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Das Rollenspiel >> Reisen und Quests durch die Immerlande >> Auf dem Weg nach Blurraent
(Thema begonnen von: Shyada am 10. Mai 2006, 20:42 Uhr)

Titel: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 10. Mai 2006, 20:42 Uhr
Der große unbekannte Mann nimmt sie einfach mit sich und sie hat keine Ahnung wohin es gehen soll. Aber es interessiert sie auch nicht, hauptsache sie kann an seiner Seite gehen und braucht sich um nichts kümmern, er würde sie schon an ein hübsches Plätzchen führen. Vollkommen verzückt betrachtet sie die tanzenden Pärchen, den Goldstaub, die Blütenblätter, durch die Lüfte schwirrende Feen und lachende Kinder. Gerne hätte sie ihren Begleiter gefragt, ob sie auch tanzen, aber eigentlich will sie das auch gar nicht. Sie schmiegt sich lächelnd etwas dichter an ihn und lässt sich einfach überraschen, wohin er sie bringt.
Dass eine Kutsche ihr Ziel sein soll, überrascht sie dann aber doch. Sie hat nichts konkretes erwartet, aber eine Kutsche? Noch dazu wartet davor ein Mädchen, oder ist es doch eher ein Junge?, und zwei weitere Männer sitzen auf dem Kutschbock. Fragend sieht sie zu dem dunkelhäutigen Mann, aber er blickt nicht in ihre Richtung, sondern reicht sie nur an das dürre Ding weiter, dass sich erhebt und sie beinah schon anstarrt. >“Hier dein neues Spielzeug.“< Ihre Lippen formen sich schon zu einem ‚Warum’, doch dann merkt sie, dass der Mann sie gar nicht mehr beachtet. Mochte er sie denn nicht? Oder hat er ein anderes Mädchen gefunden, dass hübscher als sie ist? Suchend irrt ihr Blick durch die Menge, aber auch dafür scheint der Mann sich nicht zu interessieren. Etwas bekümmert sieht sie wieder zu ihm, aber er drängt sie nur endlich in die Kutsche zu steigen. > „Du musst keine Angst haben, ich pass schon auf, dass dir nichts passiert.“ Hört sie, als jemand ihre Hand ergreift und sie dann erneut einfach mitgenommen wird. Dieses Mal aber erheblich sanfter und sie hätte sogar die Wahl stehen zu bleiben. Zögernd und sichtlich verwirrt, weil sie nicht einmal weiß, wohin es überhaupt gehen soll, folgt sie dem Mädchen, wird aber von hinten zusätzlich noch bedrängt sich zu beeilen. „Nicht so doll,“ murmelt sie unruhig und stolpert mehr in die Kutsche, als dass sie die Stufen einzeln nimmt. Das Mädchen erklärt ihr, dass sie keine Angst haben braucht, woraufhin Shyada sie dankbar anlächelt. Auch wenn sie nicht weiß, warum sie überhaupt Angst haben müsste, aber wenn das Mädchen meint, dass sie trotzdem auf sie aufpasst, findet sie nett. Die Kutsche ist nicht sehr groß, beherbergt aber trotzdem mehrere Kisten und bietet Platz für gut sechs Leute, aber die einzigen, die hier wohl mitreisen, sind sie selbst und das Mädchen. Ist sie denn nun eins? Während sie mit dem Mann noch etwas bespricht, sieht Shyada sich weiter in der Kutsche um. Sie mag keine Kutschen, glaubt sie zumindest, denn sie kann sich nicht daran erinnern, schon einmal in einer gesessen zu haben. Unsicher sieht sie sich jeden Winkel an und fährt mit der freien Hand über die gepolsterten Bänke, als die Tür zugeschlagen wird und die Kutsche mit einem Ruck anfährt.

Mit einem „Huch.“ stolpert Shyada über ihre eigenen Füße und setzt sich eher unfreiwillig hin, wobei sie das Mädchen, dass sie noch immer festhält, einfach mit sich zieht. „Entschuldige,“ nuschelt sie verlegen und senkt betreten den Kopf. „Aber ich konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten.“ Ihr scheint es jedoch nichts auszumachen. Zumindest sagen das ihre Worte, denn sehen kann Shyada nicht viel von ihr, da sie einen Hut aufhat. Aber sie scheint halblanges braunes Haar zu haben. Dankbar, dass das Mädchen bei ihr sitzt und noch immer ihre Hand hält, lächelt Shyada sie an. Sie kennt das Mädchen nicht und weiß auch nicht wohin es so plötzlich geht, aber das jemand so freundliches bei ihr sitzt, reicht aus um sie für den Anfang zu beruhigen. Als das Mädchen mit einer Hand eine Truhe unter der Sitzbank hervorkramt, erzählt sie etwas von einem Namen, den sie ja gar nicht kennt und ein überraschtes „Oh.“ Verlässt Shyadas Lippen. Angestrengt überlegt sie, wie sie eigentlich heißt, aber ihr fällt einfach keine Name ein. Sie hat das Gefühl, dass er ihr jeden Moment einfallen muss, aber das tut er nicht. „Ich weiß meinen Namen auch nicht,“ stellt sie überrascht fest und hört dann fasziniert zu, als das Mädchen ihr verrät, dass sie wie ihre Schwester aussieht. > „Hm…weist du? Du siehst ein bisschen aus wie meine große Schwester…also…eine der vielen. Ihr Name ist Liomie und sie arbeitet jetzt in einer Stadt bei einem Schmied. Ich hoffe der Name gefällt dir, denn ich denke ich nenn dich Liomie bis wir bei dir Zuhause sind. Da kennt man sicher deinen richtigen Namen.“<
„Liomie?“ fragend sieht Shyada auf und überlegt eine Weile. „Klingt hübsch,“ meint sie dann begeistert und sieht erfreut sie dem Mädchen. „Aber... wo ist denn mein Zuhause? Ich dachte, ich wohne hier? Also na ja.... was auch immer für ein Ort das hier ist.“ Verwundert darüber, dass sie weder ihren Namen weiß, noch wo sie sind, sieht sie aus dem Fenster, doch dort ist nicht viel mehr als die anbrechende Nacht und vereinzelte Fackeln zu sehen. > „Ich bin übrigens Selli. Verstehst du das? Ich weiß nicht ob du mit Namen was anfangen kannst aber….na ja… wenn du was brauchst, also, wenn irgendwas ist dann helfe ich dir in Ordnung? Selli, merk dir das ja?“< Eifrig nickt Shyada mehrmals und wiederholt dann den Namen. „Klingt auch hübsch,“ erklärt sie mit einem fröhlichen Grinsen und lässt sich dann zurückfallen, um sich anzulehnen. Die Augen geschlossen döst sie ein wenig vor sich hin und beschließt dann, dass ihr diese unverhoffte Reise doch gefallen kann. Ein „Hör zu Liomie, ja?< und anschließend weitere Erklärungen lassen Liomie aufsehen und voller kindlicher Begeisterung zusehen, wie Selli ein rotes Kleid aus einer Truhe hervorholt. Begeistert klatscht Liomie in die Hände und als Selli sie fragt, ob sie das anziehen kann, bestätigt sie ohne Umschweife, um dann gleich darauf festzustellen, dass sie davon anscheinend doch keine Ahnung hat. Aber hab ich nicht schon mal ein Kleid angezogen? Grübelnd zieht sie die Augenbrauen zusammen und fängt an den Stoff zu betasten. Mehr als ein überhaupt nicht hilfreiches „Weich...“ kriegt sie dabei aber nicht zustande, so dass sich Selli wohl genötigt sieht, sie umzuziehen.

Durch das ständige Rumpeln der Kutsche ist es schon nicht leicht die enge Kleidung, die sie momentan noch anhat, auszuziehen, doch das Kleid, dass scheinbar überall gleichzeitig anfängt und aufhört auch noch anzuziehen, scheint schier unmöglich. Immer wieder rutschen sie aus, stoßen sich den Kopf, Ellbogen oder Beine an und verheddern sich ineinander, wenn sie mal wieder nicht wissen, wohin welches Stück Stoff muss und wo nun eigentlich die Löcher für Arme und Kopf sind. Auch wenn sie beide wohl keine Ahnung haben, ob das Kleid nun endlich richtig sitzt, aber sie sind sich einig, dass sie es nicht besser hinkriegen und belassen es dabei. „Danke,“ haucht Liomie zufrieden und betrachtet das bauschige Kleid aus weinroter Seite. Immer wieder streicht sie darüber und versucht die Falten zu glätten. „Du siehst wirklich toll darin aus weist du? Du bist sehr hübsch. Ich mach dir jetzt noch die Haare in Ordnung? Keine Sorge, ich bin ganz vorsichtig.“ Das Selli sie so mit Komplimenten überhäuft, lässt sie erröten und beschämt zur Seite gucken. Sie kann sich nicht erinnern, wann ihr das letzte Mal jemand so etwas gesagt hat. Scheinbar wieder etwas, was es möglicherweise noch nie gegeben hat und sie kurzzeitig wieder ins Grübeln versetzt. Aber lang währt diese Phase nicht, denn Selli scheint noch nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis zu sein und fängt, wie erwähnt an, ihr den Haarschmuck zu entfernen. Wie zwei Geschwister, die sich vor einem großen Ereignis hübsch machen, sitzen sie halb hinter einander auf der Bank. Während Selli Perlen und Federn aus ihren Haaren holt, hält Liomie die Hände offen und betrachtet sich die Dinge, die alle bis vor kurzem noch an ihrem Kopf waren. Soviel? Woher ich das wohl habe? Mit dem Finger schiebt sie die Perlen vor und zurück und hört nebenbei Selli zu, die ihr vorschwärmt wie toll sie aussieht und am Ende des Frisiervorgangs sogar ihren Hut abnimmt.
Noch immer leicht verlegen, betrachtet Liomie das Gesicht des Mädchens und lächelt sie dann an. „Hast du denn kein Kleid was du anziehen kannst? Da ist doch bestimmt noch eins in den Kisten. Wir müssen dich doch auch hübsch machen... und nicht nur mich.... Wer freut sich eigentlich auf mich?“ Sie legt den Kopf leicht schief und betrachtet das beinah kindliche Gesicht von Selli. „Du würdest in einem Kleid bestimmt auch hübsch aussehen. Ganz sicher!“
Als sie durch ein besonders großes Schlagloch fahren, hüpft alles in der Kutsche einmal auf und erschrocken klammert sich Liomie an Selli. „Wo fahren wir hin? Und wieso ist der Mann- wie heißt er eigentlich?- nicht hier hinten? Ist er nett? Er sieht ein wenig grimmig aus, aber ich glaube ich mag ihn.“ Sie plappert munter drauf los und irgendwie fallen ihr immer neue Fragen ein, aber sie will Selli nicht so berängen. Immerhin hat sie ihre neue Freundin gerade erst kennen gelernt. Einen Moment herrscht Schweigen und nur das Rattern der Rädern, der Murmeln von Männerstimmen und das Poltern von Pferdehufen dringt zu ihnen ans Ohr. „Oh, ich glaube mir ist schwindelig,“ bemerkt Liomie, als sich alles in ihrem Kopf zu drehen anfängt und sie das Gefühl hat sich gleich übergeben zu müssen. Aber der Würgereiz verschwindet schnell wieder. „Hast du etwas zu trinken für mich?“

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 11. Mai 2006, 15:12 Uhr
Ein wenig verlegen kratzt sich Selainee am Kopf und schaut Liomie zweifelnd an. "Ich und ein Kleid? Na ja ich weiß nicht.....aber....na ja wir hatten eh keine Zeit für mich noch eins zu kaufen. Später vielleicht." Eigentlich kommt die junge Frau ihr überhaupt nicht verrückt oder schwachsinnig vor, ein bisschen verwirrt vielleicht aber alles in allem ist sie doch ziemlich erleichtert. Sie will ihr gerade genau das mitteilen, als ein Schlagloch der holpernden Kutsche einen zusätzlichen Schlag versetzt und sie sich Halt suchend aneinander klammern müssen. "Der Kerl fährt wie der letzte Henker....rücksichtsloses Pack." murmelt Selainee unwillig und streicht Liomie beruhigend über den Rücken bevor sie sie vorsichtig zurück in ihre alte Position setzt. „Wo fahren wir hin? Und wieso ist der Mann- wie heißt er eigentlich?- nicht hier hinten? Ist er nett? Er sieht ein wenig grimmig aus, aber ich glaube ich mag ihn.“  Selainee zieht leicht die Augenbrauen zusammen "Ach der...." sie schüttelt den Kopf und zuckt mit den Schultern. "Das ist doch bloß J....." sie verschluckt sich fast an dem Namen und kann gerade noch rechtzeitig abbrechen. "...is ja auch egal...auf jeden Fall ist er ganz in Ordnung, manchmal aber auch nicht...ach weist du...halt dich besser an mich und lass die Anderen mal lieber in Ruhe. Die waren mir noch nie so geheuer." Sie versucht es sich irgendwie bequem zu machen, was leider schwieriger ist, als sie gehofft hatte. "Das bleibt aber unter uns ja?" Sie lächelt und zwinkert Liomie zu. "Ach ja und wo wir hinfahren....hm...eigentlich hab ich da genau so wenig Ahnung aber ich bin mir sicher, dass es ein schöner Ort ist. Weist du....deine Familie ist schließlich da und wo Familie ist ist es immer schön."

Sie ist sich nicht sicher, ob Liomie die letzten Worte noch vernommen hat, denn ihr Blick ist mit einem mal glasig und außerdem ist sie von einer Sekunde zur nächsten erstaunlich blass um die Nase geworden. "Alles in Ordnung?" fragt sie besorgt, doch es scheint nicht alles in Ordnung zu sein und als Liomie das Wort an sich richtet scheint sie ein wenig abwesend. „Oh, ich glaube mir ist schwindelig. Hast du etwas zu trinken für mich?“ schnell nickt Selainee und hält Ausschau nach ihrem Rucksack, von dem sie weiß, das sich darin noch ein halb gefüllter Wasserschlauch befindet. "Mach dir nichts draus. Bei dem Gepolter kann einem auch echt schlecht werden. Kein Problem." Erneut kriecht sie in den Fußraum und kramt ihren Rucksack hervor. "Nur gut das ich vorgesorgt hab....autsch.....meine Güte...so, hier." Sie hält Liomie den Wasserschlauch hin, den sie dankbar annimmt, und setzt sich zurück auf die Bank. "Besser?" fragt sie nachdem die Frau hastig einige Schlücke Wasser getrunken hat. "Das wird schon wieder." Sie nimmt den Schlauch zurück und tränkt das Ende ihres Hemdärmels mit ein wenig Wasser daraus. "Leg am besten den Kopf zurück an die Wand und mach was die Augen zu, dann ist es sicher gleich besser." Als Liomie ihren Rat folgt tupft sie ihr vorsichtig mit dem feuchten Ärmel die Stirn ab, einerseits um den letzten Rest Goldstaub zu entfernen und andererseits um ihr so vielleicht ein bisschen zu helfen. "So..." meint sie schließlich und lächelt leicht, da wieder ein bisschen Farbe in Liomies Gesicht zurück gekehrt ist. "Sag ruhig immer wenn etwas ist. Ich versuch dir zu helfen wo ich kann."

Sie nimmt den Wasserschlauch und beginnt ihn wieder in ihrem Rucksack zu verstauen als ihr Blick auf Liomies alte Sachen fällt die sich mit all ihrem Haarschmuck über den gesamten Boden verteilt hat. "Die Perlen und den anderen Kram....die willst du sicher behalten was? Hm...J...ich meine...der Mann hat dafür sicher kein Verständnis, wie wärs wenn ich mich darum kümmere hm? Ich pack sie weg zu meinen Sachen und wenn wir angekommen sind bekommst du sie zurück. Versprochen." Zuerst räumt sie die alte Kleidung sorgfältig in ihren Rucksack, dann sammelt sie alle Perlen und Feder und was sich noch so finden lässt auf und lässt es nachdenklich von einer Hand in die andere wandern. "Hm...ah...wart mal, ich hab ne Idee." Schnell ist im Rucksack einer der vielen ehemaligen "Geldbeutel" gefunden und der Kleinkram sicher darin verstaut. "Hier." lächelnd hält sie Liomie den kleinen Beutel hin, die ihn freudig entgegen nimmt. "So verlierst du nichts davon und kannst die Sachen bei dir tragen. Sie sind doch echt zu schade um sie wegzuwerfen oder?" Gerade will sie sich zurück auf ihren Platz setzen als die Kutsche erneut ein Schlagloch durchholpert und sie sich mit großem Krach einmal mehr den Kopf an der Decke stößt, auch Liomie scheint sich erschrocken zu haben und Selainee wird so langsam ehrlich wütend. Wozu die verdammte Eile! Meine Güte! Ohne lang zu überlegen klettert sie auf die vordere Bank und klopft mit ihrer Faust heftig gegen die Vorderwand. "So langsam reichts aber" Wir brechen uns hier drin noch alle Knochen!" Wenn es nur um sie gehen würde wäre es ihr ja noch egal, doch ihrem neuen Schützling soll auf keinen Fall etwas zustoßen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 12. Mai 2006, 21:21 Uhr
Liomie verzieht enttäuscht ihren Mund, als ihr Selli erklärt, dass sie kein Kleid abbekommen hat. „Aber wenn wir zu.... wenn wir zuhause sind, dann musst du auch eins anziehen. Ich weiß war nicht, wer da auf mich wartet, aber dort freut man sich bestimmt auch, wenn du in einem hübschen Kleid ankommst.“, meint Liomie begeistert und malt sich schon aus, wie das Kleid am besten aussehen soll. Selli scheint aber nicht ganz so angetan von der Idee und lässt das Thema einfach auf sich beruhen. Dafür scheint sie aber einen gewissen Groll gegen die Fahrer zu hegen. Wobei Liomie das aber durchaus verstehen kann. Manchmal ist es ja ganz lustig, wenn man so auf und ab hüpft, aber nicht, wenn man sich ständig stößt und nur darauf zu achten hat, dass man nicht von der Bank rutscht. > "Das ist doch bloß J...is ja auch egal...auf jeden Fall ist er ganz in Ordnung, manchmal aber auch nicht...ach weist du...halt dich besser an mich und lass die Anderen mal lieber in Ruhe. Die waren mir noch nie so geheuer."< Ein wenig traurig guckt Liomie zu Selli. Sie verheimlicht ihr etwas. Deutlich hat sie gespürt wie ihre neu gewonnene Freundin etwas vor ihr verbirgt. Bestimmt ein Geheimnis, was sie mir nicht verraten darf. Dabei liebe ich doch Geheimnisse. Sie seufzt tief, aber hat wenige Augenblicke später schon längst wieder vergessen, dass Selli etwas vor ihr geheim hält. Dafür nickt sie nun eifrig, um zu zeigen, dass sie verstanden hat und lächelt erfreut, dass Selli sich ihr angeboten hat. Auch wenn der große, starke Mann wohl nett ist, ist ihr Selli doch viel lieber. Liomie weiß gar nicht, ob sie Geschwister hat, im Moment jedenfalls will es ihr einfach nicht einfallen, aber falls doch, so hofft sie im Stillen, dass zumindest ihre Schwestern so wie Selli sind. Immerhin teilen sie jetzt ein Geheimnis. Zwar kein wirklich großes, aber vor dem dunklen Mann etwas geheim zu halten hört sich lustig an. Männer brauchen ja sowieso nicht alles wissen und Frauen haben nun mal ihre Geheimnisse. > "Das bleibt aber unter uns ja?"< „Ich schwöre,“ erklärt sie grinsend und halt feierlich ein Hand erhoben. Das Selli ihr nichts über ihr Zuhause sagen kann und sie sich einfach nicht daran erinnern kann, stimmt Liomie wenig später schon wieder traurig, aber die Freude über das Geheimnis überwiegt eindeutig und so lächelt Liomie einfach vor sich hin, auch wenn das Schwindelgefühl ihr mehr zu schaffen macht, als sie anfangs angenommen hat. Das Lächeln nimmt einen etwas gequälten Ausdruck an und auch Selli scheint zu bemerken, dass es ihr nicht gut geht.

Da Liomie nicht weiß, was Selli und der Mann an Gepäck dabei haben, hofft sie einfach darauf, dass irgendwo etwas zu trinken vorhanden sein wird. Und tatsächlich hat ihre Freundin etwas dabei und kriecht halt unter die Bank, um ihre Tasche hervorzuholen. > "Nur gut das ich vorgesorgt hab....autsch.....meine Güte...so, hier."< „Danke,“ haucht Liomie und hat dann den Wasserschlauch auch schon entkorkt und trinkt eilig. Vielleicht ein wenig zu eilig, denn ihr Magen rebelliert plötzlich noch mehr, aber das flaue Gefühl vergeht glücklicherweise gleich wieder, so dass sie gleich noch einmal ansetzt, aber dieses Mal langsamer trinkt. > "Besser?"< Sie nickt und gibt dann den Weinschlauch zurück. Viel ist es zwar nicht, aber sie hat nicht mehr das Gefühl, dass sich alles vor ihren Füßen dreht. Wobei es nicht allein ihrem Schwindel zu verdanken ist, dass die Kutsche vor ihren Augen schwankt. Selli scheint ihr am Gesicht abzulesen, woher der Schwindel rührt. > "Leg am besten den Kopf zurück an die Wand und mach was die Augen zu, dann ist es sicher gleich besser."<
Wie geheißen, lehnt sich Liomie zurück, muss aber anfangs erneut gegen einen aufsteigenden Würgereiz ankämpfen. Sie hat einen seltsamen Geruch in der Nase. Etwas das sie noch nie zuvor gerochen hat, aber es ist nicht gerade angenehm. Liomie ist sich eigentlich sehr sicher, dass ihr Schwindelgefühl auch davon kommt, aber was weiß sie denn schon. Vielleicht ist es auch doch einfach nur die Kutsche. Als Selli ihr mit dem nassen Ärmel über die Stirn tupft, entspannt sich sie sich und würde jetzt liebend gerne auf einer grünen Wiese sitzen und einfach nur plaudern, aber leider muss sich in diesem holpernden Gefährt ausharren. Sie stellt sich gerade vor, wie schön es wäre, wenn sie irgendwo am Wasser sitzen und plaudern würden, als Selli ihre Wunschgedanken durchbricht. > "Die Perlen und den anderen Kram....die willst du sicher behalten was? Hm...J...ich meine...der Mann hat dafür sicher kein Verständnis, wie wärs wenn ich mich darum kümmere hm? Ich pack sie weg zu meinen Sachen und wenn wir angekommen sind bekommst du sie zurück. Versprochen."< „Oh, das würdest du tun? Das wäre wirklich sehr nett von dir. Ich weiß zwar gar nicht, woher ich die Sachen habe und wieso ich überhaupt so was in den Haaren hatte, aber die Sachen sind hübsch, oder?“ Ob mir die jemand geschenkt hat? Bewundernd betrachtet sie die vielen kleinen Perlen, die Selli gerade einsammelt. Überrascht blickt sie auf, als Selli sich abrupt aufrichtet und etwas von einer Idee erzählt. > "So verlierst du nichts davon und kannst die Sachen bei dir tragen. Sie sind doch echt zu schade um sie wegzuwerfen oder?"< Erfreut greift Liomie nach dem Beutel. Das ist wirklich eine gute Idee. Sie hat zwar keine Taschen, wo sie den Beutel verstauen kann, aber immerhin können die Perlen und die Kette so nicht verloren gehen. Sie such gerade nach einem geeigneten Ort, um sie vorerst zu verstecken, als die Kutsche einen Satz macht, sie beide halb durch die Luft fliegen und Liomie fast von ihrer Bank rutscht. „Huch,“ ruft sie erschrocken aus und klammert sich am Türgriff fest. Selli scheint das rasante Fahren sehr zu erzürnen und bevor sie ein weiteres Schlagloch zurückwerfen kann, klopft sie mehrmals gegen die Kutschwand. > "So langsam reichts aber. Wir brechen uns hier drin noch alle Knochen!"< Um ihrer Freundin beizustehen, ruft Liomie noch ein erbostes „Genau.“ hinterher, aber es ist zu leise um draußen gehört zu werden.

Es gibt keine Antwort, aber die Kutsche wird kurz darauf ein wenig langsamer. Zufrieden sieht Liomie wie Selli wieder an ihren Platz zurückkehrt und sich dann neben sie setzt. Zuvor stopft sie aber noch den Rucksack zurück an seinen Platz und lehnt sich anschließend auch an die Rückwand der Kutsche. „Ich würde gerne schlafen, aber ich glaube das geht hier nicht so gut, oder?“, meint Liomie etwas bekümmert, zuckt aber sogleich wieder mit den Schultern. Eigentlich will sie gar nicht schlafen, sondern lieber rausgucken. Aber draußen ist es fast dunkel und man kann aufgrund des Waldes rund um sie herum ohnehin nicht viel sehen. „Fahren wir durch einen Wald? Wie heißt der denn?“ Fragend dreht sie sich zu Selli um, aber sieht einen Herzschlag später schon wieder aus dem Fenster. Es gibt dort zwar nicht viel zu sehen, aber es macht auch so genug Spaß, zu raten, was dort im Dunklen verborgen ist. Eifrig zählt Liomie auf, was sie alles glaubt zu sehen und vermischt das mit einer soeben erfundenen Melodie. Lange hält ihr eher kindliches Geplapper aber nicht an, denn bald schon vergeht ihr die Lust daran und sie guckt einfach nur aus dem Fenster, wobei sie sich immer wieder Haarsträhnen hinter das Ohr streicht, die ihr ständig ins Gesicht fallen. „Ich mag es, wenn es draußen dunkel ist. Da kann man sich so gut verstecken. Und ich mag den Wald. Da riecht es immer so gut und da hat man auch seine Ruhe... allerdings weiß ich gar nicht, wann ich das letzte Mal in einem war.“
Liomie hat keinerlei Zeitgefühl, da alles für sie so aufregend und neu erscheint, so dass sie glaubt, dass sie nur ein kurzes Stück gefahren sind, aber nachdem bereits einige Stunden vergangen sind, wird die Kutsche plötzlich langsamer, bis sie schließlich ganz anhält. „Wir halten ja,“ ruft Liomie überflüssigerweise aus und sieht überrascht zu Selli. „Sind wir etwa schon da? Werde ich jetzt mein Zuhause sehen?“ Selli schüttelt den Kopf, aber Liomie sieht das trotzdem nicht als Grund zur Bekümmerung. Voller Begeisterung geht sie zur Tür und will sie gerade öffnen, als sie jemand von außen aufmacht. Es ist wieder der Mann, der sie zur Kutsche gebracht hat. Mit einem freundlichen Lächeln blickt sie ihn an. „Sind wir schon da?“ Auch der Mann schüttelt nur mit dem Kopf und wirft dann einen finsteren Blick zu Selli. „Warum guckst du sie so an, sie hat doch gar nichts getan!“ tadelt Liomie eifrig und tritt dann aus der Kutsche heraus. >Wir machen eine kurze Rast. Wenn ihr austreten müsst, dann nur mit Begleitung. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“< Griesgrämig und mit geknautschtem Gesicht guckt sie zu dem Mann und beschließt, dass Selli recht hat. Sie sollte sich einfach nur an ihre Freundin wenden, wenn sie etwas möchte. Irgendwie ist der Mann ihr zu grummelig.
Den Fluss in der Nähe hat sie sofort entdeckt. „Selli kommst du mit zum Fluss?“ Die kühle Abendluft ist angenehm und vertreibt selbst Schwindel und Übelkeit. Was sie aber nicht vertreiben kann, ist die Unfähigkeit der Amazone sich mit einem Kleid zu bewegen. Die kurze Leiter von der Kutsche herabzusteigen schafft Liomie gerade noch so, aber als sie sich dann voller Elan zum Fluss begeben will, merkt sie, wie sich etwas um ihre Beine wickelt, sie mehrere Schritte, wild mit den Armen rudert, nach vorne stolpert und dann kurzerhand ins Gras fällt. „Au!“ ruft sie pikiert und reibt sich dann im sitzen die Handflächen, die nun ganz grün sind. Wie bei einem bockigen Kind, ziehen sich ihre Augenbrauen nach unten und man könnte meinen, dass sie gleich zu schreien anfängt. Aber nichts dergleichen passiert. Liomie wartet lediglich ab, dass Selli ihr zu Hilfe eilt, da sie allein mit diesem Kleid sowieso nicht hochkommen würde. „Dummes Kleid,“ murmelt sie wütend, vergisst ihren Unmut aber schon wieder, als Selli zu ihr kommt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 19. Mai 2006, 14:14 Uhr
Mit einer Art grimmiger Befriedigung registriert Selainee wie der Wagen wirklich etwas langsamer wird. Sie seufzt zufrieden und lässt sich auf die Bank zurück sinken. „Na also…“ murmelt sie und wirft einen Blick zu Liomie. „So ist es schon etwas besser was?“ Sie lächelt der jungen Frau zu die unterdessen anscheinend Gefallen an dem Fenster und der undeutlichen Landschaft davor gefunden hat. Jedenfalls murmelt sie fröhlich einen Wortschwall vor sich hin indem Selainee undeutlich wie Wörter „Wald“ und „schön“ erkennen kann. Mit einem erneuten Seufzen legt Sel den Kopf an die Rückwand und lässt ihrerseits auch den Blick aus dem Fenster schweifen. Liomie hat ihr zielloses Murmeln zu einer Melodie verbunden und scheint zur Zeit damit ganz zufrieden zu sein. Selainee lächelt. Die junge Frau erinnert sie an ein kleines Mädchen, auf das sie früher eine ganze Weile acht gegeben hat und sie merkt, dass sie Liomie schon jetzt irgendwie ins Herz geschlossen hat. Hoffentlich tun wir ihr hier kein Unrecht an. Kommt es ihr plötzlich in den Sinn und sie wird einen Moment nachdenklich. Ihre anfänglichen Zweifel kommen ihr wieder in den Sinn. Jetzt ist es zu spät, dummes Kind…du kannst nur hoffen, dass man sie gut behandelt. Das Kleid hält sie auf jeden Fall schon mal für ein gutes Zeichen und nachdem ihr Auftrag beendet ist, könnte sie ja vielleicht noch eine Weile in der nähe bleiben…nur um ganz sicher zu sein.

Sie merkt wie ihr langsam die Augen zufallen, ein wirkliches Schlafen ist zwar wirklich nicht möglich in dem rappelnden Gefährt, schon allein da ihr Kopf bei jeder Unebenheit des Bodens unsanft gegen die Rückwand schlägt, doch sie schafft es trotzdem ein wenig wegzudämmern, eingelullt vom Fahrgeräusch und Liomies fröhlichem Gebrabbel.

Sie weiß nicht wie lange sie so vor sich hin gedöst hat, doch als sie mit einem leisen Gähnen die Augen öffnet, ist Liomie verstummt und ihr Gefährt wird gerade langsamer. Liomie hat wohl gerade etwas zu ihr gesagt und sie möchte schon nachfragen als ihr Gefährt mit einem letzten Rumpeln zum stehen kommt. „Sind wir etwa schon da? Werde ich jetzt mein Zuhause sehen?“ Selainee streckt sich und lässt die Schultern knacken. “Nee du, das dauert sich noch ne Weile. Wir machen nur ne Pause.“ Wie auf ein Wort wird die Tür der Kutsche geöffnet und ein ausnehmend schlecht gelaunter Jamar gebietet ihnen auszusteigen. Selainee lächelt als Liomie auf das düstere Gesicht des Mannes sofort beginnt sie zu verteidigen und klettert steifbeinig hinter ihr aus der Kutsche. „Wir machen eine kurze Rast. Wenn ihr austreten müsst, dann nur mit Begleitung. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“ Sel nickt nur, auf ein Gespräch mit Jamar hat sie nun wirklich keine große Lust, außerdem hat Liomie sich schon stolpernden Schrittes selbstständig gemacht und sich mit den Worten „Selli kommst du mit zum Fluss?“  auf den Weg zu eben dieser gemacht.

Anscheinend hat sie einige Probleme mit dem Kleid und schafft es schließlich sich so darin zu verheddern das sie unsanft auf dem Boden landet. Jamar schaut schon wieder drein als wäre dies persönlich ihre Schuld und Sel macht sich hastig auf den Weg. „Oh je…nicht aufregen, das ist nicht, das kann jedem mal passieren.“ Mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter reckt Liomie Sel ihre grasfleckigen Hände entgegen und Sel kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Mach dir nichts draus, das waschen wir gleich am Bach alles wieder sauber.“

Sie hilft Liomie auf die Füße und nimmt sie wieder wie ein Kind an der Hand. „Kleine Schritte machen , sonst verhedderst du dich nur, so ein kompliziertes Kleid aber das lernst du schon schneller als du denkst.“ Langsam und ein wenig holprig erreichen sie schließlich den kleinen Bach und Sel lässt sich dankbar ins Gras sinken. Sie prüft das Gras mit einer Hand und klopft dann neben sich auf den Boden. „ Kannst dich ruhig setzen Liomie. Das Gras ist hier nicht nass.“ Als die junge Frau sich gesetzt hat ergreift Selainee ihre Hände und beginnt sie vorsichtig mit ein wenig Wasser zu säubern. „Siehst du? Alles wieder sauber, so ein bisschen Dreck ist gar nicht schlimm…jetzt lass mich nur noch schnell…aha….wusste ich’s doch.“ Sie rafft den Stoff von Liomies Kleid ein Stück hoch und beginnt den dunkel Grasfleck darauf sorgfältig zu entfernen. „Da, fast wie neu….weist du? Früher als ich klein war waren auf meinen Kleider immer tausend Grasflecken, das hat bei uns keinen gestört aber bei so nem schönen Kleid ist das natürlich was anderes. Ach ja...hast du den Mann gehört? Wenn du…ähm…wenn du mal pinkeln musst oder so...sag mir Bescheid ja? Ich helf dir mit dem Kleid und dem ganzen Kram.“ Der Bach plätschert fröhlich und Selainee ist im Moment ganz zufrieden damit wieder festen Boden unterm hintern zu haben.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 23. Mai 2006, 19:20 Uhr
Das Selli ihr gleich wieder ohne zu zögern hilft, lässt Liomie versöhnlich werden und mehr ansatzweise daran zu denken, wegen diesem großen roten Kleid zu schimpfen. Es passt zwar wunderbar ist aber für ihr Gehverhalten sowohl an Ärmeln als auch am Rock viel zu lang. > "Mach dir nichts draus, das waschen wir gleich am Bach alles wieder sauber."< Sie nickt zufrieden und ergreift dann die Hände ihrer Freundin, als diese sie ihr entgegenstreckt und sie dann hochzieht. > "Kleine Schritte machen , sonst verhedderst du dich nur, so ein kompliziertes Kleid aber das lernst du schon schneller als du denkst."< Selli scheint zu wissen oder zumindest zu ahnen, dass das eben kein zufälliges Stolpern gewesen ist und so folgt Liomie ihren Anweisungen brav und achtet sorgfältig darauf, dass sie auch ja nicht zu weit ausschreitet. Einmal glaubt sie fast wieder zu straucheln, kann sich mit Hilfe von Selli aber doch noch fangen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen sie den Fluss, dessen Oberfläche im Licht des Mondes silbern glänzt. Verzückt betrachtet Liomie die Wellen, das beständige Auf und Ab, bis Selli ihr einen Platz weist und ihr erklärt, dass es dort auch trocken ist, so dass das Kleid keine weiteren Flecken bekommen wird. Während Selli sich um ihre Hände und einem Fleck auf der roten Seide kümmert, sieht Liomie aufmerksam zu. Es sieht zwar recht einfach aus, was ihre Freundin da tut, aber irgendwie hat Liomie doch ihre Zweifel, ob sie das selbst auch hinkriegen würde. > "Da, fast wie neu….weist du? Früher als ich klein war waren auf meinen Kleider immer tausend Grasflecken, das hat bei uns keinen gestört aber bei so nem schönen Kleid ist das natürlich was anderes. Ach ja...hast du den Mann gehört? Wenn du…ähm…wenn du mal pinkeln musst oder so...sag mir Bescheid ja? Ich helf dir mit dem Kleid und dem ganzen Kram."< "Muss ich nicht,", erklärt sie gerade heraus, überlegt einen Moment und nickt dann verstehend. "Mach ich aber." Umständlich, da sie sich immer wieder auf die Ärmel oder Teile des Rockes setzt, die ihre Bewegungsfreiheit einschränken, versucht Liomie sich bequem hinzusetzen und drapiert das Kleid dann um sich. Der Stoff glänzt matt im schwachen Licht, sticht aber trotz seiner dunklen Farbe deutlich vom Boden hervor. Schweigend sitzen die beiden eine Weile nebeneinander, betrachtet Wasser und Landschaft und genießen einfach das Gefühl, nicht ständig von links nach rechts geworfen zu werfen. Erst als Schritte sich ihnen nähern und die Stille in ihrer direkten Nähe vertreibt, blicken sich beide um.

Es ist Ismael der ihnen einen Schlauch mit verdünntem Wein und etwas zu essen bringt. Es ist kein Vergleich zu dem Essen, was sie jetzt auf dem wohl völlig überfüllten Inarifest bekommen würden, aber es reicht, um möglichen Hunger zu vertreiben. Das Brot scheint frisch vom heutigen Tag zu sein und die Bratenstücke können auch maximal von gestern stammen. >"Hier für euch. Wenn ihr fertig seid, geht es weiter."< Liomie blickt dem dunkelhäutigen Mann, der mit der Nacht fast zu einem Schatten verschmilzt hinterher, während Selli das Essen für sie aufteilt und ihr dann ihren Anteil in die Hand drückt. "Danke," murmelt sie, während sie noch immer zu den drei Männern sieht. Sie haben sich um den Kutschbock herum verteilt. Der andere mit der dunklen Haut, hat sich gegen die Tür gelehnt und unterhält sich gerade mit dem Blonden, der selbst kauend noch breit grinsen kann. Ein wenig geistesabwesend beginnt Liomie zu essen. Das Essen lässt ihren Magen zwar noch aufbegehren, aber es erreicht keine gefährlichen Ausmaße. Immer schön langsam. Sorgfältig kaut sie ihren Braten und das Brot und blickt sich dann nach dem Weinschlauch um, den Selli gerade in der Hand hält. "Darf ich auch?" Selli nickt und reicht ihn gleich entkorkt an sie weiter, woraufhin auch Liomie davon trinkt. "Geht's jetzt weiter," fragt sie etwas atemlos, nach dem Trinken und deutet dann zu den Männern. Selli bestätigt nicht gerade erfreut. Widerwillig, weil sie beide das Geholper der Kutsche nicht so mögen und es hier am Fluss mit dem Mondschein viel schöner ist, gehen sie zurück zu den anderen Männer, die sie amüsiert dabei beobachten, wie Selli Liomie stützt, während letzte versucht Herr über ihr Kleid zu werden. Aber schließlich ist es doch geschafft und erleichtert lassen sich beide auf die Kutschbank fallen. Wenig später wird die Tür von außen regelrecht zugeknallt, man hört noch einige gemurmelte Worte und schon setzt sich das Gefährt ruckelnd in Bewegung.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 27. Mai 2006, 12:19 Uhr
Nachdem Liomie die Kutsche betreten hat wartet Selainee noch einen kurzen Moment und wendet sich zu Jamar. „Sie heißt Liomie, jedenfalls bis wir ihr ihren richtigen Namen sagen dürfen.“ Raunt sie ihm zu und kann ihren Ärger über diesen Umstand nur schwer verstecken. So was dummes. Ich bin ja der Meinung ihr echter Name könnte ihr sehr helfen. Doch das behält sie vorsorglich für sich denn der neu aufkommende Missmut in dem Gesicht des großen Mannes lässt sie lieber schnell in die Kutsche klettert.

Nach dem schönen Platz am See und ihrem kleinen Picknick kommt Selainee die enge Kutsche schon jetzt wieder wie die Vorhölle vor, als die Tür unsanft hinter ihnen zugeworfen wird seufzt das junge Mädchen leise. Ich komme mir vor wie eine Gefangene auf dem Weg zur Inquisition. Sekunden nach dem lauten Knall der Tür geht die Reise auch schon weiter und die Kutsche holpert zurück auf die Straße. Ein kurzer Blick auf Liomie zeigt Sel, dass auch die junge Frau die Stille am Bach dem hier tausendmal vorgezogen hätte und einmal mehr tut sie ihr Leid. Für sie muss das hier alles noch viel schlimmer sein…hm…ob sie überhaupt alles begreift was hier passiert? Das alles gleicht ja schon fast einer Entführung. Was sie zu einer anderen Überlegung bringt, die sie die Stirn runzeln lässt. Braucht sie nicht langsam ihre Medizin? Hat Jamar nicht gesagt, sie sollte sie alle 8 Stunden nehmen? Nun weiß sie leider nicht wie lange sie schon unterwegs sind aber sie sorgt sich trotzdem etwas.

In der Kutsche ist es merklich stiller geworden, irgendwie hat wohl keiner der beiden mehr große Lust zu reden. Selainee merkt nach den letzten Tagen und der laufenden Nacht ohne Schlaf ihre Erschöpfung in allen Knochen und dank der mangelnden Eigenpolsterung ihres Körpers hat sie sich schon eben diese an jeder ungünstigen Stelle irgendwo angeschlagen. Mit einem erneuten leisen Seufzen faltet sie ihren Hut einmal in der Mitte und schiebt ihn zwischen Kopf und Rückwand um wenigstens ihre wichtigsten grauen Zellen vor dem Tod durch Erschlagen zu retten. Auch Liomie scheint immer müder zu werden, jedenfalls hat sie schon seit geraumer Zeit nichts mehr gesagt. „Arme Liomie..“ murmelt Selainee leise und lächelt ihr leicht zu. „…da machst du schon mal so ne große Reise und dann in so einer Klapperkiste.“

Sie unterdrückt mühsam ein Gähnen und versucht sich so gut es geht in die Ecke der Bank zu kuscheln. „Weist du? Wenn du willst kannst du deinen Kopf auf meine Beine legen. Ist zwar kein tollen Kissen aber besser als nichts, ich glaub wir sollten wirklich versuchen ein bisschen zu schlafen.“

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Jamar am 29. Mai 2006, 19:38 Uhr
Der absolut dämlich klingende Name, den Selainee der Amazone gegeben hat, schwirrt Jamar noch immer im Kopf herum, als sie nach bereits kurzer Strecke erneut halten. Es ist allein Darwik zu verdanken, der seine Blase mal wieder nicht unter Kontrolle hat und vorhin noch der Meinung gewesen ist, dass er bis zur Nachtruhe durchhalten würde. Knurrend steigt Jamar vom Kutschbock, während Darwik wild fuchtelnd im Dunkel der Nacht verschwindet. Kopfschüttelt blickt er ihm hinterher. Wenn diese Sache beendet ist, würden sie endlich wieder getrennte Wege gehen. Nur noch Ismael wäre dann, zuverlässig wie eh und je, an seiner Seite. Er zeigt Ismael beide ausgestreckten Hände zum Zeichen, dass sie ungefähr zehn Minuten hier halten, aber sich nicht großartig niederlassen werden. Aus der Kutsche dringt kein Geräusch und Jamar hatte auch die letzte Zeit über keine wütenden Worte mehr gehört. Als er die Tür öffnet, sieht er den Grund dafür. Shyada, oder auch Liomie, wie er sie jetzt nennen muss, liegt auf dem Schoß von Selainee und scheint seelenruhig zu schlummern. Wissen die Götter wie sie es in der Kutsche schafft, aber angesichts der Zutaten die Darwik verwendet, auch kein allzu großes Wunder. Allerdings schläft auch Selainee und die hat von dem Gebräu weder etwas gerochen noch eingenommen. Aber soweit Jamar sich erinnert, hat sie in seiner Anwesenheit auch nicht besonders gut geschlafen. Er grinst kurz und breit, etas das man nur selten bei ihm sieht und im Augenblick ohnehin niemand mitbekommen hat. Bei geöffneter Tür stellt sich Jamar auf die wenigen Stufen der Kutsche und holt dann vom Dach seinen Rucksack herunter. Nachdem er eine Weile erfolglos darin herumgewühlt hat, holt er die tönerne Flasche mit dem Korken hervor und schmeißt seinen Rucksack wieder zurück auf seinen Platz. Unsanft wie immer, zerrt er an Selainees Schulter. Der Hut welcher eben noch zwischen ihrem Kopf und der Wand war, fällt herunter und erst jetzt wird Jamar bewusst, dass sie ihn gar nicht möglichst tief ins Gesicht gezogen hat. Stirnrunzelnd hält er inne. Soweit er Selainee bislang einschätzen kann, scheint sie ihm nicht allzu vertrauensselig zu sein und gerade bei der Frau, die noch immer vor ihr schläft, wäre es unter normalen Umständen wohl ein großer Fehler. Etwas an dieser Sache stört ihm gewaltig. Es ist schön und gut, wenn das Mädchen in der ihr zugedachten Rolle aufgeht und sich bemüht es ordentlich zu machen, was Jamar aber absolut nicht gebrauchen kann, ist eine sich spontan entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden. Nachher würden Selainee noch dumme Gedanken kommen.

>Bin fertig!, < schreit plötzlich jemanden neben ihn und lässt ihn herumrucken. „Verdammt, lass das gefälligst!“ zischt Jamar zurück und scheut Darwik zu seinem Platz auf dem Kutschbock. Trottel. Auch wenn das Mädchen nichts dafür kann, bekommt sie wieder Jamars Ärger zu spüren. Noch ein paar Mal kräftiges Geschüttel und sie erwacht aus ihrem Schlummer. Obwohl sie tief und fest geschlafen haben muss, ist sie schlagartig hellwach und blickt und wieder mit dieser Mischung aus Verachtung und Respekt an, die ihn innerlich unweigerlich triumphieren lässt. Oh was werde ich es vermissen dich zu triezen. „Hier. Ihre Medizin. Es wird langsam Zeit. Misch ihr ein paar Tropfen in ihr Getränk und dann verstau die Flasche selber. Aber komm bloß nicht auf die Idee sie zu verlieren oder fallen zu lassen, verstanden?“ Wie nicht anders zu erwarten, nickt Selainee und kommt gar nicht auf die Idee ihm zu wiedersprechen, allerdings funkelt in ihren Augen schon wieder der Trotz. Wag es ja nicht oder ich mach dich einen Kopf kürzer. Das Letzte was ich gebrauchen kann, ist eine wildgewordene Amazone mitten in der Nacht. Er bedenkt sie mit einem eindringlichen Blick und hat dann die Tür auch schon wieder geschlossen und befindet sich auf dem Kutschbock. „Weiter. Bei Morgengrauen rasten wir.“

Es ist wohl Inari zu verdanken, dass die Nacht sternenklar bleibt und die Temperaturen auch nicht soweit sinken, dass sie sich schlotternd in Decken hüllen müssen. Die Geräusche des nördlichen Larisgrüns, das entfernte Rauschen des Ildorel, die Pferde und das Gerappel der Kutsche sind die einzigen Geräusche, welche die Nacht durchbrechen und mehr als einmal schlaftrunkene Tiere oder Vögel aufscheuchen. Der Mond weist ihnen gnädig den Weg und bewahrt sie ebenfalls davor in ein Schlagloch zu fahren und Achsenbruch zu erleiden. Insgesamt kommen sie, trotz dessen dass sie eine Kutsche fahren recht rasch voran. Da sie nichts und niemand aufhält fahren sie unentwegt. Darwik schläft schon seit geraumer Zeit und auch Ismael ha sich zurückgelehnt um ein wenig zu dösen, damit er am Morgen die erste Wache übernehmen kann. Immerhin muss selbst Jamar irgendwann schlafen, aber im offenen Gelände würde er weder das Mädchen noch die Amazone unbeaufsichtigt lassen.
Pünktlich zum ersten Morgenrot entdecken sie etwas abseits eine unnatürliche Lichtung am Wegrand und beschließen dort zu halten. Innerhalb kürzester Zeit wird ein Feuer entzündet und eine notdürftige Lagerstatt errichtet. Selainee und Liomie scheinen ausgeschlafen genug und lehnen es vehement ab, dass sie ebenfalls schlafen sollen. Jamar, viel zu müde um lange zu diskutieren, gibt Ismael ein paar eindeutige, geflüsterte Anweisungen und dann lässt er die beiden Frauen machen, was sie wollen. Für die nächsten drei Stunden will er nur schlafen und nichts anderes. Er hört noch, wie Ismael meint, das sie sich um die Pferde kümmern können, aber doch auf Liomies Kleid aufpassen sollen, und ist dann schon im Schlaf versunken.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Jamar am 31. Mai 2006, 18:51 Uhr
In Wegesend


Er hat nicht wirklich tief und fest geschlafen, aber es reicht aus, um die nächste Zeit zu überstehen, ohne im stehen wegzuknicken. Ismael weckt ihn mit einer eher beiläufigen Berührung, aber es reicht aus, um den Schlaf vollkommen zu vertreiben und sofort wieder alles in seiner Umgebung bewusst in sich aufzunehmen. Selainee und die Amazone sitzen in der Kutsche und erzählen leise, während die anderen beiden Männer noch am Lagerfeuer sitzen und noch an Brot oder Fleisch herumkauen. Mit einem Blick erkundigt er sich bei Ismael ob etwas in der Zwischenzeit vorgefallen ist, doch dieser schüttelt nur mit dem Kopf, so dass Jamar zufrieden nickt und sich dann ebenfalls noch einige Bissen und etwas Wein gönnt. Da sie direkt an einer großen Handelsstrasse rasten und viele Händler, ebenso wie Wanderer und Reisende ebenfalls bei Morgengrauen losreisen, hört man das Gepolter von Kutschen, Pferden oder Federvieh schon von weitem hören. Da sie dichter an Wegesend als an Talyra sind, ziehen die Männer und Frauen alle in Richtung Nord-Osten an ihnen vorbei. Einige grüßen, andere werfen ihnen neugierige Blicke zu, aber alle bleiben auf Abstand und stellen keine Fragen. Immerhin ist es nicht unüblich, dass man sich spontan für eine Rast entscheidet. Zudem sollte hier niemand von ihnen bekannt sein. Nicht einmal die Amazone. Sie mag zwar rumgekommen sein, aber Jamar zweifelt daran, dass sie außerhalb von Talyra einem im Gedächtnis geblieben ist. Vielleicht gerade mal als schwammige Erinnerung und die einzigen die wohl mit ihren Namen oder ihrem Gesicht etwas anfangen können, leben wohl wirklich nur in der sogenannten Weltenstadt oder dieser angeblich nicht auffindbaren Amazonenstadt.
Das nicht einmal Kestra sie erkennen würde, gibt ihm zwar zu Bedenken, aber das ist nicht sein Bier. Die Informanten waren sich sicher, dass sie es ist. Schließlich kannten sie ihren Vater und beteuerten immer wieder, dass eine gewisse Ähnlichkeit bestehe, wenn man die langen Haare und eindeutig weiblichen Attribute weglässt.
Mit einem langen unergründlichen Blick beobachtet er die beiden Frauen, die abgeschirmt von der Sonne im Halbdunkel sitzen. Bis hierhin ist es fast schon zu leicht gelaufen. Keine Stadtwache, keine aufgebrachten Freunde- Sie scheint aber ohnehin nicht viele zu haben., stellt er ganz nebenbei fest- kein sonst wer der meint, sich als Retter aufzuspielen. Jamar sollte sich darüber freuen, aber er traut dem Glück und Soris keine zwei Schritt weit. Denn letztlich gibt es immer noch eine Person, die über ihr Vorhaben genauestens Bescheid weiß und die er ausgeschlossen hat. Ein Fehler wie er mittlerweile der Meinung ist, aber ändern lässt sich das nicht mehr. Rasch wirft er einen Blick zurück nach Talyra, aber dort stolziert nirgends eine silberhaarige Elbin. „Lasst uns weiter.“
Ohne große Eile, aber auch ohne zu trödeln wird ihr Hab und Gut wieder zusammengesammelt, das Feuer gelöscht, die Asche und das Restfeuerholz verscharrt. Nachdem Darwik und Ismael wieder auf dem Kutschbock Platz genommen haben, das Gepäck verstaut ist, die Frauen hinter geschlossener Tür sitzen und Jamar alles ein letztes Mal kontrolliert hat, steigt er selbst auf die Kutsche und gibt das Zeichen zum losfahren.

Gegen Mittag erreichen sie endlich Wegesend. Nach dem heillosen Trubel des Inarifestes, welches zum Zeitpunkt ihrer Abreise wohl gerade ihrem Höhepunkt allmählich entgegensteuerte, scheint Wegesend nahezu trostlos. Auf den Strassen zeigen sich die üblichen Verdächtigen in Form von Straßenkindern, Waschweibern, Wachsoldaten, Adligen und hin und her hetzenden Botenkindern. Mit ihrer Kutsche haben sie keine Probleme sich einen freien Weg zu verschaffen und so erreichen sie, nachdem sie bei einer wissend aussehenden Frau einige Informationen eingeholt haben, das Gasthaus, welches sie vorgeschlagen hat. Die ganze Stadt wirkt insgesamt kleiner und unwichtiger als Talyra und lässt einen fast schon glauben, dass man sich nur in einem größeren Dorf befindet. Darwik hüpft aufgeregt auf seinem Platz herum und klatscht vor Freude in seine Hände. Ismael und Jamar tauschen einen genervten Blick aus und springen dann von der Kutsche. „Zwei Zimmer. Eins für uns und eins für die beiden Frauen. Bis morgen früh, dann reisen wir weiter.“ Ohne nachzufragen eilt Ismael davon und richtet dem Wirt die Worte von Jamar aus. Wie immer ist es an ihm selbst, die Kutschentür zu öffnen und den Damen zu verkünden, was nun als nächstes anliegt. Erneut erwarten ihn eine grimmig blickende Selainee und eine sinnlos daherplappernde Liomie. „Wir werden bis morgen früh hier bleiben. Ihr beiden bekommt zusammen ein Zimmer... und ich hoffe für euch, dass es sich nicht als Fehler herausstellen wird.“ Fügt er noch leise hinzu und bedeutet den beiden dann, die Kutsche zu verlassen. Nachdem sie ausgestiegen sind, holt er alles aus der Kutsche und vom Kutschdach, verteilt die Sachen an sich und Selainee und gibt Darwik die Aufgabe die Kutsche zum Stall zu bringen, damit man sich dort um die Pferde kümmern kann.
Als sie zur Taverne, ein eher kleines unbedeutendes Gebäude, dass für sie wie geschaffen scheint, gehen, ergreift Jamar Selainee am Arm und zieht sie ein Stück zurück, so dass Liomie alleine voraus läuft. Sie dreht sich zwar kurz um, lächelt dann aber, als sie merkt, dass sie ihr folgen und kümmert sich nicht weiter darum. „Ich werde für sie nachher ein Bad bestellen. Tu was immer du für richtig hältst, damit sie so aussieht, wie es eine Adlige zu tun hat. Und sorg dafür, dass sie nicht mehr nach Wald und Dreck riecht.“ Er kramt wieder mal in seiner Tasche, die für alle seine Probleme eine Lösung parat hat und reicht ihr dann die kleine Flasche mit dem Duftwasserchen. Der Geruch nach Mandel- und Kirschblüten hat sich mittlerweile im gesamten Rucksack festgesetzt und scheint auch die Flasche selbst wie eine unsichtbare Hülle zu umgeben. Er ist froh, als er die Flasche in Selainees Händen sieht. Soll sie sich doch mit diesem ganzen Frauenkram abringen. Er ist für solche Dinge einfach nicht geschaffen und will auch nie etwas damit zu tun haben. „Wenn du oder sie etwas braucht, meldet ihr euch bei mir. Aber komm mir ja nicht wegen irgendwelchen Kleinigkeiten an.“
Kurz bevor sie hinter Liomie eintreten, wechselt wieder einmal ein Geldbeutel seinen Besitzer. Dieses Mal ist es nicht ganz so viel. Jamar hat entschieden, dass es für die nächste Zeit besser wäre, Selainee öfter mit weniger abzuspeisen, damit sie das Interesse an dem Geld nicht verliert.

Am Tresen ist Ismael noch immer in ein Gespräch mit dem Tavernenbesitzer verwickelt, aber als sie zu ihm treten, scheint sich die Sache mit den Zimmer schon längst geregelt zu haben und sie plaudern nur über scheinbar unwichtige Dinge. Jamar weiß aber, dass Ismael auf diese Weise nur herausfinden will, was aktuell in Wegesend los ist. Mit einem zufriedenen kurzen Mundzucken, dass man fast als Lächeln werten könnte, sieht er zu seinem Gefährten, begrüßt den Wirt und lässt sich die Schlüssel geben. Im Austausch dafür erhält der Mann die Münzen für die Übernachtung. Ismael bleibt noch unten im Schankraum, um sich bei einem Bier weiter mit dem Wirt zu unterhalten. Gerade als sie die Treppe nach oben nehmen, kommt Darwik hereingestürmt, stolpert erst einmal über sämtliche Tische und Stühle, so dass mehr als ein Tavernenbesucher wütend die Faust erhebt, und bleibt dann mit einem dämlichen Grinsen bei Ismael stehen. >„Krieg ich auch eins?“< Jamar zuckt lediglich mit den Schultern, als er Ismaels fragenden Ausdruck bemerkt und nickt dann schwach. Meinetwegen...
Liomie voran, gehen sie nach oben. Selainee muss immer wieder Liomie stützen oder helfen, da sie sich andauernd mit ihrem Kleid verheddert und verliert dabei ständig ihren Rucksack, so dass sich Jamar diesen kurzerhand auch noch über die Schulter wirft und die beiden Frauen ungnädig weiterscheucht. „Weiter jetzt oder wollt ihr den ganzen Tag auf der Treppe verbringen?“ Liomie will zu einer empörten Antwort ansetzen, verstummt aber angesichts seines Gesichtausdruckes und wendet sich mit rotem Gesicht ab. Jamar hat zwar keine Vergleichsmöglichkeit zwischen Shyada und Liomie, aber er würde mit seinem Leben schwören, dass sie ohne den Trank nicht so reagiert hätte. Wäre praktisch, wenn sich alle Probleme so leicht lösen würden.
Vor den Zimmertüren bleiben sie stehen, Jamar öffnet beide um zu sehen, welches wie viele Betten hat und lädt das Gepäck von Selainee dann im zweiten Zimmer ab. „Hier,“ damit überreicht er ihr den Schlüssel und sieht sie dabei auf solche Weise an, die unmissverständlich klar macht, dass sie besser keine Dummheiten anstellen sollte, wenn er nicht pausenlos ein Auge auf sie werfen kann. Aber er hat keinerlei Bedenken, dass sie genau weiß, was sie tun oder lassen sollte. „Falls ihr der Meinung sein solltet, dass ihr unbedingt in die Stadt müsst, dann nehmt ihr Ismael mit.“ Damit ist für ihn vorerst alles gesagt und er trägt den Rest des Gepäcks in das andere Zimmer, um dann noch mal nach unten zu gehen, um wegen dem Bad Bescheid zu geben.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 15. Juni 2006, 14:55 Uhr
Wie so oft auf ihrer Reise hat Selainee sich gegen die Rückwand der Kutsche gelehnt und blickt müde aus dem Fenster. Irgendwann geht selbst der redseligsten Gauklerin jeder Gesprächsstoff aus und dieser Punkt war einmal mehr erreicht. Über die letzten Stunden hinweg hat sich in ihrem strapazierten Kopf ein böser Schmerz eingenistet der ihre Laune mehr und mehr hat sinken gelassen. Flüchtig fragt sie sich ob sie einfach den ganzen Weg ohne große Rast konsequent in der Kutsche verbringen sollten und bei den Gedanken verfinstert sich ihr Blick gleich noch etwas mehr.

Draußen rollt die Landschaft vorbei, doch auch die ist in den letzten Stunden langweilig geworden, Liomie ist auch still, wahrscheinlich ist sie auch müde und geschafft und überhaupt! Sel hat ihr immer brav ihre „Medizin“ gegeben doch erstens ist ihr, als sie einmal heimlich dran gerochen hat, selbst schwindelig geworden und zweitens scheint sich der Zustand der jungen Frau kein bisschen zu besser. Bis jetzt hat Selainee ihr immer alles heimlich ins Wasser gemischt doch falls sich nicht bald irgendetwas gravierend ändert hat sie sich fest vorgenommen die junge Frau ins Vertrauen zu ziehen und sie zu fragen was sie davon hält. Flüchtig denkt sie an Jamar und das er sie wahrscheinlich dafür am nächsten Baum aufhängen wird aber man hat Liomie in ihre Obhut gegeben und jetzt war es passiert, sie fühlte sich verantwortlich.

Langsam ändert sich draußen das Bild der Straße, der Boden wird weniger uneben und schließlich wird das Bild der Natur abgelöst von einzelnen Häusern die sich schließlich zu einem mittelgroßen Dorf zusammenschließen. Selainees Laune bessert sich schlagartig. „Hey Liomie schau mal. Wir sind wieder in einer Stadt.“ Doch die junge Frau hat es natürlich längst schon selber gemerkt und schaut gebannt aus dem Fenster.

Flüchtig denkt sich Selainee das sie das hier doch kennt…aus ihren Zeiten mit ihrer Familie? Oder aus eigenen Reisen? Erinnern kann sie sich zwar nicht doch als Jemand ohne festen Platz ist es immer schön an einen, wenigstens flüchtig, bekannten Ort zu kommen. Schon kommt die Kutsche zum Stehen und bald darauf öffnet Jamar die Tür und „bittet“ sie in gewohnt freundlicher Art auszusteigen. Wie gewohnt hilft Sel Liomie aus der Kutsche, die junge Frau hat immer noch Probleme in dem Kleid. Wer kann’s ihr verübeln, Selainee ist sich völlig sicher, dass sie sich in dem Ding schon längst den Hals gebrochen hätte. Mit leichtem Erstaunen und unübersehbarer Freude wird ihr erklärt, dass sie hier wohl rasten und sich ein Zimmer nehmen würde. Richtig schlafen! Und das auch noch ein einem richtigen Bett! Versöhnlicher mit der Welt begleitet Selainee Liomie in Richtung des Gasthauses wo Jamar und Ismael sich um alles weitere kümmern.

„Hast die gehört Liomie? Wir bekommen unser eigenes Zimmer. Da können wir uns mal wieder richtig ausschlafen.“ Sie lächelt als Jamar sie ein Stück zu sich zieht. „Ich werde für sie nachher ein Bad bestellen. Tu was immer du für richtig hältst, damit sie so aussieht, wie es eine Adlige zu tun hat. Und sorg dafür, dass sie nicht mehr nach Wald und Dreck riecht.“ Danach drückt er ihr eine kleine Flasche in die Hand, die selbige und allem Anschein nach auch Selainees ganzen Arm mit einem schweren, süßlichen Duft überzieht. Sie überlegt einen Moment die Flasche direkt an Liomie weiterzugeben, die würde sich sicher drüber freuen, doch dann steckt sie sie doch in ihre Hosentasche wo das hartnäckige Duftwasser seinen Feldzug weiterführt und seinen Geruch über ihre untere Körperhälfte verbreitet. Besser als zu stinken. Entscheidet Sel spontan und kümmert sich nicht weiter drum.

Schließlich haben sie das Gasthaus erreicht und nachdem er ihr noch einmal deutlich klar gemacht hat ihn nicht wegen irgend einem Mist zu stören und Selainee einen weiteren, erschreckend leichten, Beutel Geld bekommen hat gibt Jamar ihnen unwirsch das Zeichen die Treppe hinauf zu steigen. Die Treppe an sich stellt sich dann doch als echtes Hindernis heraus, da Liomie, nachdem sie in dem Kleid kaum laufen kann, auf der Treppe fast an ihren eigenen Füßen verzweifelt aber mit ein wenig Hilfe haben sie bald die obere Etage erreicht. Das Zimmer wird ihnen zugewiesen und zu ihrer Überraschung erhält Sel sogar den Schlüssel dazu, natürlich nicht ohne die gewohnte Androhung von Tod, Schmerzen und den sieben Höllen falls etwas schief laufen sollte. Dann ist die Tür zu und Selainee wirft müde ihre Tasche in die Ecke und streckt die schmerzenden Glieder. „Ist doch toll oder?“ Meint sie dann zu Liomie. „Als ob wir ganz allein unterwegs wären.“ Sie schaut sich um, sucht sich eins der beiden Betten aus und streckt sich, dreckig und ungewaschen wie sie ist mit einem leisen Seufzen darauf aus. Dann dreht sie sich auf die Seite und schaut zu der jungen Frau, die immer noch ein wenig verloren im Raum steht. „Hm…setz dich…ich glaub wir ruhen uns erst ein bisschen aus ja? Wenn du willst können wir später noch ein bisschen in die Stadt uns umschauen und dann hat Jamar er Bad bestellt für dich. Ich glaube er findest wir sehen beide nicht sehr vorzeigbar aus.“

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 18. Juni 2006, 19:40 Uhr
Liomie kann sich zwar wie immer nicht daran erinnern, jemals in einer anderen Stadt außer Talyra gewesen zu sein, aber Wegesend gefällt ihr sofort auf den ersten Blick. Es ist viel kleiner als Talyra, hat einen nicht ganz so wilden Baustil der alle Völker in sich vereint, aber dafür einen ähnlichen Charme. Voller Verzückung, dass ihre Reise in der holprigen Kutsche vorerst ein Ende hat, springt sie aus dem engen Raum. Zumindest würde sie es gerne tun, denn im letzten Moment wickelt sich ihr Kleid um  den Türrahmen und einen Teil der Stufen und hätte sie beinah zu Fall gebracht. Doch dank Selli wird sie davor bewahrt wieder unliebsam mit dem Boden Bekanntschaft zu machen und stolpert einige Schritte weiter, damit auch Selli hinter ihr rauskommen kann. Mehrmals dreht sie sich im Kreis, beguckt sich dabei genau die Bewohner der Stadt, auch wenn sie nicht weiß, wie sie heißt, und freut sich einfach darüber, dass sie diese Nacht in einem Bett schlafen kann. Hab ich überhaupt schon mal in einem richtigen Bett geschlafen? Grübelnd legt sie die Stirn in Falten, aber eine Antwort bekommt sie nicht auf ihre stille Frage. Kurzzeitig wirkt sie abwesend, fast sogar ängstlich, da sie sich anscheinend nur an den heutigen und den letzten Tag erinnern kann. Was hab ich wohl vorher getan? Ob ich auf dem Inarifest getanzt habe? Wie bin ich überhaupt zu Selli gekommen? Sie weiß zwar, dass der Mann sie zur Kutsche gebracht hat, aber wieso eigentlich? Wie konnte er sie bei all den ganzen Feiernden finden? Ein hübscher Vogel lenkt sie von ihren Grübeleien ab und erweckt sogleich wieder ihr Interesse am heutigen Tag, der Taverne „Zum störrischen Esel“ und der Stadt selbst. > „Hast die gehört Liomie? Wir bekommen unser eigenes Zimmer. Da können wir uns mal wieder richtig ausschlafen.“< Sellis Stimme lässt sie sich umdrehen. „Ja, hab ich!“, antwortet sie freudestrahlend, bekommt ihren kleinen Beutel vor die Brust gedrückt und marschiert dann los. Der andere Dunkelhäutige ist schon längst in der Taverne verschwunden, so dass Liomie ihr Schritte etwas beschleunigt. Schließlich will sie ja nicht die Letzte sein. Kurz bevor sie die Taverne erreicht, wirft sie noch einen Blick zurück, da sie Selli und den Mann nicht hinter sich hört. Beide haben ein gutes Stück Abstand zu ihr und sind am erzählen. Der Mann gibt Selli gerade etwas, aber Liomie kümmert sich nicht weiter darum. Die Taverne und die Gerüche daraus sind viel interessanter.

Das Innere wird nur schwach erhellt, da die umliegenden Gebäude Schatten über die Fenster legen, aber man kann genug sehen, um zu erkennen, dass es eine recht gemütliche Taverne ist. Liomie hat sofort Gefallen daran und grüßt jeden Gast an den Tische mit einem freundlichen Nicken. Einer der Männer schnalzt mit der Zunge und pfeift kurz nachdem sie ihn gegrüßt hat. Liomie hat allerdings keine Ahnung was er ihr damit sagen will, blickt ihn verständnislos an und flüchtet dann zu Selli. Komischer Mann, ich hab ihn doch nur begrüßt. Als sie zur Treppe gehen, wirft sie dem unrasiertem Kerl noch einen flüchtigen Blick zu, wendet sich dann aber rasch wieder ab, als die erste Treppenstufe naht. Der Mann scheint immer noch kein Verständnis dafür aufzubringen, dass sie mit dem Kleid einfach nicht laufen kann und scheucht sie wie Vieh die Treppe hoch. Sie hätte ihm gerne gesagt, dass das unrecht ist, immerhin hat er ja Hosen an und nicht mindestens ein Drittel Stoff zuviel am Leib, doch er sieht schon wieder so wütend aus, dass sie klein bei gibt und sich stattdessen beeilt. Oben angekommen, teilt er ihr und Selli ein Zimmer zu und ist dann glücklicherweise endlich schon verschwunden. „Warum der immer so böse sein muss“,  empört sich Liomie leise und folgt Selli in ihr Zimmer für diese Nacht. > „Ist doch toll oder? Als ob wir ganz allein unterwegs wären.“< Liomie grinst kurz bestätigend, bleibt aber in der Tür stehen. Immerhin weiß sie, dass sie nichts zu sagen hat und in diesem Zimmer gibt es zwei Betten. Außerdem hat sie überhaupt keine Vorstellung was sie überhaupt bis zum Abend hin tun sollen. Es ist doch gerade mal Mittag und nur hier in dem Zimmer zu sein, erscheint ihr auch nicht so viel besser als die Kutsche bei Fahrt. > „Hm…setz dich…ich glaub wir ruhen uns erst ein bisschen aus ja? Wenn du willst können wir später noch ein bisschen in die Stadt uns umschauen und dann hat Jamar er Bad bestellt für dich. Ich glaube er findest wir sehen beide nicht sehr vorzeigbar aus.“  < Das klingt für sie verlockend und so setzt sie sich auf das andere freie Bett. Dank der Wand und dem Bettgestell wieder ohne zu fallen, aber doch mit einigem Gestolper. „Das hört sich fein an. Aber wieso sind wir nicht vorzeigbar? Ich hab doch so ein hübsches Kleid! Und du bist doch auch hübsch. Auch wenn du dich immer unter deinem Hut versteckst.“ Liomie kichert und hüpft probehalber mehrmals auf dem Bett. „Viel besser als die Kutsche.“

Beide haben sie gut eine halbe Stunde Zeit um einfach nichts zu tun und die geschundenen Körper etwas ausruhen zu lassen, als es sachte an der Tür klopft und eine piepsige Frauenstimme meldet, dass das Bad nun bereit sei. Selli und Liomie tauschen einen Blick, woraufhin Liomie sofort aufspringt und der Frau die Tür öffnen will, doch weit kommt sie natürlich nicht. Ihre Füße treten auf den Rocksaum, bringen sie so ruckartig zu Fall und lassen sie währenddessen auch noch mit der Schulter gegen das Bettgestell hauen. „Aua!“ meint sie pikiert und reibt sich die schmerzenden Stellen. Gleichzeitig rafft sie den nicht enden wollenden Rock soweit zusammen und hoch, dass sie bequem laufen kann und erhebt sich wieder. Das sieht natürlich alles andere als damenhaft aus, aber das interessiert sie im Augenblick herzlich wenig. Als sie die Tür öffnet, ist natürlich niemand mehr da. Dafür kommt Selli aber zu ihr, damit sie nach ihrem Bad suchen können. Unten am Tresen informieren sie sich erst mal darüber, wo sie überhaupt hinmüssen und folgen dann einem schmalen Gang zur Waschkammer. Dort finden sie einen großen dampfenden Waschzuber, einen Stuhl mit Seife und Tüchern zum abtrocknen, allerhand voll behangene Wäscheleinen und Regale vollgestopft mit Bettbezügen, Laken, weiteren Tüchern und jeder Menge seltsam aussehende Gerätschaften. „Für uns beide ist der wohl zu klein, oder?“, erkundigt sie sich, als sie prüfend einen Blick in das klare Wasser wirft. „Du oder ich zuerst?“ Selli bestimmt, dass sie Erste sein soll, immerhin hatte der Mann das Bad ja auch für sie bestellt. „Nagut, ich beeil mich auch, damit das Wasser bei dir nicht kalt ist.“ Es sollten nicht nur leere Worte sein, doch schon als Liomie das Kleid ausziehen will, scheitert sie kläglich und sieht sich auch morgen noch nicht im Bad. Enttäuscht darüber, dass dieses wunderschöne Kleid wohl einfach nur gegen sie ist, lässt sie die Schultern hängen, doch dann ist Selli auch schon wieder zur Stelle und mal wieder Retterin in der Not. „Danke“, murmelt sie verlegen und steigt dann aus dem Gewand heraus. Dabei fällt ihr Blick auf eine Wunde an ihrem Oberschenkel. „Oh“, kommt es anfangs aus ihrem Mund, dann wird sie plötzlich kalkweiß. „Das hat bestimmt weh getan.... aber ich kann mich gar nicht daran erinnern.“ Aber eigentlich ist sie im Moment auch sehr dankbar dafür, da es aussieht, als wenn ihr dort ein Stück Bein einfach fehlt. Glücklicherweise kann sie die Narben auf ihrer Schulter nicht sehen. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend steigt sie in den Zuber und zuckt zurück, da ihr das Wasser an der Hand nicht so heiß vorgekommen ist. „Ganz schön warm!“
Stück für Stück lässt sie sich in das Wasser gleiten und seufzt auf, als sie endlich sitzen kann und ihr ganzer Körper prickelt. „Das ist schön!“
Nachdem sie einmal komplett eingeweicht ist, lässt sie sich von Selli die Seife geben und schrubbt sich von oben bis unten, so geht es eben geht und bis sie der Meinung ist, dass sie sauberer nicht werden kann. „Hilfst du mir beim Rücken? Ich mach das bei dir nachher auch. Versprochen!“

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 26. Juni 2006, 11:05 Uhr
Endlich. Mit diesem Gedanken wirft sich Selainee auf das Bett und bleibt erstmal wie niedergestreckt darauf liegen. Die sauberen Laken scheinen ihr im Moment wie reinste Seide und nach der harten Kutschenwand hat sie das Gefühl in dem weichen Bett versinken zu können. Sie grinst zu Liomie und verschränkt die Arme hinterm Kopf. "Ich und hübsch? Ach komm schon...ich wette mittlerweile seh ich schon wieder aus wie ein gerupftes Huhn aber bei dir versteh ich's echt nicht." sie zuckt mit den Schultern. "Aber Jamar ist eh ein komischer Vogel. Dem kann's keiner Recht machen."
Es ist einfach herrlich eine Weile so dazuliegen und die Decke anzuschauen, auch Liomie hat sich, nachdem sie ihr Bett durch mehrmaliges Hüpfen ausgetestet hat, bequem daraufgelegt und scheint so weit ganz zufrieden. Verstohlen befühlt Sel den kleinen Beutel Geld, sie würde gern die Münzen zählen aber irgendwie erscheint ihr das vor Liomie nicht richtig. Sie scheint gar kein Geld zu haben und außerdem möchte Sel nicht, dass sie herausfindet, dass sie Geld bekommt um sich um sie zu kümmern. Schlimm genug. Meint sie und gähnt leicht.

Gerade als sie drauf und dran ist in einen leichten Schlummer zu fallen klopft es an der Tür. Wenn das schon wieder Jamar ist mach ich nicht auf. Denkt sie mürrisch und stützt sich auf die Ellebogen hoch, doch es ist nicht Jamar, sondern wohl nur Jemand der freundlicher Weise erklärt, dass das Bad gerichtet ist. Bevor Selainee noch etwas sagen oder zur Tür gehen kann hat Liomie sich schon selbstständig gemacht und sich mit lautem Poltern auf den Weg zur Tür gemacht. Zuerst fällt sie erstmal ganz zu Boden, schlägt sich die Schulter an und macht wieder jenes empöte Gesicht, bei dem Sel nur mühsam ein Grinsen unterdrücken kann. Dann rafft sie einfach ihren Rock und stolziert zur Tür nur um festzustellen, dass die Frau, ob nun vom Gepolter oder ob der längeren Wartezeit, schon längst wieder das Weite gesucht hat. Selainee kichert leise und steht dann auf. "Na komm, wir gehen einfach mal nachfragen." Mit diesen Worten machen sie sich auf den Weg und haben auch bald das vorbereitete Bad gefunden.

Prüfend hält Sel die Hand ins Wasser und Liomie tut es ihr gleich.„Für uns beide ist der wohl zu klein, oder?“, meint Liomie und Selainee schaut sie verwundert an. „Du oder ich zuerst?“
"Na du natürlich, das Bad ist eigentlich nur für dich. Als ob Jamar mir ein Bad bestellen würde." Sie schüttelt leicht den Kopf und schaut lächelnd zu Liomie, die sich beinahe den Arm bricht um aus ihrem Kleid heraus zu kommen. Kopfschüttelnd tritt sie zu ihr. "Warte, nachher verrenkst du dir noch was." Mit einiger Mühe schaffen sie es die junge Frau aus dem Kleid zu befreien. Die Wunde am Oberschenkel erregt auch ihre Aufmerksamkeit. "Man...das ist ja echt ne ziemliche Narbe...vielleicht warst du ja noch klein als das passiert ist." Meint sie und Minuten später sitzt Liomie auch schon zufrieden in dem warmen Wasser. Selainee steht am Rand und reicht die Waschutensilien wenn erforderlich.
Der Raum ist angenehm warm und die feuchte Luft erinnert sie an frühere Waschtage mit der ganzen Familie. „Hilfst du mir beim Rücken? Ich mach das bei dir nachher auch. Versprochen!“ Selainee nickt, nimmt sich die Seife und wandert um den Waschzuber herum. "Beug dich mal ein bisschen vor." meint sie und beginnt dann vorsichtig, Liomies Rücken zu waschen.
Die junge Frau scheint nicht nur am Oberschenkel einiges abbekommen zu haben aber Selainee entscheidet, dass sie das ja eigentlich jetzt gar nicht wissen muss. "Weist du?" beginnt sie während sie auch den Nacken der jungen Frau reinigt. "Früher hat meine Mutter immer eine alte Blechwanne aufgestellt in der wir uns waschen mussten, war ne ziemlich große Wanne und es hat Jahre gedauert, bis wir genug warmes Wasser hatten um sie zu füllen. Da ich die Jüngste war und eh meistens alles Andere als wild auf waschen, war ich immer als letztes dran, wenn das Wasser nur noch so'n kaltes trübes Gesöff war." Sie musste bei der erinnerung lächeln und legte die Seife zur Seite. "Leg den Kopf mal etwas zurück, dann wasch ich dir die Haare." Als Liomie tut wie geheißen, löst Selainee vorsichtig das Haarband, schöpft eine Hand voll Wasser und gießt sie über die Haare, die andere Hand ruht auf der Stirn der jungen Frau, damit nichts von dem Wasser in ihre Augen tropfen kann. Bald sind die Haare nass und Selainee zufrieden. "So, ich würde sagen, sauberer wirst du nicht." meint sie und grinst leicht, da Liomie zur Zeit aussieht wie in einen üblen Regen geraten. "Kannst aber gern noch was im Wasser bleiben wenn du willst." Doch Liomie versichert sie wolle ja, dass auch Selainee noch ein wenig warmes Wasser übrig hätte und klettert aus der Wanne. Sel reicht ihr ein Handtuch und wickelt sie halb darin ein. "So. Wir warten erst mal bis du trocken bist mit dem Kleid, sonst klebt das immer so an allen Ecken und enden und man kommt gar nicht rein." spricht sie aus Erfahrung und blickt dann skeptisch in den Zuber.
"Na dann..." murmelt sie und zieht erstmal den Hut vom Kopf. Das Hemd folgt als nächstes und schließlich auch die Hose. Sie geniert sich etwas so nackt herum zu stehen aber da ja nur Liomie da ist, ist es schon in Ordnung. Trotzdem beeilt sie sich ins Wasser zu kommen, das wirklich noch angenehm warm ist. "Ich glaub ich hab echt schon lang nicht mehr gebadet." meint sie und macht sich daran den Schmutz von ihrem Körper zu bekommen. Besonders ihre Füße erweisen sich als schlimme Schmutzfänger und sind erst nach einigen Minuten wieder völlig schmutzfrei. Mit beiden Händen schüttet sie sich nun das warme Wasser über die Haare, die ihr so nass wie sie jetzt sich doch tatsächlich schon bis fast über die Schultern fallen. Sowieso schaut sie ohne Hut und mit gebändigter Firsur endlich mal wenigstens anstatzweise wie ein richtes Mädchen aus. Sie lächelt zu Liomie die in ihrem Tuch noch immer neben dem Zuber steht. "Hilfst du mir jetzt?" fragt sie und hält ihr die Seife hin.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 28. Juni 2006, 20:23 Uhr
Wieder einmal fehlen die Erinnerungen an frühere Tage, aber Liomie ist sich trotzdem sicher, dass es so in etwa angefühlt haben musste als ihr Mutter sie geschrubbt hatte. Sie kann sich zwar überhaupt nicht vorstellen wie ihre Mutter gewesen ist und ob sie nett oder böse war, aber das bekümmert sie gerade wenig. Durch die holprige Fahrt und den ausbleibenden erholsamen Schlaf, lullen die Waschbewegungen von Selli sie soweit ein, dass ihre Augen immer wieder zufallen und sie kurz davor ist wirklich einzuschlafen. Die Wärme, die warmfeuchte Luft, das wohlige Gefühl in allen Gliedern und Sellis ruhige Stimme im Nacken. Es fehlt nicht viel und Liomie würde einfach in ihren Badezuber sinken und dort friedlich vor sich hinschlummern. > "Früher hat meine Mutter immer eine alte Blechwanne aufgestellt in der wir uns waschen mussten, war ne ziemlich große Wanne und es hat Jahre gedauert, bis wir genug warmes Wasser hatten um sie zu füllen. Da ich die Jüngste war und eh meistens alles Andere als wild auf waschen, war ich immer als letztes dran, wenn das Wasser nur noch so'n kaltes trübes Gesöff war."< Unwillkürlich stellt sich Liomie eine Schar kleiner, schreiender Kinder vor die sich alle um die alte Wanne versammelt haben. Eine Hälfte schon sauber, die andere noch dreckig. Irgendwo zwischen den Kindern steht auch Selli. Etwas abseits am Rande und eindeutig am meisten mit Dreck beschmiert. Liomie kichert leise, wird aber aus ihren Träumereien herausgerissen, als sie von Selli Anweisungen zum Haare waschen erhält. >“ Leg den Kopf mal etwas zurück, dann wasch ich dir die Haare."< Vorsichtig rutscht sie in der Wanne ein Stück nach vorne und beugt sich dann soweit wie möglich nach hinten, ohne dass es bereits nach wenigen Sekunden schmerzen würde. „So?“ Selli nickt und beginnt dann damit ihren Kopf zu schrubben. Eigentlich hätte Liomie das auch alleine gekonnt. Nicht, dass sie überhaupt auf die Idee gekommen wäre, aber dass Selli das jetzt macht, gefällt ihr wesentlich besser. Obwohl Selli ihre Hand schützend vor die Augen hält, hat sie sie fest geschlossen. Immerhin weiß sie, woher auch immer, dass Seifenwasser in den Augen ziemlich schmerzhaft sein kann. Fast schon enttäuscht darüber, dass ihre Waschprozedur nun beendet ist und ihr niemand mehr den Rücken schrubbt oder den Kopf beim Haare waschen massiert, rutscht sie wieder in eine angenehmere Position und blickt über den Wannenrand zu ihrer Freundin, die sich grinsend gerade ihr Werk begutachtet. > "So, ich würde sagen, sauberer wirst du nicht. Kannst aber gern noch was im Wasser bleiben wenn du willst."< Liomie verrenkt sich ein wenig in der Hoffnung, dass sie etwas sehen kann, aber natürlich ist es vergeben mit den eigenen Augen gucken zu wollen, wie man auf dem Kopf aussieht. „Hmpf“, macht sie daher nur und setzt kurzzeitig eine Schmollmiene auf.

„Ne, jetzt bist du endlich dran. Sonst ist das Wasser ja wieder kalt. Aber wenigstens ist es kein trübes Gesöff“, schwört sie hoch und heilig, als sie aus der Wanne krabbelt und noch rasch einen prüfenden Blick in den Zuber wirft. Nachdem sie in ein Handtuch gewickelt neben der Wanne steht, betrachtet sie Selli als diese sich auszieht. Natürlich geht das bei ihr viel schneller von statten, da sie kein viel zu voluminöses Kleid, dafür aber bequeme Kleidung am Leibe trägt. Vorsichtshalber fragt Liomie aber trotzdem nach, ob sie helfen kann, aber Selli wirkt ab. Als sie sich ebenfalls genießerisch ins Wasser gleiten lässt und ganz nebenbei erwähnt, dass es wohl schon lange her sein muss, dass sie gebadet hat, lächelt Liomie zufrieden. Warum sollte es nur ihr gut gehen, wenn auch Selli etwas davon abhaben kann? Der schwarze Mann braucht ja nichts davon wissen und sie würden sich beide anschließend viel besser fühlen. Während Selli sich überall am Körper kräftig sauber schrubbt und an ihren Füßen sogar ziemlich lange rumwütet, tupft Liomie sich gelegentlich schon mal hier und da mit dem Handtuch ab. Ihre Haare, die in einzelnen glatten Strähnen am Rücken kleben, versucht sie ohne dass sie wirklich sehen kann, was sie tut, alle zusammen zu sammeln, um sie dann auszuwringen. Es dringt nur wenig Wasser hervor und genaugenommen fühlen sich die Haare noch genauso klatschnass wie zuvor an, aber sie hat wenigstens das Gefühl trockener zu sein. > "Hilfst du mir jetzt?“< „Natürlich“, ruft sie aus und hüpft rasch hinter Sellis Rücken. Die Seife mit der einen Hand umschlossen, taucht Liomie beide ins Wasser, schäumt ein wenig vor sich hin und seift dann den Rücken ihrer Freundin ordentlich ein. Erst als sie davon überzeugt ist, dass sich absolut kein Dreck mehr darauf befindet, beendet sie ihr Spielchen und meint „Fertig! Jetzt bist du auch wieder sauber.“
Nachdem Selli aus der Wanne raus ist und sich auch ein Tuch geschnappt hat, reiben sich beide die Haut trocken und beginnen wieder mit dem Einkleiden. Selli kommt bestens alleine klar, aber Liomie bedarf wieder einmal ihrer Hilfe, auch wenn sie es immerhin schafft, das Kleid alleine bis zum Bauchnabel hochzuziehen. Da beide aber immerhin schon einen Tag Übung haben, klappt es von Mal zu Mal besser mit dem Kleid. Doch erst nachdem Selli das Duftwässerchen hervorgezaubert und Liomie damit eingesprüht hat, sind sie beide der Überzeugung, dass es nun genug mit dem ganzen Gewasche ist. Duftend und mit nassen Haaren, Sellis bereits wieder unter dem Hut versteckt und ihre eigenen notdürftig geflochten, verlassen sie den Waschraum. „Gehen wir jetzt die Stadt angucken?“ Da sie ohnehin nichts vorhaben und wissen, was auf sie zukommt, aber immerhin den Tag alleine verbringen dürfen, hält sie nicht viel im Gasthaus und nachdem sie wieder zum Schankraum gefunden haben, haben sie das Gebäude auch schon verlassen.

Ohne ein Ziel vor Augen, denn sie wissen ja auch nicht, was man in Wegesend alles bestaunen kann oder sich ansehen sollte, laufen sie durch die Strassen und lassen sich einfach von dem Stadtgeschehen mitreißen. Liomie kann sich dabei natürlich wieder für alles mögliche was ihr vor die Augen kommt begeistert und plappert die ganze Zeit vor sich hin. Selli hält sich währenddessen eher zurück, beteiligt sich aber gelegentlich auch an dem Monolog. Zwischenzeitlich peinigt sie beide der Hunger. Sie überlegen zwar, ob sie ins Gasthaus zurückgehen und sich dort etwas holen, aber Selli zaubert einige Münzen hervor und kauft ihren beiden davon gefülltes Fladenbrot. Liomie will das leckere Essen ohne jegliche Vorsicht sofort vertilgen, kommt aber gar nicht erst dazu, da sie von Selli eine Reihe von Anweisungen kriegt, um sich nicht gleich wieder dreckig zu machen oder gar auf das Kleid zu kleckern. Auch wenn sie der Meinung ist, dass sie eigentlich ganz ordentlich essen kann, wird es dieses Mal ein wahrer Balanceakt, das Brot mit dem Fleisch soweit weg zu halten, dass sie noch essen kann, aber sich oder das Kleid nicht beschmutzt. Letztlich schaffen sie es aber beide zusammen unbeschadet und lassen sich noch ein wenig länger auf der Bank von der Sonne bescheinen. „Richtig schön hier.“ Unbekümmert betrachten die beiden Frauen die vorbeilaufenden Wegesender und tratschen leise über manch seltsame Gestalten.
Erst als es an der Zeit ist, dass sie sich wieder im Gasthaus blicken lassen müssen, machen sie sich auf den Weg zurück. „Schade, dass wir hier nicht noch länger bleiben. Aber bestimmt sind die anderen Städte die wir noch sehen, noch vieeeeeeeeel hübscher.... oder?“ Liomie kichert verzückt und lässt ihre Arme während dem Rest des Rückweges übertrieben an ihrer Seite baumeln. „Du zuerst!“, erklärt sie dann mit ernster Miene, als sie vor der Gasthaustür stehen und diese für ihre Freundin öffnet. Rasch folgt sie und schließt die Tür wieder hinter sich. Im Gegensatz zur Ankunft, ist das Gasthaus nun reichlich gefüllt und nahezu jeder Tisch besetzt. In einer Ecke sitzen die drei Männer, die mit ihren reisen. Der kleine Südländer hebt einen seiner dunklen Arme, um sie zu sich zu winken, woraufhin beiden zu deren Tisch hinübergehen. Der andere Südländer blickt grimmig wie immer, sagt aber nichts und schaufelt weiter sein Essen in sich hinein. „Wollt ihr auch etwas? Schmeckt gut“, versichert der Blonde zwischen zwei Bissen, grinst dämlich und stopft den nächsten Löffel voll in den Mund.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Selainee am 07. Juli 2006, 13:20 Uhr
Nachdem ihr Rücken geschrubbt, die Zehen eingeweicht und die Haare gewaschen sind, wird Selainee das Wasser schnell leid, es ist gelogen wenn man sagt es wäre ihr liebstes Element und darum beeilt sie sich schließlich aus der Wanne zu kommen. Da stehen sie nun, gehüllt in ihre Handtücher, mit tropfenden Haaren wie begossene Pudel.
"Na komm, zurück in die Kleider und dann mischen wir ein bisschen die Stadt auf hm?" meint Sel, zwinkert Liomie zu und versucht sich mühsam in ihre Hose zu zwängen die ständig an der feuchten Haut kleben bleibt, sodass sie auf und ab hüpfen muss um sie weiter zu bewegen.
"Der Kerl hat mir auch so ein Duftwasser gegeben." murmelt sie angestrengt, während sie einen Kampf mit ihrem Hosenbund führt, der sich in einem rebellischen Akt einfach drei mal um sich selbst gerollt hat und sich nur mit Mühe entwirren lässt. Schließlich hat sie es doch geschafft, knöpft ihr Hemd zu und hilft Liomie in ihr rotes Ungetüm zu steigen, das zwar auch einige male ungeschickt irgendwo kleben bleibt aber dann doch recht schnell an Ort zun stelle ist. Scheint als würden wir langsam Übung darin bekommen.
Da Selainee von Duftwassern und ihrem Gebrauch genau so wengi Ahnung hat wie Liomie, stellen sich beide damit recht ungeschickt an und hantieren einfach so lange damit herum, bis sie riechen wir ein Blumenladen im Sommer und kaum noch Luft bekommen, dann verlassen sie das Gasthaus.

Kurz bevor sie aus dem Haus tritt fällt Sel noch ein, dass sie ja Ismael Bescheid geben sollten, wenn sie in die Stadt wollen doch ein kurzer blick in die Runde zeigt ihr, dass weder Ismael noch ein anderer der Männer in der Nähe sind und so tritt sie einfach zu der freundlichen Person, die ihnen die Zimmer vermietet hat und bittet sie, ihren Mitreisenden Bescheid zu geben, dass sie ein wenig umher spazieren, sollten die drei überhaupt nach ihnen suchen. Das muss reichen, meine Güte. Wo sollen wir denn hin? Zu Fuß immer Richtung Norden? Sicher nicht... damit beeilt sie sich Liomie zu folgen die sich draußen schon nach ihr umblickt und lächelt. "Dann schauen wir mal, was diese Stadt so zu bieten hat was?" meint sie fröhlich.
Wirklich viel zu sehen gibt es ja nun nicht, wie sich bald herausstellt, trotzdem tut das Selainees Laune keinen Abbruch. Die Stadt scheint Fremde gewöhnt zu sein, doch trotzdem wird den beiden manch ein neugieriger Blick nachgeworfen. Wir sind aber auch ein seltsames Gespann. denkt sich Selainee und lächelt. Eine dürre Gestalt zweifelhaftes Geschlechts mit einem riesigen hut und eine junge Frau die aufgeregt durch die Gegend schaut, die ganze Zeit fröhlich brabbelt und bei jedem zweiten Schritt über ihren eigenen Saum stolpert. Noch dazu sind wir eingehüllt in diese Duftwolke, die man sicher noch eine ganze Strecke gegen den Wind riechen kann. Gut gelaunt schiebt sie ihren Hut über den immer noch nassen Haaren ein Stück nach oben. Nach dem Bad fühlt sie sich wie neu geboren und die leichte Sonne scheint so angenehm, noch dazu gibt es für das dürre Mädchen wohl kein schöneres Gefühl, als mit prall gefüllten Taschen durch eine fremde Stadt zu streunen.
Sie vermisst dieses ziellose Reisen, wenn sie ehrlich ist. Sobald ich hier fertig bin geh ich Richtung Süden...da war ich noch nie oder ich schau mal ob ich meine Eltern irgendwo finde. Mit dem Geld könnt ich ihnen ziemlich viel weiter helfen. Ich kauf mir ein Pferd...oder gleich nen ganzen Wagen! Da kann ich drin wohnen und dann...
Ihre Gedanken werden von Liomie abgelenkt, die kund tut, dass sie langsam Hunger bekommt und auch Selainees Magen macht verdächtige Geräusche aber anstatt zum Gasthaus zurück zu gehen kauft sie das Essen lieber gleicht hier. So können sie noch etwas länger ihre Freiheit genießen.
Als sie so dort sitzen und das Mädchen auf Liomies Kleid achtet und ihr Essen vertilgt erzählt sie der jungen Frau von ihren Plänen.

"Du hast Recht. Ich wette wir haben noch ne Menge schöne Sachen zu sehen und dein Zuhause! Ich hoffe es gefällt dir da. Weist du Liomie, wenn wir dich erstmal Heim gebracht haben, kauf ich mir ein Pferd. Nicht so'n alten Klepper sondern so'n richtig schönes Pferd mit nem weichen Maul und ner langen hellen Mähne. Du weist schon, so eins auf dem die reichen Leute reiten und dann reise ich um die ganze Welt und wenn ich zurück komme, komm ich dich und deine Familie mal besuchen. Ich wette ihr habt ne Menge Spaß zusammen." Eine Weile sitzen sie noch so zusammen, dann machen sie sich auf den Weg zurück in die Gaststube, in der ihre Mitreisenden gerade um einen Tisch sitzen und essen. Jamar scheint mies gelaunt, vielleicht weil sie sich nicht angemessen abgemeldet haben, aber so langsam glaubt Selainee dass das einfach sein Gesicht ist und er gar nicht mehr anders schauen kann.
Als Darwik ihnen anbietet etwas mit ihnen zu essen zuckt sie mit den schmalen Schultern und blickt fragend zu Liomie. Sie könnte gut auf ein Essen mit dem Trio verzichten aber wenn Liomie noch Hunger hatte würde sie sie sicher nicht hier allein sitzen lassen.
"Was sagst du Liomie? Noch Hunger?" fragt sie völlig wertungsfrei. Lio soll ruhig lernen zu sagen wo's lang geht....

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Shyada am 12. Juli 2006, 19:50 Uhr
Am Tisch angekommen befürchtet Liomie, dass sie wieder eine Standpauke zu hören bekommen. Zwar hat sie selber bislang nichts angestellt, aber der Mann scheint Selli nicht allzu freundlich gesinnt zu sein. Viel eher scheint es, als wäre ihm alles, was sie tut, irgendwie nicht recht. Aber warum hat er sie dann überhaupt mitbenommen? Außerdem ist sie nett und er nicht! Auch wenn ihr Gesicht möglicherweise ihre Gedanken verraten, sagt der Mann nichts, blickt mal wieder mit wütendem Gesicht um sich herum, aber kaut schweigend weiterhin auf seinem Essen herum. > „Was sagst du Liomie? Noch Hunger?"< Ein flüchtiger Blick zu Selli, zu dem Essen und dann zu den drei Männern und ihre Antwort steht fest. „Nein, ich glaube nicht. Ich bin noch satt“, verkündet sie und reibt sich demonstrativ den Bauch. Der Anführer des Trios wirft ihnen einen misstrauischen Blick zu als will er damit ergründen, wo und was sie gegessen haben, bleibt aber weiterhin stumm. Die Männer scheint es auch nicht zu stören, dass sie keine weibliche Gesellschaft für den Rest des Abends haben und so verabschieden sich die beiden Frauen von dem Rest ihrer Gruppe. Als sie zur Treppe gehen werden sie von einigen Männern an den anderen Tischen angesprochen, doch ein übertrieben lautes Räuspern seitens des dunkelhäutigen Mannes, lässt sofort jeden im Raum sämtliche ungehörigen Gedanken vergessen. >“Dann eben nicht.“< hört Liomie den einen sagen, aber kann nicht erkennen, wer es nun genau war. Wirklich interessieren tut es sie aber ohnehin nicht, da die Männer sie alle so komisch angeguckt haben und die meisten auch irgendwie unfreundlich aussehen. Sie mögen ja ganz nett sein, aber man ruft zwei Frauen nicht einfach solche Sachen hinterher, die sie dann erröten lassen. „Lass uns nach oben gehen, ja?“ Selli scheint dem sehr angetan zu sein und so finden sie sich wenig später in ihrem Zimmer wieder.

Im Gegensatz zu draußen, ist die Luft hier viel stickiger, aber es ist auch kühler und somit angenehmer. Es ist bei weitem zwar noch nicht tiefster Sommer, aber man merkt mit jedem weiteren Tag, dass Shenrahs Auge an Kraft zunimmt. Um Wegensend herum hatten sie einige Felder sehen können. Hauptsächlich Getreide dass noch größtenteils grün war, aber doch hin und wieder helle Spitzen zeigte. Auch die Obstbäume um die Ackergrenzen herum schienen prächtig zu gedeihen, dann sie hatten mehr als einen Baum gezählt, dessen Äste bereits jetzt schon tief herabhingen. „Schade, dass wir morgen wieder weiter reisen. Hier gibt es bestimmt noch so viel zu sehen, aber na ja, dann bin ich wenigstens schneller zu Hause.“ Bei dem Gedanken daran dreht sich Liomie einmal um sich selbst im Kreis, so dass ihr Rock weit um sie herumwirbelt und lässt sich dann auf ihr Bett fallen. „Hm, ich glaub ich leg mich jetzt schon schlafen. Wer weiß, wann wir morgen losfahren und dann kann ich wenigstens ein bisschen länger in einem ordentlichen Bett schlafen.“ Sie grinst verschwörerisch und streicht das zerknautsche Kopfkissen glatt. Auch Selli scheint dem nicht unbedingt abgeneigt. Immerhin haben sie beide kaum und dann auch nur schlecht in der Kutsche geschlafen. Somit sind sie beide heilfroh den Luxus eines ordentlichen Bettes genießen zu dürfen. Da es leichter ist, dass Kleid aus- als anzuziehen, hat sich Liomie rasch dessen entledigt und schlüpft vollkommen nackt unter ihre Bettdecke. In der Kutsche im Kleid zu schlafen lässt sich nicht vermeiden, aber mit soviel Stoff in ein Bett zu kriechen erscheint ihr abwegig und auch viel zu umständlich. „Gute Nacht, Selli. Schlaf schön. Vielleicht träumst du ja heute von deinem zukünftigen Pferd.“ Lächelnd blickt sie von ihrem Bett zum anderen, gähnt anschließend herzhaft und wühlt solange herum, bis sie eine bequeme Position gefunden hat. Ohne es zu merken ist sie eingeschlafen und erwacht erst am frühen morgen, als ein Poltern sie aus ihren Träumen reißt. Eben noch in ihrem Zuhause, wo Selli sie mit ihrem Pferd besucht hat, befindet sie sich nun vollkommen schlaftrunken in einem halbdunklen Raum und blinzelt verwirrt durch die Gegend. „Was?“ Müde kneift sie die Augen zusammen und versucht etwas zu erkennen, bis sie ihren Namen hinter der Tür vernimmt. „Selli, Liomie, aufstehen! Wir wollen los!“ Im anderen Bett regt sich jetzt auch jemand, der sich gähnend aufsetzt und sich als Selli entpuppt. Sie lächeln sich kurz zu und verziehen zeitgleich das Gesicht, als ein weiteres Mal gegen die Tür gehämmert wird. Genervt gibt Selli zu verstehen, dass sie ja wach sind und sich beeilen werden, als das Pochen glücklicherweise auch schon nachlässt und Schritte sich entfernen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Blurraent
Beitrag von Jamar am 20. Juli 2006, 19:24 Uhr
Seit sie Wegesend den Rücken gekehrt haben, haben sie keine Stadt und auch kein Dorf mehr aufgesucht. Immer gerade aus geht ihre Reise. Drei Männer vorne auf dem Kutschbock, zwei Frauen in der Kutsche selber. Wann immer sie rasten, ist es nur ein notdürftiges Lager abseits des Weges oder vielleicht, an Jamars besser gelaunten Tagen, auch mal in einer heruntergekommenen Taverne. Aber die meisten sind ohnehin gnadenlos überfüllt, da wohl zur Sommerzeit jeder auf Reisen ist und so sind die Chancen für sie immer recht gering.
Natürlich beschweren sich die Frauen über die unerfreuliche und kräftezehrende Reise. Auch den Männern geht es nicht anders, doch sie lassen sich nichts anmerken. Sie sind es gewöhnt lange Strecken unter schwersten Bedingungen hinter sich zu bringen und da ist ihre Kutschfahrt fast noch ein Sonntagsausflug zur nächstgelegenen Stadt. Liomie gibt ihren Protest immer offen zu verstehen und zetert rum wann immer sie bei alle der Hitze genug Luft dazu bekommt. Selainee schleudert ihre Vorwürfe nur per Blicke durch die Gegend, wird gelegentlich mal patzig, hält sich sonst aber weites gehend im Hintergrund. Jamar weiß zu genau, dass sie ihm wohl am liebsten an die Kehle gehen würde, aber damit würde sie nicht sehr weit kommen und das Funkeln, wann immer er ihr einen weiteren Geldsack überreicht, ist auch noch nicht erloschen. Somit lässt er sie weiterhin am Haken zappeln.
In den ersten beiden Siebentagen war er immer noch darauf gefasst, jeden Moment Ashwang gegenüber zu stehen, aber nachdem sie sich in der Stadt nicht hat blicken lassen und ihr Abstand nach Talyra immer größer wird, hält er die Chance für ziemlich gering. Aber er ist trotzdem nicht so dumm zu glauben, dass es damit getan wäre. Sie sind zwar schon weit gekommen und haben weit über die Hälfte ihres Weges geschafft, aber mit einem schnellen und ausdauernden Pferd, könnte sie sie trotzdem noch einholen. Zudem weiß er auch nicht, wie lange ihr Aufenthalt in Blurraent dauern soll. Ein Faktor der erschwerend hinzukommt und Aswhang möglicherweise genügend Zeit gibt, um sie einzuholen. Dass sie bis jetzt noch nicht aufgetaucht ist, enttäusch ihn beinah. Er hätte sie, trotz ihrer meist kühlen reserviertem Art eher für heißblütig gehalten. Hauptsächlich dann, wenn es darum geht ihn zu übertreffen. Dass sie einfach aufgibt, glaubt er nicht. Doch ihr Zögern lässt ihn doch ins Zweifeln kommen. Vielleicht hat sie auch Siegel und Brief gefälscht, um ihn in Blurraent in eine Falle zu locken? Möglich wäre es, aber so recht glauben mag er nicht daran. Aswhang mag zwar nicht dumm sein, aber ihren Arbeitgeber würde sie wohl nicht hintergehen.

Ende Grünglanz haben sie es geschafft, dass alle Nerven blank liegen. Keiner kann den anderen mehr ausstehen, zumindest was Frauen und Männer angeht, und kaum ein Wort wird noch gewechselt. Alles was es zu bereden gab, wurde im ersten Siebentag verbraucht und nun herrscht den Großteil des Tages Schweigen zwischen ihnen. Abends, wenn es kühler wird, oder wenn er Anweisungen verteilt, kommen gelegentlich noch mal wage Gespräche auf, aber im großen und ganzen reist jeder für sich allein. Als fröhliche Reisegruppe wäre der Weg viel angenehmer, aber niemand und schon gar nicht Jamar, hat Lust sich innerhalb dieser Gruppe zu engagieren. Einzig Selainee und Liomie finden gelegentlich noch einmal einen Scherz über den sie lachen können, doch hält die fröhliche Stimmung meist nur kurz an. Die Frauen scheinen sich zwar auch gegenseitig schon irgendwie auf die Nerven zu gehen, handeln aber viel friedvoller, als wenn sie mit den Männern reden müssen.
Einmal als sie in einen Umweg machen mussten, weil es starke Unwetter gegeben hatte und niemand unbedingt draußen schlafen wollte, hatte Selainee die Drogen für Liomie vergessen. Die Wirkung hatte zwar gerade erst angefangen abzuklingen, aber die Amazone hatte bereits in diesem kleinen Moment zu fluchen angefangen und auch Fragen gestellt. Diese wiederum haben Selainee neugierig gemacht. Sie hat es nicht offen in die Welt hinausposaunt, aber sie hatte Jamar und Liomie mit jenen Blicken gemustert, die einem deutlich machen, dass der andere ahnt, dass hier was im Busch ist. Sie haben nie über den Vorfall geredet. Jamar hat sie nicht zusammen geschrien, weil sie die Medizin vergessen hat, zuletzt um nicht noch mehr Neugier zu wecken und Selainee hat ihrerseits nie etwas verlauten lassen, sich aber wohl ihre Gedanken diesbezüglich gemacht. Der Vorfall war schnell bei all den Strapazen in den Hintergrund gerückt, aber nicht vergessen. Einmal hatte Jamar Selainee erwischt, wie sie die Medizin in den Händen hielt und sie misstrauisch beäugt hatte. Wie oft sie es auch getan hat, sie hat nichts gesagt und nichts gefragt. Trotzdem, auch wenn Jamar ihr schon vorher keine zwei Schritt weit getraut hat, so lässt er sie nun rund um die Uhr bewachen. Unauffällig, aber doch ohne Pause. Selbst wenn die Frauen während kurzer Rastzeiten mal austreten müssen, ist immer einer der Männer dabei.

Im zweiten Siebentag des Sonnenthrons scheint dann aber endlich ein Ende ihrer strapazenreichen Reise gekommen zu sein. Das Händlervolk auf der großen Strasse ist häufiger anzutreffen, einfache Bauern schließen sich am frühen Morgen ihrer Reiserichtung an und tatsächlich zeigen sich zwei Stunden später die Mauern vor Blurraent. Die Luft flirrt vor Hitze und lässt die Stadt vor ihnen wie ein Trugbild erscheinen. Es ist trotzt der kühlen Luft, die gelegentlich vom Idorel herüberweht, unerträglich heißt und Liomie jammert bereits seit einiger Zeit herum, dass es in ihrem Kleid viel zu heiß ist. Genaugenommen hat sie das während der gesamten Reise getan und sie hätten ihr auch die alten Amazonensachen anziehen können, aber Jamar hat sich nicht erweichen und sie stattdessen schwitzen lassen. Er, Ismael und Darwik sitzen schwitzend auf dem Kutschbock und treiben die Pferde ein letztes Mal an. Es sind nicht mehr die Tiere, die sie zu Beginn der Reise hatten, aber trotzdem sind auch sie am Ende ihrer Kräfte und zapfen ihre letzten Reserven an, um endlich hinter die hohen Mauern zu kommen, wo sich hoffentlich ein wenig Schatten befindet. Polternd rattert das Fuhrwerk über die Brücke am Rhûnedelta. Direkt am Wasser ist es sogar ohne Schatten erträglich, aber jeder von ihnen möchte liebend gerne aus der Sonne heraus und einfach nur alle viere  von sich Strecken. Auch wenn die Silberbrücke im Licht eine wahre Augenfreude ist, so kann sich niemand von ihnen wirklich daran erfreuen. Er hört zwar wie Selainee und Liomie aufgeregt rumbrabbeln und sich gegenseitig Götterstatuen, silberbeschlagene Türen und weitere Fuhrwerke zeigen, aber der Enthusiasmus ist nicht derselbe, als wären sie frisch ausgeruht. Als der Schatten der mächtigen Stadttore über sie fällt, atmen fast alle gleichzeitig erleichtert aus. Da sie keine Lust verspüren noch groß durch die Stadt zu fahren, um sich ein günstiges oder sauberes Gasthaus zu suchen, nehmen sie das erste, was ihren Weg kreuzt.
Es ist ein zweistöckiges Gebäude, dass sich am Ende einer breiten Strasse über Eck an einen größeren, öffentlichen Platz schmiegt. Der Brunnen auf dem Platz sieht verlockend aus, aber da das Gebäude teils im Schatten liegt, will keiner länger draußen bleiben. Ohne zu murren und ohne zu streiten, wird das Gepäck von der Kutsche genommen. Darwik hat sich wie immer um die Kutsche und die Pferde zu kümmern, doch kaum, dass die anderen das Gasthaus betreten haben, ist auch er schon wieder zur Stelle. Nun heißt es warten., stellt Jamar leise fest und lässt prüfend, ob sie jemand besonderer Aufmerksamkeit bedenkt, seinen Blick durch den Schankraum huschen. Doch da ist niemand, der so aussieht, als wäre er ein Kontaktmann von ihnen, so dass sie sich einfach nur noch Zimmer mieten und sich dann auch sofort auf diese verziehen.



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