Folgt man vom Platz der Händler aus der Großen Südstraße in Richtung Sarthefurt und passiert die Abzweigung nach Nachtschatten, so erreicht man schließlich eine Art Wegkreuzung. Dort, an jener Kreuzung angelangt, folgt man nicht der kleinen Straße zum alten Pferdehof, sondern schlägt den schmalen Bauernpfad ein, welcher in genau entgegengesetzte Richtung führt. Auf diesem Weg gelangt man schließlich nach Glyn-y-Defaid, ins Tal der Schafe.
Hinter einer kleinen Brücke befindet sich eine Toranlage (aus grob behauenem, hellgrauem Stein) auf deren beiden Pilastersäulen je ein brüllender Löwe thront. Hat man die Toranlage durchquert, so gelangt man auf den Hof des Anwesens. In der Mitte dieses gepflasterten Platzes wächst ein uralter Blutbaum, welcher seine Äste schützend über einen tiefen Ziehbrunnen ausgebreitet hat. Diverse Wirtschaftsgebäude, sprich mehrere Stallungen für Groß- und Kleinvieh, Scheunen, ein Schlachthaus samt Räucherkammer, ein Badehaus mit Waschküche, eine kleine Schmiede, ein Taubenschlag sowie mehrere Holzmieten und Mieten für Obst und Gemüse, umgeben den Hof; Herren- und Gesindehaus liegen etwas abseits. Alle Gebäude wurden mit den selben hellgrauen Steinen wie die Toranlage gebaut; die Hausdächer sind mit Schiefer gedeckt.
Ein Obst- und Gemüsegarten sowie ein Färber- und Kräutergarten gehören ebenso zum Anwesen wie ertragreiche Felder und magere Wirtschaftswiesen, Koppeln für Pferde und Rinder, ein Weiher in dem vornehmlich Mondaugen schwimmen und ausreichend Platz für allerlei Klein- und Federvieh. Da die Bewohner von Glyn-y-Defaid allerdings seit jeher von der Schafzucht leben, wird der größte Teil der gut und gerne 8 ½ Königshufe umfassenden Nutzflächen jedoch vornehmlich als als Weideland für zwei große Schafherden – Moorschnucken und Schwarznasenschafe – genutzt.
Herrenhaus
Das zweistöckige Herrenhaus von Glyn-y-Defaid besitzt einen mehr oder weniger l-förmigen Grundriss. Es wurde aus den selben dicken, hellgrauen Steinen erbaut wie alle anderen Gebäude auf dem Hof auch und hat ein mit Schiefer gedecktes Dach. Die Eingangstür wird von einem hübschen mit Goldregen überwucherten hölzernen Vorbau geschützt und an den Hauswänden ranken sich Weinreben, die zur Erntezeit stets voller roter und gelber Trauben hängen und deren Blätter sich im Herbst wundervoll bunt färben.
Erdgeschoss: Die Eingangshalle des Herrenhauses ist nicht sonderlich groß. An ihren Wänden hängen vier alte Wandteppiche, die Glyn-y-Defaid im Lauf der Jahreszeiten darstellen. Außerdem gibt es einen hübschen Kachelofen und eine kleine Sitzecke mit einem Tisch und zwei ledernen Ohrensesseln, die mit Lammfellen ausgelegt sind. Von der Eingangshalle gehen zwei Türen ab. Durch die eine (welche sich beinahe direkt gegenüber der Eingangstür befindet) gelangt man ins Kaminzimmer, durch die andere (welche sich unter dem Treppenaufgang befindet) in die Küche.
Das Kaminzimmer trägt seinen Namen zurecht, da die gesamte rückwärtige Wand von einem riesigen offenen Kamin dominiert wird. Davor liegen mehrere Schaffelle, außerdem stehen auch hier zwei Ohrensessel, die denen in der Eingangshalle recht ähnlich sind. Die Wände sind mit schweren Gobelins behängt, welche Impressionen des talyrischen Umlands wiedergeben. Über dem Kamin prangt zudem ein schönes Portrait, welches die verstorbene Hausherren in jungen Jahren zeigt. In der Mitte des Raumes steht ein langer Speisetisch aus dunklem Holz und passende Stühle. Auf dem ansonsten leeren Tisch steht eine Vase, die stets mit frischen Blumen gefüllt ist, gespeist wird an dieser Tafel jedoch nur noch sehr selten. Auch in diesem Zimmer gibt es übrigens zwei Türen; jene, die in die Eingangshalle führt und eine zweite durch die man geradewegs in die Küche gelangt.
Dominiert wird die Küche von einer langen massiven Eichentafel, an der alle Bewohner von Glyn-y-Defaid die täglichen Mahlzeiten zu sich nehmen. Die Küche ist außerdem mit einer großen Feuerstelle, in der gut und gerne ein ganzer Ochse gebraten werden kann, und einem Ungetüm von eisernem Herd ausgestattet. In mehreren Schränken und Regalen bewahrt man Geschirr, Küchentücher und ein paar nicht so schnell verderbliche Lebensmittel auf, die meisten Vorräte werden allerdings in einer separaten Speisekammer gelagert.
Eine weitere Tür führt hinaus in den Garten, hinter einer fünften befindet sich eine winzige Gesindekammer, die zurzeit von der Alten Cath bewohnt wird. Ausgestattet ist dieser Raum mit dem Nötigsten: Einem schlichten Bett, einem Schrank, einem kleinen Tisch samt Stuhl und einem sorgsam gepflegten Spinnrad.
Obergeschoss: Von der Eingangshalle aus gelangt man über eine breite Eichentreppe hinauf ins Obergeschoss. Das Schlafzimmer ist mit einem breiten Ehebett ausgestattet und an beiden Seiten ist ein passender Nachttisch aufgestellt. Auf beiden steht ein Kerzenständer samt Kerzenlöscher, auf einem liegt zudem eine Halskette aus Flussperlen, und unter jedem befindet sich ein gewöhnlicher Nachttopf. Am Fußende des Brettes steht eine schwere Wäschetruhe, es gibt einen wuchtigen Kleiderschrank, einen Waschtisch, und in einer Ecke des Raumes befindet sich ein Kachelofen. Der Fußboden ist mit Schaffellen bedeckt, vor dem Fenster hängt ein goldgelber Vorhang und in der Fensterbank liegen mehrere Ziegenfelle. In der Mitte steht ein Kerzenhalter, vor welchem einige Zweige mit getrockneten Beeren liegen, und vor der Fensterbank wurde eine schlichte Kniebank aufgebaut – zusammen ergibt dies den ganz persönlichen Hausaltar von Glyn-y-Defaid.
Zur Linken des Schlafzimmers befindet sich die Kammer der verstorbenen Hausherrin Tara. Seit sie diesen Raum zum letzten Mal betreten hat, hat sich dort nichts verändert. Lediglich der Staub wird regelmäßig entfernt und die Blumen in der Vase auf der Fensterbank werden stets erneuert. Ausgestattet ist das Zimmer mit einem kleinen Eisenofen, einem Spinnrad, einem Stuhl und einem bequemen Tagesbett. Das Arbeitszimmer des Hausherrn befindet sich rechts vom Schlafzimmer. Es ist mit einem Schreibpult, einem Stuhl, einem kleinen Eisenofen, zwei Truhen und mehreren Schränken und Regalen ausgestattet. Außerdem befindet sich hier das einzige Buch des Anwesens: In dem dicken, in Leder gebundenen Wälzer hat schon Taras Vater regelmäßig den exakten Schafbestand von Glyn-y-Defaid festgehalten.
Die zwei kleinen Kammern auf der anderen Seite der Diele dienen als Wäsche- bzw. Abstellkammer. Außerdem gibt es auf diesem Stockwerk sechs weitere Räume. Ursprünglich war wenigstens einer davon als Kinderzimmer gedacht, doch im Augenblick dienen drei als Gästezimmer, während die anderen komplett leer stehen. Die drei Gästezimmer sind alle mit zwei Einzelbetten, einem Beistelltischen samt Kerzenhalter und Kerzenlöscher, einem Nachttopf sowie einer Truhe ausgestattet. Darüber hinaus liegt vor jedem Bett statt eines gewöhnlichen Läufers ein flauschiges Schafsfell. Die Fenster aller sechs Zimmer sind zudem mit schönen Vorhängen versehen und jeder Raum besitzt einen praktischen Eisenofen wie man ihn auch in den Kammern der Gutsleute findet.
Kellergewölbe: Durch eine Falltür im Boden der Speisekammer gelangt man ins Kellergewölbe unter dem Herrenhaus. Dort wurde sowohl ein praktischer Eiskeller eingerichtet, als auch ein recht ansehnlicher Weinkeller angelegt. Allerdings wird hier unten nicht nur der edle Rebensaft verwahrt, sondern auch gewürzter Honigwein und Fässer mit ordentlichem Hopfengebräu.
Gesindehaus
Wie alle Gebäude auf Glyn-y-Defaid wurde auch das Gesindehaus aus dicken, hellgrauen Steinen erbaut und mit einem dunklen Schieferdach versehen. Es besitzt einen nahezu quadratischen Grundriss, verfügt (ebenso wie das Herrenhaus) über zwei Stockwerke, ist aber merklich kleiner als das Haupthaus. An den Hauswänden klettert Hopfen in die Höhe, was besonders schön aussieht, wenn die Dolden reif sind und geerntet werden können.
Erdgeschoss: Im Erdgeschoss des Gesindehauses befinden sich sechs Kammern, eine davon bewohnt der Knecht Emrys, eine andere der Stallbursche Liam. Die restlichen vier Kammern stehen leer und können bei Bedarf für die Unterbringung von zeitweise eingestellten Tagelöhnern oder Erntehelfern genutzt werden. Hinter dem Haus befindet sich zudem zwei Abtritte.
Obergeschoss: Die Kammern im Obergeschoss werden von Owyn, dem Großknecht von Glyn-y-Defaid, seiner Frau Rhona, der Großmagd, und ihren Kindern Gwyn und Úna bewohnt.
Dachstuhl: Die beiden Mägde Nara und Mair bewohnen die zwei kleinen Kammern unter dem Dachstuhl des Hauses. Die beiden Räume werden durch eine hölzerne Diele voneinander getrennt. Am Ende dieses Gangs befindet sich eine Leiter über die man hinauf zum Taubenschlag auf dem Dach gelangt.