer Bettdecke.

Máel hat Lorne schließlich erwischt und es sieht so aus, als würde das Mädchen nun ordentlich mit Schnee eingeseift werden, aber Ben vereitelt diesen Plan gerade noch und begräbt den eben noch so siegessicheren Elben unter sich. Schallend darüber lachend, dass sich das Blatt so unerwartet geändert hat, steht Lorne neben den beiden. Ihr Körper biegt sich vor Lachen, so dass sie kaum noch Atem bekommt. Als sie endlich wieder Luft bekommt, springt das Mädchen Ben helfend zur Seite, so dass dem Elben nichts anderes als die Flucht bleibt.

So toben sie noch eine Weile hin und her und landen schlussendlich wieder auf der Veranda vor dem Schneemann. Dort lässt sich Lorne endlich atemlos und erschöpft in den Schnee plumpsen. Ihre Wangen glühen rot und ihr warmer Atem verursacht kleine Dampfwolken in der kalten Morgenluft. Kichernd fährt sie Ben über das dichte Fell und zerstrubbelt es verspielt, dann sieht sie zu dem Elben auf. „Puuuh, ich kann nicht mehr“, meint sie grinsend und streift sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht.

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Mael Duinc am 10. Feb. 2005, 14:39 Uhr
In wildem Spiel leben Lorne und Máel ihren kindlichen Trieb aus, bis das 15 Sommer alte Mädchen neben dem in ihren Augen wohl steinalten Elfen im Schnee liegt, und auch Ben sich mit einem schweren Seufzer hinsetzt. Ihr Blick ist in den stahlblauen Himmel gerichtet, dem ihr Atem in kleinen, weißen Wölkchen entgegen strebt. >>Puuuh, ich kann nicht mehr.<<,  erklingt Lornes zarte Stimme neben Máel. Schelmisch lächelnd dreht er sich auf die Seite, um sie zu betrachten. Ihre Wangen sind puterrot und ihre grünen Augen strahlen wie Leuchtfeuer aus ihrem von schwarzen Locken umrahmten Gesicht. Zweifellos werden ihr die Männer zu Füßen liegen, wenn sie deren Reiz für sich entdeckt!    
   
Behutsam streckt Máel seine schlanke Hand aus, um mit der Rückseite seiner Finger sacht über Lornes Wange zu streicheln. Unvermittelt wird er ernst. „Lorne, als ich gestern sagte, ich wäre so was wie Dein Stiefvater, meinte ich das ernst. Das weißt Du, oder?“ Seine Goldsprenkel strahlen vor Zuneigung als er lächelnd seine Hand zurückzieht. Eine Spur Trauer fliegt schnell wie ein Falke über sein Gesicht, als sein Herz schwer wird, weil er ihr gleich furchtbar wehtun wird, dann liegt wieder Liebe auf seinen Zügen. „Wir kennen uns nun schon eine ganze Weile, und ich habe das Gefühl, wir sind uns sehr nahe.“ Eine verirrte Wolke schiebt sich für einen kurzen Augenblick vor Shenrahs Auge und Máel blickt auf, um die Quelle des plötzlichen Schattens zu entdecken.    
   
Der Elf deutet mit seinem Arm zur Sonnenscheibe, die sich eben  wieder ihren Weg durch den Wolkenfetzen bahnt. „So wie die Sonne jeden Tag aufgeht und uns Licht schenkt, das die Schatten vertreibt, so werde ich Dich immer auf Deinem Weg begleiten.“ Er wendet den Kopf um tief in Lornes Augen zusehen, deren Farbe glänzt wie frisches Moos in der Gischt eines Waldbaches. „Nichts kann das auslöschen!“ Nichts in seinem Gesicht lässt einen Zweifel daran, wie sicher er sich dieser Tatsache ist. „Denkst Du, Du möchtest es so?“ Ein schiefes Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, während er sie beobachtet. „Und selbst wenn Du Dich mal wieder davon schleichen möchtest, werde ich so bei Dir sein können!“ Er zwinkert ihr aufmunternd zu.    
   
Ben hat sich auf die Seite gedreht und schiebt schnuppernd mit seiner breiten Schnauze Schnee zusammen, als hätte er etwas gewittert. Vielleicht eine Maus, die sich einen Tunnel unter dem kalten Weiß gegraben hat, aber er ist eindeutig zu faul, um sich zu bewegen. In der kristallklaren Luft scheint die Zeit um das Trio still zu stehen, und Máel würde viel darum geben, um es auch so sein zu lassen. Lorne hatte ihm so viel gegeben. Sie hatte ihm gezeigt, dass sein Herz  heilen kann, den Schmerz ertragen lernen kann, den Lolas Tod ins seine Seele gepflanzt hatte, und nur zu gern würde er ihr einen Teil davon zurückgeben, was der Tod ihres Vaters in ihr zerbrochen hatte.

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Lorne am 15. Feb. 2005, 11:57 Uhr
Mitten im wilden Spiel wird Máel mit einem Mal schlagartig Ernst. Verwirrt hält Lorne inne und sieht ihn unverwandt an. >Lorne, als ich gestern sagte, ich wäre so was wie Dein Stiefvater, meinte ich das ernst. Das weißt Du, oder?< Das Mädchen nickt automatisch, ohne wirklich über die Worte des Elben nachzudenken. Seine Worte klingen freundlich, aber etwas schwingt in ihrer Stimme mit, was ihr sagt, dass er ihr etwas sagen will oder muss, was sie vielleicht nicht so gerne hören mag. Das strählende Lächeln verschwindet mehr und mehr aus ihrem Gesicht und ist schon bald durch eine starre, ernste Maske ersetzt.

Ihr Blick folgt Máels Handbewegung hinauf zu Shenrahs güldenem Antlitz. Schweigend hört sie den Worten des Elben zu, doch versteht sie sie nicht so ganz. Die Worte kreisen daher eine Weile in ihrem Kopf umher, bevor sie schließlich doch zu sprechen beginnt. Aber sie gibt dem Elben keine Antwort auf seine Frage, geht kaum auf das Gesagt ein. Einzig die Botschaft, die sich hinter Máels Worten verbirgt, interessiert das Mädchen in diesem Augenblick. Es betrachtet Ben noch einen Augenblick lang, dann hebt es den Kopf und sieht den Elben fragend an.  

„Warum erzählst du mir das, Máel?“, fragt Lorne leise. „Warum sollte ich mich fort schleichen wollen? Du bleibst doch hier. IHR bleibt hier.“ Ihr, She und du und Ben, ihr bleibt doch hier, warum sollte ich mich fort schleichen wollen. „Irgendetwas ist passiert, nicht wahr?“ Das Mädchen mustert den Elben mit eindringendem Blick. Plötzlich erinnert sich das Mädchen wieder an Sheheras eigenartiges Verhalten, nachdem sie Heim gekehrt war. „Was ist passiert?“, verlangt Lorne zu wissen. „Ich habe She gesehen, sie hat getan als wäre nichts gewesen, aber das stimmt nicht, oder? ODER?“ Dieses letzte Wort kommt der Kleinen überraschend laut über die Lippen. Verlegen schaut Lorne Máel an. „Entschuldigung …“

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Mael Duinc am 28. Feb. 2005, 17:23 Uhr
Lorne spürt die unterschwellige Drohung, die Máels Worte für ihr Leben bedeuten, so wie sie es in den letzten Monden kennen und lieben gelernt hatte. Langsam verschwindet ihr fröhliches Lächeln aus ihrem hübschen Gesicht, als sie das drohende Unheil erahnt, das auf sie zuhält, und mit jeder weiteren Nuance, die ihr Lächeln verblasst, bohrt sich ein Dolch aus Verzweiflung und Trauer tiefer in das Herz des Elfen. Einer Totenmaske gleich wirkt die helle Haut über ihrem zu Eis erstarrten Gesicht, aus dem die ehemals vor Lebenslust strahlenden, grünen Augen zu einem kaum noch wahrnehmbaren Glimmen verloschen sind. Sie folgt den Bild, das Máel mit Worten malt, doch erscheint Lorne alles unwichtig, bis auf eine Frage.

>>Warum erzählst du mir das, Máel?<< Ihre Stimme ist nur ein Wispern, als wollte sie die Antwort eigentlich gar nicht hören.  Máel betrachtet sie, während er noch immer nach dem richtigen Weg sucht, um es ihr so schonend wie möglich zu erklären. Er will sie doch nicht verletzen, er liebt sie doch, als wäre sie sein eigenes Blut! Drängender werden Lornes Fragen, als Máel nicht sofort antwortet, und ihr lautes „ODER?“ trifft ihn wie ein Peitschenschlag, unter dem er leicht zusammenzuckt. Ihr kleinlautes >>Entschuldigung…<< verschlimmert das Gefühl noch, etwas sehr zerbrechliches zwischen seinen Fingern zu Staub zu zermalen.

Behutsam nimmt Máel Lornes schlanke Hand in seine. Sie zittert, doch ihre Finger sind warm, und der ehemalige Dieb spürt genau, nicht die frostige Kälte an den Ufern des Ildorel lässt sie erschaudern. „Ja, Du hast Recht. Es ist etwas geschehen.“ Er macht eine kurze Pause, um einen tiefen Seufzer entweichen zu lassen, der aber nichts von der Anspannung mit sich nimmt, die sich in ihm aufstaut. Seine Stimme klingt ungewohnt rau, während sie sich einen Weg durch seine Kehle sucht, die sich wie zugeschnürt anfühlt, so als ob sie die Worte zurück halten möchte, die Máel gleich sagen wird.

„Du weißt, ich habe früher für ein paar Menschen arbeiten müssen, die viel verlangt haben, was ich nicht tun wollte. Und diese Menschen gibt es immer noch in meinem Leben, so sehr ich mich auch bemüht habe, sie loszuwerden. Und das bedeutet eine Gefahr für Dich, für She und für das Kind, das She in sich trägt. Sie werden uns nicht in Ruhe lassen, bis ich einen Weg gefunden habe, meine Vergangenheit für immer hinter mir zu lassen.“ Wieder macht Máel eine kurze Pause und tastet mit seinen emphatischen Fühlern nach Lorne, doch er empfindet nur Leere und Enttäuschung, die sich in Lorne ausbreitet wie eine Wolke aus schwarzer Tinte, die sich in klarem Wasser verteilt.

„Darum werde ich zumindest eine Weile nicht bei Euch im Haus wohnen, aber wir werden uns ganz oft sehen, und ich werde mir ein Haus suchen, in dem Du oft bei mir sein kannst. She und ich bleiben immer für Dich da, auch wenn wir nicht zusammen unter einem Dach leben.“ Er streckt seine andere Hand nach ihrer Wange aus, während er mit seiner anderen Hand die ihre weiter sanft festhält. „Und Du musst Dich nicht entschuldigen, hörst Du?“ In seinem Lächeln liegt so viel Wärme, das Lorne seine ehrliche Zuneigung daraus lesen kann, als würde sie selbst das Erbe der Elben in sich tragen. „Ich habe ich sehr lieb, meine süße Amazone.“

Titel: Re: Lornes und Máels Treffen
Beitrag von Lorne am 03. März 2005, 13:03 Uhr
Schweigend und mit versteinerter Miene hört das Mädchen dem Elben zu. Anfangs versucht sie ihm noch zu zuhören, aber irgendwo zwischen >Sie werden uns nicht in Ruhe lassen, bis ich einen Weg gefunden habe, meine Vergangenheit für immer hinter mir zu lassen.< und >Darum werde ich zumindest eine Weile nicht bei Euch im Haus wohnen, aber wir werden uns ganz oft sehen, und ich werde mir ein Haus suchen, in dem Du oft bei mir sein kannst.< schaltet Lorne schließlich vollkommen ab. Máels Worte rauschen an ihr vorbei ohne dass sie überhaupt noch richtig wahrnimmt, was er sagt. Unverwandt sieht sie den Elben an, dabei zeigt sich keine einzige Regung auf ihrem Gesicht.

Etwas in ihr zerspringt, wie ein unsichtbarer Riss in einem Tonkrug, der ganz plötzlich auseinander bricht. Das Gefühl ist eigenartig, nicht schmerzhaft, aber auch nicht angenehm; es ist weder kalt, noch warm und ganz plötzlich kommt sich Lorne wie eine leere Hülle vor. Müsste ich nicht traurig sein, oder wütend?, fragt sie sich und hört angestrengt in sich hinein, aber da ist nichts, nur Leere. >Ich habe ich sehr lieb, meine süße Amazone.< Irgendwie bringt sie es fertig zu lächeln, trotzdem fühlt sie sich nach diesen Worten nicht besser. Máel wird Shehera und sie alleine lassen. Und dann? Er ist nur der erste der geht … Wenn Máel fort ist, dann wird She auch irgendwann gehen. Oder sie schickt mich fort … Wenn ihr Kind erst da ist … Diesen letzten Gedanken schiebt das Mädchen hastig wieder beiseite.

„Gut, dann besuchst du mich, ja? Oder Klein und ich besuchen Ben und dich. Das wird sicher lustig.“ Irgendwie kommen ihr die Worte über die Lippen, doch klingen sie eigenartig monoton und emotionslos. Auch das Lächeln, das sich auf Lornes Gesicht zeigt wirkt eigenartig hölzern und leblos und gar nicht so wie das strählende Lachen, welches die Kleine sonst zur Schau trägt. „Wo finden wir dich?“, hakt sie noch nach, als wäre das wirklich von Bedeutung, doch eigentlich hat sie sich längst von dem Elben verabschiedet. Beide oder keiner, flüstert bereits eine leise Stimme in einem dunklen Winkel ihrer Gedanken, doch noch versucht Lorne sie zu ignorieren. Stattdessen kämpft sie gegen die Tränen an, die langsam in ihr aufsteigen wollen. Nicht heulen Lorey, bloß nicht heulen, ermahnt sie sich. Lächeln, du musst lächeln … tapfer beißt sie die Zähne zusammen und versucht sich an ihren eigenen Ratschlag zu halten.



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