Weltenstadt.de >> Forum (http://forum.weltenstadt.de/)
Das Rollenspiel >> Stadt-Archiv [read only] >> Vandys Flucht
(Thema begonnen von: Vandy am 10. Nov. 2002, 09:39 Uhr)

Titel: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 10. Nov. 2002, 09:39 Uhr
Äste peitschen ihr ins Gesicht, und Schmutz fliegt durch die Gegend, weißer Nebel steigt aus den Nüstern von Frühlingstraum auf und weißer Schaum bildet sich auf seinem Hals, die Zügel werden Glitschig und immer wieder muss sie sie nachfassen um sie nicht ganz zu verlieren.
Sie spürt das Spiel der Muskeln unter sich und bäugt sich tief über den Hals, Jenny immer noch im Arm haltend hat sie es schwer sich wirklich im Sattel zu halten und sie ist erschöpft und müde, der Tag ist neben Griffins Todestag der schlimmste in ihrem Leben.
Zu erst verschwindet Jenny und dann auch noch WWW der sie entführt hat.
Ihr geht immer wieder der das Bild des Pfeiles durch den Kopf wie er silber in der Sonne funkelt und WWW zu Boden geht, sie schreit, schreit ihren Schmerz heraus, und das spornt Frühlingstraum nur noch mehr an, bis er schließlich erschöpft in schnellen trab übergeht und immer langsamer wird, Vandy lässt ihn gewähren.

Frühlingstraum steht, seine Flanken heben und senken sich schnell und Stoßweise, Vandy rutscht mit Jenny aus dem Sattel und sinkt zu Boden, "Nein nein nein, was habe ich getan" sie spricht vor sich hin, es ist Dunkel geworden, doch es stört sie nicht, als Dingo bereitet ihr die Dunkelheit keine Schwierigkeit, sie nimmt die Zügel von Frühlingstraum und läuft weiter, sie hat ihre Entscheidung getroffen, sie nimmt das Wagnis auf sich nach Norden zu Reisen, zurück zu Meister Don.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 11. Nov. 2002, 12:13 Uhr
Vandy ist nun fast schon eine Stunde unterwegs, noch immer hat sie Jenny auf dem Arm und führt Frühlingstraum am Zügel neben sich her.
Ihr Fuchs hat sich im Gegensatz zu ihr Schnell wieder erholt, sie ist fertig mit den Nerven und auch körperlich am Ende, Schlafen... sie will einfach nur Schlafen... so geht sie vom Weg runter und sucht einen geeigneten Unterschlupf.

Nachdem sie einige Zeit schon am suchen ist findet sie eine Stelle an der, der Sturm einige Opfer gefordert hat, eine dicke mächtige Eiche lag umgestoßen auf der Erde, und um sie herum waren einige Bäume ebenfalls niedergerissen worden.
Sie schaut sich um "Nein, das ist zu gefährlich, ein Windstoß und die Hänger kommen herunter" sagt sie zu ihrem Pferd mit dem Blick auf einige Bäume die nur durch die Kronen der anderen gehalten werden.
So läuft sie weiter und weiter in den Wald hinein, bis es schon tiefe Nacht ist.
Letztendlich findet sie doch noch eine Stelle die, wie sie findet, geeignet ist.
Eine kleiner Abhang an dem Unterhalb des Fußes eine natürlich Einhöhlung entstanden ist, ist gerade zu perfekt für ihre  Zwecke.
Sie fesselt Frühlingstraum die Beine und Bindet Jenny im alten Tragetuch auf ihren Rücken.
Vor der Einhöhlung steht eine Kultur aus Fichten bestehend, sie geht hin und biegt eine Fichte um und hackt sie dann mit ihrem großen Hirschfänger ab, das gleiche macht sie dann noch bei zwei anderen.
Dann stemmt sie die drei Fichten vor die Einhölung so dass sie einen Windgeschützten kleinen Verschlag hat.
Sie nimmt den Sattel und die Satteltaschen von Frühlingstraums Rücken herunter und wickelt sich als auch Jenny in die Decken ein.
"Wir werden es schaffen Jenny, wir werden es schaffen" sagt sie immer wieder mehr zu sich selbst als zu ihrer Tochter....


Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 11. Nov. 2002, 17:08 Uhr
Noch war es nicht so kalt in der Nacht dass sie Angst haben musste zu erfrieren, aber keine zwei Monate würde es mehr dauern bis es nun letztendlich doch tiefster Winter sein würde, und was sollte dann aus ihr und Jenny werden?
Die einzige Chance die sie wohl haben würde wäre irgendwo weit ab von der Weltenstadt eine Überwinterungsmöglichkeit zu finden, oder aber in der Weltenstadt selbst?

NEIN beantwortet sie sich die Frage selbst, sie hat sich entschlossen und nun würde sie alles daran setzen es auch in die Tat um zu setzen...

Oh was habe ich getan, weshalb ist es nur so weit gekommen, erst Griffin und nun auch noch Oliver, wie soll es nur weitergehen, Meister Don, wie soll es nur weiter gehen

Es kommt manchmal vor dass Vandy ungewollter Weise und unkontrollierbar die Gedanken anderer vernimmt oder aber ihre Gedanken ungewollt anderen mitteilt, so auch in diesem Moment... und so flogen ihre Gedanken weit weg durch den Wald, über Ebenen und die Berge, weit bis hinter Kadath nach Karadorn, wie es schon öfters in tiefer Verzweiflung vorkam und ihr einziger Halt in der Welt ihr Meister war....

Vandy friert, sie setzt sich auf und zieht die Decke fest um sich,  sie geht zu ihrer Satteltasche, öffnet die Deckentasche welche immer über dem Sattel angebracht ist, und zieht eine andere Decke hervor um  sich sowie Jenny darin einzuwickeln.
Für Jenny war die Aufregung zu viel gewesen, sie schlief tief und fest, sie schien nichts mit zu bekommen.
Vandy stützt ihren Kopf in die Hände, Nein, nein, nein...es kann nicht sein, es ist alles nur ein böser Traum aus dem ich gleich erwachen werde, es ist nur ein Traum... eine Träne rollt ihre Wanger hinunter, eine zweite folgt ....und schluchzend weint sie sich in den Schlaf zurück...

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 14. Nov. 2002, 16:29 Uhr
Es ist später Morgen als sie wieder erwacht, Jenny ist wach und zupft an ihren Haaren, dadurch wurde sie letzten Endes geweckt "Na kleines du hast wohl Hungerm mhm?" meint sie zu ihr "Komm trinke etwas" sie entblößt ihre Brust und lässt Jenny trinken, bald würde sie dafür zu groß sein, und sie würde aufhören Milch zu geben, dann musste sie aufjedenfall genügend Geld zusammen haben um ihre Tochter auch angemessen ernähren zu können.

Frühlingstraum schnaub zufrieden und scharrt mit dem Huf eine kleine Kuhle in den Boden.

Nach dem Vandy Jenny gesäugt hatte, steht sie auf und klopft den Staub von ihren Hosen verlässt den kleinen Verschlag und sattelt Frühlingstraum "Ach großer, wie soll es nur mit uns weitergehen mhm?" fragt sie "Wenn es so weitergeht, dann sitze ich bald im tiefsten Loch einer Stadt oder werde gehängt..."

Sie wusste dass sie übertreibt, aber sie fühlt sich mehr als Schuldig, sie fühlt sich wie ein Mörder auf der Flucht...nein sie ist ein Mörder auf der Flucht.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 21. Nov. 2002, 19:10 Uhr
Mit klammer Kleidung sitzt sie im Sattel und zittert wie Espenlaub, sie hat den Mantel fest um sich gezogen und bäugt sich tief über den Sattel, Jenny hat sie notdürftig in dem alten Tuch an Ihre Brust gebunden um sie vor dem kalten Wind zu schützen.

Frühlingstraum hält den Kopf tief und seine Mähne flattert im Wind, als sie von weitem die Lichter einer kleinen Stadt ausmachen können.

Vandy gibt Schenkeldruck und der Hengst fällt in einen leichten Trab er ist müde und eigentlich etwas mehr als nur das spärliche Gras welches er die Tage über nun zu fressen bekommen hat.
Jetzt sind sie schon seit einer Woche unterwegs und haben sich weitgehend von den kleinen Dörfern ferngehalten, da sie aus dreien verjagt wurden, Vandy kann nicht verstehen wieso, noch nie wurde sie verjagt, aber ständig wurde "Ein Warge!!!" gerufen und man kam mit den Mistgabeln aus den Stallungen gerannt.
Noch nie wurde sie mit Mistgabeln angegriffen, selbst in der Schlacht da wusste sie zumindest weshalb sie kämpften, aber dass?

Vielleicht hatte Oliver doch recht, und die Menschen würden nie verstehen dass sie sich selbst auch als Mensch betrachtet, sie wurde von einer menschlichen Frau geboren und von einem menschlichem Mann gezeugt, nur dass dieser Mann ein Magier war, und sie besser nicht daran dachte was er ihrer Mutter angetan haben musste damit sie zu dem wurde was sie nun ist.

Doch vielleicht hatt sie in einer Kleinstadt mehr Glück und sie würde die Nacht über in einem warmen Bett verbringen können und nicht unter Sträuchern schlafen müssen, wie die Nächte zuvor.
Da hatte sie eine Idee.
Sie zog die Kaputze noch tiefer ins Gesicht und verdeckte somit ihre Ohren dann nahme sie den Schal höher und vermummte sich so dass nur noch die Augen zu sehen waren, dass würde die Leute zwar genauso Mißtrauisch machen, doch immer besser Mißtrauen ernten als aus der Stadt gejagt zu werden.


Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 01. Dez. 2002, 19:30 Uhr
Vandy lässt Frühlingstraum in den Schritt fallen als sie in dem Dorf ankommt.
Es waren keine Menschen mehr auf den Straßen und warmes Licht war in den Fenstern der Häuser zu erkennen.
Sie sehen so ganz anders aus als in der Weltenstadt.
Sie sind um einiges kleiner und die Dächer berühren fast den Boden, sind Reed oder Strohbedeckt.

Schon von weitem kann sie dass Lachen hören welches von der Taverne ausgeht.

"Zum müden Wanderer" Ja müder Wanderer, dass passt irgendwie

Die Taverne ist das größte Gebäude in dem Dorf und hat zwei Geschosse und wie jedes andere Haus hat auch sie einen kleinen Garten der gepflegt und sauber aussieht.

Vandy steigt von ihrem Fuchs ab und führt ihn zu dem angrenzenden Stallgebäude, welches direkt an die Taverne angebaut ist.
Es herrscht stille im Stall und nur das Schnauben eines Pferdes ist zu hören, ab und zu hört man das hin und herwedeln eines Schweifes welcher die Fliegen vertreibt.

"Hallo ist hier wer?" fragt Vandy und schon ist aus verschiedenen Boxen ein Wiehern zu hören, undgeduldig scharrt irgendeiner mit den Hufen auf dem Boden und klopft mit seinem Bein an die Stalltür.

Seitlich geht eine Tür quitschend auf und ein Junge, von vielleicht 15 oder 16 Jahren kommt aus dem Raum.
Stroh hängt in seinen Haaren und seine Hosen könnten auch mal wieder eine Wäsche vertragen.
Er hält eine Laterne in der Hand und warmes Licht erfüllt den Stall.

"Ja?" fragt der Junge.

"Ich brauche eine Box für mein Pferd, gutes Futter und frisches Stroh, sowie einen Eimer Wasser" antwortet Vandy

"Is scho guad, isch werd eier Pferd gud versorsche" meint der Junge.

Vandy ist zu müde um dies selbst zu tun, so überreicht sie den Hengst in die Hände des Jungen.

"Seid vorsichtig, er ist am Bauch äußerst kitzlig" meint sie "Ist dass die Tür zur Taverne?"

Der Junge nickt "Joa desch is die Deer zur Davern" meint er, und führt den Hengst auf eine der Boxen zu.
Vandy greift noch schnell nach den Satteltaschen und wirft sie sich über die freie Schulter.
Dann holt sie Jenny aus dem Tragetuch und versucht sie so gut zu verdecken wie es nur geht, mittlerweile war es fast unmöglich ihre Flügelchen zu verdecken, so wickelt sie sie mit in ihren Umhang ein, so als wolle sie sie vor der Kälte noch mehr schützen als sie es schon getan hatte.

Als sie in die Taverne kommt herrscht reges treiben in der Stube.
Ein Mädchen hat alle Hände voll zu tun um die hungrigen Bauern zu versorgen, an einem anderen Tisch sitzen ein paar Söldner die ihren Durst löschen.
Vandy läuft ohne lange zu fackeln auf den Tresen zu um den Wirt nach einem Zimmer zu fragen.

"Guten Abend Wirt" meint sie.

"Abend junge Frau" meinte der Wirt, "Wie kann ich Helfen?" fragt er

"Ich brauche ein Zimmer für mich und meine Tochter" meint sie. "Eines mit einer ruhigen Lage, wir sind lange gereist und brauchen Ruhe"

"Joa das Wetter wird immer schlimmer, jung Frau" meinte er "Wir haben ein Zimmer ganz am Ende des Flurs, ich lasse es richten, setzt euch doch erst einmal"

"Nein" fährt Vandy etwas auf "Es geht schon"
Da schaut der Wirt sie prüfend an und zieht eine Augenbraue nach oben "Nun wenn ihr meint, aber lasst mich euch dass Zimmer zeigen" er holt einen Schlüsselbund unter dem Tresen hervor und nimmt eine Kerzenleuchter in die Hand. "Folgt mir doch jung Frau"
Er geht die Treppen hoch die rechts von dem Tresen liegen und führt Vandy in den oberen Stock den langen Flur entlang, und ganz am Ende liegt ein einsames Zimmer von dem er die Tür aufschließt und dann den Schlüssel vom Bund nimmt und ihr den Schlüssel sowie die Kerze reicht.

"Dann eine gute Nacht jung Frau" er schüttelt den Kopf und lässt Vandy alleine, die in das Zimmer geht und die Tür von innen schließt und den Schlüssel im Schloß stecken lässt.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 11. Dez. 2002, 20:10 Uhr
Luinalda reitet im ruhigen Trab auf Saskans Rücken. Es ist schon spät am Abend und das letzte Tageslicht war schon vor gut vier Stunden der Dunkelheit gewischen.
Luinalda hofft jetzt bald auf ein Dorf zu treffen, wo sie die Nacht in einem Bett verbringen und Saskan in einem warmen Stall stellen kann.
Mit gedämpften Hufschlag reitet sie über eine Wiese, wobei es bei jedem Schritt den Saskan tat leise knirscht, denn das Gras ist von Reif überzogen. Die bitterkalte Nachtluft weht ihr ins Gesicht, obwohl sie sich ihre Kaputze so tief es ging ins Gesicht gezogen hatte. Ihre Hände sind trotz ihrer weichen Lederandschuhe eiskalt und sie kann sie kaum noch bewegen. Ihrer und Saskans Atem bilden kleine Dampfwolken, die im hellen Mondlicht gut zu erkennen sind.
Nach 15 Minuten weiterem Ritt über die Felder, sieht Luinalda endlich in der Ferne das Dorf das zu diesen Feldern gehören muss. Erleichtert treibt sie Saskan zu einem schnelleren Tempo an und bald darauf reitet sie im Schritt zwischen den Häusern hindurch.
Jegliche Fenster waren dunkel und Luinalda denkt schon sie müsse jemanden aus dem Bett rufen, damit er ihr hoffentlich ein Quartier gibt.
Doch da sieht sie ein Gebäude aus dessen Fenster noch Licht dringt. Es ist das Gasthaus " Zum müden Wanderer", wie sie vom Schild abliehst, das an der Wand über dem Eingang hengt.
Sie gleitet von Saskans Rücken und  lässt ihn stehen.

"Ich bin gleich wieder da und dann kannst in eine warme Box", sagt sie lächelnd zu ihrem treuen Freund.

Sie geht zum Eingang des Gasthauses.
Als sie durch die Tür tritt schlägt ihr wohltuende Wärme und ein Geruch von Bier und Körperausdünstugen der hier anwesenden Gäste entgegen. Luinalda lässt die Tür hinter sich ins Schloss fallen und sieht sich um. Tatsächlich haben die Männer, die hier ihr Bier trinken und sich unterhalten, dringend mal wieder ein Bad nötig.

Aber ich glaube das werden sie erst  nehmen wenn es wieder wärmer geworden ist, wenn überhaupt.

Da entdeckt sie den Wirt, der ihr Eintreten bemerkt hat und ihr entgegen tritt.

" Kann ich Euch behilflichen sein, junge Frau?"

"Ja das könnt ihr! Ich brauche ein Box und Futter für mein Pferd und ein Zimmer für mich bitte."
Lächelnd sieht sie dem Wirt ins Gesicht.

"Jawohl, ich lasse Euer Pferd von meinem Stalljungen versorgen und zeige Euch euer Zimmer. Möchtet ihr vorher noch etwas zu Euch nehmen?"

"Nein danke. Ich werde sofort auf mein Zimmer gehen, sobald ich mein Pferd versorgt habe. Ihr braucht euren Jungen nicht bemühen."

"Gut, wenn ihr wieder herein kommt wird Euer Zimmer fertig hergerichtet sein."

Nach diesen Worten wendet sich der Wirt ab und geht zu einem Gast der ihn gerufen hat. Luinalda verlässt das Gasthaus und versorgt Saskan im Stall mit frischem Heu und Wasser. Dann geht sie wieder hinein und lässt sich vom Wirt ihr Zimmer zeigen. Dankend verabschiedet sie sich und schließt die Tür. Erschöpft streckt sie sich auf ihrem Bett aus und ist bald darauf eingeschlafen.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Saint Vandy am 12. Dez. 2002, 02:22 Uhr
Vandy hört die Schritte draussen auf dem Flur und dass zeigt ihr dass wohl der nächste Gast sich zur nächtlichen Ruhe begeben wird.
Sie entgleidet sich und macht Jenny für die Nachtruhe fertig und gibt ihr die Brust, die kleine ist müde und schläft daraufhin auch sofort in Vandys Armen ein.

Vandy schläft die Nacht über einen ruhigen und traumlosen Schlaf, als sie morgens erwacht war es schon später Morgen, so machte sie sich fertig und ging hinunter in die Gaststube, der Wirt war alleine da, und der Raum war leer, Vandy hatte vergessen sich ihren Mantel über dass Gesicht zu ziehen, zu sehr war sie daran gewohnt frei herum zu laufen.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 12. Dez. 2002, 20:28 Uhr
Als Luinalda aufwacht ist der Tag schon ziemlich weit fortgeschritten. Erschrocken fährt sie hoch und wäscht sich schnell mit kaltem Wasser. Dann streift sie sich ihren mantel über und verlässt ihr Zimmer. Sorfältig schließt sie hinter sich ab, denn ihr Bogen befindet sich immer noch im Zimmer, den sie nicht mit in die Gaststube nehmen will.

Mit leichten Schritten läuft sie die treppe hinunter und betritt den Schankraum. Sie lässt ihren Blick durch den Raum streifen. Der Wirt steht hinter seinem Tresen und rechnet ab. Und außere einer weiteren Person mit einem kleinen Kind war niemand anwesend.

Plötzlich runzelt Luinalda überrascht die Stirn.

Das ist doch....

"Vandy?"

Überrascht sieht sie das Dingomädchen an und geht auf sie zu.

Was führt sie denn in diese Gegend?

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Saint Vandy am 12. Dez. 2002, 20:52 Uhr
Vandy ist so in Gedanken vertieft dass sie überhaupt nicht realisiert dass sie gemeint ist, erst als sie die Bewegung vor ihr wahr nimmt blickt sie auf "Oh ja Wirt, könntet Ihr..." sie stockt und ihre Augen werden groß, langsam erhebt sie sich vom Stuhl und nimmt Jenny in den linken Arm, "Luinalda, wie..aber ich habe..meine Güte es ist eine halbe Ewigkeit her dass wir uns gesehen haben.." Luinalda merkt dass ihr Dialekt der früher so fremdartig an war, nun fast nicht mehr zu hören ist.

Der Wirt blickt immer wieder nervös auf, und richtet ein scharfes Auge auf die beiden Frauen. "Aber wo bist du gewesen, ich habe mir Sorgen gemacht" sie nimmt die junge frau mit der rechten in den Arm, "Komm setz dich, wir haben uns wohl viel zu erzählen" ..

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 13. Dez. 2002, 20:21 Uhr
Luinalda ist freudig überrascht und neugierig setzt sie sich mit Vandy an den Tisch.
Sie ist gespannt darauf was Vandy in der Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten getan hatte. Doch bevor sie eine Frage an sie richtete, wendet sie sich an den Wirt hinter dem Tresen, der nicht gerade freundlich drein blickt und ruft ihm zu:

"Herr Wirt, bringt uns doch etwas zu trinken. Einen kleinen Krug Wein bitte."

Das Gesicht des Wirtes heitert sich sofort merklich auf.

"Kommt sofort, junge Frau!"

Luinalda wendet sich an Vandy:
" Ich hoffe das geht in Ordnung?"

Mit einem Blick auf das kleine Kind, räumt  sie ein:
Wenn du es noch stillst, ist es vieleicht doch nicht so gut, wenn du Wein trinkst."


Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Saint Vandy am 15. Dez. 2002, 08:44 Uhr
Vandy lächelt Luinalda an, es ist einerseits ein glückliches Lächeln eine Freundin wieder zu sehen, doch auch ein trauriges Lächeln welches den vergangenen Tagen entspringt.

"Es ist viel geschehen Luinalda, vielleicht zu viel, ich werde vielleicht wieder in meine Heimat zurückreisen, ach ich weis einfach nicht mehr was ich machen soll, Griffin ist tod, und Werwolfwer habe ich auch umgebracht, er hatte mir meine Tochter Jenny entführt und ich hatte geschworen den jenigen zu töten der meine Tochter entführt hat, davor hatte er mich belogen und betrogen, aber dass war doch kein Grund ihn zu töten, ich meine ich bin ein Mörder, ich werde nie wieder reines Gewissens sein können."

Vandy hört kaum mehr auf zu reden, alles erlebte sprudelt plötzlich aus ihr heraus, sie erzählt Luinalda wie Dekar der Löwenmensch in die Stadt kam und mit ihr anbändelte und wie Werwolfwer darauf reagierte, dann erzählt sie von Kainey dem Schüler Werwolfwers, und erzählt ihr wie sie herausfand dass Werwolfwer sie betrog, sie erzählt ihr wie Griffin getötet wurde und wo sie ihn begraben hatte, erzählt ihr wie sie zu Jenny gekommen war und wie Tokra sie von Bone befreite, einfach alles sprudelt aus ihr hervor.

Dann eine ganze Weile später sitzt sie mit gesenktem Kopf am Tisch, Jenny in den Armen und wickelt sie aus um Luinalda ihre Tochter zu zeigen, "Ist sie nicht hübsch, dass ist alles was mir noch geblieben ist, der einzige Grund weshalb ich mich nicht selbst in den Tod gestürzt habe, aber ich erzähle zuviel, ich meine du hast bestimmt auch vieles erlebt..." sie schweigt und mit nassen Augen schaut sie Luinalda an.

"Wie soll es nur weitergehen, wenn Meister Don erfährt was ich getan habe, dann wird er mich bestimmt davon jagen...."

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 16. Dez. 2002, 21:13 Uhr
Mit lächelden Augen sieht Luinalda Vandys Tochter an.

"Sie ist wirklich bildhübsch."

Und dann plötzlich siehts sie Vandy ernst und mitfühlend in die Augen.

"Und es ist gut dass du sie hast. Denn ohne sie hättest du dich dem Tot übergeben und wärst jetzt nicht mehr am Leben."

Arme Vandy. Was muss sie gelitten haben. Hätte ich an ihrer Stelle anders reagiert?

Nach einer kurzen Pause fährt sie fort:

"Was du getan hast war nicht recht, auch wenn WWW dir tiefen Schmerz zugefügt und dein Vertrauen gebrochen hat. Es ist niemals recht ein Leben zu nehmen, genaus wie es nicht recht ist dir deine Tochter zu nehmen.
Ich weiß nicht, ob ich genauso reagiert hätte, wenn ich in deiner Lage gewesen wäre. Aber ich kann es auch nicht wissen, denn ich habe keine so wundervolle Tochter wie du sie hast. Und ich weiß nicht wie es ist Mutter zu sein.
In diesem Fall denke ich, dass ihr beide nicht richtig gehandelt habt. Du nicht. Und auch WWW nicht.
Aber wer weiß, vieleicht hast du WWW nicht getötet. Vieleicht hat es nur so ausgesehen, aber in wirklichkeit überlebete er deinen Pfeilschuss. "

Nachdenklich ist Luinaldas Blick auf Vandy gerichtet. Dann sieht sie wieder das kleine Mädchen in Vandys Armen an.

Luinalda muss an die Zukunft Vandys und Jennys denken.
Ruhig sagt sie:

"Aber wie es auch ist. Du solltest dich vergewissern. Auch im Interesse deiner Tochter. Soll sie aufwachsen, mit dem gewissen, dass ihre Mutter jemanden getötet hat und sich deswegen schwere Vorwürfe macht.
Jenny würde nicht glücklich aufwachsen.
Außer du verheimlichst es ihr und schweigst so lange du lebst. Doch auch das würde sie irgentwann bemerken.
Mein Vorschlag ist, dass du zurück zur Weltenstadt gehst und dich vergwissert. Auch wenn es dir schwer fällt. Und sollte es wirklich so sein, dass WWW nicht mehr lebt, dann musst du dich damit abfinden und dir sagen, dass du zwar einen Fehler gemacht hast, aber deine Tat in diesem Moment berechtigt war. Du warst wütend und verzweifelt.
Niemand, auch ich nicht hätten in diesem Moment nachdenken können, um richtig zu handeln. "

Luinalda hatte langsam und mitfühlend gesprochen, mit der Hoffnung, dass Vandy verstand, dass sie ihr helfen will.

" Wie du dich entscheidest und was tu tun willst, liegt bei dir. Doch was du auch tun wirst, du sollst wissen, dass du auf mich zählen kannst. Ich werde mit dir gehen und dir beistehen, wenn du es möchtest."

Lächelnd sieht Luinalda Vandy offen ins Gesicht.

" Und wer weiß, vieleicht wird dein Meister dich verstehen und dich nicht davonjagen, wie du befürchtest. Auf jeden Fall wird er es gut heißen, dass du noch einmal zurückgegangen bist."

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Saint Vandy am 18. Dez. 2002, 01:19 Uhr
Vandy sitzt Luinalda gegenüber und hört ihr zu, sie hat schon so viel in ihrem Leben getötet, sie hat in Schlachten gedient und immer hatte sie die vergessen die sie getötet hatte, sie war auf der einen Seite dazu gezwungen gewesen, aber auf der anderen Seite war es ihr freier Wille gewesen zu den schwarzen Rittern zu gehen.
Sie weis dass dies kein normaler Bund ist, da sie alle einem anderen Kodex folgten als der welcher üblich ist.


"Nein, ich glaube nicht dass das gut wäre, wenn ich nochmal umkehre Luinalda, wenn ich dass jetzt tue dann werde ich wohl nie aus der Weltenstadt weg kommen, und ich möchte erst nochmal meine Heimat sehen, bevor ich umkehre. Ich werde es früh genug erfahren ob er noch am Leben ist oder nicht, und meine Tochter wird dann noch zu jung sein um es zu erfahren, ich habe soviele Leben ausgelöscht, und in so vielen Schlachten gedient, aber ich habe nie jemanden getötet der mir etwas bedeutet hat, deswegen fühle ich mich als Mörder, verstehst du? Jenny ist nicht WWW´s Kind, sie ist Griffins und meine Tochter, in ihr lebt Griffin weiter!"

Sie blickte auf Jenny hinab und lächelte sanft.

"Ich danke dir vielmals, dass du mit mir kommen möchtest, und du sollst auch wissen, dass ich auch immer für dich da sein werde, und ich hoffe dass ich nicht auch aus diesem Dorf wegen meinem äusseren gejagt werde, hier im Landesinneren ist es besonders schlimm" sagt sie und blickt zum Wirt hinüber, der Vandy einen skeptischen Blick zuwirft.

Dann kommt ein Mädchen aus der Küche mit einem Tablett voll mit Frühstück, der Wirt nimmt es entgegen und bringt es den beiden.

"Verzeiht wenn ich dem Gespräch gelauscht habe, aber es ist doch recht schwer nicht hin zu hören, wenn man nur zwei Gäste hat, ich habe schon viel erlebt und weis auch um die Geschöpfe welche hinter den Grenzen Kadaths wohnen, doch dass wissen nicht die Bauern hir, so achtet darauf dass wenn ihr weiterzieht euch vermummt wenn euch euer leben lieb ist" sagt er "Wisst ihr es reisen soviele in die Richtung der Weltenstadt und sie steigen alle hier ab, da bekommt man schon einiges zu hören!"
Mit diesen Worten stellt er dass Essen und die Getränke auf den Tisch und wendet sich wieder seiner Theke zu..

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 19. Dez. 2002, 20:33 Uhr
Stirnrunzelnt sieht Luinalda dem Wirt hinterher.

"Was hat er denn damit gemeint?"

Dann sieht sie wieder zu Vandy und nickt ihr zu.

" Gut, du hast dich entschieden. Also werden wir in deine Heimat reisen,wie du es wünschst."

Sie nimmt sich etwas von dem abgestellten Frühstückstablett.

Ich hoffe ich kann das noch bezahlen, und die Zimmer und Stallrechnung auch. Zumindest kann ich nicht mehr in einem Gasthaus übernachten, wenn ich nicht bald wieder zu etwas Geld komme.

Nachdenklich sieht sie sich das Essen an.
Schließlich blickt sie auf. Ihr ist noch ein weiterer Gedanke gekommen.

" Doch wann wollen wir aufbrechen? Ich halte es für keine gute Idee, wenn wir jetzt in dieser kalten Jahreszeit loziehen. Wir sollten den ärgsten Winter abwarten, bis es etwas wärmer geworden ist. Dann ist es auch leichter Nahrung zu finden."



Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Vandy am 07. Feb. 2003, 15:04 Uhr
Vandy und Luinalda verbrachten noch einige Tage zusammen im Gasthaus, dann eines Tages ritt Vandy mit ihrem Pferd und ihrer kleinen Tochter aus, sie wurden von einem Schneesturm überrascht und weitgehend von dem kleinen Dorf in dem sie gastierten abgeschnitten.
Es war kalt eisig kalt und ihre Kraft schwand immer mehr, Stundenlang war sie in einem Wald unterwegs als sie erschöpft aus dem Sattel fiel.

Helles Licht blendete sie, und es drehte sich alles um sie herum, weiche Decken hüllte sie ein, und der Geruch von Holzkohle und Eintopf hing in der Luft.
Sie stöhnte auf, ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Arm.
"Na Mädl bist wach?" fragte sie jemand.
Sie versuchte den Kopf zu drehen doch schnell blieb sie in ihrer Lage liegen, es schmerzte höllisch.
"Jenny" stöhnte sie "Jenny"
"Das kleine Mädchen ist bei mir, sie hat die Tortur besser überstanden als du, es war leichtsinnig!"
Er ging auf sie zu und sie nahm nur in Schemen war dass ein großer bärtiger Mann vor ihr stand und die kleine Jenny zu ihr legte.

"Danke das du mir geholfen hast" sagte Vandy zu ihm,
"Und du bist dir sicher dass du in der Lage bist weiter zu reiten?"
"Ich muss zurück, ich glaube ich habe noch eine Menge zu klären und es ist wichtig für mich, ich weis nicht ob Luinalda nun noch in diesem Dorf ist, ich kann es mir nicht vorstellen so werde ich in die Weltenstadt zurückreiten, aber ich werde dich im Frühling besuchen!"

Vandy saß in dicke Felle gehüllt im Sattel, Jenny hing an ihrer Brust und war ebenfalls dick eingewickelt, der Mann hatte ihr die Satteltaschen prall mit Nahrung gefüllt und hatte ihr die Richtung genannt in die sie reiten musste.
Die Stürme hatten nachgelassen und der Schnee war am Schmelzen und dass Wetter schien besser zu werden.
Vandy stieg noch einmal aus dem Sattel und umarmte den Mann, stieg wieder auf und ritt los.
Sie winkte bis er ausser Sichtweite war, dann gab sie Schenkeldruck und trabte durch den Schnee zurück in Richtung Weltenstadt.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 07. Feb. 2003, 19:25 Uhr
Nach einigen Tagen, die Vandy und Luinalda weiterhin im Gasthaus verbracht hatten, brach Vandy mit ihrer Tochter zu einem Spazieritt auf. Sie hatte Luinalda kurz Bescheid gesagt und war dann kurz darauf losgeritten.
Dann brach ein Schneesturm aus und Vandy und Jenny waren noch immer nicht zurück. Langsam machte sich Luinalda Sorgen.

Besorgt sitzt sie in ihrem Zimmer und lauscht gleichzeitig auf das Toben des Windes draußen und auf Geräusche unten in der Schankstube und im Gang vor ihrer Tür. Doch viel ist nicht zu hören, abgesehen davon, das der Sturm alle möglichen anderen Geräusche übertönt.

Sie hätten doch längst zurück sein müssen. Hoffentlich konnten sie einen sicheren Unterschlupf vor dem Sturm finden. Ich werde die Nacht abwarten. Ewig kann der Sturm ja nicht andauern. Und dann kommen sie bestimmt baldmöglichst wieder,......wenn sie nicht direkt hineingeraten sind.

In nicht gerade aufmunternde Gedanken versunken, bereitet sich Luinalda auf die Nacht vor. Diese durchwacht sie, ohne ein Auge zu zu tun. Müde war sie nicht, also konnte sie genausogut auf Vandys Ankunft warten. Doch als der Morgen graute und der Sturm sich längst gelegt hatte, ist sie immer noch nicht heil in das Gasthaus zurückgekehrt. Luinalda sieht in Vandys Zimmer nach, das noch immer so ist, wie es Vandy verlassen hatte. Auch unten im Gastraum kann sie sie nicht finden. Auf eine Frage von ihr an den Wirt, ob er wüsste, ob er das Dingomädchen noch einmal gesehen hat, seitdem es das Dorf verlassen hatte, bekommt sie eine verneinende Antwort. Luinalda sieht dem Wirt ernst in die Augen. Er machte ganz den Anschein, als wäre er froh Vandy los zu sein. Luinalda ist nahe daran ihn diesbezüglich ihre Meinung zu sagen. Sie kann nicht glauben, wie man so verblendet sein kann. Angst und Misstrauen, denjenigen gegenüber zu bringen, die man nicht kennt. Von denen man vieleicht nur schlechte Geschichten gehört hat. Nur nicht selbst einmal auf den Gedanken kommen, diese Geschichten zu hinterfragen und ihre Wahrheit zu überprüfen.
Vandy war doch nun wirklich keine Person, vor dem ein ihr Gutgesinnter Angst zu haben bräuchte.

Bevor sie jedoch dem Wirt ihre Gedanken darlegen kann, entscheidet sie sich dagegen. Sie hat nun wirklich keine Zeit eine Diskussion zu starten. Sie wusste, das dies nichts bei diesem Menschen auswirken würde. Also wendet sie sich stattdessen von ihm ab und geht auf ihr Zimmer, um ihre Sachen zu packen.

Menschen können wirklich verblendet sein. Sich nur schön an der "vorgelegten" Wahrheit festklammern, das können sie gut.

Seufzend sammelt sie ihre Sachen ein, schultert ihren Bogen und Köcher und geht wieder hinunter in die Gaststube. Sie will aufbrechen und sich auf die Suche nach Vandy machen. Nichts hält sie mehr hier, und abgesehen davon hätte sie keine weitere Nacht hier verbringen können. Ihr Geldbeutel besaß nichts weiter als Leere.
So verabschiedet sie sich vom Wirt mit einem kurzen Nicken und verlässt ohne Frühstück das Gasthaus. Unterwegs würde sie einen kleinen Happen von ihrem Reiseproviant zu sich nehmen, von dem sie noch etwas besaß.
Geradewegs begibt sie sich in den Stall, holt Saskan aus dem Verschlag und schwingt sich draußen auf seinen blosen Rücken. Sie reitet im direkten Weg durch das Dorf und befragt die ihr begegnenden Dorfbewohner nach Vandy und dem kleinem Kind. Das einzige was sie aus ihnen herausbekommt, ist die Richtung, die Vandy eingeschlagen hatte. Ohne zurückzublicken lässt sie Saskan in Galopp fallen und hält mit scharfen Augen nach einem Anzeichen von Vandy ausschau.

Titel: Re: Vandys Flucht
Beitrag von Luinalda am 10. Feb. 2003, 19:37 Uhr
Viele Tage bleibt Luinalda erfolglos bei ihrer Suche nach Vandy und ihrer kleinen Tochter. Als es zu dunkel wird, um die Suche noch weiter fortzusetzten, sitzt sie ab und schlägt ihr Nachtlager auf. Vor einem kleinen Feuer sitzt sie und nimmt etwas von ihrem Reiseproviant zu sich. Sie muss sich ihre täglichen Rationen gut einteilen, denn allzuviel ist es nicht mehr.

Wenn es länger dauert als ich vermute Vandy zu finden, dann muss ich wohl mein Glück bei der Jagd nach einem Kaninchen versuchen.
Und ich werde sie finden. So schnell gebe ich nicht auf.


Luinalda verdrängt mit Absicht die Möglichkeit erfolglos zu bleiben.

Oh Vandy! Ich hoffe dir ist nichts schwerwiegendes passiert. Wo bist du nur abgeblieben?... Vieleicht ist sie im Schneesturm ja nur von der Richtung abgekommen und sie kommt mir bald gesund und munter entgegengeritten.

Diese Gedanken hatte sie in den letzten Tagen ständig, um die Sorge zurückzudrängen. Wieder einmal durchwacht sie diese Nacht ohne zu schlafen. Schon vor dem ersten Tageslicht reitet sie auf Saskan weiter durch die Winterlandschaft. Am späten Nachmittag hält sie nur kurz Rast, um Saskan eine kurze Pause zu gönnen. Und als es den Anschein hat, dass auch dieser Tag ohne Ergebnisse zu Ende geht, nimmt Luinalda, noch weit entfernt vor sich, ein Geräusch wahr. Mit einer Geste an Saskan, hält dieser an und sie lauscht angestrengt. Mit scharfen Augen versucht sie die hereinbrechende Dunkelheit zu durchdringen.
Was sie hört ist eindeutig Gesang. Irgendjemand singt ein Lied, das ihr jedoch nicht bekannt ist. Leise reitet sie dem Gesang entgegen und je näher sie kommt, erkennt sie eine tiefe Männerstimme. Vor sich kann sie nun das Flackern eines Lagerfeuers erkennen und sie schwingt sich leise von Saskans Rücken. Vorsichtig pirscht sie sich näher, um herauszufinden, ob sie sich gefahrlos zu erkennen geben kann. Und als sie nur einen großen bärtigen Mann sieht, der vor dem Feuer sitzt, einen dampfend Becher in den Händen, beschließt sie, dass sie sich ihm zeigen kann. Saskan im dunklen hinter sich lassend geht sie nun geräuchvoll näher, um auf sich aufmerksam zu machen und den Mann nicht zu erschrecken. Noch bevor sie ganz von dem Feuerschein in Licht getaucht ist ruft sie ihm zu:

"Seid gegrüßt Fremder. Ich komme nicht in böser Absicht."

Der Mann hatte natürlich nicht bemerkt, dass sie ihn zuvor im Dunklen beobachtet hat. Deswegen ist seine überaschter Gesichtsausdruck und seine Reaktion verständlich. Er schreckt auf und sieht sich alamiert nach allen Seiten um, doch nach Luinaldas beruhigenden Worte meint er zwar noch immer sehr Aufmerksam, aber freundlich:" Seid ebenfall gerüßt Fremde. Was ist euer Anliegen?"

"Mein Name lautet Luinalda. Ich möchte lediglich eine Informationen bei euch einholen."

"Na dann setzt euch zu mir. Mein Name ist Baldo. Da bin ich ja gespannt was eine solch junge Dame in diese Gegend verschlägt. Möchtet ihr einen Tee?"

Luinalda nickte mit einem Lächeln und setzt sich dem Fremden gegenüber. Baldo hat ein zerfurschtes wettergegerbtes Gesicht unf schwilige Hände, mit denen er nun einen weiteren Becher mit dampfenden Tee aus einem Topf, der an einem Gestell über dem Feuer hängt, einschenkt und ihn dann Luinalda reicht.

Dankend nimmt sie ihn entgegen.

" Ich bin auf der Suche nach einer Freundin. Ich gastierte mit ihr in einem Dorf einige Tagesreisen von hier entfernt, als sie ausritt und ein Schneesturm aufkam. Ich befürchte, dass sie in diesen Sturm geraten ist, denn seitdem ist sie nicht mehr zurückgekehrt und ich suche sie seit mehreren Tagen, doch bisher ohne Erfolg. Besteht die Möglichkeit, dass ihr etwas von ihr wisst? Habt ihr sie gesehen?"
Luinalda hat mit Absicht vermieden, Vandy zu beschreiben, denn sie kann nicht sicher sein, wie Baldo darauf reagieren würde.

Baldo nickt wissend.
" So, junge Dame. Es wäre doch sehr hilfreich, wenn ihr mir sagen würdet, wie eure Freundin aussieht. Aber da ich merke, dass ihr dies mit Absicht nicht gesagt habt", sagt er schmunzelnd "werde ich versuchen euch so weiterzuhelfen. Doch eines vorweg. Kann es ein, dass eure Freundin eine sympatische Dingodame ist? Wenn sie es ist, nach der ihr sucht, dann kann ich euch sagen wohin sie geritten ist." Aus lächelnden Augen sieht Baldo Luinalda an. Diese nickt erleichter. Zumindest lebt Vandy also noch.

"Ihr seid sehr scharfsinnig Baldo. Ja, nach diesem Dingomädchen suche ich. Was ist passiert?"

Baldo erzählt , wie er Vandy gefunden und gesung gepflegt hatte und wie diese dann Richtung Weltenstadt aufgebrochen ist. Luinalda fällt ein Stein vom Herzen, doch auch Verwirrung über Vandys Handeln macht sich in ihr breit. Das sie alleine geritten ist, ohne noch einmal mit Luinalda Kontakt aufgenommen zu haben kann sie verstehen, doch warum sie nun zur Weltenstadt geritten ist, kann sie sich nicht erklären. Zuvor, wollte sie doch in ihre Heimat reisen.
Luinalda verbringt die Nacht bei Baldo, verabschiedet sich aber gleich am frühen Morgen von ihm und reitet in aller Eile in Richtung Weltenstadt, Vandy hinterher.



Powered by YaBB 1 Gold - SP 1.3.2!
Forum software copyright © 2000-2004 Yet another Bulletin Board