Das Haus der Bücher

    • Offizieller Beitrag

    Das Haus der Bücher


    Das Haus der Bücher ist die altehrwürdige Bibliothek Talyras - und heute, im Fünften Zeitalter der Welt, eine der größten der gesamten Immerlande. Nur an wenigen anderen Orten in den Immerlanden wird in solcher Fülle das Wissen niedergeschriebenen Wortes derart archiviert und gepflegt. Das Haus der Bücher befindet sich im Südwesten der Stadt unweit der Steinfaust. Das Gebäude wirkt von außen wie eine kleine Festung, die allen Einflüssen trotzt und ihr Inneres schützt. Es ist aus hellem Sandstein gebaut, was für die Gegend nicht typisch ist, und erscheint zwischen lal den Natursteinbauten der Stadt beinahe klobig. Doch lange Buntglasfenster durchbrechen die massive Mauer, welche stellenweise von wildem Wein überwuchert ist und mildern den klotzigen Eindruck etwas. An allen vier Ecken befindet sich ein runder Turm und das Dach der Bibliothek ist verhältnismäßig flach und begehbar. Das Haus ist drei Stockwerke hoch und hat nur einen Eingang, der aus zwei imposanten Torflügeln aus dunklem Holz besteht. Stadtgardisten stehen hier Tag und Nacht und halten Wache. Linkerhand des Eingangs befindet sich ein hölzerner Unterstand mit einem Wassertrog, um Pferde anzubinden. Hochrangige Priester, Magier, Runenbinder oder anderweitig magiebegabte werden in der Nähe des Hauses der Bücher vielleicht auch etwas von den mannigfachen Schutzzaubern spüren, die an diesem Ort angebracht sind, von Schutzrunen über Dämonenfallen und andere wirksame Maßnahmen gegen jedweden Versuch, mit magischen Kräften hier einzudringen.


    Im Inneren der Bibliothek herrscht gedämpfte Ruhe. Wer das Haus betritt, befindet sich unmittelbar in der großen und imposanten Haupthalle, durchzogen von runden Säulen, deren Basis und Kapitell aufwändig mir Tieren und magischen Wesen verziert ist. Viele Kerzen, Leuchter und Öllampen erhellen den Raum und farbiges Licht fällt durch die Buntglasfenster. Vereinzelt sieht man Scriptoren an ihren Pulten sitzen, Novizen der Tempel in Regalen stöbern oder wissbegierige Magier stapelweise dicke Folianten in den Lesesaal schleppen. Der Fußboden ist aus hellglänzendem Marmor. In der Haupthalle befinden sich kaum Bücherregale, sie dient vor allem den Scriptoren als öffentlicher Arbeitsplatz und beeindruckender Eingangsbereich. Hier können auch Versammlungen abgehalten werden. Unter den Buntglasfenstern befinden sich die Schreibpulte der Scriptoren, an denen sie ihrer täglichen Arbeit nachgehen, nämlich dem Abschreiben, Übersetzen und Kommentieren von bestehenden Schriften, sowie dem Schreiben eigener Texte, je nach Forschungsinteresse. Somit bildet die Bibliothek neben den Tempeln das Zentrum der Gelehrsamkeit in Talyra, deren Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.


    Der lange Weg durch die Halle vom Haupttor zur großen Treppe ist frei und gesäumt von großen Kerzenständern. Links und rechts neben der großen Treppe befinden sich die Eingänge der kleineren Räume und Kammern, welche öffentlich einsehbare Bücher beherbergen. Hier gibt es nicht immer Fenster und der Boden ist teilweise aus schlichten Holzdielen. Die Räume oder ihre Abteilungen sind thematisch gekennzeichnet, etwa "Natur- Pflanzen- und Kräuterkunde", »Mineralien und Edelsteine", "Astrologie", "Naturkunde", "Reiserouten und Karten", "Historie der Zeitalter, Geschichte der Völker" und ähnliche.


    Geht man die große Treppe hinauf, befindet man sich in einer weiteren kleineren Halle. Hier sind sehr viele Kettenpulte zum Lesen und Schreiben. Novizen und Besucher können dort sitzen, lesen, studieren und arbeiten. Einige der Werke sind hier tatsächlich nur angekettet einsehbar, denn das Haus der Bücher ist eine Präsenzbibliothek, was bedeutet, dass es nur wenigen ehrbaren Bürgern gestattet ist, Originale Bücher und Handschriften auszuleihen und nach Hause mitzunehmen. Dies auch nur auf besonderen Wunsch und bei guter Begründung. An einem großen, erhöhten Pult, den anderen Tischen zugewandt, sitzt hier der Leihmeister, ein Kobold und Luftmagier namens Taillevent oder Schneidewind (außerdem ein leidenschaftlicher Koch und, ja, Verfasser eines Kochbuches mit dem einfallsreichen Namen "Vom Fleische") . Er notiert, wer sich welches Buch bringen lässt, ob es hernach auch wieder an seinen angestammten Platz steht und ist nach dem Archivar die wichtigste Person im Haus der Bücher. Taillevent besitzt umfassende Verfügungsgewalt und ist der Einzige außer Meister Kameruk, der Zugang zu allen Bereichen und Büchern besitzt. Links und rechts der Lesehalle des ersten Stockwerks befinden sich zwei Flügel. Im Westflügel sind die Schlafgemächer der Scriptoren, des Buchbinders und diverser anderer Bediensteter des Hauses, im Ostflügel die Werkstätte der Buchbinder und Buchmaler. Hier werden Bücher restauriert, neu gebunden und bemalt.


    Im zweiten Stock befinden sich Bücher, die sich mit jedweder bekannten Form von Magie und besonderen Kräften beschäftigen. Nur zu besonderen Studienzwecken darf man diese Räume betreten und sie sind üblicherweise verschlossen. Nur der Leihmeister Kameruk, der Archivar und die Scriptoren haben Zutritt zu diesen Kammern. Viel liegt hier verborgen, was nicht in falsche Hände geraten sollte. Die Regale stehen eng gedrängt beieinander und die vielen Räume sind labyrinthisch miteinander verbunden, sodass man etwas Geduld braucht, um zur Treppe zurückzugelangen.


    Im dritten Stock befinden sich die persönlichen Gemächer des Archivars, des Leihmeisters und der Obersten Scriptoren und Buchmaler, die Küche und Gesindekammern. Mit einer Leiter kann man von diesem Stockwerk durch eine massive Holzluke außerdem in den Rabenschlag und von dort aus sogar weiter auf das flache Dach der Bibliothek.


    Die verbotene – und verborgene – Bibliothek des Hauses der Bücher liegt in den unterirdischen Kellergewölben des Gebäudes. Von einem winzigen Raum im Erdgeschoss aus führt eine Treppe in fackellichtverhangene Tiefen. In regelmäßigen Abständen finden sich Runen an der Wand, die ganz kurz in Gold und Silber aufglimmen, wenn der Archivar oder der Leihmeister sie passieren. Es sind unterschiedliche Schutzzauber, allesamt darauf bedacht, einen Eindringling, der es wider Erwarten bis hierhergeschafft hat, aufzuhalten oder sogar festzusetzen. Die schier endlosen Stufen führen zu einer massiven, eisenbeschlagenen Tür aus Eichenholz, die sich ohne Knauf und Schloss nahtlos und glatt in die Wand einfügt. Rund um den altersdunklen Türrahmen zieht sich ein verschlungenes Muster arkaner Zeichen, angeordnet in einem Stern mit zwölf Zacken. Gelehrte Priester, Schattenjäger, Templer oder Mitglieder des Ordens der Jäger der Alten Wege werden darin sofort eine Dämonenfalle erkennen, für andere mag es ein vermeintlich sinnloses Symbol darstellen. Die Tür selbst scheint auf den ersten Blick kein Schloss zu besitzen, offenbart den richtigen Händen mit den richtigen Werkzeugen und dem nötigen Wissen jedoch rasch komplizierte Schließmechanismen teils magischer, teils mechanischer Natur. Dahinter liegt ein schmaler Gang zwischen wuchtigen Regalen, die sorgsam mit Pergamenten, Schriftrollen, Büchern, gravierten Stein-, Holz- und Wachstafeln gefüllt sind – der Zugang zur Verbotenen Bibliothek. Niemand außer dem Archivar und dem Leihmeister weiß, wie viele Räume sie tatsächlich hat und wie viele oder welche Werke hier unten aufbewahrt werden, die entweder sehr kostbar oder sehr gefährlich – oder beides – sind. Außerdem befindet sich hier unten irgendwo noch ein gut verborgener Zugang zu dem geheimen Tunnel, welche das Haus der Bücher mit dem Shenrahtempel verbindet.


    Wichtige Personen im Haus der Bücher:


    Maester Kameruk (SC),

    graubärtige Leihmeister der Bibliothek. Seit über fünfzig Zwölfmonden steht er im Dienste des Wissens und ist mittlerweile selbst so etwas wie ein wandelndes Geschichtsbuch. In Talyra wird es niemanden geben, der so viele Bücher gelesen hat, wie er. Als ausgebildeter Erdmagier verfügt Kameruk außerdem über vielerlei arkanes Wissen und es ist nicht geraten, sich in der Bibliothek unhöflich zu benehmen.


    Ferachan (NSC),

    der grummelige, äußerst unfreundliche Meister-Buchbinder des Hauses der Bücher und beinahe sechzig Winter alt. Ferachan hasst Gespräche und ist der festen Überzeugung, dass niemand sein Handwerk besser versteht als er. Er verabscheut neugierige Fragen oder wohl gemeinte Ratschläge. Am liebsten ist er allein.


    Mirlandor und Zweig (NSCs)m

    sind die beiden obersten Buchmaler. Mirlandor ist noch ein rechter Jungspunt und Zweig trägt schon ergrautes Haar. Sie sind beide sehr ruhig und arbeiten zurückgezogen in ihrer Werkstatt.


    Erle (NSC)m

    Der oberste Scriptor ist ein Mittdreißiger. Er sieht ausgesprochen gut und klug aus. Seine Augen sind rundherum gezeichnet von kleinen Falten, die darauf schließen lassen, dass er viel gelesen hat. Das verleiht ihm ein noch intellektuelleres Aussehen. In der Tat ist Erle der Schöngeist der Bibliothek und bekannt für seine rhetorische Brillanz in theoretischen Diskussionen. Erle ist ein neugieriger, freundlicher Mann und ein Sprachtalent. Er spricht sowohl Tamaræg, Tamairge und Hôtha sowie Shidar. Zurzeit studiert er die zwergische Sprache und ihre Dialekte.


    Weiteren Scriptoren und Buchmaler: Bleddyn, Iefan, Yale, Lewella und Eiluned (NSCs)

    Außerdem gibt es noch ein paar Mägde und einen Koch und das Haus der Bücher wird Tag und Nacht von vier Blaumänteln bewacht.

    Me? I'm dishonest, and a dishonest man you can always trust to be dishonest. Honestly. It's the honest ones you want to watch out for, because you can never predict when they're going to do something incredibly... stupid.
    Captain Jack Sparrow

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