Glyn-y-Defaid

  • Folgt man vom Platz der Händler aus der Großen Südstraße in Richtung Sarthefurt und passiert die Abzweigung nach Nachtschatten, so erreicht man schließlich eine Art Wegkreuzung. Dort, an jener Kreuzung angelangt, folgt man nicht der kleinen Straße zum alten Pferdehof, sondern schlägt den schmalen Bauernpfad ein, welcher in genau entgegengesetzte Richtung führt. Auf diesem Weg gelangt man schließlich nach Glyn-y-Defaid, ins Tal der Schafe.

    Hinter einer kleinen Brücke befindet sich eine Toranlage (aus grob behauenem, hellgrauem Stein) auf deren beiden Pilastersäulen je ein brüllender Löwe thront. Hat man die Toranlage durchquert, so gelangt man auf den Hof des Anwesens. In der Mitte dieses gepflasterten Platzes wächst ein uralter Blutbaum, welcher seine Äste schützend über einen tiefen Ziehbrunnen ausgebreitet hat. Diverse Wirtschaftsgebäude, sprich mehrere Stallungen für Groß- und Kleinvieh, Scheunen, ein Schlachthaus samt Räucherkammer, ein Badehaus mit Waschküche, eine kleine Schmiede, ein Taubenschlag sowie mehrere Holzmieten und Mieten für Obst und Gemüse, umgeben den Hof; Herren- und Gesindehaus liegen etwas abseits. Alle Gebäude wurden mit den selben hellgrauen Steinen wie die Toranlage gebaut; die Hausdächer sind mit Schiefer gedeckt.

    Ein Obst- und Gemüsegarten sowie ein Färber- und Kräutergarten gehören ebenso zum Anwesen wie ertragreiche Felder und magere Wirtschaftswiesen, Koppeln für Pferde und Rinder, ein Weiher in dem vornehmlich Mondaugen schwimmen und ausreichend Platz für allerlei Klein- und Federvieh. Da die Bewohner von Glyn-y-Defaid allerdings seit jeher von der Schafzucht leben, wird der größte Teil der gut und gerne 8 ½ Königshufe umfassenden Nutzflächen jedoch vornehmlich als als Weideland für zwei große Schafherden – Moorschnucken und Schwarznasenschafe – genutzt.


    Herrenhaus

    Das zweistöckige Herrenhaus von Glyn-y-Defaid besitzt einen mehr oder weniger l-förmigen Grundriss. Es wurde aus den selben dicken, hellgrauen Steinen erbaut wie alle anderen Gebäude auf dem Hof auch und hat ein mit Schiefer gedecktes Dach. Die Eingangstür wird von einem hübschen mit Goldregen überwucherten hölzernen Vorbau geschützt und an den Hauswänden ranken sich Weinreben, die zur Erntezeit stets voller roter und gelber Trauben hängen und deren Blätter sich im Herbst wundervoll bunt färben.


    Erdgeschoss: Die Eingangshalle des Herrenhauses ist nicht sonderlich groß. An ihren Wänden hängen vier alte Wandteppiche, die Glyn-y-Defaid im Lauf der Jahreszeiten darstellen. Außerdem gibt es einen hübschen Kachelofen und eine kleine Sitzecke mit einem Tisch und zwei ledernen Ohrensesseln, die mit Lammfellen ausgelegt sind. Von der Eingangshalle gehen zwei Türen ab. Durch die eine (welche sich beinahe direkt gegenüber der Eingangstür befindet) gelangt man ins Kaminzimmer, durch die andere (welche sich unter dem Treppenaufgang befindet) in die Küche.

    Das Kaminzimmer trägt seinen Namen zurecht, da die gesamte rückwärtige Wand von einem riesigen offenen Kamin dominiert wird. Davor liegen mehrere Schaffelle, außerdem stehen auch hier zwei Ohrensessel, die denen in der Eingangshalle recht ähnlich sind. Die Wände sind mit schweren Gobelins behängt, welche Impressionen des talyrischen Umlands wiedergeben. Über dem Kamin prangt zudem ein schönes Portrait, welches die verstorbene Hausherren in jungen Jahren zeigt. In der Mitte des Raumes steht ein langer Speisetisch aus dunklem Holz und passende Stühle. Auf dem ansonsten leeren Tisch steht eine Vase, die stets mit frischen Blumen gefüllt ist, gespeist wird an dieser Tafel jedoch nur noch sehr selten. Auch in diesem Zimmer gibt es übrigens zwei Türen; jene, die in die Eingangshalle führt und eine zweite durch die man geradewegs in die Küche gelangt.

    Dominiert wird die Küche von einer langen massiven Eichentafel, an der alle Bewohner von Glyn-y-Defaid die täglichen Mahlzeiten zu sich nehmen. Die Küche ist außerdem mit einer großen Feuerstelle, in der gut und gerne ein ganzer Ochse gebraten werden kann, und einem Ungetüm von eisernem Herd ausgestattet. In mehreren Schränken und Regalen bewahrt man Geschirr, Küchentücher und ein paar nicht so schnell verderbliche Lebensmittel auf, die meisten Vorräte werden allerdings in einer separaten Speisekammer gelagert.

    Eine weitere Tür führt hinaus in den Garten, hinter einer fünften befindet sich eine winzige Gesindekammer, die zurzeit von der Alten Cath bewohnt wird. Ausgestattet ist dieser Raum mit dem Nötigsten: Einem schlichten Bett, einem Schrank, einem kleinen Tisch samt Stuhl und einem sorgsam gepflegten Spinnrad.


    Obergeschoss: Von der Eingangshalle aus gelangt man über eine breite Eichentreppe hinauf ins Obergeschoss. Das Schlafzimmer ist mit einem breiten Ehebett ausgestattet und an beiden Seiten ist ein passender Nachttisch aufgestellt. Auf beiden steht ein Kerzenständer samt Kerzenlöscher, auf einem liegt zudem eine Halskette aus Flussperlen, und unter jedem befindet sich ein gewöhnlicher Nachttopf. Am Fußende des Brettes steht eine schwere Wäschetruhe, es gibt einen wuchtigen Kleiderschrank, einen Waschtisch, und in einer Ecke des Raumes befindet sich ein Kachelofen. Der Fußboden ist mit Schaffellen bedeckt, vor dem Fenster hängt ein goldgelber Vorhang und in der Fensterbank liegen mehrere Ziegenfelle. In der Mitte steht ein Kerzenhalter, vor welchem einige Zweige mit getrockneten Beeren liegen, und vor der Fensterbank wurde eine schlichte Kniebank aufgebaut – zusammen ergibt dies den ganz persönlichen Hausaltar von Glyn-y-Defaid.

    Zur Linken des Schlafzimmers befindet sich die Kammer der verstorbenen Hausherrin Tara. Seit sie diesen Raum zum letzten Mal betreten hat, hat sich dort nichts verändert. Lediglich der Staub wird regelmäßig entfernt und die Blumen in der Vase auf der Fensterbank werden stets erneuert. Ausgestattet ist das Zimmer mit einem kleinen Eisenofen, einem Spinnrad, einem Stuhl und einem bequemen Tagesbett. Das Arbeitszimmer des Hausherrn befindet sich rechts vom Schlafzimmer. Es ist mit einem Schreibpult, einem Stuhl, einem kleinen Eisenofen, zwei Truhen und mehreren Schränken und Regalen ausgestattet. Außerdem befindet sich hier das einzige Buch des Anwesens: In dem dicken, in Leder gebundenen Wälzer hat schon Taras Vater regelmäßig den exakten Schafbestand von Glyn-y-Defaid festgehalten.

    Die zwei kleinen Kammern auf der anderen Seite der Diele dienen als Wäsche- bzw. Abstellkammer. Außerdem gibt es auf diesem Stockwerk sechs weitere Räume. Ursprünglich war wenigstens einer davon als Kinderzimmer gedacht, doch im Augenblick dienen drei als Gästezimmer, während die anderen komplett leer stehen. Die drei Gästezimmer sind alle mit zwei Einzelbetten, einem Beistelltischen samt Kerzenhalter und Kerzenlöscher, einem Nachttopf sowie einer Truhe ausgestattet. Darüber hinaus liegt vor jedem Bett statt eines gewöhnlichen Läufers ein flauschiges Schafsfell. Die Fenster aller sechs Zimmer sind zudem mit schönen Vorhängen versehen und jeder Raum besitzt einen praktischen Eisenofen wie man ihn auch in den Kammern der Gutsleute findet.


    Kellergewölbe: Durch eine Falltür im Boden der Speisekammer gelangt man ins Kellergewölbe unter dem Herrenhaus. Dort wurde sowohl ein praktischer Eiskeller eingerichtet, als auch ein recht ansehnlicher Weinkeller angelegt. Allerdings wird hier unten nicht nur der edle Rebensaft verwahrt, sondern auch gewürzter Honigwein und Fässer mit ordentlichem Hopfengebräu.


    Gesindehaus


    Wie alle Gebäude auf Glyn-y-Defaid wurde auch das Gesindehaus aus dicken, hellgrauen Steinen erbaut und mit einem dunklen Schieferdach versehen. Es besitzt einen nahezu quadratischen Grundriss, verfügt (ebenso wie das Herrenhaus) über zwei Stockwerke, ist aber merklich kleiner als das Haupthaus. An den Hauswänden klettert Hopfen in die Höhe, was besonders schön aussieht, wenn die Dolden reif sind und geerntet werden können.


    Erdgeschoss: Im Erdgeschoss des Gesindehauses befinden sich sechs Kammern, eine davon bewohnt der Knecht Emrys, eine andere der Stallbursche Liam. Die restlichen vier Kammern stehen leer und können bei Bedarf für die Unterbringung von zeitweise eingestellten Tagelöhnern oder Erntehelfern genutzt werden. Hinter dem Haus befindet sich zudem zwei Abtritte.

    Obergeschoss: Die Kammern im Obergeschoss werden von Owyn, dem Großknecht von Glyn-y-Defaid, seiner Frau Rhona, der Großmagd, und ihren Kindern Gwyn und Úna bewohnt.

    Dachstuhl: Die beiden Mägde Nara und Mair bewohnen die zwei kleinen Kammern unter dem Dachstuhl des Hauses. Die beiden Räume werden durch eine hölzerne Diele voneinander getrennt. Am Ende dieses Gangs befindet sich eine Leiter über die man hinauf zum Taubenschlag auf dem Dach gelangt.

  • Schafställe: Die großen, weitläufigen Ställe werden nur während der Wintermonde genutzt. Sie bieten ausreichend Platz für die Böcke, Mutterschafe und Jungtiere und verfügen alle über einen eigenen Heuboden. Die Moorschnuckenherde (Bébinn, Dubhán, Hasenherz, Shea, Mór, Strohdoof, Idwal, Distel und Klette, Kleeblatt, Bleddyn, ...) ist in den einen, die Schwarznasenherde (Ailbhe, Brígh, Wölkchen, Schneeball, Emer, Knopfauge, Siv, Llew und Lleu, Tausendschön, Vergissmeinnicht, ...) in den anderen Gebäuden untergebracht. Auch die zwei Herdenschutzhunde (Cadfan und Blair), die beiden Hüte- und Treibhunde (Idris und Eira) und die zwei Haus- und Hofhunde (Mabon und Modron) schlafen während der kalten Jahreszeit hier. Auf den Dächern der Ställe wurden jeweils zwei alte Wagenräder angebracht, auf welchen regelmäßig Störche niesten. Unter der schützenden Dachkante haben Schwalben und Abendschwingen ihre Nester gebaut.


    Pferde- und Geschirrstall: Dieser Stall ist mit insgesamt acht Pferdeboxen ausgestattet und verfügt über einen eigenen Heuboden. Vier Boxen stehen leer, in den anderen sind zwei Verder Kaltblüter (Cymidei und Llasar), schwere Zug- und Lasttiere, die Stute Áed, ein hübscher Arloner Bernsteinfuchs, und der Esel Bryn untergebracht. Auf beiden Seiten der Stallgasse befindet sich zudem je eine größere Box. In der einen können während der Wintermonde die vier Bluirziegen (Klee, Fflur, Zimt und Koriander) und ihr Bock Halunke, in der anderen die vier Buccaziegen (Wacholder, Glöckchen, Cerys und Nesta) und ihr Bock Korsar untergebracht werden. Außerdem sind neben dem schweren Pferdegeschirr noch etliche Käfige, in welchen Hasen und Kaninchen (Seidenfell, Raupelz, Goldnase, Weißohr, Schwarzpelz, Kleinohr, Löwenzahn, Frechdachs, Zwergnase, Silberpfote, ...) gehalten werden, an einer der Stallwände angebracht. Außen, unter der Dachkante des Stalls, niesten Goldflügelschwalben und Abendschwingen.


    Kuh- und Schweinestall: Im Schutz des mit Schiefer gedeckten Daches haben Abendschwätzer und Schwalben ihre Nester gebaut und auf dem First befindet sich ein großes Storchenrad. Der Stall selbst ist nicht sonderlich groß. Er bietet gerade genug Platz für vier Milchkühe (Bríd, Íde, Ena und Líle), den Bullen Ciar und 13 Hausschweine (Eichel, Trüffel, Knolle, Stoppel, Malve, Dickkopf, Liebaug, Bleibstehn, Nichtsnutz, Nimmersatt, Perle, Fleck und Klecks). Darüber hinaus besitzt er einen kleinen Heuboden. Jauchegrube und Misthaufen befinden sich hinter dem Gebäude, gar nicht weit entfernt vom Hühnerstall.


    Hühnerstall und Taubenschlag: In diesem kleinen Stall ist das Federvieh untergebracht, Braesshühner (Únas Lieblingshennen heißen Resande, Buntfeder, Nesthäckchen, Tock-Tock und Gack-Gack), Graugänse, Stock- und Eiderenten; Wachteln und Fasane werden bei Bedarf im nahe gelegenen Wald gejagt. Der Taubenschlag ist in einem kleinen Türmchen auf dem Dach des Gesindehaus untergebracht, man erreicht ihn vom Dachboden aus über eine schmale Leiter.


    Schlachthaus und Räucherkammer: In diesem Gebäude findet das Schlachtvieh sein Ende, Hühner, Gänse und Enten, Lämmer, Schweine, die Mondaugen aus dem Weiher und nicht zu vergessen das frische Wildbret aus dem nahen Wald.


    Badehaus und Waschküche: Manch harter Arbeitstag klingt hier mit einem heißen, dampfenden Bad langsam aus und frisch gewaschene Wäsche findet auf Wäscheleinen hinter dem Haus ihren Platz im Wind. Außerdem gibt es in dem Gebäude eine kleine Werkstatt, in der hauptsächlich Filzarbeiten angefertigt werden. Darüber hinaus befindet sich in dem Gebäude der Abtritt für die Herrschaften.


    Schmiede und Scheune: Die Schmiede des Hofes ist nichts besonderes. Sie reicht aus um Hufeisen zu schmieden, Pferde zu beschlagen und um Ackerwerkzeug, Räder und Fässer zu reparieren. Außerdem verfügt sie über einen großen Ofen, in dem mehrere Laibe frisches Brot gleichzeitig gebacken werden können. In der nahe gelegenen Hofscheune sind Pferdeschlitten, Karren, Heuwagen und Ackerwerkzeug untergebracht. Außerdem können hier selbstverständlich bei Bedarf Heu, Stroh und Getreide gelagert werden. Und die zahlreichen Hofkatzen (Amber, Baron, Beryll, Streuner, Strolch und Stromer, Flocke, Jett, Kobold, Lapis und Lazuli, Pünktchen, Sith, Sphinx,...) finden hier in kalten und regnerischen Nächten stets ein trockenes, gemütliches Plätzchen.


    Weiden, Koppeln, Wiesen und Felder samt Weiher: Alle Weiden und Koppeln sind von Maueren aus hellgrauem Stein umgeben, mit hölzernen Toren ausgestattet und verfügen über einen kleinen Brunnen nebst Tränke. Felder und Wiesen werden von Hecken aus Wein, Brombeergestrüpp, Hagebutten, Schlehdorn, Wacholder und Ginster gesäumt, die vor allem Ammern, Nachtigallen, Schneekönigen und Rotkehlchen zahlreiche geschützte Nistplätze bieten. Im Weiher – dem Drych Cymylau (oder Wolkenspiegel) – schwimmen Mondaugen, die hauptsächlich für den Eigenbedarf gefangen werden, und darauf tummelt sich die Entenschar von Glyn-y-Defaid.


    Obst- und Gemüsegarten: Auf diesem Stück Land stehen Äpfel-, Birnen-, Kirschen-, und Zwetschgenbäume, Renekloden- und Quittenbäume, Elsbeeren und Mispeln. Im Schutz dieser Bäume sind fünf Bienenkörbe aufgestellt. Außerdem gibt es hier dichte Hecken aus schwarzem Holdunder, Him-, Wacholder-, Stachel-, Josta- sowie roten und schwarzen Johannisbeersträuchen. In den sorgsam angelegten und mit Buchsbaum eingefassten Beeten wachsen zudem Erd-, Blau-, Moos- und Essigbeeren; Rhabarber; Spargel, Mais, Erbsen, Bohnen und Tomaten; Gurken, Kürbisse und Melonen; selbstverständlich auch Möhren, Steckrüben, Kohlrabi, rote Bete, Radieschen, Rettich, Knoblauch, Zwiebeln und Kartoffeln sowie Lauch, Spinat, Mangold, Endivien, Blatt- und Feldsalat, Wirsing und Kohl.


    Färber- und Kräutergarten: Umgeben wird der Garten von einem hübschen Holzzaun. Die einzelnen runden und eckigen Beete sind mit Buchsbaum eingefasst, die Wege dazwischen wurden mit kleinen weißen Flusskieseln bedeckt und im Schatten einer alten Kastanie und einer stolzen Schwarzeiche steht eine gemütliche Holzbank. In den Beeten (sowie in vielen unterschiedlich großen Kübeln und Bottichen) wachsen hier nicht nur allerlei Duft- und Küchenkräuter, sondern auch allerlei Färberpflanzen wie z.B. Färberkamille-, -scharte und -waid, Gilbkraut, Rainfarn und Krapp.

  • Das Gesinde:


    Owyn, geboren 477 d5Z; Großknecht von Glyn-y-Defaid und Rhonas Mann. Der kräftige Rhaínländer mit den kieselgrauen Augen und dem strohblonden Haar ist ein strenger, aber gerechter Mann. Hof- und Feldarbeiten aller Art gehören zu seinem Aufgabenbereich, dazu zählt u.a. das Schlachten von Vieh und das Scheren der Schafe, aber z.B. auch sämtliche schweren Gartenarbeiten.


    Rhona, geboren 482 d5Z; Großmagd von Glyn-y-Defaid und Owyns Frau. Die ernste Herzländerin mit den rehbraunen Augen und dem lockigen, kastanienbraunen Haar besitzt ein freundliches, herzförmiges Gesicht und ein äußerst resolutes Wesen. Die Küche ist ihr uneingeschränktes Herrschaftsgebiet und niemand wagt es ihr dort zu wiedersprechen.


    Gwyn, geboren 498 d5Z; Schweinehirte von Glyn-y-Defaid, Sohn von Owyn und Rhona. Der schmächtige, flinke Bursche besitzt das stohblonde Haar seines Vaters und die rehbraunen Augen seiner Mutter. Er ist für die Schweine des Hofes verantwortlich und hilft Liam, dem Stallknecht, wo er nur kann.


    Úna, geboren 503 d5Z; Gänsemagd von Glyn-y-Defaid, Tochter von Owyn und Rhona. Das zierliche, kleine Mädchen mit den kieselgrauen Augen und dem hellbraunen Haar (dessen Farbe ihr ihr Bruder gerne im Scherz als Straßenkötterbraun tituliert) ist ein echter Wirbelwind. Sie kümmert sich auf dem Hof um die Versorgung des Federviehs. Außerdem besitzt sie (sehr zum Missfallen ihrer Mutter) zwei kleine Mäuse (Haselnuss und Kieselstein) – die eine braun, die andere grau – die sie ständig in den Taschen ihrer Schürzen und Kleider mit sich herumträgt.


    Liam, geboren 494 d5Z; Stallknecht von Glyn-y-Defaid, Vetter von Rhona und Emrys. Man sieht dem jungen Herzländer mit dem dunkelblonden Haar und den graugrünen Augen die Verwandtschaft mit Rhona und Emrys deutlich an. Er besitzt jedoch ein weitaus unbekümmerteres Wesen und scherzt sehr gerne. Außerdem ist er bis über beide Ohren in Nara verliebt. Die Pferde, aber auch der Esel, die Kühe, Ziegen, Hasen und Kaninchen des Hofes gehören zu seinen Hauptaufgaben auf dem Hof. Darüber hinaus hilft er selbstverständlich auch bei allen anderen auf dem Hof anfallenden Aufgaben, wenn Not am Mann ist.


    Emrys, geboren 486 d5Z; Knecht von Glyn-y-Defaid, Bruder Rhonas. Der kräftige Herzländer ist seiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten. Er ist Owyns rechte Hand und geht ihm bei sämtlichen Arbeiten, die auf einem Hof so anfallen, zur Hand.


    Nara, geboren 490 d5Z; Magd von Glyn-y-Defaid, Rhonas rechte Hand. Die hübsche Drachenländerin besitzt ausdrucksstarke himmelblaue Augen, ein schönes, herzförmiges Gesicht und langes, seidiges, nussbraunes Haar. Sie geht Rhona in der Küche zur Hand und kümmert sich um sämtliche im Haushalt anfallende Aufgaben. Liam ist bis über beide Ohren in Nara verliebt, bisher ist diese Liebe allerdings unerwidert geblieben. Die junge Magd ist offenbar mehr an Emyrs interessiert, was aber auch nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint.


    Mair, geboren 495 d5Z; Magd von Glyn-y-Defaid. Die junge, zierliche Laiginerin mit der schneeweißen Haut, den lustigen Sommersprossen, dem rotblonden Haar und den grasgrünen Augen ist ein stilles, schüchternes Mädchen. Sie hilft Rhona und Nara im Haushalt und pflegt mit großer Hingabe den Küchengarten, da sie sich ausgezeichnet mit Pflanzen auskennt. Außerdem kümmert sie sich um Catriona und hilft ihr beim Spinnen der Wolle.


    Catriona, genannt 'Alte Cath'; geboren 434 d5Z; Großmutter von Rhona und Emrys. Die alte, runzelige Frau ist durch und durch Herzländerin und lebt und arbeitet seit ihrem siebten Lebensjahr auf Glyn-y-Defaid. Auch heute noch ist sie ein fester Bestand des Hoflebens und spinnt in ihrer Kammer oder in der Küche fleißig Schafswolle, sofern ihre Gesundheit es zulässt. Obwohl vom Alter geschwächt, verraten ihre haselnussbraunen Augen ihren wachen Geist und den klaren, scharfen Verstand. (Mittlerweile vestorben, Info muss noch geupdatet werden.)

  • ~ Die Roten Jahre ~

    Winter 519 bis Winter 521 d5Z

    The storms from the gods make us
    Perish with hunger
    Starvation and drought
    Are unleashed on this earth
    Reap what you sow
    From your gree and our treasures
    Far more than we need
    Now far more than we're worth
    (Judas Priest, Pestilence & Plague)

    Cinaéd hat es auf seinem Hof kaum leichter als Aurian auf ihrem Anwesen in der Stadt. Die Rote Seuche meidet ihn, als Elb scheint er halbwegs immun gegen die Krankheit zu sein, aber der Schafzüchter lebt in ständiger Sorge um Lyall, das Gesinde auf seinem Hof und Freunde und Bekannte in Stadt und Umland. Das Leben wie man es bisher auf Glyn-y-Defaid, Talyra und den gesamten Herzlanden kannte existiert nicht mehr. Überall herrschen Angst und Vorsicht. Maskenpflicht und Abstandsregeln werden eingeführt, Kontaktbeschränkungen und -sperren werden ausgesprochen, Versammlungsverbote erteilt, kurzum, das gesamte öffentliche Leben kommt weitestgehend zum Erliegen.


    Auf Gly-y-Defaid gibt es keine Toten zu beklagen, aber die Seuche hinterlässt dennoch ihre Spuren, denn selbst Genesene leiden oft noch Siebentage oder gar Monde später an den Folgen ihrer Erkrankung. Arbeiten bleiben liegen, weil nicht genug helfende Hände zur Verfügung stehen um sie zu erledigen. Vor allem während der Erntezeit stehen die Dinge schlimm und sind mit schweren Verlusten verbunden. Vor allem die Notschlachtungen lassen das Herz des Schafzüchters bluten, auch Monde später noch, wenn er daran zurückdenken muss. Immerhin, und das ist zumindest ein schwacher Trost, kann die Not anderer dadurch gelindert werden, auch wenn das gespendete Fleisch, die Wolle und Felle nur ein Tropfen auf den heißen Stein dargestellt haben.

    Und Cinaéd kann sich, trotz seiner vergleichsweise längeren Lebensspanne, nicht entsinnen je zuvor so viel Tod und Elend auf einmal miterlebt zu haben. Ein Heilmittel kann zwar irgendwann gefunden werden und die Anirani der Stadt tuen selbstredend alles in ihren Mächten liegende, aber die Seuche hat, gerade auch in der Anfangszeit so sehr um sich gegriffen, dass für viele trotz aller Bemühungen einfach jede Hilfe zu spät kommt. Und so hilft Cinaéd schließlich dort, wo der Weg auf Rohas weitem Rund für diese armen Seelen endet—auf dem Sithech-Acker. Er kann nicht heilen, kann keine wohlgesetzten Worte des Trostes finden um den Schmerz zu lindern oder gar Hoffnung zu säen, aber er hat Kraft und zwei gesunde Arme die mit Schaufel und Sparten umzugehen verstehen. Soviel kann er immerhin tun. Und so sorgt der Elb ein ums andere Mal dafür dass die Toten in Würde zur letzten Ruhe gebettet werden. Eine Aufgabe, die ihn oft an den Rand seiner eigenen Kräfte treibt, denn nicht immer sind es Unbekannte, die er in die geweihte Erde hinablässt.


    Die Silbersträhnen im roten Haar des Elben nehmen in diesen Tagen merklich zu und das fröhliche unbekümmerte Lachen hat die Seuche lange schon von seinem Gesicht vertrieben. Und auch die erneute räumliche Trennung von Lyall hat ihre Spuren hinterlassen. Wie sehr hatten sie sich auf ihr gemeinsames Leben auf Glyn-y-Defaid gefreut? Alles war vorbereitet gewesen, Lyalls wenige Habseligkeiten hatten damals—es erscheint Cinaéd mittlerweile fast wie in einem anderen Leben—auf einem einzigen Handkarren Platz gefunden. Doch kaum dass sich die Drachenländerin auf dem Hof eingelebt hatte, hatte sie ihn auch schon wieder verlassen. Die Rote Seuche hatte Einzug in der Stadt und im talyrischen Umland gehalten und Lyall war überstürzt ins Anwesen de Winter zurückgekehrt um Aurian und den Kindern dort zur Seite zu stehen. Cinaéd hat ihr diese Entscheidung keine einzige Sekunde zum Vorwurf gemacht, denn genau dafür liebt er Lyall—ihr tiefes Mitgefühl für andere und ihre aufopfernde Bereitschaft zu helfen. Dennoch fällt es ihm schwer sie nicht an seiner Seite zu haben, gerade in diesen düsteren Zeiten.


    Als erneut der Herbst Einzug hält und seit Blätterfall keine neuen Todesfälle mehr zu beklagen sind, die in direktem Zusammenhang mit der Seuche stehen, freundet sich der Elb daher, wie so viele andere, nur langsam mit dem Gedanken an, dass sie das Schlimmste endlich überstanden haben. Nebelmond und Langschnee kommen und mit ihnen kehrt jeden Tag wieder ein kleines bisschen mehr Normaliät in das Leben der talyrischen Bevölkerung ein.

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