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(Thema begonnen von: Asrai am 06. März 2003, 23:28 Uhr)

Titel: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 06. März 2003, 23:28 Uhr
In der Hoffnung, jemanden zu finden, der Deliah heilen kann, machen sich Sethai und Asrai auf den Weg nach Kirklitz, das irgendwo hinter Verd am See liegen soll. So machen sie sich auf in den Westen.

"Kirklitz...", murmelt Asrai vor sich hin. "Kommt Deliah aus Kirklitz?", fragt sie Sethai nach einer Weile um die Stille zu durchbrechen. "Ich habe bislang noch nie davon gehört. Auch kenne ich Deliah nicht wirklich.", gibt sie zu.

Dergon, ihr Fuchs, läuft aufgeregt den Weg entlang. Zulange hat Asrai keinen großen Spaziergang mehr mit ihm machen können. Dieses würde sogar eine Reise werden.


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 06. März 2003, 23:40 Uhr
"Ja...", sagt Sethai mit sanfter Stimme, "..sie ist dort aufgewachsen. Sie war auch dort ein Strassenkind und hat eine schwere Zeit hinter sich. Deshalb ist sie wohl auch hierher gekommen, um dem zu entfliehen was sie dort zurückließ. Und nun hat sie doch etwas aus Ihrer Vergangenheit eingeholt."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 06. März 2003, 23:48 Uhr
"Ich hoffe einfach nur, dass wir schnell genug sein werden und jemanden finden, der ihr helfen kann. Vielleicht helfen ja auch schon Owanys Algen."

Lang und einsam erscheint ihr der Weg. Sie begegnen kaum einem fremden Gesicht. Nur Dergon, der nichts von der Ernsthaftigkeit ihrer wichtigen Reise ahnt und munter umher rennt, lässt ein Lächeln auf Asrais Gesicht erscheinen.

"Kennst du Deliah schon länger?"


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 07. März 2003, 00:05 Uhr
Bei Ihrer Frage lächelt Sethai, denn er erinnert sich an seine erste Begegnung mit Deliah zurück.
"Ich kenne sie auch erst einige Wochen. Ich habe sie schon einmal gerettet, als ein Händler den sie bestohlen hat sie verprügeln wollte. Er hat Ihr dabei eine Verletzung zugefügt, die Morganaheilen mußte. Auch dmals war sie sehr störrisch und wäre am liebsten davon gelaufen. Ich glaube sie nimmt mir noch übel das ich dies verhindert habe. Deliah ist schon etwas ganz Besonderes. "

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 07. März 2003, 00:21 Uhr
"Sie scheint es auf jeden Fall nicht leicht zu haben."

Während sie durch die Wälder gehen, wirkt Asrai wieder nachdenklich. "Nun habe ich mir so gewünscht, mit dir gemeinsam durch die Wälder zu streifen und nun sind die Umstände doch wieder ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe.", spricht sie zu Sethai.

Dann schaut sie in den Himmel. "Ich hoffe, dass es nicht regnen wird."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 07. März 2003, 00:25 Uhr
"Auch wenn die Umstände nicht erfreulcih sind, so können wir die Reise doch genießen. Laß uns aus dieser Not eine Tugend machen. Wir werden schöne Dinge sehn auf unserem Weg und wohl auch einiges erleben. Und mit Dir an meiner Seite, was könnte schöner sein..."

Er nimmt sie sanft in den Arm und streicht durch Ihr seidenes Haar.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 07. März 2003, 00:46 Uhr
"Du hast ja recht.", gibt Asrai lächelnd zu. "Aber wir sollten versuchen, nicht zu trödeln. Verd am See ist ein paar Tagesmärsche von der Stadt entfernt und wer weiß, wie lange Deliah durchhalten wird." Sie seufzt.
"Vielleicht hätten wir uns Pferde leihen sollen, aber nun ist es zu spät zum Umkehren. Wieder einmal habe ich nur gehetzt und nicht nachgedacht."
Zärtlich streicht sie über Sethais Hand. "Ich bin froh, dass du bei mir bist."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 07. März 2003, 21:20 Uhr
Schon einige stunden sind Asrai und sethai nun auf dem Weg. Hinter den Bäumen neigt sich die Sonne dem Horizont zu und es wird schon dunkler. Die Vögel verstummen langsam und in der ferne ist ein einsamer Wolf zu hören.

"Wir sollten uns vieleicht ein Lager suchen nun. Dort hinten ist ne gute Stelle glaub ich.", und er zeigt auf einen umgestürzten Baum abseits des Wegesrands. Er ist so gefallen, das er auf einen andere stürzte und sich eine Art natürlicher Unterstand gebildet hat.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 07. März 2003, 21:29 Uhr
Asrai nickt zustimmend. Schon bald würde die Dunkelheit einbrechen. "Wir haben Glück, dass es nicht geregnet hat. Ich werde uns Feuerholz suchen." Noch ehe Sethai etwas erwiedern kann ist sie auch schon hinter den Bäumen verschwunden.
Schon jetzt fürchtet sie sich wieder vor der Dunkelheit, so dass sie sich beeilt möglichst schnell viel Feuerholz zusammenzusuchen. Nach einiger Zeit kehrt Asrai mit Feuerholz im Arm zu Sethai zurück. Sie legt es vor ihrem Lager auf den Boden.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. März 2003, 03:40 Uhr
Sethai greift in seine Tasche und holt zwei Stiener hervor. Kurz schichtet er das Feuerholz auf und schlägt diese dann zusammen. Nach einiger Zeit beginnt das Holz zu glimmen und schließlich entsteht ein kleines aber feines Feuer, das sie mit Wärme versorgt. Dann greift er wieder in die Tasche und holt einige Kräuter und Früchte hervor. Er rollt sie in etwas vom Schnee schlammige Erde ein und legt sie in den Äußeren Bereich des Feuers. Eine Trinkflasche aus Metall zaubert er auch noch von irgendwo aus den Tiefen der Tasche. Ebenfalls findet diese Ihren Platz am Feuer. Schon bald kann man den Duft von Tee vernehmen, der aufgewärmt wird.

"Ich befürchte, Decken habe ich nicht dabei. Und meine Kleidung ist zwar geräumig und viel, doch wird sie uns zwei nicht genügend warm halten. Könntest Du einige schön dicht bewachsene Tannenzweige abschneiden unter die wir uns dann legen können. Dies und unserer Körper Wärme sollte uns gut genug durch die Nacht bringen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. März 2003, 09:42 Uhr
Asrai beobachtet Sethai dabei, wie er das Feuer entfacht und den Tee zubereitet. Er hat mal wieder an alles gedacht. Als er sie dann um die Tannenzweige bittet steht sie gleich auf. Dankbar für den Dolch, den ihr einst Neo schenkte und den sie immer bei sich trägt, macht sie sich auf die Suche nach geeignete Zweige. Wie es Neo wohl gehen mag?, fragt sie sich dabei.

Sethai muss eine ganze Zeit am Feuer warten, bis Asrai mit den Zweigen zurückkehrt. "Viele konnte ich nicht finden, die Tannen sind zu einem großen Teil recht kahl. Aber ich denke, diese hier sollten reichen." Sie legt sie in sicherem Abstand neben dem Feuer ab.
Dann setzt sie sich neben Sethai. "Wie es Deliah wohl gehen mag...", murmelt sie.

Die Sonne ist nun vollends untergegangen und Dunkelheit macht sich um sie breit. Nur ihr kleines Feuer spendet noch Licht. Wo sich Dergon befindet, weiß Asrai nicht. Aber sie macht sie keine Sorgen um ihren kleinen Freund. Der Wald ist seine heimat. Und sollte er ihr nah dieser Reise nicht mehr nach hause folgen wollen, so würde sie es akzeptieren.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. März 2003, 15:32 Uhr
Als sie schjließlich gegessen haben betten sie sich zur Ruhe. Die Vom Feuer gewärmten Zweige und die Wärme Ihrer Beider Körper lässt sie schnell in den Armen des jeweils anderen einschlafen. Die Kälte der Umgebung ist fast vergessen.

Am nächsten Morgen, pünktlich mit den ersten Strahlen der Sonne die auf den nahen Weg fallen erwacht Sethai. Vorsichtig gleitet er aus Asrais Armen. Einen Teil seiner Kleidung lässt er über Ihr, damit sie nicht allzu schnell die Kälte spürt. Dann sammelt er schnell geeigntetes Feuerholz und entzündet das Feuer neu. Er nimmt etwas Schnee und füllt ihn in die nun leere Trinkflasche von gestern, die er neben das neuerliche Feuer wieder stellt. Nachedem dr Schnee geschmolzen ist lässt er einige Kräuter in das Wasser fallen und beginnt so damit einen Tee zu bereiten, der ihnen Beidebn die nötige Wärme schneken wird. Bald schon zieht der Duft über die nähere Umgebung dees Lagerplatzes.
Kurz darauf taucht auch Dergon wiede auf. In seinem Maul hat er ein gerissenes Kaninchen, das er vor Sethai ablegt. Dann verschwindet er wieder in den Wald, wohl auf der suche nach seinem eigenen Frühtück.
Sethai nimmt das Kaninchen dankbar entgegen. Wieder rollt er es in feuchte Erde ein und legt es in die Glut des Feuers. Nun endlich wendet er sich Asrai wieder zu mit dem fertigen Tee.

"Guten Morgen, mein Stern...", und er hauchtIhr einen Kuss auf die Stirn, "..Zeit zu erwachen..."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. März 2003, 16:08 Uhr
Noch recht verschlafen öffnet Asrai die Augen. Als sie sodann in Sethais Gesicht blickt lächelt sie. "Guten Morgen mein Liebster." Sie steht sie langsam auf und streckt sich. Etwas umständlich klopft sie sich den Schmutz von ihrem Mantel. "Nach dieser Reise werde ich mir wohl einen neuen zulegen müssen.", sagt sie schmunzelnd. Dann setzt sie sich neben Sethai und trinkt dankbar den heißen Tee um sich aufzuwärmen.

Dergon kann sie noch immer nirgends erblicken, so sehr sie sich auch umschaut. Irgendwann gibt sie es auf. Sie ist sich sicher, dass es ihrem kleinen Freund gut geht.
Der Wald ist schließlich seine eigentliche Heimat.




Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. März 2003, 16:19 Uhr
"Ich hoffe Du hast gut geschlafen Asrai. Wir haben einen weiten weg noch vor uns. da sollten wir gut erholt sein.", dann schmunzelt er, "Dein kleiner Freund war übrigens gerade hier und hat uns ein Frühstück gebracht." Er zeigt auf die Erdkugel die im Feuer liegt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. März 2003, 16:40 Uhr
"Dergon?" Asrai lächelt überrascht. "Das kenne ich gar nicht von ihm. Wahrscheinlich weiß er, wie ernst die Lage ist. Wie schön, dass er uns hilft."

Sie schaut in den Himmel. Zwar ist es kalt, doch die Sonne scheint sich heute durch die Wolken kämpfen zu können. "Bei diesem Wetter werden wir sicher gut voran kommen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 09. März 2003, 22:10 Uhr
"Oh ja... wenn es so bleibt sollte die Reise heute nicht allzu schwer werden."

Bald nimmt er das eingepackte Kaninchen aus dem Feuer. Vorsichtig schlägt er die heiße Erde auf. Das Fell des Tieres bleibt an den Erdbrocken hängen und entblößt wird das gut durchgebratene Innere des Kaninchens. Es sieht zwar nicht sehr appettitlich aus, aber der Duft des garen Fleisches überdeckt den Anblick doch sehr. Vorsichtig reicht er die guten Stücke des Mahls an Asrai weiter.
"Lass es Dir schmecken. Vieleicht bekommen wir sobald nicht wieder so etwas Nahrhaftes."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 10. März 2003, 13:30 Uhr
Nachdem die beiden gefrühstückt haben, brechen sie auch schnellstmöglich wieder auf. Asrais Glieder schmerzen ein wenig von der Nacht auf dem harten Boden. Früher hatte sie immer draußen übernachtet, doch jetzt war sie es einfach nicht mehr gewohnt.

Wie lange würde ihre Reise wohl dauern und würden sie Kirklitz wirklich finden? Viele Fragen gehen ihr im Kopf herum, während sie neben Sethai her geht. Noch immer ist nicht viel Betrieb auf den Wegen. Nur ab und an kommen ihnen Händler und Wanderer entgegen, die sie freundlich grüßen. Es scheint sich jeder über das bessere Wetter zu freuen. Bald würde der Schnee vollends geschmolzen sein und die ersten Blumen würden ihre Knospen öffnen.

Immer mal wieder erblickt Asrai Dergon hinter den Bäumen. Er scheint sich sichtlich wohl zu fühlen und Asrai ist sich ganz sicher, dass er auf ihrer Reise immer in ihrer Nähe bleiben würde.

"Ich war noch nie in Verd am See.", sagt Asrai nach einiger Zeit. "Warst du schon einmal dort, Sethai?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 11. März 2003, 13:34 Uhr
"Nein... auch ich komme zum ersten Mal an diesen Ort. Auch ich bin erwartungsvoll was wir dort sehen werden. Nur leider haben wir keine Zeit uns dort gemütlich umzusehen. Wir müssen leider schnell weiter nach Kirklitz. Aber vieleicht kehren wir ja einmal wieder an diesen Ort zurück wenn er uns gefällt. Auf jeden Fall haben wir dort dann die Gelegenheit die Nacht wieder in einem Bett zu verbringen und ein professionell bereitetes Mahl zu genießen.", er lächelt," ... ich denke das haben wir uns dann auch verdient."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 11. März 2003, 14:13 Uhr
"Bis dahin haben wir aber wohl noch ein paar Tagesmärsche vor uns." Asrai seufzt. Noch immer macht sie sich Gedanken um Deliah. "Hoffentlich hält das Mädchen so lange durch. Warum müssen ausgerechnet Kinder mit dieser Kankheit gestraft sein." Sie zieht ihren Mantel wieder ein wenig fester um sich, als ein kalter Wind aufkommt.

"Wir haben Pech, dass zwischen der Weltenstadt und Verd am See keine weitere Stadt oder ein Dorf existiert, wo wir uns Pferde organisieren könnten. So kommen wir nur langsam voran."
Ihr Gesichtsausdruck wirkt sehr besorgt. Noch nie hat sie sich so viele Sorgen um jemanden gemacht, den sie nicht wirklich kennt. Aber vielleicht liegt es dieses Mal auch daran, dass Deliah noch ein Kind.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 12. März 2003, 17:03 Uhr
"Du bist nicht allein in Deiner Sorge um Deliah. Ich mag sie auch gern. Sie ist etwas ganz Besonderes auch wenn sie es selbst nicht erkennen will. Es ist eine schande das ausgerechnet sie so leiden muß.... Aber wir tun alles was wir können... ", liebevoll ergreift er Ihre Hand.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 12. März 2003, 17:19 Uhr
Asrai nickt traurig. "Umso wichtiger ist es, dass wir uns beeilen, damit wir sie retten können."
Sie nimmt ein Lederband aus ihrer Manteltasche, um ihre Haare zusammen zubinden, damit der Wind ihr die Haare nicht mehr ins Gesicht wehen kann.
Nachdem sie wieder einige Stunden gewandert sind bittet Asrai Sethai um eine kurze Pause.
"Ich habe mir wohl doch ein wenig zuviel vorgenommen. Ich bin das lange Wandern einfach nicht gewohnt. Aber ein paar Minuten Pause würden mir schon genügen.", entschuldigt sie sich bei Sethai. "Ich weiß ja, wir haben es eilig."


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 12. März 2003, 17:27 Uhr
"Aber sicher können wir eine Pause machen. Denn wenn Du erschöpft bist, dann kommen wir weniger weit, als wenn wir eine kleine Unterbrechung machen. Dort vorne, bei dem kleinen Baum, lass uns dort rasten."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 12. März 2003, 17:47 Uhr
Asrai schaut in die Richtung in die Sethai deutet. Dann lächelt sie ihn dankbar an und setzt sich gemeinsam mit ihm unter die große, stämmige Eiche. Hier liegt kaum Schnee, so dass der Boden recht trocken ist und Asrai nicht befürchten muss, bald erneut an einer Erkältung zu erkranken. Morgana hatte schon genug Arbeit.
So lehnt sich Asrai erschöpft gegen den kräftigen Stamm und streckt ihre Beine weit von sich um ihnen ein wenig Ruhe zu gönnen. Der Weg würde noch weit genug sein. Bei diesem Gedanken seufzt sie tief. Es war schon erstaunlich, wie sehr man sich doch an ein warmes Zuhause gewöhnen konnte.

"Wenn wir wieder zurück sind," beginnt Asrai plötzlich, "wirst du dir dann dein eigenes Haus einrichten, oder wirst du bei mir bleiben?" Sie sieht Sethai fragend an.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 12. März 2003, 17:50 Uhr
"Ich überlasse Dir die Wahl. Ich selber brauche nicht viel Platz. Wenn Du möchtest das ich bei Dir wohne, dann wäre ich hoch erfreut. Aber ich möchte Dich keineswegs einengen. Dein Wohl liegt mir mehr am Herzen als alles andere."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 12. März 2003, 18:00 Uhr
Als Asrai diese Worte hört, sieht Sethai verwundert an. "Glaubst du wirklich, du würdest mich einengen? Das tust du keineswegs. Ich bin froh, wenn du bei mir bist." Sie lehnt sich an Sethai's Schulter. "Ich würde mich sogar sehr freuen, wenn du bei mir bleiben würdest. Ich vermute, dass Dergon mir nach dieser Reise nicht mehr nach hause folgen wird. Seine Heimat ist der Wald und die Natur und jetzt gewöhnt er sich wieder daran." Bei diesen Worten wird sie traurig und obwohl sie sich für Dergon freut, da sie ihm wirklich von ganzem Herzen nur das Beste wünscht, kann sie sich nur mit Mühe die Tränen verkneifen. In der Zeit, die er nun bei ihr lebte, war er ihr sehr ans Herz gewachsen und zu ihrem besten Freund geworden.
"Er hat schon viel zu lange bei mir gelebt. Ich hätte ihn wahrscheinlich gar nicht mit nach hause nehmen dürfen, als ich ihn damals gefunden habe. Doch ohne ihn werde ich sehr einsam sein.", sagt sie traurig. Dann schaut sie Sethai wieder ins Gesicht. "Außerdem liebe dich und möchte dich so nahe wie möglich bei mir haben." Sie küsst Sethai zärtlich. "Zudem brauchst du unbedingt jemanden, der auf dich aufpasst.", fügt sie schmunzelnd hinzu. "Bei dir weiß man ja nie, was als nächstes passiert."
Plötzlich werden die beiden von einem Geräusch unterbrochen. Der Karren eines Händlers, gezogen von zwei kräftigen Ochsen nähert sich ihnen. Als er an ihnen vorbei kommt, bleibt der Karren stehen. Freundlich grüßt der Händler Asrai und Sethai. "Zwei Wanderer zu dieser Jahreszeit? Wohin führt euch euer Weg?", fragt er sie.
"Seid gegrüßt.", antwortet Asrai. "Wir sind auf dem Weg nach Kirklitz." "Kirklitz?" Der Händler runzelt nachdenklich die Stirn. "Ich habe noch nie davon gehört." "Es soll hinter Verd am See liegen.", erklärt ihm Asrai. "Verd am See also." Der Händler lächelt. "Das habe ich gehofft. Na, dann steigt mal auf. Auch mein Weg führt mich nach Verd und der Weg ist noch weit, da können ein paar Begleiter nicht schaden. Alleine ist es doch recht langweilig." Er lacht freundlich. Asrai sieht Sethai kurz an. Als dieser ihr zunickt, stehen beide auf und steigen auf den Karren. Sie würden so zwar nicht schneller voran kommen, aber doch einiges an Kräfte sparen, die sie vielleicht später noch brauchen würden.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 16. März 2003, 23:24 Uhr
"Habt dank guter Mann.", sagt Sethai und setzt sich neben Asrai auf den Wagen. Er nimmt Asrai liebevoll in den Arm und sie lehnt Ihren Kopf an seine Brust. Zärtlich streichelt er seiner Gefährtin durch das seidene Haar. "Ich zieh gerne bei Dir ein. Ich möchte alles mit Dir teilen. Ich bin Dein Gefährte und Du meine Gefährtin. Was immer die Zukunft für uns bereit hält, ob Freude oder Leid, ich möchte es mit Dir erfahren. Durch das Leid möchte ich Dir helfen und die Freude Dir bereiten. Ich liebe Dich."

Während der Wagen nun mit den Beiden Reisenden vor sich hin poltert, schläft Asrai in Sethais Armen ein. Die Strecke bisher hat sie doch mehr mitgenommen als sie glaubt. Nun erhält sie im Schlaf die Erholung die sie braucht. Sethai indessen betrachtet die Landschaft so wie er sie sieht. Die Umgebung verändert sich vor seiner inneren Sicht. Wind und Frühlingssturm, laue Sommernächte, all das was das kommende JAhr bringen könnte sieht er vor sich. Er sieht diejenigen, die in den nächsten Tagen diese Strasse beschreiten werden, sieht ihre Leben, was sie erlebt haben und wie es weitergeht, in einem Fall auch wie es endet.

Die Stunden vergehen so recht schnell. Irgendwann spricht der Händler Sethai an.
"Ihr seid blind, und doch scheint Ihr die mehr zu sehen in der Umgebung als ich es tu. Ihr seid wohl ein Seher. Versteht mich nicht falsch, ich bringe Euch kein Misstrauen entgegen. Aber es kommt eben selten vor, das man einen Solchen trifft. Vergebt meine Neugier, aber ich beneide Euch ein wenig. Wie ist es so ein Seher zu sein?"
Sethai lächelt. "Ihr habt eine gutes Herz und einen reinen Geist, das verrät mir mein Talent. Wie es ist ein Seher zu sein? Wie soll ich es Euch beschreiben? Wie ist es Händler zu sein? Könntet Ihr mir das vermitteln? Ich denke man muß es erleben. Ich sehe mehr als Andere, doch auch gleich weniger. So wie Ihr ein wenig meine Talent beneidet, so beneide ich Euch um Euer Augenlicht. Ihr könnt Asrai, meine Gefährtin ansehen und seht Ihre wunderschönen Augen, Ihr herrliches Haar und all Ihre Schönheit. Zwar sehe auch ich die Schönheit Ihrer Seele, doch wird es mir für ewig verwährt sein wieder mehr von Ihr zu sehen. Dafür würde ich all meine Kraft geben um das wieder zu können."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 17. März 2003, 19:11 Uhr
Während Sethai diese Worte spricht, erwacht Asrai. Wieder wird sie traurig, als sie seine Worte hört und wieder versucht sie diese Traurigkeit zu verdrängen.
"Ich bin wohl eingeschlafen." Noch immer ein wenig müde reibt sie sich die Augen. "Ich glaube, ich bin das lange Wandern einfach nicht mehr gewöhnt." Sie sieht sich um. Die Sonne sinkt schon immer tiefer und bald würde es dunkel werden.
"Bei euren kurzen Beinen kann ich mir lebhaft vorstellen, dass ich nach so vielem Wandern recht müde seid.", spricht der Händler schmunzelnd. "Ihr seid eine Asrai, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht wahr? Es ist schon Jahre her, dass ich das letzte Mal eine Asrai gesehen habe." Asrai sieht den Händler ungläubig an. Nie hätte sie geglaubt, dass ihr einmal jemand begegnen würde, der erkennen würde, dass sie eine Asrai ist. Sie schafft es nur kaum merklich zu nicken und es dauert ein wenig, bis sie ihre Sprache wiederfindet. "Ich...ich muss sagen, ihr überrascht mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals jemandem begegnen würde, der sich an die Asrai erinnert.", sagt sie nach einigen Sekunden.
Der Händler nickt traurig. "Ja, ich weiß. Es ist schon Jahre her, dass euer Volk verschwand. Auch ich hätte nie gedacht, jemals wieder eine Asrai zu Gesicht zu bekommen." Dann reicht er ihr die Hand. "Mein Name ist Aroth, und ihr seid...?"
"Asrai.", vervollständigt Asrai den Satz. "Ich trage den Namen meines Volkes weiter. Und dies ist Sethai." Sie deutet auf Sethai, der sie noch immer in den Armen hält.
Sethai, er hat mich erkannt. Er hat gewusst, dass ich eine Asrai bin. Ich bin ja so glücklich., denkt sie, in dem Wissen, dass Sethai ihre Worte versteht.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 19. März 2003, 13:48 Uhr
Sethai hört hoffnungsvoll zu wie Aroth Asrai ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Nach so vielen Jahren erhält sie endlich Nachricht über Ihr Volk. Zwar ist es nicht viel, doch allein die Erkenntnis das noch jemand Angehörige der Asrai getroffen hat bedeutet Ihr so viel.
Er hört Asrais freudige Gedanken. Sanft nimmt er sie fester in den Arm. Ihr Glück erfreut ihn sehr.
Nun hat sich die Reise ja schon gelohnt für Dich. Ein Fremder der so freundlich ist uns mitzunehmen erkennt Dich als Asrai und weiß vieleicht noch mehr. Ich fühle Deine Freude und sie steckt mich an.
"Herr Aroth, es würde Asrai viel bedeuten und Ihr würdet uns einen unschätzbaren Dienst erweisen... wisst Ihr mehr? Habt Ihr vieleicht Hinweise auf den Verblieb der Asrai... vieleicht auch nur eines einzelnen Mitglied dieses Volkes? Wo habt Ihr sie getroffen und wann war das?"

Am Wegesrand taucht unterdessen Dergon auf. Freudig springt er auf den Wagen und dort auf Asrais Schoß. Er wirkt glücklich und voler Energie auf Sethai.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 20. März 2003, 18:02 Uhr
Überrascht schaut Asrai auf Dergon, der es sich auf ihrem Schoß gemütlich macht. Verwundert wird dieser auch von Aroth begutachtet. "Darf ich vorstellen, das ist Dergon, men ganz spezieller Freund.", stellt Asrai ihren kleinen Gefährten Aroth schmunzelnd vor. "Ein seltsamer Gefährte für eine Asrai.", antwortet dieser und zwinkert ihr zu. Dann überlegt er eine Weile. "Es ist wirklich schon lange her, dass ich das letzte mal einer Asrai begegnet bin. Sicherlich sind schon mindestens 10 Jahre vergangen. Ich habe sie auch nur kurz gesehen und konnte mich nicht mit ihr unterhalten. Die Asrai kenne ich hauptsächlich aus Erzählungen meines Vaters." 10 Jahre... Asrai wirkt nachdenklich. Vielleicht würden doch noch mehr Asrai überlebt haben. Es war ihr gelungen einen Weg zu finden, den Fluch zu brechen. Warum sollte es nicht auch noch anderen gelungen sein? Sanft streichelt sie sie über Dergons warmes Fell.

Die nächsten Stunden spricht sie kaum noch. Als es dann dunkelt wird hält Aroth seinen Wagen an. "Ich denke, hier werden wir die Nacht verbringen.", spricht er und gähnt. "Ich habe noch ein paar Decken hinten im Wagen liegen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 20. März 2003, 19:39 Uhr
"Ihr seid ein wahrhaft liebenswerter Mann. Ich danke Euch sehr. Erst nehmt Ihr uns mit und nun beitet Ihr uns auch noch Eure Decken an. Ich hoffe ich kann es Euch irgendwann vergelten."

Während der Fahrt hat Sethai die Ruhe genutzt um seine Kräfte zu schonen. Asrai hält er noch immer sicher in seinem Arm. Dergon ist indessen wieder in den Wald verschwunden. Er hat es nicht sehr lang auf dem Schoss seiner Freundin ausgehalten, da es für seinen Geschmack wohl etwas zu langweilig war, v.a. da außerhalb des Wagens ja soooo viel los ist.
Nun hilft Sethai Asrai vom Wagen herunter und macht sich mit dem Händler aroth daran das Nachtlager vorzubereiten.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 20. März 2003, 21:40 Uhr
Während Sethai und Aroth das Nachtlager vorbereiten, sieht sich Asrai ein wenig um. Auch wenn es schon dunkel ist und sie sich vor der Dunkelheit fürchtet, so weiß sie doch, dass Dergon und auch Sethai in der Nähe sind und ihr nichts geschehen kann.
Die Sehnsucht nach ihrem alten Leben wird immer stärker und nun beginnt sie zu bereuen, dass sie ihr Volk vor so langer Zeit verlassen hat. Wäre ich doch bei ihnen in den Wäldern geblieben., denkt sie traurig. Was ist nur aus mir geworden? Mein jetziges Leben ist mit dem von früher nicht mehr zu vergleichen. Sanft streicht sie über die Rinde der Bäume und lauscht dem, was sie ihr zu erzählen haben. Doch von den Asrai haben sie nichts zu berichten. Als Asrai schließlich zu ihrem Lagerplatz zurückkehrt, ist alles bereits hergerichtet. Sie setzt sich zu Aroth und Sethai ans Feuer. Zum Schlafen ist es ihr noch zu früh. Sie merkt keine Müdigkeit.
So berichtet sie Aroth von der Wichtigkeit ihrer Reise und von ihren Sorgen um Deliah.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. März 2003, 11:46 Uhr
Irgendwann schläft Asrai dann doch in Sethais Armen ein. Doch dieses Mal ist es ein unruhiger Schlaf. Diese Reise hatte zuviele Erinnerungen in ihr geweckt, die sich jetzt alle im Schlaf bemerkbar machen. Mehrere Male wacht sie erschrocken auf. Doch dann sieht sie wieder die zwei ihr bekannten Gesichter von Aroth und Sethai und sie schließt wieder beruhigt die Augen. Am nächsten Morgen ist sie als erste wach.
Die beiden Ochsen grasen gemütlich vor sich hin. Das Feuer ist schon lange erloschen.
Asrai steht auf und streckt sich. Im selben Moment erwacht auch Sethai und wenig später dann Aroth.
Nachdem sie kurz gefrühstückt haben, packen sie alles wieder zusammen und die Reise geht weiter.
"Wir sollten heute gegen Nachmittag oder Abend in Verd ankommen.", sagt Aroth nach einer Weile. "Vielleicht solltet ihr euch dort Pferde organisieren.", schlägt er vor. "Ich weiß ja nicht, wie weit ihr es dann noch nach Kirklitz habt."



Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 23. März 2003, 13:18 Uhr
"Ihr habt recht, Herr Aroth. Das sollten wir wirklich tun, immerhin geht es um das Leben eines Mädchens." Dann besteigen sie den Wagen wieder und die reise setzt sich fort.
Auch heute ist das Wetter für die Jahreszeit ehr freundlich. Zwar weht ein kühler Wind, so das Asrai und Sethai sich gegenseitig wärmen und in eine Decke eingehüllt sind, doch der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Immer wieder mal taucht Dergon am Wegesrand auf und läuft freudig einige Meter neben dem Karren her, doch dann verschwindet er immerwieder zwischen den Bäumen und Büschen. Er erlebt dort sicher seine eigenen kleinen Abenteuer.

NAch einigen Stunden Reise, die man mit kurzen Gesprächen (Aroth erzählt von seinen Reisen und seinem Leben und wo er schon überall gewesen ist und was er dort gesehen hat) und Bewunderung der Landschaft verbracht hat, kommt schließlich der erste Eauch der schornsteine von Verd am See in Sicht.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. März 2003, 20:58 Uhr
"Nun kann es ja nicht mehr sehr weit sein.", sagt Asrai fast schon erleichtert. Doch noch sind sie nicht in Kirklitz und noch ist Deliah nicht gerettet.
"Ich bin euch unendlich dankbar.", spricht sie zu Aroth. "Ich hoffe sehr, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen werden, damit ich das alles wieder gut machen kann. Ihr kommt doch sicher wieder einmal in die Weltenstadt?" Aroth nickt lächelnd. "Einige Wochen werde ich nun auf Reisen sein, doch dann werde ich zurück kommen. Achtet einfach stets auf dem Marktplatz." Wenig später erreichen sie Verd. Asrai und Sethai steigen vom Wagen und bedanken sich noch einmal. "Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Suche und dem Mädchen alles Gute.", sagt der Händler noch zu ihnen. Dann fährt Aroth weiter.
Asrai blickt sich neugierig um. "Wie soll es nun weitergehen?", fragt sie Sethai.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 23. März 2003, 21:07 Uhr
"Ich denke, wir sollten tun was Aroth uns geratenhat und uns Pferde zulegen. Sonst dauert die Reise viel zu lange. Uns unsere Kräfte sparen wir so auch für Momente auf in denen sie wirklich gebraucht werden..."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. März 2003, 21:18 Uhr
"Das meinte ich nicht. Wir wissen doch nicht einmal wo Kirklitz liegt. Wo sollen wir uns da am besten erkundigen?"
Sie sieht sich um. Obwohl das Wetter sich um einiges gebessert hat und es wieder wärmer ist, sind kaum Leute unterwegs. "Und wo bekommen wir hier Pferde her?" Sie seufzt. "Es wird hier sicher ein Gasthaus geben, oder?", beantwortet sie sich ihre Frage fast selbst.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 23. März 2003, 21:29 Uhr
Sethai nimmt Asrai bei den Schultern. Seine Hände liegen warm und bestärkend auf denselben. "Ja, es gibt hier ein gasthaus, dort drüben liegt es.", sagt er und zeigt auf ein Gebäude am Ende des Platzes. "Dort werden wir uns nach Pferden und nach dem Weg erkundigen können, bestimmt. Und sicher wird es uns gut tun wieder in einem Bett zu schlafen, auch wenn es nur für eine Nacht ist."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. März 2003, 21:51 Uhr
Asrai nickt kurz. Dann begeben sich die beiden in das Gasthaus. Nur wenige Gäste sitzen dort. Beim Wirt erkundigt sich Asrai zunächst nach einem Zimmer. Nachdem das geklärt ist, versucht sie in Erfahrung zu bringen, woher sie zwei Pferde bekommen und wie sie wohl nach Kirklitz gelangen können. Eine ganze Zeit lang unterhält sie sich mit dem Wirt, bis sie alle nötigen Informationen bekommen hat.
Da es noch lange nicht dunkel ist, beschließen Asrai und Sethai sich gleich bei einem Bauern nach den Pferden zu erkundigen. Denn Hunger verspüren die beiden keinen. Auch sind sie noch lange nicht müde. Nur ein wenig erschöpft.
Von Dergon ist derweil weit und breit keine Spur. Hoffentlich hält er sich von den Bauern fern. Diese sehen Füchse mit Sicherheit nicht gern, denkt sie im Stillen für sich. Es dauert eine Weile, bis sie einen Bauern finden, mit denen sie verhandeln können. Asrai erklärt ihm die Dringlichkeit ihrer Reise. Und nach langem hin und her ist er bereit, ihnen die Pferde für ein paar Tage zu überlassen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 25. März 2003, 17:01 Uhr
Sethai bedankt sich bei dem Bauern für seine Freundlichkeit ihnen die Pferde zu überlassen indem er ihm einen Blick in seine Zukunft gestattet. Er berichtet ihm von einer drohenden Flutkatastrophe im Spätfrühling, der er und die anderen Bauern n0och entgehen können wenn sie nun bald die Dämme erhöhen und verstärken.

Dann beschließen Asrai und er den Rest des Tages dazu zu nutzen Verd am See ein wenig zu bewundern. Da sie beide noch nie in dieser Stadt waren, gibt es sicher viel zu sehen. "MAch Dir keine Sorgen um Dergon, Asrai.... er ist ein schlauer Bursche und weiß zu flüchten."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 25. März 2003, 19:56 Uhr
"Ich hoffe es sehr.", meint Asrai, während sie neben Sethai her geht. Dann wechselt sie das Thema. "Was genau hat Deliah denn von Kirklitz erzählt? Haben wir irgendwelche Anhaltspunkte, was die Person betrifft, die diese Krankheit überlebt hat, und die Deliah vielleicht heilen könnte?"
Sie setzt sich auf einen großen Stein und sieht Sethai fragend an. Wieder sinkt die Sonne dem Horizont entgegen. Bald würde die Dunkelheit wieder hereinbrechen. Doch seltsamerweise fürchtete Asrai sich heute nicht davor. Würde es wirklich noch andere Asrai außer ihr geben, dann würde sie sie sicherlich nur in der Dunkelheit antreffen. Vorausgesetzt, sie hatten nicht auch einen Weg gefunden, sich von dem Fluch zu befreien.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich unheilbare Krankheiten gibt. Es muss doch gegen jede irgendein Mittel geben. Sterben die Kinder noch immer in Kirklitz?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 25. März 2003, 20:06 Uhr
Nachdenklich sitzt Sethai vor Ihr auf dem Boden. "Es sterben noch immer Kinder in Kirklitz, doch nicht an der Krankheit mehr. Sie sterben Hungers und weil sich niemand um sie kümmert. Besonders im Winter ist es schlimm, denn auch die Kälte ist Ihr Feind.
Die Krankheit selber scheint besiegt. Was den Jungen angeht, ich habe seinen Geist gesehen in Deliahs Erinnerungen. Ich werde Ihn erkennen wenn ich ihm gegenüber stehe. Solang müssen wir ihn suchen. Es ist unsere einzige Hoffnung durch ihn den zu finden der die Krankheit heilte. Wenn wir den Jungen nicht finden, dann müssen wir uns in der stadt unter den Kindern umhören. Wir müssen den Heiler finden... oder jemanden der das Heilmittel kennt. Es wird sicher nicht leicht werden, da uns die Kinder nicht trauen werden. Niemand ist gut zu ihnen... warum sollten wir es sein, das werden ihre Gedanken sein."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 25. März 2003, 20:16 Uhr
Bei jedem Satz, den Sethai über die Kinder in Kirklitz erzählt, wird Asrai trauriger. Sie sieht Sethai an, der vor ihr sitzt. "Kann man denn den Kindern dort nicht irgendwie helfen? Ich meine, warum kümmert sich niemand um sie?" Asrai weiß gar nicht, was sie denken soll, so erschüttert ist sie darüber. Wenn sie an ihr Volk denkt...niemand hatte es dort wirklich schlecht. Nicht einmal nach dem Fluch. Sie alle waren wie eine große Familie. Asrai kann es kaum glauben, dass es in manchen Dörfern und Städten so anders ist.
"Weißt du, wie es Deliah geht? Haben wir noch genug Zeit? Vielleicht sollten wir uns jetzt schon auf den Weg machen und nicht erst warten, bis der neue Tag heran bricht."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 25. März 2003, 20:34 Uhr
"Die Menschen sind so. Sie lassen Ihresgleichen einfach unbeachtet sterben. Unseren Rassen ist dieses Denken fremd, aber die Menschen sind da anders.
Seliah geht es etwas besser. Sie hat Hilfe von einer fremden Frau erhalten. Doch diese Hilfe verzögert den Verlauf nur. Noch immer ist sie auf uns angewiesen. Deshalb sollten wir uns wirklich beeilen." Er konzentriert sich kurz und lächelt dann.
"Deliah vertraut in uns... und sie möchte Dich kennenlernen..."
Er erhebt sich und nimmt Ihre Hand.
"Ja, Lass uns sofort aufbrechen..."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 25. März 2003, 20:51 Uhr
Asrai nickt zustimmend und erhebt sich von dem Stein. "Lass uns vorher noch Verpflegung besorgen...und etwas für die Kinder. Vielleicht können wir so ihr vertrauen gewinnen.", schlägt Asrai vor und schon machen sie sich auf den Weg zum nächsten Krämerladen. Nachdem sie genug Verpflegung und Obst für die Kinder erstanden haben, gehen sie zurück ins Wirtshaus, um den Wirt davon in Kenntnis zu setzen, dass sie das Zimmer für die Nacht doch nicht brauchen würden. "Auf dem Rückweg vielleicht.", sagt Asrai noch lächelnd zum ihm. Dann geht es weiter zum Bauern um die Pferde zu holen. In der letzten Zeit reite ich häufiger als sonst. Wie kommt es, dass jedes Abenteuer Pferde beinhaltet?, denkt Asrai schmunzelnd, während sie aufs Pferd steigt. Dem Bauern versprechen beide nochmal, die Pferde wieder bei ihm abzuliefern, wenn ihre Mission beendet ist. Und dann geht es auf nach Kirklitz.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 27. März 2003, 13:17 Uhr
Nun geht die Reise schneller vorran. Die Pferde tragen die Beiden sicher und schnell. Zwar iat Sethai noch sein Lebtag nicht auf dem Rücken eines Pferdes gewesen, aber damit durch ihn keine Probleme entstehen hat er vorher ein kleines Wörtchen mit dem Geist seines Pferdes geredet und ihm die Schwere und Trageite der Situation klar gemacht - soweit ein Pferd e verstehen kann (Sethai hat dem Pferd eine Belohnung versprochen wenn nichts passiert, an sonsten etwas unerfreuliches falls doch.).
So reiten sie nun den Rst des Tages schnell den Weg entlang, bis sie doch die Müdigkeit einholt. Auch tun zumindest Sethai einige Knochen weh, da es ja sein erster Ritt war. An einem hohen alten Baum mit genügen schützendem Buschwerk rasten sie und steigen ab.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 28. März 2003, 23:56 Uhr
Und doch rasten sie nur kurz und obwohl es stockdüster ist, reiten sie bald weiter. Die Bäume weisen Asrai den Weg, so dass sie rasch voran kommen. Weit kann es nicht mehr sein, laut der Beschreibung des Bauern. Und trotzdem müssen sie die ganze Nacht durch reiten, ehe sie die Kleinstadt erreichen. Sie zügeln ihre Pferde, so dass es nun nur noch im Schritt weiter geht. Man sieht der Stadt seine Armut an. Noch sind kaum Leute unterwegs, es ist noch zu früh. Doch die wenigen Leute die sie sehen, sehen sie ängstlich und abweisend an. Wie kann eine Stadt nur so verwarlosen?, fragt sich Asrai. Nun ist es an dir Sethai. Ich hoffe, dass wir diese Person finden werden, dass sie sich noch in dieser Stadt befindet. Mich würde hier nichts halten. Müde steigt sie von ihrem Pferd. Allerdings traut sie sich nicht, es irgendwo anzubinden. Sicher würde es nicht mehr dort stehen, wo sie es angebunden hatte, wenn sie zurück kommen würde und sie hatten dem Bauern versprochen, dass den Tieren nichts geschehen würde. So führt sie ihr Pferd neben sich durch die Straßen der Stadt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 30. März 2003, 18:13 Uhr
Jock wird unsanft durch ein Rütteln an seiner Schulter geweckt.

"Jock! Hey Jock. Wach auf. Du hast doch versprochen mit uns das große Haus erkunden zu gehen."

Verwirrt richtet sich Jock auf einen Ellbogen auf und starrt Justin verständislos an, der erwartungsvoll vor ihm in einer kleinen Gasse von Kirklitz steht.

Haus erkunden? Ach ja richtig. Ich hatte es versprochen.

Gähnend murmelt er irgendwas von "Bin ja schon wach" und nachdem er die größte Müdigkeit aus seinen Glieder durch ein ausgiebiges Strecken vertrieben hat, springt er unternehmungslustig auf und klatscht in die Hände.

"Also los! Auf gehts. Trommel den Rest zusammen. Ich erwarte euch in der kleinen Seitengasse am verlassenen Anwesen."

Mit einem freudigen Jauchzen springt Justin davon und Jock zieht sich seinen Mantel über, den er als Decke benutz hat. Dann macht er sich auf den Weg durch die morgendliche Stadt zum Treffpunkt. Noch sind nicht viele Leute auf den Beinen und bevölkern die Straßen, erst recht nicht zu dieser frühen Stunde die Schleichwege und Abkürzungen, die Jock benutzt.
Nach kurzer Zeit erreicht er die abgesprochene Gasse und lehnt sich dort wartend an eine Hauswand. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Justin mit den anderen Kindern eingetroffen ist, die sich für diese "Mission" wie sie es nennen gemeldet hatten. Jock muss lächeln als er sich an die Begeisterung erinnert, die die Vorfreude, das Haus zu erkunden, hervorgebracht hat. Die Kinder freuten sich jedes mal. Auch wenn dies wohl schon ...Wie viele Male hatten sie  nun schon das heruntergekommene Anwesen erforscht?....er weiß es nicht. Zu oft, als das er sich erinnern kann.

Aber solange es ihnen Spaß macht, mache ich mit. Immerhin besser als nur so in den Straßen abzuhängen und sich mit anderen Gossenkindern zu bekriegen.

Während er wartet lässt er seinen Blick in der Umgebung schweifen. Von seinem Standpunkt aus, hat er ein kleines Stück der größeren Starße, die durch Kirklitz führt im Auge. Wie sonst auch ist nichts besonderes zu sehen. Doch als er sich schon abwenden will, sieht er zu seiner großen Verwunderung zwei Reisende, zwei Pferde mit sich führend, die Straße entlang gehen. Als sie sich seinem Blick nach wenigen Augenblicken entzogen haben, geht er neugierig zum Gassenende und sieht offen um die Hausecke. Die beiden Reisenden, eine Frau und ein Mann?, blicken sich immer wieder um, so als wüssten sie nicht recht, wohin sie eigentlich wollen.

Was die wohl hier wollen? Es kommt nicht oft vor dass Fremde diese Stadt besuchen. Hm. Vieleicht sind sie auch nur auf der Durchreise.

In diesem Moment hört er die aufgeregten Stimmen der herannahenden Kinder und dreht sich schulterzuckend um und geht den Kindern entgegen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 30. März 2003, 19:21 Uhr
Asrai fühlt sich recht unbehaglich in dieser Stadt. Selbst die Nähe von Sethai vermag dies nicht zu ändern. Beim Anblick der verwarrlosten Häuser und vor allem der schmutzigen Kinder läuft es Asrai eiskalt den Rücken hinunter.

Immer wieder sieht sie sich um, obwohl sie weiß, dass dies sinnlos ist. Sie würde die Person nach der sie suchten nicht erkennen können. Es hängt nun alles von Sethai ab. Als Asrai ihn ansieht erkennt sie, wie sehr er sich konzentiert.

Die Bewohner der Stadt werfen den beiden immer wieder abweisende Blicke zu. Fremde scheinen in dieser Stadt nicht willkommen zu sein. Wieder ist sie dankbar, dass sie Dergon nirgendwo erblicken kann.
Wer weiß, was man in einer armen Stadt wie dieser mit ihm anstellen würde?


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 30. März 2003, 20:13 Uhr
Plötzlich bleibt Sethai stehen. Er wendet sich einer seitengasse zu an der sie gerade vorbeigekommen sind.
Asrai erkennt noch einen Rücken, der in den Schatten der Gasse verschwindet. Das morgendliche Zwielicht verhindert eine weitere Sicht hinein.

"Ich glaube das ist er.", sagt Sethai leise. Dann setzt er sich in Richtung Gasse in Bewegung und folgt dem jungen Mann. "Wir dürfen ihn nicht verlieren.", sagt er und ruft fanach lauter hinter ihm her,"...Hey! Du. Junger Mann. Wir brauchen Deine Hilfe."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 30. März 2003, 20:45 Uhr
Verwirrt sieht Asrai in die Richtung in die Sethai deutet. "Bist du dir ganz sicher?", fragt sie und Hoffnung keimt in ihr auf. Wenn das wirklich derjenige war, den sie suchten, dann hatten sie ihn schneller entdeckt als sie zu hoffen gewagt hatte.


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 30. März 2003, 21:49 Uhr
"Ja, ich bin mir sehr sicher." Sanft nimmt er Ihre Hand und zieht sie mit neugefundener Energie mit sich in die Gasse. Der Junge ist nur noch blass am anderen Ende derselben zu erspähen, er hat ihn wohl nicht gehört. Sethai beschleunigt seinen Schritt um ihn nicht zu verlieren.

"Jock, warte!"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 31. März 2003, 02:01 Uhr
Die Pferde lassen die beiden nun doch zurück, in der Hoffnung, dass ihnen nichts geschieht. Die Gasse wäre zu eng. Asrai lässt sich von Sethai mitziehen. Neugierig blickt sie dem Jungen hinterher. "Jock!", ruft sie, als dieser immer noch nicht zeigt, ob er sie gehört hat.
Deliah, vielleicht wirst du bald wieder gesund., denkt Asrai nun voller Hoffnung.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 31. März 2003, 19:30 Uhr
Jock hat die ersten Kinder, "Missionsteilnehmer", erreicht, Justin als Vorderster, als er hinter sich seinen gerufenen Namen hört. Justin, der es ebenfalls vernommen hat sieht Jock fragend an, doch dieser hat ebenfalls keine Ahnung und zieht nur nichtwissend die Augenbrauen hoch. Mit einer Geste Richtung Justin und den anderen Kindern, die nun alle herangekommen sind und regelrecht die Gasse durch ihre Anwesenheit verstopfen, dort zu warten, dreht er sich um. Zu seinem Erstaunen sieht er die zwei Fremden auf sich zu kommen, die er zuvor auf der größeren Starße bemerkt hat. Die Beiden werden langsamer, als sie sehen, dass er sie entdeckt  hat. Abwartend bleibt Jock dort stehen wo er gerade ist und wartet bis die Fremden herangekommen sind.
Er kann sich nicht erklären was sie von ihm wollen und woher sie seinen Namen kennen. Als sie heran sind, sieht er sie abwechselnd zögernd an:

" Sie suchen mich?"

In dem Dämmerlicht, das in der Gasse herrscht, kann er sie nicht richtig erkennen, doch er erkennt die Frau wieder und den Mann, der Jock, wie auch zuvor, merkwürdig erscheint. Dann erkennt er, dass der Mann eine Augenbinde trägt.

Er scheint wohl blind zu sein. Doch warum habe ich das Gefühl, dass er mich genau sehen kann?

Nun misstrauisch geworden steht er den Fremden gegenüber.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 31. März 2003, 20:33 Uhr
"Du bist Jock.", sagt der Blinde. Es ist keine Frage, es klingt mehr wie eine Feststellung; eine unumstößliche Tatsache, die zu leugen sinnlos ist. "Es geht um Deliah. Wir sind in Ihrem Auftrag hier."
Mehr zu sagen scheint der Fremde in der Öffentlichkeit der Gasse nicht bereit zu sein, das spürt Jock ganz genau. Es ist als würde er die Worte des Mannes nicht nur hören, nein, als würden sie gleichzeitig, während sie auf sein Ohr treffen, schon in seinem Kopf entstehen. Das gepaart mit seinem unheimlichen Aussehen und der mehr als ungewöhnlichen Stimme ind dieser morgennebligen Gasse wirkt sehr surreal. Nur die frau neben Ihm bringt etwas Licht in die Szene.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 31. März 2003, 20:42 Uhr
Aufmerksam mustert Asrai den jungen Mann. Er passt genau in diese Stadt, sowohl von seinem Aussehen her, wie auch von seinem entschlossenen Blick. Auf Asrai macht er den Eindruck eines jungen Rebells.
Auch entdeckt sie nun die vielen Kinder in der Gasse.
"Es wäre schön, wenn wir mit euch sprechen könnten.", fügt sie Sethais Worten noch hinzu. Irgendwie ist ihr die Situation unangenehm. Diese vielen Kinderaugen, die sie anstarren. Auch Sethai wirkt wieder so vollkommen anders.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 31. März 2003, 22:22 Uhr
Während der Blinde spricht sieht Jock diesen scharf an. Auch als dieser geendet hat wendet er seinen Blick nicht gleich ab. Was ist dieser Kerl blos für einer? Doch dann blickt er die Frau an und nickt nur. Das die Beiden wegen Deliah hier sind, beunruhigt ihn. Zwar ist er froh endlich von ihr zu hören, doch auch ein mulmiges Gefühl beschleicht ihn, denn sie waren nicht gerade sehr freundlich voneinander gegangen.
Doch seine ganzen Gefühlsschwankungen lässt er sich nach außen hin nicht anmerken. Er dreht sich zu Justin und den anderen Kindern um und sagt dem Jungen leise etwas ins Ohr. Dieser schaut danach etwas mürrisch, doch nach einem Blick von Jock, das er es ernst meint, wendet sich Justin ab und redet auf die kinder hinter ihm ein. Nach einigen Minuten sind diese mit einigem Murren verschwunden und Jock wendet sich wieder an die beiden Fremden.

"Gehen wir nach dort vorne ins Licht. Da ist es etwas angenehmer." Mit einem kurzen freundlichen Blick auf die Frau, geht er den beiden vorran, bis er einen kleinen Mauervorsprung erreicht hat, der in helles Morgenlicht getaucht ist und lehnt sich dort an.

"Also.  Ihr sagtet ihr kommt in Deliahs Auftrag? Wie meint ihr das?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 31. März 2003, 22:42 Uhr
Als sie aus der dunklen Gasse heraus sind, atmet Asrai kurz erleichtert auf. Selbst am Tage bereitete ihr die Dunkelheit unbehagen.

Asrai weiß gar nicht, wie sie mit ihrer Erklärung anfangen soll. Es ist immer so schwierig, jemandem schlechte Nachrichten zu überbringen. Doch dann beginnt sie:

"Deliah ist in der Weltenstadt, in Talyra. Und ihr geht es sehr schlecht. Sie hat eine Krankheit, die dort niemand heilen kann." Sie seufzt kurz traurig. "Wenn sich nicht bald Hilfe bekommt, so wird sie sterben. Diese Krankheit soll hier aus Kirklitz stammen. Ich selber, weiß nicht viel darüber. Deliah meinte, dass hier jemand leben würde, der diese Krankheit überlebt hat und vielleicht ein Heilmittel kennt. Darum haben Sethai, mein Gefährte, und ich uns hierher auf den Weg gemacht. Asrai lautet mein Name."

Sie zögert. Sie weiß nicht, ob dies der richtige Zeitpunkt ist, sich die Hand zu reichen. Aber letztendlich tut sie es doch. "Kannst du uns weiterhelfen?" Ihre Augen sehen Jock bittend und voll Hoffnung an.
"Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Niemand weiß, wie lange Deliah noch durchhalten wird."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 01. Apr. 2003, 01:51 Uhr
"Ja Jock. Asrai spricht die Wahrheit. Deliah ist todkrank. Und nur das Heilmittel für diese Krankehit kann Ihr helfen. Du erinnerst Dich vielleicht noch an den Winter vor einigen Jahren; der Winter in dem so viele von Euch verstorben sind. Und vielleicht erinnerst Du Dich sogar an das Äffchen, das Äffchen des Spielmannes, das die Kinder so erfreut hat und das wenig später tot auf dem Pflaster lag; an die Kinder die mit ihm spielten und die alle danach krank geworden sind. Doch mindestens einer hat überlebt. Das hat Deliah mir gezeigt . "
Dann macht er eine kleine Pause um Jock die Gelegenheit zu geben das ganze zu verarbeiten, die Erinnerungen die auf ihn einstürmen und die schlechten Nachrichten von Deliah. Nach einigen Augenblicken fährt er fort. "Wir müssen denjenigen finden, der überlebt hat. Hilf uns bitte.", seine Stimme ist jetzt sanft. Dann wird sie sehr ruhig und er legt Jock seine Hand auf die Schulter. "Und wenn Du nichts wichtiges hier zu erledigen hast in Kirklitz, dann komm dich bitte mit uns. Deliah braucht Dich jetzt. Egal was in der Vergangenheit war."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 01. Apr. 2003, 20:18 Uhr
Jock wird blas um die Nase, als er betroffen erst Asrais Worten lauscht und dann denen Sethais. Im allerersten Moment ist er wie gelähmt, seine Gedanken schleichen sich nur träge durch seinen Kopf, doch dann hat er sich gefasst und seine Gedanken überschlagen sich regelrecht. Immer wieder muss er an Deliah denken und sein Herz macht einen schmerzahften Sprung seine Hals hinauf.
Er stößt sich mit einem Fuß von der Mauer ab und beginnt in Gedanken versunken vor den beiden Weitgereisten hin und her zu gehen.

Deliah, Deliah! Was machst du nur für sachen. Aber er weiß, dass sie nichts dafür kann. Angestrengt denkt er nach. Für kurze Augenblicke ist er geistig wieder in der Vergangenheit. Er sieht noch einmal die unzähligen Kinder, tot in gassen und Straßen liegend und dann erinnert sich an den kleinen Jeremy. Soweit Jock sich erinnern kann, ist er das einzige Kind in Kirklitz, das die heimtückische Seuche überlebt hat.
Noch ehe er nachdenken kann haben sich seine Beine  in Bewegung gesetzt und er geht auf die Stadtmitte zu. Dann fallen ihm Asrai und sethai ein. Er dreht sich im laufen um und ruft ihnen zu.

"Folgt mir. Unser Ziel liegt am anderen Ende der Stadt."

Ohne abzuwarten, ob die Beiden ihm folgen, geht er weiter ohne Zeit zu verlieren.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 01. Apr. 2003, 20:33 Uhr
Nachdenklich beobachtet Asrai den Jungen, als er vor ihnen hin und her geht. Sie kann sich gut vorstellen, dass diese Nachtricht nicht gerade leicht für ihn ist. Als er dann plötzlich los geht, schaut Asrai ihm verwundert hinterher. Doch dann folgen Asrai und Sethai ihm. Obwohl Asrai hundemüde ist, hat sie noch immer genügend Kraft, Jocks schnellem Schritt zu folgen.

"Ob er uns jetzt zu der Person bringen wird, die wir suchen? Das wäre wunderbar. Ich hätte nie geglaubt, dass wir ihn so schnell finden würden.", spricht Asrai leise zu Sethai.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 01. Apr. 2003, 21:18 Uhr
"Ein Wink des Himmels vielleicht... oder es gibt noch andere Stellen die auf Deliahs Seite sind....".
Auch Sethai folgt dem Jungen schnell. Er hofft das Deliah nun bald gesunden wird. Wie immer wenn es das Mädchen betrifft sind die Stränge der Zukunft im unklaren darüber, was wirklich geschehen wird.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 02. Apr. 2003, 19:06 Uhr
Im gleichen stetigem Tempo führt Jock die beiden Reisenden durch Kirklitz. Langsam werden die Straßen im fortschreitendem Morgen belebter und die Passanten sehen ihnen neugierig aber auch misstrauisch hinterher. Fremde sind nie gerne gesehen. Und die Bewohner von Kirklitz sind immer wieder froh, wenn sie schnell wieder verschwinden.
Jock bemerkt die Blicke die ihnen hinterhergeschickt werden, geht jedoch unbeirrt weiter.

Das gibt Gerüchte und Klatsch bis nächsten Winter, sollte nichts anderes Aufsehenserregendes geschehen.

Plötzlich wird er auf eine kleine Gasse aufmerksam, die noch in Schatten getaucht ist. Ohne eine verdächtige Bewegung ruft er Asrai und Sethai zu sie sollen warten und im nächsten Augenblick ist er in die Gasse gesprungen an der sie gerade in Begriff waren wenige Fuß entfernt vorbeizugehen. Es gibt einen unartikulierten Laut und als Jock wieder auf der Straße erscheint hat er einen sich windenden Justin am Kragen gepackt. Er zerrt ihn einige Schritte mit sich fort und sieht ihm dann streng in die Augen.

"Justin. Ich habe dir doch gesagt du sollst verschwinden und dich nicht als Spitzel betätigen."

"Aber Jock..."  "Nichts aber! Du verschwindest jetzt auf der Stelle, wie ich es dir gesagt habe. Ich meine es ernst!" Etwas leiser und sanfter als zuvor fügt er noch mit einem Seufzer hinzu: "Ich werde dir später alles erzählen, ...aber jetzt bitte, verschwinde."

Mürrisch sieht Justin Jock noch an, spricht: "Also gut. Aber vergiss es nicht. Ich weiß doch, da ist was im Busch...."

Und so schnell er aufgetaucht ist, ist der Junge auch wieder verschwunden.

Etwas im Busch......ihr glaubt ja immer, es wäre etwas im Busch.

Mit einem entschuldigendem lächeln wendet er sich an seine beiden Begleiter und bedeutet Sethai und Asrai weiter zu gehen. Wie zuvor setzt er sich an die Spitze der kleinen Gruppe und führt sie durch die Straßen von Kirklitz auf die andere Seite von der Stadt. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätten sie das kleine Haus der Familie Farnor am Stadtrand erreicht.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 02. Apr. 2003, 20:10 Uhr
Asrai bemerkt die Blicke der anderen Stadtbewohner und sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut. Noch nie hat sie sich so beobachtet gefühlt. Und doch kann sie die Stadtbewohner auch verstehen. Ihnen war in ihrem Leben nicht viel gutes widerfahren. Das sah man ihnen an.

Erschrocken bleibt Asrai stehen, als Jock in der Gasse verschwindet. Als er jedoch mit einem Jungen, den er am Kragen gepackt hat, wieder herauskommt, kann sie sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen. Kinder, denkt sie nur lacht leise in sich hinein.

Mit einem etwas mürrischem Gesichtsausdruck verschwindet der kleine wieder. Jock wirkt fast wie ein Vater, denkt Asrai plötzlich verwundert. Die anderen hören auf ihn, wie auf eine Art Anführer. Sehr beeindruckend, für einen Menschen in seinem Alter.

Als sie dann weiter gehen, versucht Asrai neben Jock zu gehen. Sie mustert ihn noch mal von Kopf bis Fuß.
"Sag, wohin führst du uns? Kennst du wirklich diese Person, die wir suchen? Ich habe das Gefühl, dass uns die Zeit davon rennt, auch wenn ich es nicht genau wissen kann. Der Weg von Talyra hierher war recht weit. Und wenn wir hier wirklich Hilfe finden, dann müssen wir einen Weg finden, schnellstmöglich wieder zurückzugelangen."

Kurz denkt sie an die Pferde. Doch die erscheinen ihr nicht mehr so wichtig. Die Pferde könnte man dem Bauern notfalls ersetzen, doch Deliah würde man ihr Leben nicht zurück geben können.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 03. Apr. 2003, 19:57 Uhr
Jock passt seine Schritte denen Asrais an, als sie versucht neben ihm herzulaufen.

"Den Jungen kenne ich nicht persönlich, nein. Er lebt ziemlich zurückgezogen seit.....seiner Genesung. Ich weiß nicht ob er dies aus freien Stücken tut, aber ich glaube sein Vater hat in dieser Sache einen starken Einfluss auf ihn."

Jock hebt seinen Arm und deutet nach Links.

"Dort entlang. Sein Vater ist seitdem verbittert. Ich kenne den Grund nicht warum, denn nach der Rettung  seines Sohnes vor dem Tod, sollte er doch eigentlich glücklich sein.
Ich habe die Befürchtung, dass er vieleicht Probleme bereiten könnte, da er zudem nicht sehr gut auf mich zu sprechen ist."

Jock zieht eine leichte Grimasse doch seine Augen funkeln. Während der Unterhaltung hat Sethai zu ihnen aufgeschlossen, sodass Jock seine Worte an beide gerichtet hatte. Nach einem erneutem Richtungswechsel wird Jock langsamer und er konzentriert sich auf ihre Umgebung. Dieser Stadtteil ist nicht mehr sein Gebiet und er muss aufpassen, dass er keinem gegnerischen Bandenmitglied über die Füße stolpert.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 03. Apr. 2003, 20:16 Uhr
Asrai runzelt die Stirn. "Schon seltsam.", murmelt sie dann. "Ich hoffe sehr, dass er uns keine Schwierigkeiten bereiten wird. Das können wir in dieser unangenehmen Lage nun wirklich nicht gebrauchen."

Wieder kommen Sorgen in ihre auf. Sethai, vielleicht solltest du Morgana informieren, dass wir es wenigstens schon bis hierher geschafft haben. Sicher machen sie und Schilama sich schon Sorgen, richtet sie sich gedanklich an Sethai, der recht still geworden zu sein scheint.

Asrai ist recht erleichtert, als Jock seine Schritte etwas zügelt. Wieder einmal zeigen sich die Nachteile ihrer geringen Körpergröße. Die Beine tun ihr weh.

Und wieder erkundet sie mit ihren Augen die fremde Umgebung. Sie verspürt leichtes Heimweh. Reiß dich zusammen Asrai, es geht doch bald wieder nach hause, schimpft die in Gedanken mit sich selbst. Es ärgert sie, dass sie von der fremden Umgebung so eingschüchtert wird.

"Ich weiß nicht viel über Deliah. Ich habe sie noch nicht einmal gesehen. Ihr ward gute Freunde, nicht wahr?", richtet sie sich wieder an Jock. "Wie kommt es, dass ihr euch aus den Augen verloren habt?" Hoffentlich frage ich jetzt nichts Falsches.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 03. Apr. 2003, 22:03 Uhr
Jock sieht sich aufmerksam um, während sie jetzt mit etwas vermindertem Tempo weitergehen und hält die Augen offen nach verdächtigen Bewegungen, die in den dunklen Gassen verborgen sein könnten.

"Deliah....ja wir waren gute Freunde." Ein winziges Lächeln zeigt sich um seine Augen. "Wir waren unzertrännlich und sind durch dick und dünn gegangen."
Wehmütig schüttelt er den Kopf. "Als ich auf die Straße kam, hat sie mich unter ihre Fittische genommen. Sie hat mir gezeigt wie man auf der Straße überlebt."
Jock blickt Asrai kurz von der Seite an. "Sie ist um einige Jahre jünger als ich, aber damals war es das Beste was mir passieren konnte, auf sie zu treffen. Als Gegenleistung habe ich sie aus manschen unganehmen Situationen rausgeboxt."

Ehe er weitereden kann, bemerkt er, dass sie die Straße in der die Farnors wohnen erreicht haben.
Er bleibt stehen und blickt den blinden "Elf" an, das zumindest schlussfolgert er aus dessen Erscheinung, die er sehr skurill findet. Er fragt sich außerdem ernsthaft, wie der Elf es anstellt, nicht irgendwo dagegen zu rennen.
An beide gerichtet sagt er:" Dort vorne wohnt der Junge mit seinen Eltern. Vieleicht können sie uns einige Antworten geben. Wenn ihr nichts dagegen habt werde ich vorran gehen." Jock schmunzelt leicht. "Dann trifft mich die Faust und nicht euch."


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 04. Apr. 2003, 19:05 Uhr
Asrai hört aufmerksam zu, als Jock von Deliah erzählt. So langsam versucht sie sich ein Bild von ihr zu machen. Sie hofft sehr, dass sie noch die Chance haben wird, sie genauer kennenzulernen.

Sie sieht kurz Sethai an, der die ganze Zeit über schon recht still ist. Worüber er sich wohl Gedanken macht?

Als sie vor dem Haus stehen bleiben und Jock meint, dass er besser voran ginge, kann sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Und doch hat sie ein etwas mulmiges Gefühl im Magen. Was würde sie wohl erwarten?
So nickt sie Jock nur leicht schmunzelnd zu.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 04. Apr. 2003, 19:29 Uhr
Sethai folgt Jock und läuft an Asrais Seite. Er wirkt sehr konzentriert... und er ist es auch. Während Asrai sich mit Jock unterhält bemüht er sich eine Verbindung zu Morgana herzustellen, etwas das durch die Distanz und den langen Ritt nicht ganz so einfach ist. Doch irgendwie schafft er es. Als sie am Haus der Familie ankommen hat er es schon beendet. Nun ist er wieder ganz in Kirklitz. Auch bemerkt er die fragenden Seitenblicke Jocks, denn dessen Gedanken verraten ihn. Doch mehr als Lächeln tut er darauf nicht. Er möchte den Jungen Mann nicht noch skeptischer machen als er schon ist.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 04. Apr. 2003, 20:53 Uhr
Laut und kräftig klopft Jock an die Haustür und zieht seine Hand sofort wieder zurück, als die Tür bedenklich ins Wanken gerät und ein wenig schlecht verarbeiteter Putz von der Hauswand herunterbröckelt. Er lauscht kurz, doch als sich im Inneren des Hauses nichts regt, klopft er noch einmal an, diesmal etwas sanfter.
Schwere Schritte nähern sich der Tür von innen und sie öffnet sich mit einem ärgerlichen Ruck.

"Ja?" Ein Mann von kräftiger Statur blinzelt ihnen entgegen. Sein Gesicht hat einen gräulichen Hautton und seine Stimme ist rau. Dann scheint der Mann seinen gegenüber zu erkennen und seine Gesichtzüge verhärten sich. "Was willst du hier?" Ein Blick über Jocks Schulter zeigt ihm zwei weitere Personen, die er jedoch noch nie gesehen hat. "Und was schleppst du da für Gesindel mit an? Verschwindet."
Jock steht Herrn Farnor ruhig gegnüber und schiebt unauffällig seinen rechten Fuß in den Türspalt.

"Ihr habt mich ja noch gar nicht zu Wort kommen lassen darüber, mit welchem Anliegen wir zu Euch kommen. Bitte lasst es mich erk....."

Ärgerlich fällt ihm der Mann ins Wort. "Nichts da. Das interessiert mich nicht." Und mit einer heftigen Bewegung stößt er die Tür zu, die jedoch nicht wie erhofft mit einem Krachen ins Schloss fällt sondern auf Jocks Fuß prallt.
Dieser verzieht schmerzahft das Gesicht, doch sein abgenutztes Schuhwerk dämpft den größten Aufprall.
Herr Farnor nun noch verärgerter über diese Frechheit, baut sich drohend vor Jock auf. Dieser geht unmerklich in Abwehrhaltung. Beschwichtigend hebt er seine Hände.
"Bitte. Regt euch nicht auf. Es ist wirklich dringend und wichtig."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 04. Apr. 2003, 21:28 Uhr
Das Haus wirkt fast so, als würde es jeden Augenblick zusammenbrechen. An vielen Stellen brökelt der Putz ab und als Jock an die Tür klopft, befürchtet Asrai, dass die Tür jeden Moment einfach umfallen würde.

Ein Mann öffnet mit ziemlich abweisender Miene die Tür und auch was er zu sagen hat, klingt nicht gerade freundlicher. Ziemlich erstaunt über diese raue Begrüßung betrachtet Asrai den Mann. Er scheint Jock zu kennen. Irgendwie kann sie sein Verhalten verstehen und so empfindet fast schon ein wenig Mitleid mit ihm. Was mag dieser Mann wohl in seinem Leben so alles durchgemacht haben, dass er jetzt so rau und abweisend ist.

Als er dann plötzlich die Tür zuschlagen will, zuckt Asrai erschrocken zusammen. Damit hatte sie nun gerade in dem Augenblick nicht gerechnet. Sie sieht, wie Jock schmerzhaft das Gesicht verzieht, als sein Fuß in der Tür eingeklemmt wird, doch er gibt keinen Laut von sich.

Asrai schluckt noch einmal kurz und geht dann ein paar Schritte nach vorn, um sich neben Jock zu stellen.

"Bitte, es ist wirklich wichtig. Können wir kurz mit ihnen sprechen?"

Sie sieht den Mann schon fast flehend an. Wieder kommt Angst in ihr auf. Wenn der Mann sie nun wirklich abweisen würde, wäre das vielleicht Deliahs Todesurteil.

"Wir brauchen ihre Hilfe, denn es geht um Leben und Tod."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 04. Apr. 2003, 22:30 Uhr
Auch Sethai meldet sich zu Wort. Zwar hat er Bedenken ob die Eigenart seiner Stimme besonders vertrauenserweckend sein wird. Doch jedes Argument kann hier helfen.

"Bitte guter Herr, meine Gefährtin spricht die Wahrheit, wir brauchen dringend Eure Hilfe oder ein Kind, eine junge Frau wird sterben. Ihr seid unsere letzte Hoffnung. Wir werden es Euch nie vergessen wenn Ihr uns helft. Es geht um die Krankehit die auch Ihren Sohn einst befallen hat. Sie breitet sich vieleicht wieder aus und wir benötigen das Heilmittel oder wenigstens einen hinweis darauf wie wir es erlangen können... sonst stirbt unsere Freundin...."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 04. Apr. 2003, 23:05 Uhr
Jock wartet gespannt auf die nächsten Worte des Mannes, denn dessen Gesicht verdüstert sich noch mehr, als Sethai die Krankheit seines Sohnes anspricht. Doch langsam gewinnt wohl noch eine andere Regung in ihm Überhand. Jock sieht förmlich, wie es hinter seiner Stirn zu arbeiten beginnt. Schließlich spricht Herr Farnor, nun merklich ruhiger als zuvor, leise:

"... Also gut ",Schnell wirft er einige Blick auf die Umgebung um sicher zugehen, dass sie nicht belauscht oder beobachtet werden, " Kommt herrein. Ich denke ihr meint es wirklich ernst." Nun betrübt und von einem unguten Gefühl ergriffen, winkt er sie herein, doch als er Jock ansieht verdüstert sich sein Gesicht wieder. Es sieht ganz so aus, als würde er Jock vor der Tür stehen lassen wollen. Doch dann überlegt er es sich doch anders und dreht sich grimmig um und geht den drei Gästen vorran in die nahliegende Stube.
Jock wirft ihm einen nicht zu deutenden Blick hinterher und folgt ihm dann in die Wohnstube. Dort bittet ihnen Herr Farnor sich zu setzten, bleibt jedoch selbst stehen und sieht die drei mit gemischten Gefühlen an.

"Dieses Mädchen....woher wollt ihr wissen, dass sie die Krankheit hat, die ... mein Sohn hatte? "

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 05. Apr. 2003, 16:37 Uhr
Von innen sieht das Haus nicht ganz so verfallen aus, wie von außen, doch es ist eher spärlich eingerichtet. In der Wohnstube setzen sich die drei. Asrai wartet darauf, dass sich der Mann zu ihnen setzt, doch dieser bleibt stehen und betrachtet sie.

"Ich glaube, diese Frage kann Sethai euch am besten beantworten.", antwortet sie auf seine Frage. "Denn ich habe Deliah nicht gesehen und kenne diese Krankheit nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass wir nicht mehr viel Zeit haben."

Dann sieht sie Sethai an.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 05. Apr. 2003, 19:11 Uhr
Sethai wendet sich dem Mann zu und spricht ihn mit durchdringender Stimme an.

"Ich habe es in Ihrer Vergangenheit gesehen... in Ihren Gedanken. Ihre Symptome sind die gleichen wie bei all denen die hier gestorben sind damals. Ich bin ein Seher, guter Mann. Ich weiß das es die gleiche Krankheit ist."

Mehr sagt er nicht, mehr braucht er nicht zu sagen, denn das ist alles was er als Begründung anführen kann.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 05. Apr. 2003, 19:56 Uhr
Jock sieht mit hochgezogenen Brauen überrascht den Elfen an.

Ein Seher also. Was sagt man dazu.

Er wirft Herrn Farnor einen Blick zu, um seine Reaktion darauf zu sehen. Dieser kreuzt seine Arme vor der Brust und starrrt Sethai nur eine Zeit lang an. Dann dreht er sich um und ruft laut zu einer geschlossenen Zimmertür.

"Jeremy!!!"

Kurze Zeit später kommt ein bleicher kleiner Junge in die Stube, der den Blicken der Besucher aus dem Weg geht und fortwährend seinen Kopf gesenkt hält. "Ja, Vater?"

"Jeremy geh deine Mutter holen!" Der Junge dreht sich wiederspruchslos um und eilt aus dem Zimmer. Herr Farnor wendet sich wieder an seine Gäste, sagt aber nichts, sondern wartet schweigend auf das Eintreffen seiner Frau. Eine unangenhem Stille herrscht in der zwischenzeit und jock atmet auf, als er leichte Schritte vernimmt. Kurz darauf öffnet sich die Tür und eine blasse Frau kommt herein. Ihre Augen blicken nervös über die Fremden, nur bei Jock verharren sie einen Augenblick länger, da sie ihn erkannt hat.
Sanft spricht herr Farnor sie an: " Bitte setzt dich doch. Hier ist ein Herr, der sich als Seher ausgibt."
Herr Farnor wendet sich wieder an Sethai:
"Wenn ihr seid, was ihr behauptet zu sein, dann beweist es. Könnt ihr mir sagen, wie wir unseren Jungen geheilt haben? Erst dann bin ich bereit euch zu glauben."

Jock bereitet sich innerlich darauf vor, sie aus dieser Situation zu boxen, sollte Sethai nicht die Wahrheit gesagt haben. Denn das, so wusste er, schlug bei Herrn Farnor meist schlecht auf den Magen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 05. Apr. 2003, 21:33 Uhr
Sethai sitzt mit einem Mal still da. Er scheint sich stark zu konzentrieren, denn ein kleiner goldener Blitz föhrt über sein rechtes Handgelenk, bemerkt nur von Asrai und Jock. In seinem Geist sieht er mit einemmal die Nebel der Vergangenheit. Bilder aus der Erinnerung der Mutter fahren durch seinen Geist. Er sieht eine schwere Entscheidung, sieht die arme Frau mit Ihrem Kind in den Wald ziehen und dort ein kleines Häuschen aufsuchen. Dort schließt sie einen Pakt mit der dort wohnenden Hexe.

"Ihr habt Euren Sohn nicht geheilt. Eine alte Frau im Wald, vor der alle hier große Angst und Ehrfurcht haben war es. Ihr... ", und er zeigt auf die Mutter,"... habt einen Pakt mit Ihr geschlossen umd das Heilmittel zu erhalten. Der PReis für dieses Mittel macht Euch heute noch zu schaffen und wird es fortan tun, bis zu Eurem Ende. Doch Euer Sohn lebt. Ihr habt erreicht was Ihr suchtet."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 06. Apr. 2003, 01:37 Uhr
Asrai betrachtet Sethai, während er so da sitzt und sich konzentriert. Für sie war dieser Anblick inzwischen fast schon zur Normalität geworden, doch sie konnte sich gut vorstellen, wie sich die anderen nun fühlten und was sie dachten. Auch sie war vorher nie einem Seher begegnet.

Als sie die kleinen Blitze um sein Handgelenkt sieht, muss sie schmunzeln, doch sie weiß nicht warum.

Die Worte die er dann spricht, verwirren sie. Was war das für ein Pakt? Der Gesichtsausdruck der Frau scheint sehr erschrocken. Was war es für ein Preis gewesen, den sie zahlen musste? Wieder erstaunt sie Sethai. Ob sie sich je an seine Gabe gewöhnen können würde?


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 06. Apr. 2003, 21:29 Uhr
Erstaunt hört Jock zu, als Sethai spricht. Von was für einem Packt redet er da? Und was noch viel wichtiger ist, soll dies das einzige Mittel sein, das Deliah retten kann? Als der Seher endet beobachtet Jock die Reaktionen der Farnors. Frau Farnor erbleicht und fängt an zu zittern. Bei ihrem Mann ist keine deutbare Regung zu erkennen, er hat sich sichtlich unter Kontrolle. Nun ist Jock überzeugt, das Sehtai wirklich ein Seher ist.
Ehe Herr Farnor das Wort ergreifen kann, spricht die Mutter von Jeremy mit leiser Stimme.

"So ist es geschehen. Doch warum seid ihr gekommen? Niemand sollte je davon erfahren."

Die Frau, die den Grund für ihren Besuch noch nicht weiß sieht die Fremden fragend an. Jock ergreift das Wort und erzählt der mitgenommenen Frau von Deliah und ihrer Krankheit und dass sie sich von den Farnors erhofften das Mittel zu erfahren, dass ihren Sohn, Jeremy, geheilt hatte, von der tödlichen Krankheit die so viele Opfer unter den Straßenkindern gefordert hatte.

"Sagt, woraus besteht der Packt, den ihr mit dieser Hexe geschlossen habt?"
Jock sieht, dass es die Mutter von Jeremy sehr mitnimmt, mit diesen Dingen so überraschend konfrontiert zu werden. Mitfühlend sieht Jock sie an, doch leider kann er sie dies bezüglich nicht schonen, da Deliahs Leben von ihrer Antwort abhängt.
Frau Farnor hört dem Bericht Jocks traurig zu. Sie hatte angenommen, das die Seuche seit langem ihr letztes Opfer gefordert hatte und es erschütterte sie zu hören, dass die Seuche noch immer nicht vorüber ist, sondern ein Mädchen daran erkrankt ist. Und sie weiß dass auch dieses Mädchen den Tod nicht verdient hat, genauso wenig wie ihr Junge. Deliah? Kannte sie den Namen nicht? Jock nickt auf eine diesbezügliche Frage von ihr.

"Ja. Deliah kommt aus Kirklitz. Sie hat die Seuche miterlebt."

Frau Farnor nickt. Langsam beginnt sie stockend zu erzählen.

"Die Hexe lebt außerhalb von Kirklitz im Wald. Verzweifelt wie ich war, habe ich mich zu ihr begeben, obwohl ich große Angst hatte. Doch das Leben meines Sohnes war mir zu wichtig. Also verdrängte ich meine Angst und als ich auf sie traf, schien das alte Weib nicht im mindesten überrascht zu sein. Es schien mir so, als hätte sie mich erwartet. Und sie wusste, mit welchem Anliegen ich zu ihr kam. Sie war bereit meinen Sohn zu retten, doch ihre Bedingung war, das ich einen Packt mit ihr schließen musste."
Sie macht eine kurze Pause und erzählt dann ebenso leise wie zuvor weiter:
"Die Hexe ist schon uralt, genau schätzen kann ich ihr Alter nicht, doch ich glaube sie ist weitaus älter als ein normales Menschenleben. Ich weiß es hört sich seltsam an, aber die Hexe hängt an ihrem Leben. Obwohl sie schon so lange lebt möchte sie sich nicht dem Tod hingeben.
Der Packt besteht daraus, dass ich ihr im Gegenzug zu ihre Hilfe, einen Teil meiner Lebenskraft überlasse. Als ich dies hörte war ich geschockt und ich war schon in Begriff abzulehnen, doch die Liebe zu meinem Sohn und die Angst ihn zu verlieren ließ mich schließlich einstimmen. Darauf hatte die Hexe gesetzt und als der Packt zwischen ihr und mir besiegelt war, hat sie mir ein kleines Flächen mit einer Tinktur gegeben. Diese sollte ich Jeremy bis auf den letzten Tropfen einflößen. Wenn ich diese Anweisungen nicht befolgte und sollte noch ein Tropfen übrigbleiben, so hätte die Tinktur die Wirkung von Gift. Doch es ging alles gut und als Jeremy deutlich zu genesen begann, trat mein Packt mit der Hexe in Kraft.
Seitdem überkommen mich in unregelmäßigen Abständen Schwächeanfälle und eine ganze Nacht und einen ganzen Tag liege ich wie Tod danieder. In diesem Zustand der Ohnmacht raubt die sich die Hexe von mir einen Teil meiner Lebensenergie, um ihr eigenes Leben zu verlängern."

Als Frau Farnor endet, starrt Jock mit einem ins Leere gehenden Blick die Frau an. Er kann nicht glauben, was er da gerade gehört hat.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 07. Apr. 2003, 00:18 Uhr
Während Frau Farnor berichtet, hört Asrai aufmerksam zu. Auch Jock scheint sehr gespannt und auch ein wenig entsetzt. Die Geschichte, die Frau Farnor dort erzählt, berührt Asrai sehr. Auch hört sie aus ihrer Stimme heraus, dass es ihr nicht leicht fällt, das alles zu erzählen.

Asrai schließt diese Frau sofort ins Herz. Ein Teil ihres Lebens für ihr Kind zu geben, dass ist eine Tat, die Asrai noch nicht wirklich begreifen kann, doch sie selbst hat auch keine Kinder. So hält sie es auch nicht für selbstverständlich.

"Ich danke euch, dass ihr uns das alles erzählt. Wenn ihr eurem Sohn so habt helfen können, dann...dann werden wir diese Frau ebenfalls aufsuchen müssen. Schließlich hängt ein Leben davon ab. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass es eurem Sohn wieder besser geht und ich weiß, dass ihr das einzig richtige getan habt."

Sie sieht Jock an. "Wirst du uns zu dieser Frau bringen können? Wenn ja, dann müssen wir uns sofort auf den Weg machen. Ich...ich habe Angst um Deliah. Wir sind schon so lange unterwegs..."


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 07. Apr. 2003, 21:41 Uhr
Mit gerunzelter Stirn nickt Jock auf Asrais Frage. " Ja. Wir können gleich aufbrechen. Je eher desto besser." Die letzte Bemerkung sagt er leiser und mehr wie zu sich selbst.

Und was ist wenn wir der Hexe gegenüber stehen? Ich denke nicht, dass sie uns das Heilmittel einfach so überlassen wird. Sie wird mit Sicherheit den gleichen Handel fordern wie bei Frau Farnor.

Nachdenklich bleibt Jock noch einige Augenblicke sitzen.

Nun, wenn dieser „Packt“ wirklich die einzige Möglichkeit ist, an das Heilmittel für dich zu kommen Deliah, dann werde ich ihn mit der Hexe eingehen. Ich lasse dich nicht im Stich. Bitte halte durch und sterbe mir vorher nicht weg.

Entschlossen blickt er auf und sieht Asrai und Sehtai an.

"Also los. Wenn ihr bereit seid, dann können wir aufbrechen." Er wendet sich mit einem dankenden Lächeln an die Farnors. "Vielen Dank, dass Ihr uns ihre Geschichte erzählt haben. Dies rettet Deliah wahrscheinlich das Leben."

Frau Farnor lächelt ihm traurig zu: "Ich wünsche euch bei eurem Vorhaben viel Glück. Jedoch wollte ich für euch, es gäbe eine andere Möglichkeit, das Heilmittel zu erlangen.....denn die Konsequenzen aus diesem Packt mit der Hexe zu tragen ist nicht leicht."

Sie reicht jedem der Gäste die Hand zum Abschied. Herr Farnor führt sie zur Tür und verabschiedet sich ebenfalls und wünscht ihnen viel Glück. Draußen blinzelt Jock in das helle Sonnenlicht und wendet sich schweigend Richtung Stadtausgang. Neben seinen besorgten Grübeleien achtet er jedoch aufmerksam auf ihr Umgebung. Erst wenn sie wieder sein Gebiet der Stadt erreicht haben, kann er seine Wachsamkeit fallen lassen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. Apr. 2003, 05:38 Uhr
Asrai bemerkt Jock Stirnrunzeln, als er sich erhebt und aufbrechen will.

Sicher denkt er über den Pakt nach. Ihm liegt viel an Deliah, das spüre ich. Doch soweit ich es sehe, ist er ein Mensch. Er hat sowieso nur ein recht kurzes Leben, das sollte er nicht noch kurzer werden lassen.

Ihr selber kommt der Gedanke, einen Teil ihres Lebens für Deliah herzugeben, sollten sie die Hexe nicht anders überzeugen können. Sie selbst würde noch lange leben. Viele Jahre in denen sie wahrscheinlich viele Freunde kommen und gehen sehen würde. Einen Teil dafür für ein Menschenleben zu geben, würde sie auf sich nehmen können. Doch noch ist es nicht soweit. Asrai will die Hexe erst sehen, bevor sie sich mehr Gedanken über den Pakt macht.

Nachdem sie sich schnell von der Familie verabschiedet haben und wieder auf der Straße sind, bemerkt Asrai erneut, wie sich Jock immer wieder kaum merklich umsieht. Auch seine Bewegungen sind vorsichtig und gewählt, als würde er jeden Moment erwarten, überfallen oder auf sonstige Weise angegriffen zu werden. Irgendwann lässt diese Haltung jedoch plötzlich wieder bei ihm nach. Asrai kann sich dieses Verhalten nicht wirklich erklären, doch ihr kommt diese Stadt allgemein recht merkwürdig vor. Inzwischen ist auf den Straßen ein wenig mehr Betrieb, jedoch nicht soviel, wie um diese Zeit in Talyra herrscht.

Wieder blickt Asrai auf Sethai, der sich schon während ihrer ganzen Reise ruhig und zurückhaltend benimmt. Sie fühlt sich nicht wohl und hofft, dass sie bald nach hause zurückkehren kann.
Mir fehlt die Bäckerei. Und Flothemil. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Ich werde ihn besuchen, wenn ich wieder daheim bin...

Erneut hofft Asrai, dass sie die Pferde wiederfinden, wenn sie sich auf den Rückweg machen wollen. Zu Fuß würden sie wahrscheinlich niemals rechtzeitig wieder bei Deliah sein. Wie es Deliah wohl gehen mag? Ob sie noch lebt? Asrai schüttelt den Kopf um diesen bösen Gedanken zu verscheuchen. Wäre Deliah nicht mehr am Leben, hätte Sethai sie schon darüber informiert. Da ist Asrai sich sicher. Während sie weitergehen, sucht Asrai nach Sethais Hand und umschließt sie zärtlich. Ein vertrautes Gefühl überkommt sie.

"Wie weit ist es zu dieser Hexe?", fragt sie Jock, weil ihr die Stille gar zu unbehaglich ist. "Und warum hat man Angst vor ihr? Weißt du Genaueres darüber?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 08. Apr. 2003, 19:12 Uhr
Als die kleine Gruppe das Gebiet der Stadt erreicht, über das Jock und seinen Gossenkumpanen  herrschen, atmet er auf. Sie waren durch das feindliche Stadtgebiet ohne Probleme gekommen. Er wendet sich an Asrai die das Schweigen zwischen den drei Personen mit einer Frage bricht.

"Wenn wir erst einmal aus der Stadt draußen sind, kommen wir schneller voran. Wir brauchen ungefähr eine Wegstunde bis zum Wald, wenn wir zügig ausschreiten."

Sie umgehen einen ärmlichen Händler, der ihren Weg langsam mit einem kleinen Handkarren durchkreuzt.

"Was die Hexe anbelangt,...viele haben Angst vor ihr, weil sie sie unheimlich finden. Sie lässt sich nicht oft in der Stadt blicken, sondern verkriecht sich die ganze Zeit in ihrem Wald. Das fördert die nicht geraden freundlichen Geschichten, die sich um sie ranken.
Man sagt, jedes Mal wenn sie in die Stadt kommt, würden einige der hier lebenden Menschen vom Unglück verfolgt werden."

Er zuckt mit den Schultern "Viel mehr kann ich auch nicht erzählen."

Dann wechselt er das Thema: " Wie lange ist Deliah denn schon krank? Und wie lange seid Ihr schon unterwegs?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 11. Apr. 2003, 15:12 Uhr
Aufmerksam lauscht Asrai Jocks kurzer Erzählung. Die Beschreibung kommt ihr sehr bekannt vor. Hatte nicht auch sie damals den Weg zu einer einsamen Hütte gefunden, als der Fluch noch auf ihr lag? Es hatte auch eine einsame Frau dort gelebt. Asrai weiß nicht, ob es eine Hexe war, aber sie hatte ihr helfen können.
Irgendwie fühlt Asrai sich jetzt ein bisschen sicherer. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass dies die gleiche alte Frau ist, wie damals, doch warum sollte diese ihnen nicht helfen?

Als Jock fragt, wie lange sie nun schon unterwegs sind, muss Asrai kurz überlegen. "Wenn ich mich nicht irre, ist dies nun schon der vierte Tag, an dem wir von unserem zuhause getrennt sind. Doch wie lange Deliah nun schon krank ist, das weiß ich nicht. Wie gesagt, ich kenne sie im Grunde genommen nicht. Ich habe sie auch noch nie gesehen. Ich weiß nur, dass sie ein junges Mädchen ist, und das ich nicht will, dass sie stirbt."

Sie sieht Sethai an, der Deliah wohl schon ein wenig länger kennt. "Wie lange ist Deliah nun schon krank, Sethai?"


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 16. Apr. 2003, 18:37 Uhr
"Schon längere Zeit ist sie krank. Ungefähr 4 oder 5 Tage bevor wir aufgebrochen sind ist sie erkrankt. Der Tag an dem ich sie aus dem Wald gerettet habe, wo sie mit Dixie fast erfroren ist. Ich weiß nicht wie lang sie es noch aushält, deshalb müssen wir uns sehr beeilen."

Während sie reden verlassen sie die kleine Stadt langsam und betreten den Wald. Da die Tage noch immer nicht besondes hell sind, ist es irgendwie gespenstisch zwielichtig zwischen den großen Baumleibern. Wenige Laute dringen nur aus dem Dunkel und der Tiefe. Vereinzelt ist ein Vogelkrächzen zu hören, doch keiner flattert plötzlich auf oder sitzt sichtbar in der Nähe. Das Unterholz ist dunkel und moosig. Einige der Bäume sind bei einem besonders starken Sturm umgestürzt und sind nun ein Hort für Würmer und Käfer, die die einst stolzen Riesen nun langsam zersetzen.

Auf der Ebene des Geistes ist der Wald noch ein wenig finsterer als es für das Auge erkennbar ist. Auch hier wirkt ales modrig und feucht, doch dies ist es äußerst ungewöhnlich. Entgegen eines normalen Waldes scheint hier die Ungezwungenheit der Natur zu fehlen und alles wirkt bedrückend auf ihn. Je tiefer sie in den Wald vordringen, um so stärker wird dieses Gefühl für ihn und manchmal muß er sogar stehenbleiben um zu verschnaufen. Schweiß steht ihm auf der Stirn und er hält sich an einem Baum fest.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 16. Apr. 2003, 23:25 Uhr
Auch in Asrai kommt ein bedrückendes Gefühl auf, während sie durch den Wald gehen. Dieser Wald hat absolut keine Ähnlichkeit mit ihrem damaligem Zuhause. Kein Wunder, dass die Leute sich düstere Geschichten erzählen, über die Frau, die hier in diesem Wald lebt.

Erst nach einer ganzen Weile bemerkt Asrai, die mit ihren Gedanken ganz woanders war, den Schweiß auf Sethais Stirn. Als er dann stehen bleiben muss, um zu verschnaufen, bekommt sie es schon fast mit der Angst zu tun. Auch auf Jocks Gesicht machen sich Sorgenfalten breit.

"Sethai, was ist mit dir? Ist es dieser Wald?" Besorgt streicht Asrai ihm übers Haar. "Vielleicht wäre es besser, wenn Jock und ich allein weiter gehen. Ich möchte nicht, dass dir etwas geschieht."

In Jocks Gesicht ist deutlich die Verwunderung über Sethais Verhalten zu lesen. Doch dann scheint er wieder dran zu denken, dass Sethai ein Seher ist.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 17. Apr. 2003, 17:44 Uhr
"Nein, es wid schon gehen. ch muß mich nur erst an die befremdliche Athmossphäre hier gewöhnen. Sei unbesorgt meinetwegen."

Er richtet sich wieder auf und scheint etwas neue Kraft gefunden zu haben. Sanft streicht er über Asrais Wange und nimmt zärtlich Ihre Hand.

"Lass uns weiter vorankommen. Jede Minute zählt für Deliah. Und es soll auf keinen Fall an mir liegen..."

Dann schreitet er langsam, aber gefasssten Schrittes weiter vor in den Wald, vorbei an all den garstig ausschauenden Bäumen und Baumleichen, den Käfern, Würmern und anderen Kleintieren.
Als sie schon weit vorgedrungen sind kommen sie an eine seltsame und bizarre Konstruktion. Mehrere ÄSte, die zu einem Kreis verwoben... nein, vewachsen sind und an einem Pfahl in der Erde stecken. An dem Pfahl wuchert Giftefeu empor und viel Getier tummelt sich auf Ihm. Doch das grässlichste sind die Knochen und Schädel mit denen er verziert ist. Nicht nur die von Tieren hängen dort, auch vereinzelte Menschengebeine sind deutlich zu erkennen. Der Gruppe läuft ein Schauer über den Rücken.
In Sethais Wahrnehmnungsbereih strahlt die Konstruktion deutlich dunkle magische Wellen ab. Er lässt es sich nicht anmerken, doch diese belasten ihn. Sie rufen sein dunkles Blut und schmeicheln ihm mit dem Versprechen von Macht.


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 17. Apr. 2003, 18:07 Uhr
Als Asrai dieses Gebilde entdeckt, verzieht sie angewidert das Gesicht. Sie kann sich nicht erklären, wozu soetwas gut sein soll und wieder kann sie verstehen, warum so dunkle Geschichten um die alte Frau gewebt sind. Langsam bekommt sie doch ein wenig Angst. Was, wenn dieses Gebilde von der alten Frau errichtet wurden?

Woher stammen wohl die Menschenknochen? Asrai mag es sich gar nicht vorstellen.

"Was ist das für ein Gebilde und wozu soll es dienen? Wer baut soetwas? Es ist einfach abartig und widerlich.", wendt sie sich an Sethai.

Jock scheint dieses Gebilde wohl nicht zum ersten Mal zu sehen, aber schließlich ist er in Kirklitz zu hause und da ist es nicht verwunderlich, wenn er die Umgebung kennt. Wozu es allerdings dienen soll, weiß scheinbar nicht mal er.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 17. Apr. 2003, 18:35 Uhr
"Es ist wirklich abscheulich. Sein Zweck ist wohl die Abschreckung allzu neugieriger Gesellen, denke ich... aber ich vermute auch das es noch einen weiteren, weit dunkleren Zweck hat. ICh denke es werden noch weitere dieser Gebilde hier in der Nähe stehen, jeweils in gleichem abstand vom Wohnort der Frau. Sie machen diesen Wald so düster und sie stärken Ihre Macht."

Entschlossen schreitet Sethai vorran, vorbei an dem Gebilde und auf den Kern des Machtbereiches der Hexe zu, Ihre Hütte. Obwohl es Tag ist scheint Ihr Ziel, die Hütte, in völliger Dunkelheit gelegen. Stille haftet an diesem Ort. Eine unnatürliche Stille die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Angesichts so starker dunkler Kräfte die auf ihn einwirken beginnen wieder die goldenen Blitze um Sethais Arm zu erscheinen. Sie tauchen die nähere Umgebung in ein gespenstisches Flackern.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 17. Apr. 2003, 20:26 Uhr
Es muss eine sehr mächtige Hexe sein, wenn sie selbst auf Sethai einen so starken Einfluss hat, denkt sich Asrai, als sie sich der Hütte nähern. Seltsam, dass sie dann ihre Lebensenergie nicht im Griff hat.

Als sie vor der Hütte stehen, steht Sethai wieder der Schweiß auf der Stirn. Asrai selber merkt die Energien, die von der Hütte ausgehen, nicht so heftig. Jock scheinbar auch nicht. Es hat wohl nicht immer seine Vorzüge, ein Seher zu sein.

Asrai schaut die beiden noch einmal an und klopft dann vorsichtig an die Tür. Einen Moment passiert nichts. Auch dringt kein Geräusch aus dem Inneren der Hütte. Doch dann öffnet sich die Tür.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 19. Apr. 2003, 23:44 Uhr
Schweigend geht Jock neben Sethai und Asrai einher. Unter seinen Füßen raschelt vereinzelt totes Laub und trockene Äste brechen unter seinem Gewicht. Die verursachten Laute klingen dumpf im stillen Wald. Bedrückend wirkt die düstere Umgebung. Jock ist nicht wohl unter seiner Haut. Dieses Gebilde an dem sie Vorbeikommen jagt ihm einen Schauer den Rücken hinunter. Er hatte von diesen Dingern gehört, doch keines mit eigenen Augen gesehen und nun wünscht er sich, dass dies auch so geblieben wäre.
Sie erreichen die Hütte der alten Hexe und Asrai fasst sich ein Herz und klopft an. Knarrend öffnet sich die Tür. Ein mit Runzeln und Falten überzogenes Gesicht mit spitzen Kinn schiebt sich in ihr Blickfeld. Mit funkelnden Augen blickt es die drei Gefährten an.

"Ihr habt lange gebraucht."

Die Stimme der Hexe ist knarzig und sie mustert die drei durchdringend, sowie die selben die alte Frau anstarren. Sie fragt scharf:

"Was ist? Wollt ihr Wurzeln schlagen?"

Sie weicht einen kleinen Schritt zurück und weist ins Innere der Hütte. "Los. Ich mag es nicht zu warten."

Mit einem stechenden Blick auf Sethai sagt sie : "Und wagt es ja nicht, mir mit einem euren Zaubern zu kommen Seher!"


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 20. Apr. 2003, 14:56 Uhr
Das die Frau über die drei Gefährten bescheid zu wissen weiß, wundert Asrai überhaupt nicht. Wenn man sowas als Seher kann, wird man es wohl auch als Hexe können. Ihre unfreundliche Art gefällt ihr allerdings gar nicht.

Trotzdem betreten die drei die Hütte. Nach ihrem ziemlich heruntergekommenem Äußeren hat Asrai innen auch nichts besseres erwartet, doch sie wird überrascht. Die Hütte ist ziemlich elegant und hübsch und keineswegs ärmlich eingerichtet.

Hinter ihnen schließt die alte Frau die Tür.
"Dort könnt ihr euch setzen.", sagt sie in ihrem garstigen Ton und deutet auf ein paar Stühle. Sie selbst setzt sich in einen Schaukelstuhl. "Es war klug von euch, hierher zukommen, um Deliah zu retten.", sagt sie dann mit ihrer ziemlich unangenehmen Stimme.
"Also werdet ihr uns helfen?", fragt Asrai hoffnungsvoll. Die alte Frau lacht ein widerliches Lachen. "Ihr kennt den Preis dafür."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 20. Apr. 2003, 20:21 Uhr
"Ja, wir kennen den Preis..",sagt Sethai traurig,"... und, da es mir nicht möglich ist ihn zu zahlen, dieser junge Mann ist glaube ich bereit zu verlangen was Ihr fordert. Ich weiß das es keinen anderen Weg gibt und Ihr Euch nicht überreden lassenw erdet den Preis zu verringern. So sehr es mir wiederstrebt, wir müssen Euer Angebot wohl annehmen."

Sethais Gesichtsausdruck ist grimmig und abweisend. Er scheint die frau und alles wofür sie steht zu verachten und noch mehr das sie gezwungen sind Hilfe bei hr zu erbitten.

"Aber ich warne Euch.. wenn mehr an diesem Handel ist als Ihr offenbahrt und wenn dem Jungen etwas geschieht, was nicht von ihm bewußt akzeptiert worden ist, dann werde ich Euch persönlich zur Rechenschaft ziehen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 20. Apr. 2003, 22:22 Uhr
Im Innern der Hütte sieht Jock sich flüchtig um. In einer anderen Situation hätte er die Einrichtung eingehend betrachtet und bewundert, doch jetzt ist wirklich kein geeigneter Zeitpunkt dafür. Aufmerksam verfolgt er den Wortwechsel zwischen der Hexe und Sethai. Die alte Frau sieht den Seher mit funkelnden Augen durchdringend an und sagt mit einem kehligen Lachen:

" Fürchtet euch nicht Seher, meine Geschäfte sind ehrlich."  Sie wendet sich von ihm ab, so als wäre er nicht würdig noch weiter ihre Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Asrai schenkt sie einen flüchtigen Blick, richtet dann ihre volle Aufmerksamkeit auf Jock.

"Und du mein Junge? Du bist also bereit dich für das Leben deiner jungen Freundin einzusetzen?"

Jock blickt der Hexe offen in die Augen. Ihm ist nicht wohl in seiner Haut und die ganze Sache behagt im ganz und gar nicht, doch um Deliahs Willen ist er bereit zu tun, was die Hexe von ihm verlangt. Er nickt zur Bestätigung und die alte Frau mustert ihn prüfend. Sie erkennt, das ihm an dem jungen Mädchen, dessen Leben langsam aber sicher dem Ende neigt, sehr viel liegt. Sie erwidert  sein Nicken mit einer Endgültigkeit, das Jocks Herz einen Sprung macht. Nun gibt es kein Zurück mehr.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 21. Apr. 2003, 23:24 Uhr
Asrai betrachtet die Szene dich sich vor ihr abspielt einfach nur schweigend. Sie weiß, dass sie hier nichts tun kann, so sehr sie auch Deliah und Jock helfen möchte. Wie wird sich das wohl auf sein weiteres Leben auswirken und wieviel Kraft wird sie ihm stehlen?

Auch ein wenig neugierig beobachtet Asrai, was weiter geschieht. Gespannt, was die Hexe nun wohl tun würde. Wie würde sich ihre Kraft zeigen? Kurz verschwindet sie durch eine Tür, die Asrai noch kurz zuvor nicht aufgefallen ist.

Fragend sieht Asrai die anderen beiden an, doch bevor sie etwas sagen kann, kommt die Hexe mit einem Fläschchen in der Hand zurück.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 22. Apr. 2003, 23:29 Uhr
Die Hexe hält das durchsichtige Glasflächen ein Stück weit nach oben und der flüssige Inhalt schimmert im Lampenlicht grünblau.
"Hier ist die Tinktur die dem Mädchen eingeflößt werden muss. Dies jedoch bis auf den letzten Tropfen!" Sie spricht eindringlich warnend zu ihren Gästen. "Doch zuvor muss dem Trank noch ein Teil von Dir, mein Junge, hinzugefügt werden. Doch dies ...nicht hier."
Die Hexe gibt Jock ein Zeichen ihr zu folgen. Mit kleinen Schritten schlurft sie in den hinteren Teil des Raumes und verschwindet diesmal durch eine andere Tür. Jock geht ihr zögerlich nach, gibt sich dann einen Ruck und folgt ihr mit festem Schritt.
"Schließe die Tür hinter dir mein Junge." Jock gehorcht schweigend, wirft jedoch noch einen letzten Blick auf die in der Stube wartende Asrai und den Seher.
Die alte Frau weißt Jock an sich auf eine Matte auf den Boden zu setzen.
Jock bemerkt, dass das einzige Fenster sorgfältig verschlossen und verdunkelt ist. Wahrscheinlich damit der zu wirkende Zauber im Raum bleibt und sich nicht verflüchtigen kann. Doch bezeugen kann er es nicht, da er von Zauber und derlei Zeug nichts versteht. Der Raum wird durch einige Kerzen in schummriges Licht getaucht und die Kerzenflammen werfen flackernde Schatten an die Wände. Die alte Frau setzt sich Jock gegenüber, stellt eine brennende Kerze zwischen ihnen und blickt dem jungen Mann prüfend in die Augen.

"So mein Junge, ich frage dich noch einmal, bist du bereit mir einen Teil deiner Lebensenergie zu überlassen im Gegenzug zu der Tinktur, die deine kleine Freundin heilen wird? Bist du bereit den damit verbundenen Zauber zu akzeptieren, der einen Tropfen deines Blutes erfordert, um den Packt zu besiegeln?"

Jock nickt. " Ja. Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, um Deliah vor dem Tod zu bewahren, dann bin ich bereit dafür." Er sieht ihr mit offener Entschlossenheit in die dunklen, tiefgründigen und tückischen Augen. Die Hexe scheint zufrieden.
"So soll es also sein. Reiche mir deine rechte Hand Junge!" Jock tut wie ihm geheißen zuckt aber ein wenig zurück, als sich eine pergamentartigen, trockene Hand der Hexe um sein Hangelenk krallt. Sie hält Jocks Handrücken dicht über die Kerzenflamme und flüstert einige, für Jock unverständliche, Worte in einer anderen Sprache. Die Hitze der Flamme verbrennt Jocks Haut und er versucht seine Hand  wegzuziehen, doch die Hexe hält sie mit eiserner Kraft fest. Jock beißt sich fest auf seine Lippe um den Schmerz zu unterdrücken. Der Geruch nach verbranntem Fleisch steigt ihm unangenehm in die Nase und er hat das Gefühl das sich die Flamme regelrecht durch sein Fleisch frisst. Er startet noch einen Versuch seine Hand der Flamme zu entziehen und will aufspringen, doch plötzlich senkt sich eine lähmende Müdigkeit über ihn, der seine Sinne benebelt. Die alte Frau flüstert unterdessen bestätig weiter in der fremden Sprache. Plötzlich hat sie ein Messer in ihrer anderen Hand und zieht dessen scharfe Klinge mit einem Ruck über Jocks Handfläche und dann über ihre eigene. Unter normalen Umständen hätte Jock vor Schmerz aufgeschrieen doch in seiner jetzigen Verfassung nimmt er das Messer in der Hand der Hexe, den blutenden Schnitt auf seiner Handfläche und die Verbrennung seines Handrückens kaum war. Nun hat die Hexe statt des Messers das kleine Flächen mit der grünblauen Flüssigkeit in ihrer Hand. Sie öffnet mit einer Fingerbewegung den Verschluss und hält das Fläschchen unter Jocks Hand, über die Flamme. Sie lässt einen dicken Tropfen seines Blutes hinein fallen, und verfährt dann eben so mit sich selbst. Ihre beidigen Blutstropfen vermischen sich langsam und faserig mit der Tinktur. Während diesem ganzen Prozesses, hört sie nicht auf Worte zu flüstern. Unvorhergesehen lässt sie Jocks Hand los, der sie abwesende ein kleines Stück wegzieht.
Nach einigen Momenten, in denen die Hexe das Fläschchen und dessen Inhalt über der Flamme erhitzt stöpselt sie es mit einer schnellen Bewegung wieder zu und der Bann fällt von Jock. Nun still, sieht die Hexe die Tinktur mit einem zufriedenem Glitzern in ihren Augen prüfend an und erhebt sich dann. Jock aus seiner Trance erwacht presst seine  plötzlich heftig schmerzende rechte Hand mit einem Aufkeuchen unter seinen linken Arm.

"Wir sind fertig. Der Packt ist abgeschlossen. Sobald das Mädchen diesen Trank bis auf den letzten Tropfen getrunken hat und sich seine Genesung deutlich einstellt, tritt er in Kraft. Aber achte darauf bis auf den letzten Tropfen. Sonst verwandelt sich der Trank in Gift und sie wird unweigerlich verenden.
Wenn sie genest, wird ab da an ein Teil deiner Lebensenergie in unregelmäßigen Zeitabständen auf mich übergehen."
Sie reicht Jock das kleine gläserner Fläschchen "Du wirst  in dieser Phase einige Stunden nicht bei Bewusstsein sein." Sie dreht sich müde um, öffnet die Tür und schlurft dann, mit mühevollen kleinen Schritten in die Stube hinaus. Der Zauber hat sie Erschöpft. Jock kommt taumelnd auf die Füße und betritt ebenfalls mit unsicherem Schritt die Stube. Nun galt es so schnell wie möglich zu Deliah zu eilen und zu beten, das sie nicht zu spät kommen würden.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. Apr. 2003, 02:06 Uhr
Während Jock mit der Hexe in einem anderen Raum der Hütte ist, sprechen Sethai und Asrai kein Wort miteinander. Beide gehen stumm ihren Gedanken nach. Nach einer Weile wird Asrai ungeduldig und geht im Zimmer hin und her. Sie sieht aus dem Fenster und bemerkt, wie es langsam anfängt zu dämmern.

Als dann hinter ihr mit einem Ruck die Tür aufgeht, zuckt sie erschrocken zusammen und unterdrückt im letzten moment einen Aufschrei. Sie dreht sich um und sieht die Hexe und Jock. Als ihr dieser kurz zunickt und ihr damit zeigt, dass sie aufbrechen können, atmet sie tief durch. Nun mussten sie es nur noch schaffen, rechtzeitig zurück in Talyra zu sein.

"Ich möchte ihnen für ihre Hilfe danken.", sagt Asrai mit kalter Stimme zu der alten Frau. Dann verlässt sie mit Jock und Sethai die Hütte.
Draußen sieht sie Jock an. Er scheint recht blass und Asrai kann erkennen, dass seine Hand blutet. Doch sie fragt nicht danach, was geschehen ist. Sie reißt ein Stück Stoff von ihrem sowieso schon kaputten Gewand und verbindet Jocks Hand mit flinken Fingern.

"Wir sollten nun schnell zurück in die Stadt und unsere Pferde suchen, damit wir so schnell wie möglich zurück nach Talyra kommen. Ich gehe davon aus, dass du mit uns kommen wirst, nicht wahr Jock?" Sie sieht den Jungen fragend an. Dieser nickt kurz. "Es wird Deliah sicher gut tun, dich zu sehen."

Dann machen sich die drei zurück auf den Weg in die Stadt. Als sie wieder an den seltsamen Gebilden vorbei kommen, läuft Asrai erneut ein kalter Schauer über den Rücken und sie ist froh, diesen Wald und die Hexe hinter sich lassen zu können. Sicher wird sie nie wieder ihr Weg hierher führen. "Glaubst du, wir werden unsere Pferde in der Stadt wiederfinden?", fragt sie Jock nach einer Weile.


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 23. Apr. 2003, 17:11 Uhr
Als sich dir drei Gefährten von der Hütte der Hexe entfernen und wieder in den Wald eintauchen, wirft Jock einen kurzen Blick zurück. Die Hexe steht in der Tür und sieht ihnen mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht hinterher. Schnell wendet er sich von diesem Anblick ab und konzentriert sich wieder auf das kleine Pfädchen, das selten benutzt wird und so überwuchert von Gestrüb und Laub ist. Bald ist es gar nicht mehr zu erkennen.
Sie passieren die abschreckenden Gebilde, die sie schnell hinter sich lassen. Jock hängt seinen Gedanken nach und schweigt. Auch die anderen beiden gehen schweigend durch den unnatürlich geräuschlosen Wald.

Ich hoffe solch einen Packt muss ich nicht noch einmal schließen. Doch ich bete, dass es die Unannehmlichkeiten wert war und es für Deliah noch nicht zu spät ist.

Unwillkürlich schreitet er schneller aus. Er presst seine schmerzende Hand, die mit Hilfe des provisorischen Verbands Asrais nicht mehr aus dem Messerschnitt blutet, unter den Arm. Jedoch macht ihm seine Brandwunde zu schaffen. Dies Unannehmlichkeit verdrängt er mit einiger Anstrengung. Er würde sich später um sie kümmern müssen.
Der Baumstand wird lichter und kurz darauf treten sie unter den letzten Bäumen hervor auf freies Feld und Kirklitz liegt vor ihnen in der Abendsonne, als Asrai das Schweigen bricht. Ruhig antwortet Jock:

"Die Pferde lasst mal meine Sorge sein. Ich bin sicher  sie werden schnell gefunden." Er wirft ihr einen beruhigenden aber auch verschmitzten Blick zu. Sie sieht erschöpft aus und er fragt sich wann sie und Sethai das letzte mal geschlafen haben.

"Solange ich auf Pferdesuche bin, könnt ihr beiden euch ja währenddessen ausruhen. Ihr seht erschöpft aus."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. Apr. 2003, 18:06 Uhr
Erleichtert atmet Asrai auf, als sie aus dem Wald kommen und Kirklitz erblicken. Das Jock ihre Erschöpfung bemerkt, wundert sie inzwischen überhaupt nicht mehr. Ihre Glieder schmerzen und sie fühlt sich, als hätte sie seit Wochen nicht mehr geschlafen.

"Ich glaube, ich sollte mich wirklich ein wenig ausruhen. Sonst schaffe ich den Weg nach hause nicht mehr. Und wenn es nur für einen kurzen Moment ist. Viel Zeit dürfen wir uns nicht mehr lassen."

Während sie miteinander sprechen, begeben sie sich wieder auf die Straßen der Stadt. Wieder bemerkt Asrai, dass sich mehr Kinder als Erwachsene auf den Straßen befinden. Allesamt schmutzig und einige von ihnen recht Mager, doch alle mit einem recht entschlossenen und erwachsenem Gesichtsausdruck.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 23. Apr. 2003, 22:45 Uhr
Die Kinder auf der Straße, die sie entlang schreiten, erkennen Jock sofort. Doch obwohl sie neugierig in seine Richtung starren und am liebsten sofort erfahren würden, wo er mit den zwei Fremden gewesen ist und warum sie in die Stadt gekommen sind, wagen sie es nicht sich den drei zu nähern. Sie begnügen sich einfach nur neugierig in ihre Richtung zu gucken. Vorerst.
Die Ankunft Sethais und Asrais in Kirklitz hat sich rasendschnell unter allen Straßenkindern herumgesprochen. Sogar die feindliche Gegenseite weiß bescheid, was kein Wunder ist, da Jock in ihrem Gebiet mit den Beiden gewesen ist.

"Ich bringe euch zu einem Gasthof. Dort könnt ihr euch ausruhen. Das heißt wenn ihr Geld habt. Wenn nicht..." er überlegt kurz "dann bringe ich euch in einen Unterschlupf, in dem ich auch meistens schlafe."

Er sieht Asrai etwas schief an. "Komfort könnt ihr dann jedoch aber nicht erwarten."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 23. Apr. 2003, 23:15 Uhr
"Viel Geld habe ich nicht mehr dabei. Ich bezweifle, dass es reichen wird, da wir auch noch Geld für Proviant benötigen. Aber so lange ich mich kurz hinlegen kann, ist mir so ziemlich alles recht." Nur mit Mühe kann sie ein Gähnen unterdrücken.

"Wenn du die Pferde findest...in den Satteltaschen sind Äpfel und Süßigkeiten für die Kinder. Die kannst du unter ihnen aufteilen. Die wirst ihnen wohl später eine Menge erzählen müssen." Sie schmunzelt. Ich mag Kinder...

Dann sieht sie Sethai an, der noch immer schweigsam neben ihnen her geht. "Du siehst auch erschöpft aus, Liebster." Sanft ergreift sie seine Hand.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 24. Apr. 2003, 12:58 Uhr
"Ich bin auch sehr erschöpft, mein Stern.", sagt er schwach. Den ganzen Weg von der Hexe zurück in die Stadt hatte er geschwiegen, nicht nur um Kräfte zu sparen, auch weil er über etwas nachgedacht hatte. Deliah war schwach, sie brauchte die Medizin so schnell wie nur möglich, doch die Rückreise würde sehr lange dauern und ob sie dann rechtzeitig kommen würden war momentan für ihn noch unersichtlich. Die Magie der Hexe hat seine Sinne benebelt. "Wir sollten uns wirklich bald ausruhen... und über Geld mach Dir keine Gedanken, ich habe noch ein wenig. Für den Rest der Reise sollte es ausreichen."
Dann wendet er sich an Jock. "Junger Mann, wie schnell könnt Ihr diesen Ort verlassen. Deliah braucht Euch und zwar besser gestern als heute. Ich wüßte eine Möglichkeit, wie Ihr sehr bald schon bei Ihr sein könnt, deshalb regelt Eure Angelegenheiten hier und trefft mich dann in der Gaststätte oder dem Unterschlupf, je nachdem wo wir rasten werden. Aber eilt Euch. Es geht Deliah fast stündlich schlechter."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 24. Apr. 2003, 20:12 Uhr
Jock nickt, fragt sich jedoch was für einen schnellen Weg Sethai blos meint. Er wüsste nichts schnellers als zu Pferd. Und dazu kommt ihm noch ein Gedanke...

Ich kann gar nicht Reiten. Naja gut, zumindest weiß ich, dass man, wenn man oben auf dem Rücken des Tieres ist, nicht wieder herunterfallen darf. Doch das mus man erst mal fertig bringen.

Er schüttelt leicht den Kopf und weißt dann die Straße entlang.

"Wenn ihr die Straße entlang geht und auf die Hauptstraße stoßt, dann kommt ihr auf der rechten Seite zu einem Gasthof. Er heißt "Zum lahmenden Hasen" und es ist dort sicherlich bequemer als in meinem Unterschlupf.
Ich mache mich an die Arbeit, eure Pferde aufzutreiben. Ich werde mich beeilen. Denn ich möchte nicht, das es für Deliah zu spät wird."

Er nickt ihnen noch einmal zu und hastet dann in eine kleine Seitengasse und ist kurz darauf verschwunden.


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 26. Apr. 2003, 09:16 Uhr
Asrai und Sethai folgen den Anweisungen des jungen Mannes und stehen bald vor einem Gasthof, der auch schon bessere Tage gesehen hat. Die Fenster und Holzverkleidungen gehören dringend mal wieder gestrichen und auch das Dach könnte eine Generalüberholung gebrauchen, doch noch ist alles zweckmäßig genug in Schuss das keineSchäden für die Gäste entstehen, außer vielleicht ihrem Sinn für das Äußere. Über der Tür prangt groß ein Schild mit der Aufschrift "Zum lahmenden Hasen", ein Name der sicher nicht gewählt wurde um Kunden anzulocken. Wohl eher verbirgt sich dahinter eine ganz eigene Geschichte... doch vielleicht war es auch nur das erste was der Erbauer des Gebäudes am Tag des Richtfestes erblickt hat... in dem Fall könnte man direkt dankbar sein, wer weiß welchen Namen die Schänke sonst erhalten hätte.
Von all dem unbeeindruckt, da sehr erschöpft und müde, betreten die beiden Gefährten das Haus und Sethai wendet sich sofort an den Wirt, den er zu dessen Überraschung trotz des gut gefüllten Schankraums findet, obwohl er ihm doch unbekannt sein sollte. Nach kurzer Verhandung und dem Besitzwechsel einiger Golmünzen erhält er vom Wirt einen großen Gusseisernen Zimmerschlüssel. Damit geht er zurück zu Asrai, die am Eingang gewartt hatte, wo es nicht so voll war. Sich in dem erschöpften Zusatbd durch die Menge einen Weg zu bahnen wollte sie wohl vermeiden. Der Elf zeigt auf die Treppe neben der Tür, die in die oberen Räume führt und sagt sanft: "Dort oben ist unser Zimmer, Nummer 7. Wir können uns dort ausruhen. Ich habe mit dem Wirt alles abgemacht. Ein ausreichendes Mahl und ein großer Waschzuber mit warmem Wasser wird uns bald gebracht werden. Wir müssen Kräfte sammeln für die Rückreise. Zwar werden wir uns wohl Zeit lassen können, wenn alles wie geplant verläuft, doch ist es auch so noch ein langer Weg und wir ollten bei guter Gesundheit sein. Und ich denke ein schönes Bad nach den langen Tagen der Reise wird uns beiden gut tun."

Dann nimmt er seien Gefährtin, seine geliebte Asrai bei der Hand und sie gehen in den ersten Stock. Die treppe knarzt zwar ziemlich, macht jedoch einen stabilen Eindruck. Vor Zimmer sieben angekommen schließt Sethai die schwere Tür auf und sie betreten den Raum. Er ist rustikal eingerichtet, mit einem großen Doppelbett. Ein Schrank und mehrere Kommoden stehen in dem Raum, sowie ein Tisch mit vier Stühlen. Sogar ein Spiegel ist hier vorhanden, ein gutes altes Stück, das auf einem Markt sicher einen guten PReis erzielen würde. Er ist sehr sauber gearbeitet und der Rahmen ist mit Motiven und Bildern versehen. Wenn man genau hinschaut, kann man einzelne Szenen erkennen.
Da beide erschöpft sind, lassen sie sich erstmal auf das Bett fallen, das ihnen wunderbar weich vorkommt. Dort bleiben sie liegen, sich gegenseitig an der Hand haltend. Sethai fährt Ihr mit der Hand sanft über den Kopf und die Wangen.
"Wir werden es sicher schaffen. Nun da wir die Medizin haben sind wir so nah am Ziel angelangt." In seiner stimme klingt eine unglaubliche Zuversicht mit.

Nach kurzer ZEit klopft es an der Tür. ein Bursche bringt ein nicht überschwengliches, aber ausreichendes Mahl herein und stellt es auf dem Tisch ab. Es besteht aus einem halben Laib Brot, einem Krug Wasser, einem Krug Wein und einer Platte mit Fleisch- und Käseprodukten.
Ein weiterer Bursche bringt einen großen Zuber herein, in dem beide Gäste mühelos Platz haben und beginnt, nachdem er noch einmal rausgegangen und mit dem ersten Burschen wiedergekommen ist, den Zuber mit heißem Wasser aufzufüllen. Nach wenigen Minuten ist er gut gefüllt und die beiden verlasssen das Zimemr wieder. Auf einer der Kommoden steht ein kleines Körbchen in dem sich sogar Seife befindet.

"Wie wäre es nun mit einem Bad, mein Stern...", lächelt Ihr Sethai entgegen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 26. Apr. 2003, 21:01 Uhr
"Ein Bad wäre wundervoll.", antwortet Asrai lächelnd. Obwohl sie viel lieber eine Weile geschlafen hätte, ist sie für ein warmes Bad doch sehr dankbar. Sie streift sich ihre sehr mitgenommenen Kleider vom Körper und steigt ins warme Wasser. Sethai tut es ihr kurz darauf gleich. Erschöpft schmiegt sich Asrai in seine  Arme und genießt es, wie das Wasser ihren Körper wärmt und ihre Glieder entspannt.
"Ich freue mich, dass es nun endlich wieder nach hause geht.", sagt Asrai leise. "Ich habe heimweh und ich hoffe, es geht Dergon gut. Wo immer er auch sein mag, im Moment. Aber wichtiger ist es wohl, dass es Deliah bald wieder besser geht." Sie sagt es mehr zu sich selbst, als zu Sethai.
Dann greift sie nach der Seife und wäscht sich den Dreck der vergangenen Tage vom Körper und aus dem Haar. "Hoffentlich lässt Jock sich nicht zuviel Zeit und findet die Pferde schnell." Müdigkeit ist in ihrer Stimme deutlich zu hören.

Lange verweilen die beiden nicht in der Wanne. Schon nach einiger Zeit steigen die beiden heraus und trocknen sich ab. Müde steigt Asrai ins Bett. Hunger verspürt sie keinen.
"Sag, wie willst du Jock, so schnell nach Talyra bringen? So, wie wir damals zum Strand gelangt sind? Wirst du das schaffen?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 26. Apr. 2003, 23:19 Uhr
Jock sieht sich um und hält nach Justin oder einem anderen Straßenkind Ausschau. Er wundert sich etwas, dass er niemanden entdecken kann. Er hat erwartet, von ihnen bestürmt zu werden, sobald er alleine ist. Er zuckt mit den Achseln, steckt Zeige- und Mittelfinger in den Mund und pfeift durchdringen in den immer dunkler werdenden Abend hinein. Der Pfiff hallt in den nahe gelegenen Straßen und Gassen wieder. Jock muss nicht lange warten. Eilige Fußtritte und ein rutschendes Scharren wird hörbar. Jock dreht sich um und sieht ein älteres Mädchen hinter ihm die Gasse entlanglaufen. Als diese Jock erkennt wird sie langsamer und winkt. Er geht dem Mädchen entgegen und fragt sie, nachdem sie vor ihm steht:

"Hallo Sam, weißt du wo die anderen sind?"

Samantha nickt bestätigend. "Ja einige sind im Arbeiterviertel. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin."
"Gut ich komme mit. Eigentlich hatte ich erwartet, von euch belagert zu werden, sobald ich alleine bin." Schnell geht er die dunkler werdende Gasse entlang. Samantha, die merkt, dass er es eilig hat, beschleunigt ihren Schritt und hält sich mühelos neben ihm. Sie sieht ihn mit einem gespielt tadelnden Blick von der Seite an, den Jock gerade noch erkennen kann.

"Du bist aber eingebildet geworden. Ich seh schon, du warst in schlechter Gesellschaft."

Grinsend knufft Jock Samantha leicht in den Arm, die lachend aufkreischt und einige Schritte flüchtet.

"Hey, sei nicht so frech du Göre."

Samantha grienst und geht wieder neben ihm her. Sie biegen um eine Ecke und überqueren eine Menschenleere Straße.

"Du hast doch bestimmt von den beiden Fremden gehört, die heute in die Stadt gekommen sind." Samantha nickt. "Wer hat das nicht?"
Jock lächelt und fährt fort: "Sie hatten zwei Pferde dabei. Weißt du wo sie abgeblieben sind?"  Sie schüttelt den kopf, das Jock in der nun völligen Dunkelheit nicht sehen kann. Deswegen sagt sie laut: "Nein, weiß ich nicht. Aber bestimmt einer der anderen. Was hast du eigentlich mit denen zu schaffen?"

"Lass es mich erklären wenn wir bei den anderen sind. Dann muss ich es nicht zweimal erzählen."
Jock und Samantha eilen weiter durch die dunklen Gassen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 27. Apr. 2003, 00:16 Uhr
Auch Sethai steigt aus dem Zuber und trocknet sich. Dann geht er zum Tisch, nimmt eine Tasse und füllt sie mit etwas Wein und bricht ein Stück Brot. Er trägt beides zu Asrai ans Bett und setzt sich neben sie.
"Hier, nimm... auch wenn Du keinen Hunger verspürst solltest Du essen." Er legt das Brot neben sie aufs Bett und streichelt Ihr über den Kopf. Weich und seidig ist Ihr Haar unter seiner Hand. Wieder steigt das warme Gefühl in ihm auf, das er immer in Asrais Nähe hat.

"Ja... ich werde versuchen Jock so zur Kräuterkate zu bringen wie wir damals zum Strand gelangt sind. Aber ich kann, wenn es überhaupt klappt, höchstens ihn dort hin bringen. Wir müssen die Rückreise antreten. Aber da wir ja versprochen haben die Pferde zurückzugeben ist das auch gut so, denke ich. Außerdem haben wir dann auch Gelegenheit die Reise zu genießen, denn für Deliah ist dann ja gesorgt."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 27. Apr. 2003, 01:12 Uhr
Als Sethai ihr etwas zu essen bringt antwortet sie: "Ja, du hast recht, wir haben noch einen weiten Heimweg vor uns. Und ich habe ehrlich gesagt nichts dagegen, auf normalen Wege nach hause zu kommen." Sie erinnert sich nur ungern daran, auf ungewohntem Weg mit Sethai gereist zu sein. Sie beißt ein Stück von ihrem Brot ab und langsam macht sich doch ein Hungergefühl in ihr breit.

Als sich Sethai neben ihr aufs Bett setzt, schmieg sie sich an seine Schulter. "Wenigstens können wir uns Zeit lassen, auf unserem Rückweg. Aber ich sehne mich sehr nach unserem Zuhause." Das "unser" betont sie hierbei lächelnd. Sie gibt Sethai einen sanften Kuss.

Als beide mit dem Essen fertig sind, legen sie sich zusammen ins Bett und Asrai kuschelt sich müde in seine Arme. Ihre Arme und Beine schmerzen vom vielen Wandern und dem ungewohnten Reiten. Und es dauert nicht lange, da ist sie eingeschlafen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 28. Apr. 2003, 11:26 Uhr
Auch Sethai schläft bald darauf ein, Asrai sicher geborgen in seiner Umarmung. Er spürt Ihre weiche Haut an seiner und der Duft Ihres frisch gebadeten Körpers zieht ihn in seinen Bann. Sein Schlaf ist gut und ruhig und von wunderbaren Träumen erfüllt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 28. Apr. 2003, 19:32 Uhr
Samantha und Jock erreichen das Arbeiterviertel und sie bewegen sich leise durch die dunklen Straßen. Die Umgebung ist ihnen so vertraut, dass sie ohne zu überlegen in der Dunkelheit mal rechts und mal links in Gasse und Straßen einbiegen. Sie benutzen Abkürzungen und Schleichwege, von denen die erwachsenen Bürger Kirklitz nicht einmal eine Ahnung haben, dass es sie gibt. So gelangen die beiden schnell in die Nähe des üblichen Versammlungspunkt der Straßenkinder im Arbeiterviertel. Sie gehen um eine letzte Biegung und plötzlich springt ihnen Justin mit einem Satz genau vor die Füße. Sie können gerade noch rechtzeitig stoppen, um zu verhindern dass sie mit ihm zusammenstoßen. Justin grienst sie fröhlich in der Dunkelheit an.

"Hallo Sam. Hey Jock, na das ist ja eine Überrschung. Hätt ja nie gedacht, dass du noch einmal hier auftauchen würdest. Ich habe angenommen, du wärest mit den Fremden auf Nimmerwiedersehen verschwunden, als du heut Mittag die Stadt mit ihnen verlassen hast."

Jock schüttel leicht den Kopf und setzt sich wieder in Bewegung. Justin muss einen Schritt zur Seite machen, um ihn vorbei zu lassen, sonst wäre er wahrscheinlich unbeachtet der Folgen von Jock im wahrsten Sinne des Wortes übergangen worden.

"Nein Justin. Noch bin ich hier. Aber du hast mit deiner Behauptung nicht so unrecht. Ich muss Kirklitz so bald wie möglich verlassen."

Justin und Samantha sehen ihn entgeistert an. Unterdessen haben sie die anderen Kinder erreicht, die sich auf dem Boden vor einer verlassenen, heruntergekommenen Lagerhalle breit gemacht haben. Justin bedrängt Jock bestürzt:

"Was soll dass heißen du musst Kirklitz verlassen. Los rück raus."

Jock setzt sich zu den anderen auf den Boden, die ihn nun ebenfalls erstaunt und neugierig anstarren. Mit einem Wink bedeutet er Samantha und Justin sich neben ihn zu setzen. Diese kommen der Auforderung sofort nach und als sie sitzen betrachtet sich Jock, soweit es in der Dunkelheit möglich ist, die Gesichter der Kinder, die sich um ihn gescharrt haben. Alle sind sie ihm so vertraut wie Geschwister. Es würde ihm schwer fallen, weg zu gehen und sie zurückzulassen. Der Gedanke daran versetzt ihm einen schmerzhaften Stich. Doch er darf Deliah nicht im Stich lassen und ihre Gesundheit verlangt nun einmal Opfer, die er zu bringen bereit sein muss und ist.
Leise fängt er an zu erzählen, was er durch das Eintreffen von Sethai und Asrai über Deliah erfahren hat und dass er deswegen so schnell wie möglich nach Talyra gehen muss, um ihr zu helfen. Die Begegnung mit der Hexe und dem Packt verschweigt er. Justin, Samantha und die andern Kinder hören ihm gebannt und betroffen zu. Niemand von ihnen hat Deliah vergessen und sie alle haben bedauert, dass sie weggegangen ist. Doch der Streit zwischen ihr und Jock war wohl das Ereignis gewesen, dass sie endgültig dazu bewogen hat fortzugehen. Sie hatte zuvor viel davon geredet Kirklitz zu verlassen und ein anderes Leben zu leben, doch ihre Freunde haben sie immer wieder dazu gebracht, doch dazubleiben.
Als Jock endet, spricht eine Zeit lang keiner von ihnen ein Wort. Doch schließlich durchbricht Justin das Schweigen.

"Wenn du sagst, das Deliah so schwer krank ist und dass du fort gehen musst, dann glaube ich dir Jock." Die anderen nicken zustimmend. "Also verliere keine Zeit und beeil dich,...aber Jock...kommst du wieder zurück?"

Jock seufzt schwer. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht Justin. Ich bleibe zumindest so lange bis Deliah wieder gesund ist. Und danach....ich möchte Deliah ungern wieder alleine lassen. Wenn sie sagt, sie will wieder zurück nach Kirklitz, dann komme ich mit ihr. Doch ehrlich gesagt denke ich, dass sie es dort wohl besser hat. Dort hat sie noch eine Zukunft, die sie hier nicht haben wird." Er macht eine kleine Pause in der er deutlich jemanden leise schniefen hört. „ Aber ich werde euch auf jeden Fall besuchen kommen und Deliah bestimmt auch. Ich weiß dass mansche dass jetzt nicht hören wollen, was ich euch jetzt sage doch hört mir zu: Auch ihr solltet Kirklitz verlassen und irgendwo hin gehen, wo ihr ein besseres Leben und eine Zukunft habt. Die Stadt hier bietet nichts mehr und verfällt. Hier wird es bald nichts mehr geben, von dem man leben kann." Einiges protestierendes Gemurmel wird laut, doch andere Kinder schweigen nachdenklich. Ebenfalls Justin und Samantha.

"Nun, wie auch immer ihr euch entscheidet, es ist ganz alleine eure Entscheidung, die ich euch nicht vorweg nehmen möchte." Justin nickt. "Ich werde über deine Worte nachdenken Jock. Wir alle." Die anderen Nicken einstimmig. Und jetzt, nachdem Jock vorerst fertig ist zu reden, bestürmen ihn die Kinder mit Fragen, die er so weit es ihm möglich ist beantwortet.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 28. Apr. 2003, 19:55 Uhr
Im Schlaf wird Asrai von den Ereignissen der letzten Tage geplagt. Schweiß steht auf ihrer Stirn und ihr Atem geht schnell und flach. Sie wälzt sich unruhig im Bett hin und her.

In ihrem Kopf ziehen Bilder vorbei, die sie am liebsten sofort wieder vergessen würde. Die Gebilde, die sie im Wald gesehen haben. Erbaut aus Tier und Menschenknochen, von denen niemand weiß, wozu sie überhaupt errichtet wurden und wem die Knochen wohl einst gehörten... Asrai kann die Feindseeligkeit dieser Gebilde spüren, wie eine Schlinge, die sich ihr um den Hals legt.
Im Traum verspürt sie auch wieder die unangenehmen Blicke der verbitterten Bürger von Kirklitz, die sie am liebsten aus ihrer Stadt vertreiben würden. Sie sieht noch einmal die Kinder, abgemagert, in dreckigen Lumpen gekleidet und mit ernstem, schon viel zu erwachsenem Gesicht. Dann formt sich in ihren Gedanken das Bild eines kleinen Raumes. Obwohl es sehr dunkel ist, erkennt sie sofort, dass sich dieser Raum in Morganas Kräuterkate befindet. Sie selbst hat schon einige Zeit dort verbracht. In dem Raum erkennt sie erst undeutlich, dann jedoch immer deutlicher ein Bett in welchem sich eine blasse Gestalt befindet. Sie sieht kränklich aus. Und obwohl Asrai Deliah noch nie gesehen hat, weiß sie, dass diese Gestalt nur dieses Mädchen sein kann. Deliah, halt durch! Hoffentlich haben wir uns nicht zuviel Zeit gelassen. Eine Rabe sitzt auf einem Stuhl neben dem Bett und blickt sie aus starren Augen an. Asrai streckt die Hand aus, um dem Mädchen durch das Haar zu streicheln, doch plötzlich wandelt sich das Gesicht des kranken Mädchens in das der alten Hexe und Asrai schreckt zurück. "Ihr habt vielleicht das Mädchen gerettet, doch das Schicksal des Jungen ist nun durch euch besiegelt..." Ein hämmisches Lachen erklingt in Asrais Ohren. Große, böse Augen sehen sie an. Angsterfüllt fängt Asrai an zu schreien...

Im selben Moment erwacht Asrai. Sethai, der von ihrem Schrei erwacht ist, nimmt sie mit sorgenvollem Blick in den Arm und streichelt ihr tröstend übers Haar. Asrai schmiegt ihren Kopf an seine Schulter und beginnt leise zu weinen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 28. Apr. 2003, 21:52 Uhr
Nachdem alle Fragen der Kinder soweit beantwortet sind,  kommt Jock wieder zur Sache.
Er wendet sich an Justin und die anderen:

" Die beiden Fremden hatten zwei Pferde bei sich. Weiß einer von euch wo sie abgeblieben sind?"

Justin runzelt die Stirn und sieht die anderen fragend an. Einige überlegen, da sie die Pferde am Mittag gesehen haben, doch keines weiß genau wo sie nun sind. Ein kleines Mädchen von 4 Jahren kräht: "Feerde!"
Justin blickt es an und beugt sich zu ihm hinüber. "Ja Pferde! Hast du welche gesehen Sany?"
Sany schüttelt den Kopf und lächelt ihn an: "Müssen suchen gehen!" Justin hebt die Kleine auf seinen Schoß und nickt bestätigend: " Da hast du eine gute Idee." Sany strahlt begeistert. Justin wendet sich an die andern. "Wir teilen uns auf und schwärmen aus. Trommelt noch ein paar andere zusammen. Wer sie entdeckt pfeift laut." Er wendet sich wieder an Sany auf seinem Schoß: "Und du Sany kommst mit mir. War ja schließlich ganz allein deine Idee."
Sany strahlt noch mehr und krabbelt aufgeregt von seinem Schoß. Justin steht auf, Jock und die anderen tun es ihm gleich und verschwinden in alle Richtungen.
Jock, Justin und Sany machen sich gemeinsam auf die Suche.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 30. Apr. 2003, 10:27 Uhr
Sethai hält die Gefährtin sanft, aber fest und sicher im Arm. Er streichelt Ihr über Kopf und Schultern.

"Ruhig... es war nur ein Traum... sie kann Dir nichts anhaben solange ich bei Dir bin... bei mir bist du sicher..."

Seine Worte klingen ruhig und voller Zuversicht zu Ihr und seine warme Umarmung vermittelt Sicherheit und Geborgenheit. Im Zimmer selber ist es warm. Die Decken des Bettes halten die Kälte des frühen Morgens fern und ein kleines Feuer brennt im Kamin. Auf dem Tisch steht noch immer ein guter Teil des Essens vom Vorabend. Der Weinkrug ist gut verschlossen, so daß er nicht schaal wurde.
Durch einen Spalt im Vorhang fallen die ersten Strahlen der Sonne ins Zimmer.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 30. Apr. 2003, 15:58 Uhr
Jock, Justin und die kleine Samy an der Hand laufen schon eine ganze Weile durch die Stadt, Augen und Ohren offen, suchend nach den beiden Pferden. Sie inspizieren gerade leise einen kleinen Hof, der an ein dunkles, aber bewohntes Haus grenzt, als Jock in der Ferne einen leisen Pfiff hört, der kurz darauf etwas lauter von jemanden erwidert wird.

"Ich glaube sie wurden gefunden. Lasst uns in die Richtung gehen, aus der die Pfiffe kamen."

Jock, Justin und Samy machen kehrt und laufen aufmerksam durch die Dunkelheit in Richtung der Pfiffe. Damit sie die richtige Richtung beibehalten, pfeift Jock ebenfalls auf zwei Finger fragend in die Nacht. Er bekommt sofort Antwort und bald kommt ihnen ein kleinere Junge keuchend entgegengelaufen.

"Die Pferde...Peterson hat sie. Aber er weigert sich, sie herauszugeben."

Mit grimmigen Gesicht sieht Jock den Jungen an. "Soso, er weigert sich also. Na das werden wir ja sehen."
Justin zwinkert dem Jungen zu. So wie er Jock kennt, wird Peterson die Pferde bald herausrücken, ob freiwillig oder nicht.
Eilig gehen sie durch die Straßen. Justin hat Sany dem Jungen übergeben, der mit ihr zum Lager zurückkehrt ist, da das Mädchen ziemlich müde gewesen ist. Kurze Zeit später erreichen sie Petersons Haus, an dem ein kleiner Stall angebaut ist, in dem wohl gerade die beiden Pferde, Asrais und Sethais stehen. Eine kleine Schar Kinder hat sich vor dem Stalltor versammelt, das ein hoch aufgerichteter Mann, mit überkreuzten Armen bewacht. Peterson sieht mit seinen zersausten Haaren aus, als würde er gerade aus dem Bett kommen. Und das stimmt auch, als Jock beim näherkommen feststellt, dass er nur eine schnell übergezogene Hose anhat in dessen Bund sein Nachthemd hastig hineingestopft ist. Mit zornig, funkelnden Augen starrt Peterson die Kinder an, die sich vor ihm drängen und laut nach den Pferden verlangen. Jock kämpft sich durch sie hindurch, bis er ruhig vor dem Mann stehen bleibt. Die Kinder werden still und warten gespannt, was jetzt geschehen wird.

"Hallo Peterson. So wie es aussieht habt ihr dort hinter euch im Stall die Pferde der beiden Reisenden stehen, die gestern in die Stadt gekommen sind. Gebt sie heraus, denn sie gehören nicht euch."

Peterson spuckt verächtlich vor Jocks Füße. "Junge sei nicht so vorlaut. Sonst versohl ich dir deinen Hintern, das dir Hören und Sehen vergeht." Jock hört ihm belustigt zu sagt jedoch nichts.
"Die Pferde habe ich schon vor längere Zeit rechtmäßig erstanden. Sei bloß nicht so frech und unterstell mir ich sei ein Dieb. Entschuldige dich gefälligst oder ich stopf dir dein freches Mundwerk."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtet Jock den Mann vor sich abschätzend und skeptisch.
"Warum kann ich dir nicht glauben Peterson? Ich weiß nämlich zufällig, dass du seit gestern noch keine "rechtmäßig erstanden" Pferde  besessen hast." Er macht eine kleine Pause und sagt dann: "Du hast doch noch nie etwas "rechtmäßig" besessen." Peterson Gesicht verzieht sich wütend und läuft rot an. "Du Lümmel. Jetzt unterstellst du mir auch noch, ich wäre ein Lügner..." Jock unterbricht ihn in seiner aufkommenden Raserei mit einer knappen Deut auf die Kinder hinter sich. "Peterson! Die Kinder hinter mir können bezeugen, dass die Pferde dort drinnen nicht dir gehören. Also gib sie her...."
"Pah! Kinder! Was wissen die schon. Die haben hier überhaupt nichts zu sagen. Und jetzt verschwindet hier, ehe ich euch windelw...." Der Rest seiner Worte wird ihm durch einen gezielten Faustschlags Jocks in den Mund zurückgeschlagen. Verblüfft und wütend über diese Dreistigkeit, hebt er drohend seinen geballte Faust, um den Schlag zurückzugeben, doch ein blitzschneller Kinhacken schickt ihn ins Reich der Träume. Wie ein nasser Sack geht er zu Boden. Jock wirft einen kurzen mitleidlosen Blick auf den reglosen Mann und steigt dann mit schmerzverzerrten Zügen über ihn hinweg. Die beiden Schläge haben ihm nur zu deutlich gezeigt, in was für einem Zustand seine rechte Hand noch immer ist. Er schiebt rasch den Torriegel zurück und sieht sich in dem kleinen Stall schnell um. In den beiden Verschlägen stehen die zwei Pferde, die ihn neugierig und etwas nervös entgegen starren. Justin tritt neben Jock und reicht ihm eine Halfter, das er auf dem Boden an der Stallwand gefunden hat.

" Dort liegen auch die Sättel." Justin deutet hinter sich und macht sich dann daran, das erste Pferd ungeschickt aufzuzäumen. Jock wendet sich an das andere, der das Aufzäumen ebenso nicht sehr geschickt tätigt. Außerdem kann er mit seiner rechten Hand nicht sehr gut umgehen. Ein Junge, der mit Pferden etwas mehr Erfahrung hat, nimmt ihm schließlich das Zaumzeug aus den Händen und kurz darauf ist das Tier fertig gesattelt. Jock sieht ihm fasziniert bei der Arbeit zu.

Das sieht ja eigentlich ganz einfach aus. Also ich glaube, das hätte ich auch noch hinbekommen.

Laut sagt er jedoch nichts dazu, sondern wendet sich an den Jungen und weißt ihn an die Satteltaschen nach den Süßigkeiten und Obst zu durchsuchen, da er sich an Asrais diesbezügliche Bemerkung erinnert.

"Die Lady hat sich gedacht, dass ihr das mögt. Teilt die Sachen unter euch allen auf." Jock blinzelt ihm schmunzelnd zu.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 30. Apr. 2003, 17:33 Uhr
Asrai atmet tief durch und schluckt dann ihre Tränen einfach herunter. "Ich glaube, was in den letzten Tagen und auch in der letzten Zeit alles passiert ist, war einfach ein wenig viel. Mein Leben hat sich sehr verändert.", sagt sie leise. Dann wischt sie sich die Spuren ihrer Tränen aus dem Gesicht.

"Es wird schon wieder hell.", sagt sie dann und lächelt wieder. "Hoffentlich kommt Jock bald zurück, damit er schnell zu Deliah kann." Dann sieht sie Sethai an und küsst ihn sanft. "Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe."

Dann steht sie auf und zieht sich ihre Kleider wieder an. Sie möchte erst gar nicht versuchen, noch einmal wieder einzuschlafen. Als sie an sich herunter sieht seufzt sie. "Wenn mich Flothemil oder Thram so sehen würden, ich denke, sie würden mich nicht wiedererkennen." Sie schmunzelt. Dann setzt sie sich wieder zu Sethai aufs Bett.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 01. Mai 2003, 16:48 Uhr
Nachdem beide Pferde fertig gesattelt sind, verlassen Jock und die anderen mit ihnen den Stall und verlassen erst einmal die nähre Umgebung Petersons und seinem Haus. Er würde bald aus seiner Besinnungslosigkeit erwachen und dann in keiner sehr guten Laune sein. Also ist es besser schnell zu verschwinden. Jock überlegt , nun gleich zum Gasthaus zu gehen, da unterbricht Justin ihn in seinen Gedanken, der ihn einige Zeit gemustert hat.

"Jock, du siehst irgendwie nicht gesund aus." Jock sieht Justin etwas begriffsstutzig an. Doch dann kann er nachvollziehen, dass er wohl nicht gerade gut aussieht. Zu einem ist er seit dem Morgengrauen des vorigen Tages auf den Beinen, dann die Begegnung mit der Hexe und die Durchführung des Packts, und schließlich die nächtliche Suche nach den Pferden. Nun würde bald der Morgen dämmern, was ein Blick hinauf zum Himmel zeigt. Doch bis dahin sind es noch gut 1-2 Stunden.

Es ist wohl besser solange hau ich mich aufs Ohr. Dann können Asrai und Sethai noch schlafen. Sie haben es wirklich nötiger als ich. Und Deliah wird es wohl nichts bringen, wenn ich die Reise übermüdet antrete, wie diese auch immer aussehen wird.

Er gibt Justin ein Zeichen, das sie sich zu seinem Unterschlupf begeben werden. Er verabschiedet sich von den Kindern, wünscht ihnen Lebewohl und verspricht so bald es geht, sie besuchen zu kommen, alleine schon deswegen, um ihnen zu berichten wie es Deliah geht. Er hält den Abschied kurz und schmerzlos und geht dann mit Justin und den beiden Pferden zu seinem Unterschlupf. Die Kinder machen sich schließlich auch schweren Herzens auf den weg und verstreuen sich in alle Richtungen.
Jock und Justin sprechen nur wenig miteinander und als sie den Unterschlupf erreichen binden sie die Pferde sicher an und Jock ist bald darauf auf seiner zerschlissenen Decke eingeschlafen. Zuvor äußert er noch die Bitte an Justin, ihn kurz vor dem Morgengrauen zu wecken.
Als Justin ihn schließlich an der Schulter rüttelt, erwacht Jock angenehm erfrischt. Die wenigen Stunden Schlaf haben ihn soweit gestärkt, dass er sofort bereit ist zum Gasthaus aufzubrechen. Er und Justin binden die Pferde los und gehen, jeder eines führend auf eine breitere Straße, die engen Gassen verlassend. Denn in ihnen ist es beschwerlich mit den Pferden voranzukommen. Auf den noch verlassenen Straßen kommen sie schnell voran und kurz nachdem, die ersten Sonnenstrahlen den Himmel erhellen haben sie das Gasthaus „Zum lahmenden Hasen“ erreicht. Sie binden die Pferde an einem Haltering, der an der Mauer angebracht ist an.

"Ich werde kurz hinein gehen und dem Wirt Bescheid geben. Warte hier." Justin nickt und Jock betritt den Gastraum. Zu dieser frühen Stunde ist er vollkommen leer. Nur der wirt ist schon auf den Beinen und tätig in der Küche. Er kommt heraus, als er das Öffnen und Zuschlagen der Tür hört. Er erkennt Jock und begrüßt ihn freundlich.

"Hallo Jock. Wie geht es dir?" Jock lächelt ihm freundlich zu. "Danke mir geht es gut."
"Das freut mich. Was kann ich für dich tun?"
"Hier sind gestern zwei Fremde abgestiegen? Ein Mann und eine Frau?" Der Wirt nickt bestätigend: "Ja das stimmt. Was möchtest du von ihnen?"
"Bitte richtet ihnen doch aus, sobald sie wach sind, das ich draußen auf sie warte."
Der Wirt erwidert eifrig: "Natürlich. Kein Problem." Jock nickt dankend und verlässt das Gasthaus wieder mit einem Abschiedswort. Draußen gesellt er sich zu Justin, der wartend an der Wand gelehnt steht.
"So. Sie müssten bald kommen." Jock sieht Justin mit einem seltsamen traurigen Blick an. Justin der ihm nicht entgeht sagt feststellend: "Also heißt es sich nun zu verabschieden." Er lächelt leicht. " Machs gut Jock. Wir werden dich vermissen. Aber du kommst ja wieder. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns schon bald wieder." Er lächelt ihn verschmitzt an.
"Bestimmt. Pass ein bisschen auf die kleine Sany auf und auch auf die anderen Justin. Auf dich werden sie hören." Er macht ein kleine Pause und gibt sich dann einen Ruck "Also, bis bald." Justin nickt "Bis bald Jock" Ohne ein weiteres Wort dreht Justin sich um und rennt davon. Schnell verschwindet er in einer Seitenstraße und ist verschwunden. Jock sieht ihm einige Zeit lang traurig hinterher, seufzt dann aber und lehnt sich wartend an die Mauer, an der Justin kurz zuvor gelehnt hatte.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 01. Mai 2003, 19:15 Uhr
Nachdem Asrai sich noch einen Moment ausruht, Sethai sich ankleidet und sie dann kurz gefrühstückt haben, machen sie sich reisefertig und gehen nach unten in den Schankraum. Unten kommt auch gleich der Wirt auf sie zu.

"Ich wünsche ihnen einen guten Morgen.", begrüßt er sie. "Ein junger Herr wartet draußen auf sie."
Asrai nickt dankbar für diese Information. Dann geben sie den Schlüssel für das Zimmer zurück und Sethai bezahlt den Wirt.

Als sie nach draußen kommen, sehen sie Jock wartend an eine Mauer gelehnt. Die zwei Pferde stehen bei ihm. "Guten Morgen Jock!", begrüßt Asrai ihn. "Du hast die Pferde also gefunden." Sie lächelt erfreut.
"Dann wird es sicher Zeit aufzubrechen." Asrai sieht Sethai erwartungsvoll an. Jock schien immer noch nicht zu wissen, wie er so schnell zu Deliah gelangen sollte.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 02. Mai 2003, 07:48 Uhr
Nachdem Sethai den Wirt bezahlt hat, tritt auch er auf die Strasse. Dort steht schon Jock und begrüßt Asrai. Der Junge wirkt nicht mehr so energiegeladen wie noch gestern Morgen, als sie ihn zum ersten Mal getroffen haben. Einerseits ist dafür wohl der Pakt mit der Hexe verantwortlich zu machen, andererseits die doppelte Sorge - die um Delia und um "seine" Kinder die er nun für das Mädchen zurücklassen wird.
Neben ihm stehen die beiden Pferde. Er hat sie erwartungsgemäß gefunden und sogar schon satteln lassen. Über das Gesicht des Sehers huscht ein Lächeln, als er die Episode der Pferdesuche vor seinem Auge Revue passieren lässt.

"Wenn Ihr angekommen seid Jock, dann sprecht mit Morgana, der Frau die sich um Deliah seit Ihrer Erkrankung kümmert , über Eure Hand. Ich bin sicher sie kann Wunder bewirken und Euch die Schmerzen nehmen. Aber jetzt folge uns bitte vor die Stadt. Wir können keine unnötigen Zeugen gebrauchen. Ein Lynchmob der Asrai und mich aus der Stadt jagt ist das letzte was ich mir für die Rückreise wünsche."

So tritt Sethai zu den Pferden. Er hilft Asrai auf Ihres, seins jedoch führt er bei den Zügeln durch die Stadt. Da er noch nicht oft geritten ist, möchte keine Verletzung durch einen Sturz, der ansonsten unvermeidbar wäre, erleiden. Langsam ziehen sie so durch die Strassen Richtung Talyra. Einige Männer und Frauen, die um diese Zeit schon eifrig bei der jeweiligen Arbeit sind, schauen ihnen mismutig nach, sei es weil sie Fremden nicht trauen, weil sie Sethai speziell ob seines Äußeren Argwohn entgegenbringen oder weil Jock bei ihnen ist.
Aber auch eine große Anzahl von Kindern, einige offen, andere versteckt in Hauseingängen, hinter alten Fensterläden oder Büschen, schaut ihnen traurig hinterher. Sie werden den jungen Mann vermissen, der immer ein Auge auf sie geworfen hat und einer der Ihren ist. Nun wird sich jemand anders finden müssen der seine Stelle einnehmen kann. Es wird nicht leicht werden für die Kinder, das sieht Sethai, und einige werden die Stadt verlassen und Ihrem Vorbild folgen in den nächsten Wochen, doch schließlich wird sich einer unter ihnen aufrappeln und das Ruder in die Hand nehmen, erst zögerlich, dann bestimmt.
Am Ausgang Stadt, dort wo die Häuser aufhören und das Land beginnt, steht eine kleine Abordnung von Kindern. Es sind dieenigen, die Jock am meisten vermissen werden und die ihm folgen werden, seinen Rat beachtend auch an anderer Stelle Ihr Glück zu versuchen. Er weiß noch nicht das er sie bald wiedersehen wird in Talyra, runtergekommen und von der beschwerlichen Reise mitgenommen, auch einige krank, aber glücklich ihn zu sehen. Unter ihnen auch die kleine Sany, der Tränen in den Augen stehen. Sie wollen ihn ersönlich verabschieden, ihm alle Gute und viel Glück wünschen und das er Deliah schön von ihnen grüßt. Sany gibt ihm soagr ein Blümchen mit, das sie aus irgendeinem noch nicht ganz verwahrlosten Garten stibizt hat. Jock nimmt sich die Zeit sich bei jedem persönlich zu verabschieden. Eine Umarmung, ein Wort der Zuversicht über den weiteren Weg, das Versprechen bald von sich hören zu lassen.
Asrai und Sethai warten solange in respektvollem Abstand. Die junge Wasserfee hat ihren Blick traurig auf dn Kindern, besonders auf der kleinen Sany. Das Leid das sie ausstrahlen nimmt sie mit wie am Vortag schon. Doch Ihr Blick erhellt sich als das Mädchen auf sie zustürmt und sie auf Beinhöhe umarmt. "Danke...", bringt Sany heraus und hält Ihr ein Bonbonpapier entgegen.

Nachdem die Kinder die Verabschiedung beendet haben, ziehen Jock, Asrai und Sethai weiter. Irgendwann verschwinden sie aus der Sicht der Zurückbleibenden und sie kehren traurig zurück in die Stadt die keine Zukunft für sie bereithält.

Als auch die letzte Rauchsäule der Schornsteine hinter Bäumen verschwunden ist, hält Sethai an und führt die anderen Beiden in eine Baumgruppe. Er bindet die Pferde an. "Kommt, wir müssen tiefer in den Wald. Ich möchte die Pferd nicht ängstigen." Noch einige Minuten dringen sie weiter in den Wald vor, dann hält Sethai an einer besonders dunklen Stelle an.

"Bist Du bereit Jock? Bereit dazu Deliah wiederzusehen und Ihr die helfende Medizin zu bringen? Dann stell Dich vor mich. In wenigen Augenblicken wirst Du bei Ihr sein. Du wirst auf einer strasse in Talyra stehen und auf die Tür einer Hütte schauen, die einen sehr warmen und freundlichen Eindruck macht. der Duft verschiedenster Blumen und Kräuter aus dem Garten und der Hütte selbst wird Dich umfangen. Durch diese Tür mußt Du treten, denn hinter Ihr verbirgt sich Deliah. Und denk daran Morgana auf Deine Hand anzusprechen. Morgana ist die Besitzerin des Hauses, das weithin als Kräuterkate bekannt ist. Sie ist ein große Heilerin und eine sehr liebenswürdige und warmherzige Frau. Güße sie von Asrai und mir und richte Ihr aus das es uns gut geht."

Dann wartet der Seher auf ein Zeichen von Jock das er bereit ist.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Jock am 02. Mai 2003, 14:07 Uhr
Jock versucht sich alles einzuprägen, was Sethai ihm sagt. Er nickt entschlossen und tritt vor den Seher. Immer noch fragt er sich, wie er so schnell zu Deliah gelangen soll. Er hat noch nie von einem solchen Weg gehört.

Aber ich werde es wohl gleich erfahren. Da bin ich ja gespannt.

Ihm kommt der Gedanke, dass dies alles wohl mit Magie zu tun hat, und plötzlich ist ihm gar nicht mehr wohl. Die Zauberei mit der Hexe hat ihm gelangt und er hat eigentlich angenommen, niemals mehr mit Zauberei in Kontakt zu kommen. Aber so wie es jetzt aussieht, hat er sich wohl getäuscht.

Oje, ich werde wohl genug Geschichtsstoff nach diesen Ereignissen haben, dass ich noch meinen Enkeln davon erzählen werde, ohne dass es langweilig wird. .....Falls ich überhaupt so lange leben werde.

Jock atmet tief ein und sagt dann: "Also gut, ich bin bereit. Was muss ich tun?"


Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 02. Mai 2003, 14:34 Uhr
Asrai lächelt Jock aufmunternd zu, als sie seinen gequälten Gesichtsausdruck bemerkt. "Du wirst sehen, du wirst von einem Moment auf den anderen bei Deliah sein und ich hoffe sehr, dass du ihr helfen können wirst. Sethai und ich werden auf normalem Wege hinterher kommen." Sie schmunzelt. "Ich wünsche dir alles Gute."

Dann sieht sie gespannt zu Sethai.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 03. Mai 2003, 00:45 Uhr
"Gut. Dann wollen wir es versuchen..."

Sethai löst kleine Schlingen an seiner Gewandung und die Stoffschichten die seine Ärmel bilden fallen nach unten und zur Seite weg, so daß sie nur noch lose baumeln und seine nackten Arme darunter zum Vorschein kommen. Sein linker Arm ist wie der Rest seiner Haut auch, aber der Rechte entblöst ist ein Augenfang für den jungen Jock. Die Runen die auf Sethais Handrücken zu sehen waren setzen sich anscheinend über den ganzen Arm hinweg fort bis zum Schulteransatz und noch weiter. Doch sahen sie vorher noch aus als wären sie golden eingebrannt, so leuchten sie nun mit einem inneren Licht, fast ist er versucht Feuer zu sagen, doch Feuer ist warm und hell. Das Leuchten das von Ihnen ausgeht ist dunkel und verbreitet kein Licht das zur Erhellung der Dunkelheit dient. Die Umgebung um Sethai herum scheint sich auch zu verdüstern, so als würde er das bischen Licht das eben noch durch die Baumkronen drang aufsaugen oder bannen. Auch meint er deutlich zu spüren das es kälter wird. Unter der Augenbunde des Sehers brechen goldene Lichtfetzen hervor und kleine Blitze knistern über seinen Körper, erden sich im Waldboden oder stoben in Funken von ihm fort.
Dann tritt der - nun sehr unheimlich und gespenstisch wirkende - Elf auf Jock zu. Er greift in seine Tasche und holt eine Phiole mit einer dunkeln Flüssigkeit hervor, die er in seine offene rechte Hand legt, diese zur Faust ballt, über den Kopf des Jungen ausstreckt und mit einem lauten Knacken zerbricht. Der Inhalt des Fläschens, nun vermischt mit dem Blut Sethais, da einige Scherben in sein Fleisch geschnitten haben, tropft auf Jocks Kopf und wo sie ihn berührt spürt er eine unbeschreibliche innere Kälte. Schnell breitet sich dieses Gefühl über seinen ganzen Körper aus und e ist unfähig sich zu bewegen. Kein Muskel will ihm mehr gehorchen. Nun legt der Elf ihm die Hand auf den Kopf und spricht ein kurzes Wort in einer Jock unbekannten Sprache, deren Klang jedoch nichts Gutes verheißt... ...

Für einen Moment passiert nichts, dann spürt er einen Sog in seinem Inneren und er wird in eine unbeschreibliche Dunkelheit gerissen. Eiseskälte ümfängt ihn. Vor seinen Augen sieht er goldene, bläuliche und grüne Schemen die Dunkelheit durchbrechen. Doch sie bewegen sich mit solcher Schnelligkeit, das er sie nicht lang genug sehen kann um genau zu erahnen um wasw es sich handelt... und eigentlich will er es auch nicht.
Langsam beginnt das eisige Gefühl sich in Schmerzen zu verwandeln, er will schreien, doch er kann es nicht. Noch immer unfähig sich zu bewegen. Als es fast unerträglich wird ist es plötzlich vorbei und er spürt festen Grund unter seinen Füßen....

Vor Asrais Augen ist Jock plötzlich verschwunden. Nur ein goldener Blitz war zu sehen, umrandet von schwarzen Schemen. Sonst war es recht unspektkulär. Sethai sinkt auf die Knie. Sein Gesichtausdruck verrät das er Schmerzen erfährt und seine Haltung das er sich sehr anstrengen mußte. Mit den Händen stützt er sich im Waldboden ab; um sie herum erden sich die letzten Blitze. Die Runen haben aufgehört zu glühen und auch das Licht ist zurückgekehrt.
Er stößt einen schwachen, aber erleichterten Seufzer aus.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 03. Mai 2003, 13:58 Uhr
Als Sethai auf die Knie sackt, läuft Asrai zu ihm, kniet sich neben ihn und legt sanft ihre Hände auf seine Schultern. "Ist alles in Ordnung?", fragt sie ihn besorgt. Dann fällt ihr Blick auf seine noch blutende Hand. "Was machst du nur immer für Sachen?" Sie nimmt seine Hand in ihre eigenen und versucht den Dreck des Waldbodens aus den Schnittwunden zu entfernen. Wieder muss ein Teil ihres Mantels dran glauben, als sie seine Hand verbindet. Dann sieht sie ihm in die Augen. "Nun liegt wohl alles in Jocks Händen. Ich hoffe, er kann sie retten." Dann küsst sie Sethai sanft auf den Mund. "Nun geht es endlich wieder nach hause. Du ahnst gar nicht, welch Heimweh ich habe."

Plötzlich entdeckt sie in einiger Entfernung ihren liebsten Freund. "Dergon", ruft sie freudig und der Fuchs kommt zu ihnen geeilt. Asrai, noch immer auf dem Waldboden knieend, umarmt ihn zärtlich und streichelt ihm sanft über das Fell. "Es freut mich, dass dir nichts passiert ist." Dann steht sie auf und hilft auch Sethai wieder auf die Beine. Der Fuchs schmiegt sich an ihre Beine. "Nun geht es nach hause.", sagt sie noch einmal strahlend.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 03. Mai 2003, 15:38 Uhr
Sethai erwiedert Ihren Kuss leidenschaftlich. Die Berührung Ihrer Lippen scheint ihm neue Kraft zu verleihen und er steht langsam, aber noch schwankend auf. Ein Lächeln zeichnet sein Gesicht als Dergon zu ihnen stößt. Er weiß wie sehr Asrai an dem kleinen Kerl hängt und hat ihn auch schon selbst schätzen gelernt.

"Ja... es geht nach Hause. Ich vermisse auch schon die Gesellschaft unserer Freunde. Außerdem sind da noch so viele die ich kennenlernen möchte. Lass uns aufbrechen. Aber da wir nun ja nicht mehr so unter Druck stehen, können wir den Weg genießen und brauchen die Pferde nicht so zu hetzen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 03. Mai 2003, 15:49 Uhr
"Ja, beeilen müssen wir uns nicht mehr. Aber trotzdem mag ich schnell nach hause. Vor allem möcht ich mir gern etwas anderes anziehen." Sie sieht schmunzelnd an ihrer zerrissenen und schmutzigen Kleidung hinunter.
Dann steigen beide wieder auf ihre Pferde. Diesmal geht es im ruhigen Schritt voran und nicht im rasenden Galopp. "Ab Verd wird die Reise sowieso wieder zu Fuß für uns weitergehen. Es sei denn, wir finden wieder jemanden, der uns ein Stück mitnehmen kann. Doch so ein Glück hat man ja leider nicht immer."

Asrai genießt es, dieses mal nicht wie von Furien gehetzt zum nächsten Ort gelangen zu müssen. Dergon ist inzwischen wieder verschwunden. Er scheint die Reise sehr zu genießen und wieder denkt Asrai ein wenig traurig daran, dass sie ihn diesmal nicht wieder mit nach hause nehmen wird. Doch sie ist sich sicher, dass sie sich niemals vollkommen aus den augen verlieren werden und es wird auf jeden Fall in ihrem Haus immer auch ein Platz für Dergon sein.

"Wenn wir in diesem Tempo weiter reiten müssten wir es eigentlich schaffen, kurz vor Einbruch der Nacht in Verd anzukommen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 03. Mai 2003, 15:55 Uhr
"Ich denke das uns das gelingen wird...", gibt Sethai mit erschöpfter Stimme, aber einem verschmitzten Lächeln zur Antwort. Er hängt auch mehr auf dem Rücken des Pferdes als das er sitzt, doch dafür das er noch nicht oft geritten ist und ihn der Transport Jocks stark geschwächt hat macht er seine Sache noch gut. Vielleicht hat er ja eine Art Pakt mit dem Pferd geschlossen....

So reiten sie dahin Richtung Verd am See und der Tag neigt sich langsam seinem Ende entgegen. Noch ist das Wetter auch gut. Keiner der Frühlinsstürme zeigt sich am Horizont und erschwert ihnen das Vorankommen. Bald schon sind die ersten Rauchfahnen der Schornsteine und Kamine von Verd am See zu sehen und auch der See glitzert ihnen im Licht der Abendsonne entgegen. Einige Boote sind auf ihm zu sehen, wohl Fischer die ihre Krebsreusen einholen. Bei dem Gedanken an frischen Krebs läuft Sethai das Wasser im Mund zusammen.

"Was meinst Du, mein Stern, sollen wir uns heute Abend etwas Krebs gönnen. Das wäre mal eine andere Speise als Brot und Käse..."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 03. Mai 2003, 16:17 Uhr
Asrai fällt auf, dass Sethai nicht sicher im Sattel sitzt, doch sie spricht ihn nicht darauf an, da auch er es nicht erwähnt.
"Krebs? Ich habe noch nie Krebse gegessen.", gibt sie zu. "Aber probieren schadet sicher nicht und was anderes als Broz und Käse ist es sicherlich." Sie schmunzelt. Als sie in Verd eintreffen, steigen beide vom Sattel. "Wollen wir nun erst einmal die Pferde zurück bringen? Dann hätten wir das schonmal erledigt und müssen uns nicht mehr darum kümmern." Asrai lächelt. Da es schon dunkel wird, möchte sie so schnell wie möglich alles erledigt haben um nicht mehr draußen herumlaufen zu müssen.

Dann sieht sie Sethai nochmal an. "Geht es dir auch wirklich gut?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 03. Mai 2003, 16:43 Uhr
"Es geht mir gut. Ich bin nur sehr geschwächt von dem langen Reiten und der Sache davor. Jeder Kontakt mit den Energien meiner Heimat zieht mich in Mitleidenschaft und schwächt meinen materiellen Körper. Aber es mußte sein. Viel länger hätte Deliah nicht mehr durchgehalten."

Langsam und mühsam steigt er vom Pferd ab und nimmt es bei den Zügeln. "Lass uns den Bauern suchen von dem wir die Pferde haben und ihm seine Großzügigkeit entgelten. Er war uns eine große Hilfe."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 03. Mai 2003, 16:54 Uhr
Asrai nickt zustimmend. "Vielleicht sollten wir hier dann ein wenig länger verweilen, damit du wieder neue Kräfte schöpfen kannst. Ich möchte, dass es dir gut geht." Sie nimmt seine Hand zärtlich in die ihrige und gemeinsam machen sie sich auf dem Weg zum Bauern.
Von diesem werden sie freudig begrüßt. Er hatte wohl nicht erwartet, seine Pferde so schnell und gesund zurückzubekommen. Er erkundigt sich bei ihnen auch nach Deliah, doch viel können ihm Asrai und Sethai nicht berichten. Trotz allem lädt der Bauer sie ihn sein Haus ein. Er ist gespannt, was die beiden Reisenden zu erzählen haben, denn obwohl viele Händler nach Verd kommen, gibt es doch selten spannende Geschichten zu hören. Erst zögern Asrai und Sethai ein wenig, doch dann nehmen sie die Einladung an. Sie setzen sich zur Bauernfamilie, die aus dem Bauern, seiner Frau und zwei Kindern besteht, an den Tisch. Ein wenig verwundert über diese Einladung ist Asrai schon. Doch dann kommt ihr der Gedanke, dass der Bauer ja darüber bescheid weiß, dass Sethai ein Seher ist und vielleicht erhofft sich dieser durch seine Einladung noch einen kleinen Blick in die Zukunft.

Sie unterhalten sich eine Weile über Kirklitz und über Talyra. Dann deutet ihnen der Bauer, der sich ihnen mit dem Namen Tebrir vorgestellt hat, doch zum Essen zu bleiben. Beide nehmen die Einladung dankend an. Krebse können wir später immer noch essen..., denkt Asrai schmunzelnd. Gern lernt sie neue Menschen kennen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 04. Mai 2003, 20:30 Uhr
Henry erreicht das Gehöft von Bauer Tebrir, um ihm im Auftrag seines Vaters eine der älteren Stuten zu bringen. Es ist ein zuverlässiges kleineres Pferd, daß für die Zucht zu alt geworden ist, aber einen guten Charakter hat und als Reitpferd ideal für die junge Tochter des Bauern geeignet ist. Er läßt sein Pferd im Hof stehen und bindet die Stute am Ring an und klopft an die schwere Eichentüre. Einen Moment später steht ein großer bärtiger Mann vor ihm, der nach der Beschreibung seines Vaters Bauer Tebrir sein muß. "Seid gegrüßt Bauer Tebrir, ich bringe euch die Stute für eure Tochter, mein Vater, der Rittmeister Leonhard hat mich gebeten, es bei euch abzuliefern."

Der Bauer grüßt ihn kurz freundlich und eilt dann gleich zur Stute. Man sieht ihm die Freude an, mit der er sie auf seinem Hof empfängt und gleich liebkost er sie. Sie wird es hier gut haben.

Der Bauer besteht darauf, daß Henry zu einem guten Tropfen ins Haus kommt und so folgt er ihm lachend in die gute Stube, denn gegen einen guten Tropfen hatte er nichts einzuwenden und es wäre unhöflich gewesen, ihn abzuschlagen. Die Stube ist ein riesiger und trotz der Größe, gemütlicher Raum mit groben, aber geschmackvoll gezimmerten Möbeln und sehr zweckmäßig eingerichtet und doch erkennt man eine liebevoll anordnende Hand in der Anordnung der Gegenstände. Die wohlgenährte Frau des Bauern begrüßt ihn und stellt ihm zwei Reisende vor, einen Mann und eine Frau, die recht erschöpft wirken und am Tisch vor ihren Krügen sitzen. Henry stutzt einen Moment, denn er meint den Mann schon einmal in Talyra gesehen zu haben. Er grüßt freundlich und setzt sich zu ihnen an den langen schmalen Tisch aus dicken Eichenbohlen. Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht ihn und er kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Gast von Bauer Tebrir kein gewöhnlicher Sterblicher ist, wenn er auch nicht sagen kann, was er ist. Er bricht das plötzlich eingetretene Schweigen und spricht die jungen Leute an: "Ihr habt gutes Reisewetter, so wie es aussieht wird es die kommenden Tage schön bleiben."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 04. Mai 2003, 20:38 Uhr
Noch nicht lange sitzen Asrai und Sethai am Tisch der Bauernfamilie, da kommt auch schon neuer Besuch. Neugierig betrachten Asrai den Mann, den Bauer Tebrir mit ins Haus bringt. Er macht einen sehr gepflegten Eindruck auf sie. Er scheint von Adel zu sein, denkt sie sich, spricht es aber nicht aus.

"Wir hoffen sehr, dass das Wetter in den nächsten Tagen so gut bleiben wird, denn wir haben noch eine Weite Reise vor uns und da können wir wirklich keinen Regen gebrauchen.", erwiedert sie freundlich. Dann reicht sie ihm die Hand. "Mein Name ist Asrai und ich bin erfreut sie kennenzulernen."

Man merkt, dass ihre Worte ehrlich sind. Schon immer hat sie gern neue Leute kennengelernt und dieser Mann macht einen sehr sympathischen Eindruck auf sie.
"Leben sie hier in Verd?", fragt sie dann neugierig.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 04. Mai 2003, 20:56 Uhr
Henry ist überrascht über die Offenheit der jungen Frau, mit der sie ihn anspricht und erwiedert das offene Lächeln mit einem sanften Blick. Auf ihre Frage antwortet er: "Ich bin hier in Verd in der Nähe des Sees aufgewachsen, doch als junger Bursche verschlug es mich nach Talyra, dort lebe ich seit jener Zeit," und für einen kurzen Moment wurde sein Gesicht ernst, doch schnell lächelt er wieder in die bezaubernd offenen Augen der Frau, die sich Asrai nennt und spricht: "Euer Blick Asrai, öffnet die Herzen, wie die Sonnenstrahlen die Blüten." Er wollte sie eigentlich nicht verlegen machen und fragt darum etwas ablenkend: "Wohin führt euch und euren Gefährten," dabei blickt er zu ihrem Begleiter, der sehr erschöpft wirkt, daß sein Blick einen Moment besorgt auf ihm ruhen bleibt, "die Reise, wenn ihr die Frage gestattet?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 04. Mai 2003, 21:15 Uhr
Bei Henrys Worten errötet Asrai ein wenig. "Unser Weg führt uns nach hause, nach Talyra." Sie lächelt als sie dies ausspricht und denkt voller Sehnsucht an ihr zuhause, an die Bäckerei und ihre Freunde.
Die Bauersfrau beginnt derweilen den Tisch zu decken. "Kann ich euch helfen?", fragt Asrai sie, doch die Bäuerin schüttelt lächelnd den Kopf. "Ihr seid für heute unsere Gäste.", antwortet sie nur und fügt hinzu: "Ich gehe davon aus, dass ihr auch mit uns essen werdet, nicht wahr?" Sie sieht Henry fragend an.

Asrai sucht derweilen unter dem Tisch nach Sethais Hand und umfässt sie zärtlich. Liebevoll blickt sie ihm in die Augen. Wieder sorgt sie sich um ihn, da er so schwach und erschöpft aussieht. Vielleicht hätten wir die Einladung doch nicht annehmen sollen, denkt sie und bekommt ein schlechtes Gewissen. Es wird Zeit, dass wir schnell wieder nach hause kommen und er sich ausruhen kann.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 04. Mai 2003, 23:14 Uhr
Als die junge Frau ihm anvertraut, daß sie nach Talyra wollen arbeitet es in seinem Hirn. Die beiden Pferde draussen sehen aus, als wären sie gerade zurückgebracht worden...Sie werden wohl zu Fuß weiterwandern wollen, und das bei dem erschöpften Zustand ihres Gefährten... Die Bäuerin unterbricht ihn in seinen Überlegungen und gedankenverloren antwortet er auf ihre Frage, daß er gerne noch einen Tee mit ihnen trinken würde.

Henry sitzt eine Weile nachdenklich da und wendet sich dann an Asrai, da ihr Begleiter offensichtlich vollkommen erschöpft, still dasitzt: "Morgen früh wollte ich mit zwei Pferden nach Talyra zurückkehren. Es wäre mir eine Freude, euch und euren Gefährten einzuladen, mit mir zu reisen, falls ihr nicht schon anderwertig die Reise beschlossen habt. Die Pferde laufen lieber frei von einem Reiter gelenkt, als an einer langen Leine," und lächelt sie schelmisch an.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 04. Mai 2003, 23:25 Uhr
Bei Henrys Angebot fangen Asrais Augen an zu leuchten. So würden sie noch ein wenig schneller zurück nach Talyra gelangen. Sie sieht Sethai kurz fragend an. Dieser scheint nicht so fröhlich zu sein, bei dem Gedanken, wieder reiten zu müssen, doch er bemerkt auch Asrais Heimweh und so nehmen die beiden die Einladung dankend an.

Es dauert nicht mehr lange und das Essen ist fertig. Asrai greift zu, als hätte sie schon seit Tagen nichts mehr gegessen. Das trifft zwar nicht ganz zu, aber so eine warme Bauersmahlzeit ist doch etwas Schönes.
Während des Essens unterhält sie sich mit der Familie über Talyra und ihre Bäckerei. Ebenso wie über die Feldarbeit des Bauers. Als Asrai endlich satt ist, lehnt sie sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück.

"Sie kochen wirklich wunderbar.", sagt sie zur Bäuerin gewannt und lächelt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 05. Mai 2003, 11:18 Uhr
Henry sitzt auf der Bank am langen Tisch und während die Bäuerin Suppenschalen, Löffel, Messer und Brettchen für das Brot vor alle auf den Tisch stellt, was mit viel Geklapper vonstatten geht, folgt er den Gesprächen, nachdem die junge Frau in  stiller Übereinkunft mit ihrem Gefährten sein Angebot, mit ihm am nächsten Tag nach Talyra zu reisen, angenommen hat. Er erfährt einiges über die Bäckerei, als Asrai von ihrer Arbeit erzählt, doch ihr Begleiter scheint irgendwie abwesend zu sein. Ein merkwürdiger Geselle, er wirkt trotz seiner Schwäche nicht schwach und scheint trotz seiner Blindheit, doch alles zu erkennen, denn zielsicher greift er nach dem Krug auf dem Tisch und blickt ab und zu zu den Sprechenden, als wäre er sehend, geht es ihm im Kopf herum, denn schon die ganze Zeit spürt er eine eigenartige Verbindung zu diesem stillen Gefährten der jungen Frau, sie ist nicht unangenehm, auch nicht aufdringlich... nur kaum merklich vorhanden.

Auf einmal landet ein großer eiserner Topf auf dem Tisch, den die Bäuerin vom Herd genommen und in die Mitte des Eichentisches auf einen schützenden Rost absetzt. Eine große Kelle lugt heraus und ein herrlicher Duft nach Huhn, Bohnen, Kartoffeln und frischen Kräutern entströmt ihm und erfüllt den ganzen Raum mit seinem Duft. Glücklich über die hungrigen Gesichter schenkt die Gute jedem eine Kelle Suppe in die Schale und auch Henry läßt sich nicht zweimal bitten.

"Bäuerin Tebrir, euer Eintopf ist ein Gaumenschmaus!" spricht er, genüßlich die Suppe löffelnd und schaut in ihre Augen, die ihn wohlwollend anblicken. Auch die junge Frau scheint das Essen zu genießen, denn immer wieder streift sein Blick sie unauffällig und jedesmal muß er schmunzeln, denn sie hat mit ihrer offenen Art eine herzerfrischende Wirkung auf ihn. Sie erinnert ihn an Orga, als sie jung war, sie hatte auch dieses offene Wesen, das sich von nichts trüben lies. Bei dem Gedanken an ihre Fröhlichkeit zieht eine dunkle Wolke über sein Gemüt, warum hatte er nicht auf seinen Vater gehört und sie mitgenommen nach Talyra. Ihr Onkel liebte seine Nichte. Es half nichts, darüber nachzudenken, es würde die Jahre nicht ungeschehen machen, er konnte nur versuchen, ihr die Liebe zu schenken, die er in seinem Herzen schon immer für sie empfand. Sie hatte sich seid ihrer Ankunft in Talyra ja schon sehr verändert und ab und zu tauchte sogar ihr spitzbübisches Lächeln wieder in ihren Augen auf. Die Hoffnung lies ihn wieder lächeln und er verspürte den Wunsch, schnellstmöglich wieder zu ihr zurückzukehren.

Er wendet sich noch einmal an Asrai und fragt etwas ernster als zuvor: "Morgen bei Tagesanbruch wollte ich losreiten, wißt ihr schon, wo ihr übernachtet? Wenn ihr noch kein Zimmer für die Nacht gemietet habt biete ich euch an, im Gästezimmer meines Vaters zu übernachten, er wird euch herzlich willkommen heißen und wir können dann gleich morgenfrüh zusammen aufbrechen." Er blickt Asrai und ihren Gefährten abwechselnd an und greift dann zu einem kleinen Gläschen, daß der Bauer allen hingestellt und mit einem Magenbitter gefüllt hat und gerade zum Abschluß des Mahles zu einem Trinkspruch erhebt. Er blickt in die zufriedenen Augen des Bauern, der sich anschickt, ein paar Worte in die Runde, aber wohl mehr zu seinen Gästen, zu sprechen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 05. Mai 2003, 16:23 Uhr
Sethai hält Asrais Hand sicher unter dem Tisch und drückt sie bestärkend. Der Unterhaltung hört er schweigend zu, im Moment zu schwach sich auf das Gesagte zu konzentrieren und zu reden. So verfolgt er nur die Konversation.

"Euer Angebot ist sehr freundlich.", lässt er kurz einfließen, obwohl ihm die Augen fast zufallen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 05. Mai 2003, 16:30 Uhr
Asrai fühlt sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Nur freundliche Leute umgeben sie, niemand ist in Not und sie ist nicht in Eile. Sie fühlt sich entspannt und auch wieder ausgeruhter als noch vor kurzem. Als Henry sie fragt, wo sie denn übernachten würden und sie einlädt, doch das Gästezimmer seines Vaters zu beziehen, überlegt sie eine Weile. Im Grunde genommen kannten sie Henry doch nicht wirklich, doch da es nicht schien, als würde Sethai das Angebot ablehnen, lächelt sie.
Bevor sie jedoch antworten kann, erhebt Bauer Tebrir sein Glas zu einem Trinkspruch.

Er dankt Asrai und vor allem Sethai dafür, dass sie ihn vor der nahenden Flutkatastrophe gewarnt haben. Er hat die anderen Bauern schon informiert und ein Damm ist bereits in Arbeit. Zudem lobt er sie für ihre mutige Reise und die Entschlossenheit, Deliah das Leben zu retten. Asrai errötet dabei ein wenig.
Als Bauer Tebrir seine kurze Rede beendet, wendet sich Asrai wieder Henry zu.

"Nein, bislang haben wir noch keine Bleibe. Ich bin sehr dankbar für euer Angebot, doch ich möchte es nur annehmen, wenn es euch wirklich keine allzu großen Umstände bereitet. Schließlich nehmt ihr uns schon mit nach Talyra und das ist uns schon eine sehr große Hilfe."

Als die Bäuerin den Tisch abdecken will, bietet Asrai ihr erneut ihre Hilfe an, doch wieder lehnt diese jede Hilfe ab. Asrai seufzt tief, doch sie schmunzelt. "Irgendwann mache ich das alles wieder bei euch gut.", verspricht sie und denkt daran, der Familie ein paar Leckereien aus ihrer Bäckerei zu schicken.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 05. Mai 2003, 19:07 Uhr
Als Bauer Tebrir während seines Trinkspruches über die Taten der beiden jungen Leute spricht und erwähnt, daß Sethai, Asrais Gefährte sie vor einer kommenden Überflutung warnte und daß sie wegen eines totkranken Mädchens die beschwerliche Reise auf sich genommen haben, findet er in Bezug auf Sethai seine Vermutung bestätigt und er freut sich, daß er so selbstlosen Menschen nun seine Hilfe anbieten kann. Er zerstreut die Bedenken der jungen Frau und versichert ihr, daß es keine Mühe macht und sie dann ja auch am nächsten Tag gleich gemeinsam aufbrechen können.
Während er mit Bauer Tebrir nach draußen geht macht er mit ihm aus, daß er Asrai und ihrem Gefährten für den Ritt zum Gut die beiden Pferde noch einmal überläßt, die ein Knecht am nächsten Tag zurückbringen wird. Er bedankt sich bei der Bäuerin für das gute Essen und hilft Asrai beim Aufsitzen, während der Bauer das Pferd ihres Gefährten hält.

Langsam reiten sie aus dem Hof und biegen nach rechts auf einen Weg, der durch eine sanfte Hügellandschaft führt und sie im weiten Bogen um die Stadt führt, geradewegs auf das Gut von Roßstein zu. Sie reiten an großen eingezäunten Weiden vorbei auf denen prächtige Zuchttiere das neue Grün des Frühlings rupfen und die ersten Fohlen des neuen Jahres übermütig herumtollen. Auf allen Weiden stehen vereinzelte riesige alte Bäume, die mit ihren weit ausladenden Kronen reichen Schatten spenden. Nicht mehr weit und am Ende des Weges taucht ein breites weißes Tor vor ihnen auf, auf dessen rechter Seite ein großer Fels liegt, auf dem die Statue eines aufsteigenden rotbraunen Pferdes gearbeitet ist und dahinter das riesige Anwesen Von Roßstein mit seinem prächtigen Herrenhaus, seinen Stallungen und den vielen kleinen und größeren, meist einstöckigen Gesindehäusern, die rechterhand des Hofes angeordnet einen gepflegten Eindruck machen und selber recht stattlich aussehen. Das Herrenhaus, das linkerhand in einem parkähnlichen Bereich liegt, wird von mächtigen Bäumen umringt und vom Tor aus gesehen geradeaus durch den riesigen Hof, beginnen die langgestreckten Stallungen mit Schmiede, großen Schuppen für Heu und Gerätschaften auf beiden Seiten.
In der Mitte des Hofes, zwischen Herrenhaus und Gesindehäusern, liegt eine niedrige langgestreckte, mit Felssteinen ummauerte grüne Insel mit Büschen und Bäumen, mit kleinen Wegen und einfachen Holzbänken darin und einem großen uralten Ziebrunnen in der Mitte, von dem gemauerte Wasserrinnen die grüne Insel bewässern, eine wunderschöne Oase in dem riesigen Hof, die Jung und Alt des Gutes als Ort der Geselligkeit dient.
Vor dem größten der Häuser rechterhand des Hofes, das am nächsten den Stallungen liegt, dem Wohnhaus des Rittmeisters, hält Henry sein Pferd an und steigt ab.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 05. Mai 2003, 20:26 Uhr
Auch Asrai und Sethai bedanken sich recht herzlich bei der Bauernfamilie für das Essen und ihre Freundlichkeit. Dann geht es wieder aufs Pferd. "Nur noch ein kurzer Ritt, dann kannst du endlich schlafen.", sagt Asrai sanft zu Sethai. Sie nimmt sich vor, dicht neben ihm zu reiten um ihn notfalls stützen zu können. Es gelingt ihm kaum noch die Augen offen zu halten.

Doch es dauert nicht lange, da kommen sie auch schon am Herrenhaus an und Asrai reißt die Augen weit auf. So etwas Schönes hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Ihr eigenes Heim ist nichts dagegen.
"Es ist wunderschön.", sagt sie zu Henry.

Dann steigt sie von ihrem Pferd und hilft dann auch Sethai beim Absteigen. "Ich glaube, wir sollten Sethai so schnell wie möglich ins Bett schaffen. Er ist ziemlich müde und hat die letzte Zeit auch viel durchgemacht. Ruhe kann er nun auf jeden Fall gebrauchen." Sie stützt Sethai ein wenig. "Und morgen muss er ja auch wieder auf den Beinen sein." Sie lächelt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 05. Mai 2003, 21:00 Uhr
Henry hilft den Beiden beim Absteigen und während ein Knecht herbeieilt, um die Pferde zu versorgen kommt Henrys Vater aus dem Haus und blickt seinen Sohn überrascht an, geht jedoch schnell zu Sethai, der leicht schwankend auf den Füßen zu stehen scheint und hilft ihm ins Haus, denn es war offensichtlich, daß sein Sohn Besuch für die Nacht mitgebracht hat. Er führt ihn gleich durch den Salon in das Gästezimmer und setzt ihn auf dem großen Bett ab, wünscht ihm eine angenehme Nachtruhe und verläßt das Zimmer, in dem sich seine Begleiterin gleich um den jungen Mann kümmert.
Wieder im Salon erzählt Henry seinem Vater, wie er die beiden kennengelernt hat und daß er sie am nächsten Morgen mit nach Talyra nimmt, worauf sein Vater ihn nur anlächelt und nickt. "Hast du noch einmal mit Orgas Bruder gesprochen?" fragt Henry seinen Vater, der ihm wieder zunickt und nur meint, daß alles in Ordnung sei. Die beiden Männer sitzen noch bei einem guten Tropfen Roten, blicken in das prasselnde Feuer im Kamin, das am Abend das Sitzen im Salon noch einmal gemütlich macht und beinahe gleichzeitig greifen sie in die Westentasche, stopfen das gleiche Kraut in ihre Pfeife und entzünden sie, während sie beide über die Gleichzeitigkeit vergnügt lachen. "Eine nette junge Frau," meint sein Vater zu ihm und verschwindet kurz nach oben und kommt mit einem lindgrünen Kleid herunter, das er über einen Sessel legt. "Das hat die Schneiderin erst nach ihrem Tod fertiggenäht und es liegt seiddem unberührt in der Schachtel, es müsste ihr passen, sie hat die gleiche Statur," spricht er zu seinem Sohn, während er wieder in die Flammen blickt. Henry betrachtet es und er kann sich sehr gut vorstellen, wie es die junge Frau hübsch kleiden würde und seufzt: "Sie hat ein so offenes Wesen, wie damals Orga, aber sie ist auch sehr zurückhaltend, ich weiss nicht, ob sie es annehmen wird." So sitzen die beiden Männer schweigend in ihren Sesseln und genießen die kurze Zeit des Beisammenseins. Henry bleibt auch noch, weil er da sein möchte, falls Asrai doch noch etwas brauchen sollte oder einfach noch eine Weile am wärmenden Kamin mit ihnen ein Glas von dem köstlichen Roten trinken möchte.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 05. Mai 2003, 21:22 Uhr
Der fremde Mann der Asrai hilft, Sethai ins Haus zu bringen, scheint Henrys Vater zu sein. So stellt er sich letztendlich auch vor. Viel spricht er jedoch nicht. Auch Asrai ist nicht sehr gesprächig, denn sie macht sich Sorgen um Sethai. Doch sie dankt dem Mann lächelnd, als er sie ins Gästezimmer führt.
Asrai hilft Sethai beim Entkleiden und bringt ihn dann letztendlich ins Bett. Sie deckt ihn zu und streichelt ihm zärtlich über die Wange. "Schlaf gut mein Liebster,", spricht sie, "und erhole dich gut. Wir haben noch eine weite Reise vor uns. Du musst wieder zu Kräften kommen." Sie küsst ihn sanft auf die Stirn. Wenig später ist Sethai auch schon eingeschlafen. Asrai betrachtet eine Weile sein Gesicht. Nun haben wir schon so viel miteinander durchgemacht, doch nie hatten wir Zeit für uns allein. Es wird Zeit, dass wir das nachholen, wenn wir wieder zu hause sind. Ich werde nicht erlauben, dass du dich gleich wieder an die Arbeit machst. Ich möchte dich bei mir haben und ich möchte, dass es dir gut geht..., denkt sie für sich und lächelt.
Sie selber verspürt zwar Erschöpfung, doch sie weiß, dass sie noch nicht wird schlafen können. Sie fühlt sich unruhig und um Sethai nicht durch ihre Unruhe zu wecken, verlässt sie das Zimmer und schließt leise hinter sich die Tür.
Aufmerksam sieht sie sich um. Alles ist so elegant und doch zurückhaltend eingerichtet und Asrai fühlt sich gleich sehr wohl. Nachdem sie ein weng durchs Haus spaziert ist, kommt sie zum Salon, wo sie Henry und seinen Vater sitzen sieht.
"Sethai schläft nun.", sagt sie lächelnd, als wenn sie über ein kleines Kind sprechen würde. "Vielen Dank nochmal für ihre Hilfe." Sie weiß nicht so recht, was sie sagen soll und steht ein wenig unschlüssig im Raum.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 05. Mai 2003, 22:04 Uhr
Henry blickt freudig überrascht auf, als er Asrai in den Salon kommen hört und erhebt sich.  "Möchtet ihr euch noch einen Moment zu uns setzten und ein Glas guten Roten genießen?" fragt er die junge Frau freundlich und fügt schelmisch hinzu: "danach schläft es sich besser," denn sie wirkte trotz der ruhig gesprochenen Worte über ihren Gefährten irgendwie aufgewühlt. Er rückt ihr einen Sessel vor den Kamin, wartet bis sie sich gesetzt hat und reicht ihr ein gefülltes Glas. So sitzen sie, gemütlich die Pfeife rauchend, vor dem Feuer und nachdem sie einen Schluck getrunken hat fragt er: "Geht es eurem Gefährten wieder etwas besser?" denn seiner Aufmerksamkeit war der Zustand ihres Begleiters nicht entgangen, doch seine Haltung hatte ihm Zurückhaltung geraten, auch wenn er jeden Moment bereit war, ihm zur Hilfe zu eilen, falls seine körperliche Erschöpfung ihn übermannt hätte.
Sein Vater sitzt weiter still im Sessel und blickt in die Flammen, doch er sieht ihm an, daß er mit seiner Aufmerksam voll bei ihnen ist. Mal sehen, wie er es anstellt, daß sie das Kleid annimmt, das wirklich wie für sie gemacht ist, denn die lindgrüne Farbe mußte einfach bezaubernd an ihr aussehen. Er hat nicht nur bei Pferden ein gutes Auge für Schönheit und Anmut, denkt er schmunzelnd.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 05. Mai 2003, 22:54 Uhr
Dankbar setzt sich Asrai in den Sessel. Neugierig mustert sie die beiden Männer. Irgendwie kommt ihr Henry sehr bekannt vor, aber da er ja erzählt hat, dass er in Talyra lebt, scheint dies nicht sonderlich verwunderlich. Schließlich trifft man dort auf viele Leute.

"Er ist recht schnell eingeschlafen.", sagt sie lächelnd. "Die letzten Tage haben ihm viel Kraft geraubt. Ihr habt sicher bemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt.", fügt sie hinzu. "Er ist ein Seher. Und er hat mit seiner Gabe ziemlich zu kämpfen." Sie seufzt und Sorgenfalten machen sich auf ihrer Stirn breit. "Manchmal wünschte ich mir, er wäre ganz normal. Aber das Schicksal meint es mit jedem anders."
Sie trinkt einen Schluck von dem Wein und genießt es, so entspannt in dem Sessel sitzen zu können.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 06. Mai 2003, 09:51 Uhr
"Ja - das Schicksal..." wiederholt Henry gedankenverloren Asrais Worte und nickt bei ihren Worten über Sethai. Er hatte sich auf dem Ritt zum Gut überlegt, ob sie die Reise nicht um einen Tag verschieben sollten, denn ihr Gefährte hatte plötzlich bedenklich abgebaut. "Wir sollten ihn morgen nicht wecken, damit er sich ausschlafen kann und sollte er morgen noch immer sehr erschöpft sein wäre es besser, ihm noch einen Tag Erholung zu gönnen. Einen Tag früher oder später... Wenn er den Ritt nicht durchhält müßten wir unterwegs in der Wildnis ruhen, also wäre es vernünftiger, gleich noch einen Tag Ruhe einzuplanen," spricht er beruhigend zu Asrai, die sich um ihren Gefährten sehr sorgt. Sie werden sich sicher in Talyra gut um Orga kümmern, hofft er im Stillen, denn Elli hatte den Auftrag bekommen, Mariann und ihrem Mann bescheid zu sagen, wenn sie sich wieder zuviel zumuten sollte und er würde gerne noch einen Tag mit seinem Vater verbringen, nach den vielen Jahren der Trennung. Außerdem liebte er das Gut Roßstein, in der er seine Jugend verbracht hatte. Es war, als käme er nach langer Zeit nach Hause. Die Wege, die Koppeln, selbst die Ställe und die Scheunen hatten sich nicht verändert, es war noch immer der gleiche Duft, der gleiche Wind, der über die Wiesen vom See her seinen würzigen Duft herüberwehte...  

Langsam spürt Henry die entspannende Wirkung des Weines und als er den beiden gerade eine gute Nacht wünschen will ergreift sein Vater, der die ganze Zeit still seine Pfeife geraucht hatte, das Wort: "Junge Frau, ihr könntet einem alten Mann eine große Freude machen," und während er sich etwas vorbeugt und sein Blick sanft auf Asrai ruht spricht er weiter: "Meine Frau ist vor zwei Jahren gestorben und die Schneiderin brachte nach ihrem Ableben dieses Kleid," er nimmt das lindgrüne Kleid, das er schräg hinter sich vom Sessel hebt und legt es behutsam über die wulstigen Armlehnen ihres Sessels, daß der Rockteil bis hinab auf den Boden fällt. "Ich liess es anfertigen und es sollte eine Überraschung für sie werden. Es wurde nie getragen und ihr erinnert mich sehr an meine Frau, die euch in Gestalt und sanftem Wesen sehr ähnlich war. Es würde mich sehr freuen, wenn es nun euer Antlitz schmücken dürfte." Er lehnt sich leise seufzend in seinen Sessel zurück und blickt wieder in die Flammen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 06. Mai 2003, 12:55 Uhr
Asrai sieht Henry nachdenklich an. "Wir sollten vielleicht wirklich einfach sehen, wie es Sethai morgen geht. Mir macht es nicht viel aus, einen Tag später loszureiten, denn auch ich bin sehr erschöpft von den Ereignissen der letzten Tage. Zudem bin ich die letzten Tage nur geritten und mir tun alle Knochen weh." Sie schmunzelt. Auch merkt Asrai, dass auch Henry gern noch einen Tag länger bei seinem Vater bleiben würde. Und sie kann es verstehen. Ich selbst war ihre Familie auch immer sehr wichtig gewesen. Sie seufzt bei diesem Gedanken tief.

Als sie merkt, dass Henry sich dann langsam auf den Weg in sein Bett machen will, beginnt sein Vater mit ihr zu sprechen. Asrai sieht das Kleid mit großen Augen an. "Es...es ist wunderschön.", sagt sie einfach nur. "Aber...das kann ich doch nicht annehmen. Es ist doch für eure Frau gewesen." Sie weiß nicht so recht, was sie tun soll. Ein so wundervolles Kleid hat sie schon lange nicht mehr gesehen und erst recht noch nie getragen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 06. Mai 2003, 13:37 Uhr
Henry schmunzelt über Asrais Reaktion und hilft ein wenig nach: "Asrai, ihr würdet meinem Vater eine große Freude machen, wenn ihr es annehmt. Ihr habt das gleiche liebenswerte Wesen, wie sie und es ist sicher eine Augenweide, euch darin zu sehen. Meine Mutter hat immer gerne anderen Menschen eine Freude gemacht, sie würde es sich sicher ebenso wünschen, daß ihr es annehmt." Er erhebt sich, nickt Asrai noch einmal aufmunternt zu, legt seine Hand auf die Schulter seines Vaters, wünscht ihnen eine gute Nacht und geht die Treppe nach oben in sein Zimmer.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 06. Mai 2003, 13:45 Uhr
Als Asrai Henrys Worte hört,lächelt sie. Dann wendet sie sich wieder seinem Vater zu. "Wenn es ihnen wirklich eine Freude bereitet, dann nehme ich das Geschenk gern an. Schließlich haben sie und Henry schon viel für Sethai und mich getan und waren und sind uns eine wirklich große Hilfe." Sie tritt zum anderen Sessel und schaut sich das Kleid genauer an. Als Henrys Vater es ihr dann reicht, hält sie es sich vor den Körper.
"Ihr habt recht, es müsste mir wirklich passen. Ihr habt einen wirklich sehr guten Blick dafür." Sie lächelt.
Dann hält sie sich die Hand vor den Mund und gähnt.

"Ich möchte nicht unhöflich sein, aber nun bin ich auch mittlerweile unheimlich müde und der Wein trägt sein Bestes dazu bei. Ich danke euch sehr für das Kleid." Sie beugt sich zu dem alten Herrn herunter und umarmt sie, so wie sie es immer mit Freunden macht.
"Ich wünsche euch eine gute Nacht und ruhige, besinnliche Träume." Sie lächelt noch einmal und verlässt dann den Salon mit dem Kleid in der Hand.

Im Gästezimmer angekommen legt sie das Kleid vorsichtig über einen Stuhl. Gern würde sie es anziehen und es Henry und seinem Vater vorführen, doch sie befürchtet, dass es auf der Reise kaputt gehen könnte und so beschließt sie, auch am nächsten Tag ihre alte Kleidung wieder anzuziehen.
Zunächst entkleidet sie sich jedoch und legt sich dann zu Sethai unter die Decke.  Einen Arm um ihn legend und sich an ihn kuschelnd schläft sie kurz darauf ein.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 08. Mai 2003, 06:24 Uhr
Nach einer erholsamen Nacht erwacht Henry schon sehr früh am Morgen und trifft seinen Vater im Stall bei den hochträchtigen Stuten an. Ein Fohlen war auf die Welt gekommen und stand noch ganz wackelig auf den langen Beinen und sein Vater lächelt ihn glücklich mit hochgekrempelten Hemdsärmeln an und begrüßt ihn: "Eine prächtige kleine Stute!"
Er hat noch das gleiche Leuchten in seinen Augen, wie früher, wenn ein Fohlen geboren wurde, denkt er, während Bilder aus seiner Kindheit in ihm aufsteigen, wie er als kleiner Junge mit in den Stall durfte, wenn ein Fohlen geboren wurde. Er kann seinen Vater gut verstehen, daß er hier auf dem Gut bleibt und nicht zu ihnen nach Talyra zieht, daß er seine Welt bei seinen Pferden, wo jedes ihn kennt und mit leisem Schnauben begrüßt, wo alle Knechte und Mägde seinen ruhigen  Anweisungen folgten und seinen Rat suchten, bleiben will. Er ist die älteste Seele auf dem Gut, er konnte diese Menschen nicht einfach verlassen und auch für Orgas Bruder war er nach dem Tod ihrer Eltern mehr als nur ein Rittmeister.
Sein Vater blickt zu ihm herüber, als hätte er gerade laut gedacht. Er stapft die paar Schritte durch das frische Stroh des Stalles zu ihm, legt ihm seine Hand auf die Schulter und spricht: "Komm, laß uns frühstücken gehen Junge und sehen, ob unsere Gäste schon wach geworden sind," und gemeinsam gehen sie zum Haus zurück, wo eine der Mägde schon den Tisch im Eßzimmer gedeckt hat und  ihnen beim Vorbeigehen aus der Küche schon der Duft frisch aufgebrühten Tees in die Nase steigt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. Mai 2003, 13:04 Uhr
Asrais Schlaf ist tief und ruhig. Diese Nacht plagen sie keine Alpträume. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, fühlt sie sich erholt und ausgeschlafen. Ihr Blick fällt auf Sethais Gesicht und sie küsst es sanft. Dann steht sie leise auf um Sethai nicht zu wecken. Nachdem sie sich gründlich gewaschen hat und nicht mehr so schmutzig fühlt, fällt ihr Blick wieder auf das grüne Kleid. Wenn wir sowieso noch einen Tag hierbleiben, dann spricht eigentlich nichts dagegen, dass ich es schon anziehe.

Sie nimmt das Kleid in die Hände und streicht noch einmal über den weichen Stoff. Es ist wunderschön, denkt sie und dann zieht sie es an. Wie Henry und sein Vater es profezeiht hatten, passt es ihr wie angegossen. Lächelnd betrachtet sie sich im Spiegel. Dann kämmt sie ihr langes blondes Haar und verlässt dann leise das Zimmer. Schlaf, so lange du möchtest, mein Liebster.

Wieder fällt ihr auf, wie groß und schön das Haus doch ist. Hier könnte ich mich so richtig wohl fühlen. Dann schaut sie sich um. Im Haus scheinen schon alle erwacht zu sein, denn Asrai kann deutlich Stimmen hören. Sie beschließt, den Stimmen einfach zu folgen. Der Duft von frisch gekochtem Tee steigt ihr in die Nase. Und es dauert nicht lange, da findet sie das Esszimmer mitsamt Henry und seinem Vater. Da die beiden sie nicht sofort bemerken, klopf Asrai kurz an den Türrahmen um sie nicht zu erschrecken.

"Guten Morgen meine Herren.", sagt sie lächelnd und dann zu Henrys Vater gewannt: "Ihr hattet recht, das Kleid passt wie angegossen." Sie dreht sich kurz in ihrem Kleid vor den beiden Männern, damit sie es begutachten können.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 08. Mai 2003, 13:49 Uhr
Henry blickt sich um, wer da klopft und vor Überraschung hätte er beinahe nach Luft geschnappt. Sieht sie bezaubernd aus... Henry lacht vor Freude auf und erstaunt kommt ihm über die Lippen: "Asrai! Ihr seht aus wie eine Prinzessin!" und lächelt schelmisch, "eine ganz bezaubernde!" Henrys Vater blickt nur still zu ihr hinüber und nickt bestätigend zu Henrys Worten, während er sie glücklich und zufrieden anblickt. In dem Moment betritt die Magd mit frischem Gebäck im Weidenkörbchen das Eßzimmer und bleibt wie angewurzelt stehen und wird ganz blaß, doch dann sieht sie Asrais Gesicht und wird etwas verlegen und stottert: "Oh, ich ich hab schon gedacht...." verschluckt dann aber den Rest und mit einem angedeuteten Knicks grüßt sie sie: "Guten Tag wertes Fräulein!" und stellt den Korb auf den Tisch und eilt wieder in die Küche, wo  auf dem Herd die Eier in der großen Pfanne brutzeln. Die beiden Männer blicken sich nur kurz schweigend an und Henry bietet Asrai einen Stuhl an: "Bitte, nehmt Platz und stärkt euch!" und setzt sich dann auf seinen Stuhl zurück und schenkt ihr frischen Tee in ihre Tasse. "Bitte, dort sind Zucker und Sahne," und deutet auf einen hübschen Zuckertopf und ein Sahnekännchen. Er muß über das Gesicht der Magd schmunzeln, die mit der großen heißen Pfanne mit den gebratenen Eiern wieder das Zimmer betritt und verstohlen zu Asrai blickt. Ja, in dem Kleid sieht sie Mutter sehr ähnlich, denkt er und muß immer noch lächeln, sie hatte sie wirklich für einen Moment wie ein Gespenst angesehen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. Mai 2003, 14:18 Uhr
Asrai errötet bei Henrys Kompliment. Als dann die Magd herein kommtund beginnt zu stottern, wirkt Asrai erst ein wenig verwundert, doch dann fällt ihr wieder ein, dass das Kleid einst der Hausherrin gehört hat und sie muss leicht schmunzeln. Sicher hätte sie sich anstelle der Magd auch erschrocken.

Als Henry ihr einen Platz am Tisch anbietet, setzt sie sich. Er schenkt ihr Tee ein und Asrai greift nach der wunderschönen kleinen Zuckerdose.
"Sethai schläft noch.", sagt sie dann. "Es ist sicher gut, dass wir noch einen Tag bleiben und ich bin sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft. Ich hoffe, ich kann das irgendwann alles wieder gut machen." Sie lächelt.
"Wenn wir wieder zu hause sind, werde ich auf jeden Fall dafür Sorgen, dass sich Sethai erst einmal eine Auszeit nimmt. Nur ist er leider als Seher sehr gefragt." Sie seufzt tief.
Dann wendet sie sich an den alten Herrn. "Verzeiht, ich weiß nicht einmal euren Namen." Dann fällt ihr etwas ein. "Dürfte ich mir nachher einmal eure Pferde ansehen? Ich liebe Pferde."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. Mai 2003, 15:38 Uhr
Auch Sethai erwacht bald. Noch spürt er Asrais Präsenz an der Stelle wo sie ihn geküßt hat und er muß schmunzeln. Seine Nacht war ruhig, mehr als ruhig. Er war so geschafft von der Anstrengung des Transportes, das sein Geist komplett abgeschottet hatte die Nacht über. Weder hat er geträumt, noch irgendwelche Gedanken empfangen. Nur die stärksten Impulse hätten diese Geistwände durchbrechen können. Unterbewußt jedoch spürte er den Körper und den Geist seiner Gefährtin neben sich und ihm war klar das er nicht wachsam sein mußte, was ihn noch zusätzlich entspannte. Doch nun ist er wach und fast so frisch wie gewohnt.
Tief in sich jedoch spürt er was ihn die Anrufung seines Blutes gekostet hat. Wieder ist er ein Stück näher an die Grenze heran gerückt, die er so zu vermeiden sucht. Eine Sorgenfalte zeigt sich auf seiner Stirn.

Gut das keiner mich jetzt sieht. Asrai würde sich nur wieder Sorgen um mich machen...

Dann erhebt er sich aus dem Bett und beginnt langsam damit sich anzukleiden. Die Schichten seiner Kleidung folgen einem komplexen Muster, so daß es immer eine Zeit dauert bis er vollkommen angezogen ist.
Nach einigen Minuten ist er damit fertig. Dann verharrt er einen Moment und lässt seinen Geist schweifen. Er spürt die Anwesenden im Haus, spürt die Tiere in Hof und Stall, den Hund der vor der Tür liegt und döst, die Katze mit ihren Jungen die im Nebengebäude dieselben füttert. Weiter schweift sein Blick, bis er alles Leben in Verd am See eingeordnet hat und dessen Auren gespürt hat. Dann strebt er zurück in seinen Körper und öffnet die Tür zum Gang. Er geht langsam die Treppe hinunter auf die Stimmen zu. Gekrönt wird die Akkustik von dem herrlichen Klang der Stimme seiner Gefährtin. Lächelnd hält er auf diese zu.

"Guten Morgen...", sagt er sanft, als er den Raum betritt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 08. Mai 2003, 16:45 Uhr
Henry hört den Ausführungen der jungen Frau aufmerksam zu, während sie ihre Brote mit der köstlich frischen Butter und den selbstgemachten Marmeladen und Käsen bestreichen und genießen. Sie macht sich immer noch sehr Sorgen um ihren Gefährten. "Nehmt die Hilfe einfach an, wie auch ihr helft," versucht er die junge Frau zu beruhigen, "und außerdem seid ihr eine sehr angenehme Bereicherung und sicher wird die Reise so viel fröhlicher, als würde ich alleine die Strecke zurücklegen müssen.
Als Asrai seinen Vater anspricht blickt er überrascht auf. "Ich dachte mein Sohn hätte euch schon gesagt, wer ich bin. Leonhard ist mein Name und ich bin der Rittmeister des Gutes von Roßstein auf dem wir uns hier befinden. Nachdem sie den Wunsch äußert, sich die Pferde anzusehen nickt sein Vater und schmunzelt: "Die Pferde gehören nicht mir," spricht er, "ich bin nur für ihr Wohl verantwortlich, obwohl die Pferde sicher anderer Meinung sind," und ein fröhliches Lachen kommt so richtig voll aus seinem Bauch. So habe ich ihn schon lange nicht mehr lachen gehört, denkt Henry glücklich, als plötzlich eine sanfte Stimme hinter ihm einen guten Morgen wünscht.
Henry dreht sich um und sieht Asrais Gefährten den Raum betreten. Er wirkt vollkommen verändert und eine sanfte Ausstrahlung geht von ihm aus, die nicht weiblich oder männlich wirkt, irgendwie ganz anders, wie aus einer anderen Daseinsebene und er muß spontan an den Zustand in seinen Versenkungen denken und etwas verwirrt erhebt er sich und geht auf ihn zu: "Guten Morgen!" spricht er leise und reicht ihm die Hand zum Gruß.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. Mai 2003, 17:05 Uhr
"Leonhard.", wiederholt Asrai leise. "Verzeiht, wahrscheinlich hat euer Sohn mir wirklich schon euren Namen genannt und ich habe es einfach wieder vergessen.", sagt sie verlegen. Das Lachen des alten Mannes macht sie fröhlich. Wie schön, so ein fröhliches Lachen zu hören. Dann fragt sie: "Wenn die Pferde nicht euch gehören, wem gehören sie dann?"
Doch dann kommt Sethai herein und Asrais Augen beginnen zu leuchten, da er um so vieles besser aussieht als noch am letzten Abend. "Guten Morgen mein Liebster.", begrüßt Asrai ihn munter. "Du siehst ausgeschlafen aus." Sie lächelt. "Geht es dir wieder besser?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. Mai 2003, 17:14 Uhr
Sethai verbeugt sich höflich vor seinem Gastgeber. Dann geht er zu Asrai und küsst sie zärtlich auf die Wange.
"Guten Morgen, mein Stern." In ihrem Inneren spürt sie seine starke Zuneigung. Er möchte die Gastgeber nicht brüskieren und so projeziert er sein Gefühle zu Ihr anstatt sie offen zu zeigen. "...Ja, es geht mir wieder gut und ich habe sehr gut geschlafen." Dann scheint sein "Blick" kurz auf Henry zu verweilen, zumindest würde er auf ihn schauen, wenn seine Augen nicht von der Binde verborgen wären. Ein uninterpretierbarer Zug huscht über sein gesicht und Henry fühlt sich, als wüßte der fremde mit diesem einen Augenblick mehr über ihn als jeder andere im Raum.

"Der Duft des Essens hat mich geweckt...", schwindelt Sethai,"...wenn es gestattet ist, würde ich gerne etwa Essen... ich bin noch immer geschwächt."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 08. Mai 2003, 18:23 Uhr
Henry antwortet auf Sethais Frage mit: "Aber ja doch, bitte, gesellt euch zu uns an den Tisch," und rückt ihm den Stuhl neben Asrai zurecht und setzt sich dann wieder an seinen Platz. Die Magd füllt Sethai die Tasse mit Tee, ist aber von seinem Anblick offensichtlich noch überraschter als vorhin beim Anblick der jungen Frau. Asrai kümmert sich liebevoll um ihren Gefährten und reicht ihm Brot, Butter und wonach er verlangt und man sieht ihr an, wie glücklich sie in seiner Gegegenwart ist.
Henry fühlt noch stärker als am Tag zuvor die eigenartige Verbindung, die ihn einen ständigen unterschwelligen Kontakt zu ihm wahrnehmen läßt, viel stärker, als er es bei anderen Menschen kennt, wenn er mit seiner Aufmerksamkeit bei ihnen ist. Er läßt es jedoch auf sich beruhen und folgt weiter fröhlichen Gemüts dem Geschehen am Frühstückstisch, denn schon lange hat er nicht mehr in so geselliger Runde gesessen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 08. Mai 2003, 19:19 Uhr
Als Asrai schließlich mit dem frühstücken fertig ist, lehnt sie sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. Als sie aus dem Fenster schaut, sieht sie die Sonne scheinen. Man merkt, dass es Frühling wird, denkt sie lächelnd.
Dann fällt ihr Dergon wieder ein.
"Wenn sie mich einen Moment entschuldigen würden. Ich möchte gern nach draußen um nach einem Freund zu sehen." Sie lächelt und nimmt ein Stück Wurst in die Hand. Dann steht sie auf und geht nach draußen.

Als sie vor dem Haus steht atmet sie tief die frische Luft ein. "Dergon?", ruft sie dann vorsichtig und einen Moment später steht ihr kleiner Fuchs vor ihr. Asrai kniet sich neben ihn und umarmt ihren Gefährten, welche gleich in ihrer Hand nach dem Stück Wurst sucht.
Schmunzelnd gibt sie es ihm und streichelt ihm sanft über das Fell. "Ich hoffe, du kommst hier gut zurecht und hast nicht so viele Schwierigkeiten.", spricht sie zu ihm und krault ihn hinter den Ohren. "Bald sind wir wieder in Talyra. Dort kennst du dich dann auch wieder aus." Wieder denkt sie schweren Herzens daran, dass Dergon sie nicht wieder bis zu ihrem Haus begleiten wird, doch sie weiß, dass es für einen Fuchs besser ist, wenn er im Wald lebt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 08. Mai 2003, 20:46 Uhr
Sethai genießt das Gute Frühstück. Als Asrai kurz den Raum verlässt wendet er sich an Henry. "Danke, das Essen war sehr gut und Eure Gastfreundschaft ehrt Euch. Ich hoffe ich kann es Euch eines Tages entgelten. Aber nun möchte ich gerne meine Neugier befriedigen: Was führt Euch nach Talyra? Welche Geschäfte habt Ihr dort zu erledigen? Womit verdient Ihr eigentlich Euren Unterhalt?... oder ist es etwas anderes was Ihr dort sucht?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 08. Mai 2003, 22:38 Uhr
Henry ist schon versucht, Asrai nach draussen zu begleiten, bleibt dann aber sitzen als sein Vater aufsteht und ihr folgt und in der offenen Türe stehen bleibt, um dort seine Pfeife zu rauchen. Durch die geöffnete Tür sieht er ihren Freund, einen Fuchs und ist nicht wenig über die außergewöhnliche Freundschaft überrascht.
Während er noch Asrai zusieht, wie sie ihren vierbeinigen Freund streichelt und liebkost hört er Sethai zu ihm sprechen und ist im ersten Moment recht erstaunt, als er in sehr offener Art recht persönliche Dinge fragt. Er denkt einen Moment nach und es wird ihm eigentlich erst jetzt richtig bewußt, wie die letzten Wochen sein Leben doch verändert haben. Henry zieht seine Pfeife heraus, denn auch Sethai war mit Frühstücken fertig und beginnt in seiner ruhigen Art auf seine Fragen zu antworten: "Ich lebe im Haus von Roßstein in Talyra bei Orga von Roßstein, der Schwester des Besitzers dieses Gutes, die vor ein paar Wochen dort das Erbe ihres verstorbenen Onkels angetreten hat." Er lächelt und meint beiläufig: "Wir sind hier zusammen aufgewachsen," und seine Gedanken schweifen ab, gehen zurück in seine Kindheit und Jugendjahre, an die er seit seiner Ankunft hier vor zwei Tagen immer wieder schmerzhaft erinnert wird, bei jedem Schritt den er hier macht, bei jedem Atemzug bei dem er die Luft einatmet, die noch wie früher vom See her den würzigen Duft der Wiesen in sich trägt. Und gerade jetzt im Frühling, wo die Wiesen in strahlendem Gelb der Blumen stehen, die Zeit, wo sie nach den langen Wintern immer hinausgeritten sind, ihre vertrauten Wege, er war sie geritten, unverändert fand er sie vor, als wäre die Zeit stehen geblieben...

"Henry! Wir gehen zu den Pferden! Ich zeige Asrai die Ställe!" hört er seinen Vater von der Tür aus ihm zurufen und blickt aus seinen Gedanken gerissen zu Asrai und seinem Vater und nickt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 07:11 Uhr
Nach einer Weile bemerkt Asrai, dass sie beobachtet wird und dreht sich um. Als sie Leonhard in der offenen Tür stehen sieht, lächelt sie. Dann wendet sie sich wieder Dergon zu, umarmt ihn kurz und schickt ihn dann fort. "Pass auf dich auf, mein kleiner Freund." Er schaut sie noch mal kurz an und läuft dann davon.

Dann steht Asrai auf und geht auf den alten Mann zu. "Das war Dergon.", erklärt sie lächelnd. "Ich habe ihn damals verletzt in den Straßen von Talyra gefunden und mich dann seiner angenommen. Seit dem sind wir unzertrennlich." Bei dem Wort unzertrennlich geht es ihr wieder wie ein Stich durchs Herz. Im Larisgrün würden sie sich trennen und Dergon würde sich ein eigenes Leben aufbauen. Vielleicht mit einer Familie.

"Würdet ihr mir nun die Pferde zeigen?" Asrai sieht den Mann bittend an. Der alte Mann nickt lächelnd und ruft seinem Sohn zu, dass er Asrai nun die Ställe zeigen würde. So gehen sie nebeneinander her.
"Wunderschön haben sie es hier.", sagt sie und atmet die frische Luft tief ein. "Haben sie schon immer hier gelebt?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 09. Mai 2003, 08:19 Uhr
Henrys Vater steht in der Türe und sein Blick geht über den Hof, wo die Mägde und Knechte emsig bei ihrer Tagesarbeit immer wieder an ihnen vorbei eilen und sie freundlich grüßen. Niemand hier würde heute einem Fuchs etwas zuleide tun, es könnte das Tier der Gäste sein, denn seit gesternabend hat es sich schon bei allen herumgesprochen, es sind zwei Gäste beim Rittmeister eingetroffen.
Asrai erzählt ihm von ihrem Fuchs und wieder erinnert sie ihn sehr an seine verstorbene Frau, die auch vor vielen Jahren einmal eine Eule gerettet hatte, die danach recht zutraulich war.

Als Asrai die Pferde sehen möchte tut er nichts lieber als das, sagt Henry kurz bescheid, der ihm schon wieder zu viel grübelt und den er nur zu gerne aus seinen trüben Gedanken herausreißt und geht gemütlich mit der jungen Frau ein Stück über den Hof, zu den Ställen der trächtigen Stuten, wo das kleine Fohlen von heute früh noch immer ganz stacksig auf seinen Beinen steht. Er läßt die Stute kurz anbinden, damit Asrai sich gefahrlos dem Fohlen nähern kann, denn die Mutter ist eine Zuchtstute, die meist draussen frei in den riesigen Koppeln mit ihrer Herde über die Wiesen streift. Auch wenn sie ihn und die Knechte an sich heranliess, so wollte er doch kein Risiko eingehen.
Der Knecht, ein junger Bursche, der die Stute angebunden hatte uns bei ihr steht und ihr fest über den Hals streicht um sie abzulenken, beobachtet Asrai und ist offensichtlich sehr von ihr angetan. Leonhard lächelt ihn an, er konnte ihn nur zu gut verstehen, so ein reizendes Wesen war nicht oft auf dem Gut zu sehen, auch wenn die Mägde allesamt nicht häßlich waren und auch wirklich hübsche dabei waren, aber Asrai war einfach etwas ganz Besonderes.

Er führt sie noch an anderen Abteilungen mit anderen Stuten vorbei und lässt sie die Pferde liebkosen. Er hatte sich mit einem vollen Korb Möhren bewaffnet, sodaß die Pferde sogleich begierig zu ihr kommen und nach den begehrten Wurzeln langen. Sie hat auf diese Weise genug Zeit, sie zu streicheln und zu liebkosen, was sie oft mit einem sanften Schnauben und leichtem Stubsen danken und Asrai kann nicht eines der Pferde auslassen, alle bekommen ihre Streicheleinheiten. Die junge Frau ist ein richtiger Sonnenschein, sie teilt die Liebe zu den Pferden mit seinem alten Herz und der gemeinsame Rundgang macht ihn richtig glücklich.

Ihre Frage beantwortet er nebenbei und erzählt ihr, was eigentlich gar nicht seine Art war, von dem Zufall, der ihn hier auf dem Gut die Stelle des Rittmeisters mit seiner damals schon schwangeren Frau einbrachte, die sein Vater nicht akzeptierte und er daher aus seiner adeligen Familie ausgestoßen wurde und sich über Nacht mittellos geworden, nach Arbeit umsehen mußte. Er erzählt ihr, daß seine Frau trotzdem zu ihm gehalten hatte, obwohl auch sie aus einer adeligen Familie stammte und das gleiche Schicksal mit ihm teilte, weil die Eltern ihre Ehepartner schon als Kinder gewählt hatten. So lebten sie seid damals lieber bescheiden, aber glücklich miteinander als die Rittmeisterfamilie hier auf dem Gut. Er lächelt sie zum Schluß seiner Erzählung an und meint nur: "Ich habe es keinen Tag bereut, auch wenn mein Sohn mit Siebzehn das Gut hier verlassen mußte, aber das ist eine andere Geschichte. Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, das ihn zu dem macht, was er daraus macht."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 09. Mai 2003, 13:22 Uhr
"Asrai versetzt Euren Vater in seine Jugend zurück, zumindest in Gedanken. Sie hat eine unglaubliche Wirkung auf Männer. Ich glaube sie ist sich dessen nicht so bewußt. Auch Ihr habt das schon bemerkt Henry, nicht wahr. Ich spüre wie Euer Blick lange auf Ihr verweilt und Eure Gedanken abschweifen wenn sie im Raum ist. Auch die anderen Männer auf dem Hof verhalten sich ähnlich. Ich hoffe sehr Ihr droht keine Gefahr von den Stallknechten. Vielleicht sollten wir doch schon heue Abend aufbrechen."

Die letzten Worte sagt er eindringlich besorgt, fast schon als wäre es keine Besorgnis seinerseits, sondern eine Feststellung.
"Falls Ihr etwas passieren sollte, ich wüßte nicht wie ich weiter leben sollte und auch nicht was ich tun würde um diejenigen zu bestrafen."

"Aber nun wieder zu erfreulicherem. Diese Orga von der Ihr spracht, wie ist Euer Verhätnis zu Ihr? Ihr sagtet Ihr seid zusammen aufgewachsen; ist das alles, oder steckt noch mehr hinter Euren Worten?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 09. Mai 2003, 15:04 Uhr
"Ja ihr habt recht, sie öffnet die Herzen der Menschen, aber ich denke nicht nur die der Männer, das vermute ich, ist eher eure Sorge, weil ihr sie sicher genauso liebt, wie sie euch," entgegnet Henry Sethai und kann verstehen, daß er sie vor jeglicher Gefahr beschützen möchte, aber hier war der allerletzte Ort, wo er sich zu sorgen brauchte. "Daß ihr hier ein Leid geschehen könnte ist beinahe unmöglich, jeder hier respektiert meinen Vater und keiner würde es wagen, sie anzurühren, dessen bin ich mir sicher, keiner. Doch wegen seiner offensichtlichen Sorge um seine Gefährtin spricht er: "Wenn ihr euch die Reise schon zutraut, dann können wir gerne jederzeit aufbrechen, vielleicht sollten wir am besten gleich aufbrechen," und überlegt, denn er wollte den größten Teil der Reise am Tage zurücklegen.
Bei seiner Frage nach Orga stutzt er und erinnert sich an Asrais Worte, er wäre ein Seher, hatte er eine Vermutung? "Hm, das ist eine lange Geschichte. Ja, wir sind zusammen aufgewachsen und waren unzertrennlich, schon seit ich mich an sie erinnern kann und daß wir uns in der Jugend näher kamen und sich unsere Freundschaft in Liebe verwandelte war für uns so natürlich, wie der Tag zur Nacht gehört. Ihr Vater sah das jedoch anders und verbannte mich zu seinem Bruder nach Talyra, ich war gerade siebzehn..." er stockt, blickt Sethai an, der eine Art hatte, seine verborgenen Gefühle hervorzuholen und versucht, wieder Herr über sie zu werden und sagt darum nur: "Wir haben uns geliebt, doch das Schicksal hat uns getrennt, bis vor einigen Wochen, als sie nach Talyra zog." Er entschuldigt sich für einen Moment bei Sethai und geht hinaus in den Stall und teilt seinem Vater kurz mit, daß sie aufbrechen werden, weil Asrais Gefährte sich wieder kräftig genug zu scheinen fühlt und bittet ihn, den Knechten wegen der Pferde bescheid zu sagen. "Wir sollten dann möglichst rasch aufbrechen, damit wir nicht zu spät in der Nacht Talyra erreichen," meint er zu Asrai freundlich und hofft, sie mit dem kurzfristigen Aufbruch nicht zu sehr zu erschrecken und geht zurück zu Sethai und meint auch zu ihm gewandt und wieder ruhiger: "Wir sollten uns dann für die Reise rüsten, damit wir nicht zu spät in der Nacht in Talyra ankommen und gibt der Magd in der Küche Anweisungen, was sie an Verpflegung für die Reise in die drei Satteltaschen verteilen soll. Er setzt sich wieder an den Tisch, wo Sethai noch bei einer Tasse Tee sitzt und trinkt auch den letzten Schluck aus seiner Tasse und blickt seinen Gast nachdenklich an.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 16:37 Uhr
Voller Begeisterung streichelt Asrai die Stute und das Fohlen. Immer wieder streichen ihre Hände über das weiche Fell. Angst vor der Stute verspürt sie keine. Auch scheint das Tier ihr nichts tun zu wollen.
Immer wieder füttert Asrai die Tiere mit den Möhren, die sie von Leonhard erhalten hat. Sie nimmt sich viel Zeit im Stall, liebkost jedes Tier und blüht förmlich auf. Doch gibt sie auch immer darauf acht, dass ihrem Kleid nichts geschieht. "Die Tiere sind einfach wundervoll.", sagt Asrai zu Leonhard, der sie anlächelt. Sie zuckt schon fast erschrocken zusammen, als Henry den Stall betritt und verkündet, dass sie doch noch heute aufbrechen würden. Asrai verspürt eine leichte Trauer. Sie hätte nicht gedacht, dass sie sich schon so früh würde verabschieden müssen, wo sie doch jetzt erst begann, hier alle kennenzulernen. Als Henry darauf wieder ins Haus verschwindet, wendet sich Asrai an Leonhard.

"Es ist schade, dass wir nun doch schon so früh aufbrechen. Aber es freut mich, dass es Sethai wieder besser geht und wir waren nun schon so lange von zuhause fort, dass ich ziemliches Heimweh verspüre." Sie seufzt. Doch dann lächelt sie wieder. "Wenn es mir wieder einmal zuviel wird, in Talyra, werde ich sie dann besuchen dürfen? Sie haben es hier so schön und sind so ein freundlicher Menschen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wieder herkommen zu dürfen." Hoffnung erklingt in ihrer Stimme.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 09. Mai 2003, 17:25 Uhr
Henrys Vater sieht seinem Sohn beim Hereinkommen in den Stall an, daß irgend etwas ist und als er hört, daß er aufbrechen will nimmt er sich vor, ihn nachher noch einmal zur Seite zu nehmen. Jetzt wendet er sich Asrai zu und ist erst überrascht über ihre Frage, ob sie ihn besuchen kommen dürfte, aber er kann verstehen, daß es ihr hier gefällt, denn sie scheint Tiere sehr zu lieben und legt väterlich seinen Arm um ihre Schulter und während er sie aus dem Stall begleitet sagt er: "Es wird mir eine Freude sein, euch als Gast zu begrüßen, aber nur unter einer Bedingung," und er schmunzelt, "laßt euch von Henry ein Pferd für die Reise geben und kommt nicht alleine, bringt euren Gefährten mit, denn ohne Begleitung wäre die Reise zu gefährlich." Er führt Asrai zum Haus und öffnet ihr die Türe. Er selber geht in den Stall zurück wo er die Pferde für die Reise aussucht und schickt einen der Burschen zum Hausherren, damit er weiß, daß Henry die nächste Stunde nach Talyra zu seiner Schwester zurückkehrt.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 17:52 Uhr
Freudestrahlend sieht Asrai den alten Mann an. "Eine Bedingung, die ich gern erfülle. Und ich werde sicherlich meine beiden Gefährten mitbringen." Sie schmunzelt und denk an Dergon, ihren liebsten Freund. Dann umarmt sie Leonhard kurz dankbar und lächelt ihn an.
Nachdem er sie zum Haus begleitet hat und schließlich zum Stell zurückkehrt, betritt Asrai wieder das Esszimmer, in welchem sie Sethai wieder vorfindet.

"Dergon geht es gut.", sagt sie lächelnd zu ihm. "Doch sag, wie kommt es, dass wir nun doch schon so zeitig zurück nach Talyra aufbrechen? Habe ich irgendetwas verpasst, während ich draußen bei den Pferden war?" Sie sieht Sethai fragend an.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 09. Mai 2003, 18:01 Uhr
"Ich habe mir ein wenig Sorgen um Deine Sicherheit gemacht unter all den Männern hier, aber Henry hat diese Sorgen schnell zerstreut. Doch troz´tzdem denke ich wir sollten so früh als möglich aufbrechen. Ich möchte gerne all die wiedersehen die wir zurückgelassen haben und fit bin ich auch schon wieder zum größten Teil. Außerdem spüre ich etwas in Talyra das ich kennenlernen möchte. Und auch Deine Sehnsucht nach Deinen Freunden ist offen erkennbar. Du möchtest Flothemil und die anderen wiedersehen und auch Dein Heim erwartet Dich zurück. Und wenn Du es dann wünscht, können wir gerne wieder hierher zurückkehren, damit Du die Pferde wiedersiehst. Ich spüre wie sie Dein Herz zum Leuchten bringen."

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 18:18 Uhr
"Sorgen um meine Sicherheit?" Asrai sieht Sethai ein wenig verwundert an. "Ich glaube nicht, dass du dir hier Sorgen um mich machen musst. Alle sind so furchtbar nett und ich fühle mich hier sehr wohl" Sie lächelt und setzt sich neben ihn. "Du hast recht. Ich sehne mich sehr nach unsere Zuhause und vor allem auch nach Flothemil. Seit Kalins Tod habe ich ihn nicht mehr gesehen und er fehlt mir wirklich sehr."
Dann wendet sie sich an Henry. "Wann werden wir aufbrechen? Und wisst ihr, wie lange wir nach Talyra brauchen werden?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 09. Mai 2003, 19:53 Uhr
Henry hört Asrai und ihrem Gefährten zu und ist sich nun sicher, daß es richtig war, alles für den Aufbruch vorzubereiten. Er geht in die Küche und sieht die Magd fleißig, in kleine dünne Ledersäcke verpackten Proviant, in einen Korb legen, der schon fast bis oben voll mit Brot, kaltem Braten und Fellflaschen mit Wasser und Wein gefüllt ist und sicher stehen die Pferde auch schon gesattelt vor dem Stall.
Er wendet sich wieder zu den beiden und antwortet nachdenklich auf Asrais Frage: "So wie es aussieht können wir gleich los, ich muß nur noch ein paar Dinge mit meinem Vater besprechen." Zu der Frage wegen der Reisezeit blickt er sie beide nachdenklich an und meint: "Es gibt einen einfachen Reitpfad, der am See entlang direkt nach Talyra führt, wenn wir ihn benutzen könnten wir am späten Abend in Talyra sein, ich weiss aber nicht, ob ihr beide sattelfest genug seid für diesen Weg. Sehen wir mal." Er nickt ihnen lächelnd zu und geht zum Stall, wo außer den drei stattlichen Reitpferden noch ein großes starkes Pferd gesattelt bereit steht, daß Henry seinen Vater überrascht anblickt. Der zeigt aber nur auf Yohn, einen großen stämmigen Mann in den Dreißigern, der gerade aus dem Herrenhaus mit einem Sack bepackt heraustritt und meint: "Ihr Bruder schickt ihn mit, er soll für Orgas Sicherheit sorgen, er ist ein kluger wachsamer Bursche und nicht dumm, auch wenn er im ersten Moment den Eindruck macht. Ihm kann man bedenkenlos sein Leben anvertrauen, du wirst schon sehen," und lächelt seinen Sohn amüsiert an. "Yohn," murmelt Henry und blickt auf den immer näher kommenden Mann, der freundlich grüßt sich ihm vorstellt und dann seinen Sack am Sattel des großen Pferdes festschnallt. Henry beobachtet noch einen Moment die Magd, die gerade die Verpflegung in die Satteltaschen stopft und nachdem er noch einige Dinge mit seinem Vater besprochen hat umarmen sie sich, blicken sich noch einmal an und Henry geht schweren Schrittes zum Haus, um Asrai und Sethai zu holen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 09. Mai 2003, 20:52 Uhr
Sethai nimmt sanft Asrais Hand und küsst dieselbe. "Bald sind wir wieder daheim und in uns bekannter Umgebung. Ich denke ich werde das Wiedersehen sehr genießen. Vor allem das wir dann wieder ein wenig Zeit nur für uns haben können..."

Im letzten Teil des Satzes klingt eine Sehnsucht mit, die von all seiner Liebe zu Ihr getragen wird.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 21:14 Uhr
"Vor Einbruch der Nacht schon?" Asrai schaut verwundert. Auf ihrer Hinreise hatten sie viel länger gebraucht. Aber da fällt ihr auch wieder ein, dass sie da ja zu Fuß gegangen sind und dann nur mit einem Ochsenkarren gefahren sind. Nicht unbedingt die schnellsten Reisemöglichkeiten.
Dann verschwindet Henry wieder nach draußen. Asrai bleibt noch ein wenig bei Sethai sitzen. Sie hatten sowieso keine Sachen, die sie zusammen packen müssten. "Ja, Zeit für uns allein hatten wir wirklich schon lange nicht mehr." Asrai seufzt tief. "Aber das holen wir alles nach." Sie schmunzelt. "So schnell lasse ich dich nicht wieder gehen. Und vor allem brauchst du erst einmal Ruhe, wenn wir wieder zu hause sind. Du musst dich unbedingt erholen. So viel Anstrengungen auf einmal kann ja kaum jemand aushalten." Sie küsst ihn sanft. Als Henry wieder herein kommt um die beiden abzuholen, stehen Asrai und Sethai auf und folgen ihm nach draußen. Verwundert schaut Asrai auf vier Pferde. "Kommt denn noch jemand mit?"

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 09. Mai 2003, 23:00 Uhr
Henry kann sich ein Lachen nicht verkneifen, als er Asrais verwunderte Frage hört und flüstert beinahe als er antwortet: "Ein roßsteinscher Blaumantel," und muß erneut lachen und meint dann wieder etwas ernster: "Ich habe es selber eben erst erfahren, er reist mit uns nach Talyra, er wurde zu Orga von Roßstein versetzt, von ihrem Bruder, der da drüben in dem Herrenhaus über das Familiengut herrscht," und schmunzelt nur noch als er mit ihnen bei Yohn ankommt und sie gegenseitig vorstellt. Henrys Vater hilft Asrai in den Sattel, während er selber Sethais Pferd hält und wartet bis er aufgestiegen ist. Die beiden verabschieden sich von seinem Vater und er nickt ihm noch einmal zu und lenkt dann sein Pferd in leichtem Trapp über den Hof, hinaus Richtung See.
Auf dem breiten Weg wendet er sich an Yohn und fragt ihn, ob er den Reiterpfad vom See nach Talyra kennt und als er es bejaht wendet er sich an Asrai und Sethai und fragt: "Traut ihr euch zu, in flottem Tempo zurückzureiten? Wenn nicht nehmen wir lieber den Handelsweg nach Talyra." Als er die unschlüssigen Gesichter sieht überlegt er einen Moment und schlägt dann vor: "Ich reite mal das Tempo, das ich meine und ihr entscheidet dann, ja? bereit?" Er blickt zu Asrai und Sethai, nickt und geht in leichten Galopp über, der für Pferd und Reiter am schonensten ist und über lange Strecken zumindest für erfahrene Reiter leicht durchzuhalten ist. Er weiss Yohn hinter ihnen und blickt sich nur ab und zu kurz um und reitet bewußt eine ordentliche Strecke in dem Tempo. Als der See hinter einem kleinen Wald vor ihnen liegt geht er in Trab über und dort, wo der Reiterpfad südöstlich am See entlang vor ihnen liegt hält er sein Pferd an und blickt sie fragend an: "Wie sieht es aus, wollen wir hier auf dem Reiterpfad weiterreiten oder möchtet ihr lieber auf der breiten Handelsstraße zurückreiten? Wenn wir diesem Pfad folgen, reiten wir durch den Verder Wald geradewegs auf den Handelsweg zu, der von Norden nach Süden an Talyra vorbeiführt und würden auch bei Dunkelheit auf der breiten Straße das letzte Stück zurücklegen können." Er blickt sie aufmerksam an und wartet, wie sie sich entscheiden.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 09. Mai 2003, 23:08 Uhr
Als Henry losreite legt Sethai eine Hand auf den Hals des Pferdes und konzentriert sich kurz. Dann lächelt er und das Pferd läuft den anderen hinterher.
Bei dem kurzen Stopp und Henry´s Frage schmunzelt er nur kurz und sagt leise:

"Lassen wir doch Asrai entscheiden. Ich hätte nichts gegen den kürzeren Weg einzuwenden. Ich kann es kaum erwarten wieder in dr Stadt zu sein und in einem bekannten Bett zu schlafen."

Asrai, mach Dir keine Sorgen um mich, mein Stern. Willige nur in den Reitweg ein wenn Du es möchtest. Ich habe mit dem Pferd einen Handel abgeschlossen, es wird mich nicht abwerfen und sicher Deinem Tier folgen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 09. Mai 2003, 23:20 Uhr
Asrai genießt es, auf dem wundervollen Pferd zu sitzen. "Ich würde sehr gern den kürzeren Weg nehmen. Eine lange Strecke im Galopp macht mir nicht viel aus. In den letzten Tagen habe ich mich wirklich sehr ans Reiten gewöhnt." Sie lächelt fröhlich.
Und somit ist es entschieden. Asrai kann es kaum noch erwarten, wieder nach hause zu kommen. Doch dann stockt sie einen Moment. Würde Dergon das Tempo mithalten können? Asrai, du dummes Kind, er wird sowieso nicht mit nach hause kommen. Den Weg nach Talyra wird er allein finden, schimpft sie in Gedanken mit sich selbst und lächelt wieder. Dann schaut sie sich um. Als sie dann zwischen den Bäumen Dergon erkennen kann, winkt sie ihm ein wenig traurig zu. "Du wirst den Weg schon allein finden...", flüstert sie leise.
Und dann geht es los.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 10. Mai 2003, 08:32 Uhr
Henry hört Sethais Antwort und blickt nun zu Asrai, die sich jedoch auch für den Reitpfad nach Talyra entscheidet und als er ihrem Blick folgt, sieht er ihren Fuchs, der ihnen offensichtlich in einigem Abstand folgt. "Er wird unsere Spur sicher nicht verlieren und in den Pausen bekommt er feine Häppchen zur Stärkung," wirft er zu Asrais Beruhigung ein und ist froh, daß sie sich für den Reitpfad entscheiden. Er blickt noch einmal zu Yohn, der sein Nicken erwiedert und er spürt, daß er sich auf den großen stämmigen Burschen verlassen kann, er gefällt ihm immer mehr.
In dem gleichen leichten Galopp reiten sie über die sanften Grashügel an dem, in der Sonne glitzernden See entlang, bis sie ihn in einer sanften Biegung des Weges nach Osten hinter sich lassen, wo auch die grasbewachsenen Hügel von immer dichter werdenden Wäldern abgelöst werden. Der Reitpfad ist bisher schön trocken und sie kommen zügig voran. Nach etwa zwei Stunden Ritt erreichen sie eine große Lichtung, an dessen Rand sich ein Bach entlangschlängelt. Hier ist es schön, hier werden wir den Pferden und uns eine Weile Ruhe gönnen, denkt er, hält sein Pferd an und wendet sich an seine Begleiter: "Ich denke, hier machen wir Rast und gönnen den Pferden eine Pause."  Er hilft Asrai vom Pferd, holt Brot und kalten Braten aus einer der Satteltaschen und breitet alles auf einem großen Stein aus und deutet einladend mit einer Handbewegung auf die Köstlichkeiten: "Greift zu und stärkt euch." Yohn, der Sethais Pferd zum Absteigen gehalten hatte, nimmt die Zügel der Pferde und bewegt sie noch eine Weile, damit sie nicht zu plötzlich abkühlen und läßt sie dann am Bach trinken und grasen. Henry streckt sich in der Nähe des Baches auf dem dicken weichen Moos aus, schaut zum Himmel und lauscht den Geräuschen des Waldes und um sich herum. Wieder ist er froh, daß Yohn sie begleitet, so kann er wesentlich entspannter die Rast genießen.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 10. Mai 2003, 12:49 Uhr
Auch Asrai erscheint Yohn sehr sympathisch und auch, wenn ihr keine gefahr droht, so ist sie doch gleich viel Entspannter bei dem Wissen, dass so ein kräftiger Mann sie begleitet. Als Henry ihr vom Pferd hilft, dankt sie ihm mit einem Lächeln. Dann setzt sie sich ins Weiche Moos und lehnt sich gegen einen Stein.
Sethai setzt sie neben sie, nachdem er von Pferd gestiegen ist. "Dir macht das schnelle Reiten wirklich nichts aus? Ich weiß doch, dass du nicht gern reitest.", sagt sie und ihre Finger spielen sanft mit den Seinen. Dann verspürt sie wieder leichten Hunger und schaut, was Henry auf dem Stein ausgebreitet hat. So greift sie nach einem Stück Brot und kaltem Braten. Als sie sich dann wieder an den Stein lehnt und sich umsieht, merkt sie wieder, dass der Frühling ins Land eingekehrt ist. Überall blühen die ersten Blumen und alles scheint so grün.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 10. Mai 2003, 14:32 Uhr
"Nein, es maht mir nichts aus. Das Pferd ist sehr verständnisvoll und obwohl ich ihm nicht geheuer bin, hat es mir versprochen aufzupassen. Es wird alles gut gehen."
Er erwiedert Asrais zarte Liebkosungen. Innerlich kann er es kaum erwarten bis sie wieder in Talyra sind und ganz alleine. Zu lange schon hatten sie nicht mehr die Gelegenheit ganz ungestört zu ein, ohne Druck von Außen, ohne etwas Drängendes das erledigt werden muß.

Er nimmt sich von den Speisen ein wenig. Noch ist er gut gesättigt von dem reichhaltigen Frühstück. Der Frühling der sie alle umgibt auf der Lichtung ist für ihn auch spürbar. Überall scheint der Wald aufzuatmen, bfreit vom Mantel des Schnees und dem Druck der Kälte. Die Tiere sind fröhlich und schon wieder dabei die nächste Generation sicher zu stellen und alles scheint unbekümmert.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 10. Mai 2003, 15:56 Uhr
Henry hat die Augen geschlossen und genießt die lebendige Ruhe des Waldes, als er plötzlich aus weiter Ferne noch, aber schon deutlich vernehmbar, ein schnell gerittenes Pferd aus Richtung Verd herannahen hört. Er richtet sich auf und lauscht, da hatte es offensichtlich jemand eilig. Auch Yohn blickt aufmerksam in die Richtung und gespannt warteten sie auf das Erscheinen des Reiters. Die Art, wie es herangeprescht kommt, läßt auf einen geübten Reiter schließen und auf ein schweres Pferd, ein Krieger? Der Gedanke gefiel ihm nicht sonderlich, aber natürlich ist der Weg nicht nur für sie da.
Er setzte sich zu einem Baum und mit fast geschlossenen Augen lehnt er sich an seinen Stamm und wenig später sehen sie einen in Schwarz gekleideten Reiter in Höhe der Lichtung langsamer werden als er die Reisegruppe erblickt und sein Pferd anhalten und abspringen. Unter seinem schwarzen Umhang leuchtet der reich verzierte Griff eines Schwertes aus dem starken ledernen Schwertschaft und der bärtige Reiter von stattlichem aber auch edlem Aussehen grüßt freundlich und spricht mit einer Stimme, die keine Gefahr für sie vermuten läßt, denn sie ist ruhig und freundlich: "Gestattet, daß auch ich meinem Pferd hier eine Pause gönne, der Platz ist ideal zum Rasten und das Wasser des Baches wird uns gut tun." Henry atmet unmerklich erleichtert auf und mit einer einladenden Handbewegung erwiedert er: "Seid willkommen! Ja, es ist ein idealer Ort für eine Rast."
Er lehnt sich wieder zurück und hat die Augen fast geschlossen und beobachtet, wie der Fremde mit geschmeidigen Bewegungen mehr zum Bache schleicht als geht und das Pferd ihm auf den Fersen folgt. Ein prächtiges Paar, denkt er nicht ohne Bewunderung und schließt die Augen. Die Vögel zwitschern weiter in den Bäumen über ihnen und der Fremde hat sich unauffällig in die Lichtung eingefügt, als wenn er wie in einem Gemälde einfach dort hingehört.

Henry blickt plötzlich auf und zu dem Fremden und erhascht noch gerade seinen Blick, wie er nicht unauffällig genug zu dem großen Stein blickt, wo noch immer ihr Proviant ausgebreitet liegt. Henry geht zu den Pferden und holt aus einer Satteltasche die mit Wein gefüllte Fellflasche und geht zu dem Fremden und spricht: "Solltet ihr hungrig sein, so brecht mit uns das Brot und trinkt von unserem Wein," und reicht ihm die Fellflasche, "wir haben reichlich und ich selber verspüre langsam auch Hunger, kommt, erweist mir die Ehre und leistet mir Gesellschaft," und mit einer einladenden Handbewegung bittet er ihn, mit ihm beim Stein zu speisen und ruft auch Yohn, ihnen Gesellschaft zu leisten.
Der Fremde nimmt die Einladung dankend an und Henry vermutet, daß er nicht direkt aus Verd kommt, sondern nur den Reiterweg daran vorbei, von weiter her gekommen ist. Während sie das Mahl genießen und die Flasche die Runde macht erfahren sie, daß er wie sie auf dem Weg nach Talyra ist und sie beschließen, gemeinsam den Weg fortzusetzten.
Henry hatte ab und zu zu Sethai und Asrai geblickt, die offensichtlich ihre entspannte Gemeinsamkeit genießen und als er ihnen mit fragendem Blick die Fellflasche entgegenhält, danken sie ab und er stört sie nicht weiter. Erst als schon zum Ende hin der kleine Fuchs auftaucht holt er aus seiner Satteltasche einen Lederbeutel mit weiterem kalten Fleisch und legt ihn lächelnd neben Asrai in das weiche Moos.
Er wartet bis sie ihren kleinen Gefährten versorgt hat und gemeinsam mit dem Fremden besteigen sie die Pferde und reiten in leichtem Galopp weiter den Reiterpfad Richtung Talyra. Der Fremde reitet an der Spitze und schnell hat er sich ihrer Reisegeschwindigkeit angepaßt. Henry fühlt keine Gefahr von ihm ausgehen, eher das Gegenteil, mit einem solchen Krieger waren sie in der Wildnis sicherer als zuvor und er vermutet, daß er nur aus diesem Grunde seine Begleitung angeboten hatte, denn die Tage vor dem großen Fest strömte viel Volk aus allen Himmelsrichtungen nach Talyra und machte die Straßen und Wege unsicher.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Asrai am 10. Mai 2003, 16:08 Uhr
Verwundert blickt Asrai auf, als sie ein dunkler Reiter zu ihnen gesellt. Er scheint ihnen aber wohlgesonnen und begrüßt ihn Asrai freundlich und geht dann wieder ihren Gedanken nach und lehnt ihren Kopf an Sethais Schulter.
Als Henry nach einer Weile zu ihr kommt und einen kleinen Beutel neben sie legt, schaut sie ihn erst verwundert an. Doch dann öffnet sie den Beutel, mit dem kalten Fleisch darinnen und lächelt. Sie schaut sich um und kann Dergon in einiger Entfernung entdecken. So steht sie auf, geht auf ihn zu und kniet sich dann nieder. Vorsichtig kommt er auf sie zu. Ihre vielen Reisegefährten scheinen ihm nicht so geheuer. Doch als er dann das Fleisch riecht, wird er mutiger und steckt seinen kleinen Kopf forschend in den Beutel. Asrai schmunzelt und streichelt ihm sanft übers Fell. "Du bist ein fleißiger kleiner Läufer.", meint sie überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass du dich unserem Tempo so gut anpassen kannst."

Aus einiger Entfernung schaut sie der fremde Reiter verwundert an, doch da scheint Henry ihm von der Freundschaft zu berichten und Asrai lächelt ihm nur kurz zu. Dann verabschiedet sie sich von Dergon. "Bis bald mein kleiner Freund und pass auf dich auf."

Sie steigen wieder auf ihre Pferde und es geht weiter. Es wundert Asrai nicht, dass sich der Fremde an die Spitze der Gruppe stellt. Als Ritter oder was immer er auch sein mochte, war er das sicherlich gewohnt und es störte sie nicht. Im Gegenteil. Sie fühlte sich viel beruhigter, mit einer größeren Gruppe zu reisen, als wie vor kurzem noch mit Sethai allein.

Wieder denkt sie voller Freude an ihr zuhause. Sie würde sicherlich wieder viel in ihrem Garten tun müssen, doch der Gedanke störte sie nicht. Wie es wohl Thram in der Bäckerei gehen mag, denkt sie. Hoffentlich ist alles in Ordnung. Er weiß ja nicht einmal wo ich bin und Flothemil wird sicher zu beschäftigt sein, um sich um die Bäckerei zu kümmern. Doch dann verscheucht sie diese Gedanken. Sie würde es ja sehen, wenn sie zu hause waren.

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Sethai am 10. Mai 2003, 17:35 Uhr
Sethai, der die Ruhe auf der Lichtung zwar genossen hatte, freut ich das es weiter geht. Mit schnellem Schritt nähern sich die Perde der statt. Zwar ist Talyra noch nicht zu sehen oder zu hören, aber Sethai spürt die Vertraute Anballung von Emotionen und Gedanken näher kommen. Schon kann er einige vertraute Muster ausmachen, Morgana und Schilama in der Kate, wie immer bei der Arbeit, daneben in einem Zimmer der schlafende Jock, leicht zu erkennen an den Resten der Zwischen welt die sich ihm angehaftet haben und an der seltsamen Magie der Hexe die in seinen Adern pulsiert. Aber auch Fremde stechen schon aus der Masse heraus, so der Gast in der Kate, der ein sehr fähiger Magier zu sein scheint, denn der Fluss der Magie umspült ihn und ist schon von so weit spürbar.
Je näher sie der Stadt kommen um so erleichterter wird Sethai. Zwar ist die Natur und die Einsamkeit des Waldes schön und er genießt sie, doch sollte etwas hier draußen passieren, dann wäre keiner da mit den nötigen Fähigkeiten zu helfen.

Lauf mein Freund, lauf... bring uns sicher ans Ziel...

Titel: Re: Auf dem Weg nach Kirklitz
Beitrag von Henry am 10. Mai 2003, 21:49 Uhr
Die Sonne nähert sich schon dem Horizont, als sie die breite Handelsstraße erreichen, die es ihnen erlaubt nun nebeneinander zu reiten. Sie hatten im Wald bei einem Bach wieder eine Rast für die Pferde eingelegt und waren nun auf dem letzten Stück ihrer Reise angelangt und es sah danach aus, daß sie Talyra noch vor Anbruch der Nacht erreichen würden. Asrai und Sethai schien der Ritt keine Probleme zu bereiten und so ritten sie in leichtem Galopp weiter.
Mit dem Erreichen der Handelsstraße hatten sie die Wildnis hinter sich gelassen und schon mußten sie Ochsenkarren und Pferdekutschen ausweichen und hin und wieder einem großen vollgeladenen Fuhrwerk. Der Fremde lenkt mit sicherer Hand sein Pferd an den rollenden Hindernissen vorbei und Asrais Pferd folgt dem führenden Roß und beim Anblick von Sethais Pferd muß er schmunzeln, denn es läuft beinahe wie mit einem Maßband abgemessen, in gleichbleibendem Abstand hinter Asrais Pferd, selbst wenn sie den Kutschen und Ochsenkarren ausweichen. Er selber hat sich seit Erreichen der breiten Straße zu Yohn gesellt und reitet neben ihm. Je näher sie Talyra kommen, um so mehr Volk befindet sich auf der Straße, daß sie bald wieder hintereinander reiten müssen.
Im letzten Schimmer der Abenddämmerung erreichen sie das Stadttor. Henry lenkt sein Pferd neben den Fremden und während sie im Schritt auf das Stadttor zuhalten spricht er ihn an: "Ich möchte euch für eure Begleitung danken und wisst, daß ihr jederzeit willkommener Gast im Hause von Roßstein hier in Talyra seid." Der bärtige Fremde schmunzelt, blickt vom Pferd zu ihm herüber und antwortet: "Es war mir eine Freude und ich werde euer Angebot annehmen und die Tage zu einem Tee vorbeischauen," lacht ihn an und hebt zum Abschied die Hand, während er sein Pferd durch die Menge lenkt. Asrai reitet an seine Seite und vorsichtig passieren sie das Stadttor, denn es ist ein Gedränge wie auf dem Jahrmarkt. Sie lenkt ihr Pferd in die rechte Gasse, in der wesentlich weniger Menschen sind und steigt vom Pferd und auch Sethai steigt ab und er sieht ihnen trotz des langen Rittes die Freude an, endlich wieder zuhause zu sein. Henry bleibt auf dem Pferd sitzen und meint lachend zu ihnen: "Wenn ich jetzt absteige komme ich vielleicht nicht wieder drauf." Sie verabschieden sich voneinander und sie müssen ihm versprechen, wenn sie sich von der Reise erholt haben, zu einem Tee vorbeizuschauen. Sie gehen die Gasse hinunter und Yohn und Henry nehmen jeder eines der Pferde und reiten Richtung Marktplatz, dem Haus von Roßstein entgegen.



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